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SZENE

© Jessica Fleischmann

„PARTY IST UNSER HOBBY – UND WIR HABEN ES ZUM BERUF GEMACHT“

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FRIZZ im Gespräch mit Sebastian Kunz und Adam Cieplak

Adam Cieplak und Sebastian Kunz sind keine Unbekannten in der Szene. Zahlreiche Elektro-Festivals gehen auf ihr Konto, darunter unter anderem die Tanzinsel, das Verträumte Angelegenheit und die Events der exit:family. Im Oktober organisierten sie die Eröffnung der Tesla Gigafactory in Berlin. Jetzt mischen sich die beiden unter die Clubbetreiber und übernehmen die Räumlichkeiten der ehemaligen MS Zufriedenheit im Alten Hafen.

Bis zu 30.000 Menschen tanzen auf euren Events. Das klingt nach einer Menge Arbeit – bleibt da überhaupt noch Zeit für einen Club? Ja, definitiv! Wir haben uns im letzten Jahr(zehnt) so viel aufgebaut, dass wir nun genug Manpower in der Agentur haben, um diverse Projekte zu bearbeiten. Vor ein paar Jahren hätten wir das sicher noch nicht gekonnt.

Vom Wirtschaftsinformatiker und Logistikkaufmann zum Festivalveranstalter. Wie seid ihr ins Event-Geschäft eingestiegen und wie lange macht ihr das schon? In Summe seit ca. zehn Jahren. Adam hat während des Studiums im Club Katze gearbeitet und dort schon die ein oder andere Veranstaltung hochgezogen. Basti ist gewissermaßen schon seit der Schulzeit in der Veranstaltungsbranche tätig. Während seiner Schul- und Ausbildungsphase hat er mit einem Kollegen kleine Partys geschmissen, war aber auch leidenschaftlicher Club-(Katze)-Gänger. So haben sich unsere Wege irgendwann gekreuzt. Mit Bastis Erfahrungen und Adams Expertise im Marketing wurde daraus mehr als wir anfangs dachten. Zuerst waren wir zu viert, dann zu dritt und nun noch zu zweit. Unsere erste Veranstaltung, die Tanzinsel, machen wir aber bis heute noch zu dritt.

Ihr seid Dank der vielen Festivals, die ihr veranstaltet, quasi alte Hasen im „Feier-Business“ – seid ihr trotzdem ein bisschen aufgeregt, was mit dem Club jetzt auf euch zukommt? Aufgeregt ist man natürlich immer, wenn etwas Neues beginnt. Insbesondere, weil wir auch hier wieder 120 Prozent geben wollen und alles passen muss. Es war schon ewig ein großer Traum von uns, einen eigenen Club in Würzburg zu haben.

Was wird sich an der Location baulich verändern und welches Konzept habt ihr dabei im Hinterkopf? Der Außenbereich wird komplett neu gestaltet. Bis auf den Container als Ausschankstelle wird dort also alles überarbeitet. Der Innenbereich bleibt optisch auf den ersten Blick gleich. Allerdings wird die Theke schmaler (mehr Platz im Club) und ein neues Lichtkonzept sowie eine neue Anlage folgen. Ebenfalls neu ist unsere hochwertige Klimaanlage, die nicht nur vor diversen Viren, sondern auch vor Hitze schützen soll. Was das grundsätzliche Konzept angeht, halten wir uns erstmal noch bedeckt. Vor allem, weil es noch nicht final feststeht. Wir arbeiten noch an einigen Ideen bzw. an deren Umsetzung. Allerdings können wir schon so viel verraten: Das alte Konzept bleibt nicht bestehen.

Bei euren Festivals geben sich die Weltstars der elektronischen Tanzmusik (u.a. Paul Kalkbrenner und Sven Väth) die Klinke in die Hand. Welche Stilrichtung(en) schlagt ihr musiktechnisch in eurem Club ein?

