gay.ch HAZY

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GAY.CH HAZY # 55 OKT/NOV.2012

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«EINE WUNDERBARE GESCHICHtE WUNDERSCHöN ERzäHLt.» GRAHAM NORtON

ANDREA RISEBOROUGH

ABBIE CORNISH

JAMES D’ARCY

OSCAR ISAAC

GOLDEN GLOBE

AWA R D BEStER SONG MAStERpIECE

EIN FILM VON

MADONNA

WAHRE LIEBE ISt GRöSSER ALS JEDE BEStIMMUNG 2

Ab ber em Nov und 29. DVD auf uRay Bl ascot-elite.ch


# 55

OKT/NOV.2012

FAMILY 4-7 8/9 10/11 12-15 16/17 18-23

Wahrscheinlich (nicht) schwul The Science of Sexual Orientation Der ewige Kampf um die Opfer vom §175 Kenia: David Kuria for Senat Sehr gayfriendly: Nina Spitzer Irans unbekannter Untergrund

PEOPLE 25 26-27 28-31

Skin über die Adoption Cervelats on the Grill Schlammschlacht der Schiris

KULTUR 32/33 34-36 37 38-41 43 45 46-49 52 52-57 59

Seven & die Musik Musik-Tipps DVD-Tipps Kino-Tipps Rosa von Praunheim in Zürich Happy Birthday to... Kultur-Tipps BlackCats wilder Ritt Party-Tipps Surf-Tipps

VERNISSAGE 61 63 64-65 66-69 70

Parfüm-Neuheiten Apéro Häppchen Street Art Finissage: TNT

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WAHRSCHEINLICH (NICHT) SCHWUL

WENN DIE GERÜCHTEKÜCHE BRODELT Fotos/ Text: Luis

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Ob schwul oder nicht, es ist eigentlich ja schon egal, nur Wunder nehmen tut es die Leuten trotzdem. Besonders in der Presse wird gern darüber spekuliert. Von den „Maybe-Gays“ haben wir ein paar zusammengestellt, inklusive einem interessanten „Google-Gay-Barometer“. Ronaldo ist aber nicht der „King“, auch wenn es nach dem Hauptbild so aussehen mag... .....................................................................................

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CRISTIANO RONALDO Google-Suche: cristiano ronaldo gay: Ungefähr 137‘000‘000 Ergebnisse

ROBBIE WILLIAMS Google-Suche: robbie williams gay: Ungefähr 34‘700‘000 Ergebnisse

Bei dem Körperkult, der Selbstdarstellung und der überschwänglichen Metrosexualität – der Fussballer rasiert sich sogar am Popo: Dass da die „Ist der schwul?“-Frage auftaucht, ist nicht weiter verwunderlich. Der Paris Hilton auf jeden Fall sei er zu schwul, so die Boulevard-Presse. Im Facebook hingegen findet man eine Gruppe, die heisst: „5 Beweise Dass Cristiano Ronaldo Schwul ist“ – darunter sieht man den Portugiesen knutschend mit einem Mann. Ausserdem soll er 2010 mit *NSYNC-Star Lance Bass in einer Gaybar gesichtet worden sein. Ein Indiz? Und wenn es dann doch so wäre: Im Fussball gibt es so etwas sowieso nicht. Belassen wir es also beim legendären RonaldoSpruch: „Me, you! Fuck, Fuck!“

Irgendwie selber schuld… Robbie hat vor allem am Anfang seiner Solo-Karriere mit dem „Ich-bin-schwul“ und „Ich-bin-nicht-schwul“ gespielt. Da musste es so kommen, dass die Spielereien 2005 vor einem britischen Gericht abgeschlossen wurden. Mehrere Boulevard-Zeitungen im Lande hatten 2004 behauptet, Williams würde gelegentlich auch homosexuelle Beziehungen pflegen. Vor Gericht wurde schliesslich ein Schmerzensgeld für den Sänger durchgesetzt. „Mister Williams ist nicht homosexuell und ist es auch nie gewesen“, sagte sein Anwalt Tom Shields vor Gericht.

Gay-Vergleich / Google-Suche: madonna gay: Ungefähr 134‘000‘000 Ergebnisse ..................................................................................... TOM CRUISE Google-Suche: tom cruise gay: Ungefähr 54‘500‘000 Ergebnisse Nichts Neues: Sowohl Tom Cruise als auch John Travolta leben seit Jahren mit dem Gay-Gerücht. Da beide bei Scientology sind, müsste man sich eher Fragen, ob sie sogar mal ein Paar waren (oder werden). Wie es auch sein mag: Bei Tom Cruise muss man mit so einer Frage schön vorsichtig umgehen, denn es kann sonst sehr teuer werden! Blicken wir auf das Jahr 2003 zurück: Da musste ein Porno-Darsteller, der behauptet hatte, mit Cruise eine Affäre gehabt zu haben, zehn Millionen Dollar Schadenersatz zahlen. So schlimm ist es also, in den Augen des Schauspielers, als schwul zu gelten… Gay-Vergleich / Google-Suche: george michael gay: Ungefähr 68‘300‘000 Ergebnisse ..................................................................................... ADOLF HITLER Google-Suche: hitler gay: Ungefähr 47‘900‘000 Ergebnisse Immer wieder wurde diese These aufgestellt: Der Führer soll homosexuell gewesen sein. Jüngst behauptete dies der Autor Uwe Bolius 2008 in einem Roman. Bereits 2001 wurde literarisch das Gleiche behauptet, im Buch „Hitlers Geheimnis“. Die Zeitschrift „Die Zeit“ antwortete darauf: „Viel Lärm um nichts. Lothar Machtans These, Adolf Hitler sei homosexuell gewesen, ist wissenschaftlich weder haltbar noch ergiebig.“ Und das ist wohl gut so… Gay-Vergleich / Google-Suche: boy george gay: Ungefähr 42‘400‘000 Ergebnisse .....................................................................................

Gay-Vergleich / Google-Suche: frank ocean gay: Ungefähr 34‘700‘000 Ergebnisse ..................................................................................... JOHN TRAVOLTA Google-Suche: john travolta gay: Ungefähr 28‘600‘000 Das „Travolta-Gay-Schwul-Ding“ wurde so in Szene gesetzt, dass wir es doch lieber kurz und bündig machen: Hat er es mit dem Co-Piloten getrieben? Oder war es der Masseur oder ein Pornostar? Und: Wieso hat er dieses Jahr auf Mykonos Ferien gemacht. Gerade wegen den Gerüchten? Wir lassen die BoulevardPresse ihre Arbeit weiter machen! Gay-Vergleich / Google-Suche gaultier gay: Ungefähr 24‘400‘000 Ergebnisse Ergebnisse ..................................................................................... GEORGE CLOONEY Google-Suche: george clooney gay: Ungefähr 21‘400‘000 Seit langem immer wieder: Der Schauspieler soll ein Homo sein. Ihm egal, was die Leute auch dazu sagen, in aller Deutlichkeit: „Ich werde nicht zulassen, dass jemand es so aussehen lässt, als wäre es schlecht, schwul zu sein. Wem tut es weh, wenn jemand denkt, ich sei schwul? Selbst wenn ich schon längst tot bin, werden einige Leute behaupten, dass ich schwul war. Das ist mir scheissegal“ – dies sagte er im März dieses Jahres gegenüber dem amerikanischen Schwulenmagazin “The Advocate“. Bekanntlich ist George ein Befürworter der Homo-Ehe. Lassen wir es also so stehen… Gay-Vergleich / Google-Suche: elton john gay: Ungefähr 23‘500‘000 Ergebnisse .....................................................................................

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>>> FORTSETZUNG WAHRSCHEINLICH (NICHT)SCHWUL .....................................................................................

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DAVID BOWIE Google-Suche: david bowie gay: Ungefähr 20‘400‘000 Ergebnisse

DANIEL CRAIG Google-Suche: daniel craig gay: Ungefähr 17‘100‘000 Ergebnisse

Kokettieren und dann dementieren: Mister Bowie hat gezeigt, wie es geht. Es geistern schon seit Jahren Gerüchte umher, er soll mit Mick Jagger und Iggy Pop eine Gay-Affäre gehabt haben. Was auch nicht abwegig ist, so hat er doch in den 70ern Sprit ins Feuer gegossen. Damals verkündete er gegenüber der Musikzeitschrift „Melody Maker“ folgendes: „I am Gay.“ Als seine geschiedene Frau Angela Barnett 1990 verkündete, ihn und Mick Jagger Anfang der 1970er-Jahre im Bett erwischt zu haben, liess er dies über seinen Anwalt dementieren. Was war, das war, auch wenn es scheinbar nicht war. Heute hat Bowie zwei Kinder und ist seit 1992 mit dem Model Iman verheiratet. Ok! Hauptsache glücklich.

Ist das eine Pistole in deiner Hose oder freust du dich nur, mich zu sehen? Hat ein Mann sowas den aktuellen 007-Pistolero vielleicht schon mal gefragt? Tatort der Gerüchteküche ist eine Bar, vor rund zwei Jahren. Das amerikanische Blatt „National Enquirer“ behauptet, der Schauspieler wurde beim Schmusen – sogar ein Zugenkuss soll dabei gewesen sein - mit einem Mann erwischt! Ob der Beobachter zu tief ins Glas geschaut hat, wissen wir nicht, für eine Welle der Gay-Gerüchte hat es auf jeden Fall bestens gereicht. Na, dann Prost!

Gay-Vergleich / Google-Suche: anderson cooper gay (CNN-Journalist): Ungefähr 23‘500‘000 Ergebnisse .....................................................................................

ZAC EFRON Google-Suche: zac efron gay: Ungefähr 13‘100‘000 Ergebnisse

CRAIG DAVID Google-Suche: craig david gay: Ungefähr 19‘400‘000 Da war doch was… Ach ja, ein Besuch in einem Schwulenclub. Und schon brodelt es. So auch beim britischen Sänger. Aber nix da. In sein Bettchen kommen nur Damen, auch wenn es zuhause einen Schwulen gibt: Sein Innendekorateur. Wenn er aber schon dabei ist: Wenn er tatsächlich ein Homo wäre, dann… Brad Pitt oder David Beckham hätte er in diesem Falle gerne in seinem Bettchen.

Gay-Vergleich / Google-Suche: mika gay: Ungefähr 17‘000‘000 Ergebnisse .....................................................................................

Auch wenn er vor rund einem Jahr in einer Gaybar gesichtet worden sein soll: Der Star aus „High School Musical“ stört das Geschwafel um seine angebliche Homosexualität nicht weiter. Wie Clooney, kam er im „The Advocate“ zu Wort: „Ich will einfach nicht in Angst darüber leben, was sich andere für Geschichten ausdenken. So wurde ich nicht erzogen. Abgesehen davon kann ich nicht verstehen, was so falsch daran sein soll, schwul zu sein.“ Auch gut so. Gay-Vergleich / Google-Suche: ellen degeneres gay: Ungefähr 14‘000‘000 Ergebnisse .....................................................................................

Gay-Vergleich / Google-Suche: oscar wilde gay: Ungefähr 17‘700‘000 Ergebnisse ..................................................................................... MICHAEL JACKSON Google-Suche: michael jackson gay: Ungefähr 218‘000‘000 Ergebnisse Da kann man noch so viele Star-Namen eintippen, wie man will.. Fügt man das Wort „gay“ hinzu: Jacko schlägt sie alle. Bestseller-Autor Ian Halperin hat seit 1997 Biografien von Weltstars geschrieben, so auch über Michael, der am 25. Juni 2009 gestorben ist. Seine Bio über Jacko „Unmasked: The Final Years of Michael Jackson“ erschien drei Tage nach dessen Tod. Der Autor hat bereits ein halbes Jahr vor dem Ableben vom „King Of Pop“ angefangen, die Jacko-Bio zu schreiben. Darin wird die Behauptung, dass Jackson schwul gewesen sein soll, umschrieben. Und er liefert dazu gleich zwei Interviews. Es stellt sich die Frage: Kann man das alles in drei Tage abliefern und zugleich auch noch das Ding als Buch drucken? Irgendwie gaga. Gay-Vergleich / Google-Suche: gaga gay: Ungefähr 250‘000‘000

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VIN DIESEL Google-Suche: vin diesel gay: Ungefähr 8‘650‘000 Ergebnisse

LEONARDO DA VINCI Google-Suche: leonardo da vinci gay: Ungefähr 6‘080‘000

Das Gerücht ist eher ein Phänomen in den USA, auch wenn in Europa da und dort darüber spekuliert wird. 2006 erklärte er aber, er sei nicht schwul, er möchte sein Privatleben lieber von der Öffentlichkeit fern halten. Und wer immer noch der Meinung ist, das Muskelpaket sei ein warmer Bruder, der kann ungeniert diese Homepage besuchen: isvindieselgay.com

War ers, war er es nicht? Fragen können wir ihn nicht mehr. Historische Akten könnten darüber Aufschluss geben, denn am 9. April 1476 wurden er und drei seiner Freunde anonym ziemlich eindeutig beschuldigt. Bei dieser Beschuldigung ging es darum, an „ekelhaften Handlungen“ teilgenommen zu haben, um ihre „Sündhaftigkeit zu befriedigen“. Objekt der Begierde war dabei der siebzehnjährige Jacopo d’Andrea Saltarelli. Dieser diente damals vielen Malern als Modell und galt als Strichjunge. Homosexualität – damals „Sodomie“ genannt – galt als todeswürdiges Verbrechen. Pikant dabei war, dass Saltarelli den Behörden einschlägig bekannt war, weil im gleichen Jahr bereits ein anderer Mann wegen homosexueller Handlungen mit ihm verurteilt worden war. Trotzdem: Da Vinci kam davon, weil keine Beweise vorhanden waren.

Gay-Vergleich / Google-Suche: ricky martin gay: Ungefähr 9‘590‘000 Ergebnisse ..................................................................................... JAMES DEAN Google-Suche: james dean gay: Ungefähr 7‘500‘000 Wilde Gerüchte gab es schon immer, aber was war da wirklich? Bereits ein Jahr nach seinem tödlichen Autounfall, im Jahre 1955, begann die Welt sich die „Ist er Gay?“-Frage zu stellen. Grund: Damals veröffentlichte William Bast in seinem Buch „James Dean: A Biography“, dass er mit dem Schauspieler eine fünfjährige Beziehung gehabt haben soll. Noch heute reisst die Frage um die sexuelle Ausrichtung des Schauspielers nicht ab. In den USA ist dieses Jahr eine Biografie in Filmform erschienen: „Joshua Tree, 1951: A Portrait of James Dean“. Diese zeigt, dass James Dean mit Männern was am Laufen hatte. Als er noch am Leben war, wollte er jedoch davon nichts wissen: „Nein, ich bin nicht homosexuell. Aber, ich gehe auch nicht mit verschlossenen Augen durchs Leben.“ Dabei darf man folgendes nicht unterschätzen: Homosexualität galt damals in den Staaten als Geisteskrankheit. Gay-Vergleich / Google-Suche: freddie mercury gay: Ungefähr 7‘560‘000 Ergebnisse ..................................................................................... TAYLOR LAUTNER Google-Suche: taylor lautner gay: Ungefähr 6‘090‘000 Ergebnisse Vor rund einem Jahr erlebte der Twilight-Schauspieler eine besondere Art der schwulen Gerüchteküche… Diese Meldung, bzw. entsprechende Titelseite, verbreitete sich wie ein Lauffeuer im Internet: “Out and proud - Keine Lust mehr auf die Gerüchte. Jetzt hat er sich entschieden, sich zu outen“ titelte „People“ zu Taylor Lautners angeblichem Outing. Doch dann kam heraus, dass die Titelseite ein Fake war. Taylor selber äusserte sich bislang noch nicht dazu. Vor nicht allzu langer Zeit stellte er allerdings gegenüber der australischen GQ klar, dass er definitiv hetero sei. Sache abgeschlossen? Gay-Vergleich / Google-Suche: adam lambert gay: 6‘710‘000 Ergebnisse .....................................................................................

Gay-Vergleich / Google-Suche: rupert everett gay: Ungefähr 6‘260‘000 Ergebnisse ..................................................................................... TOKIO HOTEL / BILL KAULITZ Google-Suche: tokio hotel gay: Ungefähr 5‘560‘000 Ergebnisse / Google-Suche: bill kaulitz gay: 1‘570‘000 Ergebnisse Der Sänger von Tokio Hotel: Wenn der nicht schwul ist, dann auf jeden Fall sein Style… Bis jetzt wies er die Vermutung, er sei homo- oder bisexuell, mehrfach als frei erfundene Gerüchte zurück. Aber auch bei den anderen Mitgliedern steht diese Vermutung immer wieder im Raum und entsprechende Dementi gibt es auch von ihnen. Wir werden sehen, sie sind ja alle noch recht jung… Gay-Vergleich / Google-Suche: rock hudson gay: Ungefähr 5‘900‘000 Ergebnisse ..................................................................................... GAVIN ROSSDALE Google-Suche: gavin rossdale gay: Ungefähr 979‘000 Ergebnisse Der Mann von Gwen Stefani war sehr lange mit dem Gerücht schwul zu sein konfrontiert. Auslöser war der Sänger Marilyn – ein ehemaliger Busenfreund von Boy George. Mr. Geroge behauptete bereits 1995, dass Gavin schwul sein soll. Auch Marilyn schrieb davon in einer Biographie und toppte das Ganze noch: Sie hätten eine Beziehung gehabt. Lange schwieg Gwens Mann. Doch… 2010 liess er die Bombe platzen: „Wenn man 17 ist, denke ich, ist nichts wirklich falsch. Man lernt aus dem Leben. Das ist Teil des Erwachsenwerdens.“ Durch sein einmaliges Techtelmechtel mit Marilyn habe er für sich herausgefunden, was er bevorzugt. „Nicht mehr und nicht weniger“. Gay-Vergleich / Google-Suche: michael stipe gay (REM-Frontmann): Ungefähr 898‘000 Ergebnisse .....................................................................................

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„THE SCIENCE OF SEXUAL ORIENTATION“ NEUROWISSENSCHAFTLER SIMON LEVY Text: Thomas / Foto: Luis

Sex zwischen Männern beurteilte man vor allem aufgrund eines theologischen Konstrukts bis Anfang des 20. Jahrhunderts als moralische Verfehlung. Sigmund Freund, der grosse Traumdeuter und Psychoanalyst brachte dann eine neue Sichtweise ein. Die „tiefsten“ Inhalte der Träume entstammen Freuds Theorie zufolge dem sogenannten Es, das annähernd mit dem Unbewussten identisch sei. Die Mutter-Kind- und die Gruppenbindungsbedürfnisse bilden nach Freud das Hauptreservoir der psychischen Energie, der so genannten Libido. Fühlt sich ein Knabe von der Mutter abgestossen, entwickelt er eine Liebe zum Vater, und später zum eigenen Geschlecht. Fühlt sich ein Mädchen vom Vater abgestossen, entwickelt es eine Liebe zur Mutter und später zum eigenen Geschlecht. Diese Sichtweise wurde von den Nachfolgern Freuds stark relativiert, hält sich aber immer noch als populärer Erklärungsversuch.

BIOLOGISCHE FAKTOREN

Simon LeVay präsentierte in seinem Referat die Beweise dafür, dass biologische Faktoren für die sexuelle Orientierung eine wichtige Rolle spielen. Es gibt eine Region des Hypothalamus der bei Männern normalerweise viel grösser ist als bei Frauen. Es ist ein typischer natürlicher Unterschied zwischen den Geschlechtern. Diese Region ist mitbeteiligt an der Regulierung des sexuellen Verhaltens. Er hat sich nun gefragt, gibt es diese Unterschiede wegen dem Geschlecht oder wegen der sexuellen Orientierung? In seiner Studie, wo man die Hirne von hetero- und homosexuellen Männern verglich, zeigte es sich, diese Region ist bei heterosexuellen Männern zwei bis drei mal grösser als bei homosexuellen, ein signifikanter Unterschied. Wenn man solche Unterschiede bei Erwachsen feststellt, kann man nicht sagen, ist das nun angeboren oder hat das Leben die Struktur anders aufgebaut. Warum Simon LeVay nicht glaubt, es ist die Lebensweise, welche diese Unterschiede erzeugt, sondern es sind vorgeburtliche Einflüsse, beruht auf der Tatsache, dass man in Tierstudien mittels der künstlichen hormonellen Beeinflussung der Föten solche Unterschiede erzeugen kann. Dabei kann man feststellen, die sexuelle Orientierung dieser Tiere entwickelt sich anders, als bei Tieren der unbeeinflussten Kontrollgruppe. Hingegen wenn man erwachse Tiere hormonell behandelt, gibt es keine feststellbare Auswirkungen auf die sexuelle Orientierung. Die erste Reaktion aus wissenschaftlicher Sicht war, ob man das nun glauben kann oder nicht? An der University of Columbia führte man darauf eine ähnliche Studie durch, mit vergleichbaren Resultaten. Es gab auch eine Studie mit Schafen von der University of Oregon. Es gibt unter den Schafen eine grosse Zahl von Böcken, die ihre sexuelle Begierde nur an anderen Böcken ausleben. Bei der Untersuchung der Hirne hat man

Am Samstag 8. September hat der berühmte britisch-amerikanische Neurowissenschaftler Simon LeVay an der Uni Zürich eine Vorlesung gehalten, in der er aufzeigte, war um Menschen homosexuell, bisexuell oder hetero werden können.

etwa die gleichen Feststellungen machen können, wie in der Studie von Simon LeVay. Das war eine weitere Bestätigung.

