Bassenge Kunstauktion 113: Portraitminiaturen

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BASSENGE

auktion 113 PORTRAITMINIATUREN

Donnerstag, 30. Mai 2019

Galerie Bassenge . Erdener Straße 5a . 14193 Berlin Telefon: 030-893 80 29-0 . E-Mail: art@bassenge.com . www.bassenge.com


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Dr. Ruth Baljöhr

+49 (0)30 - 893 80 29 22 r.baljoehr@bassenge.com

Die Galerie Bassenge ist Mitglied bei

Eindeutig identifizierbare Werke mit einem Schätzpreis von mindestens 2.500 Euro werden vor der Auktion mit dem Art Loss Register abgeglichen.


T ermin ü bersich t

Auktion 113

MITTWOCH, 29. Mai 2019 Vormittag 10.00 Uhr Druckgraphik des 15. bis 17. Jahrhunderts Nr. 5000-5287 Druckgraphik des 18. Jahrhunderts Nr. 5288-5382 Nachmittag 15.00 Uhr Druckgraphik des 19. Jahrhunderts und des Fin de Siècle Nr. 5383-5463 Miscellaneen und Trouvaillen der Druckgraphik Nr. 5464-5701 des 15. bis 18. Jahrhunderts DONNERSTAG, 30. Mai 2019 Vormittag

11.00 Uhr

Gemälde Alter und Neuerer Meister

Nr.

6000-6233

Nachmittag

14.30 Uhr

Creatures - Zwischen Imagination und Wirklichkeit

Nr.

6250-6408

17.00 Uhr Portraitminiaturen

Nr. 6451-6580

FREITAG, 31. Mai 2019 Vormittag

6600-6917 11.00 Uhr Zeichnungen des 16. bis 19. Jahrhunderts Nr. Discoveries (nur als Online-Katalog verfügbar) Nr. 6920-6964

Nachmittag

15.00 Uhr

Moderne Kunst Teil II

Nr.

7000-7482

SONNABEND, 1. Juni 2019 Vormittag

11.00 Uhr

Vergessene Moderne Meistergraphik deutscher Klassiker

Nr. Nr.

8000-8119 8200-8239

Nachmittag

15.00 Uhr

Moderne Kunst Teil I

Nr.

8300-8579

VORBESICHTIGUNGEN Druckgraphik, Gemälde, Zeichnungen des 15. bis 19. Jahrhunderts, Portraitminiaturen, Creatures, Discoveries: Erdener Straße 5A, 14193 Berlin Donnerstag, 23. Mai bis Montag, 27. Mai, 10.00–18.00 Uhr, Dienstag, 28. Mai, 10.00–17.00 Uhr (nur für auswärtige Besucher) Moderne Kunst Teil I und II: Rankestraße 24, 10789 Berlin Donnerstag, 23. bis Donnerstag, 30. Mai, 10.00–18.00 Uhr, Freitag, 31. Mai, 10.00—16.00 Uhr Schutzgebühr für die Kataloge Druckgraphik des 15. bis 19. Jahrhunderts Gemälde Alter und Neuerer Meister Creatures - Zwischen Imagination und Wirklichkeit Zeichnungen des 15. bis 19. Jahrhunderts Portraitminiaturen Moderne Kunst Teil I Sonderkatalog Vergessene Moderne Sonderkatalog Meistergraphik deutscher Klassiker Moderne Kunst Teil II Umschlag vorne: Lose 6469, 6470, 6472-6474, 6476, 6477 und 6482 Umschlag hinten: Lose 6569, 6510 und 6534

€ 20,– € 20,– € 20,– € 20,– € 15,– € 20,– € 15,– € 15,– € 15,–


Gemälde des 15.–18. Jahrhunderts _____________________________________________________________________________________________________________________________________________________

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Portraitminiaturen __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

J. M. Khätscher (auch Kätscher) (tätig in Düsseldorf Ende des 17./Anfang des 18. Jahrhunderts)

6451 Bildnis eines Mannes genannt Fürst Starhemberg, mit grau gepuderter Allonge-Perücke, Harnisch und gekno­ teter weißer Spitzenhalsbinde. Auf der blauen Konteremaille signiert „JMKätscher. f.“. Emaille auf Gold. 3,2 x 2,5 cm (oval). In gerilltem Broschenrahmen aus vergoldetem Metall. 6451

6451

500 € Literatur: Leo R. Schidlof: The Miniature in Europe, Graz 1964, I S. 425, II S. 985, III abgebildet Tafel 318 Nr. 644. Ausstellung: Wien, Albertina, Internationale Miniaturenausstellung in der Albertina Wien, 1924, Nr. 491 (Leihgabe Ernst Blumka). Provenienz: Wien (später London), Sammlung Ernst Blumka (18861969), 1924. Christie’s, London, Auktion am 3. März 1993, Los 120 mit Abb. (Zuschlag 552 GBP inkl. Aufgeld).

Europäisch 6452 Bildnis eines jungen Mannes mit langer brauner Allongeperücke, in lila Umhang mit offenem weißem Hemd. Emaille auf Kupfer. 3,6 x 2,9 cm (oval). In vergoldeter Kupferfassung. 200 € 6452

Louis Du Guernier (1614–1659, Paris)

6453 Werkstatt. Bildnis eines bärtigen jungen Mannes mit hellbraunem gewelltem Haar, in besticktem Wams und weißem Kragen mit breiter bestickter Spitzenborte. Emaille auf Gold mit grüner Konteremaille. 4,6 x 3,6 cm (oval). In vergoldeter Metallfassung. Mitte des 17. Jahrhunderts. 400 € Provenienz: Erworben in Luzern im Januar 1976. Deutschland, Sammlung R., Inv.-Nr. 49. Galerie Bassenge, Berlin, Auktion am 26. Mai 2017, Los 6255 mit Abb. (als Henry Pierce Bone zugeschrieben, Zuschlag 1.000 EUR plus Aufgeld). 6453 6


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Laurence Hilliard (1582–1648, London)

6454 Werkstatt. Bildnis eines bärtigen Mannes in goldbesticktem lachsrosa Wams mit weißer Spitzenhalskrause. Aquarell und Gouache auf Pergament auf Spielkarte (Pik [spades]) aufgezogen. 4 x 3,3 cm (oval). In gerillter Silberfassung. 600 € Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 22. März 1994, Los 29 mit Abb. (als Englische Schule um 1620/1630, möglicherweise Sir Balthasar Gerbier; Zuschlag 500 GBP).

6454

Samuel Cooper und Nachfolge (1609 – 1672, London)

6455 Bildnis eines jungen Mannes mit langem braunem Haar, in Harnisch mit weißer Halsbinde, vor Landschafts­ hintergrund, in gemalter Goldbordüre. Mitte links in Goldschrift mit Initialen signiert und datiert „S. C. / 1655:“. Aquarell und Gouache auf Pergament auf Karton aufgezogen. 3,3 x 2,5 cm (oval). In vergoldeter Bronzefassung in gekehltem, schwarz gebeiztem Birnenholzrahmen, rückseitig alt beschriftet mit Identifikation des Dargestellten als Charles Stuart, Duke of Richmond und Lennox, und dessen Vita. 1.000 € 6455

Provenienz: Sammlung Edward Joseph, versteigert bei Christie‘s, London, Auktion am 13. Juni 1890, Los 1340 (als von Samuel Cooper). Kunsthandel Ernest Renton, verkauft an Charles Edward Lees am 21. Juni 1890, für 7 GBP 10 Shilling. Oldham, Sammlung Charles Edward Lees (1840-1894). Bonhams, London, Auktion am 20. November 1997, Los 25 mit Abb. (als Bildnis des 3. Duke of Richmond, Werkstatt von Samuel Cooper, Zuschlag 350 GBP).

Joseph Vivien (1657 Lyon – 1734 Bonn )

6456 nach. Bildnis des 73-jährigen Malers Joseph Vivien (1657-1734) mit Pelzkappe, in violetter Jacke und Pelzweste mit weißem Hemdskragen. Aquarell und Gouache auf Pergament. 3,5 x 3 cm (oval). In gerillter Vermeilfassung auf dem Deckel einer runden, gefleckten Schildpattdose mit Vermeilfassung (D. 8,3 cm). Die Miniatur um 1730/1735, die Dose um 1800. 400 € Nach Joseph Viviens rechteckigem Selbstbildnis von 1730 in München, Alte Pinakothek, Inv.-Nr. 9058. Jenes Pastell ist signiert und datiert “J. Vivien peint par lui mesme a soicente et treize ans. 1730” (Neil Jeffares: Dictionary of pastellists before 1800, London 2006, S. 556; Neil Jeffares: “Joseph Vivien”, Dictionary of pastellists before 1800, London 2006, online edition, Nr. J.77.11, Zugriff am 25. März 2019).

6456

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Portraitminiaturen __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Nordeuropäisch 6457 um 1660. Bildnis einer jungen Frau, einen Korb mit Obst und Blumen haltend, in blau und rot besticktem weißem Kleid, schwarze Bänder im blonden Haar, Ketten und Perlenarmbänder, vor goldgerändertem blauem Vorhang mit Ausblick auf Park. Aquarell und Gouache auf Pergament. 7,7 x 6,1 cm (oval). In vergoldeter Kupfer­fassung. 500 €

6457

David Le Clerc (1679 Bern – 1738 Frankfurt/Main)

6458 zugeschrieben. Bildnis einer jungen Frau genannt Gräfin Brühl, in Silberbrokat-Kleid mit blauen Miederschnüren, weiße Spitzenrüschen am Ausschnitt, über den Schultern ein blau gefütterter roter Umhang. Aquarell und Gouache auf Pergament auf Karton aufgezogen. 9,6 x 7,3 cm (oval). In gegossenem Silberrahmen mit durchbrochener Fantasiebarock-Bordüre. Um 1715/1720. 600 € Ausstellung: Berlin, Buchhandlung Reuss & Pollack, Miniaturen-Ausstellung, 1912, Kat.-Nr. 93 (als „Vornehme Dame [Gräfin Brühl]“, Leihgabe Richard Forberg, Leipzig). Provenienz: Leipzig, Sammlung Richard Forberg, 1912. Weinmüller, München, Auktion 153 am 9. Mai 1974, Los 1008 mit Abb. Christie‘s, London, Auktion am 22. November 1999, Los 49 mit Abb. (Zuschlag 1.800 GBP + 15 % Aufgeld).

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Perpète Evrard (1662 Dinant – 1727 Den Haag)

6459 Schule. Bildnis einer jungen Frau in blauem Kleid mit goldbesticktem Rand, ein altrosa Umhang über ihren Schultern, ein weißes Spitzenhäubchen im gepuderten Haar. Aquarell und Gouache auf Pergament. 4,7 x 3,8 cm (oval). In vergoldetem Metallrahmen mit Schleifenaufsatz. Wohl 1754. 250 € Literatur: Basil S. Long: British Miniaturists 1520-1860, London 1929, S. 370 (verbo “Robinson”: “pted. somewhat in a German manner”). Provenienz: London, Sammlung Reverend M. de la Hey, 1929. Die Miniatur ist rückseitig alt beschriftet „Robinson / Novr 15 . 54 / IVL [oder WL]“.

6459

Joachim Henné (nachgewiesen 1702 bis 1717)

6460 Werkstatt. Bildnis einer lächelnden jungen Frau in hellrosa Kleid mit besticktem hellgrauem Mieder und Spitzen, ein blauer Umhang über ihren Schultern, eine lange Perlenschnur in ihr dunkelblondes Haar geflochten. Aquarell und Gouache auf Pergament auf eine Kupferplatte aufgezogen. 7,1 x 5,9 cm (oval). In gekehltem, schwarz gebeiztem Holzrahmen. 400 € Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 13. Juni 1994, Los 36 mit Abb. (als Schwedische Schule).

6460

Kontinentaleuropäisch 6461 Mitte 18. Jahrhundert. Bildnis eines Kardinals in weißem Hermelingewand mit pelzbesetztem rotem Überwurf, auf der weiß gepuderten Perücke einen roten Pileolus tragend, um den Hals an einer Goldkette hängend ein juwelenbesetztes Pektoralkreuz. Aquarell und Gouache auf Pergament. 5,2 x 4,7 cm (oval). In Kupferrahmen, rückseitig blaues Glas über guillochierter Metallfolie. 200 € Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 21. November 1997, Los 112. 6461 9


Portraitminiaturen __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Rosalba Carriera (1673 Chioggia –1757 Venedig)

6462 Nachfolge. Bildnis der Rosalba Carriera (1673– 1757), in der rechten Hand einen Pinsel haltend, darunter eine Palette, in hellem Seidenkleid mit Schleife und blauem Umhang, Blumen im gepuderten Haar. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 6,8 x 5,6 cm (oval). In gedrechseltem, braun gebeiztem Holzrahmen. 600 € Provenienz: Christie’s, London, Auktion am 10. November 1993, Los 65 mit Abb. (als “Circle of Rosalba Carriera”; Zuschlag 747 GBP inkl. 15 % Aufgeld). Nach dem Selbstbildnis der Rosalba Carriera in der Portland Sammlung, abgebildet in Daphne Foskett: A Dictionary of British Miniature Painters, London 1972, II Tafel 39 Nr. 119.

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Rosalba Carriera 6463 Werkstatt. Bildnis einer jungen Pilzsammlerin, stolz ein Schwammerl präsentierend und mit vollem Korb unter dem linken Arm, in rot geschnürtem blauem Mieder, altrosa Rock, grauer Bluse und Schürze, ein Strohhut auf der schwarzgelockten Frisur; vor Landschaftshintergrund. Aquarell und Gouache auf dickem Elfenbein. 8,3 x 6,4 cm (oval). In gedrechseltem Elfenbeinrahmen. 400 €

6463

Rosalba Carriera 6464 Werkstatt. Bildnis einer jungen Frau mit Schoßhündchen unter dem rechten Arm, in goldbesticktem grauem Seidenbrokatkleid mit weißem Spitzenbesatz und blauem Umhang, im gepuderten Haar eine blaue Schleife mit schwarzer Reiherfeder. Aquarell und Gouache auf dickem Elfenbein. 7,8 x 5,4 cm (oval). In vergoldetem Metallrahmen mit Spiralenaufsatz, in Klappetui, dessen Holzkern bezogen mit dunkler Rochenhaut und gefüttert mit bordeauxrotem Samt. 400 € Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 21. März 1995, Los 24 mit Abb. (als Felicità Hoffmann geb. Sartori zugeschrieben). 6464 10


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Rosalba Carriera 6465 In der Art der Rosalba-Carriera-Werkstatt. Mythologische Szene: Bacchus, Weintrauben haltend mit Satyrkind vor liegender Venus mit Zephyr, der einem Putto Wein einflösst, der betrunkene Putto den Satyr am Bein ziehend. In querovaler Elfenbeindose mit metallischem Piqué-point-Dekor und späterem französischem Silberscharnier mit verschlagener Meistermarke, die Innenseite des Deckels als Geheimfach bemalt mit weiterer Miniatur: Putto zieht einen lila Vorhang, um die schlafende nackte Venus zu bestaunen. Beide Miniaturen lackiertes Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 5,7 x 8,2 cm und 5,1 x 7,5 cm (beide queroval). Beide in den zwei Deckeln einer querovalen flachen Elfenbeindose (6,6 x 9 x 1,7 cm), der Deckel mit Régence Motiv eingelegt in Metall Piqué-point, die Unter­seite mit Blumenmotiv. 600 € 11


Portraitminiaturen __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Piat-Joseph Sauvage (1744–1818, Tournai)

6466 Werkstatt. Galante Szene: Putten-Attacke, ein stehender Putto mit Dolch in Feldherrnpose, der zweite Putto auf Rammbock lehnend, darunter Helm, Schild und Köcher. Grisaille auf schieferblauem Grund. Unten links apokryph beschriftet „P.J.S.“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 4,9 cm. In Broschenrahmen aus vergoldetem Metall mit Kordelrand. 100 € Provenienz: Bad Kreuznach, Antiquitäten-Markt, bei Kunsthandel Edda Bröker, Ratingen, im Juni 1980 (580 DM). Deutschland, Sammlung R., Inv.-Nr. 186.

