Bassenge Kunstauktion 124: Gemälde Alter und Neuerer Meister

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BASSENGE

GEMÄLDE ALTER UND NEUERER MEISTER RAHMEN

Donnerstag, 28. November 2024

Zusätzliche Vorbesichtigung ausgewählter Werke in München 13. bis 15. November 2024

täglich von 10 bis 18 Uhr

Galeriestraße 2B (2. Etage), 80539 München

Galerie Bassenge . Erdener Straße 5a . 14193 Berlin

Telefon: 030-893 80 29-0 . E-Mail: art@bassenge.com . www.bassenge.com

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Wir bitten darum, Zustandsberichte zu den gewünschten Losnummern zu erfragen, da Angaben zum Erhaltungszustand nur in Ausnahmefällen im Katalog notiert sind.

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Eindeutig identifizierbare Werke mit einem Schätzpreis von mindestens 2500 Euro werden vor der Auktion mit dem Art Loss Register abgeglichen.

TERMINÜBERSICHT AUKTION 124

MITTWOCH, 27. November 2024

Vormittag 10.00 Uhr

Nachmittag 15.00 Uhr

Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts Nr. 5000-5249

Druckgraphik des 18. Jahrhunderts Nr. 5250-5331

Druckgraphik des 19. Jahrhunderts und des Fin de Siècle Nr. 5332-5466 Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik des 15. bis 18. Jahrhunderts Nr. 5467-5685

DONNERSTAG, 28. November 2024

Vormittag 11.00 Uhr

Gemälde Alter und Neuerer Meister Nr. 6000-6209 Rahmen Nr. 6210-6234

Nachmittag 16.00 Uhr Portraitminiaturen

FREITAG, 29. November 2024

Vormittag 11.00 Uhr

Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts

Nachmittag 16.00 Uhr Flash #1 – Die Sammlung Henning Lohner

SONNABEND, 30. November 2024

Vormittag 10.00 Uhr

Nachmittag 15.00 Uhr

Moderne Kunst II (Katalog nur online)

Post War und Zeitgenössische Kunst II (Katalog nur online) Nr.

und Zeitgenössische Kunst I

VORBESICHTIGUNGEN

Druckgraphik, Gemälde, Zeichnungen des 15. bis 19. Jahrhunderts und Portraitminiaturen Erdener Straße 5A, 14193 Berlin Donnerstag, 21. November bis Montag, 25. November, 10.00–18.00 Uhr, Dienstag, 26. November 10.00–17.00 Uhr

Moderne und Zeitgenössische Kunst I und II Rankestraße 24, 10789 Berlin Donnerstag, 21. November bis Donnerstag, 28. November, 10.00–18.00 Uhr, Freitag, 29. November, 10.00 bis 14.00 Uhr

Flash #1 – Die Sammlung Henning Lohner in der Galerie F37, Fasanenstraße 37, 10719 Berlin Donnerstag, 21. November bis Donnerstag, 28. November, 11.00–18.00 Uhr

Schutzgebühr Katalog: 20 €

Umschlag: Los 6175, Sigmund Lipinsky und Los 6048, Österreichisch um 1840

GEMÄLDE DES 16. BIS 18. JAHRHUNDERTS

Flämisch

6000 wohl 16. Jh. Pietà. Öl auf Holz, neu parkettiert. 49,3 x 34,3 cm.

3.000 €

Das Motiv der Pietà, das Maria trauernd mit dem toten Christus im Schoß zeigt, gehört zu den zentralen Themen der christlichen Kunst und symbolisiert tiefes Leiden und Mitgefühl. Unsere Darstellung von Mutter und Sohn in der Landschaft folgt einem nicht vollständig geklärten Vorbild und wurde in mehreren Varianten mit kleinen Detailunterschieden wiederholt. Ein Gemälde, das in seiner Landschaftsgestaltung und Figurendynamik stark mit unserem Werk verwandt ist, stammt vom Antwerpener Manieristen Adrian van Overbeke (Muzeum Narodowe in Warschau, Inv. M.Ob.842 MNW). Das RKD (Nederlands Instituut voor Kunstgeschiedenis) in Den Haag sieht hingegen den Ursprung dieser Pietà-Darstellung in einem Werk, das dem Umkreis von Rogier van der Weyden zugeschrieben wird (Pinacoteca in Carrara, Inv. 81LC00058). Insbesondere die Nähe zu van der Weydens Realismus in der Darstellung menschlicher Emotionen und subtiler Gesten, wie sie in der Pietà im Royal Museum of Fine Arts in Brüssel (Inv. 3515) oder in der Kreuzabnahme im Museo del Prado in Madrid (Inv. P002825) zu sehen sind, lässt sich auch in diesem Werk eines unbekannten Künstlers nicht leugnen. Besonders im 15. Jahrhundert entwickelte sich in der Darstellung dieses Motivs eine eindrucksvolle Verbindung von Realismus und emotionaler Intensität. In unserem Gemälde tritt die menschliche Dimension der Szene deutlich hervor: Der Körper Christi wird mit großer anatomischer Genauigkeit dargestellt, während Marias Schmerz in ihrem Gesichtsausdruck und ihrer Körperhaltung klar erkennbar ist. Die enge Verbindung der Figuren unterstreicht die tiefe Trauer und emotionale Nähe zwischen Mutter und Sohn, was der Darstellung eine besondere Eindringlichkeit verleiht.

Französisch

6001^ 1711. Klosterarbeit: Memento Mori-Stickbild. Gobelin-Stich mit Silberfäden auf grobgewebtem Stoff. 43,5 x 34,2 cm. Oben rechts datiert „1711“.

1.500 €

Provenienz: Sammlung Labre, Uzès. Privatsammlung Spanien. Privatsammlung Süddeutschland. Privatsammlung USA.

In den Zellen von Nonnen befanden sich im 17. und 18 Jh. häufig Objekte und Gemälde, die sie beim Meditieren und Beten an die Vergänglichkeit des Lebens erinnern sollten. Unsere Gobelinstickerei ist ein gutes Beispiel dafür. Die Botschaft wird deutlich von dem Schädel vermittelt, der mit gekreuzten Knochen auf einem altarartigen Tisch unter einem reichverzierten Baldachin vor einem flammenden Hintergrund ruht. Darunter befinden sich säuberlich aufgereiht weitere Symbole menschlicher Endlichkeit und Sünde wie die Geißelrute, das Rad und die Sanduhr. Der Bildinhalt wird auch im Text der Kartuschen in den oberen beiden Ecken weitegeführt, der rezitiert: „memento homo quia pulvis es et in pulverem reverteris“ (Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und zum Staube zurückkehren wirst). Es handelt sich hierbei um die mahnenden Worte, die bei der Spendung des Aschekreuzes am Aschermittwoch ausgesprochen werden, denn mit der christlichen Hoffnung auf Ewiges Leben geht zugleich die Aufforderung einher, gottgefällig zu leben.

6001

Peter Gertner

(um 1495/1500 Franken (Nürnberg?) – nach 1541)

6002 Bildnis Ottheinrich von der Pfalz. Öl auf Holz. 50,7 x 39,8 cm. Um 1535.

80.000 €

Provenienz: Sammlung Gustav Hobraeck (1867-1939), Neuwied am Rhein.

Seither in Familienbesitz.

Dieses bislang unbekannte Porträt zeigt unverkennbar den Wittelsbacher Ottheinrich, Herzog von Pfalz-Neuburg (1502-1559) und seit 1556 Kurfürst von der Pfalz. Sein Äußeres ist durch mehrere gesicherte Bildnisse, beispielsweise von Barthel Beham überliefert, die ihn zudem in vergleichbarer Aufmachung festhalten. In stattlicher Pose erscheint Ottheinrich im Dreiviertelprofil vor monochromen Grund. Sein bärtiges Haupt bedeckt ein schräg aufgesetztes, rotsamtenes Barett, das mit einer weißen Feder und einer goldenen Agraffe geziert ist, die zeigt, wie Samson oder Herkules den Löwen tötet - ein Sinnbild für die Stärke des Fürsten. An Schmuck trägt er zudem eine Goldkette mit einem reich mit Juwelen und Perlen besetzten Anhänger. Der Mantel besteht aus kostbarem Goldbrokat mit Granatapfelmuster. Darunter trägt er ein mit Goldfäden besticktes rotes Wams sowie ein feines weißes Hemd, das mit aufwendiger Gold- und Perlenstickerei verziert ist: Zwei Hände fassen ein rotes Herz, in das mit Goldfäden ein „S“ eingeschrieben ist. Dieses verweist auf seine Gemahlin Susanna von Bayern, Witwe des Markgrafen Kasimir von Brandenburg-Ansbach und Burggräfin von Nürnberg, die Ottheinrich 1529 geehelicht hatte. Wahrscheinlich war sie es, die den vormals in Nürnberg tätigen Maler Peter Gertner als Hofmaler für Neuburg empfahl und der auch Schöpfer des vorliegenden Bildnisses ist. Zwar hat es der Künstler nicht wie viele seiner bürgerlichen Porträts signiert, doch stilistisch lässt es sich sehr gut in sein Œuvre in die Jahre um 1535 einfügen. Susanna von Bayern war bereits zuvor auf Peter Gertner aufmerksam geworden, denn dieser schuf 1527 ein Bildnisepitaph von ihr und dem im selben Jahr verstorbenen Kasimir von Brandenburg-Ansbach, eine Kopie hat sich in der Heilsbronner Klosterkirche erhalten. In Neuburg ist er als „maister Petern, hofmaler“ erstmals 1535/36 in den Hofrechnungen greifbar. Gertner war in Nürnberg schon früh zum gefragten Porträtisten geworden, wie etwa die Bildnisse des Wolfgang Eisen von 1523 (Ehemals Berlin, Gemäldegalerie) und das Bildnis von Hans Geyer (Raleigh, North Carolina Museum of Art, Inv. Nr. 52.9.138) von 1524 belegen. Beide tragen sein Monogramm PG und das sprechende Zeichen, einen Spaten. Sein anfänglicher Bildnisstil ist mit dem des zeitgleich in Nürnberg tätigen Hans

Brosamer vergleichbar. Die Silhouette der Figuren bestimmt das Bildfeld großflächig. Die hart modellierten Gesichter sind merkwürdig überzeichnet und wirken blass, die Augen, deren Iris meist keine weitere Modellierung aufweist, erscheinen ausdruckslos und starr. So besitzen seine frühen Männerbildnisse einen eher dokumentarischen Charakter, eine atmosphärische Auffassung fehlt dagegen.

Doch die künstlerische Bandbreite Peter Gertners war weitaus größer, wie ein Frauenbildnis von etwa 1525 (Karlsruhe, Kunsthalle Karlsruhe, Inv. Nr. 129) mit seiner malerischen Auffassung des Inkarnats zeigt, das eine Brücke zu dem feinmalerisch modellierten Gesicht Ottheinrichs im vorliegenden Bildnis schlägt. Hier sind die Licht- und Schattenpartien sorgfältig abgestuft, die Linearität ist zugunsten des Volumens verschwunden. Den Höhepunkt der feinmalerischen Ausprägung begegnet uns jedoch in Gertners aufwändigen, auf Pergament ausgeführten und partiell in Deckfarben kolorierten Bildnissen. Diese dienten ihm als Vorstudien für die Porträtserie der Wittelsbacher, den Verwandten Ottheinrichs, aber auch für die Darstellungen des Pfalzgrafen selbst. Sie alle zeigen eine atmosphärische Lebendigkeit des Inkarnats, auf die sich der Künstler offenbar konzentrierte, denn Kopfschmuck und Kleidung sind nur mit flüchtigen Strichen angedeutet; auch die Augen behalten ihren starren Ausdruck. So dürfte Gertner diese Bildnisstudien jeweils für unterschiedliche Porträtaufträge gedient haben, die jeweils nach Bedarf abgewandelt werden konnten. Für das vorliegende Bildnis hat der Maler wahrscheinlich seine Kopfstudie Ottheinrichs (Sammlung Würth, Inv. Nr. 9326) als Vorlage genutzt, die er allerdings seitenverkehrt verwendete. Die schematische Auffassung des Körpers bleibt bestehen, die prunkvoll verzierte Kleidung geht fast ins Ornamentale über. Im Vergleich mit anderen Bildnissen von Peter Gertner fällt auf, dass die vorliegende Tafel kein schmales Hochformat aufweist, sondern ein nahezu quadratisches Format, und dass die Hände fehlen, was untypisch ist. Dies lässt sich leicht erklären, denn die untere Bildkante ist beschnitten. Das ursprüngliche Aussehen des Gemäldes ist durch zwei recht getreue, doch sicherlich später, von fremder Hand entstandene Kopien überliefert, die Ottheinrich im erweiterten Bruststück zeigen (Heidelberg, Kurpfälzisches Museum, Inv. Nr. L. 87, Leihgabe des Bayerischen Nationalmuseums München; München, Bayerisches Nationalmuseum München, Inv. Nr. R 66). Dort hat er die Hände vor den Körper geführt und hält in seiner beringten linken Hand einen Brief.

In diesem sehr fein ausgeführten, bisher unpublizierten Gemälde zeigt sich einmal mehr die Bildniskunst des Hofmalers Peter Gertner, deren malerischen Qualitäten dabei höchstes Niveau erreichen.

Dr. Katrin Dyballa

Süddeutsch

6003 um 1600. Der Untergang von Sodom und Gomorra. Öl auf Kalkstein. 18,4 x 24,5 cm. Unten links monogrammiert „JK [ligiert]“.

3.000 €

Die Malerei auf Stein erlebte in den Jahrzehnten um 1600 eine regelrechte Blüte. Es war eine Zeit, in der gebildete Sammler zunehmend einen Geschmack für Objekte entwickelten, die das Kostbare mit dem Kuriosen und Seltenen verbanden. In Italien experimentierten Künstler bereits im frühen 16. Jahrhundert mit steinernen Maluntergründen. Die Innovation verbreitete sich dann vermittelt durch niederländische und deutsche Künstler, die sich im Süden aufgehalten hatten, rasch auch nördlich der Alpen. Insbesondere die kosmopolitischen Höfe in Prag und Wien boten den idealen Nährboden, um das künstlerische Potential von Steinbildern zu explorieren.

Jan Josefsz. van Goyen (1596 Leiden – 1656 Den Haag)

6004 Nachfolge. Flusslandschaft mit figürlicher Staffage und überdachtem Heuberg.

Öl auf Holz, parkettiert. 53 x 73 cm. Unten mittig am Boot wohl bez. und undeutlich datiert „VG (ligiert) 16...“.

1.500 €

Niederländisch

6005 2. Hälfte 17. Jh. Fröhliche Gesellschaft vor einer Herberge.

Öl auf Holz. 39 x 49,4 cm. Am Unterand mittig unleserlich in der nassen Farbe bezeichnet oder signiert.

1.200 €

6003
6004
6005

Peeter Sion (1624–1695, Antwerpen)

6006 Europa und der Stier. Öl auf Kupfer. 53 x 46,4 cm. Unten rechts signiert „P. Sion“.

1.800 €

Peeter Sion

6007 Das Urteil des Midas. Öl auf Kupfer. 53 x 46,4 cm. Unten rechts signiert „P. Sion“.

1.800 €

6006
6007

Frans Francken II. (1581–1642, Antwerpen)

6008 Werkstatt. Das Gastmahl der Esther. Öl auf Holz. 53 x 68 cm. Verso mit dem roten Wachssiegel einer adeligen Sammlung mit stehendem Löwen mit Kugel.

3.500 €

6008

Niederländisch

6009 1645. Bildnisse eines Herren und einer Dame mit weißen Batistkragen.

2 Gemälde, je Öl auf Holz. Ca. 5,8 cm (Herr) und 5,5 cm (Dame) im Rund. Der Herr bezeichnet und datiert „AET. 54 / 1645“, die Dame „AET 51 / 1645“.

1.800 €

Jan Lievens (1607 Leiden – 1674 Amsterdam)

6010 Landschaft mit badenden Nymphen. Öl auf Leinwand, doubliert. 56,5 x 58 cm. Um 1657/1660.

24.000 €

Literatur: Inventar der Witwe Gerrit Cloppenburgh in Amsterdam 1704, in: Abraham Bredius: Künstler-Inventare: Urkunden zur Geschichte der holländischen Kunst […], Bd. I, Den Haag, 1915, S. 220. Hans Schneider, Rudolf Ekkart: Jan Lievens: sein Leben und seine Werke, Amsterdam 1973, S. 168, Nr. 334.

Provenienz: Gerrit Cloppenburgh, Amsterdam, erwähnt im Inventar seiner Witwe, 1704. Zuletzt Privatsammlung Rheinland.

Diese stimmungsvolle Waldlandschaft, die vor einigen Jahren in einer rheinischen Privatsammlung wiederentdeckt wurde, ist zweifellos mit dem Gemälde von Jan Lievens identisch, das in dem 1704 von der Witwe von Gerrit Cloppenburgh erstellten Inventar aufgeführt ist. Dieses Inventar wurde zum ersten Mal 1915 von Abraham Bredius in seinen KünstlerInventaren veröffentlicht. Hans Schneider und Rudolf Ekkart führen in ihrem Catalogue raisonné das im Inventar erwähnte Gemälde, dessen Verbleib bisher unbekannt war, unter der Nummer 334 auf: „Landschaft mit Akt“. Das Wiederauftauchen dieses Gemäldes ist eine wichtige Entdeckung, die unser Wissen über das malerische Werk dieses niederländischen Künstlers, der während seiner frühen Jahre in Leiden mit Rembrandt befreundet war, vervollständigt.

In seiner Landschaftsmalerei zeigt sich der Leidener Künstler vor allem durch die flämische Malerei inspiriert, wenngleich Waldlandschaften im Werk von Jan Lievens nur selten anzutreffen sind. Von 1635 bis 1643 lebte Lievens in Antwerpen, wo ihn die Werke von Adriaen Brouwer und Peter Paul Rubens stark beeinflussten. Zu den charakteristischen Merkmalen der Landschaften aus dieser Zeit gehört ein breiter, pastoser Farbauftrag, bei dem die Palette dunkler Farben in wirkungsvollem Kontrast zu den lichten Tönen steht. Die vorliegende Landschaft, die aus den letzten Lebensjahren des Künstlers datiert, zeigt deutliche Anzeichen für den Einfluss der venezianischen Maler des Cinquecento, insbesondere des späten Tizian. Die subtil abgestuften, samtigen Grün- und Blautöne sind eine eindeutige Reminiszens. In der Dämmerung nehmen Nymphen ein Bad in einem Waldteich, die Strahlen der untergehenden Sonne illuminieren den Himmel und schaffen ein grandioses Farbschauspiel. Auch die lyrisch-pastorale Atmosphäre der geheimnisvollen Waldlandschaft und die freie, grob skizzierte Behandlung der Figuren sind unmittelbar auf den Einfluss des großen venezianischen Vorgängers zurückzuführen. Im Spätwerk von Lievens finden sich mehrere Beispiele, die der vorliegenden Landschaft ähneln, so etwa das Gemälde „Waldweg mit Wanderer“ in der National Gallery of Scotland in Edinburgh (Schneider/Ekkart Nr. 302) und die „Waldlandschaft mit Hagar und dem Engel“ im Musée des Beaux-Arts in Rouen (Schneider/Ekkart Nr. 377). Vergleichbare Details in der Behandlung der Tannenbäume finden sich auch im Landschaftshintergrund des Gemäldes „Christus und der Hauptmann von Kapernaum“, das auf 1657 datiert ist. Die stilistische Nähe zu den vorgenannten Landschaften spricht dafür, dass das vorliegende Bild zwischen 1657 und 1660 entstanden ist. Eine zusammenhängende Gruppe von Zeichnungen mit pastoralen Landschaften stammt ebenfalls aus dieser Zeit, was die Datierung unterstützt (siehe Ausst.Kat. Jan Lievens. A Dutch master rediscovered, von Arthur K. Wheelock, National Gallery of Art, Washington 2008, Nr. 126 ff, mit Abb.). Reine Landschaften bilden jedoch eine Ausnahme im malerischen Œuvre dieser Periode. In seinem Spätwerk konzentrierte sich Lievens vor allem auf Allegorien und antike Historienbilder, von denen einige im Auftrag des niederländischen Hofes in Den Haag und des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg entstanden. Gegen Ende seines Lebens tat sich Lievens auch als Porträtist hervor Dr. Lloyd DeWitt, Kurator für europäische Kunst am Chrysler Museum of Art in Norfolk, Virginia, hat nach Begutachtung des Originals bestätigt, dass Jan Lievens der Autor dieses Werks ist, das er auf die späten 1650er Jahre datiert.

Dirck Maas

(auch Dirk Maes, 1659–1717, Haarlem)

6011 Zwei Schlachtenszenen: Nach dem Gefecht; Reitergefecht mit Kommandeur auf einem Apfelschimmel. 2 Gemälde, je Öl auf Leinwand, doubliert. D. 35 cm. Das Bild mit dem Kommandeur links neben den Füßen des Gefallenen signiert „D: Maaß“.

6.000 €

6011

Literatur: Lorenz Spengler: Beschreibung der gräflich Moltkischen BilderGallerie in Copenhagen, 1779, Ms. im Statens Museum for Kunst, Kopenhagen, No. CXV.

Niels Henrich Weinwich: Udforlig raisoneret fortegnelse over en samling malerier i Kiobenhavn thilhorende Hs. Excellence Geheime Conferentsraad Greve J. G. Moltke [Katalog der Sammlung J. G. Moltke], Kopenhagen 1818, Kat. 115, 139.

Niels Høyen: Fortegnelse over den Moltkeske Malerisamling [Verzeichnis der Sammlung Moltke], Kopenhagen 1841, Kat. 137, 138.

Niels Høyen, Karl Madsen: Fortegnelse over den Moltkeske Malerisamling, Kopenhagen 1900, Kat. 137, 138.

Provenienz: Spätestens 1779 Sammlung Adam Gottlob von Moltke (1710-1792), Kopenhagen.

Durch Erbgang an Joachim Godske von Moltke (1746-1818), Dänischer Premierminister, Kopenhagen.

Durch Erbgang an Adam Wilhelm von Moltke (1785-1864), Dänischer Premierminister, Kopenhagen.

Durch Erbgang an Frederik Georg Julius Moltke (1825-1875).

Durch Erbgang an Frederik Christian Moltke (1854-1936), Kopenhagen/ Bregentved.

Dessen Auktion, Winkel & Magnussen, Kopenhagen, Den Moltkeske Malerisamling / The Moltke collection, am 1.-2. Juni 1931, Los 76 und 77. Zuletzt dänische Privatsammlung.

6011

Georg Philipp Rugendas d. Ä. (1666–1742, Augsburg)

6012 Umkreis. Reiterscharmützel am Waldrand (Schlachtszene aus den Türkenkriegen). Öl auf Leinwand, doubliert. 58,3 x 82 cm. Verso ein altes, handschriftliches Nummernetikett „13.“.

2.400 €

Anthonie Palamedesz. (1601 Delft – 1673 Amsterdam)

6013 Elegante Gesellschaft mit Lautenspieler. Öl auf Holz. 47 x 64 cm. Unten links signiert „A. Palamedesz“.

6.000 €

Provenienz: Galerie Konrad Bernheimer, München. Dort 1975 erworben (für DM 42.500, Rechnung vorhanden). Privatbesitz Rheinland-Pfalz.

Walter Bernt beschreibt das Gemälde in seinem Gutachten vom 1. März 1972 (in Kopie vorhanden) als ein „charakteristisches, koloristisch besonders reizvolles und sehr gut erhaltenes Werk“ des Anthonie Palamedesz., dessen Darstellungen eleganter Gesellschaften ihrer stofflichen Raffinesse und der prunkvollen Details wegen bei den Zeitgenossen besonders geschätzt waren.

6013

Flämisch

6014 17. Jh. Raub der Europa. Öl auf Holz. 51 x 136 cm.

2.400 €

Peter Paul Rubens (1577 Siegen – 1640 Antwerpen)

6015 Schule. Venus und Adonis. Öl auf Leinwand, doubliert. 52 x 40 cm.

9.000 €

Provenienz: Dorotheum, Wien, Auktion am 17. September 1963, Los 17 (als Erasmus Quellinus). Süddeutsche Privatsammlung.

Die mit besonderer farblicher Raffinesse gemalte Darstellung zeigt Venus und den jugendlichen Adonis. Vergeblich versucht die Göttin den schönen Jäger von der Jagd abzuhalten, auf der Adonis seinen Tod finden wird. Nach Einschätzung von Prof. Alfred Stange handelt es sich bei dem Gemälde um ein Werk des Rubens Schülers Erasmus Quellinus (16071678, Antwerpen). Das Gutachten vom 30. Dezember 1962 ist in Kopie vorhanden.

6014

Gemälde des 16. bis 18. Jahrhunderts

Genueser Schule

6016 17. Jh. Die Ungläubigkeit des hl. Thomas. Öl auf Leinwand. 91 x 71 cm.

3.000 €

Das Gemälde mit der Darstellung des ungläubigen Thomas aus dem gleichnamigen Evangelium gibt sich stilistisch eindeutig als ein Werk der Genueser Schule zu erkennen. Als Inspiration dürfte die Version Valerio Castellos gedient haben, die sich in einer Privatsammlung befindet und von Camillo Manzitti um 1649/50 datiert wird (Camillo Manzitti: Valerio Castello, Turin 2004, S. 106, Nr. 54 mit Abb.).

Bolognesisch

6017 Mitte 17. Jh. Der hl. Aloisius von Gonzaga bringt den Pestkranken mit Hilfe eines Engels Brot dar. Öl auf Leinwand. 30,8 x 26,7 cm.

