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GASTRO
ESSEN ZU HAUSE
Angesichts der Corona-Krise mussten alle Restaurants in Frankfurt für Gäste schließen. Nun öffnen einige wieder, liefern Essen oder bieten Takeaway an. Natürlich auch in Campusnähe. UniFRIZZ hat ein Restaurant pro Campus getestet.
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›› Redaktion Daniela Halder-Ballasch
MATILDA‘S KITCHEN
Online-Vorlesung versüßt
Goethe-Campus Westend: Leckere Gerichte „to go“ für den Spaziergang über den Campus.
ESSEN: ■■■■■■ SERVICE: ■■■■■■
Besser kann man es zu Corona-Zeiten fast nicht lösen. Dieser süße Laden in Katzensprung-Nähe zum Goethe-Uni-Campus im Westend hat aus seinem Eingang eine kleine Durchreich-Theke gebastelt. Gleich auf den ersten Blick kann man aus sicherer Entfernung die aktuellen Tagesangebote an köstlichem Kuchen, Heiß- und Kaltgetränken erhaschen. Auf der Facebookseite sowie im Schaukasten von Matilda‘s Kitchen findet man Infos zu den Öffnungszeiten sowie die aktuelle Wochenkarte – um auf Wunsch vorab zu bestellen. So kann der Wrap mit saftigem Salat und Hühnchen (4,90 €) oder der Salat plus frische Toppings (8,90-10,90 €) gleich abgeholt werden. Der Coffee to go wird von der super netten Bedienung schnell zubereitet und der Karottenkuchen (3,80 €) ist bereits hygienekonform in kleinen Kartons abgepackt und zur Mitnahme bereit. Langes Anstehen? Fehlanzeige. Dafür frische Gericht und süßes Lächeln aus dem umfunktionierten Café. Daumen hoch! Tamara Kämmerer ›› Matilda‘s Kitchen, Grüneburgweg 86 (Westend), (069) 71 67 37 00, matildaskitchen.de, tgl. 10-15 Uhr
SUSHI BAGAN
Reishappen to go oder to stay
Mediziner-Campus Niederrad: Wer sich traut, kann bald bleiben. Für alle anderen gibt es die preislich unschlagbaren Sushiteilchen natürlich auch zum Mitnehmen.
ESSEN: ■■■■■ ■ SERVICE: ■■■■■ ■
Nicht nur bei Ärzten, auch bei den Studierenden der Medizin ist das preisgünstige All-you-can-eat-Sushilokal beliebt. Natürlich können die Reishappen auch „to go“ verpackt werden – derzeit aber nur auf Bestellung und nicht all you can eat. Nach wochenlanger Schließung können die Teilchen Ende Mai wohl auch wieder im Restaurant verzehrt werden. Natürlich mit Sicherheitsabstand. Wir haben den Abholservice ausprobiert und können wählen aus verschiedenen Menüs, groß und klein, oder einzelnen Teile, je zwei bis vier Stück. Die Bestellung am Telefon läuft etwas schleppend. Macht aber nichts. Vor Ort bekommen wir unser fertiges Sushi ausgehändigt, das wir auf der heimischen Couch verputzen. Alles ist frisch und lecker. Den eingelegten Krabben (genannt „Salat“, 3 Stück je 3,90 €) steht die cremige Soße gut, der Spicy Lachs ist schön pikant. Die Inside Outs (3 Stück je 2,90 €) gibt es in verschiedenen Varianten mit gekochtem Lachs oder Thunfisch, Surimi oder vegetarisch. Wer auf Nori nicht verzichten möchte, wählt die California Rolls (3 Stück je 2,30 €) in vier Varianten. Daniela Halder-Ballasch ›› Sushi Bagan, Gartenstr. 187 (Sachsenhausen), (069) 63 30 70 53, bagansushi.de, derzeit: 16-20.30 Uhr, sonst Mo-Fr 12-15 u. 18-22, Sa 18-22 Uhr
ZUM LAHMEN ESEL
Auf die Rutsche
Naturwissenschaften-Campus Niederursel: Der Traditionsbetrieb von 1807 wird zum Apfelweinlokal 2.0.
