GAY.CH April/Mai 2015 Ausgabe Nr. 71
FLY AWAY
KULTUR / PEOPLE MUSIK / FILM REISEN
WAS BEI STUDIO 54 NICHT GEZEIGT WURDE
WIE ZÜRICH LGBTIs IN DIE STADT LOCKEN MÖCHTE GLETSCHERTREKKING ZU GEWINNEN HERAUSFORDERUNG OLYMPISCHE WINTERSPIELE 2022 EINREISEVERBOT FÜR GAYS IN BELIZE UND TRINIDAD & TOBAGO 1
Ein Must-Have für ESC-Fans DIE DOPPEL-CD MIT ALLEN 40 SONGS AUS DEM CONTEST
Es gayt los! Der grösste Musik-Wettbewerb der Welt ist am Start. Dank Conchita Wurst diesmal aus dem Nachbarland Österreich. Die Timeline der Veröffentlichungen lautet wie folgt: 7. April: Digitaler Release der offiziellen Song Contest Compilation 20. April: CD Release der offiziellen Song Contest Compilation <-- 24. April: 3CD Box Release mit Best Of und Klassikern aus dem deutschsprachigen Raum 02. Juni: DVD Release der ganzen Show
JUBILÄUM: 60 JAHRE ESC 2
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International Gay News Belize, Trinidad & Tobago: Einreiseverbot für Gays Hotelplan: Interview über das Reiseverhalten der Community Destination Zürich: Zürich Tourismus lädt ein... Pink Alpine: Gletschertrekking zu gewinnen Pink Cloud: Ein Gespräch über erfrischende Reiseziele Ugandas Image-Problem Nek und Tom Lüneburger: Heimat und Notlandung Buchtipp: Bilder aus dem All DVD-Tipps Pink Apple Kino-Tipps Zurückgedreht: Studio 54 und Good Will Hunting Unschönes Reise-Souvenir: Hautkrebs Party-Agenda Kultur-Tipps Sport-Events: Das IOC und die FIFA sind gefordert Tante Tratsch im Sturzflug
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Text: Dominique Bild: Plakat (l) Luis (r)
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Family-News, täglich und frisch, findest du online unter www.gay.ch/family
LGBT- Business-Kongress in New York Von der “LGBT Business and Technology Conference” und dem “LGBT Marketing and Advertising Forum” bei der New York Times über das “LGBT Tourism & Hospitality Symposium” bei Google bis hin zum „LGBT Entrepreneur Forum“ bei Microsoft, die LGBT Week in New York kann bereits bei seiner ersten Ausgabe vom 20. bis zum 24. April 2015 mit renommierten Partnern aufwarten. Ebenfalls in dieser Woche miteingeschlossen ist neu die LGBT Marketing Week, welche bis anhin bereits einmal jährlich in New York stattfand und bereits bestens etabliert ist. Konferenzen, Symposien, Workshops und Events, welche auf die LGBT Business-Community zugeschnitten sind: An der LGBT Week geht es vor allem um Wirtschaft, Marketing und Technologie. Thomas Roth, Mit-Organisator des Business Events und Mitarbeiter von Community Marketing Inc, erklärte, dass die LGBT Week eine Zusammenführung von über 20 Jahren LGBT-Marktforschung, 20 Jahren LGBT-Ausbildungsprogrammen und den besten Köpfen quer durch sämtliche Bereiche der Wirtschaft ist, welche ihre Erfahrungen und Ratschläge teilen. Dabei sollen die Events beim Networking helfen um Beziehungen untereinander zu festigen und damit LGBT-Themen in der Wirtschaft erfolgreich weiterzubringen. Nach der LGBT Week NYC im kommenden Monat, gibt es Folgekonferenzen im Juni in Orlando und im September in Seattle. Damit soll die Zusammenarbeit und auch das Networking unter den Teilnehmern noch mehr gefördert werden. -------------------------------------------------------------------
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Pride wird wieder real Der Film „Pride“ sorgte Ende 2014 für ein Ein vollends gelungenes Feel-Good Movie! Kinohighlight: dreht sich darum, wie sich die Leidenschaftlicher, Er liebenswerter Film über Empathie und Solidarität. Warm, witzig und hervorragend dargeboten. LGBT-Community von London zu Zeiten von KINO Margaret Thatcher mitIMder Gewerkschaft der Bergwerks-arbeiter zusammen getan hat um in Grossbritannien gemeinsam für ihre jeweiligen Rechte einzustehen. Première
The Guardian
Nun kommt es quasi zu einem Revival von anno dazumal: Die Organisation „Lesbians and Gays Support the Miners“ wird in diesem Jahr die Pride in Birmingham anführen. Die Organisation hat sich nämlich erst vor kurzem erstmals seit dreissig Jahren wieder mit der Gruppe „Neath, Dulais and Swansea Valley Miners“ getroffen. Passend dazu auch der Titel der diesjährigen Pride: „Freedom – Together United“. Wie schon im Film, so wird auch Jimmy Somerville eine Rolle an der Pride spielen. Im Film stand er am BenefizKonzert Pits and Perverts auf der Bühne, und in Birmingham wird er nun ebenfalls live performen und neben seinen Klassikern wie „You Make Me Feel“ und „To Love Somebody“ auch sein neues Album vorstellen. Die Birmingham Pride findet in diesem Jahr am 23. und 24. Mai statt. -------------------------------------------------------------------
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Gay Cruise mit Stopp in Kuba Es wird eine der ersten Gay Cruises sein, welche in Kuba halt machen wird: Aquafest, der Spezialist für Kreuzfahrten, hat sich dazu mit Cuba Cruise zusammengetan. Die Reise findet vom 1. bis zum 8. Januar 2016 statt, und gestartet wird in Montego Bay in Jamaika und angesteuert werden unter anderem Santiago de Cuba, Cienfuegos, sowie natürlich Havanna. Während der Kreuzfahrt werden unter anderem sechs UNESCO-Weltkulturerbe besucht, sowie vier Nationalparks und Schutzgebiete.
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Louis Cristal heisst das Schiff, welches auf stolze neun Passagierdecks rund 1200 Passagiere aufnehmen kann. Neben drei Restaurants, vier Bars und einer Disco, bietet das Kreuzfahrtsschiff auch noch ein Casino, eine Shoppingzone, Fitnesscenters, Swimmingpools, Beauty Salons, einen Spa- und Massagebereich, sowie vieles mehr. Nicht zuletzt durch die Lockerung der Einreisebestimmungen für amerikanische Bürger durch die USA, dürfte Kuba nun vermehrt auf den Routenplänen der Cruises auftauchen. Homosexualität ist auf Kuba seit 1979 legal, doch die gleichgeschlechtliche Liebe ist weiterhin ein Tabu. Es herrscht aber auch Aufbruchstimmung, nicht zuletzt durch Mariela Castro, die Tochter des amtierenden Staatspräsidenten Kubas, Raúl Castro, welche sich mit Vehemenz für Toleranz gegenüber der LGBT-Community einsetzt… -----------------------------------------------------------------
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BELIZE / TRINIDAD UND TOBAGO Gericht prüft Einreiseverbot für Gays Sowohl Belize, wie auch der Inselstaat Trinidad und Tobago verbieten Homosexuellen mit entsprechenden Paragrafen im Einwanderungsgesetz die Einreise. Nun zieht ein jamaikanischer Schwulenaktivist vor den Caribbean Court of Justice, das Oberste Gericht der Staatengemeinschaft in der Karibik, um diese Bestimmungen anzufechten. Text: Dominique
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Beide Länder bestreiten zwar, dass sie das Gesetz anwenden, doch es steht trotzdem schwarz auf weiss im so genannten Immigration Act von Belize, wie auch von Trinidad und Tobago: Homosexuelle dürfen offiziell nicht in diese Länder einreisen. Dies schränke die Bewegungsfreiheit ein, ein Recht, welches auch im Abkommen der CARICOM, der Vereinigung der karibischen Staaten, festgeschrieben stehe, findet Maurice Tomlinson, ein Schwulenaktivist aus Jamaika und Vertreter der New Yorker Organisation AIDS-Free World, und aus diesem Grund hat er nun einen Prozess vor dem Caribbean Court of Justice angestrengt. Dies ist die höchste, richterliche Instanz der CARICOM, jener Staatengemeinschaft in der Karibik, welche mit der Europäischen Union vergleichbar ist. Nun fand eine erste Anhörung dazu im Gericht in Port of Spain, Trinidad und Tobago, statt.
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Der Pianist verbindet auf noch nie gehörte Weise Depeche Mode mit Beethoven, Bach mit Hans Zimmer oder Ludovico Einaudi und kreiert eine unverkennbar eigene musikalische Ästhetik. 6
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Bild: Luis
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In einer ersten, grundsätzlichen Stellungnahme halten sowohl Belize, wie auch Trinidad und Tobago fest, dass Homosexuelle zwar auf einer Immigrationsliste unter den verbotenen Gruppen geführt werden, wie etwa auch Prostituierte, doch die Paragrafen werden nicht umgesetzt, dies sei eine ungeschrieben Richtlinie. Maria Marin, Vorsteherin des Amts für Immigration in Belize, erklärte weiter, dass die Zollbeamten noch niemandem die Einreise aufgrund dessen sexueller Orientierung verweigert hätten. Ihr Amtskollege Gerry Downes aus Trinidad und Tobago fügte dem hinzu, dass dieser Gesetzesteil, welcher Homosexuellen die Einreise verweigere, ignoriert werde, und dass man die Personen nicht nach deren sexuellen Orientierung frage.