1.800 €

Aloisius von Gonzaga (Castiglione delle Stiviere 1568 – Rom 1591) war der älteste Sohn des Ferdinand Gonzaga, des Markgrafen von Castiglione. Schon als Kind fiel er durch eine intensive Frömmigkeit auf. Er dient als Page am Hof der Medici in Brescia, anschließend bei König Philipp II. von Spanien in Madrid. Dort tritt er 1583 in den neu gegründeten Orden der Jesuiten ein. 1585 verzichtet er zugunsten seines Bruders auf das Erbe und beginnt sein Noviziat in Rom. Neben seinen theologischen Studien widmete er sich intensiv der Krankenpflege. Als in Rom eine Pestepidemie wütet, infizierte sich Aloisius und stirbt mit erst 23 Jahren. Bereits 1605 wurde er selig-, 1726 schließlich heiliggesprochen. Er wird als Schutzheiliger der Pestopfer betrachtet.

6016

Emilianisch

6018 2. Hälfte 17. Jh. Die Heimkehr des Tobias. Öl auf Leinwand, doubliert. 96 x 135 cm.

7.500 €

Nah an den Bildrand gerückt und in delikatem Sfumato modelliert erscheinen die vier Protagonisten der Tobias-Geschichte in halber Figur: Der junge Tobias und der Engel sind von ihrer Reise mit dem Fisch zurückgekehrt, dessen Galle die Blindheit von Tobias‘ Vater heilen soll. Rechts erscheinen der Vater mit über der Brust gefalteten Händen und dessen Frau. Links ist der Erzengel Raphael dabei, dem Fisch die Innereien zu entnehmen, während lediglich Tobias den Blick zu dem Betrachter wendet. Der Künstler dürfte dem Kreis der Tenebrosi verbunden sein, die besonders ihren religiösen Kompositionen ausgehend von Caravaggio durch die gekonnte Lichtregie etwas Mystisches verleihen.

6018

Giovanni Agostino Cassana (gen. Abate Cassana, 1658 Venedig – 1720 Genua)

6019 Umkreis. Hühner, ein Meerschweinchen und ein Singvogel.

Öl auf Leinwand, doubliert. 63 x 47 cm.

1.800 €

6019

Italienisch

6020 18. Jh. Kopf wohl des Apostels Petrus. Öl auf Leinwand, doubliert. 52 x 45 cm. Verso auf der Leinwand mit montiertem Etikett, darauf in brauner Feder eine alte Galerienummer „Nr 693“.

1.200 €

Provenienz: Rheinischer Privatbesitz.

Italienisch

6021 spätes 17. Jh. Blumenbouquet in einer Kratervase auf einer Brüstung vor einer Landschaft. Öl auf Leinwand, doubliert. 114,5 x 93,5 cm.

4.500 €

6021

Englisch

6022 um 1730. Bildnis eines Ehepaars mit zwei Kindern vor einer Parklandschaft.

Öl auf Holz. 34 x 32 cm.

4.000 €

Provenienz: Rudolph Lepke, Berlin, Auktion „Kunstsammlung und Wohnungseinrichtung Generalkonsul Eisenmann“ am 19./20. Juni 1935, Nr. 93 (als „Englischer Meister“), mit Abb. (in der Familie Eisenmann verblieben).

In den 70er Jahren vom jetzigen Besitzer vom Enkel Eisenmanns, Percy Henschel, erworben.

Seitdem Berliner Privatbesitz.

September 2024 Bestätigung des rechtmäßigen Eigentums des jetzigen Besitzers durch die Vertretung der Erben Margarete und Samuel Felix Eisenmann (Austrag in der Lost-Art-Datenbank).

6022

Christian Bachmayr (tätig um 1795)

6023 Bildnis eines Herrn am Sekretär mit Perücke und Brokatweste.

Öl auf Leinwand. 90 x 71,5 cm. Verso signiert und datiert „Christian Bachmayr pinx: / d. 17. Jul. 1795“, auf dem Billett in der Hand des Dargestellten bez. „A Monsieur Jean Nepamucen de Dolliner Receveur de la Dousain de [...] M: J. R. A: a Opchina“.

2.400 €

Anton Graff (1736 Winterthur – 1813 Dresden)

6024 Bildnis des Basilius von Ramdohr in Uniform. Öl auf Leinwand, doubliert. 68,5 x 55 cm (im Oval). Um 1790.

18.000 €

Literatur: Ekhart Berckenhagen: Anton Graff. Leben und Werk, Berlin 1967, Nr. 1114 („Verbleib unbekannt“, mit Abb. des Kupferstichs von J. B. Böttger).

Das Bildnis von Friedrich Basilius von Ramdohr (1757 Drübber - 1822 Neapel) galt als verschollen und war bislang nur durch einen Kupferstich von Johann Gottlieb Böttger von 1797 bekannt. Graff zeigt den Juristen, Kunstschriftsteller und Diplomaten als eleganten Herren, standesgemäß in einer roten Uniformjacke mit schwarzem Kragen und goldenen Epauletten. Ramdohr war eine umtriebige Persönlichkeit. Er studierte Rechtsund Altertumswissenschaften an der Universität von Göttingen. Neben seiner Arbeit an Gerichten und der späteren Karriere als Diplomat verfasste er auch zahlreiche Schriften zur Kunst. Heute ist er vor allem für seine konservativen Positionen in Bezug auf die neuen Kunsttendenzen seiner Zeit bekannt, namentlich der romantischen Malerei von Caspar David Friedrich und seines Kreises. Dies gipfelte im sogenannten „Ramdohrstreit“, der 1809 als Reaktion auf einen von ihm verfassten Artikel entbrannte, in dem er Friedrichs Tetschener Altar als unakademisches Werk kritisierte, das zudem als Landschaftsbild völlig ungeeignet für einen sakralen Raum sei.

Italienisch

6025 um 1790. Panorama einer südlichen Landschaft mit Kastell.

Öl auf Leinwand, auf Hartfaserplatte kaschiert. 33,2 x 115,5 cm.

800 €

Provenienz: Aus der Sammlung Friedrich Leyrer, Stuttgart (Stempel verso vierfach auf dem Keilrahmen).

6025
6026
6027

Niederländisch

6026 17./18.Jh. Winterlandschaft mit Eisläufern. Öl auf Leinwand. 37,5 x 46 cm.

1.500 €

6027 um 1700. Weite Landschaft mit See und Fischerbooten.

Öl auf Holz. 21 x 28,5 cm.

600 €

Franz Kobell (1749 Mannheim – 1822 München)

6028 Dorf zwischen Hügeln bei aufziehendem Gewitter; Dorf zwischen Weinbergen bei Abendlicht.

2 Gemälde, Öl auf Holz. Je ca. 17 x 14 cm. Das erste Bild rechts unten monogrammiert „F K“.

1.800 €

Bei den als Pendants angelegten Gemälden ließ Kobell sich offensichtlich durch die Landschaft zwischen Rhein und Neckar inspirieren. Sie sind daher wohl der Frühzeit seiner Tätigkeit als Maler zuzuordnen, die er in Heidelberg begann.

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Angelika Kauffmann (1741 Chur – 1807 Rom)

6029 Die Verehrung (Brustbildnis einer jungen Frau mit Turban).

Öl auf Eisenblech. 17,1 x 13,1 cm (im Oval). Vor 1779.

28.000 €

Dieses neuentdeckte Gemälde Angelika Kauffmanns ergänzt eine Reihe kleinformatiger, ovaler Bilder mit allegorischen Frauengestalten. Es war bislang nur durch eine Radierung in Punktiermanier von Francesco Bartolozzi aus dem Jahr 1779 bekannt (Calabi/De Vesme 1928, Nr. 570). Der Titel der Radierung („Adoration“) verrät, dass die Darstellung eben nicht als Bildnis, sondern als die Personifikation der „Verehrung“ bzw. „Anbetung“ zu deuten ist. Pendant zu diesem Gemälde war laut Bettina Baumgärtel wahrscheinlich die „Demut“, die sich heute im englischen Privatbesitz befindet und die Bartolozzi unter dem Titel „Humility“ ebenfalls nachstach (Calabi/De Vesme 1928, Nr. 634). Die Deutung dieser allegorischen Sinnbilder ist aufgrund fehlender Attribute oftmals schwer. Sie sind, so Baumgärtel, wohl gleichsam als Ausdrucksstudien zu verstehen.

Wir danken Dr. Bettina Baumgärtel für die Bestätigung der Autorschaft von Angelika Kauffmann (Gutachten vom 23. September 2024 vorhanden). Das Werk wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis aufgenommen werden.

William Jones of Bath (brit. Künstler tätig um 1764 –1779)

6030 zugeschrieben. Früchtestillleben mit Erdbeeren, Nüssen und einem Eichhörnchen.

Öl auf Leinwand, doubliert. 52 x 68 cm.

2.400 €

Provenienz: Hamburger Privatsammlung.

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Ivan Jakovlevich Peskorsky (1757 wohl St. Petersburg – 1818 Paris)

6031 Hochzeitsbildnispaar Jean-Louis Rigaud de Vaudreuil und Victoire Pauline Riquet de Caraman. 2 Gemälde, je Öl auf Leinwand, randdoubliert. Je ca. 55 x 46 cm (im Oval). Rechts der Dargestellten signiert und datiert „Pescorsky / 1781.“.

24.000 €

Ivan Jakovlevich Peskorsky trat bereits mit neun Jahren in die St. Petersburger Kunstakademie ein, wo sein Talent früh entdeckt und gefördert wurde. Mit dem Erhalt einer Goldmedaille im Jahr 1778 wurde ihm ein Stipendium für einen vierjährigen Aufenthalt im Ausland gewährt. Peskorsky reiste nach Paris, dem damalige Zentrum der Kunstwelt. Der Überlieferung nach pflegte er dort einen für das damalige Verständnis unsteten Lebenswandel und beschloss nach Ende der vier Jahre nicht nach Russland zurück zu kehren, woraufhin die Akademie ihn ausschloss In Paris machte sich Peskorsky einen Namen als Bildnismaler, jedoch sind die überlieferten Werke derart rar, dass kein umfassender Bild seines Œuvres nachgezeichnet werden kann. Das vorliegende Bildnispaar entstand 1781, als Peskorsky noch Pensionär war. Es zeigt den damals 18jährigen Kapitän Jean-Louis de Rigaud, Vicomte de Vaudreuil (1763–1816) und seine 17-jährige Frau Victoire Pauline, geborene de Riquet de Caraman (1764-1834). Es zeigt das Paar kurz nach deren Hochzeit und unmittelbar vor der Abreise von Jean-Louis in den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Nach Beendigung der Kampagne wurde er von George Washington mit dem Order of Cincinnati geehrt. Die Revolutionsjahre verbrachte er als treuer Royalist im Ausland.

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Jean-Hugues Taraval (1729–1785, Paris)

6032 Venus in der Schmiede des Vulkan. Öl auf Leinwand. 21,5 x 27 cm. Unten rechts auf der Stange des Amboss signiert und datiert „I. H. Taraval 1782“.

2.800 €

Taraval, Sohn des französischen Malers Guillaume Taraval, zog 1732 mit seiner Familie nach Stockholm, wo sein Vater an der Dekoration des neuen Königspalastes arbeitete. Nach einer ersten künstlerischen Ausbildung bei seinem Vater kehrte Taraval nach dessen Tod im Jahr 1750 nach Paris zurück. Anschließend studierte er bei Jean-Baptiste Marie Pierre und Charles-André van Loo. Später begab er sich an die Académie Française in Rom bei Charles-Joseph Natoire. 1756 gewann er mit „Hiob von seiner Frau verspottet“ den Prix de Rome. Ab 1769 war er Mitglied der Académie royale de peinture et de scultpure in Paris. Taraval erlangte Ruhm insbesondere für seine Historiengemälde und seine Dekorationen im Louve (Galerie d‘Apollon: Triumph des Bacchus), der École Militaire, dem Collège de France sowie im Château de Bellevue in Meudon, dem Château de Marly und dem Château de Fontainebleau.

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Ludwig Philipp Strack (1761 Haina – 1836 Oldenburg)

6033 Ideale Landschaft mit Entenjägern und höfischer Staffage.

Öl auf Leinwand, doubliert. 100 x 78 cm.

6.000 €

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GEMÄLDE DES 19. JAHRHUNDERTS UND NEUERER MEISTER

Gustav Theodor Wegener ( 1817 Roskilde – 1877 Frederiksberg)

6034 Napoleonischer Reiter bei der Quandtschen Tabaksmühle bei Leipzig.

Öl auf Leinwand, doubliert. 42 x 59 cm. Unten links signiert und datiert „Wegener / 1836“, verso auf dem Keilrahmen mit handschriftl. Annotationen „Quandtsche Tabaksmühle Napoleons Befehlsstand Theodor Gustav Wegener“.

3.500 €

Ein einsamer Reiter zieht durch die herbstliche, von Nebelschwaden verhangene Landschaft. Im Hintergrund rechts lässt sich die Quandtsche Mühle bei Leipzig ausmachen, die seit 1743 zur Herstellung von Schnupftabak betrieben wurde. Nachdem Napoleon am 18. Oktober 1813 dort seinen Befehlsstand eingerichtet hatte und kurz danach im Zuge der berühmten Völkerschlacht von Leipzig die Befreiungskriege endgültig verlor, erlangte die Mühle an Berühmtheit. Der desillusionierte Reiter im Vordergrund könnte als Angehöriger der napoleonischen Armee, vielleicht sogar als Napoleon gedeutet werden. Wegener studierte seit 1831/38 an der Akademie in Kopenhagen, an der er ab 1847 als Professor lehrte. Die Jahre von 1840 bis 1843 verbrachte er in Deutschland, die meiste Zeit davon in München.

6034

Jean-Louis Gudin (1799–1823, Paris)

6035 Antoine Dubois verarztet den napoleonischen General Kléber vor den Toren von Alexandria. Öl auf Leinwand, randdoubliert. 82 x 100 cm. Unten rechts signiert „L. Gudin“, auf der Leinwand der Stempel des Pariser Künstlerbedarfs „Belot“. 1822.

24.000 €

Ausstellung: Salon de 1822, Palais Royale, Paris, Nr. 621.

Nur zwei Gemälde konnte der vielversprechende Historienmaler JeanLouis Gudin vollenden, ehe er 1823 im Alter von nur 23 Jahren bei einem tragischen Bootsunfall in der Seine in Paris ertrank. Eines davon ist das hier Vorliegende, mit dem Gudin 1822 sein Debüt beim Pariser Salon feierte. Die vielfigurige Komposition zeigt eine Szene aus Napoleons Ägyptenfeldzug. Während im Hintergrund noch die Eroberung Alexandrias tobt, hat sich im Vordergrund zu Füßen der Pompeiussäule eine Schar französischer Soldaten versammelt, unter ihnen viele Verwundete. In ihrer Mitte sitzt General Jean-Baptiste Kléber, der nach

einer Kopfverletzung von dem Feldchirurgen Antoine Dubois bandagiert wird. Dubois nahm als leitender Arzt an dem Feldzug teil und hatte zuvor als Entbindungsarzt der Kaiserin gedient. General Kléber überlebte die Verletzung und wurde zu einem wichtigen Strategen Napoleons in Ägypten, bevor er 1800 in Kairo ermordet wurde. Gudin gelingt es, der heroisierenden Darstellung durch die detaillierte und individuelle Charakterisierung des Figurenensembles eine erfrischende Lebendigkeit zu verleihen. Diese Naturnähe lobten auch die Zeitgenossen: „Ce tableau est (particulièrement de la part des militaires) l‘objet de vives exclamations: c‘est le naturel, la vérité qui les attire et qui les frappe, et qui, d‘avance, assure au peintre une des couronnes du salon!“ (A. de Malvoisine, L‘Album, Bd. 4, Nr. 70, S. 122). Das Gemälde war auf der Salonausstellung ein großer Erfolg und erlangte weitere Verbreitung durch eine lithografierte Wiederholung von G. Engelmann. Jean-Louis Gudin konnte vor seinem frühen Tod lediglich noch ein weiteres Gemälde vollenden („Engagement entre des troupes françaises et autrichiennes“), das dann posthum auf den Salon von 1824 ausgestellt wurde.

Noël-Dieudonné Finart (1787 Condé-sur-l‘Escaut – 1852 Paris)

6036 Landschaft im Ural mit aufbrechenden Baschkiren. Öl auf Leinwand, randdoubliert. 26,7 x 35 cm. Verso auf der Leinwand ein alter, unleserlicher Stempel.

2.400 €

Eduard Schleich d. Ä. (1812 Haarbach – 1874 München)

6037 Küstenlandschaft in der Abenddämmerung. Öl auf Holz. 14 x 49,5 cm. Unten links signiert „Ed. Schleich“, verso mit einer handschriftl. Zuschreibung an Schleich gezeichnet „Starnberg, 19.03.[1]839 / Prof. Dr. H. [...]“.

2.400 €

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Johann Nepomuk Rauch (1804 Wien – 1847 Rom)

6038 Russisches Bauernpaar mit Vieh an der Tränke. Öl auf Holz. 34,2 x 43 cm. Unten rechts signiert und datiert „J. N. Rauch. pxt. 1836“. 14.000 €

Provenienz: Aus dem Besitz der Grafen Panin, Gut Marfino bei Moskau (Lacksiegel mit deren Wappen zweifach verso).

Das Können des österreichischen Tiermalers Johann Nepomuk Rauch zeigt sich hier vor allem an dem jungen Bullen im Vordergrund. Das Tier ist in Seitenansicht dargestellt, was dem Maler die Möglichkeit gibt,

die Muskelstränge des massigen Leibes und das schattierungsreiche Fell mit erstaunlicher Lebendigkeit und malerischer Feinheit vorzuführen. Diesen eigentlichen Protagonisten des Gemäldes platziert Rauch in eine harmonische Komposition, die die Rast einer Herde an einer Tränke unter dunkel aufziehenden Regenwolken zeigt. Die Tiere werden von einem Bauernpaar in russischer Tracht begleitet, auch die angedeuteten Gebäude links in der Ferne versetzten die Betrachter nach Russland. Rauch lebte nach einem Studium an der Wiener Akademie zehn Jahre (1831-41) in Moskau. Hier fand er unter anderem in dem Grafen Alexander Nikititsch Panin einen wohlwollenden Gönner. Zu dessen Sammlung lässt sich auch vorliegendes Gemälde dank rückseitiger Lacksiegel zurückführen.

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Heinrich Adam (1787 Nördlingen – 1862 München)

6039 Talweg nach Como mit Blick auf die Stadt und den See.

Öl auf Leinwand, doubliert. 48 x 69 cm. Unten links signiert und datiert „H. ADAM / 1823“, verso auf dem Keilrahmen auf zwei Klebeetiketten beschriftet „familiärer Altbestand ds, Bankiers Ernst Schönlin, München / bezeugt: Enkelin / Irene Bamberg / geb. Gopmann * 1901“ sowie „Heinrich Adam / stand auf einem / Etikett des alten / Rahmens, der in Königs / berg geblieben ist 1944 / vermutl. Weg nach Como“.

12.000 €

Zusammen mit seinem Bruder Albrecht reiste Heinrich Adam im Jahr 1811 erstmals nach Italien. Insbesondere die Eindrücke der zauberhaften Gegend um den Comer See sollten noch jahrelang in ihm fortwirken Adams klare und präzise Formsprache ist von spätklassizistischer Prägung, die er durch satt leuchtende Farben und einer verspielten Liebe zum Detail auflockert. Unsere Ansicht zeigt eine belebte Talstraße mit Blick auf das inmitten der Berge am See gelegene Städtchen Como. Deutlich ist die Silhouette des Domes mit der Kuppel zu erkennen. Eine zweite, etwas größere Fassung unserer Arbeit, ebenfalls aus dem Jahr 1823, verwahrt das Lenbachhaus in München als Dauerleihgabe der Christoph Heilmann Stiftung (Inv. CHS 34).

6039

Johann Carl Rössler (1775 Görlitz – 1845 Dresden)

6040 Bildnis wohl der Clara Luise Gräfin Kanitz vor der Silhouette Dresdens mit der Elbe. Öl auf Leinwand, doubliert. 94,5 x 66 cm. Um 1810–1815.

4.000 €

Johann Carl Rössler studierte ab 1794 an der Dresdner Kunstakademie bei Giovanni Battista Casanova. Anschließend besuchte er Paris und reiste sodann mit seinem Studienkollegen Franz Gareis über Marseille und Livorno nach Rom, wo er die Jahre von 1803-1807 verbrachte. Im Künstlerviertel an der spanischen Treppe wohnend, verkehrte er im Kreis der deutschen und dänischen Künstler, wobei insbesondere der Kontakt zu Bertel Thorwaldsen sehr freundschaftlich war. Zurück in Dresden wurde Rössler 1810 zum Mitglied der Akademie für Bildnis- und Historienmalerei und 1815 zum Professor an der Dresdner Kunstakademie ernannt. Rössler schuf in Dresden neben einigen ikonischen Portraits von Malerfreunden wie Carl Gustav Carus oder Johann Christian Dahl auch

einige besonders anmutige Bildnisse von Damen der höheren Gesellschaft. Bei der hier Dargestellten könnte es sich möglicherweise um Clara Luise Gräfin Kanitz, geb. von der Schulenburg (1799-1830) handeln. Im Jahr 1816 hatte Clara Luise den Grafen Kanitz geheiratet, der im Frühjahr 1817 ein Portrait seiner Frau bei Gerhard von Kügelgen in Auftrag gab. Dieses Bildnis befand sich im Kulturhistorischen Museum in Stralsund (jetzt Privatbesitz) und zeigt die junge Frau in Dreiviertelfigur vor einer Fensteröffnung. Im Hintergrund sieht man Dresden und die Elbe (Dorothee von Hellermann: Gerhard von Kügelgen (1772-1820). Das zeichnerische und malerische Werk, Berlin 2001, S. 268, Kat.Nr. P 267 mit Abb. Farbtafel XVI). Die Behandlung des Haares und das Inkarnat deuten darauf hin, dass Rössler mit dem Werk Kügelgens vertraut gewesen sein könnte. Rössler zeigt die Portraitierte mit einer modischen Flechtfrisur in einem weich fallenden, unter der Brust geschnürten blauen Kleid, über das sie einen weißen bestickten Schal geworfen hat. Wie bei dem Gemälde Kügelgens posiert sie auch hier vor der Silhouette Dresdens mit der Elbe, auf der kleine Kähne fahren.

Carl Julius von Leypold (1806 Dresden – 1874 Niederlößnitz)

6041 Abendstimmung in den Bergen mit Pilgern an einem Wegkreuz.

Öl auf Leinwand. 59,5 x 44,3 cm. Um 1832.

18.000 €

Provenienz: Privatsammlung, Ahrenshoop.

Seit den 1960er Jahren Privatsammlung, Niedersachsen.

Die Symbolik dieses Bildes entspricht zutiefst Caspar David Friedrichs Bildauffassung. Rufen wir uns sein Gemälde „Kreuz im Gebirge“ von 1807/08, besser bekannt, als „Tetschener Altar“ ins Gedächtnis, das nicht nur als eine Ikone der Romantik gelten darf, sondern bereits zu Lebenszeiten Friedrichs den sogenannten „Ramdohrstreit“ lostrat. Veröffentlichte doch Friedrich Basilius von Ramdohr (Los 6024) kurz nach Fertigstellung des Altars einen Artikel, indem er die fehlende akademische Malweise, die Erhöhung des Landschaftsbildes zum religiösen Altarbild sowie die gesamte Romantik scharf kritisierte. Ungehindert der Kritik steht für die Maler der Romantik gerade nach der Französischen Revolution und der Besetzung durch die napoleonischen Truppen die Rückbesinnung auf das innerliche, das Gefühl, das insbesondere durch das Bild wirken soll, im Fokus.

Das Innerliche erhält in vorliegendem Gemälde Ausdruck in der abendlichen Stimmung des sich dem Ende neigenden Tages und der einkehrenden Ruhe der letzten Stunden. Die Venus als Abendstern ist bereits am Firmament des in warme Farbnuancen getauchten Himmels zu sehen Unter ihr leuchtet hell die scharfe Sichel des zunehmenden Mondes, die bei Friedrich als Christussymbol gedeutet werden kann. Darunter schreiten zwei Pilger den steilen, mit Fichten bewachsen Berg hinauf. Am Wegrand rechts begegnet ihnen der Heiland, hoch am Kreuze wacht er mit ausgestreckten Armen über das Diesseits, die Natur und den Menschen. Ehrfürchtig in seinem Glauben kniet der vorangehende Pilger bei Christi Anblick nieder. Die Verlängerung der Fichten in den Himmel hinein können als Verweis auf Gott und seine Allmächtigkeit, die Welt hinter den Wolken, gedeutet werden. Am rechten Bildrand steht eine Birke als Frühlingsbaum, der in Friedrichs Friedhofdarstellungen immer als Hinweis auf die Auferstehung trösten soll. Auch wenn das lückenlose Sinngefüge, wie Börsch-Supan schreibt, völlig an die Denkweise Friedrichs erinnert, ist er dennoch nicht der Maler des vorliegenden Bildes. Aber ohne die unmittelbare Nähe zu diesem und seinem Tetschener Altar ist das Gemälde nicht zu verstehen. Das Gemälde stammt von dem nur ganz unzureichenden erforschten Dresdner Malers Julius von Leypold, denn kein anderer Maler, auch nicht Carl Gustav Carus, war so eng mit Friedrichs Malweise vertraut. Von 1824 bis 1826 ist Leypold als Schüler von Johann Christian Dahl bezeugt, der seit 1823 in dem gleichen Haus wie Friedrich An der Elbe 33 wohnte und im ständigen Gedankenaustausch mit ihm stand. 1824 zeigte Leypold auf der Dresdner Akademie-Ausstellung als Nr. 535 „Eine Mondschein-

landschaft nach Friedrich“, höchst wahrscheinlich nach den „Zwei Männern in Betrachtung des Mondes“, die Friedrich Dahl geschenkt hat“ (Börsch-Supan 2024).

