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AUSFLUGSTIPPS

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FRIZZ KARRIERE

FRIZZ KARRIERE

AUF BURGEN- UND SCHLÖSSERTOUR IN NORDHESSEN

Sanftes Mittelgebirge, verwunschene Wälder, liebliche Flusstäler und urige Fachwerkdörfer prägen die nordhessische Landschaft. Und mittendrin trutzige mittelalterliche Burgen, romantische Schlösser, malerisch verfallene Burgruinen und alte Klostermauern, die zum märchenhaften Flair in der Heimat der Brüder Grimm beitragen. Einstmals aus taktischen Gründen auf Bergkuppen und an Hängen erbaut, ziehen sie heute als Aussichtspunkte Besucher an. Erlebt weite Ausblicke und taucht bei Führungen und Festen ein in eine längst vergangene Zeit. Noch immer bestimmt das Corona-Virus unser Leben. Die Lockerungen bringen ein erstes Aufatmen, jedoch beeinflusst die Situation auch das Angebot der Burgen und Schlösser. Einige sind geschlossen, andere bieten zwar keine Führungen an, aber das Gelände ist frei zugänglilch und ein Burgkiosk sorgt an dem einen oder anderen Tag für das leibliche Wohl. Wieder andere Anlagen bieten sowohl Übernachtung als auch Gastronomie an.

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Residenzschloss Arolsen

gefähr, diente doch Versailles, eine der prächtigsten Schlossanlagen Europas, als Vorbild. Jahrzehntelang wurde im 18. Jahrhundert am Residenzschloss der Fürsten zu Waldeck und Pyrmont gebaut, das als Wahrzeichen der Stadt Bad Arolsen gilt. Heute wird immer noch ein Teil des Schlosses von Nachfahren der Fürstenfamilie bewohnt. Einige repräsentative Räume sind für die Öffentlichkeit im Rahmen von Führungen zugänglich. Im inneren Westflügel des Schlosses zeigen das Museum Bad Arolsen und der Museumsverein wechselnde Ausstellungen zur Kunst- und Kulturgeschichte, zur aktuellen Kunst und zur Fotografie. Das Schloss bietet zudem ein märchenhaftes Ambiente für Trauungen und Feierlichkeiten und ist auch Schauplatz der Arolser Barock-Festspiele, die jährlich im Frühsommer ein anspruchsvolles musikalisches Programm bieten. ›› www.schloss-arolsen.de

Schloss Berlepsch

Auf einem Bergsporn bei Witzenhausen erhebt sich Schloss Berlepsch über die Wälder des Werratals. Erbaut im 14. Jahrhundert, erlebte das Bauwerk eine wechselvolle Geschichte, wurde mehrfach zerstört, auf- und umgebaut – zuletzt im Stile der Neugotik. Die Nachfahren der Grafen von Berlepsch unterhalten und bewirtschaften das Schloss inzwischen in der 19. Generation. Heute können Gäste auf Schloss Berlepsch hinter historischen Mauern übernachten, bei Führungen wahre Geschichten aus der Vergangenheit erfahren, im Schlossmuseum auf Entdeckungsreise gehen oder im Restaurant Tafelrunde leicht gehobene Küche genießen. Im weitläufigen Schlosspark kann die Kapelle besichtigt und die Künste an der Armbrust können erprobt werden. Schloss Berlepsch ist außerdem regelmäßig Kulisse für Ritterkämpfe, Gruselveranstaltungen, Konzerte und andere Events. Vor den Schlosstüren lädt „Robins Nest“, Hessens einziges Baumhaushotel, zum Übernachtungsabenteuer ein. ›› www.schlossberlepsch.de

Burg Herzberg

Hoch über der alten Handelsstraße „durch die kurzen Hessen“ wurde sie vom Marschall Heinrich von Romrod im 13. Jahrhundert erbaut. Seit 1477 befindet sich die Burg im Besitz der Familie von Dörnberg. Nachdem die Burg im 7-jährigen Krieg bedeutungslos wurde und Teile davon zum Abbruch freigegeben wurden, erfolgten bereits im 19. Jahrhundert wieder die ersten Instand

setzungsarbeiten. Heute hat sich die Burg Herzberg als Veranstaltungsort etabliert und bietet über das gesamte Jahr verschiedenste Veranstaltungen in und um die Burganlagen an. Wer die Umgebung der Burg absucht, stößt nicht nur auf die zur Verteidigung angelegten Schanzen und die alte Handels- und Heeresstraße, sondern wird auch von der herrlichen Aussicht begeistert sein. Auf Schritt und Tritt gibt es Entdeckungen zu machen: Rittersaal, Gerichtsturm mit Verlies und Ritterwerkzeugen, Wohnturm, Gefechtstürme, Gefechtskammern, gotische Kapelle mit Grabtafeln, bis zu fünf Meter dicke Wehrmauern, Hochburg und vieles mehr. Die gesamte Burganlage mit all ihren Geschichten kann man am besten bei einer Burgführung mit dem Burghauptmann Frederick von Dörnberg kennenlernen. Einfach mal eine Auszeit vom Alltag nehmen und den Spuren Martin Luthers auf dem Lutherweg 1521 folgen, auf dessen höchstem Punkt die Burg Herzberg liegt. ›› www.burg-herzberg.de

