Bassenge Kunstauktion 112: Druckgraphik des 15.-19. Jahrhunderts

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BASSENGE AUKTION 112 DRUCKGRAPHIK DES 15. BIS 19. JAHRHUNDERTS

Mittwoch, 28. November 2018

Galerie Bassenge . Erdener Straße 5a . 14193 Berlin Telefon: 030-893 80 29-0 . E-Mail: art@bassenge.com . www.bassenge.com


I H R E A N S P R E CH PA RT N E R F Ü R D I E S E N KATALO G / E X P E RT S FO R TH I S CATA LO G U E :

Abteilung Druckgraphik des 15. bis 19. Jahrhunderts / Department of 15th – 19th Century Prints Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den gewünschten Losnummern zu erfragen, da Angaben zum Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog notiert sind. Dr. Ruth Baljöhr

+49 (0)30 - 893 80 29 22 r.baljoehr@bassenge.com

David Bassenge

+49 (0)30 - 893 80 29 17 david@bassenge.com

Lea Kellhuber

+49 (0)30 - 893 80 29 20 l.kellhuber@bassenge.com

Nadine Keul

+49 (0)30 - 893 80 29 21 n.keul@bassenge.com

Harald Weinhold

+49 (0)30 - 893 80 29 13 h.weinhold@bassenge.com

Die Galerie Bassenge ist Mitglied bei

Eindeutig identifizierbare Werke mit einem Schätzpreis von mindestens 2500 Euro werden vor der Auktion mit dem Art Loss Register abgeglichen.


T ER M I N Ü BER SICH T

AU KT ION 112

MITTWOCH, 28. November 2018 Vormittag 10.00 Uhr Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts Nr. 5000-5261 Druckgraphik des 18. Jahrhunderts Nr. 5262-5372 Nachmittag 15.00 Uhr Druckgraphik des 19. Jahrhunderts und des Fin de Siècle Nr. 5373-5474 Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik Nr. 5475-5699 des 15. bis 18. Jahrhunderts DONNERSTAG, 29. November 2018 Vormittag

11.00 Uhr Gemälde Alter und Neuerer Meister Rahmen

Nr. 6000-6252 Nr. 6253-6278

Nachmittag

16.00 Uhr Portraitminiaturen

Nr. 6801-6930

FREITAG, 30. November 2018 Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts

Nr.

6400-6711

Vormittag

11.00 Uhr

Nachmittag

14.00 Uhr Discoveries (nur als Online-Katalog verfügbar) Nr. 6720-6778

SONNABEND, 1. Dezember 2018 Vormittag 10.00 Uhr Nachmittag 14.30 Uhr 15.00 Uhr ca. 17.00 Uhr

Moderne Kunst Teil II

Nr.

7000-7402

Lovis Corinth: Aus dem Nachlass Allan Frumkin Sammlung Marguerite Schlüter Moderne Kunst Teil I: A – K Sammlung Margarethe Posselt Moderne Kunst Teil I: L – Z

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

8500-8532 8000-8016 8017-8150 8151-8203 8204-8370

VORBESICHTIGUNGEN Druckgraphik, Gemälde, Zeichnungen des 15. bis 19. Jahrhunderts, Portraitminiaturen: Erdener Straße 5A, 14193 Berlin Donnerstag, 22. November bis Montag, 26. November, 10.00–18.00 Uhr, Dienstag, 27. November, 10.00–17.00 Uhr (nur für auswärtige Besucher) Moderne Kunst Teil I und II: Rankestraße 24, 10789 Berlin Donnerstag, 22. bis Donnerstag, 29. November, 10.00–18.00 Uhr, Freitag, 30. November, 10.00—16.00 Uhr Schutzgebühr für die Kataloge Druckgraphik des 15. bis 19. Jahrhunderts Gemälde Alter und Neuerer Meister Zeichnungen des 15. bis 19. Jahrhunderts Portraitminiaturen Moderne Kunst Teil I Sonderkatalog Lovis Corinth Moderne Kunst Teil II Umschlag außen: Los 5314, Carlo Lasinio, Umschlag hinten: Los 5307, Italienisch Abbildung Seite 4 und 5: Los 5304a, Johann Daniel Herz

€ 20,– € 15,– € 15,– € 15,– € 20,– € 10,– € 15,–




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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts

5001

Albrecht Altdorfer (um 1480–1538, Regensburg)

5000 Die „Schöne Jungfrau“ von Regensburg in der Kirche. Holzschnitt. 12,1 x 9,6 cm. B. 48, Mielke (New Hollstein) w.50. 750 € Die Vorlagenzeichnung befindet sich im Berliner Kupferstichkabinett und datiert 1518. Ausgezeichneter Druck mit den Spuren eines Rändchens. Minimal fleckig sowie stockfleckig, die Ränder marginal bestoßen, winzige Ausbesserung im weißen Teil des Fensters, in der Einfassung partielle und sorgsame Federergänzungen, kleine Montierungsreste verso, sonst sehr schön erhalten. Abbildung

5001 Der Ritter. Kupferstich. 8,8 x 4,7 cm. B. 50, Mielke (New Hollstein) e.62. 600 € Ganz ausgezeichneter Druck mit feinem Rand um die Plattenkante. Minimal vergilbt sowie fleckig, links oben dünne Stelle, sonst sehr gut erhalten. Selten. Beigegeben von demselben der Kupferstich „Die Rache des Zauberers Vergil“ (New Hollstein e.50). Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5003

Francecso Amato

Jost Amman

(um 1590 – nach1615, tätig in Neapel)

(1539 Zürich – 1591 Nürnberg)

5002 Der hl. Joseph mit dem Christkind. Radierung. 26,9 x 18,6 cm. cm. B. XXI, S. 205, 2, TIB 47.1 (Commentary) .002

5003 Eine Prozession von Soldaten. 2 (von 6) Holzschnitten, auf zwei zusammengefügten Bogen. 73,1 x 26,3 cm. 1573. Seelig (New Hollstein) 243, 1 und 2. Wz. Kleines bekröntes Wappen mit Doppelkopfadler (?).

800 € Ausgezeichneter, lebendiger Druck mit sehr feinem Rändchen an drei Seiten um die Plattenkante, unten wie häufig ohne den weißen Schrift­ rand. Minimal fleckig und stockfleckig, sonst tadellos. Aus der Sammlung der Grafen Harrach. Abbildung

600 € Die ersten beiden Blätter der 1573 von Hans Weigel herausgegebenen, großformatigen Prozessionsdarstellung mit der Darstellung der Landsknechte und der Büchsenschützen. Ohne den Text und mit Rändchen um die Einfassungslinie, rechts bis an die Darstellung geschnitten. Naturgemäß mit drei Vertikalfalzen, leichte Knitterspuren und Fleckchen, oben mittig mit einem geschlossenen Randeinriss, kleinere Randschäden, sonst noch sehr gut erhalten. Aus der Sammlung E. Schultze, Wien (Lugt 906). Beigegeben ein Kupferstich von Raphael Sadeler I. „Das Urteil des Paris“ (New Hollstein, Aachen 45). Abbildung

Giovanni Battista d‘Angolo (gen. Battista del Moro, um 1515 Verona – um 1573 Verona oder Murano)

5004 Christuskind im Bade. Radierung nach Giulio Romano (?). 30,3 x 27,3 cm. Um 1550. „Ferando Bertelis exc“. B. XVI (École de Fontainebleau), S. 383, 17, La Bella Maniera, Druckgraphik des Manierismus aus der Sammlung Georg Baselitz, hrsg. von Ger Luijten, Bern/Berlin 1994, Nr. 71. Wz. Sonne. 1.200 € Bartsch fügte das Blatt seiner Auflistung der Schule von Fontainbleau bei, die italienische Verlegeradresse des Ferrante Bertelli impliziert jedoch, dass dies eher unwahrscheinlich ist. Terence Mullay schrieb das Blatt 1987 Battista del Moro zu (Print Quaterly IV, 1987, S. 403-407). Insbesondere die ausgiebige Verwendung der Kreuzschraffur gilt Mullay als gewichtiges Argument. Auch die durchgehende Schraffur an Stirn und Nase entsprechen stilistischen Merkmalen del Moros. Schließlich existiert eine spiegelverkehrte, in den Details der Figuren nur leicht veränderte, im Hintergrund jedoch gänzlich anders ausgearbeitete Version des Blattes, welches mit der Signatur Battista del Moros versehen ist (vgl. B. 10). - Ausgezeichneter Druck knapp an die Darstellung geschnit5002 8


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5005

ten. Etwas fleckig, horizontale Mittelfalte, diese teils gebrochen und mit einem Einriss mittig, links kleine Randeinriss, kleine Ausbesserung zwischen Johannes und Christus, weitere kleine Erhaltungsmängel, aufgezogen. Sehr selten. Abbildung

Giovanni Battista d‘Angolo 5005 Umkreis. Eine Gruppe von Frauen in einem Interieur bei der Handarbeit. Radierung und Grabstichel. 13,4 x 17,9 cm. 1554. Nicht bei Bartsch und Passavant; Meyer, Allgemeines Künstler-Lexikon, II, S. 39, 57. Wz. Gekreuzte Pfeile mit Stern (vgl. Briquet 6300-02, Verona, seit 1542). 1.800 € Prachtvoller, toniger und gratiger Druck mit Rand um die gratig zeichenden Plattenkante. Minimale Altersspuren, sonst vorzüglich erhaltenes Exemplar. Abbildung

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5006

Marco d‘Angolo (genannt Marco del Moro, 1536 Verona – 1586 Venedig)

5006 Die tiburtinische Sibylle zeigt Kaiser Augustus die Erscheinung der Jungfrau mit dem Kinde. Radierung. 26,8 x 39,7 cm. B. XVI, S. 205, 3 I (von II). Wz. Anker im Kreis. 1.200 € Das Hauptblatt des Marco Angolo del Moro, Schüler seines Vaters Battista und bis 1586 in Verona, Venedig und Murano als Maler und Kupferstecher nachweisbar. Ganz ausgezeichneter, lebendiger Frühdruck mit vielen Wischspuren und vor dem Adresszusatz „Apud Camocium“ von Giovanni Francesco Camocio unten mittig. Meist an die Plattenkante geschnitten, vereinzelt minimal knapp. Verso leichte geglättete Mittelfalte, geringe Altersspuren, verso kleine Montierungsreste oben, sonst in sehr schöner Erhaltung. Abbildung

Hans Baldung (gen. Grien, 1476 Weyersheim bei Straßburg – 1545 Straßburg)

5007 Der Leichnam Christi von Engeln zum Himmel getragen. Holzschnitt. 22 x 15,4 cm. (1516). B. 43, Hollstein 56. Wz. Gotisches P, darüber ein Wäppchen mit Reichsapfel. 1.800 € 5008 10


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5007

Ausgezeichneter Druck mit Rändchen um die Einfassung, unten links bis auf diese geschnitten. Etwas fleckig, vertikale Falzspur links, vereinzelt feine und sorgsame Einzeichnungen mit schwarzer Feder, unten links der weiße feine Rand ergänzt, schwache Altersspuren, sonst herr­ liches Exemplar. Aus der Sammlung Ernest-Théophile Devaulx, 1873 (Lugt 670) sowie aus einer bisher unbekannten Sammlung „Magjkel“ (nicht bei Lugt).

Ganz ausgezeichneter, kontrastreicher Druck mit feinem Rändchen. Unauffällig geglättete Mittelfalte, sonst tadellos. Beigegeben von Jacques Dassonville zwei Exemplare der Radierung „Der zeitungslesende Greis“ (Robert-Dumesnil 25). Abbildung

Nicolas Beatrizet

Abbildung

(1515 Thionville – 1565 Rom)

5008 Die Sänger im Fenster. Radierung nach Adriaen van Ostade. 30,7 x 20,8 cm. Nicht bei Hollstein.

5009 Der Flussgott Nil und Der Flussgott Tiber. 2 Kupferstiche. 32,9 x 56 cm und 33,5 x 54,5 cm. B. 95, 96. Wz. Fleur-de-lis über gekreuzten Schwertern im Schild mit sechszackigem Stern (vgl. Woodward 115-118, Rom 15801590); Baum über Dreiberg im Kreis (vgl. Woodward 134, Wien/Venedig 1545-1567).

750 €

1.200 €

Hendrik Bary (1640–1707, Gouda)

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

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Ganz ausgezeichnete, gleichmäßige und herrlich prägnante Drucke, Tiber meist bis an bzw. nur minimal knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten, Nil ebenfalls bis an die Plattenkante geschnitten, jedoch unten sowie rechts mit sehr feinem weißen Rändchen. Unauffällig geglättete Mittelfalten, vornehmlich verso ganz geringfügig fleckig, sonst vorzügliche und einheitlich erhaltene Exemplare.

Spuren der Plattenkante. Minimal angestaubt, winziges Flecken in der linken unteren Ecke, verso geglättete horizontale Mittefalz sowie Montierungsreste, sonst sehr schön.

Nicolas Beatrizet 5010 Der Raub des Ganymed. Kupferstich nach Michelangelo. 41,7 x 27,3 cm. Um 1542. Nicht bei Bartsch, Massari 88, Bianchi 35. Wz. Lämmlein im Kreis mit Nebenmarke. 600 € Einer der großformatigen mythologischen Stiche Beatrizets, die auf Zeichnungen Michelangelos für Tommaso Cavalieri zurückgehen. Stefania Massari (Tra mito e allegoria. Immagini a stampe nel ‚500 e ‚600, Rom 1989, S. 215-252) datiert diese beeindruckenden Blätter um 1542. - Ausgezeichneter Druck mit der vollen Darstellung, unten mit

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Abbildung

Nicolas Beatrizet 5011 zugeschrieben. Christus am Kreuz begleitet von zwei Engeln, der hl. Jungfrau und Johannes d. Täufer. Kupferstich nach Michelnagelo (?). 42,2 x 27,5 cm. „Roma Anto Lafrerij“. Nicht bei Bartsch. 1.200 € Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit sehr feinem Rändchen um die teils gratig zeichnende Plattenkante. Minimal nur fleckig, leichte horizontale Mittelfalte, schwache Quetschspur links des Kreuzes, sonst in sehr schöner und vollkommen originaler Erhaltung. Selten. Aus der Sammlung der Grafen Harrach, in deren Montierung. Abbildung


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5012

Barthel Beham (1502 Nürnberg – 1540 in Italien)

5012 Bildnis Kaiser Karl V. Kupferstich. 20,9 x 13,8 cm. 1531. Pauli 90, Hollstein 90 IV. Wz. Nebenmarke (undeutlich). 6.000 € Kaiser Karl V. wurde 1500 geboren und trat nach dem frühen Tod seines Vaters Philipp I. als Enkel Kaiser Maximilian I. 1519 dessen Nachfolge als Herrscher über das Heilige Römische Reich an. Die Regierung der habsburgischen Erblanden überließ er seinem Bruder Ferdinand, der ihn auch während seiner Abwesenheit im Reich vetrat. Wegen der beiden Kriege mit Franz I. von Frankreich war Karl V. in den 20er Jahren des

16. Jahrhunderts nicht in den deutschen Landen. Er kehrte erst 1530, nachdem Papst Clemens VII. ihn zum Kaiser gekrönt hatte, dorthin zurück. Die Vorarbeiten für das seltene und zugleich enigmatische Bildnis des Kaisers fanden sodann 1530 in München statt, als der junge Herrscher auf dem Weg zum Reichstag in Ausgburg reiste, wo er die Bewegung des Protestantismus tolerieren sollte. - Ganz ausgezeichneter, feinzeichnender und dabei noch nuancierter Abzug mit gleichmäßig schmalem Rändchen um die Plattenkante. Oben fachmännisch und nahezu unsichtbar geschlossener Randeinriss im weißen Rand, sonst tadellos schön erhaltenes Exemplar. Selten, zumal in dieser Erhaltung. Abbildung

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Hans Sebald Beham (1500 Nürnberg – 1550 Frankfurt a. M.)

5013 Judith mit dem Haupt des Holofernes. Kupferstich. 11,4 x 7,2 cm. B. 11, Pauli, Hollstein 12 II. 400 € Ausgezeichneter, klarer Druck mit feinem Rand um die Plattenkante. Lediglich zu den Rändern hin leicht leimspurig sowie dort vereinzelt schwache dünne Stellen, kleine Montierungsreste verso, sonst sehr gut erhalten. Aus der Sammlung des Waldburg Wolfegg‘sches Kupferstichkabinetts (Lugt 2542). Abbildung

5014 Charitas. Kupferstich. 5,7 x 4,3 cm. B. 137, Pauli 139, Hollstein 139.

5018

1.200 € Ganz ausgezeichneter, harmonischer Druck mit geichmäßigem, hauchfeinem Rändchen um die Plattenkante. Lediglich verso winzige Bleistiftannotationen sowie geringe Montierungsreste, sonst tadellos schön. Beigegeben von demselben der Kupferstich „Spes“ (Hollstein 136). Abbildung

5015 Pacientia - Die Geduld. Kupferstich. 10,5 x 7 cm. B. 138, Pauli 141, Hollstein 141 III (von VI). Wz. (wohl) Wappen von Nürnberg (Fragment, vgl. Meder 205 u. 206). 1.800 € Vor den neuen horizontalen Strichen auf dem Schienbein der Figur. Brillanter, gegesatzreicher und nuancierter Frühdruck auf die Plattenkante geschnitten. Rechts oben ganz winziger Eckabriss, verso leichte Reste alter Montierung, sonst vorzüglich erhalten. Aus den Sammlungen Paul Davidsohn (Lugt 654) und A. Blum (79b). Abbildung

5016 Melencolia. Kupferstich. 7,9 x 5,2 cm. 1539. B. 144, Pauli 145, Hollstein 145 V (von VI). 800 € Das von Dürers Melancholie inspirierte Einzelblatt vor den finalen Überarbeitungen in einem ganz ausgezeichneten Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante. Minimal fleckig, verso Annotationen in brauner Feder über das ganze Blatt, Montierungsreste, sonst sehr schön erhaltenes Exemplar. Aus der Sammlung Berthold Gottlieb Emanuel Haller (Lugt 1230a) sowie des Kunstmuseums Bern (Lugt 236a, mit deren Dublettenstempel Lugt 236f). Abbildung

5017 Die beiden Liebespaare und der Narr. Kupferstich. 3,1 x 5,2 cm. 1535. B. 212, Hollstein 214. 400 € Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit der Plattenkante, teils mit den Spuren eines Rändchens. Minimal angestaubt, aufgezogen, sonst sehr schönes Exemplar. Aus der Sammlung Eduard Schultze (Lugt 906) sowie aus einer unbekannten Sammlung „Adler im Dreieck“ (nicht bei Lugt). Abbildung

5018 Eines Mannes Haupt. Kupferstich. 5,1 x 7,9 cm. 1542. B. 219, Hollstein 220 III. 5017

750 € Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Minimal angestaubt, zwei dünne Stellen oben, dort ein winziger Randeinriss, sonst tadellos. Verso mit einer wohl unbekannten Sammlermarke (nicht bei Lugt). Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5019

Stefano della Bella (1610–1664, Florenz)

5019 Dessins de quelques conduites de troupes. 12 Radierungen. Je ca. 6,1 x 12,4 cm. De Vesme 247 vor I (von III), 249, 251 und 253 je I (von III), 246, 248, 250, 252, 254257, je II (von III). 1.200 € Die vollständige Folge überwiegend mit der Nummer, die Blätter 4, 5 und 8 jeweils noch vor der Nummer, das zweite Blatt noch vor der Num-

mer und vor der Inschrift und der Rüstung auf der Mauer rechts. Sämtlich prachtvolle, präzise und kräftige Drucke mit feinem Rändchen um die Plattenkante bzw. um die Einfassungslinie. Ledigich das Titelbatt mit einer unauffälligen Anfaserung rechts, auf den Blättern vor der Nummer die Chiffre mit brauner Feder notiert, sonst tadellos schön erhalten. Selten. Abbildung

Stefano della Bella 5020 Paysage et ports de mer, dans des ronds. 6 Radierungen. Je ca. 13,5 x 13,5 cm. 1656. De Vesme 743-748, je II. 750 € Die vollständige Folge in ganz ausgezeichneten, ausgewogenen Drucken, drei Blatt mit feinem Rändchen um die Plattenkante, drei Blatt knapp innerhalb dieser geschnitten. Etwas fleckig, sonst in tadelloser Erhaltung. Abbildung

Jacques Bellange (1575–1616, Nancy)

5021 Der Tod der Portia (Femme au brasier). Radierung. 24,1 x 18,6 cm. Robert-Dumesnil 38, Walch 6, Worthen/ Reed 5, Griffiths/Hartley 40. Wz. Lothringer Kreuz mit doppeltem C (Fragment). 9.000 € Portia war die Gemahlin des Marcus Brutus, dem Meuchelmörder Julius Caesars. Plutarch zufolge war Portia so bestürzt über den anschließenden Selbstmord ihres Mannes, dass sie ihm in den Tod folgte, 5020 16


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in dem sie heiße Kohlen schluckte. Bellange zeigt die trauernde Portia in jenem Moment, in dem sie vom Schmerz der Trauer überwältig zu der Urne mit den heißen Kohlen greift. Im Inventar von Claude Deruet, dem Nachfolger Bellanges am Hofe des Herzogs von Lothringen, ist 1662 ein Gemälde desselben Sujets gelistet: „Une toile ou est représentée l‘histoire de Porcie avalant des charbons ardents, d‘environs trois pieds moins quatre doigts en quarré, ledit tableau peint par le feu Sr. Bellange, estimé à vingt francs“. Möglicherweise war die ikonographisch ungewöhnliche Darstellung Teil der sechs Szenen zur Römischen Geschichte, die Bellange gemeinsam mit Jacques Danglus für die Räume der Catherine von Bourbonen im herzoglichen Palast in Nancy ausstattete: Portia

wäre gleichsam Sinnbild für die folgsame, loyale Ehefrau. - Ganz ausgezeichneter, klarer und dabei harmonischer Druck an bzw. auf die Plattenkante geschnitten, oben mit feinem Rändchen, links an die Einfassungslinie geschnitten. Nur leicht fleckig sowie angestaubt, verso geglät­tete Mittelfalte, zwei unauffällig geschlossene Randeinrisse links, sorgsam ausgebesserte Stelle vor und oberhalb der ausgestreckten Hand im Hintergrund, weitere kleine punktuelle Ausbesserungen, beriebene Stelle, unterhalb der Urne auf dem Tischtuch mit einer handschriftlichen Federannotation in Altfranzösisch zum Bildinhalt, weitere Handhabungsspuren, sonst gut. Sehr selten. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5022

Nicolaes Berchem (1620 Haarlem – 1683 Amsterdam)

5022 Animalia: Die Folge mit den Schafen und der singenden Schäferin. 6 Radierungen. Je ca. 10,1 x 13 cm. B., Hollstein 29-34 III (von VI). 400 € Mit der Adresse Clement de Jonghes und den Nummern. Die komplette Folge mit dem Titel in ganz ausgezeichnete, klaren und leuchtenden Drucken mit feinem Rändchen um die schön und klar zeichnende Facette, teils mit zarten Wischkritzeln. Vornehmlich verso schwach fleckig, geringe Gebrauchsspuren, lediglich Nr. 6 mit winziger Ausbesserung im linken Rand, sonst einheitlich und tadellos schön erhalten. Sämtlich aus der Sammlung Paul Davidsohn (Lugt 654). Abbildung

Abraham Blooteling (1640–1690, Amsterdam)

5023* Bildnis des Admirals Cornelis Tromp. Kupferstich. 45,6 x 31,9 cm. 1676. Hollstein 49. 1.500 € Prachtvoller, kontrastreicher Druck mit schmalem Rand. Geglättete vertikale Mittefalte, leicht fleckig bzw. stockfleckig, kurzer hinterlegter Randeinriss rechts, verso geglättete vertikale Faltspur, sonst in sehr schöner Erhaltung. Abbildung

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5024

5024 zugeschrieben. Der Pfau im Hühnerhof. Schabkunstblatt nach Melchior de Hondecoeter. 28,8 x 38,6 cm. „G. Valck exudet Cum Privilegio“. Hollstein (after Hondecoeter) 2. Wz. Straßburger Lilienwappen. 600 € Trotzdessen das Blatt im Hollstein unter den Blättern nach Melchior de Hondecoeter subsummiert ist und u.a. Blooteling zugesprochen ist, wird Hondecoeter bisweilen selbst als ausführender Schabkünstler genannt. - Ganz ausgezeichneter, weicher und samtener Druck mit sehr feinem Rändchen um die Facette. Verso nur geringfügig stockfleckig, schwache vertikale Knitterspuren mittig, die obere linke Ecke etwas bestoßen und ausgedünnt, kurze Quetschspur unten links, Montierungs­ reste verso oben, sonst sehr gut. Selten. Abbildung

Ferdinand Bol (1616 Dordrecht – 1680 Amsterdam)

5025 Junger Mann mit einem hohen Hut. Radierung. 14,9 x 11 cm. B. 12, Rovinski 12, Hollstein 13 III. 1.200 € Ausgezeichneter Druck mit der vollen Darstellung. Minimal fleckig, montierungsbedingt dünne Stellen in den Eckenspitzen, entlang der Ränder mit Papierstreifen hinterlegt, sonst gut erhalten. Sehr selten. Abbildung

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5026

5027

Hans Bol

Giulio Bonasone

(1534 Mechelen – 1593 Amsterdam)

5026 nach. Die Geschichte von Noah und der Flut: Die Tiere besteigen die Arche; Die Flut; Das Ende der Flut. 3 Kupferstiche. Je ca. 23,2 x 32,5 cm. „G de Iode“. Hollstein 213-215, Mielke (New Hollstein) 2-4. Wz. Goti­ sches P. 900 € Die dreiteilige Suite in ganz ausgezeichneten, prägnanten Drucken mit schmalem, rechts mit feinem Rand. Geringe Altersspuren zu den Rändern hin, links Spuren einer alten Fadenheftung, zwei Blatt jeweils rechts der weiße Rand zum Schutz mit einem Papierstreifen verlängert, sonst tadelos schön erhalten.

5028 Kinderbacchanal begleitet von einem Elefanten und Löwen. Kupferstich. 26,5 x 38,1 cm. B. XV, S. 140, 103. Wz. Anker im Kreis mit Stern. 1.200 € Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger und klarer Druck mit zartem Wischton und mit breitem, wohl dem vollen Rand um die sich teils sehr schön abzeichnende Plattenkante. Lediglich geringe Alters- und Gebrauchsspuren, schwache vertikale Trockenfältchen sowie geringfügig stockfleckig im äußeren weißen Rand, sonst vorzügliches Exemplar. Abbildung

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Pieter van der Borcht (1535/45 Mecheln – 1608 Antwerpen)

Giulio Bonasone (1531 Bologna – 1574 Rom)

5027 Der trunkene Silen auf einem Esel reitend; Zwei Satyrn leiten den Silen zu König Midas; Der Triumph des Bacchus. 3 Kupferstiche. Je ca. 15,8 x 21,8 cm. B. XV, S. 135 f., 88, 89 und 90. TIB (Commentary) .088 wohl S2 (von S3), .089 S2 (von S4), .090 S3. Wz. Lilie im Kreis.

5029 nach. Die Kinderstube (Zimmer mit spielenden und arbeitenden Affen). Kupferstich und Radierung. 22,1 x 29,3 cm. Hollstein 471, Mielke (New Hollstein) 184 II. Wz. Lothringer Kreuz mit doppeltem C. 1.800 €

Ausgezeichnete Drucke vor den Adressen, bzw. mit dem Intial F unten links, mit feinem bzw. schmalem Rand, zwei Blatt oben teils bis an die Plattenkante geschnitten. Minimal fleckig und leichte Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter Erhaltung.

Aus einer insgesamt 18-teiligen Folge mit verschiedenen genrehaften und alltäglichen Szenen des Lebens mit Affen, von denen einige Darstellungen von Pieter Bruegel inspiriert wurden. Prachtvoller, äußerst prägnanter Abzug teils mit zartem Wischton, und mit schmalem, unten mit breiterem Rand um die Plattenkante. Schwach angestaubt, verso unauffällig geglätete Mittelfalte, unbedeutende Altersspuren, sonst in tadellos schöner Erhaltung.

Abbildung

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400 €

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5030

Hieronymus Bosch (um 1450–1516 s’Hertogenbosch)

5030 nach. Der Heilige Martin mit seinem Pferd auf einem Schiff. Radierung und Kupferstich von Johannes und Lucas Doetecum. 34,4 x 42, 9 cm. Um 1561. Nalis (New Hollstein) 217 I (von III), Hollstein (after Hieronymus Bosch) 16 I (von III), Hollstein (edited by H. Cock) 134. Wz. undeutlich. 24.000 € Der Komposition liegt möglicherweise ein heute verschollenes Gemälde Hieronymus Boschs zugrunde, das sich ehemals in der Sammlung Rudolphs II. in Prag befand. Ikonographisch verwandt ist die Darstellung mit einer Tapisserie, die in Madrid, Patrimonio Nacional, verwahrt wird. - Noch mit der frühen Verlegeradresse von Hieronymus Cock.

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Prachtvoller, kräftiger und dabei wirkunsgreicher Frühdruck mit zartem Plattenton und vereinzelten feinen Wischkritzeln, oben rechts mit leichten Spuren der Ätzung. Im Mantel des Heiligen sowie oben in zwei Fahnen mit dezentem, rötlichem Handkolorit. Unten sowie rechts mit sehr feinem, links und oben mit schmalem Rändchen um die Plattenkante. Minimal angestaubt sowie geringfügig fleckig, leichte vertikale Mittelfalte sowie zarte Trockenfältchen, dort oben mittig mit leichter Quetschspur, verso leichte geglättete Knick- und Falzspuren, unten rechts der Mitte am Rand unauffällig ausgebesserte Papierläsur, weitere geringe Handhabungsspuren, sonst im Gesamteindruck in ganz vorzüglicher Erhaltung. Aus den Sammlungen Gaston de Ramaix (Lugt 4099) und Albert van Loock, Brüssel (Lugt 3751). Abbildung


_______________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts

5031

Abraham Bosse (1604 Tours – 1676 Paris)

5031 Die vier Jahreszeiten. 4 Kupferstiche. Je ca. 24,4 x 29,8 cm. IFF 1082-185. 800 € Die komplette Suite in prachtvollen, kräftigen und äußerst harmonischen Abzügen, sämtlich mit der vollen Darstellung, teils mit Spuren der Einfassungslinie. Nur geringfügig angestaubt, schwache geglätette Knitter- und Knickspuren vornehmlich verso, vereinzelt winzige und unmerkliche Ausbesserungen, sämtlich umlaufend und sehr sorgsam angerändert, im Gesamteindruck sehr gut erhalten. Sehr selten. Abbildung

Jan Both (1610–1652, Utrecht)

5032 Die Folge der aufrechten italienischen Landschaften. 4 Radierungen. Je ca. 26,7 x 20,1 cm. B. 1-4, Dutuit 1-4, Hollstein 1, 3 und 4, je III (von VI), 2 VI. Wz. Fünfzackige Schellenkappe. 1.500 € Die vier Darstellungen zeigen Landschaften aus den Umgebungen Aqua negros, zwischen Bologna und Florenz, und in der Nähe von Ancona und Sinigaglia. - Vor der Nummer, lediglich B. 2 mit der geänderten Nummer unten rechts. Sämtlich prachtvolle, kontrastreiche und wirkungsstarke Abzüge mit feinem Rändchen, vereinzelt bis an die schön zeichnende Plattenkante geschnitten, B. 4 mit gleichmäßig schmalem Rand. Minimal angestaubt, verso leichte geglättete Mittelfalte, minimal fleckig, sonst in schöner und originaler Erhaltung. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5033

Jan Both 5033 Die Folge der Landschaften aus der Umgebung Roms. 6 Radierungen. Je ca. 19,6 x 27,3 cm. Hollstein 5 III (von VI), 6-7 IV (von VI), 8 III (von VI), 9 IV (von VI), 10 III (von VI). 1.800 € Mit und ohne Namen des Künstlers, aber noch vor der Nummer und vor der Adresse von Mariette. Die vollständige Folge in ausgezeichneten bis ganz ausgezeichneten, meist lebendigen Drucken mit feinem Rändchen um die teils markant zeichnende Plattenkante, vereinzelt auf bzw. an die Plattenkante geschnitten, das erste Blatt knapp in die Darstellung geschnitten. Schwach fleckig, sowie teils mit leichten Gebrauchsspuren, verso leichte geglätette Mittelfalte, das erste Blatt umlaufend und unauffällig angerändert, dort in den äußeren Rändern mit dezenten Federretuschen, sonst in sehr guter Erhaltung. Hollstein 10 aus der Sammlung Jean Cantacuzène (Lugt 4030). Abbildung

Paschatius de Brauwere (niederländ. Radierer, tätig in Leiden um 1630)

5034 Salome erhält das Haupt des Johannes. Radierung. 22,2 x 18,4 cm. (1631). Hollstein 1. Wz. (Fragment). Wz. Fragment. 4.500 € 5034 24


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5035

Extrem seltenes und einziges bekanntes Blatt des Künstlers. - Ganz ausgezeichneter, zarttoniger Abzug bis an bzw. auf die Plattenkante geschnitten, unten um den dünnen Schriftrand mit Adresse und Jahreszahl beschnitten. Insgesamt etwas fleckig and angestaubt, verso zwei geglättete Falzspuren, horizontale Quetschspur vom Druck oberhalb des Hauptes, eine weitere, blinde Quetschfalte oben links, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst noch sehr gut. Abbildung

Paul Bril (1554 Antwerpen – 1626 Rom)

5035 Eine gebirgige Flusslandschaft. Radierung und Kupferstich. 19,8 x 27,7 cm. 1590. Hollstein 2 wohl II-III (von IV). 750 € Ausgezeichneter, leicht toniger Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante, ohne den schmalen Schriftrand unten, vor der Löschung der Jahreszahl 1590. Minimale Altersspuren, sonst sehr gut erhalten. Abbildung

5036 Die Folge der oktogonalen Landschaften. 8 Radierungen. Je ca. 14,1 x 9,3 cm. „Jo. Jacomo Rossi formis Romaae 1648“. Hollstein 9-16 II. 750 € Die vollständige, seltene Landschaftsfolge in ausgezeichneten, wenngleich späteren Drucken mit der Adresse von Rossi und mit breitem Rand. Vereinzelt geringfügig fleckig, sonst sehr gut und einheitlich erhaltenes Exemplare. Abbildung

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5037

Willem Buytewech

Marcus de Bye

(1585 Rotterdam – um 1624 Haarlem oder Rotterdam)

(1639 – nach 1688, Den Haag)

5037 Die Ruinen von Huys te Kleef nahe Haarlem. Radierung. 8,9 x 12,4 cm. (1621). Hollstein 30 wohl II (von III). Wz. Fragment (undeutlich).

5038 Die Folge der Ziegen und Ziegenböcke. 8 Radierungen nach Paulus Potter. Je ca. 11,8 x 14,8 cm. Hollstein 1-8, je II (von IV). Wz. Schellenkappe.

4.500 €

400 €

Blatt 3 aus der Serie „Verscheyden Lantschapjes ghemaeckt door Willem Buijtewech [...]“, mit der Nummer 3 und dem Monogramm. Ganz ausgezeichneter, zarttoniger Druck mit gleichmäßigem Rand um die Facette. Minimal angestaubt, winziges Löchlein in der linken oberen Eckenspitze, sonst tadellos schön erhalten. Sehr selten. Aus der Sammlung Albert Pieter van den Briel (Lugt 407a).

Die vollständige Folge in prachtvollen, markanten und leuchtenden Drucken mit breitem Rand um die Plattenkante. Im linken Rand Spuren einer alten Albummontierung, minimal stockfleckig, sonst tadellos und frisch erhaltene Exemplare.

Abbildung

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Abbildung


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5039

Jacques Callot (1592–1635, Nancy)

5039 Diverse Vedute Designate in Fiorenza Per Jacopo Callott. 11 Radierungen mit dem Titelbl. Je ca. 11,8 x 24,7 cm. Um 1618-1820. Meaume 1187-1198, Lieure 268 II, 269-271, je II (von III), 272 II, 273-275, je II (von III), 276-277, je II. Wz. Große Wappenkartusche. 2.400 € Die komplette Suite der ersten reinen Landschaften Callots, die sowohl belebte, detailfreudige Ansichten aus der Umgebung von Florenz mit dem Fluss Arno, als auch Phantasielandschaften mit grostesk anmutenden Felsformationen zeigen. Hier in ganz ausgezeichneten, auch in den nur zart geätzten Horizontdarstellungen sehr schön zeichnenden Drucken. Vor Löschung von Callots Namen. Sämtlich mit gleichmäßigem, ca. 1-1,5 cm breitem Rand um die Facette. Im weißen Rand nur vereinzelt geringfügig angestaubt und minimal fleckig, ein Blatt mit einem braunem Fleckchen im Himmel, minimale Handhabungsspuren, sonst durchweg in tadelloser Erhaltung. Vollständig und in dieser einheitlich schönen Qualität sehr selten. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5040

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5042

Jacques Callot 5040 La Grande Chasse. Radierung. 19,4 x 46,2 cm. Meaume 711 I (von IV), Lieure 353 I (von IV). 1.200 € Die Stadt im Hintergrund noch deutlich sichtbar, die Jagd rechts hinter der Einzäunung ist ebenfalls noch leicht sichtbar. Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Recto meist kaum wahrnehmbare geglättete Knick-, Knitter- und Quetschfalten, eine solche unten rechts mit Ausbesserungen und säuberlichen Retuschen, unten mittig ein geschlossener Randeinriss, weitere meist winzige Ausbesserungen vor allem in den Rändern, ein kleiner Braunfleck mittig, vereinzelt winzige Nadellöchlein, sonst im Gesamteindruck gut erhalten. Beigegeben von demselben die Radierung „Le Parterre de Nancy ou Jardin de Nancy“ (Lieure 566 I von II). Abbildung

5041 Vue du Pont-Neuf, mit der figürlichen Einfassung von Pierre-François Tardieu. Radierung. 16,2 x 33,4 cm (Plattenkante); 45,6 x 56,1 m (Blattgröße). Meaume 714 IV, Lieure 668 V. 1.500 € Ausgezeichneter Abzug des 18. Jahrhunderts, gedruckt auf einem großen Bogen mit reicher figürlicher Einfassung von Pierre-François Tardieu (1711-1771), dieser Bogen links und rechts mit Rändchen um die Plattenkante, oben und unten innerhalb dieser beschnitten. In der

Einfassung sind drei weitere Radierungen Callots montiert (Lieure 390, 400, 463) sowie eine Radierung in der Art Callots. Kleinere Fleckchen, mehrere Wurmlöchlein, diese teils geschlossen, untere rechte Ecke wiederangefügt, geschlossener Randeinriss rechts, weitere kleine Aus­besserungen, im Gesamteindruck gut. Sehr selten. Abbildung

Simone Cantarini (1612 Oropezza bei Pesaro – 1648 Verona)

5042* Jupiter, Neptun und Pluto bieten ihre Kronen dem Wappen des Kardinals Borghese an (Le Quos ego). Radierung. 30,3 x 43,1 cm. B. XIX, S. 139, 29 II. Wz. Anker im Kreis. 7.500 € Bartsch verweist darauf, dass das Blatt aufgrund der versierten Ausführung lange als Radierung Guido Renis galt. Zeitgenössisch wurde die Darstellung mit „Quos ego!“ (Euch werde ich...!) betitelt - Neptuns Drohruf an die Winde in Virgils »Äneis« (Buch I, 135). - Mit dem Wappen der Borghese, aber vor dem gelöschten Elefanten in der Wappenkartusche rechts unten. Prachtvoller, kräftiger Abzug, bis auf die Einfassungslinie geschnitten, teils mit Spuren dieser. Etwas angestaubt, vereinzelte Fleckchen, auf ein Fensterpassepartout montiert, winzige Leim- und Klebespuren verso, sonst sehr schönes Exemplar. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5043

Giovanni Benedetto Castiglione (1616 Genua – 1670 Mantua)

5043 Acht kleine Orientalenköpfe. 8 Radierungen. 11 x 8,1 cm. B. 32, 34, 36, 38, 39, 42, 43, 45, TIB (Commentary) .032, .034, .036 S2, .038 S2, .039 S2 (von S3), 042 S2, .043, .045. Wz. Traube. 1.500 € Aus der Folge der Kleinen Orientalenköpfe. Ausgezeichnete Drucke mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Geringfügig fleckig, leichte Knitterspuren in den Ecken, sämtlich entlang des linken Randes gemeinsam auf ein Untersatzpapier montiert, sonst sehr gut. Abbildung

Giovanni Battista de‘ Cavalieri (1525 Villa Lagarina bei Trento – 1601 Rom)

5044 Die Marter des hl. Petrus. Kupferstich nach Michel­ angelo. 42,9 x 57,3 cm. Nagler II, S. 528, Le Blanc 27. Wz. Stern und Raute im Kreis. 1.200 € Giovanni Battista de Cavalieri ließ sich um 1559 in Rom nieder, wo er in der zweiten Jahrhunderthälfte ein recht umfangreiches druckgraphisches Œuvre schuf; bereits Vasari verwies auf die fleißige Tätigkeit des Künstlers. Cavalieris Ansehen in Rom wird weiterhin durch die Tatsache belegt, dass Papst Gregor XIII. Cavalieri ein auf zehn Jahre befristetes Privileg erteilte. In der älteren Literatur vorwiegend als Reproduktionsstecher genannt, war Cavalieri in Wirklichkeit eine komplexe und vielseitige Künstlerpersönlichkeit, in dessen Werk sich die unter-

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schiedlichen künstlerischen Strömungen seiner Zeit widerspiegeln. Er arbeitete nach Vorlagen von berühmten Meistern des Cinquecento wie Michelangelo, Raphael, Francesco Salviati, Daniele da Volterra, Baccio Bandinelli und Polidoro da Caravaggio und erwies gleichzeitig eine unabhängige und eigenwillige Geisteshaltung, indem er auch Blätter nach weniger bekannten Künstlern wie Livio Agresti und Orazio Sammacchini stach. Cavalieri war außerdem selbst als Verleger tätig und edierte Kupferstiche zeitgenössischer Künstler, darunter Blätter des Niederländers Cornelis Cort. Der vorliegende, äußerst seltene Kupferstich gibt Michelangelos 1549 fertiggestelltes Fresko in der Paolinischen Kappelle im Vatikan im Gegensinn wieder. - Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit der vollen Darstellung. Vertikale Mittelfalz, diese hinterlegt, leicht fleckig, die Ränder leicht bestoßen, unten rechts winziges hinterlegtes Risschen, weitere Gebrauchsspuren, kleine Montierungsreste verso, im Gesamteindruck gleichwohl gut erhalten. Sehr selten. Aus der Sammlung der Grafen Harrach. Abbildung

Hendrik van Cleve III (1525–1589, Antwerpen)

5045 nach. Regionum, Rurium, Fundorum, Varii Amoeni Prospectus - Die Folge der Landschaften mit Ruinen. 10 Kupferstiche von Adriaen Collaert. Je ca. 18,8 x 24 cm. Um 1584. Hollstein (after Cleve) 39-50, Hollstein (Collaert) 535-546, Diels/Leesberg (New Hollstein, Collaert) 1265 - 1274, je II. Wz. Handschuh mit Blume. 2.400 €


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5044

5045

Die vorliegende, vollständige Folge von Landschaften mit Ruinen umfasst entgegen der Angaben bei Hollstein lediglich zehn und nicht zwölf Darstellungen - die Folge wurde bereits in dem Inventar von Theodoor Galles Witwe Catharina Moerentorrf von 1636 als 10-teilig beschrieben. Hollstein hatte irrigerweise zwei Darstellungen mit Ruinenlandschaften zu der Folge gerechnet, die wohl im Sujet ähnlich, sich jedoch in den Maßen unterscheiden, sodass es sich bei diesen beiden Landschaften vermutlich eher um eigenständige Pendants handelt (vgl. New Hollstein 1275 und 1276). Die Vorzeichnung für das Titelblatt befin-

det sich heute im Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin. - Sämtlich mit der Nummer. Ganz ausgezeichnete, feinzeichnende Drucke mit zartem Plattenton bzw. mit Wischspuren und einigen Wischkritzeln. Meist mit feinem bzw. schmalem Rand um die Plattenkante. Insgesamt etwas angestaubt sowie vereinzelt fingerfleckig, schwach altersspurig, vornehmlich im weißen Rand teils schwache Knitterspuren, im linken weißen Rand Spuren einer alten Albumbindung, sonst einheitlich und überwiegend sehr gut erhalten. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5046

Marten van Cleve (1527–1581, Antwerpen)

5046 nach. Die Geschichte Moses. 8 Kupferstiche von Jan Sadeler I und Hieronymus Wierix. Je ca. 20 x 28,2 cm. Um 1579. Hollstein (Sadeler) 54-59, je I (von III), Hollstein (Wierix) 32 und 33, je II (von IV). Wz. undeutlich. 750 € Die Folge von Mielke Maarten van Cleve zugesprochen. Sämtlich mit den Nummern, jedoch vor den späteren Adressen. Ganz ausgezeichnete, klare Abzüge mit dem wohl vollen Rand. Nur geringe Alters- und Gebrauchsspuren, alte Federpaginierung oben rechts, sonst einheitlich und schön. Abbildung

Franz Cleyn (1582 Rostock – 1658 London)

5047 Dialecta - Geometria. Radierung. 12,6 x 10,5 cm. (1645). Nagler, Die Monogrammisten I, 5.1. 900 € Blatt 2 und 6 aus der bereits von Nagler als sehr selten bezeichneten Folge der Artes Liberales. Ausgezeichnete Drucke teils mit sehr feinem Rändchen, sonst an die Einfassungslinie geschnitten. Etwas fleckig und gebrauchsspurig, sonst gut. Abbildung

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5048

Nicolas Cochin (1610 Troyes – nach 1649 Paris)

5048 Der Turmbau zu Babel. Radierung. 36,2 x 53,7 cm. IFF 5. 6.000 € Nicolas Cochin kam in Troyes als Sohn des Glasmalers Noël Cochin zur Welt und wurde wahrscheinlich von ihm ausgebildet, obwohl nahezu nichts über die jungen Jahre des Künstlers bekannt ist. Um 1640 siedelte Nicolas mit seinem jüngeren Halbbruder Noël nach Paris über und entfaltete hier eine äußerst produktive und erfolgreiche Tätigkeit als Radierer. Ungewissheit herrscht über das Todesdatum des Künstlers. Laut Corrard de Bréban lebte Cochin bis 1686, jedoch ist der Künstler lediglich bis 1649 urkundlich nachweisbar (siehe A. H. F. Corrard de Bréban, Les graveurs troyens, Troyes-Paris 1868). Cochins Radierkunst ist entscheidend von dem Vorbild Jacques Callots geprägt. Jean de Saint-Perès, ein Zeitgenosse Cochins, behauptete sogar, dass Callot Nicolas zu seinem legitimen künstlerischen Nachfolger auserwählt hatte. Die vorliegende, imposante Darstellung des Turmbaus zu Babel besticht durch

seinen schier unbegrenzten Detailreichtum. Cochins unbestrittenes Talent, eine Fülle an erzählerischen Details harmonisch in eine weite Landschaft zu integrieren, kommt hier voll zum Tragen. Als Prototyp fungierte zweifellos die berühmte Urfassung des Pieter Brueghel d. Ä. aus dem Jahre 1563, die sich heute im Kunsthistorischen Museum in Wien befindet. Cochins verfeinerte Radiertechnik schafft weiche, samtige Übergänge und erzeugt eine markante Helldunkelwirkung. Die sehr seltene Radierung erschien im Verlag des angesehenen Pariser Verlegers Balthasar Moncornet. - Prachtvoller, schwarzer und gegensatzreicher Druck mit gleichmäßigem Rändchen um die Einfassungslinie, mit dem Schriftrand unten. Geringfügige Erhaltungsmängel, verso unauffällige Leimspuren einer alten Montierung, sonst vorzügliches Exemplar. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5049

Pieter Coecke van Aelst (1502 Aelst – 1550 Brüssel)

5049 Eine Prozession vor der Stadtkulisse Konstantinopels. Holzschnitt. 30,1 x 45 cm. (1533). Hollstein, aus 4. 1.200 € Aus der Folge „Les Moeurs et fachons de faire de Turcs [...]“. Ausgezeichneter, kräftiger Druck mit feinem Rändchen. Mit der Antwerpener Verlegeradresse von Spierinckx. Kleine Erhaltungsmängel und Ausbesserungen an den Ecken und im äußeren Rand, der Gesamteindruck jedoch gut. Selten. Abbildung

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5051

Adriaen Collaert (um 1560–1618, Antwerpen)

5050 Trium Humani Generis Ordinum Sive Statuum - Die göttlichen Aufgaben der drei Stände. 4 Kupferstiche nach Maarten de Vos. Je ca. 22,9 x 29,7 cm. Um 15851586. Hollstein 461-464, Hollstein (Vos) 1257-1260, Diels/ Leesberg (New Hollstein) 1070 I (von II), 1071 II (von III), 1072-1073, je I (von II). Wz. Wappen. 750 € Vor der Adresse von Carel Collaert. Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete Drucke mit leichtem Ton und mit schmalem Rand um die Plattenkante. Geringe Altersspuren sowie minimal gebräunt zu den Rändern hin, dort vereinzelt kleinere Randläsuren, sonst original und sehr gut erhalten.

5051 Die fünf Sinne. 5 Kupferstiche nach Maarten de Vos. Je ca. 21 x 27,3 cm. Hollstein (Vos) 1496-1500, Diels/ Leesberg (new Hollstein) 1372-1376. Wz. Gotsiches P. 1.800 € Die vollständige Folge in prachtvollen, kräftigen Abzügen mit delikatem Plattenton und mit breitem, wohl dem vollen Rand. Minimal angestaubt sowie die Ränder unbedeutend bestoßen, links Spuren einer alten Albummontierung, rechts unten kleine Paginierung, weitere geringe Altersspuren, sonst in herrlicher, originaler Erhaltung. Abbildung

Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5052

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5055

Hans Collaert I

Jan Collaert II

(1566–1628, Antwerpen)

(um 1561 – um 1620, Antwerpen)

5052 Die Geschichte Salomons. 4 Kupferstiche nach Jan Snellinck. Je ca. 19,1 x 24,2 cm. Diels/Leesberg (New Hollstein, Collaert Dynasty) 49-52 I (von III bzw. II). Wz. Adler (?).

5054 Die vier Zeitalter der Welt: Das goldene, das silberne, das kupferne und das eiserne Zeitalter. 4 Kupferstiche nach Tobias Verhaecht. Je ca. 20 x 25,8 cm. Hollstein 121124, Diels/Leesberg (New Hollstein) 1318 II (von III), 13191321, je II (von IV). Wz. Löwe (?) mit Nebenmarke.

400 € Vor den Nummern und der späteren Adresse von Claes Jansz. Visscher. Ganz ausgezeichnete, klare Drucke mit schmalem bzw. breitem Rand. Lediglich geringe Alters- und Gebrauchsspuren, verso leichte geglättete Mittelfalte, sonst sehr schön und einheitlich erhalten. Abbildung

Hans Collaert I 5053 Die Geschichte Elischas. 3 (von 6) Kupferstiche nach Maarten de Vos. Je ca. 21,1 x 28,6 cm. „Aux 4 vents“. Um 1579. Hollstein (Vos) 122-124, Diels/Leesberg (New Hollstein, Collaert Dynasty) 59 I (von V), 60-61, je I (von IV). Wz. Gotisches P. 750 €

1.800 € Die vollständige Folge mit der Nummer in der ersten Ausgabe von Philips Galle. Ganz ausgezeichnete, harmonische und zarttonige Drucke, sämtlich mit Rand bzw. teils mit dem vollen Rand um die Plattenkante. Im weißen Rand minimal fingerfleckig sowie nur schwach gebräunt, verso leichte Mittelfalte, oben kleine Spuren alter Montierung, vereinzelt dort dünne Stellen, sonst einheitlich und sehr gut erhaltene Exemplare. Abbildung

Cornelis Cort (1533 Hoon o. Edam – 1578 Rom)

5055 nach. Justizia weist die Reichtümer zurück. Kupferstich nach Federico Zuccaro. 15,4 x 21,2 cm. „Ioan. Sadler excud“. Sellink (New Hollstein, Cort) 156, copy b. Wz. Schriftzug.

Noch mit der Adresse von Volcxken Diericx., der Witwe Hieronymus Cocks. Prachtvolle, markante Frühdrucke mit leichtem Plattenton und dem wohl vollen Rand. Im weißen Rand schwach altersspurig, alte Federpaginierung oben rechts, ein Blatt mir größerem, hinterlegtem Randeinriss unten links, weitere leichte Gebrauchsspuren, sonst original und gut erhalten.

600 €

Abbildung

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Prachtvoller, gegensatzreicher Druck nach der Erfindung Federico Zuccaros mit breitem Rand. Etwas fleckig und angeschmutzt, kleine Quetschfalte oben mittig, weitere geringe Alters- und Gebrauchsspuren, verso mit Contre-Épreuve desselben Motivs, sonst sehr schönes Exemplar.

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5057

Deutsch 5056 um 1500. Christus am Kreuz, mit Maria und Johannes der Täufer. Holzschnitt von 8 Blöcken auf acht zusammengefügten Bögen auf Velin. 95,2 x 70,6 cm. 750 € Ganz ausgezeichneter, wenngleich späterer (wohl Derschau ?-) Druck, an drei Seiten bis knapp an die Einfassung geschnitten, unten mit schmalem Rändchen und Kustode. Etwas angestaubt, vereinzelte Stockfleckchen, vertikale und horizontale Falzspuren, links unten kleiner Randeinriss sowie zwei weitere hinterlegte Randeinrisse oben, kleine hinter­legte Stelle rechts oben, drei kleine Löchlein, lichtrandig, sonst schön erhalten. Beigegeben von dem Monogrammisten MW der Holzschnitt „Die Kreuztragung“ (Nagler 11), der Holzschnitt „Die Anbetung Christi am Kreuz durch die Familie Brederode“ (Nagler 13), wohl von demselben der Holzschnitt „Christi Himmelfahrt“, sowie von Andrea Andreani zwei Holzschnitte von dem insgesamt aus acht Blöcken bestehenden Holzschnitt „Der Triumph Christi“ nach Tizian (B. 9). Insgesamt 6 Blatt. Abbildung

5057 1575. Drei Frauen von Valencen, Castili und Aragonen vor dem König und der Personifikation der Inquisition. Radierung. 21,8 x 31,5 cm. Wohl unbeschrieben. 3.500 € Die kuriose, nicht eindeutig aufzulösende Darstellung entstand vermutlich im Zusammenhang mit Darstellungen, welche dazu dienten, die historischen Geschehnisse des 80-jährigen Krieges der spanischen Krone 5056 38


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5058

5058

und den niederländischen Erblanden zu illustrieren und teilweise auch zu verhöhnen. - Ausgezeichneter Druck auf die Darstellung geschnitten, unten mit dem Schriftrand. Etwas fleckig, leichte Handhabungsspuren, verso leichte geglätette Mittelfalte, schwache Leimspuren verso, weitere leichte Alters- und Gebrauchsspuren, sonst sehr gut. Abbildung

Zacharias Dolendo (um 1561– um 1604, Leiden)

5058 Christus, die Apostel und der hl. Paulus. 14 Kupferstiche im Rund nach Jacques de Gheyn II. Je ca. D. 15,6 cm. Hollstein (de Gheyn), Hollstein (Dolendo) 30 - 43; 6-19, Filedt Kok/Leesberg (New Hollstein, Gheyn) 86-99 je I (von II). 3.500 € Die vollständige Folge in ganz ausgezeichneten, klaren Frühdrucken mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie, vor der Adresse von C. J. Visscher. Geringfügige Altersspuren und Erhaltungsmängel, ein Bl. mit einer teilweise ergänzten Einfassungslinie, der Gesamteindruck jedoch vorzüglich. Abbildungen

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5059

Albrecht Dürer (1471–1527, Nürnberg)

5059^ König David, Buße tuend. Holzschnitt. 19,6 x 13,1 cm. 1510. Meder 108 b (von e). Wz. Krone über Stadtwappen mit drei Türmen, Meder 46. 7.500 € Vor weiteren feinen Lücken im oberen Rand. Prachtvoller und überwiegend kräftiger Druck auf bzw. an die Einfassung geschnitten, oben mit den Spuren eines weißen Rändchens. Verso schwach nur fleckig, kleine Montierungsreste verso oben, sonst vollkommen und vorzüglich erhalten. Aus den Sammlungen Friedrich August II. von Sachsen (Lugt 971) und Albert W. Blum (Lugt 79b). Abbildung

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5060

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Albrecht Dürer 5060* Die Geißelung Christi. Holzschnitt aus der Großen Holzschnittpassion, wie die folgenden zwei Losnummern. 38,7 x 27,8 cm. Um 1497-1500. B. 8, Meder 117, Textausgabe von 1511. Wz. Blume mit Dreieck (Meder 127). 3.500 €

5061 Christus in der Vorhölle. Holzschnitt. 39,4 x 28 cm. Um 1496-1510. B. 14, Meder 121, lateinische Textausgabe 1511. 3.000 €

Blatt 5 der Folge. Ganz ausgezeichneter Druck bis an die Einfassungslinie geschnitten, teils mit Spuren eines feinen Rändchens. Etwas stockfleckig, linke untere Ecke ergänzt und retuschiert, kleinere Risschen entlang der Ränder sorgfältig geschlossen, alte Federnummerierung im Kapitell, weitere geringe Randläsuren, sonst sehr schön.

Blatt 9 der Folge. Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem, weißem Rändchen. Leicht fleckig und angestaubt, horizontale Mittelfalz, diese rechts gesprungen und teils hinterlegt, kurzer geschlossener Riss auf dem Rock Christi, vereinzelt winzige, teils hinterlegte Wurmgänge, weitere, teils ausgebesserte Randschäden und kleinere Erhatungsmängel, sonst noch gut.

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5063 5062

Albrecht Dürer 5062^ Auferstehung Christi. Holzschnitt. 39,2 x 26,5 cm. 1510. B. 15, Meder 124 Textausgabe 1511. 4.500 €

5063 Die Kreuztragung. Holzschnitt aus der Kleinen Holzschnittpassion, wie auch die folgende Losnummer. 12,7 x 9,7 cm. 1509. B. 37, Meder 146, lateinische Textausgabe von 1511.

Das letzte Blatt der Folge. Ausgezeichneter Druck an die Einfassung geschnitten. Leicht angestaubt, oben ein Randeinriss sowie vereinzelte, leichte Randläsuren, unten rechts angerändert und die Darstellung mit der Feder ergänzt, weitere geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst gleichwohl gutes Exemplar. Aus einer bisher unbekannten Sammlung „Magjkel“ (nicht bei Lugt).

1.500 €

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Prachtvoller, gegensatzreicher Druck mit schmalem Rand. Unbedeutend fleckig, unmerkliche ausgebesserte Stelle in der unteren Gewandpartie Mariens, die Text schwach durchscheinend, winzige Montierungsreste verso oben, sonst vorzügliches Exemplar.


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5064 5065

Albrecht Dürer 5064 Christus am Kreuz. Holzschnitt. 12,8 x 9,7 cm. Um 1509-1511. B. 40, Meder 149, lateinische Textaus­ gabe von 1511. 1.500 € Ganz ausgezeichneter und kräftiger Druck mit gleichmäßigem schmalem Rändchen, die Kustode D unten rechts lediglich marginal angeschnitten. Nur unbedeutend fleckig, winzige ausgebesserte Stellen in den äußeren Rändern, etwa zwischen Kustode und Einfassung und im linken weißen Rand, eine unauffällige horizontale Knickspur, dort mit unmerklichen und sehr sorgsamen Ausbesserungen mit feinen Federretuschen, sonst sehr schönes Exemplar. Abbildung

5065^ Marter des Evangelisten Johannes. Holzschnitt aus der Apokalypse, wie die folgenden fünf Losnummern. 39,1 x 27,9 cm. Um 1496-1498. B. 61, Meder 164, lateinische Ausgabe von 1511. 6.000 € Blatt 1 der Folge. Ganz ausgezeichneter Druck mit den Spuren eines weißen Rändchens an drei Seiten, links teils an die Darstellung geschnitten. Minimal angestaubt sowie nur schwach fleckig, entlang des linken Randes ehemals etwa 0,5 cm abgetrennt und nun sorgsam angesetzt und hinterlegt, oben links zarte Quetschspur, dünne Stelle unten, marginale Montierungsrestchen verso, sonst sehr gut. Aus der Sammlung Emil Spira (Lugt 2306a) sowie mit einer bisher nicht identifizierten Sammlermarke „Zirkel zwischen den Intialen JR“ (Lugt 3522). Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5066

Albrecht Dürer 5066^ Johannes vor Gottvater und den Ältesten. Holzschnitt. 39,1 x 38,1 cm. Um 1496-1498. B. 63, Meder 166, deutsche Ausgabe von 1498. 9.000 € Blatt 3 der Folge. Ausgezeichneter Druck an die Einfassung geschnitten, oben links teils knapp an die Darstellung geschnitten. Etwas fleckig sowie leicht vergilbt, einzelne kleine Randschäden, diese teilweise ausgebessert oder geschlossen, Montierungsreste verso, sonst sehr gut. Abbildung

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5067

Albrecht Dürer 5067^ Eröffnung des sechsten Siegels (Der Sternenfall). Holzschnitt. 39 x 27,9 cm. Um 1496-1498. B. 65, Meder 168, lateinische Ausgabe von 1511. 6.000 € Blatt 5 der Folge. Ausgezeichneter, teils kräftiger Druck auf bzw. in die Einfassung geschnitten, rechts mit Spuren eines weißen Rändchens. Geringfügig fleckig, nahezu unsichtbare, sehr sorgsam ausgeführte Ausbesserungen vereinzelt zu den Rändern hin, sonst sehr schöner Erhaltung. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5068

Albrecht Dürer 5068^ Johannes, das Buch verschlingend. Holzschnitt. 39 x 27,8 cm. Um 1496-1498. B. 70, Meder 172, lateinische Ausgabe von 1511. Wz. Turm und Krone (Meder 259).

5069^ Michaels Kampf mit dem Drachen. Holzschnitt. 39 x 28 cm. Um 1496-1498. B. 72, Meder 174, lateinische Ausgabe von 1511. Wz. Blume auf Dreieck (Meder 127).

6.000 €

18.000 €

Blatt 9 der Folge. Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck meist in die Einfassungslinie geschnitten, teils knapp an die Darstellung. Vereinzelt minimal fleckig, kleiner ausgebesserter Papierschaden links des Monogramms, weitere vereinzelte und winzige Ausbesserungen, teils mit unmerklicher Federretusche, unten rechts am aufgeschlagenen Buch winzige hinterfaserte Wurmlöchlein, dünne Stellen, kleine Montierungsreste verso, sonst jedoch sehr gut. Aus der Sammlung Gabriel Cognacq (Lugt 538d).

Blatt 11 der Folge. Prachtvoller, wirkungsreicher Druck an bzw. teilsweise auf die Einfassung geschnitten, oben mit partiellen Spuren eines weißen Rändchens. Geringe Leimspuren verso, horizontaler, unmerklicher und wiederangefügter Durchschnitt, dort mit unscheinbaren Federretuschen, sonst herrliches Exemplar mit einer kräftigen Gesamtwirkung.

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5070

Albrecht Dürer 5070^ Das babylonische Weib. Holzschnitt. 28 x 39,4 cm. Um 1496-1498. B. 73, Meder 177, lateinische Ausgabe von 1511. Wz. Blume und Dreieck (Meder 127). 12.000 € Blatt 14 der Folge. Ausgezeichneter, leuchtender und gegensatzreicher Druck links mit schmalem, sonst mit breitem weißen Rand um die Einfassung. Lediglich minimal fleckig, oben winzige dünne Stellen, kurze Quetschspur an den Hälsen des Tiers, sonst tadellos schönes und ganz vorzügliches Exemplar. Abbildung

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Albrecht Dürer 5072 Die Anbetung der Könige. Holzschnitt. 30 x 21 cm. Um 1503. B. 87, Meder 199, weitere Ausgaben ohne Text, f. Wz. Bekrönter Doppelkopfadler mit Blume, Meder 222. 1.200 € Blatt 12 der Folge. Ausgezeichneter Druck mit Rändchen. Geglättete Mittelfalte und Quetschfalte, rechts alt hinterlegt, etwas fleckig, Knickspuren an der unteren linken und oberen rechten Ecke, weitere geringe Alters- und Gebrauchsspuren. Abbildung

5071

Albrecht Dürer 5071 Joachim auf dem Felde. Holzschnitt aus dem Marienleben, wie auch die folgende Losnummer. 29,6 x 20,9 cm. Um 1504. B. 78, Meder 190, weitere Ausgaben ohne Text, g (von h). 2.500 € Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rändchen um die Einfassung. Minimal fleckig, oben mittig neben dem Engel kleine Quetschspur vom Druck, darunter kleine unauffällige Ausbesserungen, links unten sorgsam ausgebesserte Papierläsur im Rand, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr schönes Exemplar. Abbildung

5072 49


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Albrecht Dürer 5074 Das Männerbad. Holzschnitt. 39,4 x 28,2 cm. Um 1498. B. 128, Meder 266 f. Wz. Hand (Meder 17). 9.000 € Ausgezeichneter, klarer Druck mit feinem Rändchen um die Einfassung. Minimal fleckig und angestaubt, sorgfältige Ausbesserungen links unten, weiterer sorgfältig geschlossener Einriss am linken Unterrand, Ausbesserung an der linken oberen Ecke mit dezenter Retusche, weitere Federretuschen in der Einfassungslinie, im Gesamteindruck sehr schön. Aus der Sammlung Friedrich Quiring (Lugt 1041c). Abbildung

5075^ Der Schmerzensmann mit gebundenen Händen. Kupferstich. 11,6 x 7,3 cm. 1512. B. 21, Meder 21 a-b (von d). 3.500 € Noch mit der ehemaligen Horizontlinie im Bein, jedoch schon mit einigen Wischspuren um den Kopf. Das seltene Blatt in einem ausgezeichneten, wie bei Meder beschrieben zarten Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Lediglich schwach fleckig, kleine Montierungs­reste verso, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar. Verso mit einem unbekannten Sammlersignet „CAR“ (nicht bei Lugt). Abbildung

5075

Albrecht Dürer 5073 Ritter und Landsknecht. Holzschnitt. 38,9 x 28,1 cm. Um 1498. B. 131, Meder 265 II b (von II d). Wz. Niedere Krone (Meder 24, um 1505). 4.000 € Mit dem Sprung durch die Hufe. Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck wohl meist mit der vollen Darstellung. Verso geglättete horizontale Mittelfalte, unauffällig geglättete Quetschspur ebenda, umlaufend sorgsam angerändert und die Einfassungslinie sowie partiell in der Darstellung sehr sorgfältg mit schwarzer Feder ergänzt, punktuell winzige und unauffällig ausgebesserte Stellen, etwa im Horizont neben der Hellebarde und an den Hinterläufern des Pferds, minimal fleckig, dünne Papierstellen mit winzigen Löchlein, im Gesamteindruck jedoch vorzügliches Exemplar. Abbildung

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5076

Albrecht Dürer 5076^ Der verlorene Sohn. Kupferstich. 24,3 x 18,7 cm. Um 1496. B. 28, Meder 28 h. Wz. Stadttor (Fragment, vgl. Meder 260). 6.000 € Ausgezeichneter, noch kräftiger und samtener Abzug mit feinem bis sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Minimal fleckig sowie geringfügig angestaubt, entlang der unteren Plattenkante leichte Knitterspuren, oben eine leichte Knickspur, ganzflächig hinterfasert, im Gesamteindruck gleichwohl sehr schönes Exemplar. Abbildung

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5077

Albrecht Dürer 5077 Maria mit dem Kind an der Mauer. Kupferstich. 14,7 x 10,1 cm. 1514. B. 40, Meder 36 I b (von I c, von II). 9.000 € Prachtvoller, leuchtender und silbrig schimmernder Abzug mit den Spuren eines haarfeinen Rändchens, in den Seiten partiell an die Darstellung geschnitten. Verso unbedeutend angestaubt, drei winzige und recto nahezu unsichtbare Ausbesserungen etwa oben im Turm, an der Hand des Christuskindes sowie in der Draperie am Bein, unauffälliger kurzer geschlossener Randeinriss unten rechts, sonst in ganz vorzüglicher und unvergleichlich schöner Erhaltung. Abbildung

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Albrecht Dürer 5078^ Die Satyrfamilie. Kupferstich. 11,6 x 7,1 cm. B. 69, Meder 65 a-b (von d). 12.000 € Prachtvoller, kräftiger Druck mit den Spuren eines Rändchens um die Plattenkante. Kleiner unauffällig geschlossener bzw. hinterlegter drei­eckiger Randeinriss zwischen Bein und Fuß der Mutter links, vereinzelt schwache Fleckchen, kleine Ausbesserung auf dem Oberschenkel der Mutter, kleine Klebe- und Montierungsreste verso, sonst im Gesamteindruck vorzügliches Exemplar. Aus der Sammlung Heinrich Anton Cornill-d‘Orville (Lugt 529). Abbildung

5079^ Das Meerwunder (Der Raub der Amymone). Kupferstich. 24,7 x 18,6 cm. Vor 1500. B. 71, Meder 66 wohl b-d (von k). 24.000 € 5078

Dürer selbst betitelte das Blatt mit der Darstellung der Entführung einer nackten jungen Frau durch ein Seeungeheuer im Tagebuch seiner Reise durch die Niederlande als „Meerwunder“. Das Motiv des Frauenraubs lässt an die Illustration eines mythologischen Themas denken, doch entzieht sich das enigmatische Blatt bis auf den heutigen Tag einer eindeutigen ikonographischen Deutung. - Ausgezeichneter, teils kräftig wirkender Druck mit teils noch feinem Grat in den dunklen Partien, mit der vollen Darstellung, teilweise mit Spuren der Einfassungslinie ringsum bzw. vereinzelt ganz minimal innerhalb dieser geschnitten. Zwei winzige Randeinrisse rechts oben, an der linken oberen Ecke leichter Fleck von Spuren alter Montage verso, sehr sorgsame, kleinere Ausbesserungen im Schoße und im Oberkörper der Amymone, kleine dünne Stellen und winzige Ausbesserungen in den unteren Ecken, in diesen Stellen teils mit sehr sorgsamer Federretusche, sonst gut erhalten. Abbildung

5080^ Die Hexe. Kupferstich. 11,2 x 6,7 cm. Um 1505. B. 67, Meder 68 II. 4.500 € Ausgezeichneter, klarer Druck mit der vollen Darstellung. Etwas angestaubt, oben rechts etwas fleckig, rechts mittig geschlossener Randeinriss sowie weitere nur kleine Randläsuren, vereinzelt zu den Rändern hin sorgsame und unauffällige Ausbesserungen, weitere nur geringe Erhaltungsmängel, sonst jedoch sehr gut erhalten. Abbildung

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5082

Albrecht Dürer 5081^ Der Traum. Kupferstich. 18,6 x 11,9 cm. Nach 1497. B. 76, Meder 70 e (von f). Wz. Stadttor (Meder 268). 12.000 € Ganz ausgezeichneter, teils kräftiger Druck meist bis an die Einfassung geschnitten, links teils sowie oben knapp innerhalb der Darstellung geschnitten. Insgesamt etwas fleckig, Spuren einer Einfassungslinie mit brauner Feder, die obere rechte Ecke angesetzt und mit dünner Stelle, ebenda hinterlegt und mit zarter Federretusche, montierungsbedingt kleiner Randeinriss links oben, unmerkliche Ausbesserung mit unauffällig zarter Federretusche im Oberschenkel der Frau, weitere geringe Erhaltungsmängel, sonst insgesamt noch gut. Abbildung

5082* Der Liebesantrag. Kupferstich. 14,9 x 13,6 cm. Vor 1496. B. 93, Meder 77 I c (von III). Wz. Gotisches P (Meder 321). 28.000 € Noch mit den regenartigen Kratzern im Himmel. Prachtvoller, kräftiger Abzug mit schöner Gratwirkung in den Schattenpartien, meist an die Plattenkante geschnitten, teils mit der Spur eines Rändchens. Zu den Rändern hin geringfügig gebräunt, im rechten Rand vereinzelt dünne Stellen und kleine Randeinrisschen, diese teils hinterfasert, weitere nur unmerkliche und sorgsam ausgebesserte Randläsuren, sonst ganz vorzügliches Exemplar. Aus den Sammlungen C. Schlösser (Lugt 636) und Dr. A. Sträter (Lugt 787), deren Versteigerung H. G. Gutekunst, Stuttgart, Auktion 50 (Sammlung Sträter), 1898, Nr. 139, wo das Blatt beschrieben ist als „vortrefflicher Abdruck auf Papier mit dem Gotischen P“. Abbildung

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5081

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5083

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5085

Albrecht Dürer 5083 Die sechs Kriegsleute. Kupferstich. 13,4 x 14,7 cm. Um 1495. B. 88. Meder 81 a (von e). Wz. Großer Reichsapfel mit Strich und Stern (Meder 53, 1497- bis nach 1520).

5084^ Die Mißgeburt eines Schweines. Kupferstich. 12,1 x 12,4 cm. Um 1496. B. 95, Meder 82 a-c (von h). Wz. Hohe Krone (Meder 20).

7.500 €

3.500 €

Vor den Bodenkratzern in der Hellebarde. Brillanter, klarer und äußerst markanter Druck, teils unter leichtem Darstellungsverlust beschnitten, mit zartem Plattenton, auf feinem zeitgenössischem Papier. Minimal angestaubt, verso leichte geglättete Vertikalspur, umlaufend mit großer Sorgfalt und unauffällig angerändert, die Einfassungslinie sowie die äußere Darstellung vereinzelt mit feinen und sehr versierten Federretuschen ergänzt, vereinzelt dünne Stellen, diese teils leicht hinterfasert, im Gesamteindruck gleichwohl vorzügliches Exemplar. Aus den Sammlungen Chambers Hall (Lugt 551), Comte Octave de Behague (Lugt 2004) und John H. Wrenn (Lugt 1475).

Prachtvoller und prägnanter Druck an zwei Seiten auf die Plattenkante geschnitten, unten sowie rechts mit der vollen Darstellung. Geringe Gebrauchsspuren, verso geglättete Knickspuren, unten zwei winzige kurze Randeinrisschen, die untere linke Eckenspitze ausgebessert und mit feinen Federretuschen, dünne Stelle, sonst herrliches Exemplar. Aus der Sammlung Georges Lothrop Bradley (Library of Congress, Lugt 288b).