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Maurice Tomlinson wurde dem Gericht aus Jamaika zugeschalten, da er mit seiner Einreise nach Trinidad und Tobago nicht das derzeit geltende Recht brechen wollte. Er stellte sich anhand der Argumentation der Behörden auf den Standpunkt, dass man das Gesetz ändern könne, wenn es eh gar nicht mehr angewandt wird. Zudem machte er auch persönliche Gründe geltend. So hat er aus einer Ehe mit einer Frau aus Belize einen 12-jährigen Sohn, den er nicht besuchen könne. Er wolle nicht in ein Land einreisen, welches ihn als Schwulen per Gesetz eigentlich abweise. Die Einreisebestimmungen von Trinidad und Tobago gerieten bereits 2007 in die Schlagzeilen, als Elton John eine so genannte Verzichtserklärung unterschreiben musste, um überhaupt dort spielen zu können. Es gab damals Proteste von zahlreichen religiösen Gruppierungen, welche das Konzert verhindern wollten, doch das Parlament sprach sich gegen
ein Einreiseverbot von Elton John aus und so konnte das Konzert wie geplant doch noch stattfinden. Belize, sowie Trinidad und Tobago sind nur zwei von rund einem Dutzend Staaten in der Karibik und dem angrenzenden Mittelamerika, welche noch immer Gesetze gegen Homosexualität unter Männern haben. Im Jahr 1988 wurde Homosexualität in Belize zwar zwischenzeitlich legalisiert, doch 2003 wurden homosexuelle Handlungen erneut unter Strafe gestellt. Es drohen Gefängnisstrafen von bis zu zehn Jahren Haft. Noch härtere Strafen sind in Trinidad und Tobago möglich, und zwar bis zu 25 Jahre Gefängnis stehen dort auf dieses „Vergehen“. Einzelne Strafen wurden diesbezüglich bereits ausgesprochen, doch die Polizei verfolgt LGBTs nicht grundsätzlich, wie es etwa in manchen Staaten Afrikas der Fall ist.
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Damit du keine Ausgabe mehr verpasst, kannst du das Magazin auch abonnieren – denn, die meisten Beiträge erscheinen nämlich nicht im Internet. Wir schicken dir für nur CHF 30.-- im Jahr jede der sechs Ausgaben direkt zu Dir nach Hause:
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INTERVIEW: Wie reisen Gays & Co.?
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Text/Interview: Luis Bild: ZVG
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Markus Uebelhart ist Filialleiter von Hotelplan MTCH AG, Einkaufzentrum Glatt. Wir haben ihn Fragem zum Reiseverhalten der Community gestellt.
Mykonos, Amsterdam, San Francisco, Fort Lauderdale und London sind seit Jahren bekanntlich typische Gay-Destinationen. Welche anderen Destinationen buchen Schwule ebenso oft, die nicht unbedingt so typisch sind? In letzter Zeit verzeichnen wir vor allem von Pärchen eine grosse Nachfrage nach Mauritius und den Malediven. Dies sind nicht unbedingt typische Destinationen für Schwule, aber sehr romantische. Es wird den Schwulen oft nachgesagt, dass sie sehr spontan Städte-Reisen – oft für ein Party-Weekend - unternehmen. Kannst du dies bestätigen und falls ja, welche Städte sind da besonders hoch im Kurs? Das ist nicht nur ein Trend bei Schwulen, sondern bei vielen Reisenden. Vor allem Städte-Reisen werden immer kurzfristiger gebucht, obwohl man eigentlich günstiger fährt, wenn man diese frühzeitig plant und dann auch die günstigeren Flugtarife erhält. Sehr trendy ist Barcelona, und auch Tel Aviv wird wieder vermehrt gebucht. Wenn wir schon bei typischen Eigenheiten sind: Lass uns mal ein bisschen Klischee spielen… Welche besonderen Ansprüche haben Gays an ihre Reisen, wenn sie bei euch buchen? Grundsätzlich haben sie die gleichen Ansprüche, wie die anderen Gäste: Dass die Reise problemlos klappt und auch hält, was wir versprechen. Bei Paaren kümmern wir uns natürlich auch automatisch darum, dass vor Ort im Zimmer wenn möglich ein Grandlit reserviert werden kann und nicht zwei separate Betten.
Was empfiehlt ihr, wenn jemand eine Destination bucht, die für Gays gefährlich sein kann, aufgrund von Gesetzen, Strafen usw.? Wir versuchen in Gesprächen die Kunden darauf aufmerksam zu machen, dass wir die gewünschte Destination nicht unbedingt empfehlen und weisen auf die Gefahren hin. Schliesslich muss aber natürlich jeder Reisende selber entscheiden, ob er in eines dieser Länder reisen möchte oder nicht. Meistens nehmen unsere Gäste aber unsere Empfehlungen an und entscheiden sich dann für eine andere Destination. Wie sieht aus es bei Hotels, die explizit für Gays sind. Merkst du da eine Zuoder Abnahme solcher Hotels? Die Zahl solcher Hotels ist eigentlich mehr oder weniger stabil geblieben. Wenn eines schliesst, öffnet irgendwo anders wieder ein neues. Wir stellen fest, dass unsere Kunden sehr oft gar nicht diese Hotels wünschen, sondern einfach in Unterkünften Ferien machen möchten, die „gay-friendly“ sind. Wie fliegt man eigentlich im grossen und ganzen günstiger… Wenn man lang voraus bucht oder eher, wenn man kurzfristig sein Ticket kauft? Wenn es sich um Linienflüge handelt, fliegt man normalerweise günstiger, wenn man weit im voraus bucht. Bei Charterflügen gibt es heutzutage oft sehr interessante Frühbucher-Rabatte, die sich durchaus lohnen. Bei kurzfristiger Planung riskiert man natürlich auch, dass es dann plötzlich keinen Platz mehr hat. Gay-Kreuzfahrten sind ebenso ein Dauerthema. Was hast du dazu Spannendes zu erzählen?
Gay-Kreuzfahrten werden immer beliebter. Vor allem die Kreuzfahrten von Atlantis Cruises erfreuen sich einer immer grösseren Stammkundschaft. Hier lohnt es sich, möglichst früh zu buchen, damit man die gewünschte Kabine erhält. Bei uns kann man diese Kreuzfahrten übrigens alle zu Original-Preisen (umgerechnet mit dem tagesaktuellen Kurs) buchen. Von welcher Reise schwärmst du noch heute und was war da besonders schön? Ich habe das Glück, dass ich aufgrund meines Jobs schon sehr viele Reisen unternommen habe, von denen ich heute noch schwärmen kann! Unvergesslich werden mir immer meine Reisen auf die Malediven bleiben. Und da werde ich auch auf jeden Fall wieder hinfliegen. Es ist wirklich das Paradies und der Erholungsfaktor ist massiv grösser, als auf allen anderen Reisen, welche ich erlebt habe. Allerdings würde ich die Malediven nur mit einem Partner besuchen und nicht alleine. Von welche Destinationen würdest du momentan abraten, dorthin zu reisen? Im Moment raten wir vor allem von Reisen nach Russland ab. Die Entwicklung in diesem Land gegenüber Schwulen ist sehr bedenklich. Auch Jamaika ist nicht unbedingt eine Destination, welche wir im Moment empfehlen würden. Andere Länder, welche sich nicht für Reisen eignen, werden so oder so nicht nachgefragt (z.B. Iran, Saudi Arabien). .................................................................... Mehr Infos findest du unter: www.hotelplan.ch
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D E S T I N A T I O N . Z Ü R I C H Text/Interview: Luis Bild: ZVG
ZÜRICH TOURISMUS LÄDT DIE LGBTI-COMMUNITY EIN In der Schweiz ist Zürich sicher die Stadt, in welcher für die Community am meisten los ist. Spätestens seit die Europride in Zürich stattgefunden und man deswegen den Christopher Street Day in Pride umgetauft hat, sprüht die Stadt vor internationalem Flair. Diesem Ruf will Zürich Taten folgen lassen und daher soll die Limmatstadt nun auch “pink“ beworben werden. Wir haben dem Zürich Tourismus-Direktor Martin Sturzenegger dazu ein paar Fragen gestellt. Welche Länder spricht ihr an und mit welchen Instrumenten/Kampagnen? Unsere wichtigsten Auslandsmärkte mit Gay Community sind sicher Deutschland, Frankreich, Italien, Grossbritannien und Nordamerika. Je nach Land werben wir auf LGBT-Plattformen oder in Magazinen und versuchen, die Offenheit und Vielfältigkeit von Zürich aufzuzeigen. Welche Partner werden euch dabei zur Seite stehen? In Zürich gibt es viele spezifische Angebote und Events für schwule oder lesbische Gäste. Wir arbeiten im Rahmen einer Kooperation mit dem Zurich Pride Festival zusammen und spannen für verschiedene Aktivitäten Zürcher Hotels wie etwa den Platzhirsch oder Anbieter im Nachtleben (z.B. Angels & Wonderworld Party) ein. Was, deiner Meinung nach, macht Zürich so attraktiv für schwule Touristen? Zürich ist für Touristen aus aller Welt vor allem wegen seiner Vielfalt und seiner Offenheit beliebt. Mit dem See mitten in der Stadt und den vielen Wäldern ist man überall schnell in der ungestörten Natur oder kann in einer der vielen Badis und Badi-Bars in guter Gesellschaft ausspannen. Für Kunstliebhaber gibt es mehr als genug zu sehen und auch das Nachtleben kommt nicht zu kurz. Man kann Zürich wohl als die schwule Hauptstadt der Schweiz bezeichnen. Wird in diesen Werbemassnahmen auch die Umgebung rund um Zürich erwähnt? Zürich Tourismus vermarktet die ganze Tourismusregion Zürich, da gehören auch Baden, Winterthur, Zug und die Region am unteren Zürichsee dazu. Natürlich gibt es Themen, bei denen wir uns auf die Stadt Zürich fokussieren, zum Beispiel beim Nachtleben. Aber grundsätzlich gehört die Region genau so zur Destination Zürich und macht die Vielfalt Zürichs komplett.