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Jacques-Joseph De Gault (1738 – nach 1812)

6467 Galante Szene: Amor zieht einen eilenden, fast nackten Mann auf ein Bett, in dem eine nackte Frau in ein­ladender Pose liegt. Camaïeu in Grautönen auf schie­ fer­blauem Grund. Am unteren Bildrand beschriftet und signiert „Frago del JJDe Gault pin sx“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 4,7 x 6,8 cm (queroval). In gravierter Goldfassung. 300 € 6467

E. Dupaty (nachgewiesen in Frankreich 1794)

6468 Profilbildnis „en buste“ einer jungen Frau nach links, ein rot gerändertes weißes Tuch in ihr langes lockiges Haar geknotet. Unten signiert und datiert „E. Dupaty f. 94“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 2,9 x 1,7 cm (achteckig). In vergoldeter Kupferfassung auf geflochtenem Haarpaneel in rosa Elfenbeinbordüre bemalt mit braunem Rankenwerk, in vergoldeter Kupferfassung auf runder dunkler Schildpattdose (D. 8 cm) gefasst in vergoldetem Kupfer. 400 € Literatur: Leo R. Schidlof: The Miniature in Europe, Graz 1964, I S. 226, II S. 948, III abgebildet Tafel 191 Nr. 355. Nathalie Lemoine-Bouchard: Les peintres en miniature actifs en France 1650-1850, Paris 2008, S. 217. Provenienz: Paris, Sammlung Maxime Hébert (1853-1945). London, Sammlung Leo R. Schidlof (1886-1966). Christie’s, London South Kensington, Auktion am 12. Mai 1993, Los 152 (Zuschlag 660 GBP inkl. Aufgeld). 6468 12


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Französisch

Französisch

6469 um 1760. Bildnis eines jungen französischen Infanterieoffiziers in weißer Uniform mit roten Revers und Weste, mit weißer Halsbinde und Jabot, an seiner linken Brust von rotem Band der Stern des königlich französischen Militärordens des Heiligen Ludwig. Aquarell und Gouache auf Pergament. 3,1 x 2,6 cm (oval). In späterem Broschenrahmen aus vergoldetem Metall, die rückseitige Deckplatte mit seitlichem Scharnier öffnend.

6471 um 1780/1785. Bildnis eines kleinen Jungen in lila Gewand mit blauem Kragen und weißem Spitzenbesatz. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 2,8 x 2,3 cm (oval). In doppelseitigem Goldmedaillon, rückseitig Seide unter Glas.

300 € Der Deckkarton rückseitig alt handbeschriftet „henri / Marie / de Longüeil“. Galerie Bassenge dankt Herrn Stanislav Lyulin für seine Hilfe bei der Katalogisierung dieser Miniatur (E-Mail vom 9. April 2019).

Französisch 6470 um 1770/1775. Bildnis einer jungen Frau mit Perlenkette um den Hals und Perlenschnüren im gepuderten Haar, in blauem Kleid mit Pelzbordüre. Aquarell und Gouache auf Pergament. 3 x 2,5 cm (oval). In gravierter Goldfassung.

200 € Provenienz: Christie’s, London South Kensington, Auktion am 3. Dezember 1996, Los 71 (mit zwei Beigaben).

Französisch 6472 um 1770/1775. Bildnis eines Mannes in silberbestickter blauer Jacke, an seiner linken Brust von rotem Band der Stern des königlich französischen Militärordens des Heiligen Ludwig. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 3,2 x 2,7 cm (oval). In vergoldeter Kupferfassung. 200 € Provenienz: Christie’s, London South Kensington, Auktion am 3. Dezember 1996, Los 71 (mit zwei Beigaben).

200 € Provenienz: Christie’s, London South Kensington, Auktion am 3. Dezember 1996, Los 71 (mit zwei Beigaben).

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Portraitminiaturen __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Französisch

Deutsch

6473 um 1750. Bildnis einer jungen Frau in pelzbesetztem blauem Domino mit rosa Schleife, weiße Spitzen am Dekolleté. Aquarell und Gouache auf Pergament. 3,2 x 2,9 cm (birnenförmig). In Silberrahmen besetzt mit Strass.

6476 um 1770/1780. Bildnis des Dr. Theodor von Hess­ ling (gest. 1841) in olivgrüner Jacke mit weißem Spitzenjabot. Aquarell und Gouache auf Pergament auf Karton aufgezogen. 3,9 x 2,6 cm (oval). In vergoldetem Silberrahmen mit durchbrochener Diamantrosenbordüre, rückseitig ver­glast über altem handgeschriebenem Text „Dr. Theo­dor / von Hessling, / f. Geheimrath / † 5. Febr. 1841“.

300 € Provenienz: Christie’s, London South Kensington, Auktion am 3. Dezember 1996, Los 81 (mit Beigabe).

250 € Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 21. November 1997, Los 129.

Peter Paul Lens (England um 1714 – um 1750)

6474 Bildnis eines Jungen in blauer Jacke reich bestickt mit Goldbrokatlitzen, eine diamantbesetzte Nadel am weißen Jabot. Unten rechts signiert „PLens.“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 3,3 x 2,7 cm (oval). In vergoldetem Metallrahmen mit gestanzter Kordelbordüre. 400 € Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 22. März 1994, Los 49 mit Abb. (Zuschlag 400 GBP).

Charles Maucourt (1718 Paris – 1768 London)

6475 Bildnis einer jungen Frau in blauem Kleid mit blau besticktem weißem Mieder, weißen Spitzenrüschen an Ausschnitt und Ärmeln, ein goldfarbiger Seidenumhang um den rechten Arm drapiert, ein Blumensträußchen im hellbraunen Haar. Unten rechts signiert „Maucourt / Pinxit“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 6,8 cm. In gekehltem braunem Holzrahmen. Um 1750/1755. 600 € Neil Jeffares („Charles Maucourt“ in Dictionary of Pastellists, London 2006, online edition) schlug vor, daß es der Tod seiner Frau 1748 in Paris war, der Maucourt dazu brachte, seine Heimatstadt zu verlassen. 1750 soll er in Strelitz gewesen sein, und 1751 ist er in Schwerin nachgewiesen, wo er Herzog Christian Ludwig II. porträtierte. 1755 malte er in Düsseldorf mehrere Pastellbildnisse lokaler Persönlichkeiten. 1761 bis 1767 stellte er in London an der Society of Artists aus.

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Französisch 6477 um 1770/1775. Bildnis eines französischen Offiziers in goldgeränderter grüner Uniform mit weißer Halsbinde, an der linken Brust das Kreuz des königlich französischen Militärordens des Heiligen Ludwig am roten Band. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 3,2 x 2,4 cm (oval). In Silberrahmen besetzt mit Strass, an schleifenförmigem Anhänger, rückseitig Spiegelmonogramm „CC“ unter freiherrlicher Krone, gestanzt aus vergoldetem Silber. 250 €


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Alexandre Rocher (1729 – nach 1798)

6478 Bildnis eines jungen Mannes in rot gefütterter schwarzer Jacke über bunt bestickter gelber Weste mit weißer Halsbinde und Spitzenjabot. Unten rechts signiert und datiert „Rocher / 1770“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 3,3 x 2,7 cm (oval). In vergoldetem Metallrahmen besetzt mit Halbperlen, rück­seitig spätere Broschennadel (ehemals Armbandschliesse). 400 € Provenienz: Christie’s, London South Kensington, Auktion am 3. Dezember 1996, Los 93 mit Abb. auf Katalogrückseite (Zuschlag 414 GBP inkl. Aufgeld).

Österreichisch 6479 um 1770/1775. Bildnis einer perlengeschmückten jungen Frau in orientalischem Kostüm „à la Circassienne“, in pelzbesetztem altrosa Jäckchen über goldbordiertem weißem Mieder mit Spitzeneinsatz, Perlenschnüre und bunte Federn im gepudertem Haar. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 3,6 x 2,9 cm (oval). In vergoldeter Metallfassung auf weinrotem Samtpaneel mit abgerundeten Ecken. 250 €

Deutsch 6481 um 1770/1775. Bildnis eines Würdenträgers in goldbestickter grüner Jacke mit schwarzem „Solitaire“, Halsbinde und weißem Spitzenjabot, der preußische Orden „Pour le Mérite“ an schwarzem Band um den Hals. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 3,5 x 2,8 cm (oval). In vergoldetem Metallrahmen mit Halbperlenrand, rückseitig rosa gehöhte Sepia Trauerminiatur mit Inschrift „Unsterbliches / Andenken,“. 300 € Provenienz: Sotheby’s, London, Auktion am 1. Dezember 1980, Los 36 mit Abb. (Zuschlag 360 GBP plus 10 % Aufgeld). Trogen (Schweiz), Kunsthandel Edwin Bucher, verkauft am 14. Januar 1981 an Dr. Erika Pohl-Ströher (2.240 CHF). Schweiz, Sammlung Dr. Erika Pohl-Ströher (1919-2016), Inv.-Nr. E568. Bonhams, London, Auktion am 25. März 1997, Los 65 mit Abb. (Rückgang). Bonhams, London, Auktion am 21. November 1997, Los 95 mit Abb. (Zuschlag 650 GBP).

Französisch oder Italienisch 6482 um 1780. Bildnis einer jungen Frau mit grau gepudertem Haar, in blauem Kleid, weiße Spitzenrüschen am Dekolleté. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 3,5 x 2,7 cm (oval). In Weißmetallrahmen mit gestanzter Kordelbordüre. 300 €

Italienisch 6480 um 1790/1795. Bildnis einer jungen Frau in melancholischer Pose, in rüschenbesetztem weißem Mousse­ linekleid mit rosa Gürtelband, ein weißer Turban auf ihrem Kopf, in Waldlandschaft sitzend, rechts Ausblick auf Zypressenhain. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 6,9 cm. In vergoldetem Metallrahmen, vorderseitig umrahmt von blondem Haarzopf, rückseitig braunes Haarpaneel unter Glas. 400 € Provenienz: Phillips, London, Auktion am 11. März 1997, Los 91.

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Provenienz: Christie’s, London South Kensington, Auktion am 3. Dezember 1996, Los 81 (mit Beigabe).


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Europäisch 6483 Bildnis einer jungen Frau in weißem Kleid, mit blaugerändertem Strohhut, ihr Kinn auf ihre rechte Hand gestützt und auf einem Stuhl sitzend. Mitte links undeutlich signiert „Mme haniex“ Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 6,5 cm. In vergoldeter Kupferfassung. 200 € Provenienz: New Malden, Surrey, Sammlung J. H. Burls, Esq., versteigert bei Sotheby‘s, London, Auktion am 31. März 1949, Los 28 mit Abb. (als “by Madame Haire?”, mit Beigabe, Zuschlag 18 GBP an Landsberg). Bonhams, London, Auktion am 22. April 1998, Los 34 mit Abb. (als „circa 1790, Mademoiselle Louise?“, Zuschlag 900 GBP).

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Französisch 6484 um 1790. Bildnis eines jungen Mannes in dunkler Jacke und Weste mit weißer Halsbinde und gefälteltem Gaze-Jabot. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 4,9 x 3,8 cm (oval). In vergoldeter Kupferfassung in rechteckigem, schwarz gebeiztem Holzrahmen. 250 €

Jean-François Boudou (auch Boudous oder Boudoux, nachgewiesen in Toulouse und Bordeaux 1770–1794)

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6485 Doppelbildnis: junge Frau mit Kind auf ihrem Schoß, in lachsfarbenem Kleid mit weißem Fichu, ihre weiße Spitzenhaube mit breitem rosa Band, ihr kleiner Sohn in weißem Gewand mit Gürtelschärpe in den „trico­ lore“Farben der Französischen Revolution, auf blau gepolstertem Sessel vor Spiegel links und vor blauem Vorhang rechts. Unten rechts signiert und datiert „Boudou / 3e R“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 6,6 cm. In vergoldeter Kupferfassung. 1794/1795. 500 € Literatur: Nathalie Lemoine-Bouchard: Les peintres en miniature actifs en France 1650-1850, Paris 2008, S. 115. Provenienz: Christie‘s, Genf, Auktion am 19. Mai 1992, Los 205 mit Abb. (als von David Boudon, Zuschlag 2.500 CHF). Bonhams, London, Auktion am 21. November 1995, Los 56 mit Abb. (als von David Boudon, Zuschlag 1.100 GBP). Entstanden im dritten Jahr des Französischen Revolutionskalenders, handelt es sich hier um das späteste derzeit bekannte Werk dieses seltenen Künstlers. Das Jahr III des seit 1792 geltenden Republikanischen Kalenders entsprach der Periode zwischen dem 22. September 1794 und dem 22. September 1795.

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________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Portraitminiaturen

Carl Christian Kanz (1758 Plauen – nach 1818)

6486 Schule. Bildnis einer jungen Frau in weißer Bluse mit fliederblauen Bändern, ihr goldfarbenes Mieder besetzt mit Perlen, im hell gepuderten Haar ein mit Perlensträngen besetztes fliederblaues Seidenband. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 5,4 cm. In vergoldetem Kupferrahmen, rückseitig geschlossen. Um 1790. 400 € Provenienz: Christie‘s, London South Kensington, Auktion am 13. Dezember 1994, Los 54 (mit Beigaben). 6486

Nicolas Lafrensen (1737–1807, Stockholm)

6487 Werkstatt. Bildnis einer jungen Frau fast nackt in lasziver Pose im Bett, im Hintergrund rote Samtdraperie. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 7 cm. In schwerem vergoldetem Messingrahmen mit gegossenem Schleifenaufsatz. Um 1785/1790. 400 € Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 12. Juni 1995, Los 63 mit Abb. (als Nachfolger von Carl Gustav Kingstedt; Rückgang).

