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UMFRAGE

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FILM AB

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›› FRIZZ UMFRAGE #KASSELHÄLTZUSAMMEN

COVID-19 in Nordhessen

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Die Corona-Pandemie verändert unseren Alltag und stellt uns vor große Herausforderungen. Dass wir diese schwierige Zeit bewältigen, ist auch den Menschen zu verdanken, die sich um andere kümmern und sie versorgen. Die mit Rat zur Seite stehen und die Betriebe am Laufen halten.

Seit Wochen nur noch das Thema Corona. Nichts ist mehr so, wie es war. Gedanken und persönliche Sorgen um Gesundheit, Familie und Freunde und existenzielle Ängste prägen unseren Alltag. Das gesellschaftliche Leben steht still und wir müssen alle mit Einschränkungen leben. Wir haben mit Personen aus den unterschiedlichsten Berufen, Branchen und Institutionen über COVID-19 in Nordhessen gesprochen und ihnen folgende drei Fragen gestellt:

WAS BEDEUTET CORONA FÜR DEINE BRANCHE, INSTITUTION ODER DEINEN BERUF? WIE GEHST DU PERSÖNLICH DAMIT UM? WAS WÜNSCHST DU DIR?

Axel Gerland

BEZIRKSGESCHÄFTSFÜHRER VER.DI BEZIRK NORDHESSEN ›› In unserem Büro leisten wir derzeit einen erheblichen Beratungsbedarf unserer Mitglieder zu Auswirkungen der Corona-Krise ab. Viele Mitglieder haben existenzielle Fragen. Nicht alle Arbeitgeber, auch solche nicht, die es sich leisten könnten, lassen den nötigen Respekt erkennen. Die meisten aber schon. Dazu stehen wir unseren Mitgliedern täglich von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr, freitags bis 14:00 Uhr zur Verfügung. In einem bundesweiten Pandemieplan haben wir dafür gesorgt, dass unsere Beschäftigten, insbesondere die Risikogruppen, besonders geschützt sind. Viele befinden sich daher im Homeoffice. Die Stimmung ist mit nichts Bisherigem vergleichbar. ›› Ich beschreibe es mal als distanzierte Empathie. Ich versuche zugewandt zu bleiben, aber dennoch Abstand zu halten. Dabei ist es für mich wichtig, denjenigen die Ernsthaftigkeit der Situation deutlich zu © Stadt Kassel/Harry Soremski machen, die sie immer noch nicht verstanden haben und alles und jeden kritisieren. Gedanklich aufeinander zuzugehen ist vonnöten. ›› Dass wir möglichst wenig Infizierte Menschen mit schweren Symptomen beklagen müssen. Insbesondere den Menschen im Gesundheitswesen, im Handel, in der Versorgung und allen anderen Bereichen, die unsere Gesellschaft am Leben erhalten und bei denen der persönliche Kontakt nicht zu vermeiden ist, möchte ich danken und ihnen anhaltende Gesundheit wünschen.

Christian Geselle

OBERBÜRGERMEISTER DER STADT KASSEL ›› Die Corona-Pandemie stellt uns als Stadt Kassel vor eine große Herausforderung. Wir müssen auch in der Krise handlungsfähig bleiben. Wir tun unser Bestes, um unsere Bevölkerung zu schützen, um die Daseinsvorsorge und die Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens weiter zu gewährleisten. Dazu haben wir sehr früh einen Verwaltungsstab eingerichtet, der fortlaufend tagt und

die notwendigen Entscheidungen trifft. Durch die Corona-Krise sind viele Unternehmen, Kleinbetriebe, Selbstständige, Initiativen, Künstler und Vereine in eine schwierige finanzielle Situation geraten. Die Stadt Kassel ist sich ihrer Verantwortung auch dafür bewusst. Daher haben wir parallel ein Wiederankurbelungsprogramm entwickelt, um möglichst schnell und unbürokratisch Unterstützung zu leisten. ›› In dieser ernsten Lage mache ich mir natürlich auch Sorgen um meine Familie, um Freunde und Kollegen. Als Oberbürgermeister weiß ich um die große Verantwortung, die ich für unsere Stadt trage. Diese Herkulesaufgabe bewältigen wir nur gemeinsam mit Kompetenz, Besonnenheit und Professionalität. Dafür würde ich nur zu gerne herzlich dankend viele Hände drücken. Aber in dieser Situation, in der wir in Kassel noch mehr zusammenhalten, haben wir gelernt, zum Schutz unserer Mitmenschen Abstand zu halten. ›› Ich wünsche mir, dass wir die Corona-Pandemie bald überstanden haben und dass die wirtschaftlichen und sozialen Folgen dieser Krise abgemildert werden können. Lassen Sie uns zeigen, wie solidarisch unsere Gesellschaft ist! Wir halten in Kassel fest zusammen – egal was kommt! Unsere Stadt hat in ihrer Geschichte schon vieles überstanden. Wir werden auch diese Herausforderung bewältigen.

