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INHALTSVERZEICHNIS Seite 4/5

Community-News: International

Seite 7

Pride-Debüt auf den Fidschi-Inseln

Seite 8-11

Montenegro: Das doppelte Spiel der Regierung

Seite 12/13

Die 10 heissesten Latino-Sänger

Seite 15

Musik-Talk & Wettbewerb

Seite 18-19

Kultur-Tipps

Seite 21

Kino-Tipps und mehr

Seite 22

Agenda: Von gay.ch unterstützte Partys

Seite 23

Zurich Pride Festival Special

Seite 24-27

Couple-Story: 6 Gay-Paare aus Europa erzählen

Seite 28

Cover-Fotograf: Sans Serif

Seite 30

Talk in Basel: Maggie Kaenel und Rebecca Henzler

IMPRESSUM #bring6 JUNI / JULI 2018

neue Ausgabe, neues Thema, neues Design Verlag: PUNTO MEDIA GMBH, Strehlgasse 3, 8600 Dübendorf, Tel. 044 271 92 00, info@gay.ch Chefredaktoren: Luis Pestana: luis@gay.ch / Dominique Eichler: dominique@gay.ch Redaktionelle Mitarbeiter: Luis Pestana, Dominique Eichler Cover: Pascal by Sans Serif / Grafik + Fotos: Luis Pestana Partydaten melden: agenda@gay.ch / Anzeigen + Abo: Tel. 044 271 92 00 oder luis@gay.ch Bilder und Texte dürfen nicht ohne unsere Genehmigung verwendet werden.

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ONLINE: www.gay.ch www.gayL.ch SOCIAL MEDIA: www.facebook.com/gay.ch.switzerland www.instagram.com/gaypunktch www.twitter.com/gaydotch ...........................................................

ABO (info@gay.ch): 1 Jahr / 6 Ausgaben / CHF 30 oder gratis online zu lesen unter: www.issuu.com/gay.ch


MALUMA

SEINE SINGLE "El Préstamo“ ist Anwärter auf den Sommer-Hit 2018 SEIN ALBUM "F.A.M.E.“ bringt Latino-Fans zum Schmelzen DIE HEISSESTEN LATINO-SÄNGER: Seite 12 3


COMMUNITY-NEWS INTE Text: Dominique / Foto Hadi by Ad Achkar / Foto Baby: Luis

USA: Wer heute für, und wer immer noch gegen Marriage Equality ist Eine deutliche Mehrheit der Amerikaner ist zufrieden, dass damals die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare durch ein Urteil des Supreme Court geöffnet wurde. Doch in zwei Bundesstaaten ist nach wie vor eine Mehrheit dagegen. Zudem zeigt sich auch, dass eine Mehrheit der Muslime und anderer, grosser Religionsgemeinschaften Marriage Equality begrüsst, ganz im Gegenteil zu den weissen Evangelikalen, welche die schwullesbische Ehe nach wie vor ablehnen... Es war im Sommer 2015 als das Oberste Gericht mit einem Paukenschlag die Ehe in sämtlichen 50 US-Bundesstaaten für schwullesbische Paare geöffnet hat. Innerhalb der Gesamtbevölkerung war eine Mehrheit längst vorhanden, doch trotzdem zeigte sich das Land tief gespalten. Doch seit Marriage Equality ist weder die Welt untergegangen, noch haben sich negative Konsequenzen für die „traditionellen“ Familien ergeben, auch wenn dies gewisse konservative und religiöse Aushängeschilder kaum öffentlich zugeben würden. Es war also an der Zeit, wiedermal den Puls in der amerikanischen Bevölkerung zu diesem Thema zu fühlen. Nun, bald drei Jahre später, wurden rund 40‘000 Amerikaner erneut zu ihrer Haltung über Marriage Equality befragt, und es gab mitunter spannende Resultate. Über alles gesehen, sprechen sich 61 Prozent der Amerikaner für die Öffnung der Ehe aus. Es war im Jahr 2011 als dieser Anteil erstmals über 50 Prozent stieg. Bereits vier Jahre später, also 2015, waren es dann erstmals über 60 Prozent. Im Jahr 2016 waren es in der Altersklasse der 18 bis 29-Jährigen gar 88 Prozent, welche Marriage Equality unterstützten. Seit das Thema 1988 erstmals erfasst wurde, wuchs der Support bis ins Jahr 2009 jährlich um rund 1 bis 1.5 Prozent. Danach nahm der Zuspruch gar noch stärker zu - eine schöne Entwicklung also. Es zeigte sich gerade in Bezug auf die Religionen einmal mehr, dass sich die Gläubigen viel liberaler geben als ihre religiösen Anführer, welche oftmals nicht davor zurückschrecken mit Fehlinformationen und Vorurteilen Hass zu verbreiten. Dabei zeigte sich etwa, dass heute die meisten Religionsgemeinschaften

WIR SIND DAS GANZE JAHR FÜR DICH DA! 4

die Öffnung der Ehe unterstützen. So sind rund 80 Prozent aller Buddhisten dafür, gleich viele wie bei den Atheisten. Bei den jüdischen Amerikanern sind es 77 Prozent und bei den Hindus 75. Bei den Muslimen spricht sich heute eine hauchdünne Mehrheit für Marriage Equality aus, nämlich 51 Prozent, wobei nur 34 Prozent dagegen sind, und sich 15 Prozent noch keine Meinung darüber gebildet haben. In Bezug auf die Christen wird es in den USA aufgrund der zahlreichen Strömungen komplizierter. Die Protestanten der „Mainline“, jene also mit einer moderaten Theologie, befürworten die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare mit rund zwei Dritteln (67%), ebenso wie die Katholiken und die Orthodoxen Christen mit je 66 Prozent und die hispanischen Katholiken mit 65 Prozent. Auch bei den schwarzen Protestanten sind heute mehr für als gegen Marriage Equality: Im Jahr 2013 waren noch 57 Prozent dageben, heute sind es noch 43 Prozent, und fast die Hälfte, rund 48 Prozent, welche die Öffnung der Ehe befürworten. Ähnlich sieht es bei den hispanischen Protestanten aus: 65 Prozent lehnten die schwullesbische Ehe noch 2013 ab, während die Ablehnung heute noch bei 45 Prozent liegt, knapp mehr als 43 Prozent, welche sie befürworten. Hinzukommen 13 Prozent, welche sich noch keine Meinung gebildet haben. Die einzigen Religionsgruppen, welche Marriage Equality nach wie vor deutlich ablehnen, sind die weissen Evangelikalen. 58 Prozent der weissen Evangelikalen lehnen die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare ab, zusammen mit 53 Prozent bei den Mormonen und 63 Prozent bei den Zeugen Jehovas. In Bezug auf die einzelnen Bundesstaaten zeigte sich eine deutliche Unterstützung in 44 der 50 US-Bundesstaaten. Sie zeigten jeweils über 50 Prozent Support für Marriage Equality. In vier weiteren Bundesstaaten, nämlich Tennessee, West Virginia, Louisiana und North Carolina, sprach sich zwar eine knappe Mehrheit für die Öffnung der Ehe aus, es waren jedoch unter 50 Prozent. In Mississippi waren es zudem mehr, welche Marriage Equality ablehnen als befürworten, doch beide Lager schafften es nicht über die 50 Prozent Marke. Ganz im Unterschied zu Alabama: Im Bundesstaat im Süden der USA sind nach wie vor mehr als 50 Prozent gegen die schwullesbische Ehe.

Öffnungszeiten: Mo 14 – 20 Uhr / Di & Do 9 – 17 Uhr Mi & Fr 12 – 20 Uhr / So 16 – 20 Uhr www.myCheckpoint.ch


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Jederzeit gut informiert über schwullesbische News aus der Schweiz und dem Rest der Welt: www. gay.ch/news

GRIECHENLAND: Rechte für LGBTs wurden weiter ausgebaut

LIBANON: Pride-Veranstalter verhaftet und Pride-Anlässe abgesagt

Ein Adoptionsrecht haben gleichgeschlechtliche Paare in Griechenland noch nicht erhalten, doch das Parlament hat nun schwulen und lesbischen Paaren in einer Eingetragenen Partnerschaft zumindest ermöglicht, dass sie Pflegekinder bei sich aufnehmen dürfen...

Im vergangenen Jahr wurde mit der Beirut Pride im Libanon erstmals eine Pride in der arabischen Welt durchgeführt. Doch in diesem Jahr kam es zu einer dramatischen Wendung: Kurz nach dem Start wurde Organisator Hadi Damien festgenommen und sämtliche, geplanten Pride-Anlässe mussten darauf abgesagt werden...

Eingetragene Partnerschaften gibt es bereits, doch das Adoptionsrecht wurde für gleichgeschlechtliche Paare explizit ausgeklammert. Nun haben die Gesetzgeber in Athen aber eine wichtige Reform genehmigt, und schwullesbischen Paaren zumindest das Recht zur Aufnahme von Pflegekindern genehmigt. Das Resultat war mit 161 zu 103 Stimmen auch ziemlich deutlich.

Es ist keine Pride, wie sie bei uns stattfindet, sondern es sind kulturelle Veranstaltungen, Diskussionsrunden und Workshops, welche unter dem Titel Beirut Pride organisiert werden, der ersten offiziellen Pride in der arabischen Welt. Ein Demonstrationszug durch Beirut ist nicht möglich, dafür ist die Zeit schlicht noch nicht reif. Nach der äusserst erfolgreichen ersten Ausgabe im vergangenen Jahr, hätte Mitte Mai die Zweite stattfinden sollen. Doch, die Polizei machte Veranstalter Hadi Damien einen Strich durch die Rechnung: Wegen angeblichen Beschwerden wurde er am vierten Tag für eine Befragung auf den Polizeiposten bestellt. Doch es blieb nicht dabei, sondern, er wurde während 12 Stunden festgehalten und musste sich dazu verpflichten, sämtliche, noch geplanten Pride-Veranstaltungen der kommenden Tage ersatzlos abzusagen.

Premierminister Alexis Tsipras zeigte sich gegenüber dem Greek Observer zufrieden mit der Entwicklung. Das Hauptanliegen, welches damit angegangen wurde, sei, dass der Staat sich für weniger privilegierte Kinder einsetze und ihnen die Möglichkeit auf ein normales Leben biete, dass sie in behüteten Verhältnissen aufwachsen können. Diese Kinder seien, so Tsipras weiter, heute für den Staat unsichtbar gewesen: Kinder, welche das Recht nicht hatten, in einem Zuhause und in einer Familie zu leben und aufzuwachsen. Er habe das Gefühl, führt der Premierminister weiter aus, dass sich die öffentliche Diskussion, seiner Meinung nach fälschlicherweise, auf einen einzigen Artikel des Entwurfs fokussiere, den er selber als nebensächlich betrachte. Es seien vielmehr die Kinder, um welche man sich heute kümmern müsse. Pflegeeltern ermöglichen es, dass Kinder nach einer Übergangsphase wieder zu ihren natürlich Eltern zurückgegeben werden können, welche auch während des Prozess immer in Kontakt mit dem Kind stehen. Es sei zudem keine Übertreibung, wenn man sage, dass die Pflege dieser Kinder ein Akt der Nächstenliebe, der Solidarität und ein Dienst von jenen ist, welche diesen Schritt gewählt haben. In den vergangenen Jahren hat Griechenland mächtig aufgeholt, was die Rechte für die LGBT-Community betrifft. So gibt es neben dem Partnerschaftsgesetz auch ein Diskriminierungsverbot am Arbeitsplatz, und Transgender können ihr Geschlecht rechtlich anpassen.