6487

François Antoine Romany (um 1756 Lyon [?] – 1839 Paris)

6488 Bildnis eines an einer Säule sitzenden jungen Mannes in blauer Jacke mit gelber Weste und geknoteter weißer Halsbinde. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 6,5 cm. In vergoldetem Bronzerahmen mit Schleifenaufsatz. Um 1790/1795. 500 € Literatur: Leo R. Schidlof: The Miniature in Europe, Graz 1964, II S. 692 (beschrieben als „in the style of Hall, dating about 1790“). Provenienz: Paris, Privatsammlung, 1964. London, Sammlung Leo R. Schidlof (1886-1966). Christie‘s, London, Auktion am 3. März 1993, Los 114 mit Abb. (Zuschlag 402 GBP inkl. 15 % Aufgeld). 6488 19


Portraitminiaturen __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

6489

Jeremiah Meyer (1735 Tübingen – 1789 Kew bei London)

Englisch

6489 Umkreis. Bildnis eines jungen Mannes in grüner Jacke mit goldgerändertem Kragen und grüner Weste, mit weißer Halsbinde. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 3,6 x 3,1 cm (oval). In dunklem Rochenhautetui gefüttert mit grünem Plüsch. Um 1760/1770.

6492 um 1780/1790. Bildnis eines über seine linke Schulter blickenden kleinen Mädchens, seine weiße Haube mit rosa Seidenband durchzogen. Unten rechts bezeichnet mit Initialen „J. S.“ Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 4,7 x 3,9 cm (oval). In rechteckigem reich geschnitztem Buchsbaumholzrahmen.

200 €

300 €

James Nixon (um 1741–1812 Tiverton )

6490 Bildnis eines Mannes in blauer Weste mit weißer Halsbinde, in cremefarbiger Jacke mit Löwenzahnsträußchen an blauem Band im Knopfloch. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 4,3 x 3,5 cm (oval). In vergoldetem Kupferrahmen, rückseitig eingraviertes lateinisches Freund­schaftsmotto „AMICITIAE S.“.

Provenienz: Besitz Lady Dorothy Nevill (1826-1913). Von letzterer vermacht an ihren Sohn Ralph Nevill (1865-1930). Christie’s, London, Auktion am 14. November 1930. Eine alte handgeschriebene Notiz auf der Rückseite des Rahmens liest sich: “According to Lady Dorothy Nevill this / Miniature was painted by Jeremiah Meyer / and the frame carved by George Michael Moser / a foundation Member of the Royal Academy”.

Archibald Skirving (1749 Athelstaneford bei Haddington – 1819 Inveresk, East Lothian)

Provenienz: Christie’s, London South Kensington, Auktion am 13. Mai 1997, Los 150.

6493 zugeschrieben. Bildnis einer jungen Frau mit zylinderartigem schwarzem Hut, in gelbem Kleid mit weißem Fichu. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 5,4 x 4,1 cm (oval). In vergoldetem Metallrahmen, rückseitig vertikale zentrale Reserve mit geflochtenem braunem Haar unter Glas. Um 1790/1795.

H. N.

400 €

300 €

(nachgewiesen in England 1759–1769)

6491 Bildnis eines jungen Mannes in roter Uniform mit blauen Revers und goldgeränderter weißer Weste, schwarzer Halsbinde. Unten links mit Initialen signiert und datiert „H. N. / 1761“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 3,9 x 3,1 cm (oval). In vergoldetem Metallrahmen. 300 € Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 22. März 1994, Los 73 mit Abb. im Frontispiz (als von François Xavier Vispré, Zuschlag 460 GBP). Informationen zu diesem Künstler sind zu finden in Daphne Foskett: A Dictionary of British Miniature Painters, London 1972, I S. 418. Foskett beschreibt ihn wie folgt: “Painted miniatures on ivory and signed HN, sometimes followed by a date. The initials tend to sprawl, and are cursive.”

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Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 8. März 1993, Los 52.

Salomon Pine (gest. 1772, Bath)

6494 Umkreis. Bildnis eines Mädchens in schwarzem Domino mit Kapuze, ein rosa gerändertes schwarzes Hütchen im Haar, die Hände in einem hermelingefütterten orangen Muff. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 4,6 x 3,4 cm (oval). In rückseitig geschlossenem vergoldetem Metallrahmen. Um 1765. 300 € Provenienz: Christie‘s, London South Kensington, Auktion am 13. Mai 1997, Los 64.


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6495

Englisch 6495 um 1770. Bildnis eines jungen Mannes genannt Edward Gibbon, in roter Jacke über goldbestickter weißer Weste, Halsbinde und Spitzenjabot. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 3,7 x 3,1 cm (oval). In vergoldetem Metallrahmen (Armbandschliesse), rückseitig graviert mit Text „Edward Gibbon Esqr. / 1790“. 300 € Provenienz: Sammlung S. H. V. Hickson, versteigert bei Sotheby‘s, London, Auktion am 6. Oktober 1969, Los 57 (mit Sammlungsetikett). Bonhams, London, Auktion am 22. März 1994, Los 113 mit Abb. auf Katalogrückseite (Zuschlag 550 GBP). Mit Edward Gibbon soll möglicherweise der gleichnamige dickliche britische Historiker gemeint sein, der von 1737 bis 1794 lebte.

Englisch 6496 um 1775/1780. Bildnis eines jungen Mannes genannt Major William Henry Birch, in goldbordierter dunkler Jacke mit weißer Weste und Halsbinde mit Spitzenjabot. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 3,6 x 2,9 cm (oval). In vergoldeter Metallfassung.

Robert Bowyer (1758–1834 Byfleet)

6498 Bildnis einer jungen Frau in hellem Kleid mit Spitzenkragen und blauem Gürtelband, weiße Straußenfedern und Bänder in ihrem gepuderten Haar. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 5,1 x 4,1 cm (oval). In vergoldetem Kupferrahmen, rückseitig guillochiert. Um 1785. 400 € Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 21. November 1997, Los 159.

Ozias Humphrey (1742 Honiton –1810 London)

6499 zugeschrieben. Bildnis einer jungen Frau mit schwarzem Federnhut in rotem Jagdkleid mit weißen Revers und Rüschenkrawatte. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 5,2 x 4 cm (oval). In vergoldetem Metall­ rahmen mit Kordelrand und rückseitiger Broschennadel. 300 €

250 €

Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 22. April 1998, Los 82 mit Abb. (als Englisch um 1795, Zuschlag 420 GBP).

Laut alter Inschrift auf Rückseite der Miniatur war der Dargestellte William Birch, Vater der Mademoiselle de Lamartine, der Künstlerin Elisa de Lamartine.

Charles Robertson (1759–1821, Dublin )

Englisch 6497 um 1760. Bildnis einer jungen Frau in taubenblauem Kleid mit weißen Spitzenrüschen am Ausschnitt, ein schwarzes Samtband um den Hals, tropfenförmige Perlenohrringe. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 4,4 x 3,3 cm (oval). In vergoldetem Metallrahmen, rückseitig verkapselt. 300 € 22

6500 Bildnis einer jungen Frau in hellblauem Kleid mit weißem Rüschenbesatz. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 5,2 x 4 cm (oval). In Armbandschließe aus vergoldetem Kupfer. Um 1780/1785. 250 € Provenienz: Christie’s, London, Auktion am 9. November 1994, Los 38.


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Portraitminiaturen __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

6501

Ignazio Pio Vittoriano Campana (1744 Turin – 1786 Paris)

Französisch

6501 Umkreis. Bildnis einer jungen Frau in blauem Kleid mit gestreiftem weißem Gaze-Fichu, ein hellblaues Seidenband in der gepuderten Frisur. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 4,2 x 3,4 cm (oval). In vergoldeter Messingfassung. Um 1780.

6504 um 1780. Bildnis einer jungen Frau in blauem Kleid mit weißer Gazerüschenbordüre und Seidenschleife mit Rosenstrauß, ihr Stohhut geschmückt mit zahllosen Blumenblüten und blauen Seidenbändern. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 5,6 x 3,9 cm (oval). In vergoldeter Metallfassung.

300 €

300 €

Nicolas-François Dun

François-Joseph Desvernois

(1764 Lunéville – 1832 Neapel)

(nachgewiesen 1768–1810 in der Schweiz und in Deutschland)

6502 Umkreis. Bildnis einer jungen Frau genannt Madame Dupuis (1756-1839), in blauviolettem „changeant“ Seidenkleid, mit verschränkten Händen in einer Landschaft sitzend. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 7,2 cm. In vergoldeter Kupferfassung. 1790.

6505 Umkreis. Bildnis eines jungen Mannes mit gepudertem Haar, in dunkelgrauer Jacke und weißer Weste mit geknoteter weißer Halsbinde. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 6,5 cm. In vergoldeter Metallfassung. Um 1795/1800.

600 €

300 €

Die Rückseite des Rahmens ist alt beschriftet „M.de Dupuis / en 1790 / née en 1756 / décédée en 1839.

Provenienz: Phillips, London, Auktion am 11. März 1997, Los 92.

Französisch 6503 um 1780/1785. Bildnis einer jungen Frau in busenfreier weißer Bluse, ihr hellblaues Mieder geöffnet, vor spätabendlichem Parkhintergrund. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 6,5 cm. In vergoldeter Kupferfassung auf blau hintermaltem Glastondo in vergoldeter Kupferfassung. 250 €

Jean-François Fontallard (eigentlich Gérard) (1772 Mézières – 1857 Paris)

6506 Bildnis einer jungen Frau in blauem Seidenkleid mit rotbrauner Schleife, vor Parkhintergrund mit Stein­ urne. Mitte rechts auf der Urne signiert und datiert „Fontal[lard] / 1798“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 7,5 cm. In vergoldetem Kupferrahmen mit Kartonrückseite. 600 €

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Adélaïde Labille-Guiard (1749–1803, Paris)

6509 zugeschrieben. Bildnis einer jungen Frau in hellblauem Satinkleid mit Schleife am Ausschnitt und weißem Mousselin-Fichu, im gepuderten Haar weiße Spitze mit blauen Seidenbändern. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 6,5 x 5,6 cm (oval). In Silberfassung, rückseitig blaue Seide. Um 1775/1780. 400 € Provenienz: Christie‘s, London, Auktion am 22. November 1999, Los 81 mit Abb. (Zuschlag 1.300 GBP + 15 % Aufgeld).

H. Johns (tätig in Österreich, England und Deutschland um 1790 bis um 1818)

6507 (Deckpapier)

Anna Wetherill

6510 Bildnis eines jungen Würdenträgers in blauer Uniform mit rotem Kragen, Goldbrokatweste, schwarzer Halsbinde und weißem Jabot, an seiner linken Brust der kaiserliche Maria-Theresien Militärorden. Unten rechts signiert und datiert „ Johns / 1792“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 6,4 x 6,3 cm (rund). In vergoldetem Kupferrahmen, rückseitig Samt mit Klappständerchen.

(nachgewiesen in England und Frankreich 1773–1785)

1.000 €

6507 Bildnis einer jungen Frau mit grau gepudertem Haar, in rüschenbesetzter weißer Bluse mit blauen Bändern und Mieder. Auf dem Deckpapier signiert mit Ortsangabe „A. Wetherill - / Rue Grenell - St honore / N° 65 Maison de / Mr d‘Lorme / a Paris“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 5,8 cm. In gestanzter Goldfassung.

Ausstellung: Wien, Albertina, Internationale Miniaturenausstellung in der Albertina Wien, 1924, Nr. 490 (Leihgabe Ernst Blumka).

600 € Provenienz: Christie’s, London, Auktion am 10. November 1993, Los 6 mit Abb. (als „School of Pierre Adolphe Hall“, Zuschlag 460 GBP inkl. 15 % Aufgeld).

Französisch 6508 um 1790/1793. Bildnis eines jungen Offiziers in rotgeränderter grünblauer Uniform mit Goldepaulette und gelber Weste mit weißer Halsbinde, mit einem Brief in der linken Hand in einer Landschaft lehnend vor einem Baumstamm beschriftet „Voila / mon / Espoir.“ Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 6 cm. In vergoldeter Kupferfassung in quadratischem, schwarz gebeiztem gekehltem Holzrahmen. 400 € Provenienz: Christie’s, London South Kensington, Auktion am 13. Mai 1997, Los 127 (mit Beigabe).

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Provenienz: Wien (später London), Sammlung Ernst Blumka (18861969), 1924. Christie’s, London, Auktion am 3. März 1993, Los 123 mit Abb. (Zuschlag 483 GBP inkl. Aufgeld). Galerie Bassenge dankt Herrn Stanislav Lyulin für seine Hilfe bei der Katalogisierung dieser Miniatur (E-Mail vom 28. März 2019). Angesichts der Aktivitäten des Künstlers im heutigen Belgien ist es wahrscheinlich, dass der Dargestellte ein Mitglied des Habsburgerhofes der „Österreichischen Niederlande“ in Brüssel war. Kaiserin Maria Theresias Lieblingstochter Erzherzogin Maria Christine von Österreich und ihr Gatte Herzog Albert von Sachsen-Teschen fungierten von 1781 bis 1789 und von 1791 bis 1792 als Statthalter der Österreichischen Niederlande. Vorliegende Miniatur gehört ihrem letzten Regierungsjahr an. 1791 porträtierte Johns auch Statthalter Albert von Sachsen-Teschen (siehe Rainer Michaelis: Die Miniaturen des 18. Jahrhunderts. Gemälde­ galerie Staatliche Museen zu Berlin, Bönen 2012, S. 104-105).

Pierre Rouvier (um 1742 Aix-en-Provence – 1815)

6511 Umkreis. Bildnis eines Mannes mit weißer Schlafmütze, in hellgrün gefüttertem violettem Morgenmantel über weißem Hemd. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 6,5 cm. In rückseitig verkapseltem vergoldetem Metallrahmen. Um 1790. 400 €


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Jeanne Marie Doucet de Suriny (1762–1823 Paris)

6512 Bildnis eines jungen Mannes mit kurzem gepudertem Haar, in hellgrauer Jacke über weißer Weste mit Anstecknadel und geknoteter Halsbinde. Unten rechts in Graphit diagonal aufsteigend signiert „Mme. Doucet“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 6,5 cm. In Goldfassung. Um 1795/1800. 800 € Provenienz: Christie’s, London, Auktion am 30. April 1996, Los 125 mit Abb. (Zuschlag 632 GBP inkl. Aufgeld).

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Neue Erkenntnisse zu dieser Künstlerin sind zu finden in Bodo Hofstetter: Museum Liaunig. Portraitminiaturen, Neuhaus/Wien 2015, S. 339, und in Karen Schaffers-Bodenhausen: Portrait Miniatures in the Frits Lugt Collection, Arnhem 2018, I S. 167.

Deutsch 6513 um 1785. Bildnis eines Mädchens in schwarzem Kleid mit Spitzenbesatz und weißen Ärmeln, ein blaues Band und Blumen im hell gepuderten Haar. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 5,9 cm. In vergoldeter Kupferfassung. 500 € Provenienz: Möglicherweise Sammlung Bohn, versteigert bei Christie‘s, London, Auktion am 23. März 1885. London, Kunsthandel John und William Vokins, verkauft zusammen mit einer Beigabe an Charles Edward Lees, am 6. Mai 1885, für 12 GBP. Oldham, Sammlung Charles Edward Lees (1840-1894). Bonhams, London, Auktion am 20. November 1997, Los 46 (als Französisch um 1790; Zuschlag 1.100 GBP).

