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DIE THEMENZEITSCHRIFT VON WWW.GAY.CH / AUSGABE FEBRUAR/MÄRZ 2019 THEMA: HIDDEN THINGS HIDDEN PLACES ERSCHEINT SEIT 2002

NR. 94

GAY.CH

ANNA ROSSINELLI

BANGKOK / MYANMAR / FRANKREICH PARTYS / FILME / KONZERTE / POLITIK

KOCHREZEPT / COMMUNITY-NEWS / INTERVIEWS / MUSIK & MEHR 1


o t d u o r P u o y t c e t o r p Alles

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gay.ch r d f u a dheit n u s e G


Seite 3: Inhaltsverzeichnis

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MISTER HANDICAP:

MISS COURAGE:

Seite 8-9: Handi-Gay

Seite 10-13: Kath‘s Story

Der Nackte im Rollstuhl

Lipstick-Gate

NR. 94

DIE THEMENZEITSCHRIFT VON WWW.GAY.CH AUSGABE FEBRUAR/MÄRZ 2019 THEMA: HIDDEN THINGS HIDDEN PLACES ERSCHEINT SEIT 2002

BOY ERASED:

Der Film über Conversion Therapien in den USA.

Seite 21: Cinema: Kino-Tipps Seite 4-5

News: Nachrichten aus der LGBTI+Welt

Seite 6-7

Myanmar: Wie eine Community zum Leben erwacht

Seite 14-15

Night Fever: Party Agenda LGBTI+Schweiz

Seite 19

Kultur: Konzerte

Seite 23

Info-Box: People-Notizen

Seite 25

Hochzeit: Am Ende der Welt

Seite 27

Gay-Blog: Onur Ogul

Seite 28-29

Portfolio: Jean Ranobrac

Seite 30

mxprivé: Food & Art

FAMILIE FABULÖS: Das Interview zum neuen Album

Seite 16-17: Anna Rossinelli

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So 24.2.19 > Kaufleuten Zürich, Festsaal

Jonathan Jeremiah

News: Nachri

«Good Day»-Tour 2019

Mi 6.3.19 > Volkshaus Zürich

Scott Bradlee’s Postmodern Jukebox Welcome To The Twenties 2.0 – Tour 2019

Do 14.3.19 > Kaufleuten Zürich

Vintage Trouble

High Voltage Rhythm’n’Blues • CH-exklusiv!

Fr 22.3.19 > Kirche Neumünster Zürich

Cristina Branco Portugals gefeierte Fadista

Mo 25.3.19 > Kaufleuten Zürich

Joe Jackson

Four Decade-Tour • CH-exklusiv!

Mi 27.3.19 > Kaufleuten Zürich

Rebekka Bakken «Things You Leave Behind» - Tour 2019

Do 28.3.19 > Kaufleuten Zürich, Festsaal

Tiwayo

Gipsy Soul • erstes CH-Konzert!

Do 11.4.19 > Volkshaus Zürich

Rufus Wainwright

All These Poses Tour – 20th Anniversary Tour

Sa 27.4.19 > Tonhalle Maag Zürich

Dianne Reeves Jazz Classics: First Lady of Jazz

Do 2.5.19 > Kaufleuten Zürich

Marc Sway

«Beat Of My Heart» – Tour 2019

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VORVERKAUF:

JAPAN: Verheiratetes Paar verklagt Regierung für Marriage Equality Zehn gleichgeschlechtliche Paare verklagen die Regierung, um das Recht zu erhalten, heiraten zu können, und nun kommt noch eine weitere Klage hinzu: Diesmal ist es ein lesbisches Paar, welches in Deutschland bereits offiziell geheiratet hat, und seine Ehe nun auch in Japan, der Heimat der einen Ehefrau, anerkannt haben möchte... Sie sind im Jahr 2016 eine Eingetragene Partnerschaft eingegangen und im vergangenen Jahr haben sie in Deutschland, der Heimat von Kristina Baumann, geheiratet. Ihre Heiratsurkunde schickten sie darauf an die Behörden in Yokohama, um ihre Ehe auch in Japan anerkannt zu haben, doch ihr Antrag wurde dort abgelehnt. Aus diesem Grund entschieden sich Ai Nakajima und ihre Ehefrau, eine Klage gegen die Regierung einzureichen, damit ihre Ehe auch von Japan rechtlich anerkannt wird. Sie haben sich für eine Schadenersatzklage entschieden, welche sie Mitte Februar einreichen werden. Damit schliessen sie sich den zehn anderen, gleichgeschlechtlichen Paaren an, welche dann in verschiedensten Präfekturen des Landes ebenfalls eine Klage einreichen. Ihre Fälle sind jedoch etwas anders gelagert, da sie nicht im Ausland geheiratet haben. Sie seien mit der Realität konfrontiert worden, dass ihre Ehe in Japan nicht anerkannt werde, so Ai Nakajima, und aus diesem Grund haben sie sich vorgenommen, die aktuelle Situation mit einer Klage prüfen zu lassen. Dies wird dann vielen anderen Menschen, welche sexuellen Minderheiten angehören, zu Gute kommen. Besonders für Baumann ist es entscheidend, dass ihre Partnerschaft akzeptiert wird, denn sie kann derzeit nur aufgrund eines Studentenvisums mit ihrer Frau in Japan leben. Diese Aufenthaltsbewilligung ist sehr unsicher, denn sollte sie nach dem Studium keine Stelle finden, muss sie wieder nach Deutschland zurückkehren. Aktuell gilt in Japan die Bestimmung, dass gleichgeschlechtliche, ausländische Paare, welche in ihrer Heimat verheiratet sind, bestimmte Aufenthaltsrechte erhalten, doch dies gilt nicht für binationale Paare bestehend aus einem/r Japaner*in und einem/r Ausländer*in. Dies sei unfair, so Ai Nakajima, und bringe viel Unsicherheit in ihr Leben.


ichten aus der LGBTI+Welt Täglich frische News aus der LGBTI+Community findest du unter: www.gay.ch/news Oder als Post, in unserer Facebook-Gruppe: www.facebook.com/gay.ch.switzerland Text: Dominique Symbol-Bilder: Luis

USA: Zwei typische „Red States“ führen Schutz für LGBTI+ ein

ISRAEL: Israels Ärztekammer verbietet Conversion Therapien

Eigentlich wählen diese Bundesstaaten traditionell eher rot, sprich republikanisch, umso mehr überrascht es nun, dass die demokratische Gouverneurin von Kansas, sowie der republikanische Gouverneur von Ohio kurz nach Amtsantritt als eine ihrer ersten Amtshandlungen den Schutz für LGBTI+Mitarbeiter beim Staat per Executive Order einführten...

Wer Conversion Therapien praktiziert wird aus der Ärztekammer in Israel ausgeschlossen, dies hat die Vereinigung in ihren neuen Richtlinien festgehalten. Der Kammer gehören rund 90 Prozent der Ärzte im Land an. Therapien, welche die sexuelle Orientierung von jemandem ändern sollen, seien bewiesenermassen unwirksam und zudem gefährlich für die Betroffenen, wird der Schritt begründet...

Der Schutz vor Diskriminierung auf Basis der Geschlechtsidentität und der sexuellen Orientierung am Arbeitsplatz ist ein heisses Eisen in der amerikanischen Politik. Die Demokraten setzen sich seit Jahren für eine landesweite Lösung ein, während die Republikaner dies ebenso lange blockieren und sämtliche Anträge diesbezüglich ablehnen. Aus diesem Grund suchen immer mehr US-Bundesstaaten nach eigenen Lösungen, zumindest für die staatlichen Mitarbeiter, und teils auch mit Überraschungen. So hat etwa Laura Kelly, die frisch gewählte Gouverneurin in Kansas, als ihre erste Amtshandlung einen Executive Order erlassen, mit welchem schwule, lesbische, bisexuelle, trans und inter Mitarbeiter von staatlichen Behörden vor Diskriminierung geschützt werden. Diesen Schritt hat sie bereits kurz nach den Wahlen im November angekündigt. Sie wolle damit jenen Schutz wiederherstellen, welcher den LGBTI+ Mitarbeitern in den vergangenen Jahren weggenommen wurde, erklärte sie darauf via Twitter. Dieser Diskriminierungsschutz wurde nämlich 2015 von ihrem Vorgänger, dem Republikaner Sam Brownback, gestrichen - im selben Jahr als Marriage Equality in allen US-Bundesstaaten eingeführt wurde. Ebenfalls am ersten Tag im Amt hat auch der Gouverneur von Ohio, Mike DeWine, übrigens ein Republikaner, einen ähnlichen Executive Order umgesetzt. Damit erneuerte er quasi ein Gesetz, welches sein Vorgänger John Kasich, nur wenige Tage bevor seine Amtszeit zu Ende war, ebenfalls per Gesetz einführte. In Ohio werden nun ebenfalls staatliche LGBTI+ Angestellte vor Diskriminierung geschützt. Ohio und Kansas schützen nun mit diesen beiden Executive Order die staatlichen Mitarbeiter. Dies ist ein erster Schritt hin zu einem Diskriminierungsschutz für alle Angestellten, welcher von den Demokraten schon lange gefordert wird..

Gerade für Kinder und Teenager gehe eine besondere Gefahr von den Therapien aus, welche die sexuelle Orientierung einer Person ändern sollen. Es könne zu psychischen Problemen wie Angstzuständen, Depressionen und Selbstmordgedanken führen. Umfangreiche Studien und Berichte von anderen Organisationen hätten klar gezeigt, dass es keinen Platz für Behandlungen geben dürfe, welche von der Annahme ausgehen, dass Homosexualität eine Krankheit oder Störung ist, welche behandelt werden müsse. Mit diesen Aussagen begründete die israelische Ärztekammer ihr Verbot der so genannten Conversion Therapien. Der Vereinigung gehören immerhin rund 90 Prozent der Ärzte in Israel an. Jeder der gegen diese neue Richtlinie verstösst wird neu aus der Ärztekammer ausgeschlossen. Doch trotz dieser erfreulichen Nachricht, unterstreichen LGBTI+ Organisationen, dass ein landesweites Verbot sinnvoller wäre. So sind es doch vielmehr religiöse Priester oder nicht lizenzierte Heiler, welche diese Therapieformen anbieten, und welche ohnehin nicht der Ärztekammer angehören. So heisst es etwa von der Israeli LGBT Association, dass man vor allem die religiösen LGBTI+ Gruppen stärken wolle, damit sie sich innerhalb ihrer Glaubensgemeinschaft bekannter machen können, um damit Jugendlichen zu helfen, welche dem Risiko von Conversion Therapien ausgesetzt sind. Übrigens: Auch New York hat, als fünfzehnter US-Bundesstaat, ein Verbot der so genannten Conversion Therapien umgesetzt. Der Senat hat einen entsprechenden Gesetzesentwurf - ebenfalls Mitte Januar dieses Jahres - angenommen, und zwar sehr deutlich mit 57 zu 4 Stimmen. Das Repräsentantenhaus hat zuvor bereits mit 124 zu 3 Stimmen Ja zu einem Verbot gesagt.