Er sei von der Polizei gut behandelt worden, erklärte Hadi Damien darauf in einer Stellungnahme auf seiner Homepage. Er sei weder physisch noch verbal diskriminiert worden. Er sei befragt worden, führte er weiter aus, weil die Polizei falsche Informationen über den Grund der Beirut Pride erhalten habe. Er habe die Beamten darauf über den Sinn und Zweck der Pride aufgeklärt und ihnen die korrekten Angaben geliefert. Die Polizei habe ihn darauf aber trotzdem dazu gezwungen, dass er eine Erklärung unterschreibe und sämtliche Pride-Veranstaltungen absage, ansonsten werde er wegen unsittlichem Verhalten und wegen Erregung öffentlichen Ärgernis angeklagt, was eine Gefängnisstrafe von bis zu zwei Jahren zur Folge hätte. Das Thema der diesjährigen Pride waren Familien. Dabei ging es vor allem darum, dass Familien mit ihren LGBTI-Kindern zusammenkommen und so Akzeptanz und Toleranz gelebt wird. Der Eröffnungsanlass habe eine riesige Anzahl an Teilnehmer angelockt, so Hadi Damien. Weitere Veranstaltungen, welche vor der Intervention der Polizei noch durchgeführt werden konnten, waren unter anderem eine Tanzshow, sowie ein Forum rund um Transgender und Geschlechteridentität. Eine weitere Pride darf erst wieder stattfinden, wenn ein Gericht die Rechtmässigkeit des Anlasses bestätigt hat. Bis dann dürfte es aber wohl noch eine Weile dauern, denn die Mühlen der Justiz mahlen normalerweise äusserst langsam. Nach der ersten Pride stand Hadi Damien dem gay.ch-Magazin Red und Antwort - der Artikel wurde in der Ausgabe Extra - Dezember 17/ Januar 18 publiziert: Link: https://issuu.com/gay.ch/docs/extra_20online 5


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PRIDE-DEBÜT

Als erstes Land in der Südsee feierte die LGBT-Community auf den Fidschi-Inseln ihre eigene Pride – eine Bewilligung von der Polizei zu erhalten, war aber alles andere als einfach. Was Homosexualität betrifft, so zeigen sich die Fidschi-Inseln in der Südsee tief gespalten: Zum einen ist das Land sehr fortschrittlich, war es doch nach Südafrika das erst zweite Land der Welt, welches 1997 Schwule, Lesben und Transgender sogar in der Verfassung gewisse Rechte zugestand. Doch auf der anderen Seite gibt es etwa auch einen Premierminister, welcher immer wieder mit äusserst homophoben Äusserungen öffentlich auffällt. So machte beispielsweise im Jahr 2016 ein Zitat von Frank Bainimarama die Runde, in welchem er erklärte, dass alle LGBTs nach Island umziehen und auch dort bleiben sollen, sofern sie Marriage Equality wünschen. Unterstützung sieht definitiv anders aus. Auch innerhalb der Bevölkerung haben es Schwule, Lesben und Transgender alles andere als einfach: Diskriminierung und teilweise gar Gewalt gehören zum Alltag von vielen, und nicht selten steckt sogar die eigene Familie dahinter. Um dieses Tabu zu durchbrechen, um für mehr Sichtbarkeit zu sorgen und damit nicht zuletzt für die eigenen Anliegen und mehr Akzeptanz zu werben, hat die Rainbow Pride Foundation 4 LGBTQ Rights and Equality

nun alles auf eine Karte gesetzt. Nachdem ihnen die Polizei mehrmals eine Bewilligung verweigert hat, eine Pride in der Hauptstadt Suva zu organisieren, haben sich die Veranstalter nun auf die zweitgrösste Stadt des Landes, Lautoka, konzentriert und dort auch tatsächlich das Okay erhalten. Somit konnten sie im Rahmen des Internationalen Tages gegen Homo-, Bi- und Transphobie erstmals in der Geschichte des Landes, und auch erstmals überhaupt in einem Land der Südsee, eine Pride durchführen. Isikeli Vulavou von der Rainbow Pride Foundation sprach von einem grossen Durchbruch, als ihnen die Erlaubnis für die Parade erteilt wurde. Denn noch im Jahr 2012 wurde ein ähnlicher Anlass quasi in letzter Minute durch die Polizei abgesagt, da die Behörden erst dann realisiert haben, dass es sich beim Antrag um eine Pride für Schwule und Lesben gehandelt hat. Diesmal sei die Polizei aber sogar so unterstützend gewesen, dass man den rund fünfzig Teilnehmern gar eine Polizeieskorte zur Verfügung gestellt hat. Ob sich nun tatsächlich etwas an der Gesamtsituation für Schwule, Lesben und Transgender im Land ändern wird, bleibt dahingestellt, doch die Veranstalter zeigen sich überzeugt davon, dass es enorm wichtig ist, mit einer öffentlichen Demonstration ein Zeichen zu setzen. Damit könne man das Bewusstsein der Mitmenschen steigern und ihnen aufzeigen, was es heute noch bedeutet, auf den Fid-

Die erste Pride der Südsee fand auf den Fidschi-Inseln statt

schi-Inseln einer sexuellen Minderheit anzugehören. Man könne ihnen die Herausforderungen und die Probleme deutlich machen und auch erklären, wie verletzlich die LGBTs sind, sei es innerhalb der Gesellschaft, der Familie oder am Arbeitsplatz, erklärt Vulavou weiter. Auf den Fidschi-Inseln leben beinahe 900‘000 Menschen. Obwohl Homosexualität legal ist, sind Besucher des Landes angewiesen, öffentliche Zuneigung zu einem gleichgeschlechtlichen Partner zu vermeiden. Gleichgeschlechtlicher Sex wurde im Jahr 2010 legalisiert, und auch das Schutzalter wurde im selben Jahr dem von Heterosexuellen angepasst. Bereits drei Jahre zuvor wurde zudem ein Anti-Diskriminierungsgesetz eingeführt, welches aber nur für den Arbeitsplatz galt. 2013 wurde dieser Schutz dann aber auf sämtliche Lebensbereiche ausgeweitet und auch Hassreden wurden damit verboten. Marriage Equality ist dennoch in weiter Ferne, denn Premierminister Frank Bainimarama stellt sich mit Vehemenz gegen das Anliegen, und die Öffnung der Ehe ist auch per Gesetz verboten. Ein Partnerschaftsgesetz gibt es ebenfalls nicht, und ist derzeit auch nicht vorgesehen. Text: Dominique / Collage: Luis

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MONTENEGRO: DAS DOP Es war am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi- und Transphobie IDAHOT im vergangenen Jahr, als John im Namen vom LGBT Forum Progres zur Medienkonferenz lud. Er bekam drei Minuten, sprach schlussendlich aber mindestens 10. Denn was der damals 21-Jährige wagte, war von grosser Tragweite: Er hatte sein Coming out vor den versammelten Journalisten. In Montenegro, wo sich vielleicht gerade mal eine knappe Handvoll Personen öffentlich als LGBT geoutet haben, war dies ein besonderes Ereignis, und die Auswirkungen, nicht zuletzt auf sein Privatleben, waren enorm... Es waren einmal mehr bewegte Tage in Podgorica, der Hauptstadt Montenegros, als wir John in diesem Frühling trafen. Er kam gerade von einer Demonstration für Pressefreiheit, denn am Abend zuvor wurde die Journalistin Olivera Lakic, welche über Korruption in der Politik recherchierte, auf offener Strasse vor ihrem Haus angeschossen. Tags zuvor wurde zudem ein Mann, von welchem die Angreifer annahmen, dass er schwul ist, ganz in der Nähe der Berlin Bar verprügelt als er in der Nacht auf ein Taxi gewartet hat. Das Berlin ist eine von zwei Bars der Stadt, welche man zumindest ansatzweise als LGBT-freundlich bezeichnen kann. Das Klima ist hart in Montenegro, besonders für schwule Männer. 80 Prozent der Bevölkerung lehnen Homosexualität strikt ab. Der blanke Hass, welcher der Community entgegenschlägt, ist enorm, sei es in den Kommentaren in den Sozialen Medien, in den Familien, oder eben auf der Strasse.

Dass ein Mann, welcher möglicherweise schwul sein könnte, einfach so verprügelt wird, gehört leider schon fast zum Alltag, und es kann selbst am helllichten Tag passieren. Eine Gruppe junger Männer passt ihrem Opfer ab, sie verprügeln es und verschwinden so schnell wieder, wie sie aufgetaucht sind. Seit es das LGBT Forum Progres gibt, sammeln die Verantwortlichen akribisch genau Informationen von allen Vorfällen, von den Aussagen der Opfer und Zeugen, bis hin zu Polizeiberichten. John selber ist bis jetzt, abgesehen von seiner Schulzeit, glücklicherweise noch nicht Opfer von physischer Gewalt geworden, doch er hat auch entsprechende Vorsichtsmassnahmen getroffen. Er vermeidet es zu Fuss durch gewisse Stadtviertel zu laufen, und nutzt selbst am Tag praktisch nur das Taxi um von A nach B zu kommen. Ein hoher Preis und ein bemerkenswerter Tribute für einen heute 22-Jährigen, um die Sichtbarkeit von Schwulen, Lesben und Transgender im Balkanstaat zu fördern. John gehört zu den sehr, sehr seltenen Fällen im Land, denn er wurde von seinen Eltern, und sogar den Grosseltern, vollkommen akzeptiert, so wie er ist. Den Prozess startete er damals bereits mit 16, und seit seinem Coming out vor rund zwanzig Journalisten am 17. Mai 2017, weiss es nun wohl ganz Montenegro. 8


PELTE SPIEL DER REGIERUNG Weblinks: www.lgbtprogres.me www.facebook.com/LGBTForumProgres www.instagram.com/lgbtforumprogres www.twitter.com/LGBTFP www.instagram.com/wicked_witch_from_the_west Text: Dominique / Foto gross : Luis / Fotos klein: LGBT Forum Progres Foto Kotor: Dominique

Sein Engagement ist enorm: 24/7, wie seine Freunde ihn immer wieder gerne daran erinnern, um ihn damit sanft aufzufordern, dass er sich vielleicht auch mal etwas um sein Privatleben kümmern sollte. Doch, dies scheint nicht zu funktionieren: Zu verbunden ist er mit seinem Team und der Organisation LGBT Forum Progres, und es geht oftmals um sehr viel. Sein Telefon und das seines Teams ist 24 Stunden am Tag aktiv, denn nicht eben selten kommt es vor, dass sie einem schwulen Mann, einem Transmenschen oder einer lesbischen Frau aus einer brenzligen Situation helfen müssen. Sei es, dass die Person nach einem – vielleicht sogar unfreiwilligen – Coming out von der Familie oder Freunden massiv bedroht wird, oder dass sie vielleicht sogar schon verprügelt wurde. Dann gilt es rasch zu handeln, und dazu hat das LGBT Forum Progres bereits seit 2011 eine Wohnung als Notunterkunft aufgebaut, welche damals von der Norwegischen Botschaft initiiert wurde und heute von zahlreichen internationalen, aber auch lokalen Partnern unterstützt wird. Damit soll jenen LGBTs geholfen werden, welche Opfer von Gewalt oder Misshandlung werden. Die Organisation kann sie quasi in einer Nacht- und Nebelaktion abholen und in Sicherheit bringen. Dort können sie erst mal zur Ruhe kommen, werden beraten und haben die Möglichkeit bis zu maximal drei Monate zu bleiben. Berater versuchen dann mit den Eltern oder der Familie in Kontakt zu treten, Aufklärungsarbeit zu leisten und zwischen den Parteien zu schlichten. Und glücklicherweise ist das bislang fast immer auch gelungen. Denn wie praktisch überall ist die grösste Angst der Familie jene, was die Anderen denken könnten. Hat man diese Befürchtungen erst mal überwunden und ihnen aufgezeigt, dass sie ihr Kind für immer verlieren können, wenn sie es nicht akzeptieren, dann ist ein grosses Ziel bereits erreicht. Was es heisst, in einem solchen Land einen Gay Event zu veranstalten, erklärt uns John anhand von zwei Beispielen, der Pride, und wenn eine Gay Cruise im Hafen von Kotor mit seiner berühmten Altstadt anlegt. Zur ersten Pride legte die Polizei quasi die Innenstadt von Podgorica lahm: Drei Ringe mit Strassensperren und Sicherheitsbeamten wurden um die Pride-Route gelegt um zu verhindern, dass die potentiell gewaltbereiten Hooligans und Gegendemonstranten bis zu den Teilnehmern vordringen können. FORTSETZUNG: Bitte wenden.

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MONTENEGRO: DAS D FORTSETZUNG: Im vergangenen Jahr waren es noch zwei Ringe, und in diesem Jahr, so John, soll es sogar nur noch ein Ring sein. Unter den gegebenen Umständen, ist denn auch die Zahl der Pride-Teilnehmer gering: Während es bei der ersten Pride im Jahr 2013, trotz der massiven Gefahr, noch rund achtzig LGBTs waren, so nimmt die Zahl aktuell stark ab.