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Französisch 6514 um 1785/1790. Bildnis einer jungen Frau in gestreiftem blauem Kleid mit weißem Fichu, ein hellblaues Seidenband in ihrem Haar. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 6,9 cm. In „Réverbère“ Rahmen aus teilvergoldetem Silber. 200 € Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 21. November 1997, Los 89. 6514 28


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Zentral- oder Osteuropäisch 6515 um 1785/1790. Bildnis einer jungen Frau in weißem Mousselinkleid mit schwarzen Gürtelbändern und blauem Seidenumhang, Perlenstränge über der rechten Schulter und im grau gepuderten Haar. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 6,5 x 5,3 cm (oval). In vergoldeter Kupferfassung. 600 € Provenienz: Sotheby’s, London, Auktion am 11. November 1993, Los 67 mit Abb. (als “French School, circa 1785”, Zuschlag 1.437 GBP inkl. Auf­geld).

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Joseph Deranton (1756 Nancy – 1814 Paris)

6516 Umkreis. Bildnis eines Malers, eine Palette und Pinsel in der linken Hand, in taubengrauer Jacke mit lila Kragen und weißem Hemd mit gefälteltem Jabot, auf einem grün gepolsterten Stuhl sitzend. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 6,9 cm. In vergoldeter Kupferfassung in vergoldetem Messingrahmen. Um 1790/1795. 500 €

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Bourdon (tätig um 1790/1795 in Frankreich)

6517 Bildnis eines jungen Mannes in hellblauer Jacke mit roter Weste, weiß gestreifter Gaze-Unterweste und geknoteter weißer Halsbinde. Unten rechts senkrecht aufsteigend signiert „Bourdon“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 6,9 x 5,5 cm (oval). In gestanzter vergoldeter Metallfassung auf rechteckigem, schwarz gebeiztem Holzpaneel. Um 1790/1795. 500 € 6517 29


Portraitminiaturen __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

John Turmeau d. J. (1777 London – 1846 Liverpool)

6521 Bildnis eines jungen Mannes, in dunkelblauer Jacke mit weißer Weste und geknoteter Halsbinde. Unten rechts mit Initialen signiert „I. T.“, und auf Deckpapier signiert und datiert „J Turmea[u] / Pinxt / 1797“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 7,3 x 5,9 cm (oval). In vergoldetem Metallrahmen, rückseitig drei hellbraune und blonde Haarlocken mit Golddraht und Halbperlen auf Opalinglas über guillochierter versilberter Kupferfolie. 400 € Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 22. März 1994, Los 159 mit Abb. (Zuschlag 650 GBP).

John Turmeau d. J. 6518

John Russell (1745 Guildford – 1806 Hull)

6518 zugeschrieben. Bildnis eines jungen Mannes in ockergelber Jacke mit schwarzem Kragen, karierter Weste und gefälteltem weißem Jabot. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 5,9 x 4,7 cm (oval). In vergoldetem Metallrahmen, rückseitig mit aufklappbarem Deckel.

6522 Profilbildnis eines jungen Mannes nach rechts, mit grau gepuderter Lockenfrisur und hellbraunen Koteletten, in graubrauner Jacke mit weißem Kragen und gefältelter Halsbinde. Unten rechts mit Initialen signiert und datiert „I. T. / :30“. Aquarell und Gouache auf Karton. 7,4 x 5,9 cm (oval). In vergoldetem Metallrahmen, rückseitig Saatperlenmonogramm „ISHC“ auf blauem Glas­ oval mit Saatperlen, Golddraht und brauner Haarlocke auf Opalinglas über guillochierter versilberter Kupferfolie. 150 €

300 €

Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 21. November 1997, Los 43A.

Provenienz: Phillips, London, Auktion am 16. Juli 1990, Los 262 mit Abb. auf S. 75 (als “manner of Horace Hone”). Bonhams, London, Auktion am 21. November 1997, Los 158 (als “Circle of Horace Hone”).

François Ferrière

Philip Jean (1755 Saint-Ouen, Jersey – 1802 Hempstead, Kent)

6519 zugeschrieben. Bildnis einer jungen Frau in hellblauem Kleid mit weißem Brusttuch und Spitzenkragen, ein weißes Band in ihrem gepuderten Haar. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 7 x 5,6 cm (oval). In vergoldeter Metallfassung auf rechteckiger, schwarz lackierter Holzplatte. 400 € Englisch 6520 um 1805/1810. Bildnis einer zur Seite blickenden jungen Frau in schwarzem Kleid mit spitzenbesetzten kurzen Ärmeln und weißen Spitzenrüschen am Ausschnitt, mit passender Halskrause. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 6,6 x 5,3 cm (oval). In vergoldeter Messingfassung auf rechteckigem, schwarz lackiertem Pappmaschee-Paneel. 250 € 30

(1752 Genf – 1829 Morges)

6523 Profilbildnis des Etienne Vieusseux (1783-1860) als Kind, in hellroter Jacke mit weißem Hemdkragen. Unten rechts signiert und datiert mit Ortsangabe „F Ferriere fecit / Kensington / 1793“. Aquarell und Gouache auf Pergament. 6,9 x 5,4 cm (in gemaltem Oval). In vergoldetem Metallblechrahmen. Der Deckkarton alt handbeschriftet „Etienne Vieusseux / a Kensington / 1793“. 300 € Provenienz: Christie’s, London, Auktion am 10. Juli 1984, Los 13 (Zuschlag 240 GBP plus 10 % Aufgeld). Schweiz, Sammlung Dr. Erika Pohl-Ströher (1919-2016), Inv.-Nr. 1064. Christie’s, London, Auktion am 23. Mai 1989, Los 58 (Zuschlag 300 GBP plus 10 % Aufgeld). Bonhams, London, Auktion am 21. Februar 1996, Los 28 mit Abb. (Zuschlag 420 GBP plus Aufgeld). Etienne („Stephen“) Vieusseux (1783 Neuchâtel - 1860 London) Vieusseux war 1797 an der Académie de Lausanne. Kaiser Napoleon bezeichnete ihn 1808 in einem Brief an Polizeiminister Fouché als „Schmuggler“; Vieusseux war damals Partner in einem Antwerpener Handelshaus mit Niederlassungen in Hamburg und Paris. Er betrieb Warenschmuggel in großem Stil und wurde von den Franzosen erwischt. Später arbeitete er als Steuerprüfer in der britischen Marine.


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Englisch 6524 um 1800. Bildnis eines kleinen Mädchens mit schwarzen Federn am Hut, in rostrotem Umhang, den Henkel eines Einkaufskorbs haltend. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 6,3 x 5 cm (oval). In vergoldetem Metallrahmen, rückseitig unter Glas Goldmonogramm „BL“ auf geflochtenem blondem Haarpaneel. 200 € Provenienz: Oldham, Sammlung Charles Edward Lees (1840-1894). Bonhams, London, Auktion am 20. November 1997, Los 84 (als John Comerford zugeschrieben, Zuschlag 320 GBP).

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William Wood (1768/1769 in oder bei Ipswich – 1810 London)

6525 Bildnis eines jungen britischen Offiziers in roter Uniform mit goldgeränderten grauen Revers und Kragen, Goldepaulette, weißer Weste, schwarzer Halsbinde und weißem Jabot. Auf dem Deckkarton signiert und datiert “By / Will: Wood, / of / Cork Street, / London. / 1798.” Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 8,2 x 6,6 cm (oval). In Metallfassung. 400 € Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 22. April 1998, Los 91 mit Abb. („some restoration“, Zuschlag 280 GBP).

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Englisch 6526 um 1800/1805. Bildnis einer nach links blickenden jungen Frau in hellem Kleid, vor angedeutetem Parkhintergrund. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 7,7 x 6 cm (oval). In vergoldetem Messingrahmen, rückseitig braunes Plüschpaneel mit Ständerchen. 300 € 6526 32


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Diana Hill geb. Dietz (gest. 1844 Twickenham)

6527 zugeschrieben. Bildnis einer jungen Frau in rosa Kleid mit weißem Fichu und Schleife am Dekolleté, eine weiße Rüschenhaube mit gelbem Band im gepuderten Haar. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 6,2 x 5 cm (oval). In rückseitig geschlossenem vergoldetem Metallrahmen mit Broschennadel. Um 1785/1790. 300 € Provenienz: Sotheby’s, London, Auktion am 28. April 1981, Los 153 mit Abb. (als von Diana Dietz, “signed”, Zuschlag 290 GBP + 10 % Aufgeld). Christie’s, London South Kensington, Auktion am 13. Mai 1997, Los 112.

6527

Henry Jacob Burch Jr. (1763 London – nach 1834)

6528 zugeschrieben. Bildnis einer schwarzhaarigen jungen Frau in weißem Mousselin-Kleid mit Perlenstrang am Ausschnitt, vor Wolkenhintergrund. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 7,2 x 6 cm (oval). In vergoldetem Metallrahmen, rückseitig Klappständerchen und Plüschpaneel. Um 1800/1805. 400 € Provenienz: Kent, Sammlung Robert L. Bayne-Powell, C.B. (1910-1994). “The R. L. Bayne-Powell Collection of Portrait Miniatures”, Sotheby’s, London, Auktion am 11. Oktober 1994, Los 80 mit Abb. auf S. 32 (als „by Henry Burch“, Zuschlag 460 GBP inkl. Aufgeld).

6528

Walter Stephens Lethbridge (1771/1772 Charlton, Devonshire – 1831 Plymouth)

6529 zugeschrieben. Bildnis einer jungen Frau mit modischer antikisierender Frisur, in tief ausgeschnittenem weißem Kleid, vor Wolkenhintergrund. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 6,5 x 5,3 cm (oval). In vergoldetem Metallrahmen, rückseitig unter Glas geflochtener brauner Haarzopf auf dunkelbraunem Stoff. Um 1810. 300 € Provenienz: Christie‘s, London South Kensington, Auktion am 4. März 1997, Los 75. 6529 33


Portraitminiaturen __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Hennet (tätig in England um 1780/1793)

6530 Bildnis eines zur Seite blickenden jungen Mannes in dunkelblauer Jacke mit rotem Kragen, die geknotete weiße Halsbinde mit gepunkteter Schleife und Jabot, vor bewölktem Himmelhintergrund. Unten links signiert und datiert „hennet / 1793.“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 7,1 x 5,6 cm (oval). In vergoldetem Silberrahmen, rückseitig unter Glas vergoldetes Metallmonogramm „ALA“ auf braunem Haargeflecht. 600 € Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 22. März 1994, Los 189 mit Abb. (als von Henri Benner, Zuschlag 1.100 GBP). Dieser Künstler ist erwähnt in Daphne Foskett: Miniatures. Dictionary and Guide, Woodbridge 1987, S. 563.

6530

Englisch 6531 um 1790/1800. Bildnis einer jungen Frau in weißem Kleid, ein weißer Schal in ihr gepudertes Haar geflochten. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 6,4 x 5,1 cm (oval). In vergoldeter Metallfassung auf Deckel einer in vergoldetem Metall gefassten hochovalen Elfenbeindose mit Scharnier rechts, innen im Deckel ein Spiegel. 500 € Provenienz: Christie’s, London, Auktion am 10. November 1993, Los 45 mit Abb. (Zuschlag 977 GBP inkl. 15 % Aufgeld).

6531

Henry Edridge (1769 Paddington – 1821 London)

6532 Bildnis eines jungen Mannes, genannt Mr Eliot, in nachtblauer Jacke und gelber Weste mit weißer Halsbinde, vor Himmelhintergrund. Auf Deckpapier signiert und datiert „Edridge Pinxt / 1795.“. Die Signatur später durchgestrichen und unterhalb des Datums beschriftet „Mr Eliot / by Engelheart. [sic]“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 7,6 x 6 cm (oval). In rückseitig geschlossenem vergoldetem Silberrahmen. 600 € Provenienz: Sotheby’s, London, Auktion am 10. Juni 1993, Los 299 mit Abb. (als “A Gentleman, possibly Alexander Higginson by Henry Edrigde, circa 1795”, Zuschlag 920 GBP inkl. Aufgeld). 6532 34


________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Portraitminiaturen

Englisch 6533 um 1810/1815. Bildnis einer jungen Frau mit hoher weißer Gaze-Haube, in schwarzem Kleid mit weißem Brusttuch und Umhang. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 6,6 x 5,2 cm (oval). In rechteckiger vergoldeter Metallfassung. 200 € Provenienz: Christie’s, London South Kensington, Auktion am 7. März 1995, Los 84.

6533

Englisch 6534 um 1820/1830. Bildnis einer zur Seite blickenden jungen Frau in schwarzem Kleid mit offenem, spitz zulaufendem weißem Kragen, ihr dunkelblondes Haar geschmückt mit einer weißen Haube, vor Wolkenhintergrund. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 5,8 x 4,6 cm (oval). In graviertem vergoldetem Metallrahmen, rückseitig unter Glas blonde Haarlocke mit Golddraht auf braunem Stoff. 300 €

6534

Samuel John Stump (1778 wohl in Amerika – 1863)

6535 zugeschrieben. Bildnis eines Mädchens in spitzenbesetztem weißem Kleid mit blauem Schal über der linken Schulter, eine blaue Seidenschleife in ihr langes hellbraunes Haar geknotet. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 6,2 x 4,7 cm (oval). In rechteckiger vergoldeter Bronzefassung. 500 € Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 22. April 1998, Los 86 mit Abb. (als Samuel John Stump zugeschrieben; Zuschlag 1.000 GBP). 6535 35


Portraitminiaturen __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Anton Oechs

Henriette Rath

(nachgewiesen in Regensburg und Offenbach um 1787 und 1790)

(1773–1856, Genf)

6536 zugeschrieben. Bildnis einer jungen Frau in tief ausgeschnittenem weißem Kleid und blauem Schal, mit verschränkten Armen in einer Landschaft vor einer Säule mit Urne stehend. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 7,3 cm. In vergoldeter Metallfassung. Um 1800.

6539 Bildnis einer jungen Frau in besticktem weißem Kleid mit rostrotem Schal und Korallenkette, ihr weißes Spitzenhäubchen unter ihrem Kinn genotet. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 7,1 cm. In Messingrahmen. Um 1800/1805.

400 €

500 €

Provenienz: Christie‘s, London South Kensington, Auktion am 14. Mai 1996, Los 70.

Provenienz: Christie‘s, London, Auktion am 10. November 1993, Los 28 (als „French School, circa 1815“; Zuschlag 517 GBP inkl. 15 % Aufgeld).

Eine alte französische Inschrift auf dem Deckpapier identifiziert die Dargestellte als Fürstin Therese von Thurn und Taxis, geb. Herzogin zu Mecklenburg-Strelitz (1773-1839), eine Schwester der Königin Luise von Preußen.