Dr. Ute Giebhardt

FRAUENBEAUFTRAGTE DER STADT KASSEL ›› Durch die Krise ist sehr deutlich geworden, wie existentiell viele der Berufe, in denen vor allem Frauen arbeiten, für die Gesellschaft sind: In der Pflege und im Gesundheitswesen, in den erzieherischen Berufen, aber eben auch im Einzelhandel, wo das sonst nicht so anerkannt wurde. Ich würde mir wünschen, dass sich die gewachsene Wertschätzung später auch in einem höheren Verdienst ausdrücken wird. Außerdem ist das Bewusstsein dafür gewachsen, dass insbesondere Beratungsstellen und Zufluchtsstätten, die von Gewalt betroffenen Frauen und Kindern helfen, zu wenig Kapazitäten haben. Auch dafür ist unser Blick geschärft worden. ›› Ich mache mir natürlich Sorgen um alle, die gesundheitlich oder wirtschaftlich existentiell betroffen sind. Aber wir sind als Familie viel mehr zusammen als sonst, das ist schön, und ich habe die Zeit genutzt, © Christina Hartmann/Stadt Kassel

um mich bei vielen Freundinnen, Freunden und Bekannten zu erkundigen, wie es ihnen geht. ›› Dass wichtige Erkenntnisse aus der Krise auf allen Ebenen bleiben: für Pandemiepläne, einen Ausbau des Hilfesystems bei Gewalt, aufeinander achten und vieles andere mehr.

Manuela Greipel

PROJEKTMANAGEMENT AUSSTELLUNGEN / LEITERIN PRESSE, MARKETING, ÖFFENTLICHKEITSARBEIT | GRIMMWELT KASSEL ›› Die aktuelle Krisensituation ist für alle laufenden Projekte eine herausfordernde Situation. Die GRIMMWELT ist seit Mitte März bis auf Weiteres für den Publikumsverkehr geschlossen, Veranstaltungen sind verschoben und Programmplanungen angepasst. Diese Situation verlangt von allen Beteiligten hohe Flexibilität und großes Vertrauen, um gemeinsame Lösungen zu entwickeln und gewohnte Prozesse anzupassen. Im Hintergrund arbeiten wir am nachhaltigen Ausbau unserer digitalen Angebote, auch für die Zeit nach der Krise. Arbeitsweisen verändern sich durch rein digitale Zusammenarbeit, digitale Kommunikationsformen gewinnen an Wichtigkeit und werden effizienter genutzt. Dies hilft der gezeichneten Branche, nach der Krise schneller wieder auf die Beine zu kommen. ›› Die aktuelle Situation nehme ich sehr ernst. Ich informiere mich täglich über die Entwicklung der Pandemie und versuche Empfehlungen bestmöglich umzusetzen, um die Zeit der Einschränkungen zu verkürzen. Während dieser ungewöhnlichen Zeit wechsle ich zwischen Pausen in der Natur und dem Unterstützen von Projekten, wie z. B. dem Hackathon #WirvsVirus (machbarschaft.jetzt & museum@home). Derartige Lösungen helfen, mit der Situation umzugehen bzw. aktuelle Spitzen in systemrelevanten Bereichen abzuflachen. Sie sind kostenfrei und möglichst barrierefrei zugänglich. Speziell Chancen für die Digitalisierung, den Abbau von Barrieren für weniger digital affine Nutzer und das Auffangen von Experten in Projekten, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren, motivieren mich dabei. ›› Einen ernsten Umgang mit der Situation, der Raum lässt, positive Aspekte und Entwicklungen zu erleben, wünsche ich mir ebenso wie Solidarität, Achtsamkeit und trotz der schwierigen Lage eine möglichst große Portion Optimismus und schöne Momente. Ebenso, dass Menschen, die Hilfe brauchen, es schaffen, dies so zu formulieren, dass ihnen geholfen werden kann, und umgekehrt, dass es Helfenden gelingt, Hilfesuchende zu erreichen.

Dagmar Krauße

SPRECHER– DER INITIATIVE „OFFEN FÜR VIELFALT – GESCHLOSSEN GEGEN AUSGRENZUNG“ BEI WINTERSHALL DEA

›› Wir halten Abstand – und stehen weiter fest zusammen gegen Rassismus und Ausgrenzung. Denn wir sind „Offen für Vielfalt“. Von unseren Veranstaltungen liegen derzeit viele auf Eis, unsere Botschaften aber nicht. Deshalb planen wir für den 11. Mail eine digitale Podiumsdiskussion, die live gestreamt werden kann. Wie können wir rechter Gewalt in unserer Gesellschaft entgegentreten: Darüber sprechen wir dort mit der Bundesjustizministerin und anderen spannenden Gästen. Denn wir finden: Kurz vor dem Jahrestag der Ermordung von Dr. Walter Lübcke müssen wir diese wichtigen Fragen in unserer Stadt diskutieren. Auch sonst sind wir digitaler geworden: Kurz vor Corona ist unser Instagram-Kanal (offenfuerviel-

Wir machen Kultur sichtbar und wünschen allen Beteiligten viel Spaß am Erfolg!

Hermann-Josef Klüber

REGIERUNGSPRÄSIDENT DES REGIERUNGSBEZIRKS KASSEL ›› Die Corona-Krise bedeutet für das Regierungspräsidium Arbeit, Arbeit und nochmals Arbeit, denn in unserem Haus wurde das CoronaSoforthilfeprogramm der hessischen Landesregierung angesiedelt. Innerhalb weniger Tage war ein Bearbeitungsprogramm zu entwickeln und immer wieder anzupassen, es waren Mitarbeitende zu schulen, die an sieben Tagen die Woche Zigtausende von Anträgen bearbeiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen das einfach großartig. Ich bin als Regierungspräsident sehr stolz darauf. ›› Ich bleibe gelassen und freundlich und ich halte alle Vorsichtsmaßnahmen ein. ›› Ich wünsche mir sehr, dass der wirtschaftliche Schaden für die Region NordOstHessen so begrenzt sein

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