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RÜCKBLICK UND AUSBLICK auf ein schönes Land, jedoch ein hartes Pflaster für die LGBTI+Community

Myanmar: Wie eine Commu VERBOTEN: Gleichgeschlechtlicher Sex

Vor ein paar Jahren wurde in der lange Zeit abgeschotteten Militärdiktatur in Südostasien ein Demokratisierungsprozess gestartet, und damit einher ging auch die Öffnung des Landes. Doch nicht nur Myanmar selber öffnete sich, sondern auch die LGBTI+ Community im Land ist erwacht und beginnt sich ihren Platz in der Gesellschaft zu erobern... Text: Dominique

Das Militärregime in Myanmar regierte mit harter Hand, Menschenrechte hatten dabei keinen Platz, schon gar nicht die Rechte von Minderheiten. Dies bekamen insbesondere auch die Schwulen, Lesben, Bisexuellen, trans und inter Menschen zu spüren, oder anders ausgedrückt, die LGBTI+ Community war schlicht inexistent. Ob gesellschaftliche oder kulturelle Anlässe, all dies gab es in Myanmar zu dieser Zeit allerhöchstens, wenn überhaupt, im privaten Rahmen. Und auf der politischen Ebene war es unmöglich, sich zu engagieren, ohne verfolgt zu werden. Durch diese jahrelange Unterdrückung überrascht es kaum, dass die Bevölkerung gegenüber sexuellen Minderheiten nach wie vor äusserst konservativ eingestellt, und dass das Wissen diesbezüglich kaum vorhanden ist.

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Noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg war Myanmar als Britisch-Burma eine Kolonie der Engländer, und auch nach der Unabhängigkeit am 4. Januar 1948 wurden jene Gesetze beibehalten, welche von den Briten eingeführt wurden und welche die Rechte der LGBTI+ beschneiden. So ist einvernehmlicher, gleichgeschlechtlicher Sex noch heute unter der Section 377 – wie bis im vergangenen Jahr auch in Indien – verboten, und es drohen bei Zuwiderhandlung Strafen von bis zu zehn Jahren Haft.

VERBOTEN: Porno, Tripper & Co.

Andere Gesetzesstellen, welche sich unter anderem auch gegen die LGBTI+ Community richten, sind das Verbot von pornografischen Materialien, die Verbreitung von sexuell übertragbaren Krankheiten, Störung der öffentlichen Ordnung, oder etwa die Teilnahme an Hochzeitszeremonien, welche nicht legal sind. Glücklicherweise werden diese Paragrafen aber heute praktisch nicht mehr angewandt. Die Menschenrechtsorganisationen beobachteten aber mit Sorge den Prozess rund um die Verhaftung von zwei schwulen Männern im vergangenen November. Während die Inhaftierungen absolut berechtigt waren, da es sich um die Aufklärung von tatsächlichen Verbrechen gehandelt hat, so übten die Organisationen aber Kritik daran, dass die beiden Männer

auch nach der Section 377 angeklagt wurden, also jenem Gesetzesabschnitt, welcher gleichgeschlechtlichen Sex bestraft. Dies war das erste Mal seit sehr langer Zeit, dass es wieder zu einer Anklage diesbezüglich kam.

STILLSTAND: Keine Chance für Anti-GayGesetze

Innerhalb der aktuellen Regierung unter Führung der Nationalen Liga für Demokratie unter der Parteivorsitzenden und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi, gibt es zwar seit längerem das Versprechen für eine Verbesserung der Menschenrechtssituation, doch gerade in Bezug auf die Rechte für die LGBTI+ Community gab es diesbezüglich keine Fortschritte. Tatsächliche Bestrebungen zur Entkriminalisierung gab es einzig einige Jahre früher. Die sich im Exil befindliche All Burma Students‘ Democratic Front, welche sich im Jahr 1988 bildete und sich gegen das Militärregime stellte, überraschte 2001 mit dem Aufruf, dass man sich für die Aufhebung der Anti-Gay-Gesetze einsetze. Die Gruppierung ist aber nicht eben unumstritten, so schreckte sie auch vor dem bewaffneten Kampf gegen die damalige Militärregierung nicht zurück und sie wurde von den USA bis 2010 gar auf der Liste der Terror-Organisationen geführt. Erst 2013 kam es zu Gesprächen mit der Regierung Myanmars um einen Waffenstillstand zu erzielen. Die Stigmatisierung gerade von schwulen Männern ist heute noch allgegenwärtig, insbesondere, wenn sich jemand auch noch mit dem HI-Vi-


unity zum Leben erwacht rus infiziert hat. Es gilt in der lokalen, buddhistischen Tradition gar als Strafe für Sünden aus einem vergangenen Leben, wenn man als LGBTI+ geboren wird. Dieses Denken, zusammen mit der verbreiteten Homophobie, dem Unwissen und dem Fehlen an LGBTI+-Vorbildern führte dazu, dass die Community für die Öffentlichkeit praktisch unsichtbar war und blieb.

STILLSTAND: Transgender und die offiziellen Dokumente

So kommt es noch heute immer wieder zu Verhaftungen von Transgender. Sie werden aber meist, mit wenigen Ausnahmen, sofort und ohne Anklage wieder freigelassen, wenn sie sich ihrem Geschlecht in den offiziellen Dokumenten entsprechend anziehen. Gerade der Transgender Community macht es zudem sehr zu schaffen, dass sie ihr Geschlecht im Pass und den offiziellen Dokumenten nach wie vor nicht ändern können. An Schulen, aber auch innerhalb der Familie ist Bullying, gerade wenn man sich nicht seinem Geschlecht entsprechend verhält, verbreitet. Dadurch enden etliche LGBTI+ Jugendliche auf der Strasse, in der Prostitution oder werden von ihren Eltern in Einrichtungen gebracht, wo sie einer Conversion Therapie unterzogen werden. Seit der Öffnung des Landes und einiger politischer Reformen scheint sich auch dies langsam zu ändern, wobei der Prozess aber immer wieder von Rückschritten eingeholt wird, doch die Tendenz zeigt klar vorwärts. Besonders die Lockerung der Pressefreiheit

hat dazu geführt, dass die LGBTI+ Community innerhalb der Gesellschaft sichtbarer wurde. So können gleichgeschlechtliche Paare heute zumindest in den grösseren Städten wie Rangun oder Mandalay frei zusammenleben. Obwohl es keinerlei Möglichkeiten gibt, die Partnerschaft rechtlich abzusichern, tauchen in den Medien immer wieder Berichte von Paaren auf, welche ihre Beziehung mit einer Zeremonie feiern – und dies ohne, dass sie eine strafrechtliche Verfolgung befürchten müssen.

HOFFNUNG: Erste Pride-Veranstaltungen

Im Jahr 2012 gab es in ein paar grösseren Städten des Landes zum alljährlichen Internationalen Tag gegen Homo- und Transphobie am 17. Mai gar erste Pride-Veranstaltungen. Die Community meldet sich zudem auch zum Welt-Aidstag öffentlich, um über HIV/Aids und die damit verbundene Prävention aufzuklären. Ein weiterer Höhepunkt stellte sicherlich die Veröffentlichung von The Gemini im Jahr 2016 dar, dem ersten queeren Kinofilm in Myanmar, welcher zudem offen die Anti-Gay-Gesetze kritisierte. Erst im Januar 2018 erlaubten die Behörden zudem mit dem &Proud Festival, erstmals offiziell einen zweitägigen LGBTI+ Anlass. Auch die Schweizer Botschaft vor Ort hat das Festival damals offiziell unterstützt. Zuvor wurde das Kulturfestival immer im Versteckten abgehalten, doch durch die Genehmigung und die Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, die dadurch erzielt werden konnte, kamen am ersten Tag bereits rund 6‘000 LGBTI+ und ihre Unterstützer, um

die Filme und Performances zu sehen. Tags darauf waren es sogar mit rund 10‘000 Besuchern noch mehr. Dabei ging es den Veranstaltern vor allem um die Aufklärung der Bevölkerung, aber auch um das Thematisieren der Grund– und Menschenrechte, insbesondere für sexuelle Minderheiten.

HOFFNUNG: Das erste offizielle LGBTI+ Café des Landes Dieser Grossanlass hat das Selbstvertrauen der LGBTI+ Community in Myanmar enorm gestärkt. Ein erster queerer Chor hatte am Festival seinen ersten öffentlichen Auftritt, und in Rangun wurde mit dem My Place das erste offizielle LGBTI+ Café des Landes eröffnet. Von der bekannten Schauspielerin Khine Hnin Wai und ihrer Transgender-Partner*in Junior Dennis geführt, entwickelte es sich rasch zu einer Anlaufstelle für die Community in der grössten Stadt des Landes.

Der LGBTI+ Community in Myanmar steht noch ein langer Weg bis zur Anerkennung und vollständigen Gleichstellung bevor, doch im Vergleich zu Ländern wie Malaysia und Indonesien darf man zuversichtlich sein. Während in diesen Ländern in jüngster Zeit massive Rückschritte und die schier unaufhaltsame Ausbreitung von Hass, sowie Homo- und Transphobie zu beobachten ist, so sucht sich die Community in Myanmar ihren Platz und beginnt auch vermehrt die Regierung auf ihre Anliegen und Bedürfnisse aufmerksam zu machen...

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Handi-Gay: INFOS ZU RENAUD BORDERIE Renaud Borderie kam am 16. Oktober 1975 mit einer angeborenen Krankheit zur Welt und konnte deswegen noch nie in seinem Leben laufen. Er lebt in Bordeaux, Frankreich. Seit 3 Jahren steht er als Handicap-Model vor der Kamera. Links: www.instagram.com/renaud5403 www.facebook.com/RenaudBdrmodele Interview: Luis Foto 1 : Fotograf: Mickey Lange / Models: Renaud Borderie und Grégory Epinoy Foto 2: Fotograf: Chlo& Foto 3: Fotograf: Guillaume Aubry / Models: Renaud Borderie und Yohann Epinoux Foto 4: Fotograf: Guillaume Aubry

Dass Renaud seit seiner Kindheit mit einer Behinderung lebt, hindert ihn nicht daran als Nacktmodel in seinem Rollstuhl zu posieren: Es sei für ihn so etwas wie eine Therapie, um sich, seinen Körper und seine Behinderung besser zu akzeptieren. Wir wollten mehr über ihn wissen und haben ihn kontaktiert.

„Dieses Foto ist mir besonders wichtig, weil es mir geholfen hat, in Frieden zu leben. Es ist zudem ein Sinnbild für das Leiden, das man als „Handi-Gay“ erleiden muss, weil man von der LGBTI+Community aufgrund der Behinderung und dem Körper ausgeschlossen und diskriminiert wird.“ Fotograf: Nicotoulouse

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Nackt im Rollstuhl

DAS INTERVIEW mit einem Mann, der sich trotz Behinderung nicht verstecken möchte. Im Gegenteil...