EINFLUSS DER GENE

Es gibt biologische und nichtbiologische Faktoren für die sexuelle Orientierung. Zwillingsstudien zeigen, dass Gene einen Einfluss haben. Aber sie erklären nicht alles. Gleiche Zwillinge, welche identische Gene haben, haben nicht immer die gleiche sexuelle Orientierung. Die Gene sind also nicht ausschliesslich dafür verantwortlich. Ungleiche Zwillinge, die unterschiedliche Gene haben, aber die gleichen hormonellen Bedingungen während der Schwangerschaft, wenn von denen einer homosexuell ist, ist der andere mit einer grösseren Wahrscheinlichkeit auch homosexuell, als dies statistisch zu erwarten wäre. Das zeigt, Sexualhormone haben während der Schwangerschaft einen wichtigen Einfluss darauf, wie sich das Hirn entwickelt. Sexuelle Orientierung ist aber kein isoliertes Merkmal. Es gibt viele andere Unterschiede. Psychologen haben tonnenweise Studien darüber verfasst. Es gibt Aufgabenstellungen, die Schwule besser lösen können als der Durchschnitt und Lesben schlechter, oder umgekehrt herum. Doch was für eine Rolle spielt die Homosexualität in der Evolution? Dies ist eine Frage, an der viele Leute sich die Zähne ausbeissen. Schwule Gene, wenn es die gibt, dann müssten sie schon lange von der Evolution beseitigt worden sein, aufgrund der Tatsache, dass normalerweise schwule Männer wenig Nachkommen haben. Aber offensichtlich ist dem nicht so. Denn diese Gene existieren auch in den anderen Familienmitgliedern, welche nicht schwul sind. Was ist mit dem Gen das dafür sorgt, dass Männer andere Männer sexuell attraktiv finden? Was macht das mit seiner Schwester? Wahrscheinlich findet sie Männer attraktiver als der Durchschnitt der Frauen und hat mehr Kinder. Simon LeVay zeigte auch die positiv veränderte gesellschaftliche Haltung gegenüber homosexuell veranlagten Menschen auf, seit auf diesem Gebiet wissenschaftliche Studien gemacht werden. Die Veranstaltung wurde von z&h, schwule Studis an der Uni und ETH Zürich in Zusammenarbeit mit Network organisiert. Simon LeVay hat auch ein neues Buch herausgegeben «Gay, Straight, and the Reason Why: The Science of Sexual Orientation». Es fasst alle zurzeit bekannten Theorien und Studien über Homosexualität zusammen und kommentiert diese aus einer distanzierten, wissenschaftlichen Sicht (leider nur in Englisch erhältlich).

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SEIT 67 JAHREN VERURTEILT, OBWOHL DAS GESETZ INZWISCHEN ABGESCHAFFT WORDEN IST DER EWIGE KAMPF UM DIE OPFER VOM § 175 Foto & Text: Luis

In Deutschland versucht man seit Jahren ein dunkles Kapitel abzuschliessen: Den Paragraph 175, der einvernehmliche, sexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe gestellt hat. Der Paragraph ist zwar seit 1994 weg, doch die Ver urteilungen wurden nicht aufgehoben. Seit Frühling dieses Jahres wird Dr uck gemacht und vielleicht wird Ende 2012 der entscheidende Moment kommen.

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Stell dir vor, du wärst im Gefängnis gewesen, hättest Kollegen sterben sehen, und das alles wegen einem Gesetz, das deine sexuellen Handlungen verurteilt hat. Dann wurde dieses Gesetz aufgehoben, aber du hast bis heute für dein Leiden keine Genugtuung erhalten: Weder finanzieller, noch sozialer, noch rechtlicher Natur. Und du giltst immer noch als verurteilt. Du bist alt, hast eventuell nicht mehr lange zu leben und musst damit rechnen, dass du mit dieser Situation das Zeitliche segnest. Um dieser Sache entgegenzuwirken, braucht es den Beschluss der „Rehabilitierung und Entschädigung der nach 1945 in Deutschland (damals BRD) wegen § 175 Verurteilten“. Während Urteile aus der Nazizeit inzwischen aufgehoben wurden und Überlebende Anspruch auf Entschädigung haben, sind die nach 1945 verurteilten Homosexuellen bis heute nicht rehabilitiert worden.

DIE NAZIS VERSCHÄRFTEN DEN PARAGRAPH 1945 war das Jahr vom Fall der Nationalsozialisten und die hatten 1935 für massive Erhöhungen der Strafen rund um den Paragraph 175 gesorgt. Logischerweise hätte dieser Paragraph nach 1945 überprüft werden sollen und zumindest auf den Stand von 1935 zurückgestuft werden müssen, dies geschah aber nicht. Das hatte dramatische Folgen: Obwohl einige Verurteilte durch die Alliierten aus Konzentrationslager befreit wurden, so wurden sie nach ihrer Befreiung an ein Gefängnis überstellt, weil sie ihre Freiheitsstrafe nach dem weiterhin gültigen § 175 noch nicht vollständig verbüsst hatten. Ein Blick zurück: Die seit 1935 gültigen Gesetze und Strafen waren happig, denn es wurde unter anderem eine Anhebung der Höchststrafe von sechs Monaten auf fünf Jahre Gefängnis vorgenommen, wobei für „erschwerte Fälle“ sogar zehn Jahre drin lagen. Schlimmer noch: Schon erotische Annäherungen standen unter Strafe. Das führte zu einer Verzehnfachung der Verurteilungen. Allein zwischen 1937 und 1939 wurden fast 100‘000 Männer in der geheimen „Reichszentrale zur Bekämpfung der Homosexualität und Abtreibung“ erfasst. Erstaunlich bleibt auch die Tatsache, dass erst nach der Wiedervereinigung der Paragraph in der Bundesrepublik abgeschafft wurde: In der DDR wurde männliche Homosexualität zwischen Erwachsenen seit 1968 nicht mehr bestraft, in der Bundesrepublik wurde der Paragraph ein Jahr später entschärft, aber erst nach der Vereinigung beider Deutschen Staaten 1994 endgültig gestrichen. Geblieben sind jedoch die Verurteilten. nach den damaligen 100‘000 Ermittlungsverfahren sind rund 50‘000 Männer verurteilt worden. Würde man die Uhr jedoch noch zum Anfang zurückdrehen, würde es noch dramatischer aussehen: Das Rosa Archiv Leipzig geht heute von über 200‘000 Urteilen aus, die seit der Einführung des § 175 im Jahre 1871 und bis zur endgültigen Abschaffung 1994 von Staats wegen ausgesprochen wurden.

Bereits im Vorjahr machte Jens Dobler - Archivleiter des Schwulen Museums Berlin und Initiant für die Rehabilitation verurteilter Schwuler – klar, um was es geht: In einem Interview im April 2011 sagt er gegenüber der Tageszeitung Neues Deutschland: „Die Leute müssen verstehen, dass diese Urteile Fehlurteile waren. Die Rücknahme des Paragraphen wäre ein erster Schritt, den Verurteilten ihre Würde wiederzugeben.“ Zahlreiche Versuche von verschiedenen Personen und Parteien, die Rehabilitierung voranzutreiben, scheiterten in den vergangenen 20 Jahren. Bis jetzt.

PETITION & CO. KÄMPFEN Doch nun scheint eine härtere Gangart eingelegt worden zu sein. Am 11. Mai 2012 hat der Deutsche Bundesrat einen Entschliessungsantrag für Massnahmen zur Rehabilitierung eingebracht. Dazu sagte Dilek Kolat - Berliner Senatorin für Arbeit, Integration und Frauen - in ihrer Rede vor dem Deutschen Bundesrat: „Die noch Lebenden, die durch den § 175 StGB existentiell beeinträchtigt wurden, sind heute 70 bis 90 Jahre alt. Die Zeit drängt also, um wenigstens einigen Überlebenden noch die Rehabilitierung und mögliche Entschädigung zu Teil werden zu lassen, die ihnen zusteht.“ Ausserdem sagte sie gegenüber berlin.de: „Mit Betroffenheit habe ich die Berichte darüber gelesen, wie schwule Männer in den 1950er und 1960er Jahren von Staat und Justiz bedrängt, verfolgt und bestraft wurden. Die verurteilten schwulen Männer verbüssten Gefängnis- und Zuchthausstrafen, oft wurde ihre bürgerliche Existenz zerstört. Razzien und Denunziationen waren an der Tagesordnung. Die Betroffenen haben das ihnen widerfahrene Unrecht und Leid bis heute meist verschwiegen – zu ihrem Schutz. Heute sehen wir, dass diese Strafandrohung gegen fundamentale Menschenrechte und das Grundrecht der Freiheit der Persönlichkeit verstösst. Deshalb ist es höchste Zeit, die Initiative für eine Rehabilitierung der noch lebenden Verurteilten zu ergreifen.“ Der Gutachter, Professor für internationales Recht und Politikwissenschaften am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin, Prof. Dr. Dr. Hans-Joachim Mengel, stellte fest, dass eine rückwirkende Aufhebung der Urteile rechtlich zulässig und politisch geboten ist.

...Schon erotische Annäherungen standen unter Strafe...

Auch Organisationen aus der LGBT-Szene bemühen sich, der Sache ein Ende zu setzten: Seit dem 17. Juni dieses Jahres läuft eine Online-Petition, mit welcher noch bis zum 16. Dezember Unterschriften gesammelt werden. Ihrem Ziel sind sie mit über dreitausend Unterschriften schon zu einem Drittel näher gekommen. Auf der Homepage der Petition schreiben sie: „Bitte animiert Freunde, Kollegen und alle fortschrittlich denkenden Menschen, diese UNSERE Petition zu unterzeichnen. Noch haben wir Zeit, denn sie endet am 3. Advent 2012 und es wäre toll, wenn wir unser gestecktes Ziel von 10’000 Unterzeichnern erreichen könnten.“ Übrigens, auch Leute aus dem Ausland können mitmachen. Die Homepage dazu lautet: www.175er-opfer.de

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Foto gross von „Academic“: Gästehaussregeln an der islamisch geprägten Ostküste

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DAVID KURIA FOR SENAT

INTERVIEW ZUR SITUATION IN KENIA Interview/Text: Dominique / Foto David Kuria : zvg

Sich in einem Land zu outen, in dem Homosexualität illegal ist, braucht schon viel Mut, dort dann auch noch für ein politisches Amt zu kandidieren verdient zudem höchsten Respekt.

Im März 2013 finden in Kenia Parlamentswahlen statt und einer der Kandidaten für den Senat heisst David Kuria. Er setzt sich mit Vehemenz für die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender ein, der Armut im Land hat er den Kampf angesagt und die ganze HIV/AidsProblematik steht ganz zu oberst in seinem Massnahmenprogramm. Obwohl die Gewalt gegen Schwule nicht so ausgeprägt ist wie im Nachbarland Uganda, so hat David Kuria trotzdem mit widrigsten Umständen zu kämpfen. Konkurrenten wollen ihn per Gerichtsbeschluss von der Kandidatur abhalten, und Premierminister Raila Odinga forderte noch Ende 2010 öffentlich, dass alle Homosexuellen ins Gefängnis geworfen werden sollten. gay.ch hat David Kuria interviewt und dabei einen Mann kennengelernt, der nicht nur sehr mutig ist, sondern sich auch auf bemerkenswerte Weise für die Community und die Gesellschaft einsetzen will. Viele Politiker – darunter auch der Premierminister von Kenia, Raila Odinga – benutzen nicht gerade eben nette Worte für dich oder für Homosexuelle im generellen: Was hilft Dir trotzdem immer weiter zu machen? Woher nimmst Du den Mut und die Energie, denn wir kennen auch die tragischen Schicksale etwa von David Kato in Uganda oder Maurice Mjomba in Tansania, welche beide umgebracht wurden. Ich kann von Glück sprechen, dass ich aus einer Familie von Menschenrechtsaktivisten komme, welche sich selber auch als solche sehen. Mein Grossvater etwa war in der Befreiungsbewegung gegen die Kolonialmächte aktiv, und meine Mutter war eine Frauenrechtlerin in den frühen 80er Jahren. Beide haben dafür gelebt, um die Resultate zu sehen, für welche sie gekämpft haben. Diese Tatsache war für mich sehr ermutigend. Bedenken um meine persönliche Sicherheit sind natürlich vorhanden, aber ich bin mir sicher, dass auch David Kato und Maurice Mjomba sich wünschen, dass wir besser noch aktiver sind, als dass wir uns zurückziehen. Wenn wir unseren Aktivismus aufgeben, dann würde ihr Tod quasi vergeblich gewesen sein. Wenn mir das gleiche Schicksal blühen würde, wie ihnen beiden, dann würde ich mir ebenfalls wünschen, dass jene, welche zurückbleiben mit der Arbeit weiterfahren würden. Wie ist es überhaupt möglich, dass Du dich öffentlich als schwul outen kannst, obwohl Homosexualität zwischen Männern in Kenia illegal ist? Das Gesetz kriminalisiert zwar den gleichgeschlechtlichen Sexualakt, aber es verbietet nicht, dass man sich

als schwul bezeichnen kann. Es gibt sogar eine sehr interessante, schwule Subkultur hier in Kenia, obwohl es nicht gerade ohne Risiko ist. Aber es gibt jetzt mit der neuen Verfassung auch Bestrebungen um jene Gesetzesteile von den Gerichten für nicht verfassunsgkonform zu beurteilen. Es gibt nämlich einige, welche der Meinung sind, dass jene Artikel, welche den gleichgeschlechtlichen Sex kriminalisieren, der Verfassung widersprechen. Welches waren die Reaktionen, welche Du nach deinem öffentlichen Outing erhalten hast, und welche hast Du erhalten, als Du dich als Kandidat für den Senat gemeldet hast? Die Reaktionen wurden mehrheitlich verschwiegen. Kiambu ist eine ländliche Gegend ausserhalb von Nairobi, mit den typischen Charakteristiken des afrikanischen Landlebens, aber auch mit modernen Komponenten wie Elektrizität, Fernsehen und Handys. Die Menschen hier wissen also von der Existenz von Homosexuellen, würden aber nie zugestehen, jemals einen persönlich getroffen zu haben. Ich habe also irgendwie deren Welt auf den Kopf gestellt, und für viele war dies wohl auch zu schwierig, um es überhaupt zu verstehen. Siehst Du irgendwelche Veränderungen der öffentlichen Haltung gegenüber Homosexualität? Wird es für die LGBT-Community langsam besser oder gibt es auch in Kenia Pläne für neue Gesetze, welche sich gegen Homosexuelle richten, wie es beispielsweise in Uganda der Fall ist? Mit der neuen Verfassung, welche nun abgesegnet wurde, haben wir auch einen sehr fortschrittlichen „Bill of Rights“ erhalten, welcher nun das Gefühl eines wachsenden Friedens verbreitet. Die Öffentlichkeit hat sich dadurch nicht viel geändert, aber es wird damit unwahrscheinlich, dass Kenia den gleichen Weg einschlagen wird wie Uganda. LGBT-Gruppen wie etwa die „Gay and Lesbian coalition of Kenya”, kurz Galck, arbeitet derzeit daran um den Prozess zur Entkriminalisierung von Homosexualität in Gang zu bringen. Es ist also gut möglich, dass sich die gesetzlichen Voraussetzungen in den kommenden Jahren verbessern werden. Es wird sehr spannend den kommenden Wahlkampf mitzuverfolgen, natürlich auch weil ich selber kandidiere. Ich weiss schon jetzt, dass es Leute geben wird, welche versuchen werden meine Kandidatur per Gericht zu verbieten, aber ich weiss auch, dass das Recht auf meiner Seite ist. Da muss ich mir also keine Sorgen machen.

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#55 . HAZY IMPRESSUM Sa 13.10.12, 20.00, Kaufleuten Zürich

Tina Dico

Dänemarks grosse Stimme • CH-exklusiv!

18.10.12 – 26.1.13, Zürich, Basel, Bern, Luzern, Schaffhausen, Baden, Lenzburg, Chur, Thun, Lausanne, Solothurn, Herisau

Seven

«The Art Is King» Tour 2012/13

Do 25.10.12, 20.00, Volkshaus Zürich

Chaka Khan The Queen of Soul: Funk This!

Verlag: PUNTO MEDIA GMBH / Bahnhofstrasse 57, 8600 Dübendorf Tel. 044 271 92 00, info@gay.ch / Chefredaktoren: Luis Pestana: luis@gay.ch und Dominique Eichler: dominique@gay.ch Redaktionelle Mitarbeiter: Luis Pestana, Dominique Eichler, Thomas Voelkin Gianni Antonitti, und Tante Tratsch Cover: Model = Juan / Photo = Luis Shooting für die Titelseite, siehe: www.gay.ch/pepi Grafik + Fotos: Luis Pestana / Partydaten melden: agenda@gay.ch / Anzeigen + Abo: Tel. 044 271 92 00 / luis@gay.ch Auflage: 8000 / Leser 16‘000 (gem. eigener Umfrage)

Fr 2.11.12, 22.00, Gessnerallee Zürich

Incognito

Funky Tribes & Vibes @ jazznojazz 2012

Sa 3.11.12, 20.00, ewz-Unterwerk Selnau

Jazzanova Live Paul Randolph

feat. NuJazz-Maestros @ jazznojazz 2012

Bilder und Texte dürfen nicht ohne unsere Genehmigung verwendet werden. ONLINE: www.gay.ch / www.gayL.ch / www.gayX.ch / www.gaynet.ch

Facebook-Gruppe: http://www.facebook.com/gay.ch.switzerland

Mi 21.11.12, 20.00, Kaufleuten Zürich

Till Brönner

Deutschlands Trompetenstar mit neuem Album!

Fr 30.11.12, 20.00, Kaufleuten Zürich

Lunik

«What Is Next»-Tour 2012

Sa 1.12.12, 20.00, Kaufleuten Zürich – Festsaal

Lianne La Havas

Is Your Love Big Enough • ZH-Konzertpremiere!

VORVERKAUF:

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NÄCHSTE AUSGABE: 10 JAHRE GAY: ENDE NOVEMBER


>>> FORTSETZUNG DAVID KURIA FOR SENAT

Eines deiner Hauptthemen ist die steigende HIV-Rate: Was sind deine Pläne im Kampf gegen HIV/Aids? HIV ist ein wachsendes Problem in der Gay Community in Kenia. Es ist wirklich beschämend, dass wir immer noch Gesetze durchsetzen und andere behördliche Barrieren haben, welche den Zugang zur HIV/Aids-Therapien erschweren. Mehr noch, jede zusätzliche Infektion dadurch bringt letztendlich auch zusätzliche Kosten für eine künftige Behandlung. Obwohl die Last der Kosten für die bestehenden Infektionen schon jetzt viel zu gross ist für uns, fahren wir weiter damit und halten die derzeitigen Strukturen aufrecht, womit wir die ganze Situation noch weiter verschlimmern. Wie man so schön sagt – „ when you find yourself in a deep hole the first thing to do should be to stop digging any further” – doch dies ist eine Weisheit, welche unsere Politiker schlicht nicht hören wollen. Ich bin nun daran, diese Themen bei jeder Gelegenheit während meinem Wahlkampf anzusprechen, und auch nach der Wahl damit weiterzufahren. Diese gesetzlichen und strukturellen Barrieren machen weder in Bezug auf die Gesundheit noch in finanzieller Hinsicht Sinn. Dies sind Themen, welche ich während dem Wahlkampf und vor allem aber auch nach der Wahl ansprechen werde. Es gibt keinen biologischen Grund, weshalb Kenia weiterhin einen Zuwachs an 120’000 Neuinfektionen pro Jahr haben muss. Statt den Homosexuellen die entsprechenden Hilfen anzubieten, verteidigt das Land noch immer bio-medizinische Heilmethoden, obwohl es genug Beweise gibt, dass es gerade die gesellschaftlichen Bestimmungen sind, welche die Homosexuellen anfällig für HIV-Infektionen machen. Politiker fürchten sich jedoch davor, solche Themen anzusprechen, da sie dadurch Wählerstimmen verlieren könnten. Ich hingegen werde diese Aspekte, ohne davor zurückzuscheuen, ansprechen, dabei aber immer auch die Verbindungen in Bezug auf das gesamte Gesundheitssystem Kenias herzustellen versuchen.

Wahlkampf verbunden sind so verbreiten, dass sie jeder in Kiambu und auch in Kenia generell wahrnehmen wird. Wie schätzt Du deine Chancen ein, in den Senat gewählt zu werden? Ich denke, meine Chancen sind ziemlich gut. Es gibt aber noch zwei weitere Kandidaten, einer davon ist bereits im Parlament, aber ich glaube, die Einwohner von Kiambu wünschen sich nun einen Generationenwechsel. Im Moment wissen viele Leute von unserer Kandidatur, aber es wird künftig sehr wichtig sein, dass sie auch mein Programm kennen, und nicht nur wissen, dass ich schwul bin. Viele wissen derzeit einfach nur, dass ich schwul bin und für den Senat kandidiere, daher ist es um so wichtiger ihnen unsere Absichten zu erklären, dass wir für Kiambu County einen Wechsel herbeiführen wollen. Wenn Du in deine Zukunft blickst: Wo siehst Du dich in 10 Jahren? Was wird sich in dieser Zeit in Bezug auf HIV und die LGBT-Rechte geändert haben in Kenia? Ich blicke zuversichtlich in die Zukunft, obwohl es noch sehr viel Arbeit geben wird. Ich hoffe, dass ich in 10 Jahren für die Menschen in Kiambu genug erreicht habe, damit ich für ein höheres, nationales Amt kandidieren könnte. Ich hoffe zudem, dass unsere Botschaften in Bezug auf HIV und die LGBTRechte gehört werden, und dass wir nicht mehr ausgeschlossen werden oder in einer rechtlichen Umgebung leben, welche den Menschenrechten oder der allgemeinen Gesundheit abträglich ist. Link: www.kuriaforsenator.com/

Die Parlamentswahlen waren erst für dieses Jahr geplant, doch nun wurden sie verschoben und auf den 4. März 2013 angesetzt. Was werden deine nächsten Schritte in deinem Wahlkampf sein? In nächster Zeit werde ich kleinere Meetings in verschiedenen Gemeinden und mit verschiedenen Organisationen haben. Dazu werde ich aber auch mit diversen Medien sprechen, damit sie meine Wahlthemen besser hervorheben. Im Weiteren versuche ich auch Geld für meinen Wahlkampf via der Onlineplattform www.globalgiving.org (folge dem Link: http://tinyurl.com/8e4cdhl) zu sammeln, obwohl die Rückmeldungen bislang eher gering waren. Ich werde wohl nicht genug zusammenkriegen um grössere Kampagnen fahren zu können wie meine Gegner, aber eines ist sicher, ich werde mit Sicherheit alle Themen, welche mit meinem

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SEHR GAYFRIENDLY

EIN GESPRÄCH MIT NINA SPITZER Interview & Foto: Luis

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fag hag [sl.] Schwulenmutti {f} [ugs.] [Frau, die sich gerne mit homosexuellen Männern umgibt oder befreundet ist]: Das ist also die Übersetzung für Fag Hag. Nun, da wir Menschen ja so gerne Klischees pflegen, so herrscht doch die weit verbreitete Meinung, dass Fag Hags nur mit den Schwulen verkehren und sich in sie verlieben und deshalb dann solo und frustriert sind. Muss nicht stimmen, oder? Nein, definitiv nicht! Mit den Klischees ist das ja immer so eine Sache. Aber wem erzähl ich das schon?! Aus meiner persönlichen Sicht, ist das einfach eine Frau die viele schwule Freunde hat und sich in deren Gesellschaft auch sehr wohl fühlt. Es geht dabei überhaupt nicht um die sexuelle Orientierung, sondern um die Freundschaft und um einen gelebten Lebensstil. So zumindest ist es bei mir. Meine Freunde habe ich nicht, weil sie schwul sind, sondern, weil ich die einzelne Person sehr mag und schätze. Egal welche sexuelle Orientierung er oder sie hat. Wir leben in einer Zeit, wo dies nun wirklich keine Rolle mehr spielen sollte. Weder in der Gesellschaft allgemein noch bei der Wahl des Freundeskreises. Es geht dabei um sehr viel mehr. Ich persönlich zum Beispiel sehe mich nicht, und habe es auch noch nie, in der Rolle der VorstadtMama die ihre besten Freundinnen alle zwei Wochen zum Kaffee trifft. Sag niemals nie, aber ich bin definitiv lieber dauernd unterwegs, in Gesellschaft, mache gerne Party und treffe mich mit vielen Freunden. Und das sind logischerweise Freunde, die genauso ticken wie ich. Schwule, Lesben und Heteros. Und es ist eben einfach so, dass es halt mehr Schwule in meinem Umfeld gibt, die ihr Leben auch so leben wollen und wir uns deshalb so super verstehen. Und… Hast du dich schon mal in einen Schwulen verliebt? Nein, verliebt habe ich mich noch nie in einen. Wenn ich weiss, dass ein Mann schwul ist, wird bei mir automatisch ein Hebel umgelegt und er fällt aus der Kategorie „potentielles Freiwild“ total raus. Ich kann es mir nicht erklären wieso, aber es lässt sich auch nicht mehr rückgängig machen. Aber klar schau ich auf

