Allradkatalog 2010 - 4x4 in Österreich

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JAHRGANG 6

AUSGABE 6

SOMMER/HERBST 2010

DER ALLRADKATALOG 2010

4,80

NEUHEITEN • FAHRBERICHTE • ZUBEHÖR • ALLRAD IM EINSATZ • EVENTS • ALLE MODELLE IM ÜBERBLICK

Merc ed es -Ben

35 Hyu nda i iX

z TE

V W Touareg

BMW X 1

Honda C R-V

N E T I E H U E N 4x4 7 Mazda CX

Lexus R X 450h

Suzuki SX 4

Toyota RA V4

Skoda Ye ti

N issan GT-R

N E G A W E D N Ä L E G V U S W PK Ope l In sign ia

Land Ro ver Def end er

Dacia Duster

Su baru Ou tba ck

Mitsu bish i Ralliart

E G U E Z R H A F Z SPORT NUT Daihatsu Terios

Ford Tra nsit

Peugeot S 2000 CNG

Isuzu D-Max

Kia Sorento

2. bis 5. September

ES IST WIEDER SOWEIT: 4x4

e

2010 – Österreichs grösst

Gaaden im Wienerwald

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IN HALT

148 186

188

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130

142 82 NEUHEITEN

132 SPEZIAL

Rallye im Bild .................................................... 52 G Professional / G Pur ......................................130 40 Jahre Suzuki Jimny ......................................132 Allrad aus Indien ..............................................134 Alternativ Erdgas ..............................................164

Audi Q7 ...............................................................10 BMW X5.................................................................7 Kia Sportage........................................................11 Mini Countryman ................................................12 Mitsubishi ASX ......................................................6 Nissan Juke............................................................8 Nissan Navara .......................................................8 Nissan Pathfinder .................................................8 Opel Insignia .......................................................13 Porsche Cayenne ................................................14 Saab 9-5..............................................................13 Subaru Impreza XV .............................................14 Volvo S60 ............................................................10

FAHRBERICHTE

134 4 | DER ALLRADKATALOG 2010

174

Audi A4 allroad ...................................................85 BMW 3er Touring ................................................76 BMW X1...............................................................86 Dacia Duster........................................................22 Daihatsu Terios ...................................................62

90 158

Fiat Panda ...........................................................60 Honda CR-V .........................................................98 Hyundai ix35.......................................................30 Hyundai Santa Fe..............................................108 Kia Sorento........................................................104 Land Rover Discovery 4....................................116 Land Rover Freelander 2 ..................................102 Land Rover Range Rover ....................................46 Land Rover Range Rover Sport ........................126 Lexus RX 450h ....................................................38 Mazda CX-7 .......................................................110 Mercedes E-Klasse T-Modell...............................42 Mercedes ML-Klasse .........................................114 Mitsubishi Outlander ..........................................96 Mitsubishi Pajero ..............................................122 Nissan Qashqai ...................................................92 Opel Insignia .......................................................74 Peugeot 4007 ...................................................113 Skoda Superb ......................................................78 Skoda Yeti ...........................................................90 Subaru Legacy.....................................................72


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52 168 30

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110

118 160

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98

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22 34

Subaru Outback...................................................82 Suzuki Jimny .......................................................68 Suzuki SX4...........................................................58 Toyota Land Cruiser 300...................................118 Toyota RAV4 ........................................................26 Toyota Urban Cruiser ..........................................66 VW T5 PanAmericana .......................................128 VW Touareg .........................................................34

Porsche Panamera............................................174 VW Golf R ..........................................................168

PICK UP

EVENT

Ford Ranger ......................................................158 Isuzu D-Max Road Ranger................................150 Isuzu D-Max Kipper ..........................................153 Land Rover Defender 130 ................................154 Mitsubishi L200 ................................................148 VW Amarok .......................................................160

SPORT

Mitsubishi Ralliart.............................................170 Nissan GT-R .......................................................178 Opel Insignia OPC .............................................172

ALLRAD IM EINSATZ

Löschen, retten, bergen ...................................138 Ford Transit .......................................................146 Mercedes Zetros ...............................................140 Unimog U20......................................................142

Vorschau: 4x4 2010 – Österreichs größte Allradmesse ... ab Seite 16 SuperKarpata Trophy 2010...............................182

ZUBEHÖR

Tuning, Reifen und Felgen ...............................186

Editorial .................................................................1 Das Team / Impressum ........................................2 Der große 4x4 Katalog ..............................196 In letzter Minute...............................................240

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HY UNDAI IX 3 5

E L B E G T

Tch ech ien

UN SIER G

B O A L L G I E

Korea

Das unschuldige Äußere täuscht: Nur Insider wissen, dass hier 184 PS (alternativ 136 PS) für kräftigen Vortrieb sorgen

Die erfolgreiche Nachfolge des Tucson sollte dem ix35 nicht schwer fallen.

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Das ist nur ein weiterer Beweis für den Kulturaustausch, der entsch eidend zum Erfolg der koreanisch en Marken beiträgt u nd die Folge einer gegenseitigen N eugier oh ne Berüh ru ngsängste ist.

Die Kantine des Hyundai-Werks im tschechischen Nosovice verfügt über zwei Ausgabestellen für das Tagesmenü. An einem Schalter gibt es heimische Kost, am anderen erhält man fernöstliche Spezialitäten. Schließlich besteht die Belegschaft zu einem guten Teil aus koreanischen Arbeitskräften. Klingt durchdacht. Erstaunlich ist nur die Tatsache, dass sich letztere mit Begeisterung Powidltascherln auf den Teller schaufeln, während sich bei der Asia Food-Ausgabe ungeduldig die tschechischen Arbeiter drängen. Im Grunde ist das nur ein weiterer Beweis für den Kulturaustausch, der entscheidend zum aktuellen Erfolg der koreanischen Marken beiträgt und die Folge einer gegenseitigen Neugier ohne Berührungsängste ist. Aus etwas eigentümlich gestylten Fahrzeugen für kostenbewusste Käufer wurden fesche und attraktive Modelle, die zwar noch immer das Preisargument strapazieren, aber hinsichtlich Design, Verarbeitung und Abstimmung sämtliche Erwartungen europäischer Kunden erfüllen. Diese treten den koreanischen Fahrzeugen nun ebenfalls aufgeschlossen und vorurteilsfrei entgegen. Die Erfolgsstrategie der Marke Hyundai ist genauso klar wie wirkungsvoll: Autos, die sich hier gut verkaufen sollen, werden aus europäischer Sicht gesehen. Oder gleich von Europäern entwickelt. So entstand die frische Hyundai-Designsprache mit der schönen Bezeichnung „Fluidic Sculpture“, die den neuen Modellen ein attraktives Aussehen verleiht, im Designcenter Rüsselsheim in Deutschland unter der Leitung eines Herrn mit dem definitiv nicht koreanischen Namen Thomas Bürkle. Kehren wir nach Nosovice zurück: Wenige Wochen vor dem Genfer Automobilsalon des letzten Jahres fand dort die Vorpremiere jener Fahrzeuge statt, die Hyundai dann auf dem internationalen Parkett präsentierte. Darunter befand sich als große Überraschung die spektakuläre Crossover-Studie HED-6 „ix-onic“, die eine so deutliche Abkehr vom bisherigen Styling der erfolgreichen Hyundai-SUVModelle darstellte, dass man an ein späteres Serienmodell gar nicht zu denken wagte. Irrtum. Nur ein Jahr später stand der ix35 als verkaufsfertiger Ableger des HED-6 „ix-onic“ bereits bei den Hyundai-Händlern. Natürlich fiel das eine oder andere Detail dem Rechenstift zum Opfer, aber es genügt, den Neuen mit seinem ehrenwerten Vorgänger Tucson zu vergleichen, um den Entwicklungsschritt nachzuvollziehen: Weit nach hinten gezogene Scheinwerfer statt treuherzig blickender Äuglein, der Hexagonal-Grill als neues Markenmerkmal statt einer simpel gezeichneten Front, geschwungene Linien statt eines kastenförmigen Aufbaus. Oder um es ganz geometrisch auszudrücken:

Die Lichter sind beim ix35 ein ganz wichtiges Designelement. Unterstützt werden sie von Kanten und Sicken

Länger, breiter, niedriger. Zwar wurde die Maßstäbe setzende Harmonie eines Ford Kuga nicht ganz erreicht – dafür wirkt er in der Seitenansicht ein bisschen zu pummelig, was aber auch am braunen Anzug liegen kann – dennoch stehen wir vor einem der attraktiveren Fahrzeuge, die das Kompakt-SUV-Segment heute zu bieten hat. Das Interieur präsentiert sich ebenso gefällig: Die beiden Rundinstrumente liegen blendfrei in retroartigen Vertiefungen, die Navi-/HiFi-Einheit samt 6,5-Zoll-Farbmonitor in der Mitte des zweifarbigen Armaturenträgers nimmt das Thema des Hexagonal-Grills noch einmal auf, und man thront auf höchst komfortablen, ebenfalls zweifarbigen Ledersitzen. Platz gibt es genügend – das gilt auch für die Fondpassagiere und den vergrößerten Gepäckraum – und dieser Eindruck wird durch das zweiteilige Panoramadach, das sich öffnen lässt (Danke, Hyundai!), noch verstärkt. Um hier kein falsches Bild zu vermitteln: Navi, Leder und Glasdach sind aufpreispflichtige Optionen, demonstrieren aber, dass Hyundai dem Kunden alle Möglichkeiten bietet, seinen ix35 ganz nach persönlichen Vorlieben und Budget mit exklusiven Features aufzurüsten. Im Fall des Testexemplars hieß das: die gehobene „Style“-Ausstattung plus sämtlicher Zusatzpakete, stärkster Motor, Sechsstufenautomatik. Deshalb muss zum Öffnen und Starten auch nicht der Schlüssel aus der Tasche genestelt werden. Ein Knopfdruck genügt und das neue Zweiliter-Common-Rail-Dieselaggregat meldet sich DER ALLRADKATALOG 2010 | 31


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HY UNDAI IX 3 5

Das europäisch e Pu blikum findet an der neu en Spezialität auf der Hyu ndai-Speisekarte großen Gefallen.