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1 Als er mit fünf Jahren einen Rollstuhl bekommen hat, war das ein Befreiungsschlag, weil er sich ab diesem Zeitpunkt autonom und selbstständig bewegen konnte. Vor drei Jahren hat er angefangen sich nackt fotografieren zu lassen: Dafür nennt er drei Gründe: „Erstens, weil ich denke, dass Kunst und Kultur für so viele Menschen wie möglich zugänglich sein müssen. Zweitens: Weil ich denke, dass sich die Fotografie und das Model-Sein nicht auf Menschen mit einem muskulösen Körper begrenzen sollen, und weil ich gegen all diese körperlichen Diktate bin, die uns unsere Gesellschaft auferlegen will. Und zu guter Letzt, weil es mein Ziel ist, das Bild des Handicaps durch verschiedene Arbeiten zu verbessern, und um das von der Gesellschaft wahrgenommene Image zu entschärfen, zu trivialisieren oder zu entwerten, und mit meinem doch eher kleinen Einfluss auf die Öffentlichkeit versuche ich zu zeigen, dass wir alles Menschen sind, egal in welcher physischen Verfassung wir sind, welchen Körper wir haben und welches unsere sexuelle Ausrichtung ist.“ „Ich möchte die Menschen auf die Tatsache aufmerksam machen, dass das Behindert-Sein bloss eine andere Lebensweise und keine Pattsituation ist. Und dass diese Lebensweise nicht anders ist. Ich möchte verständlich machen, dass Kunst, welcher Art auch immer, für jeden zugänglich sein muss. Ein weiterer Grund ist, dass Akt- und Erotik-Fotografie mir erlauben, mich besser zu fühlen und meinen Körper und mein Handicap besser zu akzeptieren.“

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„WIE KANNST DU DICH BLOSS NACKT ZEIGEN?“

„SICH ZU VERSTECKEN KOMMT NICHT IN FRAGE!“

Auf die Frage, welche Reaktionen er auf die Bilder bekommt, antwortet Renaud: „Ich wurde mit allen Arten von Reaktionen konfrontiert, von den besten bis zu den schlechtesten, bis hin zu Menschen, die sich in mich verliebt haben, oder solche, die mich mit sehr negativen und sogar verletzenden Reaktionen kontaktierten. Einige fragen mich sogar, wie ich mich bloss mit meinem Körper nackt zeigen kann! Im Allgemeinen habe ich festgestellt, dass die meisten positiven Reaktionen von heterosexuellen Frauen und Männern ausgehen, und dass die negativsten Reaktionen meistens von homosexuellen Männern kommen, und dies ist für mich umso schmerzlicher, da ich bin selber schwul bin. Insgesamt habe ich jedoch mehr positive, als negative Reaktionen.“

Wenn eines Tages eine gute Fee vor ihm stehen würde und ihm drei Wünsche erfüllen könnte, dann wäre seine erste Wahl, nicht wie man es vielleicht erahnen würde: „Nicht mehr behindert zu sein und laufen zu können?“ so Renaud. „Auch wenn es nicht einfach ist in unserer Gesellschaft als Mensch mit Handicap zu leben, so bin ich doch so aufgewachsen und fühle ich mich wohl in meiner Haut, auch wenn ich nicht perfekt bin. Meine drei Wünschen wären zum Ersten, dass das Wort „Diskriminierung“ gar nicht existiert, und dass wir alle in Frieden leben könnten, egal in welcher physischen Situation man ist, welche Hautfarbe, welche sexuelle Ausrichtung und Religion wir haben. Ich würde mir ausserdem wünschen, die grosse Liebe zu finden und endlich als Paar mit einem Mann leben zu dürfen. Und ich würde gerne auf eurer Titelseite sein!“, meint er weiter lachend.

Seine Sexualität trotz Rollstuhl auszuleben, sei nicht einfach: „Auch wenn ich von der Hüfte abwärts gelähmt bin, funktioniert das da unten ganz gut. Ich bin nicht so schwer behindert, dass ich keine Libido oder keine Beziehungen haben könnte, aber der Rollstuhl ist eben ein grosses Hindernis für mein Sexualleben. Ich kenne die Mentalität der Schweizer Community nicht, aber hier in Frankreich ist man als „Handi-Gay“ (Handicap + Gay), wie ich mich gerne bezeichne, doppelt bestraft. Die Schwulen in Frankreich sind oberflächlich und wenn du nicht einen muskulösen Body hast oder sonst gut gebaut bist, dann will niemand etwas mit dir zu tun haben. So gesehen ist meine Behinderung tatsächlich eine Behinderung für meine Libido und mein Sexualleben.“

Renaud macht auf jeden Fall weiter mit den Fotos: „Ich hoffe, andere Fotografen zu finden, um mehr Nacktfotos machen zu können. Vielleicht werde ich eines Tages einen Bekanntheitsgrad erreichen, um mehr Engagement für „Handi-Gays“ realisieren zu können. Wenn ich Aktfotografie und Erotikfotografie mache, ist es nicht nur für mich, sondern um allen Behinderten zu zeigen, dass man sich für seine Behinderung nicht schämen muss, und dass alles möglich ist, wenn man es will!“

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Du kennst die Zutaten fĂźr dein Fondue.

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LiVLife.ch

CH/HIV/0086/18/17.10.2018/10.2018 Stockfoto. Mit Modell gestellt.

Kennst du auch die Zutaten deiner HIV-Therapie?


Lipstick-Gate: Kath‘s Story DER FALL „LIPPENSTIFT IN PENIS-FORM“ Am 31. Oktober 2014 postete Kath Khangpiboon das Foto eines Lippenstifts in Form eines Penis in ihrem Instagram-Account, als Folge wurde sie von ihrem Arbeitgeber, der Thammasat Universität in Bangkok, kurzerhand gefeuert. Sie kämpfte während drei langen Jahren vor Gericht um ihren Job, und erhielt schliesslich Recht. gay.ch hat eine der bekanntesten LGBTI+ Aktivistinnen Thailands besucht und mit ihr über den Prozess und die Situation für die Transgender Community im Allgemeinen gesprochen...

Kath Khangpiboon ist transgender und sie kommt ursprünglich aus Ubon Ratchathani im Nordosten von Thailand nahe der laotischen Grenze. Nach Bangkok kam sie um an der Thammasat Universität zu studieren, dort, wo sie heute auch arbeitet – wieder arbeitet. Im Jahr 2014 wurde Kath gefeuert, weil sie ein Foto eine Lippenstifts in Penisform auf ihrem Instagram-Account gepostet hat – ein Bild welches damals millionenfach onlinegestellt wurde. Doch für Kath hatte es nicht vorhersehbare Konsequenzen. Die Leitung der Universität beurteilte das Bild als unangebracht und kündigte ihr.

DAS INTERVIEW zu einem Fall mit ungeahnten Folgen. Die Geschichte von Kath aus Thailand.

Wie konnte es überhaupt zu dieser Kündigung kommen, Thailand kennt doch ein Anti-Diskriminierungsgesetz? Bei mir hat dieses Anti-Diskriminierungsgesetz leider noch nicht gewirkt, da es erst 2015 eingeführt wurde, und ich bereits vorher entlassen wurde. Zudem ist die Universität öffentlich, und aus diesem Grund musste ich meine Entlassung vor dem Verwaltungsgericht anklagen, und dort gelten wieder andere Regeln. Hinzu kommt, dass das Verwaltungsgesetz dem Gender Equality Act, welcher auch Transmenschen vor Diskriminierung schützt, übergeordnet ist. Daher musste ich meine Entlassung vor dem Verwaltungsgericht anfechten. .....................................................................................................

„ICH WAR DIE ERSTE PERSON, WELCHE AUFGRUND VON EINEM POST IN DEN SOZIALEN MEDIEN ENTLASSEN WURDE.“

..................................................................................................... Was denkst Du, hatte diese Kündigung auch mit Dir als Person zu tun, da Du in der Öffentlichkeit stehst und man Dich kennt? Die Thammasat Universität nannte ungebührliches Verhalten in den Sozialen Medien als Grund für meine Kündigung. Das Bild sei ethisch nicht vertretbar, für jemand, der an dieser Universität unterrichtet. Ich habe dann aber erklärt, dass dieses eine Bild nicht mein ganzes Leben repräsentiert, und zudem sei es auch Aufklärung über Sexualität. Ich bin nach wie vor sehr stolz, dass ich dieses Bild gepostet habe – es ist auch immer noch online – doch ich glaube, alles was darauf folgte war geprägt von Diskriminierung und Stigmatisierung, nicht zuletzt aufgrund meiner Geschlechtsidentität, denn sie wissen, dass ich transgender bin. Ich glaube zudem, dass sie wie nach einem Grund gesucht haben, um mich loszuwerden, denn ich war die erste Person, welche aufgrund von einem Post in den Sozialen Medien entlassen wurde. Aus diesem Grund habe ich dann auch die Klage angestrengt, da ich es diskriminierend fand. Ich habe einen grossen Bericht beim Gericht eingereicht, um meinen Punkt klar zu machen, dass man niemanden aufgrund seiner Geschlechtsidentität verurteilen darf. Bitte wenden >>>

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FORTSETZUNG Lipstick-Gate: Kath‘s Story >>>>>>> Das Foto hast Du zudem auch auf deiner privaten Instagram-Seite gepostet... Das Gericht hat dies auch anerkannt und geurteilt, dass die Sozialen Medien wie Facebook und Instagram nicht als öffentliche Orte angesehen werden dürfen, sondern, dass diese privat seien. Aus diesem Grund war ich auch so überrascht, denn es muss diesbezüglich auch ein Unterschied gemacht werden, ob jemand etwas öffentlich macht, oder im privaten Rahmen wie in den Sozialen Netzwerken. Ich war zudem während dem ganzen Gerichtsverfahren in einer glücklichen Position, nicht wie die meisten anderen Transgender, da ich durch meine Bekanntheit viel Unterstützung von der LGBTI+ Community erhalten habe, auch finanziell, als Support vor Gericht oder durch die Medienaufmerksamkeit. Ich bin also sehr glücklich, auf diese Unterstützung zählen zu können, denn insbesondere auch LGBTI+ aus den ländlichen Regionen könnten nie so etwas erreichen. Dadurch wurde mein Prozess auch zu einer Art Fallstudie für die Community.

DISKRIMINIERUNGEN IN ALLTAGSSITUATIONEN FÜR TRANSMENSCHEN IN THAILAND: Oberflächlich betrachtet, scheint Thailand vorbildlich, Transgender können offen leben und sie sind ein Teil der Gesellschaft. Doch wenn man sich mit Transgender unterhält, merkt man schnell, dass der Schein trügt. Transgender haben in Thailand keine Möglichkeit, ihr Geschlecht im Pass oder den offiziellen Dokumenten ihrem gelebten Geschlecht anzupassen. Dies führt dazu, so erklärt uns etwa Nadia aus Phuket, dass es immer wieder zu Schwierigkeiten führt, wenn sie etwa über die arabischen Staaten, wie die Emirate oder Katar, nach Europa reisen will: Bild und Geschlecht im Pass stimmen nicht mit dem Äusseren überein, und dies führt dann unweigerlich zu Problemen und menschenverachtenden Situationen im Transitbereich oder bei der Einreise. Weiter werden Transmenschen, beispielweise gerade auch in Touristenorten wie Phuket, offen diskriminiert: So dürfen Transgender, in diesem Fall von den Lokalen als „Ladyboys“ bezeichnet, einige

Clubs in Phuket nicht besuchen. Sie werden weggewiesen, ausser sie kaufen eine überteuerte Flasche Wodka, was zwischen 120 und 140 Franken bedeuten kann. Weiter gibt es auch Hotels, welche Transmenschen nicht reinlassen. So müssen etwa Touristen viel Geld bezahlen, wenn sie nicht schon zusammen eingecheckt sind. Begründet werden diese Schritte von den Clubs und den Hotels damit, dass Transmenschen nur für Ärger sorgen würden. Statt dass man nur individuelle Personen weg weist, es benehmen sich weit häufiger betrunkene Touristen daneben, wurden alle Transmenschen mit einem Verbot belegt. Nadia hat dafür aber ein gewisses Verständnis, denn viele würden Touristen schlecht behandeln und ausnehmen. Doch trotzdem ist es stossend, dass Personen alleine aufgrund ihrer Geschlechtsidentität abgelehnt oder mit Verboten belegt werden... Interview: Dominique / Pic: ZVG

WIR SIND DAS GANZE JAHR FÜR DICH DA!