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5085 Der Fahnenschwinger (Der Fähnrich). Kupferstich. 11,4 x 6,9 cm. Um 1500. B. 87, Meder 92 wohl b (von c). 3.500 € Vor dem langen Kratzer über dem rechten Bein. Ganz ausgezeichneter Druck mit der vollen Darstellung. Vertikale Mittelfalz, etwas angestaubt sowie leicht gebrauchsspurig, Montierungsreste verso, sonst sehr gut. Aus den Sammlungen Johann Peter Maria Cerroni (Lugt 1432) und der Bibliothek der Akademie der Bildenden Künste, Wien (Lugt 1628). Abbildung

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5086

Albrecht Dürer 5086^ Löwenwappen mit dem Hahn. Kupferstich. 18,5 x 11,9 cm. B. 100, Meder 97 a (von g). Wz. Hohe Krone (Meder 20). 7.500 € Prachtvoller, feinzeichnender und silbrig schimmernder Druck an die Einfassungslinie geschnitten, teils mit Spuren eines weißen Rändchens. Minimal vergilbt, unten in der Partie der rechten Ecke ein unauffällig ausgebesserter Papierschaden, dort mit vereinzelten Federretuschen, sowie ein sorgsam geschlossener Randeinriss bis an des Löwens ausgestreckte Kralle, rechts ein kleiner Randeinriss, oben unauffällig geschlossene Randläsuren, dünne Stellen, im Gesamteindruck jedoch noch vorzügliches Exemplar. Abbildung

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5087

Albrecht Dürer 5087^ Wappen mit dem Totenkopf. Kupferstich. 22,4 x 16,1 cm. 1503. B. 101, Meder 98 mit dem Glitsch a (von d). 12.000 € Mit dem Strich über den Leib der Frau. Ausgezeichneter Druck mit feinem bzw. unten mit schmalem Rändchen um die Plattenkante, rechts knapp innerhalb dieser geschnitten. Leicht angestaubt sowie schwach fleckig, winzige Löchlein im Fell am Ellenbogen des Wilden, kurzer Randeinriss rechts oben, Montierungsreste verso, im Gesamteindruck jedoch schönes Exemplar. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

Albrecht Dürer 5088 Christus am Ölberg. Eisenradierung. 22,8 x 16,1 cm. 1515. B. 19, Meder 19 II b (von II e). Wz. Aufsteigender Bär im Wappen (vgl. Meder 107). 6.000 € Prachtvoller Druck mit Rändchen um die Einfassungslinie. Recto unsichtbare, geglättete Knickspur oben links, sonst vorzüglich erhalten. Aus einer unbekannten Sammlung ER (Lugt 899). Abbildung

5089

Albrecht Dürer 5089^ Der Schmerzensmann sitzend. Eisenradierung. 11,1 x 6,6 cm. 1515. B. 22, Meder 22 I a (von c, von III). 4.500 € Dürer beschäftigte sich zwischen den Jahren 1515 und 1518 mit dem Medium der Radierung und schuf insgesamt sechs Eisenradierungen, von denen der Schmerzensmann wohl die erste Probe war. Ausgezeichneter, klarer Druck vor allen Rostflecken, mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, in den Ecken mit Spuren der Facette. Lediglich links der Rand schwach bestoßen, unmerkliche diagonale Quetschspur verso, kleine Montierungsrückstände verso, sonst tadellos schön. Aus den Sammlungen Vinzent Mayer (Lugt 2525) und Richard H. Zinser (nicht bei Lugt) sowie mit einer alten Colnaghi-Lagernummer (C28448). Abbildung

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5090

Albrecht Dürer 5090^ Die Entführung auf dem Einhorn. Eisenradierung. 30,5 x 21,1cm. 1516. B. 72, Meder 67 mit den Rostflecken a (von c). 4.500 € Mit den nur schwach beginnenden Rostflecken auf der Stirn der Geraubten. Ganz ausgezeichneter, überwiegend kräftiger und wirkungsreicher Druck der bedeutenden wie seltenen Eisenradierung, auf die Einfassungslinie bzw. unten partiell auf die Darstellung geschnitten. Etwas angestaubt sowie verso minimal stockfleckig, links minimal bestoßen, drei Eckenspitzen angeschrägt, Klebe- und Montierungsreste verso, sonst sehr schönes Exemplar. Abbildung

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5091

Albrecht Dürer 5091^ Der sogenannte Verzweifelnde. Eisenradierung. 18,4 x 13,2 cm. Um 1515. B. 70, Meder 95, vor den Rostflecken c - mit den Rostflecken a (von b). Wz. Wappen von Schrobenhausen (Meder 195). 4.500 € Lediglich mit einem Anflug von Rostflecken auf der Brust des Stehenden. Ausgezeichneter, nur partiell minimal auslassender Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Leichte Alters- und Gebrauchsspuren, dünne Stellen unten links sowie oben leicht hinterfasert, winzig kurzer Randeinriss oben, kleine Montierungsreste verso, sonst jedoch gutes Exemplar. Abbildung

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5092

Albrecht Dürer 5092 Die Kanone. Eisenradierung. 21,9 x 32,1 cm. 1518. B. 99, Meder 96, mit Rostflecken c-d (von g). Wz. Großes Stadttor (Meder 261). 4.500 € Wie bei Meder beschrieben noch vor den Rostflecken auf der Brust des Türken. Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie, diese mit Tinte in Braun nachgezogen, partiell mit Spuren der Plattenkante. Etwas fleckig bzw. stockfleckig sowie gebräunt, verso drei vertikale Faltspuren, rechte untere Ecke ergänzt und retuschiert, kleine Randläsuren, dünne Papierstellen, diese teils hinterfasert, oben verso Montierungsreste, im Gesamteindruck in sehr guter Erhaltung. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5096

Cornelis Dusart (1660–1704, Haarlem)

5093 Das große Dorffest. Radierung. 26,6 x 34,9 cm. 1685. B. 16, Dutuit 16, Hollstein 16 II (von III). Wz. Leiter im Kreis. 1.200 € Das Hauptblatt des Haarlemer Meisters in einem prachtvollen Abzug mit schmalem Rändchen um die Plattenkante; die Ätzflecke im Himmel noch deutlich sichtbar. Minimale Altersspuren, ein Fleck im Himmel, kleine Montieurngsreste verso oben, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar. Abbildung

Daniel van den Dyck (um 1610 Antwerpen – 1670 Mantua)

5093

5094 Die Vergöttlichung des Aeneas. Radierung. 31,8 x 42 cm. Hollstein 10. 750 € Der Maler und Radierer Daniel van den Dyck war um 1631/32 Schüler von Pieter Verhaeght in Antwerpen. Er war lange Zeit in Italien tätig und verstarb 1670 in Mantua. Die vorliegende Radierung ist selten. Ganz ausgezeichneter, toniger Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Leicht vergilbt und fleckig, kleine Bereibung, sehr gut erhalten. Abbildung

Orazio Farinati (1559 – nach 1616, Verona)

5095 Johannes der Evangelist, von einem Adler begleitet. Kupferstich. 28,1 x 18,9 cm. 1567. B. 3 II. 600 € Mit der Adresse Sadelers. Ganz ausgezeichneter, toniger Druck mit zahlreichen Wischkritzeln, meist auf die Plattenkante geschnitten. Vereinzelt etwas fleckig, aufgezogen, sonst sehr schönes Exemplar. Abbildung

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5097

5097

Odoardo Fialetti (1573–1638, Bologna)

5096 Tritonen und Nereiden. Kupferstich. 11,8 x 46,5 cm. B. XVII, S. 272, 25. 600 € Blatt 2 einer insgesamt sechs Blatt umfassenden Folge mit Tritonen und Nereiden. Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rändchen. Geringfügig angestaubt, links minimal stockfleckig, geglättete vertikale Mittelfalte, dort winzige Löchlein, unten links kleine diagonale Quetschspur, verso schwache Knickspuren, sonst sehr schön erhalten. Abbildung

Albert Flamen (um 1620 Prag – tätig in Paris 1648–1669)

5097 Embleme der Eucharistie. 101 Radierungen. Je ca. 9,3 x 7,8 cm; 10,8 x 8,8 cm (Titel). Um 1657. RobertDumesnil 56-157. 800 € Die Folge entstand für das Werk „Orpheus Eucharisticus“ von P. Augustin Chesneau, 1657, danach diente sie, wie hier vorliegend ohne das Titelblatt, zur Schmückung der französischen Übersetzung unter dem Titel „Emblemes sacrez sur le tres-Saint et Tres-adorable sacrement de l‘eucharistie“, 1667. Die also beinahe vollständige Folge in ausgezeichneten, tonigen Drucken mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Nur geringfügige Altersspuren, sonst in einheitlich schöner und originaler Erhaltung. Sämtlich aus der Sammlung Friedrich August II. von Sachsen (Lugt 971), in deren Sammlermontage. Abbildungen

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

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5099

Frans Floris

Giovanni Battista Fontana

(um 1518–1570, Antwerpen)

(um 1524 Verona – 1587 Innsbruck)

5098 Christus und die Ehebrecherin. Radierung und Kupferstich. 29,7 x 20,7 cm. Unbeschrieben. Wz. Ochse mit Schriftzug (?).

5099 Die Große Kreuztragung. Radierung und Kupferstich von zwei Platten, nach Domenico Campagnola. 39,5 x 65,2 cm. 1584. B. XVI, 220, 13 II. Wz: Lilie im Kreis mit aufgesetzter Krone (Woodward 103 ff).

1.200 € Die Komposition geht auf eine Federzeichnung zurück, die einem anonymen Künstler aus dem Floris-Kreis zugeordnet wird und gibt diese im Gegensinn und in gleicher Größe wieder. Die Vorzeichnung wird im Kupferstich-Kabinett der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden aufbewahrt (siehe Ausst.Kat. Zeichnen im Zeitalter Bruegels. Die niederländischen Zeichnungen des 16. Jahrhunderts im Dresdner Kupferstich-Kabinett. Beiträge zu einer Typologie. Herausg. von T. Ketelsen, O. Hahn, P. Kuhlmann-Hodick, Dresden 2011, Tableau XXIII, S. 190, C 1975-206). - Ausgezeichneter, toniger Druck, bis auf die Einfassungslinie beschnitten, minimale Altersspuren, sonst vorzüglich erhalten. Abbildung

4.500 € Giovanni Battista Fontana wurde in seinen Anfangsjahren in Verona maßgeblich von Tizian, Veronese und Giulio Romano beeinflusst. Seit 1562 war Fontana in Wien und anschließend in Innsbruck tätig, wo er 1575 zum Hofmaler des Erzherzogs Ferdinand von Österreich ernannt wurde. Etwas mehr als siebzig Blatt sind von Bartsch und Passavant Fontana zugeschrieben, die vorwiegend als Radierung ausgeführt und mit dem Grabstichel überarbeitet wurden. Die vielfigurige, monumentale „Große Kreuztragung“ ist eines der ehrgeizigsten Blätter des Künstlers und von großer Seltenheit. Die Radierung liegt hier im zweiten, vom venezianischen Verleger Zenoi herausgegebenen Druckzustand vor (siehe Paola Marini: Palladio e Verona, Mailand 1980, Nr. 56). Ausgezeichneter, leicht toniger Druck, bis auf die stellenweise gratig zeichnende Plattenkante beschnitten. Mit zahlreichen Nadelspuren im weißen Rand, leichte Altersspuren, kleine alte Ausbesserung in der rechten unteren Ecke, sonst jedoch sehr schönes Exemplar. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

Giovanni Battista Franco (genannt Semolei, 1498–1561, Venedig)

5100 Herkules erschlägt die Hydra; Antikes Bas-Relief mit Bacchus und Ariadne (Fragment). 2 Kupferstiche auf einem Bogen recto und verso gedruckt. 30,2 x 20,2 cm; bzw. 28,3 x 20,1 cm. B. 39 III, 45. 900 € Im British Museum, London haben sich ebenfalls Abzüge verschiedener Platten von Franco erhalten, die auf demselben Papierbogen abgedruckt wurden (vgl. Inventar.-Nr.: 1877,0811.770). Auch die beiden vorliegenden Darstellungen sind recto und verso auf einem Bogen gedruckt; die Darstellung des Herkules findet sich recto auf einer Hälfte des Bogens, auf dem verso die große Darstellung mit dem Bas-Relief gedruckt wurde - hier als Fragment, da der Bogen auf die Darstellung des Herkules beschnitten wurde. - Ganz ausgezeichnete Drucke, der Herkules mit feinem Rändchen um die Plattenkante, das Bas-Relief mit schmalem Rand an drei Seiten, rechts um die Hälfte der Darstellung beschnitten. Insgesamt etwas (farb-)fleckig, verso leichte Montierungsreste, vereinzelt winzige Nadellöchlein, schwache vertikale Trockenfältchen, sonst in guter Erhaltung. Abbildung

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5102

Giovanni Battista Franco 5101 Das goldene Zeitalter. Kupferstich nach Giulio Romano. 18,7 x 25,1 cm. B. XVI, S. 143, 73. 1.200 € Prachtvoller Abzug mit schmalem Rändchen. Geringfügig angestaubt, feine diagonale Quetschspur vom Druck, schwache Leimspuren verso sowie kleine Federnummer „1662“ ebenda, Montierungsreste verso oben, sonst sehr schönes Exemplar. Aus der Sammlung d‘Arenberg (Lugt 567). Abbildung

5102 zugeschrieben. Christus am Kreuz mit der hl. Jungfrau und Johannes d. Täufer. Kupferstich. 47 x 35,5 cm. Wohl unbeschrieben. Wz. Schreitender Löwe. 1.200 € Im British Museum wurde das Blatt als nach Michelangelo unter Gio­vanni Battista Franco inventarisiert, eine Zuschreibung der sowohl Popham als auch Chapman zustimmten. Bartsch war das Blatt nicht bekannt. Ganz ausgezeichneter Druck knapp innerhalb oder auf die Plattenkante geschnitten. Leichte horizontale Mittelfalte, dort mit zarten Trockenfältchen, etwas angestaubt und fleckig, die oberen beiden weißen Eckenspitzen an der angeschrägte Plattenkante ergänzt, die untere linke Ecke montierungsbedingt eingerissen, vereinzelt kleine Federretusche (Federmarken?), sonst sehr gut erhalten. Aus der Sammlung der Grafen Harrach. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5105

Philips Galle (1537 Haarlem – 1612 Antwerpen)

5103 Die Miseren des menschlichen Lebens. 6 Kupferstiche. Je ca. 18,6 x 24,1 cm. 1563. Sellink/Leesberg (New Hollstein) 287 I (von II), 288-292. Wz. Krüglein. 1.500 € Die vollständige Folge vor der späteren Verlegeradresse „Car[el]. Collaert excu.“ Ganz ausgezeichnete, herrlich klare Drucke jeweils mit dem separat gedruckten lateinischen Versen von Hadrianus Junius im Buchdruck unterhalb der Darstellung im weißen Rand, sämtlich mit breitem bzw. dem vollen Rand. Vereinzelt leicht fleckig, verso schwache Trockenbzw. Knitterfältchen, sonst in sehr guter Erhaltung. Abbildung

Anteil Maarten van Cleves an den Entwürfen bleibt fraglich, jedoch erscheint sein Monogramm spiegelverkehrt auf einer Vorzeichnung zu „Arachne - Die Weberei“, die heute im Berliner Kupferstichkabinett verwahrt wird. Auf den finalen Drucken erscheint sein Namen allerdings in keiner Ausgabe. - Die vollständige Suite in einer offenkundig nicht verzeichneten Ausgabe, mit der Adresse von „C. de Mallerij ex.“ auf dem Fass links unten auf dem ersten Blatt, die übrigen Blätter vor der Vervollständigung der Einfassungslinie. - Sämtlich ganz ausgezeichnete, klare und harmonische Drucke mit breitem Rand. Minimal fleckig, verso geglättete vertikale Mittelfalte, schwache Gebrauchsspuren, kleine Federannotation auf dem ersten Blatt im unteren weißen Rand, links Spuren einer alten Fadenheftung, sonst in herrlicher und originaler Erhaltung. Abbildung

5104 Die Personifikationen der Arbeiten des Menschen (Artes Practiae, Manuales et Honestae): Der Ackerbau; Die Zucht; Die Weberei; Das Bauhandwerk; Der Seehandel; Das Waffengewerbe; Der Arztberuf; Die öffentliche Verwaltung. 8 Kupferstiche nach Frans Floris bzw. möglicherweise auch Maarten van Cleve. Je ca. 20,6 x 24,8 cm. (1574). Sellink/Leesberg (New Hollstein) 382 wohl I-II (von III), 383-389, je I (von II), Wouk (New Hollstein) 148 wohl I-II (von III), 149-155, je I (von II). Wz. undeutlich. 1.500 € Die Darstellungen gehen zurück auf Entwürfe von Frans Floris und stehen in Zusammenhang mit einem Bilderzyklus, der wohl das Haus des Künstlers schmückte. Der namentliche Verweis auf Floris erfolgt erst in der zweiten Ausgabe der Folge auf dem ersten Blatt, handschriftliche Verweise auf den Künstler erscheinen jedoch auf einigen Exemplaren erster Zustände in Antwerpen, Brüssel und Berlin. Der

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Jacques de Gheyn II (1565 Antwerpen – 1629 Den Haag)

5105 Umkreis. Landschaft mit Bauernhaus an einem Fluss mit Jägern. Radierung. 20 x 29,1 cm. Hollstein (Gheyn) 294, Filedt Kok/Leesberg (New Hollstein, The Gheyn Family) R(ejected) 8. 900 € Ehemals Jacques de Gheyn II zugeschrieben, bleibt der ausführende Radierer dieser niederländischen Landschaftsdarstellung bisher unbekannt, stammt aber möglicherweise aus dem Umkreis des Meisters. Ausgezeichneter, wenngleich leicht trockener und toniger Druck mit schmalem Rand um die Facette an drei Seiten, unten knapp an diese geschnitten. Vertikale Quetschspur, geglättete vertikale Knickfalte, geringe Gebrauchsspuren, sonst gleichwohl sehr gut. Abbildung


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5106

Jacques de Gheyn III (1596 Leiden – 1644 Utrecht)

5106 Triton auf einer Muschel blasend. Radierung. 19,7 x 16,2 cm. 1616-1620. Hollstein (de Gheyn II) 30, Filedt Kok/Leesberg (New Hollstein) 19 I (von II). 3.500 € Vor der Adresse des Verlegers Hondius. Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Geringfügige Erhaltungsmängel, sonst gutes Exemplar. Selten. Abbildung

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5108

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Adamo Ghisi (eigtl. Scultori, gen. Mantovano, um 1530–1585, Mantua)

Jacques de Gheyn III 5107 Chilo Lacedaemonius - Chilo von Sparta. Radierung. 29,4 x 18,8 cm. 1616. Hollstein 12, Filedt Kok/Leesberg (New Hollstein) 6. Wz. Kleines Wappen.

5108 nach (?). Die Geißelung Christi. Kupferstich. 44,5 x 34,5 cm. B. XV, S. 417, 2 (Copy), Bellini 108, copia D. Wz. Leiter im Kreis. 600 €

Aus der Folge „Die sieben Weisen von Griechenland“. Ganz ausgezeichneter Druck auf die Plattenkante, bzw. knapp innerhalb dieser geschnitten. Minimal fleckig sowie angestaubt, verso geglättete Mittelfalte, unauffällige Randläsuren bzw. dünne Stellen, dort unmerklich hinterfasert, sonst sehr schönes Exemplar.

Die Vorlage geht zurück auf ein Wandbild Sebastiano del Piombos in der Borgherini Kapelle in S. Pietro in Montorio zu Rom. Bei vorliegendem Blatt handelt es sich möglicherweise um eine Wiederholung nach einem äußerst seltenen Kupferstich Adamo Ghisis. Das Blatt wird jedoch sowohl im British Museum, London als auch in der Albertina, Wien als die originale Version verzeichnet wird. - Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante, links knapp innerhalb dieser geschnitten. Schwach nur stockfleckig sowie gering­ fügige Altersspuren, links winziger Wurmgang, sonst vorzügliches Exemplar. Selten. Aus der Sammlung der Grafen Harrach.

Abbildung

Abbildung

900 €

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

Giorgio Ghisi (gen. Mantovano, 1512–1582, Mantua)

5109 Die Verleumdung des Apelles. Kupferstich nach Luca Penni. 35,5 x 31,8 cm. 1560. B. 64, Lewis/Lewis 27 III (von VI), Bellini 40 IIIb (von VI). Wz. Schriftzeile. 900 € Vor dem Zusatz „I. Honeruogt exc.“. Prachtvoller und klarer Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie, am unteren Rand durchgehend knapp bis ca. 1 mm unter die unterste Zeile des Textes geschnitten. Geglättete horizontale Knickfalte, geschlossener Randeinriss rechts mittig, dünne Papierstellen, kleine Randläsur am rechten unteren Rand, winzige Bereibung am oberen linken Rand, minimal fleckig, in sehr schöner Erhaltung. Abbildung

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Francesco Giovane (auch Juuants, 1611–1669, Rom)

5110 Die Geburt Christi. Radierung im Oval, nach Carlo Maratta. 23,7 x 19,6 cm. TIB .005 S2. Wz. Fleurde-lis im Doppelkreis. 450 € Wenig ist nur bekannt über den in Rom tätigen Maler und Radierer, was wohl auch der Verwirrung um seinen eigentlichen Namen geschuldet sein dürfte (Giovane, Juaantes, Iuveni,...). Sicher ist, dass er in der Werkstatt Andrea Sacchis und anschließend Pier Francesco Molas lernte, dessen Stil er mit großem Geschick kopierte. Die Komposition unseres Blatts, insbesondere die Repoussoirfigur des Hirten im rechten Vordergund, erinnert an Giovanes Radierung „Die Anbetung der Hirten“, welche das Fresko Carlo Marattas im Sala degli Ambasciatori des Palazzo Quirinale wiedergibt. Ein Studium unter Carlo Maratta wird daher ebenfalls immer wieder angenommen, scheint jedoch unwahrscheinlich. Aufgrund der gespiegelten Signatur auf unserem Blatt, ging Zani irrtümlich von einem controprova aus; die Anzahl der bekannten Abzüge schließt die Annahme eines Contre-Épreuves allerdings aus. Ganz ausgezeichneter, zarttoniger Druck mit Rand um die ovale Plattenkante. Minimal angestaubt, winzige beriebene Stelle unten rechts, sonst sehr schön und original erhalten. Verso mit einem nicht zu identifizierenden Sammlerstempel mit annotierter Inventarnummer „109“ (nicht bei Lugt ?). Abbildung

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Hendrick Goltzius (1558 Muhlbrecht bei Venlo – 1617 Haarlem)

5111 Christus, die zwölf Apostel und Paulus. 14 Kupferstiche. Je ca. 14,9 x 10,3 cm. 1589. B. 43-56. Hollstein 34-47 III (von VI), Leesberg (New Hollstein) 35 I (von V), 36-47, 48 II. Wz. Wappen von Baden Hochberg (vgl. Erik Hinterding, Appendix New Hollstein (The Muller Dynasty) Part II, 2, S. 290). 3.000 € Die komplette Folge noch vor der Adresse von Danckertsz. in ganz ausgezeichneten, klaren und prägnanten Drucken mit feinen Rändchen um die Plattenkante. Ganz geringfügig angeschmutzt, vereinzelt unbedeutende Fleckchen, H. 35 mit zwei kurzen Randeinrissen oben sowie H. 42 mit geschlossenem kurzen Randeinriss oben, sonst in einheitlicher und vorzüglicher Erhaltung. Abbildung

5111

Hendrick Goltzius 5112 Drei Göttinen auf Wolken: Athena mit der Eule; Venus und Amor begleitet von Tauben; Juno mit dem Pfau. 3 Kupferstiche. Je ca. 33,7 x 25,4 cm. 1596. B. 62-64, Hollstein (Saenredam) 63-65, Leesberg (New Hollstein, Goltzius) 141-143. Wz. Bekröntes Wappen mit aufsteigendem Berner Bär. 2.400 € Bartsch schrieb die Folge ehemals Jan Saenredam zu, wobei sich Hirschmann und Filedt Kok bereits für eine Zuschreibung an Goltzius selbst aussprachen, die inzwischen anerkannt wird. Ganz ausgezeichnete bis prachtvolle, klare und harmonische Drucke, Athena mit feinem Rändchen, sonst an bzw. knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten. Insgesamt leicht angestaubt, kleine vereinzelte Ausbesserungen und säuberlich ergänzte Stellen in den äußeren Rändern, dort mit unmerklichen Federretuschen, beriebene Stellen, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst gut. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5113

Hendrick Goltzius 5113 Litis Abusus - Die Folge des juristischen Missbrauchs. 8 Kupferstiche. Je ca. 18,5 x 23,1 cm. Um 1576. TIB Commentary) .160 k-r, je S1 (on S2), Hollstein 114121 I (von III), Leesberg (New Hollstein) 186-193, je I (von II bzw. III). 4.000 € Die ikonographisch interessante Folge ist eine von drei, sehr früh entstanden Folgen des jungen, gerade 18-jährigen Goltzius, dessen Stil noch ganz dem romanistischen Werk seiner Lehrer Philips Galle und Dirck Volckertsz. Coornhert verpflichtet ist. Die Folge geht sodann auch zurück auf Ideen von Coornhert, die künstlerisch von Goltzius eigenständig umgesetzt wurden. - Prachtvolle, herrlich tonige Frühdrucke jeweils vor dem Monogramm des Künstlers, in der von Dirck Volkertsz. Coornhert besorgten Auflage. Mit breitem Rand um die markant und gratig schwarz zeichnende Plattenkante. Minimal Altersund Gebrauchsspuren, sonst in herrlicher und unberührt originaler Erhaltung. Von großer Seltenheit. Abbildung

5114 Apollo Pythius (Der Apoll von Belvedere mit dem jungen Zeichner). Kupferstich. 41,5 x 29,9 cm. 1592. B. 145, Hollstein 147 II, Leesberg (New Hollstein) 380 II. Wz. Gekröntes Straßburger Lilienwappen mit Anhänger WR. 4.500 € Im Jahr 1590 reiste Hendrick Goltzius über Hamburg, München, Venedig und Florenz und erreichte im Januar 1591 Rom, wo er bis August des Jahres bleiben sollte. In diesem halben Jahr in der ewigen Stadt war Goltzius künstlerisch äußerst produktiv - er fertigte zahlreiche Bildnisse an, kopierte Werke von Raffael, Michelangelo und Polidoro da Caravaggio und widmete sich zudem intensiv dem Studium antiker Bildwerke. Aus diesem Antikenstudium ging die sogenannte Römische Studienmappe hervor, die insgesamt 54 Zeichnungen nach berühmten antiken Skulpturen enthält und heute im Teylers Museum in Haarlem aufbewahrt wird (vgl. Reznicek 200-253). Es wird angenommen, dass Goltzius ursprünglich plante, die gesamte Folge nach seiner Rückkehr in die Niederlande in Kupfer zu stechen und drucken zu lassen, letztendlich fertigte er jedoch lediglich drei dieser Kupferstiche an. Jene dreiteilige Folge, zu der das vorliegende Blatt mit dem Apoll von Belvedere gehört, wird von den Darstellungen des Herkules Farnese und Herkules mit Telephos komplettiert (New Hollstein 378-379). - Brillanter und scharfer Druck auf die Plattenkante beschnitten, unten mit den Spuren eines Rändchens um dieselbe. Minimale Altersspuren, sonst vorzüglich erhalten. In dieser vollkommenen Druckschönheit selten. Abbildung

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Hendrick Goltzius 5115 Die vier Himmelsstürmer: Tantalus, Ikarus, Phaeton und Ixion. 4 Kupferstiche im Rund nach Cornelis Cornelisz. van Haarlem. Je ca. D. 33,2 cm. 1588. B. 258261, Hollstein 306-309, Leesberg (New Hollstein) 325 I (von III), 326, 327 II, 328. 7.500 € 80


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Hendrick Goltzius Die vier spektakulären Darstellungen sind das Resultat einer kurzen Zusammenarbeit zwischen Hendrick Goltzius und Cornelis Cornelisz. van Haarlem; sie folgen heute nicht mehr erhaltenen Grisaille-Gemälde des Cornelis. Die Folge zeigt die sogenannten Himmelsstürmer Tantalus, Ikarus, Phaeton und Ixion wie sie, zwei in der Sonne, zwei in der Dunkelheit, durch die Lüfte wirbeln. Allen vier Figuren gemein ist der Versuch in das Reich der Götter zu gelangen, doch „fallen“ sie schließlich wortwörtlich ihrer Hybris zum Opfer. - Vor den späteren Adressen von Visscher und Ottens, mit den Nummern. Ganz ausgezeichnete bis prachtvolle, gleichmäßige Drucke bis an bzw. knapp innerhalb der runden Facette geschnitten. Nur unbedeutend fleckig, teils leichte geglättete Knickspuren, geringe Leimspuren verso, Ikarus mit ausgebesserten Stellen sowie hinterlegten bzw. wiederangesetzten Stellen im Schriftrand, Phaeton und Ixion alt aufgezogen, sämtlich alt auf Untersatzpapier montiert, sonst insgesamt einheitlich und sehr gut erhalten. Sämtlich Dubletten des Prentenkabinet der Universiteitsbibliotheek Leiden (Lugt 700b).

5116 nach. Bacchus, Venus und Ceres (Sine Cerere et Baccho friget Venus). 3 Kupferstiche von Hans L. Schärer. Je ca. 24,4 x 17,6 cm. Um 1610-20. TIB (Commentary) .160d C6, .160e C1, .160f C1, Leesberg (New Hollstein) 144-146, copies c. Wz. Wäppchen mit Augsburger Zirbelnuss und Intialen GH.

Abbildungen

Abbildung

1.200 € Überzeugende Wiederholungen im Gegensinn der vollständig nur äußerst seltenen vorkommenden Folge von 1585. Prachtvolle, herrlich klare und prägnante Drucke mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante, unten mit dem Schriftrand. Vereinzelt kleine, sorgsam geschlossene bzw. ausgebesserte Randeinrisse,verso unmerkliche horizontale Mittelfalten, geringe Montierungsreste verso, sonst sehr gut erhalten.

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

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5118

Julius Goltzius

Matthäus Greuter

(um 1550 – um 1600, Antwerpen)

(um 1566 Straßburg – 1638 Rom)

5117 Die vier Jahreszeiten. 4 Kupferstiche, wohl sämtlich nach Jacob Saverij. Je ca. 11,7 x 17,3 cm. Hollstein 32 sowie unbeschrieben.

5118 Joseph und Potiphars Frau. Kupferstich. 39,1 x 28,1 cm. Nagler, Die Monogrammisten IV, 1855, 14, Brulliot Bd.2 (Michelangelo Guidi), 1998, Hollstein 1 („doubtful“).

1.500 €

1.800 €

Drei der vier Blatt waren Hollstein unbekannt, lediglich das Blatt „Landschaft mit einem Kastell“ listet Hollstein als Einzelblatt. Aufgrund der Abmessungen der detailreich gestalteten Darstellungen, der identischen Einfassungslinie nur am Ober- und am Unterrand, sowie der durchaus verwandte Duktus lassen es jedoch möglich erscheinen, dass die vier Kupferstiche eine, bisher nicht bekannte Jahreszeiten-Folge bilden. Wir konnten die drei übrigen, nicht verzeichneten Blätter soweit nicht nachweisen. Ganz ausgezeichnete, teils kräftige Drucke mit schmalem Rändchen, das erste Blatt teils knapp innerhalb dieser geschnitten. Lediglich geringe Altersspuren sowie vereinzelt minimal fleckig, verso Spuren alter Montierung, sonst sehr gut erhaltene Exemplare. Selten. Ein Blatt aus der Sammlung Thomas Graf (Lugt 1092b) sowie aus einer bisher nicht identifizierten Sammlung „Bienenstock“ (Lugt 2732), drei Blatt aus der Sammlung Henri de Triqueti (Lugt 1304).

Unser Blatt wurde zuletzt von Tilman Falk als zweifelhaftes Werk von Matthäus Greuter aufgeführt. Brulliot hatte bereits die Autorschaft eines Michelangelo Guidi in Erwägung gezogen. Falk bezweifelt dies und weist auf Michele Greco da Lussa hin. Unser Blatt, das auf ein Gemälde Raffael Motta da Reggios zurückgeht, vermerkte Nagler bereits als selten, besonders der erste Zustand vor den lateinischen Versen. Unser Blatt, ein prachtvoller Druck, wohl mit der vollen Darstellung, könnte auf Grund seiner sehr guten Druckhaltung ein erster Zustand sein. An den Rändern Reste alter Klebespuren, vereinzelte, winzige Löchlein, schwache Knickfalte parallel zum linken Rand, ferner unauffällige horizontale Knickfalte, sonst in vorzüglicher Erhaltung. Aus den Sammlungen Sir Jonathan Richardson (Lugt 2984), Franz Gawet (Lugt 1069), Franz Rechberger (Lugt 2133), König Friedrich August II. von Sachsen (Lugt 971) und Friedrich Quiring (Lugt 1041 c). Sehr selten.

Abbildungen

Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

Giovanni Francesco Grimaldi (1606 Bologna – 1680 Rom)

5119 Die Folge der kreisrunden Landschaften. 5 (von 8) Radierungen. Je ca. 19,3 x 19,5 cm. B. 2, 4, 5, 6 und 7, Bellini 2, 4, 5, 6 und 7. Wz. Taube im Kreis 750 € Ganz ausgezeichnete, prägnante Frühdrucke teils mit leichtem Plattenton und vereinzelten Wischkritzeln. Mit feinem bzw. schmalem Rand um die Plattenkante. Tadellos schön erhalten. Teils aus der Sammlung Alexandre-Pierre-François Robert-Dumesnil (Lugt 2200). Beigegeben von demselben eine weitere Radierung Rund „Landschaft mit zwei Frauen auf einer Brücke“ (B. 9, ebenfalls aus der genannten Sammlung). Abbildung

5120 Die Landschaft mit dem Vogel auf dem Baumstumpf, rechts zwei sitzende Männer. Radierung. 27,7 x 38,7 cm. B. 40, Bellini 37 I (von II). Wz. Lamm im Doppelkreis. 5119

1.200 € Prachtvoller Frühdruck vor dem Zusatz „An Carac“ unten links, mit schmalem Rand um die Plattenkante. Nur unbedeutend stockfleckig, verso leichte Mittelfalte, links winzige Papierausbesserung im weißen Rand, entlang des oberen Randes auf Untersatzpapier montiert, sonst vorzügliches Exemplar. Beigegeben von demselben die Radierung „Die Flucht nach Ägypten“ (B. 51). Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

Gerard de Groeningen (tätig in Antwerpen 1561 – ca. 1575/76)

5121 Die zehn Alter des Menschen. 10 Kupferstiche mit Radierung. Je ca. 20,1 x 24 cm. Um 1572. Schuckman (New Hollstein) 14 I (von III), 15-22, 23 I (von II). Wz. Sieben Ähren. 7.500 €

5122

Die wunderbare, äußerst seltene Folge wurde erstmals 1572 im Katalog der Herbstmesse in Frankfurt als „Die zehen alter in 10. folijs. G. Groningus inu[n]tor. Ph. Gal. exc.“ genannt. Die vollständige Suite in der ersten von Philips Galle verlegten Ausgabe. Prachtvolle bis brillante, herrlich prägnante und harmonische Frühdrucke teils mit zarten Wischkritzeln und winzigen Nadelproben, umlaufend mit breitem Rand um die deutlich und teils gratig zeichnende Facette. Lediglich geringfügig fleckig, links teils Spuren einer alten Albumbindung, alter Federpaginierung unten rechts, verso Spuren leichter Contre-Épreuves, sonst in herrlich originaler und ganz vorzüglicher Erhaltung. Von großer Seltenheit. Abbildungen Seite 85

Jan Groensveld (um 1660 Den Haag – 1728 Amsterdam)

5122 Sechs Landschaften mit figürlicher Staffage. 6 Radierungen nach Adriaen Hendricksz. Verboom. Je ca. 14,4 x 19,7 cm. Hollstein 46-51. Wz. Schellenkappe, Schriftzug. 750 € Die vollständige Folge nach Inventionen des bedeutenden Landschaftsdarstellers Adriaen Verboom in ausgezeichneten bis ganz ausgezeichneten Drucken, mit teils sehr feinem Rändchen um die Plattenkante, vereinzelt auf diese geschnitten, zwei Blatt mit schmalem Rand. Etwas angestaubt sowie vereinzelt minimal stockfleckig, Nummer 5 unauffällig und sehr sorgfältig angerändert, in den äußeren Rändern dort mit feinen Federretuschen, geringe Handhabungsspuren, sonst sehr gut. Selten. Nummer 2 und 4 aus der Sammlung Christiaan Kramm (Lugt 581), Nummer 5 Dublette des Prentenkabinet der Universiteitsbibliotheek Leiden (Lugt 700b). Abbildung

5123

Maerten van Heemskerck (1498 Heemskerck – 1574 Haarlem)

5123 nach. Die Geschichte der Susanna. 6 Kupferstiche von Philipps Galle. Je ca. 20,5 x 24,8 cm. 1563. „Phls Galle ex.“. Hollstein 76-81, Hollstein 522-527, Veldman (New Hollstein) 219-224, wohl vor I (von II), Sellink /Leesberg (New Hollstein, Galle) 87 wohl vor I (von II), 88-89, 90 wohl vor I (von II), 91 II, 92. 400 € Die vollständige Folge teils in einem im New Hollstein nicht verzeichneten Druckzustand noch vor dem Adresszusatz von Hieronymus Cock, dafür mit der Adresse von Philips Galle, der eng mit Heemskerck zusammengearbeitet hat. Ganz ausgezeichnete, prägnante Drucke mit breitem Rand, Blatt 5 mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Insgesamt etwas fleckig sowie altersspurig vornehmlich im weißen Rand, verso geglättete Mittelfalte, weitere Gebrauchsspuren, sonst einheitlich und gut. Selten. Abbildung

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5124

Maerten van Heemskerck (1498 Heemskerck – 1574 Haarlem)

5124 nach. Die neun Herrscher. 3 Kupferstiche von Harmen Jansz. Muller. Je ca. 21,4 x 25,3 cm. Hollstein 428-430, Riggs 131, Veldman (New Hollstein, Heemskerck) 521 III, 522-523, je II (von III). Wz. Adler. 900 € Die komplette Folge in der von Johannes Galle besorgten Auflage, mit dessen Adresse, NH 522 jedoch noch vor den hebräischen Buchstaben auf dem Banner oben rechts. Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete, gleichmäßige Drucke mit zartem Plattenton und mit breitem, wohl dem vollen Rand. Zu den äußeren Rändern hin geringfügig gebräunt, schwache Gebrauchsspuren, links Spuren alter Montierung, oben rechts mit einer alten Federpaginierung, sonst einheitlich und sehr gut. Abbildung

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5126

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Jacob van der Heyden

Paulus van Hillegaert

(1573 Straßburg – 1645 Brüssel)

(1595–1658, Amsterdam)

5126 Die fünf Sinne. 5 Kupferstiche. Je ca. 16,6 x 12,8 cm. Nagler 3, Hollstein 146-150. Wz. Wappen mit gekreuzten Stäben. 2.500 € Ganz ausgezeichnete, gleichmäßige und feinzeichnende Drucke bis an bzw. teils knapp innerhalb der Facette geschnitten. Geringe Altersspuren, jeweils auf ein Fensterpassepartout einer Albumseite montiert, sonst in sehr schöner und originaler Erhaltung. Von großer Seltenheit, Hollstein nennt lediglich vier vollständige Suiten in Coburg, Nürnberg und Wien. Abbildungen

5127 und Jacob de Jonckheere. Die Folge der Hunde. 4 Radierungen. 13,5 x 17,8 cm. B. 9-12, Hollstein (Hillegaert) 9-12 (11 und 12 dort als de Jonckheere), je III, Hollstein (Jonckheere) 1 und 2, je III. Wz. Schellenkappe und Wappen. 600 € Die vollständige Folge der Gemeinschaftsarbeit in ganz ausgezeichneten, teils kräftigen Abzügen, die Blätter Hillegaerts knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten, die Blätter de Jonckheeres mit schmalem Rändchen. Geringfügige Altersspuren, Blatt 1 mit kurzer Randläsur links, sonst tadellos erhalten. Aus den Sammlungen Paul Davidsohn (Lugt 654, deren Versteigerung C. G. Boerner Leipzig, 22.-26. November 1920, Los 1458) und Max Menge (Lugt 1893a) Abbildung

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Hans Holbein d. J. (1497/98 Augsburg – 1543 London)

5128 Bildnis des Mathematikers und Astronomen Johannes Stoefler im Alter von 79 Jahren. Holzschnitt. 11,3 x 9,8 cm. (1531). Passavant IIII, S. 392, 61 (dort als Holbein), nicht bei Hollstein. 750 € Das Portrait war ursprünglich entstanden für verschiedene Publikationen Johannes Stoeflers, posthum erschien es etwa 1533 in der von Ulrich Morharts publizierte Schrift Stoeflers: Ephemeridum Opus Ioannis Stoefleri. Der gelehrte Pfarrer Johannes Stoeffler bildete sich autodidaktisch in Astronomie und Astrologie. 1507 sollte ihm auf Geheiß des Herzogs Ulrich von Württemberg der neugeschaffene Lehrstuhl für Mathematik und Astronomie übertragen werden, 1511 nahm er die Berufung an. Philipp Melanchthon und Sebastian Münster zählten zu seinen prominenten Schülern. Neben seiner Lehre entfaltete Stoeffler eine rege Publikationstätigkeit und sein 1534, posthum veröffentlichter Kommentar zu Proklos‘ Sphaera war weitreichend einflussreich und wurde in der Folge von bedeutenden Astronomen der Renaissance beachtet. - Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit sehr breitem Rand um die Einfassung, verso ohne Text. Lediglich geringe Gebrauchsspuren, schwache geglättete diagonale Knickspuren oben rechts, winziges Flekchen oben, Fragment einer Federannotation verso oben, sonst tadellos erhaltenes Exemplar. Aus der Sammlung Adalbert Freiherr von Lanna (Lugt 2773). Abbildung

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Pieter Holsteyn II

Hendrick Hondius

(um 1614–1673/87, Haarlem)

(1573 Duffel – 1650 Den Haag)

5129 Bildnis der Isabella d‘Este. Kupferstich nach Giulio Romano. 41,1 x 31,3 cm. Hollstein 9 I (von II). Wz. Christusmonogramm.

5130 Iudicium Salomon - Iudicium Christi (Das Urteil des Salomon - Christus und die Ehebrecherin). 2 Kupferstiche nach Karel van Mander. Je ca. 18,8 x 30,8 cm. 1597. Hollstein (van Mander) 147 und 148, Orenstein (New Hollstein, Hondius) 3 und 14, Leesberg (New Hollstein, van Mander) 29 und 48. Wz. Undeutlich.

600 € Das imposante Bildnis der Isabella d‘Este in ihrem spektakulären Kleid folgt einem Gemälde, das ehemals Parmigianino zugeschrieben war und heute Giulio Romano zugeeignet ist. Holsteyns Kupferstich war Teil des umfassenden Cabinet Reynst. Prachtvoller Abzug vor aller Schrift mit gleichmäßig, feinem Rändchen um die Plattenkante. Schwach geglättete Mittelfalte verso, schwaches Fleckchen auf Isabellas Brust, geringe Gebrauchsspuren, sonst tadellos schön erhaltenes Exemplar. Abbildung

900 € Die beiden als Pendants konzipierten Darstellungen folgen Zeichnungen Karel van Manders. Prachtvolle, klare und harmonische Drucke mit leichtem Wischton und mit schmalem Rand an drei Seiten, rechts knapp in die Darstellung geschnitten. Minimale Altersspuren, beide Blätter jeweils rechts unauffällig und sehr sorgsam angerändert, dort mit sehr fein gesetzten, unmerklichen Federretuschen, sonst in ganz vorzüglicher Erhaltung. Abbildungen

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Romeyn de Hooghe (1645 Amsterdam – 1708 Haarlem)

5131 Advis Fidelle aux Véritables hollandois. 10 Darstellungen auf 8 Radierungen. Je ca. 20,3 x 31 cm. 1672-73. Hollstein 90-96. Wz. Bekröntes Lilienwappen. 1.200 € Die Darstellungen entstanden für Abraham de Wicqueforts Publikation „Advis fidelle aux veritables Hollandois touchant ce qui s‘est passé dans les villes de Bodegrave & Swammerdam, & les cruautés inouies que les François y ont exercées“, Den Haag 1673. Mit ungeschöntem Realismus und distanzlos zeigt Romeyn de Hooghe in seiner detailreich geschilderten Folge was eigentlich nicht zu zeigen ist: die Greueltaten des Krieges. Zeit seines künstlerischen Schaffens setzte sich de Hooghe mit dem Zeitgeschehen auseinander und zögerte dabei nicht, seine Meinung zu zeigen. - Ganz ausgezeichnete, lebendige und gegensatzreiche Drucke mit leichtem Plattenton und mit schmalem Rändchen um die Plattenkante, links teils bis an die Darstellung geschnitten. Nur schwach angestaubt, leichte geglättete Falzspuren verso, jeweils links sehr unauffällig und äußerst sorgsam angerändert, dort mit partiellen Federretuschen, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhalten. Selten. Abbildung

Daniel Hopfer (um 1470 Kaufbeuren – 1536 Augsburg)

5132 David und Goliath. Eisenradierung frei nach Marcantonio Raimondi. 21,3 x 28,4 cm. B. 3, Hollstein 3 I (von II). Wz. Doppelkopfadler.

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1.800 € Noch vor der Funck-Nummer „46“. Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rändchen um die Facette. Geringfügig stockfleckig, umlaufend mit schmalem Papierstreifen zum Schutz der Ränder hinterlegt, schwache vertikale Mittelfalte sowie zarte Trockenfältchen, sonst sehr schönes, und original erhaltenes Exemplar. Aus der Sammlung des Kupferstichkabinetts der Staatlichen Mussen zu Berlin, 1887, mit deren Veräußerungsstempel (Lugt 1607 und 2482). Abbildung

Daniel Hopfer 5133 Der hl. Paulus auf dem Thron, predigend. Radierung. 22,3 x 15,5 cm. B. 42, Hollstein 48 I (von II). Wz. (Fragment). 600 € Ganz ausgezeichneter, teils kräftiger Abzug vor der Funck-Nummer „93“ unten links, überwiegend mit sehr feinem Rändchen um die teilweise gratig zeichnende Plattenkante. Minimale Altersspuren, kleine Randausriss rechts unten, weitere kleine und unauffällig ausgebesserte Randläsuren, sonst gut erhlaten, Abbildung

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Italienisch 5134 um 1573. Folge mit dreizehn Roll- und Bandelwerkkartuschen. 13 Kupferstiche nach Hans Vredeman de Vries. Je ca. 18,4 x 13,5 cm. Vgl. Hollstein (Vredeman de Vries) 14-26, copies, I (von IV), Elizabeth Miller (16th-century Italian Ornament Prints in the Victoria and Albert Museum, London 1999) Nr. 5. Wz. Wappenschild mit Stern. 2.400 € Die vorliegende Folge wird in der Literatur bisweilen noch immer als ein Werk von Hans Vredeman de Vries geführt, wahrscheinlicher ist aber jedoch, dass es sich um einen bisher unbekannten Kupferstecher aus Italien handelt, der in den 60er und 70er Jahren des 16. Jahrhunderts gewirkt hat. Die Tatsache, dass kein geringerer als Antonio Lafreri die Folge 1572 erstmals gemeinsam mit anderen Ornament- und Architekturstichen verlegte und sie in seiner Lagerliste „Libro di diversi com-

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partimenti“ geführt wird, stützt diese Annahme. Nichtsdestotrotz stehen die Blätter mit einer 1555 von Frans Huys nach Vredeman de Vries gestochenen Folge „Variarum protractionum“ in Zusammenhang, deren Kartuschen sie im Gegensinn mit überzeugenden Variationen und eigener nummerischer Abfolge wiedergeben. In dem Versteigerungskatalog zur Sammlung J. A. Fredericks in Amsterdam 1908 heißt es über unsere Folge: „Belles copies françaises ou italiennes en contre-sens [...] excessivement rare“ (Hollstein, S. 40). - Ganz ausgezeichnete bis prachtvolle Drucke vor der Adresse Iacomos Marcuccis. Mit gleichmäßig schmalem Rändchen um die Plattenkante. Minimal fleckig, der Sammlerstempel vereinzelt minimal durchschlagend, Blatt 10 mit dünnen Quetschfältchen, minimale Montierungsreste verso, sonst einheitlich und sehr gut erhalten. Aus dem Besitz des Graphikhändlers Charles Naudet, 1810 (Lugt 1937) sowie aus der Sammlung des Musée d´art et d´industrie à Lyon (mit einer Variante des Stempels, vgl. Lugt 1699). Abbildungen


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Christoph Jamnitzer (1563–1618, Nürnberg)

5135 Ein Putto mit einem Reiher in einer Mandorla, umgeben von Fabelwesen; Putti und phantastische Meereswesen; Groteske Ornamente. 3 Radierungen. Je ca. 14,9 x 18,8 cm. (1610). Aus Hollstein 1. 1.500 € Aus „New Grotteßken Buch / Inventirt gravirt und verlegt / Durch / Christoph Jamnitzer [...]“, wie die beiden folgenden Nummern. Der Goldschmied und Kupferstecher Christoph Jamnitzer ist der bedeutendste Vertreter der gleichnamigen Künstlerdynastie. Seine Kunst­ fertigkeit und die Originalität seiner Bilderfindungen brachten ihm allseitige Anerkennung ein. Der Künstler wurde von Kaiser Rudolf II. mit größeren Aufträgen betraut. Die Phantastik von Jamnitzers Ikonographie ist in hohem Maße charakteristisch für die Formenwelt der rudolfinischen Epoche. - Ausgezeichnete, gegensatzreiche Drucke mit Rand um die Plattenkante. Etwas fleckig, leichte Alters- und Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten. Abbildung

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5138

Christoph Jamnitzer 5136 Fabelwesen und Grotesken. 4 Radierungen. Je ca. 14,2 x 18,1 cm. (1610). Aus Hollstein 1. 1.200 € Prachtvolle, kontrastreiche Drucke mit Rand. Etwas fleckig und mit Altersspuren, ein Bl. verso mit einer Bleistiftskizze, der Gesamteindruck jedoch sehr gut. Abbildung

Gerard de Jode (Verleger, 1509 Nijmegen – 1591 Antwerpen)

5138 Die fünf Sinne. Kupferstich. 18,5 x 27,1 cm. „G d Iode“. Nicht in Hollstein. Wz. Kleines gotisches P. 1.800 € Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem, wohl dem vollen Rand. Minimale Altersspuren, unbedeutend fleckig, links Spuren einer alten Albummontage, die Ränder leicht bestoßen, sonst vorzügliches Exemplar. Sehr selten. Abbildung

5137 Fabelwesen und Grotesken. 4 Radierungen. Je ca. 14,2 x 18,1 cm. (1610). Aus Hollstein 1. 1.200 € Prachtvolle, kontrastreiche Drucke mit Rand. Etwas fleckig, Altersspuren, ein Bl. mit einer Bleistiftskizze verso, der Gesamteindruck jedoch gut. Abbildung

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5140

Antonio Lafreri (Verleger, 1512 Orgelet – 1577 Rom)

5139 Ecce Homo. Kupferstich, nach Tizian. 26,1 x 19,7 cm. 1566. Birte Rubach (Ant. Lafreri Formis Romae. Der Verleger Antoniio Lafreri und seine Druckgraphikproduktion, Berlin 2016) Nr. 68. Wz. Gekreuzte Pfeile mit Stern (Woodward 199, Rom 1549).

sehr schön erhalten. Beigegeben eine gegenseitige Kopie des venezianischen Verlegers Luca Bertelli (tätig zwischen 1564-89 in Padua). Im Unterschied zum Original ist die Kopie mit einer allegorischen Zierleiste versehen (Meyer, Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. III, S. 702, 15; Ka. Escorial, S. 369, 4 a). Abbildung

4.500 € Das von Antonio Lafreri verlegte Blatt ist das Werk eines anonymen Kupferstechers und geht auf eine Komposition Tizians zurück. Die technisch hochdifferenzierte, verfeinerte Stechermethodik könnte dafür sprechen, den Kupferstich einem nordischen Künstler zuzuordnen. Als Autor käme Cornelis Cort in Betracht, der 1565-66 in Venedig für Tizian Reproduktionsstiche angefertigt hatte und seit 1566 in Rom für Antonio Lafreri und Antonio Salamanca tätig war. Sollte dies zutreffen, hat Cort den Kupferstich gleich im Jahr seiner Ankunft in Rom geschaffen, gleichsam als wolle er seine Auftraggeber von seiner technischen Bravura überzeugen. Der Kupferstich ist außerordentlich selten. Ein weiterer Abzug befindet sich in der Sammlung des Escorial (La Coléccion de Grabados de El Escorial, Barcelona 1988, S. 369, 4b). - Prachtvoller, nuancierter und leicht toniger Abzug mit gleichmäßigem Rand. Minimal fleckig, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst

Gerard de Lairesse (1641 Lüttich – 1711 Amsterdam)

5140 Allegorie auf die Malerei. Schabkunstblatt. 10,9 x 9 cm. Um 1675. Hollstein 241. 1.200 € Bei dem vorliegenden Blatt handelt es sich um eines von nur vier Mezzotintoblättern des Künstlers. Ganz ausgezeichneter, samtener Abzug mit schmalem Rand. Minimal fleckig und gebrauchsspurig, sonst sehr gut erhalten. Selten. Abbildung

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5144

Hanns Lautensack (1524 Bamberg – um 1566 Wien)

5141 Landschaft mit drei Männern. Radierung. 19,3 x 29 cm. B. Nicht bei Bartsch, Hollstein 12. Wz. undeutlich.

5143 Der Engel tröstet Hagar. Radierung. 19,2 x 29,4 cm. B. 54, Hollstein 40. Wz. Krone im Kreis mit Kreuz darüber (undeutlich).

3.000 €

2.400 €

Ganz ausgezeichneter Druck bis an die Einfassungslinie geschnitten, nur partiell oben links auf diese geschnitten. Minimal fleckig unten links winziges Braunfleckchen, verso geglättete Mittelfalte mit zarten Trockenfältchen, sonst sehr schön und original erhaltenes Exemplar.

Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Abzug mit der Einfassungslinie. Schwache Trockenfältchen, unten links im Stein unauffällig geschlossene bzw. hinterfaserte Randläsuren, etwas fleckig sowie braunfleckig, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar.

Abbildung

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5142 Christus erhört das kanaanäische Weib. Radierung. 15,5 x 21,8 cm. 1559. B. 48, Hollstein 37 II. Wz. Gotisches P (undeutlich?).

5144 Tobias mit dem Engel an einem Fluss (Der Donau­ strudel). Radierung. 19,1 x 29,2 cm. (1571). Hollstein 44 wohl I (von III). Wz. Krone (?) im Kreis mit Kreuz darüber.

1.200 €

2.800 €

Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck an die Einfassungslinie geschnitten. Geringe Altersspuren sowie leicht knitterspurig, sonst sehr gutes Exemplar.

Wohl noch vor Überarbeitung der Platte und noch vor der späteren Schrift, die im dritten Zustand ins Wasser geschrieben wird: „DER. STRVDL / AVF DER THONNAW / 1572“. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Frühdruck des seltenen Blattes, an bzw. rechts oben links partiell innerhalb der Einfassungslinie geschnitten. Insgesamt etwas fleckig, zwei vertikale feine Quetschspuren vom Druck, unten rechts unauffällig Diagonalfalte verso, oben rechts kleine ausgebesserte Stelle, dort mit zarter Federretusche, geringe Montierungsreste verso, sonst sehr gut.

Abbildung

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5145

Lucas van Leyden (1494–1533, Leiden)

5145 Die Versuchung Christi. Kupferstich. 17,1 x 13,1 cm. 1518. B. 41, Hollstein 41, Filedt Kok (New Hollstein) 41 I (von II). Wz. Wappen mit bekrönten Buchstaben R und Fleurs-de-lis (Briquet 8993, 1499). 3.500 € Ausgezeichneter, feinzeichnender Frühduck noch vor den späteren Überarbeitungen, etwa unten links im Stein und im Gesicht des Teufels. Mit der Einfassungslinie. Unbedeutend fleckig, verso Klebe- und Montierungsspuren, sonst tadellos. Verso mit einer bisher unbekannten Sammlermarke (ähnlich Lugt 2408c und 2408d). Abbildung

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5146 Mars, Venus und Amor. Kupferstich. 18,7 x 24,4 cm. 1530. B. 137, Hollstein 137, Filedt Kok (New Hollstein) 137 III. 600 € Unten links mit der Adresse von Frans van Wyngaerde. Ausgezeichneter, leicht grauer Druck knapp an die Darstellung geschnitten, unten bis in die Ferse des Mars geschnitten. Minimal fleckig sowie stockfleckig, verso kaum wahrnehmbar geglättete Mittelfalte, dünne Stellen, sonst gut. Abbildung


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5146

Lucas van Leyden 5147 Pallas Athena. Kupferstich. 11,8 x 7,8 cm. Um 1530. B. 139, Hollstein 139, Filedt Kok (New Hollstein) 139 I (von II). 1.200 € Noch vor dem Monogramm des Künstlers unten links. Prachtvoller Druck umlaufend mit der Plattenkante. Minimal angestaubt, der Sammlerstempel nur schwach durchschlagend, rechts im äußersten Rand unmerkliche Ausbesserung mit sehr feiner Federretusche, oben links ausgebesserter Randeinriss sowie oben mittig eine schwache Quetschspur, verso weitere Knitter- und Gebrauchsspuren, sonst sehr gut. Aus der Sammlung André-Jean Hachette (Lugt 132). Abbildung

Jan van Londerseel (um 1570 Antwerpen – 1624/25 Rotterdam)

5148 Landschaft mit Jacob und Rahel am Brunnen. Kupferstich nach Gillis Claesz. de Hondeoeter. 36,3 x 47,7 cm. Hollstein 5. Wz. Bekröntes Lilienwappen. 1.200 € Ganz ausgezeichneter, nuancierter und leuchtender Druck teils mit leichtem Plattenton und breitem Rand. Vertikale Mittelfalte, dort verso mit Spuren alter Albummontierung, dort weitere geglättete Vertikalspuren, vereinzelt leicht altersspurig und fleckig, oben montierungsbedingt zwei gebräunte Stellen, zwei kurze Randeinriss rechts, sonst in sehr schöner Erhaltung. Abbildung Seite 104

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5148

Janus Lutma II (1624–1685, Amsterdam)

5149 Ianus Lutma Posteritati (Brustbild des Jan Lutma d. Älteren). Punzenstich („opus mallei“). 30,5 x 21,2 cm. 1669. Wurzbach 2, Hollstein 6 II. Wz. Straßburger Lilienwappen. 1.800 € Der Goldschmied, Münzgraveur und Kupferstecher Jan Lutma II. gilt als der Erfinder eines tonalen Druckverfahrens, des sogenannten opus mallei, das er bei einer Reihe von gestochenen Bildnissen berühmter Zeitgenossen (H. 6-8) und bei dem eigenen, 1681 entstandenen Selbstportrait (H. 4) erstmals zur Anwendung brachte (siehe Christiane Wiebel: Aquatinta oder „Die Kunst mit dem Pinsel in Kupfer zu stechen“, Kunstsammlungen der Veste Coburg 2007, S. 70-71, Abb. 44). Das hier vorliegende Bildnis des Vaters Jan Lutma d. Älteren, der einer der bedeutendsten niederländischen Silberschmiede des 17. Jahrhunderts war, dürfte kurz nach dessen Tode im Jahre 1669 entstanden sein. -Ausgezeichneter, nuancierter Druck auf die Plattenkante geschnitten. Minimal angestaubt sowie fleckig, die linke untere Ecke abgerissen, kleinere Ränd­ läsuren sowie leichte Altersspuren, sonst noch gut. Selten. Beigegeben von demselben das radierte Bildnis des Vaters von 1656 (Hollstein 5) sowie ein weiterer Punzenstich mit dem „Bildnis des Joost van den Vondel (Hollstein 8). Abbildung

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5150

Jacob Matham (1571–1631, Haarlem)

5150 Venus, Ceres und Bacchus. 3 Kupferstiche im Rund. Je ca. 19,7 cm. Um 1599-1600. B. 18-20, Hollstein 223-225, Widerkehr (New Hollstein) 196-198. Wz. Adler mit Basler Stab und drei angehängten Kugeln. 4.500 € Die vollständige Suite der drei Gottheiten, die gemeinsam eine Sentenz aus dem Eunuchus des Terenz bilden: Sine Cerere et Baccho friget Venus. - Prachtvolle und klare Abzüge mit zartem, gleichmäßigem Plattenton und mit sehr breitem, teils wohl dem vollen Rand. leichte horizontale Mittelfalte, kleinere Randläsuren unten, Venus die obere linke Ecke abgerissen, sonst in ganz vorzüglicher und herrlich originaler Erhaltung. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5151

Jacob Matham 5151 Die vier Jahreszeiten. 4 Kupferstiche im Rund nach Hendrick Goltzius. Je ca. D. 25,8 cm. 1589. B. 140-143, Hollstein 300-303, Widerkehr (New Hollstein, Matham) 215 I (von II), 216-218, Leesberg (New Hollstein, Goltzius) 672 I (von II) 673-674, je II, 675. Wz. Bekröntes Wappen mit Basler Stab, Wappen von Amsterdam. 2.400 € Die vollständige Folge in ausgezeichneten bis ganz ausgezeichneten Drucken, das erste Blatt mit breitem Rand und noch vor der späteren Adresse von Visscher, die übrigen drei mit schmalem Rändchen um die runde Plattenkante und mit der veränderten Nummerierung; auch das letzte Blatt, dessen Zusatz „No. 120“ nicht explizit in der Literatur genannt wird. Minimal stockfleckig, sowie teils leicht vergilbt, horizontale Mittelfalten, die Nummer 1 auf dem Blatt Frühling schwach getilgt, drei Blatt auf ein Fensterpassepartout montiert, sonst insgesamt sehr gut erhalten. Sämtlich aus der Sammlung Thore Lundh (nicht bei Lugt) sowie drei Blatt zusätzlich aus der Sammlung E. Fabricius (Lugt 847a und 919ter). Abbildung

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5153

5152

George Matheus

Meister IB

(1554–1572 tätig in Augsburg und Lyon)

(dt. Künstler, tätig um 1530)

5152 Martha führt Maria Magdalena in den Tempel. Clair-obscur-Holzschnitt von zwei Platten in Schwarz und Ocker nach Marcantonio Raimondi. 24,2 x 35 cm. B. XII, S. 37, 12, Hollstein 7 I (von II). 1.200 € Vor Löschung des Monogramms. Ganz ausgezeichneter, im Ockerton etwas ungleichmäßiger Druck, mit rückseitig sehr schön zeichnendem Relief von der Linienplatte. Vertikale Mittelfalte, Fehlstelle im Druck an den Füßen Marthas wohl nachträglich gräulich retuschiert, auf ein Sammlerpassepartout montiert, sonst sehr gut erhalten. Verso Sammlerparaphe „W.F.“ (nicht bei Lugt). Abbildung

5153 Fries mit Kindern bei der Weinernte. Kupferstich. 1529. 8,8 x 29,3 cm. B. VIII, S. 311, 35. 3.500 € Bartsch glaubte, die Darstellung folge möglicherweise einer Vorlage Raffaels. Prachtvoller, prägnanter und dabei feinzeichnender Abzug mit feiner Gratwirkung. Mit den Spuren eines weißen Rändchens um die Plattenkante, sonst an die Darstellung geschnitten. Verso leichte geglättete Mittelfalte sowie etwas fleckig, ganz vereinzelt sehr sorgsame und nahezu unsichtbare Ausbesserungen, etwa am Arm des neunten Kindes von links, einzelne unmerkliche Federeinzeichnungen in Grau, sonst in tadellos schöner und ganz vorzüglicher Erhaltung. Unten rechts mit einer unbekannten Sammlerparaphe (nicht bei Lugt). Abbildung

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5155

Meister IHS (tätig wohl 1556–1572 in Rom)

5154 Pan, Pomona und Cupido. Kupferstich nach Giulio Bonasone. 26,3 x 22,3 cm. B. XV, S. 514, 4, Nagler, Die Monogrammisten III, 2602, 11, vgl. B.(Bonasone) XV, S.154, 170. 800 € Ganz ausgezeichneter, teils kontrastreicher Druck mit einzelnen Wischkritzeln und feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Nur leicht fingerfleckig, montierungsbedingt einzelne dünne Papierstellen im Bereich der Ecken, verso kleine Montierungsreste, sonst in sehr schöner Erhaltung. Abbildung Seite 106

Meister NDB (tätig in den 1540er Jahren, in Bologna und Fontainebleau)

5155 Die Muttergottes mit dem Christuskind und Heiligen. Clair-obscur-Holzschnitt von drei Blöcken in Schwarz, Olivgrün und Ocker. 23,8 x 18,3 cm. Um 1540. B. XII, S. 63, 21. 3.000 € 108

In dichter Abfolge zeigt der Holzschnitt die Jungfrau mit dem Kind, den Johannesknaben, Maria Magdalena, den Evangelisten Johannes sowie zwei weitere Heilige. Für die Figur der Jungfrau lässt sich eine Zeichnung Parmigianinos aus dem Jahren 1524/26 nachweisen (Uffizien, Florenz), jedoch muss die gesamte, wohl verloren gegangene Komposition zeitgenössisch berühmt gewesen sein, da sie in verschiedenen Kopien und Nachstichen Verbreitung fand. Der Meister NDB ist ein unbekannter Formenschneider, der in der Mitte der 1540er Jahre tätig war. Fünf Clair-obscur-Holzschnitte nur sind bekannt, die das Monogramm NDB tragen, zwei davon 1544 datiert. Stimmen die Zuschreibungen von Karpinski (1976) umfasst das graphische Œuvre elf Blatt. Möglicherwiese stammte der Meister aus Bologna, Motive und Papierwahl seiner Arbeiten legen die Vermutung nahe, dass er um 1544 in Fontainebleau gewirkt hat. Ganz ausgezeichneter, teils kräftiger Druck mit schmalem Rändchens um die Einfassung an drei Seiten, oben links sowie entlang des linken Randes knapp an bzw. auf die Einfassung geschnitten. Vereinzelt nur leicht fleckig, winziger Randeinriss links, wohl montierungsbedingt vereinzelt dünnen Papierläsuren und feine, meist hinterlegte Brüche, Papier- und Klebereste verso, oben kleine Fehlstelle hinterlegt, Alters- und Gebrauchsspuren sowie kleine Annotationen in Rötel verso, im Gesamteindruck jedoch sehr gut. Von großer Seltenheit. Aus der Sammlung Grigori Alexandrovitch Czougaievitch (Lugt 1207a, ehemals Graf A. Czernin). Abbildung


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Jean Mignon (tätig 1537–1540 in Fontainebleau, später in Paris)

5156 Herme mit Herkules mit dem Löwenfell und der Keule. Radierung im Oval. 23,1 x 14 cm. Herbet 7 (ano­ nyme Kupferstecher), Zerner J.M.15 I (von II). 4.500 € Aus einer insgesamt 10-teiligen Folge mit Hermen. Ganz ausgezeichneter, prägnanter Druck vor Name und Nummer, mit zartem Plattenton und leichten Wischspuren, mit sehr breitem, möglicherweise dem vollen Rand um die ovale Plattenkante. Leicht angestaubt, unten rechts schwacher Wasserrand, oben mittig kleine Spuren alter Fadenbindung, kleiner Kleberest ebenda, geringfügig altersspurig, unten rechts alte Federpaginierung „9“, sonst in sehr schöner und originaler Erhaltung. Sehr selten. Abbildung

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5157

Monogrammist ZBM (ital. Stecher, tätig im 16. Jh.)

5157 Die Büchse der Pandora (Allegorie der Aufklärung). Kupferstich und Kaltnadelradierung. 37,6 x 23,9 cm. 1557. Nagler, Die Monogrammisten, V, 2065 II, Passavant VI, S. 173, Ausst. Kat. Boston: Italian Etchers of the Renaissance & Baroque, Boston 1989, Nr. 21; La Bella Maniera, Druckgraphik des Manierismus aus der Sammlung Georg Baselitz, hrsg. von Ger Luijten, Bern/Berlin 1994, Nr. 5. Wz. Sonne. 1.500 € Bei dem Stich handelt es sich um das bisher einzige Blatt des Monogrammisten ZBM. Das „Z“ steht möglicherweise für „Zoan“, die venezianische

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Variante für „Giovanni“, was eine venezianische Herkunft des Stechers nahelegt. Der Künstler wurde versuchsweise mit Zoan Battista Mantuano, Giovanni Battista Bertano Mantuano sowie Giovanni Battista d‘Angeli identifiziert, doch ließ sich keiner der Vorschläge bisher verifizieren. Die seitenverkehrte Vorzeichnung für den Stich wird in der Menil Foundation in Houston aufbewahrt, die möglicherweise von der Hand Piero Ligorios stammt. Für eine ausführliche Beschreibung der Ikonographie siehe Sue Welsh Reed, Richard Wallace, Italian Etchers of the Renaissance and Baroque, Boston 1989, Nr. 21, S. 42-43. - Ausgezeichneter Druck auf bzw. knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten. Minimal fleckig, die untere linke Ecke ergänzt und mit feiner Federretusche, vereinzelt weitere, nur winzige Ausbesserungen, im Gesamteindruck sehr schönes Exemplar. Selten. Abbildung


_______________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts

Paulus Moreelse (1571–1638, Utrecht)

5158 Amor in Gedanken. Radierung.16,4 x 12,2 cm. Nagler, Die Monogrammisten, IV, S. 923, 3132, Hollstein 3. Wz. Anker. 900 € Mit der Nummer 182 unten mittig, Nagler beschreibt diesen Druckzustand nach Frenzel als zweiten Zustand. Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit schmalem Rand. Kaum gebrauchsspurig, in tadelloser Erhaltung. Abbildung

5158

Jan Harmensz. Muller (1571–1628, Amsterdam)

5159 Das Märtyrium des hl. Sebastian. Kupferstich nach Hans von Aachen. 52,6 x 34,5 cm. Um 1600. Hollstein 41, Filedt Kok (New Hollstein) 23 III (von IV). 750 € Ausgezeichneter, silbrig schimmernder Druck vor der finalen Adresse des Cornelis Danckerts, meist auf die Plattenkante geschnitten, oben mit Rand um die bogenförmige Facette. Minimal angestaubt sowie fleckig, alt aufgezogen, sonst jedoch tadellos. Aus den Sammlungen Johann Konrad und Johann Jacob Ammann (Lugt 9), J. C. J. Bierens de Haan (Lugt 451e) und des Museums Boijmans Van Beuningen (Lugt 288a und 700a), recto mit einem weiteren, nicht zu identifizierenden Sammlerstempel. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5160

Jan Harmensz. Muller 5160 Amor und Psyche. Kupferstich nach Bartholomäus Spranger. 38,6 x 52,8 cm. Um 1600. B. 70, Hollstein 51, Filedt Kok (New Hollstein) 70 II (von IV). Wz. Lilie über Bandenwappen. 7.000 € Vor den Adressen von Cornelis und Iustus Danckert. Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit ganz feinem Rändchen um die Einfassungslinie, unten mit dem Schriftrand. Verso leichte geglättete horizontale und vertikale Falz- und Knickspuren, diese verso sorgsam und unauffällig ausgebessert, unbedeutend fleckig, links ein größerer unauffälliger, jedoch recto sowie verso nahezu unsichtbar und fachmännisch geschlossener Randeinriss, dieser durch den Putti nach oben bis zum Beitisch unten reichend (ca. 19cm), kleine unauffällige Ausbesserungen und kleine geschlossene Randeinrisse, diese teils mit feinen Federretuschen, der Gesamteindruck jedoch sehr gut. Aus der Sammlung Carl Julius Kollmann, Dresden (Lugt 1584). Abbildung

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5161 Chilon, Gesetzgeber und Philosoph von Sparta. Kupferstich. 48 x 36 cm. 1596. B. 13, Hollstein 80, Filedt Kok (New Hollstein) 13 III. 4.500 € Chilon von Sparta gilt laut Platon als einer der Sieben Weisen Griechenlands. Sein Motto „nosce teipsum“ - „Erkenne dich selbst“ - ziert im vorliegenden Kupferstich von Jan Muller den oberen Rand der ovalen Einfassung und erklärt auch den Spiegel in der Hand des Dargestellten. Das Blatt bildet ein Paar mit der Darstellung des „Harpocrates“ (New Hollstein 12). Ganz ausgezeichneter, kräftiger und gegensatzreicher Druck mit schmalem Rand. Geglättete horizontale Mittelfalte, vereinzelt kleine Bereibungen bzw. Ausbesserungen im Papier, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr schönes Exemplar. Aus der Sammlung des Grafen Clémens-Wensceslas de Renesse-Breidbach (Lugt 1209). Abbildung Seite 6


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5162

Gillis Neyts (1623 Gent – 1687 Antwerpen)

5162 Landschaft mit einem spazierenden Paar mit Hund. Radierung. 8,5 x 11,2 cm. Hollstein 21. 1.200 € Prachtvoller, scharfer Druck mit dem vollen Rand. Selten, Hollstein verzeichnet lediglich zwei Exemplare in Kopenhagen und London. Geringfügig stockfleckig, sonst vorzüglich erhalten. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5163

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Crescenzio Onofri (um 1632 Rom – um 1715 Florenz)

5163 Die Landschaft mit der Brücke. Radierung. 22 x 31,6 cm. B. 5, TIB (Commentary) .005 II. 1.800 € Der Landschaftsmaler und peintre-graveur Crescenzio Onofri wurde in Rom geboren und verbrachte dort den größten Teil seines Lebens. Biographische Informationen über den Künstler sind spärlich. Laut Pascoli war er der einzige Schüler von Gaspard Dughet und über 60 Jahre alt, als er nach Florenz berufen wurde, um Hofmaler von Cosimo III de‘Medici zu werden. Drucke des Künstlers sind selten. Bartsch beschreibt eine zwölfteilige Serie von Landschaftsradierungen, die 1696 unter dem Titel „Varii prospectus sylvestres“ veröffentlicht wurde und Gemälde des Künstlers reproduziert. Das vorliegende Blatt weist stilistisch große Ähnlichkeiten zu den Arbeiten Gaspard Dughets auf. Die helle pastorale Landschaft ist in einer lebendigen, skizzenhaften und differenzierten Ätztechnik wiedergegeben, die weiterhin an die malerischen, atmosphärischen Radierungen von Giovanni Francesco Grimaldi erinnert. - Ganz ausgezeichneter, kontrastreicher Druck mit schmalem Rand um die tonig druckende Plattenkante. Minimal fleckig, kleine geschlossene Randeinrisse unten, winzige Oberflächenbereibungen links, weitere geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst sehr schön.

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Abbildung

Crescenzio Onofri 5164 Der Strom. Radierung. 22,4 x 31,9 cm. B. 7, TIB (Commentary) .007 II. 1.800 € Aus der Folge der 12 Landschaften. Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit Rand. Geringfügig fleckig, links mit Spuren einer alten Albumbindung, unten mit einer alten Sammlerbezeichnung, sonst sehr schön erhalten. Aus einer unbekannten Sammlung „AND“ (Lugt 4594). Abbildung

Adriaen van Ostade (1610–1684, Haarlem)

5165 Der Raucher. Radierung. 6,8 x 5,3 cm. (1640). B. 5, Dutuit IV (von V), Davidsohn IV (von VI), Godefroy, Hollstein 5 V (von VII). 6.000 € Ausgezeichneter, kräftiger und toniger Druck mit feinem Rändchen. Vor der senkrechten Strichlage auf dem kleinen Dreieck zwischen Faß und dem rechten Bein des Bauers. Einwandfrei erhalten. Laut Godefroy in diesem Druckzustand „très rare“. Aus der Sammlung P. Giordani (Lugt 3688). Abbildung

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Adriaen van Ostade 5166 Die Mutter mit zwei Kindern. Radierung. 8,7 x 7 cm. Um 1675. B. 14, Dutuit III, Davidson, Godefroy, Hollstein 14 IV (von VI). 6.000 € Vor den feinen Linien auf der rechten Hand des Mädchens im Vordergrund. Ganz ausgezeichneter, leicht toniger, zeitgenössischer Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Vorzüglich erhalten. Aus den Sammlungen Sir Joshua Reynolds (Lugt 2364), W. Esdaile (L. 2617) und P. Giordani (L. 3688). Selten. Abbildung Seite 115

5167 Die Sänger am Fenster. Radierung. 23,7 x 19 cm. Um 1667. B. 19, Dutuit, Davidsohn, Godefroy, Hollstein 19 V (von VII). 5167

4.500 € Vor dem Kratzer auf der Nase des Mannes. Prachtvoller, harmonischer Abzug mit sehr feinem Rändchen an drei Seiten um die Einfassungs­ linie unten mit dem weißen Rand und der Signatur des Künstlers. Minimal stockfleckig sowie leicht fleckig, verso kleine Montierungsreste, in den oberen ecken auf ein Passepartout montiert, schwache Gebrauchsspuren, sonst ordentlich und sehr schönes Exemplar. Abbildung

5168 Die Gevatterinnen. Radierung. 10,4 x 9,2 cm. Um 1642 (?). B. 40, Dutuit I (von IV), Davidsohn III (von V), Godefroy III (von V), Hollstein 40 III (von V). 2.800 € Mit den feinen Strichen vor der Nase der linken Frau, vor dem Fleck am Kinn. Prachtvoller, scharfer, zeitgenössischer Druck mit gleich­ mäßigem Rändchen um die deutlich zeichnende Plattenkante. Vollkommen erhalten. Aus der Sammlung M. Wigand (1846 - 1891, Leipzig, Lugt 2623); Auktion C. G. Boerner, Leipzig, 12. November 1891; C.G. Boerner, Düsseldorf 1955, Neue Lagerliste 14; Nr. 68; Sammlung P. Giordani (Lugt 3688). Abbildung

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5169

Adriaen van Ostade 5169 Der Tanz in der Scheune. Radierung. 25,6 x 32 cm. (1652). B. 49, Dutuit VII, Davidson VII, Godefroy IX, Hollstein 49 IX. Wz. Trauben. 750 € Ausgezeichneter, noch wirkunsgreicher Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Eine vertikale Falzspur verso, geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst tadellos. Abbildung

Egbert van Panderen (geb. um 1580, nachweisbar bis 1617 in Antwerpen und Amsterdam)

5170 Der Evangelist Mattheus mit dem Engel. Kupferstich nach Pieter de Jode I. 28,8 x 21,7 cm. Hollstein aus 38-41. Wz. Lothringer Kreuz. 600 € Nur wenig ist über das Leben des Kupferstechers und Zeichners Egbert van Panderen bekannt, außer der Tatsache, dass er aus Haarlem stammte und wahrscheinlich in Antwerpen verstarb. Er stach hauptsächlich reli­giöse Darstellungen nach Antwerpener Künstlern wie Pieter de Jode, Otto van Veen, Rubens und Cornelis de Vos und war seit 1606 Mitglied der dortigen Lukasgilde. - Ganz ausgezeichneter, scharfer und dabei feinzeichnender Druck mit Rand um die Plattenkante. Minimal fleckig im weißen Rand oben, kurzer, hinterlegter Randeinriss links, schwache Knitterspur links, sonst tadellos schön erhalten. Abbildung

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Willem Panneels

Crispijn de Passe d. Ä.

(um 1600 Antwerpen – nach 1632)

(um 1565 Arnemuiden – 1637 Utrecht)

5171 Die hl. Cäcilie. Radierung. 14,9 x 13,7 cm. Wurzbach 15, Hollstein 18 II. Wz. Großes Bekröntes Wappen mit Posthorn. 400 € Prachtvoller, kräftiger und lebendiger Druck mit feinem Rändchen, rechts auf die Plattenkante beschnitten. Geringfügig fleckig und angestaubt, minimale unauffällige Horizontalfalte verso, sonst sehr schönes Exemplar. Abbildung

5172 Parabolarum eva[n]gelicaru[m] typi elegantissimi. 11 (von 12) Kupferstiche mit dem Titelblatt im Rund nach Maarten de Vos. D. 8,3 cm. 1596-1604. Hollstein 93-102, 104. 1.500 € Die detailreichen Kleinmeister-Stücke wurden laut der Inschrift „Crispian d Passe sculptor imprimit form argent“ auf der Darstellung „Die Auferweckung des Lazarus“ vom Meister auf Silberplatten gestochen. Jene Silberplatten wurden selbst auch als objet d‘arts gehandelt, oder dienten als Gaben für Freunde und Bekannte. Die Folge beinhaltet einige der üblichen Parabeln, es werden jedoch auch weniger bekannte Erzählungen illustriert, wie das königliche Hochzeitsbankett (Matthäus 18:3-14) oder Der Pharisäer und der Gastwirt. Sämtliche Darstellungen haben lateinische Inschriften, die die Moral der illiustrierten Erzählungen erläutern, wodurch die Folge gewissermaßen zu einer Anteilung für ein tugendhaftes Leben wird. - Die beinahe vollständige Folge - es fehlt lediglich die Rückkehr des verlorenen Sohnes (Hollstein 103) - in ganz ausgezeichneten bis prachtvollen Drucken mit schmalem bzw. breitem Rand um die runde Facette. Nur unbedeutend fleckig, in den äußeren Rändern teils Spuren einer alten Albummontierung, ein Blatt mit winzigem Löchlein im weißen Rand unten, sonst tadellos und vollkommen erhalten. Abbildung

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5172

Crispijn de Passe d. Ä. 5173 Der hl. Hieronymus. Kupferstich. 28 x 19,7 cm. 1606. Hollstein 259. Wz. Straßburger Wappen. 1.200 € Den vorliegenden Kupferstich mit der Darstellung des hl. Hieronymus mit einem Totenschädel schuf Crispijn d. Ä. 1606 während seiner Zeit in Köln. Laut dem am unteren Rand hinzugefügten Text basiert das klar im Geiste einer Memento-Mori-Thematik anzusiedelnde Blatt auf einer kolorierten Vorlage Albrecht Dürers. Ein ähnliches Tafelbild des Nürnberger Meisters mit dem hl. Hieronymus in seinem Studierzimmer findet sich beispielsweise im Museu Nacional de Arte Antiga in Lissabon (Inv. Nr. 828 Pint). In de Passes Stich wird das minutiös beobachtete, oval eingefasste Bildnis des Hieronymus im Hintergrund durch eine weitere, durch eine Fensteröffnung sichtbare Darstellung des Heiligen erweitert, die ihn zusammen mit dem Löwen in der Wildnis zeigt. Das mit großer Kunstfertigkeit ausgeführte Blatt demonstriert auf exemplarische Weise die hochdifferenzierte, verfeinerte Radiertechnik de Passes, die seinen Erfolg begründete und auch durch seine Nachfahren weiterlebte. - Ganz ausgezeichneter, leicht toniger Druck mit feinem Rand um die Plattenkante. Geringfügig angeschmutzt, unauffällige Horizontalfalte, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst schönes Exemplar. Aus der Sammlung des Fürstlich Waldburg Wolfegg‘ schem Kupferstichkabinett, Wolfegg und Würtemberg (Lugt 2542). Abbildung

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5176

Andries Pauwels Crispijn de Passe d. Ä. 5174 Die vier Kontinente. 4 Kupferstiche. Je ca. 18,8 x 22,5 cm. Hollstein 597-600. Wz. Greif. 2.400 € Die komplette Folge in prachtvollen bis brillanten, herrlich kräftigen Drucken mit feinem Plattenton und mit breitem Rand um die Plattenkante. Geringfügige Altersspuren, kaum merklich lichtrandig, teils kleinere Randläsuren und kurze Randeinrisse oben, diese teils geschlossen bzw. hinterlegt (vornehmlich ein Blatt), links Spuren einer alten Albumbindung, sonst herrliche und vorzügliche Exemplare. Selten.