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Bei der Pride im vergangenen Jahr kamen zwar Botschafter und deren Mitarbeiter, Journalisten und Mitglieder anderer Menschenrechtsorganisationen in die Hauptstadt um ihre Unterstützung für die Pride zu zeigen, doch Schwule, Lesben und Transgender waren vielleicht etwas mehr als zwei Dutzend vor Ort. Wenn man dabei noch die Aktivisten und freiwilligen Helfer abzieht, dann kommt man auf noch etwa zehn Schwule, Lesben und Transgender, welche sich „freiwillig“ getrauen an der Pride mitzulaufen. Durch das grosse Sicherheitsaufgebot werden zudem die Einwohner der Stadt verärgert, da der Verkehr kollabiert und sie ihr Zuhause nicht, oder nur mit grossem Umweg erreichen können. Dies hilft wohl kaum, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu fördern. Doch wie nötig ein solches Polizeiaufgebot trotzdem ist, zeigten gewaltsame Strassenschlachten, wie sie in der Vergangenheit bereits passierten. Neben Podgorica gab es auch schon in der Küstenstadt Budva Pride-Veranstaltungen, die SeaSide Pride war damals gar die erste im ganzen Land, und Pläne, auch in der zweitgrössten Stadt des Landes, in Nikšic, eine Demonstration abzuhalten, wurden jedoch mit einem Verbot belegt. Diesbezüglich hat das LGBT Forum Progres jedoch eine Klage eingereicht, und eine entsprechende Entscheidung vom Verfassungsgericht sollte demnächst bekannt gegeben werden. Anders, aber nicht minder Tragisches, spielt sich ab, wenn eine Gay Cruise die bei Touristen sehr beliebte, montenegrinische Küstenstadt Kotor besucht. Die Polizei erhöht ihre Präsenz stark und sichert die Eingänge in die von einer historischen Stadtmauer umgebene Altstadt, so dass sich die schwullesbischen Besucher des Kreuzfahrtschiffes, abgeschirmt von der Öffentlichkeit, in der Stadt tummeln können.

Statt das Problem der latenten Homophobie konsequent anzugehen, wird das Thema, hier sogar tatkräftig, vor der Öffentlichkeit versteckt. Ähnlich verhält es sich in Bezug auf die HIV/Aids-Prävention: Die Bedürfnisse der LGBT-Community werden ausgeblendet, und die Probleme werden selbst von der Regierung negiert. Die Neuinfektionen bei HIV und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten im Land ist enorm, doch von der Regierung wird Gegenpropaganda betrieben. So liess etwa der Gesundheitsminister erst Mitte Mai verlauten, dass die HIV-Neuinfektionen stagnieren würden. Dies entspricht wohl nicht ganz der Wahrheit, wie uns John erklärt. Alle Ärzte, mit denen das LGBT Forum Progres in Kontakt steht, berichten das genaue Gegenteil, nämlich ein noch nie dagewesener Anstieg bei den Neuinfektionen. Woran das liegt, weiss selbst John nicht genau: Zum einen aber sicherlich daran, dass es weder in den Schulen noch via Medien eine sexuelle Aufklärung gibt. Viele wissen nicht mal, wie Babys gemacht werden, geschweige denn, wie und weshalb man ein Kondom benutzt. Das selbe gilt bei den Schwulen. Sie wissen nicht, wie Analsex funktioniert, wie man sich vorbereitet, wie man es geniessen kann und vor allem, wie man sich schützt. Man verteile tausende Kondome und Gleitmittel, doch offenbar werden sie einfach nicht verwendet. Dies hat wohl auch mit der verbreiteten Sexarbeit zu tun. Die Wirtschaft läuft schlecht und um


OPPELTE SPIEL DER REGIERUNG sich finanziell über Wasser halten zu können, verkaufen viele Männer ihre Körper für Sex, ungeschützten Sex. PeP, eine HIV-Postexpositions-Prophylaxe, welche nach Risikooder Notsituationen innerhalb von 48 Stunden während vier Wochen eingenommen werden muss, gibt es praktisch nicht. Aufgrund des hohen Preis, so John weiter, kann sich in Montenegro ohnehin kaum jemand ein solches Medikament leisten. Die Politik verschliesse derweil die Augen, die Neuinfektionen nehmen rasant zu und es werde immer schwieriger überhaupt noch dagegen ankämpfen zu können. Bald gibt es nur noch die Möglichkeit, quasi den Nationalen Notstand auszurufen. Bis dahin gibt es weder Aufklärungsnoch Stop-Aids-Kampagnen, denn die Regierung will das Problem gar nicht erst sehen. John und seine Organisation prüfen daher verschiedene, neue Möglichkeiten, um den Anstieg an HIV-Neuinfektionen irgendwie eindämmen zu können. Bis dahin ist quasi jeder auf sich alleine gestellt. Auf dem Papier kann Montenegro in gewissen Bereichen gar als fortschrittlich bezeichnet werden, zwar gibt es noch kein Partnerschaftsgesetz und Marriage Equality ist per Verfassung verboten, doch etwa in Bezug auf den Diskriminierungsschutz liegt das Land sogar vor der Schweiz. Aber eben, auf dem Papier: Im Alltag und in der Praxis sieht es leider anders aus. Von der Regierung gibt es zwar Support, man will schliesslich der Europäischen Union gefallen, damit man ebenfalls bald beitreten darf, doch die Unterstützung aus der Politik bleibt oberflächlich und die getroffenen Massnahmen bleiben wirkungslos bei solch überbordender Homo- und Transphobie. Dies ist, so John, denn auch vor allem in der Aufklärung begründet, welche nicht vorhanden ist. LGBTs werden als etwas Fremdes angesehen, das hin und wieder mehr Rechte fordert, und Homosexualität wird auch nicht an den Schulen thematisiert. Selbst die Medien nehmen diesbezüglich ihre aufklärerische Aufgabe nicht wahr, sondern schreiben nur, wenn jemand attackiert wird, oder wenn sonst etwas schlimmes passiert. Ebenso fehlen im Land die Vorbilder, welche sich positiv auf das Ansehen innerhalb der Bevölkerung auswirken könnten.

Die Diskrepanz zwischen der offiziellen Haltung der Regierung und den vorhandenen Gesetzen, mit der tatsächlichen und gefühlten Homophobie im Land zeigt sich jeweils auch im jährlich von ILGA Europe veröffentlichten Rainbow Europe Index. Dort liegt Montenegro nur gerade ein Platz hinter der Schweiz, nämlich auf Platz 23. Dies führt zu teils schockierenden und absurden Situationen, erklärt uns John. So kam etwa im vergangenen Jahr eine Gruppe von LGBT-Flüchtlingen aus Zentralamerika, die meisten aus Kuba, nach Montenegro um Asyl zu beantragen, da sie gehört haben, dass Montenegro ein sicheres Land für Schwule, Lesben und Transgender sei. Erst dann hat auch das LGBT Forum Progres erfahren, dass das montenegrinische Aussenministerium tatsächlich diese Politik verfolgt und sich gegen aussen als LGBT-freundlich zeigt. Rund die Hälfte dieser Flüchtlinge wurde schliesslich sogar aufgenommen, doch sie erhielten weder eine Ausbildung, noch Sprachkurse, sondern, sie sind nun völlig auf sich alleine gestellt und versuchen so ihr Leben irgendwie zu meistern. Seither sind weitere Flüchtlinge gekommen, doch niemand kümmert sich um sie, selbst wenn sie HIV-positiv sind, erhalten sie die nötigen Medikamente nicht rechtzeitig. Erst als die Organisation den öffentlichen Druck erhöhte, wurden endlich die wichtigen Medikamente zur Verfügung gestellt. In die andere Richtung ist es leider um einiges schwieriger: Obwohl zahlreiche LGBTs roher Gewalt und massiver Diskriminierung ausgesetzt sind, ist es für sie kaum möglich im Ausland Asyl zu beantragen. Der erste schwule Mann, der sich in Montenegro geoutet hat, hat es noch drei Jahre im Land ausgehalten, bis er förmlich nach Kanada flüchten musste. Er erhielt dort Unterschlupf und sein Asylantrag wurde genehmigt. Doch das war im November 2013. Anfangs 2014 kehrte sich das Blatt dramatisch und Montenegro wurde als sicheres Herkunftsland eingestuft, nicht zuletzt auch deshalb, weil sich die Regierung aufgrund der Beitrittsverhandlungen mit der EU einmal mehr im besten Licht darzustellen versucht. Seither werden sämtliche Asylanträge im Ausland abgelehnt, ausser man kann

tatsächlich beweisen, dass man von der Regierung verfolgt wird. Selbst wenn man mehrmals verprügelt wurde, und dies anhand von Polizeiberichten belegen kann, kriegt man nun kein Asyl mehr in jenen Ländern, welche zuvor explizit Homosexuelle aufgenommen haben.

In Johns Augen ist es schwierig, in Montenegro für die LGBT-Community etwas zum Positiven wenden zu können.

Zu verfahren ist die Situation, die Regierung spielt zu sehr ein doppeltes Spiel und die Gefahr ist für viele Schwule, Lesben und Transgender zu gross, als dass sie sich öffentlich outen wollen um mitanzupacken und um die Community vorwärts zu bringen und sichtbarer zu machen. Dass der Hass und vor allem die physische Gewalt gerade von der jungen Generation ausgeht, im Alter zwischen 15 und 25, arbeitslos, ein von den Eltern finanziertes Leben und einfach schlicht unzufrieden mit der Gesamtsituation im Land, macht es nicht eben einfacher. Viele, welche die Bewegung getragen haben, welche sich für ihre Rechte stark gemacht haben, sind vor 2014 ins Ausland gegangen um sich selber sein zu können. Und wenn jemand, der die Gay Community mitaufgebaut hat, der ein Netzwerk initiiert hat, der für seine Rechte gekämpft hat, sagt, dass er aufgibt, dann weiss man, dass es wirklich schlimm um das Land stehen muss, so John. Er selber sieht sein Leben früher oder später ebenfalls fern von Montenegro. Er hat bereits in den USA gelebt, und dass habe sicherlich auch dazu geführt, dass er umso lieber wieder im Ausland leben würde. Auf der anderen Seite hingegen, sei er sich auch einer Verantwortung bewusst, Montenegro zu verändern, denn es gebe immer weniger Menschen im Land, die tatsächlich etwas bewegen möchten. Er könne auf sein Team zählen, sie seien mehr eine Familie als nur Arbeitskollegen, und so lange dies so gut funktioniere und sie immer noch irgendwie vorwärts kommen, werde er weiter kämpfen. Dass er seine Heimat einmal verlassen werde, sei klar, doch dann wäre es mehr aus Karrieregründen. Er stelle sich vor, etwa für eine Institution innerhalb der Europäischen Union zu arbeiten, um auf diese Weise die Missstände in seiner Heimat weiter anzuprangern und allenfalls auf dieser Ebene etwas für die LGBT-Community in Montenegro bewirken zu können... 11


HOT LATINOS... Nr 1: MALUMA

Bei uns noch nicht so bekannt, doch muss man diesen Sommer mit ihm rechnen. Der Beau scheint auch mit der LGBT-Community keine Berührungsängste zu haben, schliesslich hat Ricky Martin mit ihm den Song „Vente Pa Ca“ veröffentlicht, welcher in Spanien im Jahr 2016 ein Sommerhit und ein ganzes Jahr in der dortigen Hitparade anzutreffen war. Maluma ist die ultimative Latin-Sensation der vergangenen zwei Jahre. Er ist mit mehr als 32 Millionen Instagram-Followern der populärste männliche Latin-Künstler in der Social Media-Welt. Neben Hits „Chantaje“ (mit Shakira) und „Felices Los 4“ bestach er zuletzt mit internationalen Kollaborationen mit Künstlern wie BURNS oder Jason Derulo, mit dem er die offizielle Coca Cola-Fussball-WM-Hymne 2018 „Colours“ eingesungen hat. Seine Single „El Préstamo“ erschien bereits im März und war der letzte Vorbote auf das nun erscheinende dritte Studioalbum des gebürtigen Kolumbianers: „F.A.M.E.“ - die Buchstabenkombination steht für die Wörter „Fe“ (= Glauben), „Alma“ (= Seele), „Música“ (= Musik) und „Esencia“ (= Lebensessenz) und spielt mit dem englischen Wort „Fame“, also Ruhm, von dem Maluma gar nicht allzu wenig hat. Zur Veröffentlichung seines Albums am 18. Mai 2018 wird er seine ausgedehnte US-Tournee mit einer riesigen, ausverkauften Show in Miami beenden. Im Oktober können wir dann Maluma auch endlich wieder in der Schweiz live erleben: Am 5. Oktober im Hallenstadion Zürich. Auf dem Album sind neben seiner Hits „Felices Los 4“, „Corazón“ und „El Préstamo“ auch einige Features zu finden. Neben Jason Derulo („La Ex“) sind auch Malumas Freunde Timbaland („La Declaración“) und Prince Royce („Hangover“) zu hören.