Wenn Du zurückblickst: Bereust Du, dass Du dieses Bild gepostet hast? Ich bin nach wie vor froh, dass ich es gemacht habe. Ich muss zudem auch sagen, dass mir die Sozialen Medien auch sehr wichtig sind. Ich würde nie etwas löschen, was ich online gestellt habe, und ich stehe nach wie vor zu allem, was ich veröffentlicht habe. Wie würdest Du die aktuelle Situation für Transgender in Thailand beschreiben? In Thailand ist es relativ einfach, seine Geschlechtsidentität oder seine sexuelle Orientierung offen auszudrücken. Und die Menschen hier machen dies auch gerne. Aus diesem Grund denken viele, dass Thailand quasi ein sicherer Hafen für LGBTI+ ist. Doch dies gilt vor allem für die touristischen Orte. Im Vergleich dazu ist das Leben an sich hier ziemlich schwierig, denn es gibt derzeit keinerlei gesetzliche Unterstützung für Schwule, Lesben, Bisexuelle, trans und inter Menschen. Daher entspricht es meiner Meinung nach nicht der Wahrheit, dass Thailand quasi ein sicherer Hafen für LGBTI+ ist. Wie gesagt, dies mag für Touristen und auch Geschäftsleute so wirken, doch dies stimmt

Öffnungszeiten: Mo 14 – 20 Uhr / Di & Do 9 – 17 Uhr Mi & Fr 12 – 20 Uhr / So 16 – 20 Uhr www.myCheckpoint.ch

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nicht für jene, welche hier tatsächlich leben. Politisch gesehen ist Thailand sehr langsam, und sie scheinen kein wirkliches Interesse daran zu haben, die rechtliche Situation für LGBTI+ zu verbessern, weder um deren Leben mit Gesetzen zu unterstützen, noch um sie zu schützen. Aus diesem Grund gibt es in Thailand nach wie vor viele Diskriminierungen und Stigmatisierungen, sei es im Arbeitsrecht oder auch im Bildungswesen.

............................................... „ICH BIN NOCH IMMER EIN MANN IN MEINEM PASS, OBWOHL DAS FOTO GAR NICHT MEHR DAMIT ÜBEREINSTIMMT.“ ............................................... In Thailand gibt es aktuell auch keine Möglichkeit, dass Transgender ihr Geschlecht im Pass oder den aktuellen Dokumenten ändern können: Was denkst Du, wann wird sich dies ändern? Als ich vor zehn Jahren an meinem Master gearbeitet habe, sah ich viel Bewegung in der Transgender Community. Viele setzten sich dafür ein und es war sehr spannend. Doch, es gab da auch diesen Konflikt mit der Frauenbewegung, welche nicht wollte, dass wir diese Rechte erhalten. Dies zeigte uns, wie extrem konservativ die Gesellschaft noch immer war in Thailand. Nun, vor fünf Jahren, bekam die Transgender Alliance und ich die Finanzierung zugesprochen, damit wir für die Regierung eine Empfehlung ausarbeiten konnten, um ihnen aufzuzeigen, mit welchen Problemen wir konfrontiert sind, und welche Bedürfnisse wir haben. So beispielsweise, dass wir unser Geschlecht noch immer nicht in den offiziellen Dokumenten ändern können. So bin ich noch immer ein Mann in meinem Pass, obwohl das Foto gar nicht mehr damit übereinstimmt. Dies macht es extrem schwierig, zum Beispiel wenn ich verreise. Um dies zu ändern müssen wir viel Aufklärung betreiben, aufzeigen, was Geschlechtsidentität bedeutet, was LGBTI+ bedeutet, und dies vor allem mit den Gesetzgebern, welche schlussendlich mit ihrer Stimme die Möglichkeit haben, tatsächlich etwas zu ändern. Doch dies braucht sehr viel Arbeit. Zuvor mussten wir viel Forschungsarbeit leisten, viele Daten sammeln, doch diesen Prozess haben wir nun abgeschlossen. Nun geht es darum, dieses gesammelte Wissen den Politikern zu erklären, damit sie unsere Anliegen verstehen. Und konntet ihr bereits Fortschritte erzielen? Viele Aktivisten in der LGBTI+ Community warten derzeit noch ab, da Wahlen anstehen. Mit der aktuellen Militärregierung ist es enorm schwierig, ihnen diese Anliegen zu präsentieren und auf Verständnis zu hoffen. Viele Aktivisten werden auch einfach ignoriert. Aus diesem Grund haben sich viele entschieden, erst die Wahlen abzuwarten, und danach richtig los zu legen, um auf demokratischem Weg zu unseren Rechten zu kommen.

Wohl im Jahr 2022 wird die Weltgesundheitsorganisation WHO ihre Klassifikation von Transsexualismus in ihrer ICD ändern, denn bislang gilt dies immer noch als psychisch- und verhaltensgestört. Denkst Du, dass dies auch etwas beim Verständnis gegenüber Transmenschen ändern wird? Ehrlich gesagt, denke ich nicht, denn die Gesellschaft orientiert sich nicht an diesen internationalen Organisationen. In Thailand gab es 2012 eine Kampagne, welche von einem Aktivisten aus Spanien initiiert wurde, und erklären sollte, dass Transsexualismus nicht mehr als psychische Krankheit angesehen werden darf. Auch wenn es unverständlich sein mag, doch viele Menschen glauben noch immer, dass wenn Du transgender bist, dass irgendetwas an Dir nicht stimmt. Aber wir haben hier in Thailand schon einen Erfolg erzielt. So gilt Transsexualismus hier nicht mehr als psychische Krankheit, sondern, es wird als „Störung der Geschlechtsidentität“ angesehen. In Thai gibt es dafür aber einen weniger negativen Ausdruck als „Störung“ – etwa „Menschen mit einer anderen Geschlechtsidentität“ – doch das lässt sich nur schwierig in eine andere Sprache übersetzen. Dies ist bereits ein grosser Erfolg, und hilft uns im Alltag schon sehr, etwa wenn wir uns für eine neue Stelle bewerben. Aber um auf die WHO zurück zu kommen: Die globale Definition wird also kaum etwas beeinflussen bei uns, da wir bereits eigene Begriffe haben, und zudem ist auch das Bildungsniveau und das Verständnis für die Menschenrechte hierzulande anders, als in anderen Staaten. Viele Diskriminierungen, welche wir bei uns haben, rühren daher, dass die Gesellschaft noch kaum von den Menschenrechten gehört hat und dieses Konzept noch gar nicht versteht. Gerade wenn wir in ländliche Gebiete gehen, dann haben selbst die LGBTI+ dort kaum das Wissen über Menschenrechte, Gender Identity oder Marriage Equality. Es kümmert sie nicht, denn sie haben ganz andere Sorgen und Nöte als dies. Aus diesen Grund bedient die ganze LGBTI+ Bewegung in Thailand vor allem die Mittelklasse. Dies ist eine der grossen Herausforderungen, damit die Diversität tatsächlich gelebt wird, und damit alle an Bord sind, und nicht nur an gewisse Gruppen innerhalb der Community gedacht wird, und andere abgehängt werden. Dies birgt auch viel Konfliktpotential, denn schlussendlich müssen wir es schaffen, dass wir zusammen vereint vorwärtskommen. Aber wie sieht der Support der Regierung, etwa bei Gesundheitsanliegen, in Bezug auf die Transgender Community aus? Wir arbeiten derzeit daran, aber um ehrlich zu sein, ich mag die aktuelle Situation gar nicht. Wir arbeiten daran, eine persönliche Beziehung zur Regierung aufzubauen. Derzeit wird jedes Anliegen separat beurteilt, und dies ist natürlich kein effektives System. Einmal haben wir das Thema mit dem Passfoto für die ID Karte, dann kommt wieder ein anderes Anliegen und so weiter. Dies

ist völlig unstrukturiert, und daher kommen wir auch nicht vorwärts. Aus diesem Grund versuche ich nun gewisse Mechanismen auszuarbeiten, welche dann den ganzen Prozess vereinfachen. Wenn also jemand ein Problem hat, etwa Diskriminierungen erfährt, dann kann man direkt diese Vorgänge in Bewegung setzen und so effizienter werden. Daraus sollen schlussendlich Änderungen in den Richtlinien und Verordnungen hervorgehen, welche dann für alle im ganzen Land gelten, und nicht nur für Einzelne, wodurch man immer wieder von vorne beginnen muss.

............................................... „LGBTI+ ORGANISATIONEN UND NETZWERKE ERHALTEN IN THAILAND KAUM GELDER.“ ............................................... Dies ist dann auch Aufgabe der LGBTI+ Aktivisten und Organisationen... Genau, aber dort besteht das Problem der Finanzierung. LGBTI+ Organisationen und Netzwerke erhalten in Thailand kaum Gelder um sich für ihre Anliegen und für Menschenrechte im Allgemeinen einzusetzen. Zu 90 Prozent kommen die finanziellen Mittel aus dem Ausland, doch auch diese Beiträge halten sich sehr in Grenzen. Es gibt zwar Gelder etwa für HIV/Aids, aber dies sind Gesundheitsbelange, und es geht nicht um Menschenrechte. Dies limitiert uns stark. Der Privatsektor in Thailand ist zudem nicht interessiert an Menschenrechten. Sie setzen sich vielleicht für die Umwelt ein, für Bildung, aber nicht für die Anliegen der LGBTI+ Community. Es gibt zwar Firmen, welche sich für Inklusivität und Diversität einsetzen, doch dies dient vielleicht der Sichtbarkeit, es ist aber mehr für Werbezwecke, als dass sie sich tatsächlich um die Anliegen der Community kümmern. Es gibt ja auch keine Pride in Bangkok... Das stimmt, und ich weiss nicht mal genau wieso. Ich kriege immer wieder Anfragen von Botschaftern, ob wir nicht eine Pride in Bangkok ins Leben rufen sollen, doch ich bin mir da nicht sicher. In Thailand kennen wir das Demonstrieren auf diese Weise nicht, und die Menschen sehen den Sinn nicht, weshalb sie deswegen auf die Strasse gehen sollen. Es steht einfach zu sehr im Gegensatz zur Kultur. Wenn marschiert wird, dann ist immer eine politische Gruppe dahinter, und es geht nicht um ein Anliegen als solches. Aus diesem Grund ist es sehr schwer mit einer Pride eine Botschaft zu senden, und dies macht es meiner Meinung nach nicht eben einfach, überhaupt eine Pride in Bangkok zu organisieren. Auch kennen wir das Coming out in diesem Sinn nicht, wir gehen nicht auf die Strasse und zeigen uns laut und schrill als LGBTI+. Dies sind alles Faktoren, welche gegen eine Pride sprechen. Für mich persönlich ist Songkran, das traditionelle, thailändische Neujahrsfest, in Silom halt jeweils quasi eine Pride...

