G AY. C H
MICHELLE WILLIAMS
MADONNA & ANDERE STARS
MENSCHEN & FERNBEZIEHUNGEN
PARTYS, KULTUR, MUSIK & FILME
(inter) N AT I O N A L
#52
E X K L U S I V :
I N T E RV I EW MIT EINEM E X - G AY 1
LASS DICH BEZAUBERN!
5. APRIL IM KINO 2
ascot-elite.ch facebook.com/ascotelite
INHALTSVERZEICHNIS (inter)NATIONAL APRIL/MAI 2012 4/5 6/7 9 10/11 12-15 16-20 21 23 24-26
ENTERTAINMENT: Games, Politics, Actors EUROPE: Island + London EUROPE: Lage der Rechte der LBGT-Community INTERNATIONAL: News rund um den Globus INTERNATIONAL: Fernbeziehungen NATIONAL: Von Homo zu Hetero NATIONAL: Saskia über die Gruppe „Anyway“ NATIONAL: Break The Chain – Der Start NATIONAL: Interview zum Zurich Pride Festival
27 STYLE: Individuelles Einrichten 28/29 LESEN: Buchtipps 31 LOVE + SEX: Sexy Tipps 35 MUSIC: 3 Fragen an Madonna 36/37 MUSIC: CD-Tipps 39 MUSIC : Interview mit Paul Fordham 41 DVDs : Neuheiten 43 KINO: Demnächst im Kino 44/45 KINO: Interview mit Michelle Williams 46/47 49 50-53 55-57
KULTUR: Konzerte & Events KULTUR: Interview mit Knäckeboul PARTYS: Von gay.ch unterstützte Partys DESTINATIONEN: Handschriftliches von Stars
62
TANTE TRATSCH: Orgasmus
LUST EIN STAR ZU TREFFEN? M I T E I N E M „ G E F Ä L LT- M I R “ A U F
FA C E B O O K K A N N S T D U D I C H L A U F E N D INFORMIEREN Monti war mit uns beim Interview mit Stephanie Heinzmann dabei. Auf Facebook informieren wir, welche Stars wir demnächst treffen. Fans haben oft die besten Fragen, darum möchten wir zukünftig, wenn möglich, Fans an Interviews mitnehmen. Die gay.ch-Seite findest du auf Facebook unter folgendem Link: http://www.facebook.com/gay.ch.switzerland
3
ENTERTAINMENT
GAMES: „MASS EFFECT 3“ SORGT FÜR ROTE KÖPFE Die dritte Ausgabe vom Spiel „Mass Effect“ kam am 8. März 2012 in den Handel, davor gab es Geknatsche rund um eine schwule Szene in einem Teaser-Clip, der auf YouTube zu sehen war. Der Trailer zeigt die Möglichkeit des männlichen Charakters Shepard, eine gleichgeschlechtliche Beziehung einzugehen. Viele Spieler scheinen mit einem schwulen Commander Shepard so ihre Probleme zu haben. Wegen der vielen, teils sehr unschönen Kommentare, wurde dann auch der ursprüngliche, fast vier Minuten lange Trailer von Youtube entfernt. Doch auch in
SCHWULE AY, SIND OK WEIL...
INTERVIEW: E I N P L AY M A N U N D
SEINE WEISHEITEN 4
der Kurzversion gibt es viel an homophobem Stoff nachzulesen. Die Reaktionen überraschen deshalb besonders, weil die homosexuelle Beziehung lediglich eine Option ist. Der Held kann sich genauso gut für eine heterosexuelle Beziehung entscheiden. Die Option auf gleichgeschlechtliche Beziehungen in den Spielen der Produktionsfirma „BioWare“ ist denn auch nicht neu. Schon in Vorgängervarianten war dies nämlich möglich. Es ist nicht das erste Mal, dass die Macher vom Spiel mit dieser Situation konfrontiert sind. Bereits anfangs 2010, als die zweite Ausgabe heraus-
Ob es eine persönliche Erleuchtung ist, das wissen wir nicht. Vielleicht hat sich der Ex-Premierminister aber auch nur einen neuen PR-Berater angeschafft, oder es ist schlicht und einfach die Tatsache, dass Signore Berlusconi, seit er sich von seinem Amt verabschiedet hat, einfach mehr Zeit hat, sich neue, verbale Spässe auszudenken... Wie dem auch sei: In einem Interview im Februar diesen Jahres im US-Politmagazin „The Atlantic“ schien er bei bester Laune zu sein. Auf jeden Fall wissen wir nun, dass er - dank seiner Erklärung während des Interviews kein Playboy sei, sondern ein „Playman“. Gut, das Wort „Boy“ würde in seinem Alter auch nicht mehr so adäquat erscheinen. Aber nach seinem
gekommen ist, wurde ein Teaser online gestellt, bei der Commander Shepard als Frau, knutschend mit einer anderen Frau, zu sehen war. Neu ist hingegen, dass neben einer Frau-zuFrau-Beziehung nun auch eine Mannzu-Mann-Beziehung möglich ist. Die Spiele der „Mass-Effect“-Reihe sind Action-Rollenspiele. Das Spiel kann auf Xbox, Windows PC und Playstation 3 gespielt werden. Der Entwickler legt grossen Wert auf die epische SciFi-Handlung, die unter anderem vom Romanautor Drew Karpyshyn geschrieben wurde und auf eine Trilogie hin ausgerichtet ist.