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Nr. 2: LOCO ESCRITO

Diese Augen…dieses Lächeln… Bei dem 26-jährigen Zürcher stimmt jedoch nicht nur die sexy Hülle – der Mann ist ein Musikgenie! Mit seinem letztjährigen Hit „Sin Ti“, holte Loco Escrito Gold in der Schweiz und das Video dazu wurde über 2 Millionen Mal auf Youtube angeschaut. In den letzten zehn Jahren gingen zwei EPs, ein Album sowie zahlreiche Singles und Videos auf sein Konto, von Rap über Reggaeton bis hin zu Pop. Diesen Sommer dürfen wir uns über einen weiteren Latin-Smasher freuen: Die neue Single „Adiós“ des Schweiz-Kolumbianers bietet mitreissenden Pop-Reggaeton und bringt jede Hüfte in Schwung – und das Blut in Wallungen. Von diesem Schönling möchten wir auf jeden Fall nicht nur mehr sehen, sondern auch mehr hören.

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Nr. 3: RICKY MARTIN

Mit dem Erfolg von Superhits wie „María“ (1995) und der weltweit erfolgreichen Fussball-WM-Hymne „La Copa De La Vida“ (The Cup Of Life, 1998) gelang Ricky Martin der Aufstieg zum Weltstar. Bisher hat Martin 55 Millionen Alben und acht Millionen Singles weltweit verkauft.

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Die 10 heissesten Latino-Sänger: Sex sells, und wenn die Musik auch noch heiss ist, dann sind meistens Latinos am Werk. Unser Team hat sich in der Welt der Latino-Sänger umgesehen und für euch die zehn Schönsten auserkoren.

2010 war ein wichtiges Jahr für den schönen Latino: Endlich hatte er den Mut für sein Coming Out gefasst, nachdem er auf Drängen seiner Berater jahrelang ein Geheimnis um seine sexuelle Orientierung gemacht hat, um weibliche Fans nicht zu verlieren. Im Jahr darauf bekam Ricky durch die spanische Regierung die spanische Staatsbürgerschaft verliehen, damit er seinen Lebensgefährten Carlos González heiraten konnte. Im November 2016 gaben Ricky Martin und Jwan Yosef ihre Verlobung bekannt. Im Januar 2018 wurde schliesslich geheiratet. Ricky hat nun auch bereits ein neues Kapitel in seiner Karriere aufgeschlagen: In der dritten Staffel der Fernsehserie American Crime Story ist Ricky Martin als Antonio D‘Amico zu sehen, der Lebensgefährte von Gianni Versace. Dufte! Und auch musikalisch gab es Neues: Am 23. Februar erschien seine Single „Fiebre“ feat. Wisin & Yandel.

Nr. 4: JESUS LUZ

Der - wahrscheinlich schönste - Ex von Madonna ist neben dem Modeln, zum Beispiel für Dolce und Gabbana, auch DJ. Er hat „Dubspot“, eine DJ-Schule in New York City besucht, und produziert auch eigene Tracks, ein bisschen im Stil à la David Guetta. Nicht wirklich ein Latino-Sänger, aber bei dem Aussehen muss man mindestens ein Auge zudrücken.

Nr. 5: ENRIQUE IGLESIAS

Seine Mutter ist die ehemalige, philippinische Schönheitskönigin Isabel Preysler. Das färbt ab… Auch seine Karriere kann sich sehen lassen: Über 100 Millionen Tonträger hat er weltweit verkauft, und in den US-Latin-Charts hat er unzählige Mal die Spitze erklommen. Viele Ladies und Gentleman würden ihn bestimmt nicht von der Bettkante stossen. Etwas Neues für Augen und Ohren gibt es seit dem 3. Mai: Dann wurde seine neue Single „Move to Miami“ feat. Pitbull veröffentlicht.

Nr. 6: PRINCE ROYCE

Der Schöne von Nebenan: Seine Karriere begann mit einer englisch-spanischen Version des Klassikers „Stand by Me“ von Ben E. King mit der er in die Top Ten der amerikanischen Latin-Charts kletterte. Seither ging es stetig bergauf mit seiner Karriere. Inzwischen konnte er sogar bereits erfolgreiche Singles mit Weltstars wie Jennifer Lopez und Shakira auf seinem Konto verbuchen.

Nr. 7: RESIDENTE

Residente mag hierzulande nicht jedem ein Begriff sein, dabei ist der Sänger schon seit sehr langer Zeit eine immense Grösse in der Latin-Musikwelt. Der Sänger, Rapper, Songwriter, Produzent, Filmemacher und politische Aktivist ist vierfa-

cher Grammy- und 24-facher Latin Grammy-Preisträger (mehr als jeder andere Latin-Artist) und der Gründer der legendären Rap Gruppe Calle 13. Neben seinem Einsatz für Frieden und humanitäre Angelegenheiten, zeigt er sich in diesem Jahr von einer ganz anderen Seite. „Sexo“ (zusammen mit Dillon Francis) heisst seine neue Single – stark sommerhitverdächtig! Unbedingt auch den Videoclip dazu anschauen!

Nr. 8: JUANES

Der Durchbruch gelang ihm 2005 mit der Single „La camisa negra“. Vor allem erfolgreich ist er in den US-Latin-Album-Charts: Seit 2002 platzieren sich seine Alben entweder auf Platz 1 oder auf Platz 2. Er verkaufte weltweit über 15 Millionen Tonträger, und seit er sich die Haare kurz geschnitten hat, ist sein Sex-Appeal gestiegen… Camisa ausziehen!

Nr. 9: ROMEO SANTOS

Bekannt hierzulande ist er als Mitglied der Band Aventura, welche mit „Obsesión“ in der Schweiz 2003 einen Nummer-Eins-Hit landete. Nach der Auflösung der Band hat er eine Solo-Karriere gestartet. Vor allem in den USA läuft es gut für ihn: Inzwischen hat er über 8 Millionen Verkäufe vorzuweisen. Sein exotisches Aussehen verdankt er seinen Eltern, denn Romeo Santos ist Sohn eines Dominikaners und einer Puerto Ricanerin, er wuchs aber in New York auf.

Nr. 10: MARC ANTHONY

Für die, welche lieber einen Mann mit etwas Lebenserfahrung haben: Marc Anthony wird im September fünfzig und ist noch immer ganz knackig. Der Ex von Jennifer Lopez hat auch sicherlich etwas Luxus in der Freizeitgestaltung anzubieten: Mit über vierzig Millionen verkauften Platten dürfte wohl einiges an Fun-Faktor möglich sein. Tipp: Du darfst aber in der Öffentlichkeit nicht zu sexy auftreten. Das war scheinbar ein Mitgrund für die Trennung von J’Lo… Text: Luis Photos: 1) Sony Music / 2) by Christoph Köstlin / 3) by Nino Munoz / 4 ZVG Press / Pic 5) Universal Music / 6) by Denis Leupold / 7) by Eduardo Pavon / 8) by Universal Music / by by Alex Cancino / 10) Sony Music

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MUSIK-TALK

Reviews, Interviews und Wettbewerbe: www.gay.ch/musik

Text: Luis / Foto Ray Drma: Luis / Foto Lilly Martin: Dawna Mueller

FUNK/NEO-SOUL: RAY DRMA Sexyness lässt grüssen

BLUES: LILLY MARTIN Ihre Hommage an Jimmy

Der Sound vom Duo Ray Drma - Sänger und Gitarrist Gianluca Del Re und Drummer Seba - ist funky, soulig und ihre Songs entstammen der Sexualität, dem Liebeskummer und ihrer Suche nach Identität und Wurzeln als Secondos in der Schweiz. Ihr Debüt-Album heisst „Exklusive“ und, bis auf den letzten Track, leitet eine weibliche, sexy Stimme den Song ein. Gespickt ist das Album von präzisen und technisch hochwertigen Sound-Kompositionen im Stil von Neo-Soul und Funk, welche sich im Einklang mit Gianlucas warmer und starker Stimme in ausdrucksstarken Songs entladen und verraten lassen, dass hinter Ray Drma zwei erfahrene Musiker stehen, die nicht erst seit gestern zusammen Musik machen, sondern seit über zehn Jahren. Seba kokettiert bei der Frage, welchen Bezug er zu Gays hat: „Ich treffe mich gerne mit schwulen Männern. Ich habe ein Flair für Gays. Ich mag das androgyne und hasse den stereo-typischen Macho-Mann.“ Ebenso überraschend ist seine Einstellung zum Eurovision Song Contest, denn viele Künstler fürchten sich durch eine Teilnahme am Wettbewerb ihr Image zu versauen: „Da müssen wir unbedingt hin. Ich glaube, wir machen das nächste Jahr mit…“ Das Duo steht gerne auf der Bühne und dieses Jahr freuen sie sich besonders auf das Openair St. Gallen: „Da wir selber aus St. Gallen kommen, ist das für uns ein grosser Moment, dort auf der Bühne zustehen. Wir hoffen sehr, dass wir das nächste Jahr das Open Air eröffnen dürfen.“ Mehr Infos findest du unter: www.raydrma.com ------------------------------------------------------------------------

SCHLAGER: FEUERHERZ 2 CDs zu gewinnen Die Mischung aus Boy-Band und Schlager ist in dieser Art einmalig. Nach unzähligen gefeierten Shows und Auszeichnungen, haben Dominique, Matt, Karsten und Sebastian genug Erfahrung, um 2018 ihr bisher persönlichstes Album „Feuerherz“ mit 12 coolen Schlager-Songs abzuliefern. Möchtest ein Album von den vier Jungs gewinnen? Dann sende eine Email mit dem Vermerk „Feuerherz“ an info@gay.ch.

„Die Christopher Street war just um die Ecke, wo ich mit meiner Mutter gewohnt habe…“ Lilly Martin gehört zu den markantesten Stimmen und charismatischsten Künstlerinnen der Blues & Soul-Musikszene. Sie hat einem wichtigen, inzwischen verstorbenen Freund ein Lied gewidmet. Weil er sich nie outen konnte und weil sie sich heute noch fragt: „Hätte ich mit etwas Nachdruck etwas bewirken können?“ Anfangs 2018 hat Lilly Martin eine musikalische Reise in ihre Vergangenheit gewagt, welche auf ihrem Album „Minetta“ - eine kraftvolle Kombination aus Grossstadt-Blues und honigsüssem Soul - zu hören ist. Die Songs erzählen persönliche Geschichten von ihrer urbanen Vergangenheit, von Liebe und Verlust. Der letzte Song „Runway“ handelt vom Verlust eines besonderen Freundes – Jimmy. Mit ihm sass sie nächtelang bei der Landebahn vom Flughafen und sah den Flugzeugen beim Starten und Landen zu: „Wir hatten eine sehr starke Bindung, ohne dass da eine sexuelle Komponente existierte. Wir konnten uns alles erzählen. Fast alles… Denn ich wusste es längst von meiner Mam, dass er sich zu Männer hingezogen fühlt. Sobald das Thema zu „nahe“ kam, hat er komplett zu gemacht. Bamm!“ Liest man die Lyrics von diesem Track, so steht unter anderem da: „Behind your eyes I saw the truth. You almost told me what I already knew. Now I wonder why it wasn’t said. We were so close to the edge.“ Lilly’s Mutter war eine Künstlerin: Sie malte Bilder und „sie war crazy!“ sagt Lilly mit einem Augenzwinkern. Dementsprechend war das Umfeld um ihre Mam voller Künstler: „Ich kann mich nicht erinnern, dass Homosexualität jemals bei uns überhaupt ein Thema war. Wir haben einfach das Leben genossen, mit den Menschen, die um uns herum waren. Da kam es schon mal vor, dass bei uns im Wohnzimmer jemand Flamenco getanzt hat.“ So gesehen, macht sie sich noch heute Gedanken, wieso ihre Offenheit ihren Freund – er starb 2005 - nicht dazu bewegen konnte, sich zu outen. Aber das lag sicherlich auch daran, dass er aus Kuba stammt, eine Frau hatte und sich wohl die sexuelle Anziehung zu einem Mann nicht eingestehen konnte. Er wollte ausserdem auch seine konservative Familie schützen. Das respektiert Lilly: „Aus Rücksicht zu seiner Familie, habe ich seinen Namen auf der Widmung im Booklet auf Jimmy geändert. Wahrscheinlich werden sie auch nicht vermuten, dass es in diesem Lied um ihn geht…“ Heute hat Lilly viele schwule Freunde und – verglichen mit der Zeit mit Jimmy – ist alles anders geworden: „Zu meinem Freundeskreis gehört unter anderem Philipp Fankhauser. Es ist so etwas wie ein grosser Trost, und eine Versöhnung mit dem Schmerz für den Verlust von Jimmy, wenn ich sehe, wie frei man als LGBTI-Familienmitglied heute mit seiner Liebe leben kann. Denn Liebe kennt weder eine sexuelle Ausrichtung, noch eine Hautfarbe, noch sonst etwas…“ Und so finden wir auch hierfür eine Passage im Lied „Runway“: „And then they said „gone too soon“. And ever since I’m missing you and missing our youth. Whising I had said so much more to you.“ Link: lillymartin.com 15