ESSEN: ■■■■■ ■ SERVICE: ■■■■■■
Als es losging mit Corona, mit Lockdown und Restaurant-Schließungen, da hat der Lahme Esel in Niederursel schnell reagiert und sein Restaurant zum Drive-in umgemodelt. Seitdem kann man mit dem Auto vorfahren, am Holzhäuschen seine Bestellung aufgeben, ein paar Meter weiter rollen und erhält dort über eine Rutsche die gewünschten Speisen direkt ins Auto – eine charmante und gewitzte Lösung, die zügig funktioniert. Aber auch „normales“ Abholen ohne Auto ist selbstverständlich möglich. Vor allem für Studis am Campus Riedberg ist der Lahme Esel eine Alternative, denn er ist direkt am U-Bahn-Halt Niederursel gelegen und so nur drei Minuten Fahrzeit vom Campus entfernt. Wir testen als Starter den bunt gewürzten Handkäs (3,20 €) und Schneegestöber (7,90 €), als Hauptspeisen den Niederurseler Wurstsalat (10,80 €) sowie ein Zwiebelschnitzel (13,50 €). Unser Resümee: Alles was kalt ist, hat sechs Sterne verdient. Bei den warmen Speisen merkt man ebenfalls, dass die Küche ihr Handwerk versteht und liebevoll anrichtet – aber nicht alle Komponenten, wie zum Beispiel die Bratkartoffeln, sind „to go“-tauglich. Jürgen Mai
DA CIMINO
Ungewohnt
Goethe-Campus Bockenheim: Der traditionsreiche Klassiker kann uns beim Corona-Test nicht wie gewohnt überzeugen.
ESSEN: ■■■■ ■ ■ SERVICE: ■■■■ ■ ■
Rund 50 Jahre schon versorgt die Pizzeria Da Cimino den Stadtteil mit Pizza und Pasta, und wenn man mich nach den besten Pizzerien der Stadt fragt, ist der rustikale Laden in der Adalbertstraße in meiner persönlichen Top 3. Doch der Besuch für diese Ausgabe hat seine Schwächen. Es beginnt mit folgendem Telefonat: Hallo, liefert ihr nach Rödelheim? – Nein, aber Sie können über Lieferando bestellen – O.k., geht klar, machen wir. Gesagt getan. Und als wir das Formular ausgefüllt und auf „Senden“ gedrückt haben, erhalten wir als Rückmeldung, dass Rödelheim nicht zum Liefergebiet zählt. Ärgerlich. Also doch am nächsten Tag auf nach Bockenheim zum Abholen. Wir ordern eine Pizza mit Mozzarella, Rucola und Parmaschinken (8,50 €), eine Lasagne (7,50 €) und einen Salat Cimino (8 €) – und haben überall eine Kleinigkeit zu kritisieren. Die Bolognese-Soße der Lasagne rangiert in Sachen Pfeffergehalt am oberen Limit. Zu viel Dressing drückt auf den Salat. Und der Pizza hätte ein Moment länger im Holzofen gut getan, damit der Käse noch schöner zerläuft. Erfreulich, aber auch irritierend: Die drei Gerichte hätten am Vortag über Lieferando satte 11 Euro mehr gekostet. Jürgen Mai ›› Da Cimino, Adalbertstr. 29 (Bockenheim), (069) 77 11 42, pizzeria-cimino.de, Mo-So 11-22 Uhr (normalerweise bis 1 Uhr)
GYOZA FACTORY
Teigtaschen aus der Fabrik
Campus der Frankfurt UAS: Japanische Leckereien in Campusnähe. ESSEN: ■■■■■ ■ SERVICE: ■■■■■ ■
Gyoza kommen aus der japanischen Küche. Die schmackhaften kleinen Teigtaschen sind unterschiedlich gefüllt und werden gebraten und gedämpft. Die Gyoza Factory ist Werksverkauf und Imbiss in einem. Normalerweise kann man drinnen essen und durch ein Fenster bei der Zubereitung zusehen. Die Räumlichkeiten sind aber derzeit für Gäste geschlossen, da sie zu klein sind, um die Auflagen zu erfüllen. Wir holen unsere Bestellung am To-go-Fenster ab und nehmen sie mit nach Hause. Dort starten wir mit einem eiweißreichen Appetizer: ein kleines Schälchen Edamame (2,50 €), grüne Sojabohnen, die wir schon besser gegessen haben. Die Teigtaschen gibt es in Größen von acht oder zwölf Stück, als Bowl oder als Suppe. Wir kosten eine Bowl mit veganen Gyoza (8,50 €) und cremiger Miso-Yuzu-Mayonnaise. Sie sind bestreut mit schwarzem Sesam und liegen auf gut gewürztem Reis, Asia-Salat mit Chinakohl, Karotten, Sojasprossen und Koriander. Außerdem probieren wir je acht knusprige Gyoza gefüllt mit Schweinefleisch (5,90 €) und Garnelen (6,90 €) mit leicht säuerlicher Ponzu Soße. Zum Abschluss gönnen wir uns ein leicht nussiges Sesameis (2,90 €). Richtig statt sind wir nicht, aber lecker war‘s! Daniela Halder-Ballasch ›› Gyoza Factory, Spohrstr. 17A/Ecke Glauburgstr. (Nordend) (069) 97 76 96 74, gyozafactory.de, Mo-Do 12-20.30, Fr+Sa 12-21.30 Uhr