Werner Sumowski zeigt in seinem Aufsatz von 1971 die Verbindung der beiden auf und macht Leypold bekannt (Werner Sumowski: „Caspar David Friedrich und Carl Julius von Leypold“, in: Pantheon XXIX, 1971, S. 497-504). Drei Gemälde, die zunächst Friedrich zugeschrieben waren, weist Sumowski nun Leypold zu. Sumowski argumentiert in Abgrenzung zu Friedrichs Werk mit der Darstellungsweise der Natur, wie die netzartig strukturierten Sträucher, das duftig dekorativ hingetupfte Laub oder die zart gezeichneten und stimmgabelförmigen Verästelungen der Bäume (ebd. S. 500) - Elemente die sich auch in der Naturgestaltung des vorliegendes Gemäldes wiederfinden, etwa in der Vegetation des Bodens, dessen Sträucher und Wiesenblumen, angelegt in zarten, vibrierenden Pinselstrichen und subtil getupften, farbigen Akzentpunkten der Szenerie Lebendigkeit einhauchen und auch in den vielen hängenden Fichtenästen, deren kleine Nadeln die letzten Strahlen der Sonne am zartviolett Himmel durchscheinen lassen.

„Einzigartig - und auch von Friedrich selbst so nicht erstrebt“, so beschreibt es Börsch-Supan „ist die Präzision der Details in großer Nähe und in weiter Ferne“. Börsch-Supan datiert das hier vorliegende Bild um 1832, „in die Zeit, in der Friedrich das ‚Große Gehege‘ oder wie die Unterschrift eines Reproduktionsstiches lautet ‚Abend an der Elbe‘ malte, sein bedeutendstes Bild von unauslotbarer Tiefe des Gedankens. Die Sonne ist untergegangen, aber am Himmel zeigen sich noch die zarten, aufsteigenden Wolkenstreifen, die Leypold in seinem Gemälde gleichsam zitiert. Zu erklären ist die Stimmung nur als ein erlöstes Aufatmen nach dem Ende der zerstörenden Unruhen von 1830 und 1831, als Friedrich seine Verhaftung fürchten musste. Dass Leypold diesen Stimmungsumschwung mitvollzogen hat, ist anzunehmen und kommt nicht zuletzt in der sakralen Bildform mit halbrundem oberem Abschluss zum Ausdruck.“ (Börsch-Supan 2024). Im Geiste so sehr Friedrich verwandt, können dessen Worte zur religiösen Bedeutung der Landschaft hinter der sichtbaren Naturdarstellung aus einem Brief an einen Freund auf unser Gemälde übertragen werden: „Wohl ist es beabsichtigt, dass Jesus Christus, ans Holz geheftet, hier der sinkenden Sonne zugekehrt ist, als das Bild des ewigen allbelebenden Vaters. Es starb mit Jesu Lehre eine alte Welt, die Zeit, wo Gott der Vater unmittelbar wandelte auf Erden; […] Diese Sonne sank, und die Erde vermochte nicht mehr zu fassen das scheidende Licht. Da leuchtet, vom reinsten edelsten Metall der Heiland am Kreuz, im Gold des Abendroths, und wiederstrahlet so im gemilderten Glanz auf Erden. Auf einem Felsen steht aufgerichtet das Kreuz, unerschütterlich fest, wie unser Glauben an Jesu Christum. Immer grün durch alle Zeiten während stehen die Tannen ums Kreuz, gleich unsere Hoffnung auf ihn, den Gekreuzigten“ (C. D. Friedrich, Die Briefe, hrsg. und kommentiert von Herrmann Zschoche, Hamburg 2006, S. 53). - Das Gutachten von Prof. Dr. Helmut Börsch-Supan, Berlin vom 27. Juli 2024 liegt im Original vor.

Frederik Christian Jakobsen Kiærskou (1805–1891, Kopenhagen)

6042 „Langsø i Jutland“: Sonnenuntergang am LangsøSee in Jutland.

Öl auf Holz. 16,7 x 25 cm. Unten links monogrammiert „FCK“, verso eigenh. in die Platte geritzt betitelt und signiert „[...] Langsoe i Jutland / malet af CHKiærskou“.

1.200 €

Johann Karl Schultz (1801–1873, Danzig)

6043 Der Dom zu Roskilde. Öl auf Leinwand. 20,3 x 27,7 cm. Signiert und datiert unten links „J.C. Schultz / 1841 4/10“.

900 €

Der Danziger Johann Karl Schultz studiert zunächst an der dortigen Akademie unter Johann Adam Breysig, ab 1820 an der Berliner Akademie bei Johann Erdmann Hummel. 1823 geht er nach München und bildet sich bei Lorenzo Quaglio zum Architekturmaler aus. 1828 lässt er sich in Berlin nieder, 1832 wird er zum Leiter der Danziger Kunstschule ernannt. Schultz ist berühmt für seine sehr naturgetreuen und exakten Architekturbilder. Der Dom zu Roskilde ist die bedeutendste Kirche Dänemarks und mit ihrer Bauzeit von 1189 bis 1280 auch die älteste Kathedrale der Backsteingotik in ganz Skandinavien. In ihr befinden sich die Grabstätten von 40 dänischen Königen und Königinnen.

Johann Georg Paul Mohr (1808 Bordesholm – 1843 München)

6044 Winterlandschaft mit Schlittschuhläufern auf einem See bei einer gotischen Backsteinkirche. Öl auf Leinwand. 65 x 88 cm. Unten rechts signiert „J Mohr München“.

4.000 €

Johann Mohr setzte seine ganze Willenskraft ein, dem Wunsch seines Vaters, das Metzgerhandwerk zu erlernen, nicht entsprechen zu müssen. Stattdessen ging der aus Holstein gebürtige Mohr nach Hamburg, um dort die Malerei zu erlernen. In Hamburg traf er auf den fast gleichaltrigen Johann Hermann Carmiencke, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte. Im Mai 1829 wanderten beide Künstler zu Fuß durch den Harz nach Dresden, mit dem Vorsatz Landschaftsmaler zu werden. In Dresden wurde Mohr Schüler von Johann Christian Clausen Dahl, der ihn, da er eine ordentliche Professur an der Dresdener Akademie abgelehnt hatte, privat in seiner Wohnung unterrichtete. Studienjahre in Kopenhagen bei Johann Lund von 1832-36 rundeten die Ausbildung Mohrs ab, bevor sich der Künstler endgültig in München niederließ. Die feinmalerisch erfasste Winterlandschaft mit der gotischen Kirche aus Backstein, die der Künstler in München gefertigt hat, ist ein Wiederhall auf seine im Norden gesammelten Eindrücke. Auch der in feinsten Nuancen von eisigem Dunst durchzogene Himmel belegt eindrucksvoll seine Kenntnisse dänischer Malerei, die an eine Beeinflussung Thomas Fearnleys denken lassen, mit dem Mohr während der Münchner Jahre engen Kontakt pflegte.

6042

Deutsch

6045 1842. Uferpartie mit kleinem Bootsanleger. Öl auf Leinwand. 50 x 65 cm. Unten links signiert und datiert „A. v. Weber / 1842“, verso auf dem Keilrahmen von fremder Hand unleserlich bezeichnet.

600 €

Carl Frederik Sørensen (1818 Besser, Samsø – 1879 Kopenhagen)

6046 Segelschiff vor der Küste Dänemarks. Öl auf Malkarton. 25,5 x 35,5 cm. Unten links monogrammiert und signiert „C. F. S. 1845“.

1.800 €

Theude Grönland (1817 Altona – 1876 Berlin)

6047 Bildnis des Bezirksbeamten Frederik Wilhelm Johansen.

Öl auf Leinwand. 33 x 6,2 cm. Unten links in der nassen Farbe signiert und datiert „Th. Grönland / 1840“, verso auf zwei Etiketten Angaben zum Dargestellten und dem Künstler.

600 €

Obgleich Theude Grönland seine Karriere vor allem als etwas gefälliger Blumen- und Stilllebenmaler bestritt, beweist er in diesem Jugendwerk ein Talent für die Bildnismalerei, das dem seines Lehreres J. L. Lund in nichts nachsteht. Dem Blick des Dargestellten haftet etwas Gedankenverlorenes an, dessen klare Züge arbeitet Grönland mit delikaten blauen Schattierungen aus dem rosigen Inkarnat heraus. Mit der gleichen Sorgfalt setzt er das Schwarz der schimmernden Seidenweste von dem opaken Schwarz der Jacke ab. Auch der Hintergrund ist keine monochrome Fläche, sondern zart, aber wirkungsreich strukturiert. Das Gemälde vereint die besten Qualitäten der Porträtkunst des Goldenen Zeitalters dänischer Malerei. Es entstand vor Grönlands Umzug nach Paris und der damit einhergehenden Neuausrichtung seiner Kunst.

6047

Österreichisch

6048 um 1840. Bildnis eines jungen Mannes im Profil nach rechts.

Öl auf Leinwand, auf Holz kaschiert. 36 x 30 cm.

2.400 €

Der junge Mann mit gepflegtem Schnauz- und Backenbart erscheint wunderbar ausgeleuchtet im verlorenen Profil, sodass sogar seine Augenwimpern aus dem Gesichtskontur herausstehen. Der Dargestellte trägt ein schlichtes graues Oberteil mit umgeschlagenen Kragen, möglicherweise einen Malerkittel, weshalb es sich bei dem Portraitierten möglicherweise um einen Künstlerkollegen handeln könnte.

Antoine Félix Boisselier (1790 Paris – 1857 Versailles)

6049 Partie in der Schlucht von Apremont im Wald von Fontainebleau.

Öl auf Papier, auf Leinwand kaschiert. 24,5 x 32,5 cm.

Auf dem kleineren, teils von der Sonne beschienenen Fels im Vordergrund signiert „Boisselier“, verso auf dem Keilrahmen von alter Hand bez. „Apremont“.

2.400 €

Antoine Félix Boisselier erlernte die Malerei von seinem älteren Bruder Félix Boisselier und dem bedeutenden Landschaftsmaler Jean-Victor Bertin. Auf einer ersten Reise nach Italien im Jahr 1811 entstanden bereits seine frühesten Ölskizzen. Zurück in Frankreich führte Boisselier weitere dieser frei vor der Natur gemachten Studien aus. Auf dem Pariser Salon wurde er 1824 mit einer Medaille ausgezeichnet und belegte nur ein Jahr später bei dem Prix de Rome den zweiten Platz für historische Landschaften direkt nach seinem Freund Achille-Etna Michallon. Die vorliegende flüssig gemalte Ölstudie zeigt deutlich die Kenntnis der Werke von Corot, dem Boisselier besonders nahestand.

Eugen Jettel

(1845 Johnsdorf/Mähren – 1901 Triest)

6050 Bemooster Felsen im Moor. Öl auf Papier, auf Leinwand kaschiert. 21,5 x 33 cm. Verso auf dem Keilrahmen mit Klebeetikett mit alter Zuschreibung an den Künstler.

1.500 €

Der aus Mähren stammende Eugen Jettel studierte von ca. 1860/61 bis 1868 Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien in der Landschaftsklasse von Albert Zimmermann. Zu seinen Studienkollegen zählten neben Emil Jakob Schindler auch Robert Russ und Rudolf Ribarz, die später zu den führenden Malern des sogenannten Stimmungsimpressionismus zählten. Jettel erhielt bereits früh Auszeichnungen und nahm regelmäßig an den großen Kunstausstellungen in Wien, München, Berlin und Paris teil. 1875 übersiedelte Jettel nach Paris, wo er sich auch um die Pariser Weltausstellung (1889) verdient machte, wofür er den Ritterorden der französischen Ehrenlegion erhielt. 1897 kehrte er nach Wien zurück und trat ein Jahr später der neu gegründeten Wiener Secession bei. Nur wenig später starb er unerwartet am 27. August 1901 an einem Schlaganfall in Triest. Während die Werke aus seiner Frühzeit noch von akademischen Landschaften im naturalistischen Stil geprägt waren, wandte er sich später der stimmungsvollen Pleinairmalerei zu und wurde noch vor Schindler zu einem der frühesten Vertreter der paysages intimes in Österreich. Die kleine Ölstudie vermag repräsentativ für diese Art der Malerei von Eugen Jettel stehen.

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Salvatore Candido (tätig 1823–1869, Neapel)

6051 Neapel: Riviera di Chiaia und Castell dell‘Ovo mit Blick auf den Vesuv.

Öl auf Leinwand. 24,5 x 33 cm. Unten rechts signiert und datiert „Candido 1828“.

3.500 €

Schule von Posillipo

6052 1821. Fröhliche Runde mit neapolitanischen Fischern.

Öl auf Papier, auf Karton kaschiert. 21 x 27,7 cm. Unten links schwer leserlich monogrammiert sowie bezeichnet und datiert „napoli 1821“.

4.500 €

Deutsch

6053 oder Schule von Posilippo, um 1840. Blick vom Golf von Baiae auf Ischia. Öl auf Leinwand, doubliert. 22 x 31 cm.

900 €

Provenienz: Nico Zachmann, Basel. Norddeutsche Privatsammlung.

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Raimondo Scoppa (1820–1890, Neapel)

6054 Der Golf von Pozzuoli mit dem Tempel der Diana in Baiae.

Öl auf Leinwand. 28,5 x 38,7 cm. Verso auf dem Keilrahmen ein altes Etikett unleserlich bezeichnet „[...] Scoppa [...] Diana [...] 03“ sowie unten wohl signiert und datiert „R. Scoppa 1872“.

1.200 €

Deutsch

6055 um 1840. Italienerin mit Wasserbüffeln unter einer Pergola am Golf von Neapel. Öl auf Papier, auf Karton kaschiert. 25 x 33 cm. Verso eine alte Zuschreibung in Bleistift an Carl Blechen.

800 €

Provenienz: Nico Zachmann, Basel. Norddeutsche Privatsammlung.

Deutsch

6056 um 1840. Blick über die Häuser von Ercolano auf den Vesuv.

Öl auf Leinwand, doubliert. 89,5 x 135 cm. Verso auf dem Keilrahmen von alter Hand bezeichnet „Vesuv: Agricola Stuttgart / 1880-1890“.

4.500 €

Deutsch

6057 1848. Bildnis eines Römers mit Kapuze. Öl auf Papier, auf Karton kaschiert. 37,2 x 27,8 cm. Oben rechts monogrammiert und datiert „HC [ligiert] Roma 1848“.

1.800 €

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Frederik Nils Rohde (1816–1886, Kopenhagen)

6058 Aquädukt in der römischen Campagna. Öl auf Leinwand. 74 x 100 cm. Unten links signiert und datiert „F. Rohde Roma 1846“.

9.000 €

Provenienz: Schloss Feilitzsch, Franken. Neben seiner Ausbildung an der Dänischen Kunstakademie bei dem Historienmaler Johann Ludwig Lund, nahm Frederik Rohde Malunterricht bei Heinrich Buntzen und Christen Købke. Ein Stipendium ermöglicht ihm die Reise über Deutschland nach Italien, wo Rohde von 1843 bis 1846 weilte und sich insbesondere der Landschaftsmalerei widmete. Das vorliegende Gemälde mit dem im Licht der untergehenden Sonne erstrahlenden Aquädukt in der weiten Campagnalandschaft dürfte nicht nur wegen seines Formats, sondern besonders wegen der subtil eingefangenen Lichtstimmung eines der herausragenden Werke aus der italienischen Schaffenszeit Rohdes sein.

Thorald Læssøe (1816 Frederikshavn – 1878 Kopenhagen)

6059 Felsenlandschaft bei Olevano. Öl auf Papier, auf Leinwand kaschiert. 21 x 31 cm.

2.400 €

Vermutlich ist vorliegende Ölstudie auf Papier auf Thorald Læssøes großer Europareise in den Jahren 1844 bis 1857 entstanden, die ihn bis nach Italien führte. Ein zweiter Italienaufenthalt ist etwas später für die Jahre 1866 bis 1868 überliefert.

Adalbert Waagen (1833 München – 1898 Berchtesgaden)

6060 Bergige Küstenlandschaft mit griechischem Tempel.

Öl auf Papier, auf festem Karton alt aufgezogen. 12,9 x 21,2 cm. Unten links signiert „A. Waagen.“, unten mittig bezeichnet „N. 9 Morgen.“. Um 1858/59.

800 €

Im Bestand der Neuen Pinakothek München findet sich ein im Format nahezu identisches Ölgemälde auf Papier, welches den Tempel von Segesta darstellt und um 1858/59, dem Zeitpunkt von Waagens Italienreise, datiert ist (Inv. Nr. 11069) sowie drei weitere in Italien im selben Format entstandene Bilder (Inv. Nrn. 10067, 10068, 10070).

Abbildung Seite 60

Dänisch

6061 um 1840. Steineichen in der Serpentara. Öl auf Papier, kaschiert auf Leinwand. 70 x 51 cm.

1.800 €

Der Name Serpentara, wörtlich übersetzt „Schlangenhain“, bezeichnet einen kleinen Wald uralter Steineichen, der sich über der italienischen Ortschaft Olevano erhebt. Diese Landschaft war immer wieder Anziehungspunkt für Künstler, zeichnet sie sich vor allem durch das faszinierende Wechselspiel von Vegetation, Gesteinsformationen und Licht aus. Besonders im Kontext der romantischen Malerei des 19. Jahrhunderts entfaltet die Landschaft der Serpentara ihre Bedeutung. Zahlreiche Künstler sahen in der Harmonie von Natur und Landschaft eine ideale Projektionsfläche für ihre Sehnsucht nach dem Ursprünglichen und Unberührten. Von den dänischen Künstlern hielten sich hier um 1840 unter anderem Fritz Petzoldt, Johan Peter Raadsig und Louis Gurlitt auf.

6059
6062
6063
6060

Deutsch

6062 um 1840. Capri im Abendlicht. Öl auf Leinwand, auf Malpappe aufgezogen. 24,7 x 38,2 cm.

800 €

Arthur Blaschnik (1823 Strehlen – 1918 Berlin)

6063 Kastell in der römischen Campagna. Öl auf Malkarton. 32,4 x 39,5 cm. Unten rechts signiert „A Blaschnik“.

800 €

Arthur Blaschnik lässt sich im Oktober 1853 in Rom nieder und bleibt bis 1880 in der Ewigen Stadt. 1856 wird er Mitglied im dortigen Deutschen Künstlerverein. 1858 bereist er Neapel und Capri und sendet Zeichnungen von dort an die Illustrierte Zeitung in Leipzig, für die er bis 1886 als Illustrator tätig ist.

Claus Anton Kølle (1827 Sandby ved Nakskov– 1872 Kopenhagen)

6064 Blick auf Frascati mit der Villa Mondragone. Öl auf Papier, kaschiert auf Malkarton. 18,3 x 22,7 cm. Unten links signiert „C. A. Kölle“.

800 €

Provenienz: Sammlung des Kunsthändlers Martin Grosell (dessen Verkauf Teil II, Winkel & Magnussen, 111, 1932, Nr. 89).

Sammlung Reinhard van Hauen, Kopenhagen (erworben 1932 mit dem Stempel).

Børge Nielsens Auktioner, Vejle, 1985 (verso handschriftl. Vermerk).

6064

Eduard Alexander Hilverdink (1846–1891, Amsterdam)

6065 Die Fontana dell‘Organo der Villa d‘Este in Tivoli. Öl auf Holz. 40,9 x 39,5 cm. Unten rechts signiert und datiert „E Alex Hilverdink 1878“ (die letzte Ziffer undeutlich), verso auf der Holztafel eine aufgeklebte, lädierte Reproduktion eines Stiches nach dem Gemälde.

1.800 €

Der Landschaftsmaler Eduard Alexander Hilverdink, Sohn und Schüler des Malers Johannes Hilverdink (1813-1902), macht vor allem Studienreisen durch Holland und Deutschland und wird hauptsächlich wegen seiner topographischen Stadtansichten bekannt. Das vorliegende Gemälde, das den 1568 von Luc Leclerc und Claude Vénard geschaffenen Brunnen der Villa d‘Este in Tivoli zeigt, der durch die Kraft des Wassers angetrieben mit einer Orgel aus 22 Pfeifen Musik macht, ist ein seltener Beleg für einen Italienaufenthalt des Malers.

6066 Treppenweg zwischen den Weingärten auf Capri. Öl auf Leinwand. 50 x 40 cm. Am linken unteren Rand monogrammiert und datiert „H.S. [18]98“.

1.500 €

6065
Harald Peter Schumacher (1836 – 1912, Kopenhagen)
6066

Simon Ludvig Ditlev Simonsen (1841 München – 1928 Kopenhagen)

6067 „Porta Furba“: Rast am Brunnen des Aquädukts Felice an der Porta Furba in Rom. Öl auf Leinwand. 52 x 73,5 cm. Unten links signiert, datiert und bezeichnet „Simon Simonsen / 1870 Porta Furba“.

3.500 €

Die Porta Furba (Bogen von Sixtus V.) steht an der Kreuzung des Aquädukts Felice und der Via Tuscolana im Stadtteil Tuscolano in Rom.

6067
6068
6069

6070

Luciano Nezzo (1856 Badia Polesine – 1903 Udine)

6068 Begegnung am Brunnen. Öl auf Leinwand. 39,8 x 60,7 cm. Unten auf der Brunnenwand signiert „L. Nezzo“.

2.400 €

Curt Aghte (1862–1943, Berlin)

6069 Hof in Anacapri. Öl auf Leinwand. 30,5 x 60,5 cm. Unten links signiert und bez. „Curt Aghte Anacapri“, verso eigenh. betitelt, datiert und bez. „Innerer Hof in Anacapri / July 1894. / Curt Agthe / W. 35. Berlin / Lützowstr. 60.“. Um 1894.

1.800 €

Deutsch

6070 um 1880. Wolkenstudie. Öl auf Leinwand, kaschiert auf Karton. 18,5 x 33 cm.

600 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers Hans Deiters (1868 Düsseldorf – 1922 München).

Bernhard Mühlig (1829 Eibenstock – 1910 Dresden)

6071 Pferdekutsche am Vierwaldstätter See. Öl auf Leinwand. 16,7 x 26 cm. Unten links signiert „B. Mühlig“ und verso auf dem Keilrahmen eigenh. (?) bez „Axenstrasse von Sisikon n. Brunnen / Vierwaldstätter See“.

600 €

Abbildung Seite 66

6071
6072
6073

August Wilhelm Leu (1819 Münster – 1897 Seelisberg)

6072 Nordische Waldlandschaft am See. Öl auf Leinwand. 46,6 x 77,5 cm. Signiert und datiert unten rechts „A. Leu [18]47“.

2.400 €

Das Gemälde ist von Leu 1847 datiert, dem Jahr seiner zweiten Studienreise nach Norwegen.

Bernhard Mühlig (1829 Eibenstock – 1910 Dresden)

6073 „Parthie bei Amsteg“: Blick auf das Maderanertal und die Chärstelenbachbrücke, im Hintergrund der Bristen.

Öl auf Leinwand. 16,2 x 26 cm. Unten links signiert „B. Mühlig“ sowie verso auf dem Keilrahmen eigenh. (?) bez. „Parthie bei Amsteg auf Windgällen u. Gotthartstrasse“.

600 €

Anton Edvard Kieldrup (1826 Hadersleben – 1869 Kopenhagen)

6074 „Underskov“: Waldpartie mit Farnen. Öl auf Leinwand. 23 x 31 cm. Verso auf dem Keilrahmen mit einem alten Etikett in dänischer Sprache bez. „N°22 Underskov [Gestrüpp]. / [...] Fru Marie Kieldrup“.

1.200 €

6074

Hermann Anton Stilke (1803–1860, Berlin)

6075 Gotische Ruine mit Schlafendem an einem kleinen Feuer.

Öl auf Leinwand. 37,5 x 36,6 cm (oben halbrund gerahmt). Monogrammiert und schwer leserlich datiert unten rechts „HAS [ligiert] / 1835 [?]“. Verso auf dem Keilrahmen beschriftet „Hermann Ant Stilke / 1804 Berlin / Cornelius Schüler“ und geritzt „Eigentum [...] Anton Bendemann“.

1.200 €

Provenienz: Anton Bendemann, Berlin (1775 - 1866), Bankier und Vater des Eduard Bendemann.

Sammlung Eugenie Piloty (geb. von Baeyer (1869-1952)).

Der in Berlin geborene Hermann Anton Stilke erhält dort seine erste Ausbildung bei Carl Wilhelm Kolbe d. Jüngeren. Als Achtzehnjähriger geht er ab 1821 als einer der ersten Schüler in die Klasse des Peter Cornelius an der Düsseldorfer Kunstakademie, um diesem 1825 nach München zu folgen. Es folgt ein zweijähriger Italienaufenthalt (18281830), bevor Stilke 1833 an die Düsseldorfer Akademie zurückkehrt. Hier tritt er in die Klasse Wilhelm von Schadows ein. 1843-1847 stattet er im Auftrag des preußischen Königs den kleinen Rittersaal von Schloss Stolzenfels bei Koblenz mit Fresken aus. Seit 1850 lebt Stilke wieder in Berlin, wo er 1854 eine Professur an der Kunstakademie erhält. 1850/51-1852/53 Mitglied des Düsseldorfer Künstler-Vereins Malkasten.

Ludwig (Louis) Mecklenburg (1820 Hamburg – 1882 München)

6076 Chorumgang des Mailänder Doms. Öl auf Leinwand. 80 x 56 cm. Unten links signiert und unleserlich bezeichnet sowie datiert „Louis Mecklenburg / M[ünchen] 1856 [7?]“.

2.400 €

Der Betrachter steht im nördlichen Teil des Chorumgangs und blickt nach Westen in den langen Säulengang des Langschiffes. Durch die bunten Glasfenster der Westfassade spenden die goldgelben Strahlen der untergehenden Sonne das letzte Licht des Tages und erhellen den sakralen Raum. In der Stille wandeln die Kirchgänger, um Andacht und Ruhe zu finden.

Deutsch

6077 um 1840. Zeichner mit Griffel und Papier beim Studium einer Skulptur.

Öl auf Papier, kaschiert auf Malkarton. 21,3 x 28,8 cm. 1.800 €

Provenienz: Sammlung Arnold Blome, Bremen (verso Stempel, Lugt 4047).