(1600–1639, Antwerpen)

5176 Der Zahnzieher. Kupferstich nach Theodor Rombouts. 29,9 x 39 cm. Wurzbach 6, Hollstein 7. Wz. Traube mit Fleur-de-lis (Heawood 2332-34, Paris 1631). 2.400 €

Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Geringfügige Altersspuren, sonst gut erhalten. Selten.

Das nicht sehr umfangreiche druckgraphische Werk des flämischen Zeichners und Radierers Andries Pauwels umfasst verschiedene Illustrationsfolgen mit religiösen und biblischen Sujets sowie einzelne Blätter mit historischen Darstellungen und Genreszenen. Die Komposition des vorliegenden Blattes geht auf ein Gemälde des etwa gleichaltrigen Antwerpener Meisters Theodor Rombouts (1597-1637) zurück, von dem drei Fassungen bekannt sind (vgl. B. Nicholson: Caravaggism in Europe, Oxford 1979, Bd. III, Nrn. 1013-4). Die sehr präzise und kleinteilig behandelte Radierung gibt die Stilmerkmale der Kunst dieses Antwerpener Caravaggisten kongenial wieder. Mit der Adresse des Antwerpener Verlegers Anton Goetkint, der später in Paris unter dem Namen Bonenfant tätig war. - Prachtvoller, gleichmäßiger Druck mit schmalem Rändchen um die Plattenkante. Kaum wahrnehmbar geglättete Mittelfalte, unbedeutende Gebrauchsspuren, sonst vollkommen erhalten. Aus der Sammlung Brentano-Birckenstock, Wien und Frankfurt (Lugt 345).

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5175 Der liederliche Haushalt. Kupferstich nach Maarten de Vos. 22,5 x 24 cm. 1589. Hollstein (de Passe) 613, Hollstein (M. de Vos) 1287. 1.800 €

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5178

5177

Georg Pencz

Gabriel Perelle

(1500 Nürnberg – 1550 Leipzig)

(1600 Vernon-sur-Seine – 1675 Paris)

5177 Die Parabel auf den Vater mit den beiden Söhnen im Weinberg. Kupferstich. 3,7 x 5,7 cm. B. 36, Hollstein 48.

5178 Die vier Jahreszeiten im Rund. 4 Radierungen. Je ca. 11 x 11 cm. Le Blanc 45-48. Wz. Kleine Wappenkartusche (undeutlich).

450 €

600 €

Blatt 8 aus der Folge „Das Leben Christi“. Prachtvoller, kräftiger Abzug minimal knapp innerhalb der Darstellung geschnitten. Geringe Gebrauchsspuren, montierungsbedingt winziges Randeinrisschen unten links, sonst insgesamt sehr gut. Beigegeben von Albrecht Altdorfer der Holzschnitt „Die Geißelung Christi“ aus der Folge „Sündenfall und Erlösung der Menschheit“ (B. 23, Hollstein w.23).

Die vollständige Folge in ganz ausgezeichneten, gegensatzreichen Drucken, mit gleichmäßig schmalem Rand um die markant zeichnende Facette. Minimale Gebrauchsspuren, vereinzelt minimal knitterspurig, kleine Montierungsreste in den Ecken verso, dort nur vereinzelt winzige Läsuren in den weißen Rändern, sonst in einheitlicher und sehr schön originaler Erhaltung.

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François Perrier (gen. Bourguignon, 1590 Salins – 1650 Paris)

5179 Das Bildnis des Künstlers Simon Vouet. Radierung. 30,7 x 21,4 cm. 1632. Robert-Dumesnil 12, Le Blanc 195. Wz. Trauben. 750 € Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante. Leichte diagonale Knickspur, schwach angestaubt, vereinzelt geringe Knitter- und Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhalten. Aus der Sammlung Roland de Perthuis de Laillevaut (Lugt 4237). Abbildung

Adam Philippon (geb. 1606 Paris, tätig in Rom)

5180 und Jean Lepautre (1618-1682, Paris). Curieuses recherches de plusieurs beaus morceaus D‘ornemens Antiques, et Modernes, tant dans la Ville de Rome, ques autres villes et lieux d‘Italie. 28 (von wohl 42) Radierungen, gebunden in einem modernen Hl-Band mit goldgeprägtem Titel „Ornamenti di Architettura 1645““. 4to. 1645. Berliner Ornamentstichkatalog 312. 1.500 € Interessante Ansammlung verschiedener Ornamente mit Kartuschen, Konsolen, Friese, Rankenwerk, Masken, Vasen, Karyatiden und Trophäen. Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete Drucke mit Rand. Altersund Gebrauchsspuren, teils minimal fleckig sowie mit kleinen Wasserrändern, sonst jedoch einheitlich und gut erhalten. Beigebunden von Jean Lepautre, dem Schüler Adam Philippons, sechs Radierungen „Portes de choer“.

5179

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5181

Simon Poelenburgh

Mattys Pool

(1592 Haarlem – ?, tätig in Amsterdam)

(1670 – nach 1730, Amsterdam)

5181 Die Folge der acht Landschaften. 8 Radierungen nach Jan van de Velde und Hendrick Goltzius. Je 13,5 x 23,6 cm. Francken-van der Kellen 534/537, Wurzbach 2, Hollstein 1-8, je I (von II). Wz. Traube.

5182 „In de Werelt. T‘ Apen:Spel“ - Les corps de garde des singes. 16 Radierungen zzgl. dem Titelblatt. Je ca. 16,5 x 20cm. Nicht bei Nagler, Wurzbach 42. Wz. Bekröntes Wappen von Amsterdam.

2.500 €

1.800 €

In Haarlem geboren, war Poelenburgh vornehmlich in Amsterdam tätig und qua Heirat mit Jacob Matham verschwägert. Arbeiten des Simon Poelenburgh sind überaus selten. Hollstein zählt lediglich zwölf Radierungen zu seinem graphischen Œuvre, von dem die vorliegende, vollständige Folge allein acht Blatt ausmachen. - Vor Änderung der Adresse in „Mariette exc.“. Sämtlich in ganz ausgezeichneten, kräftigen und meist klaren Drucken mit schmalem Rand. Entlang der äußeren Ränder teils minimal fingerfleckig, insgesamt leicht stockfleckig, Federnummerierung im weißen Rand oben rechts, vereinzelt Spuren roter Farbe, weitere geringe Handhabungsspuren, sonst in einheitlich schöner Erhaltung. Sehr Selten. Aus der Sammlung Albert Pieter van den Briel (Lugt 407a).

Die vollständige Folge mit 16 humorvollen Darstellungen, mit dem seltenen, in der Literatur nicht genannten Titelblatt. Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete Drucke mit schmalem bzw. teils wohl dem vollen Rand. Minimal angestaubt und fleckig, vornehmlich im linken weißen Rand montierungsbedingt kleine ausgebesserte Randschäden, leicht bestoßen, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst gut erhaltene Exemplare. Von großer Seltenheit.

Abbildung

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Abbildungen


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Giovanni Pietro Possenti (1618 Bologna – 1659 Padua, war tätig in Bologna)

5183 Der Erzengel Michael vertreibt Luzifer. Radierung. 20,3 x 15,8 cm. B. XIX, S. 184, 2, Le Blanc 3, Nagler, Die Monogrammisten II, 565, 2, Hollstein XXXI, Georg Pecham/Possenti 3. 3.500 € Die Identität des Monogrammisten GP hat lange für Verwirrung gesorgt und in der Vergangenheit zu unterschiedlichen Attributionen geführt. Bartsch waren insgesamt sieben Radierungen bekannt, die er einem anonymen Schüler Guido Renis zuschrieb. In der Folgezeit brachte Nagler das kleine Œuvre mit dem aus Augsburg stammmenden Maler und Radierer Georg Pecham in Verbindung. Erst 1994 gelang Nadine M. Orenstein der überzeugende Beweis, dass die zehn bisher bekannten Radierungen von der Hand des in Bologna, Padua und Venedig tätigen Malers und Graphikers Giovanni Pietro Possenti stammen (siehe Nadine M. Orenstein: „Possenti and Hercules“, in: Print Quarterly, XI, Nr. 1, März 1994, S. 20-25). Alle diese Blätter zeigen die gleiche idiosynkratische künstlerische Handschrift und einen dynamischen, außerordentlich suggestiven Radierstil. In Bezug auf Possentis Radiertechnik sprach Bartsch von Schraffuren „faites d‘une manière confuse et tournées en différens sens“. Possenti bevorzugte in der Regel kleine Formate. - Ganz ausgezeichneter, nuancierter und feinzeichnender Druck, bis auf die Einfassungslinie beschnitten. Verso geringfügig fleckig, minimale Altersspuren, sonst vorzüglich erhalten. Selten. Abbildung

Marcantonio Raimondi (1480 Argini – 1527/34 Bologna)

5184 Fortitudo. Kupferstich nach Mantegna (?). 13,4 x 7,3 cm. B. XIV, S. 286, 375. 800 € Ausgezeichneter, feinzeichnender Abzug mit sehr feinem Rändchen um die Facette. Geringfügig angestaubt, die untere linke Eckenspitze hinterlegt, sonst tadellos. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5185

Rembrandt Harmensz. van Rijn (1606 Leiden – 1669 Amsterdam)

5185 Selbstbildnis mit dem aufgelehnten Arm auf einer Steinbrüstung. Radierung. 20,4 x 16,3 cm. (1639). B. 21, White/Boon (Hollstein) 21 II, Nowell-Usticke 21, Hinterding/Rutgers 171 II. 9.000 € Ein Jahr nach der Radierung, also 1640, fertigte Rembrandt ein Selbstbildnis in Öl, in dem er die lässige Pose mit dem aufgelegten Arm wiederholte (heute National Gallery, London). Nowell-Usticke: „RR- Very scarce - a most desirable portrait“. Ausgezeichneter, klarer und in den Partien des Gesichts und der Haare feinzeichnender Druck, oben links im Bereich der Signatur und Datum lediglich etwas auslassend. Mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Minimal angestaubt, unauffällig geglättete Mittelfalte sowie links eine schwach geglättete Vertikalspur, beriebene Stelle unterhalb der Signatur oben links, sodass das Datum unkenntlich ist, vereinzelt dünne Stellen, dort minimal und sehr sorgfältige Ausbesserungen bzw. Anfaserungen, sonst sehr schön erhaltenes Exemplar. Abbildung

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5186

5187

Rembrandt Harmensz. van Rijn 5186 Die kleine Beschneidung. Radierung. 9,5 x 14,4 cm. 1654. B. 47, White/Boon (Hollstein) 47 II, Nowell-Usticke 47 II (von III), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 280 IV (von V).

5187 Der Zinsgroschen. Radierung. 7,3 x 10,3 cm. Um 1634. B. 68, White/Boon (Hollstein) 68, Nowell-Usticke 68 II (von III), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 138 II-III (von IV).

3.500 €

2.400 €

Vor den letzten Überarbeitungen. Ganz ausgezeichneter, kontrastreicher Druck mit feinem Rand. Vereinzelt minimal dünne Stellen im Papier, dort verso unten links wohl minimal angefasert, weitere geringfügige Altersspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung.

Noch vor der neuerlichen Ätzung, jedoch bereits mit einigen Merkmalen des dritten Zustands. Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit gleichmäßig schmalem Rand. Minimale Gebrauchsspuren, verso winzige Leimspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung.

Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5188

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Rembrandt Harmensz. van Rijn 5188 Christus die Händler aus dem Tempel treibend. Radierung. 13,8 x 16,9 cm. 1635. B. 69, White/Boon (Hollstein) 69 II, Nowell-Usticke 69 ,Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 139 II (von IV). 4.500 € Ganz ausgezeichneter, lebendiger Druck vor den weiteren Arbeiten in den Schatten links unten, mit schmalem Rand. Dort schwacher Lichtrand sowie minimal fleckig, oben kleine Fehlstelle im weißen Rand, sonst in sehr schöner Erhaltung. Abbildung

5190 Die Rückkehr des verlorenen Sohnes. Radierung. 15,6 x 13,6 cm. 1636. B. 91, White/Boon (Hollstein) 91, Nowell-Usticke 91, Hinterding/Rutgers 159 II (von III). 4.500 € Vor den letzten Überarbeitungen etwa im Torbogen oben links. Ganz ausgezeichneter, kräftiger und wirkunsgreicher Abzug mit harmonischem Plattenton und mit gleichmäßigem, schmalem Rand um die teils noch gratig zeichnende Plattenkante. Entlang der äußeren Papierkante nur geringfügig gebräunt, verso montierungsbedingt minimal fleckig, sonst tadellos schön erhaltenes Exemplar. Abbildung

5189 Die Kreuzabnahme bei Fackelschein. Radierung. 21 x 16,1 cm. 1654. B. 83, White/Boon (Hollstein) 83, Nowell-Usticke 83, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 286 III (von IV). 4.000 € Vor den finalen Überarbeitungen. Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rändchen. Minimal fleckig, sonst tadellos. Abbildung

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5191

5192 132


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5193

Rembrandt Harmensz. van Rijn 5191 Petrus und Johannes an der Pforte des Tempels, einen Krüppel heilend. Radierung. 18,1 x 21,6 cm. 1659. B. 94, White/Boon (Hollstein) 94 IV, Nowell-Usticke 94, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 312 V (von VI).

5193 Juden in der Synagoge. Radierung. 7,1 x 13,1 cm. 1649. B. 126, White/Boon (Hollstein) 126 II (von III), Nowell-Usticke 126 II (von VII), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 242 IV (von VII).

6.000 €

2.800 €

Prachtvoller Druck vor den finalen Überarbeitungen, mit schmalem Rand um die Plattenkante. Nur schwach stockfleckig, rechts schwaches Rostfleckchen, dünne Stelle rechts, unten rechts eine alte Federpaginierung, kleine Montierungsreste verso, sonst tadellos.

Nowell-Usticke: „C1 Rather uncommon“. Vor den verstärkten Diagonalen auf der Mauer und der vollständigen Überarbeitung der Schatten. Ausgezeichneter, samtiger Druck mit gleichmäßigem Rändchen um die Plattenkante. Geringfügige Erhaltungsmängel im Rand, sonst gutes Exemplar.

Abbildung

Abbildung

5192 Das Reitergefecht. Radierung. 10,4 x 7,8 cm. (1629). B. 117, White/Boon (Hollstein) 117 II, Nowell-Usticke 117 III, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 27 II.

5194 Der Schulmeister. Radierung. 9,4 x 6,1 cm. 1641. B. 128, White/Boon (Hollstein) 128, Nowell-Usticke 128 III, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 191 IV.

12.000 €

2.400 €

Nowell-Usticke: „RR+ A rare little plate“. Ganz ausgezeichneter, klarer und zeitgenössischer Abzug von der verkleinerten Platte mit feinen, vertikalen Wischkritzeln und mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Minimal angestaubt, links unten schwach fleckig, kurzer Randeinriss oben, eine geglättete Diagonalspur unten, die nur verso minimal in Erscheinung tritt, verso vereinzelt leichte Leimspuren im linken Rand sowie weitere kleine Montierungs- und Klebereste oben, zwei alte Federnummerierungen „113“ verso, sonst sehr schön erhaltenes Exemplar. Provenienz: The Scholars Eye: Property from the Julius Held Collection Part II, Christie‘s New York, 30. Januar 2009, Los 267.

Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit schmalem Rand, unten mit dem Schöpfrand. Geringfügig fleckig und gebräunt, geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr gut schön erhalten. Abbildung Seite 136

Abbildung

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5195

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Rembrandt Harmensz. van Rijn 5195 Landschaft mit der Hütte bei dem großen Baum. Radierung. 12,9 x 32 cm. 1641. B. 226, White/Boon 226, Nowell-Usticke 226, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 198. Wz. Krone (Fragment, wohl Straßburger Lilienwappen). 30.000 € Nowell-Usticke: „R- A rather uncommon long landscape“. Die linke Hälfte der Darstellung folgt einer um 1639 entstanden Federzeichnung, die sich im Musée du Louvre, Paris befindet. Prachtvoller Druck, knapp bis an die Plattenkante geschnitten, unten partiell innerhalb dieser. Minimale Altersspuren, ganz vereinzelt nur schwach stockfleckig, ein schwaches Fleckchen im Himmel, oben rechts winzige oberflächliche Bereibungen, verso kleine Spuren alter Montierung, sonst tadellos schön. Aus der Sammlung George Biörklund (Lugt 1138c) sowie verso mit einer alten Colnaghi Lagernummer. Abbildung

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5197

Rembrandt Harmensz. van Rijn 5194

5196 Bauer mit hoher Mütze, auf einen Stock gelehnt. Radierung. 8,2 x 4,5 cm. 1639. B. 133, White/Boon (Hollstein) 133, Nowell-Usticke 133, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 178 II. 2.400 € Nowell-Usticke: „C1 Rather uncommon“. Ganz ausgezeichneter und markanter Druck mit sehr breitem Rand um die deutlich zeichnende Plattenkante (doppelt gepresst), unten mit dem vollen Rand. Entlang der Ränder minimal angeschmutzt und mit kleineren Knick- und Quetschfalten sowie winzigem Einriss unten, die Darstellung jedoch vorzüglich erhalten. Abbildung

5197 Junger Mann mit Samtbarett (Bildnis Petrus Syl­ vius?). Radierung. 9,6 x 8,2 cm. 1637. B. 268, White-Boon (Hollstein) 268 II, Nowell-Usticke 268, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 164 II. 7.500 € Möglicherweise handelt es sich bei dem jungen, dargestellten Mann um Petrus Sylvius, frühere Anregungen waren Ferdinand Bol, Gerard Dou oder Johannes van Vliet. Prachtvoller Abzug auf die Plattenkante geschnitten. Minimal stockfleckig sowie geringe Gebrauchsspuren, schwache Knickspur oben, sonst tadellos erhalten. Abbildung

5195 136


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Rembrandt Harmensz. van Rijn 5198 Brustbildnis eines bärtigen Greises. Radierung. 7,2 x 6,4 cm. Um 1630. B. 291, White/Boon (Hollstein) 291; Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 65 I (von II). 6.000 € Nowell-Usticke: „RR+ A rare small head“. Ausgezeichneter, nuancierter, zweitgenössischer Druck auf fein strukturiertem Bütten, mit ganz feinem Rändchen um die Plattenkante. Einwandfrei erhalten. Abbildung

5198

Rembrandt Harmensz. van Rijn 5199 Drei Frauenköpfe, die eine Frau schlafend. Radierung. 14,1 x 9,5 cm. 1657. B. 368, White/Boon (Hollstein) 368, Nowell-Usticke 368, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 161 II (von III). 2.400 € Ausgezeichneter Druck vor den letzten Überarbeitungen, mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Vornehmlich im oberen Teil des Blattes etwas fleckig bzw. stockfleckig, horizontale Faltspur unten, diagonaler Abriss am rechten Rand sorgfältig wiederangefügt, auf feinem Papier aufgezogen, verso Reste alter Montierung, sonst schön. Abbildung

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5200

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5201

Rheinisch 5200 um 1620. Zwei ungleiche Liebespaare. 2 Radierungen. 12 x 13,8 cm. Unbeschrieben. 1.200 € Die beiden vorliegenden anonymen Radierungen gehen zurück auf zwei Kupferstiche, die möglicherweise Andries Jacobsz. Stock (um 1580 Antwerpen - um 1648 Den Haag) nach Vorlagen Jacques de Gheyn II um 1610 ausführte (vgl. Filedt Kok/Leesberg (New Hollstein, The De Gheyn family) 157-158). Unsere Darstellungen, wohl von rheinischer Hand, geben die Darstellung im Gegensinn und in nahezu gleichen Abmessungen wider. Sie widmen sich dem in der niederländischen Kunst des frühen 17. Jahrhunderts beliebten Thema des ungleichen Liebespaares, das in zwei Varianten behandelt wird. In der ersten Darstellung wird eine junge Frau von einem bärtigen Greis umworben, während auf dem zweiten Blatt eine alte Frau einem Jüngling den Hof macht. In einem spöttischen Ton geißeln die niederländischen Verse die Torheit der beiden Alten, die Liebe mit Geld erkaufen wollen. Unsere Fassung wirkt im Vergleich zu dem holländischen Modell derber und primitiver in der Zeichnung, gleichzeitig strahlen die beiden Blätter jedoch eine beträchtliche, fast volkstümliche Expressivität aus. Die Inschrift wurde in einen neuen Text in deutscher Sprache umgeändert. Unsere wenig später, um 1620 entstandenen Radierungen, dokumentieren die Popularität dieser Gattung von Druckgraphik moralisierenden Inhalts über die Grenzen der Niederlande hinaus und zeigen, wie sich deutsche Künstler und Verleger diesem Trend anzuschließen suchten. - Ausge-

zeichnete, gratige Drucke mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie bzw. feinem Rändchen um die Plattenkante. Geringfügige Leimspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung. Abbildungen

Jusepe de Ribera (gen. lo Spagnoletto, 1591 Játiba – 1652 Neapel)

5201 Die Beweinung Christi. Radierung. 19,6 x 25,6 cm. Vor 1624. B. XX, S. 79, 1, Brown 17 II (Rejected Attributions), Brown (Ausst.Kat. J. de Ribera, New York 1992) Nr. 87 (Attributed). Wz. Vogel im Kreis. 1.800 € Die Zuschreibung der frühen, vor 1624 entstandenen Radierung an Ribera wurde zeitweise von einigen Autoren angezweifelt, mittlerweile wird sie jedoch von Jonathan Brown und mit ihm andere Forscher wieder als eigenhändig anerkannt. Mit dem umgekehrten Monogramm. - Ganz ausgezeichneter, klarer und lebendiger Druck an die Platten­ kante geschnitten, unten mit den Spuren eines weißen Rändchens. Insgesamt etwas fleckig, dünne Stelle unten rechts, kleine Montierungsreste verso oben, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar. Selten. Abbildung

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5202

Cristoforo di Michele Robetta

Jusepe de Ribera 5202 Der kleine Groteskenkopf. Radierung. 14 x 11 cm. 1622. B. 8 II, Brown 10 II. Wz. Vogel über Dreiberg im Kreis. 3.500 € Ausgezeichneter, klarer und feinzeichnender Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie, rechts mit ganz schmalem Rändchen um die Plattenkante. Geringfügige Altersspuren, sonst sehr gut erhalten. Selten. Abbildung

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(1462 Florenz – nach 1522)

5203 Allegorie auf die Macht der Liebe (Ein junger Mann, von Amor an einen Baum gebunden). Kupferstich. 30 x 27,7 cm. B. 25, Hind 1910, 36, TIB (Commentary) .043, Ausst. Kat. Dresden: Ars Nova. Frühe Kupferstiche aus Italien, Petersberg 2013, S. 199, Nr. 145. Wz. Buchstabe B (vgl. Briquet 7976, Mailand, Bergamo ab 1408, 1412). 900 € Ganz ausgezeichneter, kräftiger und prägnanter, wenn auch späterer Druck auf die Plattenkante geschnitten. Schwach stockfleckig, verso kleine Montierungsreste entlang des linken Randes, sonst tadellos erhalten.


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5204

5204

Geertruyd Roghman (geb. 1625 in Amsterdam)

5204 und Roelant Roghman und Claes Hansz. Visscher. Plaisante Landschappen ofte vermakelijcke Gesichten: Folge von Landschaften mit Dorfsilhouetten aus der Umgebung von Amsterdam. 14 Radierungen inkl. Titelblatt. Je ca. 13 x 22,4 cm. B. 1-14, Hollstein (Roghman) 9-22, Hollstein (Visscher) 318. Wz. Wappen im Kreis mit aufsteigendem Löwen (Titel), bekröntes Wappen. 2.800 €

Die Folge entstand nach Zeichnungen von sowie in Kollaboration mit Roelant Roghman, dem Bruder Geertruyds; das Titelblatt steuerte der Verleger Visscher selbst bei. Die seltene, komplette Suite in ganz ausgezeichneten bis prachtvollen, zarttonigen Drucken mit zahlreichen und wirkungsreichen vertikalen Wischkritzeln, bis an bzw. auf die Plattenkante geschnitten, sonst mit sehr feinem Rändchen. Geringe Alters- und Gebrauchsspuren, teils schwach fleckig, vereinzelte, nur wenige unmerkliche Ausbesserung, sonst in sehr schöner und einheitlicher Erhaltung. Abbildungen

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5205

Roelant Roghman (1627–1692, Amsterdam)

5205 Die Folge der Tiroler Landschaften. 8 Radierungen. Je ca. 12,9 x 24,7 cm, bzw. 13,2 x 16,7 cm. B. 23-32, Hollstein 25 III (von IV), 26, 27 II (von III), 28, 29 II, 30, 31, 32 II (von IV). Wz. Bekröntes Wappen. 900 € Die vollständige Folge in ganz ausgezeichneten, gegensatzreichen Drucken mit Rand. Leicht stockfleckig, teils winzige Rostflecken sowie Tintenspitzer (?), die äußeren Ränder minimal nachgedunkelt, Blatt 1 mit einem Nadellöchlein sowie mit winzigem Papierverlust im weißen Rand oben, sonst in einheitlich schöner Erhaltung. Selten. Aus den Sammlungen Chevalier Joseph-Guillaume-Jean Camberlyn (Lugt 514), der Fürsten d‘Arenberg (Lugt 567), Rudolf Philip Goldschmidt (Lugt 2926) und Pieter van Doorne (Lugt 4731). Abbildung

schmalem Rändchen um die Einfassungslinie, unten mit dem wohl leeren Schriftrand. Leichte Alters- und Gebrauchsspuren, unten kleine Bleistiftannotation „Rubens“, in den oberen Ecken auf ein Untersatzpapier montiert., weitere kleine Montierunsreste verso unten, sonst sehr gut erhalten. Von großer Seltenheit. Aus der Sammlung George Hibbert (Lugt 2849). Abbildung

Johannes Ruischer (um 1625 Franeker – nach 1675)

5207 und Anthonie Waterloo (1609 Lille - 1690 Utrecht). Die Landschaft mit der Kirche im Mondlicht. Radierung. 10,6 x 13,5 cm. B. (Waterloo) 40, Hollstein (Ruischer 14) III, Hollstein (Waterloo) 40 III. 600 €

Peter Paul Rubens (1577 Siegen – 1640 Antwerpen)

5206 nach. Helene Fourment (?) umgeben von vier Heiligen. Radierung. 24,6 x 31,9 cm. Nicht in Hollstein. 1.200 € Es existiert eine Radierung im British Museum von Maria Cosway, welche dieselbe Komposition wiedergibt (Schneevoogt 1873 167.114 ?). Laut dortigen Angaben geht die Darstellung auf ein Detail eines RubensGemäldes zurück. - Ganz ausgezeichneter Druck mit gleichmäßig

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Das sehr stimmungs- und wirkungsvolle Nachtstück mit der Adresse Waterloos und der Nummer 5. Ganz ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante, links knapp auf diese geschnitten. Nur schwach gegilbt sowie kleine Klebereste verso, sonst sehr gut erhalten. Aus der Sammlung Hermann Detmold (Lugt 760). Beige­ geben eine weitere, ebenfalls von Waterloo überarbeitete Radierung Ruischers mit breitem Rand „Das Dorf im Mondschein“ (Hollstein (Waterloo) 39 II von III). Beigegeben von demselben die Radierung „Das Dorf am Fluss“ (Hollstein (Ruischer) 16, Hollstein (Waterloo) 91 III, aus der Sammlung Ernst Theodor Rodenacker, Lugt 2438). Abbildung


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5206

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5208

Aegidius Sadeler (um 1570 Antwerpen – 1629 Prag)

5208 Die Folge der zwölf Monate. 13 Kupferstiche, nach Pieter Stevens. Je ca. 21,5 x 29 cm. 1607. Hollstein 129, 130-141 je I (von II). Wz. Stadttor, Kleiner Doppelkopfadler. 4.000 € Sämtlich vor der Adresse von Marco Sadeler. Die vollständige Folge – mit dem allegorischen Titelblatt - in prachtvollen, kräftigen und herrlich gegensatzreichen Drucken mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante, teils auf diese geschnitten, das Titelblatt mit breitem Rand. Minimal angestaubt sowie leicht fleckig, verso unauffällig geglättete Mittelfalte, einzelne sorgsam und unauffällig ausgebesserte bzw. geschlossene Randläsuren, sonst sehr gut erhaltene Exemplare. Vollständig mit dem Titelblatt sehr selten. Abbildung

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Aegidius Sadeler 5209 Mechti Kuli Beg, Persischer Botschafter am Kaiserlichen Hof in Prag, mit einem Jagdfalken. Kupferstich. 25,6 x 18,6 cm. 1605. Wurzbach 172, Hollstein 275 II (von III). Wz. Anker im Kreis. 1.200 € Mit der Adresse Marco Sadelers. Ganz ausgezeichneter, nuancierter und kräftiger Druck an die Plattenkante geschnitten. Minimal fleckig, kleine Sammlerannotation unten, Montierungsreste in den Ecken verso, sonst sehr schön erhalten. Aus einer Sammlung AJ (nicht bei Lugt) sowie aus einer Sammlung IS (möglicherweise Sammlung John B. Skippe, Lugt 1529a). Abbildung

5209

Aegidius Sadeler 5210 Bildnis des Hossein Ali Beg Baya mit Turban und pelzbesetztem Mantel. Kupferstich. 19,6 x 13,4 cm. 1601. Hollstein 314 II (von III). Wz. Tre Lune. 400 € Der Dargestellte war persischer Botschafter am Prager Hof. Ausgezeichneter, toniger Druck noch mit der Adresse Marco Sadelers mit Rand. Etwas fleckig, kleines Wurmlöchlein, links leichte Quetchspur im weißen Rand, kleine Klebereste verso, sonst gut. Beigegeben von Vin. Giacomi der Kupferstich „Bildnis des Jusuf Pascia Gran Visir“. Abbildung

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5211

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5213

Johannes Sadeler I (1550 Brüssel – um 1600 Venedig)

5211 Bonorum et Malorum consensio. 15 Kupferstiche mit dem Titel nach Maarten de Vos. Je ca. 20,6 x 27,5 cm. 1586. Hollstein (Maarten de Vos) 41-54, Hollstein (Johannes Sadeler I) 29 II, 30-43. Wz. Gotisches P mit Blume und Nebenmarke. 900 € Die vollständige Folge, dem Erzherzog Ferdinand von Österreich zugeeignet, zeigt die Geschichte des Set, dem dritten Sohn Adam und Evas. Prachtvolle Drucke mit schmalem bzw. vereinzelt feinem Rändchen, teils knapp auf die Plattenkante geschnitten. Leicht angestaubt, leichte geglättete Mittelfalte, schwache Leimspuren sowie Spuren alter Montierung entlang der äußeren Ränder verso, minimal fleckig, kleine Federpaginierung unten mittig, sonst in sehr schöner und einheitlicher Erhaltung. Selten. Abbildung

5212 Die Geschichte Moses in der Wüste. 6 Kupferstiche nach Crispijn van den Broeck. 19 x 25,9 cm. Hollstein 60-65, je I (von II), Mielke (New Hollstein, van den Broeck) 60-65 I (von II). Wz. Gotisches P. 750 € Vollständige Suite vor den Nummern. Ganz ausgezeichnete, klare und prägnante Drucke mit leichtem Wischton und mit breitem Rand. Dort schwache Altersspuren, sonst tadellos erhalten. Abbildung

5213 Die vier Erdteile. 4 Kupferstiche, nach Dirck Barendsz. Je ca. 18,2 x 22,7 cm. 1581. Hollstein 493-496. 1.200 € Die komplette Folge in scharfen, gegensatzreichen Drucken mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Minimale Altersspuren, sonst vorzüglich erhalten. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5214

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Justus Sadeler (Verleger, 1583 Antwerpen – Venedig oder Leyden [?] 1620)

5214 Die Geschichte vom undankbaren Sohn. 6 Kupferstiche. Je ca. 13,6 x 20 cm. „I. le Clerc ex“. Hollstein 3-8. 450 € Die Folge illustriert in einer Variante die mittelalterliche Parabel auf den undankbaren Sohn, der sich egoistisch und ignorant gegenüber seinen fürsorglichen Eltern zeigt. Die Geschichte geht zurück auf eine Erzählung aus dem 1522 publizierten Schwankbuch „Schimpf und Ernst heißet das Buch mit Namen, durchlauft es der Welt Handlung mit ernstlichen und kurzweiligen Exempeln, Parabeln und Historien“. Das kurz „Schimpfexempel“ genannte Werk verfasste der Franziskaner Johannes

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Pauli, es gilt als sein literarisches Hauptwerk und wirkte mit seinen annähernd 700 Erzählungen stark auf die nachfolgende, sog. Schwank­ literatur. - Die vollständige Folge in ausgezeichneten, präzisen und tonigen Drucken mit Rand um die teils gratig zeichnende Plattenkante, rechts stellenweise minimal bis an diese geschnitten aufgrund des Album­ anschnitts. Vereinzelt leicht fleckig, unbedeutende Knickspuren, teils etwas altersspurig, geringe Erhaltungsmängel, in den weißen Rändern mit Spuren einer alten Albumbindung, sonst in schöner und originaler Erhaltung. Von großer Seltenheit. Abbildung


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Justus Sadeler 5215 Landschaft mit einer Stadt im Hintergrund. Kupferstich nach Paul Bril. 19,8 x 27,7 cm. Hollstein 69. Wz. Lilie im Kreis mit Dreiblatt. 600 € Das Einzelblatt in einem ganz ausgezeichneten Druck mit zartem Wischton und mit breitem Rand. Dieser etwas fingerfleckig, links Spuren einer alter Fadenheftung, kurzer Randeinriss rechts unten, sonst sehr gut. Abbildung

Jan Saenredam (um 1565 Zaandam – 1607 Assendelft)

5216 Diligentia; Patientia; Scientia. 3 Kupferstiche nach Hendrick Goltzius. Je ca. 36,2 x 24,2 cm. 1615. B. 116, 117, 118; Hollstein (Saenredam) 47 II (von III), 48, 49 III (von V), Hollstein (after Goltzius) 389-391, Leesberg (New Hollstein) 516 II (von III), 517, 518 III. Wz. Bekröntes Wappen. 1.800 € Nach Leesberg lieferte Goltzius die Entwürfe für diese Serie wahrscheinlich zwischen 1592 und 1593, die Platten wurden anschließend wohl in der Werkstatt von Robert de Baudous fertiggestellt und 1614 von ihm publiziert. - Die komplette Folge in prachtvollen, kräftigen und teils tonigen Drucken, NH 516 und 517 mit schmalem Rand, NH 518 mit feinem Rändchen um die Darstellung und den Text. Unauffällige geglättete Mittelfalte, etwas angestaubt, NH 518 mit angefaserter und retuschierter Ecke oben rechts sowie mit zwei winzigen geschlossenen Rissen am rechten Rand, sonst insgesamt in schöner bis sehr schöner Erhaltung. Selten.

5216

Abbildung

Jan Saenredam 5217 Die vier Jahreszeiten. 4 Kupferstiche nach Hen­ drick Goltzius. 22,2 x 15,7 cm. 1601. Hollstein 89 II (von IV), 90-92, je II. Wz. Wappen von Amsterdam mit Nebenmarke VI. 750 € Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete, feinzeichnende Drucke mit der Adresse von Visscher und mit den Nummern. Sämtlich auf die Einfassungslinie bzw. auf die Darstellung geschnitten, unten mit dem Schriftrand. Schwach fleckig (teils auch der rückseitig angebrachte Sammlerstempel leicht durchschlagend), schwache Gebrauchsspuren sowie kleine Montierungsreste verso, Blatt 1 mit winzigen Läsuren in den unteren beiden Eckenspitzen, sonst einheitlich und gut erhalten. Aus einer unbekannten Sammlung Tore Lundh (nicht bei Lugt). Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5218

Jan Saenredam 5218 Das Höhlengleichnis des Plato (Antrum Platonicum). Kupferstich nach Cornelis Cornelisz. van Haarlem. 32,6 x 44,8 cm. 1604. B. 39, Hollstein 116 II. Wz. Traube mit Fleurs-de-lis. 3.500 € Das dargestellte Höhlengleichnis des Plato gehört zu den bekanntesten Gleichnissen der Antike. Es verdeutlich die Notwendigkeit des Bildungswegs, der unbedingt als Befreiungsprozess verstanden wird. Als anschauliches Bild für seine Ideenlehre diente Plato ein Gedankenexperiment, das in der Bildunterschrift des Kupferstichs erläutert wird: „Der größte Teil der Menschheit, in geistiger Blindheit befangen, wird unablässig umgetrieben und freut sich an nichtigen Streben: Siehe wie der Blick hängen bleibt an geworfenen Schatten, wie sie alle die Trugbilder des Wahren anstaunen und lieben, und die Toren getäuscht werden vom leeren Schattenbild der Dinge. [... Wenige] können den Nebel des Irrtums sehr wohl durchschauen und sie versuchen, die anderen, die in unwissender Nacht befangen sind, in das klare Licht hinauszuführen, aber von denen hat keiner den Drang zum Licht, so groß ist die Dürftigkeit ihrer

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Denkweise“. Der einzigartige Kupferstich Jan Saenredams aus dem Jahr 1604 geht zurück auf ein heute verschollenes, wohl 1598 entstandenes Gemälde des Cornelis Cornelisz. van Haarlem. In Auftrag gegeben wurde der Kupferstich von Hendrik Laurensz. Spiegel, der in seinem Gedicht „Hertspiegel“ eine frühneuzeitliche Interpretation des Gleichnisses darlegte. - Prachtvoller, gleichmäßiger Druck mit schmalem Rändchen um die Plattenkante. Leichte vertikale Mittelfalte, geringfügig stockfleckig, vier winzige Wurmgänge, oben kleine hinterlegte Stelle im äußeren weißen Rand, oben mittig kleine Quetschfältchen vom Druck, die Ränder leicht bestoßen, sonst in sehr schöner und originaler Erhaltung. Sehr selten. Abbildung


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5219

Jan Saenredam 5219 Bildnis des Hans von Aachen in allegorischem Rahmenwerk. Kupferstich nach Pieter Isaacsz. 39,9 x 32,5 cm. 1601. B. 105, Hollstein 124 II (von III), Jacoby (New Hollstein, Hans von Aachen) 62 II (von III). 3.500 € Das vorliegende Bildnis des in Köln geborenen Malers und Zeichners Hans von Aachen (1552-1615) beeindruckt besonders durch das prächtige, architektonisch-skulpturale Rahmenwerk, welches geziert von allegorischen Figuren und Symbolen das ovale Portrait in seiner Mitte einfasst. Das auf 1601 datierte Blatt gibt eine der wenigen bekannten, authentischen Zeichnungen des Aachen-Schülers Pieter Isaacsz. (15691625) wieder. - Ganz ausgezeichneter, gegensatzreicher Druck mit Rand,

vor der Änderung der Jahreszahl von 1601 in 1605 (die letzte Ziffer nachträglich mit Feder in Braun von einer 1 in eine 5 geändert). Kleiner geschlossener Randeinriss oben, winziges geschlossenes Löchlein über der Jahreszahl unten, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr schönes Exemplar. Aus der Sammlung Jakob Kabrun, Danzig (Lugt 1630c). Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5220

Susanna Maria von Sandrart (1658–1716, Nürnberg)

5220 Bildnis der Dichterin Gabrielle Charlotte Patin. Radierung. 24,3 x 17,8 cm. 1682. Nagler 1, Le Blanc 1, Heller-Andresen 3, Hollstein 65 II. 1.500 € Susanna Maria von Sandrart wurde 1658 in Nürnberg als drittes Kind des Zeichners, Radierers und Buchhändlers Jacob von Sandrart (16301708) geboren. Auch wenn ihr als Frau ein Studium an der im Familienhaus der Sandrarts untergebrachten Nürnbergischen Maler-Akademie verwehrt blieb, erlernte sie in der Werkstatt ihres Vaters und Großonkels das Handwerk des Radierens und entwickelte dabei ein hohes Maß an künstlerischen Fähigkeiten. Sie schuf ein umfangreiches graphisches Œuvre, das vornehmlich in der Zeit ihres Witwenstands zwischen 16881695 entstanden ist. Bei der vorliegenden Radierung handelt sich um ein seltenes weibliches Gelehrtenbildnis des 17. Jahrhunderts. Es zeigt

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Gabrielle Charlotte Patin (1665 - nach 1685), die älteste Tochter des französischen Numismatikers und Arztes Charles Patin. Ebenfalls als Numismatikerin tätig, veröffentlichte sie 1683 in Venedig De Phœnice in numismate imperatoris Caracallæ expressa epistola, eine Abhandlung über die phönizische Münzkunde. Gabrielle Charlotte lebte in Padua, wo sie ebenso wie ihre Mutter und ihre Schwester Mitglied der Accademia Galileiana war, einer der wenigen wissenschaftlichen Genossenschaften des 17. Jahrhunderts, die Frauen zugänglich waren. Die Anregung zum vorliegenden Portrait kam von dem befreundeten Nürnberger Arzt, Botaniker und Schriftsteller Johann Georg Volkamer (1616-1693), von dem auch der Sechszeiler am unteren Bildrand stammt, welcher die wissenschaftlichen Meriten der anmutigen jungen Frau lobt. Ganz ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen. Geringfügig fleckig, weitere minimale Altersspuren, sonst sehr gut erhalten. Abbildung


_______________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts

Hans Schäufelein (um 1480 Nürnberg – um 1540 Nördlingen)

5221 Die Auferweckung des Lazarus. Holzschnitt von 8 Blöcken, auf sechs zusammengefügten Bögen auf Velin. 73,2 x 105,9 cm. B. VII, S. 249, 17. 600 € Ganz ausgezeichneter, kräftiger, wenngleich späterer (wohl Derschau ?-) Druck mit schmalem Rand und Kustode. Nur geringfügig fleckig, kleiner Papierausriss oben links, kleine Rand- sowie Eckläsuren, vertikale und horizontale Falzspuren, die mittlerer hinterlegt, weitere kleine Handhabungsspuren, sonst - insbesondere in Anbetracht der Blatt­ größe - sehr schön erhalten. Selten. Abbildung

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Hans Schäufelein 5222 Das letzte Abendmahl. Holzschnitt von 8 (?) Blöcken, auf vier zusammengefügten Bögen auf Velin. 74,1 x 106,1 cm. B. VII, S. 251, 26. 600 € Laut den Angaben bei Bartsch handelt es sich bei dem monumentalen Holzschnitt um eine Zusammenstellung von wohl neun verschiedenen Druckstöcken, die hier auf vier zusammengefügten Bögen abgezogen wurden. - Ausgezeichneter, kräftiger, wenngleich späterer (wohl Derschau ?-) Druck mit schmalem Rand und Kustode. Horizontale und vertikale Falzpuren, minimal stockfleckig sowie angeschmutzt, kleine Nadellöchlein in den Ecken, zwei Randeinrisse oben, knapp bis an die Einfassungslinie, sonst - insbesondere in Anbetracht der Blattgrößen - sehr schön erhalten. Selten. Abbildung

5222

Hendrick van Schoel (tätig in Rom, um 1595–1622)

5223 Die vier Jahreszeiten. 3 (von 4) Kupferstiche nach Hans Bol. Je ca. 18,6 x 25,2 cm. Hollstein 4-6, Mielke (New Hollstein, Bol) 247-249. 750 € Zwei Vorlagezeichnungen Bols, Frühling und Herbst, befinden sich jeweils im Herzog-Ulrich-Anton-Museum in Braunschweig und in der Sammlung Robert Landolt-Hatz in Zürich. Die beinahe vollständige Folge - es fehlt der Winter - in ausgezeichneten, tonigen Drucken, Frühling und Sommer mit feinem Rändchen, der Herbst mit breitem Rand. Minimal angestaubt, verso leichte geglättete Mittelfalte, Herbst mit Spuren alter Albummontieurng links, sonst in sehr guter Erhaltung. Selten. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5224

Johann Heinrich Schönfeld

Diana Scultori

(1609 Biberach a. Riß – 1682/83 Augsburg)

(gen. Mantovana, um 1535 Mantua – nach 1587 Rom)

5224 nach. Vanitas vanitatum et omnia vanitas. Radierung von Gabriel Ehinger. 42,7 x 31,5 cm. Hollstein (Ehinger) 10, Krapf 31, Pée (Johann Heinrich Schönfeld - Die Gemälde, Berlin 1971) NS 27. 1.800 € Ausgezeichneter Druck mit schönem Plattenton, mit Rändchen. Etwas stockfleckig, kleinere Einrisse im rechten und oberen weißen Rand, zwei horizontale Papierstreifen verso, leichte Altersspuren, sonst in sehr guter Erhaltung. Aus der Sammlung Brentano-Birckenstock (Lugt 345). Abbildung

5225 Herkules mit dem goldenen Apfel. Kupferstich. 34,8 x 23,6 cm. 1581. B. 38, Bellini 51 II (von V). Wz. Dreiberg im Kreis? (undeutlich). 600 € Als Vorbild diente die Bronzestatue des Herkules mit der Keule und den Äpfeln der Hesperiden, deren Aufbewahrungsort sich im Palazzo dei Conservatori befindet (erstmalig dort 1510 erwähnt). Vor der Adresse Orlandis. Prachtvoller, prägnanter und differenzierter Druck mit delikatem Plattenton auf dem vollen Bogen, links mit dem Schöpfrand. Unauffällige geglättete Mittelfalte bzw. zarte Trockenfältchen, kleine dünne Stelle im Papier im weißen Rand oben rechts, diagonale geglättete Knickspur unten rechts, im weißen Rand einige Knitter- und Gebrauchsspuren, sonst in vorzüglicher Erhaltung. Abbildung

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Pieter Serwouters (1586 Antwerpen – 1657 Amsterdam)

5226 Der christliche Soldat. Radierung. 29,7 x 35,8 cm. 1614. Hollstein 10. 3.500 € Der in Antwerpen geborene Kupferstecher, Radierer und Zeichner Pieter Serwouters arbeitete in seinen frühen Jahren vorwiegend nach Inventionen von David Vinckboons und Adriaen van de Venne. Ferner schuf er eine kleine Gruppe von sehr fein durchgeführten Portrait­ stichen nach eigener Erfindung, sowie zahlreiche Titelblätter. Von etwa 1622 an war Serwouters in Amsterdam tätig. Die vorliegende, sehr seltene Darstellung des Miles christianus stammt noch aus der Antwerpener Zeit, die ikonographisch höchst originelle Komposition geht auf einen Entwurf des David Vinckboons zurück. Der wackere Verteidiger des christlichen Glaubens steht an hervorgehobener Stelle auf einem fein facettierten Felsenblock, ein kleiner Engel schwebt herunter um ihm den Lorbeerkranz zu reichen. Er ist umgeben von den Personifizierungen der weltlichen Verführungen, ganz rechts richtet der skurril aussehende Teufel seine Pfeile auf ihn. - Prachtvoller, harmonischer Druck mit breitem Rand, teils mit den Schöpfrändern sowie mit leichtem Contre-Épreuve desselben Motivs verso. Leichte Gebrauchsspuren im Rand, sonst vorzüglich erhalten. Abbildung

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Pieter Serwouters 5227 und Claes Jansz. Visscher. Die Jagdszenen. 10 Radierungen einschließlich dem Titel nach David Vinckboons. Je ca. 10,4 x 27,5 cm. Hollstein (Serwouters) 2026, Hollstein (Visscher) 360-362. 4.500 € Nach den Vorlagenzeichnungen von David Vinckboons, die sich im Berliner Kupferstichkabinett befinden. Die vollständige Folge, die in einer Gemeinschaftsarbeit von Pieter Serwouters und Claes Jansz. Visscher entstand, der auch als Verleger der Folge auftritt, in prachtvollen, prägnanten und gegensatzreichen Drucken meist mit der vollen Darstellung, teils minimal knapp innerhalb dieser geschnitten. Unauffällig geglättete Mittelfalte, schwache Leimspuren verso, entlang der Ränder kaum wahrnehmbar und mit größter Sorgfalt angerändert, dort vereinzelt mit sorgsam ergänzender Federretusche, im Gesamteindruck gleichwohl ganz vorzügliche Exemplare.

Israel Silvestre (1621 Nancy – 1691 Paris)

5228 Rome, prise de la porte du château S. Ange Gesamtansicht von Rom. Radierung von 4 Platten. 18,6 x 122 cm. (1642). Le Blanc 224 II. Wz. Bekröntes Wappen und Nebenmarken. 1.800 € Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand um die Plattenkante. Geringfügig angestaubt, schwach stockfleckig, entlang der äußeren Ränder etwas wellig, zwei kleine geschlossene Löchlein im weißen Rand, sonst in schöner Erhaltung. Aus der Sammlung Naudet, Paris (Lugt 1937). Abbildung Seite 158/159

Abbildungen

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

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Israel Silvestre 5229 Vue de Rome - Blick auf Rom mit dem Petersdom. Radierung. 28,6 x 70,5 cm. Le Blanc 225 II. 1.200 € Ausgezeichneter Druck, an drei Seiten mit feinen Rändchen um die Einfassungslinie, unten auf diese geschnitten. Etwas angestaubt und fleckig, minimal gebräunt, vertikale Mittelfalte, diese hinterlegt, auf ein Fensterpassepartout montiert, weitere kleine Alters- und Gebrauchsspuren, sonst schön erhalten. Abbildung Seite 157

5230 Diverses Veues et Perspectives nouvelles de Rome, Paris et des autres lieux. 12 Radierungen inkl. dem Titelblatt. Je ca. 12,1 x 25 cm. „N. Visscher excudit“. Nagler 42, wohl nicht bei Le Blanc. Wz. Schellenkappe. 750 € Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete Drucke mit sämtich schmalem Rand um die Plattenkante. Vereinzelt leicht fleckig, verso teils kleine Montierungsrückstände, sonst sehr gut erhalten. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

Virgil Solis (1514–1562, Nürnberg)

5231 Die sieben Planeten. 7 Radierungen. Je ca. 5 x 8,2 cm. B. 163-169, Hollstein 403-409. 350 € Die Figuren gehen zurück auf Hans Sebald Beham und Peter Flötner. Ausgezeichnete Drucke mit der vollen Darstellung, teils mit Spuren der Plattenkante, Mars mit sehr feinem weißem Rändchen. Etwas angestaubt und fleckig, sämtlich gemeinsam auf ein Untersatzpapier mit Fensterpassepartout montiert, vereinzelt unmerkliche und winzige Ausbesserungen, weitere Altersspuren, sonst insgesamt einheitlich und gut. Abbildung

5231

Hans Springinklee (nachgewiesen 1512–1522 in Nürnberg)

5232 Die hl. Dorothea. Holzschnitt. 24 x 15,3 cm. Um 1519. Hollstein 13 möglicherweise noch vor I (von III). Wz. Kleines bekröntes Wappen. 1.800 € Ausgezeichneter, kräftiger Frühdruck mit dem beginnenden Sprung, der später für den auswechselbaren Block der linken Darstellung genutzt wurde (vgl. den markanten Sprung bzw. Durchbruch auf dem Exemplar im Rijksprentenkabinet, Amsterdam). Mit schmalem Rändchen um die Einfassung. Etwas stockfleckig, die vier Eckenspitzen angeschrägt und ergänzt, dort partielle Federretuschen in der Einfassungslinie, links kleiner Randeinriss, dünne Stellen, im beginnenden Sprung partiell gesetzte Federretuschen, sonst in sehr guter Erhaltung. Verso mit einer bisher unbekannten Sammlerparaphe (nicht bei Lugt). Abbildung

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5233

Bartholomäus Spranger (1546 Antwerpen – 1611 Prag)

5233 Der Evangelist Johannes. Radierung. 15,4 x 20,3 cm. Nagler 1, Le Blanc 3, Hollstein 1. 18.000 € Die drei Radierungen, die Bartholomäus Spranger lediglich ausführte, zeugen alle von einer ungemein spontanen Radiertechnik. Dabei ist ein betont experimenteller Charakter der Radierkunst kennzeichnend, geprägt durch eine unheimlich frei geführten Radiernadel. Ähnlich etwa den Arbeiten des Gerrit Pietersz., der zeitgleich in ähnlich freier Manier arbeitete, offenbaren auch Sprangers Radierversuche einen beinahe privaten Charakter. Möglicherweise dienten sie dazu, das Medium der Radierung in seiner Vielfalt an künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten näher zu ergründen. Es ist daher davon auszugehen, dass es nie größere

Auflagen seiner Blätter gegeben hat. - Prachtvoller, kräftiger und lebendiger Abzug mit zahlreichen, akzentuierenden Wischkritzeln sowie leichten Wischspuren unten links. Oben sowie rechts teils auf die Plattenkante geschnitten, links sowie unten mit den Spuren eines weißen Rändchen um die Plattenkante, dort vereinzelt mit leichtem Facettenschmutz. Lediglich vereinzelt etwas stockfleckig sowie geringe Bleistiftstiftannotationen verso, ebenda nur unbedeutende Montierungsreste, die obere rechte Eckenspitze minimal berieben, sonst ganz vorzügliches und herrliches unberührtes Exemplar. In dieser Druckqualität und Erhaltungsschönheit von allergrößter Seltenheit. Unser Exemplar ist eine Dublette aus der Sammlung der Hamburger Kunsthalle (Lugt 1233 und 1235a). Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

Johannes Stradanus (eigentl. van der Straet, 1523 Brügge – 1605 Florenz)

5234 nach. „Vermis Sericus“ - Die Einführung des Seidenwurms und die Seidenproduktion in Europa. 6 Kupferstiche von Karel de Mallery. Je ca. 20,5 x 27 cm. Hollstein (Mallery) 15-2, Leesberg (New Hollstein, Stradanus) 346 V (von VI), 347-351, je V. 800 €

5234

Die Folge zeigt die Einführung des Seidenwurms, ehedem als Laubwurm bekannt, der ursprünglich in Ostindien und China heimisch war, und der zunächst nach Persien kam, bevor er von Kaiser Julian über Konstantinopel nach Europa eingeführt wurde. Die vollständige Folge in ausgezeichneten bis ganz ausgezeichneten, gleichmäßigen Drucken, meist an die Einfassungslinie bzw. Darstellung geschnitten, ganz vereinzelt mit Spuren der Plattenkante. Nur geringe Altersspuren, aufgezogen, links noch in einer alten Fadenheftung verbunden, sonst jedoch gut erhalten. Abbildung

Herman van Swanevelt (um 1600 Woerden – 1655 Paris)

5235 Die Ansichten von Rom mit dem Titelblatt. 13 Radierungen. Je ca. 9,1 x 14,3 cm. B. 36-48, Hollstein 3749, je III, 49 I (von III). 900 € Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete Drucke mit teils sehr feinem Rändchen um die Plattenkante, ein Blatt mit gleichmäßig schmalem Rand. Minimale Alters- und Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhaltene Exemplare. Abbildung

5235

Antonio Tempesta (1555 Florenz – 1630 Rom)

5236 Die jährliche Ausstellung des Turiner Grabtuches am 4. Mai. Radierung. 43,2 x 62,3 cm. (1613). B. XVI, S. 160, 862, Michael Bury (The print in Italy 1550-1620, British Museum London, 2001) Nr. 33. Wz. Engel. 750 € Ausgezeichneter, wohl späterer Druck mit schmalem Rändchen um die Plattenkante. Minimal vergilbt sowie geringfügig fleckig, vertikale Mittelfalte, diese oben und unten gesprungen, leichte Knitter- und Gebrauchsspuren, sonst insgesamt gut erhalten. Sehr selten. Abbildung

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_______________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts

5236

David Teniers II (1610 Antwerpen – 1690 Brüssel)

5237 nach. Landschaft mit Wahrsager. Radierung.14,4 x 16,5 cm. Nicht in Hollstein. Wz. Fleur-de-lis (Fragment). 1.200 € Die ungewöhnliche Ikonographie der Szene, hier von einem anoymen Stecher, folgt laut dem Monogramm einer Bildfindung David Teniers II. Ganz ausgezeichneter Druck mit Wischspuren und schmalem Rand um die teils schön gratig zeichnende Plattenkante Minimal angestaubt, vereinzelte Fleckchen, sonst sehr schön. Selten. Aus den Sammlungen Joseph-Guillaume-Jean Camberlyn (Lugt 514) und Albert Pieter van den Briel (Lugt 407a). Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5239

Johann Teyler (1648 Nijmegen – nach 1698/99)

5238 Kakadu und Rauchschwalbe. Contre-Épreuve einer Farbradierung mit Punktiermanier à la poupée. 28,6 x 22,8 cm. Stijnman (New Hollstein) vgl. 295. 900 € Guter Abzug eines ungewöhnlich, vielfarbig eingefärbtem ContreÉpreuves mit Rand. Etwas fleckig sowie leicht Knitter- und Gebrauchsspuren, kurzer Randeinriss rechts, sonst gut. Selten, der New Hollstein nennt überhaupt nur zwei Exemplare originaler Abzüge in Braunschweig und Göttiingen, Dresden besitzt scheinbar ein ähnlich vielfarbigen Gegendruck. Abbildung

Tizian (eigentl. Tiziano Vecellio, 1477 Pieve di Cadore – 1576 Venedig)

5239 Der hl. Franciscus empfängt die Stigmata. Holzschnitt. 29 x 43,2 cm. Saseggio (Boldrini) 20, Maroner 19, Dreyer (Tizian u. s. Kreis. Bln. o.J.) 18. Wz. Anker im Kreis mit sechszackigem Stern. 600 € Der Holzschnitt ist lange als Boldrini beschrieben worden, doch schon zu Lebzeiten Tizians durch Vasari, und auch Ridolfi, als Arbeit Tizians bestätigt. Dreyer vergleicht ihn besonders mit dem hl. Hieronymus in der Wildnis, Dreyer 19. Ganz ausgezeichneter Druck mit Rändchen. Geglättete Mittelfalte, dort mit unauffälligen Ausbesserungen mit vereinzelten Federretuschen, leichte Randläsuren, sonst sehr schönes Exemplar. Selten. Abbildung

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_______________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts

Wilhelm Traut (Formschneider und Briefmaler in Frankfurt a.M., dort 1662 gestorben)

5240 Die Geißelung Christi. Contre-Épreuve des Holzschnitts nach Lucas Kilian. 31,2 x 20,1 cm. Um 1650. Vgl. Nagler 3, Nagler, Die Monogrammisten V, 1937, vgl. Le Blanc 3 I (von II), vgl. Hollstein (Lucas Kilian) 20. Wz. Kleines gekröntes Wappen. 1.500 € Über Leben und Werk des aus Nürnberg stammenden Künstlers Wilhelm Traut ist bis heute nicht allzu viel bekannt. Er erwarb im Jahr 1647 das Bürgerrecht in Frankfurt am Main und arbeitete dort als Formschneider und Briefmaler. Nagler verzeichnet insgesamt nur neun Nummern mit druckgraphischen Arbeiten von Traut, darunter auch die Geißelung Christi. Als Vorlage für die eindringliche Darstellung diente vermutlich eine Pinselzeichnung des Lukas Kilian, die heute im Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig verwahrt wird (Inv. Nr. Z 305 recto). Lediglich zwei Exemplare des ersten Zustands, vor der Inschrift „ECCE HOMO“ im schwarzen Schriftrand, sind bekannt. - Prachtvoller, gleichmäßiger Gegendruck des originalenen Holzschnitts im ersten Druckzustand, mit sehr feinem Rändchen um die äußere Einfassung. Minimal angestaubt, links eine geglätette Quetschspur, dort im äußeren Rand hinterlegt, kleinere ausgebesserte Randläsuren, oben minimal bestoßen, kleine Klebe- und Montierungsreste verso, sonst sehr schön und original erhalten. Abbildung

5240

Antonio da Trento (1520 Trient – 1555 Fontainebleau)

5241 Augustus und die tiburtinische Sibylle. Clair-obscurHolzschnitt von zwei Stöcken in Schwarz und Olivgrün, nach Parmigianino.34,5 x 26,2 cm. B. XII, S. 90, 7. 1.500 € Ganz ausgezeichneter Druck teils mit den Spuren eines Rändchens um die Einfassung. Etwas angeschmutzt, verso geglätette Trockenfältchen sowie weitere Knickfalten, teils kleiner ausgebesserte Stellen in den Rändern, dort mit dezenten Farb- und Federretuschen, weitere Erhaltungsmängel, im Gesamteindruck jedoch gut. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

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5243 166


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Jan van de Velde II (1593 Delft – 1641 Enkhuizen)

5242 Die vier Elemente. 4 Kupferstiche nach Willem Buytewech. Je ca. 18,5 x 28,5 cm. Francken-van der Kellen 134-137, Hollstein 18 III (von IV), 19 III, 20 III (von V), 21 IV. Wz. Adler mit Schrift (Fragment, Hollstein 18 und 19); Pro Patria (Hollstein 20). 900 € Die vollständige Folge in ganz ausgezeichneten bis prachtvollen, wirkungsreichen und prägnanten Drucken auf die Plattenkante geschnitten bzw. mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie, Terra bis an diese geschnitten, unten mit dem Schriftrand. Teils geringfügig angestaubt, einzelne kleine Ausbesserungen, Terra mit winzigen Ausbesserungen unten links und unten rechts der Signatur, geringe Gebrauchsspuren, sonst jedoch in schöner und grundsätzlich einheitlicher Erhaltung. Das Blatt „Ignis“ aus den Sammlungen Nathaniel Smith (Lugt 2296 und 3017) und des British Museum, London (Lugt 302 und 305) sowie aus einer unbekannten Sammlung „Kreuz“ (nicht bei Lugt). Abbildung

5243 Hexensabbat. Radierung. 21,8 x 29 cm. 1626. Franken-van der Kellen 114, Hollstein 152 II (von III). Wz. Bekröntes Wappen mit Baselstab. 2.800 € Prachtvoller, kräftiger Frühdruck vor der Adresse von Gillis van Schagen mit schmalem Rändchen ringsum, im Schriftrand noch mit den sichbaren Hilfslinien. Vertikale Trockenfältchen, marginale Alters­ spuren, sonst in selten schöner und unberührter Erhaltung. Selten, wir konnten keinen weiteren Abzug dieser Radierung im 2. Druckzustand im Handel nachweisen. Abbildung

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5244 Die vier Falkner. 4 Radierungen. Je ca. 15 x 7,7 cm. 1616. Franken-van der Kellen 121-124, Hollstein 155-158. 750 € Prachtvolle, kräftige Drucke mit zarten Wischspuren, und mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, teils bis an diese geschnitten, teils mit Spuren der Plattenkante. Tadellos erhalten. Von großer Seltenheit. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

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Jan van de Velde II 5245 Die Folge von zwölf Landschaften (Derde Deel). 12 Radierungen. Je ca. 12 x 18,9 cm. 1616. Francken-van der Kellen 295-306, Hollstein 256 IV, 257-267, je II. Wz. Fragment. 2.500 € Der dritteTeil der insgesamt, alle fünf Teile zusammengenommen, 60 Blatt umfassenden Reihe mit Landschaftsdarstellungen. Sämtlich mit der eigenständigen fortfolgenden Nummerierung 1-12 sowie der zusätzlichen Seriennummer 3 oben rechts und der Adresse Pieter Schenks auf dem Titelblatt. Die komplette Suite in ausgezeichneten bis ganz ausgezeichneten Drucken sämtlich mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Schwach nur stockfleckig, winzige Klebereste im oberen weißen Rand, sonst vollkommen und tadellos schön erhalten. Selten. Abbildung

5246 Die Folge der Landschaften. 4 Radierungen nach Pieter de Molijn. Je ca. 20,7 x 33,6 cm. Hollstein 324-327 II. 6.000 € Die vorliegende Folge des Jan van de Velde II. zählt zu den besten Leistungen des Künstlers. Vor allem die Darstellung der verfallenen Hütte am Fluss besticht durch ihre verfeinerte technische Behandlung und atmosphärische Durchdringung. Ausgezeichnete, gleichmäßige Drucke, auf die Plattenkante beschnitten. Vorzüglich erhalen. Aus der Sammlung Albert Pieter van den Briel (Lugt 407 a). Abbildung

Dirk Vellert (ehem. Meister DV mit dem Stern, tätig von 1511 bis ca. 1547 in Antwerpen)

5247 Die Berufung der Apostel Petrus und Andreas. Kupferstich. 14,7 x 11,0 cm. B. 3, Nagler, Die Monogrammisten (Dirk van Star) 3, Wurzbach (Vellert) 3, Hollstein 3 II. 1.800 € Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit der vollen Darstellung. Minimal angestaubt, verso etwas fleckig, minimale Erhaltungsmängel, sonst sehr gutes Exemplar. Abbildung

5247 169


Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

Enea Vico (1523 Parma – 1567 Ferrara)

5248 Antike Gemmen und Kameen. 37 Kupferstiche, auf drei Bögen gedruckt. Je ca. 30,4 x 43 cm (Blattgröße). Um 1555. B. XV, S. 318, 101-133 I (von III), Nagler 100133, Huelsen 84-86. Wz. Anker im Kreis (Woodward 157 ff) bzw. Schild mit Buchstabe M und Stern (Woodward 313ff). 1.200 €

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Der aus Parma stammende Kupferstecher und Numismatiker Enea Vico wurde in der Werkstatt des römischen Kupferstechers und Verlegers Tommaso Barlacchi ausgebildet, für den er 1541-42 tätig war. Vico wurde maßgeblich von Agostino Veneziano beinflusst und arbeitete in der Folgezeit für die namhaften römischen Verleger Antonio Salamanca und Antonio Lafreri. Später folgte er einer Berufung des Cosimo I. nach Florenz, war in Venedig tätig und trat 1563 in den Dienst des Herzogs Alfons II. von Ferrara. Die vorliegende, Enea Vico zugeschriebene seltene Folge wurde auf drei Folioblättern, ohne Nummern und vor aller Schrift von Antonio Lafreri verlegt. Entsprechend einer häufigen Praxis im Verlag Lafreris handelte es sich um Nachstiche nach dem venezianischen Meister Giovanni Battista Franco (Bartsch XVI, 81-93). Eine spätere Edition wurde posthum von dem römischen Verleger Philippe Thomassin unter dem Titel Ex antiquis cameorum et gemmae delineata [ ...] herausgegeben. - Prachtvolle, tonige Drucke, vor der Überarbeitung Thomassins, vor der Nummerierung und vor der Schrift auf mehreren der Darstellungen; ohne das von Thomassin hinzugefügte Titelblatt (B. 100). Auf die Plattenkante geschnitten, ein Blatt mit minimalem Randverlust links. Leichte Erhaltungsmängel, ein Blatt minimal wasserrandig, der Gesamteindruck jedoch sehr schön. Abbildungen

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Claes Jansz. Visscher (um 1586/87–1652, Amsterdam)

5249 Der Drehorgelspieler - Der Leprosenumzug am kupfernen Montag. 2 Kupferstiche nach David Vinckboons. Je ca. 17,8 x 24 cm. 1607; 1608. Hollstein 110 und 111. 1.500 € Die beiden Gegenstücke in ganz ausgezeichneten, gleichmäßigen Drucken, Hollstein 110 mit feinem Rändchen um die Plattenkante, Hollstein 111 mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie, die Schrift unten partiell angeschnitten. Minimal angestaubt, verso unauffällig geglättete Mittelfalte, Hollstein 110 auf ein Fenster-Passepartout montiert und mit einer unauffällig ausgebesserten Papierläsur in der unteren linken Ecke sowie einem geschlossenen Löchlein in einem der Jungen rechts, Hollstein 111 mit dünner Stelle oben sowie hinterfasert, sonst insgesamt sehr gute Exemplare. Zusammen selten. Abbildungen

5248 170


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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

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Johannes Visscher (1633 Haarlem – nach 1692 Amsterdam)

5250* Bildnis von Abraham van der Hulst. Radierung mit Kupferstich. 49,2 x 34,1 cm. 1666. Hollstein 131 II. Wz. Bandenwappen mit Fleur-de-lis. 1.200 € Abraham van der Hulst war ein niederländischer Admiral, der 1650 zum außerordentlichen Kapitän ernannt wurde und sich mit seiner Flotte im Niederländisch-Portugiesischen Krieg (1624-1661) und im Ersten sowie Zweiten Englisch-Niederländischen Krieg (1652-1654 und 1665-1667) einen Namen machte. Dieses Portrait ist nach der „Seeschlacht der vier Tage“, die am 11. Juni 1666 begann, entstanden. - Prachtvoller, kräftiger und kontrastreicher Druck mit Rändchen um die Einfassungslinie. Unauffällig geglättete Mittelfalte, an den äußeren Ränder minimal gebräunt, kleines Rostfleckchen unten im Sockel sowie neben der rechten Schulter, sonst in vorzüglicher Erhaltung. Abbildung

Johannes Jorisz. van Vliet (tätig um 1628–1637 in Leiden)

5251 Zwei Liebespaare im Gasthaus. Radierung. 20,9 x 29 cm. B. 16, Hollstein 16 II (von V). 2.400 € Mit den Arbeiten im Baldachin, jedoch vor allen späteren Adressen. Brillanter, tiefschwarzer und satter Abzug mit gleichmäßigem feinen Rändchen um die Plattenkante. Nur schwach fleckig, unmerkliche Ausbesserungen im äußeren Rand oben, in den Ecken montierungsbedingt minimal dünne Stellen, sonst tadellos schön erhaltenes Exemplar. Abbildung

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5252

Lucas Vorsterman I (1595 Zaltbommel – 1675 Antwerpen)

5252* Der Streit um das Kartenspiel. Kupferstich nach Pieter Bruegel (?). 43 x 52,3 cm. Hollstein 126, Orenstein (New Hollstein) A 67. 9.000 € Brillanter, tiefschwarzer und wirkungsvoller Druck auf die Plattenkante geschnitten, teils mit Spuren derselben. Minimal angestaubt, verso mit der unauffällig geglätteten Mittelfalte, dort oben winzige Ausbesserung, im unteren Rand vereinzelt winzige Randläsuren, sonst in ganz vorzüglicher und originaler Erhaltung. In dieser unnachahmlichen Druckqualität selten. Aus der Sammlung Friedrich August II. von Sachsen (Lugt 971). Abbildung

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5255

Maarten de Vos

Cornelis de Wael

(1532–1603, Antwerpen)

(1592 Antwerpen – 1667 Rom)

5253 nach. Die Geschichte Gideons. 4 Kupferstiche. Je ca. 20,3 x 26,2 cm. Um 1584-85. Hollstein 87-90 II (von III). 600 € Mit den Nummern, jedoch vor der späteren Adresse von Claes Jansz. Visscher. Prachtvolle, kräftige und satte Drucke mit delikatem Plattenton und mit dem wohl vollen Rand um teils schön gratig zeichnende Facette. Dort geringe Alters- sowie Gebrauchsspuren, im linken weißen Rand Spuren alter Montierung, sonst in vorzüglicher und unberührt originaler Erhaltung. Selten. Abbildung

5254 nach. Circulus Vicissitudinis Rerum Humanarum - Der Zyklus der Wechselhaftigkeit des Menschen. 8 Kupferstiche einschließlich dem Titelblatt von Hans Collaert I, Karel van Mallery und Theodoor Galle. Je ca. 17,7 x 23 cm. Hollstein (Vos) 1266, 1267-1273, je II. Wz. Gekrönter Greif.