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Wer viele schwule Freunde hat, viel in der Szene unterwegs ist, muss nicht unbedingt die typische Schwulenmutti sein. Oder? Wir haben nachgefragt, bei jemandem, der es wissen muss. der Strasse wohl auch mal einem hübschen schwulen Mann hinterher, schliesslich sind es ja auch Männer. Und ein knackiger Hintern bleibt nun mal ein knackiger Hintern. Hat dich schon mal jemand kritisiert, weil du oft mit Gays abhängst? Ich will es nicht leugnen, es ist tatsächlich so, dass man da immer mehr „reinrutscht“. Ist man anfangs vielleicht mit ein, zwei Schwulen sehr gut befreundet, lernt man automatisch andere Schwule kennen und es entstehen neue Bekanntschaften und grossartige Freundschaften. Man wird hier und dort eingeladen, ist an Events und Parties dabei und irgendwann läuft man eben zwischen Cranberry und Rathaus Café durch und kennt fast die Hälfte aller Gäste die dort sitzen. Und da bin ich tatsächlich schon zwei-, dreimal kritisiert worden. Ich kann verstehen, dass gewisse Freunde, die eben nicht aus diesem Umfeld kommen, dies manchmal vielleicht als etwas irritierend empfinden und einfach gar nicht in dieses Umfeld gehören wollen. Nicht wegen schwul oder nicht schwul, sondern einfach, weil sie sich in einem kleineren Freundeskreis wohl fühlen und es etwas ruhiger mögen. Genauso wie eben auch nicht jeder Schwule die totale Partynudel ist. Dates haben sich auch schon damit schwer getan. Nicht aus diskriminierenden Gründen glaube ich, sondern eher aus Eifersucht. Du engagierst dich stark für die Community. Was machst du alles und wieso dieses Engagement? Haha, ich unterstütze wahrscheinlich vor allem die einschlägigen Bars mit meinem Konsumverhalten. Aber neben dem bin ich auch Stellvertreterin des Vorstands Kommunikation des Zurich Pride Festivals. Angefangen hat es weil ich einem Freund bei etwas kleinem geholfen habe, und irgendwie bin ich jetzt Teil davon geworden. Ich denke, es ist sehr wichtig, dass es ein solches Festival in Zürich gibt. Klar, es gibt die vielen coolen Parties und es ist richtig was los in der Stadt. Aber man darf dabei nicht vergessen, dass sehr viel mehr dahinter steckt. Es braucht diese Events einerseits, damit die Gesellschaft und die Politik immer

wieder darauf aufmerksam gemacht werden, dass es normal ist, LGBTI zu sein und dies auch mit Rechten verbunden sein muss. Und andererseits ist es aber auch sehr wichtig, dass ein Informationsaustausch stattfinden und eine gegenseitige Annäherung entstehen kann. Du hast anfangs von Klischees gesprochen. Nun, nicht jeder Schwule ist eine Drama-Queen, jede Lesbe ein halber Mann und auch ist nicht jede/r Hetero - der dies eben nur aus den allzu bunten Fotos der Presse kennt - und deshalb nur eine eingeschränkte Sichtweise darauf hatte - automatisch ein Gegner. Ich denke, wichtig ist Toleranz von allen für alle. Ich helfe gerne dabei mit, solche Ziele zu erreichen. Wie sieht es eigentlich mit den Lesben aus, wie ist da dein Bezug zu dieser Szene? Ich kenne auch sehr viele Lesben und darf mich glücklich schätzen, sie zu meinen Freunden zählen zu dürfen. Eine nur lesbische Szene im klassischen Sinne kenne ich nicht wirklich. Klar war ich damals auch schon am Sonntag in der Kanzlei mit dabei. Aber alle Lesben, die ich kenne, sind überall immer mit von der Partie. Auch hier ist weniger die sexuelle Orientierung als die Person vordergründig und die Klischees kann man nicht auf einen ganzen Schlag Menschen runterbrechen. Was sind die Vorteile, was die Nachteile des Lebens als Fag Hag? Ich kann mich auf keinen Fall darüber beklagen, dass mein Leben langweilig wäre. Es ist immer was los... und das ist vielleicht gleichzeitig auch der Nachteil. Alles andere finde ich langsam richtig langweilig und ich darf NIE aus Zürich wegziehen, weil ich mich dann zu Tode langweilen würde. Was schätzt du besonders an deinen schwulen Kollegen? Ich akzeptiere Jede/n so wie er ist und versuche meinem gegenüber immer den grösstmöglichen Respekt zu zeigen, indem ich kein Urteil über eine Person fälle, ohne sie zu kennen. Dasselbe bekomme ich zurück und werde immer mit offenen Armen aufgenommen.

Die Heteros sind so „massiv gestylt“, dass man auf den ersten Blick gar nicht mehr erkennt, ob jemand schwul ist oder nicht. Was hältst du von dieser Aussage? Naja, guten UND schlechten Geschmack gibt es eben auf beiden Seiten des Ufers. Da kann man schon mal was durcheinanderbringen. Wie ist deine Einstellung dazu, dass sowohl Lesben, als auch Schwule, in der Schweiz im Punkt Adoption die Gleichstellung erreichen wollen, und was hältst du davon, dass ein Kind bei zwei Mamis oder zwei Papis aufwächst? Für mich steht nicht im Vordergrund wer das Kind adoptiert und grosszieht, sondern das wie. Hetero, schwule, lesbische und alleinerziehende Eltern sind für ein neues Menschenleben und dessen Entwicklung verantwortlich und müssen ihr Allerbestes geben. Aus diesem Grund finde ich auch, wer sich qualifiziert und ein Kind verantwortungsvoll grossziehen kann, sollte auch das Recht haben, dies tun zu dürfen, und der sollte dafür gesetzlich auch geschützt werden. Erzähl uns doch zuletzt von einer besonders witzigen Sache, die dir mal mit einem deiner GayKumpels passiert ist… Eine witzige Story ist mir in den Ferien passiert. Ein befreundetes schwules Paar war mit mir zusammen in den Ferien in Florida. Ich bin ein paar Tage später angereist und habe im gleichen Appartement übernachtet. Irgendwann nimmt mich diese kleine, alte Putzfrau total verlegen zur Seite. Sie stammelt irgendwas von meinem Mann und mir und diesem anderen Mann... und irgendwann sagt sie, dass ich aufpassen müsse. Weil, als ich nicht da war, sei mein Mann mit diesem anderen Mann fremdgegangen und sie haben Unanständiges gemacht. Sie wolle mir damit einfach die Wahrheit sagen und helfen. Ich habe sie daraufhin angelächelt und nur gesagt, dass ich das wisse und es tooootal ok sei für mich und bin davon. Die Arme war dann doch etwas irritiert.

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family

IRANS UNBEKANNTER UNTERGRUND EIN GESPRÄCH MIT MARYAM KESHAVARZ Interview/Text: Dominique / Foto: zvg

Im Rahmen des Zurich Film Festivals im vergangenen Jahr wurde „Circumstance“ von Mar yam Keshavarz vorgestellt: In diesem Sommer kam die iranisch-amerikanische Regisseurin zurück in die Limmatstadt um ihren Film persönlich im OrangeCinema zu präsentieren.

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gay.ch hat die Filmemacherin zum Interview getroffen und mit ihr über die Umstände gesprochen, wie sie den Film überhaupt drehen konnte, über die persönlichen Konsequenzen für sie und ihre Familie, über die Reaktionen auf den Film und über die allgemeine Situation der LGBT-Community im Iran. Wolltest Du mit diesem Film auch die Gelegenheit nutzen, uns einen anderen „Iran“ zu zeigen: Im Moment dominieren überall die Schlagzeilen vom Konflikt zwischen dem Iran, vor allem Ahmadinedschad, und den USA und dem Westen generell. Kaum jemand weiss jedoch von diesem pulsierenden Untegrund-Leben und der Subkultur… Es gibt zwar schon Filmemacher, welche dieses Thema auch schon aufgegriffen haben, aber die meisten drehen im Iran selber, und dort haben sie dann nur sehr limitierte Möglichkeiten, um das wahre Leben zu zeigen. Bei mir war es aber so, dass ich zwischen den USA und dem Iran aufgewachsen bin, und gerade die Amerikaner denken immer, dass sich der Iran dermassen von den USA unterscheidet, auch dass die jungen Menschen so unterschiedlich sind. Aber gerade die Jungen, die wollen genau das gleiche, und gerade wenn man die jungen Iraner nimmt, dann sind diese viel stylischer gekleidet, sie wissen viel mehr über das World Cinema, viel mehr über Politik und Kunst als der Durchschnittsamerikaner. Aber es gibt eben diese Auffassung, dass alle Iraner per se einfach mal Fanatiker sind, und diese Erfahrungen habe ich im Iran schlicht nie gemacht. Aber natürlich war es mir mit meinem Film wichtig, etwas zu zeigen,

...doch nun, wegen dem Inhalt des Films, kann ich nicht mehr in den Iran reisen... vielleicht auch unbewusst, was ich den Leuten schon immer versucht habe zu erklären, was sie mir aber nie geglaubt haben. Mit dem Film hatte ich nun die Möglichkeit, das Leben dieser Menschen zu zeigen, und das gefiel mir sehr. Aber am meisten liegt mir am Herzen, dass die Story offenbar so interessiert, dass ich den Film überall auf der ganzen Welt zeigen konnte. Und da finde ich es so cool, dass Zuschauer aus ganz unterschiedlichen Ländern auf mich zukommen und sagen, dass die Geschichte genau so ablief wie auch in ihrer Familie, und dass sie Personen aus ihrem persönlichen Umfeld wieder erkennen. Das macht es sehr aufregend für mich, denn einerseits ist die Story des Films sehr spezifisch, aber gleichzeitig haben auch viele das Gefühl, dass es ihre ganz persönliche Geschichte ist, welche da im Film gezeigt wird. Da gab es beispielsweise dieses kolumbianische Lesbenpaar, welches viele Stunden Autofahrt auf sich nahm um „Circumstance“ an einem Screening in Los Angeles zu sehen, und die waren total überwältigt am Ende des Films und erzählten mir, dass es genau ihre Geschichte sei, also, dass sie auch den Bruder ihrer Freundin heiraten musste, und sie waren dann auch der festen Überzeugung, dass ich doch sicher von ihrer Geschichte gehört haben muss (lacht). Und an einer Vorführung in Paris kam ein Mann aus Tschechien zu

mir und sagte das gleiche, oder auch eine Kubanerin. Das ist wirklich aufregend, dass so viele Menschen aus allen Kulturen sich mit dieser Geschichte identifizieren können. Wahrscheinlich aber vor allem jene können sich gut damit identifizieren, welche ebenfalls mit solcher Repression konfrontiert waren, nicht? Nicht unbedingt. Ich habe das Gefühl, dass es in allen Ländern zu verschiedenen Zeiten Repressionen gegeben hat, manchmal einfach mehr, manchmal weniger… Wie bist Du überhaupt mit der Untergrund-Szene und der Subkultur in Teheran in Kontakt gekommen, etwa auch zum Recherchieren? Ich ging jedes Jahr nach Teheran, und so war ich selber auch oft mit meinen Cousins in der Untergrund-Szene unterwegs. Im Film gibt es ja diesen jungen Mann, Hossein, ein Amerikaner, der den Film „Milk“ synchronisieren will, und dieser Typ ist vom Charakter her in etwa so wie ich. Ich war auch immer eine Idealistin, aber die Jugendlichen dort, die kennen keine Angst trotz all dieser Regeln, und Hossein fürchtet sich viel mehr, so im Stil von „Nein, dass dürfen wir nicht machen“…. Und so war ich auch. Ich warnte auch immer, dass wir dafür ins Gefängnis gehen können, aber den Jugendlichen dort war dies offenbar egal. Gerade diese Lebenseinstellung macht dann auch um so mehr Spass. Ich war da immer das Gegenteil und versuchte den Gesetzen zu folgen. Ich wollte zwar eine politische Veränderung im Land, aber auf die ruhige Art. Aber ich muss schon sagen, zurückblickend, vor allem die Frauen im Iran sind extrem mutig und auch crazy. Sie versuchen schon fast mit Absicht die Grenzen auszuweiten, um damit ihr Leben selbst bestimmen zu können und um die Freiheit zu geniessen. Die Frauen sind wirklich Kämpferinnen, um nicht sogar Kriegerinnen zu sagen. Wo hast Du den Film überhaupt gedreht? Gedreht habe ich im Libanon. Für mich war es klar, dass ich im Mittleren Osten drehen will, und zwar an einem Ort, der so nah an den Iran kommt, wie nur möglich. Ich reiste also umher, und fand den Libanon als am geeignetsten. Es war dann witzig, dass viele Leute auf mich zu kamen und sagten, aber das hast Du im Iran gedreht, oder diese Szene, etwa jene vom Schluss, als sie über die Stadt schauen. Aber nein, es ist wirklich alles im Libanon gedreht worden. Dort war beispielsweise das Meer ganz in der Nähe, aber durch eine spezielle Linse, konnten wir es verbergen. Auch die Menschen im Libanon schauen uns Iranern sehr ähnlich, daher konnten wir auch alle Nebendarsteller gleich vor Ort casten. Wir fühlten uns also wie im Iran, und wir hatten aber die Freiheiten des Libanon, denn im Iran selber wäre es unmöglich gewesen, diesen Film zu drehen. Der Libanon ist viel liberaler. Klar, hatten wir auch Probleme, den Film dort zu drehen, aber alles war so chaotisch, dass wir mit vielem durchgekommen sind. Es ist aber nie so wie im Iran, die wissen immer haargenau was gerade abgeht, die Regierung lässt alles sehr strikt kontrollieren. Aber im Libanon war es jeweils so, dass Du schon am nächsten Drehort warst, bis sie herausgefunden haben, was Du eben gerade gedreht hast.

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>>> FORTSETZUNG IRANS UNBEKANNTER UNTERGRUND Du musstest aber trotzdem ein Fake Skript für den Film verwenden und einreichen, um eine Drehgenehmigung zu erhalten… Ja, also, wir benutzen schon das eigentliche Drehbuch, strichen einfach sämtliche Szenen, welche mit Sex oder Religion zu tun hatten. So wurden aus 100 Seiten nur noch etwa 45, also quasi ein Kurzfilm. Doch gegen Ende des Films haben sie dann trotzdem herausgefunden, um was sich der Film eigentlich dreht und sie kamen immer häufiger zu uns aufs Set. Leider gerade auch, als wir die Sex-Szenen gedreht haben, und ich dachte schon, jetzt ist es passiert, warum sind die immer noch hier, und so weiter... Schlussendlich konnten wir den Film zwar zu Ende drehen, aber wir mussten ihn tatsächlich aus dem Land schmuggeln. Wir konnten den Film auch nicht im Libanon entwickeln lassen, denn dann hätten sie ja gewusst um was es tatsächlich geht. So musste der Produzent die noch nicht entwickelten Filmrollen mit dem Flugzeug via Jordanien, Dubai nach Los Angeles schmuggeln. Wir drehten also 23 Tage lang im Libanon, sahen aber während dieser ganzen Zeit und bis 11 Tage nach dem Ende der Dreharbeiten bis wir in Los Angeles waren, kein einziges Bild unseres Films. Es war also extrem aufregend und nervenaufreibend, da wir die ganze Zeit nicht wussten, was wir überhaupt taten und ob wir mit dem Ergebnis zufrieden sein werden. Wir hofften so, dass wirklich alles gut ging – ich habe so viele graue Haare gekriegt während dieser Zeit… Aber trotz allem, der Libanon gilt als Gay Mekka des Mittleren Ostens, aber es ist einfach nichts offiziell. Es wird einfach nur toleriert. Und es war trotzdem sehr schwierig einen Film mit einem schwullesbischen Thema zu drehen, besonders als sie herausfanden, worum es im Film überhaupt geht. Aber wenn man die Menschen im Libanon anschaut, dann ist die Gesellschaft eigentlich geteilt. Es gibt einen Teil, der sehr konservativ ist, und daher waren wir auch extrem dankbar für unsere Statisten, welche mit uns gearbeitet haben. Denn die leben weiterhin im Libanon und sie wussten auch um den kontroversen Inhalt des Films. Das hat mich immer so fasziniert, dass die Leute vollsten Einsatz zeigten und dieses Risiko auf sich nahmen, obwohl es nicht mal ihre Story war. Aber sie fühlten eine Art Verbindung zu dieser Geschichte, und sie merkten, dass es auch hätte im Libanon spielen können. Und, gehst Du noch oft in den Iran zurück? Vor dem Film ging ich eigentlich jedes Jahr und ich hatte auch eine Wohnung dort. Doch nun, wegen dem Inhalt des Films, kann ich nicht mehr hin. Ein Grossteil meiner Familie lebt aber noch im Iran. Ich hoffe aber, dass ich irgendwann trotzdem wieder in den Iran reisen kann. Die Lage wird sich sicher wieder mal ändern… Und für deine Familie ist es kein Problem? Nun, im Moment ist alles so wie im Graubereich. Ehrlich gesagt, habe ich derzeit auch kaum Kontakt zu jenem Teil meiner Familie im Iran – auch um sie etwas zu schützen. Welche Reaktionen hast Du überhaupt auf diesen Film erhalten, im Speziellen aus der LGBT-Community?

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Die LGBT-Community hat mich wahnsinnig unterstützt. Ich hatte da auch ganz andere Reaktionen, etwa von Iranern, oder Iranern, welche in den USA leben. Sie fragten immer, wieso hast Du gerade dies gezeigt, oder weshalb hast Du dies nicht auch noch thematisiert. Sie hatten immer die Vorstellung, dass man das ganze Land repräsentieren solle, was natürlich absolut unmöglich ist. Ich habe eine Familie porträtiert und deren Geschichte gezeigt, und da will ich nicht auch noch ein Land repräsentieren, ich wüsste ja nicht mal wie ich das anpacken sollte, und ob das überhaupt möglich wäre. Aber aus der LGBT-Community habe ich ein solch emotionales Feedback erhalten. Es gibt kaum ein Film, der diese Geschichte so erzählt, besonders nicht aus der Sicht der Frauen. Der Film greift zwar viele schwullesbische Themen auf, doch er befasst sich auch stark mit der weiblichen Sexualität im Allgemeinen – also über ein grosses Spektrum der Sexualität. Nach Screenings habe ich so viele Reaktionen erhalten, oder aber auch per Post, ganz lange Briefe, und sogar auch von Leuten aus dem Iran oder Saudi Arabien, und das war sehr emotionell. Ich mache solche Filme, weil ich davon fasziniert bin. Aber, ich frage mich auch immer wieder selber, wieso ich mir das antue, wenn es doch wieder so viele Probleme für mich persönlich generiert. Wieso kann ich mich nicht mal dafür entscheiden eine romantische Komödie in Brooklyn zu drehen. Doch dann liest Du diese Briefe und dann merkst Du, dass Du in einer Art Vakuum gearbeitet hast, von dem Du selber fasziniert bist, und dann merkst Du auch, dass die Leute solche Filme auch wirklich brauchen, im speziellen natürlich die Queer Community. Für sie ist es wichtig, verschiedene Storys zu sehen, und nicht immer nur die Mainstream Gay-Storys. Auch, dass sie Filme sehen, welche sich nicht immer nur um die Sexualität drehen, welche vielschichtig sind, denn wir sind ja nicht alle nur sexuelle Wesen. Besonders auch für die LGBT-Community des Mittleren Ostens war es wichtig, dass der Film sich nicht nur um die Sexualität dreht. Auch Harvey Milk hat einen wichtigen Part im Film – indirekt. Denkst Du, dass auch der Iran jemanden wie Harvey Milk braucht, sofern dies überhaupt möglich ist aufgrund der repressiven Regierung, der sich nicht nur für die LGBT-Rechte ausspricht, sondern auch generell für die Menschenrechte stark macht? Ja, es ist so spannend. Ich ging in den USA zur Schule, hatte all diese wichtigen Themen der amerikanischen Geschichte behandelt, aber, ich habe nie etwas von Harvey Milk gehört, bis ich ein Fach an der Universität bei einem Historiker belegte, der auch ein ganz bekannter Historiker für LGBT-Rechte ist. Er zeigte uns dann den Film „The Times of Harvey Milk“ – also die Dokumentation und nicht den Kinofilm mit Sean Penn. Und ich war so ausser mir, wieso ich vorher noch nie etwas von ihm gehört habe. Diese Person wurde irgendwie total aus der Geschichte ausradiert. Es war ja Harvey Milk selber, der viele Verbindungen zwischen der LGBT- und der Menschenrechtsbewegung sah, und dass das über die Jahre wieder getrennt wurde, statt dass man gemeinsam gekämpft hat.