THE FEEL-GOOD CINE

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EMA EVENT RETURNS

N CINEMAS MammaMiaFilm.ch S O U N DT R AC K O N P O LY D O R R E C O R D S

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KULTUR: SEHEN, HÖREN, REISEN 11. Juli bis 25. August 2018

Mamma Mia! Bereits seit 15 Jahren präsentieren die Thunerseespiele jeden Sommer Musicalproduktionen aus aller Welt: Diesmal haben die Macher Mamma Mia! ausgesucht. Es wird zudem die erste Openair-Produktion des Musicals sein, und erstmals sogar auf Schweizerdeutsch. Erzählt wird die Geschichte von Sophie und ihrer alleinerziehenden Mutter Donna. Sophie möchte demnächst ihre grosse Liebe Sky heiraten – aber nicht ohne ihren Vater. Das Problem: Sie weiss nicht, wer ihr Vater ist. Angereichert wird alles mit den grossen Abba-Hits wie Chiquitita, SOS, Waterloo, Dancing Queen und anderen mehr. Dazu kommt die malerische Kulisse mit Eiger, Mönch und Jungfrau und natürlich dem Thunersee – was willst Du noch mehr... Beim Strandbad Thun, Strandbadweg 19, 3604 Thun Infos und Tickets: www.thunerseespiele.ch Di. 23. Oktober 2018, 20h 30. Oktober bis 11. November 2018

Carmen La Cubana Statt eines klassischen Orchesters spielt eine 14-köpfige Latin-Big Band: So hast Du eine der meist gespielten Opern der Welt von Georges Bizet noch nie erlebt. Temperamentvoller Tanz, vertraute Melodien, leidenschaftlicher Gesang und betörendes Flair entführen Dich ins lebendige Treiben der kubanischen Hauptstadt Havanna. Ab dem 30. Oktober feiert das erste, kubanische Musical seine Schweizer Premiere im Theater 11 in Zürich: Zwischen Sommerglut und Revolution entspinnt sich die unheilvolle Liebe zwischen der stolzen Carmen und dem Soldaten José. Mit der Verlegung nach Kuba gewinnt die legendäre Geschichte enorme Intensität und verbindet unbändige karibische Sounds, grosse Schicksalsmomente mit dem überschäumenden kubanischen Temperament. Theater 11, Thurgauerstr. 7, 8050 Zürich Infos und Tickets: www.musical.ch

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So.18. November 2018, 20h

Mø In ihrer Heimat Dänemark hat sie bereits alle Preise abgeräumt, die es überhaupt zu gewinnen gibt: Sängerin des Jahres, Album des Jahres und und und. Seit einiger Zeit bereits befindet sie sich nun auf einem wahren Siegeszug durch Europa. Im vergangenen Oktober veröffentlichte Mø überraschend ihre EP When I Was Young und eroberte mit einer gekonnten, mitreissenden Mischung aus Electro-Pop-Songs im Handumdrehen die wichtigsten Festivals und verwandelte sie in riesige Dancefloors. Am 18. November ist Mø nun wieder einmal in der Schweiz zu Gast und besucht mit ihrer Forever Neverland Tour das Zürcher X-tra. Als Support Act spielt vorher zudem Alma. X-tra, Limmatstrasse 118, 8005 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/kultur oder www.goodnews.ch

Dita Von Teese Sie ist längst viel mehr als „nur“ der sexy Burlesque-Star, davon kannst Du Dich am 23. Oktober im Zürcher Theater 11 persönlich überzeugen: Mit The Art Of The Teese feiert die Künstlerin ihre Europa-Premiere und tourt quer über den Kontinent. Vor kurzem lieferte sie ihr viel beachtetes, musikalisches Debütalbum ab, daneben ist sie als Model tätig, aber auch als Fashion Designerin und natürlich als Burlesque’s Brightest Star. Verführerisch und mit jeder Menge Glamour zieht sie das Publikum in ihren Bann, und damit will die 45-Jährige nicht zuletzt auch anderen Frauen ein Vorbild sein, indem sie die traditionellen Vorstellungen von Schönheit aufbrechen will. Theater 11, Thurgauerstrasse 7, 8050 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/kultur oder www.abc-production.ch


, GENIESSEN Jederzeit „Kultur-bereit“: Checke weitere Tipps in unserer Online-KulturAgenda, wo du auch regelmässig Wettbewerbe findest: www. gay.ch/kultur Do. 23. bis So. 26. August 2018

Pink Lake Festival Es muss nicht immer San Francisco, Berlin, Madrid oder Amsterdam sein: Das Pink Lake Festival in Pörtschach am Wörthersee lädt auch in diesem Jahr wieder zum internationalen Get Together vor österreichischer Traumkulisse. Der Wörthersee wird 2018 mittlerweile bereits zum 11. Mal zum Treffpunkt der internationalen Gay Community: Dann findet in den beschaulichen Orten Pörtschach und Velden nämlich wiederum das Pink Lake Festival statt. Vom Donnerstag 23. bis zum Sonntag, 26. August wird jeweils Nachts gefeiert und durch den Tag am See gechillt, daneben gibt’s ein vielseitiges Angebot an Wassersportangeboten, Sun & Fun-Erlebnissen und Beachgames. Auch in diesem Jahr war der Run auf die Tickets wieder enorm und alles deutet daraufhin, dass die Rekordteilnehmerzahl vom vergangenen Jahr erneut überboten werden kann. Das Pink Lake Festival wächst rasant, und dies hat nicht zuletzt mit der engen Verbundenheit mit der Region zu tun, denn Pörtschach, Velden und das gesamte Gebiet um und am Wörthersee trägt den Anlass nach Kräften mit. Das abwechslungsreiche Programm und die exklusiven Lokalitäten tragen zudem ihr übriges zum Erfolg mit bei. Als Partnerhotels des Pink Lake stehen Dir diesmal wieder das Werzer’s Hotel Velden, das Hermitage Vital Hotel, sowie das Ferienhotel Wörthersee zur Verfügung. Los geht’s bereits einen Tag vor dem offiziellen Festivalstart: Am Mittwoch, 22. August findet mit der Love Is Love in der Schlossvilla Miralago eine Poetry Slam Nacht mit anschliessender Party statt. Die perfekte Möglichkeit um sich in der wunderschönen Villa richtig auf das Festival einzustimmen. Im Schloss Leonstain, einer weiteren exquisiten Lokalität am Wörthersee, steigt am Donnerstag schliesslich die Almdudler Almrausch Party, das offizielle Opening des Festivals. Wies’n Feeling gibt’s bereits am Abend im Schlossgarten, bevor dann die Band Unter der Linde, sowie DJane Käry und DJ James Munich in der Sissy- und in der Franzl Lounge für ausgelassene Partystimmung sorgen. Auf zwei Dancefloors wird am Freitag an der Pink Lake Club Night in der Fabrik gefeiert: Bis weit in den nächsten Tag hinein wird getanzt, als ob es kein morgen gebe. Die Lokalität bietet mit all seinen Zahnrädern, Maschinenteilen und Hochöfen ein besonderes Ambiente, denn der Name Fabrik ist schliesslich Programm. Für die einfache Anreise stehen Shuttlebusse von und zum Monte Carlo-Platz in Pörtschach bereit.

Wie bereits in den Vorjahren, so stellt auch bei der Edition 2018 wieder die Boat Cruise-Party das Highlight des Festivals dar: Aufgrund der enormen Nachfrage werden gleich drei Schiffe aus der Flotte der Wörthersee-Schifffahrt in See stechen. Nach einer abendlichen Partytour werden die Schiffe danach geschickt vertaut, und damit entsteht die grösste Tanzfläche am See. Neben diesen Schwerpunkten steht Dir der neue Beachclub Pink Island auf der Blumeninsel beim Promenadenbad tagtäglich offen: Beachgames, Beachgastro, Boatshuttle, Sound und Sport sorgen für einen kurzweiligen Tag. Im Speziellen für Frauen gibt’s zudem am (L)eonbeach den Ladies Beach Club – bequem per Boatshuttle zu erreichen. Beim Musikpavillon auf der Blumenpromenade am See steht zudem der Pink Pop up bereit, der Meetingpoint für alle Infos rund um das Festival, sowie für das Check-in und Merchandising. Einem gelungen Sommer-Partyhighlight steht damit nichts mehr im Weg. Das Pink Lake Festival erreichst Du per Flugzeug über den Flughafen Klagenfurt. Von dort sind es nur noch wenige Minuten mit dem Taxi oder dem Mietauto bis nach Velden am Wörthersee. Jeweils rund 100 respektive 130 Kilometer entfernt befinden sich zudem die Flughäfen von Ljubljana und Graz. Neben der Anreise mit dem eigenen Auto halten im Bahnhof Velden auch internationale Fern- und Nahverkehrszüge. Infos und Buchung: www.pinklake.at

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PAUL KALKBRENNER

DAS NEUE PAUL KALKBRENNER ALBUM „PARTS OF LIFE“ ist schlicht und elementar – und gleichzeitig gross und voller Lebensfreude. Es ist ein zeitloses Album, das sich durch seine ursprüngliche Kraft auszeichnet.

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KINO-TIPPS & MEHR Für fleissige Kinogänger gibt es hier mehr: www.gay.ch/film Es werden regelmässig Kino-Tickets verlost.

Mamma Mia! Here We Go Again

The Happy Prince Rupert Everett hat sich über Hollywood ausgelassen, dass man als schwuler Schauspieler keine Rollen angeboten bekommt, was liegt also näher als sich gleich selber unter die Filmemacher zu begeben: Everett hat diesen Schritt nun gewagt und führte bei The Happy Prince nicht nur die Regie, sondern, er spielt auch gleich Oscar Wilde in der Hauptrolle. Doch auch sonst kann er mit einem namhaften Cast glänzen, Colin Firth, Colin Morgan und Emily Watson sind nämlich auch noch mit an Bord.

Das Cast des ersten Teils ist wieder vollständig mit dabei, und hat sogar noch sehr hohen Besuch bekommen: Niemand geringeres als Cher herself spielt nämlich – man höre und staune – die Grossmutter, und was für einen Auftritt sie dabei hinlegt. Dies on Top of Meryl Streep, Amanda Seyfried, Lily James, Christine Baranski, Julie Walters, Pierce Brosnan, Colin Firth, Stellan Skarsgård, Dominic Cooper und vielen anderen mehr.

Oscar Wilde liegt in seinem Zimmer in einer Absteige in Paris im Sterben, und dabei reflektiert er auch seine Vergangenheit. War er tatsächlich einmal der berühmteste Mann Londons? Gekreuzigt just von jener Gesellschaft, welche ihn einst angehimmelt hat?

Ein Go gab es zudem von ABBA auch für den Soundtrack, und so sind neben dem titelgebenden Mamma Mia auch Waterloo, Fernando, Dancing Queen und Thank You For The Music gesetzt. Nach Phyllida Lloyd nahm diesmal Ol Parker auf dem Regiestuhl Platz, welcher unter anderem für Best Exotic Marigold Hotel bekannt ist.

Kinostart: 24.05.18

Kinostart: 19.07.18

Love, Simon

C‘est la vie: Wettbewerb

Kaum ein Film mit schwulem Thema schlug bereits im Vorfeld derart hohe Wellen: Love, Simon eroberte die USA im Sturm und viele prominente LGBT-Aushängeschilder setzten sich persönlich dafür ein, dass besonders junge Kinobesucher den Film sehen gehen. Sie mieteten etwa gerade in den konservativsten US-Bundesstaaten ganze Kinos, um der Bevölkerung kostenlose Vorführungen zu ermöglichen, oder sie liessen keine Gelegenheit aus um über Love, Simon zu sprechen.