5255 Das elende Schicksal der Armen und Blinden. 13 Kupferstiche, sämtlich einzeln montiert in einem marmorierten Papp-Album (etwas berieben und beschabt, Rücken etwas bestoßen) mit Rückenvergoldung. Je ca. 8,1 x 11,2 cm. 1629. Hollstein 36 I (von II), 37-43, 44-48 je I (von II). 1.800 € Die vollständige, aus Titelblatt und 12 Kupferstichen bestehende Folge mit Darstellungen vom Leben der Armen und Blinden entstand im Jahr 1629 und weist verschiedene Anlehnungen an Darstellungen des Pieter Bruegel auf. Prachtvolle, nuancierte Drucke auf die Darstellung geschnitten, teils minimal knapp, unten mit dem lateinischen Schriftrand. Etwas fleckig und angestaubt, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr schöne Exemplare. Beigebunden zwei Radierungen eines anonymen Künstlers des 17. Jahrhunderts mit Darstellungen von Paulus und dem blinden Elymas. Selten. Abbildung

1.800 € Sämtlich ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete Drucke mit dem vollen Rand. Insgesamt nur minimal vergilbt und altersspurig, vereinzelt kleine Randläsuren, diese teils ausgebessert, schwach Knitter- und Gebrauchsspuren, sonst einheitlich gute und original erhaltene Exemplare. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

Anthonie Waterloo (1609 Lille – 1690 Utrecht)

5256 Folge der Landschaften. 4 Radierungen. Je ca. 10,2 x 12,1 cm. B. 3-6, Hollstein 3 II (von IV), 4-6, je I (von III). Wz. Schellenkappe; Amsterdamer Stadtwappen. 800 € Die komplette Folge in ganz ausgezeichneten Drucken mit schmalen Rändchen, Hollstein 6 bis knapp an die Plattenkante geschnitten. Geringfügig angestaubt und fleckig, teils minimal gebräunt sowie mit unauffälligen Knickspuren, verso Reste von Montierung sowie Bleistift­ annotationen, Hollstein 5 mit winzigen Anfaserungen an den Ecken, sonst schön bis sehr schön erhalten. Beigegeben von demselben 9 weitere Radierungen aus verschiedenen Landschaftsfolgen darunter: Hollstein 29, 34, 50, 55, 56, 60, 62, 63, sowie von Herman Naiwincx zwei Radierungen Landschaft (aus Hollstein 1-8). Insgesamt 15 Blatt. Abbildung

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Anthonie Waterloo 5257 Suite de quatre-vingt Paysages. Ca. 79 Radierungen des Künstlers, sämtlich gebunden in einem Album des 19. Jh. 4to.-12mo. Basan&Poignant. Hollstein (in Albumreihenfolge) 21-29, 63-64, 53, 49, 51, 47, 67, 68, 69, 70, 33-36, 38, 37, 902, 91, 89, 92, 122, 124, 120, 125, 129, 119, 123, 121, 127, 128, 130, 126, 107, 108, 109, 110, 111, 112, 113, 115, 48, 52, 55, 50, 57, 5456, 58, 116, 117, 118, 65, 66, 30-32, 59, 60, 61, 62, 114, 93, 94, 18, 7, 16, 15, 6, 4, 5, 3, jeweils meist letzte Zustände. 2.400 € Wunderbarer Querschnnit durch das graphische Œuvre des Künstlers, der sich mit seinen Radierung ganz der Landschaftsdarstellung verschrieben hatte. Sämtlich ausgezeichnete Drucke des Basan&Poignant Recueils, mit dem wohl vollen Rand. Minimal angestaubt, einzelne nur unbedeutende Ausbesserungen im weißen Rand, leichte Altersund Gebrauchsspuren, Spuren des Rotschnittes entlang der äußeren Ränder, sonst gut erhalten. Abbildung

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5258

J. G. Wenig (tätig in München um 1630)

5258 zugeschrieben. Die Verkündigung. Radierung. 10,7 x 6,8 cm. Nicht bei Nagler. 1.200 € Nagler verzeichnet insgesamt nur vier Blatt des in München ansässigen Zeichners und Kupferstechers J. G. Wenig, die teils radiert und teils gestochen sind. - Ausgezeichneter, toniger und gratiger Druck mit feinem Rändchen. Unauffällige geglättete Knickfalte, weitere geringe Gebrauchsspuren, verso mit einer alten Zuschreibung an den Künstler, sonst sehr schön. Sehr selten. Abbildung

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Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts _________________________________________________________________________________________________________________________

5259

Gabriel Weyer (1576–1632, Nürnberg)

5259 Monstra Marina. 12 Kupferstiche. Je ca. 10,5 x 14,3 cm. Nagler XXIV, S. 220, I (von II), Berliner Ornamentstichkatalog 4292 I (von II). 600 € Die vollständige Folge in sämtlich prachtvollen und prägnanten Drucken vor der Adresse Christian Weigels, mit gleichmäßig schmalem Rändchen um die Plattenkante. Schwache Gebrauchsspuren, sonst in tadelloser und einheitlich schöner Erhaltung.

einriss unten links, Annotationen in Feder am unteren rechten Rand, weitere kleine Gebrauchsspuren, sonst schön. Beigegeben Jan Collaert zugeschrieben der Kupferstich „Gottvater mit dem Lamm Gottes und den Symbolen der Evangelisten“ (NH: The Collaert Dynasty 488), nach Frans Menton vier Kupferstiche aus der Serie „Geschichte des Loth“ (NH: The Collaert Dynasty 22-24), nach Maarten de Vos 11 Kupferstiche aus der Serie „Solitudo sive vitae patrum eremicolarum“ (Hollstein 964, 968, 972, 974-976, 978, 979, 981, 984, 989, 991). Abbildung

Abbildungen

Johannes Wierix (1549 Antwerpen – um 1618 Brüssel)

5260 Die Anbetung der Dreifaltigkeit auf Erden und die Werke der Barmherzigkeit. Kupferstich nach Maarten van Heemskerck. 20,6 x 25,4 cm. Alvin 190, Mauquoy-Hendrickx 290, Hollstein 321. Wz. Wappen (?). 750 € Ganz ausgezeichneter, toniger Frühdruck mit Nadelproben im Plattenrand und schmalem Rand um diesen. Vereinzelt kleine Rostfleckchen, Wasserränder in der rechten Blatthälfte, winziger hinterlegter Rand-

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Johannes Wierix 5261 Die drei Wünsche des Menschen: Die Beredsamkeit; Die Barmherzigkeit; Der glückselige Tod. 3 Kupferstiche nach Abraham Francken. Je ca. 20 x 25,4 cm. Alvin 1396-1398, Mauquoy-Hendrickx 1520-1522, Hollstein 1843 II (von III), 1844-1845, je I (von II). Wz. Gotisches P. 900 € Die komplette Folge noch mit den Nummern in prachtvollen, klaren Drucken mit breitem Rand. Minimal fleckig, sowie zu den Rändern hin teils schwach gebräunt, verso leichte geglättete Mittelfalte, sonst tadellos. Abbildung


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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts Josef Abel

Pierre-Michel Alix

(1764 Aschach – 1818 Wien)

(1762–1817, Paris)

5262 Die Mutter mit zwei Kindern. Radierung. 20,7 x 15,5 cm. 1800. Andresen 12. 600 € Ausgezeichneter Druck mit dem vollen Rand um die markant zeichnende Plattenkante. Etwas angestaubt sowie leicht fleckig bzw. stockfleckig, sonst schönes Exemplar. Beigegeben vom demselben die Aquatintaradierung „Anbetung der Hirten“ (Andresen 4). Abbildung

5263 Avec ou dessus; Je paye l´intérêt de ma mauvaise mine: Zwei Friese mit Szenen der griechischen Antike. 2 Farbaquatintaradierungen in Tusch- und Punktiermanier, nach Jean-Guillaume Moitte. Je ca. 26 x 54 cm. 1795. Gisela Gramaccini: Jean-Guillaume Moitte (1746-1810). Leben und Werk, Kat. Nr. 210 und 211 mit Abb. 301 und 302. 1.200 € Die als Pendants konzipierten Arbeiten zeigen eine Erzählung aus dem Leben des griechischen Feldherrn Philopoemen sowie eine allegorische Darstellung aus lakedaimonischer Zeit, in der eine Mutter ihren Sohn in die nahende Schlacht verabschiedet. Die den Radierungen zugrunde liegenden Zeichnungen Moittes gelten als verschollen. - Die seltenen „Fond-noir“-Radierungen in ganz ausgezeichneten Drucken mit feinem Rändchen. Etwas fleckig und angeschmutzt, Oberflächenbereibungen und dünne Papierstellen, entlang der Ränder mit kleineren Bestoßungen sowie vereinzelten Einrissen, teils ausgebessert, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst schön. Abbildungen Seite 182

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

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Jean Barbault (1718 Viarmes – 1762 Rom)

5264 Ein Zeichner vor einer antiken Statue und der Cestius-Pyramide. Radierung. 15,5 x 13,5 cm. Um 1760. 1.200 € Prachtvoller, gegensatzreicher Druck mit breitem Rand. Minimale Altersspuren, sonst vorzüglich erhalten. Selten. Abbildung

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James Barry (1741 Cork – 1806 London)

5265 nach. Philoctetes. Kupferstich von Francesco Rosaspina. 50,7 x 36,7 cm. 1785. 400 € Prachtvoller, differenzierter Druck mit schmalem Rändchen, oben und unten knapp bis an die Plattenkante geschnitten. Minimal angestaubt und fleckig, im weißen Rand rechts kleine Stelle montierungsbedingt lädiert, vereinzelt an den Rändern und Ecken montiert, sonst sehr schön. Aus der Sammlung der Grafen Harrach, auf deren Montierung. Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5266

Adam von Bartsch (1758–1821, Wien)

5266 Bildnis des Antonio Allegri, genannt Correggio, in seiner Werkstatt. Radierung, Kupferstich und Punktstich. 34,8 x 26,9 cm. 1787. Le Blanc 370; Rieger 326 II. 1.800 € Adam von Bartsch war nicht nur der Begründer der modernen Kupferstichwissenschaft und ein begnadeter Kustos der Kaiserlichen Hof-Bibliothek in Wien, er tat sich auch als begabter Kupferstecher und

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Radierer hervor, wie dieses schöne Bildnis Correggios anschaulich zeigt. Die Komposition geht auf Dürers Kupferstich des Erasmus von Rotterdam zurück, jedoch sind die Gelehrtenattribute durch Künstlerutensilien ersetzt. Prachtvoller, scharfer Druck mit ganz feinem Rändchen um die Plattenkante. Minimale Leimspuren an den Ecken, sonst vorzüglich erhalten. Aus der Sammlung der Fürsten von Liechtenstein, auf deren Montierung. Abbildung


_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 18. Jahrhunderts

5267

Peter von Bemmel (1685 Nürnberg – 1754 Regensburg)

5267 Bergige und waldige Landschaften: Der Fluss mit waldiger Umgebung; Die Hütte am Wasserfall; Der Steg vor dem Wasserfall; Der Zeichner in der Nähe des Wasserfalls; Der Fußgänger bei dem Reiter. 5 (von 6) Radierungen. Je ca. 13,6 x 18,6 cm. (1716). Meyers Künstlerlexikon 1-5, Andresen 1-5, Nagler, Band 1, S. 407. 600 € Nagler und Adresen erwähnen, dass nur die frühen Abzüge - wie hier die Adresse H. J. Ostertag, Regensburg tragen. Die beinahe vollständige Folge in prachtvollen, kräftigen Drucken teils mit feinen vertikalen Wischkritzeln, vier Blatt mit schmalem Rand, ein Blatt bis an die Plattenkante geschnitten. Lediglich geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst tadellos. Abbildung

Joseph Bergler d. J. (1753 Salzburg – 1829 Prag)

5268 Satyrfamilie. Radierung auf festem Velin. 24,3 x 19,7 cm. 1803. 600 € Ausgezeichneter Druck von der mit Leichtigkeit und Verve radierten Platte, mit breitem Rand um die Plattenkante. Etwas fleckig sowie altersspurig, geringfügige Randläsuren, einzelne kleine Bleistiftannotationen, sonst gut erhalten. Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5270

Robert Blyth (1750–1784, London)

5269 Nebukadnezar in der Wildnis. Radierung nach John Hamilton Mortimer. 46,2 x 38,3 cm. 1781. Le Blanc 1, Nagler S. 10. 750 € Prachtvoller, leuchtender Druck mit Rändchen. Geringfügig angestaubt, Bleistiftannotationen am Unterrand, an den Ecken montiert, sonst in vorzüglicher Erhaltung. Aus der Sammlung der Grafen Harrach, auf deren Montierung. Abbildung

5270 Homer rezitiert den Griechen seine Verse. Radierung nach John Hamilton Mortimer. 49,5 x 59,7 cm. 1781. Le Blanc 13, Nagler S. 10. 800 € Brillanter, kontrastreicher Druck mit Rändchen. Entlang der äußeren Ränder etwas angestaubt, leichte Stockflecke, braunes Fleckchen in der unteren rechten Ecke, kleiner Eckabriss unten links, vertikale Quetschfalte vom Druck unten, an den Ecken montiert, sonst in guter Erhaltung. Aus der Sammlung der Grafen Harrach, auf deren Montierung. Abbildung

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Robert Blyth 5271 Drei Orientalen. Radierung nach John Hamilton Mortimer. 34,9 x 32,9 cm. Nicht bei Le Blanc und Nagler. 600 € Prachtvoller, kontrastreicher Druck mit feinem Rändchen. Minimal angestaubt, Ecken montierungsbedingt lädiert, an der oberen und unteren rechten Ecke kleiner Papierabriss, Bleistiftannotationen am Unterrand, sonst in schöner Erhaltung. Beigegeben von demselben die Radierung „The Elevation of the Brazen Serpent „ sowie die Radierung „Killing an enemy“. Allesamt aus der Sammlung der Grafen Harrach, auf deren Montierung. Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5274 Opere varie incise da Benigno Bossi. Ca. 180 Radierungen auf ca. 114 Blatt, sämtlich gebunden in einem HLederband der Zeit (Rücken fehlt, Gelenke brüchig, Bezugspapier teils abgerissen, stärker berieben und bestoßen), mit goldgeprägten Rückenschild (beiliegendes Fragment) „Raccolta di Disegni originali di Fra.co Mazzola“. Folio 8vo. 1755-1789. 7.500 € Repräsentative Übersicht über das hier beinahe vollständig vorliegende graphische Œuvre des vornehmlich in Parma und Dresden tätigen Radierers Benigno Bossi. Als Maler, Stuckateur und Kupferstecher tätig, wurde er nach Lehrjahren in Nürnberg und Dresden 1760 von Herzog Ferdinand von Bourbon nach Parma berufen, wo er 1766 zum AkademieProfessor ernannt wurde. Das vorliegende Album gibt einen Überblick über die graphische Produktion Bossis, die über die Wiedergabe der Zeichnungen Parmigianinos, den zahlreichen, teils grotesken Charakterköpfen und einigen religiösen Einzelblättern in den eigenwilligen „Phantastereien“ der Masquaredes à la Grecque gipfelt. Das hier vorliegende, zusammengetragene Album entstand möglicherweise ähnlich wie das Exemplar im British Museum um 1789 und enthält die nachstehend genannten Folgen und Einzelblätter: 1-31: Raccolta di Disegni Originali Di Fra.co Mazzola detto il Parmigianino. 29 Radierungen bzw. Aquatintaradierungen inkl. dem Frontispiz in Schwarz und Braun (nummeriert oben rechts 1-29), zzgl. gestochenem Titel- und Schlussblatt, nach Zeichnungen Parmigianinos. 5272

Benigno Bossi (1727 Porto d´Arcisato – 1800 Parma)

5272 Ein Totenschädel auf einem Steinquader. Radierung. 8,2 x 6,5 cm. 1760. Le Blanc 76. 450 € Die souverän behandelte Vanitasdarstellung enstammt der Folge „Raccolta di teste inventate, disegnate ed incise da Benigno Bossi“, einer Sammlung von kleinen radierten Einfällen, die der vornehmlich in Parma und Dresden tätige Radierer in den Jahrzehnten nach 1755 angefertigt hatte. Die Blätter des Zyklus zeigen unterschiedlichste Inspirationsquellen und belegen die Auseindersetzung Bossis mit dem druckgraphischen Schaffen von Giovanni Benedetto Castiglione, Salvator Rosa und Rembrandt. Prachtvoller, kontrastreicher Druck auf dem vollen Papierbogen. Vorzügliches, unbehandeltes Exemplar. Abbildung

5273 Fisonomie possibili, parte prima. 13 Radierungen inkl. Titelblatt. Je 12,3 x 8,9 cm. 1775-1776. Le Blanc 129-140. Wz. Fragment. 900 € Die komplette Folge dieser humor- und geistvollen Darstellungen menschlicher Physiognomien in prachtvollen, kräftigen Drucken mit schmalem Rand. Einzelne Blätter mit leichten Stockflecken, Titelblatt etwas angestaubt, sonst in tadelloser und einheitlicher Erhaltung. Abbildung

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_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 18. Jahrhunderts 4to-8vo. 1771-1772. Le Blanc 4-37, Kat. Parmigianino tradotto, bearb. von M. Mussini und Grazia Maria de Rubeis, Parma 2003, S. 164 ff., Nrn. 324-352 32: Die hl. Katharina nach Parmigianino (Le Blanc 3). 33-65: Suite des Vases Tirée du Cabinet de Monsier du Tillot, Marquis de Felino. 31 Radierungen inkl. Widmung (nummeriert oben rechts 1-31), zzgl. Frontispiz und gestochenem Titel, nach Zeichnungen von Ennemond-Alexandre Petitot. 4to. (Le Blanc, aus 145-179, Berliner Ornamentstichkat. 1081). 66-76: Mascarade à la Grecque. 10 Radierungen inkl. Titel, zzgl. gestochenem Titelblatt. 4to. 1771. (Le Blanc 186-205, Berliner Ornamentstichkatalog 475). 77-78: Die beiden Darstellungen der Cheminées nach Ennemond-Alexandre Petitot (Le Blanc 180-181, Berliner Ornamentstichkatalog 3821). 79: Sitzender Jüngling mit Geige nach Parmigianino, 1773. 80: Die Jungfrau mit dem Kind nach Parmigianino, 1784. 81: Die Marienkrönung nach Parmigianino, 1773. 82: Die Jungfrau mit dem Kind und drei Cherubinen und der Inschrift „Dies Sanctificatus illuxit nobis“. 83: Ein Reigen aus spielenden Putti nach Louis Félix de Larue. 84: Prospetto della facciata de S. Pietro in Parma nach EnnemondAlexandre Petitot. 85: Die Darstellung im Tempel nach Carpioni, Dresda 1755 (Le Blanc 2).

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86: Die Verkündigung nach Correggio, 1784 (Le Blanc 1). 87-136: Raccolta Di Teste inventate, disegnate, ed incise da Benigno Bossi. 48 Radierungen inkl. Titelblatt (oben rechts numeriert 1-17, 27, 26, 18, 29, 38, 23-24, 21-22, 19-20, 28, 25, 36-39, 14 Köpfe ohne Nummer und möglicherweise aus einer anderen Folge Bossis), zzgl. Frontispiz und gestochenem Titel. 4to-8vo. 1755-1769. (Le Blanc, aus 38103). 137-150: Fisonomie possibili, parte prima. 12 Radierungen, zzgl. Titelblatt sowie einer zusätzlichen dreizehnten Platte (Le Blanc 129140, Nr. 13 nicht dort). 151: Titelblatt zu Opere varie incise da Benigno Bossi dall‘anno MDCCLV sino all‘anno MDCCLXXXIX. 154: Spielende Kinder in einer Landschaft, Parma 1771. 152-153, 155-180: Miscelanea a Ben. Bossi inv. scul. 26 Radierungen, zzgl. Titelblatt und Frontispiz (möglicherweise nicht alle tatsächlich dieser Folge zugehörig). 8vo-12mo. (Le Blanc 38-63). Meist unübertrefflich schöne, kontrastreiche und scharfe Drucke mit dem vollen Rand um die tief eingeprägte Facette. Vornehmlich auf den vorderen Blättern unbedeutend fleckig bzw. fingerfleckig sowie vereinzelt mit kleinen Wasserrändern, sämtlich umlaufend mit Spuren des Rotschnitts, sonst vollkommen und ganz vorzüglich erhalten. Mit der Ex Libris von Georg Cornwall Legh. Abbildungen

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

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Giovanni Battista Brustolon (um 1716 Dont di Zoldo – 1796, Venedig)

5275 Die Krönung des Dogen. Radierung und Grab­ stichel mit zeitgenössischer Kolorierung in Aquarell, nach einer Zeichnung von Antonio Canaletto. 44,5 x 56,7 cm. Le Blanc 6, Pedrocco/Tonini 3 III (von IV). Wz. Bekröntes Wappen mit drei Sternen (Bromberg, Canaletto, Nr. 27; Montecuccoli degli Erri, Canaletto Incisore, Nr. 9). 3.500 € Im Jahre 1766 erteilte der angesehene venezianische Verleger Lodovico Furlanetto Canaletto den Auftrag, eine Serie von Zeichnungen anzufertigen, welche die wichtigsten Feierlichkeiten der Serenissima zum Gegenstand hatten und als Kupferstiche vervielfältigt werden sollten. Canaletto hatte im Laufe seiner so langen und erfolgreichen Laufbahn wiederholt mit venezianischen Reproduktionsstechern gearbeitet und war sich, ebenso wie sein Förderer und Agent Konsul Joseph Smith, der Möglichkeiten des Mediums der Druckgraphik als „Werbeträger“ für seine Malerei voll bewusst. Als Künstler wurde Giambattista Brustolon gewonnen, einer der angesehensten damals in Venedig tätigen Kupferstecher. Die zwölf Blatt zählende Folge mit dem Titel Feste ducali hatte einen außerordentlichen Erfolg, was durch die Zahl der Neuauflagen, die bis weit ins 19. Jahrhundert hineinreichen, dokumentiert wird. Bereits im Jahre 1766 war dem ersten Verleger Furlanetto ein auf zwanzig Jahre begrenztes Privileg für dieses Projekt verliehen worden. Nach-

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dem das Privileg im Jahre 1786 abgelaufen war, gelangten die Kupferplatten in den Besitz des venezianischen Verlegers Teodoro Viero, der noch im selben Jahr, und somit zu Lebzeiten von Brustolon, eine dritte Auflage herausgab. Unser Blatt gehört dieser dritten Edition an und trägt im unteren Rand die Adresse von Viero, dessen Verlagshaus sich in den Mercerie unweit des Markusplatzes befand. Interessanterweise sind Exemplare des dritten Druckzustands, laut Camillo Tonini in einer rezent erschienenen Veröffentlichung, weitaus seltener als Abzüge der beiden vorhergehenden Auflagen. Ungewöhnlich und selten ist auch das äußerst sorgfältige und künstlerisch anspruchsvolle Kolorit unseres Blattes, das sich von der oft grob und schablonenhaft ausgeführten Kolorierung vieler zeitgenössischer, volkstümlicher Stiche unterscheidet. Es ist eine allgemein nur wenig bekannte Tatsache, dass vor allem während der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Blätter von bedeutenden venezianischen Künstlern, unter ihnen Canaletto, auch als stampe miniate herausgegeben wurden. Diese handkolorierten Abzüge waren wesentlich kostspieliger als Abdrucke in Schwarz-weiß und nur relativ wenige Exemplare dieser farbigen Stiche, die meist als Wanddekorationen dienten, sind erhalten geblieben. - Ausgezeichneter, klarer und gleichmäßiger Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante, auf einem kräftigen, zeitgenössischen venezianischen Bütten gedruckt, die Farben vollkommen frisch erhalten. Geringfügig fleckig, leichte Altersspuren, sonst vorzüglich erhalten. Abbildung


_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 18. Jahrhunderts

5276

Canaletto (eigentl. Antonio Canal, 1697–1768, Venedig)

5276 Al Dolo. Radierung. 30,2 x 43,6 cm. De Vesme 4, Bromberg 4 III. 2.800 € Ganz ausgezeichneter, scharfer und kontrastreicher Druck mit breitem, gleichmäßigen Rand um die Plattenkante. Geringfügig angestaubt und fleckig, sonst sehr gut erhalten. Abbildung

5277 Das Bischofsgrab/ Die Brücke mit dem Karren/ Das kleine Monument. 3 Radierungen auf einem Bogen. 22 x 13,1 cm; 14,5 x 12,6 cm; 12 x 8,4 cm (38,9 x 52,3 cm Bogengröße). De Vesme 29, 30, 31, Bromberg 15, 32 II, 33 II. Wz. Tre Lune mit der Nebenmarke AS. 4.000 € Das Arrangement der drei Radierungen entspricht der bei Bromberg unter 1. beschrieben Anordnung (s. Bromberg S. 105). Prachtvolle, kräftige Drucke mit breitem Rand. Minimal angestaubt sowie kaum wahrnehmbare Quetsch- bzw. Trockenfältchen im weißen Rand, kleines fachmännisch geschlossenes Löchlein unten, sonst in vorzüglicher Erhaltung. Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5277

Louis-François Cassas (1756 Azay-le-Ferron nahe Tours – 1827 Versailles)

5278 und Jacques Martin Sylvestre Bence. Façade du Grand Temple d‘Agrigente. Umrissradierung, koloriert. 63,1 x 82,4 cm. Um 1800. Wz. Doppelkopfadler.

5279 und Jacques Martin Sylvestre Bence. Vue laterale du Grand temple d‘Agrigente. Umrissradierung, koloriert. 62,8 x 82,4 cm. Um 1800. Wz. Doppelkopfadler.

1.200 €

1.200 €

Während eines ersten Romaufenthalts ab 1779 fertigte Cassas erste großformatige Stadtansichten, mit der Absicht, diese in die Druckgraphik übersetzen zu lassen. Zu dieser Zeit machte er ebenfalls die Bekanntschaft mit dem Abbé de Saint-Non, für dessen Reisebeschreibungen er einige Illustrationen anfertigte. Es folgten verschiedene Studienreisen, die ihn bis nach Ägypten und in den Vorderen Orient führten. Die Eindrücke dieser Reisen setzte Cassas in eine umfassende Stich-Folge um, die ab 1799 in Paris erschien, jedoch aufgrund der unruhigen Jahre nach der Französischen Revolution nie zu einer vollständigen Edition gelangte. Vorliegendes Blatt, wie auch die beiden folgenden Losnummern, stammt aus jener Suite der Grandes Vues pittoresques des principaux sites et monuments de la Grèce et de la Sicile, et des sept collines de Rome, die als Gemeinschaftsprojekt mit Jacques Martin Silvestre Bence entstand. - Ganz ausgezeichneter Druck mit schönem, differenziertem und frisch wirkendem Kolorit, mit schmalem bzw. breiterem Rand um die Plattenkante. Leichte Altersspuren sowie minimal vergilbt, leicht fleckig, kleinere Randeinrisse im weißen Rand, diese teils geschlossen, leichte Knicksowie Handhabungsspuren, schwache vertikale Mittelfalz, sonst jedoch sehr gut erhalten.

Blatt 5 der Folge. Ganz ausgezeichneter Druck auf dem vollen Bogen, mit herrlichem und differenziertem Kolorit. Schwach vergilbt sowie leicht fleckig, leichte Alters- und Gebrauchsspuren, kleinere Randeinrisse bzw. Randläsuren, vertikale Mittelfalz, winzige Nadellöchlein, sonst in schöner Erhaltung.

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192

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5280 und Jacques Martin Sylvestre Bence. Restes du Temple de Junon à Agrigente. Umrissradierung, handkoloriert. 48,6 x 72,1 cm. Um 1801. Wz. Doppelkopfadler. 1.200 € Blatt 6 der Folge. Ganz ausgezeichneter Druck mit dem vollen Rand. Leichte Randläsuren sowie kleinere Randeinrisse, etwas fleckig sowie vergilbt, vertikale Mittelfalz, weitere kleine Alters- und Gebrauchsspuren, sonst schön erhalten.


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5278

5280

5279 193


Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5281

Giovanni Maria Cassini (um 1779, tätig in Rom)

5281 Nuova raccolta delle megliori vedute antiche e moderne di Roma. Frontispiz, Titelblatt, Inhaltsverzeichnis und 80 Radierungen, sämtlich gebunden in einem HPergament-Band der Zeit (berieben, die Ecken bestoßen, stärkere Gebrauchsspuren, Rücken lädiert, Rückdeckel gebrochen). Je ca. 16 x 27 cm. 1779. Nicht bei Le Blanc, Thieme/Becker, VI, S. 130. Wz. Lilie im Kreis. 2.000 € Wenig ist bekannt über den römischen Kupferstecher, der unter Giovanni Battista Piranesi sein Handwerk erlernte. Neben seinem umfangreichen Kompendium „Novus thesaurus genmarum veterum“, trug insbesondere das hier vollständig vorliegende, 80 Blatt umfassende Veduten­werk der „Nouvo Raccolta“ zu einem größeren Bekanntheitsgrad des Künstlers unter seinen Zeitgenossen bei. Die nummerierten und betitelten Darstellungen zeigen die bedeutendsten Plätze und Baudenkmäler Roms und werden von Thieme/Becker als „Cassinis beste Arbeit... mit 80 schönen, malerisch ausgeführten Blättern“ bezeichnet. - Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete Drucke wohl mit dem vollen Rand um die Plattenkante. Leicht stockfleckig sowie teils etwas fingerfleckig, nur ganz vereinzelt mit kleinen Randläsuren, Blatt 74 mit größerem Randeinriss, weitere geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in sehr guter und originaler Erhaltung. Abbildungen

5282 194


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5283

Jérôme-François Chantereau

François Charpentier

(um 1710–1757, Paris)

(1734 Paris – 1817 Blois)

5282 Marche de troupes. Radierung. 8,7 x 8,8 cm. IFF 3. 1.800 € Sehr seltenes Capriccio in der Manier Stefano della Bellas, mit kleinen Einfällen außerhalb der runden Darstellung, sowie mit Schrift- und Nadelproben in den unteren beiden Ecken, die Signatur Chanteraus hier undeutlich lesbar. Jérôme-François Chantereau war Maler, Radierer und in Paris einer der bedeutendsten Kunsthändler seiner Zeit. Nur eine sehr kleine Anzahl seiner radierten Arbeiten hat sich erhalten. Ganz ausgezeichneter Druck mit der wohl vollen Darstellung, rechts mit Spuren der Einfassungslinie. Geringfügig fleckig und angestaubt, sonst in schöner Erhaltung.

5283 Römisches Ruinencapriccio mit dem Tod: „Fin. Ah, que sont devenus ces fameux édifices,...”. Radierung. 35,5 x 21,4 cm. Nicht bei Le Blanc, Ausst.Kat. La Danse des Morts, Paris 2004, S. 95 (Abb.). 400 € Laut Bezeichnung in der Platte geht die Erfindung der skurrilen Vanitasdarstellung auf Piranesi zurück. Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Vornehmlich dort etwas fleckig und mit leichten Gebrauchsspuren, sonst sehr gutes Exemplar. Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5284

Josef Adrianus Clarot (1770 Brüssel – 1820 Wien)

5284 Bildnis des Anton Raphael Mengs. Schabkunstblatt. 37,8 x 26,7 cm. 1797. Nagler 121, Heller-Andresen 4, Drugulin, Allgemeiner Portrait-Katalog, 1860, Nr. 13817. 1.500 € Der Maler Anton Raphael Mengs, zweifellos einer der bedeutendsten deutschen Maler des 18. Jahrhunderts, verbrachte einen großen Teil seines Berufslebens in Italien und Spanien. Als Kenner von Winckelmanns Kunsttheorie war er einer der Vorreiter des Neoklassizismus

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und spielte eine wichtige Rolle bei der Verbreitung dieser künstlerischen Bewegung in Europa. Das vorliegende Schabkunstblatt des österreichischen Kupferstechers Josef Clarot gibt ein berühmtes Selbstportrait von Raphael Mengs wieder, das sich heute in der Gemäldegalerie in Berlin befindet. - Ganz ausgezeichneter, samtiger Druck mit gleichmäßigem Rand um die deutlich druckende Plattenkante. Etwas fleckig, winziger ausgebesserter Oberflächenschaden unten rechts, weitere leichte Alters- und Gebrauchsspuren, sonst sehr schön. Abbildung


_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 18. Jahrhunderts

Nathaniel Dance (1735 London – 1811 Winchester)

5285 nach. Captain James Cook. Kupferstich von John Keyse Sherwin (1751-1790). 29,5 x 23,9 cm. 1779. 400 € Ganz ausgezeichneter Druck mit der gestochenen Einfassungslinie, unten mit dem Textrand. An den Ecken auf einen Untersatzkarton montiert, Leimspuren an den Ecken, die linke obere Ecke mit Einrissen, vereinzelte Stockfleckchen, sonst gut erhalten. Aus der Sammlung der Grafen Harrach, auf deren Montierung. Abbildung

5285

Philibert Louis Debucourt (1755–1832, Paris)

5286 „L‘enfant soldat ou le amusements de famille“: Der Kindersoldat. Schabkunstblatt. 41,1 x 31,6 cm. Fenaille 24, IFF 20. Wz. Schrift. 450 € Ausgezeichneter Druck mit Rand. Etwas angeschmutzt und fleckig, leicht lichtrandig, schwacher Wasserfleck am Ober- und Unterrand, Rand- und Eckläsuren mit Ausbesserungen, sonst gut. Selten. Abbildung

5286 197


Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5287

5287

Abraham Delfos (1731–1820. Leiden)

5287 Eine junge Frau mit einem Kerzenleuchter und eine männliche Komödienfigur. 2 Schabkunstblätter. Je ca. 24 x 16,5 cm. Um 1780. Wurzbach 8, Niemeijer (Troost) I und IV (von V). 1.200 € Der Kupferstecher Abrahm Delfos war zeit seines Lebens in Leiden tätig und war vorwiegend als Reproduktionsstecher bekannt. Vor allem seine Schabkunstblätter nach Kompositionen des Cornelis Troost erfreuten sich einer großen Beliebtheit. Auch das vorliegende Blatt geht auf eine Zeichnung Troosts zurück und zeigt eine Episode aus einem Lustspiel. Der Mezzotint liegt hier im seltenen, ersten Druckzustand sowie

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im vierten Druckzustand vor und vermittelt somit einen interessanten Einblick in die Schabkunsttechnik. Der Künstler geht gleichsam negativ vor: Er arbeitet nicht, wie der Kupferstecher, der schwarze Linien auf weißem Grund herstellt, sondern indem er aus einer einheitlich dunklen Platte immer hellere Lichter hevorholt und Detail um Detail herausarbeitet. Im unteren Rand sind noch deutlich die Spuren des Wiegemessers erkennbar, mit der die Platte in langwieriger Arbeit aufgeroht wird, damit ein tiefschwarzer, samtiger Grundton erzeugt wird. - Prachtvolle, leuchtende Drucke mit feinem Rändchen. Geringfügig stockfleckig, vereinzelt mit Leimresten und Montierungsspuren, sonst schön erhalten. Aus einer unbekannten Sammlung violettes „L“ (nicht bei Lugt). Abbildungen


_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 18. Jahrhunderts

5288

Louis-Jean Desprez (1743 Auxerre – 1804 Stockholm)

5288 Projet d‘un reposoir. Radierung. 45,4 x 33,8 cm. Um 1781. Wollin 9 III. 4.500 € Aus einem sieben Blatt umfassenden Kompendium mit architektonischen Entwürfen. Der Entwurf zeigt sich beeinflusst von dem Bernini‘ schen Baldachin für Sankt Peter in Rom und zeugt von der stilistischen Auseinandersetzung mit Giovanni Battista Piranesi. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit Rand um die Einfassungslinie. Geringfügige Altersspuren und Erhaltungsmängel, sonst sehr gutes Exemplar. Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5289

Richard Earlom

Vincenzo Feoli

(um 1742–1822, London)

(um 1760–1827, Rom)

5289 Das Westfenster der Kapelle des New College in Oxford mit der Geburt Christi und den sieben Tugenden. Radierung mit Punktiermanier nach Sir Joshua Reynolds. 64,3 x 47,2 cm. 1785. Hamilton S.115/116. 600 € Ganz ausgezeichneter Druck mit Rändchen. Schwach stockfleckig, montierungsbedingte Randläsuren, teils mit kleinen Einrissen, Bleistiftnummerierung in der unteren rechten Ecke, sonst in guter Erhaltung. Aus der Sammlung der Grafen Harrach, auf deren Montierung. Abbildung

5290 Veduta prospettica della Stanza degli Animali ... nel Museo Pio-Clementino. Radierung und Kupferstich. 70,9 x 73,4 cm. 1.200 € Aus der Folge „Veduta generale in prospettiva del cortile nel Museo Pio-Clementino“. Die hübsche und lebendig observierte Ansicht zeigt die sogenannte Stanza degli Animali im Museo Pio-Clementino auf dem Kapitol in Rom. Diese Antikensammlung wurde nach den zwei Päpsten benannt, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ihre Entstehung veranlassten und zählt zu den ersten Museumsgründungen in Europa. - Ganz ausgezeichneter Druck mit gleichmäßigem Rand, bis auf die Plattenkante beschnitten. Geringfügige Altersspuren, sonst vorzüglich erhalten. Selten. Abbildung

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5290

Joseph Fischer (1769–1822, Wien)

5291 Mann mit Bart und Pelzmütze. Aquatintaradierung. 19,6 x 15,3 cm. (1794). Wohl nicht bei HellerAndresen, Nagler und Le Blanc. 1.200 € Prachtvoller Abzug mit feinem Grat, an die Plattenkante geschnitten. Minimal fleckig, die obere linke Eckenspitze ausgedünnt, verso Spuren alter Montierung, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar. Sehr selten. Abbildung

5291 201


Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5292

John Flaxman (1755 York – 1826 London)

5292 nach. Circe empfängt den Ulysses; Venus von Amorinen umgeben in den Lüften. 2 Radierungen in Punktiermanier von Jean-Pierre Simon. Je 28,7 x 43,3 cm. Nagler (Simon) 5, 6. 600 € Ausgezeichnete Druck mit feinem Rändchen. Etwas angestaubt, schwach stock- bzw. rostfleckig, leichte montierungsbedingte Quetschfalten an den Ecken, sonst in guter Erhaltung. Aus der Sammlung der Grafen Harrach, in deren Montierung. Beigegeben von John Simon Agar vier Radierungen in Punktiermanier „Brutus und Apollo“, „Das Sibyllinische Orakel“, „Cupidos Triumph“ und „Venus“, von Bartolomeo Pinelli die Radierung, „Der Tod Lars Tolumnius“ sowie nach Benjamin West die Radierung „The three women at the Sepulchre“. Abbildung

Französisch 5293 18. Jh. Junge Frau auf einem Stein sitzend, ein Stickkissen in der Hand. Radierung. 15,3 x 9,5 cm. Wz. (Fragment). 450 € Das anmutige und fesselnde Portrait einer jungen Frau in einem ganz ausgezeichneten, tonigen Abzug mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Geringe Alters- und Gebrauchspuren, sonst tadellos erhalten. Abbildung

5293 202


_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 18. Jahrhunderts

5294

Johann Joseph Freidhoff (1768 Heggen – 1818 Berlin)

5294 Der Tod des Germanicus. Schabkunstblatt nach Nicolas Poussin. 57,6 x 68,2 cm. 1797. Nagler S. 155, Michels (Ausst. Kat. Die Chalcographische Gesellschaft Dessau, Weimar 1996), S. 116, Nr. 38. 600 € Vor dem Titel und dem kaiserlichem Wappen Paul I. von Russland, aber mit dem Namen des Künstlers, des Stechers und des Verlegers. Ganz ausgezeichneter, kontrastreicher und samtiger Druck mit Rändchen. Ganz geringfügig angeschmutzt, verso Montierungsreste, sonst in sehr schöner Erhaltung. Beigegeben von Johann Gerhard Huck zwei Schabkunstblätter „Maria mit dem Kind“ (op.cit. S. 126, Nr. 43). Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5296

Thomas Frye (1710 Dublin – 1762 London)

5295 Life-sized Heads - Bildnis eines Mannes mit Turban und pelzverbrämten Tuch, auf einem Buch aufgestützt. Schabkunstblatt. 50,3 x 35,5 cm. 1760. Chaloner Smith (British mezzotinto Portraits, Band II, Frye) 16. 3.000 € Der irisch-britische Maler und spätere Mezzotintstecher Thomas Frye debütierte in den frühen 1730er Jahren in London als Portraitmaler, bevor er 1747 eine der bedeutendsten Porzellanmanufakturen mitbegründete. Gesundheitliche Gründe zwangen ihn, sich 1759 aus der Manufaktur zurückzuziehen. Nach einer Erholungskur in Wales, ließ sich Frye in seinem Haus in Hatton Garden bei London nieder, wo er sich seiner künstlerischen Fähigkeiten besann und er sich unter Eifer der Herausgabe von Schabkunstblättern nach eigenen Inventionen widmete. 1760, zwei Jahre vor seinem Tod, entstand die Bildnisfolge „Twelve Mezzotint Prints from Designs in the Manner of Piazzetta, drawn from Nature and as large as life“, welche er später um sechs weitere Portraits ergänzte. Die einzelnen Portraitdarstellungen zeigen lebensgroße Charakterköpfe, die in der teils dramatischen Lichtregie den Einfluss Joseph Wright of Derbys erkennen lassen, und die in unterschiedlichen Gemütszuständen und Posen dargestellt sind. Zweifellos handelt es sich bei dem sanft und leicht melancholisch blickenden Dargestellten um das schönste Portrait der Folge. Es wird angenommen, dass es sich hierbei um ein Selbstbildnis des Künstlers handelt. - Ganz ausgezeichneter, nuancenreicher und samtener Druck mit schmalem Rand. Etwas vergilbt,

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minimal lichtrandig entlang des äußeren Randes (vermutlich bedingt durch ehemalige umlaufende Montierung verso), kleine Knickspur in weißer Ecke unten links, winziger Leimrest im unteren Rand der Darstellung, Montierungsreste im oberen weißen Rand, diese recto leicht durchschlagend, sonst schönes Exemplar. Sehr selten. Abbildung Seite 180

Friedrich Heinrich Füger (1751 Heilbronn – 1818 Wien)

5296 Zwei männliche Köpfe. Radierung in Braun und Rot. 9,9 x 12,4 cm. Andresen 14. 600 € Das seltene Blatt, hier in zwei Farben gedruckt, wobei die nur skizzenhaft angedeutete und zum Mund erhobene Hand des Jünglings bewusst in einem anderen Farbton gedruckt wurde, als die voll ausgeführte Radierung. Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rändchen an drei Seiten, oben minimal innerhalb der Plattenkante geschnitten. An den Ecken auf einen Untersatzkarton montiert, dort teils minimal knittrig, sonst sehr gut erhalten. Selten. Beigegeben von demselben, das ebenfalls seltene Blatt „Sieben Köpfe“, Radierung in Rotbraun (Andresen 13). Abbildung


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5297

Louis Germain (1733 Paris, nachweisbar ab 1757)

5297 Studienblatt mit Charakterköpfen. Radierung. 12,1 x 15,3 cm. 1773. IFF 30. 750 € Über den Radierer Louis Germain sind nur spärliche Informationen bekannt, sodass Füßli Anfang des 19. Jahrhunderts annahm, dass es sich hier wohl um einen dilettierenden Künstler handeln dürfte. Germain ist vor allem als Autor von Landschaftsradierungen nach eigener Erfindung und nach anderen Künstlern, wie B. Breenbergh, Weirotter und Sarazin bekannt. Das vorliegende kleine und phantasievolle Studienblatt mit unterschiedlichen Charakterköpfen wurde laut der Inschrift von Germain im Jahre 1773 in Neuilly geschaffen. Es ist in einer flotten, etwas naiv anmutenden Radiertechnik ausgeführt, dennoch überzeugt die Darstellung durch ihre originelle und bizarre mise en page. Die Totenköpfe ganz unten sind Kopien im Gegensinn nach einzelnen Figurinen aus Stefano della Bellas Folge Les cinq Morts (De Vesme 87-91). - Ausgezeichneter Druck mit Rand. Geringfügig fleckig und angestaubt, sonst gut erhalten. Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5298

Vincenzo Giaconi (1760 Tremignon b. Padua – 1829 Venedig)

5298 Doppelbildnis von Antonio Canova und Giovanni Martino dei Boni. Kupferstich, nach Giovanni Martino dei Boni. 17,5 x 12,3 cm. 1796. Gosparini 91. 1.200 € Das eindringliche Doppelbildnis von Vincenzo Giaconi zeigt den berühmten Bildhauer Antonio Canova (1757-1822) und dessen Jugendfreund und Kollegen, den venezianischen Kupferstecher und Maler Giovanni Martino dei Boni (1753-1831) in inniger Umarmung. Der betont informelle und sehr persönliche Charakter der Pose macht die Darstellung zu einem der ungewöhnlichsten und individuellsten Freundschaftsbildnisse in der Kunst des 18. Jahrhunderts. In einem Brief vom 3. März 1796 bedankte sich Canova bei Giaconi für seinen gelungenen Kupferstich, dessen Komposition auf ein kurz zuvor geschaffenes Gemälde des mitdargestellten Giovanni Martino dei Boni zurückgeht.

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Der Kupferstich sollte sich für Giaconi schon bald als Schlüsselwerk herausstellen, welches ihm große Anerkennung auch außerhalb Venedigs einbrachte. Vincenzo Giaconi absolvierte seine Ausbildung in der Werkstatt des venezianischen Kupferstechers Marco Alvise Pitteri, welcher ihn besonders in seiner Technik maßgeblich beeinflusste. Wie sein Lehrmeister bediente sich auch Giaconi in seinen Arbeiten sehr häufig einer innovativen und äußerst verfeinerten Radiermethodik, bei der durch eng gesetzte, an- und abschwellende Parallellinien ein hochinteressanter, beinahe flirrender Effekt erreicht wird und zudem eine wunderbare tonale Abstufung entsteht. Auch das vorliegende, sehr seltene Doppelbildnis gewinnt durch diese differenzierte technische Ausarbeitung beträchtlichen visuellen Reiz. - Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck, auf die Einfassungslinie beschnitten, im unteren Schriftrand beschnitten und ohne die Signatur des Künstlers. Abbildung


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5299

Giuliano Giampiccoli (1699–1759, Belluno)

5299 Pastorale Landschaft mit figürlicher Staffage. Radierung in Dunkelblau auf einem blauen, wohl japanischem Papier nach Marco Ricci. 31 x 43,5 cm. Um 1750. Le Blanc, aus 46-58 (?). 750 € Giampiccoli war der Neffe Marco Riccis und schuf verschiedene Radierungen nach dessen Kompositionen, u.a. eine Folge von 12 Landschaften, zu der vorliegendes Blatt wahrscheinlich gehört. Ganz ausgezeichneter, wenngleich wohl späterer Druck mit dem vollen Papierschöpfrand. Zu den Rändern hin geringe Altersspuren sowie kleine Randläsuren, sonst sehr gut erhalten. In dieser Druckfarbe und auf exotischem Papier gedruckt von großer Seltenheit. Unten links mit dem Stempel „Bibliotheca Chalcographia Regiea Belgii“, wohl der Koninklijke Bibliotheek van België. Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5300

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5301

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Francisco de Goya (1746 Fuendetodos – 1828 Bordeaux)

5300 Los Desastres de la Guerra. Colección de ochenta laminas inventadas y grabadas al agua-fuerte. Por Don Francisco Goya. Publicala la Real Academia de Bellas Artes de San Fernando, Madrid 1903. Typographischer Titel, 1 Bl. biographisches Essay auf Velin und 80 Radierungen mit Aquatina und Lavismanier in dunklem Sepia und Schwarz auf festem Bütten. Lose Blatt, je in einem Passepartout aufgelegt und in drei Papp-Kassetten gelagert. Je ca. 17,5 x 21 cm (Plattenrand); ca. 25,5 x 33,5 cm (Blattgröße). Auflage 100 Ex. Nach 1814/15 (Erstveröffentlichung 1863). Delteil 120-199, Harris 121-200 III, 3. Ausgabe (von 7). 18.000 € Aus dem bei Harris erwähnten Teil der Auflage, bei dem die erste Unterzeile des Titels in Kapitalen gedruckt ist. - Goyas politisch brisanteste und künstlerisch radikalste Graphikfolge war ursprünglich in den Jahren des Spanischen Bürgerkrieges zwischen 1810 bis 1814 entstanden und von Goya vermutlich für eine Veröffentlichung direkt nach Kriegsende vorgesehen. Aufgrund der restriktiven Politik der reaktionären Regierung des ursprünglichen Hoffnungsträgers Ferdinands VII. und der systematischen Verfolgung aller liberalen Kräfte, sah Goya vorerst jedoch von einer Veröffentlichung ab. In seiner Enttäuschung über die fortgesetzten Unmenschlichkeiten erweiterte er die Darstellungen der Greuel des Bürgerkrieges und seiner Folgen noch um zahlreiche, beißende Satiren, die sich vor allem gegen die reaktionären Kräfte in Politik und Kirche richten und nur ganz zum Ende der Folge einen leichten Hoffnungsschimmer offenbaren. Goya selbst erlebte den erhofften Umschwung nicht mehr und musste schließlich im Jahre 1824, aus Sorge um seine eigene Sicherheit, im Alter von 78 Jahren nach Frankreich emigrieren. Erst knapp 40 Jahre später, im Jahre 1863, konnten die in der Königlichen Akademie in Madrid gelagerten Platten für eine erste Auflage gedruckt werden. - Die vollständige Folge der 2. Auflage in sehr guten bis ganz ausgezeichneten, kräftigen und teils gratigen Drucken mit dem vollen Rand. Vor allem im weißen Rand teils etwas stockfleckig und vereinzelt fleckig, sowie partiell minimal gegilbt, verso am linken Rand mit Spuren der alten Albumbindung, sonst sehr gut und meist frisch erhalten. Abbildungen

5302

5301 No se convienen. Aquatintaradierung auf Velin, aus der Folge Los Desastres della Guerra, wie auch die folgende Losnummer. 14,3 x 21,4 cm (Plattenrand); 23,2 x 31,1 cm (Blattgröße). Delteil 136, Harris 137 III, 1. Ausgabe (von 7). 1.200 € Blatt 17 der Folge. Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Minimal fleckig, an den äußeren Rändern leicht gebräunt, am linken Rand Reste einer Albummontierung, sonst schönes Exemplar. Abbildung

5302 Tambien esto. Aquatintaradierung auf Velin. 15,4 x 20,7 cm (Plattenrand); 23,2 x 32,3 cm (Blattgröße). Delteil 162, Harris 163 III 1. Ausgabe (von 7). 1.200 € Blatt 43 der Folge. Ganz ausgezeichneter Druck mit noch kräftiger Aquatinta und breitem Rand. Ganz geringfügig angetaubt, an den äußeren Rändern minimal gebräunt, am linken Rand Reste einer Albummontierung, sonst in sehr schöner Erhaltung. Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5304

Francisco de Goya 5303 Disparate Conocido (Que Guerrero!). Aquatintaradierung auf Bütten. 24,3 x 35,4 cm. Delteil 220 II, Harris 266 III (Druck von Liénard).

5304 Disparate de Tontos - “Lluvia de Toros (Pluie de taureaux)”. Radierung mit Aquatinta auf Bütten. 24,5 x 35,6 cm. Delteil 223, Harris 269 III.

1.500 €

1.800 €

Wie auch die folgende Losnummer einer der vier ergänzenden Radierungen zu den Proverbios, welche 1877 posthum erstmals von François Liénard gedruckt und in der Zeitschrift L‘Art veröffentlich wurden. Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand um die Plattenkante. Vereinzelt etwas fleckig, verso leicht gebräunt, die Ränder bestoßen, unten links keiner Papierverlust im äußeren Rand, geringe Montierungs- und Klebereste recto oben, sonst sehr gut.

Mit der Schrift, erschienen in „L‘Art“, Paris 1877. Ganz ausgezeichneter, kontrastreicher Druck mit schmalem Rand. Minimal fleckig vornehmlich im weißen Rand sowie verso, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten. Unten rechts mit einem unbekannten Trockenstempel (nicht bei Lugt) sowie verso mit einem getilgten Versteigerungsstempel (möglicherweise Hippolyte Boulenger vgl. Lugt 3264, der Name im Stempel getilgt).

Abbildung Seite 209

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5304a

Johann Daniel Herz (1693–1754, Augsburg)

5304a Gesamtpanorama der Stadt Jerusalem mit Szenen aus der Passion Christi. Kupferstich von einer Platte. 78,5 x 119,7 cm. Um 1735. Nicht im Berliner Ornamentstich­ katalog, Thieme-Becker S. 567, Nagler 2. 4.000 € Die außerordentlich eindrucksvolle Gesamtansicht von Jerusalem ist von größter Seltenheit und darüberhinaus eine technische Meisterleistung, handelt es sich doch um einen Abzug von nur einer Kupferplatte. Herz hatte sich in Augsburg offenbar auf die Herstellung großformatiger Blätter spezialisiert, wie eine Reihe von vergleichbaren Stichen zeigt. Laut der Inschrift handelt es sich um eine eigene Invention des Künstlers. Herz zeigt die heilige Stadt aus der Vogelperspektive und bietet dem Betrachter ein atemberaubendes Panorama, das durch seine ungeheure

Tiefenwirkung und seinen Detailreichtum besticht. Einzelne in Miniaturform dargestellte Szenen wie das Letzte Abendmahl, die Geißelung oder das Ecce Homo zeigen kompositorische und stilistische Anregungen durch Jacques Callot. Die Passionsgeschichte fängt ganz oben am Horizont sehr kleine und beinahe beiläufig mit dem Einzug Christi in Jerusalem an, während der dramatische Kulminationspunkt, die Kreuzigung vorne links im Vordergrund, am ganz entgegengesetzten Ende der Stadt dargestellt und erst nach längerem Hinschauen erkennbar ist. .- Ausgezeichneter Druck mit der vollen Darstellung. Vertikale und horizontale Falzspur, diese gebrochen und hinterfasert, dort mit ergänzenden Federretuschen, oben größere Fehlstelle ergänzt, ebenda ein größerer, ausgebesserter Riss, Wurmgänge, Risschen, teils hinterfasert bzw. hinterlegt, weitere Erhaltungsmängel sowie Handhabungsspuren, sonst noch gut. Abbildung, auch Seite 4 und 5

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5305

5306

William Hogarth (1697–1764, London)

5305* A Midnight Modern Conversation. Radierung mit Kupferstich. 34 x 36,7 cm. (1732/33). Paulson 128 III.

5306* Paul before Felix. Radierung mit Kupferstich. 41,7 x 52 cm. 1752. Paulson 192 III (von V).

1.800 €

1.200 €

Prachtvoller, differenzierter Druck mit breitem Rand. Die äußeren Ränder gebräunt, geringfügig fleckig bzw. stockfleckig, sonst schön erhalten.

Noch mit dem Zitat aus Joseph Wartons Essay. Prachtvoller, kontrastreicher Druck mit schmalem bzw. sehr schmalem Rand. Entlang der äußeren Ränder leicht gebräunt, minimal fleckig, am oberen Rand kleine Nadellöchlein, sonst in schöner Erhaltung. Beigegeben von Sullivan die Radierung nach Hogarth „Sullivan‘s Paul before Felix“ (Paulson 192.1).

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Italienisch 5307 18. Jh. Bildnis eines Stachelschweins. Radierung in Punktiermanier. 21,6 x 16,4 cm. 350 € Prachtvoller Abzug mit breitem Rand um die teils markant zeichnende Facette. Geringfügig fleckig sowie angestaubt, verso winzige hinterfaserte Stelle, unten mittig alte Federpaginierung „44“, sonst tadellos. Abbildung

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Johann Jacobé (1733–1797, Wien)

5308 Bildnis des Baron von Stirn. Schabkunstblatt nach Franz Mösner und Jakob Kohl. 57 x 38 cm. 1775. Nicht bei Le Blanc und Nagler. 600 € Jacobé galt als einer der führenden Vertreter und Lehrer der Schabkunst in Wien, dessen Arbeiten bei den Zeitgenossen äußerst begehrt waren. Ganz ausgezeichneter Frühdruck, vor dem Titel und der Widmung. Horizontale Mittelfalte, etwas angestaubt und fleckig bzw. stockfleckig, entlang der äußeren Ränder leicht knitterfaltig, sonst in guter Erhaltung. Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5309

5310

5312 214


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5311

Angelika Kauffmann

Joseph Anton Koch

(1741 Chur – 1807 Rom)

(1768 Obergibeln, Tirol – 1839 Rom)

5309 nach. Hero imTempel der Venus bezaubert Leander durch ihre Schönheit. Punktiermanier und Aquatinta von Franz Valentin Durmer. 39,1 x 46 cm. 1799. Nicht bei Nagler (Durmer), Kat. C. G. Boerner: Angelika Kauffmann und ihre Zeit, 1979, Nr. 146 (mit Abb.). 400 € Das Blatt entstand nach dem 1791 für den Fürsten von Waldeck fertiggestellten Gemälde Angelika Kauffmanns, das sich heute noch im Residenzschloss Aroldsen in Nordhessen befindet. Ganz ausgezeichneter, gegensatzreicher Druck mit Rand und ohne Schrift. Die obere rechte Ecke geringfügig bestoßen, etwas angestaubt im weißen Rand, sondt in tadelloser Erhaltung. Beigegeben ein Kupferstich aus dem 18. Jh. mit der trauernden Fama an einem Grab mit der Inschrift „Hardinge“. Abbildung

5311 Die römischen Ansichten. 20 Radierungen, auf Velin. Je ca. 16,7 x 22,3 cm. Um 1810. Andresen 1-20, jeweils III. 1.500 € Johann Anton Koch hat die Folge der Römischen Ansichten 1810 in nur wenigen Monaten fertiggestellt und griff dabei auf eigene Landschaftsstudien zurück, die im vorangegangenen Jahrzehnt entstanden waren. Die reizvollen Ansichten geben ein sehr persönliches Bild der Umgebung der Ewigen Stadt und zeigen vor allem Orte der römischen Campagna, darunter auch Kochs Lieblingsort Olevano. Die komplette Folge in ganz ausgezeichneten bis prachtvollen und kontrastreichen Drucken mit breiten bzw. an drei Seiten jeweils mit dem vollen Rand. Dort minimale Alters- und Gebrauchsspuren, verso vereinzelt leicht fleckig, sonst sämtlich in ganz vorzüglicher Erhaltung. Abbildung

Hendrik Kobell Carl Wilhelm Kolbe

(1751–1779, Rotterdam)

(1757 Berlin – 1835 Dresden)

5310 „Hooft Van de Krap En ‚t Malle Gat“: Flussland­ schaft mit Schiffen und Windmühlen. Radierung. 14,4 x 22,9 cm. Nagler, Die Monogrammisten, Nr. 1166, 6.

5312* La Solitude. 24,5 x 32,2 cm. Radierung nach Salomon Gessner. (1811). Martens 306 III (von IV).

300 €

450 €

Ausgezeichneter, toniger und experimentell anmutender Druck mit sehr feinem Rändchen um die äußerst markant und scharf zeichenende Facette. Minimal stockfleckig, geringe Montierungsretse verso, sonst tadellos.

Vor der Schrift. Ganz ausgezeichneter, kontrastreicher Druck auf dem vollen Bogen. Entlang der äußeren Ränder etwas stockfleckig sowie faltspurig, leicht gebrauchsspurig, sonst schön erhalten. Beigegeben von demselben die Radierung „Le Pont Rustique“ (Martens 301 IV).

Abbildung

Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5314

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Carlo Lasinio (1759 Treviso – 1838 Pisa)

5313 Ornati Presi da Graffiti er Pitture antiche Esistente in Firenze. 35 (von 40) Radierungen, sämtlich gebunden in einem Halblederband der Zeit mit vergoldeten Rückentitel „Ornati Diversi“. Je ca. 36,1 x 21,4 cm. 1789. Berliner Ornamentstichkat. 598, Ausst. Kat. Carlo Lasinio Incisioni, Florenz 2004, S. 38, X. 1.500 € Die charmante Folge zeigt reizvolle Kompositionen mit Grotesken, Ornamenten sowie Wanddekorationen, die aus verschiedenen Gebäuden in Florenz stammen und von berühmten Meistern der Renaissance ausgeführt wurden: darunter Cosimo Feltrini, Berbardino Poccetti, Michelangelo, Giovanni da Udine, Andrea di Cosimo. Es fehlen die Nummern 4, 5, 21, 28 und 29. Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete, klare Drucke mit feinem bzw. schmalem Rändchen, vereinzelt an die Plattenkante geschnitten. Etwas angestaubt und vornehmlich die ersten Seiten leicht fleckig, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, jeweils links mit einem Papierstreifen in das Album montiert, sonst sehr gut erhalten. Aus der Sammlung des Architekten Auguste Schoy, Antwerpen (Lugt 64). Abbildung

5314* Selbstbildnis des Edouard Dagoty. Farbiges Schabkunstblatt von vier Platten, mit eigenhändigen Federeinzeichnungen des Künstlers. 50,1 x 43,1 cm. 1783. Nagler 3, Le Blanc 149, Singer (Der Vierfarbendruck in der Gefolgschaft Jacob Christoffel Le Blons) 444 I (von II), Nicht in Ausst. Kat. Carlo Lasinio Incisioni, Florenz 2004. Wz. Große Wappenkartusche mit Inschrift „Colle in Toscana“. 28.000 € Carlo Lasinio darf als einer der letzten Künstler gelten, der die von Jakob Christoph Le Blon zu Beginn des 18. Jahrhunderts entwickelte, kunstvolle Technik des Vierfarbendrucks anwandte und beherrschte. Wenn bis dahin das händische Einfärben der Druckplatten die einzige Möglichkeit gewesen war tonale, malerische Wirkungen auf druckgraphischem Wege zu erzeugen, bestand Le Blons revolutionäres Verfahren darin zunächst dreinm, dann vier geschabte Platten, die jeweils mit den drei Primärfarben und später Schwarz eingerieben wurden, in transparenten Schichten übereinander zu drucken. Sein Schüler und später größter Konkurrent auf diesem Gebiet wurde Jacques-Fabien GautierDagoty, der Vater des hier portraitierten Edouard. Nach Le Blons Tod 1741 erlangte dessen Familie eine regelrechte Monopolstellung in der Herstellung mehrfarbiger Blätter und es verwundert daher kaum, dass Edouard als Erfinder dieser bravourösen Technik galt, als er diese in Italien einführte. Von ihm erlernte sie auch Lasinio 1783, der seinen Lehrer auf dem vorliegenden Bildnis überschwänglich als den „inventeur de la gravure en couleurs“ verewigt. Carlo Lasinios Schabkunstblätter zeichnen sich häufig durch ein zusätzlich gesetztes Kolorit aus, das jedem seiner Werke einen unikathaften Charakter verleiht. So hat auch hier der Künstler feine Einzeichnungen mit der Feder gesetzt, die sich in den Haaren und der Jacke des Dargestellten nachvollziehen lassen. Der Vierfarbendruck sollte aufgrund des zeitraubenden, kostspieligen Herstellungsaufwands ab dem 19. Jahrhundert rasch an Bedeutung verlieren, sodass Lasinio als einer der

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letzten großen Vertreter dieses Metiers gelten kann. Unser in seiner Ausführung einzigartiges Hauptwerk des Künstlers stellt in technischer als auch künstlerischer Hinsicht zweifellos einen Höhepunkt dieser virtuosen Schabkunsttechnik dar. - Prachtvoller, fein nuancierter, mit einer herrlichen, malerischen Wirkung entfaltender Abzug mit gleichmäßigem schmalem Rand um die sich markant und deutlich abzeichnende Plattenkante. Insgesamt leicht stockfleckig, unten rechts winziger Wurmgang, geringfügige Altersspuren, sonst in ganz vorzüglicher und unberührt originaler Erhaltung. Von aller größter Seltenheit. Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5315

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Joseph Friedrich Leopold (Verleger, 1668–1726, Augsburg)

5315 Diversarum Regiuncularum Icones. 12 Radierungen. Je ca. 11,6 x 25,4 cm. Nicht bei Nagler. Wz. Bekrönter Doppelkopfadler. 900 € Joseph Friedrich Leopold war Kupferstecher und Kunstverleger in Augsburg, der vor allem für seine Buntpapiere von höchster Qualität bekannt war. Im Jahre 1726 erhielt er für seine metallisierten Papiere das kaiserliche Privileg. Leopold war auch als talentierter Kupferstecher tätig und schuf ein kleines Œuvre. Die vorliegende, komplette Folge mit charmanten Landschaftsdarstellungen erinnert entfernt an das Werk Stefano della Bellas und Jacques Callots. - Ganz ausgezeichnete bis prachtvolle, kräftige Drucke mit breitem, teils dem vollen Rand. Dort minimal bestoßen sowie minimal fleckig, vereinzelt schwach stockfleckig, verso teils Spuren verschiedener Contre-Épreuves, weitere nur geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst einheitlich schöner Erhatltung. Sehr selten. Abbildung

Jean-Étienne Liotard (1702–1789, Genf)

5316 Bildnis des Jean Étienne Goupil Ecuyer. Radierung. 23,8 x 17,2 cm. (1731). Tilanus 3, Roethlisberger/Loche 15 II. 2.400 € Ausgezeichneter, lebendiger Druck meist auf die Plattenkante geschnitten, sonst knapp innerhalb dieser. Geringfügig angestaubt und knitterfaltig, weitere geringe Erhaltungsmängel und Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten. Eigenhändige Radierungen Liotards sind selten. Abbildung

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5317 Venus aux belles fesses (Die Venus mit dem schönen Hintern). Schabkunstblatt. 40,3 x 25,8 cm. cm. 1780. Nicht in Heller-Andresen, Tilanus 14, Roethlisberger/ Loche 528 II. Wz. Schriftzug. 1.200 € Nach einem Pastell Liotards, das der berühmten antiken Skulptur, der sogenannten „Aphrodite Kallipygos“ im Archäologischen Nationalmuseum in Neapel nach empfunden ist. Die Venus aus Neapel ist die wohl pikanteste weibliche Statue der Antike: Die Figur ist sowohl in kompositorischer als auch in motivischer Hinsicht gewagt; die Göttin der Liebe hat ihr Gewand hochgezogen und betrachtet, den Kopf über ihre Schulter gewendet, ihren eigenen Po. Dass ihr Gesäß schön ist, deutet der griechische Beiname dieser Skulptur, kallipygos (von kalos = schön und pygos = Gesäß) an. Die Bezeichnung geht auf antike Schriftquellen zurück, die uns von einer „Aphrodite mit dem schönen Hintern“ in einem Tempel in Syrakus berichten. Die Graphik entstand als Blatt VI für Liotards „Traité sur des principes te des règles“. - Ausgezeichneter Druck an bzw. knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten. Geringe Alters- und Gebrauchsspuren, minimal berieben, sonst sehr gut. Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5317a

5318 220


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5319

Domenico Lovisa

Michele Marieschi

(Verleger, tätig 1. Hl. 18. Jh. in Venedig)

(1696–1743, Venedig)

5317a Il Gran Teatro di Venezia ovvero Raccolta delle Principli Vedute e Pitture, Tomo Secondo. 57 Radierungen inkl. Titelblatt von Iseppo Baroni, Domenico Rossetti und Andrea Zucchi. Folio, sämtlich gebunden in einem Halblederband der Zeit (etwas berieben und teils zerschlissen, fleckig und gebrauchsspurig). Um 1720. Nicht bei Nagler und Le Blanc, Berliner Ornamentstichkat. 2693.

5318* Campo S. Maria Formosa (Templum cum Platea Sanctae Mariae Formosae, ex archetijpo Iacobi Sansovini desumptum). Radierung. 31,4 x 46,7 cm. Succi 13 I (von IV).

3.000 € „Il Gran Teatro“ wurde etwa um 1720 von Domenico Lovisa in zwei Teilen konzipiert. Der erste Teil umfasst Veduten der Stadt Venedig, der vorliegende, zweite Band enthält versierte Reproduktionen nach den berühmtesten Gemälden venezianischer Maler, die sich in verschiedenen Sammlungen der Stadt befanden. Die Auswahl vermittelt ein repräsentatives Bild von der Wertschätzung einzelner Maler, vertreten sind Darstellungen nach Tintoretto, Palma, Tiepolo sowie vor allem Silvestro Manaigo. - Prachtvolle bis brillante, kräftige und meist sehr klare Drucke mit dem wohl vollen Rand. Unauffällige geglättete Mittelfalten verso, im rechten Rand teils mit einigen Wasserrändern sowie etwas fleckig, mit Spuren des Rotschnitts, weitere nur geringen Alters- und Gebrauchsspuren, insgesamt jedoch in sehr guter Erhaltung. Abbildung

1.500 € Vor der Nummer 18. Prachtvoller, kräftiger Druck mit schmalem Rand. Geglättete vertikale Mittelfalte, die äußeren weißen Ränder minimal gebräunt, sonst in vorzüglicher Erhaltung. Abbildung

5319* Il Ponte di Rialto con il Palazzo dei Camerlenghi. Radierung. 31,6 x 36,4 cm. Succi 19 I (von IV). 1.800 € Blatt 1 aus der Folge “Magnificentiores selectioresque Urbis Venetarium Prospectus”. Noch vor der Nummer 9. Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit schmalem Rand. Geglättete vertikale Mittelfalte, die äußeren weißen Ränder minimal fleckig, vereinzelte Fleckchen, sonst tadellos. Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5320

Franz Anton Maulbertsch (1724 Langenargen – 1796 Wien)

5320 Christus und der Hauptmann von Kapernaum. Radierung. 42,4 x 32,5 cm. Um 1766. Nagler 1, Le Blanc 2. Wz. Krone mit Lilie und zwei gekreuzten Schlüsseln. 2.400 € Die erste und sehr seltene druckgraphische Arbeit des Franz Anton Maulbertschs. Ausgezeichneter, toniger, wie häufig stellenweise geringfügig trocken druckender Abzug mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Etwas angestaubt und fleckig, alt auf dünnes Chinapapier aufgezogen, vereinzelt kleine Oberflächenschäden sowie kleinere Läsuren im Randbereich, sonst gut erhalten. Abbildung

5321 Der Bänkelsänger mit Guckkasten. Radierung. 33,9 x 41 cm. 1785. Nagler 10, Le Blanc 10. 1.800 € Eine Vorzeichnung für die vorliegende, äußerst seltene Radierung befindet sich im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, während das Gemälde in der Staatsgalerie Stuttgart ausgestellt ist (siehe Franz Anton Maulbertsch, Leben und Werk, Salzburg 1974, S. 110). Das reizvolle Thema in einem ganz ausgezeichneten, kontrastreichen Druck mit schmalem Rändchen um die Einfassungslinie bzw. auf die Plattenkante geschnitten. Übliche vertikale Mittelfalte, ganz vereinzelt geringfügige Läsuren im weißen Rand, Ausriss in weißer Eckenspitze unten links, geschlossenes Einrisschen oben rechts, sonst schönes Exemplar. Abbildung

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_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 18. Jahrhunderts

Jean-Guillaume Moitte (1746–1810, Paris)

5322 nach. Ceres bittet Jupiter um die Erlaubnis, ihre Tochter Proserpina zu suchen. Radierung und Aquatinta, von Ridé. 43 x 73,2 cm. Um 1795. Gramaccini 209. 1.200 € Etwa zwischen 1790-95 schuf der Pariser Bildhauer und Zeichner JeanGuillaume Moitte eine Reihe von friesförmigen, auf schwarzen Grund gesetzten Zeichnungen mit antikisierenden, häufig aus der Mythologie entlehnten Motiven, die sich durch ihre verfeinerte Linienschönheit und subtile Helldunkelkontraste auszeichnen. Moittes Zeichnungen dienten in der Folgezeit verschiedenen bekannten und weniger bekannten Kupferstechern als Stichvorlagen. Neben anerkannten Größen, wie Jean-François Janinet und Pierre-Michel Alix gehörte auch der heute nahezu vergessene Künstler, von dem wir nur den Nachnamen Ridé kennen zu denjenigen, die Moittes Entwürfe durch Reproduktionsstiche vervielfältigten. Die originale Zeichnung Moittes zur Darstellung von Ceres und Jupiter gilt heute als verschollen. - Die seltene „Fond-noir“Radierung in einem ganz ausgezeichneten, kräftigen und kontrastreichen Druck mit der vollen Darstellung, unten mit schmalem Rand. Kleinere Quetschfalten, Oberflächenbereibungen und dünne Papierstellen, vereinzelte geschlossene Einrisse, teils ausgebessert, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst schön.

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

William Pether (1731 Carlisle – um 1795 London)

5324 Bildnis des Geigenspielers Carlo Tessarini da Rimini. Schabkunstblatt. 35,5 x 25,2cm. Le Blanc 21. Wz. Schrift. 750 € Ganz ausgezeichneter, samtiger Druck mit schmalem Rand, unten mit breitem Rand. Kaum wahrnehmbares Rostfleckchen am Hemdärmel, winziges Wurmlöchlein im weißen Rand oben links, leichte geglättete Knickspur an der linken oberen Ecke, winzige Unebenheit im Papier mit Retusche (?) am linken Arm, sonst in sehr schöner Erhaltung. Abbildung

5324

Cornelis van Noorde (1731–1795, Haarlem)

5323 Selbstbildnis. Aquatintaradierung. 20,4 x 15,3 cm. 1675. Wurzbach 3. 750 € Eines von insgesamt drei Selbstbildnissen, die Wurzbach verzeichnet. Das Selbstbildnis zeigt den selbstbewussten Künstler an der Staffelei sitzend, mit seiner Hand auf ein Gemälde verweisend; vor ihm ausgebreitet liegen die Attribute des Radierers. Noorde inszeniert sich somit gleichsam als gelehrter Peintre-Graveur. - Ganz ausgezeichneter, herrlich abgestufter Druck mit den Spuren eines weißen Rändchens um die Darstellung, unten mit dem Schriftrand und Datum. Unser Blatt trägt eine ähnliche Federannotation wie das Exemplar im Rijksprentenkabinet in Amsterdam: „Door Corn. van Noorde na ‚t Leeven geteekend en in ‚t koper gebragt. 1765.“ Minimale Gebrauchsspuren, sonst tadellos. Beigegeben ein gleichmäßiger Contre-Épreuve des Blattes. Abbildung

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_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 18. Jahrhunderts

5325

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Johann Peter Pichler (1765 Bozen – 1807 Wien)

5325 Der blinde Homer, umgeben von Zuhörern. Schabkunstblatt nach Heinrich Füger. 54 x 68,1 cm. 1803. Nagler 72 I, Le Blanc 35.

5326 Alexander und sein Arzt Philippus. Schabkunstblatt nach Heinrich Füger. (1792). 60,5 x 70,8 cm. Nagler 77, Le Blanc 37.

450 €

750 €

Vor dem Titel, aber mit den Namen des Künstlers und Stechers. Ganz ausgezeichneter, samtig warmer Druck mit schmalem Rand. Etwas angeschmutzt und fleckig, kleinere Randläsuren, drei kleine Nadel­ löchlein in der Darstellung, winziger Rostfleck links neben der Wade des sitzenden Mannes links, horizontale Faltspur entlang der unteren Plattenkante, sonst gutes Exemplar. Beigegeben von Pichler dasselbe Schabkunstblatt in einem späteren Druckzustand mit Titel.

Vor dem Titel, aber mit den Namen des Künstlers und Stechers. Prachtvoller, samtiger Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante, unten bis auf diese geschnitten. Geringfügig fleckig, winzige Rand- sowie Eckläsuren, diagonale Quetschfalte vom Druck rechts über dem Kopf Alexanders, sonst sehr schönes Exemplar. Abbildung

Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5327

Giovanni Battista Piranesi (1720 Mogliano bei Mestre – 1778 Rom)

5327 Der Brunnen. Radierung aus den Carceri, wie auch die folgenden beiden Losnummern. 40,7 x 55 cm. Focillon 36, Hind 13 II (von III), Robison 39 IV (von VI). Wz. Wohl Fleurs-de-lis im Doppelkreis. 4.000 € Blatt 13 der Folge. Vor den letzten Arbeiten und vor der arabischen Nummer. Ganz ausgezeichneter, harmonischer und gegensatzreicher Druck mit breitem bzw. dem vollen Rand. Leichte vertikale Mittelfalz, im Passepartout-Ausschnitt leicht lichtrandig, Spuren alter Montierung verso, ausgebesserte Papierläsur in rechten weißen Rand außerhalb der Darstellung, verblasste Federnummerierung unten rechts, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar. Abbildung

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_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 18. Jahrhunderts

Giovanni Battista Piranesi 5328 Der Mann auf dem Rad. Radierung. 56 x 42 cm. Hind 2 I (von II), Robison 43 V (von VI). 3.500 € Die erste Auflage der Carceri wurde um 1749/50 von Giovanni Bouchard verlegt und umfasste insgesamt 14 Blatt. Etwa elf Jahre später publizierte Piranesi 1761 selbst eine zweite Auflage der Carceri mit seinem Namen auf dem Titelblatt. Diese Abzüge sind in der Regel dunkler und zeugen von einem stärkeren Chiaroscuoro-Effekt. Piranesi fügte zwei weitere Darstellungen der Suite hinzu, das vorliegende Blatt „Der Mann auf dem Rad“ sowie „Das Löwenrelief“ (folgende Losnummer). Die phantastische Kraft und der dramatische Ausdruck der Carceri Blätter bleiben einzigartig und beispiellos in der Graphik des 18. Jahrhunderts. - Blatt 2 der zweiten Auflage der Folge. Vor der lateinischen Nummer. Prachtvoller, leuchtender und akzentuierter Druck auf dem vollen Bogen. Zu den Rändern lediglich sehr schwach fleckig, horizontale Mittelfalte, geringfügig angestaubt, sonst tadellos. Abbildung

5328

Giovanni Battista Piranesi 5329 Das Löwenrelief. Radierung. 55,4 x 40,9 cm. (1761). Hind 5, Robison 44 II (von III). 3.500 € Blatt 5 der zweiten Auflage der Folge. Vor der lateinischen Nummer oben rechts. Ausgezeichneter, lebendiger und gegensatzreicher Druck auf dem vollen Bogen. Lediglich geringe Gebrauchsspuren, zu den äußeren Rändern minimal fleckig, horizontale Mittelfalte, sonst sehr schön. Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

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_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 18. Jahrhunderts

5333

Giovanni Battista Piranesi 5330 Veduta della Facciata di dietro della Basilica di S. Maria Maggiore. Radierung aus den Vedute di Roma, wie auch die folgenden 19 Losnummern. 40,2 x 61,3 cm. (1749). Hind 10 II (von V). Wz. Fleur-de-Lis im Doppelkreis. 1.500 € Vor Tilgung der Adresse und des Preises. Prachtvoller, gratiger und gegensatzreicher Druck mit breitem Rand an drei Seiten und Rand oben. Geglättete Mittelfalte, am Rand und außerhalb des Passepartoutausschnitts leicht gebräunt, im weißen Rand oben etwas stockfleckig, leichte Bleistiftnumerierungen im weißen Rand, sonst sehr gut erhalten. Abbildung

5331 Veduta della Facciata della Basilica di S. Croce in Gerusalemme. Radierung. 40 x 61,2 cm. (1750). Hind 11 II (von VI). 1.200 € Vor den Nummern. Prachtvoller Druck mit Rand, an drei Seiten mit dem vollen Rand. Geglättete Mittelfalte, Heftspuren im linken Rand, Stockflecke, winzige Oberflächenbereibung oberhalb des Tors im linken Flügel, sonst sehr schön.

5332 Veduta della basilica de S. Lorenzo fuor della mura. Radierung auf festem Bütten. 37,7 x 65,8 cm. (1750). Hind 12 II (von V). Wz. Fleur-de-Lis im Doppelkreis. 800 € Vor Löschung des Preises. Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Übliche vertikale Mittelfalte, Heftspuren im linken Rand, insgesamt etwas finger- und stockfleckig, der obere Rand leicht wellig, sonst sehr schön. Abbildung

5333 Veduta del Castello dell‘ Acqua Paola sul Monte Aureo. Radierung. 39,7 x 60,7 cm. (1751). Hind 21 III (von V). 1.200 € Vor den Nummern. Prachtvoller, kontrastreicher Druck mit Rand. Geringfügig angestaubt im weißen Rand, Heftspuren im linken Rand, diese geschlossen, kleine Randläsuren rechts, sonst sehr schönes Exemplar. Abbildung

Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

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Giovanni Battista Piranesi 5334 Veduta del Palazzo fabbricato sul Quirinale. Radierung. 40 x 61,1 cm. Hind 22 III (von VI). Wz. Fleur-de-lis im Doppelkreis. 1.200 € Vor Löschung des Preises. Prachtvoller Druck mit Rand und Spuren des Rotschnitts. Vertikale Mittelfalte, Heftspuren im linken Rand, entlang der äußeren weißen Ränder geringfügig gebräunt sowie leicht wellig, kleine Oberflächenbereibung unterhalb des Daches des linken Hauses, sonst sehr schönes Exemplar. Abbildung

5335 Veduta sul Monte Quirinale del Palazzo dell‘ Eccellentissima Casa Barberini, Architettura del Cavr. Bernino. Radierung. 40 x 61,2 cm. Hind 25 II (von V). Wz. Fleurde-lis im Doppelkreis. 1.500 € Vor Löschung des Preises und den Nummern. Prachtvoller Druck mit Rand. Geglättete vertikale Mittelfalte, diese ganz schwach gebräunt, sonst tadellos. Abbildung

5336* Veduta degli Avanzi del Tablino della Casa Aurea di Nerone detti volgarmente il Tempio della Pace. Radierung. 41,2 x 54,5 cm. (1757). Hind 45 III (von VI). Wz. Fleur-de-lis im Doppelkreis.

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1.200 € Vor der Löschung des Preises. Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit breitem Rand. Vertikale Mittelfalte, dort verso Spuren der alten Albumbindung, entlang dieser minimal fleckig, minimal angestaubt, sonst tadellos. Abbildung

5337 Veduta del Tempio di Bacco. Radierung. 40,8 x 62 cm. (1758). Hind 48 II (von V). Wz. Lilie im Doppelkreis. 1.200 € Vor Tilgung des Preises. Ganz ausgezeichenter, gratiger Druck mit breitem Rand. Geglättete Mittelfalte, vor allem im weißen Rand vereinzelt leicht fleckig und etwas stockfleckig, im unteren weißen Rand kleine Bleistiftnummerierungen, sonst noch sehr gut erhalten.

5338 Colonna Trajana. Radierung. 54,7 x 40,9 cm. (1758). Hind 51 IV (von VII). Wz. Fleur-de-lis im Kreis. 1.200 € Vor Tilgung des Preises. Prachtvoller, kräftiger Druck mit Rand. Unauffällig geglättete Mittelfalte, etwas fleckig, zwei geschlossene Löchlein im weißen Rand unten, kurzer Randeinriss links unten, Nadellöchlein in der linken oberen Ecke, verso schwacher Lichtrand, weitere kleine Ausbesserungen, sonst sehr schön. Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

Giovanni Battista Piranesi 5339 Obelisco Egizio. Radierung. 53,9 x 40,1 cm. (1759). Hind 53 III (von V). Wz. undeutlich. 900 € Vor den Nummern. Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit Rand. Geglättete horizontale Mittelfalte, Heftspuren im oberen Rand, minimal angestaubt, winziger Randeinriss links, unter der Signatur des Künstlers Federannotation, sonst tadellos. Abbildung

5340 Veduta dell‘ Arco di Constantino, e dell‘ Anfiteatro Flavio detto il Colosseo. Radierung. 41,1 x 55 cm. (1760). Hind 56 I (von VI). Wz. Fleur-de-lis im Doppelkreis. 1.200 € Vor Tilgung des Preises. Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Geglättete vertikale Mittelfalte, minimal fleckig, schwach lichtrandig, dünne Papierstelle unten am Plattenrand, sonst in sehr schöner Erhaltung. Abbildung

5339

5340 232


_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 18. Jahrhunderts

5341

Giovanni Battista Piranesi 5341 Altra veduta del Tempio della Sibilla in Tivoli. Radierung. 44,2 x 66,5 cm. (1761). Hind 62 I (von III). Wz. Schrift. 750 €

5343 Rovine delle Terme Antoniane. Radierung. 44,1 x 69,9 cm. (1765). Hind 76 I (von III). 750 €

Vor den Nummern. Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck Rand. Entlang der Ränder leicht fleckig und gebrauchsspurig, schwacher Feuchtigkeitsfleck oben rechts, sonst gut.

Vor den Nummern. Prachtvoller Druck mit Rand. Geglättete vertikale Mittelfalte, entlang der weißen Ränder etwas angestaubt, vertikale Quetschfalte vom Druck oben mittig, verso Leimreste, sonst in sehr schöner Erhaltung.

Abbildung

Abbildung Seite 234

5342 Veduta del Sepolcro di Pisone Liciniano. Radierung. 40,7 x 60,9 cm. (1764). Hind 72 I (von III). Wz. Fleur-delis im Doppelkreis.

5344 Veduta interna dell‘ antico Tempio di Bacco. Radierung. 42,2 x 60,6 cm. (1767). Hind 81 II (von IV). Wz. Fleur-de-lis im Doppelkreis.

600 €

600 €

Vor den Nummern. Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit Rand. Übliche vertikale Mittelfalte, entlang der Ränder etwas angeschmutzt und wellig, vereinzelt stockfleckig, Heftspuren im linken Rand, sonst sehr schön.

Vor den Nummern. Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Übliche geglättete Mittelfalte, leicht fingerfleckig und angestaubt im weißen Rand, Ecken minimal bestoßen, sonst in sehr schöner Erhaltung.

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5343

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5347 234


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5349

Giovanni Battista Piranesi 5345 Veduta interna della basilica di S. Maria Maggiore. Radierung. 43,3 x 68,2 cm. (1768). Hind 87 I (von IV). Wz. Fleur-de-lis im Doppelkreis.

5347 Veduta dell‘Arco di Settimio Severo. Radierung. 47,3 x 71 cm. (1772). Hind 99 I (von III). Wz. Wappen mit Nebenmarke Schirft.

900 €

900 €

Vor den Überarbeitungen. Ganz ausgezeichneter Druck mit Rand. Übliche vertikale Mittelfalte, kleine Rand- und Eckläsuren, etwas angestaubt im weißen Rand, vertikale Quetschfalte vom Druck oben rechts, sonst sehr schön.

