Radonschutzmaßnahmen

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2 Was ist Radon? 2.1 Natürliche Radioaktivität Der Mensch ist ständig einer natürlichen Strahlung ausgesetzt. Diese hat ihren Ursprung entweder im Boden und Gestein (terrestrisch) oder im Weltall (kosmisch). Die Strahlendosis, der er dabei ausgesetzt ist, wird in der Einheit Sievert (Sv bzw. mSv, µSv) angegeben. Entsprechend dem Jahresbericht [1] des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit liegt die durchschnittliche jährliche effektive Dosis für die Bevölkerung in Deutschland bei etwa 3,8 mSv, davon entfallen ca. 1,7 mSv auf die zivilisatorische und ca. 2,1 mSv auf die natürliche Strahlenbelastung. Von der letztgenannten entfallen wiederum ca. 1,1 mSv, und damit etwas mehr als 50 %, auf Radon und dessen Zerfallsprodukte. Die Radonkonzentration in der Luft wird in der Einheit Bq/m³ gemessen. Becquerel ist eine Einheit für die Aktivität eines radioaktiven Stoffes. Ein Becquerel entspricht einem Atomkernzerfall pro Sekunde. 1 𝐵𝑞 =

1 𝑍𝑒𝑟𝑓𝑎𝑙𝑙 1 𝑆𝑒𝑘𝑢𝑛𝑑𝑒

Ausgewählte Isotope der

238

U-Zerfallsreihe

Abb. 2: Ausschnitt aus der Zerfallsreihe von Uran-238

2.2 Radon Radon ist ein natürlich vorkommendes, gasförmiges und radioaktives chemisches Element. Es entsteht als Produkt der Zerfallsreihen von Uran (238U, 235U) und Thorium (232Th). Diese Elemente befinden sich in kleinsten Mengen im Erdreich und bestimmen mit ihrem Vorkommen die Konzentration der aus ihrem Zerfall entstehenden RadonIsotope 222Rn (aus 238U), 219Rn (aus 235U) und 220Rn (aus 232Th) im Boden. Für die menschliche Gesundheit von Belang ist i. W. 222Rn (oder Radon-222), weshalb dieses auch nur Gegenstand der weiteren Betrachtungen ist.

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