In dieser humoristisch anmutenden Szene sitzt ein junger Zeichner gefesselt vom Anblick seines Modells, oder besser gesagt des Allerwertesten einer antiken Skulptur, mit Bleigriffel und Papier bereit, seine Studien zu beginnen.

6077
6078
6079

Amalie Murtfeldt (1828–1888, Bremen)

6078 Hochgebirgslandschaft mit Gletscher. Öl auf Leinwand. 42,5 x 58 cm. Unten links signiert „Amalie Murtfeldt“.

750 €

Deutsch

6079 19. Jh. Stillleben mit Vogelnest, Eiern und Federn. Öl auf Holz. 15,3 x 18,6 cm. Verso auf einem Klebeetikett eine Zuschreibung an J. L. Jensen.

900 €

Anton Hölperl (1820 Schlaggenwald (Horni Slavkov) – 1888 Prag)

6080 Die Spitzenklöpplerin. Öl auf Leinwand. 45,3 x 36,5 cm. Unten links signiert und datiert „Hölperl 1852“.

2.800 €

Der aus Böhmen gebürtige Anton Hölperl lernte zunächst als Porzellanmaler an zwei Manufakturen, bevor er nach Wien ging, um dort seine Ausbildung durch das Studium der Originale in den Gemäldegalerien zu vervollkommnen. 1851 ließ er sich in Karlsbad nieder, wo er insbesondere mit Portraits und subtilen Genrebildern reüssierte. Unser feinsinniges Bildnis einer Spitzenklöpplerin bei der Arbeit stammt aus der Karlsbader Schaffensphase und zeigt noch deutlich die feinmalerische Technik, die der Künstler aus der Porzellanmalerei übernommen hat.

6080

Charlotte Piepenhagen (1821–1902, Prag)

6081 Kleines Dickicht mit Felsen. Öl auf Papier. 22,5 x 29,7 cm. Verso von einem Mitglied der Familie Piepenhagen in Bleistift bez. „Ch (für Charlotte Piepenhagen) [...]“.

800 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers. Seitdem im Besitz der Familie.

Charlotte Piepenhagen

6082 oder August Piepenhagen (1791 Soldin, Preußen - 1868 Prag). Landschaft im Abendlicht mit Wanderer. Öl auf Papier. 15 x 20,3 cm (im Oval).

600 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers. Seitdem im Besitz der Familie.

Charlotte Piepenhagen

6083 Bachlauf mit überwachsenen Felsen. Öl auf Papier. 24,8 x 29,5 cm. Unten rechts von einem Mitglied der Familie Piepenhagen in Bleistift bez. „Ch (für Charlotte Piepenhagen) [...] d.“.

800 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers. Seitdem im Besitz der Familie.

6081
6082
6083

Bertalan Székely von Adamos (1835 Cluj (Klausenburg) – 1910 Mátyásföld bei Budapest)

6084 Bildnis des Maria Alfons Graf Aichelburg in dunkler Reitjacke. Öl auf Leinwand. 68,5 x 55,5 cm. Verso auf der Leinwand betitelt, signiert und datiert „Maria, Alfons / Graf Aichelburg / Sohn des / Berthold Grafen Aichelburg / und der / Theodora Gräfinn Aichelburg / geborenen / Schulpe / geboren den 20ten Dezember 1848. / Gemalt im September 1858 von B. Székely“.

3.500 €

Bertalan Székely gilt als einer der renommiertesten Maler der Romantik in Ungarn. Zwischen 1851 und 1855 studierte er an der Wiener Akademie bei Johann Nepomuk Geiger und Carl Rahl. 1855 kehrte er zurück nach Siebenbürgen, wo er sich den Lebensunterhalt durch Kunstunterricht und Schildermalen verdiente. 1858 arbeitete er auf dem Besitz der Grafen Aichelburg in Marschendorf im Riesengebirge. Während dieses Aufenthaltes schuf Székely die Bildnisse der Familie Aichelburg. Das eindrucksvolle Portrait des Vaters Berthold Graf Aichelburg als Jäger hat der Künstler gerade im Oktober 1858, also einen Monat vor unserem Gemälde des jungen Alfons Aichelberg, angefertigt (s. Kieselbach Auktionen, Budapest, Auktion am 12. Oktober 2015, Los 160).

6084

August Wilhelm Leu (1819 Münster – 1897 Seelisberg)

6085 Sonnenuntergang an der italienischen Küste. Öl auf Leinwand, doubliert. 82,2 x 115,6 cm. Links unten signiert und datiert „A. Leu. 1863“.

7.500 €

Leu studiert 1840-1845 an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Johann Wilhelm Schirmer. 1843 und 1847 führen ihn Studienreisen nach Norwegen, 1856 nach Italien. Bevorzugtes Sujet ist die durch Vordergrundstaffage belebte Landschaft im Stil der Schirmer-Schule mit wohlberechneter Lichtwirkung in leuchtenden Farben. Ab 1844 bestückt er zahlreiche nationale und internationale Ausstellungen und verzeichnet erste Verkaufserfolge. 1862 erwirbt u.a. König Wilhelm I. von Preußen ‚See bei Rondehus in Norwegen‘. Er wird königlicher Professor und Mitglied der Akademien von Amsterdam, Berlin, Brüssel und Wien. Dem Düsseldorfer Künstler-Verein Malkasten gehört er als Gründungsmitglied von 1848-1883 an.

Josef Willroider (1838 Villach – 1915 München)

6086 Vorgebirgslandschaft. Öl auf Papier, auf festem Karton aufgezogen. 24,2 x 34,4 cm. Signiert unten links „J. Willroider.“

1.200 €

Der österreichische Landschaftsmaler, Zeichner und Grafiker war der älteste Bruder von Ludwig Willroider. Ab 1860 wird er in München ansässig und befreundet sich mit Eduard Schleich d. Älteren, 1866 geht er nach Düsseldorf und lernt Oswald und Andreas Achenbach kennen. Ab 1870 ist er Mitglied der dortigen Künstlervereinigung Malkasten. 1882 erfolgt die Ernennung zum Ehrenmitglied der Akademie der Künste in München. Nach seiner Rückkehr nach München 1889 bezog er mit seinem jüngeren Bruder ein Atelier. Ende des 19. Jh. zählte Josef Willroider mit seinem Bruder zu den wichtigsten Landschaftsmalern der Zeit.

Johann Gottfried Steffan (1815 Wädenswil – 1905 München)

6087 Fischerkähne an einem bayrischen See. Öl auf Leinwand, auf Malpappe aufgezogen. 24 x 38 cm. Links unten monogrammiert und datiert „J. G. St. 1/7/ [18]81.“

1.200 €

6085
6086
6087

Karl Graf (1859 Horn – 1925 Wien)

6088 Kirche in Wiener Neustadt mit junger Frau in Andacht.

Öl auf Leinwand. 83,5 x 65 cm. Unten rechts signiert „K Graf“ sowie nochmals signiert am äußersten Rand rechts unten „K Graf“ (teils berieben).

2.400 €

Arthur Thiele (1841 Dresden – 1919 Hohenschäftlarn bei München)

6089 „Gemsen im Hochgebirge“ (Grubhörndl bei Lofer).

Öl auf Leinwand. 42 x 35,5 cm. Unten rechts signiert „A. Thiele“, verso auf dem Keilrahmen auf einem Klebeetikett mit handschriftl. bez. „Arthur Thiele / München. Wintterstrasse 33 / ‚Gemsen im Hochgebirge‘“.

2.400 €

6088
6089

Friedrich Preller d. J. (1838 Weimar – 1901 Dresden) 6090 Motiv auf dem Gotthard. Öl auf Leinwand, alt auf Malkarton kaschiert. 36 x 62 cm. Verso auf einem Klebeetikett in brauner Feder wohl eigenh. betitelt „Gotthardgebiet Motiv auf dem Gotthard 22.“ Um 1896.

1.500 €

6090
6091
6092

Carl Maria Nikolaus Hummel (1821–1907, Weimar)

6091 Sommerliche Landschaft in Thüringen. Öl auf Leinwand. 17,3 x 21,8 cm.

1.200 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (verso mit handschriftl. Bestätigung von Margarete Hummel).

Wilhelm Carl August Zimmer (1853 Apolda – 1937 Reichenberg, Bez. Dresden)

6092 Blick in den Garten eines alten Gehöftes. Öl auf dünnem Karton, auf Malkarton kaschiert. 38 x 45 cm. Unten links in Braun und Schwarz signiert und datiert „W. Zimmer 1882“, verso in schwarzer Feder (eigenh.?) bez. und betitelt „Wilh. Zimmer No 78 Altes Bauerngehöft in“.

1.200 €

Provenienz: Kunstausstellung Kühl, Dresden (vor 1973, mit deren Galerieetikett verso).

Privatbesitz Radebeul.

Zimmer studierte zunächst bei Kalckreuth an der Kunstschule in Weimar, ab 1889 dann an der Akademie in Düsseldorf. Sein Œuvre zeichnet sich vor allem durch thüringische Landschaftsdarstellungen und Volksszenen aus.

Dresdener Schule

6093 um 1860. Sommerliche Landschaft mit bewaldeten Hügeln und einem kleinen Dorf. Öl auf Leinwand, kaschiert auf Holz. 9,8 x 30,2 cm.

1.200 €

Dresdener Schule

6094 um 1860. Blick in eine weite Sommerlandschaft. Öl auf Leinwand, kaschiert auf Holz. 9,9 x 30 cm.

1.800 €

6093
6094

Friedrich Preller d. J. (1838 Weimar – 1901 Dresden)

6095 Birken an einem felsigen Hang im Ötztal. Öl auf Leinwand, alt auf Malkarton kaschiert. 58 x 45 cm. Unten rechts bezeichnet und datiert „Ötz 1888“, verso auf einem Klebeetikett in brauner Feder (eigenh.?) bez. „Tirol Oetzthal. Birken u Felsen im Oetzthal 79.“, darunter auf einem weiteren Klebeetikett mit dem Künstlerstempel „Fr. Preller junior“, sowie einem Ausstellungsetikett.

1.500 €

Wilhelm Kuhnert (1865 Oppeln – 1926 Flims, Graubünden)

6096 Die Teufelsschlucht in der Sächsischen Schweiz. Öl auf Leinwand, auf Karton aufgezogen. 27,3 x 19 cm. Unten rechts monogrammiert, bezeichnet und datiert „WK / Teufelskirche / [18]87“, verso mit dem Werkverzeichnisstempel mit den Nrn. 07 07 0012 III sowie mit Bleistift bezeichnet „Nr. 121“.

900 €

Die Teufelsschlucht bzw. Teufelskammer erreicht man vom Wehlener Grund.

6095
6096

Carl Friedrich Lessing (1808 Breslau – 1880 Karlsruhe)

6097 Der Hinterhalt (Nebelbehangener Talweg mit lauernden Räubern).

Öl auf Leinwand. 88,5 x 138,5 cm. Unten links monogrammiert und datiert „C F L 1877“.

4.000 €

Dieses Monumentalwerk Carl Friedrich Lessings ist ein wiederentdeckter Höhepunkt im Spätwerk des bedeutenden Vertreters der Düsseldorfer Landschaftsmalerei. Das Format bietet einen großzügigen Blick auf die Mündung eines engen Tales. Mit ihren schroffen Felsen erinnert die Naturkulisse an die rauen, zerfurchten Gebirgslandschaften, die der Künstler im Harz und der Eifel als Motive entdeckte und insbesondere

in den 1870er Jahren künstlerisch verarbeitete. Dieser realistische, auf gründlichem Naturstudium fußende Zug von Lessings Landschaftskunst verbindet sich hier mit der noch deutlich spürbaren poetischen Auffassungsweise früherer Jahre. So inszeniert er im Vordergrund eine Räubergeschichte wie aus einer spätromantischen Roman: Hinter einem baumbewachsenen Felsbrocken lauert eine bewaffnete Bande einem sich ahnungslos nähernden Wagen auf. Von unserem Standpunkt aus können wir Betrachter dem dramatischen Geschehen buchstäblich entgegensehen. Unterstrichen wird das narrative Moment durch die tiefhängenden Nebelschwaden, die der Szenerie eine geheimnisvolle Atmosphäre verleihen. Zusätzlich werden durch das Großformat, dessen sich Lessing in seinen späten Jahren häufiger bediente, sowohl Geschehen als auch die Natur ins Monumentale gesteigert.

6097

Max Fritz

(1849 Berlin – 1920 Arneburg bei Stendal)

6098 Pirna: Blick über die Elbe auf Schloss Sonnenstein und die Stadtkirche St. Marien, auf der Elbe ein Raddampfer der „Weissen Flotte“. Öl auf Leinwand, doubliert. 38,7 x 60,1 cm. Signiert, bezeichnet und datiert unten rechts „Max Fritz D[resde]n. [18]86“.

900 €

Nachdem der Berliner Maler und Aquarellist Max Fritz im Anschluss an seine Lehrzeit bei Alexius Geyer einige Jahre in den Vereinigten Staaten verbracht hatte, lebte er ab 1884 in Dresden und war im Vorstand der „Dresdner Kunstgenossenschaft“. Weitere Stationen waren München, Berlin, Lübben und Detmold. 1891 gehörte er neben Franz Skarbina und Hans Herrmann aus Berlin, Arthur Kampf aus Düsseldorf und Hans von Bartels aus München zu den fünf Gründungsmitgliedern der „Gesellschaft Deutscher Aquarellisten“.

Wilhelm Kuhnert (1865 Oppeln – 1926 Flims, Graubünden)

6099 Sommerliche Landschaft mit Lattenzaun. Öl auf Leinwand, auf Karton aufgezogen. 20 x 28,5 cm. Unten links signiert und datiert „Wilh. Kuhnert / [18]85“, verso mit dem Werkverzeichnisstempel mit den Nrn. 07 07 0010 II sowie mit Bleistift bezeichnet „Nr. 125“.

900 €

6098
6099

Harald Otto Julius Friedrich (1858 Dresden – 1933 Florenz)

6100 Bildnis einer Frau in der Stube beim Kaffee. Öl auf Leinwand. 55,5 x 49 cm. Unten links signiert „Harald Friedrich“, verso auf der Leinwand wohl eigenhändig signiert und bezeichnet „Prof. H. Friedrich, Hannover / Einsame Alte“.

1.200 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers, Hannover. Dessen Tochter Anneliese Friedrich, Hannover. Privatbesitz Hannover.

Harald Friedrich war der Enkel Caspar David Friedrichs. Während seines Studiums an der Dresdner Akademie 1876-1880 schuf er zahlreiche detaillierte Ansichten und Landschaftsdarstellungen von Dresden und seiner Umgebung. Später arbeitete er zunächst im Atelier von Anton von Werner in Berlin, bevor er einen Lehrauftrag an der Technischen Hochschule Hannover annahm. Harald Friedrich besaß einen Teilnachlass der Werke seines Großvaters, der später ein wichtiger Grundstock der Sammlungen der Kunsthallen Hamburg und Mannheim bildete. Bei der Dargestellten könnte es sich um Caroline Therese Friedrich, die Mutter des Künstlers und Schwiegertochter Caspar David Friedrichs, in ihrer Dresdener Wohnung handeln (siehe auch nächste Losnummer).

Caroline Therese Friedrich (1828–1914, Dresden)

6101 Frühlingsstrauß mit Schlüsselblumen, Weidenkätzchen, Märzenbecher und Gänseblümchen. Öl auf schwarz lackiertem Holz. 34,5 x 26 cm. Unten rechts signiert „Fr. Caroline Friedrich“.

1.800 €

Caroline Therese Friedrich, geborene Lehmann, war die Schwiegertochter Caspar David Friedrichs. Ihr Ehemann Gustav Friedrich, Porträtund Genremaler, unterrichtete Caroline, die wohl keine Ausbildung an der Dresdner Kunstakademie aufnahm, im Malen und Zeichnen. Dennoch war sie mit ihrer Blumenmalerei erfolgreich an den Dresdner Kunstausstellungen zwischen 1864 und 1894 vertreten. Mit Gustav und ihrem Sohn Harald, der ebenfalls Maler wurde, ließ sie sich in Hannover nieder.

In ihrer Blumenmalerei zeigt Caroline großes Gespür für Kolorit und Oberflächenstruktur. Die zarten Blumenkelche und -blätter, das flauschige Fell der Weidenkätzchen sowie die von grober Struktur herabhängenden Kätzchen der Birke präzisiert sie in höchster feinmalerischer Manier. Den Strauß, der nach oben hin von Braun- und Weißtönen dominiert wird, belebt sie im unteren Teil durch die hellen Farbnuancen der Schlüsselblumen, Gänseblümchen und Märzenbecher, die den Frühlingsstrauß vor dem dunklen Hintergrund noch einmal besonders hervorheben.

6100
6101

Andreas Thomas Juuel (1816 Kopenhagen – 1868 Frederiksberg)

6102 Zwei Mädchen im blühenden Garten. Öl auf Leinwand. 32,4 x 30,5 cm. Unten rechts signiert und datiert „A. Juul. 1854.“.

1.200 €

6103 19. Jh. Mohnblumen, Glockenblumen und Margeriten auf einem Feld. Öl auf Leinwand. 42,2 x 35,6 cm.

750 €

6102
6103
Dänisch

Adolph Dietrich Kindermann (1823 Lübeck – 1892 Hamburg)

6104 Mädchen in einem Garten mit Hund. Öl auf Leinwand, doubliert. 55 x 41,5 cm. Unten rechts signiert und datiert „A Kindermann 1873“.

2.400 €

6105

Dänisch

6105 um 1890. Winterlandschaft im dänischen Nord Zealand.

Öl auf Leinwand. 48,5 x 46 cm. Verso auf dem Keilrahmen datiert „April 1890“.

750 €

Carl Frederik Sørensen (1818 Besser, Samsø – 1879 Kopenhagen)

6106 Segelschiffe auf bewegter See vor Küstenstrich. Öl auf Leinwand, doubliert. 26,5 x 47,5 cm. Unten rechts in der nassen Farbe schwer leserlich bezeichnet „Hborg (?)“, sowie datiert und signiert „1870 Sørensen“.

2.400 €

Carl Frederik Sørensen zählt unter den Marinemalern Dänemarks zu den angesehndsten Künstlern. Seine naturalistische Auffassung von Licht, Luft, Wasser und Wolken steht ganz in der Tradition von Christoffer Wilhelm Eckersberg, dessen Privatschüler er im Jahre 1845 für einige Monate war. Sørensen entwickelte eine romantisch an der Atmosphäre orientierte Marinemalerei.

Christian Vigilius Blache (1838 Århus – 1920 Kopenhagen)

6107 „Stranden ved Hirtshals“: Wolkenverhangener Himmel vor der Küste Jütlands.

Öl auf Leinwand. 40,1 x 60,7 cm. Unten links in der nassen Farbe signiert und datiert „Chr. Blache 1916“ sowie verso auf dem Keilrahmen bezeichnet „Prof. Chr. Blache Stranden ved Hirtshals“.

1.800 €

6106

Dänisch

6108 um 1855. Porträt einer Frau mit bestickter Haube, Spitzenkragen und Miniaturmedaillon. Öl auf Holz. 67,5 x 55 cm.

900 €

Peder Mork Mønsted (1859 Balle Mølle bei Grenå – 1941 Fredensborg)

6109 Sommerliche Fjordlandschaft mit Uferweg. Öl auf Leinwand, doubliert. 31,5 x 42 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert „PM / 1877“.

1.500 €

Louis Gurlitt

(1812 Altona – 1897 Naundorf b. Schmiedeberg)

6110 Landschaftsstudie in Jütland. Öl auf Velin über Bleistift. 23,4 x 33,2 cm.

2.400 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (mit dessen Nachlassstempel, nicht bei Lugt).

Nach einer ersten Ausbildung in Hamburg bei Wilhelm Gensler schreibt sich Louis Gurlitt von 1832-1834 an der Akademie in Kopenhagen ein, wo er in den Klassen von Christoffer Wilhelm Eckersberg und Johann Ludwig Lund seine Hingabe zur Landschaftsmalerei entwickelt. In der Sommerzeit entflieht er dem Akademiebetrieb und fertigt auf Reisen Ölstudien direkt nach der Natur an. Die Jahre ab 1836 verbringt Gurlitt in München, bevor er nach dem Tod der Ehefrau 1839 nach Kopenhagen zurückkehrt und zum Mitglied der dortigen Akademie ernannt wird. Im Sommer 1840 unternimmt er in Jütland Studienreisen in die Gegend von Vejle und Silkeborg, hier dürfte unsere Ölstudie entstanden sein, im Folgejahr erhält Gurlitt Aufträge des dänischen Königs Christian VIII. für großformatige dänische Ideallandschaften.

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Charles Parisod (1891–1943, Waadt )

6111 Vue sur le lac Léman: Blick auf den Genfer See von der Nordseite aus.

Öl auf Leinwand. 30 x 60 cm. Unten links signiert und datiert „C. Parisod 1927“.

1.800 €

Hendrik Pieter Koekkoek (1843 Hilversum – nach 1890 Großbritannien)

6112 Landschaft mit Spaziergängern bei einer Turmruine.

Öl auf Leinwand, doubliert. 41 x 62 cm. Rechts unten signiert „H. P. Koekkoek 1868“.

3.000 €

Pieter Hendrik Koekkoek wurde als Sohn des Malers Marinus Adrianus Koekkoek in Hilversum geboren und bei seinem Vater ausgebildet. Ab den 1860er Jahren widmete er sich vor allem der Landschaftsmalerei und folgte dabei der romantischen Kunstauffassung seines Vaters. Erst später in seinem Werk entwickelte er einen deutlich stärker am Realismus orientierten Malstil. Während seiner Karriere lebte und arbeitete er sowohl in Amsterdam und Den Haag als auch in Großbritannien, wo sein Cousin eine Galerie betrieb und er große Erfolge feierte. Das vorliegende Gemälde ist ein besonders schönes Beispiel der Arbeiten aus der frühen, romantisch geprägten Schaffensphase des Künstlers.

Ernest Charton (1816 Sens –1877 Buenos Aires)

6113 „Souvenir de Guayaquil“: Der Rio Guaya in Ecuador mit Flamingos. Öl auf Leinwand. 42 x 75,5 cm. Unten rechts signiert, datiert und betitelt „Er. Charton. / Souvenir de Guayaquil. / [...]na 1849“.

4.000 €

Guayaquil ist eine Stadt in Ecuador, deren Geschichte sich bis ins 16. Jahrhundert nachverfolgen lässt. Sie liegt am Westufer des Rio Guayas etwa 50 km vor dessen Mündung in den Golf von Guayaquil.

Jan Jacob Conrad Spohler (1837–1923, Amsterdam)

6114 Winterlandschaft mit Schlittschuhläufern. Öl auf Leinwand, doubliert. 45,5 x 67 cm. Unten rechts signiert „JJC Spohler“.

4.500 €

Provenienz: Christie‘s, Amsterdam, A Romantic Affair - Paintings from a Dutch Private Collection, Auktion am 18. November 2008, Los 234 (mit Abb.). Privatsammlung Polen.

Théodore Gudin (1802 Paris – 1880 Boulogne-sur-Seine)

6115 zugeschrieben. Schiffbruch im Morgengrauen. Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert. 24 x 32,8 cm.

1.800 €

Léon Sebastian Guy Le Goaesbe de Bellée (1844 Ploërmel – 1891 Paris)

6116 Wolkenhimmel über der bretonischen Küste. Öl auf Leinwand. 32,7 x 46 cm. Unten rechts signiert und datiert „L. S. de Bellée 1873“.

800 €

Themistokles von Eckenbrecher (1842 Athen – 1919 Goslar)

6117 Abend am Bosporus - anlandende Händler an der türkischen Küste.

Öl auf Leinwand. 95 x 126 cm. Unten rechts signiert „TvEckenbrecher“, verso mit kleinem Rest eines alten Ausstellungsetiketts. Um 1875.

4.500 €

Literatur: Friedrich Boetticher: Malerwerke des 19. Jahrhunderts, (wohl) Nr. 4.

Ausstellung: Wohl Kunst- und Kunstindustrieausstellung alter und neuer deutscher Meister, sowie der deutschen Kunstschulen im Glaspalast zu München, 1876, Nr. 18.

Themistokles von Eckenbrecher wurde als Sohn eines deutschen Offiziers, Mediziners und begeisterten Laienhistorikers und einer italienischen Mutter 1842 in Athen geboren, wo sein Vater zu diesem Zeitpunkt tätig war. Sein Vater war ein enger Freund Heinrich Schliemanns und soll diesem wichtige Hinweise zur Suche nach Troja gegeben haben. 1843 kehrte die Familie nach Berlin zurück und Eckenbrecher besuchte zunächst die englisch-amerikanische Schule, bevor die Familie 1850 bis 1857 nach Konstantinopel übersiedelte. Ab 1859 studierte Eckenbrecher zunächst in Potsdam und später in Düsseldorf Malerei bei Oswald Achenbach, dessen Lieblingsschüler er wurde. Sein Leben war durch eine intensive Reisetätigkeit geprägt. Seine Wege führten ihn durch ganz Europa und nach 1871 bis nach Griechenland, Kleinasien und Ägypten. Die künstlerischen Ergebnisse der Reise präsentierte er in den folgenden Jahren mehrfach auf den großen Kunstausstellungen in Düsseldorf, Berlin und München.

Abbildung Seite 94

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Alexander Gierymski (1850 Warschau – 1901 Rom)

6118 nach. Juden am Flussufer (Posaunenfest – Swieto Trabek).

Öl auf Leinwand. 50,5 x 65 cm. Unten links mit Monogramm „AR“, verso von jüngerer Hand bez. „Taschlich II“ und „Aleksander Gierymski“.

900 €

Das Original Gierymskis befindet sich im Nationalmuseum in Krakau.

Iwan Konstantinowitsch Aiwasowski (1817–1900, Feodossija)

6119 zugeschrieben. Morgenglühen über dem Hafen von Konstantinopel.