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Ist die Saison ebenfalls ein Thema? In einer Stadt wie Zürich ist das ganze Jahr lang Saison, wobei am meisten Touristen natürlich während den Sommermonaten hierhin reisen. Touristen aus den umliegenden Ländern kommen tendenziell gerne wegen grosser Events, beispielsweise der Street Parade, nach Zürich. Gäste, die aus entfernteren Regionen anreisen, interessieren sich eher für die Destination an sich und möchten Zürich als Stadt erleben. Und wie sieht es aus bei Events wie Pride, Street Parade oder Züri-Fest? Grossevents wie die Street Parade, das Zurich Pride Festival oder das Züri-Fäscht sind Jahr für Jahr Magneten für zahlreiche Reisende aus Europa, aber auch aus Übersee. Wir machen in den Märkten natürlich immer wieder auf die Zürcher Eventhighlights aufmerksam. Diese sorgen grundsätzlich für ein erhöhtes Medieninteresse, das wiederum zum guten Image vom lebendigen Zürich beiträgt. Link: www.zuerich.com
LGBT Allys: Ein wegweisendes Modell im Personalwesen Einladung: Datum: Programm: Ort:
Lunch Learning «LGBT Allys» Freitag, 12. Juni 2015 11.45 Uhr: Empfang | 12.00 bis 12.45 Uhr | Anschliessend: Stehlunch Uetlihof 1 (Patio, 1. Stock des Credit Suisse Personalrestaurants), Uetlibergstrasse 231, 8045 Zürich Sprache: Das Referat und die Diskussionen werden in englischer Sprache ohne Simultanübersetzung geführt Anmeldung: Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Bitte melden Sie sich bis Mittwoch, 10. Juni 2015, an unter: credit-suisse.com/responsibility/ally Referentinnen und Referenten: Patricia Horgan Leiterin One Bank Collaboration Credit Suisse Co-Executive Sponsor LGBT Ally Program Switzerland Serge Fehr Leiter Private & Wealth Management Clients Genf Credit Suisse Co-Executive Sponsor LGBT Ally Program Switzerland Maria Leistner General Counsel EMEA Credit Suisse Co-Executive Sponsor LGBT Ally Program EMEA
Getreu dem Motto «Everybody matters at the workplace» gibt es bei der Credit Suisse in der Schweiz seit 2009 ein Mitarbeiternetzwerk für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender (LGBT). Mit verschiedenen Events wie z. B. Lunch Learnings, gemeinsamen Theaterbesuchen und NetworkingApéros möchten wir die Vernetzung stärken und den Mitarbeitenden zeigen, dass sie in der Bank ein offenes Arbeitsklima vorfinden und sie selbst sein können. Nach der erfolgreichen Einführung des LGBT-Ally-Programms in den Regionen Americas und EMEA starten wir mit den beiden Co-Executive-Sponsoren Patricia Horgan und Serge Fehr in diesem Jahr auch ein entsprechendes Programm in der Schweiz. «Ally» bedeutet Freund, Förderer, Partner oder Mitarbeiter. Ein LGBT Ally setzt sich für die Diversität im Unternehmen und im Besonderen für die Integration von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender ein – sowohl im persönlichen, beruflichen als auch im öffentlichen Bereich. Welche Funktion übernimmt ein Ally im Unternehmen? Und welche Vorteile ergeben sich aus Arbeitgeber-Sicht? Zusammen mit den Referentinnen und Referenten Patricia Horgan, Serge Fehr und Maria Leistner freuen wir uns, Personalverantwortliche aus allen Branchen, Journalisten und wei-tere Interessierte einzuladen, um das Modell vorzustellen und Fragen zu beantworten.
Copyright © 2015 Credit Suisse Group AG und/oder mit ihr verbundene Unternehmen. Alle Rechte vorbehalten.
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PINK ALPINE Gletschertrekking: Wettbewerb Wolltest du schon immer mal auf einem Gletscher laufen? Pink Alpine und gay.ch laden dich ein, einen solchen Ausflug zu machen. Mit etwas Glück kannst du, als Gewinner von unserem Wettbewerb, bei einem Gletschertrekking kostenlos mit dabei sein.
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Pink Alpine ist einmalig in der Schweiz: Sie bieten Outdoor-Touren für Gleichgesinnte. Und dies nicht nur in der Schweiz. Wer gerne in den Schweizer Bergen unterwegs ist, der ist bei Pink Alpine an der richtigen Adresse: Ob im Winter oder immer Sommer. Wenn du in den Alpen eher hoch hinaus willst, empfehlen wir dir die Touren ab Zermatt, welche allesamt wenig alpinistische Vorkenntnisse erfordern und auch ideal für Einsteiger sind. Aber nicht nur die Schweiz ist ihr Touren-Ziel, auch im Ausland bietet das Pink Alpine Team Ausflüge an. Neue Destinationen sind etwa Ladakh (West Tibet), Südafrika und Namibia. Im 2015 sind Pink Alpinisten zudem auch im Nordwesten Argentiniens bergwärts unterwegs. Damit kannst du zwischen sicheren und sorglosen Aktiv-Reisen, Trekkings und Bergtouren auf vier Kontinenten auswählen.
mierten Bergführers werdet ihr sicher und sorglos den Gornergletscher bis zur neuen Monte Rosa-Hütte überqueren und auf 2‘900 Metern in einer der modernsten Berghütten übernachten. Früh am Morgen des 1. August bestaunst du die Morgenstimmung in Mitten von Gipfeln, die fast alle höher als 4000 Meter sind. Für dieses Gletschertrekking braucht es keine Vorkenntnisse. Es gehört seit den Anfängen zum Angebot von Pink Alpine und darf bereits als “Klassiker” bezeichnet werden. ..................................................................................................... So kannst du mitmachen: Folge gay.ch im Facebook und schicke uns dort eine Nachricht mit dem Stichwort „Pink Alpine“: www.facebook.com/gay.ch.switzerland
Bei unserem Wettbewerb kannst du einen Ausflug für ein Paar und eine Person für die Gletschertrekking-Tour (31.07.2015 bis 01.08.2015) zur neuen Monte Rosa-Hütte auf 2‘900 Metern gewinnen. In Begleitung eines diplo-
gay.ch war bereits bei einem Schneeschuhlauf-Weekend mit dabei. Die Fotos findest du unter www.gay.ch/pepi.
Falls du mehr über Pink Alpine erfahren möchtest, besuchst du am besten ihre Homepage: www.pinkalpine.ch.
Text/Interview: Luis Bilder: ZVG (l) / Luis (r)
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PINK CLOUD: Wohin gayts? Ein Gespräch über erfrischende Reiseziele. Reisen müssen nicht immer an „gay-typische“ Orte führen, denn die Welt hat noch einiges mehr zu bieten. Wir haben daher unserem Kollegen Ray Fuhrer, der Pink Cloud Travel Service mittlerweile seit 15 Jahren führt, ein paar Fragen gestellt, um euch ein paar nicht alltägliche Ideen für eure nächste Reise zu bieten. Als Gründer von Pink Cloud Travel Service kannst du auf eine langjährige Geschichte zurückblicken. Wie reisen Schwule und Lesben heute, wenn du dazu einen Vergleich mit deinen Anfängen anstellst? Heute buchen viele unserer Kunden ihre Kurztrips über unsere Website. Sie profitieren von günstigsten Konditionen ohne auf unseren bewährten Service bei allfälligen Problemen, sowie auf schwul-lesbische InsiderTipps verzichten zu müssen. Wir freuen uns aber auch, dass viele, auch jüngere, reiselustige Männer sich wieder gerne von uns Profis inspirieren und beraten lassen. Sie wollen die wichtigsten Tage des Jahres nicht dem Zufall überlassen. Gerade Paare sind oftmals nicht mehr an den typischen Destinationen interessiert. Ich gebe dir nun Stichworte und du gibst mir spontan eine Destination dazu: Abenteuer: Peru & Bolivien, Orang Uthan Trekking in Kalimantan (Borneo), Safari in Botswana, mit dem Motorhome quer durch die Vereinigten Staaten… Ideen hab ich da sehr viele…. Einsame Insel: Für mich klar die Malediven (last paradise) oder Moyo
Island (Indonesien)… Vor mir waren Prinzessin Diana und Mick Jagger schon dort… Winterzauber: Lappland in einem romantischen Blockhaus mit eigener Sauna… Die Huskies, das Snowmobil und die Rentiere warten bereits auf dich – oder das ultimative Highlight: Heli-Skiing in Kanada. Einmalige Landschaft: Myanmar (Burma), sei dies nun mit dem Kanu auf dem Inle Lake oder mit dem Heissluftballon über den unzähligen Pagoden von Bagan. Aber es gibt noch so viele andere schöne Flecken auf dieser Erde, es würde den Rahmen sprengen… Überraschender Kurztrip: Ein Weekend in Marrakesch – unbedingt in einem Riad in der Altstadt übernachten… Du machst noch heute viele Reisen, damit du die Zielorte deiner Kunden auch persönlich kennst. Welche Reisen haben dir einen besonderen Eindruck hinterlassen? Einige meiner Lieblingsdestinationen sind Südafrika, Argentinien & Chile, Kuba, Myanmar und Florida im Fernbereich… und Sardinien, Santorini, Kroatien und Italien im Nahbereich. Das Internet ist auch für Reiseveranstalter immer wichtiger geworden. Auf deiner Homepage kann man praktisch alles online buchen – Hotel, Auto, Flug… Vermisst du da manchmal
nicht den direkten Kontakt zu deinen Kunden? Da alle Internet-Buchungen von uns immer noch manuell bearbeitet werden, gibt es oft Rückfragen, wie z.B. Visumspflicht, Sitzplatz-Reservationen, Special-Meals etc., weshalb wir nach wie vor sehr oft Kontakt mit unseren Kunden haben. Ausserdem rufen wir all unsere Kunden nach Ihrer Rückkehr an und fragen sie, wie alles gelaufen ist. Du hast seit kurzem einen spannenden Partner zur Seite: Pink Alpine… Wir haben mit Pink Alpine eine enge Zusammenarbeit und bieten gemeinsam eine Langlauf-Woche in Lappland an. Nächster Termin ist der Februar/März 2016. Vormerken! Und wie sehen deine persönlichen Reisepläne für dieses Jahr aus? Da ich sonst schon viel unterwegs bin, bleibe ich dieses Jahr in Europa. Im Mai, wenn die Orangenbäume blühen, geht’s nach Sizilien. Eine gute Mischung aus vielem Entdecken, Kultur, schönen Hotels und hervorragendem Essen. Ausserdem spiele ich Golf. Und im Sommer haben wir im Burgund, zusammen mit Freunden, ein Hausboot gemietet. Im kommenden Jahr steht dann Südafrika einmal mehr fix auf dem Terminkalender. .................................................................. Mehr Infos und die Online-Buchungsmöglichkeiten findest du unter www.pinkcloud.ch
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UGANDAS IMAGEPROBLEM… Es ist keine Frage: Uganda hat ein grosses Imageproblem im Ausland. Mit den Querelen rund um die homophoben und diskriminierenden Anti-Gay-Gesetze hat das zentralafrikanische Land massiv an Ansehen eingebüsst. Touristen und Investoren bleiben dem Land gleichermassen fern. Nun sucht Uganda einen Ausweg aus der Misere, doch statt die Gesetze anzupassen, bezahlt die Regierung eine amerikanische PR-Agentur, welche es nun richten soll…
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Das Hickhack rund um die Anti-Gay-Gesetze in Uganda ziehen sich seit Jahren hin. Mal heisst es, das Gesetz komme demnächst ins Parlament, dann heisst es wieder, man habe es erstmal auf Eis gelegt, dann kommt es tatsächlich zur Abstimmung, das Resultat wird später aber wegen Verfahrensfehlern wieder für ungültig erklärt, doch dann wird schon wieder ein neues Gesetz angekündigt, welches die Strafen auf Homosexualität noch einmal verschärfen soll. Staatsmänner wie Barack Obama oder David Cameron mischten sich in die Debatte mit ein und Länder drohten mit der Einstellung der Entwicklungshilfe. Das Bild Ugandas in der Welt ist schwer angekratzt und die negativen Berichte dominieren die internationalen Medien – zu Recht, wenn man bedenkt, dass das Land mit seiner neuen Gesetzgebung förmlich zur Schwulenverfolgung aufruft und den Hass gegen die LGBT-Community in der Bevölkerung schürt. Dass ein Land damit nicht eben attraktiv wirkt, liegt auf der Hand. Und so geht damit auch einher, dass die Touristen, aber auch Firmen, welche gewillt sind in Afrika Investitionen zu tätigen, dem Land fernbleiben.
