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KUNST

Liebieghaus Skulpturensammlung

Der Rimini-Altar (um 1430) zählt zu den weltweit bedeutendsten spätmittelalterlichen Kunstwerken aus Alabaster und und ist ein Hauptwerk der Liebieghaus Skulpturensammlung. Nach vier Jahren Restaurierung ist er jetzt wieder zu sehen: In der Sonderausstellung „MISSION RIMINI. Material, Geschichte, Restaurierung. Der Rimini-Altar“. ›› 3.11.-2021-24.4.2022, Schaumainkai 71, Di+Mi 12-18/Do 10-21/ Fr-So 10-18 Uhr, liebieghaus.de

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Museum Angewandte Kunst

Was hat es mit Kunsthandwerk auf sich? Die Schau „Kunsthandwerk ist Kaktus Die Sammlung von 1945 bis heute“ begibt sich auf das Terrain des Kunsthandwerks und untersucht neue Perspektiven. Die museumseigene Kunsthandwerk-Sammlung bildet den Ausgangspunkt zu Reflextion und Untersuchung der Schnittstellen zu Design und bildender Kunst. Mit dem Ergebnis, das Image dieser Kunstdisziplin neu zu betrachten und zu bewerten. Der Titel spielt mit den Eigenschaften des Überlebenskünstlers „Kaktus“ in Analogie zum Zukunftspotenzial von „Hand made & Artwork“. (museumangewandtekunst.de) ›› 6.11.2021-27.3.2022, Schaumainkai 17, Di 12-18/Mi 12-20+Do-So 10-18 Uhr, museumangewandtekunst.de

Museum für Kommunikation

Die Schau „Kuriose Kommunikation. Ungewöhnliche Objekte und Geschichten aus der Sammlung!“ widmet sich besonderen Objekten: solchen, die mit einer außergewöhnlichen Nutzung überraschen, eine Geschichte erzählen oder ganz speziell designt sind. Wie z.B. ein Duschkopf-Telefon, eine Briefmarke, die sich mit einem Plattenspieler abspielen lässt oder eine Jeansjacke, die das Smartphone steuert. Denn seit Jahrhunderten entwickeln Techniker:innen, Erfinder:innen und Lai:innen Dinge und Wege, um Botschaften zu übermitteln. ›› Bis 20.2.2022, Schaumainkai 53, Di-Fr 11-18/Sa+So 11-19 Uhr, mfk-frankfurt.de

Philipp Pflug Contemporary

Der Künstler Felix Kultau – HfG-Absolvent und ehemaliger Städelschüler – arbeitet mit industriellen, rohen und bereits vorhandenen Materialien. Kultaus emotionale Collagen aus Stickern, die er zu Obelisken auftürmt oder in Displayflächen kratzt, kann man als Erinnerungszeichen wahrnehmen. „Ödland“ – der Titel der Schau bezieht sich auf die kulturellen Eingriffe des Menschen in die Natur. ›› Bis 27.11.2021, Berliner Str. 32, Di/Mi/Do/Fr 12-18+Sa 10-14 Uhr, ppcontemporary.com ›› Bis 21.11.21, Portikus, Di-So 11-18+Mi 11-20 Uhr, portikus.de

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Die eigentliche Show findet im Portikus diesmal nicht wie gewohnt im Ausstellungsraum statt, sondern im Untergeschoss. Der amerikanische Künstler und Theaterregisseur Pope.L hat in seinem Projekt „Misconceptions – Missverständnisse“ mehrere Episoden einer fiktiven Game-Show inszeniert, die dort auf einer großen Leinwand gezeigt wird. Wobei „Missverständnisse“ ist fast schon positiv formuliert. Eigentlich geht es um Vorurteile, Rassismus, Geschlechter-Klischees und Stereotypisierung in jeglicher Form. Natürlich auch gegenüber Deutschen, Pope.L zeichnet ein bewusst provokatives Bild der deutschen Gesellschaft. Schauspieler:innen und Lai:innen spielen die Teilnehmer:innen der Show, die mit absurden Fragen konfrontiert werden oder Aufgaben erfüllen müssen, wie in der Innenstadt Frankfurts zu betteln. Sich vor der Show das „Making-of“ im Erdgeschoss anzuschauen, ist hilfreich: Die Entstehung des in Frankfurt entstandenen Projekts wird ausführlich dokumentiert mit Videos von Interviews, ersten Besprechungen und Utensilien aus der Game-Show. Ann Wente-Jaeger

