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EIN PARADIES FÜR COMIC-FANS

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UNTERKUNFT GESUCHT

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HAPPY BIRTHDAY!

50 Jahre Frankfurt University of Applied Sciences

Kunst an der Fassade, Wissen to go und eine eigene Straßenbahn: Die Frankfurt University of Applied Sciences (FUAS) wirkt zu ihrem 50. Geburtstag in die Stadt hinein.

›› Text: Daniela Halder-Ballasch 50 Jahre oder gar 115? Es lässt sich nicht so leicht sagen, wie alt die FUAS wirklich ist. Gegründet wurde sie vor einem halben Jahrhundert, am 1. August 1971, unter dem Namen Fachhochschule Frankfurt. 1971 ist das Gründungsjahr aller Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) in Hessen (vormals Fachhochschulen). Doch die Wurzeln der FUAS reichen viel weiter zurück. Bereits 1906 entstand die „Königlich Preußische Baugewerksschule“, deren Inhalte heute zum Teil am Fachbereich 1: Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik gelehrt werden. 1910 gründete sich die „Königliche Maschinenbauschule“, Vorgänger des heutigen Fachbereichs 2: Informatik und Ingenieurwissenschaften. Beide standen für den Transfer von aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen in anwendungsorientierte Lehre. 1914 kam die Vorgängereinrichtung des heutigen Fachbereichs 4: Soziale Arbeit & Gesundheit, das „Frauenseminar für soziale Berufsarbeit“, dazu.

Eine Vermessungsübung in den 60er Jahren an der Vorgängereinrichtung der Frankfurt UAS, der Staatlichen Ingenieurschule für Bau- und Vermessungswesen.

AUS FÜNF SCHULEN WIRD EINE, AUS 13 FACHBEREICHEN WERDEN VIER

1971 werden alle Ingenieurschulen und höheren Fachschulen einer Stadt zu Fachhochschulen zusammengefasst, so ist es im Hessischen Fachhochschulgesetz vorgesehen. Fünf getrennte Vorgängereinrichtungen werden auf diese Weise zur FH Frankfurt, die ihren Betrieb 1971 mit 2.584 Studierenden an den Stand-

Gebäude 9 im Laufe der Zeit: Die historische Aufnahme aus den 60er Jahren zeigt das Gebäude der einstigen „Königlich Preußischen Baugewerkschule“ an der Ecke Nibelungenallee/Friedberger Landstraße, das nach dem 2. Weltkrieg als Ingenieurschule wiederaufgebaut wurde. 2011 zeigt ein Transparent den damaligen Namen: Fachhochschule Frankfurt. Im Jubiläumsjahr präsentiert sich Gebäude 9 in neuem Licht.

orten Nordweststadt und Nibelungenplatz aufnimmt. Nach einem protestreichen Jahrzehnt in den 80ern folgen in den 90ern der Ausbau und der Umzug an den heutigen Standort. Die Studierendenzahlen steigen stetig. So werden mehr als 100 Räume im BCN-Hochhaus angemietet und neue Gebäude auf dem Campus Nibelungenplatz (Gebäude 2 und 4) gebaut. Sie bieten Platz für alle 13 Fachbereiche am zentralen Campus im Nordend. 2001 werden aus den 13 Fachbereichen vier große: Fb 1: Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik, Fb 2: Informatik & Ingenieurwissenschaften, Fb 3: Wirtschaft & Recht und Fb 4: Soziale Arbeit & Gesundheit. Außerdem werden die Bachelor- und Master-Studiengänge eingeführt. 2014 wird die Fachhochschule Frankfurt zur „Frankfurt University of Applied Sciences“. Der neue Name soll die internationale Ausrichtung verdeutlichen. Und schon wieder wird es eng auf dem Campus: Heute studieren an der FUAS rund 16.000 Menschen. 262 Professor*innen, 595 Lehrbeauftragte und 673 Mitarbeitende lehren, forschen und arbeiten für die Hochschule. Die vier Großfachbereiche bieten rund 70 Studiengänge an. Um diesem Wachstum gerecht zu werden, renoviert die FUAS das Gebäude 9 und baut die neuen Gebäude 7 und 10, die jeweils rund 4.000 m2 Raum bieten werden, damit die Hochschule ihrem Bildungsauftrag auch weiterhin nachkommen kann. „Wir stehen wie keine andere Hochschule in der Region für Chancen durch Bildung, dies wird auch in Zukunft eines unserer wichtigsten Themen bleiben. Dabei spielt verstärkt die Persönlichkeitsentwicklung eine bedeutende Rolle“, betont FUAS-Präsident Prof. Dr. Frank E.P. Dievernich anlässlich des Jubiläums. „In der Nachhaltigkeit möchten wir richtungsgebend für die Hochschulen in ganz Deutschland werden.“

