Himmel und Hoelle

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G A Y . C H Die Themenzeitschrift von www.gay.ch Dezember 2016 / Januar 2017

NR.81

Interview: Dj Bobby Bella

Interview: Hugh Grant

Interview mit Erkan: Sein (Gay)Leben im Iran Interview mit Andrei: Rumänien, ein gespaltenes Land

KULTUR / PARTYS / FILM THEMA

HIMMEL & HÖLLE Kunst: Rettet das Elisarion Kanada: Good News London: Gute Aussichten

Egomania und die Social Medias Tante Tratsch: Todesfalle Selfie1


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12. JANUAR IM KINO

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INHALTSVERZEICHNIS AUSGABE NUMMER 81 / DEZEMBER 16 - JANUAR 17 HIMMEL 4/5 7 8/9 11 12/13 15 17 18/19 21 23 & 25

International: News aus der Community Kunst: Rettet das Elisarion Kanada: Himmlische Entwicklung für die LGBTI-Community London: Gute Aussichten Musik / Interview: DJ Bobby Bella Kultur: Bühne frei für… Film / Interview: Hugh Grant Kino-Tipps: Demnächst in deinem Kino Get sexy: Shopping! Agenda: Gay-Partys

HÖLLE 26/27 28-31 32/33 34

Interview mit Erkan: Sein (Gay)Leben im Iran Interview mit Andrei: Rumänien, ein gespaltenes Land Egomania und die Social Medias: The Power of „Love“ Tante Tratsch: Todesfalle Selfie

20 JAHRE www.gay.ch B‘day Posing mit Daniel Radcliffe, Patrice, Sarah Connor und Lovebugs

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SANDRINE

KIBERLAIN

INTERNATIONAL:

K ACEy

Mottet Klein CoRENtIN

Fila

STUDIE: Kinder in Regenbogenfamilien sind glücklich Während zehn Jahren hat eine Psychologin der University of Kentucky 100 Kinder beobachtet, welche als Babys adoptiert wurden – ihr Fazit: Es gibt keinen Unterschied ob die Kinder bei heterosexuellen oder bei gleichgeschlechtlichen Eltern aufgewachsen sind. Die sexuelle Ausrichtung habe keinen Einfluss auf das Wohl und die Entwicklung der Kinder, und zwar weder im Kindergarten- noch im Primarschulalter.

Wettbewerb

EIN fIlm voN

ANDRÉ TÉCHINÉ êêêêê

« Eine vibrierende  Liebesgeschichte zweier  Siebzehnjähriger. » FILM BULLETIN

Demnächst im Kino 4

Die sexuelle Neigung habe keinen Einfluss darauf, wie sich der Nachwuchs entwickelt, heisst es in der Studie der Psychologin Rachel H. Farr. Was hingegen sehr wohl Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Kinder habe, sei in erster Linie der Belastungsgrad der Eltern. Demnach wachsen Kinder in Regenbogenfamilien genauso gesund, wohlbehütet und glücklich auf, wie jene Kinder bei verschiedengeschlechtlichen Eltern. Rachel H. Farr untersuchte im Namen der Universität von Kentucky während einem Jahrzehnt rund hundert Kinder in den USA, welche als Baby von ihren Eltern adoptiert wurden, und zwar in heterosexuelle, aber auch in gleichgeschlechtliche Familien. Aktuell leben in den USA vier Prozent der adoptierten Kinder bei schwullesbischen Eltern. Wie Farr gegenüber dem Science Daily erklärte, hoffe sie, dass ihre Studie helfe, die Akzeptanz gegenüber Regenbogenfamilien zu fördern, und dass diese nicht mehr schlechter gestellt werden als Familien mit gemischtgeschlechtlichen Eltern. Ihre Studie sei die erste, führte Farr weiter aus, welche sich auf die frühe Kindheit von adoptierten Kinder fokussiere und deren Entwicklung über mehrere Jahre betrachte.


: NEWS AUS DER COMMUNITY STUDIE: Immer mehr Junge wagen ihr Coming out Immer mehr Junge outen sich gemäss aktuellen Statistiken als schwul, lesbisch oder bisexuell. Ihr Anteil liegt derzeit fast doppelt so hoch als der Durchschnitt über alle Altersgruppen. Dies geht aus den jüngsten Zahlen des britischen Amts für Statistik hervor. Noch vor zwei Jahren lag der Anteil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 16 bis 24 Jahren, welche sich als schwul, lesbisch respektive bisexuell bezeichnen, bei rund 2.8 Prozent. Aktuelle Zahlen zeigen nun, dass dieser Anteil im vergangenen Jahr auf bereits 3.3 Prozent angestiegen ist. Wenn man den Durchschnitt über alle Altersklassen anschaut, dann identifizieren sich rund 1.7 Prozent als LGB. Der niedrigste Anteil zeigen dabei die Senioren: Bei den über 65-Jährigen bezeichnen sich nur gerade 0.6 Prozent als LGB. Dabei zeigen sich auch wie gewohnt grosse Unterschiede zwischen Stadt und Land: Während der Durchschnitt in ganz Grossbritannien bei 1.7 Prozent liegt, so liegt er in der Hauptstadt London bei 2.6 Prozent. Text: Dominique / Bilder: Luis

DEUTSCHLAND: Schwules Pinguin-Pärchen feiert 10-jährige Partnerschaft Sie heissen Dotty und Zee und sie feiern ihre 10-jährige Partnerschaft: Die Rede ist von zwei schwulen HumboldtPinguinen, welche gemeinsam im Zoo im deutschen Bremerhaven leben. Die Ups and Downs ihrer unzertrennlichen Liebe…. Zuerst hat der Zoo von Bremerhaven gar nicht gemerkt, dass es sich bei den beiden Humboldt-Pinguinen um Männchen handelt. Man hat sich nur gewundert, dass es nie Nachwuchs gab, obwohl sich die Beiden wie jedes andere Pinguin-Pärchen verhielt. Erst ein DNA-Test zeigte schliesslich, dass es sich bei Dotty und Zee um zwei Männchen handelt. In jedem Jahr bauten die Beiden voller Hingabe ein eigenes Nest. Erst im Jahr 2009 war dann schliesslich ihr Glücksjahr: Ein Pinguin-Weibchen kümmerte sich nicht um ihr Ei und so übernahmen es die Beiden. Gemeinsam gelang es ihnen gar das Ei auszubrüten und sie begannen sich liebevoll um das Küken zu kümmern – so wie es zwei Väter nun mal machen. Sie fütterten es, und lernten dem Baby das typische Pinguin-Verhalten.

So harmonisch wie heute war es aber nicht immer, doch das hatte nichts mit Dotty und Zee zu tun. Da es sich bei den Humboldt-Pinguinen um eine stark gefährdete Art handelt, wollte der Zoo Nachwuchs sehen, gibt es doch schätzungsweise nur noch rund 2000 Exemplare weltweit. Sie versuchten daher, nicht zuletzt unter scharfer Kritik der Gay Community, die beiden Männchen mit Weibchen zu verkuppeln. Sie holten dazu extra sechs Weibchen aus einem Zoo in Schweden – doch vergeblich. Sämtliche Flirtversuche verliefen ins Leere, doch eines blieb bestehen, die liebevolle Hingabe zwischen den beiden Männchen. Dotty und Zee sind aber nicht die einzigen schwulen Pärchen bei den Humboldt-Pinguinen im Zoo von Bremerhaven. Von den insgesamt zehn Pärchen im Zoo sind drei gleichgeschlechtlich. Auch bei ihnen haben die Verkupplungsaktionen nicht gefruchtet, sondern, wie der Tierarzt erklärt, habe sich vielmehr gezeigt, dass die Pärchen eine äusserst starke Beziehung zwischen einander aufgebaut haben. So stark, dass beispielsweise Dotty und Zee nun bereits seit 10 Jahren in einer festen Beziehung leben. Bislang haben Wissenschaftler bereits bei mehr als 450 Tierarten homosexuelles Verhalten nachgewiesen.

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Ich suche nicht irgendwen, daher suche ich auch nicht irgendwo.

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KUNST: RETTET DAS ELISARION

Text: Luis / Bild: ZVG

Einmalig, himmlisch, aufwändig und von zeitloser Schönheit: Im Tessin steht ein historischer Pavillon mit einem homoerotischen Rundbild. Ein Verein möchte das Kunstwerk nun vor dem Zerfall retten. Harald Szeemann, der geniale Schweizer Kurator und Ausstellungsmacher, rettete den Monte Verità vor dem Verschwinden im Bewusstsein der nachfolgenden Generationen. Die Ausstellung Le Mammelle della verità (Die Brüste der Wahrheit) im Jahre 1978 auf dem Monte Verità, im Museo Comunale und im Teatro San Materno, zeigten die bedeutenden historischen Entwicklungen, welche hier ihren Anfang nahmen. Sie fand nach verschiedenen Stationen (unter anderem im Kunsthaus Zürich) schliesslich ihren Platz in der Casa Anatta auf dem Monte Verità. Mit zum Umkreis des Monte Verità zählte für Szeemann auch das Werk von Elisarion. Schon in der Monte VeritàAusstellung von 1978 zeigte er Fotos und ein Modell des Sanctuarium Artis Elisarion im originalen Zustand. Nachdem er das Rundbild Klarwelt der Seligen in letzter Minute aus dem im Umbau befindlichen Sanctuarium Artis Elisarion hatte retten können, suchte Szeemann eine Möglichkeit, dieses auf dem Monte Verità dem Publikum wieder zugänglich zu machen. Mit privaten

Spenden gelang es ihm, einen Pavillon zu errichten, in dem das Rundbild seit 1986 hängt. Der Zahn der Zeit nagte in der Zwischenzeit an den Gebäuden auf dem Monte Verità. Die Casa Anatta musste geschlossen werden. Der Kanton Tessin, Ascona, umliegende Gemeinden und Private haben finanzielle Mittel bereitgestellt für die dringende Renovierung. Inzwischen ist das Hotel saniert, die Licht-Lufthütte Casa Selma wurde restauriert, das Russen-Haus ebenfalls, ein Teepark wurde angelegt und die Totalsanierung der Casa Anatta inklusive unterirdischem Erweiterungsbau steht vor der Fertigstellung. Die Wiedereröffnung als Museum ist im Frühling 2017. Als letztes steht nun die Sanierung des Pavillons mit dem Rundbild von Elisarion an. Die Sanierung des Pavillons, der Einbau einer Klimaanlage und der Aufwand für eine dauerhafte Installation des Rundbildes sind finanziell gesichert. Nur das Geld für die fachgerechte Restaurierung fehlt noch. Zur Erhaltung des künstlerischen Nachlasses von Elisàr von Kupffer wurde der Verein Pro Elisarion gegründet,

der auf der Suche nach Mitgliedern ist. Einzelne Personen zahlen 90 Franken, wer aber noch mehr Unterstützung bieten möchte, kann dies dank einer kreativen Idee: Man wählt sich einen Jüngling auf dem Bild und spendet für ihn. Spender/Spenderinnen, die 1000 Franken oder mehr spenden, werden auf der Website und im renovierten Pavillon auf dem Monte Verità mit Name (oder Firma) und Domizil erwähnt. Auf Wunsch erfolgt keine Erwähnung in der Spenderliste. Mehr Infos findest du unter: rundbild.ch