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Dass es um den Ruf Ugandas in der Welt nicht eben zum Besten steht, wissen auch die Politiker im Land. Doch statt die Anti-Gay-Gesetze zu hinterfragen und sich für Akzeptanz und Toleranz gegenüber Andersdenkenden und Anderslebenden einzusetzen, hat sich die Regierung nun dazu entschieden, rund 614 Millionen Schilling, in etwa 200‘000 Schweizer Franken, in eine Kampagne zu stecken, um das Image Ugandas wieder aufzupolieren. Das Geld soll aber nicht etwa im Inland ausgeben werden, nein, die Regierung möchte damit die amerikanische Lobbying-Firma Scribe Strategies and Advisors in Washington D.C. beauftragen. Dass Geld für eine Imagekampagne ausgegeben wird, stösst auch bei vielen Politikern im Land sauer auf. Es sei unglaublich, dass das Aussenministerium das Geld dazu verwendet, um das Image von Uganda aufzupolieren, denn wir in Uganda sind nun
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mal gegen Homosexualität, erklärte etwa die Parlamentsabgeordnete Florence Nebanda. Sie macht sich nun mit anderen Abgeordneten stark dafür, dass diese Zahlungen an Scribe Strategies and Advisors blockiert werden. Anders sieht es hingegen Minister Aston Kajara. Er verteidigt das Vorgehen vehement, und findet, dass unbedingt etwas passieren muss. Dies hat mittlerweile auch der ugandische Präsident Yoweri Museveni am eigenen Leib miterlebt. Als er im vergangenen Jahr durch die USA reiste um sein Land Investoren schmackhaft zu machen, hatte er im US-Bundesstaat Texas grösste Mühe überhaupt ein Hotelzimmer zu bekommen. Die Hotels machten sich ihrerseits grosse Sorgen, was es für ihr eigenes Image bedeuten könnte, wenn sie einen solch umstrittenen und homophoben Gast bei sich beherbergen würden… Text: Dominique Bild: Luis
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MELODY GARDOT
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Auf ihrem vierten Album präsentiert das Ausnahmetalent eine einmalige Mischung aus Jazz, Blues und R&B. Das Album wurde vom Grammy AwardGewinner Larry Klein produziert. Ab sofort als Pre-Order auf iTunes erhältlich. Download und Album ab 29. Mai 2015 im Handel erhältlich
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NEK war gerade auf PromoTour für sein neues Album „Prima Di Parlare“, als wir ihn – passend zum Thema dieser Zeitschrift – am Flughafen in Zürich zum Interview getroffen haben. Wir wollten von Nek wissen, wo er sein Traumhaus bauen würde, wenn er das nötige Geld dazu kurzum geschenkt bekommen würde.
Sänger TOM LÜNEBURGER ist mit seiner ehemaligen Band in eine sehr gefährliche Situation geraten: Ihr Flugzeug geriet in der Luft in Probleme und ging in den Sturzflug über. Anfangs März, kurz vor seinem Konzert in Zürich, hat er uns geschildert, wie er dies damals er- beziehungsweise überlebt hat.
„Ich bin sieben Kilometer von der Ortschaft Sassuolo entfernt aufgewachsen, oben in den Bergen in der italienischen Region Emilia-Romagna. Sassuolo selber ist mit rund 40 Tausend Einwohnern eher klein und von Industrie geprägt, die Berge aber sind wunderschön. Dort hat meine Familie ein Haus gebaut und da wohne ich heute. Wenn ich also nun eine grosse Menge an Geld geschenkt bekommen würde, würde ich nicht etwa, im Sinne wie du gefragt hast, einen neuen Platz suchen, sondern das Haus, das ich heute besitze, vergrössern lassen. Ich lebe gerne da und habe nicht im Sinn, mich irgendwo anders niederzulassen…“
„Ich war zwischen 1996 und 2006 mit der Rockband Myballoon unterwegs. Am Höhepunkt unserer Karriere, im Jahr 2000, waren wir sehr intensiv auf Tour und hatten dazu noch eine sehr fleissige Booking-Agentur. Am 24. Juni hatten sie alles so eingerichtet, dass wir an einem Tag an zwei Festivals spielen konnten: Das eine war im Norden, das andere im Süden Deutschlands. Die wussten, dass wir nicht gerne fliegen und Flugangst haben – vor allem in kleinen Flugzeugen – daher haben sie eine kleine Maschine organisiert, welche dafür aber von einem Piloten geflogen wurde, den sie kannten. Wir haben uns überreden lassen mitzufliegen… Unser Manager sass im Cockpit beim Piloten, wir drei waren hinten, so in Ledersitzen, ein bisschen im James Bond-Style - alles etwas Text/Interview: Luis skurril, irgendwie… Tja und dann Bilder: ZVG
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ging es Schlag auf Schlag: Nach dem Start in Berlin kamen wir schnell in ein deftiges Unwetter. Wie es sich später herausgestellt hat, hat zudem etwas spitziges, wahrscheinlich ein Stein, beim Start die Benzinleitung von einem der Propeller beschädigt. Während wir also immer mehr Benzin verloren, hat uns das Unwetter richtig durchgeschüttelt, Blitz und Donner inklusive… Der Regen war so stark, dass der Pilot nichts mehr sehen konnte. Es kam hinzu, dass ein Motor ausgefallen war und er die ganze Zeit „Mayday, Mayday“ gefunkt hat. Wir sollten dringend landen, doch der Pilot sah nichts, wo er eine Landung hätte wagen können. Die Situation wurde immer dramatischer, wir gerieten allmählich in Panik, so dass wir anfingen, uns von einander zu verabschieden. Das Flugzeug wurde immer noch unheimlich stark durchgeschüttelt. Dem Piloten gelang es dann aber, eine stillgelegte, amerikanische Militärbasis zufinden und er informierte uns, dass er dort zu landen versuche. Das Flugzeug kippte da längst stark auf eine Seite und es ging kontinuierlich in Kreisbewegungen nach unten. Auf einmal gab es einen grossen Knall und wir sind gelandet. Wie durch ein Wunder ist niemandem etwas passiert! Das war eine Art Bruchlandung auf einer alten, kaputten Landebahn mit vielen Schlaglöchern. Ich habe dann sofort zu Hause angerufen und erzählt, was passiert ist, aber danach wollte ich davon nichts mehr wissen. Das Hirn hat die ganze Geschichte nach hinten verschoben. Das witzige ist, dass ich mich seither bei grossen Flugzeugen sicherer fühle. Doch enge, geschlossene Räume, wie Fahrstühle zum Beispiel, die vermeide ich seither so weit wie möglich.“
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BUCHTIPP: Auf Augenhöhe mit dem Universum
MARINA AND THE DIAMONDS
Das neue Album
„FROOT“
Live: 16.07.15 Moon & Stars, Locarno
Donnerstag, 28. Mai 2015
BARCLAY JAMES HARVEST feat. Les Holroyd vs.
THE BOOMTOWN RATS
feat. Bob Geldof, Pete Briquette, Garry Roberts & Simon Crowe Freitag, 29. Mai 2015
MATT BIANCO vs. JOSE FELICIANO Samstag, 30. Mai 2015
THE SUPREMES vs. THE TEMPTATIONS REVIEW
The former Ladies of
feat. Dennis Edwards
Sonntag, 31. Mai 2015
BONEY M. feat. Liz Mitchell vs. VILLAGE PEOPLE
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Spiralnebel wirbeln, Sonnen explodieren und schwarze Löcher gehen ihren dunklen Geschäften nach – das Weltall ist ein Ort voller fantastischer Spektakel. Um all diese Wunder besser erforschen und bestaunen zu können, wuchtete die Raumfähre Discovery am 24. April 1990 eine kosmische Sehhilfe ins All, die unser Verständnis des Universums nachhaltig veränderte: Das Hubble-Weltraumteleskop lieferte und liefert Bilder aus den unendlichen Weiten des Alls von bis dahin unbekannter Schärfe und war ein Augenöffner weit über die Fachwelt hinaus. Hubble wurde ein Medienereignis und machte aus dem romantischen Sternenhimmel von einst eine psychedelische Farbexplosion von atemberaubender, magischer Anziehungskraft. In diesem Jahr feiert der „Rockstar der Astronomie“ seinen 25. Geburtstag, und TASCHEN lädt ein auf eine kosmische Reise zu den Traumzielen der Schöpfung. Während Fotoexperte Owen Edwards sich in seinem Essay den Aufnahmen aus einer kunsthistorischen Perspektive nähert, setzt sich Zoltan Levay in einem Interview mit der wissenschaftlich-technischen Seite auseinander. Die Weltraum-Veteranen und führenden NASA-Mitarbeiter Charles F. Bolden Jr. und John Mace Grunsfeld wiederum geben ihre persönliche Sicht auf Hubbles Vermächtnis und die Zukunft der Weltraumerkundung preis. Hubble Space Telescope. Expanding Universe. Photographs from the Hubble Space Telescope. Owen Edwards, Zoltan Levay, Charles F. Bolden, Jr., John Mace Grunsfeld / Hardcover, 260 Seiten
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Neue Filme, die man als DVD oder Blu ray sehen kann. Gianni hat für euch drei aktuelle Tipps zusammengestellt. Mehr davon findest du unter www.gay.ch/dvd Are you, are you - coming to the tree… Sonderbar
mystisch klingt es, wenn Katniss Everdeen bzw. Jennifer Lawrence zu singen beginnt. Ein prägender Moment, nicht nur für die Ohren. Genau solche sind es, welche inmitten von Actionszenen und Fights von „Gut gegen Böse“ einem Film das gewisse Etwas geben. Es bewirkt, dass man es nicht mehr als reinen Unterhaltungsfilm sieht. Es kommen Emotionen rüber, sie werden dem Zuschauer übermittelt und geben ihm die Chance dem Ganzen ein bisschen näher zu sein. Ist dieser Moment dann noch mit entsprechender Musik untermalt… genial. Auch sind es Gelegenheiten zum Durchschnaufen – bevor es anschliessend gegen das Kapitol und Präsident Snow so richtig losgeht. Mockingjay Part 1 ist spannend bis zum Schluss, wobei dieser ja leider erst noch kommt. Die „Hungerspiele“ enden aber immerhin noch in diesem Jahr (November). Wir warten sehnlichst darauf. Aber freuen wir uns vorher noch auf viele andere, spannende Filme - die mit Sicherheit kommen werden.