Stift Kaufungen

Weithin sichtbar erhebt sich die mächtige Stiftskirche in Kaufungen über das Lossetal. Kaufungen war im frühen Mittelalter eine Kaiserpfalz Heinrich II. und seiner Gemahlin Kunigunde. Ab 1017 baute Kunigunde die Pfalz zur Klosteranlage um, in der sie als Kaiserwitwe und Nonne bis zu ihrem Tode 1033 lebte. 1532 wurde das Kloster aufgelöst, an die Hessische Ritterschaft übergeben und zum Stift umgewidmet. Heute sind die Stiftskirche mit ihren Wand- und Deckenmalereien, Stiftshof und Zehntscheune ein einmaliger Erlebnisort für Konzerte, Märkte und Feste. Die Infotafeln des „Kultur&Garten Pfads“ vermitteln historisches Wissen und verbinden als Rundweg das Stiftsareal mit dem Regionalmuseum „Alte Schule“ mit Museumsgarten und MitmachHaus. ›› www.foerderverein-stiftskirche-kaufungen.de

Löwenburg

Die malerisch im Welterbe Bergpark Wilhelmshöhe gelegene Löwenburg zählt auf dem europäischen Festland zu den frühesten künstlichen Burgruinen im Landschaftspark. Von Weitem erscheint sie dem Betrachter wie eine romantische, vermeintlich mittelalterliche Ritterburg, erbaut wurde sie jedoch erst zwischen 1793 und 1801 unter Landgraf Wilhelm (reg. 1785–1821), dem späteren Kurfürst Wilhelm I. Sie beherbergt die Raumfolgen eines absolutistischen Lustschlosses, das dem Bauherrn und seiner Mätresse als intimer Rückzugsort diente. Im Inneren der Anlage befinden sich fürstliche Wohnräume, deren kostbare Ausstattung mit historischen Möbeln, Gemälden, Tapisserien, Gläsern, Bronzen, einer großartigen Waffensammlung und mittelalterlichen Glasfenstern die große Sammel

leidenschaft des Erbauers widerspiegelt. Einen Besuch lohnen außerdem die Rüstkammer sowie die Burgkapelle mit dem Rittergrabmal Wilhelms, der sich in der Kirchengruft beisetzen ließ. ›› www.museum-kassel.de

Schloss Waldeck

Die Lage ist malerisch: Schloss Waldeck, das Wahrzeichen des Waldecker Landes, thront weithin sichtbar auf einem steilen, bewaldeten Berg am Nordufer des Edersees. Weit reicht der Blick vom Schloss aus über den See und das umliegende Ederbergland. Einst war die Anlage Residenz der Grafen von Waldeck, heute empfängt hier das Hotel Schloss Waldeck seine Gäste. Dass das Schloss Waldeck in der Vergangenheit auch als Zuchthaus diente, erfahren Besucher im BurgMuseum: Die Ausstellung „Hinter Schloss und Riegel“ zeigt eine einzigartige Sammlung, die einen Einblick in mittelalterliche Bestrafungsmethoden bietet. ›› www.schloss-hotel-waldeck.de

Schloss Wilhelmstal

Eintauchen in eine zauberhafte Epoche: Das Schloss Wilhelmsthal, das zusammen mit seinem Park ein elegantes Ensemble bildet, gilt als eines der schönsten Rokokoschlösser Deutschlands. Große Teile der ursprünglichen Ausstattung des Lustschlosses sind erhalten geblieben, sodass Besucher einen lebendigen Einblick in das landgräfliche Leben des 18. Jahrhunderts erhalten. Wertvolles Porzellan aus Ostasien und Europa, französische Möbel sowie Gemälde – darunter die Schönheitengalerie, eine Reihe mit Porträts schöner Frauen – können hier in beeindruckender Originalkulisse besichtigt werden. Der wunderschöne Park lädt zu jeder Jahreszeit zum Verweilen und Flanieren ein. ›› www.museum-kassel.de

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