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KANADA: HIMMLISCHE ENTWICKLUNG

Die USA hat Trump zum Präsidenten gewählt, darüber wurde schon mehr als genug geschrieben: Getreu dem Titel dieser Ausgabe widmen wir uns daher lieber dem nördlichen Nachbarn der USA. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau ist nun seit etwas mehr als einem Jahr im Amt und er ist daran, das Land in Bezug auf die Anliegen der LGBTCommunity mächtig umzukrempeln. Damit bildet er einen krassen Gegensatz zur ausgrenzenden Politik der USA unter Trump... In Kanada hat man offenbar weniger Probleme als in den USA, einer Politikerdynastie erneut die Verantwortung zu übertragen. Während Hillary Clinton bekanntermassen die US-Präsidentschaft verwehrt blieb, schaffte dies

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Justin Trudeau in Kanada spielend, ja, er verhalf seinen Liberalen bei den Wahlen im Oktober 2015 gar zu einem Wahlgewinn von + 20 Prozent und mit 54 Prozent zur absoluten Mehrheit der Sitze. Damit tritt der 45-Jährige in die Fussstapfen seines Vaters, welcher selber von 1968 bis 1984 – mit einem kurzen Unterbruch – Premierminister von Kanada war. Bereits im Wahlkampf erklärte er, dass Marriage Equality eines seiner Kernanliegen sei. Kanada hat die Ehe zwar bereits für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet, doch noch immer gibt es wichtige Schritte, welche zur vollständigen Gleichstellung noch vollzogen werden müssen. Zudem gibt es auch noch weitere Anliegen, welche die Schwulen, Lesben und Transgender unterstützen, und Diskriminierungen abbauen sollen: Hassverbrechen sollen im Strafgesetz speziell aufgeführt werden und zu höheren Strafen führen, die Geschlechteridentität soll ins kanadische Menschenrechtsgesetz aufgenommen, und das Blut- sowie Organspendeverbot für schwule Männer soll weiter gelockert werden. Eigentlich schon immer, wenn er es sich vom Terminkalender her einrichten konnte, lief Justin Trudeau an den Prides mit, und dies lies er sich auch nach seinem Amtsantritt nicht nehmen. Als erster amtierender Premierminister Kanadas lief er Anfangs August an der


FÜR DIE LGBTI-COMMUNITY

Text: Dominique

auch Trudeau. Es wird damit gerechnet, dass bereits mehrere hundert Männer unter dem „Verdacht auf Homosexualität“ auf brutalste Art und Weise öffentlich hingerichtet wurden. Auch verfolgten Schwulen aus anderen Teilen dieser Erde hat Kanada schon Asyl geboten, wie etwa einem Studenten aus Malaysia, welcher nach seinem Coming out von der Familie verstossen und von seinem Umfeld massiv bedroht und gar attackiert wurde. -----------------------------------------------------------------KANADA IST AUCH IN BEZUG AUF DAS ASYLRECHT FÜR LGBTS FORTSCHRITTLICH. -----------------------------------------------------------------

Toronto Pride mit, und nur einen Monat später beehrte er auch gleich die Pride in Vancouver – auch dies natürlich als Premiere. Um seine Unterstützung für die LGBT-Community noch mehr zu unterstreichen, nahm er diesmal auch gleich seine ganze Familie mit: Seine Frau und seine drei Kinder, der jüngste dabei gerade mal 2-Jährig im Kinderwagen. Passend dazu setzte sich Trudeau als Premierminister auch persönlich dafür ein, dass zum Pride Month auf dem Parliament Hill in der kanadischen Hauptstadt Ottawa erstmals eine Regenbogenfahne wehte. Selbstverständlich liess er es sich auch nicht nehmen, bei der Zeremonie zur Fahnenhissung persönlich vor Ort zu sein und ein paar Worte gegenüber den Journalisten zu sagen. Auch in der Flüchtlingspolitik hat Justin Trudeau eine Kehrtwende vollzogen. Noch während dem Wahlkampf hat er erklärt, dass Kanada in den ersten paar Monaten nach seiner Wahl 25‘000 Syrer aufnehmen werde. Auch dieses Versprechen hat er eingelöst. Dabei unterstrich er, dass er vor allem Frauen, Kinder und Familien aufnehmen wolle, jedoch keine allein reisenden Männer – mit einer einzigen, ganz spezifischen Ausnahme: Schwule Flüchtlinge sollen in Kanada explizit willkommen geheissen werden. Die schrecklichen Videos, welche die Terrororganisation Islamischer Staat in den vergangenen Monaten und Jahren veröffentlicht hat, erschütterten

Nun hat Justin Trudeau seinen neusten Clou öffentlich gemacht: Mit Randy Boissonnault, einem Parlamentsabgeordneten aus Alberta, hat er erstmals einen Sonderbeauftragen für die Anliegen von Schwulen, Lesben und Transgender ernannt. Er wird direkt an Trudeau rapportieren und die kanadische Regierung dabei unterstützen, eine LGBT-Strategie auszuarbeiten. Man habe bereits grosse Fortschritte erzielt um die Rechte der LGBT-Community in Kanada zu sichern, zeigte sich der Premierminister erfreut, der Kampf gegen die Diskriminierung sei aber noch nicht vorbei und es stehe noch viel harte Arbeit bevor. Die Kanadier würden wissen, dass ihr Land gerade wegen der Diversität stärker wird, und nicht trotz der Diversität, führte er weiter aus. Auch Boissonnault zeigte sich stolz: Es sei ein Privileg für dieses Amt ausgewählt worden zu sein. Er werde zusammen mit dem Premierminister und mit verschiedenen LGBT-Organisationen hart arbeiten um die LGBT Rights vorwärtszubringen und zu schützen, zudem wolle er die historischen Ungerechtigkeiten beim Namen nennen, welche teilweise noch immer existieren. Er freue sich mit Eagle und anderen Organisationen zusammenzuarbeiten, um in den kommenden Monaten die Agenda der Regierung zur Gleichstellung vorwärtszutreiben, erklärte der frischernannte Sonderberater in seiner Stellungnahme weiter. Es ist nicht das erste Mal, dass Randy Boissonnault Geschichte schreibt, er war nämlich auch der erste schwule Abgeordnete, welcher ins Parlament gewählt wurde. Zusammen mit Justin Trudeau haben nun zwei das Ruder in Kanada übernommen, um ihre Mission umzusetzen und das Land zu einem der LGBT-freundlichsten auf der ganzen Welt zu machen...

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gay.ch unterstützt die Regenbogenfamilien und hat diese Anzeige kostenlos zur Verfügung gestellt.

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Machen Sie mit! Nationale Umfrage «Regenbogenfamilien in der Schweiz» Der Dachverband Regenbogenfamilien* führt eine schweizweite Umfrage durch, um eine Bestandesaufnahme der Anliegen von Regenbogenfamilien in der Schweiz zu erstellen und den Bedürfnissen der Regenbogenfamilien und der Mitglieder des Verbands bestmöglich Rechnung zu tragen.

www.regenbogenfamilien.ch * Als Regenbogenfamilie definieren sich Familien, in welchen sich mindestens ein Elternteil als lesbisch, schwul, bisexuell, queer oder trans* versteht. 10

Wir würden uns freuen, wenn Sie an der Umfrage online teilnehmen: https://fr.surveymonkey.com/r/regenbogen

Foto: © Dachverband Regenbogenfamilien

Die Umfrage richtet sich an alle Menschen, die eine Regenbogenfamilie haben oder gründen möchten und in der Schweiz leben. Wir garantieren, dass die Daten absolut anonym verarbeitet werden.


LONDON: GUTE AUSSICHTEN Text: Dominique / Bild: Luis

Diese Schränke sollen an insgesamt elf verschiedenen Standorten aufgestellt werden, darunter beispielsweise in Camden, wo sich schwule Männer im viktorianischen Zeitalter heimlich trafen, am Piccadilly Circus, wo als so genannte Dilly Boys die männlichen Sex Worker ihrer Arbeit nachgingen, oder an der Kings Road 239 beim Gateways, einem Lesbenclub.

Berlin hat bereits das Schwule Museum, in Washington DC hätte eines entstehen sollen, doch es wird wohl eher in New York realisiert, und nun werden auch in London Forderungen nach einem LGBTMuseum laut. Das Jahr 2017 markiert den 50. Jahrestag der Entkriminalisierung der Homosexualität in England und Wales – eine gute Gelegenheit also, um dem Kampf für die Gleichstellung der Schwulen, Lesben und Transgender auf den Grund zu gehen und die Forderung nach einem eigenen LGBT Museum in London zu platzieren. Die Befürworter haben sich dazu eine besondere Aktion überlegt: Sie stellen an verschiedenen, für die schwullesbische Bewegung wichtigen Orten in der Stadt pinke Schränke auf, um damit auf ihren Wunsch aufmerksam zu machen. Diese Schränken stehen symbolisch für Millionen von Geschichten, Einzelschicksale und Aktivitäten von LGBT-Londonern, welche in den offiziellen Archiven der Stadt schlummern.

