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BÜHNE
© 2022 Nik Schölzel | Mainfranken Theater Würzburg
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Und jetzt: Die Welt!
Di., 8.2. + Mi., 23.2., 20 Uhr, KellerZ87
Das Mainfranken Theater gastiert mit Sibylle Bergs Stück „Und jetzt: Die Welt!“ im KellerZ87. Darin porträtiert Berg das Leben dreier Mittzwanzigerinnen in unsicheren Existenzverhältnissen. Früher war die Protagonistin Mitglied in einer gewalttätigen Mädchengang, heute ist aus der Bande eine WG mit drei Frauen geworden, die ihren Platz in der Gesellschaft suchen. Trotz guter Ausbildung läuft beruflich nichts, da bleibt einem nur noch, online selbstgekochtes Viagra zu verkaufen. Auf ihrer Sinn- und Liebessuche sind alle drei gefangen in der virtuellen Welt. Sie sind immer online und erreichbar, doch das Gefühl der Einsamkeit ist allgegenwärtig. Sie sind Teil einer Gruppe und dennoch allein – im alltäglichen Kampf gegen die Forderungen der draußen lauernden Welt, der man unmöglich genügen kann. LGä www.kellerz87.de | www.mainfrankentheater.de
Andrea Volk: Feier-Abend! Büro und Bekloppte
Was kann man tun gegen den Flächennutzungsplan am Kühlschrank? Wie lassen sich Meetings besser aushalten? Und wie praktiziert man den digitalen Wandel, wenn das „Kompetenzteam“ aus mehr Nullen als Einsen besteht? In ihrem Programm lässt Kabarettistin Andrea Volk das Publikum am Wahnsinn des Büroalltags teilhaben und liefert einen Survival-Guide für Meetings und Kopierkriege. Erste Schritte auf der Kleinkunstbühne tat die ehemalige TV-Journalistin im Jahr 2005, als sie gemeinsam mit Sängerin und Pianistin Nina Knecht das Duo Volk und Knecht gründete. Sechs Jahre später feierte sie mit „VolksBelustigung“ ihr Solo-Debüt. Als Business-Kabarettistin hat sich Volk auf Themen rund um die Arbeitswelt spezialisiert und verpackt diese eher trockenen Themen in ein unterhaltsames Gewand. LGä www.kv-tbb.de © Rainer Gräf
Fake it till you make it
Ab Fr., 4.2., Theaterhalle am Dom
Das Stück fängt da an, wo der Vorgänger „Ausgewählte Unheimlichkeiten“ aufhört. Ging es darin um Geheimnisse und warum sie für unser soziales Miteinander wichtig sind, geht „Fake it till you make it“ ein Stück weiter: Es untersucht, wie die Selbstdarstellung auf Social Media funktioniert und inwiefern das dort abgebildete Ideal überhaupt noch etwas mit der Realität zu tun hat. Wie viel Schminke, Filter und spektakuläre Locations braucht es, um mit Klicks, Likes und Reichweite belohnt zu werden? Ist man selbst nur noch Beobachter der eigenen perfekten virtuellen Parallelwelt? Den mahnenden Zeigefinger will das Stück nicht erheben, die Zuschauerinnen und Zuschauer sollen zu eigenen Gedanken angeregt werden und für sich selbst eine Entscheidung treffen – oder auch nicht. LGä www.theaterhalle.com
© Britta Schüssling
Die Judenbank von Reinhold Massag
Bis Sa., 19.2., theater ensemble
Dominikus Schmeinta, ein einfacher Dorfbewohner, sitzt tagein tagaus auf seiner Lieblingsbank auf dem Bahnhof zu Ottersdorf. Bis die Nazis ihm das Sitzen auf eben dieser Bank mittels eines Schildes verbieten: „Nur für Juden“. Das leuchtet dem eigenwilligen Dominikus überhaupt nicht ein, ist sein kleines Dorf doch judenfrei. Da er jedoch ein Mann ist, der Gebote stets befolgt, fügt er sich der Anordnung, kommt aber ins Grübeln: Wenn auf „seiner“ Bank nur Juden sitzen dürfen, dann will er eben Jude werden. In seiner Not beschließt er, sein Anliegen dem Führer brieflich vorzutragen. Mit Mitteln der Groteske berichtet Autor Reinhold Massag in kurzen, pointierten Anekdoten beinahe beiläufig über die alltägliche Korruption, Machtanmaßung, Denunziation und tödliche Gewalt im Dritten Reich. LGä www.theater-ensemble.net
© 2022 Markus Rakowsky
Kunst
Ab Sa., 12.2., TheaterWerkstatt
Da denkt man, man kenne seine Freunde so gut, dass sie einen nicht mehr schockieren können – und dann das. Serge hat sich ein sehr kostspieliges, modernes Kunstwerk zugelegt: weiße Streifen auf weißem Untergrund. Sein Freund Marc reagiert fassungslos, der dritte, Yvain, versucht, neutral zu bleiben und zwischen den beiden zu vermitteln. Doch schnell entfacht ein Streit, der weit über die Grenzen des Kunstgeschmacks hinausgeht und in dessen Verlauf die Männer gezwungen werden, nicht nur das Fundament ihrer Freundschaft, sondern ihre gesamten Lebensentwürfe auf die Probe zu stellen. Mit „Kunst“ gelang der französischen Autorin Yasmina Reza 1994 ein Welterfolg, der zu einem modernen Klassiker avancierte und bis heute zu den meistgespielten Stücken auf europäischen Bühnen gehört. LGä www.theater-werkstatt.com
„DER PLATZ NEBEN MIR IST NOCH FREI!“
Georg Zeies – Schauspieler
Sesselpatenschaft leicht gemacht
MAINFRANKENTHEATER.DE
© Oliver Mack
Drei Morde, Küche, Bad
Bis Sa., 19.2., Chambinzky
Eine bezahlbare Behausung zu finden ist ein schwieriges Unterfangen, darüber sind sich alle einig. In seiner satirischen Komödie treibt Autor Carsten Golbeck den Unmut der Gesellschaft über das teure Wohnen auf die Spitze: Das Pärchen Irene und Uwe muss seine Wohnung wegen Luxussanierung verlassen. Für eine Eigentumswohnung opfern sie ihre gesamten Ersparnisse und schließen einen Vorkaufsvertrag ab. Doch kaum im neuen Heim angekommen, betreten Philipp und Jana dasselbe, ausgestattet mit einem noch teureren Vorkaufsvertrag. Gentrifizierungstäter Philipp plant schon den Luxusbau und erwartet sehnsüchtig Investoren aus Asien. Als dann noch eine Leiche auftaucht, die ebenfalls einen Kaufvertrag in der Tasche hat, wird sogar Jana klar, dass der Wohnungsmarkt kein Zuckerschlecken ist. LGä www.chambinzky.com Theaterstraße 1-3 | 0931 304 25 121 | Mo - Sa 10:00h bis 23:30h | So 10:00h bis 21:30h