Französisch 6537 um 1800/1805. Bildnis eines kleinen Mädchens, einen Blumenkorb haltend, in weißem Kleid mit roter Gürtelschleife, im Hintergrund Parklandschaft. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 6,5 cm. In vergoldeter Kupferfassung. 200 €

Kontinentaleuropäisch 6540 um 1911/1914. Bildnis eines sitzenden jungen Mannes in rostroter Jacke mit blauem Überwurf. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 7,1 cm. In vergoldeter Metallfassung. 100 € Frei nach der rechteckigen Miniatur von Claude-Jean Besselièvre, erstmals publiziert in Leo R. Schidlof: Die Bildnisminiatur in Frankreich im XVII., XVIII. und XIX. Jahrhundert, Wien/Leipzig 1911, S. 385, in Schwarz/Weiß abgebildet auf Tafel XXII. Sie wurde letztlich am 6. Juli 2005 als Los 213 bei Christie‘s in London versteigert und befindet sich nun im Kunst Museum Winterthur.

Joseph Boze (1745 Martigues – 1826 Paris)

6538 Bildnis einer jungen Frau in tief ausgeschnittenem weißem Empirekleid mit Korallenkette, ein Goldpfeil in der lockigen Frisur. Mitte rechts entlang des Bildrandes aufsteigend signiert „boze“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 5,9 cm. In vergoldeter Kupferfassung. Um 1805. 800 € Literatur: Nathalie Lemoine-Bouchard: Les peintres en miniature actifs en France 1650-1850, Paris 2008, S. 125. Provenienz: Sotheby Parket Bernet, New York, Auktion am 1. Juni 1979, Los 330 (nicht abgebildet; zusammen mit zwei anderen Miniaturen). Kunsthandel Edwin Bucher, Trogen (Kanton Appenzell), auf Börse Basel im Juni 1980 verkauft an Dr. Erika Pohl-Ströher. Schweiz, Sammlung Dr. Erika Pohl-Ströher (1919-2016), Inv.-Nr. E289. Bonhams, London, Auktion am 25. März 1997, Los 54 mit Abb. (750 GBP). Typisches Werk der holländischen Periode des Künstlers. Siehe dazu Gérard Fabres Ausstellungskatalog Joseph Boze 1745-1826. Portraitiste de l‘Ancien Régime à la Restauration, Martigues, musée Ziem, 2004-2005, S. 232-233.

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Vincenzo Castelli (um 1789 Camerino – 1845 Loreto[?] )

6541 Bildnis eines österreichischen Offiziers des 2. oder 27. Infanterieregiments in weißer Uniform mit gelbem Kragen, schwarzer Halsbinde und „Kanonenkreuz“ an der linken Brust. Entlang des rechten Randes undeutlich beschriftet. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 6,1 x 4,9 cm (oval). In Messingrahmen. Um 1830. 300 € Provenienz: Sotheby‘s, London, Auktion am 26. März 1979, Los 44 mit Abb. (als „Austrian School, circa 1815“, Zuschlag 160 GBP + 10 % Aufgeld). Sotheby‘s, London, Auktion am 2. März 1995, Los 14 mit Abb. (als von Johann Nepomuk Ender, signiert). Galerie Bassenge dankt Herrn Stanislav Lyulin für seine Hilfestellung bei der Katalogisierung vorliegender Miniatur (E-Mail vom 9. April 2019). Abbildung Seite 38


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Portraitminiaturen __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 7,9 x 6,5 cm (oval). In vergoldetem Kupferrahmen, rückseitig unter Glas geflochtenes blondes Haar besetzt mit Sternchen aus vergoldetem Metall. 250 € Provenienz: Christie‘s, London South Kensington, Auktion am 18. Dezember 1990, Los 54.

Französisch 6545 um 1793/1795. Bildnis eines langhaarigen kleinen Jungen, angeblich der Dauphin (1785-1795?), auf einem Holzstuhl sitzend, in blauer Jacke, gestreifter rostroter Weste und offenem weißem Rüschenkragen. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 5,8 cm. In Silberrahmen. Auf Deckkarton alt beschriftet „ Louis XVII“. 6541 (Text siehe S. 36)

Deutsch 6542 um 1810/1820. Bildnis eines blonden jungen Mannes in blauer Jacke und weißer Weste mit geknoteter Halsbinde und gefälteltem Jabot mit Goldnadel. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 4,6 x 3,8 cm (oval). In vergoldetem Metallrahmen, rückseitig unter Glas kunstvolle Haararbeit in Form eines Füllhorns, mit Feder, Ähre und Blumen, besetzt mit fünf Halbperlen. 200 € Österreichisch 6543 um 1800/1805. Bildnis eines jungen österreichischen Unteroffiziers mit gepudertem Haar, in hellbrauner Jacke mit rotem Kragen, schwarzer Halsbinde und weißer Weste. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 5,2 x 3,9 cm (oval). In vergoldetem Silberrahmen (mit Punze), rückseitig verkapselt, mit Spuren einer Broschennadel. 200 € Provenienz: Christie‘s, London South Kensington, Auktion am 7. März 1995, Los 82 (mit Beigabe). Galerie Bassenge dankt Herrn Stanislav Lyulin für seine Hilfestellung bei der Katalogisierung vorliegender Miniatur (E-Mail vom 28. März 2019).

Amalia von Stubenrauch (nachgewiesen 1801)

6544 Bildnis einer Frau mit langem weißem Gaze-Schultertuch über grauem Kleid, auf ihrer weißen spitzenbesetzten Haube ein langer schwarzer Gazeschleier. Entlang des linken Randes absteigend signiert und datiert „Amalia vStubenrauch p: 1801.“. 38

300 € Louis Charles de Bourbon, der zweite Sohn von König Ludwig XVI. und Königin Marie-Antoinette von Frankreich, wurde nach dem Tod seines älteren Bruders Louis Joseph ab 1789 Dauphin de France, Kronprinz von Frankreich. Monarchisten führten ihn in der Reihe der französischen Könige als Ludwig XVII., da sie ihn als legitimen Nachfolger des 1792 gestürzten und 1793 geköpften Königs Ludwig XVI. ansahen. Er regierte jedoch niemals. Nach der Hinrichtung seiner Eltern Louis XVI und Marie-Antoinette im Jahr 1793 wurde er dem sadistischen Schuster Antoine Simon, einem fanatischen Jakobiner, ausgehändigt, der das verwöhnte Königskind zu einem „guten Bürger“ umerziehen sollte. Das Schicksal des Jungen ist unklar, er soll 1795 gestorben sein. Sollte die Identifizierung auf dem Deckkarton der Miniatur zutreffen, entstand die Miniatur möglicherweise während der Umerziehungsphase bei Schuster Simon. Gekleidet ist das Kind in den Farben der Revolu­ tionären tricolore, bleu - blanc - rouge.

Joseph (Giuseppe) Pelizza (Pellizza) (nachgewiesen in Mantua 1797–1815 )

6546 Bildnis eines Offiziers in weißer Uniform mit roten Revers, rot gerändertem Kragen und silberfarbigen Epauletten, an der linken Brust das Kreuz des kaiserlichen französischen Ordens der Ehrenlegion am roten Band. Entlang des linken Randes aufsteigend signiert und datiert mit Ortsangabe Mantua „IOS. PELLIZZA PIN. MANT. ANN. 1812.“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 5,2 cm. In vergoldeter Kupferfassung. 600 € Provenienz: Rom, Sammlung Sostirio Bulgari, Inv.-Nr. 648. Den Haag, Sammlung Mijnheer A. M. van den Brink; seine Nachlaßauktion, Bonhams, London, Auktion am 12. Juli 1993, Los 121 mit Abb. (Rückgang). Bonhams, London, Auktion am 25. März 1997, Los 78 mit Abb. (Zuschlag 420 GBP).


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Portraitminiaturen __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Charles-Joseph de La Celle de Châteaubourg (1758–1837, Nantes)

6547 Bildnis einer jungen Frau mit Goldkamm in der kurzen Lockenfrisur, in weißem Gazekleid mit bestickter Bordüre, ein weißer Kaschmirschal mit buntbesticktem Rand über ihrer rechten Schulter. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. D. 7,3 cm. In vergoldeter Kupferfassung. 1806. 300 € Provenienz: Christie‘s, Genf, Auktion am 14. Mai 1991, Los 149 ohne Abb. (damals noch signiert und 1806 datiert, Zuschlag 1.300 CHF). Sotheby‘s, London, Auktion am 2. März 1995, Los 34 mit Abb. (als „said to be signed and dated 1806“, Zuschlag 414 GBP inkl. Aufgeld). Für wertvolle neue Informationen zu diesem Künstler, siehe Michel Asvarishch: „Emmanuel de La Selle, Chevalier de Châteaubourg (17621806)“, in: La miniature en Europe. Des portraits de propagande aux oeuvres éléphantesques, Paris 2013, S. 43, 45 Fußnoten 81 bis 89.

6547

Französisch

Moritz Michael Daffinger (1790–1849, Wien)

6548 um 1825/1830. Bildnis einer jungen Frau in orangerotem Kleid mit weißem Hut geschmückt mit Straussen­ federn und Rosen. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 8,8 x 7,2 cm (oval). In vergoldetem Messingrahmen mit Schleifenaufsatz und rückseitigem Klappständer.

6550 Bildnis eines jungen Mannes in schwarzer Jacke mit weißem Hemdkragen und Halsbinde. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 8,4 x 6,8 cm (oval). In vergoldeter Metallfassung auf rechteckigem Lederpaneel mit rückseitigem Klappständer. Um 1830.

300 €

300 €

Joseph-Hippolyte Lequeutre

Französisch

(1793 Dunkerque – 1877 Paris [?])

6549 Bildnis einer jungen Frau in taubengrauem Kleid mit roter Schleife und weißem Spitzenkragen, eine Goldbrosche mit Kamee am Dekolleté. Am rechten Rand aufsteigend in Rot signiert „Lequeutre.“ Aquarell und Gouache auf Elfenbein (am rechten Rand original angestückt). 6,5 x 5,6 cm (oval). In vergoldetem Metallrahmen mit Blumen- und Schleifenaufsatz. 300 €

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6551 Um 1820/1830. Bildnis einer jungen Frau in blauem Kleid mit rotem Kaschmirschal, in der Pose der Madame de Staël, einen Zweig haltend. Aquarell und Gouache auf Elfenbein (mit originalen Anstückungen an den Rändern). 9,4 x 8,3 cm (oval). In vergoldetem Messingrahmen mit Schleifenaufsatz und rückseitigem Klappständerchen. 300 € Die junge Dargestellte ließ sich in der Pose der Germaine de Staël malen, die so von François Gérard 1817 posthum verewigt wurde. Das großformatige Ölgemälde befindet sich noch heute auf Schloss Coppet am Genfer See, dem Wohnsitz der Madame de Staël.


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Deutsch 6552 um 1835/1840. Bildnis einer jungen Frau in weiß besticktem hellblauem Kleid mit weißem Spitzenkragen, eine weiße Spitzenhaube mit rosa Schleifen im braunen Haar. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 7,1 x 5,5 cm (oval). In rechteckigem hellbraunem Lederpaneel mit Prägedekor. 200 € Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 22. April 1998, Los 49 (Zuschlag 260 GBP).

6552

Bouvier (tätig um 1825–1835)

6553 Bildnis eines schwarz gekleideten jungen Mannes, ein Buch haltend und auf einer Bank in einer Landschaft sitzend. Mitte links signiert „Bouvier“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein (mit originalen Anstückungen). 8,4 x 7,9 cm. In vergoldetem Stuck- und Holzrahmen mit Palmettendekor. 400 € Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 22. April 1998, Los 47 (als von Pierre-Louis Bouvier, Zuschlag 580 GBP).

6553

Carl Christian Fiedler (1789 Schkeuditz bei Dresden – 1851 St. Petersburg)

6554 Bildnis der Clementine Blümner (1798-1832), Gräfin von Bose, in weißem Satinkleid mit Rüschenkragen und scharlachrotem Schal. Mitte links in Weiß signiert und datiert „Fiedler / 1821“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 7,1 x 5,6 cm (oval). In vergoldeter Kupferfassung. 600 € Provenienz: Christie‘s, London South Kensington, Auktion am 1. November 1995, Los 144. Clementine Blümner (1798-1832), einzige Tochter des königlich sächsischen Oberhofgerichtsrats Dr. Heinrich Blümner, wurde mit dem königlich sächsischen Kammerherrn (und späteren Gesandten am Königshof in Madrid) Malte Gustav Karl Graf von Bose verheiratet. Die Ehe der großbürgerlichen Tochter und Alleinerbin des steinreichen Gutsbesitzers auf Großzschocher bei Leipzig mit dem sächsischen Reichsgrafen galt als „Mésalliance“, als eine des Geldes wegen geschlossene „Misheirat“. Auch blieb die Verbindung kinderlos. 6554 42


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Friedrich August Junge (1781–1841, Leipzig)

6555 Bildnis der Charlotte Luise Walstab, geb. Kob (gest. 1830), in weißem Kleid mit besticktem Gazekragen, blauem Band und Gürtel. Graphit gehöht mit Aquarell auf präpariertem Karton. D. 7,6 cm. Kaschiert auf quadratischen, blau gouachierten Karton. In quadratischem vergoldetem Holz- und Stuckrahmen, rückseitig teilweise beschädigtes Etikett alt handbeschriftet mit Namen und Daten der Dargestellten: „[Charlotte Lu]ise / Walstab geb. K[ob] / geb. d. 30 Sept[br] 179[?] / † d. 4 Ja[n]uar [18]30.“ 600 € Charlotte Luise, Tochter des Karl Kob, war verheiratet mit dem Kaufmann Wilhelm Robert Walstab (geb. 1798 in Magdeburg) und hatte mit ihm eine Tochter, Henriette, die 1829 in Magdeburg geboren wurde, dort 1847 den Rittergutsbesitzer in Domersleben (Prov. Sachsen) Johann Karl Wilhelm Lömpcke heiratete und 1904 in Magdeburg verstarb. 6555

Friedrich August Junge 6556 Bildnis der Caroline Friederike Weber, geb. Schömberg (1776-1850), in blauem Kleid mit weißen Spitzenrüschen an Ärmeln, Kragen und Haube, mit gekreuzten Händen an einem Tisch sitzend vor rotbrauner Draperie und Körbchen mit weißem Tuch und Schlüsselbund. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 8,2 x 8 cm. In vergoldetem Holz- und Stuckrahmen, rückseitig Etikett alt handbeschriftet mit Namen und Daten der Dargestellten. 500 € Caroline Friederike Schömberg (1776-1850) war verheiratet mit ihrem Cousin, dem Kaufmann Friedrich Ernst Weber (1768-1813), und wurde somit die Schwiegermutter des Versicherungsunternehmers Johann Friedrich August Olearius (1789-1861), dessen Firma noch heute als „Alte Leipziger Lebensversicherungsgesellschaft“ weiterlebt. 6556 43


Portraitminiaturen __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Amélie d‘Aubigny d‘Autel (1795/1796–1861, Paris)

6557 Umkreis. Bildnis einer jungen Frau in violettem Kleid mit weißem Spitzenkragen, in ihrer gelockten Frisur eine weiße Seidenhaube mit Seidenschleifen. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 9,4 x 7,3 cm. In gestanzter vergoldeter Bronzefassung, auf dem Deckkarton alt handbeschriftet: „attr. à / D‘Aubigny / d‘Autel“. Um 1830/1835. 500 €

6557

Louise Dujardin Deutsch

(1848 bis 1851 in Paris nachgewiesen)

6558 um 1815/1820. Bildnis eines braun gelockten jungen Mannes mit übergeschlagenen Beinen, sein linker Arm auf eine Balustrade gelehnt, seine rechte Hand auf seinem linken Knie, in dunkelblauer Jacke mit weißer Weste, geknoteter Halsbinde und Jabot, eine goldene Chatelaine mit Golduhr und Petschaft an der taubengrauen Hose. Im Hintergrund Buschwerk und Wolkenhimmel. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 8,3 x 7,8 cm. In vergoldetem Metallrahmen.