Ich war immer sehr angetan von ihm, und ich bin überzeugt, dass wenn er heute noch leben würde, dass er einen enorm grossen Input hätte international gesehen. Im Iran suchen sie immer nach neuen Führern, doch die Regierung nimmt diese dann immer gleich in Beschlag. Sie nahmen zum Beispiel Gandhi, synchronisierten ihn, zeigten es am Fernsehen und sagten dann, er sei gegen die Amerikaner gewesen. Oder Che Guevera, obwohl er ein Atheist ist, erklärte die iranische Regierung ihn ebenfalls zum Anti-Amerikaner. Sie nehmen also all die berühmten Figuren, zu welchen die junge Generation möglicherweise aufschauen würde, und nutzen sie für ihre eignen Zwecke. Es ist, in gewisser Hinsicht, brillant, wie das die Regierung macht, in dem sie alle, welche eigentlich ihre Feinde sein könnten, zu ihrem Helfer machen. Aber die einzige Person, die sie diesbezüglich wohl nicht manipulieren könnten, wäre Harvey Milk. Sie können sich natürlich nicht einen Schwulen zum Helfer machen. Und aus diesem Grund würde gerade er so viele Verbindungen zwischen den LGBT- und den Menschenrechten hinkriegen. Weiter kommt hinzu, dass die Iraner extrem besessen sind von Sean Penn. Er ging ja auch in den Iran und drehte zehn Folgen einer Serie für eine Zeitung dort – und deshalb lieben die Iraner Sean Penn dermassen. Und daher waren sie auch etwas irritiert, als Sean Penn dann „Milk“ spielte. Alle fragten sich, ob Sean Penn wohl wirklich schwul sei, da er nun ja auch einen Schwulen spiele. Und das mag ich, die Verspieltheit, mit welcher das Kino einem eine Persönlichkeit näher bringen kann, von welcher man

...alle fragten sich, ob Sean Penn wohl wirklich schwul sei...

eigentlich glaubt, dass sie so total anders sei als alle anderen. Die Möglichkeit, sich so zu geben im Kino, wie Du sein willst. Aus diesem Grund ist es im Iran auch eine eigentliche Kultur, dass man Filme wie eben „Milk“ oder auch „Sex and the City“ selber synchronisiert. Man stellt sich immer vor, dass Leute, welche die Politik eines Landes verändern möchten, dass die sich in dunklen Räumen treffen und irgendwelche Pläne aushecken, aber, es geht auch viel verspielter, eben, indem man verbotene Filme synchronisiert. Vielleicht denken sie auch nur, sie können so Geld verdienen oder Frauen beeindrucken, oder was weiss ich, und daher mochte ich die Idee, dass sie in „Circumstance“ den Film „Milk“ synchronisieren. Ich finde auch, es ist eine sehr witzige Szene geworden.

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Infos zum Filminhalt „Circumstance“: Sie sind beste Freundinnen, doch was niemand wissen darf, sie sind weit mehr: Atafeh und Shireen lieben sich. Atafeh ist in einer liberalen Teheraner Familie aufgewachsen, in einem Zuhause, in dem Kultur und intellektuelle Neugier gross geschrieben werden. Gemeinsam mit Shireen erkunden sie Teherans lebendige Untergrundszene, tauchen ein in einer Welt, welche vielen verborgen bleibt - ausgelassene Parties mit elektronischer Musik, erste Drogenerfahrungen. Doch just als Atafehs Bruder Mehran aus einer Entzugsklinik nach Hause kommt, wird es äusserst schwierig für die beiden jungen Frauen. Auf der Suche nach einem neuen Lebenssinn entdeckt Mehran die Religion, vor allem aber die schöne Shireen. Er setzt alles daran, die Begehrte vom „schlechten“ Einfluss seiner Schwester zu befreien. Von der einst durch die Familie geschützten häuslichen Oase der Freiheit geht plötzlich eine Gefahr aus, die Atafeh vorher nur vom Hörensagen kannte.

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FRAUENPOWER

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CARLY RAE JEPSEN “Kiss“

JESSIE WARE “Devotion“

ELLIE GOULDING “Halcyon“

Nach dem die Kanadierin mit „Call Me Maybe“ einen Welthit landete, folgt nun ihr DebütAlbum „Kiss“, gespickt mit erfrischenden Pop-Songs. Die Tracks auf „Kiss“ stammen aus Carlys Feder und entstanden zusammen mit Max Martin, Dallas Austin, Redfoo von LMFAO und weiteren hochkarätigen Songwritern und Produzenten.

Willkommen in der Zukunft des Pop: Mit ihrer leicht melancholisch angehauchten Stimme, in der eine gewaltige Portion Soul mitschwingt, ihren fantastischen SongwriterSkills und – last but not least – der passenden Frisur dazu, steht der Name Jessie Ware mit ihrem fantastischen Debüt-Album „Devotion“ für den Beginn einer neuen Ära.

Mit „Halcyon“ vereint Ellie Goulding Pop und Elektro erneut zu einer unwiderstehlichen Mischung, allen voran die erste Single „Anything Could Happen“. Die Gewinnerin vom „BBC Sound of 2010“ zeigt auf ihrem zweiten Werk, dass sie sich weiterentwickelt hat und somit eine spannende Erscheinung am Pop-Himmel bleibt.


>>> FORTSETZUNG IRANS UNBEKANNTER UNTERGRUND

Weisst Du, ob „Milk“ im Iran tatsächlich synchronisiert und verbreitet wurde? Synchronisieren ist im Iran sehr populär. Ob sie auch „Milk“ übersetzten, weiss ich nicht genau, aber ich bin mir ziemlich sicher. Sie synchronisieren einfach schlicht alles, von Fernsehshows bis hin zu Filmen. Sie wollen nicht mal unbedingt Geld damit verdienen, sondern, sie machen es einfach gerne und haben Spass dabei. Es ist wie ein Hobby. Es ist jeweils krass: Wenn in den USA eine Show läuft, dann kann man die im Iran wirklich bereits am nächsten Tag übersetzt auf DVD kriegen. Die sind so unglaublich schnell. Die sahen beispielsweise „Fahrenheit 9/11“ noch bevor ich es in den USA sah, und auch mein Film wurde im Iran schon millionenfach gedownloaded, und das, obwohl wir viele Sicherheiten einbaut haben und immer wieder nach Kopien suchen um diese zu löschen. Aber jedesmal, wenn wir es irgendwo entfernen, stellen sie es an einem anderen Ort gleich wieder online. Es ist wirklich beeindruckend und entsprechend viele Filme und Shows schauen die Iraner dann auch. Gerade vor kurzem habe ich gelesen, dass die Sittenwächter im Iran wieder viel repressiver gegen Frauen vorgehen – sie dürfen also gar keine Haare mehr zeigen. Was denkst Du, wird der ganze Arabische Frühling dort auch nochmals an Wichtigkeit gewinnen? Ich denke, der Iran hat den Arabischen Frühling eigentlich ausgelöst, damals mit der „Green Wave“. Aber obwohl man derzeit nicht mehr so darüber spricht, so gibt es trotzdem viele Leute, die noch daran am arbeiten und am kämpfen sind. Aber das traurige ist, dass die Repression derzeit so stark ist, dass sogar Leute, welche immer gesagt haben, sie werden den Iran nie verlassen, ihre Koffer gepackt haben um auszureisen. Oder sie wurden erst ins Gefängnis gesteckt, und danach flohen sie aus dem Land. Die intelligentesten und die kreativsten Menschen werden so gezwungen, den Iran zu verlassen. Wer weiss also, was noch passieren wird. Aber definitiv brodelt es nach wie vor im Iran, es ist, aufgrund von Syrien, nur nicht mehr so in den Schlagzeilen, und auch, weil derzeit keine Journalisten mehr im Iran sein dürfen, weil man sie alle rausgeworfen hat. Das macht es zusätzlich schwerer, überhaupt darüber berichten zu können. Aber das gehört natürlich alles zur Strategie der Regierung. Aber in Bezug auf die steigende Repression: Das passiert immer wieder, mal heisst es, Du kannst die Haare bis hierher zeigen, dann wieder nicht, oder Du kannst deine Arme bis hierher zeigen, und dann auch wieder nicht. Es ist wie ein Kampf, und wie die Männer das Land anschauen, ist symbolisch dafür, manchmal wollen sie einfach ihre Macht zeigen. Alles ist natürlich auch international mit den möglichen Nuklearwaffen, mit Israel und

mit der Anti-Iran-Bewegung verbunden. Was lokal passiert hängt ziemlich stark damit zusammen, was gerade international abgeht. Aber ich denke, die Leute ringen immer noch damit um zu Kämpfen.

...und es ist unter Achmedinedschad so repressiv geworden... Meinst Du, es könnte sich im nächsten Jahr mit den Wahlen etwas ändern? Das ist sehr schwierig zu sagen, denn der Iran ist auch ein sehr junges Land. 70 Prozent der Iraner sind unter 35 Jahre alt, und es ist unter Achmedinedschad so repressiv geworden. Ich drehte eine Doku im Iran und das war so einfach vorher, aber jetzt wird soviel Druck auf die Bevölkerung ausgeübt. Daher ist es sehr schwer zu sagen, was im nächsten Jahr passieren wird. Ob die Menschen das Land einfach verlassen oder ob sie wieder für ihre Rechte kämpfen werden. Aber dadurch, dass der Kampf im Mittleren Osten immer blutiger wird, wäre es auch möglich, dass viele Iraner sich vor dem Arabischen Frühling fürchten, oder auch davor, dass ein Bürgerkrieg ausbrechen könnte. Eine komplizierte Frage also… Maryam, danke für das interessante Gespräch.

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SIEGERIN DES EUROVISION SONG CONTEST 2012

DEBÜT ALBUM „RAPTURE“

mit Siegersong & Smash-Hit „Euphoria“: Ab 26.10.2012 im Handel

«Kyss mig» ist von Anfang bis Schluss bewegende Unterhaltung.

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A B 4. O K T O B E R I M K I N O


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SOLLEN GAY-PAARE ADOPTIEREN DÜRFEN?

EIN GESPRÄCH MIT DER SÄNGERIN DER GRUPPE SKUNK ANANSIE

Skin und Ace waren gerade auf Promo-Tour für ihre neue CD „Black Traffic“. Das gab uns die Gegelegenheit, Skin auf das Thema Gays und Adoption anzusprechen.

Interview: Luis

Wie ist deine Einstellung zum Thema Lesben und Schwule und ob sie Kinder adoptieren sollen dürfen? Sie sollten genauso wie Heteros Kinder adoptieren dürfen. Ich finde die Diskussionen darum in etwa so primitiv, wie man vor vielen Jahren gemunkelt hat, ob schwarze Eltern ein weisses Kind adoptieren dürfen. Auch die umgekehrte Frage, ob weisse Eltern ein schwarzes Kind adoptieren sollen, beruht auf dem gleichen Niveau. Nur weil die Eltern homosexuell sind, heisst das nicht, dass sie ihre Kinder anders behandeln würden. Gay-Eltern sind fantastische Eltern, sie machen einen fantastischen Job und sie sind offener und liberaler als vielleicht manche heterosexuellen Eltern. Stell dir vor: Du hast Hetero-Eltern und die haben etwas dagegen, dass du schwul bist… Gay-Eltern würden ihren Kindern auch nicht sagen, du solltest bloss nicht hetero werden oder sein! Ich will aber damit nicht sagen, dass Hetero-Eltern schlechtere Eltern sind, ich will nur sagen, dass die sexuelle Ausrichtung, wenn es um die Liebe zu den Kindern geht, keine Rolle spielt. Was mich ärgert ist, dass viele das Gefühl haben, dass Gay-Eltern ihre Kinder homosexuell machen… Wie bitte? Ein Kind ist doch nicht sexuell bis es in die Pubertät kommt! Bis es sich für Sexualität interessiert, ist es einfach nur ein Kind. Wenn das Kind eine Puppe schön findet, dann ist das so, weil es die Puppe schön findet und nichts anders. Sie sind Kinder. Punkt. Das was passiert, ist eine Überbewertung der Sexualität. Man sollte sich doch mehr um das Wohlbefinden der Kinder kümmern, als um etwas anderes.

dort ausgelacht oder gemobbt werden, weil sie zwei Mütter oder zwei Väter haben… Das ist so ein stupides Argument. Kinder können andere Kinder wegen allem Möglichen auslachen oder plagen. Weil sie schwarz sind, oder weil sie nur einen Elternteil haben, oder weil sie dick sind, oder, oder, oder… Sie können immer einen Grund finden, andere zu plagen. Es liegt doch an den Eltern, die Kinder so zu erziehen, dass sie mit Respekt mit den anderen Kindern umgehen. Es ist eine Sache der Erziehung. Eltern sollten also zum Beispiel sagen, dass es ganz normal ist, wenn man Eltern mit dunkler Haut hat, oder dass man nur eine Mutter hat oder eben, wenn man gleichgeschlechtliche Eltern hat. Aber schon alleine die Tatsache, dass wir gerade über das diskutieren müssen, zeigt, dass ein Teil der Gesellschaft einfach noch nicht so weit ist.

Es gibt das Argument, dass wenn Kinder in die Schule gehen, dass sie

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CERVELATS ON THE GRILL

KLATSCHHEFTLI.CH NIMMT SCHWEIZER PROMIS IN DIE ZANGE. DAS INTERVIEW MIT EINEM DER INITIANTEN, BJ HYATT people

Foto & Interview: Luis (kleines Foto: zvg)

BJ Hyatt ist ein Synonym… War es für dich von Anfang klar, dass du nicht unter deinem echten Namen bloggen möchtest? Ja, das war von Anfang an so angedacht, wir wollten Kunstfiguren kreieren, die polarisieren und kokettieren können.

BARBRA STREISAND “RELEASE ME“

Das Foto von BJ Hyatt als Ritter: Ist das ein Fake oder bist das du? Das ist BJ Hyatt, also nicht ich. Es wurde mir aber auch schon eine gewisse Ähnlichkeit attestiert. Was hältst du von all den RTL- und Sat1-Menschen, die sich „Society-Experte“ nennen? Kann ich nicht sagen, ich schau mir doch solchen Quatsch gar nicht an. Nehmen wir doch mal Sibylle Weischenberg: Die Dame kommt teilweise gar nicht gut an, es existiert sogar auf Facebook die Gruppe „TV Verbot für Sibylle Weischenberg“. Verrätst du uns, was BJ Hyatt von ihr denkt? Ich weiss nicht mal, wer das ist. Bei Klatschheftli wird die Schweizer Cervelat-Szene zum Teil recht hart rangenommen. Wie viele Promis beschweren sich bei euch – ausser Piero Esterio, der macht es ja gleich selber, indem er seine Kommentare öffentlich bei euch einträgt… Ja, die Piero Beschwerden haben für uns schon Kultstatus! Sonst kommen praktisch keine Beschwerden, also wirklich sehr, sehr selten. Es kommt aber auch vor, das Protagonisten von uns über sich lachen können, eine z.B. outet sich immer wieder als ein riesen Fan von uns.

SENSATIONELL! Mit dem neuen Album “RELEASE ME“ verwöhnt Weltstar Barbra Streisand ihre Fans mit 11 bisher unveröffentlichten Songs. Auch als Vinyl erhältlich. Ab sofort im Handel erhältlich.

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Wie weit darf man eigentlich gehen und welche Leute darf man durch den Kakao ziehen? Wer in der Öffentlichkeit steht bzw. sich in die Öffentlichkeit drängt, muss damit rechnen, dass über ihn bzw. sie geschrieben wird. Klatschheftli.ch ist ein Satireportal, da kann man sich schon recht weit aus dem Fenster lehnen, solange man nicht beleidigend oder sonst wie ehrverletzend wird. Dass wir uns da manchmal vielleicht etwas in der Grauzone bewegen, ist uns bewusst. Kürzlich wurden von Florian Ast im Blick Bilder veröffentlicht – jene, wo er seine neue Freundin am Flughafen abholt – die offensichtlich im PaparazziStyle aufgenommen wurden. Sind denn die Leute wirklich so dumm, dass sie meinen, das seien echte Schnappschüsse? Keine Ahnung, wer so was für echt hält. Unsere Leser jedenfalls nicht, darum waren die Bilder für mich natürlich ein gefundenes Fressen.


Da muss man sich doch langsam fragen, welche Paparazzi-Fotos heutzutage überhaupt noch Schnappschüsse sind und was gestellt ist, nicht? Bei uns in der Schweiz sicher. Ich denke, wenn es sich um echte Prominente handelt, also Hollywood beispielsweise, dann sind solche Bilder meistens vermutlich echt. Aber unsere Cervelats sind so eng mit der Boulevard-Presse verbandelt, da kann man so etwas wirklich nicht ernst nehmen. Als Promi muss man jederzeit damit rechnen, dass die Presse über einen herzieht. Weshalb wollen immer Menschen trotzdem unbedingt berühmt werden? Gute Frage, das fragen wir uns auch immer wieder. Ich habe keine Ahnung. Wie kann man sich das vorstellen… Rufen die Promis einfach bei den Medien an und sagen: „Hey, bei mir ist das und das los“? Wir wissen das ja nicht wirklich, müssen aber sehr davon ausgehen, dass es sich genau so abspielt. Aus unserer Sicht ist das einfach nur peinlich. Welcher Schweizer Promi findest du cool und hättest keinen Grund etwas „Böses“ über ihn oder sie zu schreiben? Ganz klar: Roger Federer. Ein Weltstar mit Stil statt Allüren. Wir verteilen ja manchmal auch Komplimente, Roger hat von uns immer nur Komplimente erhalten.

Gibt es für dich in der Schweiz überhaupt Menschen, die man als „echte Promis“ bezeichnen darf? Natürlich, das sind aber Leute mit einem internationalen Renommee und einem echten Leistungsausweis, wie eben z.B. Roger Federer oder der Schauspieler Bruno Ganz, der Regisseur Marc Forster etc. Hast du schon mal daran gedacht, jemand, der bei euch häufig „besprochen“ wird, zu treffen und zu interviewen? Um Himmels Willen, niemals! Wir finden diese Szene und ihre Protagonisten grässlich, sie interessieren uns weniger, als gar nicht. Aber wir machen uns gerne über ihr Gehabe lustig. Und letztlich auch über unsere Medien, die diesen Quatsch mitmachen, bzw. antreiben. Welcher Eintrag, rückblickend, bleibt für dich der böseste aller Klatschheftli-Zeiten? Hm, schwer zu sagen. Meine Kollegin Amber Steele meint, es sei mein Artikel „Festschrift zum 65.“, den ich zu Nella Martinettis 65. Geburtstag schrieb. Der war zugegebenermassen ziemlich hart, weil sie kurz darauf ja auch starb. Aber ich fand ihre eigene Inszenierung ihrer Krankheit so peinlich, ich konnte nicht anders. Mein Favorit ist allerdings unser Beitrag, der die damals frischgebackene Miss Schweiz Kerstin Cook als Lügnerin überführte. Ich brauchte etwa 10 Minuten, um absolut sicher zu sein, dass es keine Oxford Open University gibt. Das wirft nicht gerade ein allzu gutes Licht auf unsere Medien, finde ich.

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ANPFIFF ZUR SCHLAMMSCHLACHT DER SCHIRIS HOMOSEXUALITÄT UND FUSSBALL Fotos/Text: Luis

Angebliche sexuelle Belästigungen neben dem Fussballplatz: Seit zwei Jahren wird gestritten, was das Zeug hält. Die zwei Protagonisten versuchen nun zurück zu ihrem gewohnten Leben zu finden. Vielleicht jedoch heisst es bald „Fortsetzung folgt“... ..................................................................................................... > 17. Januar 2010: Da steht er vorerst zum letzten Mal auf dem Rasen: Michael Kempter, 29, ist der bisher jüngste Schiedsrichter, der in der höchsten deutschen Spielklasse zum Einsatz kam. ..................................................................................................... > 9. Februar 2010: Der Tag an dem er als Funktionär des Deutschen Fussball-Bundes (DFB) zurücktritt: Manfred Amerell, 65, ein ehemaliger Schiedsrichter. Am besagten Tag gibt er ausserdem auch seine Tätigkeit im Vorstand des Süddeutschen Fussball-Verbands (SFV) auf. ..................................................................................................... Dass diese zwei Daten so nah beieinander liegen hat einen Grund, der fortan für einen bizarren Streit in der Öffentlichkeit und im Gerichtssaal sorgen wird: Kempter behauptet, dass Amerell ihn sexuell belästigt haben soll. Bevor der junge Schiedsrichter Kempter bei Namen genannt wurde, erklärte Amerell noch, sein Rücktritt sei mit gesundheitlichen Gründen verbunden. Doch dann deckte die Frankfurter Rundschau auf, dass sexuelle Belästigungen im Raum stehen. Amerell bestritt die Vorwürfe vorerst noch: „Da lach‘ ich mich kaputt“. Doch dann machte Bild Online kurzen Prozess und machte den Namen Michael Kempter öffentlich. Der Druck wurde grösser, als ein Tag später Welt Online meldete, dass sich noch weitere Schiedsrichter, mit dem gleichen Vorwurf wie Kempter, beim DFB gemeldet haben. Am 12. Februar 2010 versucht Manfred Amerell gegenüber sueddeutsche.de seine Beziehung zu Kempter so zu erklären: Zwischen ihm und dem Schiedsrichter hätte eine intensive, private Freundschaft existiert. Dazu veröffentlicht er eine SMS, welche seine Aussage unterstreichen soll. In einem Interview mit dem DSF spricht Amerell von „Gedanken, sich an die Bahnsteigkante zu stellen“. Er macht dem DFB den Vorwurf, dass sie ihn nie mit konkreten Vorwürfen konfrontiert hätten.

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>>> FORTSETZUNG ANPFIFF ZUR SCHLAMMSCHLACHT DER SCHIRIS Inzwischen war auch Michael Kempter bemüht die Sachlage zu klären. Er erzählt noch vor Ende Februar 2010 in einem Bild-Zeitungsinterview, dass er von Amerell sexuell belästigt worden sei (... „Erst nur mit Hand auflegen auf den Oberschenkeln – und dann wanderte die Hand immer weiter, in die Hose, in den Genitalbereich...“)

„...dann wanderte die Hand immer weiter in die Hose, in den Genitalbereich...“ und dass er selber sicher nicht schwul sei. Darauf folgen Schlammschlachten und mehrere Termine vor Gericht. Erst am 7. Dezember 2011 wurde in dieser Sache ein gerichtliches Ende erreicht. Amerell hatte Kempter Verletzung des Persönlichkeitsrechts vorgeworfen und ihn auf Schadenersatz verklagt, da Kempter bestritten hatte, dass die Beziehung zu Amerell einvernehmlich gewesen sei. Das Oberlandesgericht Stuttgart entschied sich schliesslich mit einem Vergleich den Rechtstreit zu beenden. Kempter erklärte, dass nicht ausgeschlossen werden könne, dass in Amerells Wahrnehmung seine Ablehnung der Annäherungsversuche als nicht deutlich genug erschienen sein könnten. Amerell wiederum verzichtete auf seine Schadenersatzforderung von 150‘000 Euro. Vor dem besagten 7. Dezember 2011 aber sorgte der zurückgetretene Amerell dafür, dass sein „Ankläger“ im Oktober 2011 wieder mal in die Schlagzeilen gerät: Er zeigt ihn, sowie andere Schiedsrichter, bei der Bezirksfinanzdirektion Augsburg wegen Steuerhinterziehung an. Pikant an der Sache: Michael Kempter wurde bereits im Jahr 2009 zu einer Steuerstrafe von 23‘750 Euro verurteilt und gilt als vorbestraft.