Eine Unterstützerin der Idee ist unter anderem Salma Tiff: Meistens würden unsere Familien uns leider nicht über unsere eigene Geschichte aufklären, denn diese ist ganz einfach nicht deren Geschichte. Andere sind der Meinung, dass Sexualität und gerade auch die LGBT-Community einen solch grossen Teil der Hauptstadt ausmachen, und deshalb sollte man ihr auch einen entsprechenden Platz einräumen. Ähnlich sieht es auch Jan Pimblett von den London Metropolitan Archives. Sie erklärte gegenüber dem Evening Standard, dass Schwule, Lesben und Transgender schon immer ein Teil der Geschichte gewesen sind, jedoch leider viel zu oft marginalisiert und unsichtbar gemacht wurden. Ein LGBTQ+ Museum wäre daher ein wichtiger Schritt, diesen vielfältigen und wichtigen Teil der Geschichte für den Mainstream zugänglich zu machen. Jahrelang wurde auch in Washington DC nach einem Platz in der Nähe der National Mall gesucht, um dort ein Museum aufzubauen, welches sich mit der Geschichte der LGBT-Community befasst. Leider blieb das Unterfangen bislang erfolglos und daher haben die Leiter des Projekt Anfang 2016 beschlossen, New York als neuen Ort für das Museum ins Aug zu fassen. Damit würde auch der Wichtigkeit des Orts für die Community Rechnung getragen, gelten doch die Stonewall-Unruhen als Geburtsstunde der modernen LGBT-Bewegung. Ziel wäre es, das Museum in New York im Juni 2019 eröffnen zu können – zum 50. Jahrestag von Stonewall.

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NATHALIE BAYE VINCENT CASSEL MARION COTILLARD LÉA SEYDOUX GASPARD ULLIEL

MUSIK / INTERV

Für ihn ist ein grosser Traum in Erfüllung gegangen: DJ Bobby Bella hat sein erstes Album „Dazed“ veröffentlicht. Der Progressive/ Psytrance-DJ im Gespräch. Wie würdest du dein Album beschreiben? Mein Album erzählt eine Geschichte. Es stellt eine Reise ins Nachtleben dar. Ich habe versucht, jeden elektronischen Musikstil, den ich mag, zu nutzen; denn als Musiker sehe ich mich stilungebunden, als DJ bin ich das jedoch. Verschiedene Stile schildern auch verschiedene Emotionsebenen. So sind die meisten Tracks zwar Progressive Trance, was für mich Freude und Euphorie darstellt, und auch gleichzeitig der Stil ist, den ich als DJ nutze. Doch findet man auch bei Progressive House - Freude und Gelassenheit -, so wie bei House - Gelassenheit und Ruhe - und bei Techno - Aggression und Dynamik - darunter. Wie lange hast du am Album gearbeitet? Die Tracks waren relativ schnell fertig. Der Feinschliff dauerte eine Weile. Ganz genau weiss ich es nicht mehr, aber es müssten so um die 18 Monate gewesen sein.

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VIEW: BOBBY BELLA Set auf. Die Leute wollten nicht mehr gehen und es gab „Standing Ovations“. Es folgten andere auch sehr erfolgreiche Parties. Doch diese werde ich für immer in meinem Herzen tragen und nie vergessen.

Welche Musik hörst du privat? Privat höre ich, ausser Schlager und Volksmusik, alle Genre. Ich habe eine Vorliebe für Billie Holiday, The Doors, Metallica, Madonna, a-Ha, Depeche Mode, Verdi, Mozart, Adele, Amy Winehouse, Pet Shop Boys, Litfiba, Gianna Nannini und viele andere mehr. Welchen Hit hättest du gerne geschrieben? Schwierige Frage. Am liebsten hätte ich „Va Pensiero“ aus der Oper Nabucco von Verdi geschrieben. Falls du Filmmusik komponieren würdest, zu welcher Art Film würdest du sie am liebsten schreiben? Ich bin total vom Soundtrack der Anime-Serie Captain Future und von Quentin Tarantinos Pulp Fiction begeistert. Daher sollte es ein Sci-Fi Movie sein, der von Quentin Tarantino gedreht wird. Wie hat sich der Ausgang verändert, seit du DJ bist? Für mich hat sich, seit ich DJ bin, das Nachtleben nicht wirklich verändert. Es ist einfach eine andere Sicht auf das Geschehen, so wie man zum Beispiel im Theater hinter die Kulisse der Show sieht. Allgemein ist das Nachtleben strenger geworden. Ich vermisse die Gelassenheit, die man in den 90er und Anfang 2000 hatte. Was ich sehr schade finde, ist auch, dass sehr viele Clubs langsam aber sicher schliessen. Zürich hat den Nightlife-Tempel Labyrinth vor etwa 10 Jahren verloren, und seit dem Zeitpunkt, schliessen immer mehr Clubs. Das Cafè Gold hat bereits die Tore geschlossen, und bald werden auch andere, wie zum Beispiel der Stairs Club im März 2017, folgen. Das Nachtleben verändert sich leider nicht, es schläft nur langsam ein. Welche Party wirst du nie vergessen und wieso? Als Besucher werde ich meine erste Party im Labyrinth nicht vergessen. Damals wohnte ich noch in Freiburg im Breisgau und besuchte Freunde. Bis zu der Nacht, dachte ich, dass diese Szenen in Clubs, wie man sie zum Beispiel von Queer As Folk im Club Babylon kennt, nur übertriebene Filmszenen sind. Doch plötzlich kam ich ins Labyrinth und hatte das „Shock-Wow“-Erlebnis. Als DJ werde ich niemals meine allererste Free To Love am 18. Januar 2014 vergessen. Ich war super aufgeregt, Freunde waren da um mich zu unterstützten und die Alte Kaserne bebte. Nach knapp drei Stunden hörte mein

Foto/Interview: Luis Pestana Artwork (Background): Sébastien Marchand

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DJ Bobby Bella DJ Bobby Bella ist gebürtiger Italiener und fand vor zirka 30 Jahren zur Musik. Als DJ wirkt der Wahlzürcher seit 1998 mit. Sein Stil reicht von Progressive Trance bis zu Psytrance und begeistert, wo immer er auch auflegt. Sein Gespür für pulsierende Sounds hat er in seinen Sets schon an vielen Orten unter Beweis gestellt, so zum Beispiel in Zürich im Stairs Club, in der Alten Kaserne oder im Inmove Club, im Gaskessel Bern, in Rom bei Frutta e Verdura, in Stuttgart im Climaxx und in Köln im Station 2B. Er hat auch schon an der Seite von Grössen wie Ghostrider, Beat Herren, Jon Dixon, Chris Bekker, Mola, Moussa, Sharon O Love, Roy Golding, Solar Spectrum, Synsoniq, Noise, Dream, Profiler, Vasco, Daniele d‘Alessandro, Elias, Metronome, Sideform, Akat, André Vincenzzo gespielt. ---------------------------------------------------------------------

Links: www.facebook.com/bobby.bella1 www.mixcloud.com/bobbybella1 ---------------------------------------------------------------------

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DIE UK POP GIRLS LITTLE MIX SIND MIT IHREM NEUEN ALBUM ZURÃœCK!

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KULTUR: BÜHNE FREI FÜR... Fr.03./ Sa.04.02.17, 21h

Fr.19.05.17, 20h

BEARDYMAN

SISTER SLEDGE

Wenn es ums Beatboxing geht, dann kommt man am Namen Beardyman unter keinen Umständen vorbei – und dass er auch äusserst facettenreich ist, hat er bereits mehrfach bewiesen: Darren Foreman, wie der Brite mit bürgerlichem Namen heisst, ist zweifacher UK-Beatboxmeister, ist ein begnadeter Live-Improvisator, Produzent und bühnengewandter Comedian obendrauf.

Mit We Are Family haben sie wohl DIE Gay Hymne schlechthin eingesungen, und nun kommen Sister Sledge endlich wieder einmal für ein einziges Konzert in die Schweiz: Dabei werden sie garantiert auch ihre weiteren Welthits wie He’s The Greatest Dancer und Lost In Music auf der Bühne performen.

Ob an der Sonar, am Glastonbury, am Reading Festival, an der Lethargy oder am Roskilde, Beardyman hat sie alle bereits mit seinen einzigartigen Sets beehrt. Dabei lotet er, grösstenteils improvisiert, die Grenzen des Human Beatboxing aus, indem er sämtliche Sounds live erzeugt und diese gleichzeitig durch vier Loop- und Effektgeräte jagt um damit einen komplett neuen Sound entstehen zu lassen. Im Februar ist Beardyman nun für je einen Gig in Solothurn und Luzern zu Gast.

Viele ihrer Songs stammen aus der Feder von Nile Rodgers und Bernard Edwards, welche wiederum selber mit ihrem eigenen Projekt „Chic“ weltweit durchgestartet sind. Tauche ein in die grossen Disco Zeiten und feire mit den drei Schwestern Kim, Debbie und Joni Sledge eine einmalige Partynacht im Zürcher Kaufleuten.

Fr: Kofmehl, Kofmehlweg 1, 4503 Solothurn Sa: Schüür, Tribschenstrasse 1, 6005 Luzern Infos und Tickets: www.gay.ch/kultur und www.goodnews.ch ............................................................................................. So.12.03.17, 19h

BONOBO Schamlos mischt er House mit Jazz mit Soul mit Bass und legt mit einer Prise Pop nach: Dies ist Bonobo und dies ist vor allem Simon Green, seines Zeichens Produzent, DJ und Komponist in einem. Dabei beweist er eindrücklich, dass elektronische Musik auch warm und organisch klingen kann indem er stets eine perfekte Balance zwischen Wohnzimmer und Club hinbekommt. Seit seinem Album Black Sands startet der Brite international voll durch, mit The North Borders? setzte er seine eigene Messlatte noch etwas höher, und die erste Single Kerala von seinem anfangs 2017 erscheinenden Album Migration klingt schon mehr als vielversprechend. Am 12. März besucht Bonobo nun das Zürcher Volkshaus für ein einziges Konzert in der Schweiz... Volkshaus, Helvetiaplatz, 8004 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/kultur und www.mainlandmusic.ch

Kaufleuten, Pelikanplatz, 8001 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/kultur und www.allblues.ch ............................................................................................. So.28.05.17, 16h

DIE SCHLAGERNACHT DES JAHRES Was für eine Gelegenheit, quasi das Who is Who der deutschsprachigen Schlagerszene gemeinsam auf einer Bühne zu erleben. In der Ausgabe 2017 sind unter anderem Beatrice Egli, Ross Antony, Vanessa Mai und Semino Rossi mit dabei. Sie singen über grosse Gefühle und tiefe Emotionen, manchmal aber auch über die Unbeschwertheit und Leichtigkeit eines lustigen Abends unter Freunden. Sie thematisieren die wahre, alles überdauernde Liebe – und auch flüchtige Bekanntschaften. Die Berge, die wunderbare Heimat besingen sie ebenso wie die leise Sehnsucht nach der Ferne. Freudentränen und gebrochene Herzen – Lebenslust und Niederlagen. Ein Widerspruch? Nicht für die ganz Grossen des deutschen Schlagers. Ob mit Partykrachern oder mit tiefsinnigen Balladen, diese Nacht bietet garantiert für jeden Geschmack etwas. Hallenstadion, Wallisellenstrasse 45, 8050 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/kultur und www.abc-production.ch

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FILM/INTERVIEW: HUGH GRANT Interview: Luis / Bild: Pathe Films UK

Du bist nun Mitte Fünfzig, in einem Metier, in dem das Äussere eine grosse Rolle spielt. Wie fühlst du dich? Gut! (lacht). Ich habe schon ganz viel an meinem Gesicht machen lassen, nur sieht man es nicht… Es war alles sehr teuer (lacht)! Mein Umfeld sagt, dass ich etwas Mühe habe mit dem Altern, aber ich fühle mich ganz gut dabei. Als ich tatsächlich jung war, hab ich sowieso zu jung ausgesehen. Als ich 14 Jahre alt war, dachten die Leute, ich sehe aus wie 8… Das hat dann mit 33 aufgehört. Dann hab ich endlich angefangen erwachsen auszusehen.

