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KULTUR

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EVENTTIPPS

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30.3., KOMÖDIE KASSEL, 20 UHR Yves Macak R-Zieher

Er wurde bereits zum „Stern am Comedy Himmel“ gekürt und funkelt ebenso wacker seit über zwanzig Jahren im sonst männlich so unterbesetzten Erzieher-Kosmos. Der RZieher wechselt von tiefgreifenden Pointen über musikalische Einlagen zu leidenschaftlich gespielten und punktgenau karikierten Parodien seiner Mitmenschen. Wo im Kino ein Superheld den Bösewicht jagt und nach dem Happy End bejubelt wird, ist das im echten Leben etwas anders. R-Zieher sind die unbesungenen Helden unserer Zeit, die sich jeden Tag aufs neue einem Kampf gegen Erdnussallergie, Laktoseintolleranz und den immer größer werdenen Erwartungen der Helicoptereltern stellen müssen. Kita, Schule, Klassenfahrten und literweise Früchtetee - und wenn sie mal frei haben, warten zu Hause schon die eigenen Kinder und der ganze Job geht von vorne los. Endlich ist Yves Macak mit seinem neuen Programm „R-Zieher sind Superhelden!“ wieder da und entführt, bewaffnet mit einem (fragwürdig) pädagogischen Konzept, auf eine Reise im Spagat zwischen Kaspar und Superheld. Mitreißend und urkomisch! ›› Tickets: 20 €, www.komoedie-kassel.de, Tel (0561) 18 3 83

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© Hajo Drees

8.3., STADTHALLE BAUNATAL, 19 UHR Bastian Bielendorfer

Bielendorfers Lebens- und Leidensgeschichte ist auch ohne erfundene Stories verrückt genug. Aufgewachsen in einer Lehrerdynastie im tiefsten Ruhrpott, selbst Lehramt studiert und selbst abgebrochen. Nach seinem ersten Soloprogramm „Das Leben ist kein Pausenhof “ folgt nun der zweite Streich und der ist „Lustig, aber wahr!“. Selbstironisch, wahnsinnig komisch und unglaublich authentisch bohrt Bastian Bielendorfer tief im eigenen Leben als kinderloser Mopsbesitzer Mitte 30, der das einzige studiert hat, was man in seiner Familie noch mehr braucht als Lehramt: Psychologie. Der Lehrerkindheit, dem Waldorf-Neffen Ludger mit der selbstgehäkelte Kappe aus Lamaschamhaar auf dem Kopf und der Verfolgung des permanent väterlichen Rotstiftes entkommen, zerpflückt er auch abseits der Familie den Alltag und erklärt, warum moderne Spielplätze Orte des Horrors sind, wie man allein im Amazonas überlebt und wie es sich anfühlt, der Justin Bieber von Gelsenkirchen zu sein. ›› Tickets: 29,80 €, www.mitunskannmanreden.de, Tel. (0561) 4992 214

© Chris Gonz

© S.Stuetzner

15.3., BÜRGERHAUS LOHFELDEN, 18 UHR Kabarett-Distel ›› VVK: 25 €, AK: 27 €, www.reservix.de, Tel. (0561) 51 10 20 20.3., BÜRGERHAUS LOHFELDEN, 19:30 UHR Daphne de Luxe ›› VVK: 24 €, AK: 26 €, www.adticket.de, Tel. (0561) 51 102 67