Korea

angenehm zurückhaltend zu Wort. Weniger reserviert zeigt es sich bei der Zurschaustellung seines Leistungsvermögens. So wie der ix35 auf die Betätigung des Gaspedals reagiert, glauben wir Hyundai die 184 PS aufs Wort: Da gibt es kein Zögern und kein Zaudern, und die Motorkraft wird noch dazu auf überaus kultivierte Weise dargereicht. Nur die Automatik arbeitet etwas träge, was die Neugier darauf weckt, wie sich dieses Triebwerk in Kombination mit dem manuellen Sechsganggetriebe präsentiert. Um beim Treibstoffsparen zu helfen, lässt sich per Schalter ein Eco-Programm aktivieren, das die Höchstgeschwindigkeit ein wenig überraschend auf 145 km/h beschränkt, während andernfalls die Tachonadel sogar die 200 km/hMarke überschreitet. Beim Fahrwerk des ix35 fand Hyundai einen wirksamen Mittelweg zwischen Straffheit und Komfort, der sich allerdings erst nach einiger Zeit offenbart. Zu Beginn erscheint das Fahrverhalten indifferent, was vor allem auf die eher zu leichtgängige Lenkung zurückzuführen ist. Hat man sich daran gewöhnt, wird das Vertrauen zum ix35 größer. Schließlich hat man mit ESP und dem Allradantriebssystem „Torque On Demand“ elektronische Helfer zur Seite, die einen aus einem selbstverschuldeten Schlamassel befreien. Apropos: Trotz stadtfeinen Outfits ist der ix35 auch für einen leichten Geländeeinsatz gut vorbereitet. Der 4x4-Antrieb lässt sich bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h im Verhältnis 50:50 sperren, in hügeligem Terrain

darf man auf die Unterstützung einer Bergan- und Bergabfahrhilfe vertrauen und theoretisch sollte man auch reißende Wildbäche durchqueren können, die bis zu einem halben Meter tief sind. Das europäische Publikum findet an der neuen Spezialität auf der Hyundai-Speisekarte großen Gefallen: Während der erfolgreiche Vorgänger Tucson in seinem stärksten Jahr rund 63.000 Mal über den „Ladentisch“ ging, konnten sich die Hyundai-Verantwortlichen bereits wenige Wochen nach der Markteinführung des neuen Modells über 40.000 Bestellungen aus Europa freuen.

Noch ist hier im Hintergrund alles ruhig. Die Fotolocation wird Austragungsort der Allradmesse

Nie zuvor war das Design so europäisch wie beim ix35. Der Innenraum liefert den Beweis dafür

HYUNDAI IX35 2,0 CRDI 4WD STYLE AT DPF MOTOR Zylinder: Hubraum: Leistung: Drehmoment:

Common-Rail-Turbodiesel 4 1995 cm3 135/184 KW/PS 392 Nm bei 1800-2500 U/min

KRAFTÜBERTRAGUNG automatisch zuschaltender Allradantrieb T.O.D., 6-Gang-Automatikgetriebe FAHRZEUGAUFBAU selbsttragende Karosserie, 5 Türen, 5 Sitze FAHRWERK (VORDER-/HINTERACHSE) Einzelradaufhängung, VA: McPherson, Mehrlenker-HA

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BREMSEN ABS, EBD, ESP, DBC, HAC Scheibenbremsen, v. innenbelüftet

FAHRLEISTUNGEN 0-100 km/h: 10,1 s

LENKUNG (ZAHNSTANGE) servounterstützt

VERBRAUCH (STADT/LAND/GESAMT) 7,2/9,1/6,1 Liter Diesel

FELGEN/REIFEN 6,5 J x 18 Leichtmetall; 225/55 R 18

CO2-AUSSTOSS 189 g/km

ABMESSUNGEN; GEWICHTE 4410/1820/1670 mm L/B/H: 2640 mm Radstand: 1712 kg Leergewicht: zul. Gesamtgewicht: 2140 kg Anhängelast: 1600 kg (gebremst) 750 kg (ungebremst)

GELÄNDEWERTE Bodenfreiheit: Wattiefe: Böschungswinkel: Rampenwinkel:

V-max: 195 km/h

170 mm 500 mm 24,2/26,9 Grad (vo/hi) 17 Grad

PREIS ab Euro: 32.490,- inkl. NoVA & MwSt.


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Legacy 2.0D Xenon-Scheinwerfer, Fahrlichtautomatik, Regensensor, 2-Zonen-Klimaautomatik, Tempomat u.v.m. Als Limousine und Kombi erhältlich.

Impreza 2.0D Boxermotor, Klimaautomatik, Fahrdynamikregelung VDC, LED Rücklichter u.v.m. Auch als Benziner erhältlich

Outback 2.0D Xenon-Scheinwerfer, Fahrlichtautomatik, 2-Zonen-Klimaautomatik, Tempomat u.v.m. Auch als Benziner erhältlich

Forester 2.0D Boxermotor, Tempomat, Berganfahrhilfe, Klimaautomatik u.v.m. Auch als Benziner erhältlich

Legacy: CO2-Ausstoß: 161-168 g/km, Verbrauch kombiniert: 6,1-6,4l/100 km nach 715/2007/ EC-692/2008/EC. Outback: CO2-Ausstoß: 167-232 g/km, Verbrauch kombiniert: 6,4-10l/100 km nach 715/2007/EC- 692/2008/EC. Impreza: CO2-Ausstoß: 152-199 g/km, Verbrauch kombiniert: 5,8-8,4l/100 km nach 80/1268/EEC-2004/3/EC. Forester: CO2-Ausstoß: 167-199 g/km, Verbrauch kombiniert: 6,3-8,4l/100 km nach 80/1268/EEC-2004/3/EC. Symbolfotos.

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R A LLY E I M B IL D

Nicht nur national, auch international unterstützt Skoda mit dem erfolgreichen S2000 seinen Imagewandel. In der überaus relevanten IRC sind Topplatzierungen fast schon selbstverständlich

Der Titel Serienweltmeister sagt schon alles über Sebastian Loeb. Ganz offensichtlich gibt es zur Zeit weltweit keinen Rallyefahrer, der ihn konstant unter Druck setzen kann. Weltmeister 2010?

Spektakuläre Bilder sin d bezeichnend für den Ral lyesport. Audis Rallyekar riere mit dem Sport Quattro S1 wird bis heute im Marke ting genützt, ohne dass es Anz chen für neue Projekte eigibt

Rallyeautos dürfen nicht wasserscheu sein. Im Bild Manfred Stohl, als er noch in einem benzinbetriebenen Peugeot WRC in der WM an den Start ging. Seine Copilotin Ilka Minor ist seit heuer wieder in der WM unterwegs, wenn auch nicht mehr in einem Peugeot

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lärer Driften, anstellen, fliegen. Spektaku llen. Es können nur noch Unfallbilder ausfa , die sind Momente wie die hier gezeigten uen Fans weder Kosten noch Mühen sche zu erleben. lassen, um Rallyesport hautnah hl, Auch Großbild-TVs können das Gefü rn liefe wenn ein Auto vorbeifliegt, nicht

n lautet seit Ford gegen Citroë der Rallye in ell Du s da Jahren dank des AusWM. Citroën hat bastian Loeb Se ts len nahmeta ist die Nase me zu ) (links oben so aus, es ht sie r vorn. Heue m Abo-Weltals hätte Ford de tgegen zu meister etwas en rechnet wird stellen. Doch abge zum Schluss nz wie immer erst ga

VON WELTMEISTERN UND STAATSMEISTERN Spannung bietet eine Rallye immer, zu erleben ist sie am besten live. Früher galt der Rallyesport als das Testlabor der Autoindustrie. Heute ist er in erster Linie ein professionelles Marketing-Instrument. Fix ist jedoch, dass ohne Allradantrieb in der Regel kein Top 10 Platz erfahrbar ist, auch wenn Hannes Danzinger (Ford Fiesta) in der heimischen Meisterschaft alles daran setzt, uns vom Gegenteil zu überzeugen. Diese und die folgenden Seiten, die viele Bilder von Daniel Fessl zeigen, sollen Sie dazu motivieren, sich das Live-Erlebnis nicht entgehen zu lassen. Ganz egal ob Challenge, ÖM, IRC oder WM, überall kämpfen die Piloten um Sekunden und darum, sofern vorhanden, auf der Straße zu bleiben. Da machen sich ein paar Kilometer Anreise, das frühe Aufstehen am Samstag oder der Bürofrühschluss am Freitag binnen Minuten bezahlt. Alle Termine, alle Daten und mehr Fotos vom verantwortlichen Fotografen Daniel Fessl unter www.motorline.cc

Schnee und Sand. Rallyesport findet auf jedem einigermaßen tragfähigen Untergrund statt. Bei Schnee und Eis kommen extrem schmale Reifen mit Spikes zum Einsatz, auf Sand bedarf es hingegen eines Profils, das auch spitze Steine wegsteckt. Zum Zuschauen sind staubige Rallyes angenehmer

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R A LLY E I M B IL D Beppo Harrach: Dank DiTech und Caramba wieder mit dab ei. Ergebnisse sind beeind Die bisherigen ruckend

Andreas Aigner: Der Gruppe N Weltmeister des Jahres 2008 sitzt heuer in einem Mitsubishi EVO X. Stets am Limit und manchmal auch darüber begeistert er viele Rallye Fans