Die Macher von Filmen wie Intouchables und Samba - das französische Erfolgsduo Eric Toledano und Olivier Nakache - haben ihre neue Komödie als Bu-ray/DVD veröffentlicht: Im Zentrum von C‘est La Vie - Das Leben ist ein Fest, steht eine Hochzeit, bei der so gar nichts richtig gelingen will. Ein erster Kellner fällt wegen Übelkeit aus und damit nimmt das Chaos seinen Lauf und der eng getimte Ablaufplan muss alsbald komplett über Bord geworfen werden…

Die Verfilmung von Becky Albertallis Roman Simon vs. The Homo Sapiens Agenda dreht sich um, klar, Simon. Der ist schwul, doch das soll so ziemlich niemand erfahren. Doch ausgerechnet Klassenclown Martin findet es heraus und versucht ihn nun zu erpressen. Doch dies ist nicht das einzige Problem in Simons Leben: Er versucht nämlich auch immer wieder den richtigen Zeitpunkt und den richtigen Weg zu finden um endlich sein Coming Out gegenüber seinen Freunden und seiner Familie zu haben...

Wir verlosen 1x DVD und 1 x Blu-ray. Sende eine Email an info@gay.ch mit dem Betreff „C‘est la vie“-DVD oder „C‘est la vie“-Blu-ray.

Kinostart: 28.06.18 21


PARTY-AGENDA & INFOS VON GAY.CH UNTERSTÜTZTE PARTYS

JUNI

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Fr.08.06.18, 23h – SISSY THAT WALK The stage is yours: Die Bühne wird zum Laufsteg umgebaut und somit zum Hotspot des Abends mitten im Klub! Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich --------------------------------------------------

Fr.29.06.18, 23h – HELLs KITCHEN Mischpult erwärmen und Boxen einschalten, DJ heiss werden lassen. Tanzendes Partypublikum hinzufügen und mit kühlen Drinks garnieren... Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich --------------------------------------------------

Sa.21.07.18, 22h – SWISS RUBBERMEN In dieser Nacht ist Swiss Rubbermen zu Gast in der Männerzone Bar im Herzen des Kreis 4: Gemütliche, sexy Stimmung und natürlich bist Du auch ohne Gummi willkommen... Männerzone, Kernstrasse 57, 8004 Zürich --------------------------------------------------

Sa.09.06.18, 19h – ANDERLAND Die Macher von queerPlanet, OK Sébastian, Barbarella und vom GayBasel Schiff haben sich erneut zusammengetan und präsentieren gemeinsam die Anderland im Viertel: Internationale DJs, zwei Floors plus Show Acts. Los geht’s um 19 Uhr auf dem Dach, und danach geht’s im Club ab 23 Uhr weiter. Das Viertel, Münchensteinerstrasse 81, 4052 Basel -------------------------------------------------Sa.09.06.18, 23h – ONE NIGHT IN HEAVEN Den Alltag vergessen und sich von treibenden Bässen in andere Sphären tragen lassen. Freiheitsgefühl, unbeschwert sein und sich ohne Hemmungen dem Rhythmus der Musik hingeben. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich -------------------------------------------------Fr.15./Sa.16.06.18 – ZURICH PRIDE FESTIVAL Div. Locations in Zürich -------------------------------------------------Fr.22.06.18, 23h – PROM NIGHT: SHAKIRA Chantaje, La Bicicleta, La Tortura, Whenever - Wherever, Hips Don’t Lie, Don’t Bother, Waka Waka sind nur ein paar Hits von Shakira, und in dieser Nacht kriegst Du sie alle zu hören! Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich -------------------------------------------------Sa.23.06.18, 23h - DUDECUTE! Folgende Komponenten gehören zur Dudecute!-Formel: Ein süsser DJ, der für geilen Sound sorgt und ein tanzwütiges Publikum. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich --------------------------------------------------

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Sa.30.06.18, 23h – HELL ON HEELS Selten ist eine Drag-Djane so abwechslungsreich gekleidet und geschminkt wie sie: Stella Destroy - Die Drag-DJane und Ur-Berlinerin ist seit Jahren nicht mehr aus der Berliner Szene wegzudenken. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich --------------------------------------------------

JULI

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Sa.28.-Di.31.07.18 – BORDELLO SUMMER GAY FESTIVAL Bereits zum dritten Mal feiert Bordello sein Summer Gay Festival auf und am Lac Léman in Lausanne: Der Startschuss fällt am 28. Juli mit der Opening Party im JetLagClub, danach geht’s am Sonntag mit der Boat Party auf dem See weiter. Am Montag geht’s weiss zur Sache, dann heissts nämlich White Club and My House Club. Die Schaumparty am 31. Juli bildet dann auch in diesem Jahr wieder den Abschluss des Bordello Gay Festivals... Div. Locations in Lausanne -------------------------------------------------Sa.28.07.18, 23h – AVALON Mit den House-Tunes ist die Avalon ein Freudenfest für Fans guter Tanzmusik! DJ Angelo O und DJ Zör Gollin heizen den Partygästen dabei mit feinstem House Sound ein... Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich -------------------------------------------------Di.31.07.18, 23h – HIVEAHKASHA Die Premiere im vergangenen Jahr war mehr als geglückt, und so stand schnell ausser Frage, dass die Boyahkasha auch in diesem Jahr wieder das Hive entern wird – und da am nächsten Tag der Nationalfeiertag gefeiert wird, kannst Du ohne schlechtes Gewissen auch mal an einem Dienstag Gas geben. Hive, Geroldstrasse 5, 8005 Zürich --------------------------------------------------


ZUM ZURICH PRIDE FESTIVAL PARTY-AGENDA RUND UM DIE PRIDE

FESTIVAL, DEMO & MEHR

Mi. 13. Juni 2018

Zurich Pride Festival

20h - Pride Warm-up Das Offizielle Pride Warm-up findet auch in diesem Jahr wieder im Rahmen der Heldenbar im Provitreff statt... und dies erst noch bei freiem Eintritt. Provitreff, Sihlquai 240, 8005 Zürich

Fr. 15. Juni 2018

Honey Dijon, Alte Kommode, Don Ramon, Marco de Rosa, Nici Faerber, Manon, Playlove und viele andere mehr werden dort die Nacht zum Tag machen. Auch die offizielle Pride Afterhour steigt dort ab 6 Uhr... Plaza Klub, Badenerstrasse 109, 8004 Zürich Hive Club, Geroldstrasse 5, 8005 Zürich

23h – Official Pride Opening Party Gleich zwei Berliner Drag Queens übernehmen das Zepter in dieser Nacht: Bambi Mercury und Charlotte C. House stehen an der Opening Party im Heaven im Einsatz. Daneben gibt’s eine Show von Paprika. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich

23h – Free To Love Wer Progressive Trance und Psy Trance mag, der ist in der Alten Kaserne direkt am Festivalgelände beim Zeughaushof richtig. An der Free To Love spielen unter anderem Beat Herren, Bobby Bella, Artemiss und Alison auf. Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich

23h – Kiki wird 5 Nicht nur, dass die Kiki an diesem Freitag ihren 5ten Geburtstag feiert, sondern, das Label mit dem Freak-Chic-Patent läutet auch das Pride-Wochenende mit einem Soundteppich ein, der sich mit allen Wassern (ausser Weihwasser) gewaschen hat... Frieda’s Büxe, Friedaustrasse 23, 8003 Zürich

22h – GameParty – Madness Be As You Are And Be Tolerant: Die GameParty lädt zur Pride Edition Madness in die Bananenreiferei: An den Decks stehen dazu Rony Golding, Ben Manson, DJ Lovegun, Violet Green und DJT2K, und die Location bietet zudem eine grosse Rooftop-Terrasse zum Chillen. Bananenreiferei, Pfingstweidstrasse 101, 8021 Zürich

23h – Rainbow Cruise Party Schiffs-Feeling und Matrosen: Die Männerzone lädt zur Rainbow Cruise Party unweit des Pride-Festivalgeländes. Männerzone, Kernstrasse 57, 8004 Zürich

23h – Jugend Pride & Molke 7 Günstiger Eintritt und bereits ab 16: Die Jugend Pride hält auch in diesem Jahr wieder Einzug im Heaven im Niederdorf: Stella Sanchez und Jasy Pink liefern den Soundtrack und Miss Yadine eine fulminante Show. Die Einnahmen fliessen zudem direkt an die Arbeit für das Milchbüechli... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich

Sa. 16. Juni 2018 23h – The Offical Zurich Pride Party 2 Clubs – 1 Ticket: Auch in diesem Jahr feiert die Zurich Pride ihre offiziell Party wieder in zwei Clubs. Gleich eine ganze Schar an Drag-DJanes nimmt das Plaza unter ihre Fittiche: Absinthia Absolut, Bambi Mercury, Candy Crash, Vicky Goldfinger, Charlet C. House und andere mehr. Wer es soundmässig eher undergroundig mag, der wird im Hive wiederum richtig bedient.

23h – Rainbow Cruise Party DJ DeBo führt Dich an der Rainbow Cruise Party durch die Nacht: Direkt nach der Pride in der Männerzone an der Kernstrasse. Männerzone, Kernstrasse 57, 8004 Zürich

Am Freitag öffnet das Festivalgelände auf dem Kasernenareal um 16 Uhr und am Samstag bereits um 14 Uhr: Auf der grossen Wiese wird wiederum die Bühne stehen und im Zeughaushof gibt es Platz für verschiedenste Bars, Info- und Verpflegungsstände. Zudem organisiert der Dachverband Regenbogenfamilien eine Familienoase mit Hüpfburg, Planschbecken, Kinderolympiade und vielem mehr für die jüngsten Pride-Besucher.

Demonstration Am Samstag, 16. Juni, um 12 Uhr beginnt der Höhepunkt einer jeden Pride mit politischen Reden auf dem Helvetiaplatz. Der Startschuss zum eigentlichen Demonstrationszug fällt dann um 13 Uhr 30. Unter dem Motto Same Love – Same Rights führt die Route diesmal via Stauffacherstrasse über die Sihlbrücke, Talacker bis kurz vor den Paradeplatz. Danach geht’s via Bahnhofstrasse. Sihlstrasse und Müllerstrasse bis zum Festivalgelände.

Kulturprogramm auf der Hauptbühne Das Highlight am Freitag sind sicher Björn Again: Die ABBA-Coverband wurde in Melbourne gegründet und hat seither weltweit Kultstatus erlangt. Nach sagenhaften elf Jahren kehren die Vier nun endlich wieder auf die Bühne der Zurich Pride zurück. Daneben werden in dieser Nacht noch Betty From The L-Word auf der Bühne stehen, sowie Steve Bam und zahlreiche Drag Queens. Für den Samstag konnten die Veranstalter einen besonderen Coup landen: Niemand geringeres als die diesjährige Eurovision-Gewinnerin Netta Barzilai wird die Mainstage rocken. Daneben stehen auch die Berlinerin Jade Pearl Baker, sowie Jessiquoi und Dabu Fantastic im Einsatz. Als DJs sind zudem Ben Bakson und Charlet C. House vor Ort.

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COUPLE STORYS: SECHS Ob Heiratsantrag, die erste Begegnung oder eine schöne Reise: Sechs Gay-Paare aus Europa erzählen aus ihrem Leben.