Das Kabarett-Theater Distel führt vor, wie „Weltretten für Anfänger“ funktioniert. Wenn die Mieten nicht mehr bezahlbar, die Regierung instabil und es nur noch einen Ausweg gibt: das Projekt Futur der Bundesregierung. Also per Zeitmaschine ab in eine glückliche Zukunft. Marlies und Rolf Konnewitz sind die Auserwählten der Testreise Futur – allerdings mit Rolfs Vater im Schlepptau … Kann es noch schlimmer werden? Werden die drei mit einer angezettelten Revolution etwas erreichen? Es spielen Timo Doleys, Caroline Lux und Michael Nitzel. Die selbsternannte „Barbie im XLFormat“ arbeitet in ihrem Showkonzept aus Kabarett, Comedy und Live-Gesang konsequent gegen das gängige Schönheitsideal und plaudert scharfzüngig, lebensbejahend und gewollt zweideutig über ihre Sicht der Dinge. Mit ihrem Programm: „Extraportion!“ serviert sie sozusagen einen Nachschlag, bemängelt die mangelnde Lieblichkeit der deutschen Sprache vor allem im körperlichen Bereich, witzelt über Flugbegleiter und bietet eine Extraportion Ironie. Eine Extraportion gnadenlos gute Unterhaltung. 12.3.,PIAZZA VELLMAR, 20 UHR Fatih Cevikkollu ›› VVK: ab 20,80 €, www.piazza-vellmar.de Tel. (0561) 86 178 93 7.3., PHILIPP SCHEIDEMANN HAUS, 20 UHR Pujan ›› VVK: 24,90 €, www.eventim.de

Willkommen in der schönen neuen Welt der alternativen Fakten. Wenn die Welt verrücktspielt und in Angst und Hysterie verfällt, braucht es jemanden, der sie wieder gerade rückt. Der 47-jährige Schauspieler und Comedian hat sich neben Atze Schröder einen Namen in der TV-Show „Alles Atze“ gemacht und mit seinem ersten Soloprogramm „Fatihland“ den Prix Pantheon gewonnen. Sein sechstes Programm „FatihMorgana“ widmet er dem Schein und dem Sein. Den Nachrichten und den Fake-News. Den Nullen und den Einsen. Ein schonungsloser Perspektivwechsel. Darüber sind sich alle einig - Faschistische EU-Parlamentarier, die Presse, radikale online Hetzer sowie die öffentlich Rechten: Der böse, extrem gutaussehende Ausländer ist schuldig. Doch Pujan hat eine zweite Chance verdient, und zwar „Auf Bewährung“. Er ist Flüchtlingskind, echter Straßen-Comedian, Akademiker, hat ständig neue Smartphones und ist obendrein noch eminent zeugungsfähig. Berühmt und berüchtigt, bringt er Stand-Ups über Proktologen und Karotten, Rollstuhlfahrer im Ghetto, MPU-Urin-Kontrollen oder Rap-Navi-Stimmen auf die Bühne.

29.3., STADTHALLE BAUNATAL, 18 UHR Die Magier 3.0

Der Rheinländer Christoph Köhler ist der „Lustige“, der Gründer und Moderator des erfolgreichsten Magic Ensembles Deutschlands. Seit nunmehr 13 Jahren begeistert er sein Publikum mit saloppem Mundwerk und urkomischer Publikums-Improvisation. Komplett wird das Magier-Trio jedoch erst mit Oliver Henke, dem „Eleganten“, und Lars Ruth, dem „Mentalisten“. Wie es der Name vorwegnimmt, legt Henke besonderen Wert auf elegante und bestmögliche Unterhaltung. Verblüffte Gesichter sind vorprogrammiert. Dem Mentalis

© Steffi Simmen

ten wird von jeher zugeschrieben, übernatürliche Dinge wahrzunehmen ... und doch bleibt die Ungewissheit: Mit Gabe Beschenkter oder Scharlatan?! Ruth ist beides. Er ist ein beschenkter Scharlatan! Und er ist einer, der es gut mit seinem Publikum meint! Die drei Künstler zeigen, wie unterschiedlich und facettenreich Magie sein kann. Zum Träumen schön. Die dritte Bühnenshow der Magier lädt zur aktiven Beteiligung ein, denn wenn Zauberkunst, Comedy und Improvisation aufeinandertreffen, wird der Abend zu einem unvergessenen Erlebnis. ›› Tickets: ab 28,50 €, www.reservix.de, Tel. (0561) 4992 214