Raimund Baumschlager: Der Wechsel in den Skoda S2000 hat ihn noch schneller gemacht. Aktuell sieht es so aus, als könnte er schon wieder Staatsmeister werden. Könnte?

err: Andreas Waldh r Zweifellos de ilot -P schnellste VW uer des Landes. He k als uc lastet mehr Dr , was m je zuvor auf ih ern hl mitunter zu Fe S2000 führt. Der Polo zum hätte das Zeug Meisterauto

Reinhard Pasteiner: Der ehemalige Motorrad-Rennfahrer ist seit ein paar Jahren dabei. Ob sein Talent irgendwann für einen Sieg ausreichen wird, bleibt offen. Fakt ist, dass Fahrer wie er, die nicht nur Ehrgeiz, sondern auch das nötige Geld und das eigene Engagement mitbringen, enorm wichtig für den Sport sind

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Franz Wittmann: Aktuell das einzige internationale Aushängeschild im Rallyesport. Sponsor Interwetten ermöglicht ihm Einsätze in der IRC. Wird stets vernünftiger und dabei auch schneller

Patrick Winter: Sehr schneller Fahrer, der es in der Regel schafft, auf der Straße zu bleiben. Wenn er Sponsoren findet, hat er eine große Motorsport-Zukunft vor sich

Manfred Stohl: Im Bild das auto, das neue steht auf VorjahresSeite 166. Unheimlich schnell, wenn die Technik hält

INE 2010

MEISTERSCHAFTSTERM

lauf, der im benachbarten ibor: Der einzige Meisterschafts 02.-03. Juli 2010 Rallye Mar mals richtig Gas gegeben. noch hier wird uss lschl Schu llel zum auf jeden Fall aus. Ausland durchgeführt wird. Para sich zahlt nis Zeug gute das für hnung Ein Ausflug für die Famile als Belo enende normalerweise land Rallye: Dort, wo am Woch Eine knappe Stunde . 23.-24. Juli 2010 Schneeberg statt auf ÖM-L ein als ben, findet erstm en Art. Hinfahren. die Motorradfahrer den Ton ange nder beso der akel pekt Fans ein Schotters von Wien entfernt erwartet alle im Rallyekalender, Ö Rallye Steiermark: Klassiker mmt. Der Großraum egni 24.-25. September 2010 ARB vorw auch ern sond nicht nur einläutet, zur Ruhe. nicht der das Meisterschaftsfinale oft lang Tage zwei r Sonderprüfungen Admont kommt dank wunderschöne e Days“ haben zwar in den ye Waldviertel: Die „Final Rally 28.-30. Oktober 2010 Rall rt, der Stimmung der tausenden espa eing tter Scho s etwa nden letzten Jahren aus Kostengrü engagierteste Veranstalter An der Spitze steht der vielleicht Fans tut dies aber keinen Abbruch. sind, ist oben.“ wir „Wo e: Rally der o Mott Das des Landes, Helmut Schöpf.

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R A LLY E I M B IL D

Monte bei Nacht: Jeder Fahrer wird gefeiert, als wäre er der Weltmeister. Im Bild ein Ford S2000 auf eisigem Grund

Einfach nur schauen und genießen. Unsere südlichen Nachbarn feiern das Thema Rallyesport mit besonderer Hingabe

Luftansaugung im Offroad-Stil. Ein ehemaliges Weltmeisterschafts-Auto aus dem Hause Toyota, das offen sichtlich im Afrika-Trimm angetreten ist

Die Toskana: Schöne Umgebung trifft auf gutes Essen und feinsten historischen Rallyesport. Ein absolutes Highlight

Dan iel Fessel: Rallye Fotograf Wo er steht, versammeln sich auch die Kollegen. Seit 1983 mit dem Rallyesport-Virus infiziert, steht Daniel Fessl bei jedem ÖM-Lauf und bei unzähligen anderen Veranstaltungen an der Strecke. Stets das nächste Fotoobjekt vor Augen, und bei Nacht wird dann aussortiert. Seine Bilder finden sich in unzähligen nationalen und internationalen Medien. Für den Allradkatalog 2010 hat er uns ein kleines „Best Of“ aus seiner Sammlung zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür. Noch viel mehr Motorsport aus den Canon Kameras von Daniel Fessl finden Sie unter www.rallyepics.at

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Es reicht völlig, wenn die andere Seite sauber ist. Rückspiegel werden recht häufig zu Opfern der Ideallinie


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MI TSUB ISH I OUTL AND E R

SCHALTEN &WALTEN Vorne und innen neu, sonst vertraut.

Die rechte Hand zuckt nervös am Schalthebel, manueller Modus rein, manueller Modus raus, Gang runter, Gang rauf. Nur der schrille Klingelton des Handys unterbricht die unnötigen Gedankengänge, deren Umsetzung einen in Wirklichkeit weder schneller noch langsamer machen. Allein auf der Wechselautobahn, dem Radarkastenslalom schlechthin, ist das alles noch viel sinnloser, ist doch angesichts der vorhandenen 156 PS, die laut Bordcomputer selten mehr als acht Liter für 100 Kilometer benötigen, ohnedies alles im Laufen. In der Parkgarage durch das leicht verzögerte Ansprechen anfangs noch etwas gewöhnungsbedürftig, will man an Bord des frisch gelifteten Mitsubishi Outlander langfristig nicht auf das TC-SST (Twin Clutch Sport Shift Transmission) Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe verzichten. Es erhöht den Komfort im Alltag, unterstützt auf rutschigem Terrain und bei sportlichen Anwandlungen und ist dazwischen im Automatikmodus einfach anwesend. Der Outlander hält aber nicht nur ein neues Getriebe, sondern auch weitere Features parat, die das Leben an Bord netter machen. Um das richtig zu spüren, bedarf es allerdings der InstyleVersion. Besonders erwähnenswert sind hier das schlüssellose Schließ- und Startsystem, die kräftigen Bi-Xenon-Lichter, die auch Kurven ausleuchten, und die Rückfahrkamera, mit der es sich ähnlich verhält wie mit dem Doppelkupplungsgetriebe. Als kleiner Dieb enttarnt sich dafür die Audio-/Navigationsanlage. Jede gespielte CD wird ohne Rückfrage auf die 40 GigabyteFestplatte kopiert. Das mag an einer speziellen Einstellung liegen. Uns hat es verraten, welche

musikalischen Entgleisungen sich der eine oder andere Journalisten-Kollege, der den Outlander vor uns gefahren ist, leistet. Dem mussten wir uns natürlich anschließen, indem wir ausschließlich Ohrwürmer dazu packten, die dem Rockford Fosgate-Soundystem alles abverlangten. Obwohl äußerlich als Fünfsitzer zu definieren, stellt der Mitsubishi bei Bedarf zwei zusätzliche Kurzstreckenplätze im Kofferraum bereit. Ihr Komfort reicht für die Fahrt zur Kinderjause oder um jemanden davon abzuhalten, zu später Stunde noch ins eigene Auto zu steigen. Mehr Platz ist nicht da, daran kann auch der ausgeklügelte Faltmechanismus der dritten Reihe nichts ändern. Dafür erscheint der Kofferraum bei der Nutzung von fünf Sitzplätzen großzügig bemessen. Beim Umrunden des Autos muss vor dem neuen Jet Fighter-Kühlergrill angehalten werden. Dass dieser dem Evo besser passt, ist unumstritten, doch auch hier wirkt er nur auf den ersten Blick zu aggressiv für ein Familien-, Alltags-, Reise-SUV. Der Grill soll die sportlichen Gene des Outlander vermitteln, und das geht so auch in Ordnung. Zurück zur Wechselautobahn, die rechte Hand findet schon wieder keine Ruhe. Die Ausfahrt Hartberg ist eine willkommene Rechtfertigung, die Motorbremswirkung auszutesten. Das Ergebnis gefällt. Erst viel später auf einer steilen Schotterstraße darf der Outlander seine Allradkompetenz unter Beweis stellen und liefert dabei Werte auf gutem Klassenniveau. Keine Schwächen, sehr viel Komfort und in Anbetracht der Ausstattung ein fairer Preis sollten reichen, um die ehrgeizigen Verkaufsziele, die sich Mitsubishi gesetzt hat, zu erreichen.

MITSUBISHI OUTLANDER 2,2 DI-D INSTYLE TC-SST MOTOR Zylinder: Hubraum: Leistung: Drehmoment:

Common-Rail-Turbodiesel 4 2179 cm3 115/156 KW/PS 380 Nm bei 2000 U/min

KRAFTÜBERTRAGUNG permanenter Allradantrieb AWC, 6-Gang-Automatikgetriebe (TC-SST) FAHRZEUGAUFBAU selbsttragende Karosserie, 5 Türen, 5 Sitze

ABMESSUNGEN; GEWICHTE 4665/1800/1680 mm L/B/H: 2670 mm Radstand: 1760 kg Leergewicht: zul. Gesamtgewicht: 2410 kg 2000 kg (gebremst) Anhängelast: 750 kg (ungebremst) FAHRLEISTUNGEN 0-100 km/h: 11,7 s

V-max: 198 km/h

VERBRAUCH (STADT/LAND/GESAMT) 9,3/6,1/7,3 Liter Diesel

FAHRWERK (VORDER-/HINTERACHSE) Einzelradaufhängung, VA: McPherson, Mehrlenker-HA

CO2-AUSSTOSS 192 g/km

BREMSEN ABS, EBD, ASTC; Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet LENKUNG (ZAHNSTANGE) servounterstützt

GELÄNDEWERTE Bodenfreiheit: Wattiefe: Böschungswinkel: Rampenwinkel:

FELGEN/REIFEN 7 J x 18 Leichtmetall; 225/55 R 18

PREIS ab Euro: 41.620,- inkl. NoVA & MwSt.