Erinnerungen, Gefühle, Farben. Ohne diese wäre das
Leben nichts wert. Oder wäre es doch gerechtfertigt, für eine Welt ohne Krieg, Armut und Gewalt auf diese zu verzichten? Farb – und gefühllose Realität kriegt man gleich zu Beginn des Films zu sehen. Erst als allmählich Farben zum Vorschein kommen, wird einem wieder bewusst, wie froh man doch sein kann, dass man diese auch sieht, so sind wir als Individuum Mensch doch einzigartig. Die Freiheit eigene Entscheide zu treffen, egal ob sie nun gut oder schlecht waren, ist ein immens wertvolles Gut. Wir sollten es mehr schätzen! Dem Film hätte etwas mehr Tiefgang und weniger ScienceFiction sicherlich gut getan, und so wären die eigentlich doch hervorragenden Schauspieler Jeff Bridges, Meryl Streep und Katie Holmes noch etwas besser investiert gewesen. Leider war dafür aber dann doch kein Platz mehr. Spannend ist er trotzdem, wenn auch mehr als Film zum Abschalten am Abend. Aber auch das braucht’s hin und wieder.
Ein kleiner Junge, eine Maus und viel Hartnäckigkeit machten es möglich,
dass später etwas entstand, was inzwischen alle kennen. Ein Imperium der Unterhaltung: das Walt Disney Imperium. Sein Talent zu zeichnen hatte er schon als Kind, doch erst seine Sturheit, sein Wille und sein Durchhaltevermögen machten ihn schlussendlich zu dem, was Walt Disney am Schluss war: zum einflussreichsten Mensch der Filmhistorie. Schade, ist seine Geschichte als Independent-Film umgesetzt worden, der ihm gar nicht gerecht wird. Die Disney Studios hätten dies selber machen sollen – alles andere passt einfach nicht. Zu „low-budgetmässig“ wurde es umgesetzt - was sich leider auch am schauspielerischen Können der Darsteller bemerkbar macht. Es sollte ein Biopic über den Mann hinter Mickey Mouse sein – und hätte, mit richtiger Umsetzung und ein bisschen mehr Investitionen, sicherlich auch mehr Anklang gefunden. Denn spannend ist die Geschichte, aber sie muss auch entsprechend erzählt werden. Verdient hätte er es – der Meister der Kreativität.
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Der Kreis, Pride, Unter der Haut, Love Is Strange, The Imitation Game, Electro Boy, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Jene Filme, welche es bei uns jeweils nicht unter dem Jahr auf die grosse Leinwand schaffen, haben jedoch die Chance am Pink Apple – dem LGBT-Filmfestival in Zürich und Frauenfeld - gezeigt zu werden. Der Eröffnungsfilm zur 18. Ausgabe des Festivals heisst Sangailé und er wird gleichzeitig als Schweizer Premiere in Anwesenheit der Filmemacherin Alanté Kavaïté, sowie der Hauptdarstellerin Julija Steponaityté gezeigt. Der Film ist das zweite Werk der litauischen Regisseurin, welche gleichzeitig auch das Drehbuch dazu geschrieben hat. Da Pink Apple dieses Jahr volljährig wird, darf es ruhig auch etwas sexy werden. Die Organisatoren haben dazu den renommierten KunstPornografie-Regisseur Antonio Da Silva (Bild) eingeladen, der während seiner -Anwesenheit nach neuen Gesichtern und interessierten Männern sucht, die in einem seiner neuen Filme mitwirken wollen. Wie in jedem Jahr werden bei Pink Apple auch diesmal wieder der Kurzfilmpreis „Rosa Apfel“, sowie der Publikumspreis für den Besten Spielfilm und den Besten Dokfilm verliehen.
MEDIENPARTNERSCHAFT: Pink Apple wird in diesem Jahr volljährig… Das Kinojahr 2014/2015 war aus schwullesbischer Sicht äusserst spannend und so schafften es zahlreiche internationale, aber auch bemerkenswerte, nationale Produktionen bei uns ins reguläre Kino-programm:
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Zürich: 29. April bis 07. Mai 2015 Frauenfeld: 08. bis 10. Mai 2015 Infos und Tickets: www.gay.ch/events und www.pinkapple.ch
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Neue Filme, die man bald im Kino sehen kann. Mehr Kino-Tipps kannst du jederzeit du unter folgendem Link finden: www.gay.ch/kino BIG EYES Ihre Bilder waren ein Popkulturphänomen der Sixties, die Porträts von Kindern und Frauen mit ihren grossen traurigen Augen: Die Rede ist von Margaret Keane. Während sie das künstlerische Talent hatte, war es jedoch ihr Mann Walter, der die ganzen Lorbeeren einsackte. Als es später dann zur Scheidung und zum Rechtsstreit über die Kunstwerke kam, hielt Walter weiter an der Behauptung fest, dass die Bilder von ihm geschaffen wurden. Als er vor Gericht aber ein Porträt einer Zeugin anfertigen sollte, um den Beweis anzutreten, weigerte er sich, da er Schmerzen in seinem Arm habe – der Fall war damit klar und sein Ruf war endgültig ruiniert… Es war ein sehr persönliches Projekt, welches Tim Burton hier auf die Leinwand gebracht hat. Seine Ex-Verlobte Lisa Marie sass nämlich in den 90er Jahren selber Modell für Margaret Keane, und seither war er fasziniert vom Leben der Künstlerin, welche von der Kunstszene mehr oder weniger geächtet wurde, und welche in ihrer Ehe gefangen war. Neben Christopher Waltz und Amy Adams, tat sich Burton zudem wieder mit den Ed Wood-Drehbuchschreibern Scott Alexander und Larry Karaszewski zusammen. Kinostart: 23.04.15 (DCH), 25.03.15 (FCH), 01.01.15 (ICH)
MARVEL’s THE AVENGERS 2 Die Superhelden bündeln ihre Kräfte auch im zweiten Avengers-Film wieder: The Hulk, Iron Man, The Vision, Hawkeye, Thor, Captain America, Black Widow, Quicksilver und viele andere mehr. Und ebenso beeindruckend ist auch das Cast: Scarlett Johansson, Chris Evans, Chris Hemsworth, Robert Downey Jr., Samuel L. Jackson, Mark Ruffalo, Jeremy Renner und und und… Nachdem sie New York erfolgreich gegen eine ausserirdische Armee verteidigt haben, ging jeder der Avengers wieder seinen eigenen Weg. Als Milliardär Tony Stark dann aber ein stillgelegtes Friedensprogramm reaktiviert, gerät die Situation plötzlich ausser Kontrolle und das Schicksal der Erde steht auf dem Spiel. Gemeinsam müssen sich die Avengers gegen den scheinbar übermächtigen Ultron stellen, der wild entschlossen ist, die gesamte Menschheit auszulöschen… Kinostart: 23.04.15
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Text: Dominique Collage: Luis
WAS BEI STUDIO 54 NICHT GEZEIGT WURDE, UND WAS BEI GOOD WILL HUNTING NUR ZU LESEN WAR… Immer mal wieder fallen gewisse Filmszenen der Schere zum Opfer, mal weil sie nicht mehr in die Storyline passen, mal weil sie beim Testpublikum durchfielen, mal weil es an der Alterskategorie scheitern könnte, mal, weil sie dem Studio dann doch zu heiss sind oder manchmal auch ganz einfach zu Testzwecken. Nun sind zwei Beispiele bekannt geworden, welche vor allem die schwulen Herzen hätten höher schlagen lassen. Zumindest in einem Fall darf man(n) sich nun aber freuen…
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Wir haben beide versucht den bestmöglichen Film zu machen, erklärte Filmemacher Mark Christopher damals im Jahr 1998. Mit „wir“ meinte er das Filmstudio und sich selber. Klingt diplomatisch ausgedrückt, und so war es auch gemeint. Denn wie Christopher nun etliche Jahre später erklärt, war er so ganz und gar nicht zufrieden mit dem Resultat, welches schliesslich zu uns in die Kinos kam, respektive zu uns nach Hause auf DVD. Die Rede ist vom Film „Studio 54“ mit Ryan Phillippe, Mike Myers, Salma Hayek, Mark Ruffalo und anderen mehr. Wie bei den meisten grossen HollywoodStudios, so wurde auch dieser Film erst einem Testpublikum vorgeführt und dies mit der Folge, dass zahlreiche Szenen – rund dreissig Minuten rausgeschnitten und zwanzig Minuten gar völlig neu nachgedreht werden mussten. Der Grund: Ryan Phillippes Charakter sollte eine Beziehung mit einer Frau haben. Geld steht damit offenbar über der künstlerischen Freiheit, und so musste sich auch Mark Christopher diesem Diktat fügen. Eigentlich schade, wenn man bedenkt, wieviel Energie und Zeit der Regisseur und Drehbuchautor in diesen Film gesteckt hat. Während Jahren hat er intensiv über den legendären