GEBURTSTAGSGESCHENK: KUNST AN DER FASSADE

Der Förderverein der Hochschule hat der UAS ein Geburtstagsgeschenk gemacht, das er mit einer Spendenkampagne unterstützt: Das Gebäude 8, das einst die „Königliche Maschinenbauschule“ beherbergte und eher unscheinbar an der vielbefahrenen Nibelungenallee liegt, soll zum Blickfang werden. Urban-Art-Künstler Philipp Schäfer, Lehrbeauftragter der Hochschule und bekannt durch seine cleveren Installationen an Gullydeckeln im Frankfurter Stadtraum, bemalt die Fassade mit zeitgemäßen Motive wie einem Mensch mit VR-Brille, einem Mann und einer Frau, die über eine Büchertreppe nach oben steigen, sowie einer hell- und einer dunkelhäutigen Hand, die gemeinsam ein Herz formen. Die Kunst soll drei Schlüsselbotschaften der FUAS transportieren: „Chancen durch Bildung“, „Wissen durch Praxis“ und „Vielfalt stärkt“.

Zum Jubiläum bekommt die Fassade von Gebäude 8 eine Neugestaltung durch Urban-Art-Künstler Philipp Schäfer. Sie zeigt, für welche Werte und Inhalte die Frankfurt UAS steht.

PRÄSENT IM FRANKFURTER STADTBILD: JUBILÄUMSSTRASSENBAHN

Auch ein mobiles Zeichen wird es zum Geburtstag geben: eine Jubiläumsstraßenbahn, gestaltet von Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF), die eine jahrelange Zusammenarbeit mit der Fachgruppe „Neue Mobilität“ der Hochschule verbindet. Die Tram wird ab Juli 2021 durch die Stadt fahren.

DAS JUBILÄUMS-PROGRAMM

Wissen to go

Für alle Interessierten gehen Forschende der FUAS Alltagsfragen auf den Grund und stellen dabei ihren Forschungsschwerpunkt vor. Unter dem Titel „Wissen to go“ behandeln die Audiobeiträge in drei bis fünf Minuten aktuelle Fragen aus dem Forschungsgebiet von Professoren aller vier Fachbereiche. Im Juni wird etwa Dennis Knese über Radverkehr sprechen und Christian Rieck zu irrationale Entscheidungen beim Thema Impfungen. Auf der Webseite sind sich die ersten zehn Folgen, u. a. zu Klimaschutz, nachhaltigem Tourismus und rationalen Elfmeterschüssen, und alle folgenden Beiträge abrufbar: frankfurt-university.de/de/aktuelles/jubilaum/wissen-to-go

Europa 2030 – Visionen und Wirklichkeiten

Beim Online-Gespräch am 15. Juni diskutieren der Geschäftsführende Direktor des Center for Applied European Studies (CAES), Michel Friedman, und Wolfgang Schäuble, Präsident des Deutschen Bundestages, Anmeldung über die Webseite der FUAS. Online-Ringvorlesung „Digitalisierung und Gender“

Zwei der drei Veranstaltungen der Ringvorlesung stehen noch auf dem Programm: Am 15. Juni spricht Dr. Regina Frey vom Genderbüro über „Weibliche Erwerbsarbeit und Digitalisierung in Zeiten der Pandemie“, am 13. Juli heißt es mit Maren Heltsche vom Deutschen Frauenrat e. V. „Quo vadis digitale Arbeit? Nachhaltige Perspektiven für die Gestaltung der Zukunft“, jeweils 16-18 Uhr, Anmeldung über die Webseite der FUAS

Campusfest: Fest der Kulturen

Corona-bedingt mussten einige Veranstaltungen verschoben oder gar abgesagt werden, etwa der Gastauftritt auf dem Museumsuferfest. Aus diesem Grund steht auch die Gestaltung des Campusfests (15.10., 12-22 Uhr) noch in den Sternen. Sicher ist aber, dass es eine Feier für alle Mitarbeitenden, Lehrenden und Studierenden, Alumni und Anwohner*innen aus der Nachbarschaft auf dem Campus sein wird. ›› frankfurt-university.de/de/aktuelles/jubilaum

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