Köpfchen legt ein Mann sowieso nur Weiber flach. Kein Wunder sagte der „sympathische“ Anhänger zu diesem Zeitpunkt: „Während dem PublicityRummel wurde mir etwas niemals vorgeworfen... Nämlich, dass ich schwul sein soll... Verstehen Sie mich nicht falsch, ich habe nichts gegen Homosexuelle. Ganz im Gegenteil: Je mehr Schwule um mich herum sind, desto weniger Konkurrenz habe ich.“ Immerhin sind das humorvollere Zeiten als auch schon: Vor zwei Jahren hatte Berlusconi mit dem Spruch „Es ist besser, eine Leidenschaft für schöne Mädchen zu haben als schwul zu sein“ heftige Kritik von LGBT-Organisationen geerntet. So können sich die Zeiten ändern...
TV: UNGLEICHE
ZWILLINGE ALS NEUE SITCOM Joe Keenan ist Autor („Frasier“, „Desperate Housewives“), Scott Ellis ist Regisseur („Weeds“, „2 Broke Girls“) und beide sind nicht nur schwul, sie haben ebenfalls je einen Zwillingsbruder. Nicht nur diese Tatsache hat sie animiert, daraus eine TV-Serie zu schreiben. Auch der unterschiedliche Umgang, die sie zu ihren Zwillingsbrüdern pflegen, hat eine Rolle gespielt: Während Ellis und sein Bruder sehr gut miteinander auskommen, hat Keenans Bruder, ein evangelikaler Christ, jeden Kontakt zum Autor abgebrochen, seitdem dieser vor einigen Jahren seinen Partner geheiratet hat. Die neue Serie wird von gegensätzlichen Zwillingsbrüdern handeln: Der eine ist schwul, der andere hetero. Gemeinsam helfen sie das Kind ihrer verstorbenen Schwester aufzuziehen. Beim Aussehen sollen die Brüder nicht zu verwechseln sein: Die Rollen werden mit zwei Schauspielern besetzt werden, die sich lediglich von Haar- und Augenfarbe her ähnlich sehen. Eine Pilotfolge soll noch dieses Jahr gedreht werden.
MODEZEITSCHRIFT: JAMES FRANCO IST WIEDER IN
EINE SCHWULEN-ROLLE GESCHLÜPFT Für das Cover der aktuellen Ausgabe des renommierten Männermodemagazins ‘GQ Style’ ist der Beau in die Rolle des legendären provokanten schwulen Fotografen Robert Mapplethorpe geschlüpft, und er macht dabei eine gute Figur. Nach seiner Rolle bei „Milk“ nun also bereits eine neue Reise in die schwule Welt. In „Milk“, welcher auf der Biographie von Harvey Milk, dem US-amerikanischen Bürgerrechtler der Schwulen- und Lesbenbewegung der 70er Jahre basiert, verkörperte er dessen Lebensge-
fährten. Dass James Franco damit keine Probleme hat, liegt an seinem lockeren Umgang mit diesem Thema, ja, er kokettiert selber auch sehr gerne damit, wenn es um seine eigene Sexualität geht. In einem Interview erklärte er: „Schon als ich Schüler war, dachten die Leute, ich sei schwul. Ich finde das cool. Fantasien sind mein Material. Ich arbeite mit ihnen, in meiner Kunst und in meinen Rollen.“
5
EUROPE
Fr 27.4.12, 19.30, Kaufleuten Zürich Migros-Kulturprozent-Jazz präsentiert:
Roberto Fonseca
Group
& Elina Duni Quartet
Sa 5.5.12, 20.00, Kaufleuten Zürich
Sophie Zelmani «Soul» • schwedische Songperlen
Di 8.5.12, 20.00, Volkshaus Zürich
Vinicio Capossela Italiens magischer Songwriter • CH-exklusiv
Do 17. 5.12, 20.00, Kaufleuten Zürich – Festsaal
Ron Pope
Frischer Songwriter-Pop aus New York
Di 22.5.12, 20.00, Kaufleuten Zürich
Sharon Jones & the Dap-Kings Soul Sister Number One!
Fr 25.5.12, 20.00, Kaufleuten Zürich
Charlotte Gainsbourg «Stage Whisper» avec Connan Mockasin
Di 19.6.12, 20.00, Kaufleuten Zürich
Ayo
Joyful Soul «en acoustique» • CH-exklusiv
Di 10.7.12, 20.00, Kaufleuten Zürich
Christina Perri Jar of Hearts • CH-exklusiv
VORVERKAUF:
www.allblues.ch • www.ticketcorner.ch
Für Kaufleuten auch: www.kaufleuten.ch • VERANSTALTER: AllBlues Konzert AG
6
ISLAND: DARUM IST DIE KLEINE PRIDE
EINE DER GRÖSSTEN
„Size does matter“: Das werden sich wohl einige sagen, auch wenn es um die Pride geht. Doch was wäre wenn man die Grösse anders definieren würde? Wir machen das am Beispiel von Reykjavik. Fangen wir doch einfach mal so an: Björk ist eine international bekannte Grösse aus Island im Musikbusiness. Ausser, man misst mal nach: Mit 1,57 cm Körpergrösse müsste man sie also eher die kleine Grosse nennen. Dies könnte man auf die Pride in Reykjavik umwälzen: Im Verhältnis zur Einwohnerzahl ist die Gay Pride auf Island wohl die Grösste der Welt. Von den gerade mal 300‘000 Isländern sind dann über 50‘000 auf den Strassen der Hauptstadt unterwegs. Laut den Organisatoren könnten es jedoch auch bis um die 100‘000 sein. Umgerechnet würde das bedeuten, dass rund ein Drittel der Bewohner an der Parade teilnimmt. Das Erstaunliche ist, was die kleine Insel daraus macht: Letztes Jahr waren nur rund zehn Wagen an der Parade beteiligt, doch die Strassen waren prall gefüllt mit Menschen. Die Pride in Island ist seit 1999 ein fester Bestandteil im hohen Norden. Dieses Jahr wird der kleine, grosse Anlass vom 8. bis 12. August stattfinden. Die Eröffnungszeremonie wird am Donnerstag, 9. August gefeiert, der Höhepunkt ist jedoch am Samstag, 11. August: Dann findet die Parade statt, die mit einem verhältnismässig grossen Open Air-Festival endet. Island glänzt ausserdem, wenn es um die Rechte der Community geht: Die Insel ist eines der wenigen Länder, in denen die gleichgeschlechtliche Ehe ohne Abstriche eingeführt wurde. Und da wäre dann noch die lesbische Premierministerin, die weltweit erste offen lesbische Frau an der Spitze einer Regierung: Johanna Sigurdadottir führt seit Februar 2009 als isländische Premierministerin eine Regierung aus sozialdemokratischer Allianz und LinksGrüner Bewegung.