Vor den Nummern. Prachtvoller, kräftiger Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante, rechts mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Kleines Fleckchen oberhalb des Architravs mittig, geschlossener Randeinriss unten mittig, angefaserter und hinterlegter Riss am linken Rand, gesamter rechter Rand mit Bütten hinterlegt, dieser oben und unten angefasert, weitere kleine Erhaltungsmängel, sonst in guter Erhaltung.

5346 Veduta delle Cascatelle a Tivoli. Radierung. 47,5 x 70,5 cm. (1769). Hind 92 I (von IV).

Abbildung

1.200 € Vor den Nummern. Brillanter, tiefschwarzer, in den Nuancen herrlich präziser Druck mit Rand. Übliche geglättete Mittelfalte, geschlossene Heftspuren im linken weißen Rand, die weißen Ränder minimal angestaubt, kleinerer Einriss mit ergänzter Fehlstelle im unteren weißen Rand, weitere kleinere Randläsuren, sonst in schöner Erhaltung. Abbildung

5348 Veduta interna della Basilica di S. Pietro in Vaticano. Radierung. 49,1 x 68 cm. (1773). Hind 102 I (von III). Wz. Fleur-de-Lis im Doppelkreis. 800 € Vor allen Nummern. Prachtvoller Druck mit Rand und schmalem Rand oben. Geglättete Mittelfalte, nah dieser kleine Quetschfalten, vor allem zu den Rändern hin etwas stockfleckig, kleine Bleistiftannotationen um Unterrand, sonst noch sehr gut erhalten. - Beigegeben von demselben eine weitere Innenansicht des Petersdoms „Veduta interna della Basilica di S. Pietro in Vaticano“ (Hind 4 III von VI).

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5350

Carlo Giuseppe Ratti

Giovanni Battista Piranesi 5349 Veduta dell‘Anfiteatro Flavio, detto il Colosseo. Radierung. 50 x 71,5 cm. (1776). Hind 126 II (von IV). 3.500 € Ausgezeichneter Druck mit gleichmäßigem Rändchen, vor den Nummern. Vorzüglich erhalten. Abbildung Seite 235

5350 Vue des restes d‘une grande anceinte de colonnes formant un quadrilatere [...]. Radierung. 49,6 x 68,1 cm. Focillon 584, Wilton-Ely 719. 800 € Blatt 2 der Folge der Ansichten aus Paestum. Ganz ausgezeichneter, kontrastreicher Druck mit schmalem Rand. Übliche vertikale Mittelfalte, entlang der weißen Ränder geringfügig angeschmutzt und fleckig, Reste des Rot- und Blauschnitts, winziges Nadllöchlein, Fleckchen über dem Architraven rechts sowie ein kleiner Rostfleck am unteren Rand der Darstellung rechts, sonst in sehr schöner Erhaltung. Abbildung

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(1737 Savona – 1795 Genua)

5351 zugeschrieben. Die Erziehung Amors. Radierung nach Benedetto Luti. 27,1 x 19,1 cm. Unbeschrieben. Wz. V im Oval (?) und Nebenmarke. 1.200 € Die Erziehung Amors war eine beliebte Ikonographie im Werk des Florentiner Benedetto Lutis. Gleich mehrere Male nahm sich der bedeutende Maler des beginnenden Settecento dieses Motives an; die bekannsteste Version ist wohl das heute in Pommersfeld verwahrte Gemälde von 1717. Vorliegende Radierung selbst steht in Zusammenhang mit zwei Zeichnungen, deren Autorschaft bisher nicht eindeutig geklärt ist, die aber zweifellos aus dem Kreis Benedetto Lutis stammen: Die in der Klassik Stiftung Weimar verwahrte Zeichnung zeigt die Komposition im Gegensinn (Ehemalige Großherzogliche und Staatliche Stiftung Weimar, Inv.Nr. KK 8741) und gilt gemeinhin als Kopie nach einer 1972 im Kunsthandel befindlichen, wohl originalen Zeichnung Lutis (Gallery Armand Neerman, siehe G. Siestri: „Il punto su benedetto Luti“, in: Arte illustrata, VI, 1973, S. 236, 248, Abb. 30, S. 254, Anm. 20). Das Motiv war hinlänglich bekannt, wie auch eine spätere, gegenseitige Wiederholung der Radierung von Francesco Bartolozzi aus dem Jahr 1774 belegt. Dem jungen Carlo Giuseppe,


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dem unsere Radierung hier zugesprochen wird, waren die Arbeiten Benedetto Lutis von seinem Vater Giovanni Agostino bekannt, der in Rom Schüler Lutis gewesen war und einen regen Briefwechsel mit dem Lehrer pflegte. Auch hatte Ratti senior seinerseits eine Radierung zum Thema „Die Erziehung Amors“ nach der Vorlage Lutis geschaffen (vgl. British Museum U, 5.223), sodass der Carlo Giuseppe die Ikonographie und die Vorlagen bekannten gewesen waren. - Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit leichtem Ton und einigen horizontalen Wischkritzeln sowie rechts leichtem Plattenschmutz. Auf bzw. an die teils sichtbare Plattenkante geschnitten. Lediglich geringe Altersspuren, verso leicht fleckig, entlang des rechten Randes auf ein Untersatzpapier montiert, sonst vorzüglich. Rarissimum, wir konnten kein anderes Exemplar nachweisen. Für freundliche Hinweise danken wir Dr. Rodolfo Maffeis, Florenz (mdl. und schriftl. Auskunft im Oktober 2013 anhand einer digitalen Abbildung). Abbildung

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5352

Johann Christian Reinhart

Johann Elias Ridinger

(1761 Hof, Bayern – 1847 Rom)

(1698 Ulm – 1767 Augsburg)

5352 Vier kleine Landschaften: Der Reiter im Walde, Der Angelfischer, Die drei Schafe an der Felsgrotte, Die Jäger am Fluss. 4 Radierungen auf Velin. 8mo-4to. (1826). Andresen 160-163.

5353 Die Folge der Fontainen: Springbrunnen des Persei und der Andromeda; Springbrunnen des triumphierenden Herculis; Springbrunnen des Atlas und Herculis; Brunnen vom Sieg des Apollo über die Pythonische Schlange. 4 Radierungen. Je ca. 34,7 x 28,4 cm. „ Ioh. Elias Ridinger excud. Aug. Vindel“. Thienemann 878-881. Wz. Herz mit doppeltem V.

450 € Ganz ausgezeichnete Drucke mit breitem Rand. Etwas fleckig, geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhaltene Exemplare. Abbildung

1.200 € Thienemann beschrieb die außergwöhnlichen Fontainen-Darstellungen als „mythologische Pyramiden“ und bezeichnete sie bereits als sehr selten. Prachtvolle, äußerst markante und gegensatzreiche Abzüge mit feinem Rändchen an drei Seiten, unten teils knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten. Lediglich geringfügig fleckig, verso teils schwache Knitter- und geglätette Falzspuren, nur vereinzelt kleinere Randläsuren, sonst sehr schöner Erhaltung. Sehr selten, zumal als vollständige Suite. Abbildungen

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5354

Johann Friedrich Rosbach (tätig in Berlin und Leipzig, 1720–28)

5354 Bildnis des Malers Johann Christoph Freund, ein Weinglas in der Rechten haltend. Kupferstich nach Adam de Manyoki. 36,3 x 26 cm. Nagler 1. Wz. Bekröntes Wappenschild. 800 € Das amüsante Künstlerbildnis geht auf ein Gemälde des ungarischen Bildnismalers Adám Mányoki (1673-1756) zurück und zeigt den Portraitund Miniaturmaler Johann Christoph Freund, der etwa gleichzeitig mit Rosbach in Leipzig tätig war. „Während ich ein Glas in der Hand halte, hantiere ich die Pinsel, der göttliche Saft gibt mir Inspiration“ lautet freimütig der Inhalt der Inschrift unter der Bildnismedaillon. Die

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Darstellung zeugt vom Nonkonformismus und dem stolzen Selbst­ bewusst­sein Freunds, der einen pelzbesetzten Hausmantel und eine kostbare Pelzmütze mit Federschmuck trägt. Wie die gestochene Inschrift erwähnt, hat der Autor dieses Künstlerbildnisses, der Portraitzeichner und Kupferstecher Johann Friedrich Rosbach den Stich noch während seiner Leipziger Zeit angefertigt. Nachher verliert sich seine Spur. Er soll in Kriegsdienst gegangen und später in Ungarn umgekommen sein. Sein Œuvre umfasst Kupferstiche nach Vorlagen von Mányoki, Johann Kupetzky und anderen Künstlern, die unter anderem von Jeremias Wolff in Augsburg verlegt wurden. - Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit Rand. Leichte Altersspuren, sonst sehr gut erhalten. Selten. Abbildung


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Martin Johann Schmidt (gen. Kremser-Schmidt, 1718 Grafenwörth – 1801 Stein a.d. Donau)

5355 Krönung Mariae. Radierung. 23,5 x 11 cm. 1768. Garzarolli-Thurnlackh 15, Feuchtmüller 16. 400 € Ganz ausgezeichneter, malerischer Druck mit schmalem Rand. Etwas angestaubt und fleckig, winziges Rostfleckchen in der Darstellung unten rechts, sonst schön erhalten. Abbildung

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Martin Johann Schmidt 5356 Der hl. Nikolaus rettet Schiffbrüchige. Radierung. 23,6 x 12,1 cm. 1771. Garzarolli-Thurnlackh 17, Feuchtmüller 18. 400 € Die Radierung gibt ein Altarbild Kremser Schmidts im Dom zu Waitzen in Ungarn wieder. Der auf einer Wolke schwebende hl. Nikolaus in vollem Bischofsornat eilt Seefahrern in Not zur Hilfe. Die dramatische Szene ist in einer nervösen, technisch differenzierten Radiertechnik erfasst, welche die tonalen Abstufungen des gemalten Originals kongenial in das Schwarzweißmedium der Druckgraphik übersetzen. - Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Etwas angestaubt und leicht fleckig, sonst schön erhalten. Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5358

Giovanni Domenico Tiepolo (1727–1804, Venedig)

5358 Flussgott. Radierung nach Giambattista Tiepolo. 31,6 x 22,4 cm. De Vesme 99, Rizzi (1970) 120, Rizzi (1971) 124, Succi 40 II. Wz. Großes Wappen mit Schwert. 3.500 € Ganz ausgezeichneter, harmonischer Druck mit breitem Rand um die teilweise gratige Plattenkante. Vorzüglich erhalten. Aus der Sammlung Agostino Caironi (Lugt 426). Abbildung

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5360

Cornelis Troost

George Vertue

(1697–1750, Amsterdam)

(1684–1756, England)

5359 nach. Corps de garde des officiers Hollandois. Kupferstich von Jan Punt und Pieter Tanjé. 38,8 x 51 cm. Um 1754-64. Wurzbach 12 (Punt) und 89 (Tanjé). 400 € Aus einer insgesamt 31 Blatt umfassenden Folge nach Vorlagen von Cornelis Troost. Ganz ausgezeichneter Druck vor aller Schrift, mit feinem Rändchen um die markant zeichnende Plattenkante. Verso leichte vertikale Mittelfalte, schwache Spuren alter Montage in den Ecken verso, verso kleine Bleistiftannotationen, sonst tadellos. Beigegeben wohl aus derselben Folge ein weiterer Kupfertsich nach Troost mit „Offizieren im Karminzimmer“. Beide Blätter aus der Sammlung Pieter Willem van Doorne (Lugt 4731).

5360 Die Kinder von Henry VII., König von England und seiner Frau Elisabeth, Königin von England. Radierung nach Jan Gossaert, gen. Mabuse. 47 x 56,3 cm. 1748. Le Blanc 3. Wz. Schrift. 600 € An einem Tisch, gedrungen in einer Nische sitzen Prinz Arthur, Prince of Wales, Prinz Henry VIII., der spätere König von England und Prinzessin Margaret, Königin von Schottland. Die Radierung folgt einem 1496 entstandenen Gemälde Jan Gossaerts, in dem eigentlich die Kinder von Christian II., König von Dänemark und nicht diejenigen Henrys VII. dargestellt sind: John, 7 Jahre alt, Dorothea in der Mitte, 5 Jahre alt, und Christina im Alter von 3 Jahren. Das Inventar der Sammlung von König Henry VII. in Whitehall listet das Gemälde 1542 noch mit der Notiz „[...] with the pictures of the 3 children of the King of Denmarks“. Vermutlich kam es erst unter Caroline von Brandenburg-Ansbach, Königin von Großbritannien und Irland, Ehefrau von George II., zur Verwechslung der potraitierten Kinder. - Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit dem wohl vollen Rand. Geglättete vertikale Mittelfalte, etwas fleckig, vornehmlich im weißen Rand, kleine Randläsuren, diese teils hinterlegt, vereinzelt winzige Rostfleckchen, in sehr schöner Erhaltung. Abbildung

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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5361

Francisco Vieira de Matos (1699–1783, Lissabon)

5361 Minerva schützt Koronis vor dem liebesentbrannten Neptun. Radierung. 29 x 21,8 cm. Nagler 4. 1.800 € Der Maler und Radierer Francisco Vieira de Matos, auch als Vieira Lusitano bekannt, brachte es in Portugal während seines Lebens zu großem Ansehen und wurde 1733 in Lissabon zum Hofmaler ernannt. Vieira verblieb von 1712-1719 in Rom, wurde dort von Benedetto Luti und Francesco Trevisani ausgebildet und widmete sich gleichzeitig dem Studium der Antike und der Werke großer Vorgänger, wie Raphael und Carracci. Vieira‘s Stilsprache war entscheidend vom römischen Spät­ barock geprägt. Von 1721-1728 lebte und arbeitete der Künstler erneut in Rom, 1727 wurde er zum Mitglied der dortigen Accademia di S. Luca ernannt. Obwohl hauptsächlich als Maler tätig, schuf Vieira ein klei-

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nes radiertes Œuvre. Nagler verzeichnet insgesamt sieben Radierungen, die bereits damals als selten galten. Unsere Radierung, die Nagler als Vieiras Hauptblatt bezeichnet, schildert eine weniger bekannte Episode aus dem zweiten Buch von Ovids Metamorphosen. Der schönen Koronis, der Tochter des lykischen Königs Koroneus, wird während eines Spaziergangs am Meer von dem liebesentbrannten Neptun nachgestellt. Minerva eilt dem jungen Mädchen zur Hilfe und verwandelt sie in einen Vogel, damit sie dem Zugriff des lüsternen Gottes entfliehen kann. Vieira schuf die Radierung im Jahre 1724, während seines zweiten Romaufenthalts und stützte sich auf eine Vorlage seines Lehrmeisters Benedetto Luti. - Ganz ausgezeichneter, nuancierter Druck mit feinem Rändchen, links und rechts stellenweise auf die Plattenkante beschnitten. Leichte Altersspuren, sonst sehr gut erhalten. Abbildung


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Joseph-Marie Vien (1716 Montpellier – 1809 Paris)

5362 Aga des Janissaires (Kommandeur der Janitscharen mit einem Säbel). Radierung, wie das folgende Blatt aus der Folge „Caravane du Sultan à la Mecque: Mascarade turque...“. 20,5 x 13,5 cm. (1748). P. de Baudicour 10. Wz. Fleur-de-lis im Doppelkreis. 1.800 € Prachtvoller, gratiger und gegensatzreicher Druck mit breitem Rand um die deutlich zeichnende Plattenkante. Leicht stockfleckig sowie etwas gewellt, Spuren einer alten Albumbindung links, sonst sehr schön erhalten. Selten. Abbildung

5362

Joseph-Marie Vien 5363 Chef des Huissiers (Ein Orientale in sinnender Pose). Radierung. 20,5 x 13,7 cm. (1748). P. de Baudicour 23. 1.800 € Prachtvoller, gratiger und toniger Druck mit dem vollen Rand. Geringfügig stockfleckig, sonst vorzüglich erhalten. Selten. Abbildung

5363 245


Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5364

Viller

Reinier Vinkeles

(tätig in Frankreich im 18. Jh.)

(1741–1816, Amsterdam)

5364 Le Roi Marat. Radierung. 11,4 x 9,6 cm. Chèvre­ ment S. 406. Wz. Schrift (Fragment). 750 € Dieser satirische Kopf des Jean Paul Marat, Märtyrer der Französischen Revolution, wird von François Chèvremont in seinem Katalog Marat – index du bibliophile et de l‘amateur de peintures, gravures,1876 auf S. 406 mit einer möglichen Zuschreibung an einen wohl unter dem Pseudo­ nym arbeitenden französischen Stecher „Viller“ erwähnt.- Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit schmalem Rand. Etwas angeschmutzt sowie leicht fleckig, Bleistiftannotationen am Unterrand, sonst in sehr schöner Erhaltung. Rarissimum. Abbildung

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5365 „Afbeelding der Teeken Akademie“: Die Maler in der Zeichenstunde. Kupferstich mit Radierung. 34,6 x 39,1 cm. 1768. Le Blanc 34 II. 600 € Das Blatt zeigt das Innere der „Stadstekenacademie“ in Amsterdam bei Nacht, in der verschiedene junge Künstler dem Zeichenstudium nachgehen. Das Blatt ist Willem Huyghens zugeeignet. - Ausgezeichneter Druck mit feinem bzw. schmalem Rand um die herrlich markant zeichnende Plattenkante. Leicht fleckig sowie altersspurig, horizontale Falzspur unten im weißen Rand, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten. Abbildung


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Druckgraphik des 18. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5367

Reinier Vinkeles 5366 Zaal der Natuurkunde in het gebouw der Maatschappyë Felix Meritis. Radierung und Kupferstich nach P. Barbiers und J. Kuyper. 44 x 55 cm. 1801. Nicht bei Nagler, Le Blanc 45.

5367 und Daniel Vrydag (1765-1844). „Teeken Zaal“: Die Maler in der Zeichenstunde. Kupferstich mit Radierung nach Pieter Babiers. 44,5 x 55,5 cm. 1801. Le Blanc wohl 46 I (von II).

1.800 €

900 €

Prachtvoller, silbriger Frühdruck vor der Schrift und der Vignette im Unterrand, mit Rand, auf dem vollen Bogen, mit den originalen Schöpfrändern ringsum. Schwach stockfleckig, geringe Randläsuren, sonst in vorzüglicher und originaler Erhaltung.

Das Blatt zeigt das Innere der Felix Meritis Gesellschaft in Amsterdam, in dem verschiedene junge Künstler dem Zeichnen nachgehen. Laut den Angaben des British Museum war Reinier Vinkeles für die Ausführung der Figuren verantwortlich, Daniel Vrydag stach demnach die Darstellung des Raumes. Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger und nuancierter Frühdruck vor den bilingualen Titelunterschriften und dem kleinen Wappen im weißen Unterrand, mit Rand, auf einen vollen Bogen gedruckt mit den originalen Schöpfrändern ringsum. Die äußersten Ränder leicht gebräunt, etwas stockfleckig, geringe Gebrauchsspuren, kleine Ausbesserung im weißen Schriftrand, sonst sehr schönes Exemplar.

Abbildung Seite 247

Abbildung

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5368

Franz Wrenk (1766 Strathani/Kärnten – 1830 Wien)

5368 Orpheus und Eurydike in der Unterwelt. Schabkunstblatt nach Heinrich Füger. 59,5 x 73,5 cm. Nagler 25, Le Blanc 25. 1.200 € Prachtvoller Druck mit Rändchen, unten innerhalb der Plattenkante beschnitten, aber mit der vollen Darstellung und den Namen des Künstlers und Stechers. Ecken minimal bestoßen, etwas angestaubt, sonst tadellos. Abbildung

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Gaetano Zancon (1771 Bassano (?) – 1816 Mailand oder 1824 Verona)

5369 Kampf zwischen Mann und Satyr („Esiste in Firenze nella Galeria del Sig. Faintner“). Radierung mit Aquatinta nach Michelangelo Buonarroti. 27,9 x 19,2 cm. Möglicherweise aus Le Blanc 28 und Nagler 20. Wz. Brennendes Wappen. 400 € Laut Inschrift hat sich das Objekt in der Sammlung Faintner in Florenz befunden. Prachtvoller, prägnanter Druck mit breitem Rand. Leicht fleckig, rechts kleine Randläsur, weitere Gebrauchsspuren, sonst sehr gut. Selten. Abbildung

5370

Giuseppe Zauli (1763 Faenza – 1822)

5370 Weibliche Gewandfigur. Aquatintaradierung in Braun nach Gaetano Gandolfi. 17,7 x 11,4 cm. Nicht bei De Vesme. 400 € Ganz ausgezeichneter Druck mit zartem Wischton und mit schmalem Rand. Minimal angestaubt, diagonale Knickspur im weißen Rand oben rechts, sowie links unten, winzige Nadellöchlein im linken Rand, sonst tadellos. Abbildung

5369 250


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5371

Giuseppe Zocchi (1711–1767, Florenz)

5371 nach. Vedute delle Ville e d‘altri luoghi della Toscana. 9 Radierungen von Filosi, Marieschi, Mogalli, Morghen, Pietro Monaco und Giuseppe Zocchi selbst. Je ca. 35 x 48 cm. 1.800 € Folgende Motive sind vorhanden: L‘Arno alla Golfolina e la Villa d‘Artimino, La Villa Magia a Quarrata, La Reale Villa di Lappeggi, Villa della Luna a Fiesole, Veduta della Pescaia d‘Arno, Villa Corsi a Sesto, Veduta di Castel Fiorentino, Veduta del Ponte a San Pietro a Sieve, La Real Villa detta il Poggio Imperiale. Ausgezeichnete bis prachtvolle Drucke mit Rand. Ein Blatt mit deutlicher Mittelfalte sowie mit Gebrauchsspuren, ein weiteres mit hinterlegtem Einriss im unteren Rand, sonst mit leichten Alters- und Handhabungsspuren, insgesamt in guter bis sehr guter Erhaltung.

Papierantiquitäten 5372 Lose Blanko-Büttenpapier und Untersatzpapiere, wohl französischer, italienischer und niederländischer Herkunft. Ca. 693 Blatt. 12mo-Folio. Teils mit Fadenbindung und Bleistift- sowie Federannotationen, Klebe- und Montierungsresten. Ca. 16.-20. Jh. Wz. darunter: Äskulapstab, Fleurs-de-lis im Kreis, Posthorn, Pro Patria, Rosenkranz, Schriftzug Honig & Zoonen, Tre Lune. 800 €

Abbildung

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5398 252


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5374

Druckgraphik des 19. Jahrhunderts Carl Josef Alois Agricola (1779 Waldstadt-Säckingen – 1852 Wien)

5373 Orientalin. Schabkunstblatt. 27,6 x 20,3 cm. Nicht bei Nagler, Andresen 8 II. 400 € Nach Andresen das einzige Schabkunstblatt Agricolas in einem ganz ausgezeichneten, samtenen Druck mit Rand. Leicht stockfleckig, kleine geschlossene Stelle am linken weißen Rand, verso Montierungsreste, diese recto leicht durchschlagend, sonst schönes und seltenes Exemplar. Abbildung

5374 Homer im Kreise seiner Zuhörer. Radierung nach Friedrich Heinrich Füger. 18 x 23,1 cm. Nagler S. 28, Andresen 30. 300 € Agricola war Schüler von Friedrich Heinrich Füger, Hubert Maurer und Franz Caspar Sambach. Nach Anfängen an der Akademie in Karlsruhe studierte er ab 1793 an der Wiener Akademie. 1836 wurde Agricola deren Mitglied. Prachtvoller Druck mit schmalem bzw. breitem Rand. Minimal angeschmutzt, an den Ecken montiert, sonst sehr schön. Beigegeben von demselben zwei weitere Radierungen nach Füger „Die Erfindung des Saitenspiels“ (Andresen 33) und „Jupiter und Bellona“ (Andresen 24) sowie von Friedrich John nach Füger zwei Radierungen zu Klopstocks Messias. Abbildung

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Karl Barth (auch Carl, 1787 Eisfeld – 1853 Kassel)

5375 Porträt eines Jünglings. Kupferstich auf Velin. 32,2 x 26,4 cm. Nicht bei Vontin. 900 € Das bis dato unbeschriebene Blatt stammt laut Mitteilung des Vorbesitzers aus einem Nachlass-Konvolut Karl Barths, das das graphische Frühwerk des Künstlers enthielt. Die Blätter waren einheitlich auf einer Unterlage mit Nachlassstempel montiert. Möglicherweise stellt das Portrait ein Idealbildnis des jungen Raffael dar. - Ganz ausgezeichneter Druck mit unregelmässigen Rändern außerhalb der Darstellung. Vertikale Knickspur am linken Rand, etwas fleckig und angestaubt. Wohl Unikat. Abbildung

Giuseppe Benaglia (1796 Monza – 1830 Mailand)

5376 Das Bündnis der cisalpischen Städte zu Mailand, den 11. Juli 1797. Radierung nach A. Appiani, auf Velin, teilkoloriert. 22,7 x 62,5 cm. Meyer‘s Künstlerlexikon, III, S. 495, 4. 750 € Eine ähnliche Teilkolorierung weist das Exemplar im Museo Napoleonico in Rom auf. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit gleichmäßig schmalem Rand. Lediglich geringfügig fleckig, schwache Gebrauchsspuren, sonst tadellos erhalten. Abbildung

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Thomas Benedetti (1796 London – 1863 Wien)

5377 Mutter und Kind. 2 Schabkunstblätter nach Peter Fendi. 18,2 x 12,6 cm. Heller-Andresen 12. 1.200 € Der Kupferstecher Thomas Benedetti war der Sohn des Malers und Graphikers Michele Benedetti (1745-1810), der mit Francesco Bartolozzi in London zusammenarbeite und sich später in Wien niederließ. Mit vierzehn Jahren verlor er den Vater und begann eine erfolgreiche Tätigkeit als Reproduktionsstecher, die durch seine Mitgliedschaft in der Wiener Akademie gekrönt wurde. Das delikate Schabkunstblatt nach einem Gemälde des gleichaltrigen Peter Fendi, neben Danhauser und

Waldmüller der Hauptvertreter der Wiener Genremalerei des Biedermeiers, dokumentiert Benedettis künstlerische Fähigkeiten auf überzeugende Weise. Die Darstellung ist in einer verfeinerten Schabkunsttechnik ausgeführt, die weiche, subtil abgestufte Übergänge und eine effektvolle Lichtführung erzeugt. Das Blatt liegt in einem Probedruck vor der Schrift und in dem endgültigen Druckzustand vor. - Ausgezeichnete, kontrastreiche Drucke mit feinem Rändchen. Etwas fleckig und stockfleckig, sonst schön erhalten. Je auf einen Untersatz der Sammlung der Fürsten zu Liechtenstein montiert. Abbildung

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Antonio Bernatti (Bassano 1792 Bassano – 1873 Padua)

5378 Kenotaph für Johann Joachim Winckelmann in Triest. Radierung nach Antonio Bosa. 50,9 x 35,8 cm. 300 € Antonio Bosa (1780-1845), ein Schüler Antonio Canovas, schuf 1822 zum Gedenken an Winckelmanns Tod den Kenotaph in Triest. Ganz ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen. Schwach stockfleckig, vereinzelte Fleckchen in den äußeren Rändern, kleiner Papierabriss links sowie unten, Ränder minimal lädiert, Bleistiftnummerierung rechts unten, sonst schön erhalten. Abbildung

Félix Bracquemond (1833 Paris – 1914 Sèvres) 5378

5379 Bildnis des Edmond de Goncourts. Radierung auf Similijapan. 51 x 33,8 cm. Unten rechts eigenhändig zugeeignet und signiert „a mon ami A Lunois Bracquemond“. (1881). IFF 386, Béraldi 54. Bouillon (Ausst.Kat. Bracquemond-Goncourt, 2004), VIII (von IX). 1.800 € Félix Bracquemonds enigmatisches Bildnis des großen Schriftstellers und Kunsttheoretikers Edmond de Goncourt wurde 1881 fertiggestellt. Zwar handelte es sich um ein Auftragswerk, doch kreierte Bracquemond nicht weniger als eine Hommage an seinen Freund, mit dem er eine intensive und fruchtbare Freundschaft pflegte. Bracquemond und Goncourt kannten sich bereits seit 1856, im Jahre 1879 bat Goncourt selbst darum, von Bracquemond portraitiert zu werden. Die Vorzeichnung wurde 1880 auf der fünften Ausstellung der Impressionisten gezeigt; für die anschließende Ausarbeitung der Radierung benötigte Bracquemond Monate, in denen nicht weniger als acht verschiedene Druckzustände entstanden. 1881 fertiggestellt, wurde die Platte noch einmal posthum verlegt und mit einem Titel versehen. - Prachtvoller, äußerst nuancenreicher und gegensatzreicher Abzug vor der Schrift und in den dunklen Partien mit feinem Grat, mit breitem Rand. Lediglich geringe Altersspuren, verso eine horizontale Knickspur, die recto kaum wahrnehmbar ist, vereinzelt leichte Bereibungen, verso unten ein altes beschreibendes Etikett aufgeklebt, entlang der äußeren Ränder in ein Fensterpassepartout montiert, sonst tadellos schönes Exemplar. Abbildung

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Fernando Brambila Félix Bracquemond

(1763 Cassano d‘Adda – 1834 Madrid)

5380 Dernière Réflexion (Portrait de Meyer-Heine, chef émailleur à la manufacture de Sèvres). Radierung. 21,7 x 24,2 cm. IFF 322, Beraldi 80 III.

5382 und Juan Gálvez (1773-1846). Ruinas de Zaragoza. 6 Aquatintaradierungen in Sepia. Je ca. 41,7 x 56,7 cm.

400 € Ganz ausgezeichneter, markanter Druck mit breitem Rand. Minimal angestaubt, Bleistiftannotation unterhalb der Darstellung, schwach fleckig, sonst tadellos erhalten. Abbildung

5381 „La Terrasse“ (Die Frau des Künstlers bei der Arbeit). Radierung auf chamoisfarbenem Bütten. 25 x 35 cm. 1876. IFF 377, Beraldi 215 VIII. 600 € Vorliegende Radierung zeigt des Künstlers Frau bei der Arbeit auf der Terrasse der Villa Branca bei Sèvres, wie sie eine elegante Dame mit Sonnenschirm zeichnet. Marie Quivoron-Pasquiou lernte ihren spätere Mann kennen während sie im Louvre die Alten Meister kopierte, 1869 heirateten sie. Kein Geringerer als Jean-Auguste-Dominique Ingres förderte die junge talentierte Künstlerin. Es heißt, Félix Bracquemond sei zunehmend eifersüchtig auf die große Beachtung seiner Frau gewesen, die Degas, Renoir, Monet und vor allem Gauguin ihren Werken schenkten. Bedauerlicherweise ließ sich die junge Marie durch die Kritik ihres Mannes entmutigen und gab die Malerei schließlich auf. - Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit schmalem Rand. Insgesamt etwas angestaubt und fleckig, geringe Bleistiftannotationen im unteren weißen Rand, oben Spuren einer alten Albummontierung, schwache horizontale Knickspur verso, sonst sehr gut. Abbildung

750 € Am 15. Juni 1808 belagerte die Napoleonische Armee die spanische Stadt Saragossa. Der Angriff dauerte bis zum 13. August, als sich die Franzosen geschlagen geben und sich zurückziehen mussten, nachdem große Teile der Stadt zerstört waren. Fernando Brambila und Juan Galvéz waren unter den Künstlern, die gekommen waren um die Zerstörung zu dokumentieren - auch Goya hielt seine Eindrücke fest. Die beiden Graphiker gingen zurück nach Madrid. Nach einer neuerlichen Besetzung durch die Franzosen, konnte die Druckserie schließlich 1812 in Cadiz veröffentlicht werden. Insgesamt 36 Blätter dokumentieren die Zerstörungen. Die Folge besticht durch ihre romantische Ästhetik des erhabenen Schreckens, die starken Hell-Dunkel-Kontraste verstärken die tatsächlichen Schäden. Ganz ausgezeichnete Drucke mit Rand. Teils etwas fleckig, ein Blatt mit größerem hinterlegtem Durchriss, ein Blatt mit einer diagonalen Falz, vereinzelt leicht fleckig sowie mit einigen Gebrauchsspuren, sonst gut. Selten. Beigegeben von Tomás López Enguídanos fünf Radierungen nach José Gómez de Navia aus der Folge „Vistas del Monasterio de San Lorenzo del Escorial“. Abbildung

Hugo Bürkner (1818 Dessau – 1897 Dresden)

5383 Omnibus. Radierung auf chine-appliqué. 12 x 19,4 cm. 1865. Andresen 139 II. 450 € Der Illustrator und Graphiker Hugo Bürkner lernte in Dessau und Düsseldorf und wurde später zum Professor an der Dresdner Akademie ernannt. Die humorvoll beobachtete Szene entstammt der Folge „Bilder aus dem Familienleben“, die Motive aus Bürkners familiä­rem Umkreis zeigt und ein vollkommenes Bild häuslicher Harmonie und Lebensfreude vermittelt. Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Leicht stockfleckig und knickfaltig,Trockenstempel recto, sonst sehr gut erhalten. Abbildung

259


Druckgraphik des 19. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5384

Eugène Carrière

Francesco Citterio

(1849 Gournay-sur-Marne – 1906 Paris)

(tätig um 1820/30)

5384 „Realités ayant la magie du rêve“: Mutter mit ihrem Kind. Radierung. 8,6 x 14 cm. Delteil 2.

5385 Blick auf den Lago Maggiore, in östliche Richtung zu den Borromäischen Inseln. Aquatintaradierung, alt koloriert. 33,6 x 97,9 cm (Plattenrand); 35,6 x 100,2 cm (Blattgröße).

600 € Ganz ausgezeichneter, toniger Druck mit schmalem Rand. Entlang der weißen Ränder minimal angeschmutzt, Montierungsreste entlang des äußeren oberen Randes, winzige Fleckchen, sonst sehr schön. Beigegeben von Hermann Kätelhön die Radierung „Sommermorgen“, von Fritz Bochle die Radierung „Bauernstube“, von Théophile-Alexandre Steinlen die Lithographie aus der Serie „Chansons des Femmes“, von Heinrich Haberl die Radierung „Holzsammlerin am Castel Gandolfo“, von Paul Renouard die Radierung „A Drury Lane: Avant de paraître“, von JeanBaptiste Isabey die Lithographie „Vue de rivière“, von Jacques Beltrand nach dem Holzschnitt von Paul Cézanne „Sitzender weiblicher Akt“, von einem Künstler „BP“ eine Radierung „Profil eines Jungen nach rechts“, von Ignace Henri Fantin Latour die Lithographie „Les Troyens à Carthage: Acte III. Duo d‘amour“ sowie von Louis Legrand zwei Radierungen „La divine Parole“ (Arwas 89, 90). Insgesamt 12 Blatt. Abbildung

5385 260

1.200 € Der Betrachter blickt von Santa Caterina del Sasso in östliche Richtung zu den Borromäischen Inseln. Am rechten Rand befindet sich die Stadt Laveno, am gegenüber liegenden Ufer Pallanza und Intra und links in der Ferne die Gemeinde Maina. - Druck mit schmalem Rand, unten mit feinem Rändchen, das Kolorit leuchtend frisch sowie teils mit Gummi arabicum gehöht. Falzspur entlang der linken Plattenkante, diese teils hinterlegt, verso leicht gebräunt, die Ränder und Ecken minimal lädiert, sonst in sehr schöner Erhaltung. Abbildung


_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 19. Jahrhunderts

Peter von Cornelius (1783 Düsseldorf – 1867 Berlin)

5386 Bilder zu Goethe‘s Faust. 12 Kupferstiche auf festem Velin, von Ferdinand Ruscheweyh und Julius Thaeter, 12 lose Blatt. Folio und Querfolio. 1813-16. Boetticher (Cornelius) 28/II, Nagler (Ruscheweyh) 72-83 und (Thaeter) 13, Ausst. Kat. German Printmaking in the Age of Goethe, Kat.-Nr. 117, S. 175 ff. 1.200 € „Ein berühmtes Werk, welches Goethes Ruhm weithin verbreitete, und auch Ruscheweyh hat damit schon frühe seine Meisterschaft im Stiche bewiesen.“ (Nagler). Die komplette Folge der 10 Illustrationen zu Goethe‘s Faust mit dem Titel- und dem Dedikationsblatt in der von Dietrich Reimer besorgten Jubiläumsauflage von 1916 (vgl. Stephan Seeliger, „Zur Editionsgeschichte der Faust-Bilder von Peter Cornelius“, in: Aus dem Antiquariat, VII, 1988, S. 277-283). Die Graphiken entstanden nach den Zeichnungen von Peter Cornelius, die von Beginn an als Kupferstichfolge im Stile Albrecht Dürers konzipiert war und die Cornelius seit 1810, zwei Jahre nachdem der Tragödie erster Teil publiziert worden war, in Frankfurt und Rom entworfen hat. Für das Projekt konnte der Verleger Johann Friedrich Wenner gewonnen werden, gegen dessen anfängliche Widerstände Cornelius schließlich den führenden Stecher des Nazarenerkreises in Rom, Ferdinand Ruscheweyh, durchsetzen konnte. Das zwölfte Blatt der Folge wurde lediglich durch einen Zufall von dem Dresdner Julius Thaeter ausgeführt: dieser sah die bisher unverwendete Zeichnung des „Osterspaziergangs“ von Cornelius 1825 in einer Sammlung und erwarb die Erlaubnis diese in Kupfer zu stechen. Hiernach wurde es an Wenner verkauft und der Folge beigefügt. Ausgezeichnete, teils kräftige, wenngleich späte Drucke mit dem vollen Rand. Stockflecken, die Ränder geringfügig bestoßen und geknickt, das Titelund das Dedikationsblatt etwas angestaubt, weitere unbedeutende Gebrauchsspuren, sonst insgesamt in guter Erhaltung.

5386

Abbildungen

5386 261


Druckgraphik des 19. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5388

Gaetano Cottafavi

Johann Adolph Darnstedt

(tätig 1. Hälfte 19. Jh.)

(1769 Auma, Sachsen-Weimar – 1844 Dresden)

5387 10 Blatt mit Ansichten von Rom. Radierungen auf Fabriano-Velin. Je ca. 21,1 x 27,1 cm. Ein Blatt in der Platte datiert „1835“, drei weitere „1837“. Wz. Schriftzug.

5388* Der Morgen. Radierung nach Johann Christian Klengel. 50 x 63,5 cm. 1813. Heller-Andresen (Darnstedt) 3.

400 €

3.500 €

Aus der 1837 veröffentlichten Folge „Raccolta delle principali vedute di Roma“. Ganz ausgezeichnete Drucke mit dem vollen Rand. In den breiten Rändern minimal stockfleckig, ganz leicht griffknickig mit weiteren unauffälligen Gebrauchsspuren.

Prachtvoller, differenzierter Probedruck, wohl vor der Schrift mit breitem bzw. schmalem Rand um die Darstellung. In den weißen Rändern leicht fingerfleckig, unten schwache Bleistiftannotationen, Spuren der Plattenkante des rückseitigen Drucks, sonst tadellos. Die Radierung auf einem Makulaturbogen des Künstlers, rückseitig von demselben mit einer Radierung „Le Mage“ nach Dietricy (Heller-Andresen 1). Abbildung

262


_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 19. Jahrhunderts

Pieter Dupont (1870 Amsterdam – 1911 Hilversum)

5390 Bildnis des Arztes Hector Treub. Kupferstich mit Radierung auf gewalztem China. 31,5 x 23,3 cm. Unterhalb der Darstellung rechts signiert „Dupont“. (1903). 300 € 1903, das Jahr, in dem der Kupferstich entstand, fällt zusammen mit Pieter Duponts Tätigkeit als Lehrer für Graphik an der Rijksakademie zu Amsterdam. Innerhalb des graphischen Œuvres des Künstlers ist besonders sein altmeisterlicher Duktus im archaischen Druckmedium des Kupferstichs bemerkenswert. Der Dargestellte, Hector Treub, war ein bedeutender Arzt und Professor für Geburtskunde. Er trat für Frauenrechte ein und kämpfte für eine bessere, rechtliche wie soziale Stellung der Frau in der Gesellschaft. Pieter Dupont zeigt den gelehrten Arzt in seiner Kammer, in einem Buch blätternd. Die beiden Jahreszahlen unten beziehen sich einmal auf das Jahr von Treubs Promotion (1878) und auf das 25-jährige Jubiläum als Arzt (1903). - Ganz ausgezeichneter, harmonischer Abzug mit Rand um die Plattenkante. Geringe Gebrauchsspuren, sonst tadellos erhalten. Abbildung

5390

Erling Eckersberg (1808–1889, Kopenhagen)

5391 Sitzender Jünglingsakt. Kupferstich. 21,1 x 13,3 cm. Nicht bei Heller-Andresen, E. Hannover, C. W. Eckersberg. Kopenhagen 1898, S. 418 ff. 600 € Der Kupferstecher Erling Eckersberg war der Sohn von Christoffer Wilhelm Eckersberg. Er studierte an der Kopenhagener Akademie, deren große Goldmedaille er 1833 gewann. In der Folgezeit bildete Erling sich in Paris, Parma und Rom weiter, lebte dann seit 1833 wieder in Kopenhagen. Er fertigte einige Reproduktionstiche nach Werken seines Vaters, sowie nach Wilhelm Marstrand und Ernst Meyer an, brachte es als Künstler jedoch nie zur wirklichen Bedeutung. Der vorliegende, bei HellerAndresen nicht verzeichnete Kupferstich geht wohl auf eine Akademiestudie des Vaters zurück. Das Blatt ist in einer disziplinierten und versierten Kupferstichtechnik ausgeführt, die der Linienschönheit der Vorlage nahe kommt. - Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit schmalem Rand. Geglättete diagonale Knickfältchen oben links, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten. Abbildung

5391 263


Druckgraphik des 19. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5392

Englisch 5392 1. Hälfte 19. Jh. Einlaufen einer Kauffahrtei Flotte unter Geleit eines Kriegsschiffes und einer Fregatte von London nach Malta. Umrissradierung, alt koloriert. 29,8 x 52,9 cm. 400 € Ausgezeichneter Druck mit frisch leuchtendem Kolorit und feinem bzw. unten breitem Rand. Etwas verbräunt und minimal fleckig, entlang der äußeren Ränder etwas stärker verbräunt, sonst in schöner Erhaltung. Abbildung

Johann Christoph Erhard (1795 Nürnberg – 1822 Rom)

5393 Der mit dem Führer rastende Künstler. Radierung. 20 cm x 26,6 cm. 1819. Apell 91 IV. 450 € Das erste Blatt aus der Folge „Die Salzburger Landschaften mit den großen Figuren“, die der Künstler um 1819 nach eigenen Zeichnungen radierte. Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Leicht fleckig bzw. stockfleckig, zwei winzige hinterlegte Randeinrisse rechts, verso Bleistiftannotationen, sonst in schöner Erhaltung. Aus den Sammlungen Dr. H. Ruppert, Trier (nicht bei Lugt ) und Städtische Kupferstichsammlung, Stettin (Lugt 2312d). Beigegeben von demselben fünf Radierungen aus den „Benannten Ansichten“ (Apell 9, 11, 14, 16, 26). Abbildung

Johann Christoph Erhard 5394 Ca. 29 Blatt aus verschiedenen Folgen des Künstlers. 900 € Interessanter Querschnitt durch das graphische Œuvre des Kupfer­ stechers, der sich vorwiegend der Darstellung der Landschaft hingab, darunter: Apell 38, 2x 39, 40, 41, 46, 47, 49, 2x 52, 54, 2x 57, 59-61, 74, 78-82, 86, 87, 89, 99,181,182. Beigegeben von Johann Nepomuk Passini eine Radierung mit dem Portrait J. C. Erhard.

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_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 19. Jahrhunderts

5393

5395

Henri Fantin-Latour (1836 Grenoble – 1904 Buré)

5395 „Un morceau de Schumann“. Radierung auf Bütten. 18,7 x 27,7 cm. 1864. Hédiard (appendix) 2 III. Wz. Schriftzug „Aqua Fortistes“. 600 € Fantin-Latour schuf lediglich zwei Radierungen, und diese entstanden unter denselben Umständen wie seine allerersten Lithographien: als Beitrag zu den Arbeiten der Société des Aqua-fortistes, dessen Gründungsmitglied Fantin-Latour gewesen war. Unser Blatt erschien erstmals am

1. Januar 1865 als Nr. 142. Dargestellt sind Edwin Edwards und seine Frau; Fantin-Latour war mit Edwards befreundet und arbeitete eng mit dem Radierer für seine eigenen Radierversuche zusammen. - Prachtvoller, markanter Druck mit dem vollen Rand, an drei Seiten mit dem vollen Schöpfrand. Minimal stockfleckig, geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in herrlicher Erhaltung. Unten mittig mit dem Trockenstempel von Alfred Cadart und Jules Joseph Luquet (Lugt 424). Abbildung

265


Druckgraphik des 19. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

Französisch 5397 19. Jh. Vexierbild: Les deux Extremes ou Jean qui rit et Jean qui pleure. Aquatinta mit zeitgenöss. Kolorit in Braun und Rosa. 27,8 x 21,8 cm. (1819). 280 € Ausgezeichneter Druck an drei Seiten mit Rändchen um die runde Einfassungslinie, rechts dieselbe angeschnitten, unten mit dem Text­ rand. Geglättete Mittelfalte, leicht Gebrauchsspuren. Abbildung

Ernst Fries (1801 Heidelberg – 1833 Karlsruhe)

5398 Die Via Mala („Tiefe, wilde Gebirgsschlucht“). Federlithographie, partiell in zwei Graustufen laviert, auf Velin nach Joseph Anton Koch. 47,5 x 33,9 cm. Um 1820/21. Winkler 11, Wechssler 784. Wz. Huber. 7.500 €

Prachtvoller, kräftiger Druck mit breitem Rand um die deutlich zeichnende Plattenkante. Vor der Hinzufügung des Titels und mit der Signatur des Künstlers unterhalb der Darstellung. Geringfügig stockfleckig, schwache Gebrauchsspuren und kleine Bleistiftannotation unten, sonst tadellos. Auf dem Untersatzpapier mit einer handschriftlichen Widmung von Henriette Fortuny, der Schwiegertochter des Künstlers.

Die von Ernst Fries verfertigte Lithographie ist im „Stein EF. nach W.“ bezeichnet. Dementsprechend wird vermutet, dass Fries die Vorlagenzeichnung der „Via Mala“ für eine Arbeit von Georg Augustus Wallis (1770-1847) hielt, der ihm in vielem ein Vorbild war. Man kann jedoch davon ausgehen, dass in diesem Fall weniger der Künstler als die Wahl des Sujets, des Naturausschnittes für Fries ausschlaggebend war. - Ernst Fries beschäftigte sich intensiv mit den technischen Möglichkeiten der Lithographie, insbesondere mit der Verwendung von Tonplatten, um mit Blick auf die Maßgaben von Lavierungen und Weißhöhungen der Vorlagen die malerische Wirkung der Ansichten zu erhöhen und eine möglichst hohe Plastizität und Lebendigkeit der Oberflächenstrukturen zu erreichen. In dieser Hinsicht ist der vorliegende Abzug von allergrößtem Interesse: Lediglich die Strichplatte wurde gedruckt. Eine Lavierung wohl von der Hand des Künstlers in einem hellen Grau im Himmel, die Bergspitzen und das Weiß der Wolken teils aussparend, und einem dunkleren Grau etwa in den Schattenpartien der Schlucht, dem Tannengrün vorne links und den Felskanten am unteren Rand bereiten die Tonplatten vor. Virtuos übersetzt diese nach einer lavierten Federzeichnung von Koch gefertigte Lithographie die klammartige Schlucht in das Medium der Graphik. Die mehrere hunderte Meter tiefe Klamm wird von Fries in starker Nahsicht wiedergegeben, wie ein Denkmal, ein majestätisches Naturmonument, das sich bis in den Himmel türmt. Ausgezeichneter Druck mit Rand. Etwas vergilbt und stockfleckig, kleinere geschlossene Einrisse im oberen weißen Rand, leichte Knickspuren, weitere geringe Erhaltungsmängel, unten rechts in Bleistift von alter Hand bez. „Ernst Fries.“, sonst in guter, vollkommen originaler Erhaltung. Von größter Seltenheit, wir konnten kein weiteres Exemplar im Handel nachweisen.

Abbildung

Abbildung Seite 252

5396

Mariano José Maria Bernardo Fortuny y Marsal (1838 Reus – 1874 Rom)

5396 Marocain assis. Aquatintaradierung auf Chinabütten. 13,9 x 10,1 cm. (1878). Rosa Vives i Piqué/Maria Luisa Cuenca Garcia, Mariano Fortuny Marsal, Mariano Fortuny Madrazo: grabados y dibujos, Kat. Nr. 19 III (von VI). 600 €

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_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 19. Jahrhunderts

5400

Wilhelm Gail (1804–1890, München)

5399 Erinnerungen aus Spanien. 15 (von 30) Lithographien, über ockerfarbener Tonplatte, auf Velin. QuerFolio. Um 1837. Nagler, Band V, S. 241-242. 350 € „Im Jahre 1832 trat er [Gail] seine Reise nach Spanien an, wo er sich in dem östlichen Teile 16 Monate aufhielt, um Studien und Zeichnungen von spanischen und maurischen Baudenkmälern zu fertigen. Auch das spanische Volksleben sprach ihn besonders an, und als Resultat seiner Bemühungen liegt dem Publikum ein treffliches Werk in lithographischen Abbildungen, vor [...]“ (Nagler). Ausgezeichnete Drucke wohl auf dem vollen Bogen. Oben Spuren einer alten Albumbindung, stockfleckig sowie minimal vergilbt, sonst noch gut.

Jacob Gauermann (1773 Öffingen – 1843 Miesenbach)

5400 Blick auf die Feste Hohensalzburg. Umrissradierung nach Karl Ludwig Viehbeck mit zeitgenössischem Kolorit von Jakob Alt. 37 x 54,1 cm. 450 € Aus „Mahlerische Reise durch die schönsten Alpengegenden des österreichischen Kaiserstaates“. Ausgezeichneter Druck mit überaus feinem, malerischen Kolorit von der Hand Jakob Alts, mit der Einfassungslinie, unten mit schmalem Rändchen um dieselbe mit den Künstlernamen. Die untere linke Ecke sowie eine kleine Stelle am unteren rechten Rand ergänzt und dort mit Retuschen, sonst gutes Exemplar. Abbildung

5397 267


Druckgraphik des 19. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5402 268


_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 19. Jahrhunderts

5401

Constantin Hansen (1804 Rom – 1880 Kopenhagen)

5401 Schloß Kronborg, vom Nordwesten gesehen („Kronborg, set fra nordvestlige Side“). Radierung auf Velin. 32 x 43 cm. (1834). EH 8; Styhr Bd. II, S. 43 mit Abb. 400 € Nach dem 1834 angefertigten Gemälde von Constantin Hansen. Im selben Jahr entstand vorliegende Radierung als Jahresgabe für den Kopenhagener Kunstverein, meistens war bereits zuvor das Gemälde über die Lotterie einem Mitglied zugeteilt worden. Die bereits von Styhr hochgelobte Ansicht des Hamlet-Schloßes in einem ausgezeichneten Druck mit schmalem, teils etwas unregelmäßigen Rand. Entlang der äußeren Ränder leichte Gebrauchsspuren, kleiner Knick in Eckenspitze unten rechts, minimal angestaubt im weißen Rand, oben rechts etwas bestoßen, sonst gutes Exemplar. Abbildung

Paul César Helleu (1859 Vannes – 1927 Paris)

5402 Bildnis der Consuelo Vanderbilt, Duchess of Marlborough. Radierung in Schwarz auf Kupferdruckpapier. 51 x 29,4 cm. Signiert. Um 1900. IFF 363.

5403

lichkeit, die jedes der intimen Portraits ausstrahlt, die Helleu in England und während ihres Besuchs in Paris im Juni desselben Jahres von ihr anfertigte. In den Memoiren der Prinzessin Daisy von Pless liest man: „Die Menge an weichem dunklem Haar […], der lange dünne Hals, die traurig blickenden braunen Augen und besonders die dünne, schlanke Figur von ungewöhnlicher Größe hatten zusammen eine so magnetische, einzigartige Wirkung, dass es Künstlern selten gelang sie einzufangen. Vielleicht war nur der Franzose Paul Helleu darin erfolgreich […].“ (vgl. Daisy Prinzessin von Pless: What I left unsaid, New York 1936, S. 29). Diesem Urteil gerecht wird unser Blatt, welches die junge Herzogin als elegante, selbstwusste Schönheit zeigt, deren Blick den Betrachter zu verführen weiß. - Prachtvoller, kräftiger und herrlich gratiger Druck mit breitem Rand. Lediglich minimal schwach lichtrandig, oben kurzer geschlossener Randeinriss, sonst in tadellos schöner und originaler Erhaltung. Abbildung

6.000 € Consuelo Vanderbilt, einzige Tochter eines Nachfahren des bekannten Eisenbahnmagnanten, war die Erbin seines Vermögens und durch eine Heirat in den finanziell maroden britischen Adel dazu bestimmt die gesellschaftlichen Ambitionen ihrer Mutter zu erfüllen. Als Frau von Charles Spencer-Churchill, 9th Duke of Marlborough verließ sie 1895 die Staaten und trat ihr neues Leben als Herzogin auf Blenheim Palace an. Doch der erzwungenen Geldheirat war kein Glück beschieden. Als Consuelo im Frühling 1900 Paul-César Helleu in Blenheim empfing war die Ehe bereits tief zerrüttet. In dem französischen Künstler fand sie einen engen Vertrauten, vielleicht sogar Geliebten - eine Nähe und Zärt-

Peter Ilsted (1861 Saxkobing – 1933 Kopenhagen)

5403 Sonnenschein. Farbiges Schabkunstblatt auf Velin. 33,8 x 27,5 cm. Signiert (?). (1909). Olufsen-Svensson 2. 750 € Ganz ausgezeichneter, gegensatzreicher und malerische Werte umsetzender Druck mit breitem Rand. Lediglich verso schwache altersspurig, sonst tadellos schön erhalten. Abbildung

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Druckgraphik des 19. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

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5408

Peter Ilsted 5404 Interieur mit zwei kleinen Mädchen. Radierung, auf Japanbütten. 25,5 x 21 cm. (1899). Olufsen-Svensson (Radierungen) 32. 600 € Mit dem Blindstempel des „Den danske Raderforening (DDRF)“. Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit breitem Rand. Etwas gewellt, ganz schwach lichtrandig entlang der äußeren Ränder, zwei Klebestreifen entlang der äußeren Seiten verso, sonst schönes Exemplar. Beigegeben von demselben die Radierung „Beim Großvater“ (Olufsen-Svensson 46). Abbildung

5405 Pappelallee. Radierung auf festem Velin. 18,5 x 13,6 cm. 1899. Olufsen-Svensson (Radierungen) 35. 600 € Im unteren Rand bezeichnet „ 1ster Provetryk 29 April 99“. Prachtvoller Probedruck mit breitem Rand um die deutlich sich abzeichnende Facette. Atelierspuren im weißen Rand, schwach fleckig ebenda, sonst sehr schönes Exemplar. Abbildung

Prachtvoller, die nuancenreichen Licht-und-Schatten-Effekte wiedergebender Probedruck mit breitem Rand. Kleines sorgfältig ausgebessertes Löchlein im weißen Rand unten links, minimal berieben entlang des weißen äußeren Randes links, verso Klebestreifen im linken sowie rechten Rand, dadurch bedingt minimal lichtrandig, leichte Altersspuren, sonst sehr schönes Exemplar. Abbildung

5407 Das alte Apartment. Farbiges Schabkunstblatt auf gewalztem China. 47,5 x 42,7 cm. Signiert. Auflage 150 num. Ex. (1920). Olufsen-Svensson 40. 600 € Ganz ausgezeichneter, mit subtilem Kolorit ausgestatteter Druck mit breitem Rand. Rechts und links in der Darstellung im Rand kleine Kratzspuren, leicht vergilbt, lichtrandig entlang des weißen Randes, sonst schönes Exemplar. Abbildung

5408 Lesende Frau. Schabkunstblatt auf Similijapan. 34 x 29 cm. Signiert (?). (1925). Olufsen-Svensson 47. 450 €

5406 Speisezimmer in Schloss Liselund. Schabkunstblatt auf Similijapan. 50,1 x 43,2 cm. Signiert. Unten links bezeichnet „Prøvetryk“. Auflage 130 Ex. (1917). Olufsen-Svensson 36. 600 €

Prachtvoller, kontrastreicher und dabei samtener Druck mit dem wohl vollen Rand. Unmerkliche, beriebene Stelle im weißen Rand oben rechts, dort zarte Spur eines Wasserrandes, im Hintergrund sehr sorgfältig und nahezu unsichtbar ausgebesserte Läsuren, teils mit feiner Feder­ retusche, sonst insgesamt ganz vorzügliches Exemplar. Abbildung

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Druckgraphik des 19. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5409

Johann Adam Klein (1792 Nürnberg – 1875 München)

5409 Bildnis des Künstlers im Atelier. Lithographie nach Böttinger. 14,5 x 12,8 cm. (1833). Jahn (Bildnisse des Meisters) 4.

5410 „Der Landschaftsmahler auf der Reise“ (Der Maler J. J. Kirchner am Ufer der Donau sitzend). Radierung. 13,7 x 19,2 cm. 1814. Jahn 131 II.

2.500 €

1.800 €

Die außerordentlich seltene Lithographie geht auf ein Gemälde auf Porzellan zurück, das der Nürnberger Künstler Böttinger 1833 für den Kunstverein in Königsberg geschaffen hat. Ausgezeichneter Druck mit gleichmäßigem Rand. Vereinzelte Montierungsreste verso, sonst sehr gut erhalten. Aus der Sammlung Aug. Spatzier (Lugt 2304).

Ganz ausgezeichneter, markanter Druck mit schmalem Rand um die deutlich und scharf zeichnende Plattenkante. Unmerkliches Fleckchen unten, sonst tadellos erhalten.

Abbildung

272

Abbildung


_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 19. Jahrhunderts

5410

Wilhelm von Kobell (1766 Mannheim – 1855 München)

5411 Reiter mit Fackelträger. Radierung und Aquatinta in Braun nach Philips Wouwerman. 9,7 x 8,6 cm. 1787. Goedl-Roth 77. 900 € Prachtvoller Druck auf die Einfassungslinie beschnitten, in der originalen Montierung. In sehr guter, unberührter Erhaltung, lediglich die Unterlage mit Bereibungsspur. Beigegeben fünf weitere Aquatinten von Kobell, davon drei nach Wouwerman Voiturier, Herr und Dame im Pferdestall vor dem Ausritt und Reiter auf stallendem Pferd (G.-R. 75, 76 und 78), eines nach Adriaen van de Velde Le Joueur de Flute 1798 (G.-R. 98, aus der Sammlung Johann Nepomuk Seiler, Lugt 3976) sowie eines nach Jean le Duc Hirtin mit Lamm (G.-R. 99). Allesamt prachtvolle Drucke auf den Originalunterlagen in guter Erhaltung.

Jacop Kornerup (1825–1913, Roskilde)

5412 Dalmatische Physiognomien. Radierung auf gewalztem China. 17,2 x 11 cm. 1858. 600 € Das an Rembrandt erinnernde Blatt mit einzelnen Kopfstudien („Tronies“) in einem ausgezeichneten Druck mit breitem Rand, mit der Signatur „J. Kornerup“ in Bleistift im unteren weißen Rand. Bleistiftannotationen im weißen unteren Rand, kleine gestempelte Nummerierung ebenda, schwach fleckig und gebrauchsspurig im weißen Rand, entlang des oberen Randes in ein Passepartout montiert, sonst schönes Exemplar. Abbildung

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Druckgraphik des 19. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5416

Wilhelm Kuhnert (1865 Oppeln – 1926 Flims, Graubünden)

5413 Nachtwandler: Löwe in nächtlicher Steppenlandschaft. Radierung auf chamoisfarbenem Similijapan. 22,6 x 34,7 cm. Signiert. Auflage 60 num. Ex. (1915). Hirzel 30.

5414 Tiger im Dschungel. Radierung auf Bütten. 6,4 x 10,7 cm. Signiert und mit dem Künstlerstempel (Schreitender Elefant). Auflage 120 Ex. (1920). Hirzel 40a.

350 €

450 €

Ausgezeichneter Druck mit Rand. Etwas knittrig, Wasserfleck entlang des rechten Randes, sowie Bleistiftannotationen im unteren weißen Rand, sonst in guter Erhaltung.

Prachtvoller Druck mit breitem Rand. Minimal lichtrandig, winziger Papierverlust an der linken unteren Ecke, verso Montierungsreste, sonst tadellos.

5415 Löwe am Riss (mit erlegtem Zebra). Radierung mit Roulette auf BSB-Bütten. 21,5 x 33,5 cm. Signiert und mit dem Künstlerstempel (Schreitender Elefant). Auflage 120 Ex. 1917. Hirzel 55a. 400 € Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit Rand. Leichte Knickspuren an den Ecken, Bleistiftannotationen im weißen Rand unten, verso Montierungsspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung. Abbildung

5416 Liegender Löwe. Radierung auf Bütten. 10,6 x 17,7 cm. Signiert und mit dem Künstlerstempel (Schreitender Elefant). Auflage 100 Ex. 1920. Hirzel 74. 400 € Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit breitem Rand. Leicht lichtrandig, ganz schwach fleckig, Bleistiftannotation unten links, verso Montierungsreste sowie leicht gebräunt, sonst sehr schön erhalten. Abbildung

5415 274


_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 19. Jahrhunderts

5417

Maurice Langaskens (1874 Gent – 1946 Schaerbeek)

5417 Le Graveur. Kaltnadelradierung auf gewalztem China. 9,9 x 12,8 cm. Signiert und eigenh. als „épreuve d‘artiste“ bezeichnet. 450 € Prachtvoller, gegensatzreicher Druck mit dem vollen Rand. Vorzüglich erhalten. Abbildung

Carl Frederik Emanuel Larsen (1823–1859, Kopenhagen)

5418 „Geiser paa Island“ (Geysir auf Island). Radierung auf festem Velin. 17,5 x 12 cm. 1849. 400 € Im Jahr 1845 bereiste Larsen Island, wo wohl die Vorlage zu unserer Radierung entstanden ist. Ganz ausgezeichneter und kräftiger Druck mit breitem Rand. Etwas lichtrandig im weißen äußeren Rand, kleine Bleistiftannotation im weißen Rand unten rechts, winziger Einriss oben links im äußeren Rand, geringfügig fleckig, links unten leicht bestoßen, sonst schönes Exemplar. Abbildung

5418 275


Druckgraphik des 19. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

Carl Frederik Emanuel Larsen 5419 „Ved Nieuwe Diep“ (Bei Nieuwe Diep in Amsterdam). Radierung auf Velin. 23,6 x 15,4 cm. 1857. 450 € Larsen war Schüler von C. W. Eckersberg und besonders in der Marinemalerei stand er seinem großen Vorbild nahe. In vorliegender Radierung folgt er seinem Lehrer, der ebenfalls einzelne Schiffportraits radiert hatte. Ganz ausgezeichneter, nuancierter Druck mit schmalem Rand. Bleistiftannotation im weißen Rand unten links, leichte Faltspuren, schwache Verfärbung in Blattmitte, Montierungsreste im oberen Rand, sonst schönes Exemplar. Abbildung

5419

Joseph Leudner (1813 Oberkirch (Baden) – 1853 München)

5420 Bildnis des Publizisten und Naturphilosophen Joseph Görres (1776-1848). Radierung auf Makulaturpapier. 46,4 x 29,5 cm. Bezeichnet mit Bleistift unten rechts „J. Görres“. Nicht bei Nagler (Die Monogrammisten), nicht bei Maillinger. 1.800 € Wohl Probeabzug des in der Literatur unbeschriebenen Blattes. Das eindringliche Portrait entsteht 1839. In diesem Jahr wird Görres von König Ludwig I. von Bayern in den Adelsstand erhoben, möglicher Anlass zur Entstehung des Blattes. Ausgezeichneter, präziser Druck, nur unten mit Spuren einer Plattenkante. Alt geschlossener Einriss oben, weitere kleine Einrisschen im unteren Rand, vertikale Knickfalte links, am äußeren linken Rand mit kleineren grauen Farbspuren, insgesamt etwas angestaubt und weitere kleinere Gebrauchsspuren. Von großer Seltenheit. Abbildung

5420 276


_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 19. Jahrhunderts

Carl Jacob Lindström (1800 Linköping –1847/9 Neapel)

5421 “Adesso beveremo lagrimacristi” (Viaggio di Roma a Napoli). Lithographie. 21,8 x 25,4 cm. Um 1830. 600 € Geboren in Schweden und ausgebildet an der Stockholmer Akademie, reiste Lindström im Alter von 21 Jahren nach Italien, wo er den Rest seines Lebens verbrachte und sich hauptsächlich der Landschaftsmalerei und der Karikatur widmete. Nach neun Jahren in Rom ging Lindström nach Neapel. Dort gravierte und veröffentlichte er eine beträchtliche Anzahl seiner Zeichnungen und Karikaturen in Alben. Die vorliegende Lithographie, die zwei Künstler im Bohème-Stil mit ihrem Hund auf dem Fußmarsch nach Neapel zeigt, war höchstwahrscheinlich Teil der 1830 erschienen Serie I stranieri in Italia. Der „lagrimacristi“, auf den sich der Untertitel bezieht, ist der Name eines berühmten Weins aus der Region um den Vesuv. Das Nationalmuseum in Stockholm besitzt ein Aquarell mit derselben Komposition von Lindström (Inv. Nr. NMH 227/1956). - Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Zwei unauffällige geglättete Knickfalten, geschlossenes Risschen am linken Rand, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr schön erhalten.

5421

Abbildung

Biagio Martini (1761–1840, Parma)

5423 „Discreto leggitor guardala e passa“ (Eine alte Frau wärmt sich an einem Herdfeuer). Radierung und Aquatinta in Braun. 34,3 x 24 cm. 1809. Wz. Schriftzug. 750 € Das von einem unbekannten Mitglied der 1807 gegründeten Società Parmigiana dei pittori e incisori all‘acquerello radierte Blatt ist am unteren Rand mit einem moralisierenden Dreizeiler versehen und als satirische Darstellung auf das Alter zu verstehen. Prachtvoller, gratiger Druck mit breitem Rand um die scharf geprägte Plattenkante, an drei Seiten mit den Schöpfrändern. Geringfügig fleckig sowie leicht knick- und knitterfaltig, entlang der Ränder mit geringen Bestoßungen und kleinem Einriss links, weitere geringe Altersspuren, sonst schönes Exemplar. Sehr selten. Abbildung

Adolph von Menzel (1815 Breslau – 1905 Berlin)

5424 Die schlafende Näherin am Fenster (Menzels Schwester Emilie, die nachmalige Frau Krigar). Radierung. 25,8 x 20,7 cm. 1843. Bock 1134 IV (von) V. 300 € Vor der Reinigung der Plattenränder. Ganz ausgezeichneter Druck wohl mit dem vollen Rand. Minimal angestaubt, Papier leicht nachgedunkelt, verso Montierungsreste, sonst in sehr schöner Erhaltung. 5423 277


Druckgraphik des 19. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

Charles Meryon (1821 Paris – 1868 Charenton)

5425 La rue Pirouette aux Halles 1860. Radierung. 15,7 x 11,8 cm. Delteil 49 V (von VI), Schneidermann 66 V (von VII). Wz. Großes Wappen mit Anfangszeichen HP. 400 € Prachtvoller Druck vor den letzten Änderungen mit breitem Rand. Etwas stockfleckig, leichte Quetschfalten vom Druck, sonst sehr gut erhalten. Selten. Aus der Sammlung R. L. Mayer (nicht bei Lugt). Beigegeben eine Kaltnadelradierung mit einer Landschaft von Maximilien Luce. Abbildung

5425

Charles Meryon 5426 Rebus: ‚non, Morny n‘est pas mort car il noce encore‘. Radierung auf feinem China. 15,2 x 7,2 cm. Delteil 102 I (von III), Schneidermann 98 I (von III). Wohl eigenhändig „12 Janvier 1866“. 600 € Noch vor der Schrift. Ganz ausgezeichneter Frühdruck mit Nadelproben und Rand. Vereinzelt kleine Fleckchen, entlang der äußeren Ränder auf festes Bütten montiert, sonst tadellos. Selten. Beigegeben von demselben die Radierungen „La Petite Pompe“ (Delteil 32), „Le tombeau de Molière“ (Delteil 40) und nach Adrian van der Velde „Mutterschaf“ (Delteil 8). Aus der Sammlung Otto Gerstenberg (Lugt 2785, laut Auskunft des Besitzers). Abbildung

5426 278


_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 19. Jahrhunderts

5427

Ernst Meyer (1797 Altona – 1861 Rom)

5427 Gruppenbildnis. Radierung auf gewalztem China. 16 x 18,3 cm. Um 1830. Krohn 1533. 1.200 € Der Genremaler und Graphiker Ernst Meyer studierte seit 1812 an der Kopenhagener Akademie, wo er von C. W. Eckersberg ausgebildet wurde. Nach einem Intermezzo in München, wo Meyer sich dem Kreis um Peter von Cornelius anschloss, ging der Künstler 1823 nach Rom und lebte und arbeitete hier bis zu seinem Lebensende. Hier entdeckte er in Genredarstellungen des italienischen Volkslebens sein eigenstes Betätigungsfeld. Meyer blieb seinem Vaterland jedoch verbunden, beschickte seit 1827 die Kopenhagener Akademieaussstellungen und erwarb auf diese Weise als Maler eine größere Bekanntheit. Besonders

geschätzt war auch sein zeichnerisches und druckgraphisches Werk. Das vorliegende seltene Gruppenbildnis dürfte um 1830 in Rom entstanden sein. Das Blatt zeigt Meyer in Gesellschaft seiner Kollegen und künstlerischer Mitstreiter, die friesartig, in zwei Reihen übereinander angeordnet sind. Die meisten Kunstbrüder sind in strenger Profilansicht und in klarer Linearität dargestellt. Trotz der puristischen Einfalt sind die einzelnen Dargestellten feinsinnig und individuell charakterisiert. Wir erkennen das Profil Meyers in der unteren Reihe als Dritten von rechts. Zu den weiteren Portraitierten zählen Herman Vilhelm Bissen, Hermann Ernst Freund und Hans Georg Harder. Es handelt sich um ein seltenes und anmutiges Zeitdokument. - Ausgezeichneter, klarer Druck mit feinem Rändchen. Minimale Altersspuren, sonst sehr gut erhalten. Abbildung

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Druckgraphik des 19. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5428

Franz Johann Heinrich Nadorp (1794 Anholt – 1876 Rom)

5428 Die Gefangennahme Christi. Radierung, auf Velin. 19 x 27 cm. Wohl unbeschrieben. 2.400 € Franz Johann Heinrich Nadorp ging 1814 als Protegé des Fürsten Kon­stantin zu Salm-Salm zum Studium an die Kunstakademie in Prag und reiste 1827 nach Oberitalien und Rom, wo er zeit seines Lebens blieb. Über seinen Freund, den österreichischen Maler Joseph Führich, kam Nadorp in Kontakt mit den Nazarenern und lebte wie sie nach strengen religiösen Auflagen. Er engagierte sich in der deutschen Künstlervereinigung in Rom und reiste mehrfach durch Italien. Heute ist er vor allem als Schöpfer romantisch geprägter Zeichnungen bekannt. Beim vorliegenden Blatt handelt es sich um eine der äußerst seltenen Radierungen des Künstlers. Laut einer Bezeichnung im Rand basiert sie möglicherweise auf einer Komposition von Peter von Cornelius. - Ganz ausgezeichneter, klarer und kontrastreicher Druck mit schmalem Rand, dort mit Stichelproben, wohl im Zustand vor jeder Schrift. Nur minimale Gebrauchsspuren, sonst vorzüglich erhaltenes Exemplar. Abbildung

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_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 19. Jahrhunderts

5429

Anton Radl (1774 Wien – 1852 Frankfurt a. M.)

5429 Ansicht von Bingen mit dem Mäuseturm und dem Bingerloch („Vue de Bingen avec la Tour aux Souris et le Trou de Bingen“). Aquatintaradierung mit zeitgenöss. Kolorit nach Christian Georg Schütz d. J. 49,5 x 62 cm. Le Blanc, aus 4. Um 1811. 300 € Aus der Folge der zwölf Rheinlandschaften. Ausgezeichneter Druck mit feinem Kolorit mit Rand um die Einfassungslinie, unten mit dem Textrand. Entlang der äußeren Ränder auf einen Karton geklebt, etwas vergilbt und stockfleckig, vereinzelte Knickspuren im weißen Rand, das Bleiweiß teils oxidiert, im Gesamteindruck jedoch sehr schön. Abbildung

Carl Heinrich Rahl (1779 Sinzheim – 1843 Wien)

5430 Manfred auf der Felsenspitze. Radierung und Kupferstich, nach Peter Krafft. 50,5 x 37 cm. Nagler 48. 600 € Das bereits von Nagler ob seiner „glänzenden“ Stichtechnik herausgehobene Blatt mit der Darstellung einer Szene aus dem ersten Akt von George Gordon Lord Byrons dramatischem Gedicht „Manfred“ aus dem Jahr 1817, das den deutschen Maler Peter Krafft zu mehreren Ölgemälde inspirierte. Prachtvoller, herrlich klarer Druck mit schmalem Rand. Geringfügig fleckig, kleine Knickfalte oberhalb des Textes unten, in den Ecken und an den Rändern stellenweise auf ein Untersatzpapier montiert, sonst in sehr guter Erhaltung. Mit dem Blindstempel des Künstlers (Lugt 2181), sowie auf dem Untersatz der Sammlung der Fürsten zu Liechtenstein. Abbildung

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Druckgraphik des 19. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

Johann Anton Ramboux (1790 Trier – 1866 Köln)

5431 Doppelportrait des Malers Konrad Eberhard mit seinem Bruder Franz. Lithographie auf Velin. 31,8 x 34,3 cm (Darstellung); 37,5 x 42,3 cm (Blattgröße). 1822. Dussler 1, Winkler 648.2, Norbert Suhr, in: Unter Glas und Rahmen. Druckgraphik der Romantik aus den Beständen des Landesmuseums Mainz und aus Privatbesitz, Mainz 1993, S. 33, Nr. 10 mit Abb.; Giulia Bartrum, in: Wahlverwandtschaften. Eine englische Privatsammlung zur Kunst der Goethezeit, London 2013, S. 176, Nr. 43 mit Abb.; Mitchell B. Frank: Portrait Prints, 1770-1850: Friends and Family, in: The Enchanted World of German Romantic Prints 1770-1850, Philadelphia 2017, S. 193, Anbb. 161. 25.000 € Das Doppelbildnis der Brüder Konrad und Franz Eberhard ist eines der bezeichnendsten Freundschaftsbilder der deutschen Romantik. Die Beschränkung auf einen neutralen Hintergrund, die knapp angeschnittenen Büsten und die Gesichtszüge sowie der Verzicht auf jegliche Attribute charakterisieren diese Gattung ebenso wie das dichte Aneinander­ rücken, das die Zusammengehörigkeit der Brüder verdeutlicht, die Zeit ihres Lebens eng zusammenarbeiteten. Künstlerisch wie technisch ist das Doppelbildnis eine Meisterleistung, Johann Anton Ramboux schafft subtile tonale Abstufungen, die Kreidelithographie schafft dabei nuancierte gräuliche und braune Tonwerte, die in unserem Blatt fein zur Geltung kommen.

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Ramboux verbrachte die Jahre zwischen 1816 und 1822 in Rom, wo er im Kreise der Nazarener die Bekanntschaft mit dem Bildhauer und Maler Konrad Eberhard und dessen ebenfalls als Bildhauer tätigen Bruder Franz machte. Noch in Rom fertigte Ramboux ein kleines Doppelportrait dieser beiden Brüder in Öl an, das sich heute im WallrafRichartz-Museum in Köln befindet. Gemeinsam verließen Ramboux und die Gebrüder Eberhard die Ewige Stadt im Jahr 1822 und zogen zusammen gen Norden. Auf dieser Reise entstand also die vorliegende Lithographie nach dem exakt gleichgroßen Ölgemälde. In München angekommen, besorgte der Verleger Johann Anton Selb eine sehr kleine Auflage dieses eindrucksvollen Doppelportraits. R. Arnim Winkler konnte 1975 nur zehn Abzüge in deutschen Museen nachweisen, seitdem sind etwa ein halbes Dutzend Blätter in museale Sammlungen hinzugekommen (British Museum London, Landesmuseum Mainz, Philadelphia Museum of Art, Metropolitan Museum of Art New York, The Barber Institute of Fine Arts, Birmingham). - Prachtvoller, nuancierter und dabei kräftiger Druck mit äußerst fein abgestuften Tonwerten, mit schmalem, an den Seiten mit breitem Rand um die Darstellung. Nur schwach stockfleckig, unten mittig sowie rechts kurzer, kaum wahrnehmbar geschlossener Randeinriss, weitere kleine, kaum wahrnehmbar ausgebesserte Randläsuren, vereinzelt kleine, sehr sorgfältig geschlossene Löchlein meist außerhalb der Darstellung, winzige, unmerkliche Ausbesserungen auf dem weißen Hemdkragen, die obere linke Eckenspitze ausgebessert, sonst im Gesamteindruck ganz vorzügliches Exemplar. Sehr selten, zumal in dieser prägnanten Druckschönheit. Abbildung


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5431

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Druckgraphik des 19. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

Alfred Rethel (1816 Aachen – 1859 Düsseldorf)

5432 Ein Totentanz. 6 Holzschnitte zzgl. Titel und Gedicht auf Velin. Quer-4to. Im OPappumschlag (minimal lädiert), Leipzig, Georg Wigand‘s Verlag (1848). 300 € Ganz ausgezeichnete, gleichmäßige Drucke mit Rand. Stockfleckig, geringfügig gebrauchsspurig, sonst tadellos. Abbildung

Adrian Ludwig Richter (1803–1884, Dresden)

5432

5433 Malerische Ansichten aus der Umgebung von Rom. 6 Radierungen. Quer-8vo. (1831/32). Hoff-Budde 210, 211, 213, 215 je III (von IV), 212, 214 je IV (von V). 400 € Vor den Nummern. Unten links jeweils in der Platte Trockenstempel des Leipziger Verlegers C.G. Börner. Die vollständige Folge in prachtvollen Drucken mit den vollen Rändern. Die Blätter „Olevano“, „Rocca S. Mezzo“ und „Osteria“ stockfleckig, die übrigen minmal angestaubt und fleckig, insgesamt geringe Alters- und Gebrauchsspuren, im Ganzen schöne bis sehr schöne Exemplare. Beigegeben von demselben die vollständige Folge „Malerische Ansichten aus den Umgebungen von Salzburg“ (Hoff-Budde 193-198). Abbildung

Walter von Ruckteschell (1882 St. Petersburg – 1941 Mittelmeer)

5434 Lettow-Mappe. Kwaheri Askari. Auf Wiedersehen Askari. Mit einem Vorwort von Lettow-Vorbeck. 10 Original-Lithographien, lose Blatt in der Original-Mappe (leicht fleckig und etwas angestaubt). Folio. München, Wolf, 1921. 5433

300 € Eines von 100 nummerierten und signierten Exemplaren der Vorzugsausgabe. Mit dem Aufdruck „Ich widme diese Blätter in Dankbarkeit dem Andenken unserer schwarzen Kameraden in Deutsch Ost-Afrika 1914-1918“. Die enorm eindringlichen, von tiefer Sympathie getragenen Portraits fern jeder kolonialistischen Sichtweise in ganz ausgezeichneten, von Ruckteschell handsignierten Drucken. Wenige Blatt mit kleineren Knicken in den äußersten Rändern, ansonsten in sehr guter Erhaltung.