Wir wollen uns auf keinen Fall auf einen Musikstil festlegen. Wir werden verschiedene Genres bedienen und zum Beispiel gewisse Tage an DJs aus bestimmten Richtungen vergeben. Ansonsten sind wir noch sehr flexibel. Fakt ist, dass es kein rein elektronischer Club wird - auch wenn das die meisten Menschen sicher glauben. Wir sind auch auf jeden Fall nicht abgeneigt, Konzertkünstlern, Musikern und Newcomern eine Bühne zu bieten und freuen uns über Anfragen.

Neben dem Museumscafé befand sich in der MS Zufriedenheit auch ein Restaurant – bleibt die Gastronomie bestehen oder habt ihr euch der reinen Club-Kultur verschrieben? Reine Clubkultur würden wir so nicht sagen, da wir ja auch Konzerte bzw. andere Künstler supporten und die ein oder andere Betriebsfeier veranstalten wollen. Allerdings können wir von uns behaupten, dass wir bis auf Spaghetti Bolognese nichts Essbares kochen können. Daher überlassen wir die Restaurants lieber den Könnern der Stadt.

Was viele brennend interessiert ist natürlich der Name des neuen Clubs und wann es losgeht – könnt ihr hier schon was verraten? Natürlich ist das die interessanteste Frage, haha. Wir können so viel verraten: Für uns selbst auch. Das heißt, es gibt noch keinen Namen. Kleiner Scherz am Rande: Schafft euch niemals einen Club an, denn die Namensfindung ist schwieriger als die Entscheidung über den neuen Papst. Sobald bei uns weißer Rauch aufsteigt, sagen wir sofort Bescheid – bis jetzt ist dieser aber leider noch grau. Was das Datum angeht, können wir leider auch noch keine Auskunft geben. Das liegt vor allem daran, dass der Umbau länger dauert als gedacht. Aufgrund der aktuellen Lage gibt es an jeden Ecken und Enden Lieferschwierigkeiten und Corona spielt uns natürlich auch nicht in die Karten. Ihr hattet die Ehre, die Eröffnung der Tesla Gigafactory in Berlin zu organisieren. Was war euer persönliches Highlight dort und habt ihr Elon Musk persönlich getroffen? Es ist schwierig, ein einzelnes Highlight herauszupicken. Für uns war das Event in Summe ein einziges Highlight, da wirklich alles gepasst hat. Am 9. Oktober hatten wir 25 Grad wie im Sommer, blauen Himmel, glückliche Gäste und natürlich mit Boris Brejcha einen internationalen Top-DJ. Bezüglich Elon möchten wir nicht detaillierter auf „Behind The Scenes“ eingehen. Die County Fair ist Elons eigene Idee und Vision gewesen und wir sollten diese umsetzen und natürlich ist dazu eine gewisse Kommunikation nötig.

Euer Motto lautet „Man muss das Leben tanzen“ – bleibt bei so viel Arbeit überhaupt noch Zeit selbst feiern zu gehen? Wir holen uns immer wieder Inspiration und connecten uns auch gern mit anderen Leuten aus der Szene. Außerdem haben wir viele Freunde, die Partys veranstalten oder Clubs betreiben und die wir entsprechend supporten. Wir sind also schon noch selbst unterwegs. Party ist unser Hobby – und wir haben es zum Beruf gemacht.

Zum Schluss noch was für die Bucket-List unserer Leserinnen und Leser: In welchen drei Clubs auf der Welt muss man mal gefeiert haben? Berghain in Berlin muss man auf jeden Fall mal gemacht haben, wenn man ein Clubgänger ist. Die Atmosphäre dort ist unvergleichbar – von Nacktheit über verrückte Outfits wie Lack & Leder bis hin zur härtesten Tür der Welt. Das DC10 auf Ibiza ist auf eine andere Art und Weise sehenswert – hier gibt‘s die angesagtesten DJs, internationales Publikum und (gefühlt) die teuersten Drinks. Und zu guter Letzt empfehlen wir euch natürlich noch unseren Club ... lasst euch überraschen!

www.ac2b.de

FRAUKE TORZ

© Jessica Fleischmann

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