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Ana Franquis, Tierärztin und Leiterin des öffentlichen Tierheims von Puerto del Rosario “Wir haben Podencos (spanische Laufhunde) für Jäger, Bardinos und Bardino-Mischlinge, Pitbulls und Stamfords, die zur Adoption zur Verfügung stehen”
FMHOY - Fuerteventura
Wir haben uns im Tierheim von Puerto mit Ana Franquis, der Tierärztin, die diese Einrichtung leitet, getroffen.
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Wir haben viele Fragen, vor allem seit das neue Tierschutzgesetz in Kraft getreten ist.
Was ist Ihre Haupttätigkeit, Ana?
Ich bin für das städtische Tierheim zuständig, und zwar für verschiedene Bereiche: die Verwaltung des Tierheims selbst, Gesundheitskontrolle und die Pflege der Tiere und schließlich alle Schritte für die Bearbeitung von Adoptionen.
Wir haben eine Firma, die sich um die tägliche Reinigung und Wartung kümmert.
Der Name „Perrera“ (Hundezwinger) klingt nicht schöne, obwohl es der traditionelle Name ist, aber wir sind in Wirklichkeit ein Tierheim, in dem Tiere vorrübergehend untergebracht werden, die sichin der Gemeinde Puerto del Rosario verirrt haben oder ausgesetzt wurden.
Was bedeutet vorübergehend?
Das Gesetz verpflichtet uns, das Tier 21 Tage lang hier zu behalten, um zu sehen, ob sich sein Besitzer meldet, dann kann es zur Adoption freigegeben werden. Und wenn sich innerhalb dieses Zeitraums niemand meldet?
Früher konnten die Tiere nach diesen 21 Tagen eingeschläfert werden, aber seitdem das neue Gesetz in Kraft ist, dürfen wir keine Tiere mehr einschläfern. Und dann bleiben diese Tiere für immer hier bei ihnen?
Das ist die einzige Lösung, und deshalb vergrößern wir das Tierheim, denn wir müssen an eine sehr schwierige Zukunft denken.
Die einzige Lösung ist, dass jemand die Hunde adoptiert, weil sie sonst immer in einem Zwinger leben müssen.
Wir haben Freiwillige, die mit ihnen spazieren gehen und uns helfen, aber der Hund sucht die Gesellschaft eines Menschen. Dieser Mangel an Gesellschaft ist für ihn nicht gut. Dieses neue Gesetz wird hohe Kosten für die Unterbringung und den Unterhalt verursachen. Es ist also wichtiger denn je, einen Hund zu adoptieren...
Ja, das stimmt. Das Wichtigste ist, dagegen zu kämpfen, dass Tiere ausgesetzt werden, mehr Maßnahmen zu ergreifen und zu versuchenzu erreichen, dass weniger Tiere ausgesetzt werden, denn unabhängig davon, wie viele Anlagen wir einrichten, wird dies langfristig ein großes Problem darstellen.
Das wird nicht von heute auf morgen aufhören, und für die Tiere, die bereits hier sind und hier sein werden, ist es keine gute Lösung, ihr Leben hier zu beenden, auch wenn wir ihnen das bestmögliche Leben bieten. Wir möchten, dass diese Informationen über unsere Seiten all diejenigen erreichen, die sich einen jungen Hund anschaffen möchten. Was würden Sie sagen, um die Leute zu motivieren, einen Hund zu adoptieren?
Ein ausgewachsener Hund hat bereits einen bes- timmten Charakter, und wir können den künftigen Besitzer beraten, damit er einen Hund bekommt, der zu seinen Bedürfnissen passt. Außerdem gibt es Hunde, die noch sehr jung sind, ein oder zwei Jahre alt. Die haben noch viel zu bieten, und ein weiterer Vorteil ist, dass sie schon sehen, welche Größe sie einmal erreichen werden. So gibt es später keine Überraschungen!
Ist die Adoption ein kompliziertes Thema?
Die neuen Besitzer werden in jeder Hinsicht unterstützt. Aber es stimmt, dass mit dem neuen Gesetz einige Mindestanforderungen erfüllt werden müssen, wie z. B. ein Adoptionsvertrag, der gewährleistet, dass das Tier weiterhin beobachtet wird und dass nur Menschen adoptieren, die verantwortungsvoll handeln, denn ein Hund ist kein Spielzeug. Dies sind die Mindestanforderungen.
Außerdem ist die Vermittlung zurzeit kostenlos, um zur Adoption zu motivieren.
Was sollte man als Erstes tun, wenn man ein Tier adoptieren möchte?
Als Erstes sollten die Interessenten hierher kommen, damit sie sich das Tier anschauen können. Wenn die Leute sich für eine Adoption entscheiden, können sie mit mir sprechen. Ich führe ein kurzes Gespräch mit ihnen, um festzustellen, ob der Hund zu der Familie passt: Kinder, andere Hunde oder Tiere usw.? Ich frage auch, was sie von dem Tier erwarten: Aktivität oder Ruhe? Dann kommen sie mehrere Male, um mit dem zu interagieren.
Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich Hunde, auch wenn sie schon lange bei uns sind, sehr gut an ihre neuen Besitzer anpassen, denn Hunde suchen Zuneigung und Interaktion mit Menschen.
Die Adoption ist ganz einfach, nur für einige Tiere, die als gefährliche Rassen eingestuft werden, ist eine spezielle Genehmigung erforderlich.
Nehmen Sie auch Hunde von Menschen auf, die sich aus irgendeinem Grund nicht mehr um sie kümmern können?
Wir haben eine lange Liste von Leuten, die darauf warten, dass wir ihre Tiere aufnehmen. Es sind fast immer große Hunde, aber mit den Tieren, die wir auf der Straße finden, sind wir im Moment voll ausgelastet. Müssen die Tiere kastriert werden?
Das neue Gesetz sieht vor, dass Katzen sterilisiert werden müssen, bevor sie sechs Monate alt sind. Bei Hunden ist dies nicht zwingend vorgeschrieben, obwohl bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden müssen. Wenn Sie beabsichtigen, Tiere zu züchten, müssen Sie sich als Züchter registrieren lassen, usw.
Nach welchen Tieren ist die Nachfrage am größten?
Es sind immer die kleinen Hunde. Sie kommen sehr selten und sind leicht zu vermitteln. Die größeren brauchen mehr Platz oder einen Bauernhof, um mehr Freiheit zu haben. Auch Hunde, die sehr alt sind oder eine Krankheit haben und Hunde gefährlicher Rassen usw., sind schwieriger zu vermitteln.
Im Moment haben wir etwa 40 Hunde, die man adoptieren kann: mehrere schöne Podencos für Jäger, Bardinos und Bardino-Mischlinge, Pitbulls und Stamfords ( für letztere braucht man spezielle Genehmigung). Wir stellen ihre Fotos auf Facebook und Instagram, so dass die Leute sich ein Bild machen können.