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176 mm k.A. 22/21 Grad (vo/hi) 19 Grad

Rechts schaltet man hinauf, links hinunter. Man kann aber auch den Schalthebel am Mitteltunnel bemühen – oder gleich alles dem Outlander überlassen und im Automatikmodus fahren


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Rockford Fosgate Sou ndsystem

Twin Clutch Sp or t Sh if t Tran sm issio n

31.05.2010

15:15 Uhr

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Keine Schwäch en, seh r viel Komfort u nd in An betrach t der Ausstattu ng ein fairer Preis. sc h lüsselloses Sch ließ- u nd Sta rtsystem

Rückfah rka m era

Je t Fig h ter - Küh lergrill

Bi-Xenon-Lich ter

zwei zusätzlic h e Ku rzs treckenplätze

Überschaubarer Aufwand, große Wirkung: Die neue Front mit der charakteristischen Nase übersetzt den Outlander nicht nur fehlerfrei in die aktuelle Mitsubishi-Designsprache, sondern gewöhnt uns bereits jetzt an das Aussehen des kommenden kompakten Crossover-Modells ASX, das schon demnächst verfügbar sein wird

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01.06.2010

FAHR B E R I C H T

11:03 Uhr

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HONDA CR-V

Kein Modellwechsel, vielmehr eine umfassende Aufwertung.

Der C R-V wirkt al tb ekan nt, ab er doch fr isch er u nd modern er. 98 | DER ALLRADKATALOG 2010


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D

01.06.2010

11:03 Uhr

Der CR-V wirkt altbekannt, aber doch frischer und moderner – ohne dass man diesen Eindruck an einem bestimmten optischen Feature festmachen könnte. Während andere Hersteller das Aussehen ihrer Modelle gänzlich umkrempeln, um den Herausforderungen des Marktes zu begegnen, erreichen die HondaDesigner bei der Neugestaltung des SUV-Modells CR-V mit ein paar sparsam gesetzten Modifikationen an vorderen und hinteren Stoßfängern und am Kühlergrill sowie mit einem überarbeiteten Felgendesign eine dezente Aktualisierung der vertrauten Optik, ohne damit bestehenden Kunden, die sich eben noch das

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Vorgängermodell gekauft haben, vor den Kopf zu stoßen. Der CR-V-Modelljahrgang 2010 präsentiert sich im Vergleich zum Vorgänger so, dass die Neuerung zwar sichtbar, aber nicht einzelnen Bauteilen zuzuordnen ist. Eine Revolution in der Gestaltung des langgedienten SUV-Modells hat man auch nicht erwarten können – ja, erwarten wollen. Die dritte Generation ist erst seit 2006 am Markt und verfügt seit damals über den gelungensten Seitenscheibenschwung in der Geschichte des Segments, und der soll uns noch lange erhalten bleiben. Dass dadurch die Sicht nach schräg hinten ein bisschen eingeschränkt ist, nehmen wir gerne in Kauf.

Außerdem sitzen wir ja in einem zum „Executive“ geadelten Exemplar, das uns durch aufgeregtes Piepsen vor Fremdkontakt warnt – und der darf im Fall des CR-V auch von vorne drohen. All jene, die diese Sicherheit auch bei Autobahntempo erleben wollen, haben in Form des adaptiven Tempomats inklusive Kollisionsschutz die Chance, dieses Feature in der Aufpreisliste auszuwählen. Mit der selben noblen Zurückhaltung ging Honda auch an die Überarbeitung des Innenraums: Das Cockpit präsentiert sich optisch praktisch unverändert und vermittelt den gewohnten Eindruck der markentypischen Verarbeitungsqualität. Dafür kommen neue Materialien mit verfeinerter Oberflächenstruktur zum Einsatz. Genauso wie bei der optimierten Radgeometrie und der Verwendung neuer Dämm-Materialien handelt es sich dabei um eine auf den ersten Blick unspektakuläre Modifikation, über die man vielleicht im Prospekt sogar hinwegliest. Beim persönlichen Kontakt mit dem SUV lassen diese Änderungen allerdings genau jene vom Hersteller gewünschte Aufwertung und Komfortsteigerung, die das aktuelle Modell zum besten CR-V aller Zeiten machen sollen, tatsächlich spüren und erleben. Dann streicht man noch einmal anerkennend über die eleganten Leder/Alcantara-Sitzbezüge oder erfreut sich an der eigenwilligen Lösung beim Thema Handbremse, die sich wohl vom Flugzeugbau inspirieren ließ.

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01.06.2010

FAHR B E R I C H T

11:03 Uhr

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HONDA CR-V

Hinter der behutsam überarbeiteten Front verbergen sich die großen Änderungen. Dieselmotor: neu. Fünfgang-Automatik: auch neu

HONDA CR-V 2,2 I-DTEC EXECUTIVE AT MOTOR Zylinder: Hubraum: Leistung: Drehmoment:

Common-Rail-Turbodiesel 4 Reihe 2199 cm3 110/150 KW/PS 350 Nm bei 2000-2750 U/min

KRAFTÜBERTRAGUNG automatisch zuschaltender Allradantrieb, 5-Gang-Automatikgetriebe FAHRZEUGAUFBAU selbsttragende Karosserie, 5 Türen, 5 Sitze

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FAHRWERK (VORDER-/HINTERACHSE) Einzelradaufhängung, VA: McPherson, Double-Wishbone-HA BREMSEN ABS, EBD Scheibenbremsen, vorne innenbelüftet LENKUNG (ZAHNSTANGE) servounterstützt FELGEN/REIFEN 7 J x 18 Leichtmetall; 225/60 R 18 FAHRLEISTUNGEN 0-100 km/h: 10,6 s

V-max: 187 km/h

ABMESSUNGEN; GEWICHTE 4570/1820/1675 mm L/B/H: 2630 mm Radstand: 1782 kg Leergewicht: zul. Gesamtgewicht: 2220 kg Anhängelast: 1500 kg (gebremst) 600 kg (ungebr.) VERBRAUCH (STADT/LAND/GESAMT) 9,5/6,2/7,4 Liter Diesel CO2-AUSSTOSS 195 g/km PREIS ab Euro: 43.856,- inkl. NoVA & MwSt.


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01.06.2010

11:03 Uhr

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„DPS Honda 4W D“ sc ha ltet sich ein, wenn e die Straßen verh äl tn iss es erford er n. Am unteren Abschluss der Mittelkonsole befindet sich in gefährlich abschüssiger Position der Schlüssel zur noch viel tiefer gehenden Aufwertung und gleichzeitigen Anpassung des CR-V an die geänderten Erfordernisse des Marktes in Form eines AutomatikWählhebels. Dieses Bedienungselement ist zwar im Honda-SUV nichts Neues, denn die Benzin-Version wird seit der Markteinführung auf Wunsch mit einer Fünfstufen-Automatik angeboten, beim Dieselmodell war es bisher allerdings dem Fahrer überlassen, im Getriebe zu rühren. Ab sofort reiht sich auch der CR-V in die immer länger werdende Liste jener stark nachgefragten Modelle

ein, die einen drehmomentstarken Selbstzünder mit einer effizienten Automatik verbinden. Einfach hat es sich Honda – wie zu erwarten war – nicht gemacht: Statt die bekannte Automatik an den bewährten Dieselmotor zu koppeln, transplantierten die Techniker ein neu entwickeltes, bereits im Accord verfügbares Motor/Getriebe-Paket in den CR-V. Der 2,2i-DTECMotor hat eine im Vergleich zum Vorgänger um 10 PS höhere Leistung (jetzt 150 PS) und ein ebenfalls gesteigertes Drehmoment von 350 Nm. Das von Honda selbst entwickelte Automatikgetriebe wurde für den Einsatz in einem Allradfahrzeug entsprechend angepasst. Ein durchdachter und sorgfältig ausgeführter

Entwicklungsschritt: Die neue Antriebskombination erweist sich im Honda CR-V als beispielhaft effektiv und harmonisch und sorgt für ein Fahrgefühl, das man in dieser Form im japanischen SUV-Klassiker noch nicht genießen durfte. Wir erinnern uns an den Anspruch des Herstellers, den besten CR-V bisher auf die Räder stellen zu wollen? Hinter der Aufwertung steht das klar definierte Ziel, den CR-V auch für jene Autofahrer interessant zu machen, die bisher in Limousinen saßen. Diese erhalten nun den gewohnten Fahrkomfort plus die für sie neuen und attraktiven SUV-Merkmale: eine hohe Sitzposition, bessere Übersichtlichkeit und den 4x4-Antrieb. Das„DPS Honda 4WD“-Allradantriebssystem schaltet sich immer dann automatisch zu, wenn es die Situation und die Straßenverhältnisse erfordern. Im Normalbetrieb fährt das Honda-SUV als verbrauchseffizienter Fronttriebler, erst bei schwierigeren Straßenverhältnissen wird ein Teil der Antriebskraft an die Hinterachse weitergeleitet. Am Steuer merkt man vom emsigen elektronischen Überwachen, Eingreifen und Verteilen nur insofern etwas, als der CR-V auf nasser Fahrbahn oder Schotter weiterhin unbeirrt seine Spur zieht. Weiter hinein ins Gelände will dieser Honda ohnedies nicht. Die Aufwertung findet in einer umfangreicheren Ausstattung ihren Abschluss. Ab Werk inkludiert diese ein verbessertes Audiosystem mit iPod- und MP3-Anbindung und eine ganze Reihe an Sicherheitsfeatures, vom Stabilisierungsprogramm VSA über eine Reifendruckverlust-Anzeige bis zu Fahrer-, Beifahrer-, Seiten- und Kopfairbags. Schade, dass man beim Diesel-Automatikmodell im Vergleich zur manuell geschalteten Version auf 500 Kilogramm Anhängelast verzichten muss, denn das Anhänger-Stabilisierungsprogramm TSA, das in gefährlichen Situationen in einer Kombination aus verringertem Motordrehmoment und präzise geregelter Bremskraft die Fahrstabilität wieder herstellt, ist auch hier ab Werk an Bord. DER ALLRADKATALOG 2010 | 101