6560 Miniaturenpaar: zwei dunkelhaarige Mädchen: die eine auf rotem Armstuhl sitzend, bei der Lektüre eines Buches, die andere in Landschaft mit Hund. Die Leserin oben entlang des rechten Bildrandes aufsteigend in Rot signiert und datiert „Louise Dujardin 1849“, die andere oben entlang des rechten Bildrandes aufsteigend signiert und datiert „Louise Dujardin 1850“. Beide Aquarell und Gouache auf Elfenbein. Beide 9,1 x 7,5 cm. In gestanzten vergoldeten Bronzefassungen auf mit Zitronenholz furnierten Holzplatten, die Rückseite des Holzrahmens der „Leserin“ (1849) oben alt handbeschriftet „peint à trente sept / ans et six mois“.

400 € Emilie Lachaud de Loqueyssie geb. Hebenstreit (1793 Dresden – 1863 Paris)

6559 Kinderbildnis des Bruders der Künstlerin, Moritz Hebenstreit, einen schwarzen Hut gefüllt mit roten und dunklen Kirschen haltend, ein Hund diese begehrend, unter Baum mit Laub stehend mit Ausblick auf Landschaft links. Entlang des rechten Bildrandes aufsteigend in Gold signiert „Emilie L. p.“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 8,5 x 7,2 cm. In vergoldeter Bronzefassung, auf Deckkarton in Graphit beschriftet „Moritz Hebenstreit / peint par sa soeur Emilie / de Loqueyssie née / Hebenstreit“. 400 € Provenienz: Conflans-Sainte-Honorine (Yvelines), Sammlung Jean Rogan. Christie‘s, London South Kensington, Auktion am 4. März 1997, Los 139 (mit Beigaben).

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500 € Provenienz: Sotheby‘s, London, Auktion am 2. März 1995, Los 2 mit Abb. auf S. 13 (Zuschlag 805 GBP inkl. Aufgeld). Der Inschrift auf Rahmenrückseite nach zu urteilen muss das bislang unbekannte Geburtsdatum der Künstlerin um 1812 liegen.


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Heinrich Jakob Aldenrath (1775 Lübeck – 1844 Hamburg)

6561 Bildnis einer jungen Frau in blauem Kleid mit weißem Gazerüschenkragen, Korallenkette, -ohrringe und -gürtelschnalle. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 8,7 x 6,9 cm (oval). In rechteckiger vergoldeter Bronzefassung. Um 1830/1835. 800 € Von 1816 an arbeiteten Aldenrath und sein Partner Friedrich Carl Gröger in Hamburg in einem gemeinsamen Atelier, wobei Gröger Gemälde und Zeichnungen ausführte und die Produktion von Miniaturen Aldenrath zufiel. Grögers unvollendete Vorstudie zu Aldenraths vorliegender Miniatur ist abgebildet in Gisela Jaacks: Gesichter und Persönlichkeiten, Hamburg 1992, S. 109 Nr. EB 1914/1633, und aufgelistet in Peter Vignau-Wilberg: Der Maler Friedrich Carl Gröger, Neumünster 1971, S. 257 Nr. Z 62.

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Heinrich Jakob Aldenrath 6562 Bildnis einer jungen Frau genannt Frau A. Delius, in dunklem Kleid mit weißem Spitzeneinsatz und brauner Pelzboa, korallengeschmückte Goldkette und Ohrringe. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 9 x 7,3 cm (oval). In vergoldeter Kupferfassung in rechteckigem, schwarz gebeiztem Holzrahmen. Um 1830/1835. 800 € Möglicherweise handelt es sich bei der Dargestellten um die 1806 in Bremen geborene Anna Delius, geb. von Post, die 1827 Friedrich Adolf II. Delius geheiratet hatte.

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Kontinentaleuropäisch 6563 um 1835/1840. Bildnis eines bärtigen jungen Mannes in weiß gefütterter nachtblauer Samtjacke mit bestickter Borte, mit plissiertem weißem Hemd und rotem Halstuch, vor Landschaftshintergrund. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 11,3 x 9 cm (oval). In Metallfassung. 300 €

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Joseph Krafft (1787 Hanau – 1828 Neustift am Walde bei Wien)

6564 Bildnis einer jungen Frau in weiß-gefütterter blauer Redingote über weißem Gazekleid mit Rüschenkragen, grüner Schleife und Goldkette, in der lockigen Frisur eine weiße rüschenbesetzte Gazehaube. Mitte rechts aufsteigend entlang des Randes in Gelb sig­niert und datiert „Joseph Krafft Wien 1821“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 11,7 x 8,3 cm (oval). In vergoldeter Metallfassung in rechteckigem hellem Holzrahmen. 400 € Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 22. April 1998, Los 68 mit Abb. (Zuschlag 800 GBP).

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Portraitminiaturen __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Richard Schwager (1822 Duppau, Böhmen – 1880 Rodaun, Wien)

6565 Bildnis einer jungen Frau in braunem Kleid mit weißem Spitzenkragen und Goldbrosche. Am linken Rand senkrecht absteigend signiert und datiert „R Schwager 1864“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 5,5 x 4,3 cm (oval). In vergoldetem Metallrahmen. 400 €

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Wlodarski (1837 tätig)

6566 Bildnis eines schnurbärtigen jungen Mannes in dunkelgrüner Jacke mit schwarzem Samtkragen und grüner Weste, schwarzer Halsbinde und weißem Hemd. Mitte links absteigend in Rot signiert und datiert „Wlodarski. 1837“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 5,4 x 4,5 cm (oval). In vergoldeter Metallfassung. 300 € Dieser wahrscheinlich polnische Künstler ist lexikalisch noch nicht erfasst. 6566

Deutsch 6567 um 1815/1820. Bildnis eines jungen Mannes in blauer Jacke mit weißer Weste, Halsbinde und Hemdkragen. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 7,9 x 6,4 cm (oval). In vergoldeter Metallfassung auf rechteckigem braunem Samtpaneel mit abgerundeten Ecken. 200 €

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________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Portraitminiaturen

Edme Rousseau (1815–1868, Paris)

6568 Bildnis eines jungen Mannes mit hellem Backenbart, in dunkelgrauer Jacke und blauer Seidenweste mit Uhrenschlüssel und Petschaft an goldener Uhrenkette, in weißem Hemd mit schwarzer Seidenhalsbinde. Unten rechts entlang des Randes aufsteigend in Rot sig­niert „E. Rousseau“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 9 x 7,3 cm (oval). In vergoldeter Metallfassung. Um 1840/1850. 350 €

6568

Johann Heusinger (1769 Wolfenbüttel – 1846 Braunschweig)

6569 Bildnis eines Knaben in grüner Jacke mit schwarzem Samtkragen und gestreifter gelber Weste. Unten entlang des linken Randes mit Initialen signiert und datiert „I.H. 1810.“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 7,8 x 6,3 cm (oval). In feuervergoldetem Bronzerahmen mit gestanzter Palmettenbordüre. 1.000 € Ein altes Etikett mit handgeschriebenem Text identifiziert den Dargestellten als Großherzog Georg von Mecklenburg-Strelitz, Bruder der Königin Luise von Preußen, und den Künstler irrtümlich als Johannes Hari. Eine Miniatur der Königin Luise, ebenfalls von Johann Heusinger mit seinen Initialen signiert und auch 1810 datiert, wurde hier versteigert am 1. Juni 2018, Los 6901.

6569 49


Portraitminiaturen __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Jean-François Hollier (1776 Chantilly – 1845 Paris)

6570 Bildnis einer jungen Frau in weißem Kleid mit blauer Gürtelschleife und rotem Schal, ihr weißes Spitzenhäubchen, geschmückt mit Blumen und gestreiften Seidenbändern, mit hellblauer Seidenschleife an ihrem Kinn verknotet. Unten rechts signiert „hollier.“ Aquarell und Gouache auf Papier auf Metallblech auf­ gezogen. 13,8 x 10,2 cm (oval). In vergoldeter Bronzefassung. Um 1825. 200 € Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 21. November 1997, Los 123.

6570

Jean-Henri Cless (1774–1812, Straßburg)

6571 nach. Bildnis des Louis Albert Guislan Bacler d‘Albe (1761-1824) in Uniform mit hellem Kragen und Epauletten. Tusche gehöht mit Gouache auf Papier. 9,1 x 7 cm (oval). Unter dem Bildnis separates Etikett handbeschriftet in Tinte mit Text „Albert Louis Bacler Dalbe / Kaiserl: Französ: Obrist Lieutenant / der Ingenieurs= Geographes / Geboren d. 21 Oct: 1761.“ In rechteckigem vergoldetem Stuck- und Holzrahmen mit OchsenaugenBordüre. Um 1805/1810. 200 € Louis Albert Guislain Bacler d’Albe, baron de l’Empire, war ein französischer Militärtopograph und Landschaftsmaler. Als Leiter der Kartographieeinheit der französischen Armee und Mitglied im Generalstab be­ gleitete er Napoleon Bonaparte auf all seinen Feldzügen durch Europa. Er nahm 1806, 1807 und 1808 an den Feldzügen des Kaisers in Spanien teil. Sein Büro war der Ausgangspunkt für sämtliche Kriegsplanungen; vor den Feldzügen studierte Napoleon zusammen mit ihm die Karten. Eine Anekdote besagt, dass die Karten manchmal so groß waren, dass beide ausgestreckt auf dem Tisch liegend mit ihnen arbeiteten. Dabei kam es durchaus vor, dass die beiden gelegentlich mit den Köpfen aneinanderstießen. Vorliegende Zeichnung basiert auf einem Portrait von JeanHenri Cless, das 1805, von Conrad Westermayr (1765-1826) gestochen, in Friedrich Justin Bertuchs und Christian Gottlieb Reichards Allgemeine geographische Ephemeriden veröffentlicht wurde. 6571 50


________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Portraitminiaturen

Anthony Stewart (1773 Crieff, Perthshire, Schottland – 1846 London)

6572 Bildnispaar zweier kleiner Mädchen: Mary Charlotte und Emma Catherine Leycester Penrhyn in weißen Hemdchen mit Spitzenbordüren, blauen Schleifen und blauen Perlenketten. Beide Aquarell und Gouache auf Elfenbein. Beide 5,2 x 4,3 cm (oval). Auf den beiden Innenseiten eines aufklappbaren vergoldeten Metallmedaillons, auf den Aussenseiten geflochtene dunkelblonde Haarpaneele. Auf beiden Deckkartons alt datiert 1829. 500 € Provenienz: Christie‘s, London, Auktion am 9. November 1994, Los 61. 6572

Die beiden Mädchen waren Enkelinnen des Edward Smith-Stanley, 13th Earl of Derby. Mary Charlotte (1824-1915) heiratete 1850 Morgan Yeatman, ihre Schwester Emma Catherine, um 1826 geboren, starb 1909.

George Chinnery (1774 London – 1852 Macao)

6573 Umkreis. Bildnis eines jungen Mannes genannt William Adams (gest. 1842), auf Stuhl sitzend, in blauer Jacke mit schwarzem Samtkragen und weißer Weste mit geknoteter Halsbinde, vor stürmischem Wolkenhintergrund. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 9,7 x 7,1 cm (oval). In Metallrahmen, rückseitig schwarzes Plüsch­ paneel. Um 1830. 300 €

6573

John Bradley (1787 – nach 1843)

6574 Bildnis einer Frau mit weißer Gaze-Haube mit Rüschen, in braunem Kleid mit weißem Fichu und Schal. Auf dem Deckkarton in Graphit datiert und signiert „1841 / by J. Bradley / of Coalport“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 6,9 x 5,3 cm. In vergoldeter Metallfassung. 300 € Literatur: Leo R. Schidlof: The Miniature in Europe, Graz 1964, I S. 106 („This min. is lively and expressive. The face is finely ptd. in crossed, soft brushwork, the colouring is warm and pleasant.“), II S. 924, III abgebildet Tafel 94 Nr. 163. Daphne Foskett: Miniatures. Dictionary and Guide, Woodbridge 1987, S. 498 („It was well painted, the features finely executed in fine soft brush strokes. The colouring was warm and pleasing.“). Provenienz: London, Privatsammlung, 1964. Christie‘s, London South Kensington, Auktion am 12. April 1994, Los 78. 6574 51


Portraitminiaturen __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

6575

Anne Charlotte Turnbull geb. Fayerman später Bartholomew (1800 Loddon, Norfolk – 1862 London)

6575 zugeschrieben. Bildnis eines kleinen Jungen, genannt M. H. Turnbull, auf einer Terrasse sitzend und mit seinem Hund spielend. Links Rosenstrauch, rechts Aussicht auf gebirgige Flußlandschaft. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 13 x 10,2 cm. In vergoldetem Bronzerahmen, rückseitig Samt mit Guckloch für gedruckten Namen „M. H. Turnbull Esq.“. 300 € Provenienz: S. J. Mak van Waay, Amsterdam, Auktion am 4. Juni 1935 ff., Los 361 mit Abb. (als von Mrs. Valentine Bartholomew Turnbull, „Portrait de fillette avec son chien“). Wiesbaden, Kunsthandel Hermien de Beisac, im Juli 1976 (850 DM). Deutschland, Sammlung R., Inv.-Nr. 91.