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Night Fever: VON GAY.CH UNTERSTÜTZTE PARTYS

FEBRUAR

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Fr.08.02.19, 23h – HELLs KITCHEN Du kehrst in Teufels Küche: Das Rezept für den perfekten Start ins Wochenende... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ............................................................................................ Sa.09.02.19, 23h – AVALON DJ Angelo O und DJ Steve Bam heizen den Partygästen mit feinstem House Sound ein. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ........................................................................................... Sa.09.02.19, 22h - KING KONG 2019 soll es bleiben, wie es ist: An der King Kong ist jede und jeder willkommen - wieder mit zwei Floors. Dynamo, Wasserwerkstrasse 21, 8006 Zürich ............................................................................................ Sa.09.02.19, 22h – MALE Zürichs Nachtleben erhält Zuwachs: Die Male feiert an diesem Wochenende ihre Premiere... Härterei, Hardstrasse 219, 8005 Zürich ............................................................................................ So.10.02.19, 06h – STEEL Afterhour Direkt nach dem Grand Opening der Male geht’s an der Steel zur offiziellen Afterhour... Labor Bar, Schiffbaustrasse 3, 8005 Zürich ............................................................................................ Fr.15.02.19, 23h – 6 JAHRE KIKI Vergiss CrossFit oder SoulCycle. Kiki bietet zum Jahresauftakt ein Intervalltraining der spassigeren Art. Frieda‘s Büxe, Friedaustrasse 23, 8003 Zürich ............................................................................................ Fr.15.02.19, 21h – QUEENs OF THE NIGHT Drag Queens buhlen um den Titel Queen Of The Night und um die Gunst des Publikums, danach geht’s mit der Sissy That Walk weiter... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ............................................................................................ Sa.16.02.19, 23h - HIVEAHKASHA Noch vor dem Frühling vereinen sich die Boyahkasha und das Hive wieder auf der Tanzfläche. Hive, Geroldstrasse 5, 8005 Zürich ............................................................................................ Sa.16.02.19, 23h – MILK Sie sind jung, wild und sexy. Diese Nacht gehört der Generation Z - den jüngsten Nachtschwärmern und Party-Padawane – ab 16 Jahren. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ............................................................................................ Fr.22.02.19, 23h – BAM NIGHT Heaven Resident und Party Animal: Dieser Mann macht seinem Namen alle Ehre - DJ Steve Bam! Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ............................................................................................ Sa.23.02.19, 23h – HELL ON HEELS Zu Gast sind diesmal Laila Licious und Marcella Rockefeller aus Köln: Eine doppelte Ladung Drag Power ist garantiert! Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ............................................................................................


Party Agenda

LGBTI+

Schweiz

DIE AGENDA Die komplette Agenda mit allen Partys findest du unter: www.gay.ch/parties .

MÄRZ Fr.01.03.19, 23h – SPRING BREAK Nach einem kalten Winter kommt das Frühlingserwachen, und dies mit einem Mykonos Special. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................................................. Sa.02.03.19, 23h – PROM NIGHT: RUPAUL Die Queen aller Queens: Diese Nacht ist RuPaul gewidmet. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................................................. Fr.08.03.19, 23h – 6 JAHRE HEAVEN I Dieses Wochenende steht im Heaven voll und ganz im Zeichen des 6. Geburtstag. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................................................. Sa.09.03.19, 23h – 6 JAHRE HEAVEN II Das Geburtstagsständchen kommt heute von Gloria Viagra aus Berlin, sowie von Darling Peter aus Amsterdam. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................................................. Sa.09.03.19, 23h - KIKI in LUZERN Friedas Büxes buntestes Label fliegt aus. Nestwärme findet Kiki im kleinen aber unverschämt feinen Club Uferlos in Luzern. Uferlos, Geissensteinring 14, 6050 Luzern ................................................................................................. Fr.15.03.19, 23h – ONE NIGHT IN HEAVEN Willkommen im Himmel auf Erden, wo treibende Bässe den Alltag weit hinter sich lassen. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................................................. Sa.16.03.19, 23h – BOYAHKASHA BLACK LABEL Back 2 black and back to the roots: Das Label hält im Heaven Einzug und besinnt sich seiner Wurzeln im RnB und HipHop… Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................................................. Sa.16.03.19, 23h - SECRET GARDEN Willkommen im geheimnisvollen Garten: Die Alte Kaserne lädt Gays and Friends zur Entdeckungsreise. Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich .................................................................................................

Fr.22.03.19, 23h – HELLs KITCHEN An diesem Abend mutiert der Club zur sündigen Partyhölle im Zürcher Niederdorf. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................................................. Sa.23.03.19, 22h – NACHT DER BLUMEN Pünktlich zum Frühlingsanfang lädt das Aera wieder zur Nacht der Blumen – das Hive wird dazu mit 1000enden von Blumen dekoriert. Hive, Geroldstrasse 5, 8005 Zürich ................................................................................................. Sa.23.03.19, 23h – PROM NIGHT Seit 10 Jahren erobert Nicki Dynamite von Hamburg aus die Welt, kein Wunder widmet ihr das Heaven eine eigene Prom Night... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................................................. Sa.23.03.19, 23h – PUMP UP THE JAM The Queer 80s & 90s bringt Dir das neue Partylabel in Basel: Bunt, wild, zum Tanzen und Mitsingen... Parterre One, Klybeckstrasse 1b, 4057 Basel ................................................................................................. Fr.29.03.19, 23h – SISSY THAT WALK Nicki Minaj weilt in der Limmatstadt und das Heaven schmeisst eine Special-Sissy That Walk zu Ehren der Rapperin. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................................................. Sa.30.03.19, 23h – DUDECUTE! Aufwärmen für Shawn Mendes gefälligst: Bevor der Beau am Sonntag im Hallenstadion auftritt, kannst Du dich schon mal im Heaven warm tanzen... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................................................. Sa.30.03.19, 23h - NEON Die LGBTI+ Community bringt das Bierhübeli zum Leuchten: Ein Saal voller Lichteffekte, ein funkelndes Publikum und internationale Acts... Bierhübeli, Neubrückstrasse 43, 3012 Bern ................................................................................................. 15


Anna Rossinelli: Interview zum neuen Album White Garden>> DAS ALBUM Anna Rossinelli haben sich neu erfunden. Das neue Album „White Garden“ ist eine musikalische Perle, ein Neuanfang. Drei Jahre nach dem letzten Langspieler schreitet Anna Rossinelli an die Oberfläche, nimmt den musikalischen Faden wieder auf und geht den eingeschlagenen Weg des letzten Albums „Takes Two To Tango“ weiter. Dass sich die Band Zeit gelassen hat, ist jedem einzelnen neuen Song anzuhören. Hier sitzt jeder Stein auf dem anderen, jede Silbe passt, jedes Instrument hat seinen Platz. Kaum eingetaucht, wird dem eingefleischten Rossinelli-Fan schnell klar: Hier ist etwas anders. Doch vertraut, aber irgendwie neu. Die elf Songs des neuen Albums umgibt eine angenehme Frische. Altbewährtes trifft auf Modernes, Analoges auf Digitales, Saiten- vermischen sich mit Synthi-Klängen. Als hätte man den neusten Wurf in ein elektronisches Basenbad getunkt. Zuständig dafür ist Pablo Nouvelle. Der Schweizer Elektronika-Musiker und DJ begleitete die Entstehung des vierten Langspielers als Co-Produzent. Es sind aber nicht nur die elektronisch angehauchten Tracks, die Anna Rossinelli in ein neues Licht tauchen. So glaubt man sich im Titelsong „White Garden“ irgendwo in einer Disco der 80er wiederzufinden. „Jewellery“ etwa hätte Destiny’s Child in den Nullerjahren als R’n’B-Perle gut gestanden. Und „Hold Your Head Up“ zeigt Anna Rossinelli so zerbrechlich, wie man sie wohl noch nie erleben durfte. Die Midtempo-Ballade trifft in Herz und Bauch eines jeden, dem Schmerz und Gefühlschaos nicht fremd sind. „I turned myself into a tragic memory“ – die Baslerin lässt uns an ihrem Leben teilhaben und macht klar: Die letzten Jahre waren ein Auf und Ab: Liebe, Musik, Trennung, Schmerz, Neuanfang, Musik. Was nach einem grossen Drama klingt, sieht die Sängerin und Musikerin heute äusserst reflektiert: „Was einem Menschen im Leben widerfährt, das prägt ihn auch. Man geht vorwärts, man verändert sich“. All dies ist vergleichbar mit einem grossen „Weissen Garten“, in dem die Zähler auf Null zurückgestellt werden. Darin gilt es, all die sonst so bunten Dinge neu zu bemalen und neu zu gestalten, um schlussendlich einen Neuanfang zu wagen und das Leben in all seinen Facetten zu geniessen. Das Trio um Anna Rossinelli ist gewachsen. Die Zeit wurde reif für das wohl beste Werk der zehnjährigen Bandgeschichte.

Link: www.annarossinellimusic.com NÄCHSTE KONZERT-TERMINE: * 16. März 2019: Plattentaufe, Parterre One, Basel

www.gayl.ch 32 16

FA S H I O N , S E X Y N E S S , T O Y S U N D M E H R : D E I N O N L I N E S H O P.

* 29. Juni 2019: Summerstage, Basel

Interview: Luis & Max Foto: AnnaRossinelli byJenRies


DAS INTERVIEW Zum dritten Mal haben wir das Trio getroffen. Dieses Mal mit einem Fan.

>>>>>>> Ende Januar war es endlich soweit: Anna Rossinelli und ihre zwei Jungs haben ihr viertes Album mit dem Titel „White Garden“ herausgebracht. Wir haben das Trio in Zürich getroffen. Es ist immer spannend zu wissen, was die Fans von einer Band wissen wollen. Anstatt, dass uns jemand die Fragen per Mail geschickt hat, haben wir gleich einen Fan zum Interview mitgenommen. Getroffen haben wir uns zwischen zwei Radio-Terminen am Hauptbahnhof Zürich. Als erstes wollte Max wissen, was der Titel „White Garden“ bedeutet. Seine Vermutung, es könnte sich um einen verschneiten Garten handeln, war nicht ganz richtig. Anna erklärte: „Es handelt sich zwar um einen weissen Garten, aber das Weiss steht für das Unbeschriebene, wie ein weisses Blatt.“ In über einem Jahr sammelte das Schweizer Trio um Anna, Georg Dillier und Manuel Meisel Songideen, Skizzen, nahm Demos auf und bahnte sich den Weg in Richtung Studio. Dieses sollte nicht irgendwo stehen. Am besten weit weg von all dem, was irgendwie als Ablenkung wahrgenommen werden konnte. Fündig wurden die drei Musiker und ihr langjähriger Weggefährte, Produzent Simon Kistler, schliesslich im hügeligen Toggenburg. Wo aber genau, waren sie da? Anna kommt ins Schwärmen: „Es war im Gebäude einer Lachsfarm, und der

Handy-Empfang war schlecht bis gar nicht vorhanden. Es tat gut, sich komplett auf die Musik zu konzentrieren und fast keinen Kontakt zur Aussenwelt zu haben. Wir mussten uns auch nicht um den Lärmpegel kümmern und konnten bis spät in die Nacht Musik machen.“ Angesprochen auf die Zusammenarbeit mit Pablo Nouvelle, wollten wir wissen, wie er seine elektronischen Spielereien in die Songs hat einfliessen lassen können: „Das ging alles digital. Wir schickten ihm die Songs, er verpasste ihnen elektronische Effekte und schickte die Tracks wieder zurück“, erzählt uns Anna. Für das Trio also eine ganz neue Art Songs zu schreiben. Fan Max sprach das Trio darauf an, dass meistens Anna im Vordergrund steht und wie es den Jungs dabei ergeht. Beide waren sich einig, dass sie im Grunde froh sind, wenn Anna diesen „Job“ übernimmt. Anna dreht im Gespräch den Spies auf eine lustige Art um: „Alle sagen immer, die Jungs sind so arm dran, weil sie immer im Hintergrund sind, dabei bin ich die Arme.“ Gelächter ertönt in der Runde: „Ich muss stets meinen Kopf hinhalten und wenn ich mal was „falsches“ sage, dann krieg ich das Fett weg. Aber im Grossen und Ganzen mache ich diesen Job ja gerne.“ Bei diesem Thema, kam man im Gespräch nicht um den Namen der Band herum... Warum eigentlich Anna Rossinelli, obwohl es sich hier um ein Trio handelt? „Als ich mich beim Eurovision Song Contest angemeldet habe, habe ich mich mit meinem

Namen angemeldet und die zwei Jungs sind dazu gestossen. Keiner von uns konnte wissen, dass wir tatsächlich die Schweizer Vorausscheidung gewinnen. Danach war es wie schon gelaufen. Wir blieben dann bei diesem Namen“, erklärt uns Anna. Georg fügt hinzu: „Wir haben auch lange nach einem anderen Namen gesucht und keinen gefunden, der passen würde...“ .................................................................