Öl auf Leinwand, doubliert. 40,7 x 56 cm. Unten links bezeichnet „Aivasovsky / 1874“.

25.000 €

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Karl Kaufmann (1843 Neuplachowitz – 1905 Wien)

6120 Schiffe und Boote im Hafen von Istanbul. Öl auf Leinwand, doubliert. 67 x 104 cm. Rechts unten signiert und datiert „Karl Kaufmann 1896“.

3.500 €

Die Ansicht von Istanbul ist eine der pittoresken orientalischen Stadtansichten, die zum ständigen Repertoire des Künstlers gehören.

Niels Simonsen (1807–1885, Kopenhagen)

6121 Sonnenuntergang in der algerischen Sahara. Öl auf Leinwand. 49,5 x 67 cm. Unten links signiert und datiert „NSimonsen 1875“.

6.000 €

Mit bereits 16 Jahren kam Simonsen an die Kunstakademie in Kopenhagen, wo er Schüler von Johan Ludvig Lund wurde. 1834 ging Simonsen nach München und studierte an der dortigen Kunstakademie. Etwa elf Jahre lang blieb Simonsen in München. Von dort aus unternahm er Reisen nach Süddeutschland, Tirol, Italien und schließlich nach Algerien, wohin

er im Jahr 1840 reiste. Bereits zehn Jahre zuvor hatten die Franzosen begonnen, Algerien zu erobern. Wie sein großes Vorbild Horace Vernet sammelte Simonsen zahlreiche Eindrücke der arabischen Welt, oftmals waren diese von ethnografischer Natur, besonders wenn er die algerischen Krieger in seinen Skizzen festhielt. Nach der Rückkehr nach München setzte er viele seiner Impressionen in seinen Ölgemälden um und nahm damit einen besonderen Platz in der Münchner Kunstszene ein.

Richard Friese (1854 Gumbinnen/Ostpreußen (heute Gusev) – 1918 Bad Zwischenahn)

6122 Löwe in einer Berglandschaft. Öl auf Malpappe. 17,2 x 27,4 cm. Signiert und datiert unten rechts „Rich. Friese / [18]99“.

3.500 €

Angeregt und gefördert durch Paul Meyerheim studiert Friese an der Kunstakademie Berlin. Er reüssiert ab Anfang der 1880er Jahre mit kleinformatigen Löwen-Darstellungen. 1883 ist er Mitarbeiter von Anton von Werner am Berliner Panorama der Schlacht von Sedan. 1898/99 ist er Mitbegründer der Berliner Secession.

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6123 Serail mit liegendem Raucher und Baglama-Spieler. Öl auf Holz. 28,1 x 20,5 cm. Unten links in Rot signiert und datiert „HM Staackmann / [18]86“.

1.500 €

Der vor allem als Orientalist tätige Maler schildert hier aufmerksam die unterschiedlichen Muster von Teppichen und Gewändern.

Berres (1821 Lvov, Ukraine – 1912 Wien)

6124 Kaukasischer Jäger mit zwei Barsois. Öl auf Holz. 60 x 44 cm. Unten links signiert „Berres / [1]874“, verso mit dem Stempel des Wiener Künstlerbedarfs „A. Chramosta“.

2.400 €

Heinrich Maria Staackmann (1852 Zennhusen – 1940 München)
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Joseph von

John Frederick Herring d. Ä. (1795 Surrey– 1865 Meopham)

6125 Die Palette des Künstlers mit dem Porträt eines Fuchses im Stall.

Öl auf Holz (Malerpalette). Ca. 33,5 x 47 cm. Monogrammiert unten rechts „J. F. H.“. Unausgerahmt beschrieben.

4.000 €

Neben seiner Tätigkeit als Kutscher, wirkte Herring auch als Schilderund Kutschenmaler, In seiner freien Zeit widmete er sich der Pferdemalerei. Bald wurde sein Talent entdeckt, sein Ruf wuchs rasch und er erhielt zahlreiche Aufträge des Landadels. 33 Jahre lang porträtierte er die Sieger des St. Leger-Rennens in Doncaster und die 21 Sieger des Derby-Rennens. Von 1818 bis 1846 stellte er regelmäßig in der Londoner Royal Academy aus. Seine Arbeiten waren durch die Verbreitung von Stichreproduktionen und Sportzeitschriften äußerst populär. Er wurde zum Hofmaler der Herzogin von Kent ernannt und auch durch Queen Victoria gefördert. Zusammen mit Sir Edwin Landseer gilt er er als wichtigster englischer Tiermaler in der Mitte des 19. Jahrhunderts.

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Paul Merwart

(auch Pawel, 1855 Marinowka – 1902 Saint-Pierre, Martinique)

6126 Junge Frau mit einem Rosenkorb. Öl auf Holz. 55,7 x 33,2 cm. Unten rechts signiert „Paul Merwart“.

4.000 €

Provenienz: Agra-Art, Warschau, Auktion am 16. Dezember 2001, Los 5. Privatsammlung Polen.

Im damaligen Gouvernement Cherson in Marianowka in der heutigen Südukraine geboren, wuchs Paul Merwart als einer von vier Söhnen des französischen Komponisten Joseph Merwart in Lemberg auf. Einer seiner Brüder war der bekannte Schriftsteller Karl Merwart und sein zweiter Bruder wurde später ein bedeutender französischer Diplomat. Nach Abschluss eines ersten Studiums an der technischen Hochschule Wien wurde er bei einem Duell verwundet und ging danach zur Erholung nach Italien, wo er sich entschloss, eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen. Er studierte zunächst in Wien bei Daniel Penther und ging dann 1876 an die Akademie nach München und 1877 nach Düsseldorf. Schon 1877 setzte er sein Studium in Paris fort, wo er bei Henri Lehmann und Isidore Pils an der der École nationale supérieure des beaux-arts lernte und schon 1879 erstmals auf dem Salon ausstellte. Zahlreiche Reisen führten ihn bis nach Asien und Afrika, sowie nach Südamerika, wo er am 8. Mai 1902 bei einer Studienreise zum Vulkan Mont Pelée auf Martinique bei dem verheerenden Jahrhundert-Ausbruch des Vulkans verstarb. Neben den Reisedarstellungen wurde er vor allem für seine virtuosen und technisch perfekten Portraits eleganter Damen der feinen Gesellschaft gefeiert.

Joseph Andreas Weiss (1814 Freising – 1887 München)

6127 Blick über die Neva auf die Admiralität und die St. Isaac Kathedrale in St. Petersburg bei Mondschein. Öl auf Leinwand. 26,1 x 42,4 cm. Unten links monogrammiert und datiert „18 W. 72.“, verso mit dem Stempel der „Malerleinwand und Farben-Fabrik von Richard Wurm München“.

4.000 €

Joseph Andreas Weiss erregte die Aufmerksamkeit des Herzogs Maximilian von Leuchtenberg (1817-1852). Nach seiner Heirat mit Großfürstin Maria Nikolajewna trug der Herzog auch den Titel Fürst Romanowski und war Präsident der Kaiserlichen Akademie der Künste in St. Petersburg. Weiss folgte dem Herzog nach St. Petersburg, wo er sich von 1839 bis 1852 aufhielt und zahlreiche Reisen durch Russland unternahm. Kurz vor seiner Rückkehr nach München wurde er von der Kaiserlichen Akademie der Künste in St. Petersburg als unabhängiges Mitglied aufgenommen. Seine Gemälde waren beim russischen Adel sehr beliebt. Auch nach seiner Rückkehr nach München schuf Weiss weiterhin vorwiegend Gemälde mit russischen Ansichten. Die Ansicht der St. Isaac Kathedrale scheint ein recht beliebtes Motiv gewesen zu sein, man findet auf dem Kunstmarkt mehrere in kleinen Details abweichende Varianten, so wurde vor vier Jahren auf dem Wiener Auktionsmarkt eine 1871 entstandene, 54 x 87 cm Variante angeboten, die bemerkenswerterweise auf einer Leinwand desselben Münchner Herstellers gemalt ist, eine weitere Variante (64 x 108 cm) vor vierzehn Jahren auf dem Stuttgarter Markt, trägt das Datum 1880.

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Louis Douzette (1834 Triebsees – 1924 Barth)

6128 Mondschein über der See.

Öl auf Makarton, auf einen Keilrahmen kaschiert. 34 x 49,5 cm. Unten rechts signiert „Louis Douzette“.

1.800 €

Ab 1863 war Douzette in Berlin Schüler des Landschafts- und Marinemalers Hermann Eschke. Geprägt von der norddeutschen Landschaft, orientierte er sich stark an Jacob Ruisdael, den er im Berliner Museum kopierte sowie an Aart von der Neer, der ihn 1864 zur ersten Mondscheinlandschaft anregte, ein Sujet, dem er aufgrund des Erfolges treu blieb und das ihm den Beinamen „Mondschein-Douzette“ einbrachte. Mit dem Erfolg wurden Studienreisen 1864 nach Rügen mit Abstechern auf die Inseln Hiddensee und Vilm, 1865 nach Schweden möglich. Ab 1894 nahm er regelmässig an den großen Berliner Kunst-Ausstellungen teil.

Paul Flickel (1852 Berlin – 1903 Nervi, Italien)

6129 „Nach dem Regen“ - Baumbestandene Allee in Rheinsberg.

Öl auf Holz. 27 x 36 cm. Links unten signiert und datiert „P. Flickel 24.9.[18]97“, sowie verso mit Bleistift betitelt und ortsbezeichnet.

900 €

Der Berliner Landschaftsmaler Paul Flickel ging zunächst bei seinem Großvater Carl Gropius in die Lehre und studierte später in Weimar und Düsseldorf. Er spezialisierte sich in seinen Gemälden auf die realistische und äußerst detaillierte Darstellung von Lichtstimmungen und -effekten. Seine Motive fand er unter anderem auf seinen jährlichen Studienreisen, die ihn nicht nur in die Mark Brandenburg, sondern auch bis nach Österreich, Italien oder die Ostsee führten. Im Jahre 1894 wurde er zum Professor an der Berliner Akademie der Künste ernannt.

Paul Wilhelm Tübbecke (1848 Berlin – 1924 Weimar)

6130 Herbstlandschaft bei Weimar. Öl auf Malkarton. 40,5 x 52,5 cm. Unten links signiert und undeutlich datiert „P. Tübbecke / 1918 [?]“.

1.500 €

Hugo Mühlig (1854 Dresden – 1929 Düsseldorf)

6131 Zwei Hirtenjungen mit weidendem Vieh am Bach. Öl auf Papier, auf festem Karton aufgezogen. 32,7 x 25,3 cm. Unten links signiert „H. Mühlig“.

1.800 €

Hugo Mühlig war der Sohn des Dresdner Malers Meno Mühlig und studierte nach erstem Unterricht bei seinem Vater an der Dresdner Kunstakademie von 1877 bis 1880 unter Viktor Paul Mohn. Stilistisch orientierte er sich zunächst am Realismus der Schule Ludwig Richters. Bald darauf entwickelte er jedoch schon seinen eigenen vom Impressionismus beeinflussten Stil. Nach seiner Übersiedlung nach Düsseldorf verbrachte er die Sommer häufig in der Willingshausener Künstlerkolonie, in deren Umgebung er viele Anregungen für seine Gemälde sammelte. In Düsseldorf war er unter anderem Mitglied der Künstlervereinigung Malkasten und der sezessionistischen Freien Vereinigung Düsseldorfer Künstler.

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Roman Kochanowski (1857 Krakau – 1945 Freising)

6132 Herbstliche Landschaft mit Bäuerin am Wasser. Öl auf Karton. 12,8 x 16,4 cm. Unten links signiert „R. Kochanowski“.

1.500 €

Louis Hoguet (tätig 1856–1881 in Berlin und Potsdam)

6133^ Landschaft mit Windmühle bei stürmischem Wetter.

Öl auf Malkarton. 13,5 x 18 cm. Unten rechts monogrammiert „L. H.“.

450 €

Provenienz: Privatsammlung Hessen. Bassenge Auktionen, Berlin, Auktion 97, 27. Mai 2011, Los 6104 (mit Abb.).

Privatsammlung Hannover. Privatsammlung USA.

Karl-Pierre Daubigny (1846 Paris – 1886 Auvers-sur-Oise)

6134 Abendliche Flusslandschaft an der Oise bei Paris. Öl auf Holz. 38 x 67 cm. Links unten signiert und datiert „Karl Daubigny 1884“.

4.000 €

Provenienz: Sotheby‘s, London, Auktion 12. November 2008, Los 116 (mit Abb.).

Privatsammlung Polen.

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Narcisse Diaz de la Peña (1807 Bordeaux – 1876 Menton)

6135 Idyll – sich die Haare trocknende Nymphe. Öl auf Holz. 24,5 x 16,2 cm.

3.500 €

Provenienz: Koller, Zürich, Auktion am 14. März 2008, Los 6548. Seitdem Privatsammlung Polen.

Geboren als Sohn spanischer Einwanderer in Bordeaux, wurde Diaz de la Peña schon im Alter von nur 10 Jahren nach dem Tod seiner Eltern zum Vollwaisen. Er wuchs in der Folge im Haushalt eines wohlmeinenden protestantischen Pfarrers auf. Nachdem er durch einen Schlangenbiss ein Bein verlor, beschloss er, sich aus eigener Kraft zum Maler auszubilden und arbeitete einige Jahre als Porzellanmaler. Neben Antonio da Correggio hatte Eugène Delacroix besonderen Einfluss auf sein künstlerisches Schaffen. Durch diesen wurde er auch motiviert, sich der romantischen Bewegung anzuschließen. Schon seine erste Ausstellung auf dem Pariser Salon von 1831 war von großem Erfolg gekrönt. Später fühlte er sich mehr und mehr der Landschaftsmalerei verbunden und gesellte sich zu seinen Freunden Jules Dupré und Théodore Rousseau nach Barbizon. Seine Landschaften, die meist nach Motiven aus der Umgebung von Fontainebleau entstanden, bereicherte er dabei gerne mit Nymphen, Amoretten oder fahrendem Volk.

Narcisse Diaz de la Peña

6136 Venus und Amor. Öl auf Holz. 40 x 31,5 cm.

4.000 €

Provenienz: J. P. Osenat Fontainebleau S.A.S., Auktion am 18. Mai 2008, Los 103 (m. Abb.). Privatsammlung Polen.

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6137 Reisigsammlerin auf einem schattigen Waldpfad bei einem Bachlauf.

Öl auf Holz. 64 x 47,5 cm.

8.000 €

Literatur: vgl. Pierre Miquel/ Rolande Miquel: Narcisse Diaz de la Peña, catalogue raisonné de l‘œuvre peint, Paris 2006, Bd. II, Nr. 1532, Abb. S. 241.

Provenienz: Kaupp, Auktion am 1. Dezember 2007, Los 1786 (mit Abb.). Privatsammlung Polen.

Narcisse Diaz de la Peña
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Deutsch

6138 um 1880. Selbstporträt eines Malers mit Palette in seinem Atelier.

Öl auf Leinwand. 36 x 19,7 cm.

1.200 €

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Hans Canon (1829–1885, Wien)

6139 Studie eines Affen mit Frucht. Öl auf Leinwand (lose). 31,4 x 21,4 cm. Verso mit Besitzeretikett, ferner mit alten Sammlungsnummern in schwarzem bzw. blauem Stift „No 45“ und „117“.

1.200 €

Provenienz: Sammlung „Besitzer Dr. Schmid & Frau.“ (Etikett verso mit Inventarnummer N. 112).

August Xaver Karl Ritter von Pettenkofen (1822–1889, Wien)

6140 Bildnis eines Mädchens, en face. Öl auf Holz. 26 x 16,5 cm. Unten rechts mit dem Signaturstempel.

1.800 €

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Jolán Szilágyi

(1895 Odorheiu Secuiesc, Rumänien – 1971 Budapest)

6141 Weiße Katze, argwöhnisch eine Spielpuppe musternd.

Öl auf Leinwand. 30,8 x 41 cm. Unten rechts signiert, verso auf der Leinwand mit dem Stempel der Ausfuhrgenehmigung der Ungarischen Nationalgalerie (MNG) „Kivitelre Engedélyezve MNG“ = „zur Ausfuhr genehmigt“ sowie ein weiterer unbekannter Stempel und nummeriert auf dem Keilrahmen „30“.

600 €

Urban Janke

(1887 Blottendorf, Böhmen – 1915 unbekannt)

6142 „Dorfszene“: Spielende Kinder auf einer Dorfstraße vor einem Umgebindehaus in Böhmen.

Öl auf Leinwand. 60 x 64,5 cm. Unten links monogrammiert und datiert „UJ [ligiert] 1910“, verso auf der Leinwand ein altes Etikett eigenh. in Majuskeln bez. „[Urban] Janke / z.Zt. Blottendorf Böhmen / Dorf[...]“, auf dem Keilrahmen ein weiteres Etikett handschriftl. alt bez. „[...] Aussig / Beethovenstr.4 / Böhmen“.

900 €

Amerikanische Schule

6143 19. Jh. Szene in einem Waisenhaushospital. Öl auf Leinwand. 47 x 66 cm.

750 €

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Lidio Ajmone (1884 Coggola – 1945 Andezeno)

6144 Sommernachmittag im Garten einer italienischen Villa.

Öl auf Karton. 34,5 x 49 cm. Unten rechts in Rot signiert „L Ajmone“, sowie verso auf dem Karton nochmals in rotem Stift signiert (?) „L. Ajmone“. Um 1920.

2.400 €

Französisch

6145 um 1880. Blick auf Cannes mit dem Vieux Port. Öl auf Papier, auf Karton kaschiert. 15,4 x 28,8 cm. Unten links mit Monogramm (?) „JD“ (undeutlich).

600 €

Provenienz: Privatsammlung Tirol.

Christian Zacho (1843 Grenaa –1913 Kopenhagen)

6146 Blick auf die Küste bei Menton an der Côte d’Azur. Öl auf Leinwand. 53,3 x 46,7 cm. Unten links signiert und datiert „Chr. Zacho 1909“, sowie verso mit schwarzer Kreide auf dem Keilrahmen bezeichnet „Menton / Cote d‘Azur“.

1.500 €

6146

Walter Petersen (1862 Burg an der Wupper – 1950 Düsseldorf)

6147 Mädchen mit roten Haaren.

Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert. 42 x 34,3 cm. Unten links signiert „Walter Petersen“.

1.200 €

Ludwig Adam Kunz (1857 Wien – 1929 München)

6148 Stillleben mit Quitten- und Pflaumenzweig sowie Trauben.

Öl auf Leinwand. 95 x 61,3 cm. Signiert und datiert unten links „L. Adam Kunz / 1914“. Auf dem Rahmen verso mit einem Etikett der „Münchener Künstler-Genossenschaft (Ausstellung in Nürnberg)“.

1.800 €

Ludwig Adam Kunz studiert ab 1876 Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien, ab 1878 dann an der Münchner Königlichen Akademie bei Franz von Lenbach und Friedrich August von Kaulbach. Letzterer bestimmt, zusammen mit Makart seine künstlerische Entwicklung hin zur Stillleben-Malerei. 1885 verbringt er, gefördert durch Munkáczy, in Paris. Zurück in München kann er sich sein Atelier im ehemaligen Landhaus des Cosmas Damian Asam einrichten (heute als „Asam-Schlössl“ bekannt). 1896 wird er zum Professor an der Münchner Akademie berufen. Seine Stillleben im Geschmack der alten Niederländer werden u.a. in der Neuen Pinakothek München, in der Staatssammlung Wien, in der dortigen fürstlichen Liechtensteinischen Galerie oder im Kunsthaus Zürich aufbewahrt.

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Französisch

6149 um 1900. Liegender Frauenakt in felsiger Landschaft. Öl auf Leinwand. 65,5 x 114,5 cm.

4.500 €

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Poul Friis Nybo (1869–1929, Kopenhagen)

6150 Interieur mit lesender Frau an einem Tisch. Öl auf Leinwand. 34 x 39,5 cm. Unten rechts undeutlich signiert, verso auf dem Keilrahmen in dänischer Sprache bez. „Mal af Friis Nyboe“.

600 €

Anna Elisabeth Munch (1876 Kopenhagen – 1960 bei Frederiksberg)

6151 Dänische Landschaftspartie im Sonnenuntergang. Öl auf Leinwand, kaschiert auf Holz. 24 x 25,2 cm. Unten links undeutlich datiert und monogrammiert „10-6-[...]1 AEM“.

800 €

Anna Elisabeth Munch war die Cousine zweiten Grades des berühmten Malers Edvard Munch. Vor allem die Landschaft um Nytsed im Süden Dänemarks prägte ihre Malerei, dort verbrachte sie mit ihrer Mutter viele Sommer und lebte später dauerhaft in der kleinen Küstenstadt.

František Gyurkovits (1876 Budapest – 1968 Losonc)

6152 Junge Frau mit rotem Mantel und Hut vor dem Spiegel.

Öl auf Holz. 48,4 x 27,8 cm. Unten links in die Farbe geritzt signiert und bezeichnet „Gyurkovits München [1]909 [?]“, verso handschriftl. bez. „437 [...] Gyurkovits“ sowie mit dem Stempel (Fragment) der Ausfuhrgenehmigung der Ungarischen Nationalgalerie (MNG) „Kivitelre Engedélyezve MNG“ = „zur Ausfuhr genehmigt“.

800 €

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Jenny Fleischhauer (1879–1932, Frankfurt am Main)

6153 Pierrot und Pierrette (Selbstbildnis der Künstlerin). Öl auf Leinwand. 119 x 117,5 cm. Unten links signiert und datiert „Jenny Fleischhauer 1909“.

15.000 €

Ausstellung: 11. Jahresausstellung der Frankfurter Künstler im Frankfurter Kunstverein, 31. Oktober bis 21. November, 1909, Nr. 23.

Provenienz: Berliner Privatbesitz.

Jenny Fleischhauer begann ihre künstlerische Laufbahn in einer Epoche, in der Frauen in der Kunstwelt um Anerkennung rangen. Ihre erste Ausbildung erhielt sie von 1898 bis 1901 bei der renommierten Malerin Ottilie W. Roederstein in Frankfurt, einer zentralen Figur des Frankfurter Künstlerinnenkreises. Roederstein, selbst eine bedeutende Vertreterin der modernen Malerei, schuf mit ihrem Privatatelier am Städelschen Kunstinstitut einen Ort, der junge Künstlerinnen wie Jenny Fleischhauer und Mathilde Battenberg förderte. Dieser Kreis weiblicher Kunstschaffender stellte eine Ausnahme dar, da Frauen zu dieser Zeit oft nur begrenzten Zugang zu formeller künstlerischer Bildung hatten. Erst ab 1919 ließen die staatlichen Akademien in Deutschland Frauen zum Studium zu.

Beeinflusst von Roedersteins modernem Stil, folgte Fleischhauer ihrer Kollegin Mathilde Battenberg nach Paris, dem damals pulsierenden Zentrum der Avantgarde, um ihre Studien fortzusetzen. An der Académie Colarossi, einer der wenigen Kunstakademien, die Frauen offen standen, arbeitete sie von 1901 bis 1902 unter der Anleitung von Raphael Collin und Gustave Courtois. Beide Professoren waren bekannte Vertreter des Naturalismus und Akademismus, die in Fleischhauers Werk eine präzise Technik und ein Gespür für figurative Malerei förderten.

Nach ihrer Pariser Zeit unternahm Fleischhauer eine Bildungsreise nach Italien. Hier fand sie Zugang zu den alten Meistern und deren Kunstverständnis, bevor sie 1903 einen längeren Aufenthalt in Spanien verbrachte. Diese Reisen waren nicht nur von kunsthistorischer Bedeutung, sondern auch ein Ausdruck des kulturellen Austauschs und der Selbstfindung, die viele Künstlerinnen und Künstler in jener Zeit antrieben.

Nach diesen prägenden Jahren kehrte Fleischhauer in ihre Geburtsstadt Frankfurt zurück, um als freie Künstlerin zu arbeiten. Ihr Werdegang steht exemplarisch für die Herausforderungen und Errungenschaften weiblicher Künstlerinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, die sich in einem von Männern dominierten Kunstbetrieb ihren Platz erkämpften. Auch wenn Jenny Fleischhauer in Vergessenheit geraten ist, wurden einige ihrer Künstlerkolleginnen, wie Ottilie W. Roederstein oder Mathilde Battenberg jüngst in der Ausstellung „Städel | Frauen. Künstlerinnen zwischen Frankfurt und Paris um 1900“, die von 10. Juli 2024 bis 27. Oktober 2024 im Städel in Frankfurt gezeigt wurde, geehrt.Jenny Fleischhauer war ebenfalls in der 1930 im Frankfurter Kunstverein gezeigten Schau Frauen von Frauen dargestellt – eine der prägendsten Ausstellungen der Gemeinschaft Deutscher und Österreichischer Künstlerinnen, die den Mitliederinnen regelmäßig eine Plattform bot – zu sehen (Alexander Eiling, Eva-Maria Höllerer, Aude-Line Schamschula, „Zwischen Frankfurt und Paris […]“, in: Städel | Frauen, Ausst. Kat. Frankfurt 2024, S. 16).

Vorliegendes Gemälde präsentierte Jenny Fleischhauer im Enstehungsjahr 1909 in der 11. Jahresausstellung der Frankfurter Künstler. Die Künstlerin zeigt sich hier im Kostüm der Pierrette als Begleiterin Pierrots, beides Figuren der Commedia dell’arte. Gerade im ausgehenden 19. Jahrhundert erreichte die Pantomime in Frankreich einen Höhepunkt, und Pierrot wurde allgegenwärtig - außerdem bekam er ein weibliches Gegenstück, Pierrette, die mit Columbine um seine Zuneigung rivalisierte. Mit eindringlichem Blick wenden sich die beiden Protagonisten in ihren weißen Kostümen mit großem Narrenkragen, den markanten schwarzen Wollknöpfen und Hut nach links an den Betrachter. Die beiden setzen ihren Weg fort, wenden sich nicht zur Seite, sondern nur der Blick und die Haltung des Kopfes signalisieren eine Begrüßung, nicht überschwänglich, eher im Gegenteil, verhalten, aber selbstbewusst. Fleischhauer belebt die Szenerie mit flink gesetzten, pastosen Pinselstrichen, setzt sich und ihren Partner mit nur wenigen Farbnuancen vom Beige des Hintergrundes ab und akzentuiert bewusst mit dem Einsatz der Farben. Dieses eindrückliche Werk zeugt von Fleischhauers großem künstlerischen Talent und darf sicherlich als eines der Hauptwerke der Künstlerin gelten.