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FAHR B E R I C H T

31.05.2010

19:37 Uhr

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LA ND ROVE R RANGE ROVE R SPORT

In den betonierten Innenstädten dieser Welt werden fette SUVs heute deutlich schiefer angeschaut als noch vor drei, vier Jahren. Doch Land Rover lädt zur Erstbesteigung des neuen Modelljahrgangs auch nicht zum Einkaufssackerl-Slalom am Rodeo Drive in Beverly Hills, sondern bittet an die von Wind und Wetter gezeichnete schottisch-englische Grenze. Dementsprechend genügsam geben wir uns beim Zuteilen des Fuhrparks: Der brandneue 5,0-V8-Supercharged mit seinen 510 PS und 625 Nm wird nur eines kleinen Seitenblicks gewürdigt. Ebenso neu ist nämlich der 245 PS starke TD V6, und mit 600 Nm marschiert er praktisch gleich kräftig aus dem Drehzahlkeller. Zu dick aufgetragene Bescheidenheit ist allerdings auch unglaubwürdig, also her mit der feinen HSE-Ausstattung. (Der knackigen Geländeausritte wegen mon-

tierte man uns fesche 19 Zöller aus dem SE-Paket statt der serienmäßigen 20-Zoll-Räder.) Rasch beginnt man das Wesen derer von Land Rover zu verstehen, wenn man knapp über der Leerlaufdrehzahl von 710 Umdrehungen bar jeder Hektik entlang von endlosen Trockensteinmauern über sanfte grüne Hügel rollt. Vorbei an unzähligen Schafen, die viertelstündlich frisch gewaschen werden. Wir gleiten äußerst mühelos durch gurgelnde Bachläufe, die vom warmen Sommerregen mitunter über Nacht zu reißenden Flüssen geadelt werden. Fasane stolzieren ohne Furcht am Wegesrand, als wüssten sie, dass heute nicht die Jagdgesellschaft des Duke of Roxburghe auf Kurzweil aus ist. Doch nicht nur Durchlaucht reist hierzulande im 4x4. Auch Land- und Forstwirte brauchen in dieser rauen, aber stolzen Gegend

das, was Land Rover unbeirrbar baut: die stilvollste Art, nahezu jeden Punkt des Vereinigten Königreichs zu erreichen. Bei Einladungen steht in solchen Fällen als Dresscode „smart casual“ – locker, aber schick. Modische Akzente sind erlaubt, allzu beliebig sollte man sich freilich nicht geben. Natürlich ist der Schäfer, der mit einem Kopfnicken aus seinem fünfzig Jahre alten Land Rover grüßt, bisher gut ohne fünf Kameras ausgekommen, die ihm Schafköttel rund ums Auto am Navi-Display anzeigen. Sehr gut sogar. Seit jener fernen Zeit, in der die Königin des südlichen Nachbarlandes ihrem bis heute gültigen Briefmarken-Konterfei noch ähnlich sah, kommt er mit deutlich weniger Motorleistung, als unser Range Rover Sport ohne Anstrengung mobilisieren könnte, ans Ziel. Er braucht kein großartiges Terrain-Response-

Modisch e Akzen te sind erlau bt, all zu bel ieb ig sollte ma n sic h fre ilich nic h t geb en.

SMART CASUAL

Die optischen Verfeinerungen des Range Rover Sport sind dezent, die technischen Fortschritte tragen hingegen dicker auf.

126 | DER ALLRADKATALOG 2010


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Allradsystem mit fünf verschiedenen Programmen für alle Arten fortbewegungsfeindlicher Untergründe plus einem Dynamik-Modus für asphaltiertes Kurvengeschlängel. Ausstattungsdetails wie das per Knopfdruck höhenverstellbare Luftfeder-Fahrwerk, der per Navigations-Touchscreen bedienbare iPod, ein Startknopf oder das (wie verweichlicht ist das denn!) beheizte Lenkrad würden bei ihm vermutlich jenes brrrrr-Gefühl auslösen, das viele Mitteleuropäer beim schottischen Nationalgericht Haggis überkommt. (Sollten Sie die Zutaten vielleicht nicht kennen: Der Magen eines Schafs wird mit Herz, Leber, Lunge, Nierenfett sowie Zwiebel und Hafermehl gefüllt.) Fernsehen in der Mittelkonsole ist ihm wohl ebenso fremd wie das Abholzen eines Walnussbaumes, um ihn dann als Zierleiste unter dem mit Premium Windsor Leder (auch

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das noch!) beschlagenen Armaturenbrett wiederzufinden. Vom Beifahrerfenster verbellt uns der Hund des Schäfers – oder vielmehr: Er verbellt den Range Rover Sport mit seinen achtfach elektrisch verstellbaren, perforierten hellbeigen Ledersitzen mit Kontrastnähten. Ganz so als wüsste er, dass er in diesem Fahrzeug seine privilegierte Sitzposition wohl aufgeben müsste. Gut so – wir würden auch nicht tauschen wollen.

LAND ROVER RANGE ROVER SPORT 3,0 TDV6 HSE MOTOR Zylinder: Hubraum: Leistung: Drehmoment:

Common-Rail-Turbodiesel V6 2993 cm3 180/245 KW/PS 600 Nm bei 2000 U/min

KRAFTÜBERTRAGUNG perm. Allradantrieb, Terrain-Response-System, 6-Gang-Automatikgetriebe FAHRZEUGAUFBAU selbsttragende Karosserie, 5 Türen, 5 Sitze FAHRWERK (VORDER-/HINTERACHSE) Einzelradaufhängung; VA: McPherson, Double Wishbone-HA BREMSEN ABS, EBD, CBC, EBA, DSC; Scheibenbremsen, innenbelüftet LENKUNG (ZAHNSTANGE) servounterstützt FELGEN/REIFEN 8 J x 19 Leichtmetall; 255/50 R 19 ABMESSUNGEN; GEWICHTE 4783/2004/1784 mm L/B/H: 2745 mm Radstand: 2535 kg Leergewicht: zul. Gesamtgewicht: 3175 kg Anhängelast: 3500 kg (gebremst) 750 kg (ungebremst) FAHRLEISTUNGEN 0-100 km/h: 9,3 s

V-max: 193 km/h

VERBRAUCH (STADT/LAND/GESAMT) 11,2/8,1/9,2 Liter Diesel CO2-AUSSTOSS

243 g/km

GELÄNDEWERTE Bodenfreiheit: Wattiefe: Böschungswinkel: Rampenwinkel:

172 (227) mm 700 mm 30,2/26 (34,6/29) Grad (vo/hi) 20 (30) Grad

PREIS ab Euro: 78.100,- inkl. NoVA & MwSt. *Werte in Klammern bei Offroad-Niveau

Die stilvollste Art, nah ezu jeden Pu nkt des Vereinigten Königreichs zu erreich en. Ein Range Rover Sport tritt in jeder Situation souverän und selbstbewusst auf, da kann selbst die dickste Schlammschicht nicht das Geringste daran ändern

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FAHR B E R I C H T

31.05.2010

19:46 Uhr

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V W T5 PANAME RICANA

t u nd Hec k u nd Sc hu tzplatten an Fr on Optik. Seitensch we ll er in AluIn einem Fahrzeug, das sich ab Werk für die Bewältigung einer Weltreise eignet, ist ein Navigationssystem Pflicht. Das Fahrwerk wurde vom Spezialisten Seikel überarbeitet und bietet im Gelände Sicherheitsreserven. Den Rest erledigt der 4MOTION-Antrieb

BULLI FÜR AUFSTEIGER

In der Regel sind es äußere Umstände, die dazu führen, dass man vom klassischen SUV oder Geländewagen Abstand nimmt und in das Lager der Busfahrer wechselt. Platz für bis zu neun Personen und fürs Gepäck sowieso, dazu die steuerlichen Vorteile für Unternehmer, und wenn der Platz dann immer noch nicht reicht, darf auch ein großer Anhänger hinten dran. Um all diese Vorteile zu erfahren, bedarf es bei Ein Bus als SUV-Alternative VW eines einfachen Transporters. Wer aber VW zeigt, wie das geht. auch künftig ins leichte Gelände will oder muss, auf gehobenen Komfort nicht verzichten will und sich einen Luxus-Bus leisten kann, steht irgend- schuhfachdeckel, sofern nicht richtig eingerastet, keine wann vor dem T5 4MOTION PanAmericana. Hier bietet Chance erhält, dem Nutzer die Finger blau zu schlagen. Volkswagen zwar nur sechs Sitzplätze, diese sind da- Für Außenstehende ist der PanAmericana an schicken für in feinstes Leder gehüllt. Auch hinsichtlich der 17-Zoll-Leichtmetallfelgen ebenso zu erkennen wie Ausstattung sind kaum Grenzen gesetzt, werden doch an dem um zwei Zentimeter höher gelegten Fahrwerk, auf Wunsch Klimaautomatik, Doppelkupplungsge- Schutzplatten an Front und Heck und den Seitentriebe, Navigationssysteme und Motorleistungen von schwellern in Alu-Optik. Beim Fahren stellt sich schnell bis zu 180 PS zum Allradmenü serviert. Einzig das elek- das Bus-Gefühl ein. Sogar Geländewagenfahrer müssen trische Öffnen und Schließen des Handschuhfachs ist nach oben blicken, um den Bus-Chauffeur zu erkennen, bei VW nicht vorgesehen. Wer es vom Fahrersitz aus der hoch über der Straße thront. Sofern kein Kreuzerl öffnet, braucht daher schnelle Finger, damit der Hand- vergessen wurde, herrscht hier ein Fahrgefühl, das mit 128 | DER ALLRADKATALOG 2010

