Comic Lycano

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Postkarten






Der Comic LYCANO entstand nach einiger Überlegung fast wie von selbst. Das Hauptthema Noir bietet ja eine reiche Bandbreite an Inspirationen und Vorlagen. Die Herausforderung ist es wohl, sich irgend möglich von diesen meisterlichen Vorbildern abzusetzen. Was im Stummfilm mit Klassikern wie Edgar Wallace oder Nosferatu begann, setzt sich durch die Kultur des 20. Jahrhunderts vielfältig durch. Moderne Beispiele wie Sin City, Batman und die Comicszene generell bestätigen die bis heute bestehende Faszination an dem Genre. Die düstere. dystopische Stimmung und das generell hoffnungslose Weltbild von Noirgeschichten lassen tiefgründige Charakterzeichnungen und ein generell interessantes Gestaltungsmuster zu. Wer immer fröhliche Sonnenaufgänge malen will ist hier fehl am Platz, Figuren, Geschichten und generelle Aufmachung der Welt haben etwas zutiefst depressives und dennoch romantisches. Stadtkulissen, Kneipenhinterhöfe und Hafenanlagen sind die Schauplätze in denen Noir spielt, eine willkommene Abwechslung zum fröhlichen Setting anderer Stilrichtungen. Verrat, Mord, Sehnsucht und seelisches Scheitern sind an der Tagesordnung, Helden gibt es keine, nur Typen, die weniger grausam oder zumindest reflektierter handeln als andere.

Lycano ist eine Semesterarbeit zum dritten Semester Illustartion, das ich an der Kölner Design Akademie absolvierte. Ich begann entgegen der Konvention mit der Ausarbeitung von Charakterern, anstatt mir zuerst eine Geschichte zu überlegen. So entstand Ethan Carter, der Protagonist von LYCANO. Ein abgehalferter Trinker, der seiner Jugendliebe nachhängt. Aber dennoch ein irgendwie ehrenvoller und gewaltfreier Mensch, was ihn im Noir-Universum wolh als einen der „Guten“ klassifiziert. Interessanter ist der einer der Antagonisten, Jerome, ein schwarzer und extrem christlich-fanatischer Unterweltboss, der seine Gegenspieler am liebsten von zwei abgerichteten Hyänen zerfleischen lässt. Nachdem solch famose Gestalten entworfen waren, spannte die Hauptstory sich quasi nach und nach um sie herum. Als Aufhänger dient Carters Suche nach seiner verflossenen Jugendliebe, die sich nach Jahren der Abstinenz urplötzlich meldet und ihn wegen einer geheimnisvollen Angelegenheit treffen will. Nachdem Carter sie nicht am vereinbarten Treffpunkt findet, macht er sich auf die Suche in ein Kaleidoskop des Noiruniversums. Dort beginnt auch der hier dargestellte Kurzausschnitt der Geschichte.


Charakterentwicklung Ethan Carter - Tom Waits als visuelles Vorbild - typisches Detektivoutfit - Waffe, trotz friedlichem Gem체t - 채lter und abgek채mpft, aber nicht heruntergekommen


Charakterentwicklung der Freundin von Carter

Finales Design

- schwarze Augen mit heller Pupille - entmenschlichte, verzerrte Mimik - Lykanthropie als Krankheit, bestimmt ihr Wesen und ihre Erscheinung

Weitere Charakterstudien im Noir-Stil


Panels erster Entwurf in Grobskizzierung

Stilbeispiel - ausschlieĂ&#x;lich schwarz-weiĂ&#x; - Struktur und Tiefe durch Schraffierungen


Quellen der Inspiration


Entwürfe zu den handgefertigten Plakaten

Skript Ethan Carter ist ein Herumstreuner und Überlebenskünstler in der Metropole Harbor 17. Irgendwann nach 2080 wurde diese Industriestadt ausgebaut und ist heute ein Sammelpunkt allen Abschaums der Gegend, die früher von der untergegangenen Stadt San Franzisco dominiert wurde. Carter arbeitet mal hier, mal dort, war früher Faustkämpfer und oft angeheuerter Söldner in den zahlreichen Revierkämpfen in der unwirtlichen Gegend an den Küsten. Was ihn auszeichnete war, das er zwar ein hervorragender Schütze war, jedoch niemals in seiner gesamten Laufbahn jemanden tötete. Mit Stolz kann Carter von sich behaupten, einer der wohl gefährlichsten ungefährlichen Menschen in seinem Universum zu sein. Das kann man von seiner damaligen Weggefährtin leider nicht erzählen. Die Frau, die Carter ins einen jungen jahren stets begleitete und die niemals mit einem Namen angesprochen wurde, war eine wahre Furie, die regelmäßig aus den Söldnertrupps geworfen wurde, weil seltsame Morde passierten. Ständig wurden bestialisch zugerichtete Leichname gefunden. Carter weiß als einziger von ihrem Geheimnis: Sie leidet an Lykan-


Stencil-Umsetzung mit schwarzem Spray

thropie. In unregelmäßigen Abständen verwandelt sie sich in einen Werwolf, eine unkontrollierbare Bestie. Doch da die beiden ein Paar waren, stand dieser Umstand niemals zwischen ihnen und Carter tat alles, um sie vor sich selbst zu beschützen. Doch alles endet und im Laufe der Jahre lebten die beiden sich auseinander. Ihre Wege trennten sich und Carter, allein und mittellos landete schließlich im Fahrwasser von Harbour 17. Nun, Jahre später, hat Ethan Carter sich ein neues Leben aufgebaut. Er hat eine Freundin, lebt seit Jahren in Harbour, arbeitet und hat mit seiner Vergangenheit seit langem abgeschlossen. Doch plötzlich erreicht ihn ein Anruf seiner Jugendliebe, die ih zu einem dubiosen Trffen an den Kais einlädt. Als Carter dort auftaucht, ist von ihr keine Spur zu finden und Carter wird klar, dass sich etwas schreckliches anbahnt. Unsere GEschichte beginnt, als er sich gerade dazu aufgerafft hat, seiner Freundin von den jüngsten Ereignissen zu erzählen, was ihm nur den ersten von vielen kommenden harten Schlägen verpasst. Wird Carter seinen Weg gehen und seine Jugendliebe wiedersehen? Und ist diese überhaupt noch die Person, der er bis heute heimlich nachtrauert, oder hat ihre Krankheit sie endgültig in den galoppierenden Wahnsinn getrieben? Und was treiben eigentlich die ganzen ehemaligen Weggefährten und Widersacher, die nach und nach Carter nach Harbour 17 folgten und denen er seitdem geflissentlich aus dem Weg geht? Die Situation rast dem Chaos entgegen.


Plakate


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