LONDON: WORLD PRIDE UND EURO PRIDE 2012 FINDEN AN
E I N E M O RT S TAT T
Vom 23. Juni an verwandelt sich die britische Hauptstadt in ein farbiges Happening. Der bunte Höhepunkt ist die Parade am 7. Juli. Die erste World Pride-Veranstaltung fand 2000 in Rom statt, jedoch nicht ohne Gegenstimmen: Der Vatikan tat sich damit schwer und fuhr mit massiven Protesten auf, konnte den Anlass jedoch nicht verhindern. Bei der zweiten Ausgabe war es nicht minder stürmisch: Sie war für 2005 in Jerusalem geplant, doch es kam alles anders: Wegen des Rückzugs jüdischer Siedler aus dem Gazastreifen wurde der Grossevent auf 2006 verschoben. Doch auch ein Jahr später wehte den Organisatoren ein rauer Wind entgegen: Moslemische, jüdische und christliche Religionsführer protestierten heftig gegen die Pride. Das hatte seine Folgen: Wegen den Gewaltdrohungen wurde die Parade abgesagt. Trotzdem wurden die Rahmveranstaltungen durchgeführt. Man hat versucht die eigentliche Parade am 10. November 2006 nachzu-
holen, doch daraus wurde nichts: Am Tag davor wurde das Ganze abgebrochen - aus Sicherheitsgründen. Fast sechs Jahre später nimmt die World Pride ihren dritten Anlauf und mit London als Durchführungsort wird man wohl mit weniger Gegendruck rechnen. Es scheint, dass die Organisation zukünftig auf „realistische Durchführbarkeit setzt“, denn die nächste World Pride findet 2014 statt, und zwar in Toronto (Kanada) sicherlich ein Standort, wo man mit wenig Ablehnung rechnen darf. London lädt dieses Jahr jedoch zu einem wohl einmaligen Pride-Erlebnis, den die Euro Pride wurde sozusagen mit der World Pride verpartnert. Heisst: Beide Anlässe finden zur gleichen Zeit am gleichen Ort statt. Der Zusammenhang scheint offensichtlich: Die erste Euro Pride fand
1992 in London statt. Zürich darf sich auch zu den Austragungsorten zählen: 2009 war das Happening nämlich in Schweizer Hand. Die nächsten Euro Pride-Termine stehen übrigens bereits fest: 2013 in Marseille und 2014 wieder in Oslo - dort hausierte die Euro Pride schon im Jahr 2005. Da kann Stockholm ebenso mithalten: Die schwedische Metropole schwang 1998 und 2008 die Euro Pride-Fahne. Doch die Euro PrideKönigin bleibt nun London mit dem flotten Dreier: 1992, 2006 und 2012. Highlife in London also, doch dem noch nicht genug: Vom 27. Juli bis zum 12. August 2012 finden ja bekanntlich in der britischen Hauptstadt auch noch die Olympischen Sommerspiele statt...
7
www.sundeck.ch
open 7/7 12-23 h, länggass-strasse 65, ch-3012 bern, phone +41 31 302 46 86
! N I NE
ss sen, da s i w r e jed st. a nicht Muss j Männer steh t f u rauchs du a -Abo b stler H C . Y em GA em Pö M i t e i nh n i c h t v o r d i l u n s e r e e du dic stecken, w m neuzu ver hrift in eine erschickt Zeitsc Umschlag v tralen wird. ben = Ausga Abo = 6 s e r h 1 Ja nken. 30 Fra
ay.ch h/mag nfo@g M a i l : i : w w w . g a y . c0 0 Online044 271 92 Fone:
8
EUROPE ‘ January 2012 legal situation for lesbian, gay, bisexual and trans people in Europe
The Rainbow Europe map reflects European countries’ laws and administrative practices which protect or violate the human rights of LGBT people. This Map does not reflect the social situation of LGBT people. Each country is ranked according to an overall average of 24 categories detailed in the Rainbow Europe Index on the back side of this document.
9
6
12
17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 -1 -2 -3 -4 -5 -6 -7
-2
10 2 0 9
5 12,5
10 10
4
5 4 10
1
4
10
-4
3 0
-2
12
-3
1
6 5 -2
-2
1 6 1
0
respect of human right, full equality
gross violations of human rights, discrimination
-3
8
2
-1
2 2 1 2
-2
-2
2 -2
-2
FYR
2
0
-2
This document is supported under the European Community Programme for Employment and Social Solidarity – PROGRESS (2007-2013). For more information see: http://ec.europa.eu/progress The information contained in this document does not necessarily reflect the position or opinion of the European Commission.
EUROPA: S O S I E H T E S M O M E N TA N I N E U R O PA I N B E Z U G A U F
D I E R E C H T E D E R L G B T- C O M M U N I T Y A U S .