6576

John Linnell (1792 Bloomsbury, London – 1882 Redhill)

6576 Bildnis einer jungen Frau mit goldenem Heiligenschein, angeblich Miss Otway als Heilige Cäcilie, in gold­ gerändertem rosa Kleid mit langen weißen Ärmeln und blauem Schal, ein Album durchblätternd, vor Fenster mit Aussicht auf Seelandschaft. Unten links signiert „I LINNELL Fc“ und unten rechts datiert „1827“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 12,9 x 10,1 cm. In vergoldetem Bronzerahmen. 600 € Literatur: Daphne Foskett: Collecting Miniatures, Woodbridge 1979, S. 447 Abb. 135E. Daphne Foskett: Miniatures. Dictionary and Guide, Woodbridge 1987, S. 447 Abb. 135E. Provenienz: Sammlung Allen H. Johness Jr., versteigert bei Sotheby‘s, London, Auktion am 27. November 1972, Los 165 mit Abb. (als „a Saint“, Zuschlag 130 GBP an „Payne“). Bonhams, London, Auktion am 21. März 1995, Los 66 mit Abb. (als „a Saint“). Daphne Foskett (supra) identifizierte die Dargestellte als „Miss Otway as St. Cecilia“ und schrieb zu dieser Miniatur: „Linnell was greatly influenced by W. Blake the poet and painter, and this miniature was no doubt inspired by Blake. Miniatures by Linnell are scarce.“

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________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Portraitminiaturen

6577

6578

Englisch

Schottisch

6577 um 1830. Bildnis einer langhaarigen jungen Frau, ihr Kopf auf den rechten Arm gestützt, in rosa Kleid besetzt mit weißen Spitzen, ein blauer Schal um ihre Arme drapiert, vor Himmelhintergrund mit von Efeuranken geschmückter Mauer rechts. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 8,8 x 6,6 cm. In vergoldeter Metallfassung (mit oben abgerundeten Ecken).

6578 um 1860. Bildnis einer in gebirgiger Flussland­ schaft stehenden Frau, angeblich Queen Victoria (18191901), ihre rechte Hand auf einen rot gepolsterten Stuhl stützend, in hellblauem Kleid mit schwarzer Spitzenstola, in ihrem braunen Haar ein blumengeschmücktes weißes Häubchen mit langer blauvioletter Schleife. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 14 x 10,3 cm (rechteckig mit oben abgerundeten Ecken). In vergoldeter Metallfassung auf rechteckigem schwarzem Paneel.

400 €

300 € Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 21. November 1997, Los 179.

53


Portraitminiaturen __________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

6579

Sir William Charles Ross (1794–1860, London)

6579 Bildnis einer jungen juwelengeschmückten Adeligen in hermelinbesetztem blauem Seidenkleid, auf rot gepolstertem Stuhl in fürstlichem Intérieur sitzend und mit ihrer linken Hand einen Hund streichelnd. Aquarell und Gouache auf Elfenbein auf Holzplatte aufgezogen. 21,2 x 14,3 cm. Gerahmt. Um 1835/1840. 600 € 54

Provenienz: Bonhams, London, Auktion am 21. November 1997, Los 218 mit Abb. Die Dargestellte ist möglicherweise Elizabeth Frances Charlotte Lady Castlereagh (1813-1884), Gattin des Frederick William Robert Stewart, Marquess of Londonderry, Viscount Castlereagh. Sie heiratete letzteren nach dem Tod ihres ersten Mannes, des 6th Viscount Powerscourt, in der Britischen Botschaft in Paris im Jahre 1846.


________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ Portraitminiaturen

6580

Walter Stephens Lethbridge (1771/1772 Charlton, Devonshire – 1831 Plymouth)

6580 Doppelbildnis: Selbstportrait mit Gattin in Intérieur. Der Künstler rechts, stehend in dunkelblauer Jacke und beiger Hose, seine linke Hand auf ein geöffnetes Buch gestützt, seine Frau links auf Sofa sitzend in silbergrauem Kleid mit weißem Kaschmirschal. Im Hintergrund Säulen, rote Draperie und Ausblick auf Landschaft. Unten rechts auf dem roten Etikett der Zeichenmappe signiert „W. [S.] / LETHBRIDGE“. Aquarell und Gouache auf Elfenbein. 20,5 x 15,2 cm.

Literatur: Basil S. Long: British Miniaturists 1520-1860, London 1929, S. 271 („carefully painted but not attractive“). Daphne Foskett: Miniatures. Dictionary and Guide, Woodbridge 1987, S. 589. Ausstellung: London, Royal Academy, 1817, Nr. 691 („Portraits of himself and Mrs. Lethbridge“). Provenienz: Sotheby‘s, London, Auktion am 29. Juli 1925, Los 78. Sotheby‘s, London, Auktion am 26. März 1962. Christie‘s, London South Kensington, Auktion am 13. Mai 1997, Los 80.

300 € 55


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Künstlerregister (auch Zuschreibungen, Werkstatt, Schule, Nachfolge, Umkreis, in der Art von, nach) A Aldenrath, H. Jakob 6561, 6562 B Boudou, Jean-François 6485 Bourdon 6517 Bouvier 6553 Bowyer, Robert 6498 Boze, Joseph 6538 Bradley, John 6574 Burch Jr., Henry Jacob 6528 C Campana, Ignazio Pio V. 6501 Carriera, Rosalba 6462-6465 Castelli, Vincenzo 6541 Châteaubourg, C.-J. de 6547 Chinnery, George 6573 Cless, Jean-Henri 6570 Cooper, Samuel 6455 D Daffinger, Moritz Michael 6550 d‘Aubigny d‘Autel, Amélie 6557 De Gault, Jacques-Joseph 6467 Deranton, Joseph 6516 Desvernois, François-Joseph 6505 Deutsch 6476, 6481, 6513, 6542, 6552, 6558, 6567 Dietz, Diana 6527 Doucet de Suriny, Jeanne M. 6512 Du Guernier, Louis 6453 Dujardin, Louise 6560 Dun, Nicolas-François 6502 Dupaty, E. 6468

E Edridge, Henry 6532 Englisch 6492, 6495-6497, 6520, 6524, 6526, 6531, 6533, 6534, 6577 Europäisch 6452, 6483 Evrard, Perpète 6459 F Ferrière, François 6523 Fiedler, Carl Christian 6554 Fontallard, Jean-François 6506 Französisch 6469-6473, 6477, 6484, 6503, 6504, 6508, 6514, 6537, 6545, 6548, 6551 Französisch oder Italienisch 6482 H Henné, Joachim 6460 Hennet 6530 Heusinger, Johann 6569 Hill, Diana 6527 Hilliard, Laurence 6454 Hollier, Jean-François 6571 Humphrey, Ozias 6499 IJ Italienisch 6480 Jean, Philip 6519 Johns, H. 6510 Junge, Friedrich A. 6555, 6556 K Kanz, Carl Christian 6486 Khätscher, J. M. 6451

Kontinentaleuropäisch 6461, 6540, 6563 Krafft, Joseph 6564 L Labille-Guiard, Adélaïde 6509 Lachaud de Loqueyssie, E. 6559 Lafrensen, Nicolas 6488 Le Clerc, David 6458 Lens, Peter Paul 6474 Lequeutre, Joseph-H. 6549 Lethbridge, Walter St. 6529, 6580 Linnell, John 6576 M Maucourt, Charles 6475 Meyer, Jeremiah 6489 N N., H. 6491 Nixon, James 6490 Nordeuropäisch 6457 O Oechs, Anton 6536 Österreichisch 6479, 6543 P Pelizza, Joseph (Giuseppe) 6546 Pine, Salomon 6494

Rocher, Alexandre 6478 Romany, François Antoine 6487 Ross, Sir Wiliam Charles 6579 Rousseau, Edme 6568 Rouvier, Pierre 6511 Russell, John 6518 S Sauvage, Piat-Joseph 6466 Schottisch 6578 Schwager, Richard 6565 Skirving, Archibald 6493 Stewart, Anthony 6572 Stubenrauch, Amalia von 6544 Stump, Samuel John 6535 T Turmeau d. J., John 6521, 6522 Turnbull, Anne Charlotte 6575 V Vivien, Joseph 6456

W Wetherill, Anna 6507 Wlodarski 6566 Wood, William 6525 Z Zentral- oder Osteuropäisch 6515

R Rath, Henriette 6539 Robertson, Charles 6500

Besitzer 1: 6479, 6534, 6550, 6563, 6567, 6568. 2: 6466, 6575. 3: 6456, 6523, 6555, 6556, 6561, 6562, 6571. 4: 6484, 6502, 6506, 6517, 6548, 6551, 6569. 5: 6565. 6: 6451, 6454, 6455, 6457, 6458, 6459, 6460, 6461, 6462, 6463, 6464, 6465, 6467, 6468, 6469, 6470, 6471, 6472, 6473, 6474, 6475, 6476, 6477, 6478, 6480, 6481, 6482, 6483, 6485, 6486, 6487, 6488, 6489, 6490, 6491, 6492, 6493, 6494, 6495, 6496, 6497, 6498, 6499, 6500, 6501, 6503, 6504, 6505, 6507, 6508, 6509, 6510, 6511, 6512, 6513, 6514, 6515, 6516, 6518, 6519, 6520, 6521, 6522, 6524, 6525, 6526, 6527, 6528, 6529, 6530, 6531, 6532, 6533, 6535, 6536, 6537, 6538, 6539, 6540, 6541, 6542, 6543, 6544, 6546, 6547, 6552, 6553, 6554, 6557, 6558, 6559, 6560, 6564, 6570, 6572, 6573, 6574, 6576, 6577, 6578, 6579, 6580. 7: 6453. 8: 6452, 6545, 6549, 6566. 56


BASSENGE

Ă–lminiaturen aus unserem Katalog Gemälde Alter und Neuerer Meister 30. Mai 2019


V ersteigerungs - Bedingungen 1. Die Galerie Gerda Bassenge KG, nachfolgend Versteigerer genannt, versteigert als Kommissionärin im eigenen Namen und für Rechnung ihrer Auftraggeber (Kommittenten), die unbenannt bleiben. Die Versteigerung ist freiwillig und öffentlich im Sinne des § 383 III BGB. 2. Der Versteigerer behält sich das Recht vor, Nummern des Kataloges zu vereinen, zu trennen, außerhalb der Reihenfolge anzubieten oder zurückzuziehen. 3. Sämtliche zur Versteigerung kommenden Gegenstände können vor der Ver­steigerung besichtigt und geprüft werden. Die Sachen sind gebraucht. Erhaltungszustände der einzelnen angebotenen Arbeiten bleiben im Katalog in der Regel unerwähnt. Die Katalogbeschreibungen sind keine Garantien im Rechtssinne und keine vertraglich vereinbarten Beschaffenheitsangaben. Gleiches gilt für individuell angeforderte Zustandsberichte. Sie bringen nur die subjektive Einschätzung des Versteigerers zum Ausdruck und dienen lediglich der unverbindlichen Orientierung. Alle Gegenstände werden in dem Erhaltungszustand veräußert, in dem sie sich bei Erteilung des Zuschlages befinden. Soweit nicht in der Katalogbeschreibung explizit erwähnt, sind Rahmungen nicht bindender Bestandteil des Angebots. Der Käufer kann den Versteigerer nicht wegen Sachmängeln in Anspruch nehmen, wenn dieser seine Sorgfaltspflichten erfüllt hat. Der Versteigerer verpflichtet sich jedoch, wegen rechtzeitig vorgetragener, begründeter Mängelrügen innerhalb der Verjährungsfrist von 12 Monaten ab dem Zeitpunkt des Zuschlags seine Ansprüche gegenüber dem Einlieferer (Auftraggeber) geltend zu machen. Im Falle erfolgreicher Inanspruchnahme des Einlieferers erstattet der Versteigerer dem Erwerber den Kaufpreis samt Aufgeld. Die Haftung des Versteigerers auf Schadensersatz für Vermögensschäden – gleich aus welchem Grund – ist ausgeschlossen, es sei denn, dem Versteigerer fiele Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit zur Last. Die Haftung bei Verletzung von Leben, Körper und Gesundheit bleibt unberührt. 4. Der Zuschlag erfolgt nach dreimaligem Aufruf an den Höchst­ bieten­den. Der Versteigerer kann den Zuschlag verweigern oder unter Vor­behalt erteilen. Wenn mehrere Personen dasselbe Gebot abgeben und nach dreimaligem Aufruf kein höheres Gebot erfolgt, entscheidet das Los. Der Versteigerer kann den Zuschlag zurücknehmen und die Sachen erneut ausbieten, wenn irrtümlich ein rechtzeitig abgegebenes höheres Gebot übersehen worden ist oder wenn der Höchst­bietende sein Gebot nicht gelten lassen will oder sonst Zweifel über den Zuschlag bestehen. 5. Im Falle eines schriftlichen Gebotes beauftragt der Interessent den Versteigerer für ihn während der Versteigerung Gebote abzugeben. In schriftlichen Aufträgen ist bei Differenzen zwischen Nummer und Kennwort das Kennwort maßgebend. 6. Telefonische Gebote und Online-Direkt-Gebote über das Internet bedürfen der vorherigen Anmeldung beim Versteigerer und dessen Zustimmung. Für die Bearbeitung übernimmt der

Versteigerer jedoch keine Gewähr. Telefonische und OnlineGebote werden nur akzeptiert, wenn der Bieter bereit ist, den ihm zuvor mitgeteilten Mindestpreis des jeweiligen Loses zu bieten. Auch bei Nichtzustandekommen einer Verbindung gilt, dass für den Auktionator dieses Gebot in Höhe des Mindestpreises verbindlich ist. Für das Zustandekommen einer entsprechenden Telefon- oder Onlineverbindung übernimmt der Versteigerer keine Gewähr. Das Widerrufs- und Rückgaberecht bei Fernabsatzverträgen findet auf solche Gebote keine Anwendung (§ 312d Abs. 4 Nr. 5 BGB). 7. Mit der Erteilung des Zuschlages geht die Gefahr für nicht zu vertretende Verluste und Beschädigung auf den Ersteigerer über. Das Eigentum an den ersteigerten Sachen geht erst mit vollstän­ digem Zahlungseingang an den Erwerber über. 8. Auf den Zuschlagspreis ist ein Aufgeld von 28% zu entrichten, in dem die Umsatzsteuer ohne separaten Ausweis enthalten ist (Differenzbesteuerung) oder ein Aufgeld von 23% auf den Zuschlag zzgl. der USt von z.Zt. 19% (Regelbesteuerung), bei Büchern beträgt die Umsatzsteuer 7% (Regelbesteuerung).Die im Katalog mit einem * gekennzeichneten Objekte unterliegen in jedem Fall der Regelbesteuerung (Aufgeld von 23% auf den Zuschlag zzgl. der USt von z.Zt. 19%). Bei den im Katalog mit einem ^ gekennzeichneten Objekten ist Einfuhrumsatzsteuer angefallen. In diesen Fällen wird zusätzlich zu einem Aufgeld von 25% (Differenzbesteuerung) die verauslagte Einfuhrumsatzsteuer in Höhe von z.Zt. 7% auf den Zuschlag erhoben. Für bundesdeutsche Kunsthändler und Antiquare, die zum Vor­s teuer­abzug berechtigt sind, kann die Gesamt­rech­nung auf Wunsch, wie bisher nach der Regelbesteuerung ausgestellt werden. Von der Umsatzsteuer befreit sind Ausfuhrlieferungen in Dritt­ länder (außerhalb der EU) und – bei Angabe ihrer USt.-Identi­ fikations-Nr. bei Auftragserteilung als Nachweis der Berechtigung zum Bezug steuerfreier innergemeinschaftlicher Lieferungen – auch an Unternehmen in anderen EU-Mitgliedsstaaten, unter der Voraussetzung, dass sie für gewerblichen Gebrauch einkaufen. Eine Korrektur nach Rechnungsstellung ist nicht möglich. Alle anderen Käufe aus EU-Ländern unterliegen der Umsatzsteuer. Ausländischen Käufern außerhalb der Europäischen Union wird die Umsatzsteuer erstattet, wenn binnen 4 Wochen nach der Auktion der deutsche zollamtliche Ausfuhrnachweis und der zollamt­ liche Einfuhrnachweis des entsprechenden Importlandes erbracht werden. Bei Versand durch uns gilt der Ausfuhrnachweis als gegeben. Bei Online-Live-Geboten über externe Internetplattformen erhöht sich das Aufgeld um die dort anfallende Transaktions­gebühr. Wäh­rend oder unmittelbar nach der Auktion ausgestellte Rech­ nun­­gen bedür­fen einer beson­de­ren Nachprüfung und eventueller Berichtigung; Irrtum vor­behalten. 9. Die Auslieferung der ersteigerten Stücke erfolgt in unseren Ge­ schäftsräumen gegen Bezahlung. Kreditkarten (Mastercard, VISA, American Express), Schecks sowie andere unbare Zahlungen werden nur erfüllungshalber angenommen. Bankspesen/


