Franzshooting 8 - Die Doktorvilla

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DIE DOKTORVILLA STEphANIE INNERBICHLER

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shooting №8 franzmagazine.com CULTURE ON WEB AND PAPER APRILe april 2012

DIE DOKTORVILLA Foto von Stephanie Innerbichler Text von Maximilian Lösch


Nach vielen Jahren, in denen Menschen so viel Zeit in ihm verbracht hatten, in denen sie geweint, geschrien, gelacht und gebangt hatten, war es endlich frei. Nur noch selten kamen diese eigenartigen Wesen, um in seinen Eingeweiden mit neugierigen Blicken in die Vergangenheit zu schauen, etwas zu staunen und wieder zu gehen, es mochte es, wenn sie mit ihren kleinen Füßen über seine Gänge liefen, dennoch war es glücklich, so wie es war.

Es konnte die Sonne und den Wind spüren, im Laufe der Jahre war es genügsam und sanft geworden, die Jahreszeiten zogen vorbei, es war Frühling und dann wieder Frühling und das Leben brodelte überall in seinen Wänden.





Der Zug, der nie kam.




Im Atem, in der Freiheit, im Licht das durch die Fenster dringt...


ÂŤDa ist gerade einer durchgelaufen...!Âť



Der Stuhl, auf dem ein Vampir saĂ&#x;... Im feurigen Blick verdampft...



Es war ein langer Tag gewesen. Es war ein Tag, der nie aufzuhören schien.

Die Arbeit zog sich dahin, die Sekunden wurden zu Minuten und die Minuten zu Stunden...

Das Ende rückte in immer weitere Ferne, er arbeitete und arbeitete, aber es hörte nie auf. Langsam fingen seine Kleider an wie trockene Erde zu zerbröseln, seine Hände, seine so kostbaren Hände, wurden immer kürzer und zerbröckelten wie eine alte Mauer, er arbeitete so lange und so viel, dass von ihm nichts mehr übrig blieb, außer seiner Krawatte, und einem Bild, das an ihn erinnerte.






« Ich geh nur kurz spazieren!» Doch sie vergaß ihren Wanderstab und wurde von der Welt verschlungen.

Sie kam nie wieder zurück...

Im Laufe der Jahre verkümmerte auch das Haus ganz langsam, fing Staub und wurde alt.


Sonne und Schatten. Blau und Licht. Im Schein verschwindet. Die Fenster sind die T端ren zur Seele eines Hauses.




Auch Geister mĂśgen es in der Sonne zu sitzen.

Das Vergessen und der Verfall verlieren ihre Trauer im Blick eines neuen Schauens und werden zu klingenden Farben und Wärme...


Eine gr端ne Verzierung von einer T端r unterbrochen, und in jenem Schluckauf, ein neuer Augen-Blick.




Hinter der T端r ein Schatten.



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