Wir haben den Schauspieler während dem Zurich Film Festival getroffen und mit ihm über den Film „Florence Foster Jenkins“ gesprochen, in dem er an der Seite von Meryl Streep den Ehemann einer hörbar schlechten Opernsängerin spielt. Der Pianist im Film, der im Laufe der Zeit zu einem guten Freund der Beiden wird, ist ja offensichtlich schwul. Wie hat man das herausgefunden? Ja, der ist offensichtlich schwul (lacht). Aber es entzieht sich meiner Kenntnis, wie man dies recherchiert hat. Es ist mir auch nicht bekannt, ob er vor seinem Tod noch sein Coming out gehabt hat. Wie sieht es bei dir in deinem privaten Umfeld aus… Hast du viele schwule Freunde? Ich habe ein paar „pretty gay friends“. Aber na ja, ich möchte hier keine Namen nennen. Das können wir umgehen: was sind sie von Beruf? Die sind hauptsächlich Schauspieler und Sänger. Wie war es für dich mit Meryl Streep diesen Film zu drehen? Sie ist eine begnadete Schauspielerin und sie spielt so gut, dass ich mich manchmal fragen musste, ob Meryl Streep oder Florence vor mir steht. Man merkt, dass sie die Schauspielerei liebt und lebt, fast wie eine Religion.

Was ist deine persönliche Meinung: Wieso hat St Clair Bayfield, der Ehemann von Florence, sie so tatkräftig unterstützt, obwohl er wusste, dass sie nicht singen kann? Wenn man jemanden liebt, dann unterstützt man diese Person, auch wenn sie in ihrem Hobby nicht so gut ist. Ich denke, er hat sich wohl gefühlt in dieser eigenen Welt, in der Florence gelebt hat. Ich glaube, ohne sie wäre sein Leben leer gewesen. Er wollte sie auch, so gut wie es möglich war, schützen. Wie würdest du reagieren, wenn deine Tochter Sängerin werden möchte, sie aber nicht singen kann? Das ist eine schwierige Frage. Ich habe junge Menschen um mich herum, die Schauspieler werden möchten und vor einem Casting meine Meinung hören wollen. Was soll ich bloss sagen, wenn ich merke, dass es jemand nicht kann? Irgendwie sollte ich dieser Person beibringen, dass sie keine Zeit mehr investieren soll, aber ich sollte sie auch nicht verletzen. Das sind keine lustigen Momente. Findest du, dass der Film die Message transportiert, dass man einfach das machen soll, was man liebt, egal was die anderen auch sagen? Ich denke schon. Es gibt Leute, die haben eine sehr gute Ausbildung gehabt, aber sie wussten einfach nicht, was sie werden sollen. So erging es mir. Es gibt aber die, die schon sehr genau wissen, was sie machen wollen. Das ist sehr wichtig, weil man dann mit ganz viel Liebe an die Sache rangeht. Bist du das erste Mal in Zürich? Ja. Ich hatte zum Glück Zeit, um in der Altstadt ein bisschen zu flanieren und ein feines Schnitzel und ein Bier zu geniessen. Die Stadt hat Charme, sie ist ganz anders, als ich sie mir vorgestellt habe...

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FRISCHE KINO-TIPPS: DEMNÄCHST Florence Foster Jenkins Meryl Streep als Florence Foster Jenkins, Hugh Grant als ihr Ehemann, Simon Helberg als schwuler Pianist, Rebecca Ferguson, das neuste Werk von Filmemacher Stephen Frears, bekannt für „Philomena“ oder „The Queen“, glänzt einmal mehr mit Starbesetzung. Erzählt wird dabei die wahre Geschichte der wohl schlechtesten Opernsängerin aller Zeiten. Sie ist reich, steinreich, und obendrauf auch noch eine ziemlich exzentrische Persönlichkeit in der New Yorker Society. Geradezu zwanghaft verfolgt sie ihren Traum, eine umjubelte Opernsängerin zu werden – doch es gibt ein Problem: In ihrem eigenen Kopf klingt ihre Stimme wunderschön, doch für alle anderen ist sie einfach nur grauenhaft. Ihr Ehemann und Manager setzt aber alles daran, sie vor dieser Wahrheit zu beschützen und ermöglicht es ihr sogar, in der Carnegie Hall aufzutreten – und dies vor der gesamten High Society New Yorks... Eine Komödie in der Meryl Streep wieder einmal voll aufgeht. Der geheime Star ist jedoch Simon Helberg von der Sitcom The Big Bang Theory, der den Pianisten so darstellt, dass man ihn einfach lieben muss...

Kinostart: 24.11.16

Quand On A 17 Ans André Téchine ist einer der ganz ganz Grossen im französischen Film und seine Filme erkennt man schon alleine an ihrer Erzählweise und ihrem Stil: Nun kommt der Filmemacher mit einer stürmischen Liebesgeschichte in unsere Kinos. Sie machen sich das Leben schwer, prügeln sich ständig und strapazieren damit nicht zuletzt auch ihr eigenes Umfeld – Jugendliche halt. Damien ist Sohn einer Landärztin und eines Militärpiloten, während Tom auf einem abgelegenen Bauernhof aufwächst. Ihre Leben könnten damit kaum unterschiedlicher sein, doch aufeinander treffen tun sie jeweils in der Schule. Hinter der latenten Rivalität verbirgt sich jedoch eigentlich eine gegenseitige Bewunderung, und diese nimmt dann überhand, als sie durch äussere Umstände gezwungen sind, auf engstem Raum miteinander zu leben...

Kinostart: 15.12.16

Juste La Fin Du Monde Noch immer sehr jung, doch bereits ein wahrer Kultregisseur: Xavier Dolan. Der Kanadier meldet sich nun mit seinem neusten Werk zurück, holte Stars wie Gaspar Ulliel, Marion Cotillard, Vincent Cassel und Léa Seydoux auf die Leinwand und präsentierte den Film selbstverständlich wieder an den Filmfestspielen in Cannes. Er ist krank und befürchtet, dass er nicht mehr lange leben wird: Unter diesen Umständen kommt der junge Schriftsteller nach zwölf Jahren wieder zurück in seine Heimatstadt, um seine Familie darüber aufzuklären. Doch während seiner langen Abwesenheit hat er sich nicht nur geografisch von seiner Mutter und seinen Geschwistern entfernt.

Kinostart: 29.12.16

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IN DEINEM KINO La La Land

Nocturnal Animals Sieben Jahre nach seinem hochgelobten Filmdebut meldet sich Neo-Filmemacher Tom Ford nun mit einem spannenden Thriller zurück – wiederum mit Starbesetzung natürlich. Jake Gyllenhaal, Amy Adams, Armie Hammer, Michael Shannon und Isla Fisher brillieren und werden bereits als heisse Oscar-Anwärter gehandelt...

Mia und Sebastian sind zwei hoffnungslose Träumer: Er bastelt an seiner Karriere als Jazz-Pianist, und sie versucht sich in Los Angeles einen Namen als Schauspielerin zu machen, leidet gleichzeitig aber unter enormer Einsamkeit. In dem jeweils anderen erkennen beide die Sehnsüchte ihrer selbst. So schnell wie sie sich auch in einander verlieben, ist ihre Beziehung in der harten, vom Konkurrenzkampf geprägten Atmosphäre der Stadt jedoch von Anfang an keine leichte. Immer mehr Probleme ergeben sich, als der Erfolg sowohl von Mia als auch von Sebastian ein Level erreicht, bei dem ihre Liebesaffäre immer mehr in Mitleidenschaft gezogen wird. Auf einmal droht das zunächst verbindende Element ihrer Träume, sie auseinander zu treiben...

Erfolgreich ist sie zwar, doch ihr Leben ist auch unerfüllt: Als ihr Mann (Hammer) einmal mehr auf Geschäftsreise ist, bekommt Susan (Adams) von ihrem Ex-Partner Edward (Gyllenhaal) ein Manuskript zugeschickt, welches ihr gewidmet ist. Die Geschichte mit dem Titel The Nocturnal Animals ist äusserst brutal und bringt Susan an ihre Grenzen. Der Roman zwingt sie nämlich, ihre selbst getroffenen Lebensentscheidungen in einem neuen Licht zu sehen, in dem sie immer wieder an ihre damalige Liebesbeziehung mit Edward zurückerinnert wird.

Von den Kritikern gefeiert, werden besonders Hauptdarstellerin Emma Stone bereits grosse OscarChancen zugerechnet – den Coppa Volpi als Beste Darstellerin vom renommierten Filmfestival in Venedig hat sie jedenfalls bereits im Sack. An ihrer Seite spielt zudem Ryan Gosling, und auch Regisseur und Drehbuchautor in einem, Damien Chazelle, wurde für La La Land bereits mit zahreichen Preisen bedacht...

Kinostart: 22.12.16

Kinostart: 12.01.17

Love And Friendship Sie besitzt zwar äusserst betörende Reize, ist sie doch bildschön, doch einen festen Wohnsitz, der fehlt ihr. Äusserst zielstrebig versucht sich Lady Susan Vernon daher einen Mann zu angeln, einen wohlhabenden natürlich, um für sich und ihre Tochter eine vorteilhafte Ehe zu arrangieren. Um dieses Ziel in Angriff zu nehmen, quartiert sie sich daher kurzerhand bei ihrer Schwägerin und deren etwas unbedarften, aber überaus reichen Ehemann ein... Quasi eine neuentdeckte Perle von Jane Austen wird durch Whit Stillman in die Moderne katapultiert und mit viel Biss und Humor kombiniert.