THE SHOW MUST GO ON Auch im neuen Jahr kommt die Sache nicht zur Ruhe, jedoch momentan durch einen anderen Streit den Manfred Amerell führt, und zwar mit dem DFB. Es geht um die anderen Schiedsrichter, die behaupten, von ihm

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ebenfalls sexuell bedrängt worden zu sein: Damit würde man seine Persönlichkeitsrechte verletzen. Noch im April 2012 versucht der DFB die Sache gütlich zu regeln, dies scheitert jedoch. Wie welt.de berichtet, liegt dies an den Forderungen von Amerell: „Vier „Grundlagen“ habe Amerell zugrunde gelegt, damit er Ruhe gebe. Erstens: Eine Entschuldigung durch den DFB. Zweitens: Die Zusicherung, dass Kempter nie mehr als Schiedsrichter aktiv sein werde. Drittens: Ein Widerruf der Schiedsrichter, die Kempters Aussage bislang mit ihren Aussagen gestützt hatten. Viertens: Ein Ausgleich für den wirtschaftlichen Schaden und die Verletzung der Persönlichkeitsrechte. Gerade Punkt drei hat es in sich. Die Referees, die neben Kempter ebenfalls unter den angeblichen Anzüglichkeiten Amerells leiden mussten, sind öffentlich nicht bekannt. Mühsam wurde vom DFB ihre Anonymität gewahrt.“ ......................................................................................... > 18. August 2012: Michael Kempter ist inzwischen nicht mehr auf der Fifa-Schiedsrichter-Liste, er wurde auf die 3. Liga zurückgestuft, doch es ist das erste Mal seit dem 17. Januar 2010, dass er wieder auf einem Spielfeld steht und ein Fussballmatch als Schiedsrichter leitet. Nach dem Spiel sagte er über die Affäre zu welt.de: „Die gerichtlichen Sachen sind abgeschlossen. In meinem Umfeld, bei den Freunden und Bekannten und in meinem Beruf auf der Bank ist das kein Thema mehr.“ ......................................................................................... > 31. August 2012: Auch Manfred Amerell geht dorthin zurück, wo alles eigentlich anfing, auf den Fussballplatz. An diesem Tag setzt er erstmals wieder einen Fuss in eine Bundesliga-Arena, jedoch als Zuschauer. ......................................................................................... Das „Spiel“ könnte trotzdem in die Verlängerung gehen. Noch offen ist, wie die Steuer-Affäre bei Kempter ausgehen wird und ob bei Amerell vielleicht doch der Anfang einer noch grösseren, medialen Sache bevorsteht, nämlich dann, wenn die Namen der anderen „klagenden“ Schiedsrichter öffentlich werden. Wie es auch immer weiter geht, eines steht fest: Fussball und Homosexualität vertragen sich nicht.

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kultur

SEVEN & DIE MUSIK INTERVIEW

Interview & Fotos: Luis

Am 21. September hat der Schweizer Sänger seine neue CD „The Art is King“ veröffentlicht. Wir haben ihn getroffen, interviewt, fotografiert und gleich auch noch einen Fan mitgenommen.

Die Sonntagszeitung hat dein Album hoch gelobt. Tut sicher gut, wenn man so etwas liest? Ja, das liest sich schön. Schöner aber fand ich die Tatsache, dass sie auch Songs erwähnt haben, die für mich eine besondere Bedeutung haben, wie „Windows, Shadows, Roses & Cages“. Für mich wird so unterstrichen, dass meine Musik verstanden wird. Der Song ist für mich insofern besonders, weil es ein Sonderling ist. Darum ist es der Song Nummer Sieben auf dem Album. Es ist ein Lied, welches ein Aussenseiter ist, und deshalb geschützt werden muss.

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In diesem Bericht kann man auch lesen, dass du 32‘000 CDs verkaufen musst, damit sich das Ganze rechnet. Ist es nicht eigenartig so etwas zu lesen, schliesslich gibt es viele Künstler, die nicht gerne über Zahlen sprechen… Ich kann verstehen, wenn Leute nicht gerne über Zahlen reden. Wir sind in einer Zeit, wo die Bugets gekürzt werden, weil nicht mehr so viele CDs verkauft werden, und genau deshalb mache ich das Gegenteil: Ich investiere in meine Musik. Ich hab die aufwändigste Produktion im Lauf meiner Karriere gemacht. Seit 10 Jahren investiere ich in die Werte Qualität und Glaubwürdigkeit. Und ich bin überzeugt dass die Leute - die Seven mögen, hören und sehen - diese Qualität schätzen.


Und wenn du dir eine Duett-Partnerin auswählen dürftest? Dann P!nk. Ich würde alles machen, um mit ihr zusammenarbeiten zu dürfen. Ich finde, sie ist eine unterschätzte Sängerin. Man sieht sie immer nur als Party-Rock-Göre, das ist das Image, dass sie seit „Let’s Get The Party Started“ hat. Einerseits ist es auch schlau, dass sie auf diese Schiene setzt, weil sie gemerkt hat, dass sie so ihr Publikum am besten ansprechen kann, andererseits geht dabei verloren, dass sie stimmlich Weltklasse ist. Wenn man sie mal nur in Begleitung einer Gitarre hört, dann wird es deutlich, was für eine grossartige Sängerin sie ist. Wie ist es eigentlich für dich, wenn du auf der Strasse erkannt wirst.. Ich bin weniger der, den man auf den ersten Blick erkennt. Ich habe nicht so einen grossen Wiederkennungswert wie andere. Dazu muss ich sagen, dass die Leute hier in der Schweiz auch eher zurückhaltend sind, was das angeht. Aber trotzdem, mir ist schon bewusst, dass ich eine Person bin, die in der Öffentlichkeit steht. Darum, wenn es mir mal nicht so gut geht oder ich gerade Scheisse aussehe, dann ist es nicht sonderlich schlau zum Beispiel auszugehen. Da lade ich lieber ein paar Kollegen ein und mache einen Game-Abend bei mir zu Hause. Schauen wir mal über die Grenze hinaus. Deutschland ist ja ein grosser und wichtiger Markt. Hast du damit schon geliebäugelt? Wir haben letztes Jahr ein Best-Of-Album in Deutschland herausgegeben, als Vorbereitung, weil die aktuelle CD erstmals gleichzeitig in Deutschland, Österreich und in der Schweiz herauskommt. Was daraus wird, weiss natürlich niemand. Wir lassen uns einfach mal überraschen.

MEHR SEVEN Foto-Session: Wir haben mehrere Fotos von Seven gemacht, jeweils mit und ohne Maske. Diese wurden übereinander gelegt. Die weiteren Fotos findest du unter www.gay.ch/pepi. Wenn du mal ein Album machen würdest, auf welchem es nur Cover-Songs hat, wie würde dieses Album klingen? Was ich nicht machen würde, ist die Songs im Original nachsingen. Da müsste man die Lieder ganz anders anpacken, sie in ein anderes Genre verwandeln, aber immer noch so, dass man sie erkennt. Ich würde da ein breites Spektrum wählen, von Marvin Gaye bis hin zu U2 und sicher so 80 Prozent von Tracks, die man von mir nicht erwarten würde.

Fan-Treff: Es ist das zweite Mal, das ein Friend unserer Facebook-Gruppe einen Star treffen durfte. Dieses Mal war Philipp an der Reihe. Wie er den Nachmittag erlebt hat, sowie seine Fragen an Seven findest du unter: www.gay.ch/people. Falls du Interesse hast, vielleicht mal selber einen Star zu treffen, dann drücke auf „gefällt mir“ in unserer Facebook-Gruppe: http://www.facebook.com/gay.ch.switzerland Das Album „The Art is King“: Mehr über das neue Seven-Album erfährst unter www.gay.ch/music

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kultur

>>> MUSIK-TIPPS ANGEHÖRT

Text&Fotos: Luis

INDIE, ALTERNATIVE, POP THE XX COEXIST Kopfhörer laut einstellen, durch den Wald laufen während die farbigen Blätter von den Bäumen fallen und die Sonne unter geht. Die britische Band The XX kann man so als Ganzes erfassen. Sie haben das geschafft, was viele zu erreichen versuchen: Mit ihrem ganz eigenen Sound zum hoch gelobten Geheimtipp zu werden, und plötzlich sind sie hipp. Ihr zweites Album ist von Null an die Spitze der Schweizer AlbumCharts gespickt. Ehemalige 80er-Teenies werden in ihnen Everything But The Girl hören. Einfach sphärischer, minimalistischer. Jetzt, wo die Sonne untergegangen und es dunkel ist, kannst du nochmals auf „Play“ drücken. Auch dann funktioniert ihr Sound noch…

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POP, SOUL, CHILLOUT, R&B JESSIE WARE DEVOTION Du sitzt im Zug, die Leute um dich vergisst du gänzlich, die Landschaft zieht an dir vorbei. Dazu läuft die Musik von Jamie Ware: Sie passt zum Wechselbad zwischen Natur und Stadt, sie ist mal so langsam, wie wenn der Zug anhält, hält aber auch mit, wenn die Fahrt schneller ist. Eigentlich wollte Jamie Ware Sport-Reporterin werden, doch sie hat den Sprung zum eigenen Album dank ihrer Einsätze als Backgroundsängerin geschafft. Nun ist sie nicht nur ihre eigene Frontfrau, sie verwirklicht auch ihre eigenen Songs. Du läufst nach Hause, kommst an, drehst den Schlüssel und sitzt auf dem Sofa, das Licht aus: Jamie Ware liefert wieder den perfekten Sound zum Abklang.

POP, ROCK RYKKA KODIAK Dir ist es scheissegal, dass du eine Busse bekommst, du drückst aufs Pedal und fährst auf der Autobahn etwas zu schnell. Irgendwo gehst du raus, fährst auf einen Berg, es regnet und windet. Dir ist es egal. In Rykka schlagen mehrere Herzen: Ein kanadisches und ein schweizerisches, ein poppiges und ein rockiges… Und was du ebenfall wissen solltest: Die Songs auf diesem Album wurden alle aus der Perspektive von Tieren geschrieben. Sollte also jetzt, wo du ein Feuer gemacht hast, eine Krähe an dir vorbei fliegen, könnte es Rykka sein. Zumindest ihr Sound. Du gehst zurück zum Auto, zurück auf die Autobahn, heimwärts und wieder ein bisschen zu schnell. Und Rykka begleitet dich wieder…


CHANSONS, NOSTALGIE EDITH PIAF HYMNE A LA MOME Ein üppiges Essen steht bereit, die Kerzen sind angezündet, eine Flasche Rotwein steht auf dem Tisch und im Hintergrund läuft die gute, alte Edith Piaf. Ein besseres Ambiente kann nicht für ein gemütliches Nachtessen mit Kollegen geschaffen werden. Sie sind da! Begrüssungsküsse, Apéro und jetzt wird gegessen, gelacht, über vergangene Tage geschwatzt, über Ferien, ExLovers und über die eigenen, alten Geschichten. Könnte aber auch als romantisches Tête-à-Tête funktionieren… „Padam, Padam“: Heute wird es für alle etwas spät (42 Songs, eine Doppel-CD). Auch für Madame Piaf, Milord. Und wenn Morgen der Kopf etwas brummt: „Non, je ne regrette rien“ laufen lassen.

GITARRENPOP, ALTERNATIVE SEBASTIAN LIND I WILL FOLLOW Die Wolken ziehen vorbei, du schaust in den Himmel, sitzt auf dem Dach eines Gebäudes und die Musik von Sebastian Lind läuft in deinem Kopfhörer. Deine Blicke durchwandern die Umgebung, deine Gedanken schweifen, du geniesst den Sonnenuntergang, und dir macht es nichts aus, dass die Dunkelheit einbricht. Der meistens ruhige Sound ist oft reduziert auf Gitarre und Stimme, mal kläglich, mal hoffnungsvoll „close but, yet so far“, singt Sebastian Lind im Titelsong „I Will Follow“. Der ideale Zeitpunkt zurückzugehen und durch die leeren Strassen zu laufen. „I Will Follow You“, singt Sebastian. Und das tut der Däne – zumindest musikalisch.

POP, ALTERNATIVE, ELECTRONICA EL PERRO DEL MAR PALE FIRE Spanien, Schweden: Für diese Scheibe musst du mit den Gedanken hin und her pendeln. Spanien, weil da der Name des Projekts entstanden ist, als die Sängerin beim Spazierengehen am Strand einen streunenden Hund sah („El Perro Del Mal“ = dt. der Hund vom Strand). Schweden, weil die Sängerin aus Göteborg kommt. Und so erstaunt es nicht, dass du nicht nur geographisch switchen musst, sondern auch musikalisch, denn ihr Sound lädt zum Chillen am Strand ein, jedoch auch auf eine Wanderung durch die saftigen Wiesen im Hohen Norden. Ob im Flugzeug Richtung Süden oder Richtung Norden, den Soundtrack dazu hast du ja nun: Etwas verträumter Pop, ein paar elektronische Spielereien und eine reichliche Portion bittersüsse Vocals.

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>>> MUSIK-TIPPS

POP, RETRO AMANDA MAIR AMANDA MAIR Es ist Sommer, die Wiese voller duftenden Blumen und du und ein paar Kollegen picknicken bei warmen Temperaturen, dann steht ihr auf, tanzt fröhlich zum Sound von Amanda Mair. Die junge Schwedin könnte genauso gut die junge Brigitte Bardot sein. Doch diese Art von Retro ist ihr nicht nur ins Gesicht geschrieben: Auch musikalisch bewegt sie sich mal von der Stimmung her in den Zeiten, als BB so um die 20 war. Und wenn es langsam dunkel wird, das Lagerfeuer anmachen und mit den Kollegen weiter tanzen, bis tief in die Nacht. Amanda Mair würde das genauso tun!

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DANCE, SCRATCH, ELECTRONICA, FUNK C2C TETRA Was ziehe ich bloss an? Nachtessen vorbei, Zeit für Apèro und Kleiderwahl, denn die Stimmung steht auf „Heute gibt es Disco!“. Tja, aber was anziehen? Na: Einfach mal C2C rein tun und in Partystimmung kommen. Bei der Musik-Mischung ist alles klar: Nicht zu hart, nicht zu soft, genau das Richtige für das Ausgang-Warm-Up. Und das C2C Franzosen sind, das hört man doch irgendwie. Ring, Ring: Die Kollegen sind da. Noch etwas C2C geniessen und dann, hopp, hopp, raus. Die Nacht ruft.

DANCE, REMIXES, POP P1 CLUB WE OWN THE NIGHT Mach den Titel We Own The Night (Uns gehört die Nacht) zum Programm: Die besten Freunde packen, eine grosse Stretch-Limousine mieten und durch die Nacht fahren. Und wenn ihr dann richtig crazy drauf seid, dann Fenster auf und schreien. Bisher hat man sich immer genervt, wenn das andere gemacht haben, jetzt seid ihr dran. Zeit habt ihr genug, denn ihr habt dazu eine Doppel-CD mit 42 Songs. Mal House, mal Pop, mal DanceElectro: Abwechslung habt ihr ebenso, und viele Remixes oben drauf. Lasst es krachen. Vielleicht wird ja aus der Nacht plötzlich Tag?


DVD

FILM-TIPPS Text: Gianni

kultur

SHAME Wer mal etwas anderes als einen Mainstream-Film sehen möchte, der sollte sich mit Brandon auseinandersetzen. Der smarte New Yorker ist erfolgreich, hat einen guten Job und eine schöne Wohnung. Doch braucht er zur täglich routinierten Arbeit etwas, was ihn davon ablenkt: ein exzessives Sexleben. Als dann plötzlich seine Schwester auftaucht und bei ihm wohnen möchte, gerät alles aus seinem bisherigen Gleichgewicht. Sehr bildintensiv. Die Umsetzung des Filmes von Steve McQueen ist daher nicht unbedingt jedermanns Sache und bedarf eines gewissen Interesses an Nachdenklichkeit anstatt gemütlicher Unterhaltung. Auf seine Art ist er beeindruckend, hat er doch auch einige Filmpreise (u.a. in Venedig) gewonnen. Dennoch bleibt „Shame“ eher ein Nischenfilm. Vielleicht aber genau deshalb ein umso interessanterer.

DER CLUB DER TOTEN DICHTER

SNOW WHITE & THE HUNTSMAN

Nicht nur neue, auch ältere Filme werden derzeit am Laufmeter auf Blu-Ray Disc veröffentlicht. Ob allen das Recht gegönnt sei, lassen wir nun mal beiseite. Neben der (meist) verbesserten Qualität hat das Ganze noch was Gutes: ältere Filme werden wiederbelebt und der jüngeren Generation gezeigt – und das ist gut so! Schliesslich gab es in den 80/90er viele gut gemachte, spannende Geschichten! Solche, welche sich nicht mit 3DEffekten beweisen mussten, sondern es einfach mit dessen Geschichte taten. Einer davon ist dieses Drama mit Robin Williams. Als Lehrer mit neuen Lernmethoden schafft er es, das Jugendinternat völlig durcheinanderzubringen und für Furore zu sorgen. Wer wieder mal einen guten Film mit viel Gefühl, Wärme und Intensität sehen möchte, abgesondert von all den aktuellen Blockbuster-Animation-3D-Features-Dingern, hat hiermit die Gelegenheit. Ob zum ersten Mal, oder um nochmals zurückzukehren. Eine Wohltat.

Komisch war’s ja schon, als gleichzeitig zwei Filme über Schneewittchen in die Kinos kamen. Zum Glück jedoch waren sie so unterschiedlich, wie auch das Genre es war. So konnte man sich zwischen Abenteuer, Action und dunklen Mächten, sowie einer amüsanten Geschichte mit einem Hauch von Romantik entscheiden. Untermalt wird Ersteres mit Kristen Stewart und Charlize Theron, was dem Film natürlich wesentliche Unterstützung am Erfolg geboten hat. Hätten die Macher, wie anfänglich geplant, eher unbekannte Schaupieler genommen, wäre Snow White trotz des passenden Namens vermutlich nicht bis in die Schweiz durchgekommen. Actiongeladen ist er. Mystisch ebenso, wie auch technisch gelungen. Die Geschichte jedoch eher Mittelmass. Dennoch für einen unterhaltsamen Filmabend allemal gut. Ob die Schöne das nächste Mal auch wieder die Schweiz besuchen wird? Geplant ist es!

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KINO

FILM-TIPPS Texte: Dominique & Luis

MAGNIFICA PRESENZA Jeder lebt irgendwo insgeheim auch ein bisschen in einer Traumwelt. Was aber, wenn diese Traumwelt plötzlich überhand nimmt, wenn sich die Grenzen zwischen Fiktion und Realität verwischen? Der Mann hinter „Männer al dente (Mine vaganti)“, Ferzan Özpetek, schöpft bei diesem Streifen aus dem Ganzen und erschafft damit ein Spiel aus Komödie und einer gewissen Tragik zugleich. Bei „Magnifica Presenza“ dreht es sich um den schwulen Pietro, der einen Traum hat: Er will Schauspieler werden und deshalb verlässt er sein heimatliches Sizilien und zieht nach Rom. Doch für den schüchternen jungen Mann wird das Leben dort nicht einfach sein. Er muss sich eine Wohnung mit seiner Cousine Maria teilen, welche ein sehr turbulentes Liebesleben führt. Aber der Tag kommt,

DEATH OF A SUPERHERO Unerbittlich und schamlos ehrlich, und dabei tief berührend: So die Geschichte dieser deutsch-irischen Koproduktion, welche sowohl die Euphorie, aber auch die Endlichkeit eines jungen Lebens aufgreift. Doch so einfach unterkriegen lässt sich der 15-jährige Donald nicht: Er macht sich auf um das Schöne und Lustvolle am Leben zu entdecken um damit dem deprimierenden Dasein zu entfliehen.

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Donald hat nicht alle Zeit der Welt, dies macht auch der deutsche Titel des Films „Am Ende eines viel zu kurzen Tages“ klar, denn er droht den Kampf gegen

an dem Pietro endlich sein eigenes Reich findet, eine Altbauwohnung mit besonderem Charme. Ein Glücksfall! Er kann es kaum erwarten, sein neues Leben als freier Mann zu beginnen. Das Glück dauert aber nur ein paar Tage, bald geschehen beunruhigende Dinge. Es scheint, dass noch jemand anderes in dieser Wohnung lebt. Aber wer? Mit viel Liebe zum Detail zaubert Özpetek eine eigene Welt hin und greift dabei auf geniale Schauspieler zurück, welche dem Film eine ganz besondere Note verleihen. Dass man zuletzt selber ein bisschen verdutzt ist, was Fiktion, was Realität ist, ist nicht auszuschliessen, geht es uns doch ab und zu im richtigen Leben auch ein wenig so… Kinostart: 18.10.2012

den Krebs zu verlieren. Doch wie andere Jungs in seinem Alter, so träumt auch er von seiner Traumfrau, von Abenteuern und von Sex, doch unter seinen Umständen ist es alles andere als einfach eine Freundin zu finden. So flüchtet er sich häufig in seine Alternativwelt, welche er sich als hochtalentierter Comiczeichner gleich selber zurechtlegt. Während er seine Krankheit akzeptiert zu haben scheint, wollen sich seine Eltern nicht damit abfinden, was ihn im Drang sich auszuleben zusätzlich einschränkt. Als Donald auf Dr. Adrian King trifft, findet er erstmals einen Arzt, den er leiden kann. Mehr als gut leiden kann er aber auch Shelly, welche neu an der Schule ist. Aber wieviel Zeit lässt ihm seine Krankheit noch, um sie besser kennen zu lernen? Kinostart: 27.09.12


KYSS MIG Muss man als Schwuler einen „Lesben-Film“ gesehen haben? Bei „Kyss Mig“ kann man nur sagen: Den muss Mann gesehen haben – auch als Hetero, Bi oder wie man sich auch immer einordnen mag... Der schwedische Streifen ist eine Mischung aus Coming-Out, Liebesgeschichte und Familiendrama. Es ist ein eher ruhiger Film, jedoch sind es gerade die ruhigen Momente, die voller Stimmung stecken, nicht zuletzt durch die Glanzleistung der Schauspieler. Jeder Blick, jede Bewegung, jeder Dialog scheint, als wäre die Geschichte tatsächlich so passiert. Es ist so, als würden die zwei Hauptdarstellerinnen plötzlich zum Kollegenkreis gehören. Irgendwie wünscht man sich dies, wenn der Film zu Ende geht. Die Geschichte handelt von Mia (Ruth Vega Fernandez) und Frida (Liv Mjönes): Sie treffen einander das erste Mal auf der Verlobungsparty ihrer Eltern. Mias Vater Lasse (Krister Henriksson) heiratet Fridas Mutter Elisabeth (Lena Endre), was aus Mia und Frida Stiefschwestern macht. Mia, seit Jahren von ihrem Vater entfremdet, reist mit Freund Tim (Joakim Nätterqvist), mit dem sie auch verlobt ist, an. Als sie jedoch ihre baldige Stiefschwester kennenlernt, verändert ihre Begegnung alles und hat dramatische Konsequenzen für jeden, der ihnen nahesteht. Man schliesst die Figuren ins Herz und hofft, dass dieser berührende Film bloss nicht so schnell vorbei geht, obwohl man den Schluss zu ahnen scheint. Aber gibt es wirklich ein Happy End? Das werdet ihr ja sehen… Kinostart: 04.10.2012

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KILLING THEM SOFTLY

kultur

KINO

FILM-TIPPS Texte: Dominique & Luis

Fünf Jahre sind es her, seit Brad Pitt im hochgelobten Western-Drama “The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford” zu sehen war - für die Regie und das Drehbuch verantwortlich damals: Andrew Dominik. Nun hat das Dreamteam erneut zusammengefunden, wenn auch in einer gänzlich anderen Zeitepoche. Mit „Killing Them Softly“ begeben sie sich in die Unterwelt, und entstanden ist ein furioser Gangsterthriller basierend auf dem 1974 erschienenen George V. Higgins-Roman „Cogan’s Trade“ - harte Dialoge, Schiessereien und viel Blut inklusive. Die Nomination für die Goldene Palme von Cannes und die Lobeshymnen der Kritiker geben ihnen Recht, dass sie einmal mehr den Nerv der Zeit getroffen haben. Auch im organisierten Verbrechen gelten Regeln, welche es einzuhalten gilt. Dafür zu sorgen, hat sich Jackie Cogan (Pitt) zur Aufgabe gemacht. So wird er auch geholt, als ein Pokerspiel von zwei einfachen Gangstern überfallen wird, was vorübergehend etwas Unruhe in den Untergrund bringt. Doch mit Coolness und tödlicher Effizienz macht sich Cogan daran, den Status Quo wieder herzustellen und die Schuldigen zur Strecke zu bringen… Kinostart: 15.11.12 (DCH), 05.12.12 (FCH), 12.10.12 (ICH) ...........................................................................