6154

Deutsch

6154 um 1910-15. Kokotte mit Fuchs-Stola. Öl auf Leinwand. 72 x 62,5 cm. Unten rechts unleserlich signiert.

7.500 €

Mit einem wissenden, leicht provokanten Blick mustert die Kokotte den Betrachter, der sich geradezu wie ein Voyeur vorkommen muss. Die Frau hat sich teils aus der Bekleidung befreit und gewährt einen Blick auf ihren nackten Oberkörper. Die Diskrepanz zwischen ihrer diskreten Kleidung mit schwarzem Mantel und Ausgehhut und der Freizügigkeit, mit der die Dargestellte ihre Brüste präsentiert, ist das Frappierende an diesem ungewöhnlichen Werk. Der um den Hals gelegte Fuchspelz deutet auf die mondäne, wenn auch verrufene Welt der Kokotten, die in den 1910er Jahren das Straßenbild der Metropolen mitbestimmten.

Carl Mathorne (1878–1942, Kopenhagen)

6155 Labortisch der Augenklinik im Frederiks Hospital in Kopenhagen.

Öl auf Leinwand. 37,2 x 31 cm. Verso auf einem Etikett signiert und in dänischer Sprache alt bezeichnet „Carl Mathorne / 2. Øjenklinik på Frederiks Hospital“. Um 1906.

1.500 €

Das Frederiks Hospital war mit seiner Eröffnung 1757 Dänemarks erstes Krankenhaus. Mit der Gründung des Rigshospitalet musste es 1910 schließen. Das Gemälde ist folglich wohl vor 1910 zu datieren. Carl Mathorne porträtierte zudem 1906 den Professor und Chefchirurgen des Krankenhauses Oscar Wanscher - ein Hinweis auf die Datierung. Nach der Schließung des Krankenhauses wurde das Gebäude in den 1920er Jahren umgebaut und beherbergt seitdem das Dänische Museum für Kunst und Design (damals das Dänische Museum für dekorative Kunst).

6155

stand ursprünglich im kleinen Saal des Saalbaus in der Junghofstraße in Frankfurt am Main. Clara, die während ihrer letzten Lebensjahrzehnte in der Mainmetropole lebte, konzertierte regelmäßig in diesem für seine hervorragende Akustik bekannten Konzerthaus.

Das vorliegende Gipsmodell war bis 1971 im Besitz des Mediziners sowie Kunst- und Musikliebhabers Max Flesch-Thebesius (1889-1983). Er engagierte sich nach dem Krieg insbesondere für den Wiederaufbau der Alten Oper in Frankfurt, und gründete 1956 zusammen mit dem Pianisten Erich Flinsch die Robert-Schumann Gesellschaft. Die Gipsbüste erhielt Flesch-Thebesius direkt von Hausmann, dessen Arzt er war. Auf Betreiben von Flesch-Thebesius und der Frankfurter SchumannGesellschaft wurde von dem alten Gipsabdruck der Büste ein Bronzeabguss erstellt, der der Stadt Baden-Baden gestiftet wurde. Dieser befindet sich heute im Brahmshaus. Darüber hinaus gibt es zwei weitere Abgüsse, die sich im Baden-Badener Dahliengarten und in Dr. Hochs Konser vatorium in Frankfurt befinden. Weitere Gipsmodelle befinden sich hingegen in der Sammlung des Goethe Universität Frankfurt am Main und im Schumann-Haus in Leipzig. Das Musikzitat auf dem Sockel ist das Eingangsmotiv zu Robert Schumanns Klavierkonzert op. 54.

Friedrich Christoph Hausmann (1860 Wien – 1936 Bad Soden)

6156 Büste Clara Schumann. Gipsabguss. H. 58 cm. An der rechten Seite des Sockels signiert und datiert „F. Hausmann / 1896“, vorne auf dem Sockel in den Gips geritzt bezeichnet „Clara Schumann“.

4.500 €

Provenienz: Max Flesch-Thebesius, Frankfurt am Main (nach Auskunft der jetzigen Besitzer).

Seit 1971 Privatsammlung Deutschland.

Unser Gipsabguss zeigt Clara Schumann (1819-1896), geb. Wieck, in ihrem letzten Lebensjahr im Alter von 76 Jahren. Mit einem milden Lächeln, den Blick leicht nach unten geneigt wirkt Clara versunken in ihren Gedanken. Das Original der Büste aus Marmor, das Friedrich Hausmann 1898 fertigte und das im zweiten Weltkrieg zerstört wurde,

Paula von Wächter (1860–1944, Schloss Horn bei Fischbach)

6157 Harlekin und Columbine (Stillleben mit Porzellanfiguren und Teeservice).

Öl auf Leinwand. 60 x 83 cm. Unten rechts signiert und datiert „P. v. Waechter / 1923.“.

1.200 €

In einem ungesehenen Moment wird der gedeckte Kaffeetisch zur Bühne für das Umwerbungsspiel zwischen Harlekin und Columbine. Welche Phantasie hat nicht schon Geschichten über das Dasein gesponnen, das Gegenstände fernab unserer Blicke führen? Das gestreifte Tuch hinterfängt die beiden wie im Theater, doch sie verharren in ihren Posen, der Zauber weicht und die Porzellanfiguren fügen sich in das größere Bild eines Stilllebens ein. Dieses malte Paula Wächter mit lockeren Pinselstrichen und einer wunderbaren Kombination von fliederblauen und gelben Farbakkorden, die das träumerische Element der Darstellung widerspiegeln und unterstreichen.

Stephan Sinding

(1846 Trontheim – 1922 Paris)

6158 Mai: Vertrautes Paar. Alabaster. Ca. Br. 33 x T. 23 x H. 24 cm. Im Stein signiert „St. Sinding“. Um 1910.

750 €

Literatur: vgl. Georg Bröchner: „A Norwegian sculptor: Stephan Sinding“, in: Studio: International Art, Juni 1914, S. 17.

6157
6158

Arsall

6159 Vase mit Hagebuttenzweigen. Farbloses Glas, überfangen in Grün und Hellorange, umlaufend mit geätztem Reliefdekor. Auf der unteren Wandung in Hochätzung signiert „Arsall“, auf dem Boden die zart nadelgeätzte Modellnummer „2634“. H. 20 cm. Vereinigte Lausitzer Glaswerke AG, Weißwasser, 19181929.

400 €

Émile Gallé (1846–1904, Nancy)

6160 Kleine Vase mit Iris. Farbloses Glas, violett überfangen, umlaufend mit geätztem Dekor. Unten auf der Wulst in Hochätzung bez. „Gallé“. H. 13 cm.

600 €

6159
6160

Beckmann & Weis

6161 Vase mit Ahornzweigen. Farbloses Glas mit Innen- und Außenüberfang. Kleine, gedrungene-balusterförmige Form, innen mit milchigweißem Opal unterfangen, außen überfangen mit Rubinrosa und Orange, ringsum reliefierter Ätzdekor. Auf der Wandung gemarkt: Weis (stark geätzt). H. 11,5 cm. Beckmann & Weis, Mügeln bei Dresden, um 1910.

1.200 €

Gabriel Argy-Rousseau (1885 Meslay-le-Vidame – 1953 Paris)

6162 „Faunes et Nymphes“ - Vase. Polychrome Pâte-de-verre, formgeschmolzen. H. 22,4 cm. In der Wandung unterhalb des Faunes signiert „G. ArgyRousseau“ (vertieft formgeschmolzen), auf dem Boden nummeriert. Um 1923.

4.500 €

6162

Bruno Hoppe

(1859 Ystad – 1937 Malmö)

6163 Andromeda. Öl auf Leinwand. 208 x 113 cm. Rückseitig beglaubigt von Ebba Liedbarg Hoppe und Gunnar Hoppe, unten rechts mit rotem Lacksiegel mit der Aufschrift „Gammelholms Toldkontroll “. 1888.

7.500 €

An einen Felsen am Meeresufer geschmiedet, steht Andromeda lebensgroß in Erwartung des schrecklichen Ungeheuers, dem die Jungfrau geopfert werden soll. Doch der jugendliche, mit dem Schild der Medusa bewaffnete Held Perseus errettet sie und nimmt Andromeda zur Frau.

Das helle Inkarnat des sinnlichen Aktes kontrastiert wirkungsvoll mit der Farbe der vom Meer umspülten Felsen, wobei das mythologische Thema lediglich als Vorwand für die explizit erotische Darstellung dient. Bei dem 1888 geschaffenen Gemälde handelt es sich um das Hauptwerk des schwedischen Malers, entstanden auf dem Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens in den 1880er und 1890er Jahren. Die Akademie zeichnete den Künstler mit einer Medaille für dieses Werk aus. Hoppe studierte 1881-1887 an der Kunstakademie in Stockholm, 18881889 in Kopenhagen und anschließend bis 1892 in Paris bei Léon Bonnat. Er unternahm bis 1898 Studienreisen nach Frankreich, Italien und Deutschland, wobei er sich längere Zeit in München aufhielt. In Schweden reüssierte Hoppe als Porträtmaler.

6163

Gabriel Cornelius von Max (1840 Prag – 1915 München )

6164 Junge Frau in Schwarz. Öl auf Leinwand. 33 x 25 cm. Unten links in Rot signiert „G. Max“.

800 €

Provenienz: Privatsammlung Sachsen.

Deutsch

6165 um 1900. Méditation. Alabaster mit Kupferapplikation. Ca. 26 x 24 x 16 cm. Grüner Marmorsockel (H. ca. 2 cm). Hinten rechts auf der Schulter signiert und monogrammiert „Senter AS [ligiert]“ (geritzt), Messingschildchen mit Titel, unterhalb des Sockels mit eingelassener Plakette „AS & Co“.

600 €

6164
6165

Alois Hans Schram (1864–1919, Wien)

6166 zugeschrieben. Antiker Hafen mit Stele mit Horusfalken.

Öl auf Leinwand. 110 x 100 cm.

1.800 €

Provenienz: Wohl aus dem Nachlass des Künstlers (verso handschriftl. Vermerk auf dem Keilrahmen). Privatsammlung, Wien. Seitdem Privatsammlung, Berlin.

Wilhelm Kuhnert (1865 Oppeln – 1926 Flims, Graubünden)

6167 Brunnen mit Wasser speiendem Delphinkopf im Nymphenbad des Dresdner Zwingers. Öl auf Leinwand, auf Karton aufgezogen. 41,6 x 28,9 cm. Unten rechts signiert und datiert „Wilh. Kuhnert / 86“, verso mit dem Werkverzeichnisstempel mit den Nrn. 07 07 0022 II sowie mit Bleistift bezeichnet „Nr. 138“.

1.500 €

6166
6167

Dresdener Schule

6168 um 1910. Die Olympioniken. Öl auf Leinwand. 106,5 x 68 cm. Verso auf der Leinwand mit dem Stempel des Dresdener Farbenhändlers Herrmann Neisch & Co.

4.000 €

6168

Ferenc Paczka

(auch Franz, 1856, Monor/ Ungarn – 1925, Berlin)

6169 Sinnender Frauenakt. Öl auf Leinwand. 106 x 81,5 cm. Links unten signiert „Paczka F.“, verso auf dem Keilrahmen auf Fragmenten alter Klebezettel bezeichnet „Paczka, Ferenz“ und „(Ab) schied der [...]“.

3.000 €

Der in Ungarn geborene Ferenc Paczka studierte an der Kunstakademie in München unter Alexander Strähuber, Rudolph von Seitz und Wilhelm von Diez. Im Jahre 1874 ging er nach Paris, um sich dort dem Zirkel um Mihály von Zichy anzuschließen. Im Jahre 1882 siedelte Paczka nach Rom über, wo er viele Jahre lebte und auch seine Ehefrau, die Künstlerin Cornelia Paczka-Wagner, Tochter des berühmten Wirtschaftswissenschaftlers Adolf Wagner, kennenlernte. Gemeinsam siedelten sie im Jahre 1895 nach Berlin über, eröffneten ein erfolgreiches Atelier und schufen viele ihrer Kunstwerke auch gemeinsam. Enge Freundschaften pflegten sie unter anderem mit Max Klinger und Karl Stauffer-Bem.

H. Wernecke

(dt. Künstler, tätig 1906)

6170 Stehender Knabenakt. Öl auf Leinwand, auf Hartfaserplatte kaschiert. 120 x 59 cm. Unten rechts signiert und datiert „H. Wernecke / 1906“.

750 €

6169
6170

Othmar Brioschi (1854 Wien – 1912 Rom)

6171 Blick vom Park der Villa d‘Este in Tivoli auf die Hügel der römischen Campagna. Öl auf Leinwand. 37,7 x 65,5 cm. Unten links signiert „O. Brioschi. Rom.“, verso auf dem Keilrahmen bezeichnet „O. Brioschi. Rom Palazzo Venezia“ und „Villa d‘Este“. Um 1900.

4.000 €

Der in Wien geborene und zunächst dort ausgebildete Brioschi studiert ab 1874 an der Akademie in München. Anschließend spezialisiert er sich an einer auf Landschaften ausgerichteten Malschule bei Eduard Peithner von Lichtenfels in Wien. Das zweijährige Reisestipendium nach Rom, das er 1882 erhält, verändert sein Leben - von nun an wird Italien sein ständiger Wohnsitz. In der dortigen Landschaft, besonders in der Umgebung von Rom, findet er die Motive für seine effekt- und stimmungsvollen Kompositionen. 1905 wird er zum Professor an der Acca-

demia di San Luca berufen. Hier unterhält er ein Atelier im Palazzo Venezia. Die Palast- und Gartenanlagen der ab 1549 in Tivoli erbauten Villa d’Este mit ihren mächtigen Zypressen waren Mitte des 19. Jahrhunderts beinahe verfallen. Ihr Erbe, der österreichische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este lässt sie ab 1851 umfassend wiederherstellen und beauftragt Brioschi mit einer zeichnerischen Dokumentation. 1898 wird ein Kompendium, das 17 Ansichten des Parks enthält, als bibliophiles Mappenwerk in der vatikanischen Druckerei vervielfältigt. Es begründet Brioschis Ruf als einer der hervorragendsten österreichischen Landschaftsmaler in Italien um 1900. In dieser Zeit entstehen auch mehrere Gemälde, in denen der poetisch-elegische Charakter der Anlage stimmungsvoll eingefangen ist. Obgleich sich Brioschi an topographische Vorgaben hält, erscheinen seine meist menschenleeren Darstellungen aufgrund gestreckter Formate, eigenwilliger Perspektiven und unkonventioneller Bildausschnitte nur mittelbar der Realität verpflichtet. Fast muten sie wie symbolistische Traumlandschaften an, die den Betrachter zu meditativer Versenkung einladen.

6172 Flora - Allegorie des Frühlings. Öl auf Leinwand. 89 x 80 cm. Oben links signiert und bez. „Paczka Ferenc / Roma“.

6.000 €

Ferenc Paczka (auch Franz, 1856, Monor/ Ungarn – 1925 Berlin)
6172

Otto Greiner (1869 Leipzig – 1916 München)

6173 nach. Odysseus und die Sirenen. Öl auf Leinwand. 75 x 150 cm.

800 €

Gleichseitige Wiederholung nach Otto Greiners Motivvorlage, die zunächst als Farblithographie entstand und 1902 als großformatiges Ölgemälde ausgeführt wurde; dieses befindet sich im Museum für Bildende Kunst, Leipzig.

Max Klinger (1857 Leipzig – 1920 Großjena b. Naumburg)

6174 nach. Sirene (Triton und Nereide). Öl auf Leinwand. 64 x 135 cm.

800 €

Gleichseitige Wiederholung nach Max Klingers 1895 datiertem Gemälde, das in Florenz in der Galleria d’Arte moderna im Palazzo Pitti als Dauerleihgabe gezeigt wird.

6173
6174

Sigmund Lipinsky (1873 Graudenz – 1940 Rom)

6175 Circe.

Öl und Tempera auf Leinwand. 144,5 x 198 cm. Unten rechts bezeichnet „unvollendet“. Um 1904.

60.000 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers.

Das monumentale Gemälde Circe, das aus dem Nachlass des Künstlers stammt und sich bis jetzt immer Besitz der Nachfahren Lipinskys befand, wird erstmalig auf einer Auktion angeboten. Die suggestive Darstellung mit der mythischen Zauberin markiert den Höhepunkt im malerischen Schaffen Lipinskys. Der Künstler kam als vielversprechendes Talent der Berliner Akademie, wo er unter Anton von Werner studiert hatte, 1902 mit einem dreijährigen Stipendium nach Rom. Er ließ sich dauerhaft in der Stadt nieder und fand schnell Anschluss an den deutschrömischen Künstlerkreis, insbesondere an Otto Greiner und Max Klinger. Unter Hinwendung zum Symbolismus und unter Einfluss der Antike, suchte er fortan zunehmend Motive aus der Mythologie. Die ersten Jahre nach seiner Ankunft bis 1913 arbeitete Lipinsky in einem Atelier der Villa der Kunstmäzenen Strohl-Fern. Ein Foto aus dem Jahr 1904 zeigt ihn in seinem Studio vor der großen Leinwand der Circe (Vergleichsabb.). Die Zauberin steht auf einer bewaldeten Klippe ihrer Insel Aiaia und beobachtet durch das Geäst das herannahende Schiff des Odysseus. Der griechische Held bleibt eine Randerscheinung, da der

mythologische Stoff vordergründig Anlass bietet, um den während des Fin de Siècle allgegenwärtigen Topos der anziehenden wie gefährlichen femme fatale zu inszenieren. Die schöne, hinterhältige Circe, die Männer in Tiere verwandelt, war hierfür die ideale Projektionsfläche. Ihre Figur beansprucht aktähnlich, in Frontalansicht den Bildmittelpunkt. Zwei schwarze Panther umschmeicheln sie sinnlich; ihr Körper wird sowohl farblich als auch kompositorisch von einem wehenden roten Tuch hinterfangen. Bedrohung strahlen sowohl das emporgehobene Gefäß mit dem unheilbringenden Zaubertrunk als auch ihr stechende Blick aus. Circes Profil erinnert mit den kunstvoll gesteckten, roten Haaren an Franz von Stucks später entstandene Tilla Durieux als Circe (1912), wobei Lipinsky bei der Verschmelzung von Gefahr und Erotik auf eine idealisierte Klassizität der Formen und kompositorische Harmonie setzt. Zum Zeitpunkt der Entstehung des Gemäldes war Lipinsky noch Stipendiat. Das repräsentative Großformat und der aufwendige Rahmen zeugen von seinem Ehrgeiz und dem Anspruch, den Erwartungen der Berliner Akademiekollegen gerecht zu werden. Wahrscheinlich führte sein Entschluss, in Rom zu bleiben, dazu, dass das ambitionierte Werk unvollendet blieb. In Rom entdeckte er nämlich die Technik der Radierung für sich, der er sich schließlich fast ausschließlich widmete. Linien, Konturen und ein genaues Modellstudium sind bereits in vorliegendem Werk bestimmend. Die Aufgabe der Circe kann also als Lipinskys erster Schritt in Richtung des sukzessiven Abkehr vom Gebiet der Malerei zugunsten der Grafik interpretiert werden.

Sigmund Lipinsky in seinem römischen Atelier in der Villa Strohl-Fern, 1904.
6175

Karl Plock (1861–1924, Karlsruhe)

6176 Römische Campagna mit Aquädukt im Dämmerlicht.

Öl auf Leinwand. 71 x 103 cm. Unten links signiert „K Plock“, verso auf dem Keilrahmen mit Klebeetikett, darauf handschriftl. in brauner Feder wohl vom Künstler bez. „Die Ruinen der römischen Wasserleitung Aqua Claudia Karl Plock Maler Kaiserstraße 38 Karlsruhe“.

1.500 €

6176

6177 Bildnis einer rothaarigen Frau im Profil nach links. Öl auf Leinwand. 34,3 x 20,3 cm. Unten rechts auf dem roten Ärmel signiert „J Henner“.

4.500 €

6177
Jean-Jacques Henner (1829 Bernweiler, Elsass – 1905 Paris)

Georg von Hoesslin (1851 Budapest – 1923 München)

6178 Junger Bogenschütze im Gras. Öl auf Leinwand. 44,5 x 50 cm. Unten rechts signiert „von Hoesslin“.

1.800 €

Aus einer Augsburger Patrizierfamilie stammend und auf einer Reise seiner Eltern in Budapest geboren, wächst Georg von Hoesslin in den Verinigten Staaten auf. Dort absolviert er eine kaufmännische Ausbildung bis er im Jahr 1871 nach Deutschland zurückkehrt, um an der Münchener Kunstakademie zu studieren. Mit der akademischen Ausbildung unzufrieden, entschließt er sich seinen weiteren künstlerischen Weg größtenteils autodidaktisch fortzusetzen. Im Jahr 1875 reist er erstmals nach Italien, ein Land, das fortan großen Einfluss auf sein Werk haben wird. Obwohl Hoesslin seinen Hauptwohnsitz in München behält und dort den Großteil seiner Werke schafft, verbringt er die kommenden vierzig Jahre regelmäßig mehrere Wochen oder Monate südlich der Alpen. Er erkundet die italienische Natur und in seinen Studien steht vor allem die Landschaft im Mittelpunkt. In seinen Gemälden steht aber weniger die genaue Darstellung realer Landschaften im Vordergrund, als vielmehr das Bestreben, eine mystische und antike Atmosphäre zu erzeugen, die an die Werke von Arnold Böcklin erinnert.

6178

Tönis Grenzstein

(auch Theodor, 1863 Köksi bei Fellin – 1916 Düsseldorf)

6179 Faun beim Angeln an einem Waldweiher. Öl auf Leinwand. 38,3 x 29,2 cm. Rechts unten monogrammiert (ligiert), sowie verso mit Pinsel auf der Leinwand bezeichnet „Theo. Grenzstein / Düsseldorf“. Um 1900.

900 €

Der in Estland geborene Tönis Grenzstein wuchs als Kind einer einfachen Bauernfamilie auf und ging in Dorpat auf eine Zeichenschule der Deutschen Handwerkergesellschaft, wo er von Rudolf Julius von zur Mühlen gefördert wurde. Ausgestattet mit einem Stipendium eines russischen Adeligen ging er 1885 an die Düsseldorfer Akademie, wo er bei Adolf Schill, Hugo Crola und Peter Janssen studierte. Um die Jahrhundertwende schloss er sich der Künstlervereinigung Malkasten an, bevor er zu seinem Bruder nach Paris reiste. Von dort ging er nach Elsaß-Lothringen und gründete dort eine eigene Malschule für Damen. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges musste er das Elsaß verlassen und kehrte nach Düsseldorf zurück, wo er eine Farbenfabrik aufbauen wollte. Nachdem dieses Unterfangen scheiterte, verfiel er dem Alkohol und starb bereits 1916 in einem Düsseldorfer Krankenhaus.

6179

Eduard Veith (1856 Neutitschein – 1925 Wien)

6180 Narr mit Schellenkappe und Raben vor Nachthimmel.

Öl auf Karton. 66 x 60 cm. Unten rechts signiert „E. Veith Wien“.

3.500 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (verso mit dem Nachlassstempel).

6181
6183

Hermann Wöhler (1897–1961, Hannover)

6181 Mystischer Rosenkranz vor nächtlicher Gebirgssilhouette.

Öl auf Malpappe. 50,4 x 39 cm. Unten links neben dem Kreuzbalken monogrammiert „HW“.

2.400 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers. Privatsammlung Rheinland-Pfalz.

Franz Xaver Unterseher (1888 Göggingen – 1954 Kempten)

6182 Das Haupt Christi vor apokalyptischer Stadt: „Vision über Trümmern“.

Unten links signiert „FXUnterberger 44“, sowie verso nochmals signiert und betitelt „Vision über Trümmern / F. X. Unterseher / M 21615 / Kempten / Allgäu“.

2.400 €

Von 1907 bis 1909 studierte Franz Xaver Unterseher zunächst an der Kunstgewerbeschule in München, bevor er sich im Mai 1908 an der Akademie der Bildenden Künste München einschrieb. Reisen nach Paris und London folgten. Seinen Lebensunterhalt verdiente Unterseher in der Folge als Kunsterzieher im Allgäu und als Entwerfer für Stoffe, Teppiche und Goldschmiedearbeiten. Während Unterseher bei seinen nach Außen hin sichtbaren Tätigkeiten völlig unauffällig blieb, entwickelte er parallel, vollkommen im Stillen eine phantastische visionäre Kunst, die den Menschen ins Verhältnis zum Kosmos stellt. Das vorliegende Gemälde aus dem Jahr 1944 mit dem schwebenden Haupt Christi vor den Überresten einer durch Feuer und Bombenhagel zerstörten Stadt steht unter den unmittelbaren Eindrücken des Zweiten Weltkrieges. Unterseher selbst war stark traumatisiert, da er im Ersten Weltkrieg zum Kriegsdienst eingezogen und nach einer Verschüttung noch vor Kriegsende als dienstuntauglich entlassen wurde.

6182

Heinrich Nüsslein (1879 Nürnberg – 1947 Ruhpolding)

6183 „Ein Land, das Indien mit Afrika verbunden hat“. Öl auf festem Papier. 28,8 x 36,1 cm. Verso bezeichnet „3. November 1939 / lt. legende zur Radierung.“ und „zu Bild 5“ sowie „Bild. 6 Ein Land, das Indien mit Afrika verbunden hat.“.