Kinostart: 29.12.16

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Collage by: Patrick Mettreaux


GET SEXY: SHOPPING! BARCODE Berlin’s neue Kollektion Have it now, don’t wait for the copies: Mit diesem selbstbewussten Statement bringt es Barcode Berlin auf den Punkt. Äusserst sexy, setzt das Label mit seiner neuen Kollektion „Laboratory“ neue Massstäbe. Von Shorts über Leggings bis hin zu Singlets und Briefs, heissen die neuen Styles Brady, Mason, Dick oder Pat. Barcode setzt dabei auf hochwertige Materialien, welche Dir ein tolles Gefühl auf Deiner Haut vermitteln und für hohen Tragekomfort stehen: Zeig was Du hast und spiel mit deiner Sexyness... Die Laboratory-Kollektion, sowie andere Styles von Barcode Berlin findest Du im Shop von www.gayL.ch

MASSAGEÖLE: Perfekt für romantische Stunden im Winter Wenn der kalte Wind um die Häuser weht, dann gibt es nichts schöneres, als sich an einem wohlig warmen Ort gegenseitig zu verwöhnen: Der Shop von gayL.ch bietet Dir dazu eine grosse Auswahl an verschiedenen Massageölen. Die beiden Labels Kamasutra und Shunga halten dabei verschiedene Möglichkeiten für Dich bereit. Von den herkömmlichen Massageölen, über Massage-Kerzen, deren Wachs sich beim Anzünden ebenfalls in ein Öl verwandelt, bis hin zu Körperpuder – sinnliche Momente sind damit garantiert. Kamasutra und Shunga findest Du als einzelne Produkte oder als ganze Geschenksets für Weihnachten im Shop von www.gayL.ch.

MANHOOD Anal Relax Er entspannt und hat eine leicht betäubende Wirkung: Der Gleitgel von Manhood Anal Relax sorgt für ein geschmeidiges Vergnügen, ist geschmacksund geruchslos und zudem sehr ergiebig. Auf Wasserbasis ist der Gel auch sanft zu empfindlicher Haut und kann so oft wie gewünscht verwendet werden, auch zusammen mit Latexkondomen und Silikontoys. Der Manhood Relax-Gel findest Du im Shop von www.gayL.ch für 34.80 CHF à 150ml.

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JEAN-MICHEL JARRE “OXYGENE 3“ 40 Jahre nach dem enormen weltweiten OXYGENE-Aufschlag und 20 Jahre nach dem Folgealbum OXYGENE 7-13, vervollständigt Jean-Michel Jarre seine Alben-Trilogie mit OXYGENE 3. Das Album enthält sieben kürzlich aufgenommene Neukompositionen, die folgerichtig als Parts 14-20 betitelt wurden. Ab 2. Dezember erhältlich Auch als LP, 6 LP-Box und 3 CD-Box

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AGENDA: GAY-PARTYS Von gay.ch unterstützte Parties

DEZEMBER Fr.09.12.16, 23h – ADULT_X13 Das Revier schliesst seine Pforten, doch bis es soweit ist, besucht Adult nochmals die Location im Zürcher Langstrassenquartier: Gino, Nici Faerber und Markus Kenel werden zum Abschied aufspielen... Revier, Hohlstrasse 18, 8004 Zürich .............................................................................................. Fr.09.12.16, 23h – BALKAN GAY NIGHT Bei dieser Ausgabe wird‘s besonders schweisstreibend, denn die Party ist ein erstes Warm-up fürs Ceca Konzert, das eine Woche später stattfindet! Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich .............................................................................................. Sa.10.12.16, 23h – DARKROOM Gay Is Back, oder Darkroom, das neue Partylabel für Lovers von Tech House und Tribal House lässt es dieses Jahr noch einmal so richtig krachen. Café Singer, Marktplatz 34, 4001 Basel .............................................................................................. Sa.10.12.16, 23h – JACK – The Surreal Issue Nach dem gelungenen Comeback bittet Jack wieder zur Club Night: Am 10. Dezember lädt er mit Terry Vietheer und Laurent Charbon zum vorweihnachtlichen Tanzen. Lounge im Kaufleuten, Pelikanplatz, 8001 Zürich ..............................................................................................

Sa.24.12.16, 23h – KUNT Alle guten Dinge haben ein Ende und dieses ist nun auch für die Partyreihe von Marc Streit und Lukas Beyeler gekommen. Sie feiern zum letzten Mal in der Kunt-Besetzung! Exil, Hardstrasse 245, 8005 Zürich .............................................................................................. Sa.24.12.16, 23h – MOLKE 7 Die Party der Milchjugend feiert mit tanzbarer, elektronischer Musik und Du kommst bereits ab 16 Jahren rein... Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich .............................................................................................. So.25.12.16, 22h – BOYAHKASHA! X-mas Nicht alle Traditionen sind zwingend gut, aber die Boyahkasha! X-Mas gehört auch dieses Jahr zu Weihnachten wie die Geschenke unterm Baum. Die Afterhour steigt danach im Heaven. Plaza, Badenerstrasse 109, 8004 Zürich .............................................................................................. Fr.30.12.16, 23h – TOP OF 2016 Der Einstieg ins Silvester-Wochenende ist bereits ein fettes Highlight: Mit DJ Vicky Goldfinger wird zu den beliebtesten Hits aus dem Jahr 2016 gefeiert und abgetanzt. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ..............................................................................................

Fr.16.12.16, 23h – SCREAM & SHOUT Diesmal herrscht ein besonders hoher Schreifaktor im Heaven - und wie immer am Freitag auch wieder mit der Drag On Friday-Show... Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ..............................................................................................

Sa.31.12.16, 19h – BIG BANG BINGO Nein, es ist nicht einfach nur eine Party, genau so wie die Silvesternacht auch nicht einfach nur eine gewöhnliche Nacht ist: Die Big Bang Bingo ist vielmehr und verbindet Shows mit Buffet und Party. Tibits im NZZ Bistro, Falkenstrasse 12, 8008 Zürich ..............................................................................................

Sa.17.12.16, 24h – KIKI im Klaus Kiki besucht das Klaus an der Langstrasse – doch wie im Klaus üblich kommst Du nur mit Guest List rein, und diese kannst Du für diese Nacht unter www.yourkiki.ch anfordern. Klaus, Langstrasse 112, 8004 Zürich ..............................................................................................

Sa.31.12.16, 23h – FLEXX BOOM Was gibt es besseres als das neue Jahr mit einem fulminanten Boom zu beginnen: Flexx lädt genau dazu, und zwar zur Boom Silvesterparty in die Alte Kaserne... Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich ..............................................................................................

Fr.23.12.16, 23h – ATTITUDE It’s all about the Attitude ...und dafür sorgt der Host des Abends gleich selber: In Form von Stimmung auf der Tanzfläche! Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ..............................................................................................

Sa.31.12.16, 21h – SILVESTER Das Jahr 2016 neigt sich dem Ende zu. Zu Gast ist Deutschlands verruchteste und poppigste Drag-DJane Charlet C. House, und los geht’s um 21 Uhr mit dem legendären Promi-Quiz. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ..............................................................................................

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N E U E S I C H T A U F H I V:

G E M E I N SA M SCHAF F E N W I R’S. Gemeinsam setzen wir uns aktiv für eine Welt ohne Stigmatisierung von Menschen mit HIV ein. Zusammen können wir es schaffen, die Ausgrenzung von Menschen mit HIV in der Schweiz zu beenden. ViiV Healthcare GmbH, Talstrasse 3 –5, 3053 Münchenbuchsee CH/HIV/0042/16/27.10.2016/10.2016

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Lichtprojektion World Aids Day 2016 1. Dezember ab 18 Uhr Sihlcity Zürich


AGENDA: GAY-PARTYS Von gay.ch unterstützte Parties

JANUAR Sa.07.01.17, 23h – 3 JAHRE SPLASH Gibt’s was Besseres, als mit einem Jubiläum ins neue Jahr zu starten? Die Splash feiert am ersten Samstag im neuen Jahr seinen dritten Geburtstag. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich .............................................................................................. Sa.07.01.17, 23h – QUEERPLANET Am 7. Januar startet queerPlanet mit dem Season Opening ins neue Jahr: Den ersten 100 Gästen wird wie immer zum Jahresbeginn ein Cüpli offeriert. Sud, Burgweg 7, 4058 Basel .............................................................................................. Fr.13.01.17, 23h – 2 JAHRE G.U.Y. Bei G.U.Y trifft düsterer Underground auf Alternative und Coco Chanel auf derbsten Trashglam – und zum 2. Geburtstag wird’s bestimmt besonders extravagant... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich .............................................................................................. Fr.13.01.17, 23h – BEHAVE Behave startet in die Partysaison 2017 und holt dazu Daniel Dreier aus Berlin nach Zürich: Unterstützung erhält er zudem von Marc Feldmann, Dario La Mazza und Erika The Pinata. Friedas Büxe, Friedaustrasse 23, 8003 Zürich .............................................................................................. Sa.14.01.17, 23h – AVALON Die Party mit Stil und eine Reise in den legendären Club Avalon: Die Partyreihe hat sich seit ihrem Bestehen zur Lieblingsparty vieler House-Fans gemausert. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich .............................................................................................. Sa.21.01.17, 23h – HELL ON HEELS In dieser Nacht übernehmen die Drags das Zepter im Heaven: Diesmal zu Gast ist Nicki Dynamite aus Hamburg. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich .............................................................................................. Fr.27.01.17, 23h – SCREAM & SHOUT Scream and shout and let it all out hören Partygäste nicht nur in Britneys Clubhit singen, sondern, so lautet auch das Motto an der gleichnamigen Party im Heaven. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ..............................................................................................

Sa.28.01.17, 23h – DUDECUTE! Das Partylabel rund um süsse Dudes und beste Musik gehört zu den beliebtesten und erfolgreichsten im Zürcher Gay-Himmel: Diesmal ist DJ Dennis Sommer aus Mannheim zu Gast. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich .............................................................................................. Sa.04.02.17, 22h – angels KITSCH PARTY Anfangs Februar starten auch die Angels in die 2017erPartysaison: Wiederum im Xtra gleich beim Limmatplatz... Xtra, Limmatstrasse 118, 8005 Zürich .............................................................................................. So.05.02.17, 05h – KITSCH Afterhour Nach der Party ist vor der Party: Auch nach der Kitsch im Xtra ist noch längst nicht Schluss. In der Alten Kaserne lädt Flexx zur offiziellen Afterhour... Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich ..............................................................................................