dem eines Luxus-Kombis, den der T5 in der Außenlänge deutlich unterbietet, vergleichbar ist, nur die Sicht nach vorne ist nochmals besser. All diese feinen Features sorgen auch für zusätzliches Gewicht, und davon hat der erst heuer modernisierte 4MOTION-Bus reichlich. Um auch bei den Fahrleistungen nicht zu knausern, hat VW in unseren Testwagen das neue 140 PS-Aggregat mit Common-Rail– Einspritzung integriert und ein manuelles Sechsganggetriebe dazu gepackt. So gerüstet gelingt es auch auf deutschen Autobahnen, problemlos im Verkehr mitzuschwimmen, der Gedanke an eine volle Ausladung und vielleicht noch Dachträger drauf oder Anhänger dran wird schnellstmöglich verdrängt. Mitverantwortlich dafür ist auch das mangelnde Temperament, das der Vierzylinder an den Tag legt. Im Gegenzug ermöglicht dieser Motor bei sehr friedlicher Fahrweise einen Verbrauch von nur rund acht Litern Diesel, was die „Gleiten statt Hetzen“-Fraktion erfreuen dürfte. Wer in der Preisklasse angemessen motorisiert sein will, kommt aber um das 180 PS starke Dieselaggregat und das gut abgestimmte DSG nicht herum.


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31.05.2010

19:46 Uhr

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Im T5 Pa nA m er ica na l, das h errsch t ein Fa h rgefüh m it dem eines Luxust. Kom bis vergle ic h ba r is

VW T5 MULTIVAN PANAMERICANA 2,0 TDI 4MOTION MOTOR Zylinder: Hubraum: Leistung: Drehmoment:

Common-Rail-Turbodiesel 4 1968 cm3 103/140 KW/PS 340 Nm bei 1750-2500 U/min

KRAFTÜBERTRAGUNG permanenter Allradantrieb 4MOTION, 6-Gang-Schaltgetriebe

ABMESSUNGEN; GEWICHTE 4892/1904/1990 mm L/B/H: 3000 mm Radstand: 2259-2600 kg Leergewicht: zul. Gesamtgewicht: 3080 kg 2500 kg (gebremst) Anhängelast: 750 kg (ungebremst) FAHRLEISTUNGEN 0-100 km/h: 15,3 s

V-max: 170 km/h

FAHRZEUGAUFBAU selbsttragende Karosserie, 4 Türen, max. 7 Sitze

VERBRAUCH (STADT/LAND/GESAMT) 10,4/7,1/8,3 Liter Diesel

FAHRWERK (VORDER-/HINTERACHSE) Einzelradaufhängung, VA: McPherson, Schraubenfedern-HA

CO2-AUSSTOSS 219 g/km

BREMSEN ABS, EBV, ESP; innenbelüftete Scheibenbremsen LENKUNG (ZAHNSTANGE) servounterstützt

GELÄNDEWERTE Bodenfreiheit: Wattiefe: Böschungswinkel: Rampenwinkel:

FELGEN/REIFEN 7,0 J x 17 Leichtmetall; 235/55 R 17

PREIS ab Euro: 60.645,- inkl. NoVA & MwSt.

Seine Vielseitigkeit stellt der PanAmericana auch abseits der Straße unter Beweis. Während beim normalen T5 4MOTION die Vorderachse mit grobem Schotter keine harmonische Beziehung einzugehen vermag, ist der PanAmericana auch im leichten und mittleren Gelände gut aufgehoben. Sein Fahrwerk vom Spezialisten Seikel bietet auch auf Wellblechpisten und auf schnellen Feldwegen Sicherheitsreserven. Hinsichtlich der Traktion und der Kraftverteilung zwischen Vorderund Hinterachse war der VW Bus schon bisher ein Musterschüler, und wenn dann doch irgendwann Schluss ist, bleibt immer noch die 100%-Sperre in der Hinterachse. Neben der PanAmericana-Variante

bietet VW das „Offroad Paket“ auch für viele andere T5-Modelle an, und so steht der individuellen Zusammenstellung des persönlichen Traum-Busses bestenfalls der eigene finanzielle Rahmen im Weg. Wer am liebsten in einem Van reist, dem sei die CaravelleVariante mit neun Plätzen ans Herz gelegt, wer privat sparen will, kommt am fair kalkulierten Startline nicht vorbei, und wer im Urlaub den Bus auch als Schlafstätte nützen möchte, hat mit dem California die Chance, ein voll alltagstaugliches Reisemobil zu erwerben. Für Österreich und die eigenwillige Behandlung von Firmenautos ist der TransVan relevant. Seine Einstufung als Fiskal-LKW sorgt bei Unternehmern zu-

167 mm 300 mm 21/17 Grad (vo/hi) 14 Grad

sätzlich zum Wegfall der NoVA auch für einen Vorsteuerabzug. Das gesparte Geld des mit einer Dreiersitzbank in der zweiten Reihe und einem großen, durch einen Blechverbau abgetrennten Laderaum gelieferten TransVan kann dann mit bestem Wissen und Gewissen in mehr Motorleistung und eine gehobene Ausstattung investiert werden.

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01.06.2010

11:17 Uhr

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AL L RA D I M EI N SATZ

Von ga nz wenigen Ausn ah m en abgese h en steh t am Anfa ng im m er ein Ser ienfah rzeug ...

IVECO Die schwere Klasse des italienischen Her-

stellers wird für aufwändige Geländeeinsätze auch mit Single-Bereifung an der Hinterachse angeboten

M.A.N. Um nach Unfällen oder Überschwemmun-

gen die Fahrbahn reinigen zu können, ist dieses Modell vorne mit einer Hochdruckanlage ausgestattet

M.A.N.

Das von EMPL aufgebaute Rüstlöschfahrzeug mit Allradantrieb (RLF-A) hat einen 2.000 Liter-Wassertank an Bord und eignet sich für unterschiedlichste Aufgaben. Zwischen der Fahrerkabine und dem Aufbau findet die Mannschaft Platz

NISSAN Der Kärntner Feuerwehrspezialist Nusser rüstet nicht nur Unimog-Modelle, sondern beispielsweise auch Nissan Pick Ups aus. Unten fehlt noch die rote Beklebung

TOYOTA

Der Hilux liefert eine gute Basis für den Aufbau eines Feuerwehrfahrzeugs. In diesen beiden Fällen war es Offroad-Spezialist Taubenreuther, der den Toyota durch allerlei Sonderausstattungen zum Einsatzfahrzeug gemacht hat. Oben ein echtes Feuerwehrauto, links das Promotionauto

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01.06.2010

11:17 Uhr

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LÖSCHEN RETTEN BERGEN Technische Wunderwerke für unsere Sicherheit.

Einsatzfahrzeuge sind für Höchstleistungen gebaut, werden in der Regel bis unters Dach mit Ausrüstung vollgestopft und haben es zumeist mit stetig wechselnden Fahrern zu tun. Hinzu kommt der Adrenalinstoß, der mit dem Blaulicht einhergeht. Diesen müssen dann die Technik und die an Bord befindliche Mannschaft ausbaden. Sofern das Aufgabengebiet der jeweiligen Einsatzorganisation auch unbefestigte Bereiche beinhaltet, führt in der Regel kein Weg an mindestens vier oder mehr angetriebenen Rädern vorbei. Das gilt für die Feuerwehren genauso wie für das Rote Kreuz und andere Rettungsorganisationen. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen steht am Anfang immer ein Serienfahrzeug, das in weiterer Folge von darauf spezialisierten Unternehmen für sein zukünftiges Betätigungsfeld aufgebaut wird. Im einfachsten Fall handelt es sich dabei um ein Set Blaulichter, ein Folgetonhorn und eine Funkanlage. Im schwierigsten um einen Spezialaufbau, der den Preis des Basisfahrzeuges um ein Vielfaches übersteigt. Wie der Aufbau erfolgt, entscheidet normalerweise nicht der spätere Nutzer allein, sind doch einzelne Verbände aufgefordert, am neuen Auto mitzuzahlen. Das tun sie auch, ohne dabei darauf zu vergessen, dass gewisse Landes- oder Bundesrichtlinien erfüllt werden. Viele davon sind als sehr sinnvoll einzustufen, manche überholt oder in Ausnahmefällen sogar grundlegend falsch. Irgendwie wird am Schluss immer ein Kompromiss gefunden, der dazu führt, dass alle Beteiligten (jene, die das Fahrzeug nützen, die, die dafür zahlen und natürlich jene, die Ideen technisch umsetzen sollen) ein erfolgreiches Projekt ermöglichen. Um die Bandbreite an Einsatzfahrzeugen vorzustellen, die im vorliegenden Fall primär die Feuerwehr betreffen, haben wir uns hinter das Steuer des neuen Mercedes-Benz Zetros gesetzt, den kleinen Unimog U20 in zwei Varianten spazieren geführt und den Ford Transit 4x4 (am Gelände der DriftCompany) das Driften gelehrt. Pick Up-Modelle, die für viele Aufgabengebiete die Basis liefern, finden Sie dann im Anschluss an den Sonderteil “Allrad im Einsatz” auf den darauf folgenden Seiten.