Peter Fink. My Mind’s Eye

›› Bis 9.1.2022, Fotografie Forum Frankfurt, Di-So 11-18 Uhr, fffrankfurt.org nnnn n

Die Modefotografie ließ ihn durch die Welt reisen. Der amerikanische Fotograf Peter Fink (1907–1984) wollte die Schönheit, die er in Menschen, Dingen und Orten erblickte, in Bilder übersetzen, so sagte er es einmal in einem Interview. In der Ausstellung machen allerdings Aufnahmen wie das von einem Model aus den sechziger Jahren, das kunstvoll drapiert auf einer alte Mauer in Israel liegt, eher einen kleinen Teil aus. Daneben hängt ein Foto, das ebenfalls ein Model zeigt. Aber diesmal hinter den Kulissen, mit Haarnetz und einem neugierigen Kind daneben. Fink fotografierte in seinen Straßenszenen häufig Kinder, ins Spiel vertieft oder frech in die Kamera lächelnd. Er hatte in seinen beobachtenden Schwarz-Weiß-Aufnahmen ein Gespür für die besonderen Momente. Ein aufgehängtes, dunkles Gewand etwa bläht sich vor einer tunesischen Mauer durch den Wind plötzlich auf und erscheint wie ein schwebender Engel. Bekannt ist Peter Fink auch für seine Architekturfotografie, in der er spiegelnde, verzerrte Hochhausfassaden abbildet und damit die Faszination seiner Zeit für die neue Bauweise aufgreift. Ann Wente-Jaeger

© VG Bild-Kunst, Bonn 2021

© Wawona

Die Intelligenz der Pflanzen

›› Bis 30.1.2022, Frankfurter Kunstverein, Di-So 11-19+ Do 11-21 Uhr, fkv.de

VORANKÜNDIGUNG

Als intelligent gilt, wer die Fähigkeit hat, abstrakt und vernünftig zu denken und infolgedessen adäquat handelt. Pflanzen und Tiere können sich veränderten Umweltbedingungen anpassen, die Anpassungs- und Veränderungsfähigkeit hat jedoch Grenzen. Internationale Forscher:innen vertreten die Ansicht, dass Pflanzen eine ganz eigene Form von Intelligenz besitzen, denn wie Tiere und Menschen haben sie ein Bestreben zu existieren, „weswegen sie komplexe, zunehmend erforschte Strategien der Interaktion mit ihrer Umwelt und anderen Arten eingehen“. (fkv.de) Die Schau – bespielt von Naturwissenschaftler:innen und Künstler:innen – geht der Intelligenz der Pflanzen nach. Rizothrone (unterirdische Labore, die den Boden und seine Wechselwirkungen mit Pflanzen und Tieren untersuchen) geben den Ausstellungsauftakt: Das Forschungszentrum Jülich analysiert mithilfe von technologischen Messinstrumenten lebende Pflanzen und macht Prozesse via digitaler Datenerfassungen transparent. Werke von fünf Künstler:innen und eines Künstler:innenkollektivs zeigen anhand von Skulpturen, Zeichnungen und einer VR-Installation Wissen über die sichtbare und verborgene Welt der Pflanzen und deren metaphorische Kraft für den Menschen. Die Rauminstallation „Hydra“ von Thomas Feuerstein besteht aus einer kinetischen Skulptur, die mit einem Pumpsystem grüne Schwebealgen durch 1000 Meter lange transparente Schläuche bewegt. Die lebende Bodenskulptur „Interwoven“ der Künstlerin Diana Scherer wurde mit dem New Material Fellow Award des Het Nieuwe Instituut in Rotterdam ausgezeichnet. Und das Künstler:innenkollektiv Marshmallow Laser Feast gestattet Besucher:innen, sich mithilfe von immersiver VR-Technologie in die Körperlichkeit eines Riesenmammutbaums einzufühlen. Sohra Nadjibi

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