Die Organisation ILGA Europe hat anhand von 24 Kriterien alle Länder in Europa durchleuchtet. (lp) Die Farben sprechen für sich: Umso grüner, um so besser ist die Community geschützt und umso mehr Rechte hat sie, wird die Farbe jedoch rot, dann verschlechtert sich die Lage. Der Index wird von ILGA Europe (International Lesbian and Gay Association) anhand von „Noten“ geführt: 17 bedeutet das Maximum, -7 die schlechste Indexnote. Unter den 24 Kriterien findet man z.B. Diskriminierungsgesetze, Rechte bei gleichgeschlechtlichen Partnerschaften, Adoption, Recht auf Durchführung einer Pride-Demonstration oder Anerkennung von „Transgender“. Die ILGA betont, dass kein europäisches Land das angestrebte Maxi-
mum erreicht und jedes Land demnach noch viel Arbeit leisten muss, um die volle Gleichstellung der LGBT-Community zu erreichen. Und so sieht die Top Fünf aus: 1 England 2 Spanien 2 Schweden 3 Belgien 3 Deutschland 3 Holland 3 Norwegen 3 Portugal 4 Dänemark 4 Island 5 Ungarn
12.5 12 12 10 10 10 10 10 9 9 8
Die Schweiz hinkt nach: Mit einer 4 steht unser Land in etwa im Mittelfeld. Minuspunkte gab es für die Schweiz bei „Rechtliche Anerkennung der geschlechtsspezifischen Trans-Personen“ erst nach der Scheidung und erst nach der Sterilisation. In diesen Bereichen könnte die Schweiz zudem noch Pluspunkte holen: Adoption und Diskriminerungsgesetz. Insgesamt stehen 14 Länder in der „roten Zone“, davon ein Land, das in der Europäischen Union ist, nämlich Zypern mit der Bewertung -2. Das Schlusslicht bildet die Ukraine mit dem traurigen Ergebnis von -4.
9
INTERNATIONAL
COMMUNITY-NEWS... ... RUND UM DEN GLOBUS Schreckensnachrichten, etwa aus Russland, gehen derzeit Hand in Hand mit hoffnungsvolleren News aus Ländern wie Kenia und Uganda. In den USA wiederum gibt es derweil kaum einen Bundesstaat indem nicht irgend ein Gay-Topic auf der politischen Agenda steht. Folgend einige, ausgewählte Neuigkeiten, welche den momentanen Umbruch in Bezug auf die LGBT-Rechte zeigen soll…
AMERIKA Die Debatte rund um das ausdrückliche Verbot der Homo-Ehe in Kalifornien ist nach wie vor in vollem Gange: Während die Bevölkerung mit hauchdünnem Vorsprung für ein Verbot gestimmt hat, haben seither etliche Gerichte geurteilt, dass eben dieses Verbot gegen die Verfassung verstosse. Nun hat sich das Oberste Gericht damit zu befassen, und dieses Urteil könnte dann nicht nur für Kalifornien gelten, sondern gleich für die gesamten USA. Ein Urteil wird aber frühestens im nächsten Jahr erwartet. Der Bundesstaat Washington öffnet die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare – und dies nach grossem Engagement der Gouverneurin Christine Gregoire. Die Gegner sammeln nun aber Unterschriften um ein Referendum und damit eine Volksabstimmung zu erreichen. Definitiv eine Abstimmung zum selben Thema gibt es im Bundesstaat Maine. Die Abstimmung wird im November, gleichzeitig mit den Präsidentschaftswahlen, stattfinden. Erste Umfragewerte geben der LGBT-Community positive Signale. Auch in New Jersey haben im März der Senat und auch das Abgeordnetenhaus eigentlich der Öffnung der Ehe zugestimmt. Dort stellt sich allerdings Gouverneur Chris Christie quer – er blockierte das Gesetz mit seinem Veto und verweigerte die Unterschrift. Damit kann das Gesetz nicht in Kraft treten. Im Bundesstaat Ohio gibt es mehr und mehr Widerstand gegen das Verbot der HomoEhe in der Verfassung: Es wurden genügend Unterschriften gesammelt, um die Debatte zur Verfassungsänderung neu zu lancieren.
Aktuelle internationale News findest Du online unter: www.gay.ch/family
10
E U R O PA St. Petersburg hat am 17. März ein Gesetz eingeführt, welches das Propagieren von Homosexualität verbietet. Damit darf die gleichgeschlechtliche Liebe in der Öffentlichkeit nicht mehr als etwas Positives dargestellt werden. Damit werden Gay Prides ebenso verunmöglicht, wie neutrale Medienberichte oder Aufklärung an den Schulen. Doch dem nicht genug: Bald dürfte eine ähnliche Bestimmung auch in der russischen Hauptstadt Moskau eingeführt werden, und von dort ist der Weg zu einem landesweiten Gesetz nicht mehr weit. Madonna besucht auf ihrer Tournee im August übrigens auch St. Petersburg. Sie hat angekündigt, dass sie sich auf der Bühne gegen dieses Gesetz ausspreche – mal schauen wie die Behörden reagieren werden.
Im Jahr 1989 war Dänemark das erste Land der Welt, welches ein Partnerschaftsgesetz eingeführt hat, nun, im Jahr 2012, wird es soweit sein, dass Dänemark die Ehe vollständig für gleichgeschlechtliche Paare öffnet. Dänemark ist damit nach Argentinien, Belgien, Island, Kanada, den Niederlanden, Norwegen, Portugal, Schweden, Spanien, Südafrika, sowie Teilen der USA, von Mexiko und Brasilien, das elfte Land, welches Marriage Equality einführt.