DIEGO UND THIBAUT AUS FRANKEICH: GRINDR, KINO UND GRIECHENLAND Die Leute fragen uns: Wie habt ihr euch kennengelernt? Das finden wir lustig, weil wir uns auf Grindr „getroffen“ haben. Also, wenn dann die Grossmutter danach fragt, dann wird es wirklich lustig, ihr das zu erklären. In der Nacht, als wir uns „getroffen“ haben, suchten wir eigentlich nichts Konkretes. Wir haben einfach gechattet und einander „kennengelernt“. Wir haben für Stunden über alles Mögliche, jedoch besonders über Filme geschrieben, und wie wir die Arbeiten von Almodovar so sehr mögen. Physisch aber, haben wir uns da weder getroffen noch kennengelernt. Es vergingen zwei Wochen, bis es zu einem realen Daten gekommen ist, das aber eigentlich auch fast nicht zustande gekommen wäre, weil Thibaut gerade super busy mit der Veröffentlichung eines LGBTFilms in den französischen Kinos war, und ich selber arbeitete am Abschlussexamen der Universität Sorbonne in Paris. Ich habe zwar zuerst das Date per Message gecancelt, später aber dann nochmals eine Nachricht geschickt, worin stand: „F**K die Arbeit und so, lass uns treffen“. Unser erstes Date war magisch: Wir trafen uns in einem kleinen Bistro in Montmartre, ganz in der Nähe der Sacré Coeur. Dann kam das zweite und das dritte Date und hier sind wir, nach drei Jahren: Verheiratet, „crazy in love“ und bereit den Rest unseres Lebens gemeinsam zu verbringen. Heute arbeiten wir zusammen in der Filmindustrie und reisen so oft wir nur können. Wir wussten, als wir uns kennengelernt haben, dass unsere Beziehung dazu bestimmt ist, viele Abenteuer zusammen zu erleben. Reisen ist ein wichtiger Part unserer Beziehung. Es gibt uns die Möglichkeit, die Arbeit und unser geliebtes, verrücktes Paris hinter uns zu lassen. Auf 24

Reisen können wir ganz auf uns eingehen und einander geniessen. Seit dem Anfang unserer Beziehung sind wir intensiv durch Europa gereist, bis wir vor zwei Jahren an Thibauts Geburtstag nach Athen geflogen sind, und so Griechenland entdeckt haben. Wir haben uns in dieses Land verliebt und sind ein Jahr später zurückgekehrt, zu den Inseln, um zu heiraten. Wir haben drei Inseln in zwei Wochen bereist und haben damit noch mehr Abenteuer und Erinnerungen gesammelt. Wir haben unsere Reise in Santorini beendet, jene Insel, welche wir als nichts anderes als charmant, pur und leidenschaftlich beschreiben können. Dort haben wir Kimon Kaktesis, ein talentierter Künstler – und seither ein neuer Freund – kennengelernt. Er wollte unsere Begegnung fotografisch festhalten und ist mit uns an Plätze gefahren, welche weniger frequentiert sind. Dort haben wir wunderschöne Fotos geschossen.

Natürlich werden wir auch diesen Sommer wieder nach Griechenland zurückkehren. Dieses Jahr werden wir zwei Wochen in Paros verbringen, weit weg vom vollgepackten Paris, von der Filmindustrie, und wieder mit ganz viel Zeit, nur für uns zwei. Diego (rechts) / Thibaut (Links) Photo by Kimon Kaketsis Link: instagram.com/tibo_and_diego


GAY-PAARE ERZÄHLEN JAN UND ERIC AUS DEUTSCHLAND: DIE ERSTE GEMEINSAME WEIHNACHTSZEIT

ALEX UND TOM AUS DER SCHWEIZ: ES FING MIT EINEM KLICK AUF GAYROYAL AN

Das letzte Mal, als wir verreist sind, sind wir nach Österreich gefahren, in eine kleine, schöne Stadt namens Sölden, wo wir eine kleine, romantische Hütte gemietet haben. Es war die letzte Woche Dezember und, obwohl wir schon fünf Jahre zusammen sind, so war es das erste Mal, das wir gemeinsam Weihnachten verbracht haben. Die Jahre zuvor haben wir jeweils getrennt bei unseren Familien Weihnachten gefeiert. Unsere romantische Weihnachtsfeier haben wir ein paar Tage später nachgeholt. Dieses Jahr aber, wollten wir ein neues Kapitel aufschlagen und Weihnachten zusammen verbringen.

Wer genau das Profil des anderen zuerst besuchte, ist heute nicht mehr klar. Ich kann mich nur noch daran erinnern, wie mich das Profilfoto von meinem heutigen Freund aus meiner Besucherliste auf Gayroyal anblickte. Diese grossen, blauen Augen und der silberne Bart und Haare. Ich fühlte eine gewisse Ruhe bei diesem Anblick. Ich besuchte sein Profil - einen Tag später er wieder meins. Das ging ziemlich lange so, und keiner vergab auch nur ein Smiley, Dicky oder sonst was. Ganz zu schweigen von einer Nachricht.

In der gemieteten Hütte waren wir zwei… Und Jans Eltern, und seine Schwester mit ihrem Mann… Und seine weitere Schwester mit ihrem Mann und ihrem halbjährigen Kind. Die Hütte war zwar ziemlich voll, doch das macht sie umso gemütlicher. Als es dann Weihnachtsabend war, haben wir ein feines Nachtessen gehabt, „Secret Santa“ gespielt und ein paar Flaschen getrunken… Ein paar Gläser, natürlich… Beim Trip ging es jedoch nicht vordergründig um Weihnachten, sondern ums Ski-Fahren und Fun haben. Zumindest für die anderen: Während Jans Familie seit Jahren Ski fährt, bin ich bisher noch nie auf den Brettern gestanden. Für mich waren die ersten Versuche sehr anstrengend und es hat unsere Beziehung auf eine weitere Probe gestellt. Aber der Stress hat sich definitiv gelohnt, es hat unsere Beziehung nur noch stärker gemacht. Es war eine schöne Reise gewesen mit Jan und seiner Familie und es hat die Messlatte höher gesetzt, denn nächstes Jahr sind meine Eltern an der Reihe. Es wird wahrscheinlich anders und etwas chaotischer sein, aber ich kann es kaum erwarten. Wenn du wissen möchtest, was in unserem Leben abgeht und wie nächste Weihnachten ausgehen, dann folge uns auf Instagram: instagram.com/him4ndme

Später stellte sich heraus, dass mein Freund Tom mich nicht angeschrieben hatte, da er dachte, er sei zu alt für mich. Das aus dem simplen Grund: Ich hatte eine Altersgrenze im Profil angegeben. Nun ja, dass diese Grenze mehr eine Richtlinie war, wusste er nicht. Der Altersunterschied beträgt 17 Jahre. Das Alter - was ist das schon? Es ist eine Zahl. Wenn alles passt und beide sich wohl und geborgen fühlen, ist es nur eine Zahl. Mehr nicht. Doch zu dem Zeitpunkt wussten wir das noch nicht. Nun, da ich wusste, dass die Altersgrenze bloss eine Richtlinie darstellte, entschloss ich mich, Tom anzuschreiben. Auf eine Antwort habe ich nicht lange warten müssen. So kam es, dass wir uns austauschten und merkten, dass wir uns gegenseitig sympathisch waren. Eine zeitlang schrieben wir uns, da ich in Luzern und Tom in Bern wohnte. Es war allerdings klar, dass wir uns bald sehen wollten. Bald hatten wir einen Termin gefunden und Tom fuhr zu mir nach Luzern. Ich wohnte im vierten Stock - kein Aufzug. Es klingelte. Ich öffnete die Tür und wartete. Ich hörte im Treppenhaus die Schritte und bald würde ich in diese grossen blauen Augen blicken. Ich liess die Tür zu meiner Wohnung einen Spalt offen und als Tom dann endlich da war, öffnete ich die Tür und da war er: Der magische Moment oder wie viele es nennen „Die Liebe auf den ersten Blick“. Beide standen da, schauten einander in die Augen und vermochten zuerst kein Wort zu sprechen. Als wir beide dann die Sprache wieder fanden hatten wir einen wundervollen ersten Tag unserer bis anhin 5 Jahre andauernden Beziehung. Tom (links im Bild): instagram.com/tomtomgrande Alex (rechts im Bild): instagram.com/xanolx

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GIOVANNI UND JONATHA AUS ITALIEN: WENN MAN AM WENIGSTEN DAMIT RECHNET… Triff einen Menschen, schaue ihm in die Augen und du weisst, dass sich dein Leben verändern wird... Wir waren beide in einer speziellen Lebenssituation: Mein Vater war gerade gestorben und Jonatha hat sich von seiner Frau getrennt, mit der er zwei Kinder gezeugt hat. Er glaubte, dass keiner seine Hetero-Vergangenheit akzeptieren würde, schon gar nicht jemand, der viel jünger ist als er. Um uns noch vorab kurz vorzustellen: Ich, Giovanni, 25 Jahre alt, Profi-Tänzer und wegen der Liebe zum Tanz nach Florenz gezogen. Mein Partner, Jonatha, ist 39 Jahre und dachte bis vor kurzem, er seit heterosexuell, er war verheiratet und hat zwei Kinder.

Kennengelernt haben wir uns in einem gay-friendly Pub in Florenz, wo wir gerade mit Freunden unterwegs waren. Zwei Tage danach, suchte der Frechere der beiden, also ich, den anderen über Facebook, findet ihn und lädt ihn zum Kaffee in der Stadt ein. Ich erinnere mich noch genau, dass es ein Mittwoch war. An diesem Tag hatte ich viele Prüfungen und sagte deshalb, dass ich müde sei und er zu mir nach Hause kommen soll. Zugegeben, das war etwas frech, aber wer nichts riskiert… Jonatha hat die Planänderung akzeptiert und ist zu mir nach Hause gekommen. Es gab von Anfang an eine grosse Anziehungskraft. Offensichtlich erwartete keiner von uns von vornherein die grosse Geschichte, die daraus geworden ist. Wir begannen uns häufiger zu treffen, immer öfter blieb er über Nacht bei mir zu Hause oder ich schlief bei ihm. Die grösste Herausforderung für mich war, ihm das Gefühl zu geben, dass er sich wohl fühlen kann, obwohl er diese fixe Vorstellung hatte, dass er für immer ein Single-Dad bleiben würde. Je mehr ich seine Hingabe zu seinen Kindern beobachtete, umso mehr begann ich ihn als Mensch kennenzulernen. Trotz den Kindern, fand er immer genügend Zeit für mich. Sogar, als ich nach Zypern reisen musste, um dort zu arbeiten, da ist er mir nachgereist. An Zypern erinnere ich mich vor allem an einen Moment sehr genau, nämlich als ich ihm am Telefon - ohne über die Angst nachgedacht zu haben, eventuell enttäuscht zu werden – gesagt habe „Ich liebe dich.“ Danach dachte ich: „Wer weiss, was er jetzt von mir denkt, ich bin erst 23...“ Inzwischen sind wir zwei Jahre zusammen, vor einem Monat sind wir in Florenz zusammengezogen. Wir zeigen gerne unsere Liebe und das normale Leben, das wir führen. Kurz gesagt: Schaut her, wie schön wir als Paar sind. Giovanni (oben) / Jonatha (unten) Photo by Luca Brunetti Link: instagram.com/gio_natha

STEFAN UND SEBASTIAN AUS ENGLAND: DER HEIRATSANTRAG

In den letzten neun Jahren haben wir einiges erlebt: Wir sind zusammengezogen, haben sehr viele Reisen als Gay-Paar gemacht und wir haben ein Online-Unternehmen, ein Gay Travel Blog, gestartet. Heiraten war schon ein Thema gewesen, also habe ich beschlossen, Sebastian den Antrag während unserer Reise in der romantischen, kolumbianischen Küstenstadt Cartegna zu machen. Nach einem idyllischen Tag in Cartegna sind wir in ein pickfeines Restaurant gegangen, um das Nachtessen zu geniessen. Gegen Ende des Menüs wurde ich immer nervöser, nahm Sebastians Hand und begann über unsere Zukunft zu sprechen. Ich brachte es einfach nicht fertig zu sagen: “Willst du mich heiraten?” Ich war wie gelähmt. Und so erzählte ich ihm, wie wichtig er mir sei, wie vital unsere Beziehung sei und wie wir das ausbauen könnten… Ich weiss nicht, ob es die Nerven waren, oder dass so viele Menschen in diesem Raum waren, welche ein Gay Paar anschauen… Ich wurde immer formeler und scheuer und bekam einen roten Kopf.