Nachtclub in New York City recherchiert und zahlreiche Interviews geführt. Darauf produzierte er zwei Kurzfilme um nicht zuletzt damit eines der grossen Filmstudios gewinnen zu können, damit sie bei der Finanzierung des Kinofilms mithelfen. Christopher konnte schlussendlich Miramax an Bord holen. Doch damit wurde auch die Abhängigkeit umso grösser und der Film wurde auf Mainstream getrimmt, und so erstaunt es kaum, dass vor allem Drogenszenen, sowie Guy-on-Guy-Action rausgeschnitten wurden. Damit ging wohl auch ein Teil der Authentizität verloren, war doch nicht zuletzt das Studio 54 damals für sein wildes und ausschweifendes Treiben berühmt. Seither sind einige Jahre vergangen und erfreulicherweise hat Mark Christopher einen neuen Anlauf genommen um sich quasi einen langgehegten Traum selber zu erfüllen: Er brachte den neuen Director’s Cut in die Kinos – dreissig Minuten länger und auch mit Guy-on-Guy-Action. So ist beispielsweise schon vorgängig, quasi als Teaser, eine Kussszene zwischen Ryan Phillippe und Brecking Meyer auf Youtube aufgetaucht. Diese neue Version von „Studio 54“ wurde unter anderem bereits an der diesjährigen Berlinale gezeigt, und Ende März
stand er auch beim Londoner LGBT-Filmfestival BFI‘s Flare auf dem Programm. Gar nichts zu sehen gibt es beim zweiten Beispiel, denn diese Filmszene ist nie über die beschreibende Papierversion herausgekommen, und auch dort wurde sie eher aus praktischen, denn aus ernst gemeinten Gründen eingefügt. Es geht um den Film „Good Will Hunting“, deren Drehbuchautoren Matt Damon und Ben Affleck waren, welche für ihre Arbeit schlussendlich auch mit dem AutorenOscar belohnt wurden. Als sie mit ihrem Werk von Studio zu Studio tingelten um den bestmöglichen Deal zu kriegen, galt das Drehbuch bereits als „Hot Property“ und sie bekamen zahlreiche Angebote. Wiederum machte das Studio Miramax das Rennen, und wiederum war eine Gay-Szene ausschlaggebend. Harvey Weinstein, welcher die Firma damals leitete, lobte die beiden Jungautoren für ihren Erstling in den höchsten Tönen. Er habe nur etwas anzumerken, auf Seite 60, fuhr Weinstein fort, diese grosse Sex-Szene – what the hell is that? Die beiden Männer sind hetero, nirgends wird auch nur ein Hinweis darauf gemacht… diese Szene verstehe er einfach nicht. Dabei sprach er darauf an, dass zwei Professoren, gespielt von Stellan Skarsgård und dem im vergangenen Jahr verstorbenen Robin Williams, zusammen Oralsex haben – beide Charaktere sind im Film aber hetero und Williams spricht auch oft von seiner Ehefrau. Wie Damon und Affleck darauf verrieten, haben sie die Szene nur ins Drehbuch geschrieben, um zu prüfen, ob überhaupt eines der Studios die Geschichte vollständig und aufmerksam lese – und Weinstein sei der einzige, dem die Szene überhaupt aufgefallen sei. Diese Sorgfalt hat sich für ihn gelohnt, denn Weinstein wurde deswegen als Produzent auserkoren. Für das Studio hat es sich mehr als ausbezahlt: Mit Meisterregisseur Gus van Sant an Bord, spielte der Film damals 1998 schliesslich über 130 Millionen US-Dollar ein, und neben dem Autoren-Duo Ben Affleck und Matt Damon wurde auch Robin Williams als Bester Nebendarsteller mit dem Oscar ausgezeichnet, zudem erhielt der Film auch noch sieben zusätzliche Nominationen bei den Academy Awards… Studio 54 – Director’s Cut wird in diesem Jahr auch am Pink Apple in Zürich gezeigt.
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Im April heisst es: einen Monat lang kein Risiko eingehen. Und im Mai zum HIV-Test für 10.–.
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Warum? Um die Anzahl der Neuinfektionen zu senken und so den Sex sicherer für alle zu machen.
Risikocheck und Infos unter
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SCHWULE MÄNNER ERKRANKEN DOPPELT SO OFT AN HAUTKREBS Weg fliegen und Ferien geniessen verbinden wir gerne auch mit Sonne und Strand - doch dies birgt auch Gefahren: Weil schwule und bisexuelle Männer sich öfters den UV-Strahlen – sei es draussen an der Sonne oder im Solarium – aussetzen, ist bei ihnen das Risiko an Hautkrebs zu erkranken auch doppelt so hoch wie bei heterosexuellen Männern. Bei den Frauen war diese Tendenz jedoch nicht feststellbar.
H A U T K R E B S Text: Dominique Bild: Luis
Die Gesundheitsbehörden rund um den Globus warnen bereits seit langem vor übermässigem Sonnenbaden, denn dadurch steigt das Hautkrebsrisiko massiv an. Dass schwule und bisexuelle Männer viel öfters ins Solarium gehen als heterosexuelle, spiegelt sich auch in der entsprechenden Statistik wieder. Rund fünf Prozent der befragten Männer, welche Sex mit Männern haben (MSM), gaben an, dass sie im vergangenen Jahr mindestens einmal ins Solarium gegangen sind. Bei den heterosexuellen Männern lag dieser Anteil bei nur 1.7 Prozent. Dieser deutliche Unterschied macht sich schliesslich auch bei den Hautkrebs-Fällen bemerkbar: 6.6 Prozent der schwulen Männer haben bereits Erfahrungen mit Hautkrebs gemacht, während der Anteil bei den heterosexuellen Männern gerade mal halb so hoch, sprich bei 3.3 Prozent, lag. Bei den Frauen war dies nicht feststellbar, da bisexuelle und lesbische Frauen nicht häufiger ins Solarium gehen als heterosexuelle Frauen. Durchgeführt wurde diese Studie von der University of California, San Francisco (UCSF) und die Autoren untersuchten dazu die Umfragen, welche in den Jahren von 2001 bis 2009 von den Gesundheitsbehörden in Kalifornien gemacht wurden. Wie Sarah Arron,
Professorin für Dermatologie der UCSF, erklärte, sei es wichtig, dass die Menschen ihr Krebsrisiko kennen, welches vom Bräunen ausgeht. Der Hauptgrund, weshalb Männer und Frauen überhaupt in Solarien gehen, sei kulturell bedingt, denn die Bräune werde nach wie vor mit einem gesünderen und attraktiveren Erscheinen gleichgestellt. Man müsse diesem Mythos endlich ein Ende bereiten, fordert sie weiter. Arron hofft nun, noch mehr Gelder zugesprochen zu erhalten, um damit die Studie noch weiter vertiefen zu können. In der Schweiz erkranken laut der Krebsliga rund 2400 Personen pro Jahr an einem Melanom, dem schwarzen Hautkrebs. Damit gehört das Melanom zu den häufigsten Krebsarten und kann auch bereits bei jüngeren Personen auftreten. So sind 26 Prozent der Patienten zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als 50 Jahre. Eine starke Belastung durch die Sonne erhöht das Risiko einer Hautkrebserkrankung, wird diese aber früh diagnostiziert, so bestehen gute Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung. Anzeichen für Hautkrebs können Veränderungen von Muttermalen sein, etwa deren Wachstum, deren farbliche Veränderung, oder Jucken, Bluten oder Entzündungen.
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................................................................... Fr.10.04.15, 21h COME TOGETHER An der 25+-LGBT-Party im Hey City Club stehen in dieser Nacht Sabaka und X-Child an den Decks… Hey City Club, Franklinstrasse 27, 8050 Zürich ................................................................... Sa.11.04.15, 23h GRAVITY Diese Nacht hat eine besondere Anziehungskraft, feiert doch auch noch Zör Gollin seinen Geburtstag im Heaven. Den entsprechenden Sound liefern José Parra und Vasco… Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................... Sa.11.04.15, 22h QUEERPLANET Das Basler Label lädt wieder zur Special Edition, diesmal mit Kelli-Leigh live on stage: Sie ist unter anderem für ihre Number One-Hits „I Got U“ und „Secondcity – I Wanna Feel“ bekannt. Sud, Burgweg 7 – 15, 4058 Basel ................................................................... Fr.17.04.15, 23h FRIGAY NIGHT Mad Morris und C-Side heissen die DJs, welche die April-Frigay Night im Luzerner Loft Club beschallen werden. Loft, Haldenstrasse 21, 6006 Luzern ...................................................................