ASIEN Die indische Regierung erklärt, dass sie das Urteil des Obersten Gerichts akzeptiere, wonach Homosexualität nicht kriminalisiert werden darf. Dies ist ein historischer Schritt in einem Land, in welchem LGBTs nach wie vor an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden und in welchem ein Outing schon alleine wegen dem Druck innerhalb der Familie kaum möglich ist. Nepal ist eines der fortschrittlichsten Länder in Asien, was die Rechte für LGBTs betrifft. Daher überrascht es kaum, dass das Land nun auch zum Austragungsort für die ersten asiatischen Gay Games wird. Organisator der Spiele ist der einzige schwule Abgeordnete im nepalesischen Parlament, Sunil Pant, und als Datum ist Ende September vorgesehen. Wie er erklärte, werden im Nationalstadion in der Hauptstadt Kathmandu , sowie in weiteren Sportstätten, unter anderem Leichtathletikwettkämpfe, aber auch Volleyball-, Fussball-, Kampfsport- und Tennisturniere stattfinden. Asiatische Staaten waren jeweils auch bei den „AsiaPacific Outgames“ mit dabei, doch diese wurden immer in Neuseeland respektive Australien ausgetragen, und noch nie in Asien.
AFRIKA Sie seien tolerant, schreibt die Regierung Liberias in einem offiziellen Statement, und man habe keine Anti-Gay-Gesetze. Die Fakten zeigen aber ein ganz anderes Bild: In einem Radiointerview an der Seite vom ehemaligen britischen Premier Tony Blair, erklärte die Staatspräsidentin Ellen Johnson Sirleaf, dass sie die Schwulen am liebsten im Gefängnis sehen würde. Tony Blair war ob dieser Aussage derart perplex, dass er ausser einem Verlegensheitslächeln keine Worte fand um ihr zu entgegnen. In Uganda gibt es scheue Anzeichen einer Verbesserung der äusserst angespannten Lage für die LGBT-Community. An einer Kundgebung ha-
ben rund dreissig Personen teilgenommen, und sie konnten sogar Plakate und Transparente mitführen. Die Organisation “Sexual Minorities Uganda” hat zudem angefangen, Einzelpersonen vor Gericht zu zerren, um ihnen den Prozess wegen Aufforderung zur Gewalt gegen LGBTs und wegen Diskriminierung zu machen. Obwohl ihn die meisten Abgeordneten wohl am liebsten hinter schwedischen Gardinen sehen würden, lässt sich David Kuria nicht davon abbringen, als erster Schwuler für den Senat in Kenia zu kandidieren.
11
INTERNATIONAL
M A R C E L & J O S E : S E I T 2 1 J A H R E N E I N PA A R Ihr seit 21 Jahre zusammen, doch dein Freund ist erst vor einem Jahr in die Schweiz gezogen. Was war ausschlaggebend, dass er in die Schweiz gezogen ist? Ihr hättet ja die Beziehung weiterhin als Fernbeziehung laufen lassen können. Nach all den Jahren Fernbeziehung wollten wir endlich an einem Ort zusammenleben. Gab es Momente, die euch zweifeln liessen, ob eine solche Beziehung überhaupt möglich ist? Nein, eigentlich nicht. Wir hatten immer an unsere Beziehung geglaubt. In der Zeit der Fernbeziehung habt ihr euch immer wieder getroffen. Wie regelmässig habt ihr euch gesehen, und welcher Zeitrahmen war das längste Zusammensein? Bis auf die letzten zwei Jahre - wo José in Kalifornien arbeitete - sahen wir uns alle 2 bis 3 Monate. Im 1996/97 waren wir ein volles Jahr zusammen (von Mai bis April). Hat eure Liebe zu Reisen auch eine grosse Rolle gespielt, wie sich die Fernbeziehung (weiter)entwickelt hat? Nicht wirklich. Wir suchten uns jedoch in all den Jahren zur Abwechslung ab und zu eine andere Stadt als Miami oder Zürich aus für unsere nächsten Treffen. Welche neue Herausforderungen ergaben sich durch das Zusammenziehen?
12
Nach all den Jahren eigentlich keine, bis auf das Deutsch lernen von José…
Wäre ein Zusammenleben in der Schweiz ohne eingetragene Partnerschaft überhaupt möglich gewesen? Nein, oder nur sehr schwierig. Welche Tipps würdet ihr jemandem geben, der sich im Ausland verliebt hat? Wichtig ist sicher, dass man miteinander redet und keine Geheimnisse voreinander hat. Egal, ob nur für ein paar Minuten oder mehrere Stunden. So gibt man dem Partner trotz der Distanz das Gefühl, am Alltag teilzunehmen und dabei zu sein.
FERNBEZIEHUNGEN: ( W I E D E R ) S I N G L E S U N D PA A R E E R Z Ä H L E N Ü B E R
I H R E E R FA H R U N G E N
Die Entfernung birgt in einer Beziehung eine grosse Herausforderung. Manche können sie bewältigen, andere geben auf, und wieder andere sehen in einer Fernbeziehung keine Zukunft. Wir haben verschiedene Stimmen und Meinungen gesammelt.
UELI: BEZIEHUNG KÜRZLICH BEENDET
YÄNU: FERNBEZIEHUNG, AUCH INNERHALB DER SCHWEIZ
Wie viele Fernbeziehungen hattest du bis jetzt und welche hat am längsten gehalten? Ich hatte drei Fernbeziehungen und die längste dauerte ein Jahr.
Auf unseren Aufruf über Fernbeziehung hast du einen interessanten Aspekt eingebracht: Man muss nämlich gar nicht über die Grenze gehen. Wie definierst du also eine Fernbeziehung? Die Frage der Definition einer Fernbeziehung beantworte ich folgendermassen: Sobald man sich organisieren muss um sich sehen zu können.