1.200 €

Abbildung Seite 140

Karl Wilhelm Diefenbach (1851 Hadamar – 1913 Capri)

6184 Umkreis. Kampf gegen die Kreaturen der Nacht. Öl auf Leinwand. 150 x 75,5 cm. Verso auf dem Keilrahmen in Rotbraun bez. „Diefenbach“ und „Capri 1903“.

8.000 €

Ein nackter Knabe, der mit seinen blonden Haaren an Diefenbachs Sohn Helios erinnert, steht auf einem vom Meer umtosten Felsen und kämpft gegen die Tiere der Finsternis. Schemenhaft zeichnet sich vor dem nachtschwarzen Hintergrund rechts eine riesenhafte Figur ab, die dem Kämpfer für das Gute beizustehen scheint. Den „Kampf gegen niedere Gewalten“ findet sich als Bildthema auch bei Diefenbach. 1903 hat er das Motiv in einem großformatigen Leinwandbild visualisiert, das sich heute in der Certosa di San Giacomo, Capri befindet (siehe Claudia Wagner: Der Künstler Karl Wilhelm Diefenbach (1851-1913), Meister und Mission, Dissertation Berlin 2007, S. 9, Werkkatalog WK 2.12 mit Abb.).

Walter Einbeck (1890 Magdeburg – 1968 München)

6185 Ritter am Teich der Waldnymphe. Öl auf Leinwand, doubliert. 100 x 125,5 cm. Unten links signiert und datiert „W. EINBECK [19]15“.

900 €

Hermann Hendrich (1856 Heringen am Harz – 1931 Schreiberhau)

6186 „Märchen“ (Zwei Zwerge und ein Echsenpaar). Öl auf dünnem Holz. 33,9 x 44,6 cm. Unten links in der nassen Farbe signiert „hendrich“, verso wohl eigenhändig bezeichnet „Märchen / Hermann Hendrich / ... Schreiberhau“.

1.200 €

6185
6186

Max Pietschmann (1865–1952, Dresden)

6187 Spielende Knaben am Wiesenbach („Nacktfrösche“).

Öl auf Malkarton. 35 x 43 cm. Unten rechts signiert und datiert „Max Pietschmann [19]25“, verso auf einem Klebeetikett in schwarzbrauner Feder eigenh. (?) bez. und betitelt „Prof. M. Pietschmann / „Nacktfrösche.“.

3.500 €

Provenienz: Kunsthandlung Victor Rheins, Berlin.

Max Pietschmann studierte von 1883-89 unter Leon Pohle und Ferdinand Pauwels an der Dresdner Kunstakademie und war einer der Gründer der Goppelner Malschule, die sich der neuen Strömung der Freiluftmalerei anschloss. Pietschmann ließ sich in seiner Kunst mit ihrer oft

mystischen Natursicht jedoch auch gleichzeitig stark vom Symbolismus Max Klingers, Arnold Böcklins und Ludwig von Hofmanns inspirieren. Zusammen mit Hans Unger reiste er zwei Jahre durch Italien und führte dann sein Studium an der Académie Julian in Paris fort. Nach dem Studium ließ er sich in Dresden nieder und war bereits im Jahre 1900 mit einem großformatigen Gemälde auf der Weltausstellung in Paris vertreten und wurde bald auch auf den Weltausstellungen in Chicago und St. Louis gezeigt, wo seine Gemälde jeweils bedeutende Preise gewannen. 1904 ließ er sich in Niederpoyritz ein Atelierhaus im italienischen Stil erbauen und schloss sich der Gruppe der Dresdner Secessionisten an. Im Jahre 1909 wurde er zum Professor an der Akademie ernannt. Kuno von Hardenberg ordnete sein Werk im Jahre 1928 wie folgt ein: „Mit Oskar Zwintscher, Richard Müller, Georg Jahn, Hans Unger und Sascha Schneider bildete Pietschmann eine Phalanx der Starken, die um die Jahrhundertwende Dresdens Kunst bedeutete.“

Alfred Schwarzschild (1874 Frankfurt – 1948 London)

6188 Apoll und Daphne. Öl auf Leinwand. 60,2 x 100,5 cm. Oben rechts signiert und datiert „A. Schwarzschild / Mchn. 1934“, verso auf dem Keilrahmen der Stempel des Münchner Künstlerbedarfs Adrian Brugger.

5.000 €

Provenienz: Kunsthandel Henry Schultheis Company, New York (Etikett verso).

Der aus einer angesehenen jüdischen Familie stammende Alfred Schwarzschild studierte von 1890-92 bei Anton Burger in Kronberg und anschließend an der Akademie in Karlsruhe. Im Oktober 1893 schrieb er sich an der Akademie der Bildenden Künste ein und trat in die Klasse bei Gabriel Hackl ein. Bereits 1903 wurde er auf einer Pariser Ausstellung ausgezeichnet und 1909 residierte er in einem großbürgerlichen Atelier in München. Vorliegendes Gemälde entstand nach seiner Emigration nach London, wohin er nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten gezogen war.

Konstantin Semionovich Vysotsky (1864 Moskau – 1938 Riga)

6189 Zwei Falken im winterlichen Geäst. Öl auf Leinwand. 65,5 x 74 cm. Unten links in kyrillischer Schrift signiert „K. Visotsky“, verso auf dem Keilrahmen auf einem Etikett auf Kyrillisch betitelt und datiert, weiterhin ein Ausstellungsetikett sowie das Etikett eines Restaurators in Odense. 1927.

2.400 €

Ausstellung: Kopenhagen, Art Exhibition Agency, Russisk maleriudstillung, Februar 1929, Nr. 133 (Etikett verso auf dem Keilrahmen).

Konstantin Vysotsky studierte an der Moskauer Akademie unter V. Makovsky and E. Sorokin und malte bevorzugt die russische Landschaft und Fauna. Vor allem Tiere in ihrer natürlichen Umgebung wurden zu einem seiner bevorzugten Themen. Er nahm in den Jahrzehnten vor und nach der Jahrhundertwende an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland teil und ließ sich in Folge des russischen Bürgerkrieges 1918 in Riga nieder.

Julius Paulsen (1860 Odense – 1940 Kopenhagen)

6190 Bildnis eines jungen Mannes mit Schal. Öl auf Leinwand. 85,8 x 65,4 cm. Unten rechts signiert „Jul. P.“, verso auf dem Rahmen unleserlich von fremder Hand bezeichnet.

1.200 €

6189 6190

Albert Männchen (1873 Rudolstadt – 1935 Berlin)

6191 „Ruhendes Mädchen“. Öl auf Leinwand. 100 x 102 cm. Unten rechts signiert „Albert Maennchen“, verso auf der Leinwand wohl eigenh bez. „Professor Albert Maennchen Berlin ‚Ruhendes Mädchen‘“. Um 1912.

1.200 €

Literatur: Katalog Kunstausstellung der Münchener Secession, Kgl. Kunstausstellungsgebäude am Königsplatz, München 1912, S. 30, Nr. 127 (als „Ruhendes Mädchen“) und ganzseitige Abb. S. 61. Katalog der Grossen Berliner Kunstausstellung, 1919 im Landesausstellungsgebäude, Berlin 1919, S. 30, Nr. 450 (als „Junges Mädchen“).

Ausstellung: München, Kunstausstellung der Münchener Secession, Kgl. Kunstausstellungsgebäude am Königsplatz, 15. Mai - 31. Oktober 1912 (Ausstellungsetikett verso).

Berlin, Grosse Berliner Kunstausstellung 1919 (Ausstellungsetikett verso).

6191

Otto Heinrich Engel (1866 Erbach – 1949 Glücksburg)

6192 Mädchen mit Theerose.

Öl auf Holz. 41 x 31,5 cm. Oben rechts in Majuskeln signiert „Otto H. Engel“, verso ein altes Etikett der Münchner Rahmenhandlung „Gebrüder Oberndorf“. 1898.

2.400 €

Literatur: vgl. Jutta Müller: Otto H. Engel. Ein Künstlerleben um 1900 zwischen Berlin und Schleswig-Holstein. Monographie und Werkverzeichnis, Heide 1990, Kat. 87.

Jutta Müller erwähnt unter Wvz. Nr. 87 eine Studie zu diesem Werk in derselben Größe, allerdings unten links signiert und datiert. Ihre Beschreibung der Studie lässt sich auch auf das vorliegende Gemälde übertragen: „In feiner, fast altmeisterlich anmutender Malweise ausgeführter Studienkopf, der durch die etwas manierierte Pose des Modells an Bildnisse Franz von Stucks oder Lenbach erinnert“. Im selben Jahr, in dem dieses Gemälde entstand, gründete Engel mit Max Liebermann, Walter Leistikow, Oscar Frenzel, Fritz Klimsch und anderen die Berliner Secession.

6193 Wiesenlandschaft mit Obstbaum auf der Halbinsel Holnis an der Flensburger Förde. Öl auf Malpappe. 36 x 50 cm. Rechts unten signiert „Otto. H. Engel“, sowie verso mit blauem Stift ortsbezeichnet „Holnis“ und mit Bleistift datiert „1897“.

1.200 €

Literatur: Christoph Wodicka: Otto Heinrich Engel 1866-1949 - Briefe und Aufzeichnungen eines Malers, Heide 2009, dort das eigenhändige Hauptverzeichnis des Malers, wohl HV-Nr. 1176.

Otto Heinrich Engel gehört mit seinem am Impressionismus und der Freiluftmalerei orientierten Stil zu den Wegbegleitern der modernen Landschaftsmalerei in Deutschland und war sowohl Mitglied der Münchner als auch der Berliner Secession. Seit Anfang der 1890er Jahre machte der an der Akademie in München ausgebildete Otto Heinrich Engel Friesland zum Mittelpunkt seines Schaffens. Die herbe Klarheit seiner Farbpalette hat bis heute nichts an Lebendigkeit eingebüßt und fängt den Charakter der Sommerfrische der Norddeutschen Landschaft unvergleichlich ein.

Deutsch

oder Dänisch

6194 um 1920. Spielende Kinder am Strand. Öl auf Leinwand, doubliert. 51 x 61 cm.

600 €

Rudolf Höckner

(1864 Wolkenstein/Erzgebirge – 1942 Bad Bergentheim)

6195 Dorf in der Wedeler Marsch. Öl auf Leinwand. 60,5 x 81 cm. Unten links signiert und datiert „1926 R. Höckner“.

2.400 €

Provenienz: Galerie Commeter, Hamburg (mit deren Galerie-Etikett auf dem Keilrahmen, mit der handschriftl. Nummer 1116).

6193
6195
6197
6198

Elisabeth Büchsel (1867–1957, Stralsund)

6196 Hiddensee, im Hintergrund der Leuchtturm Dornbusch.

Öl auf Malkarton. 50 x 74,2 cm. Unten links signiert „E. Büchsel“, verso ein altes Etikett des Kunstfarbenherstellers „Günther Wagner / Hannover Wien“. Nach 1907.

6.000 €

Heinrich Blunck (auch Blunck-Heikendorf, 1891 Kiel – 1963 Heikendorf)

6197 Sommerwiesen - Blick auf die Kieler Förde bei Heikendorf.

Öl auf Leinwand. 60 x 70 cm. Unten links signiert „H. Blunck“, sowie verso auf der Leinwand wohl eigenh. bez. „No 905 Blunck“.

1.200 €

Louise Marie Magdalene Bonfils (1856 Frederiksberg – 1933 Kopenhagen )

6198 Segelschiff vor der Küste.

Öl auf Leinwand. 21x 38,5 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert „LB 1900“.

750 €

Der Aufbruch in die Moderne in Dänemark wurde nicht nur von männlichen Künstlern geprägt, sondern auch von selbstbewussten Frauen, die in ihren Werken ihre Lebensrealitäten und die Gesellschaft um sie herum auf subtile und kraftvolle Weise darstellten. Eine bemerkenswerte Anzahl von Künstlerinnen schaffte in dieser wegweisenden Epoche den Durchbruch, als sich neue Möglichkeiten eröffneten und Frauen mehr Freiraum zur Entfaltung erhielten. Neben bekannten Künstlerinnen wie Anna Ancher, Augusta Dohlmann, Anna Sophie Petersen und Berta Wegemann gehört Louise Marie Magdalene Bonfils heute zu den weniger bekannten Vertreterinnen dieser Zeit. Sie erhielt ihre Ausbildung unter anderem bei Laurits Tuxen und P. S. Krøyer und spezialisierte sich auf Marinemalerei - ein Alleinstellungsmerkmal unter ihren zeitgenössischen Kolleginnen. Mit kräftigen, pastosen Pinselstrichen schildert sie uns zwar keinen Großsegler auf hoher See, lässt uns jedoch an ihrer Faszination für die Pleinairmalerei und die Naturimpression teilhaben. Unser Blick wird vom Ufer aus über das grün-blaue Meer gelenkt, bis hin zum Horizont und dem Himmel, der in feinen Farbnuancen von zartem Violett zu hellem Blau changiert.

6196
6199
6200
6201

Georges William Picknell (1864 Springfield, VT – 1943 Silvermine, CT)

6199 „October on the Lynn Marshes“: Heuschober auf den Lynn Marshes in Massachusetts. Öl auf Holz. 30 x 40,5 cm. Unten links signiert „G. W. Picknell“ und verso mit einem alten Etikett der „Salmagundi Club Exhibition“ bez. „Title: October on the Lynn Marshes / Artist: G. W. Picknell“ sowie mit einem alten Zeitungsausschnitt von April 1944 mit Informationen zum Künstler.

600 €

Unverkennbar sind in vorliegendem Werk die impressionistischen Einflüsse der französischen Schule, allen voran der Serie „Les Meules“, in der Claude Monet in den Jahren 1888/89 bis 1891 immer wieder Getreideschober auf den Feldern von Giverny zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten in seinen Bildern einfing. Picknell studierte von 1887 bis 1890 an der Académie Julian unter Jules Lefebvre und Benjamin Constant und reiste auch spätere immer wieder nach Paris.

Andrew Thomas Schwartz (1967 Louisville, KY – 1942 New York)

6200 „Mountain Shadows“: Indian Summer in New England.

Öl auf Leinwand. 31 x 40,5 cm. Unten rechts signiert „Andrew T. Schwartz“ und verso mit einem alten Etikett der „Salmagundi Club Exhibition“ bez. „Title: Mountain Shadows / Artist: Andrew T. Schwartz“.

600 €

Albert Kunze (1877 Frankenhausen bei Crimmitschau – 1949 Sebnitz)

6201 Blick auf den alten Hafen von Rabat in Marokko. Öl auf Malpappe. 39,5 x 49,5 cm. Links unten signiert und datiert „Kunze [19]30“, sowie verso mit Bleistift signiert, ortsbezeichnet und datiert.

900 €

Margaret Brisbine (1901 Yankton, South Dakota – 1970 Pelham, New York)

6202 American Football (Rose Bowl 1938: California Golden Bears vs. Alabama Crimson Tide).

Öl auf Leinwand. 55,5 x 71 cm. Unten links signiert und datiert „M. Brisbine 1938“.

3.000 €

6202

Österreichisch

6203 um 1930. Gärtnerei mit Rosenbeeten. Öl auf Leinwand. 75 x 63 cm.

800 €

Provenienz: Nachlass Robert Seitschek (akad. Maler, 1910 Wien –1990 Kufstein).

Alexander Demetrius Goltz (1857 Püspökladány – 1944 Wien)

6204 Blühende Obstbäume in der Wachau. Öl auf Leinwand. 42,5 x 34 cm. Verso auf dem Keilrahmen mit dem Stempel des Rahmenmachers Anton Chramosta, Wien (zur Stadt Düsseldorf, Kärntner Str. 48).

600 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (mit dessen Nachlassstempel auf dem Keilrahmen).

Nachlass Robert Seitschek (akad. Maler, 1910 Wien – 1990 Kufstein).

6203
6204

Österreichisch

6205 um 1920. Weiblicher Akt mit Hortensien. Öl auf Malkarton. 30,2 x 45 cm.

800 €

Provenienz: Nachlass Robert Seitschek (akad. Maler, 1910 Wien –1990 Kufstein).

Heinrich Krause (1885 Rodaun – 1983 Wien)

6206 Madonna mit Kind. Öl auf Holz. 45 x 35 cm. Unten rechts signiert „Krause“ (in die Farbe geritzt). Um 1925.

450 €

Provenienz: Nachlass Robert Seitschek (akad. Maler, 1910 Wien –1990 Kufstein).

Heinrich Krause studierte an der Wiener Akademie bei Berger, Griepenkerl und Pochwalski, und war zudem Schüler und Freund von Albin Egger-Lienz. Zunächst als Mitglied der Wiener Secession (von 1914 bis 1937) und später am Wiener Künstlerhaus war er an zahlreichen Ausstellungen beteiligt. Beigegeben von demselben „Weiblicher Akt vor Landschaft“ (Öl auf Malkarton. 34,5 x 49 cm).

Carl Fahringer (1874 Wiener Neustadt – 1952 Wien)

6207 Weiblicher Akt auf einem Fauteuil. Öl auf Leinwand. 100 x 74 cm. Unten rechts signiert „C. Fahringer“.

1.200 €

Provenienz: Nachlass Robert Seitschek (akad. Maler, 1910 Wien –1990 Kufstein).

Peter Götz Pallmann (1908–1966, Berlin)

6208 Nächtliches Treiben am Berliner Kurfürstendamm. Öl auf Hartfaserplatte. 42,8 x 68 cm. Unten rechts signiert „P. Götz Pallmann“.

4.500 €

Das Gemälde stellt das rege Treiben auf dem hell erleuchteten Berliner Kurfürstendamm auf Höhe der Uhlandstraße dar. Gut zu erkennen ist links das heutige Maison de France mit der berühmten Paicos-ZigarettenWerbung, sowie zur Rechten die Leuchtreklamen des Roxys und des Haus Uhland, sowie der U-Bahnhof und die noch bis 1954 dort fahrende Straßenbahn.

Otto Antoine (1865 Koblenz – 1951 Unterruhldingen)

6209 „An der Schlossbrücke“ in Berlin mit Blick auf den Dom. Öl auf Leinwand. 73 x 95,5 cm. Unten links signiert „Otto Antoine“, verso auf dem Keilrahmen mit Bleistift betitelt. Um 1900.

4.000 €

Provenienz: Aus der Sammlung des Museums für Post und Telekommunikation, Frankfurt a. M. Nach seiner Ausbildung an der Berliner Akademie bei Franz Skarbina schuf Otto Antoine neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit im Postministerium zunächst vor allem Landschafts- und Genreszenen. Bald widmete er sich jedoch der Darstellung belebter Stadtansichten und Straßenszenen, in welchen er seinen eigenen, impressionistischen Stil zu voller Wirkkraft entfaltete und das pulsierende Großstadtleben stimmungsvoll einfing.

6207
6208
6209

RAHMEN

6210 Niederländischer Rahmen, 17. Jh., Weichholz, Obstholz furniert, ebonisiert. Mit original figürlichem Aufhänger.

1.200 €

Lichtes Maß:17 x 12,9 cm. Profilbreite: 3,5 cm.

6211 Niederländischer Rahmen, 17./18. Jh., Eiche, profiliert und ebonisiert, Wulstprofil, abfallendes hinterkehltes Profil.

600 €

Lichtes Maß: 39,2 x 30,5 cm.

Profilbreite: 5,5 cm.

6210

6212 Italienischer Rahmen, 17. Jh., Weichholz, geschnitzt, graviert und vergoldet, ansteigende glatte Sichtleiste, Zackenmuster, abfallendes Karnies mit Zackenmuster, glatten Flächen und Akanthusblatt Ecken und Mitten. Mit altem Aufhänger.

1.500 €

Lichtes Maß: 29,5 x 34,4 cm.

Profilbreite: 5 cm.

6213 Tabernakel Rahmen im Stil des 16. Jh., Italien (1. Hälfte 20. Jh.), Weichholz, geschnitzt, graviert und vergoldet. Mit Glas. 350 €

Lichtes Maß: 24 x 19 cm.

Profilbreite: 6 bzw. 7,5 cm.

6212
6213

6214 Italienischer Rahmen, 18. Jh., Pappelholz, geschnitzt, vergoldet, Sichtleiste stilisierter Blütenfries, glatte Platte, ansteigendes hinterkehltes Profil mit Perlstab und Ochsenaugenfries, Vierkant als Abschluss.

600 €

Lichtes Maß: 14,5 x 11,1 cm.

Profilbreite: 3 cm.

6215 Römischer Rahmen, 18. Jh., Weichholz, geschnitzt, vergoldet, Sichtleiste stilisierter Blattfries, glatte Hohlkehle, hinterkehltes ansteigendes Profil mit Perlstab und Eierstab.

1.500 €

Lichtes Maß: 21,3 x 16,1 cm.

Profilbreite: 4,2 cm.

6216 Louis XIV. Rahmen, Frankreich 17./18. Jh., geschnitzt und vergoldet, verzierte Sichtleiste, glatte Hohlkehle, ansteigendes Profil mit schraffiertem Grund und Ranken, abfallendes glattes Profil, verzierte Leiste als Abschluss. Mit altem Aufhänger.

1.200 €

Lichtes Maß: 63,5 x 48 cm. Profilbreite: 10 cm.

6217 Louis XIII. Rahmen, Frankreich 1. Hälfte 17. Jh., Eichenholz, geschnitzt, graviert und vergoldet, Sichtleiste stilisierter Blätterfries, glatte Kehle, hinterkehltes ansteigendes Profils mit Blattornamenten in den Ecken und Blütengravur in den Mitten. Mit altem Aufhänger.

1.500 €

Lichtes Maß: 19,4 x 13,7 cm.

Profilbreite: 3 cm.

6218 Louis XIV. Rahmen, Frankreich 2. Hälfte 17. Jh., Eichenholz, geschnitzt und vergoldet, verzierte Sichtleiste, abfallendes glattes Profil, ansteigendes Kissenprofil mit geschnitzten Ranken auf schraffiertem Grund mit Akanthusblatt Ecken und Mitten, Halbrundstab, abfallendes Profil als Abschluss. Mit altem Aufhänger.

1.200 €

Lichtes Maß: 66 x 51 cm.
Profilbreite: 9,8 cm.
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6219 Louis XVI. Rahmen, Frankreich 2. Hälfte 18. Jh., Weichholz, geschnitzt, vergoldet, glatte Sichtleiste, ansteigende glatte Kehle, Astragal, Vierkant, abfallende glatte Kehle als Abschluss.

600 €

Lichtes Maß: 48,2 x 41,8 cm.

Profilbreite: 3,8 cm.

6220 Louis XVI. Rahmen, Frankreich 2. Hälfte 18. Jh., Weichholz, Stuck und vergoldet, Sichtleiste Eierstab, ansteigende glatte Kehle, Vierkant als Abschluss.

450 €

Lichtes Maß: 37,3 x 29 cm.

Profilbreite: 4 cm.

6221 Louis XVI. Rahmen, Frankreich 2. Hälfte 18. Jh., Weichholz, profiliert und vergoldet, ansteigende glatte Sichtleiste, ansteigende Kehle, Vierkant als Abschluss.

400 €

Lichtes Maß: 39,8 x 31 cm.

Profilbreite: 3,5 cm.

6222 Louis XVI. Rahmen, Frankreich 2. Hälfte 18. Jh., Weichholz, geschnitzt und vergoldet, Sichtleiste Zahnschnitt, ansteigende glatte Kehle, Vierkant als Abschluss.

450 €

Lichtes Maß: 53,2 x 42,4 cm.

Profilbreite: 4 cm.

6223 Louis XV. Rahmen, Frankreich Mitte 18. Jh., Weichholz, geschnitzt, gefasst und vergoldet, Blattwerk und eingedrehte Voluten in den Ecken.

750 €

Lichtes Maß: 19,5 x 15,5 cm.

Profilbreite: ca. 2,5 cm.

6224 Französischer Rahmen, Anfang 19. Jh., Weichholz, profiliert, vergoldet, glatte Sichtleiste, ansteigende glatte Kehle, Vierkant als Abschluss. Mit altem Aufhänger.

300 €

Lichtes Maß: 32,5 x 23,4 cm.

Profilbreite: 2,2 cm.

6223
6224

6225 Régence Rahmen, Frankreich 1. Hälfte 18. Jh., Eiche, geschnitzt, vergoldet und ebonisiert, Sichtleiste ansteigende glatte Kehle, stilisiertes Band, Karnies mit Akanthus und Rankwerk in den Ecken, Eierstab als Abschluss. Mit altem Aufhänger.

1.500 €

Lichtes Maß: 15,8 x 20,5 cm.

Profilbreite: 5,8 cm.

6226 Louis XVI. Rahmen, Frankreich 2. Hälfte 18. Jh., Weichholz, geschnitzt und vergoldet, Sichtleiste Astragal, ansteigende Kehle, Vierkant, abfallendes Profil. Mit altem Aufhänger.

600 €

Lichtes Maß: 53 x 43 cm.

Profibreite: 4 cm.

6227 Louis XV. Rahmen, Frankreich Mitte 18. Jh., Nussholz, profiliert, graviert und vergoldet, Sichtleiste Karnies, abfallendes Profil mit Zackenmuster. Mit altem Aufhänger.

350 €

Lichtes Maß: 28 x 18,5 cm.

Profilbreite: 2 cm.

6225

6228 Louis XV. Rahmen, Frankreich Mitte 18. Jh., Weichholz, profiliert, graviert und vergoldet, Sichtleiste Zackenmuster, glatte Kehle, ansteigendes Profil mit Zackenmuster, Halbrundstab als Abschluss.

300 €

Lichtes Maß: 31,5 x 25,4 cm.

Profilbreite: 2,1 cm.

6229 Französischer Rahmen, Anfang 19. Jh., Weichholz, profiliert, Stuck und vergoldet, Sichtleiste Lotusblattfries, Vierkant, ansteigende glatte Kehle, Vierkant als Abschluss.

350 €

Lichtes Maß: 37,3 x 23 cm.