CLOUD ATLAS Was für ein Cast, welches für die Verfilmung von David Mitchells Bestseller „Cloud Atlas“ zusammengezogen wurde: Tom Hanks, Hugh Grant, Susan Sarandon, Halle Berry, Hugo Weaving, Ben Wishaw, Jim Sturgess um nur ein paar Namen zu nennen, und dies in Kombination mit den Regisseuren Tom Tykwer, sowie den Matrix-Machern Andy und Lana Wachovski. Das Budget für den Film betrug über 100 Millionen Euro, und entsprechend hoch sind die Erwartungen an diesen Film – doch die werden vollstens erfüllt: Gerade was das Design betrifft soll vergleich-

bares noch nie zuvor gesehen worden sein, ein wahrlich magisches Filmerlebnis! Eine Geschichte die sich über mehrere Jahrhunderte, nämlich von 1820 bis 2500, erstreckt. Sechs Schicksale in 680 Jahren zu einem nahtlosen Epos verwoben, in dem all unsere Helden in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aufs engste miteinander sind, und das derart geschickt, dass man sich die einzelnen Geschichten alleine trotz der Zeitspanne kaum vorstellen kann. Diese Verknüpfungen münden in grossen Gefühlen, nicht zu erwartende Wendungen finden statt und diese enden in actionreichen Ereignissen. Im Zentrum der Erzählung steht als Ausgangspunkt eine menschliche Entscheidung, deren weitreichenden Konsequenzen Jahre später eine Revolution auszulösen vermag. Ein Verbrecher wandelt sich über die Jahrhunderte und wird durch eine einzige gute Tat zum Retter der Menschheit, denn jedes Verbrechen und jede gute Tat haben Einfluss auf den Lauf der Welt. Kinostart: 29.11.12 (DCH), TBA 2012 (FCH/ICH)

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ROSA VON PRAUNHEIM WIRD SIEBZIG

Der schwule Filmemacher präsentiert zu seinem 70. Geburtstag 70 neue Kurzfilme kultur

Text: Thomas

Rosa von Praunheim ist eine Ikone in der schwulen Szene: Ein Wegbereiter, ein engagierter Aktivist für die schwule Sache. Und ein ganz besonderer Filmemacher, ein grossartiger Erzähler, ein liebevoller Provokateur. Am 25. November 2012 feiert er seinen 70. Geburtstag – in Zürich! Rosa von Praunheim, geboren am 25. November 1942 in Riga, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des postmodernen deutschen Films. Mit seinem Dokumentarwerk „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“ aus dem Jahre 1970 wurde Rosa von Praunheim zum öffentlichen Wegbereiter der modernen deutschen Schwulenbewegung. In der Aids-Trilogie von 1990/1991 „Schweigen = Tod“, „Positiv“ und „Feuer unterm Arsch“ prangerte er die Diskriminierung von Aids-Kranken an und kämpfte sowohl als Dokumentarist als auch als Aktivist für Hilfe und Aufklärung. „Einstein des Sex“, ein Spielfilm von 1999, über das Leben und Werk von Dr. Magnus Hirschfeld, dem berühmten Sexualwissenschafter aus Berlin und einer der Wegbereiter der modernen Schwulenbewegung ist wohl sein konventionellster Film, aber nicht minder engagiert in seiner Botschaft. Dem Zuschauer wird es deutlich, dass es unvorstellbar viel Zivilcourage brauchte, sich zu Zeiten Magnus Hirschfelds (d h. vom Deutschen Kaiserreich bis zum Beginn der NS-Diktatur) für die Rechte der Schwulen einzusetzen. Das Leiden muss gross gewesen sein: Selbstmorde, Gefängnisstrafen und Erpressungen gehörten zur Tagesordnung. Interessant ist auch, dass es schon damals sehr unterschiedliche Selbstverständnisse in der Szene gab, die im Streit zwischen Tunten und „echten Männern“ stark hervortraten. Eine kurze Tauwetterperiode herrschte während der Weimarer Republik. In einem Interview meinte Rosa von Praunheim dazu: „Ich wollte, dass die historische Figur des Vaters der Schwulenbewegung, Magnus Hirschfeld, ernst genommen wird und dass die Sittengeschichte der Jahrhundertwende glaubhaft wirkt. Ich hoffe, dass mein Film dazu beiträgt, dass der Name Hirschfeld wieder bekannter wird und dass die Nazis nicht recht behalten, die alles taten damit sein Name in Vergessenheit gerät.“ 2007 begab sich Rosa auf die Spuren seiner leiblichen Eltern und dokumentierte die Suche in dem eindringlichen und erschreckendem Film „Meine Mütter“. Darin setzt er sich mit der erstaunlichen Entdeckung auseinander, dass er ein Adoptivkind ist, dass er im Gefängnis von Riga geboren wurde und vermutlich der Sohn eines hohen Nazi-Offiziers und dessen verstossenen und gedemütigten Geliebten ist. Wahrscheinlich das beste Filmdokument über das abscheuliche Denken und Handeln der Nazi-Verbrecherbande. Neben dem Engagement für die schwule Sache machte er immer wieder ältere, vitale Frauen zu Stars in seinen Werken, unter anderem seine Tante Luzi in dem Kultfilm „Die Bettwurst“ und Lotti Huber in „Anita – Tänze des Lasters“.

Mit seinem Dokumentarfilm „Die Jungs vom Bahnhof Zoo“ über die Stricherszene in Berlin von 2011 konnte Rosa von Praunheim auf 70 Filme zurückschauen. Zu seinem 70. Geburtstag hat er weitere 70. Kurzfilme gedreht. Diese lustvollen Erkundungen unter dem Namen „Rosas Welt“ geben Einblicke in das Leben unterschiedlichster Menschen in Berlin und Brandenburg, der Bundesrepublik, Polen, Lettland, Rumänien, Russland, der Schweiz, den USA und China. Rosa Praunheim, ein Meister des Interviews ermöglicht damit dem Zuschauer intensive Begegnungen mit Menschen, die „ganz normal“ und „ganz anders“ sind. Die Filme haben eine Gesamtlänge von rund 20 Stunden. Diese werden um seinen Geburtstag der Öffentlichkeit präsentiert, an Festivals, im Fernsehen und in den Kinosälen. MEINE NACHBARN Ein Juwel meiner 70 Filme ist für mich das Porträt meiner Nachbarn, zwei ältere Männer, Conny und Gerd, die zunächst jedem gängigen Schwulen-Klischee entsprechen. Als sie mich voller Stolz zum ersten Mal in ihre Wohnung einluden, strotzte diese nur so vor Gold- und Silberdekor. Dann lernte ich den behinderten Bruder von Conny kennen, den das Paar seit 30 Jahren liebevoll in ihrer Wohnung pflegt, und der meinen oberflächlichen Eindruck von ihnen aus den Fugen hob. Gerd musste sich und seine Schwester nach Kriegesende im Alter von 8 Jahren alleine versorgen, da ihre Mutter jahrelang im Krankenhaus lag. Aus Angst vor dem Heim vertrauten sie sich niemandem an. Conny musste Maurer lernen, obwohl er schon als Kind sehr feminin und zart war. Rosa von Praunheim „ROSAS WELT“ Die 70 Filme werden Ende Oktober auf dem Filmfest in Hof uraufgeführt. Im Anschluss kommen sie in die Kinos und sind als DVD-Box erhältlich. Am 24. November zeigt das „rbb-Fernsehen“ eine Auswahl von 700 Min. von 20.15 bis 8.25 Uhr unter dem Titel „Rosas Welt“. Am 25. November, Rosas Geburtstag, sendet „arte“ einen Themenabend mit einer Auswahl der 70 Filme. Dazu zeigen fünf Regisseure, Tom Tykwer, Chris Kraus, Julia von Heinz, Axel Ranisch und Robert Thalheim, den Film Rosas Kinder, eine 90-minütige Hommage an Rosa. Gleichzeitig findet im Haus am Lützowplatz in Berlin eine Ausstellung zu Rosas Filmen statt unter dem Titel „Rosen haben Dornen“. Am Sonntag, 25. November zeigt das Zürcher Filmpodium einen Ausschnitt aus der Serie. Anschliessend sind die 70 Filme als Sonntags-Matinée Serie in den Zürcher Arthouse-Kinos zu sehen. www.70filme.de www.rosavonpraunheim.de

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EINLADUNG Du bist schwul, bi oder transsexuell? Wir brauchen dich für unsere nationale Kampagne „Break The Chains 2013“! Werde ein Botschafter und mach mit bei einem einzigartigen Projekt. Mit dir können wir HIV aufhalten! Dein Know-how gegen HIV! Egal wie alt du bist, ob du schüchtern oder ein Held bist; Du bist Teil der Gay-Community, in Clubs, beim Sport oder im Chat, egal. Du hast auch Lust deine Energie und Know-how für ein Projekt gegen HIV einzusetzen - jedes Talent ist herzlich willkommen! Lass uns zusammen eine Revolution starten: mit „Break The Chains 2013“! Spiel mit uns! Damit du mehr über uns und die Kampagne erfahren kannst, laden wir dich an ein Präsentations-Wochenende ein: Am Samstag, 24. sowie am Sonntag, 25. November treffen sich Jungs aus der ganzen Schweiz, um ihr Engagement und ihre Ideen zu teilen. Der Checkpoint Zürich übernimmt die Kosten. Willst du dabei sein, dann wirst du unser Botschafter. Die Kampagne startet im März 2013 und wird drei Monate andauern. Deine Teilnahme bei „Break The Chains 2013“ wird sich auszahlen, so oder so. Melde dich an – jetzt! www.breakthechains.ch/staff Zusammen verhindern wir die weitere Ausbreitung von HIV

CIAO HOI

SALUT

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WERDE BOTSCHAFTER BEI BREAKTHE CHAINS 2013 44


HAPPY BIRTHDAY TO... GAY.CH GRATULIERT Texte: Dominique

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15 Jahre Cranberry

25 Jahre T&M

Die Bar am Zürcher Limmatquai feiert bereits ihren 15. Geburtstag – und dazu lässt es das Cranberry so richtig krachen. Die Party zum 5-Jährigen stieg damals im Mascotte, jene zum 10-Jährigen im Kaufleuten und für das 15-Jährige entert die Cranberry Crew die Alte Kaserne auf dem Kasernenareal. Unter dem Titel „Cranberry Ugly“ findet die Party am 19. Oktober ab 23 Uhr statt und orientiert sich ganz am bekannten Vorbild, der Coyote Ugly-Bar aus dem gleichnamigen Film. Für den Sound in dieser Jubiläumsnacht sind Glitzerhaus zuständig, welche mit ihren gewohnt elektrisierenden Beats die Stimmung am Kochen halten werden.

Lange kann das T&M nicht mehr an der Marktgasse 14 bleiben, doch das Vierteljahrhundert bringt der Club noch locker voll! Vom 22. bis zum 24. November feiert das G-Colors sein 25-jähriges Jubiläum und lässt die legendären Gemäuer nochmals kräftig beben. Danach dauert es nur noch wenige Wochen, bis der älteste Gay Club der Schweiz seine Tore an der Marktgasse endgültig schliessen muss. Doch bis es soweit ist, wird es noch zahlreiche Partys, Shows und Events geben…

Sicher auch vor Ort, das Cranberry Bar-Team, und auch hier gibt es noch Good News: Michi Bieri wurde nämlich Schweizer Meister im Cocktail mixen, und mit seinem Drink Santa Fidel wird er die Schweiz an den Weltmeisterschaften 2013 in Prag vertreten dürfen! Cranberry Ugly Party – Fr.19. Oktober 2012, 23h Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich ..................................................................................

20 Jahre Tolerdance Gaypartys kommen und gehen… Das Tolerdance bleibt! Bereits seit 20 Jahren findet die Partyreihe jeweils am 4. Samstag im Monat im Berner ISC, gleich hinter der Reithalle, statt. Und dieser Termin hat sich heute zu einem fixen Datum im Berner Partykalender entwickelt – und das wird, so die gute Nachricht, auch noch lange so bleiben. Am 22. September lud die Party zum grossen Geburtstagsfest und die Partygänger haben dabei nicht zuletzt auch den drei Tolerdance-Machern gratuliert und ihnen für ihr enormes Engagement gedankt. Zu den Anfangszeiten waren es Ludwig Zeller und Matz Kündig, welche die Partyreihe auf die Beine stellten, und nach fünf Jahren wurde durch Thomas Lüthi aus dem Duo ein Trio. Um auch den musikalischen Vorlieben aller Gäste gerecht zu werden, gibt es zudem seit zwölf Jahren zwei verschiedene Abende: Zum einen die Elektro Tolerdance mit elektronischer Tanzmusik, sowie der Golden Tolerdance, welche die grossen Disco– Zeiten aufleben lässt und musikalische Perlen mit einem schwulen Augenzwinkern präsentiert. Tolerdance –Partys: Jeweils am 4. Samstag im Monat ab 22h ISC Bern, Neubrückstrasse 10, 3012 Bern ..................................................................................

Ebenfalls zum Jubiläum und zum Grande Finale sucht das T&M und Filmemacher Oliver Brand nach spannenden Geschichten rund um den Club: Könnten die Wände des T&M sprechen, sie hätten viel zu erzählen. Die Erlebnisse und Geschichten im und ums T&M werden in einem dokumentarischen Kinofilm verpackt. Wer ist Teil der T&M-History und möchte diese erzählen? Ob jung oder alt – Interessierte können sich unter folgender Adresse mit einigen Angaben zur Person und einem Kurzbeschrieb zu deinem T&M-Erlebnis unter der eMailadresse TM_derfilm@gmx.ch melden. 25 Jahre T&M: Do.22. bis Sa.24. November 2012 T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich ..................................................................................

30 Jahre Sundeck Sauna Bern Im Oktober und November feiert die Sundeck Sauna an der Länggasse in Bern sein 30-jähriges Jubiläum: Immer wieder auf den neusten Stand gebracht und frisch renoviert, bietet Sundeck eine finnische Trocken-Sauna, eine Bio-Sauna mit LichtSpektrums-Farbtherapie, ein Grottendampfbad, ein Kaltwasserbecken, sowie einen Grotten-Whirlpool. 10 Universal Stationen gibt es zudem im GymBereich, relaxen kannst Du auch auf der Dachterrasse, und wer sich zurückziehen will, dem stehen 11 Ruhekabinen zur Verfügung. Täglich: 12 – 23 Uhr Sundeck, Länggassstrasse 65, 3012 Bern ..................................................................................

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Do.08.11.12 – 20h

MIKA

Wenn Mika auf der Bühne steht, dann bleibt kein Bein ruhig stehen – Tanzen, hüpfen und einfach Spass haben. Mika steckt an, Mika zieht mit, Mika begeistert, und davon kannst Du dir am 8. November in Zürich wieder ein Bild machen. Der britische Wirbelwind wird neben seinen grossen Hits wie „Relax“ oder „Grace Kelly“ auch Songs ab seinem brandneuen Album „The Origin of Love“ präsentieren. Das Volkshaus wird er wieder elektrisieren und in eine wahre Feel-Good-Oase verwandeln – und ohne Zweifel: Niemand wird den Saal ohne ein breites Grinsen verlassen. Volkshaus, Helvetiaplatz, 8004 Zürich Tickets & Infos: www.gay.ch/events, www.starclick.ch und www.ticketcorner.ch ............................................................................... Sa.01.12.12 – 20h

LIANNE LA HAVAS Mit ihrem Debütalbum “Is Love Big Enough?” zog sie die Kritiker in ihren Bann, und der „Daily Express“ schwärmte von ihr als die „Most original British voice since Adele“: Am 1. Dezember gibt Lianne La Havas ihre Zürcher Konzertpremiere im Festsaal des Kaufleuten. Erst figurierte sie auf der vielbeachteten BBC Sound-Of 2012-Liste, und nun wird sie bereits mit Ikonen wie Nina Simone, Erykah Badu oder Lauryn Hill verglichen. Die Halb-Griechin/ Halb-Jamaikanerin schafft es dem klassischen Soul-Songwriting eine völlig andere Dimension zu verpassen und mit ihrer einzigartigen Stimme vermag sie momentan ganz Europa zu verzaubern. Festsaal im Kaufleuten, Pelikanplatz, 8001 Zürich Tickets & Infos: www.gay.ch/events, www.allblues.ch und www.ticketcorner.ch ............................................................................... Ab 14.12.12 – Div. Zeiten

WE WILL ROCK YOU Die unsterblichen Songs von Queen kehren wieder auf die Schweizer Bühne zurück: Nach ihrem letzten, triumphalen Engagement in der Schweiz, kehrt das weltweite Erfolgsmusical „We Will Rock You“ wieder zurück. Ab dem 14. Dezember wird die Originalversion von Queen und Ben Elton wieder im Basler Musical Theater aufgeführt. Eine fantastische Story, leidenschaftliche Darsteller und 21 der grössten Queen-Hits, und das alles stets mit einem Augenzwinkern und vielen ironischen Seitenhieben. Damit ist die Show weit mehr als ein Musical oder ein Rockkonzert – es ist ein Versprechen: We Will Rock You. Musical Theater Basel, Feldbergstrasse 151, 4058 Basel Tickets & Infos: www.gay.ch/events, www.musical.ch und www.ticketcorner.ch ...............................................................................

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kultur

KONZERTE Texte: Dominique Foto: MIA.: H. Flug

Fr.30.11.12 – 19.15h

MIA.

Die wohl bunteste Truppe aus Berlin fällt am letzten November-Tag im X-tra in Zürich ein – eine fulminante Show, laut und voller Leben, ist damit garantiert. Nicht an einer Casting Show zusammengepappt, sondern als Schülerband gestartet, sind MIA. rund um Frontfrau Mieze bereits seit 14 Jahren unterwegs. Ihre Musik und ihre Texte schreiben sie seit jeher selber, womit sie ihren einzigartigen Charme für sich bewahren konnten. Mit „Tanz der Moleküle“ schafften sie ihren grossen Durchbruch, und diese Single war es auch, die zu einem wahren Soundtrack für erste Küsse, Liebes-

schwüre und Heiratsanträge einer ganzen Generation wurde. Nach Zürich kommen sie nun um neben ihren bekannten Hits auch die Songs ab ihrem aktuellen Album „Tacheles“ live zu präsentieren. Sie nehmen den Zuhörer dabei auf eine emotionale Reise durch Mieze Katzes Seelenleben mit. gay.ch freut sich ausserordentlich das Konzert der vier Berliner im X-tra zu präsentieren – das perfekte Konzert um dem tristen Herbst etwas Leben einzuhauchen. X-tra, Limmatstrasse 118, 8005 Zürich Tickets & Infos: www.gay.ch/events, www.starclick.ch, www.x-tra.ch und www.ticketcorner.ch

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MIKA

DAS KONZERT

DAS ALBUM

Im November kommt die Goldkehle in die Schweiz und bringt Sonne in die trüben Tage. Das Volkshaus in Zürich wird zur Feel-Good-Oase und keiner verlässt den Saal ohne breites Grinsen! Tickets: www.ticketcorner.ch

„Es ist ein Album, das von Toleranz handelt und aus ganz vielen verrückten Liebesliedern besteht.“ (Mika) / Entdecke das dritte Album von Mika, inkl. den Singles „Elle Me dit“, „Celebrate“ und „The Origin Of Love“.

LIVE IN ZÜRICH

ZÜRICH: 08.11.12 / 20h Volkshaus

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THE ORIGIN OF LOVE

FEATURING COLLABORATIONS WITH PHARRELL WILLIAMS, EMPIRE OF THE SUN, BENNY BENASSI, WILLIAM ORBIT

OUT NOW!