NICHT OHNE MEINE JUNGS!

................................................................. Die Trennung von Anna und Georg hat die Karten innerhalb der Band neu gemischt. Max wollte von Manuel wissen, wie sich die Situation geändert hat, schliesslich waren Anna und Georg ja immer ein Paar gewesen und er quasi „der Dritte“: „Früher kamen sie zusammen und gingen wieder zusammen. Das hat sich nun geändert. Jetzt kommen alle drei alleine und gehen alle alleine wieder. Das ist eine neue Situation, vergleichbar mit der Zeit, als wir alle zusammengelebt haben... Es ist wie ein Paar, dass sich immer sieht. Man hat sich wie schon alles gesagt. Indem wir uns weniger sehen, haben wir nun uns jetzt wieder etwas zu erzählen.“ „In einem Interview hast du gesagt, du möchtest mit deinen Jungs alt werden...“ entgegnen wir Anna: „Ja, ich könnte es mir nicht ohne Georg und Manuel vorstellen. Falls mal einer aussteigt, dann ist die Band zu Ende. Meine Jungs oder niemand.“ 17


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KULTUR TIPPS Mehr davon unter www.gay.ch/kultur

P!nk – Beautiful Trauma Worldtour

P!nk kommt zurück in die Schweiz und macht am 30. Juli im Zürcher Letzigrund halt... und wer P!nk kennt, der weiss, dass sie nicht einfach ein Konzert geben wird, sondern, dass sie von Artistik über Party bis hin zu einer eindrucksvollen Show alles bietet! Es ist nicht eine normale Welttournee, welche P!nk diesmal angekündigt hat, sondern es ist eine wahre Arena Tour: Und so macht die Amerikanerin diesmal auch nicht wie sonst üblich im Hallenstadion halt, sondern, sie lädt diesmal ins Letzigrund zur Party. Beautiful Trauma hiess das Album 2017, und mit etwas Verspätung, kommt sie damit Ende Juli auch nach Europa, um es live vorzustellen. Unterwegs ist sie damit aber schon lange, nämlich bereits seit März 2018 in den USA, Kanada, dann in Australien und Neuseeland. Wer P!nk schon einmal live gesehen hat, der weiss, dass sie nicht einfach für ein

Mittwoch, 6. März 2019, 20 Uhr

Scott Bradlee‘s Postmodern Jukebox

Konzert anreist, sondern, so bringt es etwa das Variety auf den Punkt, wenn das Magazin ihren Gig als eine der artistisch grossartigsten Pop-Shows aller Zeiten bezeichnet. Es wird eine Show der Superlative, bunt und vielfältig. Doch es ist nicht nur P!nk selber, welche auf der Bühne stehen wird, die Sängerin macht ihren Gig gleich zu einer Art Mini-Festival, indem sie auch noch Vance Joy und Kid Cut Up als Special Guests mitbringt. Vance ist ein wahrer Shooting Star in Australien, welcher schon die eine Milliarde-Spotify-Streams-Marke geknackt hat. Und DJ Kid Cut Up gilt als Remix-Spezialist, welcher Songs komplett neu zu interpretieren weiss. gay.ch freut sich ausserordentlich das Konzert als Medienpartner zu begleiten... Letzigrund, Badenerstrasse 500, 8048 Zürich

Foto: Kurt Iswarienko

Dienstag, 30. Juli 2019, 19h:

Kultur: Konzerte

Infos und Tickets: www.gay.ch/kultur oder bei www.abc-production.ch

Mittwoch, 13. März 2019, 20.30 Uhr

Peter Bjorn and John

Dienstag, 14. Mai 2019, 20 Uhr

LP

Wenn die 20er Jahre auf die Hits unserer Tage treffen: Genau das schaffen Scott Bradlee’s Postmodern Jukebox: Von Oops!... I Did It Again über Seven Nation Army und Creep bis zu All About The Bass – es gibt wohl kaum einen Hit an den sich Pianist und „Spiritus Rector“ Scott Bradlee mit seiner Band nicht heranwagen würde.

Sie haben mit Young Folks den wohl eingängigsten Mitpfeifsong der letzten zwanzig Jahre geschrieben, und auch die Titelmelodie von 2 Broke Girls geht auf ihre Kappe: Peter Bjorn and John kommen nun mit ihrem siebten Album „Darker Days“ im Gepäck für eine schweiz-exklusive Show in den Kulturbahnhof in Wil.

Eigentlich liebte sie es, Songs für andere Künstler zu schreiben, bis sie sich 2016 mit „Lost On You“ plötzlich selber im Rampenlicht wiederfand. Es war der grosse Durchbruch für LP. Ihr Sound ist mal rockig, mal Rhythm‘n‘Blues, mal Dark Country - und klingt immer ein bisschen schnoddrig. Kein Filter, keine Zensur und kein Bullshit, ganz so wie sie es mit dem Titel ihres bereits fünften Albums „Heart To Mouth“ verspricht.

Beim letztjährigen Konzert begeisterten sie das Publikum im Volkshaus. Nun kehren sie zurück: Get ready for the most sensational 20s party this side of The Great Gatsby. „Welcome to the Twenties 2.0“

Das Trio hat eine Vorliebe für barocke Popsongs aus den 60ern, und damit passen sie bestens in das Gefilde der aktuellen schwedischen PopmusikSzene rund um Lykke Li, Robyn, Shout Out Louds und Co.

Am 14. Mai präsentiert die queere Sängerin im Volkshaus ihre bisher grösste Headline-Show in der Schweiz – sei gespannt auf das Energiebündel mit ihrer ungezügelten und ungefilterten Art.

Volkshaus, Helvetiaplatz, 8004 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/kultur oder bei www.allblues.ch

Gare De Lion, Silostrasse 10, 9500 Wil Infos und Tickets: www.gay.ch/kultur oder bei www.goodnews.ch

Volkshaus, Helvetiaplatz, 8004 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/kultur oder bei www.mainlandmusic.com

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D I E WA H R H E I T K A N N N I C H T B E K E H RT W E R D E N

OSCAR®-NOMINIERTER

LUCAS HEDGES

OSCAR®-PREISTRÄGERIN

NICOLE KIDMAN

UND

OSCAR®-PREISTRÄGER

RUSSELL CROWE

DER VERLORENE SOHN DREHBUCH UND REGIE

JOEL EDGERTON

N A C H E I N E R WA H R E N G E S C H I C H T E

/ D E RV E R L O R E N E S O H N . D E

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AB 21. FEBRUAR IM KINO


KINO-TIPPS Mehr davon unter www.gay.ch/film

Cinema: Kino-Tipps

Rafiki Kaum je hatte es ein Film so schwer, als offizieller Beitrag zu den Oscars eingereicht zu werden, wie Rafiki: In der Heimat Kenia wegen dem lesbischen Inhalt zuerst verboten, konnten die Filmemacher per Gerichtsurteil doch noch erreichen, dass der Film wenigsten während einer Woche gezeigt wird, und damit für die Oscars zugelassen werden konnte, auch wenn es schlussendlich doch nicht für eine Nomination gereicht hat. Doch dies ist nicht das einzige Happy End rund um Rafiki: Gemessen auf diese eine Woche wurde der Film gar zum umsatzmässig zweiterfolgreichsten Film in der Geschichte Kenias. Rafiki dreht sich um die Liebe zwischen zwei Frauen, welche es in Kenia eigentlich so nicht geben darf. Die Beiden stehen vor einem schwierigen Weg, denn nicht nur leben sie in einer Gesellschaft, welche Homosexualität nicht akzeptiert, sondern, ihre Familien stammen auch noch politisch aus ganz verschiedenen Lagern... Kinostart: 31.01.19

Boy Erased Ein enorm wichtiges Thema, welches durch die hochkarätige Schauspiel-Prominenz hoffentlich noch mehr an Beachtung erfährt: Neben Nicole Kidman und Russell Crowe als Eltern, sind es unter anderem Lucas Hedges, Troye Sivan und Xavier Dolan, welche in diesem Film über Conversion Therapien in den USA mitspielen. Doch man muss nicht einmal so weit gehen, denn auch in der Schweiz gibt es nach wie vor „Heiler“ und Institutionen, welche ganz klar der Meinung sind, dass Homosexualität heilbar ist – mit zu meist gravierenden Folgen für die Jugendlichen.

If Beale Street Could Talk

On The Basis Of Sex

Mit Moonlight holte Filmemacher Barry Jenkins den Oscar, und nun kehrt er mit seinem neusten Film zu uns in die Kinos zurück: Beale Street basiert auf dem Bestseller-Roman des preisgekrönten US-Autors James Baldwin und erzählt eine berührende Liebesgeschichte im Amerika der 70er Jahre, als Rassismus gegenüber Schwarzen an der Tagesordnung war.

In den USA wird sie wie ein Popstar gefeiert, trotz ihrer bald 86 Jahren und ihrem doch eher trockenen Beruf, sie ist nämlich eine von insgesamt neun Richter des Supreme Court. Zeit ihres Lebens hat sie für die Rechte der Frauen und der Minderheiten gekämpft, und musste als Vorreiterin viele Hindernisse überwinden, bis sie schlussendlich in den Obersten Gerichtshof der USA gewählt wurde. Gerade auch für die LGBTI-Community ist Ruth Bader Ginsburg eine Gallionsfigur, da sie sich unermüdlich für deren Rechte einsetzt.

Fonny und Tish leben im ärmlichen Viertel Harlem, sie sind ein Paar und sie sind verlobt, doch dann wird Fonny fälschlicherweise der Vergewaltigung einer Puerto Ricanerin beschuldigt. Obwohl er zur Tatzeit unmöglich vor Ort gewesen sein kann, kommt er ohne Prozess ins Gefängnis. Tish gibt aber nicht auf, um ihn dort rauszuholen, denn schliesslich ist sie auch noch schwanger, und will ihr Kind nicht ohne Vater aufwachsen sehen...

On The Basis Of Sex mit Felicity Jones, Armie Hammer, Justin Theroux, Sam Waterston und Kathy Bates, folgt ihrem Weg, und zeigt auf, wie sie ihren Traum, denn sie seit langem hegt, verwirklichen konnte. Sie setzt sich für die Gleichstellung aller ein, egal ob Mann oder Frau, egal wessen sexueller Orientierung oder Geschlechtsidentität, welcher Ethnie oder Herkunft und Religion. Alle sind gleich und sollen die gleichen Rechte und Pflichten haben.