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Fr.17.04.15, 23h OPENING: WE PARTY WEEKEND An diesem Wochenende steht Zürich grosses bevor: Die WE Party hält Einzug in der Stadt, und der Opening Event findet diesmal im Heaven im Niederdorf statt… Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................... Sa.18.04.15, 23h 2 JAHRE HELL ON HEELS Hell on Heels ist die mit Abstand schrillste Party im Heaven Club. Eine monatliche Zusammenkunft der Zürcher Drag Queens und ihrer Toy-Boys sozusagen. Zum 2ten Geburtstag der Partyreihe schaut Violet Green vorbei, zudem gibt’s eine Show von Milky Diamond, Mia Strom und Shirly van Bextor. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................... Sa.18.04.15, 22h 11 JAHRE PALACE Wer kann sich noch an die erste Palace im 2004 erinnern? Am 18. April feiert die Woman Only-Party bereits ihr 11-jähriges Bestehen… Alte Kaserne, Kanonengasse 20, 8004 Zürich ................................................................... Sa.18.04.15, 23h WE PARTY Das weltweit erfolgreiche Partylabel kehrt nach Zürich zurück: Am 18. April heisst es „WE Party - Love Boat“ im Komplex mit Luiggi, Extasia und Noor Q. GoGo Dancer, eine phänomenale Laser- und Lichtshow,
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sowie gigantische LED Screens tragen ihr übriges zu einer unvergesslichen Nacht bei… Komplex457, Hohlstrasse 457, 8048 Zürich ................................................................... So.19.04.15, 05h WE BANG AFTERHOUR Nach der WE Party – Love Boat gehts ein Stock tiefer im Komplex Klub mit der WE Bang Afterhour weiter: Ab 5 Uhr morgens stehen dort Vasco und Jose Jones im Einsatz… Komplex Klub, Hohlstrasse 457, 8048 Zürich ................................................................... Fr.24.04.15, 23h SCREAM & SHOUT Ein Abend voller Überraschungen aus den Bereichen Pop, RnB und House – so quasi, shake that Britney Bitch, DJs. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................... Sa.25.04.15, 23h DUDECUTE Was macht eine Dudecute Party aus? Ein süsser DJ, ein Gespür für geilen Sound und natürlich ein tanzwütiges Publikum! Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................... Do.30.04.15, 23h TANZ IN DEN MAI Warum sind am 1. Mai-Umzug kaum Gays vertreten? Genau, weil diese die Nacht davor im Heaven durchgetanzt haben… Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich
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................................................................... Fr.01.05.15, 23h PARADISE GARAGE Let’s go underground an der Paradise Garage im Zürcher Supermarket: Im Zürcher Kreis 5 wird der legendäre New Yorker Club aus den 70ern wiederbelebt… Supermarket, Geroldsstrasse 17, 8005 Zürich ................................................................... Fr.01.05.15, 23h PINK APPLE PARTY Das schwul-lesbische Filmfestival Pink Apple zeigt dieses Jahr als Schweizer Premiere „Studio 54 -The Director’s Cut“ - passend dazu lädt das Heaven zur Studio 54-Party… Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................... Sa.02.05.15, 21h PINK APPLE @ MÄNNERZONE Kunst-Porno-Produzent Antonio Da Silva, welcher sich wegen dem Pink Apple-Festival in Zürich befindet, schaut in dieser Nacht in der Bar der Männerzone vorbei… Männerzone, Kernstrasse 57, 8004 Zürich ................................................................... Fr.08.05.15, 23h angels WHITE OUT Opening Party White Out! – der offizielle Kick-off zum White-Party-Weekend in Zürich: Das Zepter übernehmen in dieser Nacht GSP und Angel O. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................... Fr.08.05.15, 21h COME TOGETHER Little Miss Swede liefert Dir in dieser Nacht 80ies, Vocal House, sowie Partyclassics… Hey City Club, Franklinstrasse 27, 8050 Zürich ...................................................................
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Agenda
Sa.09.05.15, 22h WHITE PARTY Splash! heisst es an der 21. angels White Party wiederum im X-tra: An den Decks stehen diesmal Carlos Gallardo, Ben Manson, John Dixon, Ajaxx, Studio 91… Xtra, Limmatstrasse 118, 8005 Zürich ................................................................... So.10.05.15, 05h WHITE AFTERHOUR Wer nach der Riesensause im Xtra noch nicht genug hat, für den geht’s ab 5 Uhr an der Official Afterhour weiter: For the last dance sind La Luna und John Dixon vor Ort… Alte Kaserne, Kanonengasse 20, 8004 Zürich ................................................................... Mi.13.05.15, 23h HIMMELFAHRTSKOMMANDO Immer zu Auffahrt stattet sie ihrer Familie in der Schweiz einen Besuch ab: Lady Violet Green. Und am Vorabend von Auffahrt fährt sie im Himmel ein. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................... Fr.15.05.15, 23h BEHAVE Mit Dario La Mazza und Naked Tunes setzt Behave im Mai auf erfolgreiche Zürcher DJs… und auch Tante Frieda freut sich schon jetzt auf eine bunte Party! Frieda’s Büxe, Friedaustrasse 23, 8003 Zürich ................................................................... Fr.15.05.15, 23h FRIGAY NIGHT Da der Mai fünf Freitage hat, gibt es im Luzerner Loft deshalb auch zwei Frigay Nights: Der Auftakt macht die Party, die wie gewohnt am dritten Freitag im Monat stattfindet… Loft, Haldenstrasse 21, 6006 Luzern ...................................................................
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www.gay.ch/party
Sa.16.05.15, 23h 2 JAHRE KIKI Kiki feiert Geburtstag und das obligate Ständchen überbringen Benja & Reto Ardour, Juen, Stefan Nolic und Riccardo de Cicco, zudem mit Special Appearance by Ennia Face & Rafa Bafo… Revier, Hohlstrasse 18, 8004 Zürich ................................................................... Sa.16.05.15, 23h QUEERPLANET Diesmal heisst es an der queerPlanet: The Gym – The Fabulous Sportsnight – DJ Extasia und Taylor Cruz werden dazu an den Decks stehen. Sportswear erwünscht, aber kein Dresscode… Sud, Burgweg 7 – 15, 4058 Basel ................................................................... Sa,23.05.15, 23h WE LOVE ESC Gibt es etwas schöneres als den Eurovision Song Contest? Ja, den ESC zusammen mit Freunden und Gleichgesinnten auf Grossleinwand zu schauen! In dieser Nacht im Heaven, und danach geht’s mit der Party weiter… Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................... Fr.29.05.15, 23h FRIGAY SPECIAL Am fünften Freitag im Monat lädt die Frigay Night zu einer Special Party ins Loft: Neben einem Special Guest wird auch Resident DJ C-Side wieder an den Decks stehen… Loft, Haldenstrasse 21, 6006 Luzern ................................................................... Sa.30.05.15, 23h SPORTSPARTY Lauf ein in die grosse Sportsarena des escherwyss direkt am gleichnamigen Platz in Zürich West: Vocal & Club House Ibiza Style steht auf dem Programm und für das Auge sind die heissesten Allstar Dancers vor Ort… escherwyss, Hardstrasse 305, 8005 Zürich ...................................................................
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Mi.22. April 2015 JENNY WILSON Bereits seit bald 20 Jahren ist Jenny Wilson in der schwedischen PopSzene aktiv, spielte in Bands, machte Theatermusik, arbeitete mit einer Gospelgruppe zusammen und war – wie aktuell – auch Solo unterwegs. Eine Krebserkrankung führte schliesslich zu einer Zwangspause, doch die in Stockholm lebende Künstlerin liess sich nicht unterkriegen und präsentierte kürzlich mit „Demand The Impossible!“ ihr neustes Album. Geprägt von ihrem erfolgreichen Kampf gegen den Krebs, von Zorn und Wut, ist es ohne Zweifel das vielschichtigste und kantigste Album der PowerFrau. Am 22. April wird Jenny Wilson ihr Album exklusiv im Papiersaal in Zürich vorstellen… Papiersaal, Kalanderplatz 6 (Sihlcity), 8045 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/events und www.mainlandmusic.com ----------------------------------------
Fr.01. Mai 2015 CHARLIE WINSTON Er ist Sänger, Komponist für Film und Theater, Aushängeschild für die Galeries Lafayette in Paris, Frankreichs „Best Dressed Man Of The Year“ und mit Peter Gabriel war er auf Tournee: Charlie Winston erobert von Frankreich aus ganz Europa. „Curio City“ heisst sein neues,
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drittes Album, welches soeben erschienen ist. Geprägt von Electronica und Futurismus, baut Winston vielschichtige Klanglandschaften auf, welche er mit elektronischen und akustischen Instrumenten erzeugt hat, die er mit Ausnahme des Schlagzeugs alle selbst einspielte. Spärliche Arrangements und Winstons grossartige SongwriterQualitäten machen das Album zum Erlebnis. Live nachzuprüfen im einzigen Deutschschweizer Konzert im Kaufleuten Zürich am 1. Mai! Kaufleuten, Pelikanplatz, 8001 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/events und www.allblues.ch -----------------------------------------
Do.28. bis So.31. Mai 2015 LEGENDS ON STAGE Der Titel dieser Konzertreihe ist mehr als Programm: Es sind jeweils zwei Legenden pro Abend, welche während vier Tagen in der Halle 53 in Winterthur auf der Bühne stehen werden. Am Donnerstag bilden Barclay James Harvest und The Boomtown Rats rund um Bob Geldof den Auftakt. Tags darauf übernehmen Matt Bianco und Jose Feliciano das Zepter, bevor der gute alte Motown Sound am Samstag Einzug hält. Dann treten nämlich die ehemaligen Supremes-Kolleginnen von Diana Ross auf, gefolgt von den Jungs von The Temptations Review. Wahres Disco-Feeling versprühen zudem
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zum Abschluss Boney M. feat. Liz Mitchell, sowie die Village People. Halle 53, Katharina Sulzer-Platz, 8400 Winterthur Infos und Tickets: www.gay.ch/ events und www.legendsonstage.ch -----------------------------------------
Do.11. Juni 2015 - Genf Fr.12. Juni 2015 - Zürich ONE REPUBLIC Mit Singles wie „Apologize“ oder „All The Right Moves“ schafften sie es auch hierzulande bis aufs Podest der Charts, und 2013 meldeten sich OneRepublic mit einem wahren Paukenschlag zurück: Ihr Album „Native“ eroberte die Charts in Europa und den USA und bescherte ihnen eine restlos ausverkaufte Hallen-Tournee. Grund genug für die Jungs aus Colorado um eine Ehrenrunde einzulegen und gleich noch einige Konzerte anzuhängen. In der Schweiz schauen OneRepublic für zwei Konzerte vorbei: Am 11. Juni spielen sie in der Arena de Genève und einen Tag später im Hallenstadion in Zürich. Arena de Genève, Route des Batailleux 3, 1218 Le Grand-Saconnex Hallenstadion, Wallisellenstrasse 45, 8050 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/events und www.abc-production.ch ----------------------------------------Mehr Kultur-Tipps findest du unter: www.gay.ch/events -----------------------------------------
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Das IOC und die FIFA sind gefordert… Demnächst entscheidet sich, wer die Olympischen Winterspiele 2022 austragen wird: Zur Wahl stehen die chinesische Hauptstadt Peking und Almaty in Kasachstan. Einmal mehr werden damit das Internationale Olympische Komitee und seine Anti-Diskriminierungsrichtlinien im Fokus stehen, ist doch Kasachstan gerade dabei, ein Anti-Gay-Propagandagesetz nach russischem Vorbild einzuführen. Wie es eigentlich gehen könnte zeigt derweil Japan als Austragungsort 2020: Politiker haben dort ein Komitee gegründet um sich speziell auf die Rechte der LGBTs zu konzentrieren, um damit ein zweites Sotchi zu verhindern. Doch nicht nur das IOC ist derzeit gefordert, sondern auch die FIFA – mit Russland und Katar stehen zwei Weltmeisterschaften bevor, die gerade aus schwulpolitischer Sicht mehr als fragwürdig sind…
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Vor etwas mehr als einem Jahr fanden im russischen Sotchi die Olympischen Winterspiele statt. Während sich der Fokus der Weltöffentlichkeit auf den Küstenort am Schwarzen Meer richtete, gelang es der weltweiten LGBT-Community die Probleme aufzuzeigen, mit welchen die Schwulen, Lesben und Transgender in Russland tagtäglich konfrontiert werden. Wie selten zuvor wurden die Menschenrechte, sowie die Rechte der LGBTs thematisiert und öffentlich diskutiert, und wie selten zuvor sahen sich Staatsmänner und Staatsfrauen nicht zuletzt durch den Druck der Community gezwungen, das Thema auf höchster Ebene anzusprechen. Ob Barack Obama und Hillary Clinton, David Cameron oder auch Angela Merkel, alle drückten in Bezug auf den Umgang mit den sexuellen Minderheiten ihre Besorgnisse beim russischen Präsidenten Vladimir Putin aus.