Carl Russ (1779–1843, Wien)

5435 Isis unterrichtet die Ägypter. Radierung und Aquatinta. 17,8 x 25,7 cm. 1809. Nagler 6. 400 € Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Ganz geringfügig fleckig im weißen Rand, leichte Knickfalte am unteren rechten Rand, sonst tadellos. Abbildung

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5436

Carl Russ 5436 Hekuba und ihre Kinder. Radierung und Aquatinta. 27,2 x 36,7 cm. 1809. Nagler 27. 1.200 € Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Etwas angestaubt sowie einge Gebrauchsspuren, sonst tadellos. Beigegeben von demselben drei Radierungen mit Aquatinta auf einem Bogen gedruckt aus der Serie „Eigene in Kupfer gebrachte Ideen“ (Nagler 1, 17, 19). Abbildung

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Druckgraphik des 19. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5437

Luigi Sabatelli (1772 Florenz – 1850 Mailand)

5437 Die Vision Daniels („Ich hatte während der Nacht eine Vision: Die vier Winde des Himmels wühlten das große Meer auf. Dann stiegen aus dem Meer vier große Tiere herauf; jedes hatte eine andere Gestalt.“). Radierung. 45,7 x 64,5 cm. 1809. Nicht bei Nagler, Le Blanc, Heller-Andresen; Luigi Sabatelli: Disegni e Incisioni, Uffizi, Florenz 1978, Nr. 61. 3.500 € Der Maler und Radierer Luigi Sabatelli zählt zu den markantesten Vertretern des Neoklassizismus in Italien. Nach dem Kunststudium in seiner Geburtsstadt Florenz lebte und arbeitete Sabatelli zwischen 1789 und 1794 in Rom, wo er mit der neoklassischen Formenwelt vertraut wurde. Er wurde vor allem von dem Klassizismus Davids angeregt und tendierte zu einer strengen, puristischen Auslegung dieser Stilrichtung, wie diese sich beispielsweise im Werke des David-Schülers FrançoisXavier Fabre offenbart. 1795 kehrte Sabatelli nach Florenz zurück. Unter dem Einfluß von Antoine-Jean Gros, des Kolorismus von Rubens und der venezianischen Maler des Cinquecento entwickelte Sabatelli eine lebhaftere, malerische Stilsprache, in der sich der Übergang vom Neoklassizismus zur Romantik vollzieht. Die Auffassung des Sublimen, die im Schaffen zeitgenössischer englischer Künstler wie Flaxman und

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Runciman eine dominierende Rolle spielt, sollte auch Sabatellis Werk grundlegend prägen. Charakteristisch für Sabatellis Zeit ist seine eklektisch gefärbte Themenwahl, die aus Themen der Bibel, der Legende, der antiken Mythologie und der alten griechischen und römischen Geschichte ihre Inspiration schöpft. Die meisterhaft ausgeführte Darstellung der Vision Daniels ist ein charakteristisches Beispiel dieser neuen, stark romantisch gefärbten Attitude. In einer hochindividuellen, dramatisch bewegten Inszenierung schildert Sabatelli die Erscheinung des alttestamentarischen Weissagers (Buch Daniel 7 : 1-28), in der vier apokalyptische Tiere aus dem Meer heraufsteigen. Mit seiner detaillierten Schilderung der angsterregenden Fabeltiere folgt Sabatelli dem Urtext des Propheten sehr genau. Ganz dem spektakulären Gehalt der Szene angemessen ist Sabatellis Anwendung der Radiertechnik, die ungemein vielseitig ist und sich einer bemerkenswert abwechslungsreichen Skala von graphischen Abbreviaturen bedient. Gekurvte Parallellagen, Kreuzschraffuren unterschiedlichster Dichte, Pünktchen und Strichelchen verbinden sich zu einem graphischen Muster von betörender, tonaler Wirkung. Prachtvoller, gegensatzreicher und gleichmäßiger Druck mit dem breitem Rand. Leichte Gebrauchsspuren und Randmängel. geringfügig stockfleckig, sonst sehr gut erhalten. Abbildung


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5438

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Druckgraphik des 19. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5440

5438

Johann Wilhelm Schirmer (1807 Jülich – 1863 Karlsruhe)

5438 Pan und die Nymphen (Aus dem goldenen Zeitalter). 3 Radierungen, auf festem Kupferdruckpapier, zwei Blatt auf gewalztem China. Je ca. 40,5 x 33 cm. (1846). Ein Blatt unten rechts wohl eigenhändig bez. „2ter Probe Druck“. Nicht bei Nagler, Andresen 30, Vomm (Ausst. Kat. Johann Wilhelm Schirmer. Vom Rheinland in die Welt, hrsg. von Marcell Perse u.a., Petersberg 2010) D 1846:1, 2 x vor I (von II), 1 x I (von II). 6.000 € Kaum bekannt ist, dass der vorrangig als Landschaftsmaler bekannte Johann Wilhelm Schirmer zwischen 1822-1846 ein kleines, knapp 30 Radierungen umfangendes graphisches Œuvre von größter künstlerischer Qualität schuf. Als letztes Werk fertigte er unsere in der Üppigkeit des Natureindrucks suggestive Landschaft mit mythologischem Sujet, welche sich hier in einer ungewöhnlichen, ja singulären Gruppe bestehend aus drei Blatt präsentiert, von denen zwei als noch nicht verzeichnete Druckzuständen vorliegen: einmal vor Vollendung der Platte, ohne den Himmel zwischen den Bäumen und die Kontur der Felsen sowie des Horizonts des Meeres nur angedeutet; das andere Blatt mit diesen Arbeiten und wohl von Schirmer selbst als „2ter Probe Druck“ bezeichnet, und zusätzlich noch mit starken Überschwärzungen in den Schattenpartien und auf dem Baumstamm rechts im Vordergrund. Das dritte Blatt liegt in einem vollendeten, ersten Druckzustand vor und ist mit dem Trockenstempel „JWS“ des Künstlers versehen worden.

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Die rückseitigen, handschriftlichen Besitzvermerke „W. Karrmann“ legen die Vermutung nahe, dass die Blätter aus dem Besitz William Karrmanns stammen, einem Kunstsammler und Freund Schirmers. Der 1831 nach Cincinnati, Ohio emigrierte Apotheker besaß dessen vollständiges druckgraphisches Œuvre, das er - wie ein erhaltener Bestellzettel belegt - direkt vom Künstler erwarb (vgl. Ausst.Kat. Petersberg 2010, S. 372). Aus diesem Zettel, auf dem auch „Aus dem Goldenen Zeitalter“ angeführt ist, geht zudem hervor, dass Schirmer gleich mehrere Exemplare derselben Werke in die Staaten versandte. So legen unsere Blätter nicht nur auf einzigartige Weise Schirmers druckgraphische Werkprozesse offen, sondern sind gleichsam Zeugnisse für den durch Emigration in Nordamerika entstanden Markt für Werke deutscher Künstler. - Sämtlich prachtvolle, tiefschwarze und prägnante Abzüge, der erste Probeabzug zudem mit herrlichen vertikalen, regenartigen Wischspuren im Himmel. Jeweils mit breitem bzw. auf dem vollen Bogen gedruckt. Geringfügige Gebrauchsspuren, teils leicht fleckig, sonst tadellos erhalten. Sämtlich aus der Sammlung von William Karrmann (1822-1902), verso jedes Blatt mit ausführlichen, handschrift­ lichen Bleistiftannottationen. Abbildungen, auch auf Seite 287

Ferdinand Schmutzer (1870–1928, Wien)

5439 Nähende Frau (Die „kleine“ Näherin). Radierung auf festem Similijapan. 15 x 12,4 cm. 1898. Signiert „F. Schmutzer“. Weixlgärtner 11. 250 € Ausgezeichneter, mit seinem markanten Ton experimentell anmutender Abzug mit breitem Rand. Etwas angestaubt, minimal beriebene Stellen, unten mit kleinen Bleistiftannotationen, sonst sehr gut erhalten. Sehr selten. Abbildung


_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 19. Jahrhunderts

5439a

Joseph Schönschütz (1788 Wien – 1844 Klausenberg)

5439a nach. Die Baronessen Werner, Wellenheim, Schweigert und Woters, geb. Comtessen Kielmannsegg Lithographie. 30,2 x 39,6 cm (Darstellung); 47,3 x 60,8 cm (Blattgröße). (1816/17). Heinrich Schwarz: Die Anfänge der Lithographie in Österreich, Wien/Köln/Graz 1988, S. 174, Nr. 2 II. 600 € Schönschütz lithographierte in den Druckereien von G. Engelmann in Mühlhausen im Elsass und Comte de Lasteyrie in Paris. Mit der Schrift. Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Leicht stockfleckig, vertikale und horizontale Faltspuren im weißen Rand, rechts hinterlegter Randeinsirss bis knapp in die Darstellung, weitere kleine Randläsuren, minimal gebräunt, sonst in guter Erhaltung. Sehr selten. Abbildung

Carl Philipp von Stubenrauch (1784–1848 Wien)

5440 Die Malerei an der Quelle der Fruchtbarkeit. Lithographie nach Heinrich Füger. 25,5 x 29 cm. 1818. Schwarz 1 I (von II). 400 € Heinrich Schwarz zufolge fertigte Stubenrauch nur zwei Lithographien an, die beide selten sind. Vor der Bezeichnung der Steindruckerei, aber mit dem Namen Fügers sowie Stubenrauchs. Prachtvoller Druck mit schmalem Rand. Ganz leicht fleckig, Ecken montierungsbedingt mit kleinen Quetschfalten, sonst sehr schön. Abbildung

5439 289


Druckgraphik des 19. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

5442

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5441

James Joseph Tissot

Henri de Toulouse-Lautrec

(1836 Nantes – 1902 Buillon)

(1864 Albi – 1901 Schloß Malromé)

5441 Une Soirée d‘Eté (Mrs. Kathleen Newton in einer Chaise-Longue ruhend). Radierung und Kaltnadel auf Rives-Bütten. 23 x 39,5 cm. 1881. Signiert „J. Tissot“. Wentworth 56. Wz. Schriftzug Rives.

5442 Au Moulin Rouge: Un rude! Un vrai rude! Lithographie auf chamoisfarbenem Velin. 36,1 x 24,5 cm. 100 num. Ex. (1893). Delteil 45, Adriani 35, Wittrock 35.

1.800 € Prachtvoller, feinzeichnender und herrlich nuancenreicher Druck mit Rand, an drei Seiten mit dem vollen Rand um die tief eingeprägte Plattenkante. Minimal stockfleckig, im Passepartout-Ausschnitt leicht lichtrandig, oben im weißen Rand dünne Stellen, dort rechts mit winzigem Löchlein, Montierungsreste verso, sonst in sehr schöner Erhaltung. Unten rechts mit dem Künstlerstempel (Lugt 1545), den Tissot nur für Vorzugsblätter von hoher Qualität verwendete, sowie unten links signiert (Lugt 2399).

3.500 € Von Edward Ancourt gedruckt, erschien das Blatt 1893 in der Wochenzeitschrift „L‘Escarmouche“. Prachtvoller, bis in die zarten Feinheiten hinein nuancierter Druck mit Rändchen. Minimal nur stockfleckig, diagonale Knickfalte, schwache Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhalten. Unten links mit dem roten Monogrammstempel des Künstlers (Lugt 1338), darüber mit Bleistift nummeriert „32“. Abbildung

Abbildung

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Druckgraphik des 19. Jahrhunderts ________________________________________________________________________________________________________________________________

Édouard Travies (1809 Doullens – 1876 Paris)

5443 Le Chevalet devenu Peintre. Lithographie. 34 x 26,3 cm. 1827. 750 € Ausgezeichneter Druck mit dem vollen Rand. Geringfügig angestaubt, leichte Altersspuren, sonst gutes Exemplar. Abbildung

James Abbot McNeill Whistler (1834 Lowell, Mass. – 1903 London)

5444 The Greenwich Pensioner. Radierung. 9,8 x 13,9 cm. 1859. Kennedy 34 II. 900 € Prachtvoller, gegensatzreicher Druck mit reichem und akzenturierendem Plattenton. Mit breitem Rand. Winzige dünne Stelle oben im weißen Rand, verso minimal Montierungsreste, sonst tadellos schön und vollkommen erhalten. Aus der Sammlung Frederick Goulding (laut Bleistiftannotation unterhalb der Darstellung, vgl. Lugt 999), Goulding war der „Master printer of copper plates“ and verlegte u.a. auch die Graphiken von Whistler. Abbildung

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Winterhalder (tätig 19. Jh.)

5445 Portrait des Malers Ernst Fries (1801-1833). Lithographie auf Velin nach Koppmann. 41 x 28,3 cm. Mit Bleistiftannotationen am unteren Rand. 450 € Ganz ausgezeichneter Druck. Geglättete Falte am unteren linken Rand, zwei kleine Einrisse oben rechts, minimal stockfleckig und etwas angestaubt, weitere geringfügige Gebrauchsspuren, sonst in gutem Zustand. Selten. Beigegeben vier Graphiken mit Bildnissen des Peter von Cornelius, darunter nach Fr. v. Olivier, nach O. Begas, nach H. Biow und nach K. Rahl.

Anders Zorn (1860 Utmeland – 1920 Mora)

5446 Selbstbildnis von 1904 I. Kaltnadelradierung auf Kupferdruckpapier. 17,5 x 12,4 cm (Plattenrand); 38,3 x 27,4 cm (Blattgröße). (19)04. Asplund 180, Delteil 180 II, Lidbeck ZG 180 III. 300 € Ganz ausgezeichneter, gratiger Druck mit dem vollen Rand. Im unteren weißen Rand kleine Bleistiftannotation, minimal stockfleckig sowie schwach vergilbt, sonst sehr gut erhalten. 5444 292


_______________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des 19. Jahrhunderts

Anders Zorn 5447 Bildnis des Anatole France. Kaltnadelradierung auf feinem Bütten. 21,4 x 16 cm (Plattenrand); 32,7 x 25,4 cm (Blattgröße). Signiert. 1906. Asplund 204 III (von IV), Delteil 205 II, Lidbeck ZG 204 III (von IV). 600 € Vor den erweiterten horizontalen und diagonalen Überarbeitungen oberhalb des Daumens. Die Radierung wurde 1907 im Salon de la Societé Nationale ausgestellt. Ganz ausgezeichneter, gratiger Druck mit breitem Rand. Minimal nur angestaubt, minimal lichtrandig außerhalb der Platte im Passepartout-Ausschnit, winzige Gebrauchsspuren, sonst sehr schön erhalten. Beigegeben von demselben die Kaltnadelradierung „Bildnis Paul Henri Benjamin Balluaut D‘Estournelles de Constant“ (signiert, 1906, Delteil 202 II).

5448

5448 Aurore. Katlnadelradierung. 20 x 14,9 cm. 1909. Signiert. Asplund 221, nicht in Delteil, Lidbeck ZG 221 IV. 750 € Das seltene Blatt in einem prachtvollen, markanten Abzug mit den Aquatinta-artigen Ätzflecken, die Lidbeck für den vierten und letzten Zustand beschreibt. Mit breitem Rand. Minimal vergilbt, leicht fleckig, im Passepartout-Ausschnitt minimal lichtrandig, die untere linke Eckenspitze abgerissen, kleine Montierungs- und Klebereste zu den Rändern hin, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar. Selten. Abbildung

5449 Selbstbildnis von 1916. Kaltnadelradierung auf Bütten. 17,6 x 12,1 cm (Plattenrand); 32,3 x 24,8 cm (Blattgröße). Signiert. 1916. Asplund 270 III, Delteil nicht in Delteil, Lidbeck ZG 270 III. 750 € Ganz ausgezeichneter, harmonischer Abzug mit leichtem Plattenton und mit breitem Rand, an zwei Seiten mit dem vollen Schöpfrand. Schwacher Lichtrand im Passepartout-Ausschnitt, recto oben kleine Montierungsreste, sonst tadellos erhalten. Abbildung

5449 293


Druckgraphik des Fin de Siècle _____________________________________________________________________________________________________________________________________

5452a 294


____________________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des Fin de Siècle

5450

5451

Druckgraphik des Fin de Siècle Peter Behrens

Johann Michael Bossard

(1868 Hamburg – 1940 Berlin)

(1874 Zug, Schweiz – 1950 Jesteburg)

5450 Der Kuss. Farbholzschnitt in sechs Farben auf Velin. 19,1 x 15,1 cm (Darstellung); 22,2 x 17,9 cm (Blattgröße). (1900). Unterhalb der Darstellung typographisch bezeichnet: „P. Behrens München Originalholzschnitt“.

5451 Mainacht. Farblithographie auf Velin. 49,2 x 35,1 cm. Signiert und unten links eigenh. bez. „Subskripts. Expl.“. 1904. Lebelt (Johann Bossard: Werkverzeichnis der Druckgraphik, hrsg. von Gudula Mayr, in: Schriften der Kunststätte Bossard. Bd. 15) Nr. D 1.20, Variante a) blaugrün, braun, rotbraun, weiß.

750 € Das Motiv erschien erstmals in der Zeitschrift Pan (Heft 2, Jahrgang IV, Berlin 1898 als Beilage vor S. 117). Die vorliegende, leicht verkleinerte Version erschien 1900 in: Die Kunst, Band. 2, München 1900, als Beilage vor S. 1. - Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Geringfügig gebräunt, verso Montierungsreste, sonst sehr schön.

750 €

Abbildung

Abbildung

Aus dem zwischen 1903-1921 entstandenen Zyklus „Das Jahr“. Prachtvoller Druck mit Rand. Leichte Knick- und Knitterspuren im weißen Rand, kleiner Einriss im linken weißen Rand, sonst sehr schönes Exemplar.

295


Druckgraphik des Fin de Siècle _____________________________________________________________________________________________________________________________________

5452

Jean Delville

Johann Michael Bossard 5452 Friede. Farblithographie auf Japan. 37,4 x 28,7 cm (Darstellung); 52 x 38 cm (Blattgröße). Signiert und unten links eigenh. bez. „Subskripts. Expl.“. 1920/21. Lebelt (Johann Bossard: Werkverzeichnis der Druckgraphik, hrsg. von Gudula Mayr, in: Schriften der Kunststätte Bossard. Bd. 15) WV Nr. D 1.52 Variante a) violett. 600 € Aus dem zwischen 1909 bis 1920/21 entstandenen zweiten Zyklus „Der Held“. Prachtvoller Druck mit breitem bzw. schmalem Rand. Vereinzelte Stockfleckchen, etwas knittrig sowie minimal angeschmutzt im weißen Rand, sonst in sehr schöner Erhaltung. Abbildung

296

(1867 Löwen – 1953 Brüssel)

5452a und Maurice Mercier (geb. 1881 Ixelles). Prome­ theus. Radierung auf Simili-Japan. 72,5 x 44,3 cm. Mit den Signaturen von Jean Delville und Maurice Mercier. 1907. 6.000 € Das außerordentlich eindrucksvolle Blatt gibt ein Hauptwerk Delvilles wieder: Das Monumentalgemälde „Prometheus“, das der Künstler 1907 für die Université Libre de Bruxelles geschaffen hat. Delville zählt zu den Hauptvertretern des Symbolismus in Belgien. Er studierte an der Brüsseler Akademie und erhielt 1895 den Grand Prix de Rome. Von 1896-98 stellte Delville seine vielbeachteten Werke auf dem Salon d‘Art Idéaliste aus. In der Folgezeit unterrichtete der Künstler von 1900-1906 an der namhaften Glasgow School of Art. Die Komposition Prometheus zeigt die ganze Vielseitigkeit seiner Kunst. Das Blatt beeindruckt durch


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5453

die ungeheure Expressivität und die atmosphärische Dichte der Darstellung und ist in einer virtuosen, äußerst detailreichen Radiertechnik behandelt. Prometheus scheint in kosmische Höhen entrückt. Die Pose und Figurenbehandlung des antiken Gottes erinnern an die Kunst des niederländischen Manierismus. Die Radierung entstand als Gemeinschaftsarbeit von Jean Delville und seinem Schüler, dem Maler, Zeichner und Radierer Maurice Mercier. Prachtvoller, gegensatzreicher und scharfer Druck mit breitem Rand. Geringfügige Altersspuren, minimale Randläsur unten, sonst vorzüglich erhalten. Selten. Abbildung Seite 294

Nikolaas Mathijs Eekman (auch Nico Eekman und Ekma, 1889 Brüssel – 1973 Paris)

5453 Kerkinterieur. Radierung auf festem Kupferdruckpapier. 13,3 x 12,6 cm. Unten links signiert „Eekman“.

5455

250 € Prachtvoller, toniger Abzug mit breitem, rechts mit dem vollen Schöpfrand. Minimale Alters- und Gebrauchsspuren, sonst tadellos erhalten. Abbildung

297


Druckgraphik des Fin de Siècle _____________________________________________________________________________________________________________________________________

5454

Mariano José Maria Bernardo Fortuny y Marsal

Bruno Héroux

(1838 Reus – 1874 Rom)

(1868–1944, Leipzig)

5454 „Idylle“ - Kleiner Flöte spielender Pan. Radierung auf „Hudelist“-Bütten. 20,1 x 14,5 cm. (18)65. Wz. Schriftzug. 600 € Mariano Fortuny wurde bereits als Kind zum Waisen und wuchs bei seinem Großvater auf, von dem er auch ersten Unterricht erhielt. 1852 siedelten sie nach Barcelona über, wo er bald ein Stipendium an der Kunstakademie „Llotja“ bekam. Zudem war er Schüler im Atelier Claudi Lorenzale Sugrañes, der sich als Schüler Friedrich Overbecks dem Stil der Nazarener verpflichtet fühlte und großen Einfluss auf Fortunys Frühwerk hatte. Mit einem weiteren Stipendium ging er 1858 nach Rom, studierte dort an der Accademia Chigi und war regelmäßiger Teilnehmer der Künstlertreffen im Caffè Greco. Zahlreiche Reisen führten ihn nach Marokko, Frankreich, Großbritannien und durch ganz Spanien, er kehrte jedoch immer wieder nach Rom zurück, wo er im Alter von nur 36 Jahren verstarb. - Prachtvoller Druck mit breitem Rand. Lediglich geringfügig stockfleckig, schwache Gebrauchsspuren und kleine Bleistiftannotationen unten, sonst tadellos. Aus der Sammlung Pieter Willem van Doorne (Lugt 4731). Abbildung

298

5455 Portrait des Künstlers Max Klinger. Radierung (Herkomergravure) auf Japanbütten. 8,2 x 7,2 cm. 1903. Liebsch 40. Signiert. 250 € Ganz ausgezeichneter Druck mit dem vollen Rand. Kleine Fleckchen im weißen Rand, verso Montierungsreste oben, sonst tadellos. Beigegeben von Ernst Oppler die Radierung „Selbstportrait“ (Bruns D322), von Fritz Lederer „Portrait des Schauspielers Alexander Moissi“, von Jakob Bollschweiler die Radierung „Russischer Soldat“ sowie von Stanislas Nicolas Théodore Buffardin die Radierung „Portrait Ludwig van Beethoven“. Abbildung Seite 297


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Paul Herrmann (gen. Henri Héran, 1864 München – 1944 Berlin)

5456 „Zeit“: Chronos mit seiner Sense. Schabkunst und Roulette auf gewalztem China. 56,5 x 43,4 cm. (1913). Singer 155 XIII. Unten rechts signiert. 1.200 € Blatt 2 aus der sechs Blatt umfassenden Serie „Phantasien“. Chronos schreitet mit erhobenem Fuß über Trümmer, Menschen- und Tierleichen und holt mit der Sense zu einem wuchtigen Hieb aus.- Ganz ausgezeichneter, kontrastreicher und samtiger Druck mit schmalem bzw. breitem Rand. Etwas fleckig, minimal gebräunt, Ränder und Ecken leicht bestoßen, rechts Spuren von Deckweiß, am Unterrand Bleistiftannotationen, sonst sehr schön erhalten. Beigegeben von demselben eine signierte Radierung „25 Carl Sabo“ (nicht bei Singer). Die Vorzeichnung Paul Herrmanns zu dieser Graphik bieten wir in unserem Katalog Zeichnungen des 16. - 19. Jahrhunderts unter der Losnummer 6683 an. Abbildung

5456

Max Klinger (1857 Leipzig – 1920 Großjena b. Naumburg)

5457 Malerische Zueignung (Anrufung). Radierung und Aquatinta auf gewalztem China. 41,3 x 26 cm. Signiert, datiert und eigenh. gewidmet: „Seinem lieben [...] Max Klinger, L. 4.3.1900“. (1879). Singer 25 V-VII. 1.200 € Das erste Blatt der „Rettungen ovidischer Opfer, Opus II“ in einem ganz ausgezeichneten, harmonischen Druck mit breitem Rand. Minimal fleckig und mit geringen Oberflächenbereibungen, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr schönes Exemplar. Abbildung

5457 299


Druckgraphik des Fin de Siècle _____________________________________________________________________________________________________________________________________

5458

Max Klinger 5458 Eva und die Zukunft. Titel und 5 (von 6) Radierungen auf gewalztem China. 62,9 x 44,7 cm (Blattgröße). Lose Blatt in der OHalbledermappe (etwas berieben, leicht bestoßen, kl. Gebrauchsspuren) mit goldgeprägtem Titel „Max Klinger / Eva und die Zukunft / 6 Blatt / I. Ausgabe“, auf dem Innendeckel mit dem Exlibris von „Lucy Spiegl“. F. Felsing, München (1880). Singer 44 I (von VIII), 45 III (von IX), 46 II (von VIII), 47 I (von VII), 48 II (von IX). 1.800 € Opus III. 1. Ausgabe, wie bei Singer beschrieben in der originalen Kalikomappe. Die beinahe vollständige Folge - es fehlt lediglich Singer 43 sämtlich mit der Nummer, aber vor der Schrift, in ganz ausgezeichneten Drucken, auf dem vollen Bogen. Allesamt vereinzelt etwas stockfleckig, teils kleinere Randläsuren, sonst in schöner Erhaltung. Beigegeben von demselben aus der Folge „Ein Leben“ die Radierung „Träume“ (Singer 129). Abbildung

300

5459 Intermezzi, Opus IV: Simplici Schreibstube; Simplicius in der Waldeinöde; Gefallener Reiter. 3 (von 12) Radierungen mit Aquatinta auf gewalztem China. Unterschiedliche Plattenformate; Je 62,8 x 44,9 cm (Blattgröße). (1881). Singer 58, 61, 62 je III. 350 € Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete Drucke mit breitem Rand. Kleine Randläsuren, insgesamt etwas angestaubt, Singer 61 und 62 mit schwachem Wasserfleck im weißen Rand, Singer 58 etwas angeschmutzter und mit kleinen Stockfleckchen im weißen Rand, sonst in guter bis sehr schöner Erhaltung.


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5460

Max Klinger 5460 Eine Liebe: Erste Begegnung - Verworfene Platte. Radierung auf chamoisfarbenem Similijapan. 44,7 x 27,1 cm. (1881). Unterhalb der Darstellung links mit Bleistift signiert und datiert „M. Klinger Sept. (18)89“. Singer 167 III. 2.400 € Die Platte wurde vom Künstler verworfen und gelangte nicht, wie ursprünglich geplant, als Blatt 2 zum Opus X „Eine Liebe“. Der wesentliche Unterschied zur zweiten Version besteht in den Köpfen der Figuren, die uns hier noch deutlich lesbar erscheinen; im späteren Entwurf ver-

schwindet das Antlitz der Figuren im Profil. Außerdem hat der große Baum hier noch keine Kastanienblüten. Lediglich 15 Exemplaren sind von diesem vollendeten Druckzustand der verworfener Platte bekannt, in der Regel wie auch hier signiert. - Prachtvoller, äußerst kräftiger und wirkungsreicher Druck mit der vollendeten Darstellung und dem zarten Kaltnadelmonogramm unten rechts. Mit breitem, wohl dem vollen Rand. Geringe Gebrauchsspuren, kleine Bleistiftannotationen im äußersten Rand unten, im Passepartout-Ausschnitt leicht gebräunt, sonst tadellos schön. Aus der Sammlung Werner Eberhard Müller (Lugt 5075). Abbildung

301


Druckgraphik des Fin de Siècle _____________________________________________________________________________________________________________________________________

5461

5462 302


____________________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des Fin de Siècle

5463

Max Klinger 5461 Evocation. Radierung mit Kupferstich und Schabkunst, auf festem Similijapan. 29 x 36,2 cm. Signiert und datiert „M. Klinger 11. (oder 12.?) 2.91“. (1890/92). Singer 201 II (von VI). 2.800 € Blatt 20 der Folge „Brahmsphantasie, Opus XII“. Prachtvoller, differenzierter und samtiger Probedruck vor den Nummern mit breitem Rand, der vermutlich direkt vor den weiteren Arbeiten des 3. Zustandes entstanden ist, da das Blatt die gleiche Datierung wie einige andere Drucke des Folgezustandes trägt. Singer sind vom ersten und zweiten Zustand jeweils nur 4 Exemplare bekannt. - In einem Brief vom 29. Dezember 1893 schrieb Johannes Brahms dankend an Klinger „Ich sehe die Musik, die schönen Worte dazu - und nun tragen mich ganz unvermerkt Ihre herrlichen Zeichnungen weiter; sie ansehend ist es, als ob die Musk in‘s Unendliche weiter töne und alles ausspräche was ich hätte sagen mögen, deutlicher als es die Musik vermag und dennoch eben so geheimnißreich und ahnungsvoll. [...]“ (zit. nach Karl-Heinz Mehnert in: Max Klinger. Zeichnungen. Zustandsdrucke. Zyklen, hrsg. v. Jo-Anne Birnie Danzker u. Tilman Falk, München 1996). Brahms hatte sich schon im Jahre 1885 dahingehend geäußert, dass er sich eine Verbildlichung seiner Werke durch Max Klinger erhoffe und der Künstler konnte ihm das erste Exemplar seiner Bemühungen schließlich im Jahre 1893 überreichen. Entstanden war ein Gesamtkunstwerk, das, obwohl Brahms und Wagner sich als Antipoden verstanden, das wagnerische Konzept vortrefflich mit Brahms Werk vereinte. In der vorliegenden Evocation leitet Klinger den zweiten Teil der bildmäßigen Fantasien zu Brahms Themen ein und lässt im Hintergrund auf dramatische Weise schon den mythischen Kampf der Olympier und Titanen toben, der auf die folgenden Szenen

einstimmen soll. - Im Unterrand mit einer Sammler-Bezeichnung in Bleistift, in den weißen Rändern vereinzelt leichte Bereibungen und Gebrauchsspuren, verso leichte Spuren alter Montage, sonst sehr gut erhalten. Abbildung

5462 Titanen. Radierung, Kupferstich und Schabkunst auf chamoisfarbenem Similijapan. 27,3 x 36,5 cm (Plattenrand); 36,8 x 43,6 cm (Blattgröße). Signiert und datiert. 1893. Singer 202 IV-VI (von VI). 750 € Blatt 20 der Folge „Brahmsphantasie, Opus XII“. Prachtvoller Abzug von der vollendeten Platte, mit der Nummer oben rechts. Minimale Gebrauchsspuren im weißen Rand, sonst sehr schönes Exemplar. Abbildung

5463 Der befreite Prometheus. Radierung, Kupferstich, Aquatinta und Schabkunst auf chamoisfarbenem Similijapan. 27,5 x 36,3 cm (Plattenrand); 64,2 x 47,2 cm (Blattgröße). Signiert. (1891). Singer 223 III-IV (von V). 1.500 € Blatt 41 der Folge „Brahmsphantasie, Opus XII“. Ganz ausgezeichneter Druck mit der Nummer und mit dem vollen Rand. Minimale Gebrauchsspuren, sonst tadellos. Abbildung

303


Druckgraphik des Fin de Siècle _____________________________________________________________________________________________________________________________________

5465

Max Klinger 5464 „Und doch“. Radierung, Kupferstich und Aquatinta auf chamoisfarbenem Similijapan. 41,6 x 31,3 cm (Plattenrand); 64,5 x 47,2 cm (Blattgröße). Singer 237 V. 750 € Blatt 8 aus der Folge „Vom Tode, Zweiter Teil, Opus XIII“, 2. Ausgabe für die Mitglieder der Verbindung für historische Kunst. Prachtvoller, tiefschwarzer, samtiger Druck auf dem vollen Bogen an drei Seiten. Minimal gebrauchsspurig, sonst tadellos schönes Exemplar. Abbildung

Louis Legrand (1863 Dijon – 1951 Livry-Gargan)

5465 Der Spagat - Le grand écart (Cours de danse). Aquatintaradierung in Blau, eigenhändig mit gelbem Stift überarbeitet, auf chamoisfarbenem Similijapan. 12,9 x 19,6 cm. Signiert „Louis Legrand“. (1892). Aus IFF 30. 600 € Louis Legrand ist einer der begabtesten Chronisten der Pariser Gesellschaft der Belle Époque, seine Illustrationen ebenso wie seine Radierungen beschäftigen sich mit dem Leben in den Pariser Bars, jungen Mädchen und immer wieder Tänzerinnen. Legrand darf zweifellos in einem Atemzug mit Degas, Toulouse-Lautrec und Bottini genannt werden. Bei seinen Radierung experimentierte er häufig mit Farben und stellte, wie hier, die Blätter mit einer eigenhändigen Kreidehöhung fertig. Vorliegende Radierung ist selten. Sie gehört zur elfteiligen Suite Cours de danse fin de siècle. - Prachtvoller Druck mit breitem Rand. Geringfügig gegilbt, schwache Gebrauchsspuren, sonst sehr schönes Exemplar. Abbildung

5464 304


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5466

Simon Moulijn (1866 Rotterdam – 1948 Den Haag)

5466 Waldlandschaft im Nebel. Lithographie auf gewalztem China. 39,7 x 27,5 cm. (18)98. Signiert „Moulijn“. 400 € Entgegen der Bedenken seiner Eltern begann Simon Moulijn 1882 eine Ausbildung an der Rotterdamer Kunstakademie, 1885 setzte er sein Studium an der Rijksakademie in Amsterdam fort. Nach Abschluss seiner Ausbildung begann eine Periode der Suche für den jungen Künstler. In dieser Phase nahmen die französischen Maler des Impressionismus ebenso Einfluss auf sein Werk, wie auch die Arbeiten von Jan

Toorop und Vincent van Gogh. Maßgeblich beeinflusst zeigt sich Moulijn schließlich von den Lehren des vom Symbolismus geprägten belgischen Philosophen Maurice Maeterlinck. 1913 schrieb Moulijn dazu: „[...] seine [Maeterlincks] Mystik führte mich auch dazu, die Natur auf eine barbarische Art zu verformen“. - Prachtvoller Abzug mit feinen grauen Abstufungen, mit breitem Rand. Vereinzelt leicht stockfleckig sowie minimal angestaubt, schwacher Wasserrand unten links im weißen Rand, Montierungsreste oben, sonst sehr gut erhalten. Selten. Abbildung

305


Druckgraphik des Fin de Siècle _____________________________________________________________________________________________________________________________________

5467

Hans Neumann (1873 Kassel – 1957 München)

5467 Vampyr. Farbholzschnitt auf dünnem Japan. 34,9 x 28 cm. Um 1902. 1.800 € Gemeinsam mit seinem Bruder Ernst gehörte Hans Neumann zum Mitarbeiterkreis der Zeitschrift Jugend, wo Otto Eckmann die Beschäftigung mit dem Farbholzschnitt angeregt hatte. Hans Neumann widmete sich daraufhin intensiv diesem Medium und schuf einige der eindrucksvollsten Farbholzschnitte des Münchner Jugendstils. - Prachtvoller Druck mit feinen Farbabstufungen, mit Rand. An den oberen Ecken und am unteren Rand gegen das Passepartout geklebt, sonst in vorzüglicher und originaler Erhaltung. Abbildung

306


____________________________________________________________________________________________________________________________________ Druckgraphik des Fin de Siècle

5468

Hans Neumann 5468 „Münchner Carneval“. Farbholzschnitt auf Velin (Japan?). 43,3 x 26 cm. Um 1905. 450 € Prachtvoller, kräftiger Druck mit der vollen Darstellung. In vorzüglicher Erhaltung. Abbildung

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Druckgraphik des Fin de Siècle _____________________________________________________________________________________________________________________________________

5469

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5470

Friedrich von Schennis

Edmund Steppes

(1852 Elberfeld – 1918 Berlin)

(1873 Burghausen – 1968 Deggendorf)

5469 Sic transit gloria mundi. Radierung auf Velin. 69,1 x 49,4 cm. Boetticher 17.

5470 Gaisalpsee (am Rubihorn bei Oberstdorf im Allgäu). Eisenradierung auf chamoisfarbenem Velin. 12,6 x 15,9 cm. (1914). In der Platte monogrammiert „EdSt“ sowie mit Bleistift signiert und bezeichnet „Edmund Steppes München.“

450 € Mit dem Trockenstempel des Kunstvereins Düsseldorf für Rheinland und Westfalen. Ganz ausgezeichneter, gratiger Druck mit breitem Rand. Etwas stockfleckig und vergilbt, die Ecken bestoßen sowie kleine Randläsuren, kleiner Papieraussriss unten links, Wasserränder im linken weißen Rand, kleine Quetschspuren vom Druck, sonst in guter Erhaltung. Abbildung

200 € Prachtvoller Druck mit Grat und breitem Rand um die Plattenkante. Minimal angestaubt, sonst in sehr guter Erhaltung. Abbildung

309


Druckgraphik des Fin de Siècle _____________________________________________________________________________________________________________________________________

5471

Willem Steelink Jr. (1856 Amsterdam – 1928 Voorburg )

5471 Op de uitkijk - Junge Frau mit Fernglas. Radierung auf gewalztem China. 23 x 17,4 cm. 1886 (?). Signiert „Willem Steelink“. 240 € Prachtvoller Abzug des charmanten Blattes mit breitem Rand. Etwas stockfleckig insgesamt, sonst sehr gut erhalten. Abbildung

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Joseph Uhl (1877 New York – 1945 Bergen bei Traunstein)

5472 Mädchen mit Hut. Radierung auf Similijapan. 20,3 x 16,8 cm. Signiert „Joseph Uhl“ und handschriftlich bezeichnet vom Drucker „Heinr. Wetteroth, München gdr.“ 300 € Prachtvoller, toniger Druck mit dem wohl vollen Rand. Vereinzelte Stockfleckchen, verso Montierungsreste, sonst in sehr schöner Erhaltung. Abbildung

Josef Váchal (1884 Milavče – 1969 Studeňany)

5473 „Paradis“: Adam und Eva. Farbholzschnitt von drei Blöcken auf feinem Similijapan. 24,9 x 30,2 cm. Nummeriert „N°36“, bezeichnet und signiert. 350 € Ganz ausgezeichneter, farbfrischer Druck mit schmalem Rand, oben mit dem Schöpfrand. Minimal stockfleckig, vereinzelt leichte Faltspuren, sonst in sehr schöner Erhaltung. Abbildung

5472

5473 311


Druckgraphik des Fin de Siècle _____________________________________________________________________________________________________________________________________

5474

Heinrich Wolff (1875 Nimptsch in Schlesien – 1940 München)

5474 Bildnis einer lesenden Dame mit Hut. Radierung mit Aquatinta und Reservage, auf festem Kupferdruck­ papier. 19,8 x 12,4 cm. Signiert, datiert, bez. und mit eigenhändiger Widmung: „Heinrich Wolf (18)99. Abzug von der unverstählten Platte. An Prof. R. Enzinger zur Belohnung für gutes Sitzen zum ersten Portrait. Vivant sequentes!“. 250 € Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Geringfügige Altersspuren, minimal vergilbt, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar. Selten. Aus der Sammlung Heinrich Stinnes (Lugt 4436). Abbildung

312


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Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts Joseph Abel (1764 Aschach – 1818 Wien)

5475 Selbstbildnis. Radierung auf China Bütten 20,2 x 15,7 cm. Nicht bei Andresen. 450 € Vor der Schrift. Ausgezeichneter Druck mit schmalem bzw. breitem Rand. Vereinzelte kleine Fleckchen sowie leichte Knickspuren im weißen Rand, sonst sehr schön. Beigegeben von demselben ein weiteres weiteres Selbstbildnis „Der Meister selbst“ (Andresen 1). Abbildung

Heinrich Aldegrever (1502 Paderborn – 1555/62 Soest)

5476 Der gestrenge Vater (Der Richter Herkimbald tötet seinen Neffen). Kupferstich. 11,3 x 7,7 cm. 1553. B. 73, Mielke (New Hollstein) 73. 300 € Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rändchen um die teils gratig zeichnende Plattenkante. Geringe Altersspuren, etwas fleckig, verso schwache Leim- sowie Montierungsreste, sonst gut. Abbildung

5476

Heinrich Aldegrever 5477 Herkules kämpft mit der Hydra von Lerna. Kupferstich. 10,2 x 6,8 cm. 1550. B. 86, Hollstein 86, Mielke (New Hollstein) 86. 450 € Blatt 4 aus der Folge „Die Taten des Herkules“. Ausgezeichneter Druck mit der vollen Darstellung, mit Spuren der Plattenkante. Leicht angeschmutzt sowie leicht fleckig, kleinere Ausbesserungen, beispielsweise in der unteren Ecke links, geschlossener Riss unten rechts, dünne Papierstellen, verso Leimspuren, sonst in guter Erhaltung. Aus einer Sammlung „Kubus im Kreis“ (nicht bei Lugt) sowie einer Sammlung „IHS (?) im Oval“ (nicht bei Lugt). Beigegeben von demselben Blatt 2 und 3 derselben Folge „Herkules tötet den Nemäischen Löwen“ (B. 84) und „Herkules tötet Cacus“ (B. 85). 5475 313


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

5478

5481

Heinrich Aldegrever 5478 Herkules und Atlas. Kupferstich. 10,6 x 6,9 cm. 1550. B. 91, Hollstein 91, Mielke (New Hollstein) 91. 450 € Blatt 9 aus der Folge „Die Taten des Herkules“. Ausgezeichneter Druck mit der Plattenkante, an drei Seiten mit der vollen Darstellung und Spuren der Plattenkante, rechts knapp innerhalb der Darstellung beschnitten. Minimal angestaubt und fleckig, aufgezogen, verso Federannotationen sowie Montierungsreste, sonst in guter Erhaltung. Aus einer Sammlung „Kubus im Kreis“ (nicht bei Lugt). Beigegeben von demselben Blatt 5 und 6 derselben Folge „Herkules und Kerberus“ (B. 87) und „Herkules und Antaeus“ (B. 88).

5480 Ornament mit Maske und zwei Satyrn. Kupferstich. 6,7 x 5 cm. 1549. B. 274, Hollstein 274, Mielke (New Hollstein) 274. 300 € Ausgezeichneter, wenngleich wohl späterer Druck mit breitem Rand. Leichte Gebrauchsspuren sowie vereinzelte Bleistiftannotationen im weißen Rand, sonst sehr gut erhalten.

Albrecht Altdorfer (um 1480–1538, Regensburg)

Abbildung

5479 Die Säulen des Herkules. Kupferstich. 9,4 x 6,8 cm. 1550. B. 94, Hollstein 94, Mielke (New Hollstein) 94.

5481 Die Verkündigung. Holzschnitt. 12,2 x 9,5 cm. 1513. B. 44, Mielke (New Hollstein) w.44. Wz. Stadttor (?, Fragment).

450 €

600 €

Blatt 13 der „Die Taten des Herkules“. Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen. Etwas angeschmutzt, winzige Ausbesserung am rechten Rand, linke obere Ecke ergänzt, dünne Stelle im Fußbereich hinterfasert, sonst gut erhalten. Aus einer Sammlung „Kubus im Kreis“ (nicht bei Lugt). Beigegeben von demselben Blatt 11 und 13 derselben Folge „Herkules tötet Nessus“ (B. 93) und „Herkules und die Hirschkuh“ (B. 95).

Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen. Die untere rechte Ecke etwas bestoßen und dünn, sonst jedoch tadellos. Aus der Sammlung Heinrich Füssli (Lugt 1008). Beigegeben von demselben die beiden Holzschnitte „Abrahams Opfer“ (New Hollstein w.41) und „Der hl. Christopherus mit dem Christuskind“ (New Hollstein w.57).

314

Abbildung


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5483

5482

Albrecht Altdorfer 5482 Die heilige Sippe; Der Standartenträger. 2 Holzschnitte. Je ca. 12,3 x 9,5 cm. B. 45 und 87, Mielke (New Hollstein) w.45 und w.87. Wz. Wappen mit Posthorn und Schriftzug „Honig/Zoon“. 600 € Ausgezeichnete, wenngleich wohl spätere Drucke mit breitem Rand. Alters- und Gebrauchsspuren, im weißen Rand etwas fleckig, ein geschlossener Randeinriss bei w.45 rechts, sonst sehr schön. Beigegeben von demselben der Holzschnitt „Pyramus und Thisbe“ (New Hollstein w. 76). Abbildung

5483 Mucius Scaevola, seine Hand verbrennend. Kupferstich. 6,6 x 3,9 cm. B. 40, Mielke (New Hollstein) e.49. 450 € Ganz ausgezeichneter, nuancierter Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Unten winzige Ausbesserung rechts des Monogramms, entlang des unteren Randes unauffällig und sorgsam angerändert und mit feinen Federretuschen, sonst sehr gut. Beigegeben von demselben „Judith mit dem Haupt des Holofernes“ (New Hollstein e.1). Abbildung

5484 315


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

5485

Marco d‘Angolo (genannt Marco del Moro, 1536 Verona – nach 1586)

5484 Mars und Venus. Radierung. 31 x 18,9 cm. B. 5. Wz. Sechszackiger Stern in einer Raute im Rund (Heawood 3875, Rom 16. Jh.). 400 € Ausgezeichneter Druck mit der vollen Darstellung. Vereinzelt leicht fleckig, umlaufend sorgsam angerändert, leichte horizontale Mittelfalte, diese links gesprungen und hinterlegt, kleine ausgebesserte Stelle unter Venus Fuß mit zarter Federretusche, weitere geringe Erhaltungsmängel, sonst noch gut. Abbildung Seite 315

Marco d‘Angolo (genannt Marco del Moro, 1536 Verona – nach 1586)

5485 Der Triumph Neptuns. Radierung. 13,1 x 39,7 cm. B. XVI, S. 207, 7. 600 € Das kleine druckgraphische Œuvre des Marco d‘Angolo, der anfangs Schüler und Mitarbeiter seines Vaters Battista in Verona war und sich dann als Maler und Miniaturist in Venedig und Murano hervortat, umfasst nur zehn Radierungen. Die sehr frei und souverän behandelte Darstellung zeigt Marco d‘Angolo auf dem Zenit seines Könnens. In einem leichten und beweglichen zeichnerischen Duktus hat er die phantastischen Meereswesen zu einer visuell sehr einprägsamen Komposition zusammengeschmiedet. - Ganz ausgezeichneter Druck knapp in die Darstellung geschnitten, links ca. 0,4 mm beschnitten. Etwas braunfleckig, kleine Randläsuren, die rechte untere Ecke ergänzt, leichte Vertikalfalten, diese teils hinterlegt, dünne Papierstellen, weitere Erhaltungsmängel, sonst in guter Erhaltung. Beigegeben von Melchior Meier der Kupferstich „Die Schindung des Marsyas“ (Hollstein 7). Abbildung

5486 316


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5487

Hans Baldung

Jacques Firmin Beauvarlet

(gen. Grien, 1476 Weyersheim b. Straßburg – 1545 Straßburg)

(1731 Abbeville – 1797 Paris)

5486 Die Beweinung Christi. Holzschnitt. 21,4 x 14,9 cm. Um 1515 - 1517. Mende 40, Geisberg-Strauss 7, Hollstein 53 wohl II. Wz. Gotisches P mit kleinem Wäppchen.

5488 Das Urteil des Paris. Radierung nach Luca Giordano. 41,6 x 46 cm. Le Blanc 17 I (von IV), IFF 46 I (von III). Wz. Schrift.

1.200 €

300 €

Guter Druck, die Darstellung knapp angeschnitten. Leicht fleckig, links kleine hinterlegte Fehlstelle, geringe Erhaltungsmängel, verso Montierungsreste, sonst noch gut. Aus einer unbekannten Sammlung (nicht bei Lugt).

Ganz ausgezeichneter Probedruck, vor dem Titel und der Ausführung der letzten Strichlagen mit feinem Rändchen um die Plattenkante, partiell auf diese geschnitten. Etwas stockfleckig, Ränder leicht gebräunt sowie etwas lädiert, am Unterrand mit Bleistiftannotationen, sonst gut erhalten. Aus einer unbekannten Sammlung des 19. Jahrhunderts (Lugt 809).

Abbildung

Jacopo de‘Barbari Barthel Beham

(auch Meister des Caduceus, 1440/50 Venedig – um 1511/15 in den Niederlanden)

(1502 Nürnberg – 1540 Italien)

5487 Ein Lyra spielender Satyr mit Frau und Kind. 7,7 x 6,8 cm. B. VII, S. 522, 13, Hind 19.

5489 Mutter mit zwei Kindern. Kupferstich. 4,4 x 6,6 cm. B. 40, Pauli 43, Hollstein 43 III.

750 €

300 €

Ganz ausgezeichneter Druck, umlaufend unter Darstellungsverlust beschnitten. Leicht fleckig, einzelne nur unmerkliche Ausbesserungen und Anfaserungen, sonst gleichwohl noch gut. Selten.

Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen. Winzige Ausbesserung rechts, Montierungsreste verso, minimale Alters- und Gebrauchsspuren, sonst sehr gut. Aus der Sammlung Friedrich Koch (Lugt 1020).

Abbildung

Abbildung Seite 318

317


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

5491

5489

5490

Hans Sebald Beham (1500 Nürnberg – 1550 Frankfurt a. M.)

5490 Die Apostel Matthäus und Johannes. Kupferstich. 6,2 x 4,4 cm. B. 40, Hollstein 42. 250 € Ausgezeichneter Druck auf die Plattenkante beschnitten. Geringe Alters- und Gebrauchsspuren, sonst gut. Abbildung

dort sorgsam angesetzt und ganzflächig hinterfasert, weitere unauffällige Ausbesserungen, teils mit unmerklicher Retusche, der Gesamteindruck gleichwohl sehr gut. Beigegeben von Barthel Beham der Kupferstich „Der Raub der Helena“ (B. 13) sowie von Hans Brosamer ein Kupferstich mit demselben Sujet (B. 10).

5491 Der Apostel Bartholomäus. Kupferstich. 4,5 x 3 cm. B. 48, Pauli 50, Hollstein 50.

Abbildung

300 €

5494 Zug der Landsknechte. Holzschnitt von 4 Blöcken, auf vier zusammengefügten Bögen auf Velin. 43,7 x 156,8 cm. B. 171, Hollstein 1252 II.

Ausgezeichneter, kräftiger Abzug meist an die Plattenkante geschnitten. Verso Montierungsreste, sonst sehr gut erhalten. Aus der Sammlung Albert W. Blum (Lugt 79b und 3198). Beigegeben von demselben vier weitere Apostel aus der Folge: Philipp, Judas Thaddaeus, Simon und Matthias (B. 47, 52, 53 und 54). Abbildung

400 € Ausgezeichneter, kräftiger, wenngleich späterer (wohl Derschau ?-) Druck mit Rand und Kustode. Vertikale Falzspuren. Vereinzelt winzige Stockfleckchen, leicht fleckig und angeschmutzt, kleine Randläsuren, linke untere Ecke ergänzt, sonst gut erhalten.

5492 Dido. Kupferstich. 11,8 x 9 cm. 1520. B. 80, Pauli, Hollstein 84 II. Stefano della Bella

450 € Ausgezeichneter, silbriger Druck mit feinem Rändchen. Oben sowie rechts oben zwei kleine Randschäden, sonst tadellos. Abbildung

5493 Ornament mit zwei Genien auf Chimären reitend. Kupferstich. 3,4 x 10,2 cm. 1544. B. 236, Hollstein 241. 300 € Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen. Etwas fleckig zu den Rändern hin, ein unauffälliger Durchschnitt im oberen Drittel,

318

(1610–1664, Florenz)

5495 Der Tod mit dem Kind auf dem Rücken; Der Tod mit einer Frau über der Schulter. 2 Radierungen. 18,3 x 14,8 cm. De Vesme 89 und 90, je III. 600 € Ausgezeichnete Drucke auf bzw. knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten. Alters- und Gebrauchsspuren, unauffällige Ausbesserungen teils in den äußeren Eckenspitzen, sonst gut erhalten. Beide aus der Sammlung Charles Naudet, Paris 1898 (Lugt 1937-1938). Abbildung


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5493

5492

5496

Basilius Besler (1561–1629, Nürnberg)

5496 Flos Solis maior (Sonnenblume). Kupferstich, handkoloriert. 48,1 x 40 cm. (1613). Aus Hollstein 448, Nisson 158. 600 € Aus dem großen botanischen Werk „Hortus Eystettensis“ über den fürstbischöflichen Barockgarten in Eichstätt, das zwischen 1613 und 1750 in mehreren Auflagen erschien. Ausgezeichneter, teils zarttoniger Druck mit leuchtendem Kolorit und schmalem Rändchen. Leichte Quetschfalten vom Druck, links montierungsbedingte Randläsuren, vereinzelt etwas fleckig, vornehmlich im weißen Rand, alte Federpaginierung oben rechts, sonst schön erhalten. Abbildung

5495 319


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________ Vor den Namen der Evangelisten. Ganz ausgezeichnete Drucke, Hollstein 237 mit schmalem, rechteckigem Rand, Hollstein 235, 236, 238 je mit der vollen Darstellung. Vereinzelt etwas fleckig, bzw. stockfleckig, Hollstein 235 mit horizontaler Faltspur unten, Hollstein 237 mit kurzem geschlossenem Randeinriss unten sowie kleinem, braunen Fleckchen, insgesamt etwas knittrig, Hollstein 236 mit vertikalen Trockenfältchen, sonst in schöner Erhaltung. Beigegeben von Johannes Visscher „Der schwarze Bogenschütze“ (Hollstein 148).

Abraham Bloemaert (1564 Dordrecht – 1651 Utrecht)

5499 nach. Die vier Elemente: Terra, Aer, Aqua, Ignis. 4 Kupferstiche. Je ca. 10,1 x 14,9 cm (Plattenrand); 15,3 x 19,9 cm (Blattgröße). In einem modernen Pappband. „A Paris chez Pierre Mariette rue St. Jacques à l‘esperence“. Hollstein (nach Abraham Bloemaert) 58-61 (?). Wz. Fleurde-lis mit Schriftband. 400 € Brillante Drucke mit Rand. Minimale Stockflecken, leichte Gebrauchsspuren, sonst gut erhalten. Beigegeben von Jean le Clerc 12 Radierungen „Tierdarstellungen“, je in einem mod. Pappband (nicht bei Hollstein).

5500

Bartolomeo Biscaino (1632–1657, Genua)

5497 Die Geburt Christi mit den Engeln. Radierung. 38,6 x 27,4 cm. B. 7, TIB (Commentary) .007 S5 (von S8). Wz. Buchstabe R. 600 € Vor der Nummer 1482. Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie und die Schriftzeile. Schwach fleckig bzw. stockfleckig, zwei kleine hinterlegte Randeinrisschen an den oberen Ecken, entlang der Ränder leicht wellig sowie verso schwache Leimspuren, sonst schönes Exemplar. Abbildung

Anthonie van Blocklandt (1532 Montfoort – 1583 Utrecht)

5498 Die vier Evangelisten. 4 Kupferstiche von Philips Galle. 21,7x 28 cm. Hollstein (Blocklandt) 18, Hollstein 205, Sellink/Leesberg (New Hollstein: Galle) 235-238, je II (von III). Wz. Hand. 600 € 5497 320


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5501

Coryn Boel

Christoph Wilhelm Bock (1755 – um 1825, Nürnberg)

5500 Brustbildnis eines jungen Mannes. Radierung. 22,3 x 17,7 cm. Nicht bei Nagler und Heller-Andresen.

5502 Die Bogenschützen. Radierung nach David Teniers II. 14,6 x 25,6 cm. Nicht in Hollstein (Boel), Hollstein (after Teniers II) 36.

300 €

450 €

Der Kupferstecher Christoph Wilhelm Bock besuchte die Nürnberger Malerakademie und bildete sich dann bei Schmutzer in Wien, und bei Oeser und Bause in Leipzig weiter. Er wurde vor allem als ein sehr versierter Portraitstecher bekannt. Bei der vorliegenden, außerordentlich seltenen Radierung dürfte es sich um eine Erstlingsarbeit handeln, die Bock im Alter von fünfzehn Jahren geschaffen hat. - Prachtvoller, gratiger und scharfer Druck mit breitem Rand. Leichte Altersspuren, sonst vorzüglich erhalten.

Aus der vierteiligen Folge mit Genredarstellungen nach Motiven von David Teniers. Ausgezeichneter Druck mit schönem Plattenton und feinem Rändchen. Etwas angestaubt, kleines Rostfleckchen mit Löchlein in der Hauswand mittig, sonst schönes Exemplar. Wohl aus der Sammlung Claude-Augustin Mariette (vgl. Lugt 1786) sowie aus den Sammlungen Paul Davidsohn (Lugt 654) und Richard Holtkott (Lugt 5266).

Abbildung

Ferdinand Bol (1616 Dordrecht – 1680 Amsterdam)

Coryn Boel (auch Quirin Bol, 1620 Antwerpen – 1668 Brüssel)

5501 Die Kegelspieler. Radierung nach David Teniers II. 10,9 x 15 cm. B. 33, Hollstein (Boel) 33.

5503 Abrahams Opfer. Radierung. 36,7 x 28,9 cm. B. 1, Dutuit 1 II, Hollstein 1 II. 400 €

Vor Änderung der Adresse. Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Etwas angestaubt, sonst in vorzüglicher Erhaltung.

Ausgezeichneter Druck, knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten, links sowie oben unter Darstellungsverlust beschnitten. Leicht vergilbt, unten kleines Wurmloch, vereinzelt kleine ausgebesserte Randläsuren, Gebrauchsspuren sowie weitere leichte Erhaltungs­ mängel.

Abbildung

Abbildung Seite 322

400 €

321


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

5503

5505

Schelte Adams Bolswert

Giulio Bonasone

(1586 Bolsward – 1659 Antwerpen)

(1531 Bologna – 1574 Rom)

5504 Die Heimkehr von der Ernte; Landschaft mit zwei Wanderern und einem Hund bei einem Fluss. 2 Kupferstiche nach Rubens. Je ca. 30,9 x 47,3 cm. Hollstein 315, 320, je IV. Wz. Straßburger Bandenwappen; Trauben.

5505 Das jüngste Gericht. Kupferstich nach Michel­ angelo Buonarotti. 58,3 x 44,7 cm. B. 80, TIB (Commentary) .080 V.

600 € Aus der 21-teiligen Folge „Kleine Landschaften“. Ganz ausgezeichnete, kräftige Drucke mit schmalem Rändchen, bzw. bis auf die Plattenkante geschnitten. Hollstein 315 mit winziger retuschierter Ausbesserung am oberen Rand rechts sowie mit geglätteter vertikaler Mittelfalz, Hollstein 320 leicht stockfleckig, sonst beide in schöner Erhaltung. Beigegeben von Johannes Sadeler I. der Kupferstich „Die Versuchung Christi“ (Hollstein 189) sowie von Johannes van Vliet die Radierung „Der Tastsinn“ (Hollstein 30).

400 € Mit der Adresse von Carlo Losi. Ausgezeichneter und gleichmäßiger Druck mit schmalem Rand. Horizontale Mittelfalte, minimal fleckig, kurze Quetschspur rechts unten, kleine Montierungsreste verso, sonst gut. Abbildung

5506 Flora einer Nymphe einen Kranz überreichend. Kupferstich nach Giulio Romano. 32 x 42,7 cm. B. 111, Massari 66, TIB (Commentary) .111 S1 (von S2). Wz. Überkreuzte Pfeile mit Anhänger fünfzackiger Stern. 400 € Vor der Adresse Lafreris. Ganz ausgezeichneter Druck, bis auf die Darstellung geschnitten. Etwas fleckig, Trockenfältchen mittig, Randläsuren - teils geschlossen-, mehrere fachmännisch geschlossene Einrisse, Ausbesserungen an den Ecken, weitere Gebrauchs- und Erhaltungsmängel, im Gesamteindruck noch gut. Beigegeben von Léon Davent ein Kupferstich nach Primaticcio „Herkules im Bett mit Omphale“ (B. 50, Zerner LD 9).

322


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Louis de Boullogne (1609–1674, Paris)

5507 Die vier Elemente: l‘aria, la terra, il fuoco, l‘acqua. 4 Radierungen. Je ca. 46,3 x 60,7 cm. 1773. Wz. Schrift. 750 € Mit dem Namen des Stechers Cristoforo dell‘Acqua und dessen Adresse. Die komplette Folge in ganz ausgezeichneten, kontrastreichen Drucken mit schmalem Rand. Vornehmlich in den Rändern angeschmutzt und fleckig, Wurmlöchlein, diese teils geschlossen, Wasserränder, Randläsuren mit Ausbesserungen, weitere Gebrauchs- und Erhaltungsmängel, im Gesamteindruck noch gut. Abbildung

Jacques Callot (1592–1635, Nancy)

5507

5508 Les Caprices. 36 (von 50) Kupferstiche, sämtlich gebunden in einem Lederalbum (leichte Gebrauchsspuren, Rücken partiell zerschlissen) wohl um 1900 mit goldgeprägtem Rückentitel „Callot“, mit Goldschnitt. Je ca. 5,5 x 8,3 cm. Meaume aus 768-867, Lieure (in Albumreihen­folge): 224, 229, 255, 254, 232, 240, 237, 252, 218, 233, 234, 238, 216, 236, 260, 231, 256, 241, 235, 228, 248, 221, 227, 246, 247, 253, 222, 220, 230, 243, 245, 250, 244, 225, 226, 217. 1.200 € Sämtlich sehr gute bis ganz ausgezeichnete Drucke mit breitem Rand. Etwas fleckig sowie fingerfleckig, ein Blatt mit Federeinzeichnung (L. 235) und eines mit Röteleinzeichnung (L. 230), Federpaginierung oben rechts, weitere Gebrauchsspuren, sonst gut. Beigebunden nach Jacques Callot 24 Kupferstiche mit gegenseitigen Wiederholungen der „Balli di Sfessania“ (Lieure nach 379- 402).

5508

Abbildung

5509 Sieben Blatt aus dem Œuvre des Künstlers. 7 Kupferstiche. Je ca. 8mo. Lieure 509, 510, 671, 672, 674, 675, 676, 677. 900 € Darunter Titel zu „Gloriosissimae“, Der hl. Livier, Die Anbetung der Könige, Die gekrönte Jungfrau mit dem Kind und dem Johannesknaben und weiteren Heiligen, Judith mit dem Haupt des Holofernes, Die Auferstehung, Die Bekehrung des hl. Paulus, Himmelfahrt Mariens. - Ausgezeichnete Drucke sämtlich mit schmalem Rand. Teils minimal fleckig, je auf ein Untersatzpapier montiert, sonst gut.

Canaletto (eigentl. Antonio Canal, 1697–1768, Venedig)

5510 Le Porte del Dolo. Radierung. 29,9 x 43,4 cm. De Vesme 6, Bromberg 6 III. 1.200 €

5510 Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Vornehmlich verso etwas angeschmutzt, vereinzelte Fleckchen, einige Ausbesserungen entlang der Ränder, vereinzelt geschlossene Wurmgänge, diese teils retuschiert, im Gesamteindruck noch gut. Abbildung

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Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

5511

Giovanni Caroto (um 1488/89–1563/66, Verona)

5511 Bildnis eines Mannes im Profil nach rechts. Holzschnitt. 19,9 x 14,8 cm. 750 € Das Bildnis entstand wohl 1540 für Torellos Sarainas Traktat „De origine et amplitudine civitatis Veronae“. Es wurde ursprünglich als Sebastiano Serlio identifiziert, zwischendurch galt es auch als Selbstbildnis des Künstlers. Dargestellt scheint aber Torello Saraina. Ausgezeichneter, schwarzer Abzug mit schmalem Rand. Etwas angestaubt, einige Gebrauchsspuren, aufgezogen, sonst gut. Abbildung

Agostino Carracci (1557 Bologna – 1602 Parma)

5512 Der Fächer - Entwurf für ein Kopfstück in Form eines Fächers mit dem Bildnis der Diana. Kupferstich. 36,4 x 24,9 cm. Um 1589-1595. „Agust. Carazza Inu. e fe.“. B. 260, Bohlin 193 II. Wz. Anker im Kreis. 450 € Der Entwurf für einen Fächer bzw. für ein Kopfstück in Form eines Fächers zählt zu den Hauptblättern Agostinos. - Ganz ausgezeichneter Druck mit zartem Plattenton und zahlreichen Wischkritzeln, mit schmalem Rand. Vereinzelt mit kleinen, unauffällig ausgebesserten bzw.

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geschlossenen Stellen, bzw. Läsuren, in diesen Stellen etwas fleckig, kleine Knickspur oben links, leichte horizontale Mittelfalte, sonst gut erhalten. Beigegeben von demselben die vollständige, seltene Folge „Christus, die Jungfrau, Johannes der Täufer und die zwölf Apostel“ (B. 48-62).

Mario Cartaro (um 1540 Viterbo – 1620 Neapel)

5513 Die Madonna mit dem Kind und dem Johannesknaben, von den Heiligen Jacobus, Rochus und Marcus verehrt. Kupferstich nach Giulio Romano. 40,8 x 29,4 cm. Nicht bei Bartsch, Nagler, Die Monogrammisten, I, 1456, 11. 400 € Die monumentale, aufwendig inszenierte Komposition nach einer Invention Giulio Romanos gilt als ein seltenes Hauptblatt des Mario Cartaro und ist sicherlich am Anfang der römischen Schaffensphase, die von 1560 bis etwa 1586 währte, entstanden. Es handelt sich um einen frühen, von Michele Grecchi (gen. Lucchese) herausgegebenen Abzug. Das Blatt trägt vorne rechts das Monogramm des bis 1564 in Rom tätigen Verlegers. Cartaros Graviertechnik ist recht großflächig und derb, wirkt stellenweise sogar ungeschickt, aber lässt gleichzeitig die Eigenheiten der manieristischen Formensprache Giulio Romanos voll zur Geltung kommen. - Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger und toniger Druck mit feinem Rändchen. Aufgezogen.


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Giovanni Battista de Cavalieri (um 1525 Villa Lagarina, Trient – 1601 Rom)

5514 S. Petrus. Kupferstich nach Raffael. 43,5 x 27,6 cm. Um 1590. “Ioa. baptista de Cauallerijs excudebat”. Nicht bei Nagler. Wz. Amboss im Kreis. 300 € Der Zeichner, Kupferstecher und Verleger Cavalieri war in den 1550er Jahren nach Rom gekommen und hatte sich dort aufgrund seiner in einigen Dedikationen erwähnten Beziehungen zu Tirol und Trient rasch etabliert. - Ganz ausgezeichneter Druck auf die Darstellung bzw. die Plattenkante geschnitten. Unauffällige geglättete Mittelfalten bzw. Falzspuren verso, schwache Leimspuren verso, sowie schwach fleckig, sonst gutes Exemplar.

Daniel Nikolaus Chodowiecki (1726 Danzig – 1801 Berlin)

5515 Die anatomische Lehranstalt. Radierung. 13,4 x 7,5 cm. Vor 1792. Engelmann 666. 250 € Erschienen in der 1792 erstmals veröffentlichten gesellschaftsutopischen Schrift „Vom richtigen Verhältnisse zu den Schöpfungswerken“ des Sozialreformers und Aufklärers Franz Heinrich Ziegenhagen, die mit insgesamt 9 Blatt Darstellungen Chodowieckis, sowie den Noten für ein eigens für das Werk komponierten Musikstücks von keinem Geringerem als Wolfgang Amadeus Mozart erschien. - Ganz ausgezeichneter, klarer, präziser Druck mit dem vollen Schöpfrand. Im äußersten Rand leicht angestaubt und minimale Gebrauchsspuren, kleiner Randeinriss rechts, sonst sehr gut erhalten. Beigegeben von demselben drei weitere Radierungen (E. 266, 603, 781 „Die Verteilung der Güter des Glücks“).

5515

Abbildung

5516 Ca. 169 Radierungen. Einzelblätter und komplette Folgen, teils mehrere Blatt auf einen Bogen gedruckt. 12mo-4to. 400 € Darunter je 12 Blatt „Occupation des Dames“ (Engelmann 355) und „Macbeth“ (Engelmann 514). Des Weiteren die Blätter Engelmann 29203, 312, 317, 318, 330, 333-335, 340-343, 348, 352-354, 358, 361a, 361b, 368, 380, 396 401, 481, 487-489, 502, 504, 514, 630, 701a, 701b, 713, 737, 745, 747, 756, 758, 777, 778, 782, 794, 846, 880, 883, 884, 901, 907, 908, 929, 930, 938, 939 (Probedr.), 941, 943 sowie ein Blatt ohne Engelmann Nr. Die einzelnen Blätter montiert, teils mit handschriftl. Anmerkungen auf den Passepartouts sowie wissenschaftlicher Dokumentation.

5517 Ca. 192 Radierungen. Einzelblätter und komplette Folgen, teils mehrere Blatt auf einen Bogen gedruckt. 12mo-4to. 400 € Darunter je 12 Blatt „Geschichten des Predigers Gros“ (Engelmann 172), „Sophiens Reisen von Memel nach Sachsen“ (Engelmann 182) und „Wilde Betty“ (Engelmann 259). Des Weiteren die Blätter Engelmann 29, 42-44, 56, 62, 64-67, 69-70a, 76, 77, 80, 95, 97, 101, 106, 107, 118, 125, 128, 129, 131, 142, 148, 149, 150, 153, 154, 156-158, 165, 169-171, 178-181, 185, 186, 187 (Probedr.), 194, 195, 197, 199, 203, 204, 206, 208-211, 213, 215-224, 226-246, 248-251, 253-255, 257, 260-262, 264-268, 271, 277, 289-291. Beigegeben acht Blatt nach Chodowiecki. Die einzelnen Blätter montiert, teils mit handschriftl. Anmerkungen auf den Passepartouts sowie wissenschaftlicher Dokumentation.

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Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

5518

Pieter Coecke van Aelst (1502 Aelst – 1550 Brüssel)

5518 Zwei Blatt aus der Folge ‚Die Sitten und Gebräuche der Türken‘. 2 Holzschnitte. 29,4 x 54,4 und 30 x 44,6 cm. (1553). Hollstein, aus 4. 900 €

5519

Aus der 14 Blatt umfassenden und zu einem Fries zusammenzusetzenden Folge „Les Moeurs et fachons de faire de Turcz avecq les Regions y appartenantes, ont este au vif contrefaictez par Pierre Coeck d‘Alost, luy estant en Turquie, l‘An de Iesuschrist M.D. 33“. Sie erschien 1553 kurz nach dem Tod Coecke van Aelsts. Sie geht auf sieben Zeichnungen zurück, die dieser auf einer Reise nach Konstantinopel vom 20. Mai bis zum 16. Juli 1533 im Auftrag einer Brüsseler Gobelin-Manufaktur anfertigte. Ein Blatt stellt das Neumond-Fest in der Nähe von Philippopolis (Plowdiw, Bulgarien) dar, das andere das Gefolge Süleymans I., des Prächtigen, vor dem Hippodrom in Konstantinopel. - Ausgezeichnete Drucke, oben und unten auf die Darstellung beschnitten, auf festem Karton aufgezogen. Mehrere kaschierte Randeinrisse und Falten, eine Fehlstelle oben rechts im Neumondblatt ergänzt mit Federretuschen, leicht stockfleckig und angestaubt, der Gesamteindruck jedoch gut. Selten. Abbildung

Lucas Cranach d. Ä. (1472 Kronach – 1553 Weimar)

5519 Die Gefangennahme Christi. Holzschnitt. 24,4 x 16,8 cm. B. 8, Hollstein 11. 400 € Ausgezeichneter Druck an die Einfassung geschnitten. Etwas vergilbt sowie leicht fleckig, alters- und gebrauchsspurig, sonst gut. Abbildung

5520 Das Martyrium des hl. Matthäus. Holzschnitt. 16,2 x 12,5 cm. Um 1539. B. 48, Hollstein 64. Wz. Kleines Wäppchen mit Kreuz. 350 € 5520 326


___________________________________________________________________________________________________________ Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert Aus der Folge „Die Martyrien der zwölf Apostel“. Prachtvoller, wirkungsstarker Frühdruck bis an die Einfassung geschnitten. Lediglich schwache Gebrauchsspuren, links kleine ausgebesserte Randläsuren, die untere rechte Ecke ergänzt, sonst sehr gut. Aus der Sammlung Eduard Schultze (Lugt 906). Beigegeben aus derselben Folge „Das Martyrium des hl. Andreas“ (B. 38). Abbildung

Louis Crépy (geb. 1680, tätig in Paris)

5521 Bildnis Antoine Watteau als Knabe. Radierung nach Antoine Watteau. 17,7 x 14 cm. Dacier (Jean de Jullienne et les graveurs de Watteau au XVIIIe siècle, III Paris 1922) Nr. 33, II (von III), Gramaccini/Meier Nr. 80. 750 € Die Radierung Crépys, die auf ein verschollenes Selbstbildnis Watteaus zurückgeht, entstand für den ersten Band der Kupferstiche nach den Gemälden von Watteau. Noch vor dem Text. Prachtvoller, kontrastreicher Druck mit Rand. Etwas angestaubt, minimal fleckig im äußeren weißen Rand, sonst in vorzüglicher Erhaltung. Abbildung

Dietrich Crüger (auch Theodor Crüger, 1575 Hamburg – 1624 Rom)

5521

5522 Caritas; Fides; Spes: Drei Kardinaltugenden. 3 (von 4) Kupferstichen nach Andrea del Sarto. Je ca. 28,2 x 20,9 cm. 1617. „Teodoro Cruger Sculp.“ Hollstein, aus 51-54. 750 € Die Blätter zeigen drei der vier Grisaillefresken, die Andrea del Sarto ergänzend zu seinem Zyklus zum Leben Johannes d. T. im Chiostro degli Scalzi in Florenz um 1517/18 schuf (vgl. Shearman: Andrea del Sarto, 1965, S. 294ff). Die beinahe vollständige Suite - es fehlt lediglich die Iustitia - in ganz ausgezeichneten, kräftigen und klaren Drucken, knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten, teils mit Spuren derselben. Minimal fleckig sowie leicht angestaubt, sonst in sehr guter Erhaltung. Aus der Sammlung der Grafen Harrach, in deren Montierung. Beigegeben von demselben, ebenfalls nach Andrea del Sarto, das Titelblatt mit dem Wappen der Medici sowie das Frontispiz mit dem Portrait del Sartos zu der oben genannten, ebenfalls von Crüger in Kupfer gestochenen Folge „Das Leben des Johannes“ (Hollstein, aus 30 und 31). Abbildung

Domenico Cunego (1727 Verona – 1794 Rom)

5523 The Origin of Painting. Kupferstich und Radierung nach David Allan. 45,6 x 33,2 cm. 1776. 350 € Ganz ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Etwas stockfleckig bzw. fleckig, minimal gebräunt, winzige 5522 327


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

5524

Marco Dente (auch Marco da Ravenna, um 1493 Ravenna – 1527 Rom)

5525 Die Nymphe Syrinx von Pan beobachtet. Kupferstich nach Raffael. 27,2 x 17,5 cm. B. XIV, S. 246 f., TIB 325A. Wz. Zweigeteiltes, gekröntes Wappen. 450 €

5523

Oberflächenbereibung links, Bleistiftnummerierung in der rechten unteren Ecke sowie leichte montierungsbedingte Quetschfalten an den Ecken, sonst in guter Erhaltung. Aus der Sammlung der Grafen Harrach, in deren Montierung. Beigegeben von Carl Pfeiffer nach Andries Cornelis Lens die Radierung „Der schlafende Jupiter neben Juno“ (Andresen 8).

Das Blatt folgt einem Kupferstich Raimondis, der bereits früh mit dem Original verwechselt wurde. Das Blatt entzieht sich jedoch bis heute einer künstlerischen Zuordnung; auch die kleine Schnecke unten rechts, die auf dem Original nicht existiert, gibt bisher keinen Aufschluss über den ausführenden Künstler. - Ausgezeichneter, zarttoniger Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Schwache diagonale Knickspur, minimale Montierungsreste verso, sonst tadellos erhalten. Aus der Sammlung Richard Jung (Lugt 3791). Beigegeben nach Marcantonio Raimondi vier Kupferstiche „David und Abigail“ (B. 8), „Alexander rettet die Werke Homers“ (B. XIV, 168, 207, copy B), „Bacchanal“ (Teilkopie nach B. XIV, 202, 249) sowie „Liegender männlicher Akt“ nach Michelangelo (B. 7). Abbildung

Zacharias Dolendo

Abbildung

(um 1561– um 1604, Leiden)

Giovanni David (1743 Cabella Ligure – 1790 Genua)

5524 Iphigenie auf Tauris. Radierung. 21,6 x 29,3 cm. Nicht in Le Blanc, Newcome Schleier/Grasso 23. Wz. Tre Lune.

5526 Confusio Babylonica: Der Turmbau zu Babel. Kupferstich nach Karel von Mander. 43,9 x 63,2 cm. Um 1598. Wurzbach 2, Hollstein 4, Leesberg (New Hollstein) 2 IV-V(von V). Wz. Malteser Kreuz. 750 €

Ausgezeichneter, gegensatzreicher Druck mit feinem Rändchen um die Einfassungslinie, unten mit dem Schriftrand. Leicht fleckig, die untere rechte Ecke ausgebessert, dort mit feiner Federretusche, punktuelle Ausbesserung links des Feuers im Mittelgrund, weitere Handhabungsspuren, sonst insgesamt gut. Selten.

Bereits mit dem französischen Text. Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit Spuren eines weißen Randes um die Einfassungslinie, unten mit dem Schriftrand, dieser partiell angeschnitten, weshalb sich der Druckzustand nicht final bestimmen lässt. Vereinzelt etwas fleckig, leichte vertikale Mittelfalz, dort kleinere Ausbesserungen, die untere rechte Ecke ergänzt mit feiner Federretusche, unten rechts oberflächlich berieben, weitere kleine meist ausgebesserte Randschäden und Erhaltungsmängel, der Gesamteindruck noch gut. Selten.