Kinostart: 14.02.19

Kinostart: 28.02.19

Jared ist der Sohn eines Pfarrers (Hedges), und dass er schwul ist, stellt gerade für den Vater (Crowe) eine grosse Herausforderung dar. So entscheiden sich die Eltern, Jared kurzerhand in ein Camp für Conversion Therapien zu stecken. Die äusserst strengen Regeln setzen dem Teenager arg zu, und so realisiert besonders die Mutter (Kidman) schnell, dass dieser Ort womöglich nicht die beste Lösung für ihren Sohn ist. Die Familie wird dadurch auf eine harte Zerreissprobe gestellt... Kinostart: 21.02.19

Yuli

Carlos wächst in Havanna auf, seine Eltern sind längst geschieden, leben aber noch unter einem Dach, sie haben wenig Geld. Als der Vater das grosse Talent von Carlos entdeckt, meldet er ihn gegen dessen Willen bei der staatlichen Ballettschule an. Mit strenger Hand sorgt er weiter dafür, dass Carlos seine Ausbildung dort beendet. Der Tanz entwickelt sich immer mehr zu einem Zufluchtsort für Carlos, lebt er doch oft für längere Zeit von seiner Familie getrennt... Yuli erzählt die bewegende Lebensgeschichte des berühmten kubanischen Balletttänzers Carlos Acosta. Tanz und Film werden dabei auf faszinierende Weise miteinander verbunden... Kinostart: 14.03.19

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*IMPRESSUM / THEMA: JETZT IM KINO

hidden places / hidden things Februar/März 2019 neue Ausgabe, neues Thema, neues Design ............................................................................... Verlag: PUNTO MEDIA GMBH, Strehlgasse 3, 8600 Dübendorf, Tel. 044 271 92 00, info@gay.ch ............................................................................... Redaktionelle Mitarbeiter: Luis Pestana, Dominique Eichler und mxprivé ............................................................................... Cover: Anna Rossinelli byJenRies Grafik: Luis Pestana ............................................................................... Partydaten melden: agenda@gay.ch ............................................................................... Anzeigen + Abo: Tel. 044 271 92 00 oder luis@gay.ch ............................................................................... Bilder und Texte dürfen nicht ohne unsere Genehmigung verwendet werden. ...............................................................................

WANUR I KAH I U • KE N I A

Jung und rebellisch Erfrischender Groove aus Afrika

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Info-Box: People-Notizen Foto Hella von Sinnen: Christoph Hardt | christophhardt.com Foto Diana Ross: John Mathew Smith & www.celebrity-photos.com

HAPPY B‘DAY, HELLA VON SINNEN Geboren am: 2. Februar 1959 (60) Bekannt durch: Die RTLplus-Show „Alles nichts oder?!“ (1988). Dabei stach sie mit einem neuen und extravaganten Kostüm hervor sowie mit ihrer pausenfüllenden Lautmalerei „Tschacka-Tschacka“. Bezug zur Schweiz: Wer 2000 in Zürich an den EuroGames war, traff sie in der Kanzlei, wo sie mittens im Platz auf einem Sofa sass. Sie unterhielt sich dabei mit den Menschen, welche sich spontan zu ihr setzten. LGBTI+Faktor: Sie stand schon immer dazu, dass sie lesbisch ist. Sie hat bei vielen Anti-Diskriminierungs- und Aufklärungs-Projekte mitgewirkt.

HAPPY B‘DAY, DIANA ROSS Geboren am: 26. März 1944 (75) Bekannt durch: Ihre Karriere startete sie in den 60s als Mitglied der Girl-Group „The Supremes“. 1970 jedoch startete sie ihre eigene, erfolgreiche Solo-Karriere. Bezug zur Schweiz: 1986 erneuerte sie in der Schweiz das Eheversprechen mit ihrem damaligen zweiten Mann, Arne Naess Jr.. 2008 eröffnete sie das Sommerfestival Live at Sunset in Zürich. LGBTI+Faktor: Ihr Song „I‘m Coming Out“ aus dem Jahre 1980 wurde von der Gay-Community sofort als Gay-Hymne aufgenommen. Hella von Sinnen setzte für ihre Single „Mein Coming Out“ ein Sample (den Refrain) von diesem Song ein.

Foto: ZVG (rechts Tabea Hässler / links Léïla Eisner)

UMFRAGE ZU LGBTIQ* INDIVIDUEN IN DER SCHWEIZ Wer seid ihr? Wir sind zwei Doktorandinnen der Psychologie und arbeiten schwerpunktmässig zu Beziehungen zwischen sozialen Gruppen, v.a. im LGBTIQ* Kontext. Weshalb führt ihr diese Studie durch? Wir führen diese Studie durch, um mehr zur Integration von LGBTIQ* Personen in der Schweizer Gesellschaft zu erfahren. Im Gegensatz zu vielen westeuropäischen Ländern ist in der Schweiz die Ehe für Alle noch nicht legal und der Schutz vor Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität noch nicht implementiert. Daher interessiert es uns, wann sich LGBTIQ* Personen Gehör verschaffen und sich für ihre Rechte einsetzen. Ausserdem möchten wir mehr darüber erfahren wo sich LGBTIQ* Personen outen und wo nicht und in welchen Kontexten sie sich am ehesten diskriminiert fühlen. Was möchtest ihr damit erreichen? Ziel der Studie ist es, ein besseres Gesamtbild von der gesamten Schweizer LGBTIQ* Community zu bekommen. Wir möchten die Ergebnisse gerne der LGBTIQ* Community zukommen lassen und an wissenschaftlichen Konferenzen präsentieren. Uns ist es ausserdem sehr wichtig, die zahlreichen Subgruppen der LGBTIQ* Community zu repräsentieren.

Wohin fliessen die Ergebnisse der Studie? Wir werden die Ergebnisse in Form eines Berichtes aufbereiten (bei Interesse präsentieren wir einzelne Ergebnisse auch gerne). Der Bericht soll den Teilnehmenden, den Schweizer LGBTIQ* Organisationen und der Wissenschaft zur Verfügung gestellt werden. Ausserdem werden wir an wissenschaftlichen Publikationen arbeiten. Und zu guter Letzt... Jede Stimme zählt – damit die Studie LGBTIQ* Personen in der Schweiz möglichst gut repräsentiert, brauchen wir so viele Stimmen wie möglich. ................................................................... DER AUFRUF Wir suchen aktuell Teilnehmende für unseren Online-Fragebogen. Um Schweizer LGBTIQ* Personen präzise dazustellen, benötigen wir so viele Teilnehmende wie möglich. Unter allen Teilnehmenden verlosen wir einen Gutschein im Wert von 200 CHF und vier Gutscheine im Wert von 40 CHF. Die Länge der Umfrage beträgt ca. 15-20 Minuten. Die Probanden können wählen, ob sie einen Gutschein von Manor, Amazon oder Green-Shop haben möchten. Die Umfrage findest du unter folgendem Link: https://ww2.unipark.de/uc/LGBT_rights/?a

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Hochzeit:Am Ende der Welt INFOS ZU ST. HELENA St. Helena ist eine Insel vulkanischen Ursprungs im Südatlantik. Sie bildet mit der Insel Ascension und der Inselgruppe Tristan da Cunha das Britische Überseegebiet St. Helena, Ascension und Tristan da Cunha. Länge: 15 km / Breite: 11 km. LINKS: www.sainthelena.gov.sh www.sthelenatourism.com Text: Dominique Luftbild: Nasa Bild: Plantation House: David Stanley

Bis Angola in Afrika sind es 1859 Kilometer, und bis nach Brasilien in Südamerika sind es sogar noch mehr, nämlich 3286 Kilometer: Damit zählt die Insel St. Helena wohl zu den entlegensten Orten der Welt mit ständiger Wohnbevölkerung. Daher überrascht es wohl kaum, dass Napoleon damals ausgerechnet auf diese Insel verbannt wurde. Gerade einmal 4500 Einwohner leben in diesem Britischen Überseegebiet, und genau dort hat zum Jahreswechsel nun das erste, gleichgeschlechtliche Paar seine Hochzeit gefeiert... Es war im Jahr 2017 als für St. Helena quasi eine neue Zeitrechnung begonnen hat, denn dann wurde der erste und einzige Flughafen eröffnet. Damit wurde es zumindest ein bisschen einfacher die Insel im südlichen Atlantik zu erreichen, wenn die Betonung auch auf ein bisschen liegen muss. Durch die teils heftigen Seitenwinde, sowie den oftmals dichten Nebel, ist das Landen auf St. Helena alles andere als einfach, und es gibt bislang auch nur einen wöchentlichen Flug von Johannesburg aus. Doch immerhin kann man mit der Anreise nun in Stunden rechnen, und nicht wie zuvor in Tagen, als es nur die Schiffverbindung gab. Vor

2017 war die Anreise nämlich nur mit dem Royal Mail Ship RMS St. Helena möglich, welches in etwa 30 Mal pro Jahr die Insel anlief und dazu von Kapstadt aus rund fünf Tage brauchte. Kein Wunder, dass sich dadurch auch kaum Besucher auf die Insel verirrt haben, doch dies soll sich nun ändern: Auch wenn teilweise kritisch betrachtet, soll der neue Flughafen nun aber auch dem Tourismus etwas auf die Sprünge helfen, und so wird mit bis zu 30‘000 Besuchern pro Jahr gerechnet. Doch auch sonst geht St. Helena als Britisches Überseegebiet seinen eigenen Takt: Die Insel hat zusammen mit der „benachbarten“ Insel Ascension - sie ist rund 1297 Kilometer entfernt – eine eigene Währung und Queen Elizabeth ist das Oberhaupt, wird aber durch den Gouverneur von St. Helena vertreten, oder besser gesagt, aktuell durch die Gouverneurin. Unter ihr war es schliesslich auch, dass der Legislativrat im Dezember 2017 mit neun zu zwei Stimmen der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zustimmte. Mit ihrer Unterschrift liess Lisa Honan das Gesetz dann schlussendlich nur wenige Tage später auch tatsächlich in Kraft treten. Bei nur gerade 4500 Einwohnern liegt es auf der Hand, dass das lokale Standesamt nicht gerade von Heiratswilligen überrannt wird, und so dauerte es doch etwas mehr als ein Jahr, nämlich bis zum Jahreswechsel 2018/19, bis mit Michael Wernstedt und Lemarc Thomas erstmals ein

gleichgeschlechtliches Paar auf St. Helena den Bund fürs Leben schloss. Während Wernstedt eigentlich aus Schweden kommt, so ist Thomas tatsächlich auf der Insel geboren und aufgewachsen. _____________________________________

Bei 4500 Einwohner finden logischerweise nicht oft Hochzeiten statt.

_____________________________________ Geleitet wurde die historische Zeremonie von Standesbeamtin Karen Yon im Plantation Hous, dem offiziellen Sitz und der Residenz der Gouverneurin von St. Helena. Eben dieses Haus kam vor ein paar Jahren ebenfalls in die Schlagzeilen, und zwar wegen eines Bewohners. Jonathan lebt im Garten des Anwesens, er ist eine Seychellen-Riesenschildkröte und mit seinem geschätzten Alter von etwa 187 Jahren das älteste bekannte Landtier der Erde. Vor einigen Jahren verletzte sich seine Lebenspartnerin „Frederica“, und als sie von Medizinern genauer untersucht wurde, stellten sie fest, dass sie eigentlich ein Er ist. Wie es Medienberichten zufolge weiter heisst, soll Jonathan ziemlich ungestüm gewesen sein, und erst als sich Frederica 1991 zu ihm gesellte, soll er ruhiger geworden sein, und seither bilden die Beiden ein unzertrennliches Liebespaar – und eben, offenbar ein schwules Liebespaar...