5.3., GLEIS 1, 20 UHR

Melanie Gerlands Comedy-Club ›› Tickets: 17,50 €, www.eventim.de

Während noch die Lachtränen von der letzten Show weggewischt werden, stehen schon vier neue Comedians in den Startlöchern. Mit dabei: Cüneyt Akan, der es versteht in charmanter, witziger und liebenswerter Weise über Familie, Beruf und soziale Probleme zu sprechen. Mario Siegesmund erzählt Geschichten wie Wimmelbilder unseres alltäglichen Wahnsinns, Halid Rizvanovic parodiert gekonnt die Unterschiede länderspezifische Erziehungsvarianten und Bruno Banarby, als Newcomer des Monates, fährt mit saukomischen Sketchen und Stand-Up Comedy auf. Moderiert wird der Abend wie immer von Melanie Gerland. 23.3. & 24.3., TIC KASSEL, 19:30 UHR Ist das Sex oder kann das weg?

›› Tickets: 24 €, www.theaterimcentrum.de, Tel. (0561) 70 18 722

„Wo landet eigentlich die Liebe im Alltagsbetrieb?“ Eine Antwort liefert der schräge und bissige Mix aus Komödie und Kabarett der Fischer&Jungschen Feder. Hier prallen zwei Paare mit ihren Wünschen, Sehnsüchten und Vorstellungen von Beziehung aufeinander. Ist es die freie Liebe, das Schlaraffenland der unbegrenzten Möglichkeiten oder doch die ehrliche und fundierte Bildungsbürgerehe - oder ist vielleicht doch die berühmte Ménage à Trois die Lösung aller Beziehungsprobleme? Denn irgendwann fragen sich doch alle: Ist dieser Typ mit den Chipskrümeln auf dem Bauchansatz der Traum meiner heißesten Sehnsüchte?

DON T SUPPORT A VIRUS.

Täglich infizieren sich weltweit über 12.000 Menschen mit HIV. Informieren Sie sich. Denn Aulärung schützt vor Ansteckung.

18.3., GLORIA KINO, 19:30 UHR Die Titanic Boygroup

Als TITANIC BoyGroup bespielen die drei ehemaligen Chefredakteure MdEP Martin Sonneborn (Grimme-Preis), Thomas Gsella (RobertGernhardt-Preis) und Oliver Maria Schmitt (Henri-Nannen-Preis) seit zwei Jahrzehnten sämtliche deutschsprachigen Bühnen von Zürich bis Hamburg und Berlin (bei Polen) und zaubern ein Lächeln auf die Gesichter ihres verhärmten Publikums. Ausverkaufte Hallen, ohnmächtige Omas – die drei sind längst Legende: Sie wurden vom Papst verklagt, dem Bundespräsidenten und der FIFA, sie eroberten Parlamente und überlebten Terroranschläge, wurden ausgebuht, bejubelt und gefeiert. In ihrem brandneuen Programm präsentieren sie die ältesten Pointen der westlichen Welt, Geschmacklosigkeiten auf höchstem Niveau, anspruchsvolle Zoten und verbotene Witze auf Kosten unbeteiligter Dritter (Hitler, Assad, Helene Fischer). Also raus aus der Bude, rein ins Gemetzel. Die Veranstaltung ist Teil der Lesereihe “Literatura” – eine Kooperation der Caricatura Galerie Kassel und des Literaturhauses Nordhessen. ›› Eintritt: 24 € (ermäßigt 18 €), www.literaturhaus-nordhessen.de 7.3., SCHLACHTHOF KASSEL, 20:30 UHR Sebastian 23

Ein Bestsellerautor, ein Poetry Slammer, ein studierter Philosoph und ein Gitarrist kommen in eine Bar. Das könnte der Anfang eines mittelmäßigen Witzes sein, wenn es sich nicht bei allen vier Personen um Sebastian 23 handeln würde. Und der ist so weit von mittelmäßigen Witzen entfernt wie Wladimir Putin vom Friedensnobelpreis. Also näher, als man denkt. Und was ist das bloß für eine Welt, in der ein Präsident den Klimawandel leugnet und in TV-Shows Partnerwahl anhand entblößter Körperteile betrieben wird. Die Konklusion liegt nahe: Die Menschheit ist dumm! Aber ist das wirklich so? Der gebürtige Duisburger Sebastian Rabsahl entführt mit seinem neuen Programm „Cogito, ergo dumm“ auf einen Parkourritt durch die Dummheiten der Menschheit. Vom antiken Feldherren, der dem Meer den Krieg erklärt, bis zum NPD-Politiker, der fordert, die arabischen Zahlen gefälligst als Hausnummern abzuschaffen und gegen „normale“ Zahlen zu ersetzten. Impfgegner, Asylkritiker, Klimawandel-Skeptiker - Sebastian 23 hält für jeden ein sprachliches Fallbeil bereit... ›› VVK: 12 €, AK: 15 €, Tel. (0561) 22 07 120, www. schlachthof-kassel.de © Pierre Jarawan