LAND ROVER Ebenfalls aus dem Hause Nusser

stammt dieser Defender 130, der für Einsätze in Tunnels aufgebaut wurde, aber auch andere Bereiche gut abdeckt. Mit an Bord sind hier unter anderem ein Lichtmast und eine Verkehrsleitanlage am Heck

IVECO

Der Daily fürs Grobe, hier als Klein-Löschfahrzeug-Allrad, ist sowohl wendig als auch schnell. Aufgebaut wird er von Lohr in der Steiermark

IVECO

Der Massif (auch als Pick Up) ist hierzulande ein Exot. In Südeuropa ziert er als Kommandofahrzeug den Fuhrpark vieler Feuerwehren

TOYOTA & PINZGAUER

Dort, wo Hubschrauber Mangelware sind und normale Rettungswagen nicht hinkommen, brauchen die Helfer verlässliche 4x4-Modelle. Da darf es durchaus einmal ein Dreiachs-Pinzgauer, der im Inneren einer Intensivstation im Kleinformat ähnelt, oder aber ein großer Toyota für den Notarzt sein. Die hier gezeigten Modelle wurden unabhängig von der medizinischen Einrichtung von Taubenreuther optimiert

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PIC K UP

31.05.2010

16:38 Uhr

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F OR D R A NGE R

Yip ee h aye! Alles be im Al ten, der fe in e Herr will also doch noch im Sa nd sp ie len.

Der angedeutete Überrollbügel sowie die Laderaumabdeckung, die sich nach hinten aufschieben lässt, stammen beim Ranger von Style-X

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31.05.2010

16:41 Uhr

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In der Wüste zu Hause und trotzdem schön für die Zivilisation. Die Pkw-isierung (andere sagen Verweichlichung dazu), die aus so manchem robusten Geländewagen ein stadtfeines SUV gemacht hat, schreitet auch im Pick Up-Segment munter voran. Kompromisslos kantiges Blech weicht aerodynamischen Rundungen, Gummimatten werden durch tiefe Teppiche ersetzt, Plastikbezüge von Lederausstattungen abgelöst, Leichtmetallfelgen verdrängen lackierte Stahlräder und manuell wird bei einigen Modellen vielleicht noch das Schaltgetriebe bedient, während die Fenster elektrisch herauf und herunter und die Sitze vor und zurück surren. Dennoch kann und darf dieser Trend nicht so weit gehen wie im SUV-Bereich. Ohne Leiterrahmen als robuster Unterbau und als Grundvoraussetzung für den harten Geländeeinsatz kann man auch keine großen Lasten schleppen – hier Dinge grundlegend zu verändern, würde eine ganze Fahrzeugklasse ad absurdum führen, ließe sich doch nicht einmal mehr der gesetzlich geforderte Mindestabstand zwischen Kabine und Ladefläche realisieren. Die Ursache für diese besorgten Ausführungen steht auf eleganten 18-Zoll-Leichtmetallfelgen vor uns und glänzt metallisch blau im Sonnenlicht. Als Topmodell „Wildtrak“ steckt der im letzten Jahr optisch überarbeitete Ford Ranger im Sonntagsanzug, selbst die während der Arbeitswoche so wichtige, kunststoffausgelegte Ladefläche ist heute durch einen (optionalen) Rollladen geschlossen – der im Übrigen insofern etwas an Sinnhaftigkeit verliert, als die Heckklappe nicht versperrbar ist. Auch im Falle Ranger wurde die Front (aero)dynamischer gestaltet, der Grill aktualisiert und das Scheinwerferdesign tropfenförmiger. Diese Modifikationen sind allerdings nicht nur einer modernen Optik geschuldet, sondern dienen auch einem praktischen Zweck, nämlich einer verbesserten Treibstoffeffizienz. Beim Interieur ist Ford bereits an einem Punkt angekommen, wo man den Wildtrak nicht mehr von einer fein ausgestatteten Limousine unterscheiden kann. Das gilt nicht nur für die exklusive, pflegeintensiv wirkende Leder/Alcantara-Ausstattung mit eingeprägtem Logo, sondern auch für das Platzangebot der Fondpassagiere, die nicht in eine strenge Körperhaltung gezwungen werden, sondern ruhig auch lässig lümmeln können. Erstaunlich ist dieses Raumgefühl deshalb, weil hinter dem Passagierabteil noch eine mehr als eineinhalb Meter lange Ladefläche auf Transportgut wartet. Man ist fast erleichtert, wenn man neben dem Ganghebel für das manuelle Fünfganggetriebe die Bedienungselemente für den zuschaltbaren Allradantrieb und die Untersetzung erkennt. Alles beim Alten, der feine Herr will also doch noch im Sand spielen. Unterstützt wird er dabei durch das drehmomentstarke Dreiliter-Dieselaggregat mit einer Leistung von 156 PS (die einzig mögliche Motorisierung im Wildtrak), das den über 1,8 Tonnen schweren Ranger im Gelände jedes Hindernis souverän bewältigen lässt

Durch den langen Radstand und die leichte Hinterachse bereiten Schotterstraßen sehr viel Fahrspaß

und auf der Straße für weit mehr als nur ordentlichen Vortrieb, bei Nässe auch gerne quer zur Fahrtrichtung, sorgt. Was in diesem Zusammenhang allerdings abgeht, ist ein Tempomat. Denn so reichlich mit Leistung und Innenraumkomfort versorgt, eignet sich der Wildtrak auch für das Bewältigen längerer Distanzen auf der Autobahn. Lobend hinweisen wollen wir dafür auf die Anhängelast von drei Tonnen, die der Bulligkeit des Triebwerks durchaus angemessen erscheint. Was zum üppigen Innenraum nicht ganz passen will, ist der Fahrkomfort, der den Limousinen-

vergleich schnell wieder vergessen lässt. Das muss auch so sein, denn schließlich verfügt der Ranger auch als exklusiver Wildtrak über eine nutzfahrzeuggerechte und blattgefederte Starrachse hinten. Die Ford-Experten haben allerdings aus dieser Fahrwerkskonstruktion das Maximum herausgeholt – ein Eindruck, der auf das gesamte Fahrzeug ausgeweitet werden kann. Große Leistungsfähigkeit im Arbeits- und Geländeeinsatz wird im Falle des Ranger Wildtrak hübsch und besonders komfortabel aufbereitet und das unverändert fehlende ESP sicher irgendwann nachgereicht.

FORD RANGER 3,0 TDCI WILDTRAK MOTOR Zylinder: Hubraum: Leistung: Drehmoment:

Common-Rail-Turbodiesel 4 Reihe 2953 cm3 115/156 KW/PS 380 Nm bei 1800 U/min

KRAFTÜBERTRAGUNG zuschaltbarer Allradantrieb, Untersetzung, 5-Gang-Schaltgetriebe FAHRZEUGAUFBAU Leiterrahmen mit aufgeschraubter Karosserie, 4 Türen, 5 Sitze FAHRWERK (VORDER-/HINTERACHSE) VA: Einzelradaufhängung, Doppelquerlenker, HA: Starrachse, Blattfedern BREMSEN ABS, EBD vorn: Scheibenbremsen, innenbelüftet, hinten: Trommelbremsen

Die Abstandswarner in der hinteren Stoßstange sehen lustig aus, sind aber im Alltag durchaus sinnvoll. Der glänzende Chrom ist im Wildtrak-Paket bereits inkludiert

LENKUNG (ZAHNSTANGE) servounterstützt FELGEN/REIFEN 7 J x 18 Leichtmetall; 255/60 R 18 ABMESSUNGEN; GEWICHTE 5080/1788/1797 mm L/B/H: 3000 mm Radstand: 1913 kg Leergewicht: zul. Gesamtgewicht: 2985 kg Anhängelast: 3000 kg (gebremst) 750 kg (ungebremst) FAHRLEISTUNGEN 0-100 km/h: 11,3 s

V-max: 170 km/h

VERBRAUCH (STADT/LAND/GESAMT) 11,7/8,2/9,5 Liter Diesel CO2-AUSSTOSS

260 g/km

GELÄNDEWERTE Bodenfreiheit: Wattiefe: Böschungswinkel: Rampenwinkel:

207 mm 750 mm 34/20 Grad (vo/hi) 28 Grad

PREIS ab Euro: 36.720,- inkl. MwSt.

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Was haben wir in letzter Zeit nicht alles über alternative Antriebe gelesen, gehört oder am eigenen Leib in Form der ersten Testautos selbst erlebt. Kaum jemand kann sich des Eindrucks erwehren, dass Elektroautos schon morgen den klassischen Verbrennungsmotor ablösen sollen. Indizien dafür liefern Politiker, die mit Elektro-Rennwagen unter Blitzlichtgewitter einmal rund um die Wiener Innenstadt rasen und im anschließenden Interview ein Loblied auf das starke Stromauto singen. Woher der zusätzliche Strom kommen soll, bleibt ebenso unbeantwortet wie die Frage nach brauchbaren Batterien, der notwendigen Infrastruktur oder nach dem Preis, der die gewohnten Autokalkulationen auf den Kopf stellt. Strom als einzige Alternative zu Diesel und Benzin, das mag in ein paar Jahrzehnten durchaus stimmen, doch zur Zeit (und für die nächsten 15 bis 20 Jahre) müssen wir uns mit anderen Treibstoffen auseinandersetzen, um das Automobil noch umweltfreundlicher zu machen. Wichtig dabei ist, dass neue Treibstoffe nicht nur umweltfreundlich, sondern auch verfügbar und leistbar sein müssen, was die Auswahl bereits stark einschränkt. Unter objektiven Gesichtspunkten bleibt die Wahl zwischen zwei Treibstoffen. Da wäre SuperEthanol, das zu 85 Prozent aus Ethanol und zu 15 Prozent aus Superbenzin besteht. Vernünftig erzeugt, beispielsweise aus Zwischenfrüchten oder auf reaktiviertem Brachland, nimmt dieser Treibstoff niemandem Lebensmittel weg und liefert trotzdem umwelt164 | DER ALLRADKATALOG 2010

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Bei Ernst Pichler treffen ausgeprägtes Umweltbewusstsein und die Freude an der Technik aufeinander. Die Testfahrt verriet, dass er die Pinzgauer voll im Griff hat


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Erdgas ist deu tlich um we ltf reu nd lic h er als Benz in, an m eh r als 160 Ta nks tellen in ga nz Ös terreich erh ältlic h u nd deu tlich günstiger als Diese l.