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IMPRESSUM

neue Ausgabe, neues Thema, neues Design Verlag: PUNTO MEDIA GMBH, Strehlgasse 3, 8600 Dübendorf, Tel. 044 271 92 00, info@gay.ch Chefredakteure: Luis Pestana: luis@gay.ch / Dominique Eichler: dominique@gay.ch Redaktionelle Mitarbeiter: Luis Pestana, Dominique Eichler und Tante Tratsch Cover: by Luis Pestana / Grafik + Fotos: Luis Pestana Partydaten melden: agenda@gay.ch / Anzeigen + Abo: Tel. 044 271 92 00 oder luis@gay.ch Bilder und Texte dürfen nicht ohne unsere Genehmigung verwendet werden.

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NACH JANE AUSTENS ROMAN-JUWEL

LADY SUSAN

INTERVIEW MIT

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Ein Film von

««««« ‘‘ WAHNSINNIG KOMISCH, Jane Austen war nie lustiger. Kate Beckinsale und Chloe Sevigny brillieren. ” The Telegraph

««««« ‘‘ GLAMOURÖS INSZENIERT, mit gepfefferten Dialogen. ” Telerama

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MBER 29. DEZE

IM KINO

Das Leben im Iran ist alles andere als ein Zuckerschlecken, vor allem für die LGBTCommunity. Erkan* hat uns erzählt, wie sein Alltag dort aussieht und weshalb er bloss nur noch weg will. Er ist 23, wohnt in der Hauptstadt Teheran und gibt Englischunterricht. Er möchte aber, so bald wie möglich, das Land verlassen: „Niemand möchte das Land verlassen, in dem er wohnt, Freunde und Familie hat, und in dem seine Muttersprache gesprochen wird, aber die Situation ist für mich unerträglich. Ich möchte lieber in einem Land leben, in dem ich frei bin, meine Homosexualität nicht verstecken muss und in dem ich Piercings und Tattoos tragen darf. Ich möchte in einem Land leben, in dem ich ein normales Leben führen kann und Kinder adoptieren darf. Im Iran, da geht das alles nicht, hier muss ich alles verstecken und unterdrücken.“


ERKAN: SEIN (GAY) LEBEN IM IRAN Text: und Bild: Luis

Sex mit einem anderen Mann gehabt hast. Sie können dich aber jederzeit befragen. Ein Freund von mir ist einmal im Daneshjoo Park von der Polizei abgeführt worden. Er hat mir erzählt, dass er und sein Freund in einen Raum gesteckt wurden, in dem sie sich ausziehen mussten. Sie hätten sie daraufhin ausgelacht und sogar vergewaltigt.“ Auch Erkan ist schon mal von der Polizei erwischt worden: „Es war in einem anderen Park und ich habe dort mit einem Mann geküsst. Wir versuchten noch zu fliehen, aber sie konnten uns einholen. Wir hatten aber Glück, dass einer von ihnen nett war und uns gehen liess, nachdem wir Geld bezahlt hatten.“

Um andere Männer kennenzulernen kann man auch im Iran auf Social Medias, Chats und Apps zurückgreifen: „Wir kommunizieren über Apps wie Grindr oder Hornet. Aber ich tue das nicht mehr, ich fühle mich zu einem Sexobjekt reduziert. Deshalb habe ich nun all meine Profile gelöscht. Es gibt aber einen Park namens Daneshjoo Park, wo sich viele Schwule treffen. Jedoch muss man sich verstecken, damit man nicht beschimpft oder gar geschlagen wird. Ausserdem muss man damit rechnen, dass die Polizei dort auftaucht. Ich hingegen möchte lieber Männer über meine Freunde und deren Freunde kennenlernen.“ So etwas wie Bars oder Clubs gibt es nicht: „Iran ist ein islamisches Land, da gibt es so etwas überhaupt nicht. Es gibt dafür aber Cafés und Restaurants, und da kann es sein, dass es ein Lokal gibt, in dem sich Schwule treffen. Es muss aber geheim bleiben, sonst greift der Staat ein und schliesst das Lokal.“ Auch was die Musik angeht, hat das Land klare Vorschriften: Erkan musste sich das Album von Lady Gaga illegal herunterladen: „Hier ist jegliche Musik aus dem Ausland verboten. Es ist verboten, Frauen singen zu hören – das gilt als Sünde! Frauen dürfen hier nicht alleine singen und wenn, dann nur vor Frauen. Wenn jemand im Iran Musik veröffentlichen will, muss er genauen Anweisungen befolgen.“ Die Todesstrafe auf Homosexualität existiert zwar, aber die Umsetzung ist nicht einfach: „Da müssten sie dich quasi in flagranti erwischen. Oder du gibst zu, dass du

-------------------------------------------------------------„FÜR ALKOHOL GIBT ES 85 PEITSCHENHIEBE“ -------------------------------------------------------------Früher oder später möchte Erkan das Land verlassen: „Ich will emigrieren, egal wie: Ob als Student oder als Arbeiter. Wenn das alles nicht klappt, dann versuche ich es als Asylbewerber. Falls ich bleibe, muss ich nach den Vorschriften des Islams leben und das möchte ich nicht. Ich glaube nicht daran, dass sich das Land zum Guten ändern wird, also muss ich es verlassen. Hier kann man nicht mal eine Party schmeissen: Tanzen ist genauso verboten wie Alkohol trinken, für das du übrigens 85 Peitschenschläge bekommst, wenn man dich beim Trinken erwischt.“ Erkan kennt aber auch andere Probleme: „Wirtschaftlich geht hier gar nichts und einen Job zu bekommen ist auch nicht einfach. Ich habe in einer guten Universität ein medizinisches Diplom gemacht, aber keinen Job gefunden. Also muss ich als Englischlehrer arbeiten, damit ich etwas verdiene. Und wenn ich einen Job hätte, dann wäre es nicht garantiert, dass ich ihn lange habe. Dein Chef kann behaupten, dass er kein Geld mehr hat und dich dann entlassen, um damit einen anderen Freund oder Verwandten einzustellen. Das ist mir mal passiert.“ Es gibt aber noch andere Sachen, die ihn stören: „Auch die Frage der Bekleidung stört mich. Es ist ja nicht nur so, dass man keine Piercings und Tattoos haben darf, es gibt auch noch andere Vorschriften, wie zum Beispiel bei Frauen: Die dürfen nur mit Hidschab rumlaufen.“ Falls es Erkan schafft, aus dem Iran zu kommen, hat er schon einen Entschluss gefasst: „Ich wünsche mir so sehr, dass ich eines Tages frei bin, und dann möchte ich einen YouTube-Kanal haben und dort über die Situation der Gays im Iran sprechen. Ich will, dass man darüber spricht. Danke, dass ich das schon hier machen darf…“ *Name von der Redaktion geändert

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INTERVIEW MIT ANDREI : RUMÄNIEN...

Rumänien steht vor einem grossen Umbruch, und gerade auch was die Rechte für Schwule, Lesben und Transgender betrifft, zeigt sich das Land tief gespalten. Wegweisende Entscheidungen stehen bevor, sowohl vor dem Obersten Gericht, wie auch im Parlament, und mitten drin mischt auch noch die RumänischOrthodoxe Kirche mächtig mit. 28

Man nehme ein Land mit einer Gesamtbevölkerung von knapp unter zwanzig Millionen Einwohnern, eine äusserst mächtige Kirche, und rechtskonservative Organisationen, welche sich munter gegen die Rechte von Schwulen, Lesben und Transgender aussprechen: Diese Mischung herrscht derzeit in Rumänien und unter diesen Gesichtspunkten ist es der so genannten Koalition für die Familie gelungen, in nur sechs Monaten schier unglaubliche drei Millionen (!) Unterschriften von Stimmberechtigten zu sammeln, um einen entsprechenden Vorstoss ins Parlament zu tragen. Ihre Forderung: Eine Familie soll in der Verfassung des Landes ausschliesslich als Verbindung zwischen Mann und Frau definiert werden. Damit würde die gleichgeschlechtliche Ehe verboten werden. Ein Gericht hat bereits entschieden, dass die Initiative gültig ist und damit ist der Weg für eine Debatte im Parlament frei. Dass die Initiative angenommen wird, gilt als sehr wahrscheinlich. Neben dem Parlament hat sich auch das Verfassungsgericht mit einem ähnlichen Fall zu beschäftigen. Ein schwules, rumänisch-amerikanisches Paar, welches im Jahr 2010 in Belgien geheiratet hat, möchte nämlich erreichen, dass ihre Ehe auch in Rumänien anerkannt wird. Damit müssen sich die Richter aufgrund der Verfassung des Landes entscheiden, ob eine Ehe, welche zwar in der Europäischen Union, aber ausserhalb Rumäniens geschlossen wurde, anerkannt werden muss oder nicht. Wäre es ein heterosexuelles Paar, würde sich die Frage


EIN GESPALTENES LAND gar nicht erst stellen, doch in diesem Fall tun sich die Richter äusserst schwer mit einem Urteil. Dies zeigt auch die Tatsache, dass sie eine Entscheidung bereits drei Mal verschoben haben. Als nächstmöglichen Termin für ein Urteil nannten sie nun Ende November, doch auch dann ist ungewiss, ob es tatsächlich zu einer Entscheidung kommt. Die Bevölkerung, wie auch die Politiker im Land, sind gespalten – und dies selbst in den höchsten Ämtern. Während Staatspräsident Klaus Iohannis zu Toleranz und Akzeptanz gegenüber der LGBT-Community aufruft und die Initiative ablehnt, kriegen die homophoben Kräfte des Landes Schützenhilfe von Dacian Ciolos, dem Premierminister von Rumänien. Er unterstütze die traditionelle Familie, erklärte er jüngst in einem Interview. Diese beiden Gegensätze, sowohl vor Gericht wie auch in der Politik, stehen symbolisch für die Lage, in der sich Rumänien derzeit befindet: Auf der einen Seite die Europäische Union, welche bereits mehrfach ihren Support für die Rechte der gleichgeschlechtlichen Paare signalisierte, und auf der anderen Seite die gewaltige Zahl von drei Millionen unterzeichnenden Stimmberechtigten, welche mit ihrer Unterschrift genau das Gegenteil fordern. Demnächst stehen in Rumänien wichtige Entscheidungen in Bezug auf die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender an. gay.ch hat sich dazu mit Andrei Voinea unterhalten, dem Vize-Präsidenten von Mozaiq NGO, der aktuell wohl aktivsten LGBT-Organisation im Land.

gay.ch: Allgemein gefragt: Wie ist es als LGBT in Rumänien? Gibt es auch eine Gay Szene neben Bukarest, oder konzentriert sich die schwullesbische Kultur mehr auf die Hauptstadt? Andrei Voinea: Die LGBT Community in Rumänien ist sich gerade am entwickeln, und zwar in allen Bereichen. Vom gesellschaftlichen Standpunkt her gesehen, ist es ein extrem wichtiger Aspekt, dass die LGBT Community gehört, gesehen und verstanden wird, und zwar nicht als „andere“ Menschen, sondern als gleichwertige Mitglieder der Gesellschaft mit den gleichen Rechten und Pflichten. Im Kontext mit dem Coming out, dass sich international, aber auch in Rumänien, immer mehr Menschen outen, wächst die Gay Community in Bukarest sehr stark und immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene – vor allem zwischen 14 und 21 Jahren - beziehen Stellung zu ihrer sexuellen Orientierung . Die meisten dieser Coming outs passieren dabei bei Freunden oder bei anderen LGBTs.