Bis 10. Februar 2013

FOTO-AUSTELLUNG: JUNGE MENSCHEN

kultur

TO DOs

KULTUR-TIPPS Texte: Dominique & Luis

Die Zeit des Erwachsenwerdens ist die Zeit der Suche nach sich selbst. Wer bin ich und wer möchte ich sein? In dieser Zeit gilt es, das eigene Ich in der Welt zu verankern und mit ihr in Beziehung zu treten. Der Übergang von einer abgeschirmten Kindheit in ein gesellschaftliches System von Beziehungen und Verantwortung, ein sich Einfügen in die Dynamiken von Gruppen, das Erkennen und Austesten von Möglichkeiten und Grenzen sind Erfahrungen, die jeder Mensch ganz persönlich machen muss. Die künstlerische Fotografie hat sich immer wieder diesen Momenten gewidmet. Zum einen durch den Blick des Beteiligten: Junge Menschen fühlen sich in das Leben der Protagonisten ein und nehmen nicht nur fotografisch daran teil. Zum anderen gibt es die distanziertere Betrachtung aus der Erwachsenen-Perspektive. Bilder von Jugendgenerationen sind immer auch Begegnungen mit der eigenen Geschichte, persönlichen Erfolgen und Niederlagen. Momente der Entgrenzung, des Protests, Alkohol- und Drogenerfahrungen sind dabei genauso wenig wegzudenken wie die rastlose Suche nach sexuellen Erlebnissen, gefestigten Lebensmodellen und möglichen Haltungen für die Zukunft. Fotomuseum Winterhur, Grüzenstrasse 44 + 45, 8400 Winterthur www.fotomuseum.ch

Rico Scagliola/Michael Meier Double Extension Beauty Tubes, 2008-2010 10-Kanal Videoinstallation, Grösse variabel Sammlung Fotomuseum Winterthur, erworben mit Unterstützung des Bundesamt für Kultur © Scagliola/Meier

Fr.26. –So.28.10.12

SPORT & EVENTS QUEERGAMES BERN Badminton, Bowling und Running – dies die Sportarten der zweiten QueergamesBern, welche am letzten Oktoberwochenende vom Gay und Lesbian Sport Bern (GLSBe) in der Hauptstadt organisiert werden. Wiederum werden rund 200 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus dem In- und Ausland erwartet, welche sich an den Wettkämpfen messen und auch am erweiterten Rahmenprogramm teilnehmen, welches natürlich auch für alle Nichtsportler offen steht. Für die Turniere, aber auch für das Rahmenprogramm, wie etwa für das Nachtessen, den grosszügigen Brunch oder den Spielenachmittag mit Kaffee und Kuchen, kannst Du dich auf der Website von GLSBe anmelden. Dort findest Du alle Informationen zu den QueergamesBern. Diverse Locations, Bern Infos & Anmeldung: www.glsbe.ch

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Mitfühlend, scharfsinnig, bewegend!

Screen Daily

Ein Film, der mitten ins Herz trifft. Programmkino.de

Berührend und ehrlich! Variety

kultur

BlackCats WILDER RITT 1 PERFORMER, 5 FRAGEN

Interview: Dominique Grosses Foto: Rafael Ferreira Kleines Foto: Serge Reit

Wie ein Hurrikane tanzt BlackCat seit mittlerweile bereits fünf Jahren durchs Zürcher Nachtleben: Mit extravaganten Shows und aufwendigem Style zieht er die Blicke auf sich. gay.ch hat sich mit Carlos Ribeiro, der Person hinter BlackCat, zum Interview getroffen und ihn zu seinem Charakter, zu seinen Auftritten und zu seinen Plänen befragt. Du bist im Zürcher Nachtleben als BlackCat unterwegs: Wer ist BlackCat? BlackCat ist ein androgynes Bühnen-Ego von mir. BlackCat ist ein Partyluder und hat gerne Spass. Er lebt sich so aus, wie es ihm gefällt: elegant, sexy, freakig, mutig, provokativ aber niemals billig. Angefangen hat alles in 2007 mit der Tanzgruppe Sub-Mission an der Life is a Bitch Party im Club Q. Nach kurzer Zeit wollte ich als professioneller Solo-Performer arbeiten und tanze seither erfolgreich in diversen Clubs für renommierte Partys wie „Out of Ordinary“ in der damaligen Alten Börse, „Life is a Bitch!“ im Queens Zürich und “Hedonista” im Jade.

Nach Anthony McCartens Bestseller "Superhero" 50

Im Kino

Woher holst Du Dir deine Inspirationen? Wie lange brauchst Du jeweils um für die Bühne bereit zu sein? Grosse Inspirationen sind natürlich aufwendige Konzerte, wie jene von Janet Jackson, Madonna, Britney Spears und Co., sowie freakige Fashion Shows, wie beispielsweise von John Galliano oder von The Blonds. Je nach Show kann es auch bis zu 3 Stunden dauern, bis ich bereit bin: Make Up, Bodypaint, Outfits, Props-Testing und so weiter brauchen seine Zeit…


Was macht für dich eine gelungene Performance Party aus? Die Interaktion mit den Partygästen ist mir sehr wichtig - von flirten bis provozieren liegt je nach Situation alles drin. Die Neugier zu wecken und einen Wow-Effekt auszulösen, motiviert mich, eine gute Show zu bieten. BlackCat war bisher in erster Linie in der Hetero-Szene unterwegs. Gab es auch schon negative Reaktionen? Natürlich gab es auch negative Feedbacks. Männer, die mich als „Schwuchtel“ beschimpfen, zum Beispiel. Hier muss man ein starkes Selbstbewusstsein entwickeln. Nun lädst du zur neuen Gay-Partyreihe „Kiki“. Was hat es damit auf sich? Wie die Scissor Sisters schon sagten: „A Kiki is a party for calming all your nerves.“ Mit Kiki wollen wir der Szene wieder den Touch Underground zurückbringen, den sich viele Gays nostalgisch zurück sehnen. Als Schwuler wieder freitags auf die Piste gehen - mit einer Prise Freak-Chic und zu sophistizierter Musik. Wir garantieren zeitgemässen House und Techno und distanzieren uns klar vom Charts-Remix-Einheitsbrei, der sonst oft läuft. Und kein Club würde sich dafür besser eignen als die Pfingstweide. Als Host und Performer freue ich mich auf wilde

Nächte mit euch - spektakuläre Show inklusive. Am 30. November gehts endlich los… Mehr Infos zu BlackCat findest Du auch auf Facebook: www.facebook.com/blackcat-show

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OKTOBER

Sa.06.10.12, 22h - GAMEBOYS: Zombie Disco Squad

Fr.12.10.12, 22h - ESCARGOT: Subjkts

Dem Londoner Underground entschwunden und nun zu einem der vielleicht bekanntesten elektronischen Acts der Gegend gewachsen: Zombie Disco Squad! Etwas für die Ohren und für die Augen: Zombie Disco Squad schaut am 6. Oktober zur GameBoys in der Basler Kuppel vorbei...

Sie stehen für Bassmusik par excellence, sie kommen aus Freiburg und sie nennen sich Subjkts: Das DJ–Duo wird sich an der Oktober–Escargot an die Decks stellen und ein Set irgendwo zwischen schmachtenden Balladen à la Sepalcure und deutlichen Rave–Anleihen im Stile der Boddika & Joy O präsentieren.

Kuppel, Binningerstrasse 14, 4051 Basel ................................................... Do.11.10.12, 21.30h – NIKITAS BALKAN BOYS Für diese Party gibt es nur eine Bezeichnung: legendär! Wenn Nikita ihre Party veranstaltet, dann fliegen die Fetzen bei den Drags und dann bebt das Haus. Natürlich sind bei dieser Party nicht nur Gays aus dem Balkan willkommen, sondern von überall her! Als DJ wird in dieser Nacht Q-Bass an den Plattentellern stehen. T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich ................................................... Fr.12.10.12, 22h – CITYBOY Cityboy mag Zürich, Berlin und easy Jungs. Er ist ein Stadtkind und liegt lieber am Letten als im Solarium. Während andere bereits Joggen, tanzt er immer noch im Club. Am liebsten zu House, egal ob aus Chicago, Detroit oder Berlin. Hauptsache kein DJ Antoine Zeugs! Und ja, Cityboy ist schwul, auch wenn man es ihm eigentlich gar nicht anmerkt. Nun organisiert der Cityboy eine eigene Gay Party und zum Auflegen holt er sich Nici Faerber und Mik Maroo an die Plattenteller. Revier Club, Hohlstrasse 18, 8004 Zürich ...................................................

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Kuppel, Binningerstrasse 14, 4051 Basel ...................................................

welche die beiden Etagen des Loft Clubs in Beschlag nehmen werden und den Gästen kräftig einheizen. Loft, Haldenstrasse 21, 6006 Luzern ................................................... Sa.20.10.12, 23h - JACK Die pure Lebenslust, etwas Liebe und ganz viel Sexappeal bestimmen die Oktober-Jack, und das ist auch kein Wunder, schaut doch der New Yorker DJ, Produzent und RMXer Larry Tree vorbei.

Die Come Together – die 30+-Partyreihe in Zürich – feiert mit seiner Oktober-Ausgabe sein einjähriges Bestehen. Dazu gibt es erst einen Jubiläumsapéro in der Kulturbar, und gleich danach geht es mit der Birthdayparty mit den DJs Mary und Little Miss Swede weiter.

Damit geht nicht nur für die Veranstalter selber ein grosser Traum in Erfüllung. Der Erfinder des „Electro Clash“ verwandelt den Festsaal in einen elektronisch zirpenden Dampfkessel. Neben dem Headliner aus dem Big Apple werden zudem auch Angel O. und Zoer Gollin an den Reglern stehen und die „Love Sex & Madness Issue“ zu einem wahren Partyhighlight machen!

Marquee Club, Weinbergstrasse 68, 8006 Zürich ...................................................

Festsaal im Kaufleuten, Pelikanplatz, 8001 Zürich ...................................................

Sa.13.10.12, 23h - QUEER PLANET

Do.25.10.12, 20.30h – DÖRFLI ZNACHT MIT MAJA BRUNNER

Sa.13.10.12, 19h - COME TOGETHER

Miss Delicious, ihres Zeichens extravagante Drag–DJane aus Köln, ist die Headlinerin der Oktober–queerPlanet, natürlich wiederum im Singerhaus am Marktplatz im Herzen von Basel. An ihrer Seite wird auch qPResident Taylor Cruz aufspielen. Singerhaus, Marktplatz 34, 4051 Basel ................................................... Fr.19.10.12, 22h - FRIGAY NIGHT Der dritte Freitag im Monat steht in Luzern immer voll und ganz im Zeichen der Frigay Night: Diesmal heissen die Acts DJ Loyce und DJ C-Side,

Die wohl beliebteste Schlagersängerin ist am Donnerstag, 25. Oktober, ein letztes Mal im Zürcher T&M zu Gast, und dabei rührt sie mit der ganz grossen Kelle an – und das im wortwörtlichen Sinn. Maja Brunner schaut nämlich zum Dörfli Z’Nacht vorbei, serviert ein Potpourri ihrer grössten Hits und dazu gibts ein herzhaftes Abendessen, nämlich Gehacktes mit Hörnli. T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich ...................................................


kultur

>>> PARTY-TIPPS VON GAY.CH UNTERSTÜTZTE PARTIES by: Dominique

www.gay.ch/party

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>>> PARTY-TIPPS OKTOBER

NOVEMBER

Fr.26.10.12, 22h – GENTLEBOYZ The most gentle gay nights in the capital feiert seine dritte Ausgabe – und das mit einem sehr internationalen Lineup: Aus Deutschland reist Enrico Antonio Visser nach Bern, aus Brasilien kommt She-DJ Yasmeen de Souza und aus Italien steht Mirco Caruso im Einsatz. Als Local Hero steht zudem Local Hero Luc Le Grand am DJPult. Du Théâtre, Hotelgasse 10, 3011 Bern ................................................... Sa.27.10.12, 22.30h - UNITED reversed Housefashion und die ehemalige menergy-Crew tun sich wieder für die United zusammen. In dieser Nacht ist alles umgekehrt: Das Privée wird zum Hauptfloor, und der Tunnel wird zum Nebenfloor! Damit ist Partyfeeling pur garantiert und gleichzeitig wird, als Good News, auch der Eintritt auf 16CHF gesenkt. Soundtechnisch heisst es Charts, Electro und Club Tunes auf dem Main-Floor, und Minimal, Deep-House auf dem Bar-Floor. Tunnel Club, Inseliquai 12c, 6005 Luzern ...................................................

Sa.03.11.12, 22h - angels BLACK PARTY

Marquee Club, Weinbergstrasse 68, 8006 Zürich ................................................... Sa.10.11.12, 23h - QUEER PLANET

Apocalypse heisst es diesmal, wenn die schwarze Menge wieder ins Volkshaus pilgert um den angels zu huldigen: Als internationaler Headliner schaut diesmal DJ Pagano vorbei, welcher unter anderem schon im Privilege und im Space auf Ibiza oder am Circuit Festival in Barcelona aufgelegt hat. Unterstützung erhält er dabei von ajazz, Zör Gollin, Vasco, sowie von DJ RW aus Amsterdam. Anschliessend geht es übrigens mit der Afterhour gleich auf der anderen Strassenseite in der Kanzlei weiter.

Im Herzen von Basel, direkt vis-à-vis vom Roothuus am Marktplatz, liegt das Singerhaus und dies ist auch die Heimat der queerPlanet, der premium house party for the gay community, welche sich die spektakuläre Location einmal im Monat unter den Nagel reisst, so auch am 10. November. Neben Resident DJ Taylor Cruz, wird auch diesmal wieder ein Gast-DJ an den Decks stehen.

Volkshaus, Helvetiaplatz, 8004 Zürich ...................................................

Fr.16.11.12 , 22h - ESCARGOT: Liebkind

Fr.09.11.12, 23h – (Mis)BEHAVE at BÜXE Normalerweise bringt man Behave mit dem Donnerstag in Verbindung. Zur Jubiläumsfeier anlässlich des zweiten Geburtstages kehrt das Label zurück in Frieda’s Büxe, wo behave vor zwei Jahren entstanden ist. Um auch ordentlich und kräftig zu feiern, findet der Geburtstag an einem Freitag statt, so dass zumindest die meisten am nächsten Tag ausschlafen können. Schliesslich ist der Kult Club beim Albisriederplatz berühmt für seine langen und ausschweifenden Partys. Frieda‘s Büxe, Friedaustrasse 23, 8003 Zürich ................................................... Sa.10.11.12, 21h – COME TOGETHER Disco Beats, House, Electro und Slow, das sind die musikalischen Stichworte für die Nacht der 30+-Partyreihe Come Together – dafür verantwortlich ist diesmal DJ Matteo.

Singerhaus, Marktplatz 34, 4051 Basel ...................................................

Liebkind heisst der Headliner der November-Escargot in der Kuppel in Basel, jenem DeepHouse-Projekt von den Machern der GameBoys, der Giardino unplugged und der Klassikkuppel. Daneben werden zudem auch Suddenly Neighbours und Mickey Morris auflegen. Dunkler, härter und länger als alle anderen Kuppel Events, das ist die Escargot. Kuppel, Binningerstrasse 14, 4051 Basel ................................................... Fr.16.11.12 , 22h - FRIGAY NIGHT Marco und Christoph stehen hinter dem Luzerner Label Frigay Night: Am 16. November feiert die Partyreihe die erste von zwei Parties in diesem Monat. Wie immer kannst Du unter gay.ch/party auch diesmal wieder eine Übernachtung für zwei Personen im Hotel Rothaus gewinnen, natürlich inkl. VIPEintritte. Loft, Haldenstrasse 21, 6006 Luzern ...................................................

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– letzt jet en zt n 10 o c h 0 Ta 94 ge i Par m T tys &M –

Die

JAHRE T&M

LET’S CELEBRATE 25 YEARS! Donnerstag, 22. November, ab 20 Uhr

#94: HAPPY BIRTHDAY T&M

FREIER EINTRITT

Show ab 21 Uhr mit Cazal (Hamburg) als Dame Edna, Tamara und vielen weiteren Gratulanten – knackige Boys aus Paris, Berlin und Barcelona – riesige Geburtstagstorte – Schlagerstunde von 22 bis 23 Uhr – Tech-House Floor im AAAH! – Free Welcome Drink und Tapas – Aufnahmen für T&M Kinofilm* - DJ’s Q-Base (T&M), Tomy Schallenberger (T&M), Mad House (AAAH!)

Freitag, 23. November, ab 22 Uhr

#93: THE DAY AFTER Katerparty mit DJs Marc S. (T&M) und La Luna (AAAH!) – Bloody Marys und Rückenmassage von Tamara… Samstag, 24. November, ab 22 Uhr

#92: MIT 25 JAHREN... Clubhits mit DJ Q-Base (T&M) – Balearic Gay Vibe mit José Parra (AAAH!)

T&M / Club AAAH! und Pigalle Bar sind bis Ende Februar 2013 jeden Tag geöffnet!

Marktgasse 14 - 8001 Zürich - www.tundm.ch *Achtung: bei dieser Veranstaltung werden Aufnahmen für einen Kinofilm gemacht. MIT DEM ERWERB DES EINTRITTES (oder eines Gratiseintrittes mittels Memberkarte) erlauben Gäste der Filmgesellschaft, das aufgenommene Filmmaterial zu verwenden.

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>>> PARTY-TIPPS NOVEMBER Fr.16.11.12 , 22h : COUNTDOWN @ T&M Am 16. November sind es noch genau 100 Tage bis das T&M seine Türen an der Marktgasse schliesst. An diesem Abend wird somit der Countdown für die letzten 100 Partys eingeläutet. Zugleich ist dies auch der Auftakt zur Aktion „Alles muss raus!“. Mit dieser Aktion ermöglicht das T&M seinen Gästen ein Souvenir aus dem Club mit nach Hause zu nehmen. Hierzu gibt es mit jedem Eintritt ins T&M eine Marke die nach der Schliessung des Clubs in einen Gegenstand eingetauscht werden kann, der im neuen Club nicht mehr gebraucht wird. T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich ................................................... Do.22.-Sa.24.11.12: 25 JAHRE T&M Das T&M wird 25 Jahre und feiert seinen definitiv letzten Geburtstag an der Marktgasse. So etwas will natürlich ein ganzes langes Wochenende gefeiert werden. Mit dem Besuch von Cazal als Dame Edna aus Hamburg ist der Donnerstag auch gleich einer der Höhepunkte der Feierei. Dies lässt sich Hausdame Tamara

nicht entgehen und bringt auch gleich jede Menge knackiger Boys aus Paris, Berlin und Barcelona mit. Nebst freiem Eintritt, einem Welcome Drink und Tapas erwartet die Besucher eine übergrosse Geburtstagstorte. Gefeiert wird dann zu Schlager und Clubcharts im T&M sowie zu House im AAAH! T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich ................................................... Sa.24.11.12, 23h : AVIATOR – London Layover Im September war Aviator in Tokyo zu Gast, und diesmal macht sich die Crew auf um die britische Hauptstadt zu erobern: Aviator bringt Dir den berühmtberüchtigten Londoner Groove nach Zürich in den Papiersaal – Bekannte DJs, Gogo Boys und Girls, sowie Entertainment vom Feinsten sind natürlich auch diesmal wieder inklusive! Papiersaal, Kalanderplatz 1, 8045 Zürich ...................................................

Fr.30.11.12, 22h: FRIGAY NIGHT - SPECIAL Immer wenn es einen fünften Freitag in einem Monat gibt, dann ist die Frigay Night zur Stelle um diese Gelegenheit für eine Special Party zu nutzen. Als DJ wird auch diesmal wieder C-Side im Einsatz stehen, und er wird Verstärkung von einem Special Guest erhalten. Loft, Haldenstrasse 21, 6006 Luzern ................................................... Fr.30.11.12, 22h : KIKI - Opening Die Scissor Sisters haben es vorgemacht, und dieses Feeling, welches der inoffizielle und der offizielle Clip zu „Let’s Have A Kiki“ verbreitet, soll auch für diese Partyreihe mit Host BlackCat stehen. Als Heimat hat sich das Label die Pfingstweide in Zürich West ausgesucht, und dort lockt der Underground mit aktuellem House und TechHouse. Pfingstweide, Pfingstweidstrasse 12, 8005 Zürich ...................................................

DEZEMBER Sa.01.12.12, 22h: TRIBUTE TO LIFE

Sa.01.12.12, 22h: EIN ABEND ZUM WELTAIDSTAG

Dita von Teese, Peaches, Marc Almond, Sister Bliss, I Quattro um nur ein paar der klingenden Namen zu nennen, welche in diesem Jahr Tribute2Life in Zürich beehren werden. Dazu gibt’s Fashionshows von G-Star, Nicolas Aerni und Anja Sun Suko. Der Charity-Event steht wieder unter dem Patronat der Aids Hilfe Schweiz.

Georgette Dee & Terry Truck sind zu Gast: „Ein Abend zum Weltaidstag“. Eine würdige Premiere der Benefiz-Veranstaltung zugunsten der Aids-Hilfe beider Basel. Der Abend beginnt um 19 Uhr mit einem Apéro und einer BenefizSuppe. Im Anschluss an Georgette Dee lädt DJ Angelo zur Afterparty mit 80er-Jahre Musik im Foyer.

X-tra, Limmatstrasse 118, 8005 Zürich ...................................................

Schauspielhaus Basel, Elisabethenstrasse 16, 4051 Basel ...................................................

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SPITZE BOYS

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kultur

IMMER AUF DEN GLEICHEN SEITEN IM INTERNET? WIR HABEN TIPPS DAGEGEN. ENTDECKE NEUE SEITEN Collage & Interview: Luis

Menschen sind Gewohnheitstiere, so wohl auch beim Surfen. Schnell ist man auf Facebook und vergisst die Zeit oder liest die News immer auf den gleichen Portalen. Wir haben uns auf die Suche nach Alternativen gemacht. WEBRADIO Fans der 80er-Jahre kommen hier auf ihre Kosten, und zwar nicht mit den gewohnten, bekannten Hits, sondern mit viel mehr Abwechslung: www.fresh80s.de Ein bisschen Chillout-Sound mit etwas Easy-Listening vermischt gefällig? Versuche es mal mit: www.lounge-radio.com KULTUR Ein wunderbarer internationaler Mix aus Mode, Musik, Fashion, Art und Kultur: Eine Page, die immer wieder upgedated wird: www.dazeddigital.com Die Seite von Neon lädt zum Verweilen ein: Fotos, Videos, Texte und ein eigenes Radio. Interessant auch, weil viele Leser etwas zum Content beitragen. Schon fast eine eigene Community für sich: www.neon.de

Spiele ohne Ende? Gibt es hier: www.oyunlar1.com Übrigens oben rechts auf Deutsch umstellen. Die Seite ist nämlich auf Türkisch. Ein Spiel der besonderen Art ist „Take a Walk“. Direkter Link: http://www.oyunlar1.com/online.php?flash=6698 LACHEN Die besten Geschichten schreibt das Leben und natürlich auch die Social-Sites, vor allem, wenn was schief geht. Facebook-Einträge & Co lassen grüssen: www.socialfail.de Zwei Gruppen auf Facebook solltet ihr euch mal reinziehen: 1.) Wo war ich eigentlich in der Nacht von Freitag auf Montag?: www.facebook.com/wowarich 2.) Hör auf damit, wir müssen jetzt seriös wirken!: http://www.facebook.com/serioes KOCHEN Kochbegeisterte, die auf der Suche nach einer Seite mit einer Grosszahl an Rezepten sind, besuchen: www.kochrezepte.de

SPIELEN Schaut der Chef grad nicht? Dieses Spiel macht bestimmt keinen Krach und fordert sogar dein Hirn heraus. Galgenmännchen spielen: http://de.bab.la/hangman.php

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Drei musikalische Juwelen

DIANA KRALL

TORI AMOS

“Glad Rag Doll“

“Gold Dust“

Mit Produzent T Bone Burnett und Musikern wie Marc Ribot (Tom Waits), Keefus Green (Red Hot Chili Peppers) und Dennis Crouch (Johnny Cash) entdeckt Diana Krall unkonventionelle Songperlen der 20er und 30er Jahre wieder, cool und überraschend emotional zugleich.