© Dirk Beichert © Andreas Kasparbauer © Wolfgang Michl

14.3., KULTURLADEN WOLFHAGEN, 20 UHR Django Asül ›› VVK: 28,50 €, Tel. (05692) 99 600 96, www.kulturladen-wolfhagen.de

Django Asül klappt das Visier auf und treibt sich herum von Marseille über Malta bis in den Nahen Osten. Raus aus der Filterblase, rein in den Weitwinkel. Und schon hagelt es Fragen: Wieso ist Malta das ideale EULand? Ist der Klimawandel eine Gefahr oder doch eher die Lösung wofür auch immer? Oder gilt das eher für die Digitalisierung? Und: Ist der Einzelne in der Gesellschaft tatsächlich ersetzlich oder eher entsetzlich? Gegen den Trend der Selbstoptimierung setzt Django auf Fremdoptimierung, Verständnis und Mediation zwischen den Fronten.

März 2020 28.3., PIAZZA VELLMAR, 20 UHR Uli Masuth ›› VVK: ab 18,60 €, www.piazza-vellmar.de, Tel. (0561) 86 178 93

Der Wahl-Weimarer ist Komponist, Kabarettist und Klavierist. In seinem aktuellen Kabarettprogramm „Mein Leben als ICH“ greift Masuth das gegenwärtigste Thema der Menschheit auf: Das ICH. In der Zeit der Selfies, der Ignoranz gegenüber den Mitmenschen, der Angst und Ablenkung. Aber spiele ICH eigentlich noch eine Rolle, in MEINEM Leben und im großen Ganzen?, fragt Masuth. Und wenn nicht, wie kann ich wieder auf mich aufmerksam machen? Ein fantastischer Beobachter, ein bissiger Formulierer und rabenschwarzer Humorist.

29.3., BÜRGERHAUS GUDENSBERG, 18 UHR Anny Hartmann ›› VVK: 24 €, AK: 26 €, www.reservix.de

Die pazifistische Schnellfeuerwaffe des politischen Kabaretts präsentiert ihr aktuelles Programm „No Lobby is perfect“! Als Diplom-Volkswirtin besitzt die 49-jährige Kölnerin das Handwerkszeug, wirtschaftliche und politische Winkelzüge zu durchblicken. Diese bereitet sie amüsant, schnell, bissig und leicht nachvollziehbar auf, so, dass sich ein paar Semester VWL-Studium sparen lassen. Anny Hartmann regt mit ihren Beiträgen zum Nachdenken an, und es gibt trotz allem viel zu lachen. So muss Kabarett sein - so versteht sich UnterHALTUNG. 6.3., BRENCHER BUCHHANDLUNG, 19:30 UHR Alice Hasters ›› Eintritt: 10 € / 6 €, www.buchhandlungwilhelmshöhe.de

Warum ist es eigentlich so schwer, über Rassismus zu sprechen? Eindringlich und geduldig beschreibt die 31-jährige Berlinerin, wie Rassismus ihren Alltag als schwarze Frau in Deutschland prägt. „Darf ich mal deine Haare anfassen?“, „Kriegst du eigentlich Sonnenbrand?“ - meist ohne Bösartigkeit gestellte Fragen, aber dennoch rassistisch. Die studierte Jounalistin Alice Hasters liest aus ihrem aktuellen Roman „Was weiße Menschen nicht über Rassismus hören wollen“. Es geht um schmerzhafte und doch lösende Konfrontation, Feminismus und Popkultur.

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