1. November 2023 | Ausgabewoche 44 | 37. Jahrgang | Auflage 38 131|info@frauenfelderwoche.ch|www.frauenfelderwoche.ch |Telefon 052 720 88 80 | Annahmeschluss: Dienstag, 12.00 Uhr
Die Zeitung der Region Frauenfeld Amtliches Publikationsorgan der Stadt Frauenfeld sowie der Politischen Gemeinden Gachnang, Herdern, Felben-Wellhausen
Save food – Fight waste
«Food-Ninjas» olé!
Chnuri
«Dä ander machts!»
Wer träumt nicht davon, ein Held zu sein? Doch statt halsbrecherisch wie Spiderman an der Hochhausfassade hinaufzuklettern, gibt es da durchaus eine ungefährliche und ebenso effektive Alternative, die sogar alltagstauglich ist. Wie wäre es mit einer Karriere als «Food-Ninja», um dem «Food Waste» ordentlich «den Kampf anzusagen»? Gemäss Bundesamt für Umwelt (BAFU) geht in der Schweiz ein Drittel der produzierten Nahrung für den Lebensmittelkonsum verloren. Das sind jährlich 2,8 Millionen Tonnen. Für gut einen Drittel dieser «Verschwendung» sind mittlerweile wir Endkonsumenten, sprich die Haushalte, verantwortlich. So gehen pro Person und Jahr rund 90 Kilogramm essbare Lebensmittel verloren. Dies belastet nicht nur das
Portemonnaie mit stolzen 620 Franken pro Person und Jahr, sondern schadet vor allem auch unserer Umwelt. Vermeidbare Lebensmittelverluste führen laut BAFU zu einer Umweltbürde, die so gross ist wie die Hälfte der Belastung des motorisierten Individualverkehrs der Schweiz. Mut zur Tat Die schweizweite Kampagne «SAVE FOOD, FIGHT WASTE», die auch vom Kanton Thurgau unterstützt wird, motiviert zur Eigenverantwortung und Handlung im Alltag. Sie verrät die fünf «Food-Ninja-Weisheiten» (s. Kasten Seite 13) und gibt dazu spannende Tipps zu jedem der einzelnen Punkte. Regionales Angebot Auch hier in der Region finden sich bereits wertvolle Angebote. Es lohnt
sich, sie doch einfach einmal auszuprobieren. Seit 2020 setzt sich «Foodchat» für die Rettung von Lebensmitteln ein. «Wir kaufen Früchte und Gemüse von verschiedenen Händlern ein, die zum Verkauf von den Grossverteilern nicht angenommen werden und im Abfall landen würden. Sozusagen Produkte zweiter Klasse, die nicht ‘der Norm’ entsprechen», erzählt die Initiantin der Non-Profit-Organisation, Nicole Stadler. «Die Qualität ist gut und die Lebensmittel sind weiter geniessbar. Zudem haben unsere Kunden die Möglichkeit, günstig und sogar für einen guten Zweck einzukaufen.» Das Foodchat-Team ist jeweils montags in Frauenfeld, Elsau und Matzingen unterwegs. Weitere Infos unter: www.foodchat.ch (su) Fortsetzung Seite 13
Stadt Frauenfeld rechnet mit Minus und Steuererhöhung
4
Schulhaus Chatzebuggel: Eine Lücke geschlossen
19
Der Greuterhofmarkt steht an
30
«Was können wir in dieser grossen weiten Welt schon ausrichten?» – «Das bewirkt sowieso nichts!» – «Wir wenigen ‘Schweizer Füdlis’ müssen nicht meinen, die Welt retten zu können!» Schade, dass doch immer wieder solche Meinungen über den Umgang mit unseren Ressourcen und deren Kreislaufwirtschaft verbreitet werden. Oder sind sie eine gekonnte Ausrede, um sich aus der eigenen Verantwortung zu ziehen? Die Wegwerfgesellschaft beginnt bei der Erziehung und erhält Nachdruck durch unsere Vorbildfunktion. Doch was geben wir der nächsten Generation an Wertvorstellungen mit, wenn Aussagen dieser Art zirkulieren, die vor Resignation nur so strotzen? Im Kleinen entstehen grosse Dinge, denn auch Rom wurde bekanntlich nicht an einem Tag erbaut. Geht es ums «Kräftemessen», so ist die Menschheit durchaus kreativ und meist ohne grosse Motivation sofort zur Stelle. So könnte doch nebst kräftigem «Armdrücken» ebenso gut die neue Disziplin «Bewusste Ressourcenschonung im Alltag» erkoren werden. Der ritterliche Gedanke einer Siebenjährigen macht es vor: «Mami, ich
bemale das Papier noch auf der Rückseite, so kann ich einen Baum schützen.» Eine kleine «Heldentat», mit der wir gewiss nicht «die ganze Welt retten können», doch es ist ein Anfang. Für heute vielleicht nur ein Ast, aber viele Äste schmücken die Baumkrone. Oder anders ausgedrückt: Wird täglich wenigstens ein Kopfsalat mehr vor dem Müll bewahrt – ob es den Nabel der Welt nun interessiert oder nicht – so freuts immerhin die Meerschweinchen im Garten. Und sind wir ehrlich, wer ist eigentlich der Nabel der Welt? Vielleicht sind wir in der Tat nur ein «kleiner Tropfen auf den heissen Stein». Aber besser wir lassen dabei wortwörtlich noch ein bisschen Dampf aufsteigen, als untätig herumzusitzen und darauf zu warten, dass es «die anderen» schon machen. Sarah Utzinger
Einfach wärmen Ja, ich will! Frank Oswald Präsident HEV Region Frauenfeld
thurplus.ch/fernwaerme
Ein Unternehmen der Stadt Frauenfeld