Abbildung

Abbildung

400 €

328


___________________________________________________________________________________________________________ Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert

5526

Albrecht Dürer (1471–1527, Nürnberg)

5527 Das letzte Abendmahl. Holzschnitt aus der Großen Holzschnittpassion, wie auch die folgende Losnummer. 40,1 x 28,4 cm. 1510. B. B. 5, Meder 114, lateinische Textausgabe 1511. 1.800 € Ausgezeichneter Druck mit der Einfassung. Leicht angeschmutzt, links ein Randeinriss und ein kleines Löchlein ebenda, kleine Randläsuren sowie kleine Randeinrisse, leicht beriebene Stellen, aufgezogen. Abbildung Seite 330

5528^ Die Gefangennahme Christi. Holzschnitt. 38,3 x 27,6 cm. 1510. B. 7, Meder 116, Textausgabe von 1511. 4.000 € In dieser Darstellung verwebt Albrecht Dürer kongenial gleich mehrerer Ereignisse der Passionsgeschichte: den Judaskuss, die Gefangennahme und die Überführung nach Jerusalem, Petrus, der Malchus das Ohr abschlägt und den fliehenden Jüngling, der auf der Flucht vor den Häschern sein Gewand zurück lässt. Die Darstellung zeichnet sich dabei durch eine dichte, figurenreiche Komposition aus. - Ganz aus­ gezeichneter Druck oben und links mit schmalem Rändchen, rechts partiell mit der Einfassungslinie sonst minimal knapp, unten um ca. 1 cm beschnitten. Winziges Rostfleckchen auf dem Bein Christi, ein weiteres Fleckchen auf der Schulter Christi, die untere rechte Ecke ergänzt, kleiner Einriss und Fehlstelle am unteren rechten Rand, eine unauffällige Annotation in Feder auf der Hüfte des vorne rechts liegenden Mannes, sonst gut. Abbildung Seite 330

5525 329


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

Albrecht Dürer 5529^ Der Schmerzensmann. Holzschnitt. 14,2 x 10 cm. (1511). B. 16, Meder 125 II. 1.200 € Ausgezeichneter Druck der Ausgabe von 1511 mit dem verbesserten Titel in Letterdruck, mit der vollen Darstellung, oben und unten mit dem Text. Leichte, ausgebesserte Mittelfalte, weitere vereinzelte und sorgsam ausgeführte Ausbesserungen in der Christusfigur, dort mit feinen und unauffälligen Federretuschen, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, sonst noch gut. Abbildung

5530 Der Sündenfall; Die Verkündigung; Christus am Ölberg; Die Verspottung Christi; Christus wird ans Kreuz genagelt; Die Grablegung. 6 Holzschnitte aus der Kleinen Holzschnittpassion. Je ca. 12,5 x 9,7 cm. Um 1509-1510. B. 126, 128, 135, 139, 148, 214, Meder 126, 128, 135, 139, 148, 214. 750 € Gute, wenngleich späte Drucke mit breitem Rand. Leichte Alters- und Gebrauchsspuren, leicht stockfleckig, vereinzelt kleine Federannotationen, sonst sehr gut. 5527

5531 Die Gefangennahme Christi; Geißelung Christi. 2 Holzschnitte aus der Kleinen Holzschnittpassion. Je ca. 12,5 x 9,6 cm. Um 1509-1510. B. 27 und 33, Meder 136 und 142, je weitere Ausgaben ohne Text. 450 € Gute bis ausgezeichnete Drucke mit feinem Rändchen um die Einfassung. Leichte Gebrauchsspuren, ganz vereinzelt mit partiellen, ergänzenden Federretuschen, sonst sehr gut erhalten. Beigegeben die Kopie des Mommard nach Dürers „Beweinung Christi“ (vgl. Meder 152).

5532^ Der zwölfjährige Jesus im Tempel. Holzschnitt aus dem Marienleben, wie auch die folgenden beiden Losnummern. 29,2 x 20,7 cm. (1503). B. 91, Meder 203, lateinische Buchausgabe von 1511. Wz. Turm und Krone (Meder 259). 3.000 € Ausgezeichneter Druck an drei Seiten mit der Einfassungslinie bzw. mit der vollen Darstellung, am unteren Rand um ca. 0,7 cm beschnitten. Ausgebesserte Stelle am rechten Rand mit Federretuschen, hinterlegte Einrisse am oberen, unteren und rechten Rand, ein weiterer hinterlegter vertikaler Einriss bei dem Pult von Jesus, weitere Altersspuren, sonst noch gut. Abbildung

5528 330


___________________________________________________________________________________________________________ Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert

5532

5529

Albrecht Dürer 5533 Der Tod Mariens. Holzschnitt. 29 x 20,4 cm. 1510. B. 93, Meder 205, lateinische Textausgabe 1511. Wz. Bekrönter Turm (Meder 259).

5534 Mariae Himmelfahrt und Krönung. Holzschnitt. 29,1 x 20,2 cm. 1510. B. 94, Meder 206, lateinische Ausgabe von 1511.

1.800 €

1.800 €

Ausgezeichneter, kräftiger Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassung. Etwas angestaubt sowie geringfügig fleckig, schwache vertikale Quetschspur (entlang der Wasserzeichen-Linie), im linken Bildbereich großflächigere, jedoch unauffällig ausgebesserte und hinterlegte Papierläsuren, dort teils mit kleinen Federretuschen, unten links sowie in der unteren linken Ecke ergänzte Fehlstelle mit sorgsamen Federretuschen, der Gesamteindruck gut.

Ausgezeichneter, teils kräftiger Druck mit den Spuren eines weißen Rändchens um die Einfassung. Insgesamt etwas fleckig, unten recto zwei unauffällig geschlossene Randeinrisse, weiterer, recto kaum wahrnehmbarer Riss links in der knienden Figur, die untere linke Ecke erneuert und die Darstellung mit feiner Federretusche ergänzt, weitere, meist ausgebesserte Erhaltungsmängel und dünne Stellen, sonst insgesamt noch sehr gut.

Abbildung Seite 332

Abbildung Seite 332

331


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

5535

5533 332

5534


___________________________________________________________________________________________________________ Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert

Albrecht Dürer 5535^ Bildnis Ulrich Varnbülers. Clair-obscur-Holzschnitt von drei Blöcken in Ocker, Braun und Schwarz. 43,6 x 33 cm. 1522. B. 155, Meder 256 III b. 4.500 € Ganz ausgezeichneter Druck teils mit sehr feinem Rändchen um die Einfassung. Vereinzelt ausgebesserte und geschlossene Randschäden und Randeinrisse, diese teils ergänzt hinterlegt wie oben rechts, die beiden linken Ecken abgerissen und mit Teilen eines gleichfarbigen Clair-obscurHolzschnittes von Ludoph Büsinck nach Abraham Bloemaert ergänzt, Ausbesserung unterhalb der Hutkrempe links des Dargestellten, weitere ausgebesserte Erhaltungsmängel, leichte Altersspuren, im Gesamteindruck gleichwohl noch gut. Abbildung

5536 Maria mit dem Kinde am Baum. Kupferstich. 11,8 x 7,5 cm. 1513. B. 35, Meder 34 wohl d-e (von e). 3.000 € Ausgezeichneter Druck mit der vollen Darstellung, links mit Spuren eines weißen Rändchens um die Plattenkante. Etwas angestaubt, unten mittig eine sorgsame bogenförmige Ergänzung mit feiner Federretusche, die obere linke Ecke ergänzt, links ein geschlossener Randeinriss, unauffällige Ausbesserung im Antlitz der Jungfrau, weitere nur geringe, teils ausgebesserte Erhaltungsmängel, der Gesamteindruck gleichwohl sehr gut. Abbildung

5537

5537 Ritter, Tod und Teufel. Kupferstich. 24,5 x 19 cm. 1513. B. 98, Meder 74 f (von g). Wz. Großes Stadttor (Meder 261). 4.500 € Der „Ritter, Tod und Teufel“ oder der „Reuther“, wie der Künstler ihn selbst in seinem Tagebucheintrag vom 24. November 1520 nannte, ist der erste der drei sogenannten „Meisterstiche“ Albrecht Dürers, deren inhaltliche Deutung bis heute Rätsel aufgibt und kontrovers diskutiert wird (vgl. Schoch/ Mende: Albrecht Dürer. Das druckgraphische Werk, Bd. 1, München 2001, S. 166ff). Sowohl technisch als auch inhaltlich zählt dieser Kupferstich sicherlich zu den bemerkenswertesten Arbeiten Dürers. - Ausgezeichneter Druck mit deutlichem Plattenton mit der vollen Darstellung, mit der Schramme durch das linke Hinterbein. Ringsum sorgfältig angerändert, geglättete Mittelfalte, drei unauffällige Quetschfalten vom Druck am linken Rand, längerer bogenförmiger Riss unten links bei dem erhobenen Vorderlauf des Pferdes sorgfältig geschlossen, Federretuschen, verso Hinterfaserungen, weitere kleine Ausbesserungen. Abbildung

5536 333


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________ sowie kleine Papierverluste an den Ecken bedingt durch die Montierung, Untersatzpapier mit Randläsuren und leichten Stockfleckchen, weitere kleine Gebrauchs- und Erhaltungsmängel, sonst in schöner Erhaltung. Alle Lichtdrucke, bis auf Meder 148, mit Faksimile-Stempel von A. Burchard, Berlin (nicht bei Lugt).

Karel Dujardin (1626 Amsterdam – 1678 Venedig)

5540 17 Radierungen aus dem graphischen Œuvre des Künstlers. 4to-12mo, sämtlich gebunden in einem Lederalbum des 19. Jh. (berieben und mit einigen Gebrauchsspuren). 1652. Hollstein 1, 4, 13, 14, 16, 23, 24, 28, 32, 35-40, 41, 42. 750 € Die sechsteilige Folge der Schafe liegt vollständig vor. Ausgezeichnete, spätere Drucke sämtlich mit der Nummer, meist mit schmalem Rand. Etwas angestaubt und fleckig, leichte Handhabungsspuren, sonst gut.

5541

Albrecht Dürer 5538^ Der Marktbauer und sein Weib. Kupferstich. 11,5 x 7,2 cm. 1519. B. 89, Meder 89 c. 4.500 € Guter Druck an die Einfassungslinie geschnitten. Fleckig sowie leicht vergilbt, weitere leichte Alters- und Gebrauchsspuren, sonst insgesamt noch gut. Aus der Sammlung Hans Rinn (Lugt 4049) sowie mit einem weiteren, unbekannten Sammlersignet (nicht bei Lugt). Abbildung

5539 Die kleine Holzschnittpassion. 42 Holzschnitte von Johannes Mommard, sowie 37 Photo-Lithographien. Gr. 8vo. Pappeinband (lose, Ecken bestoßen), mit Titelblatt der Faksimile-Reproduktion von A. Burchard, Berlin 1889. 400 € Ausgezeichnete Drucke mit Rändchen, bzw. teils bis an die Einfassungslinie geschnitten. Insgesamt etwas angestaubt, teils leicht fleckig, 5538 334


___________________________________________________________________________________________________________ Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert

5542

Anthony van Dyck (1599 Antwerpen – 1641 London)

5541 Künstlerportraits. 11 Kupferstiche. Verschiedene Formate. Turner (New Hollstein: Van Dyck) 46, 56, 64, 67, 69, 91, 96, 99, 138, 169, 172. 400 € Aus der Folge „Icones Principum Virorum“: Portraits von Adam de Coster, Cornelis van der Geest, Gerardus Honthorst, Pieter de Jode II., Christoffel Jacob van der Lamen, Gerard Seghers, Peters Snayers, Jan Snellincx, Engelbert Taye, Theodore von Tulden und Simon de Vos.Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete Drucke vornehmlich mit Rand, teils bis an die Plattenkante geschnitten. Vereinzelte Alters- und Gebrauchsspuren, sonst in guter bis sehr guter Erhaltung. New Hollstein 91 aus der Sammlung Zentralarchiv ZDF (nicht bei Lugt), New Hollstein 56 aus der Sammlung der Grafen d‘Arenberg (Lugt 567, 2794).

5543

Abbildung

Albert Flamen (um 1620 Prag – tätig in Paris 1648–1669)

5542 Drei Ansichten aus der Umgebung von Paris. 3 Radierungen. Je ca. 8,8 x 17 cm. Robert-Dumesnil 512, 513 und 514, je III. Wz. Schriftzug. 400 € Aus einer insgesamt zwölfteiligen Folge. Ausgezeichnete, leicht zarte Drucke mit schmalem Rand, R-D 513 und 514 an die Einfassungslinie geschnitten. Minimale Alters- und Gebrauchsspuren, R-D 514 aufgezogen, sonst gut erhalten. Beigegeben von demselben neun weitere Radierungen aus verschiedenen Landschaftsfolgen (Robert-Dumesnil 517, 522, 523, 528, 535, 538, 539, 561, 562). Sämtlich aus der Sammlung Friedrich August II. von Sachsen (Lugt 971). Abbildung

Giovanni Folo (1764 Bassano del Grappa – 1836 Rom)

5543 Bacchus und Ariadne. Kupferstiche nach Guy Head. 47 x 31,2 cm. 600 € Ganz ausgezeichneter, leuchtender Druck mit feinem Rand um die Plattenkante. Minimal angestaubt und leichte Flecken entlang der weißen Ränder, Ecken montierungsbedingt etwas lädiert, kleiner Eckabriss

links oben, Bleistiftannotationen, sonst in schöner Erhaltung. Aus der Sammlung der Grafen Harrach, in deren Montierung. Beigegeben von demselben zwei Kupferstiche „Die Nymphe Echo“ und „Die Nymphe Iris“, ebenfalls aus der Sammlung. Abbildung

Giacomo Francia (auch Jacopo, vor 1486–1557, Bologna)

5544 Christus im Hause des Simon. Kupferstich nach Marcantonio Raimondi. 23,4 x 34,7 cm. cm. 1530. B. (Raimondi) 23, copy B, Hind 13 II (von III). Wz. Armbrust im Kreis. 400 € Der Maler, Goldschmied und Kupferstecher Giacomo Francia war der Sohn des Francesco Francia, dessen Stil er sich eng anschloss. Bereits Bartsch brachte insgesamt sieben Kupferstiche, von denen einige mit dem Monogramm IF bezeichnet sind, mit ihm in Verbindung. Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck vor der Adresse von Rossi, mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Geringfügige Altersspuren, die Ränder partiell bestoßen bzw. berieben, winziges hinterlegtes Löchlein in der Christusfigur, brauner Fleck oben, kleiner Wasserrand unten bei der Fußwaschung, geringe Montierungs- und Klebereste verso, sonst in sehr guter Erhaltung. Selten. Verso mit einer unbekannten Sammlermarke „ON“ (nicht bei Lugt).

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Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

Französisch 5545 um 1580. Zwei groteske Masken. 2 Kupferstiche, silhouettiert. Je ca. 16 x 12 cm. 400 € Es handelt sich um anonyme Wiederholungen im Gegensinn nach Kupferstichen von René Boyvin, die auf Vorzeichnungen von Léonard Thiry zurückgehen (Robert-Dumesnil VIII, S. 81, 86). Im British Museum, London befinden sich ebenfalls mehrere Blätter aus dieser Folge, die in künstlerischer Hinsicht den Originalen Boyvins nicht nachstehen (z.B. Inventarnr. 1979 U 245). Ausgezeichnete Drucke, auf einer alten Albummontierung. Abbildung

5545

Französisch 5546 17. Jh. Die drei Grazien. Kupferstich nach Primaticcio. 38,1 x 26,7 cm. Wz. Schellenkappe. 750 € Brillanter, herrlich gratiger Druck mit Rändchen. Horizontale geglättete Mittelfalte, minimal angestaubt, unbedeutende kleine Fleckchen, am rechten Rand oben Sammlerpraphe „N (?)“, sonst tadellos. Beigegeben nach Primaticcio sechs Radierungen „Juno“, „Kalliope“, „Urania“, „Thalia“ (Zerner LD 25, 28, 32, 35), „Stehende Frau mit Kind“ sowie „Venus mit den drei Grazien“ und wohl von Orazio Borgianni die Radierung „Beweinung Christi“. Abbildung

5546 336


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Abraham Genoels (gen. Archimedes, 1640–1723, Antwerpen)

5547 Sechs Ansichten mit Gärten. 6 Radierungen. Je ca. 15 x 21 cm. B. 45-50, Hollstein 45-50. 450 € Die charmante Folge in ausgezeichneten bis ganz ausgezeichneten Drucken, meist auf die Plattenkante geschnitten, teils mit feinem Rändchen. Minimal angestaubt sowie schwach vergilbt, sonst in sehr schöner und originaler Erhaltung. Sämtlich aus der Sammlung Friedrich August II. von Sachsen (Lugt 971), in dessen Sammlermontage.

Jacques de Gheyn III (1596 Leiden – 1644 Utrecht)

5548 Thales Milesius. Radierung. 25,7 x 18,6 cm. 1616. Hollstein 11, Filedt Kok/Leesberg (New Hollstein) 5. Wz. Blume. 350 € Das erste Blatt aus der Folge „Die sieben Weisen von Griechenland“. Ganz ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinien, der untere Schriftrand fehlt. Etwas fleckig, kleiner Wasserrand unten links, winzige Ausbesserung unten links, dort mit unmerklicher Federretusche, sonst gut. 5549

Jacques de Gheyn III 5549 Periander Corinthus. Kupferstich. 25,7 x 18,8 cm. 1616. Filedt Kok/Leesberg (New Hollstein) 11. Wz. Löwe. 240 € Blatt 7 der Folge. Ausgezeichneter, teils kräftiger Druck mit sehr feinem Rändchen an drei Seiten um die Einfassungslinie, unten mit der Titelschrift, jedoch ohne den siebenzeiligen Text von Ausonius. Insgesamt leicht fleckig, die obere linke Eckenspitze ergänzt, unten mittig ein geschlossener Randeinriss ins Gewand reichend, leichte Knickspuren verso, sonst jedoch noch gut. Abbildung

Giorgio Ghisi (gen. Mantovano, 1512–1582, Mantua)

5550 Venus und Vulkan auf einem Bett sitzend. Kupferstich nach Perino del Vaga (?). 29,1 x 20,6 cm. B. 35, Bellini 13, Lewis/ Lewis 18 Ib (von III). Wz. Krüglein (?). 600 € Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand an zwei Seiten, teils bis an die Plattenkante bzw. knapp an die Darstellung geschnitten. Leicht angestaubt, geringfügig fleckig, rechte obere Ecken wiederangefügt, verso leichte Faltspuren, sonst in schöner Erhaltung. Beigegeben von Agostino Veneziano der Kupferstich „Mann, eine Flagge schwingend“ (B. XIV (Raimondi), 482). Abbildung

5550 337


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

5552 5551

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François Godefroy (1743 Bois-Guillaume – 1819 Paris)

5551 Die Marquise d‘Estampes empfiehlt dem Mars ihren Sohn. Radierung nach Jean Jacques Le Barbier (1738-1826). 26,3 x 19 cm. Nicht im IFF. Wz. Schrift. 400 € Ganz ausgezeichneter Probedruck mit Nadelproben und breitem Rand um die scharfzeichnende Plattenkante. Etwas stockfleckig und lichtrandig, kleines Wurmlöchlein im weißen Rand links, zarte Quetschfältchen vom Druck, sonst in guter Erhaltung. Beigegeben von demselben ein weiteres Exemplar desselben Blattes mit Schrift. Provenienz: Kunsthandel C. G. Boerner (beiligendes Etikett). Abbildung

Jacob Gole (um 1660–1737, Amsterdam)

5552 Louis XIV, Roy de France. Radierung. 31 x 24,4 cm. Hollstein 86a. Wz. Christusmonogramm. 300 € Ausgezeichneter Druck mit Rand bzw. Rändchen. Etwas stockfleckig, Mittelfalte, vereinzelte kleine Randeinrisse.

5557

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Hendrick Goltzius Hendrick Goltzius (1558 Muhlbrecht bei Venlo – 1617 Haarlem)

5553 Susanna. Kupferstich im Oval. 18,7 x 14,6 cm. 1583. B. 12, Hollstein 7, Leesberg (New Holstein) 7 II. Wz. Bekröntes Fleur-de-lis Wappen. 400 € Ganz ausgezeichneter, toniger Druck mit breitem Rand um die ovale Plattenkante. Schwache geglättete Mittelfalte verso, winziges Löchlein an der rechten Brust, sonst tadellos schön. Selten. Beigegeben von Cornelis Cort nach Frans Floris der Kupferstich „Grammatica“ (NH 130).

5555 nach. „Quis evadet?“: Ein Putto, auf einem Totenkopf lehnend und Seifenblasen pustend. Kupferstich. 21,2 x 15,3 cm. Um 1594. B. III (nach Goltzius), p. 97, 10 (Kopie), TIB (Commentary) 160j C3, Leesberg (New Hollstein) 128, copy b III (von IV). 450 € Mit der Nummer 39 unten mittig. Ausgezeichneter Druck, knapp bis an die Einfassungslinie geschnitten, unten mit dem vollen Text. Minimal angestaubt, kleiner Wurmgang oben in den Wolken hinterlegt, winzige Nadellöchlein oben sowie dünne Papierstelle an der rechten oberen Ecke, sonst sehr schön. Abbildung

Abbildung

Hendrik Goudt Hendrick Goltzius 5554 Werkstatt. Allegorie der Vergänglichkeit (Quis evadet?). Kupferstich. 21,5 x 15,8 cm. B. 11, Hollstein 488, Leesberg (New Hollstein) 529 II. Wz. Fünfzackige Schellenkappe (Fragment). 750 € Laut Bartsch folgt die Werkstattarbeit einer sehr seltenen Radierung Agostino Carraccis. Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit feinem Rändchen. Unauffällige geglättete Mittelfalte, ganz leicht fleckig, kaum wahrnehmbare Knickspur an der linken unteren Ecke sowie am oberen Rand, sonst tadellos.

(1585–1630, Utrecht)

5556 Tobias und der Engel. Radierung und Kupferstich nach Adam Elsheimer. 25 x 26,5 cm. 1613. B. 2, Wurzbach 2, Dutuit 2, Hollstein 2. Wz. Vogel im Kreis (vgl. Heawood 177, Rom 1646). 750 € Ausgezeichneter Druck knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten, unten die Schrift partiell nur angeschnitten. Alters- und Gebrauchsspuren, minimal stockfleckig, die untere rechte Eckenspitze bestoßen, verso schwache vertikale Knickspuren, kleine Klebereste verso, sonst gut erhalten. Beigegeben von demselben die Radierung „Ceres sucht ihre Tochter“ (Hollstein 5).

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Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

5560

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Francisco de Goya (1746 Fuendetodos – 1828 Bordeaux)

5557 Gaspar de Guzman, Conde Duque de Olivares. Radierung nach Diego Velázquez. 37,4 x 31,4 cm. (1778). Harris 10, III. 2 (von 4). 600 € Vor der Anschrägung der Plattenkanten. Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Mittig leichte, horizontale Quetschfalten vom Druck, im weißen Rand im Passepartoutausschnitt leicht gebräunt, vereinzelte Stockfleckchen, sonst noch sehr gut erhalten. Aus den Sammlungen Karl Ferdinand Friedrich von Nagler (Lugt 2529), des Berliner Kupferstichkabinetts (Lugt 1606, mit dem Veräußerungsstempel, Lugt 2482). - Beigegeben von demselben: „Baco“ (Los Borrachos, Harris 4, 2 von 3), sowie „Felipe IV.“ (Harris 7) und „Isabel de Borbon“ (Harris 8). Abbildung Seite 339

Blatt 6 der Folge. Ganz ausgezeichneter, gratiger Druck mit breitem Rand. Leicht stockfleckig bzw. fleckig, winzige Rostspuren in den Ecken, Farbspritzer unten links, kleinere Randläsuren, sonst in guter Erhaltung.

5559* Si quebró el cantaro. Aquatintaradierung auf Velin. 20,5 x 14,9 cm (Plattenrand); 33,2 x 23,8 cm (Blattgröße). (1799). Delteil 62, Harris 60 III, 5.-6. Auflage (von 12). 450 € Blatt 25 der Folge. Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Etwas angeschmutzt, ganz schwach lichtrandig, Knickspur mit kurzem Einriss an der linken oberen Ecke, sonst in schöner Erhaltung. Abbildung

5558* Nadie se conoce. Aquatintaradierung auf Velin, aus der Folge Los Caprichos, wie auch die folgenden sechs Losnummern. 21,5 x 15 cm (Plattenrand); 33,2 x 24,1 cm (Blattgröße). (1799). Delteil 43, Harris 41 III, 4.-6. Auflage (von 12).

5560* Ya tienen asiento. Aquatintaradierung auf Velin. 21,5 x 14,9 cm (Plattenrand); 33,2 x 23,8 cm (Blattgröße). (1799). Delteil 63, Harris 61 III, 5.-6. Auflage (von 12).

300 €

400 €

340


___________________________________________________________________________________________________________ Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert Blatt 26 der Folge. Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Geringfügig angeschmutzt, schwach lichtrandig, kleines Rostfleckchen mit Löchlein im weißen Rand rechts, sonst in guter Erhaltung. Abbildung

Francisco de Goya 5561* Esto si que es leer. Aquatintaradierung auf Velin. 21,5 x 14,8 cm (Plattenrand); 33,2 x 23,8 cm (Blattgröße). (1799). Delteil 66, Harris 64 III, 5.-6. Auflage (von 12). 450 € Blatt 29 der Folge. Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit breitem Rand. Minimal fleckig im weißen Rand, ganz schwach lichtrandig, sonst in sehr schöner Erhaltung. Abbildung

5562* Correccion. Aquatintaradierung auf Velin. 21,5 x 14,8 cm (Plattenrand); 33,2 x 23,8 cm (Blattgröße). (1799). Delteil 83, Harris 81 III, 5.-6. Auflage (von 12). 450 € Blatt 46 der Folge. Ganz ausgezeichneter, gratiger Druck mit breitem Rand. Minmal angeschmutzt, ganz schwach lichtrandig, sonst sehr schön. Abbildung

5563* Ensayos. Aquatintaradierung auf Velin. 20,5 x 16,5 cm (Plattenrand); 32,6 x 22,2 cm (Blattgröße). (1799). Delteil 97, Harris 95 III, 5.-6. Auflage (von 12).

5561

300 € Blatt 60 der Folge. Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Geringfügig fleckig, etwas verbräunt, Nadellöchlein am linken Rand, sonst gut erhalten.

5564* Unos á otros. Aquatintaradierung auf Velin. 21,5 x 14,8 cm (Plattenrand); 33,1 x 23,8 cm (Blattgröße). (1799). Delteil 114, Harris 112 III, 5.-6. Auflage (von 12). 450 € Blatt 77 der Folge. Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Winzige Fleckchen im weißen Rand, ganz schwach lichtrandig, sonst in sehr schöner Erhaltung.

5565 Tristes presentimientos de lo que ha de acontecer. Radierung mit Aquatinta, aus der Folge Los Desastres della Guerra, wie auch die folgende Losnummer. 17,5 x 22 cm. Harris 121 III, wohl 4. Ausgabe. 400 € Das erste Blatt der Folge. Ausgezeichneter Druck wohl mit dem vollen Rand. Geringe Montierungsreste sowie minimal fleckig links, sonst tadellos. 5562 341


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

Francisco de Goya 5569 Disparate de Bestia (Otras leyes por el pueblo). Aquatintaradierung auf Bütten. 24,3 x 35,4 cm. Delteil 222 II (von III), Harris 268 III. Wz. Richard de Bas, 1326. 750 € 1877 posthum veröffentlicht in der Zeitschrift L‘Art unter dem Titel „Otras leyes por el pueblo“ (Andere Gesetze für das Volk). Blatt 3 der Folge, mit dem in der Literatur nicht beschriebenen Zustaz „S.L.G.“. Ausgezeichneter, kräftiger Druck mit dem vollen Rand. Nur schwach lichtrandig, verso mit der gestempelten Chiffre , sonst nahezu unberührt. Abbildung Seite 344

Graphik

5566

5570 Ca. 35 Blatt des 15.-17. Jh. Francisco de Goya 5566* No hay que dar voces. Aquatintaradierung auf Velin. 15,5 x 20,8 cm (Plattenrand); 23,1 x 32,2 cm (Blattgröße). Delteil 177, Harris 178 III, 1. Ausgabe (von 7). Wz. Palmette (Fragment). 450 € Blatt 58 der Folge noch mit der gut sichtbaren Aquatinta. Ganz ausgezeichneter, gratiger Druck mit breitem Rand. Geringfügig angeschmutzt im weißen Rand, an der oberen Ecken montiert, sonst tadellos.

1.200 € Darunter von oder nach: Jan Saenredam „Ceres“ (Hollstein 68), Romeyn de Hooghe „Arlequin sur l‘Hippogryphe“, Jan Suyderhoef nach Adriaen van Ostade „Tanz im Gasthaus“ (Hollstein 27), Israel van Meckenem „Ornament mit Blumen und wilden Leuten“ (Hollstein 624), Herman Saftleven „De Wittevrouwen-poort“ (Hollstein 19), Annibale Carracci „Susanna und die beiden Alten“ (B. 1), Italienisch 17. Jh. „Fries mit Meereswesen“, 24 Radierungen zu den „Balli di Sfesania“ nach Jacques Callot, von Claude Gilot „Das Leben der Satyrn“ (Nagler 7).

Abbildung

5571 Ca. 38 Blatt des 16.-17. Jh., hauptsächlich italienische Künstler. 5567* El mismo ceballos montado sobre otro torso quiebra rejones en la plaza de Madrid. Aquatintaradierung auf MBM-Bütten, aus der Folge La Tauromaquia. 23,8 x 34,8 cm. Delteil 247, Harris 227 III, 4. Ausgabe (von 7).

600 € Darunter von und nach: Barocci, della Bella, Brizio, Canale, Carracci, Cherubino, Lafreri, Mattioli, Reni, Rosa, del Sarto, Tizian.

450 € Blatt 24 der Folge. Ausgezeichneter Druck mit schmalem bzw. breitem Rand, rechts mit dem Schöpfrand. Minimal angestaubt, winzige Randläsuren, am linken Rand unten leicht gebräunt, sonst in sehr schöner Erhaltung. Abbildung

5568 Disparate Conocido (Que Guerrero!). Aquatintaradierung auf Bütten. 24,1 x 35,5 cm. Delteil 220 II, Harris 266 III. Wz. Richard de Bas, 1326. 600 € Die erste der insgesamt vier ergänzenden Radierungen zu den Proverbios, welche 1877 posthum erstmals von François Liénard gedruckt und in der Zeitschrift L‘Art veröffentlicht wurden. - Ganz ausgezeichneter Druck mit dem in der Literatur nicht beschriebenen Zusatz „S.L.G.“ unten rechts, auf dem vollen Bogen. Nur schwache Handhabungsspuren, verso mit der gestempelten Chiffre 196, sonst nahezu unberührt. Abbildung

5567 342


___________________________________________________________________________________________________________ Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert

5568

Graphik 5572 Ca. 61 Blatt des 16.-18. Jh.

5576 Ca. 36 Blatt des 16.-20. Jh.

1.200 €

750 €

Darunter von und nach: Andreas Achenbach, Joseph Barney, Francesco Bartolozzi, Paul Bril, Antoine Coypel, Louis Desplaces, Gaspard Duchange, René Gaillard, Jan van Goyen, Johann Jakob Haid, Etienne Jeaurat, Nicolas Lancret, Jean de Poilly, Salvator Rosa, David Teniers, Johann Walch, Jean Baptiste Wicar, Philips Wouwerman, Franz Wrenk, Guiseppe Zais.

Darunter von und nach: Bartsch, Bolswert, Carracci, Chodowiecki, Domenichino, van Dyck, Gourcy, Hogarth, Kaimann, Kilian, Schut, Vorsterman, Waterloo.

5573 Ca. 76 Blatt des 16.-18. Jh. 900 € Darunter von und nach: Bella, Berchem, Callot, Dujardin, Dürer, Goltzius, Heemskerck, Hertel, Klengel, Lepautre, Leyden, Ostade, Pfeffel, Prenner, Rosa, Sadeler, Sandrart, Silvestre, Ulrich, Vernet, Waterloo, Wierix.

5574 Ca. 42 Blatt des 16.-19. Jh., hauptsächlich Ornamentstiche. 400 € Darunter von und nach: Jacques Androuet, Jean-François Janinet, Adriaen Muntinck, Virgil Solis, Hans Vredeman de Vries.

5575 Ca. 79 Blatt des 16.-19. Jh., hauptsächlich deutsche Künstler. 800 € Darunter von und nach: Candid, Dietricy, Dunker, Fürst, Hollar, Holzer, Kilian, Klauber, Meil, Meyer, Prenner, Rode, Roos, Rothgiesser, Sandrart, Schongauer, Sichem, Schubert sowie ein gebundenes Heft mit dem Titelkupfer von Heinrich Meyer „XXVIII. Neujahrsblatt“, herausgegeben von der Hülfsgesellschaft in Zürich (1828).

Abbildung

5577 Ca. 65 Blatt des 17. Jh., hauptsächlich niederländische Künstler. 800 € Darunter von und nach: Laurens Baratta, Marcus de Bye, Abraham Genoels, Hendrik Goltzius, Maarten van Heemskerck, Wenzel Hollar, Paulus Potter, Johannes Sadeler, Gillis van Scheyndel, Johannes Stradanus, Adriaen van de Velde, Claes Jansz. Visscher, Antonius Wierix.

5578 Ca. 87 Blatt des 17.-18.Jh., hauptsächlich niederländische Künstler. 1.200 € Darunter von und nach: Bloemaert, Bol, Bolswert, Borcht, de Bry, Bye, Custos, van Dyck, Jordaens, Quellinus, Rembrandt, Rubens, Saftleven, Stoop, Swanevelt, Visscher, de Vos, Waterloo. Teils aus der Sammlung Liechtenstein, auf deren Montierung.

5579 Ca. 158 Blatt des 17.-18. Jh., ausschließlich niederländische Künstler. 1.800 € Darunter von und nach: Bloemaert, Bolswert, Cort, Floris, Goltzius, van Heemskerck, de Jode, de Passe, Sadeler, Stradanus, Visscher, de Vos, Zeemann.

343


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

5569

Graphik 5580 Ca. 160 Blatt des 17.-18. Jh. 1.200 € Darunter von und nach: Stefano della Bella, Pieter van Borcht, Daniel Chodowiecki, Albrecht Dürer, Karel Dujardin, Anthony van Dyck, Johann Christoph Dietzsch, Georg Fennitzer, Wolfgang Magnus Gebhardt, Frans Hals, Hans Holbein, Samuel Howitt, Theodor Galle, Philipp Kilian, Gerard de Lairesse, Jean Marot, Johann Wilhelm Meil, Anton Raphael Mengs, Johann Esaias Nilson, Jean le Pautre, Gabriel Perelle, Nicolas Poussin, Rembrandt, Bernhard Rode, Christian Rugendas, Aegidius Sadeler, Jacob von Sandrart, Franz Schleicher, Johann Heinrich Schönfeld, Franziska Schöpfer, Martin Schongauer, Pieter van Schuppen, Tizian, Gerard Valck, Claes Jansz. Visscher, Carl Baron von Vittinghoff, Lucas Vosterman, Herman Weyen.

Klein, Ferdinand Kobell, Jan Kobell, Wilhelm von Kaulbach, Jan Kobell, Franz Krüger, Giovanni Maggi, Michaele Marieschi, Martin von Molitor, Christian Morgenstern, Bartolomeo Pinelli, Jean-Baptist Le Prince, Domenico Quaglio, Johann Christian Reinhart, Salvator Rosa, Julius Thaeter, Flaminio Torri, Johann Philipp Veit, Adrian Zingg.

5583 Ca. 103 Blatt des 17.-19. Jh. 1.200 € Darunter von und nach: Blanchard, Chatelain, Delpech, van Dyck, Gillot, Hackert, Haid, Johannot, Jouvenet, de Leu, Lorrain, Massard, Mehus, Menzel, van der Meulen, Millet, Moreau, Mozin, Nanteuil, Nilson, Perelle, le Prince, Raoux, Rembrandt, Rigaud, Robert, Rousselet, Scheffer, Silvestre, Stella, Tardieu, Trézel, Vignon.

5581 Ca. 86 Blatt des 17.-19. Jh. 450 €

5584 Ca. 130 Blatt des 17.-19. Jh.

Daunter von und nach: Bartolozzi, Beaumont, Bonnet, Callot, Carracci, Correggio, Daumier, Diday, van Dyck, Félix, la Fage, Giorgione, Gudin, Henner, Lancret, Longhi, Meyer, Mauperche, Mulready, Poussin, Raffael, Rembrandt, Reni, Ribault, Rossini, Rubens, Schlüter, Thorvaldsen, Valck, Wachsmuth, Watson. Teils aus der Sammlung Liechtenstein, in deren Montierung.

900 €

5582 Ca. 86 Blatt des 17.-19. Jh.

5585 Ca. 88 Blatt des 17.-20. Jahrhunderts.

800 €

750 €

Darunter von und nach: Andreas Achenbach, Amalia Baader, Sisto Badalocchi, Dominique Barrière, Marcantonio Bellavia, Jacques le Bichard, Giovanni Battista Bonacina, Hugo Bürkner, Georg Busse, Carlo Cesio, Frédéric Henriet, Anton Hertzinger, Albert Emil Kirchner, Adam

Darunter von und nach: Abot, della Bella, Binck, Bonnard, Callot, Daumier, Deutsch, Falda, Gastaldi, Hogarth, Legros, Londonio, Lorrain, Pauquet, Piranesi, Reni, Reynolds, Ruisdael, Runciman, Silvestre, Vasi, Vernet, Zocchi.

344

Darunter von und nach: Adam, Allori, Boissieu, Boucher, Le Brun, Cochin, Delvaux, Eisen, Ertinger, Goltzius, Kneisel, de Launay, de Leu, Millet, Monnet, Moreau, Parmigianino, Ponce, Poussin, Romano, Silvestre, Tardieu, Teniers, Vouet.


___________________________________________________________________________________________________________ Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert

Graphik 5586 Ca. 41 Blatt des 18.-19. Jh., hauptsächlich englische Künstler. 600 € Darunter von und nach: Atkinson, Bartolozzi, Cotman, Cuitt, Geikie, Houstin, Reynolds, Somer, Vaillant, Verkolje, Westall.

5592 Ca. 36 Blatt des 16.-18. Jh. 800 € Darunter von und nach: Francesco Ambrosi, Francesco Bartolozzi, John Bromley, Thomas Burke, Annibale Carracci, Butler Clowes, Maria Cosway, Richard Earlom, Anton Herzinger, Franz Kolb, Edwin Landseer, Nicolas Poussin, Sir Thomas Lawrence, Sir Joshua Reynolds, Sebastiano Ricci, Benjamin West, Amadée und Eugène Varin, Richard Westall, Thomas Worlidge. Sämtlich aus der Sammlung der Grafen Harrach, in deren Montierung.

5587 Ca. 90 Blatt des 18.-19. Jh. 800 € Darunter von und nach: Georg Adam, Francesco Bartolozzi, François Boucher, Jacques Callot, Daniel Chodowiecki, Honoré Daumier, Christian Wilhelm Ernst Dietrich, Johann Christoph Dietzsch, Jean Honoré Fragonard, Johannes Pieter de Frey, Simon Frisius, Paul Gavarni, Jacob Gavermann, Anton Graff, Samuel Gränicher, Johann Elias Haid, Hippolyte Lecomte, Claude Lorrain, Johann Christian Klengel, Wilhelm Meil, Johann Gottlieb Prestel, Maria Katharina Prestel, Monogrammist P.M., Johann Rudolf Schellenberg, Israel Silvestre, Johann Friedrich Alexander Thiele, Caroline Watson, Franz Weirotter, Jacob de Witt.

5588 Ca. 22 Blatt des 19. Jh. 450 € Darunter von und nach: Auer, Delacroix, Engelmann, Gericault, Hosemann, Isabey, Lecomte, Menzel, Schwerdgeburth, Strixner, Vernet.

5589 Ca. 84 Blatt des 19. Jh., ausschließlich frühe Lithographien mit meist religiösen Themen. 600 € Darunter von und nach: Caspar Auer, Ignaz Bergmann, Franz Dahmen, Ferdinand Piloty, Lorenzo Quaglio, Johann Nepomuk Strixner.

5593 Ca. 64 Blatt des 16.-18. Jh., ausschließlich Heiligendarstellungen. 1.500 € Darunter von und nach: Faustino Anderloni, Francesco Bartolozzi, Angelo Bronzino, Giovanni Battista Cecchi, Francesco Cecchini, Antonio Correggio, Christian Wilhelm Ernst Dietrich, Donatello, Benedetto Eredi, Giuseppe Faccioli, Charles Hutin, Michelangelo, Rev Matthew William Peters, Nicolas Poussin, Joshua Reynolds, Peter Paul Rubens, Andrea del Sarto, Raphael Sadeler, Eustache le Sueur, Raffael, William Skelton, Nicolas le Sueur, Benjamin West. Sämtlich aus der Sammlung der Grafen Harrach, in deren Montierung.

5594 Ca. 32 Blatt des 17. Jh., hauptsächlich niederländische Künstler. 600 € Darunter von und nach: Nicolaes Berchem, Jan Collaert, Diana Ghisi, Hendrik Goltzius, Wenzel Hollar, Gerard de Jode, Giulio Romano, Raphael Sadeler, Johannes Stradanus, Maarten de Vos. Aus der Sammlung der Grafen Harrach, teils in deren Montierung.

5595 Ca. 44 Blatt des 17.-18. Jh. 800 €

5590 Ca. 95 Blatt des 19. Jh., ausschließlich frühe Lithographien. 600 € Darunter von und nach: Vincenz Georg Kininger, Johann Adam Klein, Josef Kriehuber, Carlo Maratti, Joseph Mössmer, Gottlieb Sack, Johann Joseph Schindler, Franz Edmund Weirotter.

5591 Ca. 265 Blatt des 19.-20. Jh. 800 € Darunter von und nach: Arthur Bär, Philipp Franck, Erna Frank, Franz Hegi, Gustav Holstein, Herman Kätelhön, Friedrich Wilhelm Keyl, Jan van der Kerkhove, Auguste-Louis Lepère, Max Liebermann, Felix Meseck, Ernst Oppler, Hans Orlowski, Heinrich Otto, Adolphe Martial Potémont, Kurt Reineke, Franz Xaver Steifensand, Wilhelm Seeger, William Strang, William Unger, Karl Walser, Karl Friedrich Würthle sowie ein Bilderbogen der Trödelhandlung Kurt Mühlenhaupt, Berlin, 40 Blatt Handzeichnungen sowie ein Klebealbum mit Reproduktionsgraphik.

Darunter von und nach: William Allan, Cristofano Allori, Benoît Audran, Francesco Bartolozzi, François Basan, Michelangelo Buonarotti, Giovacchino Cantini, Benedetto Castiglione, Guiseppe Ciardi, Abraham Cooper, Antonio Correggio, Domenico Cunego, Gaspard Duchange, Anthony van Dyck, Timothy Stansfield Engleheart, Henry Meyer, George Morland, Victor Marie Picot, Robert Edge Pine, Andrea del Sarto, James Henry Watt, Richard Westall. Sämtlich aus der Sammlung der Grafen Harrach, in deren Montierung.

5596 Ca. 37 Blatt des 18. Jh., hauptsächlich Portraitstiche. 1.200 € Darunter von und nach: Francesco Bartolozzi, James Bromley, Alexandre Marie Colin, Domenico Cunego, John Faber, Jacob Frey, Thomas Gainsborough, Valentine Green, Sir Thomas Lawrence, Nicolas Poussin, Richard Earlom, Sir Joshua Reynolds, George Romney, James Ward, William Ward, Benjamin West. Sämtlich aus der Sammlung der Grafen Harrach, teils in deren Montierung.

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Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

5602

Darunter von: Audran, Cardon, Earlom, Gillray, Graham, Heath, Höfel, Jazet, Meadows, Ryland, Sherwin, Smith, Turner, Watson, Watt nach u.a. Cosway, Reynolds. Sämtlich aus der Sammlung der Grafen Harrach, in deren Montierung.

Robert Graves (1798–1873, London)

5598

Graphik 5597 Ca. 40 Blatt des 18. Jh. 1.800 € Darunter von und nach: William Allan, Francesco Bartolozzi, Giacinto Brandi, Maria Cosway, Josef Danhauser, Joseph Wright of Derby, Richard Earlom, Timothy Stansfield Engleheart, William Hamilton, Charles Huntin, Angelika Kauffmann, Henry Meyer, William Miller, Rev Matthew William Peters, Nicolas Poussin, Sir Joshua Reynolds, George Romney, John Keyse Sherwin, Henry Singleton, Robert Smirke, Thomas Stothard, Benjamin West, Robert Westall. Sämtlich aus der Sammlung der Grafen Harrach, teils in deren Montierung.

5600 Lord Byron. Kupferstich und Radierung nach Richard Westall. 26,1 x 22,5 cm. 1820. Nagler 1. 300 € Prachtvoller, gratiger Druck mit schmalem Rändchen. An den Ecken aufgelegt, leichte Altersspuren, sonst tadellos. Beigegeben von Robert Graves ein weiteres Portrait von Lord Byron nach Thomas Phillips (Nagler 7) sowie ein weiteres Portrait Byrons wohl von einem englischen Stecher des 19. Jh. Sämtlich aus der Sammlung der Grafen Harrach, teils in deren Montierung. Abbildung

Jakob Philipp Hackert (1737 Prenzlau – 1807 San Piero di Careggio bei Florenz)

5598 Ca. 51 Blatt des 18. - 19. Jh., ausschließlich englische Portraits. 900 € Darunter: Cooper, Dickinson, Heath, Ravenet, Sharp, Sivier, Smith, Stow, Watson, Woollett, nach u.a. Hamilton, Hardy, Lawrence, Ramsay, Reynolds, Romney. Sämtlich aus der Sammlung der Grafen Harrach, in deren Montierung.

5601 Drei Ansichten von der Insel Rügen. 3 Radierungen, 2 Blatt auf Velin. 15,9 x 20,3 cm. 1764. HellerAndresen, aus 3. 350 €

Abbildung

Die Blätter II, IIII und VI der siebenteiligen Folge. Ausgezeichnete Drucke, ein Blatt mit schmalem Rand, sonst auf die Plattenkante bzw. die Einfassungslinie geschnitten. Alters- und gebrauchsspurig, leicht fleckig, sonst gut.

5599 Ca. 77 Blatt des 18.-19. Jh., meist englische Graphik, darunter viele Schabkunstblätter.

5602 Vue de Colissé de Rome. Radierung von François Morel. 35 x 48,5 cm. Nicht bei Le Blanc, Nagler (Morel) 11.

1.200 €

600 €

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___________________________________________________________________________________________________________ Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert

5604

Ganz ausgezeichneter Druck knapp bis an die Plattenkante geschnitten, teils mit feinem Rändchen. Geglättete vertikale Knickspur, leicht stockfleckig, schwach lichtrandig, Ecken minimal bestoßen, verso Leimspuren, sonst in guter Erhaltung. Beigegeben nach demselben von Balthasar Duncker die Radierung „Veduta della chiesa di S. Pietro di...“ (nicht bei Nagler) sowie von George Primavesi nach Iaask de Moucheron zwei Radierungen „Vue de près de Tivoli“. Abbildung

Adriaen Haelwegh

5600

(1639 Deventer – nach 1700)

5603 Portraits der Medici Familie von Cosimo I. bis Ferdinand III. 31 Blatt Kupferstiche. Je ca. 34,5 x 25,5 cm. Hollstein 7-37. Wz. Springendes Pferd mit Nebenmarke AGC. 1.200 € Die komplette Folge der Medici-Portraits von Haelwegh nach verschiedenen Vorlagen (u.a. Bronzino) in ausgezeichneten bis ganz ausgezeichneten, wenngleich etwas späteren Drucken, meist auf den vollen Bögen. Alle Blatt mit geglätteter horizontaler Mittelfalte, sonst in einheitlich schöner Erhaltung mit nur gelegentlich kleineren Fleckchen in den Rändern. Beigegeben ein Altersportrait von Cosimo III., gestochen und 1738 datiert von Georg Martin Preisler nach einem Gemälde von Domenico Tempesti in der gleichen Rahmenkartusche wie die Blätter der Serie von Haelwegh.

Gavin Hamilton (1723 Murdieston House – 1798 Rom)

5604 Der Zorn Achilles über Briseis; Achilles beklagt den Tod Patroklos; Andromache beklagt den Tod Hectors; Priamos löst den Leichnam Hectors aus. 4 Kupferstiche mit Radierung von Domenico Cunego. Je ca. 43,6 x 61,9 cm. Wz. Schrift. 600 €

Prachtvolle Drucke mit Rändchen um die Plattenkante, teils knapp innerhalb dieser beschnitten, aber je mit der vollen Darstellung und dem Titel. Insgesamt etwas angestaubt, vereinzelte Fleckchen, Ecken teils lädiert, bedingt durch die Montierung, das Blatt Andromache mit kurzem Randeinriss oben mittig, weitere geringfügige Gebrauchsspuren, sonst in vorzüglicher Erhaltung. Aus der Sammlung der Grafen Harrach, in deren Montierung. Abbildung Seite 348

Nicolaes de Hoey II (ca. 1590–1611 tätig in Frankreich)

5605 nach. Die Propheten des Alten Testaments (Icones Prophetarum, Maior et Minorum, Veteris Testamenti). 10 (von 17) Kupferstiche von Petrus Perret, Charles Mallery und Hans Collaert. Je ca. 15,2 x 9 cm. (1594). „Phls Galle excud.“ Wurzbach (Perret) 10, Hollstein (de Hoey) 3, Diels/Leesberg (New Hollstein, Collaert Dynasty) 83-85. 600 € Prachtvolle, prägnante Drucke mit gleichmäßigem, sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. In vollkommener Erhaltung. Selten. Aus den Sammlungen Karl Ferdinand Friedrich von Nagler (Lugt 2529) und des Kupferstichkabinetts der Staatlichen Mussen zu Berlin, mit deren Tilgungsstempel (Lugt 1606 und 2398). Abbildung Seite 348

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Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

William Hogarth (1697–1764, London)

5606 A Rake’s Progress. 8 Radierungen mit Kupferstich. Je ca. 35,5 x 40,6 cm. 1735. Paulson 132-139, je letzter Zustand. 900 € Inspiriert von dem Erfolg der Serie „A Harlot´s Progress“, schuf Hogarth zwischen 1733 und 1735 eine weitere Folge von Gemälden mit gesellschaftlicher Kritik. Diese befinden sich im Sir John Soane’s Museum in London und illustrieren den Abstieg und Fall von Tom Rakewell, einem verschwenderischen, jungen Erben eines reichen Kaufmanns, der in London sein Geld verprasst und schließlich im Irrenhaus endet. - Die komplette Folge in ausgezeichneten Drucken mit schmalem Rand. Gebräunt, kleine Rand- und Eckläsuren sowie dünne Papierstellen, diese meist geschlossen bzw. hinterfasert, fleckig, weitere kleine Erhaltungsmängel, sonst gut. Abbildung

5607* The March to Finchley. Radierung mit Kupferstich. 42,5 x 54,6 cm. 1750. Paulson 184 IV (von IX). 1.200 € Vor der Änderung des Datums in „Decbr. 31st“. Ausgezeichneter Druck, oben mit Rändchen um die Plattenkante, links und rechts innerhalb dieser beschnitten, unten der Text angeschnitten. Leicht gebräunt, braunes Fleckchen auf dem Knie des Tambourmajors, sonst in guter Erhaltung. Abbildung

5608 The Bruiser. Radierung und Kupferstich. 37,7 x 28,4 cm. 1763. Paulson 215 VIII. 5605

300 € Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalen bzw. breitem Rand. Etwas angestaubt, kleine Randläsuren, leichte Knickspur am rechten Rand unten, sonst in schöner Erhaltung.

5609 Verschiedene Folgen und Einzelblätter von und nach dem Künstler. Ca. 118 Radierungen auf 100 Blatt, Velin. Folio und Quer-Folio. Darunter von und nach Paulson 43, 44, 53, 56, 57, 63, 82, 83, 84, 85, 86, 87, 88, 89, 90a, 91, 92, 93, 94, 95, 96, 97, 98, 99, 108, 113, 120, 127, 129 130, 131, 140, 143, 144, 145, 151, 152, 154, 156, 157, 165, 166, 167, 168, 169, 170, 171, 172, 173, 177, 178, 179, 182, 183, 184, 187, 188, 189, 191, 194, 195, 196, 197, 202, 203, 204, 205, 206, 209, 210, 211, 212, 214, 215, 216, 226, 232, 233, 234, 236, 237, 240, 242, 264. 600 € Meist gute bis ausgezeichnete, spätere Drucke mit Rändchen. Leichte Altersspuren, vereinzelte Randläsuren, sonst gut. Abbildung

5606 348


___________________________________________________________________________________________________________ Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert

5607

Wenzel Hollar (1607 Prag – 1677 London)

5610 Die vier Elemente. 4 Radierungen nach Peeter van Avont. Je ca. 14 x 21 cm. 1647. Parthey 522-525. Turner (New Hollstein) 940-942. Wz. Siebenzackige Schellenkappe. 400 € Die vollständige Folge, wobei das etwas größere Blatt „Wasser“ nicht von Wenzel Hollar ausgeführt wurde. Sämtlich ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete Drucke bis an die Einfassungslinie geschnitten, „Wasser“ mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Minimal fleckig sowie schwach vergilbt, Alters- und Gebrauchsspuren, sonst gut. Abbildung Seite 350

5611^ Junge Frau mit schulterlangen Locken und Haube. Radierung. 6,8 x 4,8 cm. 1648. Turner (New Hollstein) 1021. 300 € Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rändchen. Minimal nur fleckig, sonst tadellos. Beigegeben von demselben vier weitere Radierungen „Wasserente“ (NH 912), „Das Element Erde“ nach Pieter van Avont (NH 942), „Bildnis des Johannes Henry van Craenhals“ (NH 1061) sowie nach Hans Holbein „Bildnis der Lady Margaret Butts“ (NH 1067). Abbildung

5609 349


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

5610

5611

Hieronymus Hopfer (um 1500 Augsburg – 1563 Nürnberg) 5612

5613 Zwei Kandelaberentwürfe. Eisenradierung. 22,9 x 15,6 cm. B. 132, Hollstein 142 II. 400 €

Romeyn de Hooghe (1645 Amsterdam – 1708 Haarlem)

Mit der Funck-Nummer. Prachtvoller Abzug mit leichtem Wischton und mit breitem Rand. Mit Bleistiftannotationen im weißen Rand unten, nur schwach fleckig, sonst in tadelloser Erhaltung. Beigegeben von Jacques Callot aus der Großen Passion „Die Dornenkrönung“ (Lieure 284 III von IV, vor der Schrift). Abbildung

5612 Uytrecht herstelt - Allegorie auf die Rückeroberung Utrechts. Radierung. 40,7 x 51,8 cm. 1674. Hollstein 99, Muller 2512b, Ausst. Kat. Romeyn de Hooghe. De verbeelding van de late Gouden Eeuw, Nr. 10, S. 78, mit Abb. Wz. Bandenwappen. 400 € Prachtvoller, gegensatzreicher und lebendiger Druck an die gedruckte Zierleiste geschnitten bzw. mit der Plattenkante. Leichte vertikale Mittelfalte, kleine Montierungsreste sowie leichte Gebrauchsspuren verso, kurzer Randeinriss oben, links unten unmerkliche Knickspur, ein schwacher Contre-Épreuve verso, sonst in sehr schöner und orignaler Erhaltung. Abbildung

350

Italienisch 5614 um 1680. Allegorie der Melancholie. Radierung. 12,9 x 17,9 cm. Wohl unbeschrieben. 400 € Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand, die Ecken angeschrägt. Etwas fleckig und mit schwachen Rötelspuren, vereinzelt mit einigen Wasserrändern, durch die angeschrägten Ecken die Eckenspitzen der Plattenkante beschnitten, sonst sehr gut. Selten. Abbildung


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5614

Christoffel Jegher (1596–1652, Antwerpen)

5615 Silen, begleitet von Satyr und Faun. Holzschnitt nach Rubens. 44,4 x 33,9 cm. Hollstein 16 I (von II). 1.200 € Vor Löschung der Adresse von Rubens. Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rändchen um die Einfassung. Insgesamt etwas stockfleckig sowie angestaubt, horizontale Mittelfalte, diese von links gesprungen und durchgehend hinterlegt, darunter ein bogenförmiger, hinterlegter Randeinriss bis durch die Beine des Silen, unten links ein weiterer unauffälliger, hinterlegter Randeinriss, die beiden rechten Ecken angesetzt und hinterlegt, dort teils mit leichter Federretusche, winzige Nadellöchlein, weitere kleine Erhaltungsmängel, im Gesamteindruck jedoch gut. Abbildung Seite 352

Arnold de Jode (1638 Antwerpen – 1667 London)

5616 Merkur und Venus unterweisen Amor. Radierung und Kupferstich nach Correggio. 45,3 x 38,4 cm. 1667. Hollstein 4. 400 € Ganz ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Darstellung, unten mit dem Schriftrand. Minimal stockfleckig, geringe Gebrauchsspuren, sonst sehr gut. Aus der Sammlung der Grafen Harrach, in deren Montierung. Abbildung Seite 352

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Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

Angelika Kauffmann (1741 Chur – 1807 Rom)

5617 Familienportrait: Bildnis der Fürstin Katharina Petrowna Barjatinsky, geb. Herzogin von Holstein-Beck im Kreise ihrer Familie. Kupferstich mit Radierung von Raphael Morghen. 64,5 x 40,4 cm. Um 1793/94. Nicht bei Nagler (Morghen), Kat. C. G. Boerner: Angelika Kauffmann und ihre Zeit, 1979, Nr. 77 (mit Abb.). 400 € Das Familienportrait zeigt die Fürstin mit ihrem Sohn, ihrer Tochter und dem Schwiegersohn Graf Tolstoy. Das Blatt entstand nach dem Gemälde Angelika Kauffmanns, das sich heute in der Eremitage in Sankt Petersburg befindet. Ganz ausgezeichneter, kontrastreicher Druck mit der vollen Darstellung und der Schrift, teils mit Spuren der Plattenkante. Vereinzelte Stockflecke, je kleiner Eckabriss links, kurzer Randeinriss unten sowie oben, horizontale Knickspuren am oberen Rand, weitere kleine Gebrauchsspuren, sonst schön. Abbildung

5615

Carl Wilhelm Kolbe (1757 Berlin – 1835 Dresden)

5618 La Cascade. Radierung nach Salomon Gessner. 46,7 x 36 cm. (1807). Martens 297 III. 300 € Prachtvoller, herrlich gratiger Druck mit Rand. Leicht vergilbt und stockfleckig, geringe Knickspuren im weißen Rand, sonst gut erhalten. Beigegeben von Carl Wilhelm Kolbe „Le Concert Champetre“ (Martens 291 III), ebenfalls nach Gessner.

Hans Lautensack (1524 Bamberg – um 1566 Wien)

5619 Bildnis Oswald von Eck; Bildnis der Frau von Eck (geborene Piencsenau). 2 Kupferstiche. 34,9 x 24,4 cm; 34,7 x 24,3 cm. 1553. B. 13, Hollstein 52 II, B. 10, Hollstein 76. Wz. Bandenwappen mit Kardinalshut. 350 € Die Pendants in guten, zarten, dabei experimentell wirkenden Drucken, mit diversen Ätzflecken bei Oswald von Eck, bis an die Einfassungslinie geschnitten, teils mit feinem Rändchen. Etwas fleckig, kleinere Papierverluste entlang der Ränder hinterlegt, teils mit Retuschen, Hollstein 52 mit kleinem Löchlein unten mittig, Hollstein 76 mit Quetschfältchen, weitere Erhaltungs- und Gebrauchsspuren, sonst noch gut erhalten. Aus der Sammlung Richard Jung (Lugt 3791). 5616 352


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Nicolaes Lauwers (1600–1652, Antwerpen)

5620 Novae Legis Trimphus: Der Triumph des neuen Rechts (Der Triumph der Eucharistie über Philosophie, das Wissen, Dichtkunst und die Natur). 2 Kupferstiche nach Peter Paul Rubens. Je ca. 64 x 42,9 cm und 63,9 x 46,2 cm. Hollstein 15. 600 € Ausgezeichnete, gleichmäßige Drucke mit zartem Plattenton und mit schmalem Rändchen um die Plattenkanten, die linke Teildarstellung rechts auf die Darstellung geschnitten. Vereinzelt kleine, kurze Randeinrisse, geringe Knitter- und Gebrauchsspuren, sonst sehr gut erhalten. Beigegeben nach Peter Paul Rubens die folgenden acht Arbeiten: von Paulus Pontius „Die Ausschüttung des Hl. Geistes“ (H. 19), von Lucas Vorsterman „Der hl. Paulus und der Fisch“ (H. 13), von Cornelis Galle „Die vier Kirchenväter“ (H. 69), von Schelte Adamsz. Bolswert 3 Kupferstiche „Moses und die eherne Schlange“ (H. 2), Maria mit dem Kind, dem Johannesknaben und der hl. Anne“ (H. 174), „Die vier Evangelisten“ (H. 197), sowie von François Ragot 2 Kupferstiche „Der hl. Saulus“ und „Die Kreuztragung“.

5620

Abbildung

5621

Jean Lepautre (1618–1682, Paris)

5621 Cheminées à l‘Italienne, nouvellement; Alcoves à l‘Italienne, nouvellement; Alcoves à la Francoise, nouvellement. 34 (von 149) Radierungen aus dem zweiten Band Œuvres d‘Architecture. Je 19,2 x 30,6 cm. (1751). Aus Berliner Ornamentstichkat. 313, Guilmard 50, 58, 62. Wz. Bekröntes Wappen (?). 400 € Ganz ausgezeichnete, kräftige Drucke mit teils schönem Plattenton, mit Rand und links mit Fadenheftung. Etwas fleckig bzw. stockfleckig, minimale Eck- und Randläsuren, zu den Rändern hin etwas angeschmutzt, Federpaginierung, weitere minimale Handhabungsspuren, sonst in einheitlich schöner Erhaltung. Beigegeben von demselben die vollständige Folge von 6 Radierungen „Livre de lit à la romaine“ (Berliner Ornamentstichkat. 314), sowie beigebunden von Jean Marot die vollständige Folge von 8 Radierungen „Nouveaux desseins d‘alcoves“ (Berliner Ornamentstichkat. 5004). Abbildung

5617 353


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

Lucas van Leyden (1494–1533, Leiden)

5622 Der Sündenfall. Kupferstich. 16,3 x 11,6 cm. 1529. B. 3, Hollstein 3, Filedt Kok (New Hollstein) 3 I wohl c (von III). Wz. Weinrebe. 600 € Aus der Folge „Die Geschichte von Adam und Eva“. Guter, zarter und gleichmäßiger Druck knapp an die Darstellung geschnitten, unten minimal knapp innerhalb dieser. Minimal angestaubt, Klebereste verso, sonst gut erhalten. Aus der Sammlung Joseph Kuderna (Lugt 1626a). Abbildung

5623 Die Verstoßung der Hagar. Kupferstich. 1516. B. 18, Hollstein 18, Filedt Kok (New Hollstein) 18 c. 400 € Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit der Einfassungslinie, teils mit Spuren eines Rändchens. Leicht angestaubt, sowie einige Altersund Gebrauchsspuren, dünne Stellen, Montierungsreste verso, sonst noch gut. Abbildung

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5624 Die große Schaustellung (Ecce Homo). Kupferstich. 28 x 44,4 cm. 1510. B. 71, Hollstein 71, Filedt Kok (New Hollstein) 71 I (c) (von III). Wz. Bekrönter Doppelkopfadler (vgl. New Hollstein, Watermarks, S. 294, Eagle 1a; Briquet 1459, 1542-1549). 1.200 € Noch vor der Adresse Marten Peeters (Martini Petri). Ganz ausgezeichneter, meist klarer Druck meist mit der vollen Darstellung. Etwas fleckig, verso geglättete Mittelfalte, ein unauffällig geschlossener Durchriss links der Mittelfalte, der sich recto kaum darstellt, oberflächlich teils leicht berieben, umlaufend ausgebesserte und ergänzte Randläsuren, teils mit feiner Federretusche, weitere ausgebesserte Erhaltungsmängel, sonst noch gut. Abbildung

5625 Golgotha. Kupferstich. 28,8 x 41,2 cm. 1517. B. 74, Hollstein 74, Filedt Kok (New Hollstein) 74 III (b) (von VI). Wz. Halbmond mit Krone und Vierblatt (vgl. New Hollstein, Watermarks, S. 279, Crescent Nr. 1; Briquet 5310, um 1560). 750 € Mit den Kreuzschraffuren auf der Schulter des Krüppels, noch vor der Adresse Marten Peeters (Martini Petri). Ausgezeichneter, zarter und im Hintergrund minimal auslassender Druck auf bzw. an die Einfassungslinie geschnitten, oben mit sehr feinem Rändchen. Etwas angestaubt und sowie vornehmlich entlang des linken Randes leicht fleckig und verbräunt, einzelne sehr sorgsam ausgebesserte Randläsuren, weitere sehr sorgfältig und unauffällig ausgeführte Ausbesserungen teils in der Darstellung, etwa unterhalb des linken Kreuzes, an dem 5623 354


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Reiter im Hintergrund, im Vordergrund links und an der Mutter mit Kind im Vordergrund, dort teils mit zarten Federretuschen, weitere Alters- und Gebrauchsspuren, im Gesamteindruck jedoch sehr gut. Abbildung

Lucas van Leyden 5626 Der hl. Hieronymus im Gehäus. Kupferstich. 10 x 14,7 cm. 1521. B. 114, Hollstein 114 Filedt Kok (New Hollstein) 114 wohl III. Wz. Hand mit Posthorn darüber. 750 € Guter, nur leicht auslassender Druck knapp in die Darstellung geschnitten. Leicht gebräunt, dünne Stellen, teils kaum merkliche Ausbesserungen, in den Schatten mit feiner, sehr sorgfältiger grauer Federlavierung, sonst noch gut. Aus der Sammlung der Bremer Kunsthalle, mit deren Dublettenstempel (Lugt 293).

5625

Abbildung

5627 Der Tanz der hl. Magdalena. Kupferstich. 29,2 x 39,8 cm. 1519. B. 122, Hollstein 122, Filedt Kok (New Hollstein) 122 III. Wz. Wappen mit dem Namen Nicolas le Bé. 750 € Guter Druck mit teils sehr feinem Rändchen um die Plattenkante, teils bis an diese geschnitten. Insgesamt etwas stockfleckig und vergilbt, verso leichte, geglättete Vertikalfalten, kleine Montierungsreste und geglättete diagonale Knickspuren, sonst insgesamt noch sehr gut. Abbildung Seite 356

5626 355


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

Jan van Londerseel (um 1570 Antwerpen – 1624/25 Rotterdam)

5628 Landschaft mit Abraham und den drei Engeln. Kupferstich nach Gillis Claesz. de Hondecoeter. 35,9 x 46,7 cm. 1614. Hollstein 3. Wz. Gekröntes Lilienwappen. 750 € Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit breitem Rand. Vertikale Mittelfalte, diese unten gesprungen und oben hinterlegt, verso Spuren alter Albummontierung, insgesamt minimal fleckig, verso leicht gebräunt, oben montierungsbedingt zwei gebräunte Stellen, sonst in sehr schöner Erhaltung. Abbildung

Claude Lorrain

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(eigentl. Gellée, 1600 Chamagne – 1682 Rom)

5629 Le Port de mer au fanal; Le port de mer à la grosse tour. 2 Radierungen auf Velin. Je ca. 14 x 19,6 cm. Um 1641. Robert-Dumesnil 11 und 13, Manocci 37 V und 39 VI. 400 € Ausgezeichnete Drucke mit feinem Rändchen. Alters- und Gebrauchsspuren, je ein kleiner, ausgebesserter Papierschaden oben links, dort leicht fleckig, sonst noch gut erhalten. Abbildung

Jan Luyken (1649 Amsterdam – 1705 Haarlem)

5630 Das Alphabet der Samaritaner, das Alphabet Salamons und das Alphabet der Caldeer. Kupferstich. 28,4 x 18,1 cm. Van Eeghen 1113. Wz. Wappen von Amsterdam. 250 € 5628

Aus „Joodse Oudheden, ofte Voor-Bereidselen tot de Bybelsche Wysheid...“, 1690 von Willem Goeree herausgegeben. Prachtvoller Druck mit feinem bzw. schmalem Rändchen um die Facette. Minimale Altersund Gebrauchsspuren, winzige Knickspur unten links, sonst tadellos. Abbildung

Jacob Matham (1571–1631, Haarlem)

5631 Die Grablegung Christi. Kupferstich nach Jacopo Robusti, gen. Tintoretto. 39,4 x 24,4 cm. 1594. B. 191, Hollstein 59, Widerkehr (New Hollstein) 43 II (von III). Wz. Trauben. 750 € Vor der späten Adresse von O. Ottens. Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger und kräftiger Druck mit schmalem Rand, oben mit breitem Rand um die bogenförmige Plattenkante. Kleines Rostfleckchen links, horizontale Mittelfalte verso, dort unterhalb Reste alter Albummon5629

356


___________________________________________________________________________________________________________ Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert tierung, rechts mittig auf Untersatzpapier montiert, montierungsbedingt kleine Randeinrisse und Läsuren rechts, sonst jedoch in sehr schöner Erhaltung. Beigegeben von Hendrick Goltzius zwei Kupferstiche aus der Passion „Die Geißelung Christi“ und „Die Dornenkrönung“ (NH 22 und 23) sowie von Philippe Thomassin der Kupferstich „Darstellung Mariens im Tempel“ (Thieme/Becker, Band 33, S. 69).

Meister IBO (um 1550 tätig in Bologna )

5632 Amor überreicht Ceres Getreide. Kupferstich. 14 x 16 cm. B. XV, S. 174, 2. 450 € Die alte Zuschreibung von Adam von Bartsch an Giulio Bonasone, wird im Illustrated Bartsch widerrufen. Eine neue Zuschreibung bleibt aus. Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Vornehmlich verso etwas stockfleckig, insgesamt minimal angestaubt, sonst sehr gut. Aus der Sammlung Friedrich Quiring (Lugt 1041c). Beigegeben von Agostino Veneziano „Angelika und Medoro“ (B. XIV, S. 360, 485), von bzw. nach Marcantonio Raimondi drei Kupferstiche „Venus von einem Rosendorn verletzt“ (siehe B. 321A), „Nymphe von Triton getragen“ (B. 229) und „Entwurf für ein Weihrauchgefäß“ (B. 489) sowie vom Meister B mit dem Würfel der Kupferstich „Die Hochzeit von Amor und Psyche“ (B. 70, mit Sammlungsvermerk „Eugenio van Maldeghem. Roma. 1841“). Abbildung

Giuseppe Maria Mitelli (1634–1718, Bologna)

5633 Die Anbetung der Hirten - Notte del Correggio. Radierung nach Correggio. 44,5 x 29,7 cm. B. XIX, S. 272, 5. Wz. Anker im Kreis. 400 €

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Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

Giuseppe Maria Mitelli 5634 Die Fußwaschung. Radierung nach Paolo Veronese. 44,6 x 57,1 cm. 1660. B. XIX, S. 274, 10. Wz. Anker im Kreis mit Stern. 450 € Ganz ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Facette. Vertikale Mittelfalte, diese unten gesprungen, zarte vertikale Trockenfältchen, vereinzelt kleine kurze Randeinrisse sowie weitere geringe Randläsuren, etwas fleckig, sonst insgesamt jedoch sehr gut. Beigegeben von demselben die Radierung „Das Martyrium des hl. Sebastian“ (B. 32).

5635 Vier Hermesfiguren. 4 Kupferstiche nach Anni­ bale Carracci. Je ca. 33,7 x 21, cm. B. XIX, S. 292, 59, 61, 62, 64. Wz. Kreis mit Nebenmarke Schrift. 300 € Die Darstellungen sind Teil einer 20-teiligen Folge „Enea Vagante“, die auf Gemälde zurückgeht, welche die drei Carracci Brüder für den Palazzo Tava in Bologna entwarfen. Ausgezeichnete bis prachtvolle Drucke, zwei Blatt an die Plattenkante geschnitten, zwei Blatt mit schmalem Rand. Etwas fleckig sowie vereinzelt etwas stockfleckig, geglättete Knickspuren, sowie weitere Gebrauchsspuren, sonst gut. Zwei Blatt aus der Sammlung Alessandro Maggiori, 1806 (Lugt 3005b).

Pietro Monaco (1710 Belluno – tätig 1735/75 in Venedig) 5633

5636 Christus und die Sünderin. Radierung mit Kupferstich nach Paolo Veronese. 36,4 x 50,6 cm. Le Blanc, aus 56-167. 400 € Nach einem heute verschollenen Gemälde Veroneses. Ausgezeichneter, harmonischer Druck mit schmalem Rand. Leichte vertikale Mittelfalz, leicht fleckig, Knitter- und Gebrauchsspuren, sonst jedoch gut. Beigegeben fünf weitere Blatt nach Veronese: von Nicholas Cochin zwei Radierungen „Moses aus dem Wasser gerettet“ und „Die Fußwaschung Christi“, von Valentin Lefebvre „Die Darstellung im Tempel“, von Cornelis Visscher „Die Himmelfahrt Christi“ sowie von Guglielmo Cortese „Die Darstellung im Tempel“. Abbildung

Jan Harmensz. Muller (1571–1628, Amsterdam) 5636

Nach Correggios Gemälde „La Notte“. Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die markant zeichnende Plattenkante. Etwas stockfleckig, horizontale Mittelfalz, verso einige Montierungsreste oben sowie etwas fleckig, sonst gut. Abbildung

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5637 Amor und Psyche. Kupferstich nach Bartholomäus Spranger. 35,8 x 47,9 cm. Um 1600. B. 70, Hollstein 51, Filedt Kok (New Hollstein) 70. Wz. Bekröntes Wappen. 750 € Der exakte Druckzustand konnte aufgrund der Randverhältnisse nicht ermittelt werden. Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck,


___________________________________________________________________________________________________________ Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert links und rechts ca. 1,5 bis 2 cm innerhalb der Darstellung geschnitten, oben und unten knapp beschnitten. Verbräunt und fleckig, mehrere Randeinrisse und Randläsuren, links unten ein diagonaler, wohl geschlossener Einriss, rechts ein größerer ausgebesserter und hinterlegter Papierschaden, vereinzelte Federretuschen, weitere Erhaltungsmängel, aufgezogen.

Jan Harmensz. Muller 5638 Bildnis Bartholomäus Spanger im ovalen Rahmen mit Genien. Kupferstich nach Hans von Aachen. 26,1 x 18, 2 cm. 1597. B. 21, Hollstein 98, Filedt Kok (New Hollstein) 21 VI (von VII). Wz. undeutlich. 450 € Mit der Adresse Clement de Jonghes. Ganz ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Einfassungslinie. Unauffällige geglättete Mittelfalte verso, vereinzelt leicht fleckig, kurzer Randeinriss rechts, die obere rechte Eckenspitze ergänzt und mit feiner Federretusche, sonst sehr gut.

5640

Niederländisch 5639 1708. „De Papagallise Blaasbalg“: Flugblatt mit einer Satire auf Papst Clemens XI., anlässlich des spanischen Erbfolgekriegs. Radierung. 30,7 x 18,3 cm. Muller 3170. 350 € Das Flugblatt zeigt eine Satire auf Papst Clemens XI., anlässlich des Spanischen Erbfolgekriegs: Der Papst sitzt links auf einem Thron, hinter ihm steht König Ludwig XIV., der ihm mit dem Blasebalg ins Ohr bläst, rechts thront sein Gegenspieler, der römisch-deutsche Kaiser Joseph I., im Hintergrund der Blick auf Rom. Nach Frederik Muller gehört das Blatt zu der neunteiligen Folge „Het Palmhof der Bondgenooten...1708“ (siehe Frederik Muller: De Nederlandsche geschiedenis in platen, Amsterdam, 1876/77, S. 49, Nr. 3166-3175).- Ganz ausgezeichneter Druck mit dem vollen Rand. Entlang der Ränder etwas angeschmutzt und knitterfaltig, am Oberrand kleines Fleckchen, winziger Papierverlust unten links, an den Ecken montiert, sonst sehr schön. Abbildung

5640 18. Jh. „De Philosoph - Niet alle E.... zijn Philosophen“: Vexierbild Philosoph und Esel (Wendekopf). Radierung. 16,2 x 12,8 cm. „F. W. Rossbach lith. langedijkstraat No. 19 te Amsterdam“. 400 € Ausgezeichneter Druck, oben und unten mit dem Schriftrand, zu den Seiten mit der vollen Darstellung. Leichte Alters- und Gebrauchsspuren, verso leicht fleckig sowie eine horizontale Mittelfalz, sonst gut. Abbildung

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Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

5642

5641

Adriaen van Ostade (1610–1684, Haarlem)

5641 Die ländliche Zärtlichkeit. Radierung.15,8 x 12,7 cm. 1667. B. 11, Dutuit IX, Davidsohn XI, Godefroy XII, Hollstein 11 XII.

5643 Der Brillenhändler. Radierung. 10,5 x 8,9 cm. Um 1646. B. 29, Dutuit VI, Davidsohn VI, Godefroy VI und Hollstein 29 VI.

600 €

750 €

Ausgezeichneter, harmonischer Abzug mit allen Arbeiten, mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante, rechts auf bzw. partiell innerhalb dieser geschnitten. Nur geringe Alters- und Gebrauchsspuren, verso zwei haarfeine Quetschspuren, sonst tadellos.

Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Etwas angestaubt, geringfügig fleckig, winzige dünne Stelle links, kleine Montierungsrückstände verso, sonst sehr gut. Dublette aus der Sammlung des Museum of Fine Arts, Boston (Lugt 1868 und 5145).

Abbildung

Abbildung

5642 Die Sänger am Fenster. Radierung. 23,9 x 19,2 cm. Um 1667. B. 19, Dutuit, Davidsohn, Godefroy, Hollstein 19 VII. Wz. Wappen (Fragment).

5644 Das Tischgebet. Radierung. 15,5 x 13,2 cm. 1653. B. 34, Dutuit IV, Davidsohn V, Godefroy VI, Hollstein 34 VII.

600 € Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante. Tadellos erhalten. Abbildung

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450 € Ausgezeichneter, kräftiger Druck mit etwas Plattenton und Rand um die Plattenkante. Rechts oben leichter Randabriss, links unten winziger Eckabriss, vereinzelt minimal fleckig, in den oberen weißen Ecken kleine Reste alter Montage, sonst sehr gut erhalten.


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Adriaen van Ostade 5645 Ca. 27 Blatt des Künstlers. 27 Radierungen auf Velin. 4to-12mo. Hollstein 3, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 14, 15, 16, 17, 19, 20, 21, 22, 24, 24a, 25, 28, 29, 30, 36, 37, 38, 40, 41, 42. 750 € Repräsentativer Querschnitt durch das graphische Œuvre des aus Haarlem stammenden Künstlers. Sämtlich gut bis ausgezeichnete, meist späte Drucke mit feinem Rändchen um die Facette. Alters- und Gebrauchsspuren, sonst insgesamt gut.