Deine letzte Beziehung hast du kürzlich beendet. War die Entfernung zu gross? Ja, die Entfernung war einfach zu gross, und wir waren ausserdem dann doch zu verschieden. Für eine Beziehung muss man sich kennenlernen, um herauszufinden, ob man zusammenpasst. Das ist mit der transatlantischen Entfernung dann doch sehr schwierig. Bist du trotzdem noch offen für eine weitere Fernbeziehung? Ja, ich bin dafür immer noch offen, aber es wäre schöner, einen Freund in der Nähe haben zu können... Welches sind die grössten Schwierigkeiten bei einer Fernbeziehung? Die grössten Schwierigkeiten sind die grossen Distanzen, und es ist nicht möglich, sich einfach mal so schnell zu treffen. Und: Es kann auch ganz schön teuer werden... In welchem Fall, deiner Meinung nach, könnte eine Fernbeziehung klappen? Wenn man sich ganz sicher ist, dass es der Richtige ist und die Verbundenheit extrem gross ist. Früher oder später muss man sich aber vielleicht entscheiden, zu ihm zu ziehen, oder dass er in die Schweiz kommt.
Du hattest drei Jahre lang eine solche Beziehung. Welche Situationen waren deiner Meinung nach erschwerlich für die Beziehung? Was wirklich fehlte war die Natürlichkeit der Beziehung. Würde man im Nachbardorf oder in der gleichen Grossstadt wohnen, könnte man abends spontan zueinander fahren um Arm in Arm einschlafen zu können oder um füreinander da zu sein, wenn man mal einen schlechten Tag hat. Das habe ich enorm vermisst. Stand ein Zusammenziehen nie zur Debatte? Ein Zusammenleben kam für uns nicht in Frage. Er wohnte und studierte an der Uni in Lausanne. Ich war mit meiner Wohn- Arbeits- und Lebenssituation in Lengnau verwurzelt. Welche Entfernung wäre dir zu viel des Guten? Eine Fernbeziehung überlebt den Dauerzustand meiner Meinung nach nicht. Wo die Liebe hinfällt. Einerseits kennt die Liebe bekanntlich keine Grenzen, andererseits kann es weh tun, die Liebe seines Lebens jenseits der Landesgrenzen oder auf einem andern Kontinent zu wissen.
13
FOR GAYS, FRIENDS & LESBIANS
ENTRY
BOYS 18 GIRLS 21
R SWITZERLAND
YEA VORWAHL ZUM GAY MODEL OF THE
20 .0 4. 20 12
DJ DRAG QUEEN MISS DELICIOUS (KÖLN) DJ C-SIDE | MC DRAGQUEEN MISS KELLY HILTON (FRANKFURT) THE LOFT CLUB LUCERNE | HALDENSTR. 21 | 6006 LUCERNE | FRIGAYNIGHT.CH
IMPRESSUM (inter)NATIONAL APRIL/MAI 2012 PUNTO MEDIA GMBH / Bahnhofstrasse 57, 8600 Dübendorf - Tel. 044 271 92 00, info@gay.ch Chefredaktoren: Luis Pestana: luis@gay.ch und Dominique Eichler: dominique@gay.ch Redaktionelle Mitarbeiter: Luis Pestana (lp), Dominique Eichler (dom), Gianni Antonitti (ga), Jen Haas (jh), Thomas Voelkin (tv) und Tante Tratsch (tnt) Grafik + Fotos: Luis Pestana Distributions-Assistent: Dänu Tanner Partydaten melden: agenda@gay.ch Anzeigen + Abo: Tel. 044 271 92 00 / luis@gay.ch Auflage: 8000 / Leser 16‘000 (gem. eigener Umfrage) / Bilder und Texte dürfen nicht ohne unsere Genehmigung verwendet werden.
www.gay.ch www.gayL.ch www.gayX.ch www.gaynet.ch
NÄCHSTE AUSGABE: 14
Thema: Wie weiter? Erscheint am 28.5.2012
INTERNATIONAL M A R K & P E T E R : V E R L I E B T, V E R L O B T, V E R H E I R AT E T, GETRENNT Wie lange habt ihr eine Fernbeziehung geführt, bis ihr euch habt registrieren lassen? Kennengelernt haben wir uns am 12. Juni 2005 in Los Angeles. Danach ist Mark jeweils zwei Wochen bei mir in der Schweiz geblieben: Das war im Juli, Oktober und im Dezember vom gleichen Jahr. Von Januar bis Juli 2006 haben wir uns nicht gesehen: Während dieser Zeit war ich in der Schweiz, und er in Los Angeles. Doch bald gab es ein längeres Wiedersehen: Im Sommer 2006 ging ich dann für sechs Wochen nach L.A., bis er anschliessend, im September 2006, zu mir in die Schweiz zog. Am 5. Juni 2007 haben wir uns dann schlussendlich registriert…
Inzwischen seit ihr getrennt: Wie lange ging eure Beziehung insgesamt? Rund sieben Jahre. Denkt ihr über eine „Scheidung“ nach? Nein, wir denken nicht daran. Habt ihr das Gefühl, dass wenn die geographische Distanz am Anfang nicht gewesen wäre, dass der Verlauf der Beziehung anders gewesen wäre, auch von der Dauer her? Nein, dieses Gefühl haben beide nicht: Auch wenn wir uns in Zürich getroffen hätten, wäre es wohl nicht anders verlaufen. Man hat über die Entwicklung der eigenen Gefühle keine Macht. Wenn man jemanden im Ausland kennenlernt, so sagen manche, sei das mit einer gewissen Faszination verbunden, welche bei einem Mann, der in der Nähe wohnt, so nicht vorhanden ist. Was meint ihr dazu? Mark: Für viele Amerikaner hat jemand mit einem Akzent einen besonderen Reiz, und jeder gutaussehende Mann mit einem Akzent möchte man natürlich sowieso kennenlernen. Das war auch bei mir der Fall. Peter: Für mich war es auch klar eine gewisse Faszination, in Los Angeles, ein hübscher Mann. Ich war klar davon angetan, das gebe ich zu...