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PATRIC UND YVES AUS DER SCHWEIZ: DAS ERSTE MAL IN GOZO 4 Tage unberührte Natur, schroffe Landschaften, liebliche Buchten, steile Abgründe und das Meer in unterschiedlichsten Blautönen von dunkelblau bis mint-grün. Lange Wanderungen an der Küste ohne Mitmenschen, und einem Schatz voller wunderschöner Momente und Erlebnisse füllen unsere gemeinsamen Taschen. 07.00 Uhr – Wir im lokalen Bus auf dem Weg zur Fähre. Der Fährhafen war gefüllt mit Locals und die Überfahrt war schon ein Erlebnis mit der Vorfreude auf die erste Wanderroute von 21 Kilometer. Von Mgarr über Ta Cenc und Xlendi bis nach Victoria. Dabei sahen wir die höchsten Klippen (150m), verlassene Brücken, Strassen und Felder und wüstenähnliche Landschaften. Dabei hatten wir unseren Spass bei den

abwechslungsreichen Locations den einen oder anderen Shoot zu machen um tolle Bilder zu kreieren. Xlendi – der ehemalige Badeort nur für Frauen – war sehr charmant und bei Spaghetti, Pizza und Bier liess es sich ungemein gut die Sonne geniessen, bevor wir den letzten Anstieg nach Victoria (Rabat) in Angriff nahmen. Auch bei der Zimmersuche sind wir nicht verzweifelt und haben die Ruhe bewahrt und lustige Szenarien durchgespielt. Diese Nacht war stürmisch und wunderschön, der Himmel hat alles gegeben. Zweiter Tag und weitere 21 Kilometer an Klippen, Dwjera Bay, vielen Auf- und Abstiegen und den wunderschönen Salt Pans bis zum Ziel nach Marsalforn. Viele Fotos von Landschaften gab es auch auf dieser Tageswanderung, uns in klassischen und springenden Posen und ein Bubblebutt durfte auch nicht fehlen. Und auch der zweite Tag endete mit einem herrlichen Essen und einer guten Flasche lokalem Wein - Leben wie Gott in Frankreich. Der dritte Tag startete mit einer entspannten Wanderroute mit vielen Buchten und Höhlen. Viele wunderschöne Strände mit rotem, weissen und braunem Sand eingebettet zwischen schroffen Klippenformationen. Auch wenn nicht wirklich Badewetter war, mussten wir am ersten Strand die Hüllen fallen lassen und uns in die Wellen stürzen. Zu zweit macht das natürlich viel mehr Spass als alleine und so verursachte jeder Kuss noch mehr Hühnerhaut, wenn man die kalte Wassertemperatur bedenkt. Der Weg zur letzten Badestation führte über wunderschönes, idyllisches Land mit Obstgärten in ein kleines Tal und endete mit einem Blick ins türkisblaue, glasklare Wasser. Davor ein kleiner Wendeplatz mit 10 Toren, alle in unterschiedlichen Farben. Die perfekte Kulisse um uns erneut zu verewigen. Gesagt, getan – und so entstand unser herzliches Foto – eine Liebe auf Grün. Das Wasser war kalt und trotzdem fühlte es sich zusammen warm an und so klar, dass alles gesehen werden konnte, über wie unter dem Wasser. Man hat sich danach selten so frei und rein gefühlt wie nach diesem Bad.

Schliesslich rettete Sebastian die Situation. Er nahm meine Hand, schaute mir in die Augen und sagte: “Stefan, versuchst du mir gerade einen Heiratsantrag zu machen?” Ich antwortete nervös: „Ja, das versuche ich gerade. Also… Was meinst du? Willst du mich heiraten? Ich sah in Sebastians Auge eine Träne. Er war sehr gerührt, dass ich die Initiative ergriffen habe und dass ich dabei so nervös war. Er antwortet: „Ja, mein Schatz, natürlich möchte ich dich heiraten.“ Trotz meiner scheu in dieser Situation, war es ein sehr schöner Augenblick. Wir haben uns geküsst und die Arme genommen und uns tief in die Augen geschaut. Wir wussten: Der nächste Teil unserer Beziehung wird mit noch mehr schöner Spannung erfüllt werden. Sebastian (links) / Stefan (rechts) Photo: Nomadic Boys engaged in Cartagena Colombia Link: nomadicboys.com

Der Tag endete erneut wie Gott in Frankreich, nur dass wir in einem Farmhaus in Qala waren. Gutes Essen, guter Wein und ein charmantes Zimmer im maltesischen Stil hat alles abgerundet. Ein erneuter Sturm brach herein und dennoch haben wir in der Geborgenheit des Anderen die Nacht genossen. Nach einer stürmischen Nacht war die Luft am Folgetag gefüllt von Frische und so starteten wir in den letzten Tag dieser wegweisenden Wanderung. Frisch im Herzen und weniger Frisch in den Beinen, erreichten wir zum Schluss noch den Ahrex Point – ein riesiges Loch aus versteinerten Korallen. So endete unsere kleine Wanderung auf dem maltesischen Atoll. Dabei haben wir viele schöne, lustige, anstrengende, ausgelassene und prickelnde Momente genossen, welche wir auf keinen Fall missen wollen. Trotz 24 Stunden, 4 Tagen und 66 Kilometer Fussweg haben wir uns nicht entzweit, sondern, es hat uns nur noch mehr zusammengeschweisst. Patric (links) / Yves (rechts) Bild: Eine Liebe auf Grün instagram.com/patrickmusic

COUPLE STORYS 27


SANS SERIF Er lässt Menschen und Buchstaben in seinen Bildern verschmelzen. Im Zusammenhang mit unserem Instagram-Projekt #wegaylike präsentieren wir euch dieses Mal Bilder von einem Künstler aus Israel.

Sans Serif ist ein einmaliges Bild-Projekt, das vor vier Jahren gestartet wurde. Hinter diesem Projekt steht ein Graphic Designer, der schon früh mit Fotografie in Berührung gekommen ist: „Mein Vater war Fotograf und ich bin mit Foto-Kameras gross geworden.“ Inzwischen hat er mit 80 Tänzern und Models aus 22 Ländern von allen Kontinenten, ausser der Antarktis, zusammengearbeitet: „Die Leute schreiben mich auf Instagram an oder über Seiten, wo meine Bilder gezeigt werden. Es sind Menschen, die nach Tel Aviv kommen, um zu arbeiten oder um Ferien zu machen. Einer der wichtigsten Aspekte meiner Arbeit ist es, kreative Leute zu treffen, mit ihnen zu reisen und in Kontakt zu bleiben, wenn sie wieder nach Tel Aviv kommen oder wir treffen uns in anderen Ländern.“ Über sich sagt er: «Ich bin ein Graphic Designer, der eine Passion für Typografie und Contemporary Dance hat, und der versucht, die Disziplin von Kunst zu brechen, indem der Körper als Buchstabe und Buchstaben als lebendige Kreaturen visualisiert werden. Buchstaben werden meistens für einen Text oder ein Bild eingesetzt, ich wollte die Buchstaben jedoch als Mittelpunkt des Bildes setzen, wie auf einem Poster.“ Auf den Projektnamen angesprochen, meint er: Sans Serif ist in der Typografie eine Bezeichnung 28

für Buchstaben ohne Dekoration, also ohne „Serif“; sie sind einfach und clean. „ Zu den Buchstaben kommt er ohne grossen Aufwand: „Ich entwickle für Kunden Schriften. Die Buchstaben stammen von Herstellern von Schriften und Leuchtschriften, oder ich finde sie auf Flohmärkten.“ Auch bei den Locations muss er nicht lange suchen: „Israel ist klein und hat eine grosse Vielfalt an Locations. Im Norden sind Wälder und Flüsse anzutreffen, im Süden gibt es Landschaften, die auf dem Mond sein könnten – und das Tote Meer und der Red Canyon liegen ebenfalls im südlichen Teil des Landes. Frühling und Sommer dauern zwischen 8 und 9 Monate: So kann man quasi das ganze Jahr durch draussen arbeiten.“ Die Freude an seinem Projekt ist unübersehbar: „Ich fühle mich privilegiert, mit so vielen kreativen Menschen an solch schönen Ort arbeiten zu dürfen. Es gibt Momente, die bleiben unvergessen. Einmal habe ich ein Shooting am Toten Meer gemacht, während dem Sonnenuntergang. Mein Partner hat uns begleitet. Es war magisch zu sehen, wie die Sonne hinter den Bergen unterging. Die Bilder, welche dabei entstanden sind, sprechen für sich.“ Link: www.instagram.com/sansserifit


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polyamorie

TALK IN BASEL Seit Jahren prägen die zwei Powerfrauen Maggie Kaenel und Rebecca Henzler alias DJ Taylor Cruz die Basler Gayparty-Szene. Mit ihrer queerPlanet haben sie seit diesem Jahr im Kleinbasler Parterre ein neues Zuhause gefunden. Als Teil vom Kollektiv Anderland laden sie am 9. Juni zur Folgeveranstaltung vom legendären GayBasel Schiff ins Viertel. gay.ch hat die zwei in der Zischbar getroffen.

Hier in der Zischbar seid ihr oft anzutreffen, was bedeutet euch die Basler Szene? Sehr viel. Gerade die Zischbar ist ein zweites Wohnzimmer, man trifft jederzeit auf bekannte Gesichter und der Charakter der Zischbar ist völlig unkompliziert. Überdies schätzen wir das vielseitige Angebot der Basler Szene, wiewohl uns nicht alles entspricht. Was spricht euch an, was nicht? Wir lieben Parties mit einem Qualitätsbewusstsein und solche mit tanzbarer Musik, da wir selber gerne tanzen. Das wird allerdings nicht überall geboten. Wie hat sich die Basler Szene über die Jahre verändert? Die Frauen waren früher deutlich öfter und mehr im Ausgang anzutreffen. Die Musik war früher einheitlicher, heute sind die Anlässe musikalisch schubladisiert, was die Szene etwas auseinanderreisst. Zudem haben die verlängerten Öffnungszeiten nicht nur Positives gebracht. Alles verschiebt sich nach hinten, was schade ist. Was am meisten fehlt, ist ein eigenes Lokal von der Szene für die Szene. Überdies vermissen wir in Basel Parties mit internationaler Strahlkraft. Von dir, Maggie, weiss man, dass du früher auch politisch sehr engagiert warst. Warum hältst du dich heute eher zurück? Maggie: Die LGBT-Thematik, die mich persönlich betrifft, stiess auf wenig Gehör und Unterstützung, das Geben und Nehmen war zu einseitig. Zudem finde ich die Intrigen und Seilschaften innerhalb der Politlandschaft sehr krass und oftmals an der eigentlichen Sache vorbeizielend, von aussen her gesehen ein echtes „Kasperlitheater“. Deswegen habe ich mich zurückgezogen und betätige mich stattdessen als LGBT-Aktivistin. Durch die Bookings von DJ Taylor Cruz seid ihr auch ausserhalb Basels unterwegs. Was ist anderswo anders? Rebecca: Im Ausland werde ich wie ein

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Star-DJ angekündigt, empfangen und geschätzt, während im eigenen Land die Anerkennung auch da ist, aber als eine von hier ist die Wahrnehmung anders. Im Ausland habe ich eine grosse Fangemeinde, die meine eigenen veröffentlichten Tracks und Remixes kennt, da diese von den internationalen DJs in der Circuit-Szene weltweit gespielt werden. Die Parties in Städten wie Ibiza, Tel Aviv, Madrid, Barcelona oder Paris sind grösser mit einer Tausendschaft an Gästen und bestechen durch beeindruckende Line-ups und Shows. Mit queerPlanet habt ihr jahrelang euer eigenes Ding gemacht. Wie kam es zum Kollektiv Anderland? Die seit Jahren bestens etablierte queerPlanet führen wir nach wie vor mit grosser Freude und Leidenschaft weiter. Johannes Sieber, der lange Jahre die beliebte GayBasel Schiff organisierte, fragte uns an, zusammen mit ihm, Giuseppe von Barbarella und Nico von OK Sébastien eine Art

Nachfolgeparty zu lancieren. Dadurch ist das Kollektiv Anderland, eine Bündelung der stärksten Kräfte der Basler Partykultur, entstanden. Letzten November fand die erste Anderland im Club „Viertel“ statt, am 9. Juni 2018 folgt die zweite, zusätzlich mit bespielter Dachterrasse. Wir verstehen die Anderland als Bereicherung und Highlight sämtlicher Parties in Basel und freuen uns schon sehr auf die grosse Sommersause. Könnte daraus die Party mit internationaler Ausstrahlung werden? Was braucht es dazu? Ja, das Potential besteht. Basel muss über die Grenzen hinaus als Partystadt besser bekannt sein und benötigt dazu ein internationales Vermarktungskonzept, welches auch von der Stadt gefördert und unterstützt wird.


ES C ÚC H A L A EN

P L A Y L I S T

LATINO CALIENTE

RESIDENTE & DILLON FRANCIS FT. ILE «Sexo» TOP HIT

ABRAHAM MATEO + YANDEL + JENNIFER LOPEZ «Se Acabó el Amor»

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CNCO «CNCO» ALBUM

ENRIQUE IGLESIAS FT. PITBULL «Move To Miami»

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NICKY JAM & J. BALVIN «X» TOP HIT

LOCO ESCRITO

MALUMA «F.A.M.E.»

REIK FT. OZUNA & WISIN

ALBUM

«Me Niego»

TOP HIT

«Adios»

TOP HIT

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CHRISTINA AGUILERA NEW ALBUM

LIBERATION 32

15.06.18


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