Crispijn Passe d. Ä. (um 1565 Arnemuiden – 1637 Utrecht)

5646 Der Evangelist Markus. Kupferstich nach Gortzius Geldorp. 40,2 x 30,7 cm. Hollstein 221. 600 € Aus einer vierteiligen Folge „Die Evangelisten“. Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Verso eine horizontale Faltsspur, schwach fleckig, mehrere, teils hinterlegte Randeinrisse, kleines Löchlein im Bart, kleine geschlossene Läsur in der Hand, knitterfaltig, auf Bütten aufgezogen, im Gesamteindruck jedoch schön. Beigegeben 7 weitere Radierungen: Ludovico Mattioli „Machina dell‘ Invidia“ (B. XX, 389, 5), Joseph Wagner nach Antonio Joli „Antike Ruine“, nach Annibale Carracci „Christus mit der Samariterin am Brunnen“ (B. 26), Giovanni Vernini nach Nicolas Poussin „Die Geburt des Bacchus“, Jan van Luyken „Het prediken der Gereformeerden byten Antwerpen in den Jaere 1566“ (Hollstein aus 9), Christian Hagedorn „Studienblatt mit Köpfen und einer Landschaft“, nach Tizian „Die drei Menschenalter“, insgesamt 8 Blatt.

5643

Georg Pencz (1500 Nürnberg – 1550 Leipzig)

5647^ David und Bathseba; Susanna und die beiden Alten. 2 Kupferstiche. Je ca. 4,6 x 7,6 cm. B. 21 und 27, Landau 20 und 29, Hollstein 14 wohl I (von II) und 20 II. 750 € Ausgezeichnete Drucke mit der vollen Darstellung bzw. sehr feinem Rändchen. Leicht angestaubt sowie geringe Alters- und Gebrauchsspuren, B. 20 mit kleinen Randläsuren oben, sonst gut.

5647

Abbildung

5648 Judith mit dem Haupt des Holofernes. Kupferstich nach Michelangelo. 4,9 x 7,8 cm. Um 1541. B. 25, Landau 27, Hollstein 18. 300 € Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit der Plattenkante, oben partiell auf diese beschnitten. Minimal fleckig, verso mit Montierungs- und Gebrauchsspuren, sonst tadellos. Aus den Sammlungen Friedrich Quiring (Lugt 1041c) und Thomas Graf (Lugt 1092a). Beigegeben von demselben der Kupferstich „Joseph wird von seinen Brüdern in die Zisterne geworfen“ (Hollstein 9).

Georg Pencz 5649 Allegorie der Trägheit. Kupferstich. 7,9 x 5,4 cm. B. 100, Hollstein 110 wohl I (von II). 400 € Aus der Folge der „Sieben Todsünden“. Ausgezeichneter Druck knapp an die Plattenkante geschnitten, unten ohne den Schriftrand. Minimal fleckig sowie geringfügig altersspurig, geglättete Falzspuren verso, sonst gut erhalten. Abbildung Seite 362

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Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

5650

Giovanni Battista Piranesi (1720 Mogliano bei Mestre – 1778 Rom)

5650 Veduta dell‘ Esterno della gran Basilica di S. Pietro in Vaticano. Radierung aus den Vedute di Roma, wie auch die folgenden acht Losnummern. 40,3 x 60,7 cm. (1748). Hind 5 IV (von VII). Wz. Fleur-de-lis im Doppelkreis. 750 € Vor Tilgung des Preises. Vertikale Mittelfalte, vor allem im weißen Rand und minimal entlang der Mittelfalte etwas fleckig und stockfleckig, im weißen Unterrand vereinzelt winzige Randschäden, im äußersten weißen Rand vereinzelte Bleistiftnummerierungen, sonst gut erhalten.

5651 Veduta interna del sepolcro di S. Costanza, fabbricato da Costantino Magno. Radierung. 41,5 x 55 cm. (1756). Hind 37 III (von VI). Wz. Fleur-de-lis im Doppelkreis. 450 € Vor der Löschung des Preises. Ganz ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit Rand. Geglättete vertikale Mittelfalte, etwas fleckig und stockfleckig, weitere geringfügige Gebrauchsspuren, sonst sehr schön. Beigegeben von demselben die Radierung „Veduta interna dell‘antico Tempio di Bacco“ (Hind 81 II von IV).

Abbildung

5652* Veduta del Tempio della Fortuna Virile. Radierung. 37,6 x 58,4 cm. (1758). Hind 46 III (von VII). Wz. Fleurde-lis im Doppelkreis mit angehängtem Buchstaben. 750 € Vor den weiteren Überarbeitungen. Ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Vertikale Mittelfalte, geringfügig angestaubt und fleckig, entlang der Mittelfalte minimal gebräunt, sonst in schöner Erhaltung. Abbildung

5653 Tempj del Sole e della Luna. Radierung. 40,6 x 55,6 cm. (1759). Hind 50 III (von VI). 750 € Vor Löschung des Preises. Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Geglättete Mittefalte, etwas vergilbt und schwach stockfleckig, sonst tadellos. Abbildung

5649 362


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Giovanni Battista Piranesi 5654 Veduta del Pantheon d‘Agrippa. Radierung. 47,5 x 69,7 cm. (1761). Hind 60 I (von V). Wz. Fleur-de-lis im Doppelkreis. 900 € Vor Löschung des Preises. Prachtvoller, gegensatzreicher Druck mit schmalem Rand. Etwas fleckig, geglättete Mittelfalte, am unteren Rand kurze Randeinrisse, teils hinterlegt, unterhalb des rechten Glockenturms kleiner hinterlegter Einriss, weitere kleine Erhaltungsmängel, sonst noch gut erhalten. Mit dem Stempel des Zollamts Weil-Otterbach 25. Abbildung

5655 Veduta dell‘interno dell‘Anfiteatro Flavio detto il Colosseo. Radierung. 45,7 x 69,4 cm. (1766). Hind 78 III (von V). Wz. Undeutlich.

5652

750 € Von der vollständigen Platte, aber vor den Nummern. Ausgezeichneter Druck mit Rand um die Plattenkante. Etwas fleckig und vergilbt, verso leichte vertikale Mittelfalte, verso im Passepartoutausschnitt lichtrandig und gebräunt sowie Spuren alter Montage zu den Rändern hin, sonst insgesamt gut. Abbildung Seite 364

5656 Veduta interna della Basilica di S. Giovanni Laterano. Radierung. 43,6 x 68,5 cm. (1768). Hind 88 II (von V). Wz. Fleur-de-lis im Doppelkreis. 450 € Vor allen Nummern. Vertikale Mittelfalte, vor allem im weißen Rand leicht fleckig und stockfleckig, vereinzelt leichte Quetschfalten, kleine Bleistiftnumerierung im weißen Unterrand, sonst noch sehr gut erhalten. Abbildung Seite 364

5653

5657 Veduta degli avanzi del Castro Pretorio nella Villa Adriana a Tivoli. Radierung. 37,4 x 66,1 cm. (1770). Hind 94 II (von IV). 400 € Vor der Nummer „60“ oben rechts. Ganz ausgezeichneter Druck mit breitem Rand. Kaum wahrnehmbare geglättete Mittelfalte, leicht stockfleckig im weißen Rand, kurze, teils hinterlegte Randeinrisse, Nadellöchlein am oberen Rand rechts, sonst schön.

5658 Avanzi degl‘ Acquedotti Neroniani. Radierung. 49,2 x 71,1 cm. (1775). Hind 118 II (von VI). Wz. Schriftzug. 450 € Vor den Nummern. Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rand. Etwas fleckig und vergilbt, verso im Passepartoutausschnitt verbräunt, kleine ausgebesserte bzw. geschlossene Randschäden, ein geschlossener Riss unterhalb des Campanile rechts, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst noch gut. 5654 363


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

5655

5656

Tommaso Piroli (1750 oder 1752–1804, Rom)

5659 Propheten und Sibyllen der Sixtinischen Kapelle im Vatikan. 14 Radierungen in Rot nach Michelangelo Buonarotti. Je ca. 37,2 x 26,5 cm. Le Blanc 4. 1.200 € Die komplette Folge mit den Darstellungen nach Michelangelos Fresken in ganz ausgezeichneten Drucken mit feinem Rändchen. Teils blasse Stockflecke bzw. kleine Fleckchen, leichte montierungsbedingte Quetschfalten an den Ecken, unten rechts je Nummerierung in Bleistift, sonst in einheitlich schöner Erhaltung. Selten. Beigegeben von Giovanni Volpato ebenfalls nach Michelangelo die vier Radierungen „Sibilla Cumaea“, „Sibilla Delphica“, „Ioel Propheta“ und „Zacherias Propheta“ sowie von Domenico Cunego die vollständige Folge von 8 Kupferstichen mit den Vorfahren Jesu nach den Fresken Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle. Sämtlich aus der Sammlung der Grafen Harrach, in deren Montierung. Insgesamt 26 Blatt. Abbildung

Jean Henry Prosper Pouget (tätig um 1748–1769, Paris)

5660 Traité des Pierres précieuses et de la manière de les employer en Parure. 52 (von 79) Radierungen von Mlle Raimbau. Je 4to. (1762). Berliner Ornamentstichkat. 869. 300 € Die Kupfer zeigen phantasievolle Schmuckentwürfe von kostbaren Broschen und Orden. - Ausgezeichnete Drucke mit Rand. Überwiegend etwas gebräunt bzw. stockfleckig, kleinere Randschäden. Abbildung

5659 364


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5661

Francesco Primaticcio (gen. Bologna, 1504 Bologna – 1570 Paris)

5661 Eine Gottheit in einem Wagen. Kupferstich im Oval, wohl nach Primaticcio. 17 x 28 cm. B. (Ghisi) XV, 405, 53, Bellini (Ghisi) D1, Lewis/Lewis (Ghisi) R 6. 600 € Bartsch fügte das Blatt zum graphischen Werk Giorgio Ghisis, doch bereits im TIB wurde der Meister FG vorgeschlagen. Sowohl Bellini als auch Lewis/Lewis haben die Zuschreibung an Giorgio Ghisi schließlich zurückgewiesen. Die Komposition selbst geht auf eine Zeichnung wohl des Primaticcio zurück, die heute in den Florentinischen Uffizien verwahrt wird. - Prachtvoller, kräftiger Abzug auf die ovale Darstellung geschnitten. Links ein geschlossener Randeinriss, vereinzelt kleinere geschlossene und ausgebesserte Papierstellen, auf Untersatzpapier montiert, sonst schönes Exemplar. Selten. Beigegeben von Giorgio Ghisi der Kupferstich „Venus von den Dornen der Rose verwundet“ (Lewis/ Lewis 22), drei Kupferstiche aus der Folge der Musen und mythologischen Figuren nach Primaticcio (Lewis 34, 35, 37) sowie von Adamo Ghisi zwei Kupferstiche „Ein Löwe greift ein Pferd an“ (Bellini 11) und „Die Personifikation des Sieges“ (Bellini 96). Insgesamt 7 Blatt. Abbildung

5660 365


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

5663

Marcantonio Raimondi (1480 Argini – 1527/34 Bologna)

5663 nach. Gottvater erschafft die Tiere. Radierung nach Raffael. 28,2 x 41,9 cm. TIB (commentary) 001. C1 wohl S1 (von S2). 350 € 5662

Gegenseitige Wiederholung nach einem Kupferstich der RaimondiSchule, die auf ein Gemälde Raffaels in den Vatikanischen Loggien zurückgeht. Massari schrieb die Ausführung des Blattes Marco Dente da Ravenna zu. - Guter Druck bis an die Darstellung geschnitten, teils mit Spuren eines weißen Rändchens. Etwas vergilbt und fleckig, kleine Randläsuren, die untere rechte Ecke ergänzt, vertikale Mittelfalte, weitere Gebrauchsspuren, sonst noch gut. Aus der Sammlung ClémenceWensceslas de Renesse-Breidbach (Lugt 1209) sowie mit einer bisher wohl unbekannten Sammlerparaphe (nicht bei Lugt). Abbildung

Crispijn van den Queborn (1604–1652, Den Haag)

5662 Bildnis Wilhelm II. von Oranien-Nassau im Alter von fünfzehn Jahren. Kupferstich nach Gerard van Hont­ horst. 42,6 x 29,6 cm. Wohl 1641. Hollstein (after Hont­ horst) 42. Wz. Basilisk. 350 €

Rembrandt Harmensz. van Rijn (1606 Leiden – 1669 Amsterdam)

5664 Der Engel vor der Familie des Tobias verschwindend. Radierung und Kaltnadel. 10,4 x 15,4 cm. 1641. B. 43, White/Boon (Hollstein) 43 nach IV, Nowell-Usticke 43 V (von VII), Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 189 VIII (von IX).

Die reizvolle Darstellung des jungen Monarchen war als Gegenstück zu einer Darstellung seiner Ehefrau, Maria Henrietta Stuart nach van Dyck gedacht (Hollstein 55). Da das Paar im Jahre 1641 heiratete, ist ein Entstehungsdatum des Druckes zu diesem Zeitpunkt anzunehmen. - Ganz ausgezeichneter, klarer Druck mit schmalem Rand. Recto unsichtbar geglättete Horizontalfalte, links ein geschlossener Randeinriss bis knapp in die Darstellung, sonst sehr gut erhalten.

Ganz ausgezeichneter, kräftiger und klarer Druck mit schmalem Rand, vor der Verstärkung der Diagonalen auf der Kappe der Frau hinter Tobias. Etwas gebräunt, geringfügig stockfleckig, fleckig, verso kleinere Wasserränder, weitere geringe Gebrauchsspuren, sonst schön.

Abbildung

Abbildung

366

3.000 €


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5665

Rembrandt Harmensz. van Rijn 5665 Der hl. Hieronymus im Zimmer. Radierung. 15,4 x 17,7 cm. 1642. B. 105, White/Boon (Hollstein) 105 II, Nowell-Usticke 105, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 212 II-III (von III). 2.500 € Bereits mit den Veränderung am Stuhl, die Querstreben des Fensters aber teilweise noch sichtbar. Ausgezeichneter Druck mit sehr feinem Rändchen um die Plattenkante. Etwas angestaubt sowie verso minimal fleckig, unten rechts im Rand zwei vertikale Quetschspuren vom Druck, winzige Ausbesserung oben rechts, kurzer geschlossener Randeinriss unten links, die Ränder leicht bestoßen, sonst gleichwohl gutes Exemplar. Abbildung

5664

5666 Das Lob der Schiffahrt. Radierung. 11,3 x 16,6 cm. B. 111, White/Boon (Hollstein) 111, Nowell-Usticke 111, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 123 II. 1.800 € Noch mit dem horizontalen Glitsch durch den Mast, den es bereits im ersten Zustand gibt, verso mit dem Text; das Blatt diente 1634 zur Illustration von Elias Herckmans Der Zee-Vaert Lof. Ganz ausgezeichneter Druck mit feinem, an den Seiten mit schmalem Rand. Leicht stockfleckig, kleines Rostfleckchen mittig, geringe Gebrauchsspuren verso, sonst sehr gut. Abbildung

5666 367


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Rembrandt Harmensz. van Rijn 5667 Die Pfannkuchenbäckerin. Radierung. 10,8 x 7,8 cm. 1635. B. 124, White/Boon (Hollstein) 124 III, NowellUsticke 124 VI, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 144 wohl VI (von VII). 2.400 € Noch vor den letzten Arbeiten. Ganz ausgezeichneter und toniger, wenngleich später Druck mit schmalem Rand. Nur geringfügige Gebrauchsspuren, sonst sehr schön erhalten. Provenienz: Galerie Bassenge, Auktion 26 (1975), Los 249. Abbildung

5668 Bildnis des Goldschmieds Jan Lutma. Radierung. 19,6 x 14,7 cm. 1656. B. 276, White/Boon (Hollstein) 276 III, Nowell-Usticke 276 wohl IV (von VI), Hinterding/Rutgers 293 IV (von V). 2.400 €

5669

Vor den finalen Überarbeitungen, etwa in der Hand des Dargestellten. Ausgezeichneter Druck mit schmalem Rändchen. Am oberen Rand und an den Ecken montierungsbedingt etwas fleckig, kleine retuschierte Ausbesserung in der linken oberen Ecke, stellenweise mit feinen Federeinzeichnungen in Grau, bspw. im Haar und dem Gewand des Dargestellten, sonst sehr gut erhalten. Abbildung

5667 368

5668


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Rembrandt Harmensz. van Rijn 5669 Bildnis des Lieven Willemsz. van Coppenol. Radierung auf feinem Chinabütten. 15,9 x 13,3 cm. Um 1658. B. 283, White/Boon (Hollstein) 283 VI, Nowell-Usticke 283, Hinterding/Rutgers (New Hollstein) 306 VIII (von IX). 3.000 € Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit schmalem Rand um die Plattenkante. Vereinzelt leicht stockfleckig, kleine Ausbesserung in der linken unteren Ecke, unbedeutende Gebrauchsspuren und Montierungsreste, sonst sehr gut erhalten. Abbildung

Christian Daniel Gotthard Rockstroh (geb. 1727, wohl Dresden)

5670 Bildnis einer jungen Frau mit pelzbesetztem Kleid. Radierung nach J. P. le Bas. 20,8 x 14,5 cm. Um 1750-60. Wz. Monogramm. 350 € Ganz ausgezeichneter Druck mit Rändchen um die Einfassungslinie. Kleines Fleckchen neben dem Kopf rechts, vereinzelte Montierungsreste verso, sonst tadellos. Von großer Seltenheit. Beigegeben von Georg Friedrich Schmidt zwei Radierungen nach Rembrandt sowie zugeschrieben an Giovanni Battista Piazzetta eine Radierung „Porträt eines Mannes im Oval, gerahmt von den Personifkationen der Malerei und der Musik“.

5670

Abbildung

Salvator Rosa (1615 Arenella – 1673 Rom)

5671 Figurine. Ca. 41 Radierungen. Je ca. 14 x 9 cm. Um 1656-57. B. aus 25-86, Wallace 6, 10-11, 13-14, 16, 21, 25, 27, 29, 30-31, 33, 35-37, 39, 47, 49, 50, 52-55, 58-60, 64, 67, 69-71, 73, 76-77,79-80, 82-87. Wz. Lilienwappen. 600 € Sehr gute bis ausgezeichnete, bisweilen leicht trockene und spätere Abzüge, meist mit breitem Rand. Leichte Gebrauchsspuren sowie teils mit Montierungsresten verso entlang der äußeren Ränder, vereinzelt fleckig, sonst gut. Abbildung

Johannes Sadeler I (1550 Brüssel – um 1600 Venedig)

5672 Die Madonna von Reggio mit Kind. Kupferstich nach Lelio Orsi. 20,8 x 23,3 cm. 1596. Hollstein 292. 300 € Nach einer Vorlage im Museo del Santuario della Beata Vergine della Ghiara in Reggio Emilia. Ausgezeichneter Druck mit feinem, rechts mit schmalem Rand. Geringfügig angestaubt, kleine Papierläsur je in den oberen Ecken, sonst gut. 5671 369


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

Johannes Sadeler I 5673 Die Hl. Familie begleitet von Johannes und drei musizierenden Engeln. Kupferstich. 26,1 x 17,7 cm. 1581. Hollstein 300. 600 € Ausgezeichneter Druck mit der vollen Darstellung, unten mit dem Schriftrand. Etwas angestaubt sowie leicht fleckig, horizontale Falzspuren, aufgezogen, sonst gut. Beigegeben von demselben ein Kupferstich nach Hans von Aachen „Der hl. Albert“ (Hollstein 359). Abbildung

5673

Jan Saenredam (um 1565 Zaandam – 1607 Assendelft)

5674 Sine Bacchus et Ceres friget Venus - Venus, Bacchus und Ceres. Kupferstich nach Hendrick Goltzius. 43,1 x 31,8 cm. 1600. B. 69, Hollstein 76, Leesberg (New Hollstein). 800 € Der Kupferstich entstand nach einem 1599 datierten, auf Papier ausgeführten Grisaille-Gemälde von Hendrick Goltzius, heute im British Museum, London. Ganz ausgezeichneter Druck mit schmalem Rändchen, vor der späteren Adresse von Dancker Danckertsz. Minimale Altersspuren, leichte geglättete Mittelfalte verso, vornehmlich verso fleckig, insgesamt mit vereinzelten kleinen Rostfleckchen, links sowie unten teils noch in den äußeren Rändern auf Untersatzpapier montiert, sonst davon abgelöst und die beiden rechten Eckenspitzen montierungsbedingt abgerissen (auf dem Untersatzpapier erhalten), sonst sehr schön. Verso mit einer unbekannten Sammlermarke (nicht bei Lugt). Abbildung

5674 370


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Luigi Scaramuccia (1616 Perugia – 1680 Mailand)

5675 Die Dornenkrönung. Radierung nach Tiziano Vecellio. 52,9 x 35,1 cm. B. XIX, S. 191, 2 I (von II). 300 € Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck, knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten. Wohl noch vor der Adresse von Rossi. Etwas fleckig und angeschmutzt, horizonatle Mittelfalz, diese links und rechts gesprungen, aufgezogen, der Gesamteindruck gleichwohl noch gut. Sehr selten. Abbildung

Erhard Schön (um 1491–1542, Nürnberg)

5676 Der israelitische Führer Josua. Holzschnitt, mit Kolorit der Zeit, auf alt hinterlegtem Bütten. 26 x 16,5 cm. 1524. Unten rechts bez. „Ehrardus Schön“. B. VII, S. 480, 33, Hollstein (Book Illustrations, Part I) 26.34 I (von II). 400 € Illustration einer Titelseite zu einer deutschen Übersetzung des Alten Testamentes herausgegeben von Friedrich Peypus, Nürnberg, 1524. Das Buch Josua ist das erste Buch nach den fünf Büchern Mose des Alten Testaments. Es beschreibt die Eroberung und frühe Besiedlung Kanaans durch die israelitischen Stämme von der Zeit nach dem Tod Moses bis zum Tod Josuas. Schöns Figur des Josua ist lose angelehnt an Hans Cranachs Titelseite (Hollstein 5a) für Luthers 1523 in Wittenberg erschienenes Altes Testament. Ausgezeichneter Druck, auf die Einfassungslinie geschnitten, ohne den Text „Das Ander teyl des allten/ Testaments mit fleyss verteutscht./ M.D.XXIIII“. Alle Ecken teils wiederangesetzt, teils mit Federretuschen ergänzt, weitere kleine, hinterlegte Randeinrisse, zwei winzige Wurmlöchlein, sowie etwas gebräunt und fleckig. Aus der Sammlung Friedrich August II. (Lugt 972).

5675

Johannes Schumer (geb. um 1670, tätig Anfang des 18. Jh. in Prag)

5677 Die kleine Herde. Radierung. 15,3 x 22 cm. Nicht bei Nagler, Wurzbach 5. Wz. Bekrönter Doppelkopfadler. 400 € Ausgezeichneter Druck mit zartem Plattenton und Facettenschwärze entlang der Plattenkante, mit der Spur eines Rändchens. Unauffällige geglättete Mittelfalte, kl. Ausbesserung an der rechten oberen Ecke, kl. geschlossener Einriss im oberen Rand, sonst in sehr guter Erhaltung. Aus den Sammlungen Paul Davidsohn (Lugt 654) und Thomas Graf (Lugt 1092a). Sehr selten. Abbildung

5677 371


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

5679

Hans Springinklee (nachgewiesen 1512–1522 in Nürnberg)

5679^ Der hl. Michael mit dem Drachen. Holzschnitt. 11,8 x 7,6 cm. B. 36, Hollstein 242

5680

600 € Ausgezeichneter Druck an die Einfassung geschnitten. Fleckig sowie angestaubt, aufgezogen, sonst noch gut.

Giovanni Battista Scultori

Abbildung

(gen. Mantovano, 1503–1575, Mantua)

5678 Der Standarten-Träger. Kupferstich. 22,3 x 14,2 cm. B. XV, S. 382, 16. 750 € Ausgezeichneter Druck, knapp bis an die Plattenkante geschnitten, bzw. oben bis an die Darstellung. Vereinzelt etwas fleckig, diagonale Falzspur unten, ein hinterlegter Einriss links des rechten Beins des Mannes, Alters- und Gebrauchsspuren, unten wohl mit einer Sammlerparaphe in brauner Feder, sonst jedoch gut. Beigegeben von Adamo Ghisi der Kupferstich „Putto mit Schild, Schwert, Helm und Köcher“ (B. 17).

372

Franciscus van der Steen (1625 Antwerpen – 1672 Wien)

5680 Jupiter umarmt Io; Jupiter entführt Ganymed. 2 Kupferstiche nach Antonio da Correggio. Je ca. 54,5 x 25,7 cm. Hollstein 20 je II. 450 € Ganz ausgezeichnete, kräftige Drucke mit Nadelproben und mit feinem Rändchen um die Plattenkante, teils bis knapp an diese geschnitten. Schwach stockfleckig bzw. fleckig, leichte montierungsbedingte Quetsch-


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5682

falten an den Ecken, je Bleistiftnummerierung in der rechten unteren Ecke, Ganymed mit winzigem Löchlein in der linken unteren Ecke, sonst in schöner und einheitlicher Erhaltung. Beigegeben von demselben zwei Kupferstiche desselben Themas und ebenfalls nach Correggio von Dominique Sornique der Kupferstich „Die schlafende Diana“ (Le Blanc 8) sowie von Gaspard Duchange der Kupferstich „Jupiter umarmt Io“. Allesamt aus der Sammlung der Grafen Harrach. Abbildung

Die umfangreiche Bildfolge beinhaltet historische Jagdszenen, Tierkämpfe und Jagden auf fantastische Tier- und Fabelwesen aus der klassischen Literatur. Meist ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete Drucke an die Einfassungslinie geschnitten. Leichte Alters- und Gebrauchsspuren, teils aufgezogen, sonst jedoch meist in guter Erhaltung. Beigegeben acht weitere Blatt nach Stradanus (New Hollstein 424, 440, 442, 443, 445, 451, 455, 463) sowie eine Radierung „Bärenjagd“ wohl nach Ridinger. Abbildung

Vespasiano Strada (1582–1622/24, Rom)

5681 Die mystische Vermählung der hl. Katharina. Radierung. 22,5 x 17,7 cm. B. XVII, S. 310, 17. 400 € Mit der Adresse von Nicolaes van Aelst. Ausgezeichneter Druck meist knapp innerhalb der Plattenkante geschnitten, oben sowie rechts teils mit derselben, unten ohne den Schriftrand. Vornehmlich verso etwas fleckig, einzelne geglättete Knickspuren sowie kleine Montierungsreste verso, unbedeutende Gebrauchsspuren, sonst sehr gutes Exemplar. Beigegen von P. Faccini. die Radierung „Blinder Bettler mit seinem Hund“ (B. 2). Abbildung

Johannes Stradanus (eigentl. van der Straet, 1523 Brügge – 1605 Florenz)

5682 nach. „Venationes“: Jagd- und Tierszenen. Ca. 40 Kupferstiche inkl. Titelblatt (von 62 Blatt). Je ca. 20,9 x 29,6 cm. Um 1578/80. Leesberg (New Hollstein) 465, 468476, 480-485, 487-488, 491, 493, 495-498, 504 (2x), 505509, 511-514, 517-518, 521, 524-525, je letzte Zustände. 600 € 5681 373


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5685

Charles Nicolas Varin (1741–1812, Châlons-sur-Marne)

5684 und Joseph Varin (1740, Châlons-sur-Marne – 1800, Paris). Die Festlichkeiten anlässlich der Einweihung der Place Royale in Reims. 4 Radierungen und Kupferstich. Je ca. 53,5 x 65,5 cm. 1771. Le Blanc 7-11. 750 €

5683

Pierre Vallet (1575 Orléans – nach 1642 wohl in Paris)

Die seltene Folge schildert die Enthüllung der Reiterstatue von Louis XV. und die damit verbundenen Feierlichkeiten, die am 25. August 1765 in Reims stattfanden. Drei der Darstellungen gehen auf gezeichnete Vorlagen des Louis Nicolas van Blarenberghe (1716-1794) zurück. Ausgezeichnete Drucke, bis auf die als Einfassungslinie dienende Zierleiste beschitten, der untere Schriftrand silhouettiert, der Text jedoch vollständig, aufgezogen. Geringfügige Erhaltungsmängel, der Gesamteindruck jedoch sehr gut. Abbildungen

5683 Bildnis des Botanikers Jean Robin. Kupferstich. 15,8 x 9,4 cm. 1608. Robert-Dumesnil 153. 400 € Jean Robin war Apotheker und Botaniker und als solcher beauftragte ihn die Pariser Medizinfakultät mit der Anlage des Jardin Royal des Plantes. Robin diente sodann als Hofgärtner unter Henry III., Henry IV. und Louis XIII. Zwei der Anfang des 17. Jahrhunderts von Robin gepflanzten, auch Scheinakazien genannten „Gewöhnlichen Robinien“ sollen die Zeit überdauert haben und gelten als die ältesten Bäume der Stadt Paris. Laut Robert-Dumesnil soll Robin ein Eunuch gewesen sein. - Prachtvoller, prägnanter Druck innerhalb der Plattenkante geschnitten. Tadellos erhalten. Beigegeben von Robert Nanteuil ein Kupferstich „Bildnis des Michel de Marolles „ (Robert-Dumesnil 171), von Hermann Swanevelt die Radierung „Die Reisenden auf einer Straße“ (Hollstein 92 wohl IV) sowie von Nicolas Plattenberg „Landschaft mit Waldweg und Wanderern“ (Le Blanc 24). Abbildung

374

Esaias van de Velde (1587 Amsterdam – 1630 Den Haag)

5685 Die Wiederherstellung des gebrochen Damms an der Lek bei Vianen. Radierung. 27,6 x 38,9 cm. Buchard 4, Hollstein 3 II (von V). 600 € Noch mit der Adresse von Broer Jansen. Ganz ausgezeichneter Druck mit Rändchen um die Einfassungslinie, unten mit der Schrift. Insgesamt etwas stockfleckig und angeschmutzt, vertikale Mittelfalte mit kleinen Risschen und Fehlstellen, weitere Erhaltungsmängel, aufgezogen auf feines Bütten, sonst noch gut. Selten. Aus der Sammlung Albert Pieter van den Briel (Lugt 407a). Abbildung


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5684

5684

Agostino Veneziano (eigentl. Agostino dei Musi, geb. um 1490 in Venedig)

5686 Die Geburt Christi. Kupferstich nach Giulio Romano. 26,3 x 38,4 cm. 1531. B. XIV, S. 18, 17 II. Wz. Kniender Pilger im Kreis. 400 € Der bei Bartsch als „très rare“ bezeichnete Kupferstich in einem ausgezeichneten Druck mit Spuren eines Rändchens um die Einfassungslinie, sonst an diese geschnitten. Vornehmlich zu den Rändern hin leicht fleckig, kleine Bleistiftannotation auf dem Sockel rechts, verso leichte geglättete Mittelfalte, kleiner unauffälliger Einriss oben rechts, kleinere meist ausgebesserte Randläsuren, weitere Gebrauchsspuren, sonst noch gut. Beigegeben von Marcantonio Raimondi die Radierung „Der Bethlehemitische Kindermord“ (B. 18), von Léon Davent aus Lafreris „Speculum...“ die Radierung „Kaiser Marc Antonio, ein Opfer darbringend“ (Zerner LD39) sowie von Diana Scultori „Christus und die Ehebrecherin“ (B. 4).

Francesco Villamena (1566 Assisi – 1624 Rom)

5687 Der Gärtner mit Cape; Der bettelnde Klosterbruder Giovanni Leonardo Geruso; Der Bruder Filippo de Rebaldis. 3 Kupferstiche. 31,9 x 20,2 cm. Nagler 65, 66, 70, Kühn-Hattenhauer 1979, S. 27-28, sowie S. 129-133. 300 € Ausgezeichnete, klare und gleichmäßige Drucke, zwei Blatt mit Rand, ein Blatt auf bzw. an die noch sichtbare Plattenkante geschnitten. Minimal angestaubt sowie vereinzelt leicht fleckig, ein Blatt verso umlaufend mit einigen Klebe- und Montierungsrückständen, dort leicht fleckig, zwei Blatt mit Spuren einer alten Fadenheftung links, sonst sehr gut erhalten. 5688 375


Miscellaneen und Trouvaillen 15. bis 18. Jahrhundert ____________________________________________________________________________________________________________

Francesco Villamena 5688 Geminian caldarostaro (Der Kastanienverkäufer). Kupferstich. 32 x 20,5 cm. Nagler 69. Wz. Kniender Heiliger im Schild (Woodward 25, Macerata 1618). Siehe M. Bury: The Print in Italy. 1550-1620, London 2001, Nr. 116, S. 167-68. 400 € Ausgezeichneter, gleichmäßiger Druck mit breitem Rand. Geringfügige Altersspuren, verso geglättete Hängefalte und vereinzelte Montierungsreste, sonst sehr gutes Exemplar. Abbildung Seite 375

Claes Jansz. Visscher (Verleger, um 1586/87–1652, Amsterdam)

5689 Die Geldwechslerin bei Kerzenschein. Radierung nach Abraham Bloemaert. 18,7 x 14 cm. Wohl nicht bei Hollstein. 350 €

5689

Ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen. Ganz ausgezeichneter, prägnanter Druck mit Rand, dieser links etwas schmäler. Geringfügig fleckig und angestaubt, vornehmlich im weißen Rand, auf einer wohl zeitgenössischen Albummontierung, sonst sehr schönes Exemplar. Beigegeben von Johannes Sadeler I. „Allegorie der Hoffnung“ (Hollstein 487), aus Ex Slg. Alexander Trittmann (Lugt 178 c) sowie von R. Sadeler die Radierung „Die Ekstase des hl. Franz von Assisi“ (Hollstein 102). Abbildung

Cornelis Visscher (1628/29–1658, Haarlem)

5690 Die Pfannenkuchenbäckerin. Kupferstich mit Radierung. 43,3 x 35 cm. Hollstein 52 VI. Wz. Trauben mit Schrift. 240 € Ganz ausgezeichneter Druck mit feinem Rändchen um die Plattenkante. Schwache Altersspuren, in den Ecken auf ein Untersatzpapier montiert, sonst sehr gut erhaltenes Exemplar. Abbildung

Maarten de Vos (1532–1603, Antwerpen)

5691 nach. Eremiten und Anachoreten aus verschiedenen Folgen. 31 Kupferstiche von Adriaen Collaert, Johannes und Raphael Sadeler. 4to. Um 1585/86, 1595-1600. 1.200 € Vorhanden sind aus den Folgen „Solitudo Sive Vitae Foeminarum Anachoritarum“ (Hollstein 925 und 937) „Solitudo Sive Vitae Patrum Eremicolarum“ (Hollstein 964, 970, 972, 976, 980, 982, 983, 985), „Sylvae Sacrae Monumenta ... Anachoretarum“ (Hollstein 995, 997, 998, 999, 1002, 1008, 1012, 1014), „Trophaeum Vitae Solitariae“ 5690 376


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5691

5692

(Hollstein 1025, 1035, 1036, 1046, 1049) und „Oraculum Anachroticum“ (Hollstein 1051, 1060, 1061, 1063, 1065, 1069, 1070, 1072). Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete Drucke meist mit dem vollen Rand. Alters- und Gebrauchsspuren, zu den Rändern teils fleckig und gebräunt, links Spuren einer alten Albumbindung, Hollstein 964 rechts teils angerändert, sonst einheitlich und noch gut. Abbildung

Cornelis de Wael (1592 Antwerpen – 1667 Rom)

5692 nach. Ansichten von Häfen mit Seglern, Sklaven und Fischern. 12 Radierungen. Je ca. 11,9 x 14,8 cm. Hollstein 34, sowie nach 24-33, 35. 450 € Bis auf Blatt 11 sämtlich Wiederholungen von M. Schaep nach einer von einem unbekannten Stecher ausgeführten Folge, die auf Vorlagen Cornelis de Waels zurückgeht. Ausgezeichnete, tonige Drucke mit feinem bis schmalem Rändchen um die Plattenkante, Blatt 11 auf die Darstellung geschnitten. Minimale Alters- und Gebrauchsspuren, vereinzelt leicht fleckig, in den Ecken alt montiert, sonst sehr gut. Sämtlich aus der Sammlung Friedrich August II. von Sachsen (Lugt 971), sowie in deren Sammlermontage. Abbildung

Antoine Watteau (1684 Valencienne – 1721 Noget-sur-Marne)

5693 nach. L‘Accord parfait. 39,3 x 30 cm. Kupferstich von Bernard Baron. (1730). Dacier/Vuaflart 23 II, Le Blanc (Baron) 62. 300 € Prachtvoller, kräftiger und gegensatzreicher Druck mit breitem Rand. Im weißen Rand vereinzelt leicht fleckig, zwei kleine, alte Nummerie-

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rungen mit Feder in Braun, links am Rand winziger Papierabriss, sowie ein kleines Löchlein im linken weißen Rand, sonst noch sehr gut erhalten. - Beigegeben ein koloriertes Blatt von Le Bas nach David Teniers „Les pecheurs Flamands“. Abbildung

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Johannes Wierix (1549 Antwerpen – um 1618 Brüssel)

5695 Madonna mit Kind an der Mauer. Kupferstich nach Albrecht Dürer. 14,4 x 10,3 cm. (1563). Alvin 630, Mauqoy-Hendrickx 750, Hollstein 987 II (von III). Wz. Bekröntes Wappen mit Berner Bär. 600 € Mit der Veränderung des Datums. Ausgezeichneter, gegensatzreicher Druck bis an die Plattenkante geschnitten. Minimal fleckig, kleine Montierungsreste verso, dünne Stellen, sonst sehr schön erhalten. Beigegeben von demselben zwei weitere Kupferstiche nach Albrecht Dürer „Die Jungfrau, das Kind säugend“ (Hollstein 983 I von II) und „Die Jungfrau mit Kind im Glorienschein“ (Hollstein 962), von letzterem beigegeben eine weitere Wiederholung nach Dürers Original, insgesamt 4 Blatt. Abbildung

5695

Franz Edmund Weirotter (1730 Innsbruck – 1771 Wien)

5694 Ca. 132 Blatt des Künstlers, vornehmlich Landschaftsdarstellung. 4to-12mo. 400 € Interessanter Querschnitt durch das radierte Werk des österreichischen Kupferstechers, der sich vorwiegend der Darstellung der Landschaft hingab. Die nachstehend genannten Folgen liegen vollständig vor: „Six differentes Vues d‘après Nature.“ (W. 41-46), „Suite de Paysages. Vues des Environs de Andelis.“ (W. 84-89), „Vues de la Seine“ (W.90-95), die beinahe vollständige Suite der „Dritte(n) Folge von Gegenden und Bruchstücken. Alter Gebaeude.“ (W.144-156, 158-161). Darüber hinaus vorhanden u.a. die folgenden Blätter, W. 13, 20, 29-41, 48-50, 56, 60, 62, 96-100, 102, 104-116, 118, 122, 127, 133, 136, 139, 143, 163, 165-166, 168, 170, 172, 173, 175, 176-204, 208-214. Ausgezeichnete bis ganz ausgezeichnete Drucke, meist mit feinem bis schmalem Rand. Alters- und Gebrauchspsuren, sonst insgesamt gut erhalten. Beigegeben von Schmutzer die Radierung „Bildnis des Franz Edmund Weitotter“ von 1771. Abbildung

5694 378


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5696

5697

Domenico Zenoi Johannes Wierix

(tätig in Venedig zwischen 1560 und 1580)

5696 Die Melancholie (Melencolia I.). Kupferstich nach Albrecht Dürer. 23,2 x 18,6 cm. 1602. Alvin 1576, Mauquoy-Hendrickx 1556, Hollstein 2000.

5698 Der Sieg über die Unwissenheit oder: Die Erleuchtung Franz I., König von Frankreich. Kupferstich nach Rosso Fiorentino. 29,8 x 39,8 cm. Robert-Dumesnil VIII, S. 25, Nagler 15. Wz. Adler im Kreis mit Krone.

900 € Ganz ausgezeichneter Druck knapp bis an die Plattenkante geschnitten, mit Spuren eines Rändchens. Winziger Papierausriss am rechten Rand unten, kleines Rostfleckchen am Saum des Kleides rechts, sonst in sehr schöner Erhaltung. Beigegeben von demselben der Kupferstich „Das jüngste Gericht“ nach Michelangelo (Hollstein 394). Abbildung

Thomas Worlidge (1700 Peterborough – 1766 Hammersmith)

5697 Bildnisse, Figurenstudien, biblische Szenen. 20 Radierungen. 12mo - 4to. 400 €

900 € Die Komposition geht auf eine im Jahre 1535 oder 36 entstandene und verlorengegangene Zeichnung Rosso Fiorentinos zurück, die durch einen Kupferstich René Boyvins überliefert ist. Das vorliegende Blatt gibt die Version Boyvins unter Abwandlung einzelner Details im Gegensinn wieder, unten ist die Komposition um einen Schriftrand mit Groteskenkopf und italienischen Versen erweitert. - Ganz ausgezeichneter, kräftiger Druck mit der vollen Darstellung oben und unten, links sowie rechts knapp beschnitten. Leichte vertikale Mittelfalte, geringfügig fleckig, kleine unauffällige Ausbesserungen unten links der Mitte, winzige Löchlein, die rechte obere Ecke ausgebessert und fein retuschiert, sonst in guter Erhaltung. Selten. Beigegeben von René Boyvin sechs Kupferstiche aus der „Geschichte von Jason und dem Goldenen Vlies“ (R-D 42, 46, 51, 52, 56). Abbildung Seite 380

Ausgezeichnete Drucke, meist mit Rändchen. Geringe Altersspuren, sämtlich auf Untersatzkarton montiert. Beigegeben 22 radierte Bildnisse von Spilsbury. Sämtlich aus der Sammlung der Grafen Harrach.. Abbildung

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5698

Lorenzo Zucchi (1704 Venedig – 1779 Dresden)

5699 „Li Sette Sacrementi di Giuseppe Crespi“. 8 Radierung inkl. Titelblatt. 44 x 30,2 cm. 1767. Nagler 31. Wz. Traube; Bekröntes Wappen mit schreitendem Löwen. 600 € Die vollständige Folge in ganz ausgezeichneten, kräftigen Drucken mit Rändchen. Insgesamt etwas angestaubt, teils leicht stockfleckig sowie mit oberflächlichen Bereibungen, weitere kleine Gebrauchs- und Erhaltungsspuren, sonst in schöner bis sehr schöner Erhaltung. Abbildung

5699 380


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R E G I ST E R

A Abel, Joseph 5262, 5475 Agricola, Carl J. A. 5373-5374 Aldegrever, H. 5476-5480 Alix, Pierre-Michel 5263 Altdorfer, Albrecht 5000-5001, 5481-5483 Amato, Francecso 5002 Amman, Jost 5003 Angolo, G. B. d‘ 5004-5005 Angolo, M. d´ 5006, 5484-5485 B Baldung, Hans 5007, 5486 Barbari, Jacopo de´ 5487 Barbault, Jean 5264 Barry, James 5265 Barth, Karl 5375 Bartsch, Adam von 5266 Bary, Hendrik 5008 Beatrizet, Nicolas 5009-5011 Beauvarlet, Jacques Firmin 5488 Beham, Barthel 5012, 5489 Beham, Hans Sebald 5013-5018, 5490-5494 Behrens, Peter 5450 Bella, St. della 5019-5020, 5495 Bellange, Jacques 5021 Bemmel, Peter von 5267 Benaglia, Giuseppe 5376 Benedetti, Thomas 5377 Berchem, Nicolaes 5022 Bergler d. J., Joseph 5268 Bernatti, Antonio 5378 Besler, Basilius 5496 Biscaino, Bartolomeo 5497 Blocklandt, Anthonie van 5498 Bloemaert, Abraham 5499 Blooteling, Abraham 5023-5024 Blyth, Robert 5269-5271 Bock, Christoph Wilhelm 5500 Boel, Coryn 5501-5502 Bol, Ferdinand 5025, 5503 Bol, Hans 5026 Bolswert, Schelte Adams 5504 Bonasone, Giulio 5027-5028, 5505-5506 Borcht, Pieter van der 5029 Bosch, Hieronymus 5030 Bossard, Johann M. 5451-5452 Bosse, Abraham 5031 Bossi, Benigno 5272-5274 Both, Jan 5032-5033 Boullogne, Louis de 5507 Bracquemond, Félix 5379-5381 Brambila, Fernando 5382

Brauwere, Paschatius de 5034 Bril, Paul 5035-5036 Brustolon, G. B. 5275 Bürkner, Hugo 5383 Buytewech, Willem 5037 Bye, Marcus de 5038 C Callot, J. 5039-5041, 5508-5509 Canaletto 5276-5277, 5510 Cantarini, Simone 5042 Caroto, Giovanni 5511 Carracci, Agostino 5512 Carrière, Eugène 5384 Cartaro, Mario 5513 Cassas, L.-F. 5278-5280 Cassini, Giovanni Maria 5281 Castiglione, G. Benedetto 5043 Cavalieri, G. B. de 5044, 5514 Chantereau, J.-Fr.5282 Charpentier, François 5283 Chodowiecki, Daniel 5515-5517 Citterio, Francesco 5385 Clarot, Josef Adrianus 5284 Cleve, Marten van 5046 Cleve III, Hendrik van 5045 Cleyn, Franz 5047 Cochin, Nicolas 5048 Coecke van Aelst, P. 5049, 5518 Collaert, Adriaen 5050-5051 Collaert I, Hans 5052-5053 Collaert II, Jan 5054 Cornelius, Peter von 5386 Cort, Cornelis 5055 Cottafavi, Gaetano 5387 Cranach d. Ä., Lucas 5519-5520 Crépy, Louis 5521 Crüger, Dietrich 5522 Cunego, Domenico 5523 D Dance, Nathaniel 5285 Darnstedt, Johann Adolph 5388 David, Giovanni 5524 Debucourt, Ph. L. 5286 Delfos, Abraham 5287 Delville, Jean 5452a Dente, Marco 5525 Desprez, Louis-Jean 5288 Deutsch 5056-5057 Dolendo, Zacharias 5058, 5526 Dujardin, Karel 5540 Dupont, Pieter 5390 Dürer, Albrecht 5059-5092, 5527-5539

Dusart, Cornelis 5093 Dyck, Anthony van 5541 Dyck, Daniel van den 5094 E Earlom, Richard 5289 Eckersberg, Erling 5391 Eekman, Nikolaas Mathijs 5453 Englisch 5392 Erhard, Johann Chr. 5393-5394 F Fantin-Latour, Henri 5395 Farinati, Orazio 5095 Feoli, Vincenzo 5290 Fialetti, Odoardo 5096 Fischer, Joseph 5291 Flamen, Albert 5097, 5542 Flaxman, John 5292 Floris, Frans 5098 Folo, Giovanni 5543 Fontana, Giovanni Battista 5099 Fortuny y Marsal, Mariano José Maria Bernardo 5396, 5454 Francia, Giacomo 5544 Franco, G. B. 5100-5102 Französisch 5293, 5397, 55455546 Freidhoff, Johann Joseph 5294 Fries, Ernst 5398 Frye, Thomas 5295 Füger, Friedrich Heinrich 5296 Fürstenberg-Feuchtschnauz, Frieda 5127 G Gail, Wilhelm 5399 Galle, Philips 5103-5104 Gauermann, Jacob 5400 Genoels, Abraham 5547 Germain, Louis 5297 Gheyn II, Jacques de 5105 Gheyn III, Jacques de 51065107, 5548-5549 Ghisi, Adamo 5108 Ghisi, Giorgio 5109, 5550 Giaconi, Vincenzo 5298 Giampiccoli, Giuliano 5299 Giovane, Francesco 5110 Godefroy, François 5551 Gole, Jacob 5552 Goltzius, Hendrick 5111-5116, 5553-5555 Goltzius, Julius 5117 Goudt, Hendrik 5556

Goya, Francisco de 5300-5304, 5557-5569 Graves, Robert 5600 Greuter, Matthäus 5118 Grimaldi, G. F. 5119-5120 Groeningen, Gerard de 5121 Groensveld, Jan 5122 H Hackert, J. P. 5601-5602 Haelwegh, Adriaen 5603 Hamilton, Gavin 5604 Hansen, Constantin 5401 Heemskerck, M. van 5123-5124 Helleu, Paul César 5402 Héroux, Bruno 5455 Herrmann, Paul 5456 Herz, Johann Daniel 5304a Heyden, Jacob van der 5126 Hillegaert, Paulus van 5127 Hoey II, Nicolaes de 5605 Hogarth, William 5305-5306, 5606-5609 Holbein d. J., Hans 5128 Hollar, Wenzel 5610-5611 Holsteyn II, Pieter 5129 Hondius, Hendrick 5130 Hooghe, Romeyn de 5131, 5612 Hopfer, Daniel 5132-5133 Hopfer, Hieronymus 5613 IJ Ilsted, Peter 5403-5408 Italienisch 5134, 5307, 5614 Jacobé, Johann 5308 Jamnitzer, Christoph 5135-5137 Jegher, Christoffel 5615 Jode, Arnold de 5616 Jode, Gerard de 5138 K Kauffmann, A. 5309, 5617 Klein, Johann Adam 5409-5410 Klinger, Max 5457-5464 Kobell, Hendrik 5310 Kobell, Wilhelm von 5411 Koch, Joseph Anton 5311 Kolbe, Carl Wilhelm 5312, 5618 Kornerup, Jacop 5412 Kuhnert, Wilhelm 5413-5416 L Lafreri, Antonio 5139 Lairesse, Gerard de 5140 Langaskens, Maurice 5417

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Register_______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Larsen, Carl F. E.5418-5419 Lasinio, Carlo 5313-5314 Lautensack, H. 5141-5144, 5619 Lauwers, Nicolaes 5620 Legrand, Louis 5465 Leopold, J. Fr. 5315 Lepautre, Jean 5621 Leudner, Joseph 5420 Leyden, Lucas van 5145-5147, 5622-5627 Lindström, Carl Jacob 5421 Liotard, Jean Étienne 5316-5317 Londerseel, Jan van 5148, 5628 Lorrain, Claude 5629 Lovisa, Domenico 5317a Lutma II, Janus 5149 Luyken, Jan 5630 M Marieschi, Michele 5318-5319 Martini, Biagio 5423 Matham, Jacob 5150-5151, 5631 Matheus, George 5152 Maulbertsch, F. A. 5320-5321 Meister IB 5153 Meister IBO 5632 Meister IHS 5154 Meister NDB 5155 Menzel, Adolph von 5424 Meryon, Charles 5425-5426 Meyer, Ernst 5427 Mignon, Jean 5156 Mitelli, G. M. 5633-5635 Moitte, Jean-Guillaume 5322 Monaco, Pietro 5636 Monogrammist ZBM 5157 Moreelse, Paulus 5158 Moulijn, Simon 5466 Muller, Jan Harmensz. 51595161, 5637-5638 N Nadorp, Franz J. Heinrich 5428 Neumann, Hans 5467-5468 Neyts, Gillis 5162 Niederländisch 5639-5640 Noorde, Cornelis van 5323

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OP Onofri, Crescenzio 5163-5164 Ostade, Adriaen van 5165-5169, 5641-5645 Panderen, Egbert van 5170 Panneels, Willem 5171 Papierantiquitäten 5372 Passe d. Ä., Crispijn de 51725175, 5646 Pauwels, Andries 5176 Pencz, Georg 5177, 5647-5649 Perelle, Gabriel 5178 Perrier, François 5179 Pether, William 5324 Philippon, Adam 5180 Pichler, Johann Peter 5325-5326 Piranesi, Giovanni Battista 5327-5350, 5650-5658 Piroli, Tommaso 5659 Poelenburgh, Simon 5181 Pool, Mattys 5182 Possenti, Giovanni Pietro 5183 Pouget, Jean H. Prosper 5660 Primaticcio, Francesco 5661 QR Queborn, Crispijn van den 5662 Radl, Anton 5429 Rahl, Carl Heinrich 5430 Raimondi, M. 5184, 5663 Ramboux, Johann Anton 5431 Ratti, Carlo Giuseppe 5351 Reinhart, J. Christian 5352 Rembrandt Harmensz. van Rijn 5185-5198, 5199, 5664-5669 Rethel, Alfred 5432 Rheinisch 5200 Ribera, Jusepe de 5201-5202 Richter, Adrian Ludwig 5433 Ridinger, Johann Elias 5353 Robetta, Cristoforo di M. 5203 Rockstroh, Chr. D. G. 5670 Roghman, Geertruyd 5204 Roghman, Roelant 5205 Rosa, Salvator 5671 Rosbach, Johann Friedrich 5354 Rubens, Peter Paul 5206 Ruckteschell, Walter von 5434

Ruischer, Johannes 5207 Russ, Carl 5435-5436

Trento, Antonio da 5241 Troost, Cornelis 5359

S Sabatelli, Luigi 5437 Sadeler, Aegidius 5208-5210 Sadeler, Justus 5214-5215 Sadeler I, Johannes 5211-5213, 5672-5673 Saenredam, Jan 5216-5219, 5674 Sandrart, Susanna M. von 5220 Scaramuccia, Luigi 5675 Schäufelein, Hans 5221-5222 Schennis, Friedrich von 5469 Schirmer, Johann Wilhelm 5438 Schmidt, M. Johann 5355-5356 Schmutzer, Ferdinand 5439 Schoel, Hendrick van 5223 Schön, Erhard 5676 Schönfeld, Johann H. 5224 Schönschütz, Joseph 5439a Schumer, Johannes 5677 Scultori, Diana 5225 Scultori, Giovanni Battista 5678 Serwouters, Pieter 5226-5227 Silvestre, Israel 5228-5230 Solis, Virgil 5231 Spranger, Bartholomäus 5233 Springinklee, Hans 5232, 5679 Steelink Jr., Willem 5471 Steen, Franciscus van der 5680 Steppes, Edmund 5470 Strada, Vespasiano 5681 Stradanus, Johannes 5234, 5682 Stubenrauch, Carl Ph. von 5440 Swanevelt, Herman van 5235

UVW Uhl, Joseph 5472 Váchal, Josef 5473 Vallet, Pierre 5683 Varin, Charles Nicolas 5684 Velde, Esaias van de 5685 Velde II, Jan van de 5242-5246 Vellert, Dirk 5247 Veneziano, Agostino 5686 Vertue, George 5360 Vico, Enea 5248 Vieira de Matos, Francisco 5361 Vien, Joseph-Marie 5362-5363 Villamena, Fr. 5687-5688 Viller 5364 Vinkeles, Reinier 5365-5367 Visscher, Claes J. 5249, 5689 Visscher, Cornelis 5690 Visscher, Johannes 5250 Vliet, Johannes Jorisz. van 5251 Vorsterman I, Lucas 5252 Vos, M. de 5253-5254, 5691 Wael, Cornelis de 5255, 5692 Waterloo, Anthonie 5256-5257 Watteau, Antoine 5693 Weirotter, Franz Edmund 5694 Wenig, J. G. 5258 Weyer, Gabriel 5259 Whistler, J. A. McNeill 5444 Wierix, Johannes 5260-5261, 5695-5696 Winterhalder 5445 Wolff, Heinrich 5474 Worlidge, Thomas 5697 Wrenk, Franz 5368 Zancon, Gaetano 5369 Zauli, Giuseppe 5370 Zenoi, Domenico 5698 Zocchi, Giuseppe 5371 Zorn, Anders 5446-5449 Zucchi, Lorenzo 5699

T Tempesta, Antonio 5236 Teniers II, David 5237 Teyler, Johann 5238 Tiepolo, Giovanni D. 5358 Tissot, James Joseph 5441 Tizian 5239 Toulouse-Lautrec, H. de 5442 Traut, Wilhelm 5240 Travies, Édouard 5443


Katalogbearbeitung Dr. Ruth Baljöhr David Bassenge Lea Kellhuber Nadine Keul Harald Weinhold Eva Dalvai

Gestaltung & Satz Stefanie Löhr Fotografie / Reproduktionen Christoph Anzeneder Maria Benkendorf Jochen Flad Annette Stübinger


V ER ST EIGERU NG S - BEDI NGU NGEN 1. Die GALERIE GERDA BASSENGE KG, nachfolgend Versteigerer genannt, versteigert als Kommissionärin im eigenen Namen und für Rechnung ihrer Auftraggeber (Kommittenten), die unbenannt bleiben. Die Versteigerung ist freiwillig und öffentlich im Sinne des § 383 III BGB. 2. Der Versteigerer behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen. 3. Sämtliche zur Versteigerung kommenden Gegenstände können vor der Ver­steigerung besichtigt und geprüft werden. Die Sachen sind gebraucht. Erhaltungszustände der einzelnen angebotenen Arbeiten bleiben im Katalog in der Regel unerwähnt. Die Katalogbeschreibungen sind keine Garantien im Rechtssinne und keine vertraglich vereinbarten Beschaffenheitsangaben. Gleiches gilt für individuell angeforderte Zustandsberichte. Sie bringen nur die subjektive Einschätzung des Versteigerers zum Ausdruck und dienen lediglich der unverbindlichen Orientierung. Alle Gegenstände werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden. Soweit nicht in der Katalogbeschreibung explizit erwähnt, sind Rahmungen nicht bindender Bestandteil des Angebots. Der Käufer kann den Versteigerer nicht wegen Sachmängeln in Anspruch nehmen, wenn dieser seine Sorgfaltspflichten erfüllt hat. Der Versteigerer verpflichtet sich jedoch, wegen rechtzeitig vorgetragener, begründeter Mängelrügen innerhalb der Verjährungsfrist von 12 Monaten ab dem Zeitpunkt des Zuschlags seine Ansprüche gegenüber dem Einlieferer (Auftraggeber) geltend zu machen. Im Falle erfolgreicher Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet der Versteigerer dem Erwerber den Kaufpreis samt Aufgeld. Die Haftung des Versteigerers auf Schadensersatz für Vermögensschäden – gleich aus welchem Grund – ist ausgeschlossen, es sei denn, dem Versteigerer fiele Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last. Die Haftung bei Verletzung von Leben, Körper und Gesundheit bleibt unberührt. 4. Der Zuschlag erfolgt nach dreimaligem Aufruf an den Höchst­ bieten­den. Der Versteigerer kann den Zuschlag verweigern oder unter Vor­behalt erteilen. Wenn mehrere Personen dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den Zuschlag zurücknehmen und die Sachen erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen worden ist oder wenn der Höchst­bietende sein Gebot nicht gelten lassen will oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. 5. Im Falle eines schriftlichen Gebotes beauftragt der Interessent den Versteigerer für ihn während der Versteigerung Gebote abzugeben. In schriftlichen Aufträgen ist bei Differenzen zwischen Nummer und Kennwort das Kennwort maßgebend. 6. Telefonische Gebote und Online-Direkt-Gebote über das Internet bedürfen der vorherigen Anmeldung beim Versteigerer und dessen Zustimmung. Für die Bearbeitung übernimmt der

Versteigerer jedoch keine Gewähr. Telefonische und OnlineGebote werden nur akzeptiert, wenn der Bieter bereit ist, den ihm zuvor mitgeteilten Mindestpreis des jeweiligen Loses zu bieten. Auch bei Nichtzustandekommen einer Verbindung gilt, dass für den Auktionator dieses Gebot in Höhe des Mindestpreises verbindlich ist. Für das Zustandekommen einer entsprechenden Telefon- oder Onlineverbindung übernimmt der Versteigerer keine Gewähr. Das Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen findet auf solche Gebote keine Anwendung (§ 312d Abs. 4 Nr. 5 BGB). 7. Mit der Erteilung des Zuschlages geht die Gefahr für nicht zu vertretende Verluste und Beschädigung auf den Ersteigerer über. Das Eigentum an den ersteigerten Sachen geht erst mit vollstän­ digem Zahlungseingang an den Erwerber über. 8. Auf den Zuschlagspreis ist ein Aufgeld von 28% zu entrichten, in dem die Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis enthalten ist (Differenzbesteuerung) oder ein Aufgeld von 23% auf den Zuschlag zzgl. der USt von z.Zt. 19% (Regelbesteuerung), bei Büchern beträgt die Umsatzsteuer 7% (Regelbesteuerung).Die im Katalog mit einem * gekennzeichneten Objekte unterliegen in jedem Fall der Regelbesteuerung (Aufgeld von 23% auf den Zuschlag zzgl. der USt von z.Zt. 19%). Bei den im Katalog mit einem ^ gekennzeichneten Objekten ist Einfuhrumsatzsteuer angefallen. In diesen Fällen wird zusätzlich zu einem Aufgeld von 25% (Differenzbesteuerung) die verauslagte Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von z.Zt. 7% auf den Zuschlag erhoben. Für bundesdeutsche Kunsthändler und Antiquare, die zum Vor­s teuer­abzug berechtigt sind, kann die Gesamt­rech­nung auf Wunsch, wie bisher nach der Regelbesteuerung ausgestellt werden. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Dritt­ länder (außerhalb der EU) und – bei Angabe ihrer USt.-Identi­ fikations-Nr. bei Auftragserteilung als Nachweis der Berechtigung zum Bezug steuerfreier innergemeinschaftlicher Lieferungen – auch an Unternehmen in anderen EU-Mitgliedsstaaten, unter der Voraussetzung, dass sie für gewerblichen Gebrauch einkaufen. Eine Korrektur nach Rechnungsstellung ist nicht möglich. Alle anderen Käufe aus EU-Ländern unterliegen der Umsatzsteuer. Ausländischen Käufern außerhalb der Europäischen Union wird die Umsatzsteuer erstattet, wenn binnen 4 Wochen nach der Auktion der deutsche zollamtliche Ausfuhrnachweis und der zollamt­ liche Einfuhrnachweis des entsprechenden Importlandes erbracht werden. Bei Versand durch uns gilt der Ausfuhrnachweis als gegeben. Bei Online-Live-Geboten über externe Internetplattformen erhöht sich das Aufgeld um die dort anfallende Transaktions­gebühr. Wäh­rend oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rech­ nun­­gen bedür­fen einer beson­de­ren Nachprüfung und eventueller Berichtigung; Irrtum vor­behalten. 9. Die Auslieferung der ersteigerten Stücke erfolgt in unseren Ge­ schäftsräumen gegen Bezahlung. Kreditkarten (Mastercard, VISA, American Express), Schecks sowie andere unbare Zahlungen werden nur erfüllungshalber angenommen. Bankspesen/


Transaktionsge­bühren bzw. Kursverluste können zu Lasten des Käufers gehen. Die Auf­ bewahrung erfolgt auf Rechnung und Gefahr des Käufers. Der Versand wird gegen Vorabrechnung des Rechnungsbetrages ausgeführt. Die Versandspesen sowie die Kosten für Versicherung gegen Verlust und Beschä­digung gehen zu Lasten des Käufers. Übersteigen die tatsäch­lichen Versandkosten die vorab berechnete Pauschale, so wird die Differenz dem Käufer nachträglich in Rechnung gestellt. 10. Bei der Ausfuhr von Kulturgütern aus dem Gemeinschaftsgebiet der EG ist gem. der EG-Verordnung Nr. 116/2009 abhängig von Kategorie und Wert des Objekts ggf. eine Ausfuhrgenehmigung erforderlich. Aus Gründen des Artenschutzes können Objekte aus bestimmten, geschützten Materialien (u.a. Elfenbein, Schildpatt, Perlmutt und einige Korallenarten) besonderen Im- und Export­beschränkungen unterliegen. Zum Zwecke des Exports (insbesondere außerhalb der Europäischen Union) kann hierfür eine spezielle Ausfuhrgenehmigung gemäß der Verordnung (EG) Nr. 338/97 erforderlich sein. Entsprechende Ausfuhrgenehmigungen können nur unter strengen Bedingungen erteilt und ggf. auch gar nicht erlangt werden, auch kann der Import dieser Gegenstände in manche Staaten ein­geschränkt oder untersagt sein. Der Käufer ist selbst dafür verantwortlich, sich über etwaige Im- und Exportbeschränkungen zu informieren. Export und Import entsprechender Objekte erfolgen allein auf Rechnung und Gefahr des Käufers. 11. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Der Versteigerer ist berechtigt, falls nicht innerhalb von zwei Wochen nach der Versteigerung Zahlung geleistet ist, den durch den Zuschlag zustande gekommenen Kaufvertrag ohne weitere Fristsetzung zu annullieren, Verzugszinsen in banküblicher Höhe – mindestens jedoch 1 % auf den Bruttopreis je angebrochenen Monat – zu berechnen und von dem Ersteigerer

wegen Nichterfüllung Schadenersatz zu verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache in einer neuen Auktion nochmals versteigert wird und der säumige Käufer für einen Minder­erlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung einschließlich der Gebühren des Auktionshauses aufzukommen hat. Zu einem Gebot wird er nicht zugelassen, auf einen etwaigen Mehrerlös hat er keinen Anspruch. 12. Erfüllungsort und Gerichtsstand im vollkaufmännischen Verkehr ist Berlin. Es gilt ausschließlich deutsches Recht. Das UNAbkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. 13. Die im Katalog aufgeführten Preise sind Schätzpreise, keine Limite. 14. Der Nachverkauf ist Teil der Versteigerung, bei der der Interessent entweder telefonisch oder schriftlich (im Sinne der Ziffern 5 und 6) den Auftrag zur Gebotsabgabe mit einem bestimmten Betrag erteilt. 15. Die Abgabe eines Gebotes in jeglicher Form bedeutet die Anerkennung dieser Versteigerungsbedingungen. Der Versteigerer nimmt Gebote nur aufgrund der vorstehenden Versteigerungs­ bedingungen entgegen und erteilt dementsprechend Zuschläge. Kommissionäre haften für die Käufe ihrer Auftraggeber. 16. Sollte eine der vorstehenden Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. David Bassenge Geschäftsführer Stand: November 2018

Eindeutig identifizierbare Werke mit einem Schätzpreis von mind. 2500 Euro werden vor der Auktion mit dem Art Loss Register abgeglichen.


CON DI T IONS OF SA L E 1. The Galerie Gerda Bassenge KG, subsequently called “the auctioneer” carries on business as commission-agent in its own name on behalf of its voluntary con­signors. This auction sale is a public one in the sense of § 383 III BGB. 2. The auctioneer reserves the right to combine, to split, to change or to withdraw lots before the actual final sale. 3. All objects put up for auction can be viewed and examined prior to the sale at the times made known in the catalogue. The items are used and sold as is. As long as not explicitly mentioned in the catalogue description, framing is not an inherent part of the offer. As a rule, the condition of the individual work is not given in the catalogue. Catalogue descriptions are made with as much care as possible, but the descriptions do not fall under the statutory paragraph for guaranteed legal characteristics. The same applies for individually requested condition reports. These also offer no legal guarantee and only represent the subjective assessment of the auctioneer while serv­ing as a non-binding orientation. The liability for damage to life, body or health shall remain unaffected. In case of a justified claim, however, he will accept the responsibility to make a claim for restitution on behalf of the buyer against the consignor within a period of 12 months, running from the fall of the hammer. In the event of a successful claim the auctioneer will refund the hammerprice plus premium. 4. The highest bidder acknowledged by the auctioneer shall be deemed the buyer. In case of identical bids the buyer will be deter­ mined by drawing lots. In the event of a dispute the auctioneer has the absolute discretion to reoffer and resell the lot in dispute. He may also knock down lots conditionally. 5. In the case of a written bid the bidder commissions the auctioneer to place bids on his behalf during the auction. In cases where there is a discrepancy between number and title in a written bid the title shall prevail. 6. Telephone and direct online bidding via the internet must be approved in advance by the auctioneer. The auctioneer cannot be held liable for faulty connections or transmission failure. In such a case the bidder agrees to bid the reserve price of the corresponding lot. For such bidding the regulations of long distance contracts do not apply (Fernabsatzverträge) [cf § 312d IV,5 BGB]. 7. On the fall of the auctioneer’s hammer title to the offered lot will pass to the acknowledged bidder. The successful buyer is obliged to accept and pay for the lot. Ownership only passes to the buyer when full payment has been received. The buyer, however, immediately assumes all risks when the goods are knocked down to him.

8. A premium of 28% of the hammer price will be levied in which the VAT is included (marginal tax scheme) or a premium of 23% of the hammer price plus the VAT of 19% of the invoice sum will be levied [books: 7%] (regular tax scheme). Buyers from countries of the European Union are subject to German VAT. Items marked with an * are subject to the regular tax scheme (premium of 23% of the hammer price plus the current VAT of 19%). Items marked with an ^ are subject to import duty. In these cases in addition to a premium of 25% (marginal tax scheme), the charged import tax of currently 7% will be added to the hammer price. Exempted from these rules are only dealers from EU-countries, who are entitled, under their notification of their VAT ID-Number, to buy on the basis of VAT-free delivery within the European Union. Notification of VAT ID-Numbers must be given to the auctioneer before the sale. For buyers from non EU-countries a premium of 23% will be levied. VAT will be exempted or refunded on production of evidence of exportation within 4 weeks of the auction, or, if appropriate, importation to another country. This is taken as given when the dispatch is effected by us. Live bidding through external online platforms entails a transaction fee stipulated by the platform and will be added to the premium. Due to the work overload of the accounting department during auctions, invoices generated during or directly after an auction require careful revision and possible correction; errors excepted. 9. Auction lots will, without exception, only be handed over after pay­ment has been made. Credit cards (VISA, Mastercard, American Express), checks and any other form of non-cash payment are accepted only on account of performance. Exchange rate risk and bank charges may be applicable. Storage and dispatch are at the expense and risk of the buyer. If the shipping costs exceed the lump sum on the invoice the outstanding amount will be billed separately. 10. According to regulation (EC) No. 116/2009, an export license is necessary when exporting cultural goods out of European Community territory, depending on the type or value of the object in question. 
For the purposes of wildlife conservation, it is necessary to obtain an export license according to regulation (EC) No. 338/97 when exporting objects made from certain protected materials (incl. ivory, tortoiseshell, mother-of-pearl and certain corals) out of the territory of the European Community. Export licenses for objects made of protected materials are only granted under strict conditions or may not be granted at all. The import of such objects may be restricted or prohibited by certain countries. It is the buyer’s responsibility to inform himself, whether an object is subject to such restrictions. Export and import of such objects are at the expense and risk of the buyer.


11. The buyer is liable for acceptance of the goods and for payment. The purchase price shall be due for payment upon the lot being knocked down to the buyer. In case of a delayed payment (two weeks after the sale) the purchaser will be held responsible for all resultant damages, in particular interest and exchange losses. In case of payment default the auctioneer will charge interest on the outstanding amount at a rate of 1% to the gross price per month or part of month. In such an event the auctioneer reserves the right to annul the purchase contract without further notice, and to claim damages from the buyer for non-fulfilment, accordingly he can reauction the goods at the buyer’s expense. In this case the buyer is liable for any loss incurred, the buyer shall have no claim if a higher price has been achieved. He will not be permitted to bid. 12. The place of fulfillment and jurisdiction is Berlin. German law applies exclusively; the UN-Treaty (CISG) is explicitly excluded. 13. The prices quoted after each lot are estimates, not reserves.

14. The after-sales is part of the auction in which the bidder places either by tele­phone or in written form (as stated in number 5 and 6) the order to bid a set amount. 15. By making a bid, either verbally in the auction, by telephone, written by letter, by fax, or through the internet the bidder confirms that he has taken notice of these terms of sale by auction and accepts them. Agents who act on behalf of a third party are jointly and separately liable for the fulfillment of contract on behalf of their principals. 16. Should one or the other of the above terms of sale become wholly or partly ineffective, the validity of the remainder is not affected. In the event of a dispute the German version of the above conditions of sale is valid. David Bassenge As of November 2018


Besitzer 1: 5012, 5014, 5047, 5093, 5101, 5126, 5141, 5142, 5143, 5144, 5167, 5303, 5304, 5317, 5544, 5615, 5643. 2: 5398. 3: 5023, 5042, 5060, 5082, 5250, 5252, 5305, 5306, 5312, 5314, 5318, 5319, 5336, 5388, 5567, 5607, 5652. 4: 5437. 5: 5446, 5447, 5449. 6: 5387, 5450, 5456, 5470, 5472, 5473. 7: 5116, 5240, 5277, 5539. 8: 5397, 5677. 9: 5021, 5030, 5034, 5057, 5107, 5128, 5132, 5150, 5156, 5232, 5238, 5251, 5268, 5291, 5410, 5438. 10: 5010, 5360, 5504, 5608, 5668, 5696. 11: 5005. 12: 5516, 5517. 13: 5199. 14: 5451, 5452. 15: 5243. 16: 5180. 17: 5295, 5405, 5407, 5412, 5418, 5419. 18: 5244, 5605. 19: 5185, 5429. 20: 5518, 5676. 21: 5100, 5109, 5154, 5157, 5203, 5484, 5485, 5503, 5506, 5525, 5553, 5556, 5573, 5632, 5637, 5638, 5661, 5674, 5678, 5698. 22: 5338, 5401, 5406. 23: 5048, 5055, 5099, 5114, 5135, 5136, 5137, 5139, 5140, 5161, 5162, 5163, 5164, 5171, 5173, 5176, 5200, 5220, 5226, 5248, 5258, 5263, 5272, 5275, 5282, 5284, 5287, 5288, 5290, 5298, 5299, 5316, 5320, 5322, 5351, 5354, 5358, 5361, 5362, 5377, 5383, 5391, 5396, 5409, 5421, 5427, 5428, 5430, 5443, 5500, 5513, 5681, 5684, 5688, 5689. 24: 5477, 5478, 5479. 25: 5646. 26: 5426. 27: 5510. 28: 5155, 5667. 29: 5372, 5487, 5570, 5609. 30: 5662. 31: 5375, 5386, 5420, 5434, 5445. 32: 5118. 33: 5035, 5058, 5094, 5106, 5110, 5175, 5186, 5193, 5194, 5196, 5198, 5202, 5209, 5213, 5219, 5247, 5276, 5349, 5376, 5417, 5452a, 5457, 5514, 5549, 5664, 5687, 5690. 34: 5337, 5348, 5557, 5650, 5656, 5693. 35: 5165, 5166, 5168, 5246. 36: 5423. 37: 5158, 5498, 5546, 5571, 5575, 5578, 5579, 5581, 5583, 5584, 5586, 5619. 38: 5192. 39: 5537. 40: 5008, 5216, 5324, 5364, 5370, 5436, 5501, 5502, 5521, 5554. 41: 5496. 42: 5072. 43: 5255. 44: 5350. 45: 5097, 5178, 5542, 5547, 5692. 46: 5224, 5239, 5618. 47: 5022, 5026, 5031, 5032, 5033, 5038, 5045, 5046, 5050, 5051, 5052, 5053, 5054, 5103, 5104, 5112, 5113, 5117, 5121, 5122, 5123, 5124, 5127, 5130, 5131, 5138, 5172, 5174, 5182, 5204, 5208, 5211, 5212, 5214, 5217, 5223, 5227, 5230, 5231, 5235, 5242, 5245, 5249, 5253, 5254, 5259, 5261, 5267, 5311, 5313, 5315, 5352, 5353. 48: 5041, 5228, 5229, 5273, 5300, 5331, 5332, 5333, 5334, 5335, 5339, 5340, 5341, 5342, 5343, 5344, 5345, 5346, 5347, 5462, 5463, 5464, 5653, 5654, 5657. 49: 5400. 50: 5317a. 51: 5491, 5530. 52: 5606. 53: 5404, 5497. 54: 5278, 5279, 5280. 55: 5321. 56: 5555. 57: 5432, 5433. 58: 5393, 5394. 59: 5000, 5001, 5009, 5017, 5018, 5019, 5020, 5040, 5169, 5257, 5371, 5425, 5480, 5481, 5482, 5483, 5489, 5493, 5495, 5512, 5531, 5540, 5565, 5568, 5569, 5585, 5641, 5642, 5645, 5671, 5694. 60: 5490, 5660. 61: 5476, 5629. 62: 5003, 5392, 5499. 63: 5207. 64: 5413, 5414, 5415, 5416. 65: 5296, 5469. 66: 5015, 5644. 67: 5327. 68: 5515. 69: 5651. 70: 5187. 71: 5385, 5467, 5468. 72: 5049, 5098, 5183, 5264, 5266, 5297, 5363, 5545. 73: 5648. 74: 5403, 5408, 5665. 75: 5558, 5559, 5560, 5561, 5562, 5563, 5564, 5566. 76: 5274. 77: 5160, 5613. 78: 5550. 79: 5134, 5179, 5225, 5683. 80: 5411. 81: 5552. 82: 5206, 5260, 5293, 5384, 5424, 5435, 5455, 5459, 5541, 5574, 5577, 5580, 5582, 5587, 5591, 5639, 5670. 83: 5007, 5013, 5016, 5059, 5062, 5065, 5066, 5067, 5068, 5069, 5070, 5075, 5076, 5078, 5079, 5080, 5081, 5084, 5086, 5087, 5089, 5090, 5091, 5528, 5529, 5532, 5535, 5538, 5611, 5630, 5647, 5649, 5679. 84: 5177. 85: 5233, 5460. 86: 5431. 87: 5002, 5011, 5044, 5056, 5102, 5108, 5152, 5205, 5221, 5222, 5234, 5262, 5265, 5269, 5270, 5271, 5285, 5286, 5289, 5292, 5294, 5308, 5309, 5325, 5326, 5355, 5356, 5366, 5367, 5368, 5373, 5374, 5378, 5439a, 5440, 5475, 5488, 5494, 5507, 5522, 5523, 5543, 5572, 5589, 5590, 5592, 5593, 5594, 5595, 5596, 5597, 5598, 5599, 5600, 5602, 5604, 5616, 5617, 5621, 5659, 5680, 5682, 5697, 5699. 88: 5025, 5027, 5043, 5061, 5085, 5145, 5146, 5147, 5191, 5197, 5201, 5486, 5492, 5519, 5520, 5527, 5533, 5534, 5536, 5576, 5622, 5623, 5626, 5627, 5666, 5669, 5695. 89: 5281, 5691. 90: 5073, 5074, 5083, 5092, 5111, 5189, 5195, 5256, 5301, 5302, 5304a. 91: 5190. 92: 5006, 5095, 5119, 5120, 5133, 5236, 5382, 5399, 5505, 5526, 5620, 5624, 5625, 5631, 5634, 5636, 5675, 5686. 93: 5330. 94: 5551. 95: 5024, 5115, 5129, 5149, 5151, 5159, 5170, 5218, 5310, 5323, 5359, 5365, 5379, 5380, 5381, 5390, 5395, 5402, 5439, 5441, 5442, 5444, 5448, 5453, 5454, 5465, 5466, 5471, 5474, 5610, 5612, 5640, 5663. 96: 5458. 97: 5655, 5658. 98: 5088. 99: 5461. 100: 5588. 101: 5004, 5036, 5071, 5096, 5105, 5184, 5210, 5241, 5283, 5307, 5369, 5508, 5509, 5511, 5524, 5548, 5601, 5614, 5633, 5635, 5672, 5673. 102: 5037, 5181, 5237, 5685. 103: 5029. 104: 5028, 5039, 5063, 5064, 5077, 5148, 5153, 5188, 5215, 5328, 5329, 5628. 105: 5603.


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Los 6347. Paul Meyerheim. Guter Rath ist theuer! Maus mit Hering. Pinsel in Braun.

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