Würdet ihr überhaupt nochmals eine Fernbeziehung eingehen? Mark: Eher nicht. Peter: Ich auch nicht...
D O M I N I K & M A RT I N : F R I S C H ZUSAMMENGEZOGEN Ihr habt 5 Jahre gechattet, bevor ihr euch entschieden habt, eine Beziehung zu beginnen. Könnt ihr euch noch an den „Tag der Entscheidung“ erinnern? Ja, es war an dem Tag, als wir uns zum ersten Mal live sahen. Wir wussten, dass wir nie mehr ohne den anderen in unseren Armen sein können. Dominik war zu dem Zeitpunkt zu Besuch bei einem Freund in New York. Nach unserem ersten Treffen haben wir alles abgesagt, was wir für die kommenden Tage vor hatten und haben uns Zeit für ein „echtes“ Kennenlernen genommen. Fünf Jahre Chatten, davon zwei intensiv via Facebook und Skype, bildeten eine gute Grundlage. Die Auseinandersetzung im echten Leben ist jedoch eine andere Geschichte; und wir haben sie gemeistert. Was war ausschlaggebend, die Fernbeziehung mit einem Umzug zu einer „Nahbeziehung“ zu verändern? Durch die sofortige intensive Verbindung, die wir seit da an spüren, war ein Zusammenziehen von Anfang an klar. Wir beide haben eine Zukunft im Sinne, die sich fast komplett deckt und wir waren bereit diesen Plan sofort umzusetzen. Gegenseitige Zeichen um die Ernsthaftigkeit, wie teure Flüge hin und zurück, Deutschunterricht, das Anlegen der Sicherheitsgurte in Taxis Insider-Info ;), Absenzen bei der Arbeit, obwohl wir beide sehr pflichtbewusst sind, und nichtzuletzt einen offenen Dialog über Gefühle, Freude, Ängste und Bedürfnisse führen, waren und sind wichtige Eckpfeiler. Welche geographischen Möglichkeiten standen zur Auswahl und weshalb habt ihr euch für die Schweiz entschieden? Zur Auswahl standen: New York City, San Francisco, Singapur und Zürich. Aus beidseitigen beruflichen, privaten, finanziellen und Visa-technischen Gründen haben wir uns für Zürich entschieden. Ein netter Herr vom Amt für Arbeit und Wirtschaft machte uns darauf aufmerksam, dass wir durch die Registration ein Visum für Martin bekommen; eigentlich wollten wir nur ein Arbeits- und Aufenthaltsvisum. Somit haben wir uns für die „Heirat“ entschieden. Für uns war so wie so klar, dass wir zusammen gehören. Der Schritt kam zwar etwas früh, war aber gut überlegt und es fühlt sich richtig an. Habt ihr das Gefühl, dass eine offene Beziehung die ganze Sache vereinfacht (oder erschwert) hat? Ja, es hat es vereinfacht. Allerdings haben wir etliche Gespräche darüber geführt. Diese Entscheidung war für uns klar auf den Zeitraum bis zum gemeinsamen Leben in Zürich begrenzt. Die sexuelle Öffnung der Fernbeziehung nahm viel Druck weg. Wir lieben uns - sind aber keine Engel. Welche „Regeln“ habt ihr dabei? Safe. Respektvoll. Und mit Menschenverstand. Wie sehen nun eure Zukunftspläne (Job, Wohnung, etc.) aus? Für Martin liegt der Fokus auf der Stellensuche. Er arbeitet für seinen ehemaligen Arbeitgeber in New York als Freelancer (Interactive Art Director) - sein Portfolio: http://mabmedia.prosite.com/. Wir sind ebenfalls auf der Suche nach einer eigenen Wohnung und haben da eventuell schon was in Aussicht. Der Rest ergibt sich dann. Wichtig ist, dass jeder von uns seinen eigenen Freundeskreis hat und ein eigenständiges Leben führt.
15
NATIONAL
VON HOMO ZU HETERO: EIN GESPRÄCH MIT ROLF RIETMANN Rolf Rietmann führt die Organisation „wuestenstromCH“ und begleitet Menschen, die ihre Homosexualität konflikthaft erleben und eine Veränderung suchen. Wir haben mit Herrn Rietmann ein langes Gespräch geführt und ihm den Freiraum gegeben, von seinen Ansichten und Erfahrungen zu erzählen.
16
Einige Presseberichte waren für Sie in vielen Belangen nicht korrekt. Zum Beispiel: Der Vorwurf von einer „Umpolung“ war für Sie weder eine korrekte noch eine adäquate Umschreibung Ihrer Arbeit. Welchen Ausdruck dürfen wir während unserem Interview verwenden? Es ist ein Veränderungsprozess. Beim Umpolen denkt man, es gäbe ein „On“- und „Off“-Schalter. Bei den sexualwissenschaftlichen Konzepten, die wir verwenden, geht es darum, dass wenn man an seiner Identität arbeitet, sich die Sexualität - quasi als Nebenprodukt - verändern kann. Ist Homosexualität etwas „normales“ oder etwas „abnormales“? Gibt es etwas oder jemand, der dies kategorisiert? Ich habe einen theologischen Hintergrund und definiere das als Suche. Das ist für mich also eine ethische Frage. Ich habe aber keinen „missionarischen Auftrag“, ich bin lediglich für die da, die eine Veränderung machen möchten. Ich hab im Anmeldeformular gelesen, dass niemand unter Zwang bei Ihnen zur Beratung kommen darf… Man führt ein erstes Gespräch durch und da kann noch keiner sofort zusagen. Er muss mindestens ein Mal darüber geschlafen haben. Wenn jemand durch den Impuls des positiven Gesprächs einer Beratung zusagt, dann kann er, aber jederzeit die Weiterführung der Beratung stornieren. Darf ich nochmals zurück auf die Frage nach der Norm kommen? Was ist „abnormal“, bzw. was ist „normal“? Wenn man die Norm definieren muss, dann ist die Norm das, was die breite Masse ausmacht. Die Schwulenbewegung, in ihrer ganzen Bandbreite, war jedoch weltweit schon immer eine Randerscheinung gewesen: aktuell, wie geschichtlich. Für mich stellt sich nicht die Frage der Norm; auch wenn man das nicht ganz ausblenden kann. Mir geht es darum, ob jemand mit sich zufrieden ist, oder nicht. Die Schwulenbewegung kokettiert ja auch damit. Einerseits vermitteln sie: wir sind doch das Normalste auf der Welt, anderseits bewerben sie (z.B.) Zürich als die gayfreundliche Stadt.