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Show Your Face. Beruhigt nachhaltig: Von Dermatologen empfohlen Keine Zusatzstoffe, 100% natürlich: Keine Belastung der Haut Einfach, schnell und praktisch

Intelligente Gesichtspflege für jeden Hauttyp Unsere Haut verändert sich ständig entlang der Jahreszeiten und der Lebensumstände sowie der Gefühlslage. Kommen dann noch Faktoren wie Umweltbelastung, Zusatzstoffe in der Hautpflege oder Make-up dazu, verliert die Haut gerne das Gleichgewicht. Filabé hilft Deiner Haut die Balance zu erlangen und zu halten, indem wir drei Dinge anders machen:

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Gay-Blog: Onur Ogul DAS INTERVIEW zu seinem Blog, den Reaktionen dazu und zum Gay-Leben in der Türkei.

INFOS ZU ONUR OGUL Onur Ogul ist Blattmacher Online für die Schweizer Illustrierte, 30 Jahre alt, hat schweizerisch-türkische Wurzeln und lebt in Zürich. Seinen Blog „Voll schwul!“ findest du unter schweizer-illustrierte.ch/blogs/voll-schwul und der existiert seit einem Jahr. Interview: Luis Foto: ZVG

Während viele Schwule in der Türkei ihr Leben im Versteckten leben müssen, so hat Onur Ogul sogar einen Blog, in dem er öffentlich aus seinem Alltag erzählt - und das in einem Medium, welches praktisch jeder in der Schweiz kennt... Wir haben Onur Ogul ein paar Fragen gestellt. Wer hatte die Idee zum Blog? Ich glaube daran, dass wir Vorurteile nur abbauen können, wenn wir Homosexualität zur Normalität machen. Das heisst für mich, dass es nebst den zahlreichen Single-, Beziehungs- und Sexblogs von Heteros auch einen geben sollte, der sich ums Leben eines schwulen Mannes dreht. Und da stellte ich mich zur Verfügung. Die Chefs fandens toll. Haben die Themen eine Parallele zu deinem persönlichen und/oder beruflichen Leben? Ich schreibe immer meine persönliche Meinung. Ich erzähle, was mir oder auch engen Freunden widerfahren ist, und wie ich über aktuelle Geschehnisse denke, die für Schwule interessant sind. Heteros erfahren daraus, was die LGBT-Community so beschäftigt. Ich hoffe, das hilft ihnen, uns besser zu verstehen. Gibt es eine Reaktion auf deinen Blog, welche für dich unvergesslich bleibt? Manche Leser missverstehen die Absicht meines Blogs. Ich sehe mich nicht als Stimme oder Botschafter der Schwulenwelt. Ich bin Onur Ogul, eine individuelle

Person. Was ich erlebe und wie ich die Dinge sehe, steht nicht stellvertretend für alle Schwulen der Welt. Das ist gar nicht möglich. Ich glaube, es gibt nicht „den Schwulen“. Trotzdem kritisieren manche, sie würden sich nicht wiedererkennen. Dabei ist das logisch: Denn sie sind nicht ich. Wie gehst du damit um, wenn es Reaktionen gibt, die unter der Gürtel-Linie sind und/oder persönlich verletzend sind? Die Reaktionen sind meist positiv. Kritik nehme ich auf und wenn sie konstruktiv ist, versuche ich mich zu verbessern. Manchmal ergibt sich daraus sogar mein nächstes Blog-Thema. Plumpe oder beleidigende Kommentare gingen mir zu Beginn noch nahe, dann lernte ich, sie zu ignorieren. Onur Ogul, wer den Namen liest, denkt an einen Mann mit türkischen Wurzeln. Und schwul noch dazu. Was sind deine Gedanken, bzw. Erfahrungen? Viele denken, das sei eine Doppelbelastung. Zurecht: In Sachen Toleranz sind viele Einwanderer aus muslimischen Ländern nicht so weit wie Schweizer - obwohl

es auch da zahlreiche Hinterwäldler gibt. Aber ich hatte Glück mit meiner Familie. Sie unterstützen mich in allem, was ich tue. Sie lesen ab und zu sogar meinen Blog. Wie unterscheidet sich das Leben eines Schwulen in der Schweiz und einem Gay-Mann in der Türkei? In meiner zweiten Heimat führen Schwule meist ein Doppelleben. Zu Hause erfinden sie Ausreden, weshalb sie noch nicht heiraten, oder sie haben sogar schon Frau und Kinder. Und abends gehen sie in Schwulenclubs, mieten sich Stundenzimmer für Sex oder leben sich in Männer-Hammams aus. Das Risiko, von der Familie verstossen oder vom Arbeitgeber entlassen zu werden, ist nach wie vor hoch. Und... über welches Thema wird man wohl niemals in deinem Blog lesen? Ich schreibe zwar ab und zu von misslungenen Dates, stelle aber nie jemanden bloss. Wer mich trifft, wird also sicher nie sein Bild oder seinen Namen in meinem Blog sehen.

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Portfolio: Jean Ranobrac

Credits: Model @hugofrdh / Maske @cpyrrhos

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Credits: Model @tiggythorn / 3D Designer @kaan.has

Credits: Models @cookie_kunty, @thearseniek, @veida_shimi / Kleider @vertugadins / Mit Dank an @photogobelins @atelierdenface

„Ich hatte schon immer ein kritisches Auge für alles was mich umgibt. Herausforderungen machten mich zu einem rebellischen Teenager, und ich suchte nach Wegen, die Menschen in meiner Umgebung dazu zu bringen, sich selbst zu hinterfragen. Die Verwendung von Worten zur Erklärung von Ideen war für mich immer eine schwierige Aufgabe. Deshalb begann ich mit der Fotografie, die durch Ästhetik direkt berührt. Ausserdem kann man mit Fotografie Spass haben und viele Menschen treffen. Meine Models finde ich durch die sozialen Medien. Ich suche jeweils Leute, die zu einem Projekt passen, welches ich gerade plane. Ich bewundere die Arbeiten von Pierre & Gilles und La Chapelle. Meine Inspiration jedoch kommt von Menschen, die mich umgeben, wie zum Beispiel Calling Marian, eine wunderbare DJane. Aber auch TiggyThorn, Kam Hugh, Cookie Kunty, Le Marmoset, Cherry Kunty and The Arseniek. Meine Fotos entstehen meistens im Studio. Auch wenn ich manchmal in Clubs Fotos schiesse. Als gemütliches Naturell warte ich lieber im Studio auf die Models und trinke etwas Tee.“

INFOS ZU JEAN RANOBRAC Jean ist Franzose und wohnt in Paris, wo er die Kunstschule Les Gobelins besucht hat. Er arbeitet als Fotograf/Retouchierer unter anderem für Agenturen. Zu seinen Kunden gehören aber auch viele Künstler und Persönlichkeiten. LINKS: www.ranobrac.com und www.instagram/ranobrac

Credits: Model @kam_hugh / Kleider @vegetarianshark / Perücke @mecca_christophe

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mxprivé: Food & Art INFOS ZU mxprivé Unser neues Team-Mitglied lebt in Deutschland und ist weder Koch, noch Fotograf. Alle Gerichte entstehen bei ihm zu Hause und werden von ihm mit dem iPhone fotografiert: „Der Wunsch, mein Essen visuell zu teilen, führte mich eher zufällig zu Instagram. Am 3. März 2017 postete ich mein erstes Bild Lachs/Gurke/Grapefruit. Das Feedback meiner Follower (Foodies, Köche, Fotografen) weckte den Ehrgeiz in mir, sowohl auf dem Teller, wie auch hinter dem iPhone besser zu werden.“

DAS MENÜ

zum Zweiten: In dieser Ausgabe präsentiert euch mxprivé einen neuen Leckerbissen zum Nachkochen.

Link: instagram.com/mxprive

Food Styling, Rezept, Text und Foto: mxprivé

Sie liegt nicht wirklich versteckt, draussen im Atlantik, dennoch ist die Insel Madeira für viele noch relativ unbekannt. Neben einer atemberaubenden Landschaft habe ich auf der Blumeninsel vor allem meine Vorliebe für Oktopus entdeckt. Dass der „Pulpo“ nicht nur äusserst fotogen ist, sondern zudem auch sehr gut schmecken kann, möchte ich euch mit folgendem Rezept zeigen.

OKTOPUS | SCHWARZE BOHNEN | DREIERLEI VON DER TOMATE Oktopus

1 Oktopus (ca. 1,5 kg) 2 grosse Karotten 2-3 Stangensellerie 1 Stange Lauch 2 Lorbeerblätter 1/2 TL Pfefferkörner 1 TL Salz, 4 Scheiben frischer Ingwer Das Gemüse putzen, in zwei Zentimeter grosse Würfel schneiden und in einem grossen Topf mit Wasser aufkochen. Die Gewürze und den küchenfertigen Oktopus dazu geben und bei geringer Hitze mit geschlossenem Deckel ca. eine Stunde gar ziehen lassen (simmern, nicht mehr kochen). Mit einem spitzen Messer testen, ob der Oktopus weich ist. Dann den Oktopus aus dem Topf nehmen, mit Klarsichtfolie abdecken, abkühlen lassen und zurecht schneiden.

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Schwarze Bohnen

Tomatenpulver

Die Bohnen 12 Stunden in kaltem Wasser einweichen. Das Wasser abgiessen und die Bohnen in frischem Wasser gar kochen. Erst zum Schluss salzen.

Tomatenschaum

100g schwarze Bohnen Salz

Tomaten getrocknet 250g Datteltomaten 2 EL Olivenöl 1 Knoblauchzehe

Die Tomatenhaut vorsichtig einritzen und in kochendem Wasser 30 Sekunden blanchieren. Danach die Haut abziehen und zur Seite legen. Die Tomaten halbieren und entkernen. Den Knoblauch schälen und in Scheiben schneiden. Das Tomatenfleisch mit dem Olivenöl und dem Knoblauch vermischen und auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech verteilen. Die Tomatenhaut auf ein zweites Blech geben. Beides bei 85°C Umluft im Backofen trocknen lassen (ca. 1,5 - 2 Stunden).

Die getrocknete Tomatenhaut in einem Mörser zu Pulver zerstossen und beiseite stellen.

2 Eier 135g geschmolzene Butter Tomatenessig Salz Die Eier zweieinhalb Minuten kochen und abschrecken. Die Eier vorsichtig aus der Schale in ein Gefäss füllen und mit der geschmolzenen Butter mit Hilfe eines Pürierstabes hoch ziehen. Mit Tomatenessig und Salz abschmecken. Zum Schluss in einen Rahmbläser füllen und warm halten.

Fertigstellen

Öl zum Braten 1 getrocknete Chilischote Den Oktopus in Öl und mit der Chilischote scharf anbraten. Die Bohnen mit den Tomaten vermischen. Den Tomatenschaum aufsprühen und diesen mit dem Tomatenpulver bestreuen.


DIE BACKSTREET BOYS SIND ZURÜCK! DAS NEUE ALBUM «DNA» INKL. «DON’T GO BREAKING MY HEART», «CHANCES» UND «NO PLACE» Live in Concert: 21.06.2019 Hallenstadion, Zürich

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DAS NEUE, FANTASTISCHE ALBUM OUT NOW

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