Tori Amos feiert 20 Jahre diskografische Karriere und präsentiert eine persönliche Auswahl von ihren besten Songs – neu aufgenommen mit Orchester. So neu und doch so vertraut durch die unverwechselbare Stimme von Tori Amos.

CECILIA BARTOLI “Mission“

Mission + Himmlische Juwelen: Das neue Bartoli Album + der neue Roman von Donna Leon in einer Limited Deluxe Edition. Zwei Weltstars - Eine Mission: Cecilia Bartoli und Donna Leon entdecken gemeinsam ein vergessenes Barock-Genie. Begeistert von derselben historischen Figur: Die Geschichte und Musik vom faszinierenden Komponisten Agostino Steffani, früher berühmt und heute vergessen. Auch erhältlich als CD Deluxe-Version

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PARFUM-NEUHEITEN

Der letzte Schliff vor dem Ausgang

v e r n i s s a g e Text: Luis

Aktuelle Beauty-Fashion-Tipps findest du online auf unserer Extra-Page www.gayl.ch

LE MALE GLADIATOR

Liebhaber des Kult-Parfums Le Male von Jean Paul Gaultier aufgepasst: Limitiert auf eine begrenzte Stückzahl gibt es den markanten Duft jetzt in einer Collectors Edition. Der Duft-Klassiker des französischen Modeschöpfers wurde schon häufig in limitierten Versionen herausgebracht. Dabei spielt der Designer jeweils mit der signifikanten Form des Männertorsos. Diesmal legt der Duft sein typisches Matrosengewand ab und tauscht es gegen eine Gladiatoren-Rüstung. Inspiriert vom antiken Rom ist die Botschaft klar: Der Träger des Duftes präsentiert sich kämpferisch und selbstbewusst. Der Duft selbst ist dabei charakterisiert durch Noten von erfrischender Minze und Lavendel. Gleichzeitig aber bleibt Le Male sinnlich und maskulin mit Vanille, Tonkabohne und Ambranoten. Ab sofort im Handel erhältlich. ......................................................................................

KOKORICO BY NIGHT

JOOP! WILD

Joop stellt Joop! Homme Wild vor, eine Variante des 1989 herausgebrachten Kult-Dufts Joop! Homme Wild - ein orientalisches Eau de Toilette, nicht nur für „Bad Boys“. Der Duft ist offensiv, kontrastreich und verführerisch. Joop! Homme Wild wurde für den jungen, wilden Verführer kreiert, der eigentlich in jedem Mann steckt. Der neue Herrenduft wird in der Kopfnote von prickelndem Rosa Pfeffer eröffnet. Im Herzen erkennt man Rum, der nur sehr selten in der Parfumkunst eingesetzt wird. Durch die Note aus Rum bekommt das Parfum eine dunkle, leuchtende Qualität, die seinen starken, rebellischen Charakter perfekt zum Ausdruck bringt. Maskuline Tabaknoten in der Basis verleihen dem Eau de Toilette Homme Wild samtige Weichheit. Für die, die von der neuen Joop!-Kreation nicht genug kriegen können, gibt es neben dem 75ml- und 125mlFlakon auch ein After Shave, einen Shower Gel und einen Deo-Stick dazu. Ab sofort im Handel erhältlich. ......................................................................................

Der 2011 erschienene Duft von Jean Paul Gaultier – Kokorico beeindruckte mit seinem abgefahrenen Flakon. Zu sehen war ein breites Profil eines Männerkopfes, bestückt mit Federn. Im Allgemeinen hat sich der Look des Flakons nicht massgeblich verändert: Das Profil ist geblieben, doch erscheint es nun in einer Mischung aus Hellrot und Schwarz. Jean Paul Gaultier Kokorico by Night ist frischer und wilder. Die Mischung der Düfte sprechen für sich: Kopfnote ist Bergamotte, Herznote sind Kakaobohne und Rhabarber, und zum Abschluss die Basisnote: Tonkabohne. Auch die unverändert glamouröse Can mit umgekehrtem Farbspiel bleibt dem Gaultier-Stil mit ihrer Mischung aus Konservenbüchse und Filmdose treu. Den Duft gibt es als Eau de Toilette, in drei Flakongrössen: 100ml, 50ml sowie in der limitierten 30ml-Version. Ab sofort im Handel erhältlich. ......................................................................................

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NO DOUBT „PUSH & SHOVE“

Mit ihrer Vorab-Single „Settle Down“ lieferten sie ihren Fans bereits eine einschlägige Hörprobe. Nun ist es soweit: No Doubt veröffentlichen ihr brandneues Album! Auch als „Limited Super Deluxe Edition“ erhältlich. OUT NOW!

„Hereinspaziert!“ ruft Zirkusdirektor Sway und präsentiert euch mit Freude und nicht ohne Stolz sein brandneues Album „Soul Circus“. AB 19. OKTOBER ERHÄLTLICH

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www.marcsway.com / www.sonymusic.ch


V

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APÉRO 2 SÄNGER 1 FRAGE

Passend zum Thema unserer Zeitschrift wollten wir wissen, welche peinlichen Situationen diese beiden Musiker schon hatten, weil sie zu tief ins Glas geschaut haben...

Interview: Luis

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MR. DA-NOS

Blau - so, wie der Titel deines neuen Albums „Blue“ - steht ja unter anderem auch dafür, wenn man zu tief ins Glas geschaut hat. Gibt es eine Situation, die dir blau passiert ist, für die du dich heute noch schämst? Ja, zum Glück war dieser Vorfall in den Ferien, im Sommer 1997, als ich mal so „blau“ aus einer Discothek kam und das Polizeiauto mit einem Taxi verwechselte. Die spanische Polizei fand dies gar nicht lustig und behielt mich über Nacht in einer Ausnüchterungszelle. ......................................................

SEVEN

Was ist dir mal im „hazy“ Zustand passiert? Da war ich in einem sehr HazyZustand (lacht)… Damals wohnte ich in einer Wohnung, in einem Wohnblock, und da habe ich es tatsächlich um drei Uhr morgens geschafft, vor der falschen Türe zu stehen. Während ich versuchte, natürlich vergebens, die Türe aufzumachen, ging sie plötzlich auf und da stand eine alte Frau im Pyjama vor mir, die mich dann anschrie, was ich da eigentlich mache. Bis sie natürlich gemerkt hat, dass ich betrunken war. Ich war also ein Stockwerk weiter unten… Ja, das passiert, wenn man jung ist. Zum Glück ist es schon eine Weile her, weil die Sache mir dann doch sehr peinlich war. .....................................................

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The pictures represents the original surounding at Paragonya

HÄPPCHEN

DER GANZ NORMALE WAHNSINN vernissage

Collagen + Text: Luis

WESHALB SPAM SPAM HEISST

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Spam ist ursprünglich eine Marke für Frühstücksfleisch: SPiced hAM. Der schräge Filmemacher Monthy Python hat mit einem TV-Sketch wohl den letzten Kick für die Verbreitung vom Begriff Spam gegeben. Der Sketch wurde in den 70er Jahren in der englischen Comedy-Serie „Monty Python’s Flying Circus“ ausgestrahlt. In einem kleinen Restaurant besteht die Speisekarte fast ausschliesslich aus Gerichten mit Spam. Jede Erwähnung des Wortes führt erschwerend dazu, dass eine Gruppe Wikinger lauthals ein Lied anstimmt, dessen Text auch nur aus dem Wort Spam besteht und so jede normale Kommunikation unmöglich macht. Weshalb Python überhaupt einen solchen Klamauk aus dem Frühstücksfleisch gemacht hat, könnte an der Omnipräsenz während dem Zweiten Weltkrieg liegen: Spam war während der Rationierung im Krieg eines der wenigen Nahrungsmittel, welches in Grossbritannien praktisch überall und unbeschränkt erhältlich war. In den Zusammenhang mit Werbung wurde das Phänomen Spam zum ersten Mal im Usenet gebracht - einem weltweiten, elektronischen Netzwerk, das einen eigenen selbstständigen Zweig neben dem World Wide Web darstellt. Dort bezeichnet man damit mehrfach wiederholte Artikel in den Newsgroups, die substanziell gleich sind oder für dieselbe Dienstleistung werben.


Auf Mutter Erde passieren die ungewöhnlichsten Sachen. Drei davon als Amuse Bouche unserer Hazy-Ausgabe: Fleisch als Spam, Gel mit tödlichen Folgen und eine Dame der schrägen Art.

BENGAY: ZWECKENTFREMDET

JAN TERRI: HART AN DER GRENZE

Auch wenn der Name „Bengay“ nach einem Artikel für Schwule klingt, so ist das hier nicht der Fall. Hier handelt es sich um eine Salbe, die schon jahrzehntelang millionenfach in den USA zur Behandlung von Rücken-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Zerrungen und Arthritis verwendet wird. Da aber die Marke das Wort „Gay“ drin hat, wird dieses Produkt deshalb auch von einigen Männern (etwa bei sadomasochistischen Spielen) nicht etwa zur Schmerzlinderung, sondern zur schmerzvollen Luststeigerung verwendet. Manche Männer lassen es sich etwa auf die Hoden auftragen und dies ergibt dann ein Brennen und ein Spanngefühl der besonders fiesen Art.

Wenn man mit Miss Piggie verglichen und das eigene Video als das schlechteste aller Zeiten bezeichnet wird, ist das nicht gerade schmeichelhaft, kann aber trotzdem zu unerwartetem Ruhm verhelfen. Jan Terri (53) wollte seit langem mit ihrer Musik bekannt werden. Ab Ende der 80er arbeitete sie als Limousinen-Fahrerin und produzierte nebenbei Musik und passende Video-Clips dazu, welche sie ihren Gästen verschenkte. Fast zehn Jahre später gelangte eines dieser Videos in die Hände von Marylin Manson, der von der schrägen Dame so angetan war, dass er sie bat, mit ihm bei der Eröffnung einer seiner Konzerte auf der Bühne zu stehen. Ausserdem überraschte Manson seine damalige Freundin mit einem Ständchen von Jan Terri als Geburtstagsgeschenk.

Es geht aber noch schlimmer! Im April 2007 ist jemand im Zusammenhang mit diesem Produkt gestorben: Eine 17-jährige amerikanische Leichtathletin ist nach Angaben eines New Yorker Gerichtsmediziners am übermässigen Gebrauch der entzündungshemmenden Muskelcreme gestorben. Der Körper der Querfeldeinläuferin Arielle Newman habe zu grosse Mengen des Entzündungshemmers Methylsalicylat absorbiert, teilte eine Sprecherin der Behörde mit. Der Teenager habe im Zusammenhang mit ihrem Sport angebotene Medikamente exzessiv angewendet, sagte sie weiter. So habe sie nicht nur bei Wettkämpfen Muskelcreme auf ihre Beine aufgetragen, sondern auch noch entzündungshemmende Pflaster und ein drittes Produkt mit eben diesem Wirkstoff benutzt. Der Hersteller der Creme Bengay, Johnson & Johnson, bekundete Mitgefühl für die Familie von Arielle Newman. Eine Sprecherin mahnte die Verbraucher zugleich, Warnhinweise auf dem Beipackzettel durchzulesen und zu befolgen, „um eine sichere und angemessene Anwendung zu gewährleisten“.

Im Jahre 2006 schliesslich gelangte ihr Video „Losing You“ auf YouTube und avancierte zu einem „Hit“, der inzwischen über 2.5 Millionen mal angeschaut wurde. Der Hunger nach Jan Terri war aber längst nicht gestillt, so dass nicht nur Parodien gemacht wurden, es tauchten auch immer mehr Videos von ihr auf: „Journey to Mars“ zum Beispiel zeigt die Dame als Astronautin und in „Get Down Goblin“ produzierte sie ein „spooky“ Musikvideo. Beflügelt von ihrer Aufmerksamkeit nahm sie schliesslich vor einem Jahr mit „Excuse My Christmas“ einen weihnachtlichen „Comeback“-Song auf, gewohnt mit einem schrägen Clip dazu. Und ans aufhören denkt sie noch lange nicht: Sie steht immer wieder auf der Bühne, zuletzt in diesem Sommer in einer US-TVMorgen-Show von Channel 9. Hart an der Grenze, aber konsequent hartnäckig!

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STREET ART

KUNST IN DER GRAUZONE Text: Luis / Fotos: Luis (ausser Vermibus-Profil)

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Es gibt grosse Künstler, wie Vermibus, es gibt aber überall auch grosse und kleine „Kunstspuren“. Die einen bleiben etwas länger, die anderen verschwinden im Nu.

VERMIBUS: ENTFÜHREN, VERÄNDERN, ZURÜCKBRINGEN Zuerst eine Schätzfrage: Wer könnte die Dame links im Bild sein? Und wie sieht die überhaupt aus? Auch wenn es nicht danach aussehen mag, sie ist eines der berühmtesten Models der Welt und sie sieht so aus, weil Vermibus das so wollte. Wie bei allen, die Street Art betreiben, bleiben sie anoynym - ausser, sie werden erwischt. Von Vermibus weiss man lediglich, dass er Jahrgang 1987 hat und in Berlin wohnt. Um an die Bilder von seiner Street Art-Kunst zu kommen, sind wir über eine Galerie in Berlin gegangen. Was an Vermibus so besonders ist, ist nicht unbedingt die Tatsache, dass er meist Modeplakate übermalt, sondern, seine Vorgehensweise dürfte ziemlich einmalig sein: Er geht in der Nacht los und entfernt zuerst die Plakate. Dabei muss er mit Werkzeugen hantieren, denn seine Stücke der Begierde sind meistens beleuchtet und hinter einem Glas. Inzwischen dürfte er aber schon gute Übung darin haben, denn seine „Sammlung“ ist bereits recht gross. Hat er die Plakate aus der Fassung raus, nimmt er sie zu seinem Studio mit und macht sich dann daran, sie mit Farbe und Lösungsmittel zu verändern. Sobald er damit zufrieden ist, fährt er mit dem Fahrrad wieder zurück, an den Ort der Entführung und montiert sie wieder. Während manche hinter dieser Art von Kunst, die Vermibus betreibt, keinen Sinn sehen, so sieht es der Künstler selber anders: Er findet, dass Models für Marken und Werbung ihre Personalisierung abgeben. Dies bringt er mit der Manipulation der Plakate so auf seine Weise zum Ausdruck. Zugleich ist er der Meinung, dass er ihnen wiederum eine individuelle Aura zurückgibt. Sein „Lieblingsmodel“ dabei ist, die Dame hier links im Bild: Kate Moss. Sie sei für ihn die perfekte Zielscheibe...

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STREET ART Street Art ist deshalb „hazy“, weil sich die Künstler in einer Grauzone bewegen: Zum Teil wird ihre Kunst toleriert, jedoch ist dies in den meisten Ländern, so wie auch in der Schweiz, verboten und kann bis zu Haftstrafen führen. Doch die Künstler sind sich bewusst, dass ihre Arbeit als Sachbeschädigung gewertet und juristisch verfolgt werden kann. Die Street Art-Akteure sind sich aber auch bewusst, dass ihre Werke vergänglich sind: Sie müssen jederzeit damit rechnen, dass ihr Erschaffenes wieder zerstört wird. Street Art ist eine Untergruppe vom generellen Begriff Graffiti – der Ursprung von Graffiti stammt von Ende der 60er, anfangs der 70er - und gilt als Weiterentwicklung von den ursprünglichen Graffitis. Es sind massive, illegale, künstlerische Eingriffe in bisher nicht da gewesenem Umfang in den öffentlichen Raum. Die Motivation liegt für viele im Spass an der Sache und der Möglichkeit, das eigene Umfeld auf anarchistische und/ oder kreative Weise visuell mitzugestalten. Es ist aber auch eine Gegenbewegung gegenüber den gängigen Werbeformen in der Öffentlichkeit. Die zentralen Kritikpunkte sind unter anderem: Die Übermächtigkeit der Werbung, der man nicht entgehen kann und die Nötigung zur Aufmerksamkeit. Ironischerweise haben kommerzielle Unternehmen längst Street Art als Werbemittel entdeckt. Ein Beispiel dazu haben wir in Prag während der EM gefunden, wo die Site Sport.cz mit einer Steet Art-Aktion in der U-Bahn – wo die Resultate der Spiele fortlaufend in Zeichnungen reingeschrieben wurden – auf sich aufmerksam machte. Entlüftungsschacht wird zum Kopf einer Graffiti-Figur / Lissabon

Vielleicht hast du auch schon mal Street Art gemacht, ohne dass es dir bewusst war: Zum Beispiel, wenn du auf einem Plakat einer Frau einen Schnauz aufgemalt hast. Wenn du dir solche Veränderungen an Gesichtern von Plakaten zum Hobby machen würdest und diese mit einem Synonym signierst – etwa „Mr. X.“ – dann würdest du bereits als Street Art-Akteur gelten.

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Ein Affe macht die Stadt unsicher / Thun

Liebesschlösser, z.B. an Brücken - wie hier im Bild, in Prag - kann man als globales Street Art-Phäonomen bezeichnen, aus dem Grund, da jeder mitmachen kann. Die Schlösser werden von Verliebten aus allen Herren Ländern angebracht, als Symbol für ihre ewige Treue zueinander. Der dazugehörige Schlüssel wird in den Fluss geworfen. Zum grössten Teil sieht man auf den Schlössern auch die beiden Namen der Verliebten, sowie ein Datum eingraviert. Der Trend begann vermutlich in Italien, in Rom und Florenz. Dank des Bestseller-Romans „Drei Meter über dem Himmel“ von Federico Moccia wurde der Brauch dann auch im Rest der Welt populär. In Rom ist das Befestigen der gravierten Liebesbekundungen an öffentlichen Orten seit drei Jahren verboten. Unter der Last der vielen Liebesschlösser war eine Laterne umgeknickt.

Von wegen Kehrrichteimer: Ich bin auch ein Barbapapa / Lissabon

Psst@Paris / Foto: Dominique

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VON LEICHEN IM KELLER

GEHEIMNISSE AUS DEM FREUNDESKREIS Foto: Luis / Text: TNT

finissage

Nachdem ich bei Freunden nachgefragt habe, war ich dann doch erstaunt, was die alles für Leichen im Keller haben. Gewisse Sachen muss ich sogar mit weniger Details erzählen, damit die „Sünder“ nicht auffliegen. Bei Tante Tratsch im Beichtstuhl. Als Gitter dient: „*Name der Redaktion bekannt.“ Bruno* hat eine Geburtstagseinladung vom Ex seines Freundes weggeworfen, weil er nicht wollte, dass sein Freund hingeht, schlicht und einfach aus Eifersucht. Carla* und Lola* hatten als Teenie ein sehr unschönes Hobby: Sie sind ab und zu auf Klau-Tour gegangen und liessen dabei vor allem Klamotten mitlaufen. Einmal sogar im grossen Stil: Ein ganzer Kerrichtsack voll bis oben hin... Günter* hat mal eine Frauenbüste aus einem Garten geklaut. Als er ein paar Monate später beim Zügeln war, hat er sie dann wieder in diesen Garten zurückgebracht, weil er das Ding in der neuen Wohnung nicht mehr gebrauchen konnte. Zu gerne hätte er die erstaunten Gesichter gesehen... Hugo* hat seiner Nachbarin aus Rache etwas kaputt gemacht. Als sie vor der Türe stand und fragte ob er das war, sagte er natürlich „Nein“. Sein Herz habe wie wild gepocht, aber er konnte sie überzeugen, dass er damit nichts zu tun hat. Das wäre nicht nur peinlich, sondern auch noch sehr teuer geworden. Hanspeter* erzählte mir, dass er in eine komplizierte Angelegenheit verwickelt war, und dass er sich vor einiger Zeit an einem Drogenlager vergriffen hat, das zwischenzeitlich herrenlos gewesen war.. Mehr darf ich nicht schreiben.

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Walter* vergass nach einer wilden Party vor dem Abflug ein Koks-Päckchen aus seinem Portmonnaie rauszunehmen. Als er aus dem Ankunftsflughafen laufen wollte, wurde er dann von einem „netten“ Hund und zwei Polizisten abgeführt.

Die Maria* hingegen war sehr kreativ: Sie wollte wissen, ob Viagra bei einer Frau etwas auslöst. Ja, das tut es: Frau bekommt davon eine heisse Birne und etwas Kopfweh. Steif oder geil wird sie davon aber nicht. Erschrocken bin ich dann über all die Jungs und Mädels, die mir erzählt haben, dass sie mit jemand anderem ins Bett gehüpft sind, ohne ihrem Partner was davon zu erzählen, obwohl sie sich gemeinsam für eine monogame Beziehung ausgesprochen haben! Klaus* hat da eine besondere Situation erlebt: In einem Massenlager haben er und sein besoffener Hetero-Kollege unter der Decke gew***, obwohl die Freundin seines Kollegen gleichen daneben am schlafen war. Wenn wir schon beim Thema sind: Der Xavier* wollte wissen, ob sein Freund ein Chat-Date hinter seinem Rücken abmachen würde. Also eröffnet Xavier* ein Profil mit einem Fake-Foto und bezirzte damit seinen Freund. Und siehe da: Er hatte Erfolg und sein Freund dürfte das Nichterscheinen des angeblichen Chatpartners erstaunt haben. Serban* bekam eines Tages Besuch von der Polizei, die bei ihm eine Hausdurchsuchung gemacht hat. Jemand wollte ihn auf einem öffentlich zugänglichen Foto erkannt haben und diese Person behauptete, dass er von Serban* beklaut wurde. Zum Glück ist Serban* unschuldig, doch ob die Akte wirklich geschlossen wurde, das weiss er nicht, jedoch hat er seit Jahren nichts mehr von der Polizei gehört. Bis heute aber ist er schockiert, dass so etwas passieren kann. ................................................................ Nur eine dieser Storys ist frei erfunden. Welche? Rate mit und maile mir: info@gay.ch mit dem Betreff: Tante Tratsch


NELLY FURTADO

THE SPIRIT INDESTRUCTIBLE

Ein erfrischender, musikalischer Mix: Nelly Furtado liefert mit „The Spirit Indestructible“ ihr fünftes, hochgelobtes Album. OUT NOW!

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Emotionale Spitzen, ausgedehnte Komik und eine ausserordentliche Besetzung – der beste Film von Ferzan Ozpetek!

LIVE RUND UM DIE UHR:

AB 18. OKTOBER IM KINO 72

www.pathefilms.ch

/pathefilmsag


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