Text: Dominique / Bild: Joe Mabel

Soviel ich weiss ist Homophobie und auch die Gewalt gegenüber LGBTs nach wie vor verbreitet in Rumänien: Wie beeinflusst dies die Community, etwa in Bezug auf kulturelle Veranstaltungen, Gay Parties oder Bars usw. Momentan gibt es in Bukarest nicht sehr viele Orte für LGBTs, wo sie sich ausdrücken oder ihre Freizeit zusammen verbringen können. Es gibt aber Entwicklungen, welche zeigen, dass etwas für die Schwulen und Lesben am Entstehen ist: So etwa zwei Gay Discos, verschiedene Pubs und gay-friendly Clubs, doch es gibt auch immer mehr Orte, in denen schwullesbische Aktivitäten organisiert werden, etwa in Bezug auf die Aufklärung über das Thema. Auf der anderen Seite gibt es aber auch Einschränkungen in den ländlichen Gegenden, wo solche von der Community organisierten sozio-politischen und kulturellen Entwicklungen immer noch auf Widerstand stossen. Von persönlichen Kontakten weiss ich aber, dass die LGBTs in den meisten Fällen die ländlichen Gebiete verlassen und in grössere Städte ziehen um dort ihre Communities zu bilden – neben Bukarest etwa auch nach Cluj, Iasi, Timisoara, Craiova, Brasov, Constanta. Dort haben sie mehr Optionen um sich zu treffen. Diesbezüglich ist es auch förderlich, wenn diese Städte grössere Bildungseinrichtungen haben und damit liberaler sind. -----------------------------------------------------------------„HOMOPHOBIE UND GEWALT GEGEN QUEERE PERSONEN BLEIBT EIN GROSSES PROBLEM IN RUMÄNIEN“ -----------------------------------------------------------------Ganz klar, Homophobie und Gewalt gegen queere Personen bleibt ein grosses Problem in Rumänien. Die Gewalt existiert dabei in verschiedenen Formen: Von Beleidigungen, physischer Gewalt oder Gewalt auf Social Media-Plattformen und im Internet, bis hin zu Übergriffen auf der Strasse oder sogar verschiedenen Zwischenfällen in Gay Clubs. Unter diesen Gesichtspunkten und aus Angst, attackiert zu werden, meiden viele LGBTs auch die gay-friendly Orte. Sie verstecken ihr Verhalten und sie kontrollieren, wie sie sich in der Öffentlichkeit ausdrücken, und nicht selten gehen sie sogar so weit, dass sie ihre Neigung total unterdrücken und ihre sexuelle Ausrichtung nicht anerkennen. FORTSETZUNG: Bitte wenden >>>

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FORTSETZUNG: RUMÄNIEN... EIN GESPALTENES LAND

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Hast Du in den vergangenen Jahren irgendwelche Veränderungen festgestellt, seit LGBT-Themen öffentlich vermehrt diskutiert werden? Im internationalen Zusammenhang, in welchem diese Themen auf politischer Ebene vermehrt diskutiert werden, kann man Veränderungen in Bezug auf die Situation in Rumänien feststellen. Erstens etwa diesbezüglich, wie die Gay Community angesehen wird. Von Seiten der LGBTs spürt man, dass immer mehr Menschen, ob queer oder nicht, mit den getroffenen Entscheidungen unzufrieden sind, welche die grundlegenden Menschenrechte für LGBTs in Frage stellen. Zweitens hat es aber auch dazu geführt, dass die LGBT Community näher zusammengerückt ist und es mittels verschiedenen Wegen – etwa mit Round Tables, Konferenzen, öffentlichen Aktionen und offenen Briefen – und auch über Meinungsbildner gelungen ist, die Anliegen der Community auf die Agenda der politischen Entscheidungsträger zu bringen. Welchen Einfluss hat die Rumänisch-Orthodoxe Kirche in Bezug auf die Anliegen der LGBTs? In unserem Land gibt es immer noch Probleme mit der Rumänisch-Orthodoxen Kirche, obwohl Umfragen zeigen, dass das Vertrauen in die Institution der Kirche am Sinken ist. Doch trotzdem bleibt die Kirche nach wie vor für viele ein Orientierungspunkt. Schwule, Lesben und Transgender werden von der Kirche offiziell nicht unterstützt, im Gegenteil, LGBTs werden in sämtlichen Belangen niedergemacht und bekämpft. Die Hauptargumente der Kirche sind immer die gleichen, welche sie mit ihrem Glaubenskonzept verknüpfen, sprich, Homosexualität ist Sünde, ist ein Fehler und abnormal. In der Öffentlichkeit ist die Kirche auch bei der „Koalition für die Familie“ aktiv – als Partner, aber auch als Hauptpromoter deren Ansichten. Gutes Stichwort: Wie stark ist die Koalition für die Familie? Die Koalition bleibt einer der grossen Player, wenn es darum geht Einfluss auf die öffentliche Meinung und die Politik in Bezug auf Anliegen der Schwulen, Lesben und Transgender zu nehmen. Zusammen mit anderen Nichtregierungsorganisationen und der Kirche hat es die Koalition für die Familie geschafft, einen Vorstoss beim Parlament einzureichen, welcher zum Ziel hat die Verfassung


zu ändern, so dass im Grundgesetz neu stehen soll, dass eine Familie nur aus einem Mann und einer Frau bestehen kann. Dafür hat die Koalition in diesem Sommer drei Millionen Unterschriften gesammelt, und im Juli hat das rumänische Verfassungsgericht geurteilt, dass dieser Vorstoss die Bedingungen erfüllt um vom Parlament behandelt zu werden. Dieses heikle Thema hat die Öffentlichkeit in zwei Lager gespalten: Die LGBT Organisationen kämpfen, um zu beweisen, dass diese Initiative das geltende Recht verletzt und auch die gesetzlich zugesicherten Freiheiten einschränkt. Obwohl es auch politische Parteien gibt, welche den Vorstoss der Koalition unterstützen, hat Klaus Johannis, der rumänische Staatspräsident, erst kürzlich erklärt, dass er diesen vorgeschlagenen Gesetzesentwurf nicht unterstütze, sondern, dass er für die Toleranz einstehe. Neben dem Präsidenten gibt es zudem auch noch einige Parteien, welche die Anliegen der LGBT Community gutheissen, so wie etwa die Remus Cernea.

Hast Du das Gefühl, dass die Politik und die Behörden in Rumänien bezüglich der Anliegen der Schwulen, Lesben und Transgender fortschrittlicher sind, als die Bevölkerung? Beispielsweise hat das Gesundheitsministerium ja auch schon ein Gay Festival finanziell unterstützt... Öffentliche Institutionen und Behörden, es kommt natürlich darauf an, mit welchen Bereichen sie sich beschäftigen und welche Personen ihnen vorsitzen, supporten immer mal wieder punktuell gewisse Projekte der LGBT Community. So weit ich es beurteilen kann, kommt dies immer mal wieder vor, wie etwa auch bei der Gay Pride. Ich möchte diesbezüglich aber ausdrücklich betonen, dass sowohl die Behörden, wie auch die Bevölkerung, dringend Aufklärung zu unseren Anliegen brauchen, und zwar in der Form von Informationen und Ansichten, welche wissenschaftlich belegt, und sowohl gesellschaftliche, wie auch kulturelle Punkte beinhalten. Diese Kampagnen sind dringend nötig und müssten auf verschiedene Kategorien von Menschen ausgerichtet sein: Jene, die sich gar nicht informieren möchten, jene, die falsch informiert sind und jene, welche stark von religiösen Einflüssen geprägt sind. Ebenfalls eine wichtige Zielgruppe diesbezüglich sind zudem Jugendliche und junge Erwachsene, welche die Chance erhalten sollten, in einer Umgebung aufzuwachsen, in der sie sich frei ausdrücken können, eben auch als LGBTs, sowie deren Supporter.

Andrei Voinea ist 23, lebt in der rumänischen Hauptstadt Bukarest und hat einen Abschluss in Kommunikationswissenschaft und Public Relations. Seit rund 14 Jahren ist er zudem in Non Profit-Organisationen und in anderen Projekten der freiwilligen Arbeit tätig. Aktuell arbeitet er in einer Nichtregierungsorganisation, welche das Ziel hat, die Rechte von Kindern zu schützen und stärken, zudem wurde er vor kurzem zum Vize-Präsidenten der Mozaiq NGO gewählt, einer der aktivsten LGBT-Organisationen in Rumänien, welche vor rund einem Jahr ins Leben gerufen wurde. Sein Coming out hatte Andrei im Jahr 2012 als er gerade sein Studium angefangen hat, und es beschäftigt ihn noch heute. Lange hat er sein Schwulsein aufgrund des gesellschaftlichen Drucks verleugnet, doch, da er liebevolle und wunderbare Menschen kennengelernt hat, wuchs auch sein Selbstvertrauen und er entschied sich zu diesem Schritt, wie er erzählt. In den vergangenen vier Jahren, seit seinem Coming out, hat er viele LGBTs kennengelernt, welche für ihn zu Vorbildern wurden. Sie waren auch der Grund, weshalb er angefangen hat, sich für die Rechte von LGBTs einzusetzen. Seither hat er sich zu einem überzeugten Aktivisten entwickelt, und dies in seinem Umfeld, bei Freunden oder auch in der Öffentlichkeit. Er glaubt an den Willen der Menschen, führt Andrei weiter aus, dass sie Sachen verstehen wollen und mit positiven Beispielen in der Gesellschaft auch beginnen, sich für die Gay Community und ihre Anliegen zu öffnen.