Transaktionsge­bühren bzw. Kursverluste können zu Lasten des Käufers gehen. Die Auf­ bewahrung erfolgt auf Rechnung und Gefahr des Käufers. Der Versand wird gegen Vorabrechnung des Rechnungsbetrages ausgeführt. Die Versandspesen sowie die Kosten für Versicherung gegen Verlust und Beschä­digung gehen zu Lasten des Käufers. Übersteigen die tatsäch­lichen Versandkosten die vorab berechnete Pauschale, so wird die Differenz dem Käufer nachträglich in Rechnung gestellt. 10. Bei der Ausfuhr von Kulturgütern aus dem Gemeinschaftsgebiet der EG ist gem. der EG-Verordnung Nr. 116/2009 abhängig von Kategorie und Wert des Objekts ggf. eine Ausfuhrgenehmigung erforderlich. Aus Gründen des Artenschutzes können Objekte aus bestimmten, geschützten Materialien (u.a. Elfenbein, Schildpatt, Perlmutt und einige Korallenarten) besonderen Im- und Export­beschränkungen unterliegen. Zum Zwecke des Exports (insbesondere außerhalb der Europäischen Union) kann hierfür eine spezielle Ausfuhrgenehmigung gemäß der Verordnung (EG) Nr. 338/97 erforderlich sein. Entsprechende Ausfuhrgenehmigungen können nur unter strengen Bedingungen erteilt und ggf. auch gar nicht erlangt werden, auch kann der Import dieser Gegenstände in manche Staaten ein­geschränkt oder untersagt sein. Der Käufer ist selbst dafür verantwortlich, sich über etwaige Im- und Exportbeschränkungen zu informieren. Export und Import entsprechender Objekte erfolgen allein auf Rechnung und Gefahr des Käufers. 11. Der Zuschlag verpflichtet zur Abnahme. Der Kaufpreis ist mit dem Zuschlag fällig. Der Versteigerer ist berechtigt, falls nicht innerhalb von zwei Wochen nach der Versteigerung Zahlung geleistet ist, den durch den Zuschlag zustande gekommenen Kaufvertrag ohne weitere Fristsetzung zu annullieren, Verzugszinsen in banküblicher Höhe – mindestens jedoch 1 % auf den Bruttopreis je angebrochenen Monat – zu berechnen und von dem Ersteigerer

wegen Nichterfüllung Schadenersatz zu verlangen. Der Schadenersatz kann in diesem Falle auch so berechnet werden, dass die Sache in einer neuen Auktion nochmals versteigert wird und der säumige Käufer für einen Minder­erlös gegenüber der vorangegangenen Versteigerung einschließlich der Gebühren des Auktionshauses aufzukommen hat. Zu einem Gebot wird er nicht zugelassen, auf einen etwaigen Mehrerlös hat er keinen Anspruch. 12. Erfüllungsort und Gerichtsstand im vollkaufmännischen Verkehr ist Berlin. Es gilt ausschließlich deutsches Recht. Das UNAbkommen über Verträge des internationalen Warenkaufs (CISG) findet keine Anwendung. 13. Die im Katalog aufgeführten Preise sind Schätzpreise, keine Limite. 14. Der Nachverkauf ist Teil der Versteigerung, bei der der Interessent entweder telefonisch oder schriftlich (im Sinne der Ziffern 5 und 6) den Auftrag zur Gebotsabgabe mit einem bestimmten Betrag erteilt. 15. Die Abgabe eines Gebotes in jeglicher Form bedeutet die Anerkennung dieser Versteigerungsbedingungen. Der Versteigerer nimmt Gebote nur aufgrund der vorstehenden Versteigerungs­ bedingungen entgegen und erteilt dementsprechend Zuschläge. Kommissionäre haften für die Käufe ihrer Auftraggeber. 16. Sollte eine der vorstehenden Bestimmungen ganz oder teilweise unwirksam sein, so bleibt die Gültigkeit der übrigen davon unberührt. David Bassenge Geschäftsführer Stand: Mai 2019


Conditions of Sa l e 1. The Galerie Gerda Bassenge KG, subsequently called “the auctioneer” carries on business as commission-agent in its own name on behalf of its voluntary con­signors. This auction sale is a public one in the sense of § 383 III BGB. 2. The auctioneer reserves the right to combine, to split, to change or to withdraw lots before the actual final sale. 3. All objects put up for auction can be viewed and examined prior to the sale at the times made known in the catalogue. The items are used and sold as is. As long as not explicitly mentioned in the catalogue description, framing is not an inherent part of the offer. As a rule, the condition of the individual work is not given in the catalogue. Catalogue descriptions are made with as much care as possible, but the descriptions do not fall under the statutory paragraph for guaranteed legal characteristics. The same applies for individually requested condition reports. These also offer no legal guarantee and only represent the subjective assessment of the auctioneer while serv­ing as a non-binding orientation. The liability for damage to life, body or health shall remain unaffected. In case of a justified claim, however, he will accept the responsibility to make a claim for restitution on behalf of the buyer against the consignor within a period of 12 months, running from the fall of the hammer. In the event of a successful claim the auctioneer will refund the hammerprice plus premium. 4. The highest bidder acknowledged by the auctioneer shall be deemed the buyer. In case of identical bids the buyer will be deter­ mined by drawing lots. In the event of a dispute the auctioneer has the absolute discretion to reoffer and resell the lot in dispute. He may also knock down lots conditionally. 5. In the case of a written bid the bidder commissions the auctioneer to place bids on his behalf during the auction. In cases where there is a discrepancy between number and title in a written bid the title shall prevail. 6. Telephone and direct online bidding via the internet must be approved in advance by the auctioneer. The auctioneer cannot be held liable for faulty connections or transmission failure. In such a case the bidder agrees to bid the reserve price of the corresponding lot. For such bidding the regulations of long distance contracts do not apply (Fernabsatzverträge) [cf § 312d IV,5 BGB]. 7. On the fall of the auctioneer’s hammer title to the offered lot will pass to the acknowledged bidder. The successful buyer is obliged to accept and pay for the lot. Ownership only passes to the buyer when full payment has been received. The buyer, however, immediately assumes all risks when the goods are knocked down to him.

8. A premium of 28% of the hammer price will be levied in which the VAT is included (marginal tax scheme) or a premium of 23% of the hammer price plus the VAT of 19% of the invoice sum will be levied [books: 7%] (regular tax scheme). Buyers from countries of the European Union are subject to German VAT. Items marked with an * are subject to the regular tax scheme (premium of 23% of the hammer price plus the current VAT of 19%). Items marked with an ^ are subject to import duty. In these cases in addition to a premium of 25% (marginal tax scheme), the charged import tax of currently 7% will be added to the hammer price. Exempted from these rules are only dealers from EU-countries, who are entitled, under their notification of their VAT ID-Number, to buy on the basis of VAT-free delivery within the European Union. Notification of VAT ID-Numbers must be given to the auctioneer before the sale. For buyers from non EU-countries a premium of 23% will be levied. VAT will be exempted or refunded on production of evidence of exportation within 4 weeks of the auction, or, if appropriate, importation to another country. This is taken as given when the dispatch is effected by us. Live bidding through external online platforms entails a transaction fee stipulated by the platform and will be added to the premium. Due to the work overload of the accounting department during auctions, invoices generated during or directly after an auction require careful revision and possible correction; errors excepted. 9. Auction lots will, without exception, only be handed over after pay­ment has been made. Credit cards (VISA, Mastercard, American Express), checks and any other form of non-cash payment are accepted only on account of performance. Exchange rate risk and bank charges may be applicable. Storage and dispatch are at the expense and risk of the buyer. If the shipping costs exceed the lump sum on the invoice the outstanding amount will be billed separately. 10. According to regulation (EC) No. 116/2009, an export license is necessary when exporting cultural goods out of European Community territory, depending on the type or value of the object in question. 
For the purposes of wildlife conservation, it is necessary to obtain an export license according to regulation (EC) No. 338/97 when exporting objects made from certain protected materials (incl. ivory, tortoiseshell, mother-of-pearl and certain corals) out of the territory of the European Community. Export licenses for objects made of protected materials are only granted under strict conditions or may not be granted at all. The import of such objects may be restricted or prohibited by certain countries. It is the buyer’s responsibility to inform himself, whether an object is subject to such restrictions. Export and import of such objects are at the expense and risk of the buyer.


11. The buyer is liable for acceptance of the goods and for payment. The purchase price shall be due for payment upon the lot being knocked down to the buyer. In case of a delayed payment (two weeks after the sale) the purchaser will be held responsible for all resultant damages, in particular interest and exchange losses. In case of payment default the auctioneer will charge interest on the outstanding amount at a rate of 1% to the gross price per month or part of month. In such an event the auctioneer reserves the right to annul the purchase contract without further notice, and to claim damages from the buyer for non-fulfilment, accordingly he can reauction the goods at the buyer’s expense. In this case the buyer is liable for any loss incurred, the buyer shall have no claim if a higher price has been achieved. He will not be permitted to bid. 12. The place of fulfillment and jurisdiction is Berlin. German law applies exclusively; the UN-Treaty (CISG) is explicitly excluded. 13. The prices quoted after each lot are estimates, not reserves.

14. The after-sales is part of the auction in which the bidder places either by tele­phone or in written form (as stated in number 5 and 6) the order to bid a set amount. 15. By making a bid, either verbally in the auction, by telephone, written by letter, by fax, or through the internet the bidder confirms that he has taken notice of these terms of sale by auction and accepts them. Agents who act on behalf of a third party are jointly and separately liable for the fulfillment of contract on behalf of their principals. 16. Should one or the other of the above terms of sale become wholly or partly ineffective, the validity of the remainder is not affected. In the event of a dispute the German version of the above conditions of sale is valid. David Bassenge As of May 2019


BASSENGE

Joseph Karl Stieler. Bildnis der Tochter Ottilie Stieler. Öl auf Leinwand. 1845-1848.

Gemälde Alter und Neuerer Meister 30. Mai 2019 GA L E R I E BA S S E N G E  ·   E R DE N E R S T R A S S E 5A  ·  14193 BE R L I N Telefon: (030) 893 80 29-0 · Fax: (030) 891 80 25 · E-Mail: art@bassenge.com  ·  Kataloge online: www.bassenge.com


BASSENGE

Turin. Geharnischtes Tier mit Schuppenpanzer. Aquarell auf Bütten. 2. Hälfte 18. Jh.

Creatures – Zwischen Imagination und Wirklichkeit 30. Mai 2019 GA L E R I E BA S S E N G E  ·   E R DE N E R S T R A S S E 5A  ·  14193 BE R L I N Telefon: (030) 893 80 29-0 · Fax: (030) 891 80 25 · E-Mail: art@bassenge.com  ·  Kataloge online: www.bassenge.com


e xperten | SPECIALIST S Geschäftsführung | Management David Bassenge +49 (0)30-893 80 29-17 david@bassenge.com Kunstabteilung | Art Department Leitung 15. bis 19. Jahrhundert Dr. Ruth Baljöhr +49 (0)30-893 80 29-22 Head of Department 15th to 19th Century r.baljoehr@bassenge.com Graphik und Handzeichnungen des David Bassenge +49 (0)30-893 80 29-17 15.–19. Jahrhunderts, Gemälde david@bassenge.com Prints and Drawings 15th to 19th Century, Paintings Lea Kellhuber +49 (0)30-893 80 29-20 l.kellhuber@bassenge.com Nadine Keul +49 (0)30-893 80 29-21 n.keul@bassenge.com Harald Weinhold +49 (0)30-893 80 29-13 h.weinhold@bassenge.com Leitung Moderne und Zeitgenössische Kunst Klaus Spermann +49 (0)30-88 91 07 91 Head of Department 20th Century and Contemporary Art k.spermann@bassenge.com Simone Herrmann +49 (0)30-88 91 07 93 s.herrmann@bassenge.com Katharina Fünfgeld +49 (0)30-88 91 07 94 k.fuenfgeld@bassenge.com Sandra Espig +49 (0)30-88 91 07 90 s.espig@bassenge.com Gabriella Rochberg +49 (0)30-88 91 07 92 g.rochberg@bassenge.com Berater | Consultant Jörg Maaß +49 (0)170 - 486 90 64 j.maass@bassenge.com Photographie | Photography Leitung | Head of Department Jennifer Augustyniak +49 (0)30-21 99 72 77 jennifer@bassenge.com Elmar F. Heddergott +49 (0)30-21 99 72 77 e.heddergott@bassenge.com Buchabteilung, Autographen | Books, Autographs Leitung | Head of Department Dr. Markus Brandis +49 (0)30-893 80 29-27 m.brandis@bassenge.com Harald Damaschke +49 (0)30-893 80 29-24 h.damaschke@bassenge.com Dr. Cosima Kristahn +49 (0)30-893 80 29-48 c.kristahn@bassenge.com Stephan Schurr +49 (0)30-893 80 29-15 s.schurr@bassenge.com Autographen | Autographs Dr. Rainer Theobald +49 (0)30-4 06 17 42 r.theobald@bassenge.com Logistik Management | Logistics Ralph Schulz +49 (0)30-893 80 29-16 r.schulz@bassenge.com Sekretariat | Office Anja Breitenbach +49 (0)30-893 80 29-12 a.breitenbach@bassenge.com Ellen Rusczyk +49 (0)30-893 80 29-33 e.rusczyk@bassenge.com Repräsentanzen | Representatives Rheinland Dr. Mayme Francis Neher +49 (0)175 - 204 63 23 info@mayme-neher.de Dänemark Peter Titelbech + 45 (0)2383 - 2448 p.titelbech@bassenge.com Italien Dr. Chiara Erika Marzi + 39 333 9924 868 c.marzi@bassenge.com




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