Erdgas Team: Manfred Stohl, erfolgreichster Österreicher in der Rallye WM und Copilotin Ilka Minor, die zur Zeit in der ÖM und in der WM unterwegs ist

freundliche Energie. Zieht man den heute schon jedem Liter Benzin beigemengten Anteil Ethanol ab, reichen die vorhandenen Produktionskapazitäten für einen großen Bezirk oder ein kleines Bundesland. Daraus erklärt sich auch der schleppend vorangehende Zapfsäulenbau für SuperEthanol, das zudem dem Nutzer – wenn überhaupt – nur eine minimale Ersparnis bringt. Die zweite – eigentlich einzige – Alternative für die nächsten Jahre ist Erdgas bzw. Biogas (Biogas wird in

Österreich nur an einer einzigen Zapfsäule direkt verkauft, ansonsten dem nahezu identen Erdgas beigemischt. Hier kann sich in den nächsten Jahren noch einiges bewegen, aus heutiger Sicht sprechen wir dennoch von Erdgas im Tank). Erdgas ist deutlich umweltfreundlicher als Benzin, an mehr als 160 Tankstellen in ganz Österreich erhältlich und deutlich günstiger als Diesel. Hinzu kommt, dass serienmäßig Erdgas-taugliche Autos kaum oder gar

nicht teurer sind als vergleichbare Dieselmodelle und das Märchen von explodierenden Tanks jeden Beweis schuldig bleibt. Im Gegenteil, Erdgasfahrzeuge gelten im Gegensatz zu manch anderem alternativen Treibstoff als überaus sicher. Abbrennen kann theoretisch auch jeder Benziner oder Diesel. Um mit Vorurteilen aufzuräumen, die einem Ansturm auf Erdgasfahrzeuge unverändert im Weg stehen, haben wir zwei Extrembeispiele für diesen Bericht herangezogen. Zum einen waren wir mit auf Erdgas umgerüsteten Pinzgauer-Modellen intensiv im Gelände unterwegs, zum anderen haben wir in den letzten Jahren das Erdgas-Engagement bei Stohl Racing mitverfolgt. Damit stehen wir vor Einsatzgebieten, die unterschiedlicher nicht sein können. Ein echter Geländewagen, der Tag für Tag durch das Naturschutzgebiet auf die Postalm klettert, und ein ehemaliger Gruppe N-Weltmeister im Rallyesport, der seinen Erdgasboliden von Sonderprüfung zu Sonderprüfung am Limit bewegt und damit ganz andere Prioritäten setzt. Beginnen wir auf der Postalm. Dort hat sich Betreiber DER ALLRADKATALOG 2010 | 165


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und Eigentümer Ernst Pichler schon vor Jahren Gedanken gemacht, wie er den Materialnachschub in Form von Lebensmitteln und den Transport von Gästen im sensiblen Naturpark umweltfreundlicher gestalten könnte. Als Ausgangsbasis diente ein von einem Dieselmotor angetriebener Puch Pinzgauer, der unter den vorherrschenden Extrembedingungen nur in seltenen Ausnahmefällen weniger als 30 Liter Treibstoff konsumierte und auch zum Ausstoß dicker Rauchschwaden neigte. Da Strom trotz der möglichen Gewinnung vor Ort als Antriebsquelle ausfiel, kam Pichler auf das Thema Biogas bzw. Erdgas. Gemeinsam mit vielen Partnern kam das Projekt schließlich ins Rollen, wurde von Magna umgesetzt und dient seitdem als Erdgas-Prestige-Projekt des steirischen Automobilzulieferers. Letzteres definitiv zu Recht: Das neue Erdgasmodell ist deutlich stärker, verbraucht aber nur die Hälfte und basiert technisch auf dem Motor eines ausgemusterten Mini Cooper S. Natürlich hat man seitens Magna bei diesem Projekt nicht auf den einzelnen Euro geachtet und gleich die gesamte Technik detailliert überholt, um nicht zu sagen, grundlegend erneuert. Um weitere Adaptionen vergleichbar zu machen, wurde zudem parallel zum 6x6 Pinzgauer ein 4x4 Pinzgauer umgerüstet. Dieser unterscheidet sich nur durch einen kleineren Erdgastank (32 statt 40 Kilogramm) und durch das geringere Eigengewicht. Beide Fahrzeuge sind mittlerweile rund zwei Jahre in Betrieb, womit von einer echten Dauertestinstanz gesprochen

werden darf. Probleme haben die beiden Pinzgauer trotz maximaler Belastung bisher nicht gemacht, und es kündigt sich derzeit auch nichts an, was den Projektvätern Sorgen bereiten könnte. Bei einer Ausfahrt im vergangenen Dezember durften wir uns selbst ein Bild von der Kompetenz der beiden Modelle machen. Nie zuvor konnten wir derart antrittsstarke Pinzgauer erleben, die Geröll genauso souverän unter die Räder nahmen wie kleine Flüsse und verschneite Forstwege. Und nie zuvor durften wir so viel umweltfreundlichen Fahrspaß im Gelände erleben. Getankt wird übrigens an einer mobilen Tankstelle direkt am Gelände. Weniger um Fahrspaß, sondern vielmehr um den erfolgreichen Wettkampf geht es beim (bereits seit mehreren Jahren aktiven) Erdgas Rallye Team von Manfred Stohl. Trat man am Anfang noch in einer eigenen Klasse an, die Beppo Harrach den ersten Gesamtsieg bei einem Lauf zur heimischen Rallye Meisterschaft einbrachte, entschloss man sich bei Stohl Racing, ab 2009 mit einem Gruppe N konformen Erdgas-Rallyeauto an den Start zu gehen. Auserkoren wurde dazu nach zwei Mitsubishi Evo Modellen ein Subaru Impreza WRX STI der bereits ausgelaufenen Serie. Trotz des Leistungsminus von rund 60 PS gegenüber den anderen Teilnehmern – dies ergibt sich aus den vorgeschriebenen Einspritzdüsen, die nicht die Menge an Erdgas durchlassen, um eine gegenüber den Benzinern gleichwertige Leistung bereitzustellen – war am Ende der Saison der Titel des Vizemeisters gesichert. Für

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Eine Instrumenteneinheit wie diese ist in keinem anderen Pinzgauer anzutreffen. Bei Testfahrten liefern die exakten Daten Infos über die Abstimmung

Wunderwerk der Technik. Ein mit Erdgas betriebenes S2000 Modell ist weltweit einzigartig. Verantwortlich für die Technik ist Erdgas-Experte Günther Aschacher (Stohl Racing), der auch beim Aufbau der Pinzgauer Modelle seine Finger im Spiel hatte

heuer hat sich die OMV als Hauptsponsor dazu entschieden, Manfred Stohl mit einem erdgasbetriebenen Peugeot S2000 an den Start zu schicken. Der Vorteil des deutlich leichteren Autos wird dabei von der nochmals reduzierten Leistung des Saugmotors ziemlich kompensiert. Erdgasmotoren brauchen, um möglichst effizient arbeiten zu können, entweder einen Turbo oder einen Kompressor (und am besten natürlich beides). Hinzugekommen sind bei den ersten zwei Meisterschaftsläufen noch technische Kinderkrankheiten, die mittlerweile ausgemerzt sein sollten. Im Laufe der weiteren Saison soll das international beachtete Projekt weiter verbessert werden, vielleicht lässt sich dann auch an frühere Erfolge anschließen. Jetzt zu dem Schluss zu kommen, Erdgas wäre im Rallyesport nicht konkurrenzfähig, ist falsch. Vielmehr gilt es seitens der Personen, die für das technische Reglement verantwortlich sind, zu erkennen, dass ein mit Erdgas betriebener Motor ein modifiziertes Reglement braucht, um die Leistung des Mitbewerbs zu erreichen. Beide Projekte verraten, dass Erdgas aktuell als einziger Treibstoff eine echte Alternative zu Benzin ist, weil auch unter extremsten Einsatzbedingungen keine technischen Einschränkungen zu befürchten sind. Durch den Ausbau der Biogaserzeugung ließe sich über kurz oder lang sogar die Abhängigkeit von Erdgaslieferanten reduzieren. In vielen Ländern dieser

Welt hat Erdgas heute bereits einen hohen Stellenwert. Hersteller wie Volkswagen, Mercedes-Benz, Ford oder Opel, um nur einige zu nennen, bieten (zweiradgetriebene) Serienmodelle an. Was fehlt, ist nur noch der Kunde, der all die mitgelieferten Vorteile verinnerlicht und das Angebot nützt. Zusätzlich können natürlich auch gebrauchte Fahrzeuge auf Erdgas umgerüstet werden. Speziell große US-Pick UpModelle bieten sich hier an (der Leistungsverlust ist jenseits der 300 PS kein wirkliches Thema), es gibt aber auch bereits nachgerüstete SUV-Modelle.

Keine Einschränkungen im Gelände: Der Erdgas Pinzgauer profitiert sogar von der zusätzlichen Leistung

Erdgas ist wirtschaftlich, nahezu flächendeckend lieferbar, umweltfreundlich, die verwendete Technik längst ausgereift und hinsichtlich der Reichweite nicht beschränkt. Und die für das Nachtanken erforderliche Zeit ist überschaubar. Die Frage, wie diese Punkte bei der Elektromobilität aktuell aussehen, darf jeder für sich beantworten. DER ALLRADKATALOG 2010 | 167


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