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Doch was hat sich seither getan: Russland ist wegen anderen Belangen in den Fokus der Weltpresse geraten, und die massiven Menschenrechtsverletzungen gegenüber den Schwulen, Lesben und Transgender sind wieder in den Hintergrund gerückt. Wenigstens beim Internationalen Olympischen Komitee IOC hat man sich bewegt. Im Dezember des vergangenen Jahres hat das IOC, nicht zuletzt initiiert vom neuen IOC-Präsidenten Thomas Bach, einer Ausweitung des Artikel 6 der Olympischen Agenda 2020 zugestimmt. Damit werden neu auch Schwule und Lesben explizit vor Diskriminierungen geschützt. Der Artikel 6 der Olympischen Charta hiess bislang, dass jede Form der Diskriminierung in Bezug auf das Land, die Ethnie, die Religion, Politik, das Geschlecht oder irgendeinem anderen Grund, nicht mit der Olympischen Bewegung übereinstimme. Dies war aber offenbar noch zu wenig ausformuliert, wie die Spiele im russischen Sotchi von 2014 gezeigt haben. Damals ist es sogar zu Verhaftungen unter dem zuvor eingeführten Anti-GayPropagandagesetz gekommen. Da sich dies nicht wiederholen soll, hat das IOC nun dem Vorschlag 14 für die Olympische Agenda 2020 zugestimmt, durch welchen der Artikel 6 um die sexuelle Orientierung ergänzt wurde. Ob es Länder, welche Gesetze gegen LGBTs kennen, tatsächlich daran hindert, Olympische Spiele auszutragen, ist aber ungewiss, da das IOC diesbezüglich sehr ungenau blieb. Doch Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights First lobten den Schritt: Die Olympischen Spiele haben einen grossen Schritt in die Zukunft gemacht, vor allem in Bezug auf die schwullesbischen und bisexuellen Athleten, Zuschauer und Einwohner, in jenen Staaten, welche die Spiele jeweils ausrichten.
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Wie es weiter geht, wird sich am 31. Juli in der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur zeigen: An der 127. IOC-Sitzung wird dann nämlich entschieden, wer die Olympischen Winterspiele 2022 austragen darf. Im Rennen sind nur zwei Kandidaten, nämlich Peking, sowie Almaty in Kasachstan. Die allgemein unzureichende Menschenrechtssituation in China ist bekannt, doch auch Almaty steht Peking diesbezüglich in nichts nach. Erst im vergangenen Februar hat das Anti-GayPropagandagesetz in Kasachstan eine weitere Hürde genommen. Der Senat stimmte dem Gesetz nach russischem Vorbild zu. Irritierend ist dabei, dass eine Evaluierungskommission des IOC, welche die Bewerbung der Stadt praktisch zeitgleich während fünf Tagen vor Ort prüfte, dieses Gesetz mit keinem Wort erwähnt hat. Ob es wohl damit zusammenhängt, dass der russische Politiker Alexander Schukow, der schon bei Sotchi mit involviert war, derzeit der Vorsitzende dieser Kommission ist? Am Ende der Inspektion bescheinigte er dem Kandidaten jedenfalls die volle Tauglichkeit. Die Stadt erfülle sämtliche Anforderungen, die das Olympische Reformprogramm, die Agenda 2020, an die Spiele stelle, wird Schukow zitiert. Der IOC-Besuch habe gezeigt, dass Almaty bestens geeignet ist. Wie bereits befürchtet, scheint dies zu bestätigen, dass das IOC seine eigenen Regeln kaum ernst nimmt und sich nicht dafür einsetzt, dass die Agenda 2020 tatsächlich umgesetzt wird. Gerade das Internationale Komitee hätte nämlich die Macht, um sich für die Menschenrechte einzusetzen, den gerade für Länder wie Kasachstan bedeutet die Durchführung von Olympischen Spielen einen enormen Prestigegewinn. Während die Entscheidung über den Austragungsort 2022 in die heisse Phase geht, hat sich Japan dazu entschieden bereits proaktiv zu agieren. Tokyo wird nämlich die Olympischen Sommerspiele 2020 abhalten, und verschiedene Politiker haben schon mal angekündigt, dass man unter allen Umständen verhindern wolle, dass es zu ähnlichen Protestaktionen und internationalen Boykottandrohungen kommt, wie damals in Sotchi. Doch statt mit Repression, wie in Russland, will
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Japan seine Politik ändern. Verschiedene Abgeordnete quer durch alle Parteien habe eine Gruppe gegründet, welche sich gegen die Diskriminierung von Schwulen, Lesben und Transgender einsetzen will. Hiroshi Hase von der Liberal-Demokratischen Partei ist der Vorsitzende dieser Kommission und er erklärte, dass es keine Zweifel geben wird, dass auch die japanische Gesellschaft genau angeschaut wird, wie sie mit sexuellen Minderheiten umgeht. Man müsse daher deutlich aufzeigen, dass man die neue Agenda des IOC ganz klar umsetze. Die Kommission hat bereits angekündigt, dass man entsprechende Gesetze entwerfen wolle, dass man sich dazu mit Mitgliedern der LGBT-Community treffe, und dass man auch die Gesetze in Bezug auf sexuelle Minderheiten aus anderen Ländern genau studieren werde. Derzeit sind es bereits 38 Abgeordnete, welche der Kommission beigetreten sind, darunter 13 von der regierenden Liberal-demokratischen Partei, sowie 12 von der Opposition. Während sich Japan vorbildlich verhält, muss sich beim Internationalen Olympischen Komitee noch einiges bewegen, damit es nicht noch mehr an seiner Glaubwürdigkeit verliert. Doch nicht nur dem IOC droht ein immenser Imageverlust, sondern auch die FIFA bewegt sich derzeit auf dünnem Eis. Noch immer ist nicht genau bekannt, wie die FIFA auf die Diskriminierung von LGBTs reagieren will. Mit Russland als Austragungsort 2018 sieht sich der Welt-Fussballverband mit derselben Situation konfrontiert wie das IOC mit Sotchi, und mit Katar als Veranstalter im Jahr 2022 geht es sogar noch deutlich darüber hinaus. Homosexualität ist in Katar, wie in vielen muslimischen Staaten verboten und kann mit langen Haftstrafen und gar Peitschenhieben bestraft werden. Dass die FIFA diesbezüglich klar Position beziehen muss, versteht sich von selber, doch ob dies unter der derzeitigen Führung überhaupt möglich ist, muss sich zeigen. So war es doch nicht zuletzt FIFAPräsident Sepp Blatter persönlich, welcher die homosexuellen Fans öffentlich aufforderte, aus Respekt vor dem Gastgeberland während der WM einfach auf Sex zu verzichten…
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Text: Tante Tratsch Bild: Luis
Meine Team-Kollegen haben es befürchtet. Tante Tratsch wird es nicht sein lassen können, beim Thema „Fly Away“ über eine Katastrophe zu schreiben. Hat sie es getan?
nun kurz nach diesem schrecklichen Flugzeugabsturz in Frankreich herauskommt. Kurz davor waren wir sogar ganz in der Nähe am Skifahren. Das Wetter war da noch gut.
Der erste Entwurf dieser Kolumne ist auf meinen Laptop im Ordner „/mag/2015/fly/davongeflogen.doc“ gespeichert. Dort verarbeitete ich den Tod von LabyPapa Peter. Ich hab mich entschieden, diese Trauer nicht öffentlich zu machen. Es ist wie ein Brief, den man nicht abschickt, aber das Geschriebene hilft.
Ein Tag bevor wir die Zeitschrift in Druck geben, dann nochmals ein Schicksalsschlag in meinem Umfeld: Selbstmord. Wieder jemand davon geflogen: „Fly Away“.
Der zweite Entwurf ist nur in meinem Hirn gespeichert. Gut, eine Facebook-Message an einen TeamKollegen gibt es davon. Es geht darum, dass ich es spooky finde, dass unser Thema „Fly Away“ vor einem halben Jahr gesetzt wurde, und dass die Zeitschrift
Sie hat es getan, die Tante Tratsch. Dreifach sogar: Drei Katastrophen in einer Kolumne. Dabei war der Plan, zwei Tage bevor die Zeitschrift in Druck gegangen ist, ein ganz anderer. Diese Kolumne wurde unter „/mag/2015/fly/wetter.doc“ abgelegt. An diesem Tag war das Wetter eine Katastrophe. Die Vierte. Ich wollte über das Wetter schreiben. Ehrenwort.
IMPRESSUM / neue Ausgabe, neues Thema, neues Design
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Verlag: PUNTO MEDIA GMBH, Strehlgasse 3, 8600 Dübendorf, Tel. 044 271 92 00, info@gay.ch Chefredaktoren: Luis Pestana: luis@gay.ch und Dominique Eichler: dominique@gay.ch Redaktionelle Mitarbeiter: Luis Pestana, Dominique Eichler, Gianni Antonitti und Tante Tratsch Cover: Alejandro Alvarez by Luis Pestana Grafik + Fotos: Luis Pestana Partydaten melden: agenda@gay.ch / Anzeigen + Abo: Tel. 044 271 92 00 oder luis@gay.ch Auflage: 8000 / Leser 16‘000 (gem. eigener Umfrage) Bilder und Texte dürfen nicht ohne unsere Genehmigung verwendet werden.
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