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EGOMANIA UND DIE „SOCIAL MEDIAS“

Dank dem Internet sind viele Menschen berühmte Persönlichkeiten geworden. Die einen zu Recht, die anderen eher nicht. Willkommen in der Welt der Z-Stars. Und so. 32

Es gibt die ganz grossen, wie Justin, der durch YouTube bekannt geworden ist, und es gibt zum Beispiel die, bei denen man gar nicht weiss, wieso sie eigentlich so viele Followers auf Instagram haben. Es gibt auch ganz viele andere... Entertainer! Bleiben wir mal vorerst bei YouTube, wo ein Schrei – auch im Sinne von Aufmerksamkeit - zu einem medialen Sturm angewachsen ist: Wir erinnern uns an den androgynen Mann mit dem Aufschrei „Leave Britney alone!“. Chris Crocker wird kaum damit gerechnet haben, dass dieses Video im Jahr 2007 innerhalb von zwei Tagen bereits über vier Millionen Views generie-


“ : THE POWER OF „LOVE“ ren würde. Inzwischen hat er sein Aussehen komplett verändert: Die Haar sind dunkel und kurz und er arbeitet an seinem Körper, damit die Muskeln wachsen. Klar, Chris konnte nicht wissen, dass er über Nacht zu einer bekannten Persönlichkeit werden sollte. Dass es aber sein Ziel war, bekannt zu werden, zeigt der weitere Verlauf seines „öffentlichen Lebens“: Ein Jahr später veröffentlichte er eine eigene Single, im Jahr 2012 drehte er einen Dok-Film über sein Leben nach dem Britney-Clip, 2014 verschlug es ihn in die Porno-Branche und 2015 stellte er nochmals alles auf den Kopf: Er löschte sein YouTubeKanal. Zu dieser Zeit hatte der Britney-Schrei bereits 50 Millionen Aufrufe. Aber keine „Angst“: Der Chris ist nicht untergetaucht. Er hat eine Facebook-Seite mit rund 3,5 Millionen Followers und auf Instagram sind es rund 600’000 – dort umschreibt er sich wie folgt: Chris Crocker: Activist. Entertainer. Entertainment ist ein wunderbar dehnbarer Begriff, so wie es auch ganz viele Genre von Kino-Filmen gibt. Wir wollen unterhalten werden und dafür braucht es Entertainer. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, also braucht es auch von uns keine Wertung, was Chris ist oder nicht ist. Wem es nicht gefällt, der muss nicht hinschauen. Nicht alle, die es so gerne möchten, haben einen Glückstreffer wie „Leave Britney alone!“. Was nun? Man kann es bei einer Casting Show versuchen. Bei gewissen Sendungen fällt man mit Null Talent manchmal mehr auf, als mit ganz viel Talent. Wenn es aber mit der grossen Bühne nicht klappt, dann muss man sich halt mit der kleinen Bühne zufrieden geben und dafür sind die Social Medias bestens geeignet, allen voran Instagram. Wer mal einen Blick da rein wirft, der wird staunen: Da tummeln sich Menschen - sie nennen sind „Model“ oder „Actor“ und haben im Profilnamen oft „Official“ drin - mit mehr Followers als manche Stars. Aber wie ist das möglich? Ganz einfach: Man kauft sie sich. Da gibt es Internet-Hacker, die sich darauf spezialisiert haben. Sogar Stars greifen auf dieses Angebot zurück, damit die Zahl gross ist. So hat sich das Ganze zu einer Scheinwelt entwickelt. Keiner kann inzwischen mehr sagen, ob die Followers echt, gekauft oder beides sind…

Text & Collage: Luis

Viel Schein, wenig Sein. Der grosse Hunger nach den grossen Zahlen hat bei Instagram eine kleine Krise ausgelöst. Die „Spezialisten“, die für andere User mit ausgeklügelten Programmen neue Followers generieren, sind zur Plage geworden. Instagram fand dafür nur ein Wort: Spam! Sie entschieden sich dem einen Riegel zu schieben: Man darf zwar immer noch unendlich viele Followers haben, aber umgekehrt ist nun die Grenze bei 7500. Das heisst: Man darf nur 7500 Profile abonnieren. Diese wiederum sind potentielle Followers. Das bringt das „Schneeballsystem“ durcheinander. Das ruft zur Kreativität auf! Man darf aber den Willen der Menschen, die unbedingt im Mittelpunkt stehen wollen, nicht unterschätzen. Der Trick ist einfach, aber aufwändig: Man drückt überall auf „ich folge dir“ und hofft, dass ganz viele auch „zurück folgen.“ Dann löscht man alle „ich folge dir“, damit man wieder genug freie Plätze hat, um neue „ich folge dir“ zu drücken. Sie wissen, was sie machen. Sie sind „Blender“. Da sehr viele gar nicht merken, dass diese Person gar kein Follower mehr ist, bleiben sie als Follower am anderen „kleben“. -----------------------------------------------------------------#FOLLOW4FOLLOW: EIN GEFUNDENES FRESSEN FÜR BLENDER ------------------------------------------------------------------

Für Menschen, denen Followers oder Likes nicht wichtig sind, mag das alles etwas verwirrend klingen, aber ein kleiner Selbsttest erklärt auf eine einfache Weise, wie das System funktioniert. Drückt man bei Facebook „gefällt mir“ bei einem Bild von einer Person, bei welcher man seit Monaten kein „gefällt mir“ mehr gedrückt hat, dann erscheinen plötzlich deren Einträge regelmässig. Davor hat man sie aber selten bis gar nie gesehen. Das haben die Aufmerksamkeits-Junkies erkannt und spielen damit. Es werden noch viele Chris Crockers auftauchen oder untertauchen und wieder auftauchen oder niemals wieder auftauchen. Man kann aber sicher sein, dass der Schrei nach Aufmerksamkeit etwas ist, was Power hat. Man weiss nie wohin die Reise geht. Wer hätte vor ein paar Monaten noch gedacht, dass Donald Trump US-Präsident werden würde? Darum, die Moral der Geschichte ist: Überlege gut, wem du deine „Stimme“ gibst.

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Text: Tante Tratsch / Bild: Luis

TNT: TODESFALLE SELFIE Ab und zu gibt es eine Vermisstmeldung: XY ist verschwunden. Viele sind temporär untergetaucht, andere längerfristig, andere stecken im Keller à la Kampusch und dann gibt es die Selfie-Opfer. Ja, die gibt es… Tut mir leid, wenn ich dich jetzt erwähne, Sinéad O‘Connor, aber du bewegst dich auf einem dünnen Pfad. Es ist schon ein paar Mal vorgekommen, dass sie ihren Freitod angekündigt hat. Und dann findet man sie irgendwo in einem Hotel. Gerettet. Vielleicht physisch. Aber psychisch? Wir wissen es nicht. Aber wir machen uns Sorgen. Und da wir Sinéad O‘Connor nicht persönlich kennen, wissen wir auch nicht, welche Signale sie damit sendet und ob sie überhaupt selber weiss, welche Signale das sind. Es ist immer tragisch, wenn Menschen verschwinden: Die einen freiwillig, die anderen nicht. Nächstes Jahr ist es drei Jahre her, seit Christian Prehn in den neuseeländischen Alpen verschwunden ist. Weder fand man seine Leiche, noch gibt es ein Lebenszeichen. Gefunden wurde im Nationalpark nur sein Rucksack. Die Eltern vermuten, dass er ein Selfie machen wollte und rückwärts runtergestürzt ist. Es ist eine der vielen Möglichkeiten, aber es bleibt trotzdem eine Spekulation. Spekulation sieht hier aber anders aus… Wegen einem Selfie sterben? Ja, das gibt es. Wissenschaftler der Carnegie-Mellon-Universität in Pittsburgh haben herausgefunden, dass dies oft vorkommt. Und es nimmt stetig zu: Waren es, laut Studie, im Jahr 2014 gerade Mal 15 Menschen, so erhöhte sich die Zahl ein Jahr später bereits auf 39. Und dieses Jahr werden per Ende November schon 73 gezählt. Tja, und wie das so ist, in der heutigen Welt, es gibt sie tatsächlich: Die „berühmten letzten Selfies“. Ich frage mich schon, wieso solche Fotos online gestellt werden? Ich hoffe mal, als Warnung. Oder?

Passt doch auf. Der Selfiewahn ist gefährlich. Es kann tödlich ausgehen. Echt jetzt! 34

Die erwähnte Studie besagt auf jeden Fall, dass die meisten Selfie-Opfer irgendwo in die Tiefe fallen. Aber es geht natürlich immer schlimmer: Einige haben ihr letztes Foto auf einem Gleis gemacht, haben beim Autofahren nicht auf die Strasse geschaut oder es waren Waffen im Spiel. Peng! So schnell kann es vorbei sein. Sehr beruhigend ist, dass man jetzt eine Selfie-GefahrWarnungs-App entwickeln möchte. Wie wäre es aber mal mit... Augen auf?


QUEEN: “ON AIR“

Zwischen Februar 1973 und Oktober 1977 nahmen Queen sechs Radiosessions exklusiv für die BBC auf. Unter den 24 musikalischen Meilensteinen, die diese Sessions hervorbrachten, waren z. B. alternative Versionen der Debütsingle, einmalige Aufnahmen legendärer Albumtracks und sogar eine extrem veränderte Version einer ihrer bekanntesten Hymnen, die bisher noch auf keiner anderen Studioveröffentlichung von Queen zu finden ist. Queens Toningenieur Kris Frederiksson hat die Aufnahmen liebevoll restauriert und von Grammy Award Gewinner Adam Ayan gemastert. Ab sofort erhältlich.

• 2CD-Set

• Limited 3LP-Vinyl Edition

• Limited 6 Disc Deluxe Version, inklusive einer CD mit Livesendungen und drei CDs 35 mit Radiointerviews.


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