Profilbreite: 3,7 cm.

Abbildung Seite 166

6226
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6230 Französischer Rahmen, 2. Hälfte 19. Jh.,

Weichholz, gestuckt und vergoldet, glatte Sichtleiste, ansteigendes Profil mit Lotusblattfries und Perlstab, flaches Profil, gestufte Leiste, Karnies, Drehstab, Vierkant, abfallender Karnies, Eierstab als Abschluss.

350 €

Lichtes Maß: 33 x 24,2 cm.

Profilbreite: 13 cm.

6231 Biedermeier Rahmen, Deutschland 18./19. Jh.,

Weichholz mit Nussholz furniert, eboniert und profiliert, Sternappliken in den Ecken. Mit altem Aufhänger.

350 €

Lichtes Maß: 23 x 19 cm.

Profilbreite: 1,6 cm.

6232 Napoléon III. Rahmen, Frankreich 19. Jh.,

Weichholz, profiliert und vergoldet, ansteigende glatte Sichtleiste, ansteigendes glatte Kehle, Vierkant als Abschluss.

200 €

Lichtes Profil: 40,5 x 27,5 cm.

Profilbreite: 3 cm.

6233 Empire Rahmen, Frankreich 19. Jh., 2 Rahmen, Pendants, Pappelholz, Stuck vergoldet, Sichtleiste mit Lotusblattfries, ansteigende glatte Kehle, Vierkant, ansteigendes Kehle mit Palmettenfries, Vierkant als Abschluss.

350 €

Lichtes Maß: je 12 x 9,5 cm.

Profilbreite: je 4,2 cm

6234 Napoléon III., Frankreich 2. Hälfte 19. Jh., Pappelholz, gestuckt und vergoldet, Sichtleiste Perlstab, Vierkant, glatte Platte, ansteigende Hohlkehle, ansteigendes Profil mit Ochsenaugen, Vierkant als Abschluss. Mit altem Aufhänger.

350 €

Lichtes Maß: 32,7 x 27,6 cm (oval).

Profilbreite: 6,2 cm.

6233
6234

A

Adam, Heinrich 6039

Aghte, Curt 6069

Aiwasowski, Iwan

Konstantinowitsch 6119

Ajmone, Lidio 6144

Antoine, Otto 6209

Argy-Rousseau, Gabriel 6162

Arsall 6159

B

Bachmayr, Christian 6023

Beckmann & Weis 6161

Berres, Joseph von 6124

Blache, Christian Vigilius 6107

Blaschnik, Arthur 6063

Blunck, Heinrich 6197

Boisselier, Antoine Félix 6049

Bonfils, Louise Marie M.6198

Brioschi, Othmar 6171

Brisbine, Margaret 6202

Büchsel, Elisabeth 6196

C

Candido, Salvatore 6051

Canon, Hans 6139

Cassana, Giovanni Agostino 6019

Charton, Ernest 6113

D

Daubigny, Karl-Pierre 6134

Diaz de la Peña, Narcisse 61356137

Diefenbach, Karl Wilhelm 6184

Douzette, Louis 6128

E

Eckenbrecher, Themistokles von 6117

Einbeck, Walter 6185

Engel, Otto Heinrich 6192-6193

F

Fahringer, Carl 6207

Finart, Noël-Dieudonné 6036

Fleischhauer, Jenny 6153

Flickel, Paul 6129

Francken II., Frans 6008

Friedrich, Caroline Therese 6101

Friedrich, Harald Otto J.6100

Friese, Richard 6122

Fritz, Max 6098

G

Gallé, Émile 6160

Gertner, Peter 6002

Gierymski, Alexander 6118

Goltz, Alexander Demetrius 6204

Goyen, Jan Josefsz. van 6004

Graf, Karl 6088

Graff, Anton 6024

Greiner, Otto 6173

Grenzstein, Tönis 6179

Grönland, Theude 6047

Gudin, Jean-Louis 6035

Gudin, Théodore 6115

Gurlitt, Louis 6110

Gyurkovits, František 6152

H

Hausmann, Friedrich Christoph 6156

Hendrich, Hermann 6186

Henner, Jean-Jacques 6177

Herring d. Ä., John Frederick 6125

Hilverdink, Eduard Alexander 6065

Höckner, Rudolf 6195

Hoesslin, Georg von 6178

Hoguet, Louis 6133

Hölperl, Anton 6080

Hoppe, Bruno 6163

Hummel, Carl Maria Nikolaus 6091

J

Janke, Urban 6142

Jettel, Eugen 6050

Jones of Bath, William 6030

Juuel, Andreas Thomas 6102

K

Kauffmann, Angelika 6029

Kaufmann, Karl 6120

Kiærskou, Frederik Christian

Jakobsen 6042

Kieldrup, Anton Edvard 6074

Kindermann, Adolph Dietrich 6104

Klinger, Max 6174

Kobell, Franz 6028

Kochanowski, Roman 6132

Koekkoek, Hendrik Pieter 6112

Kølle, Claus Anton 6064

Krause, Heinrich 6206

Kuhnert, Wilhelm 6096, 6099, 6167

Kunz, Ludwig Adam 6148

Kunze, Albert 6201

L

Læssøe, Thorald 6059

Le Goaesbe de Bellée, Léon S. 6116

Lessing, Carl Friedrich 6097

Leu, August Wilhelm 6072, 6085

Leypold, Carl Julius von 6041

Lievens, Jan 6010

Lipinsky, Sigmund 6175

M

Maas, Dirck 6011

Männchen, Albert 6191

Mathorne, Carl 6155

Max, Gabriel Cornelius von 6164

Mecklenburg, Ludwig 6076

Merwart, Paul 6126

Mohr, Johann Georg Paul 6044

Mønsted, Peder Mork 6109

Mühlig, Bernhard 6071, 6073

Mühlig, Hugo 6131

Munch, Anna Elisabeth 6151

Murtfeldt, Amalie 6078

N

Nezzo, Luciano 6068

Nüsslein, Heinrich 6183

Nybo, Poul Friis 6150

P

Paczka, Ferenc 6169, 6172

Palamedesz., Anthonie 6013

Pallmann, Peter Götz 6208

Parisod, Charles 6111

Paulsen, Julius 6190

Peskorsky, Ivan Jakovlevich 6031

Petersen, Walter 6147

Pettenkofen, August Xaver Karl

Ritter von 6140

Picknell, Georges William 6199

Piepenhagen, Charlotte 60816083

Pietschmann, Max 6187

Plock, Karl 6176

Preller d. J., Friedrich 6090, 6095

R

Rauch, Johann Nepomuk 6038

Rohde, Frederik Nils 6058

Rössler, Johann Carl 6040

Rubens, Peter Paul 6015

Rugendas d. Ä., Georg Ph. 6012

S

Schleich d. Ä., Eduard 6037

Schram, Alois Hans 6166

Schultz, Johann Karl 6043

Schumacher, Harald Peter 6066

Schwartz, Andrew Thomas 6200

Schwarzschild, Alfred 6188

Scoppa, Raimondo 6054

Simonsen, Niels 6121

Simonsen, Simon Ludvig D. 6067

Sinding, Stephan 6158

Sion, Peeter 6006-6007

Sørensen, Carl Fr. 6046, 6106

Spohler, Jan Jacob Conrad 6114

Staackmann, Heinrich M. 6123

Steffan, Johann Gottfried 6087

Stilke, Hermann Anton 6075

Strack, Ludwig Philipp 6033

Székely von Adamos, B. 6084

Szilágyi, Jolán 6141

T

Taraval, Jean-Hugues 6032

Thiele, Arthur 6089

Tübbecke, Paul Wilhelm 6130

U

Unterseher, Franz Xaver 6182

V

Veith, Eduard 6180

Vysotsky, Konstantin S. 6189

W

Waagen, Adalbert 6060

Wächter, Paula von 6157

Wegener, Gustav Theodor 6034

Weiss, Joseph Andreas 6127

Wernecke, H. 6170

Willroider, Josef 6086

Wöhler, Hermann 6181

Z

Zacho, Christian 6146

Zimmer, Wilhelm Carl A. 6092

BASSENGE

Portraitminiaturen Auktion 28. November 2024

GALERIE BASSENGE · ERDENER STRASSE 5A · 14193 BERLIN

Telefon: (030) 893 80 29-0 Fax: (030) 891 80 25 E-Mail: art@bassenge.com Kataloge online: www.bassenge.com

Jean-Urbain Guérin. Portrait eines lächelnden jungen Mannes Aquarell und Gummiarabikum auf Elfenbein. 1805/1810.

BASSENGE

Druckgraphik des 15. bis 19. Jahrhunderts Auktion 27. November 2024

GALERIE BASSENGE · ERDENER STRASSE 5A · 14193 BERLIN

Telefon: (030) 893 80 29-0 Fax: (030) 891 80 25 E-Mail: art@bassenge.com Kataloge online: www.bassenge.com

Rembrandt Harmensz. van Rijn. Die Landschaft mit den drei Bäumen. Radierung. 1643. B. 212.

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Genesis of a Masterpiece – Die Sammlung Henning Lohner Auktion 29. November 2024

GALERIE BASSENGE · ERDENER STRASSE 5A · 14193 BERLIN

Telefon: (030) 893 80 29-0 Fax: (030) 891 80 25 E-Mail: art@bassenge.com Kataloge online: www.bassenge.com

Françoise Gilot. „Roses and their shadow“ / Stilleben. Bleistift auf Velin. 1947.
Flash #1

VERSTEIGERUNGS-BEDINGUNGEN

1. Die Galerie Gerda Bassenge KG, nachfolgend Versteigerer genannt, versteigert als Kommissionärin im eigenen Namen und für Rechnung ihrer Auftraggeber (Kommittenten), die unbenannt bleiben. Die Versteigerung ist freiwillig und öffentlich im Sinne des § 383 III BGB.

2. Der Versteigerer behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen.

3. Sämtliche zur Versteigerung kommenden Gegenstände können vor der Ver steigerung besichtigt und geprüft werden. Die Sachen sind gebraucht. Erhaltungszustände der einzelnen angebotenen Arbeiten bleiben im Katalog in der Regel unerwähnt. Die Katalogbeschreibungen sind keine Garantien im Rechtssinne und keine vertraglich vereinbarten Beschaffenheitsangaben. Gleiches gilt für individuell angeforderte Zustandsberichte. Sie bringen nur die subjektive Einschätzung des Versteigerers zum Ausdruck und dienen lediglich der unverbindlichen Orientierung. Alle Gegenstände werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden. Soweit nicht in der Katalogbeschreibung explizit erwähnt, sind Rahmungen nicht bindender Bestandteil des Angebots. Der Käufer kann den Versteigerer nicht wegen Sachmängeln in Anspruch nehmen, wenn dieser seine Sorgfaltspflichten erfüllt hat. Der Versteigerer verpflichtet sich jedoch, wegen rechtzeitig vorgetragener, begründeter Mängelrügen innerhalb der Verjährungsfrist von 12 Monaten ab dem Zeitpunkt des Zuschlags seine Ansprüche gegenüber dem Einlieferer (Auftraggeber) geltend zu machen. Im Falle erfolgreicher Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet der Versteigerer dem Erwerber den Kaufpreis samt Aufgeld. Die Haftung des Versteigerers auf Schadensersatz für Vermögensschäden – gleich aus welchem Grund – ist ausgeschlossen, es sei denn, dem Versteigerer fiele Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last. Die Haftung bei Verletzung von Leben, Körper und Gesundheit bleibt unberührt.

4. Der Zuschlag erfolgt nach dreimaligem Aufruf an den Höchstbietenden. Der Versteigerer kann den Zuschlag verweigern oder unter Vorbehalt erteilen. Wenn mehrere Personen dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den Zuschlag zurücknehmen und die Sachen erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen worden ist oder wenn der Höchstbietende sein Gebot nicht gelten lassen will oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen.

5. Im Falle eines schriftlichen Gebotes beauftragt der Interessent den Versteigerer für ihn während der Versteigerung Gebote abzugeben. In schriftlichen Aufträgen ist bei Differenzen zwischen Nummer und Kennwort das Kennwort maßgebend.

6. Telefonische Gebote und Online-Direkt-Gebote über das Internet bedürfen der vorherigen Anmeldung beim Versteigerer und dessen Zustimmung. Für die Bearbeitung übernimmt der

Versteigerer jedoch keine Gewähr. Telefonische und OnlineGebote werden nur akzeptiert, wenn der Bieter bereit ist, den ihm zuvor mitgeteilten Mindestpreis des jeweiligen Loses zu bieten. Auch bei Nichtzustandekommen einer Verbindung gilt, dass für den Auktionator dieses Gebot in Höhe des Mindestpreises verbindlich ist. Für das Zustandekommen einer entsprechenden Telefon- oder Onlineverbindung übernimmt der Versteigerer keine Gewähr. Das Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen findet auf solche Gebote keine Anwendung (§ 312g Abs. 2 Nr. 10 BGB).

7. Mit der Erteilung des Zuschlages geht die Gefahr für nicht zu vertretende Verluste und Beschädigung auf den Ersteigerer über. Das Eigentum an den ersteigerten Sachen geht erst mit vollständigem Zahlungseingang an den Erwerber über.

8. Auf den Zuschlagspreis ist ein Aufgeld von 30% zu entrichten, in dem die Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis enthalten ist (Differenzbesteuerung) oder ein Aufgeld von 25% auf den Zuschlag zzgl. der USt von z.Zt. 19% (Regelbesteuerung), bei Büchern beträgt die Umsatzsteuer 7% (Regelbesteuerung). Die im Katalog mit einem * gekennzeichneten Objekte unterliegen in jedem Fall der Regelbesteuerung (Aufgeld von 25% auf den Zuschlag zzgl. der USt von z.Zt. 19%). Bei den im Katalog mit einem ^ gekennzeichneten Objekten ist Einfuhrumsatz steuer angefallen. In diesen Fällen wird zusätzlich zu einem Aufgeld von 27% (Differenzbesteuerung) die verauslagte Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von z.Zt. 7% auf den Zuschlag erhoben.

Für bundesdeutsche Kunsthändler und Antiquare, die zum Vor steuer abzug berechtigt sind, kann die Gesamt rech nung auf Wunsch, wie bisher nach der Regelbesteuerung ausgestellt werden. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Drittländer (außerhalb der EU) und – bei Angabe ihrer USt.-Identifikations-Nr. bei Auftragserteilung als Nachweis der Berechtigung zum Bezug steuerfreier innergemeinschaftlicher Lieferungen –auch an Unternehmen in anderen EU-Mitgliedsstaaten, unter der Voraussetzung, dass sie für gewerblichen Gebrauch einkaufen. Eine Korrektur nach Rechnungsstellung ist nicht möglich. Alle anderen Käufe aus EU-Ländern unterliegen der Umsatzsteuer. Ausländischen Käufern außerhalb der Europäischen Union wird die Umsatzsteuer erstattet, wenn binnen 4 Wochen nach der Auktion der deutsche zollamtliche Ausfuhrnachweis und der zollamtliche Einfuhrnachweis des entsprechenden Importlandes erbracht werden. Bei Versand durch uns gilt der Ausfuhrnachweis als gegeben. Bei Online-Live-Geboten über Internetplattformen erhöht sich das Aufgeld um die dort anfallende Transaktionsgebühr (i. d. R. 3-5%). Während oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rechnungen bedür fen einer besonderen Nachprüfung und eventueller Berichtigung; Irrtum vorbehalten. Katalog- und Zusatzabbildungen dürfen nicht ohne Genehmigung verwendet werden. Reproduktionsrechte und digitale Dateien der Abbildungen können gegen Gebühr erworben werden. Gegebenenfalls noch bestehende Urheberrechte Dritter bleiben davon unberührt und müssen u.U. gesondert eingeholt werden.

9. Die Auslieferung der ersteigerten Stücke erfolgt in unseren Geschäftsräumen gegen Bezahlung. Kreditkarten (Mastercard, VISA, American Express), Schecks sowie andere unbare Zahlungen werden nur erfüllungshalber angenommen. Bankspesen/ Transaktionsgebühren bzw. Kursverluste können zu Lasten des Käufers gehen. Die Auf bewahrung erfolgt auf Rechnung und Gefahr des Käufers. Der Versand wird gegen Vorabrechnung des Rechnungsbetrages ausgeführt. Die Versandspesen sowie die Kosten für Versicherung gegen Verlust und Beschädigung gehen zu Lasten des Käufers. Übersteigen die tatsäch lichen Versandkosten die vorab berechnete Pauschale, so wird die Differenz dem Käufer nachträglich in Rechnung gestellt.

10. Bei der Ausfuhr von Kulturgütern ist gem. der EG-Verordnung Nr. 116/2009 bzw. § 24 KGSG abhängig von Kategorie und Wert des Objekts ggf. eine Ausfuhrgenehmigung erforderlich. Aus Gründen des Artenschutzes können Objekte aus bestimmten, geschützten Materialien (u.a. Elfenbein, Schildpatt, Perlmutt und einige Korallenarten) besonderen Im- und Exportbeschränkungen unterliegen. Zum Zwecke des Exports (insbesondere außerhalb der Europäischen Union) kann hierfür eine spezielle Ausfuhrgenehmigung gemäß der Verordnung (EG) Nr. 338/97 erforderlich sein. Entsprechende Ausfuhrgenehmigungen können nur unter strengen Bedingungen erteilt und ggf. auch gar nicht erlangt werden, auch kann der Import dieser Gegenstände in manche Staaten eingeschränkt oder untersagt sein. Der Käufer ist selbst dafür verantwortlich, sich über etwaige Im- und Exportbeschränkungen zu informieren. Export und Import entsprechender Objekte erfolgen allein auf Rechnung und Gefahr des Käufers.

11. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Der Versteigerer ist berechtigt, falls nicht innerhalb von zwei Wochen nach der Versteigerung Zahlung geleistet ist, den durch den Zuschlag zustande gekommenen Kaufvertrag ohne weitere Fristsetzung zu annullieren, Verzugszinsen in banküblicher Höhe – mindestens jedoch 1 % auf den Bruttopreis je

angebrochenen Monat – zu berechnen und von dem Ersteigerer wegen Nichterfüllung Schadenersatz zu verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache in einer neuen Auktion nochmals versteigert wird und der säumige Käufer für einen Mindererlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung einschließlich der Gebühren des Auktionshauses aufzukommen hat. Zu einem Gebot wird er nicht zugelassen, auf einen etwaigen Mehrerlös hat er keinen Anspruch.

12. Erfüllungsort und Gerichtsstand im vollkaufmännischen Verkehr ist Berlin. Es gilt ausschließlich deutsches Recht. Das UNAbkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung.

13. Die im Katalog aufgeführten Preise sind Schätzpreise, keine Limite.

14. Der Nachverkauf ist Teil der Versteigerung, bei der der Interessent entweder telefonisch oder schriftlich (im Sinne der Ziffern 5 und 6) den Auftrag zur Gebotsabgabe mit einem bestimmten Betrag erteilt. Entsprechende Gebote behalten ihre Gültigkeit für 4 Wochen nach Abgabe.

15. Die Abgabe eines Gebotes in jeglicher Form bedeutet die Anerkennung dieser Versteigerungsbedingungen. Der Versteigerer nimmt Gebote nur aufgrund der vorstehenden Versteigerungsbedingungen entgegen und erteilt dementsprechend Zuschläge. Kommissionäre haften für die Käufe ihrer Auftraggeber.

16. Sollte eine der vorstehenden Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt.

David Bassenge, Geschäftsführer und Auktionator

Dr. Markus Brandis, öffentlich bestellter u. vereidigter Auktionator

Stand: November 2024

CONDITIONS OF SALE

1. The Galerie Gerda Bassenge KG, subsequently called “the auctioneer” carries on business as commission-agent in its own name on behalf of its voluntary consignors. This auction sale is a public one in the sense of § 383 III BGB.

2. The auctioneer reserves the right to combine, to split, to change or to withdraw lots before the actual final sale.

3. All objects put up for auction can be viewed and examined prior to the sale at the times made known in the catalogue. The items are used and sold as is. As long as not explicitly mentioned in the catalogue description, framing is not an inherent part of the offer. As a rule, the condition of the individual work is not given in the catalogue. Catalogue descriptions are made with as much care as possible, but the descriptions do not fall under the statutory paragraph for guaranteed legal characteristics. The same applies for individually requested condition reports. These also offer no legal guarantee and only represent the subjective assessment of the auctioneer while serv ing as a non-binding orientation. The liability for damage to life, body or health shall remain unaffected. In case of a justified claim, however, he will accept the responsibility to make a claim for restitution on behalf of the buyer against the consignor within a period of 12 months, running from the fall of the hammer. In the event of a successful claim the auctioneer will refund the hammerprice plus premium.

4. The highest bidder acknowledged by the auctioneer shall be deemed the buyer. In case of identical bids the buyer will be determined by drawing lots. In the event of a dispute the auctioneer has the absolute discretion to reoffer and resell the lot in dispute. He may also knock down lots conditionally.

5. In the case of a written bid the bidder commissions the auctioneer to place bids on his behalf during the auction. In cases where there is a discrepancy between number and title in a written bid the title shall prevail.

6. Telephone and direct online bidding via the internet must be approved in advance by the auctioneer. The auctioneer cannot be held liable for faulty connections or transmission failure. In such a case the bidder agrees to bid the reserve price of the corresponding lot. For such bidding the regulations of long distance contracts do not apply (Fernabsatzverträge) [cf § 312g II,10 BGB].

7. On the fall of the auctioneer’s hammer title to the offered lot will pass to the acknowledged bidder. The successful buyer is obliged to accept and pay for the lot. Ownership only passes to the buyer when full payment has been received. The buyer, however, immediately assumes all risks when the goods are knocked down to him.

8. A premium of 30% of the hammer price will be levied in which the VAT is included (marginal tax scheme) or a premium of 25% of the hammer price plus the VAT of 19% of the invoice sum will be levied [books: 7%] (regular tax scheme). Buyers from countries of the European Union are subject to German VAT.

Items marked with an * are subject to the regular tax scheme (premium of 25% of the hammer price plus the current VAT of 19%). Items marked with an ^ are subject to import duty. In these cases in addition to a premium of 27% (marginal tax scheme), the charged import tax of currently 7% will be added to the hammer price. Exempted from these rules are only dealers from EU-countries, who are entitled, under their notification of their VAT ID-Number, to buy on the basis of VAT-free delivery within the European Union. Notification of VAT ID-Numbers must be given to the auctioneer before the sale.

For buyers from non EU-countries a premium of 25% will be levied. VAT will be exempted or refunded on production of evidence of exportation within 4 weeks of the auction, or, if appropriate, importation to another country. This is taken as given when the dispatch is effected by us.

Live bidding through online platforms entails a transaction fee stipulated by the platform and will be added to the premium (usually 3-5% of the hammer price).

Due to the work overload of the accounting department during auctions, invoices generated during or directly after an auction require careful revision and possible correction; errors excepted. Catalogue images may not be used without permission. Reproduction rights and digital files can be acquired for a fee. Any copyrights of third parties that may still exist remain unaffected by this and may have to be obtained separately.

9. Auction lots will, without exception, only be handed over after pay ment has been made. Credit cards (VISA, Mastercard, American Express), checks and any other form of non-cash payment are accepted only on account of performance. Exchange rate risk and bank charges may be applicable. Storage and dispatch are at the expense and risk of the buyer. If the shipping costs exceed the lump sum on the invoice the outstanding amount will be billed separately.

10. According to regulation (EC) No. 116/2009 resp. § 24 KGSG, export license may be necessary when exporting cultural goods depending on the type or value of the object in question. For the purposes of wildlife conservation, it is necessary to obtain an export license according to regulation (EC) No. 338/97 when exporting objects made from certain protected materials (incl. ivory, tortoiseshell, mother-of-pearl and certain corals) out of the territory of the European Community. Export licenses for objects made of protected materials are only granted under strict conditions or may not be

granted at all. The import of such objects may be restricted or prohibited by certain countries. It is the buyer’s responsibility to inform himself, whether an object is subject to such restrictions. Export and import of such objects are at the expense and risk of the buyer.

11. The buyer is liable for acceptance of the goods and for payment. The purchase price shall be due for payment upon the lot being knocked down to the buyer. In case of a delayed payment (two weeks after the sale) the purchaser will be held responsible for all resultant damages, in particular interest and exchange losses. In case of payment default the auctioneer will charge interest on the outstanding amount at a rate of 1% to the gross price per month or part of month. In such an event the auctioneer reserves the right to annul the purchase contract without further notice, and to claim damages from the buyer for non-fulfilment, accordingly he can reauction the goods at the buyer’s expense. In this case the buyer is liable for any loss incurred, the buyer shall have no claim if a higher price has been achieved. He will not be permitted to bid.

12. The place of fulfillment and jurisdiction is Berlin. German law applies exclusively; the UN-Treaty (CISG) is explicitly excluded.

13. The prices quoted after each lot are estimates, not reserves.

14. The after-sales is part of the auction in which the bidder places either by telephone or in written form (as stated in number 5 and 6) the order to bid a set amount. Corresponding bids are binding for 4 weeks after submission.

15. By making a bid, either verbally in the auction, by telephone, written by letter, by fax, or through the internet the bidder confirms that he has taken notice of these terms of sale by auction and accepts them. Agents who act on behalf of a third party are jointly and separately liable for the fulfillment of contract on behalf of their principals.

16. Should one or the other of the above terms of sale become wholly or partly ineffective, the validity of the remainder is not affected. In the event of a dispute the German version of the above conditions of sale is valid.

David Bassenge, auctioneer

Dr. Markus Brandis, attested public auctioneer

As of November 2024

Katalogbearbeitung

Dr. Ruth Baljöhr

David Bassenge

Eva Dalvai

Lea Kellhuber

Nadine Keul

Harald Weinhold

Gestaltung & Satz

Stefanie Löhr

Fotografie / Reproduktionen

Rotraud Biem

Maria Benkendorf

Philipp Dörrie

Stefanie Löhr

Clara Schmiedek

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