Auf Ihrer Homepage habe ich folgende Passage gefunden: „„Homosexuelle Menschen“ gebe es dem Wort nach, aber auch als unterscheidbare Gruppe von Individuen erst seit Ende des 19. Jahrhunderts. Davor gab es die Vorstellung einer abgrenzbaren (homo-)sexuellen Orientierung oder gar sexuellen Identität nicht.“ Diese Aussage würde jedoch im Kontrast stehen, mit der Tatsache, dass es literarisch nachweisbar ist, dass etwa die Römer oder Griechen ihre Lustknaben hatten. Und auch vom Kaiser Hadrian - der vierzehnte römische Kaiser von 117 bis 138 – sind homoerotische Neigungen geschichtlich notiert. Wenn man ein Blick auf die Bibel nimmt, dann steht da im dritten Buch Mose: „Und wenn ein Mann bei einem Manne liegt, wie man bei einem Weibe...“ Interessant ist, dass die Bibel daraus keine eigene Identität macht. Für die Bibel gibt es also nur Mann und Frau. Der Begriff Homosexualität wurde erst um 1869 eingeführt. Zwar kannte man das Phänomen bereits davor, die Kategorisierung „Schwul“, „Hetero“, „Bi“ – und da könnte man nun recht viele Schubladen und Kästchen dazu tun – die gab es davor nicht. Diese Kategorien gibt es im jüdisch-christlichen Menschenbild nicht. Ich wurde kürzlich gefragt, wie Gott über Schwule denkt… Gott kennt keine Schwulen, weil er nicht in dieser Art von Schubladen denkt. Er kennt nur Mann und Frau. Ich bin gegen solche Kästchen. Für mich zählt der Mensch. Wenn der Mensch im Fokus steht, dann spielt es also auch keine Rolle, welche sexuelle Ausrichtung dieser Mensch hat… Wenn man einen Menschen einfach so kennenlernt: Klar, da spielt es keine Rolle. Homosexualität existiert schliesslich in jeder Gesellschaft. Es kommt auf den Bezug darauf an. Dann sollte die Sexualität also nur zwischen Mann und Frau und nicht in einer anderen Form stattfinden? Was heisst das: „Dass sie nicht in einer anderen Form nicht stattfinden soll“? … Es ist eine Tatsache, dass sie auch so stattfindet. Man kann doch nicht einfach sagen, dass sie nicht stattfinden soll. Ich sehe, was die Mehrheit macht, und ich sehe, dass es das Phänomen Homosexualität schon
immer gegeben hat, und dass es verschiedene Interpretationen und verschiedene Lebensformen gibt. Es gibt solche, die damit glücklich sind, aber es gibt auch die, die darunter leiden und eine Veränderung suchen. Aber es gibt auch Leute die darunter leiden, dass ihre Lebensform nicht akzeptiert wird, zum Beispiel innerhalb der eigenen Familie, wenn es zum Äussersten kommt und deswegen eine ganze Familie auseinanderbricht. Bei mir war dies der Fall. Verändert hat mich das trotzdem nicht. Ich frage mich dann einfach, was hat es denn gebracht, ausser das, dass die familiären Verhältnisse nun gestört sind… Es gibt also Menschen, die nicht deshalb leiden, dass sie homosexuell sind, sondern ihr Umfeld bereitet ihnen Leid. Ihre Geschichte ist natürlich eine Katastrophe. Es ist jedem überlassen, ob er es sagt oder nicht. Bei vielen Menschen, die sich für eine Veränderung entschieden haben, wissen deren Familie gar nichts davon.
„Gott kennt keine Schwule, weil er nicht in dieser Art von Schubladen denkt“
Können Sie verstehen, dass es Leute gibt, die der Meinung sind, dass eine solche Veränderung Nonsens ist? Ich hab kein Problem damit zu sagen, dass ich es verstehe, dass es Menschen gibt, die anders denken und anders empfinden. Nur: Ich fordere das Gleiche für mich und sage „Hallo, ich möchte ebenso verstanden werden!“. Das ist für mich der Grundgedanke von Toleranz. Man nennt das Ambiguitätstoleranz, dass ich Andersdenkende versuche zu verstehen. Das verlange ich für mich auch. Das ist der Punkt: Man darf anders denken. FORTSETZUNG: BITTE WENDEN >>>
17
VON HOMO ZU HETERO: < - - - - - - > F O RT S E T Z U N G Sex ist eine komplexe Sache. Da spielen viele Sachen eine Rolle, unter anderem auch der natürliche Trieb. Wenn man eine sexuelle Veränderung macht, da können die sexuellen Präferenzen doch nicht einfach verschwinden… Ich beobachte das so, dass es bei jedem anders ist. Ich weiss nicht, wie viele homosexuelle Bilder ich früher gesehen habe, und eine Frau war für mich damals sexuell absolut unattraktiv. Es gibt nicht nur den Trieb. Wir folgen dem sogenannten motivationalen Modell. Das heisst, im sexuellen Verlangen gibt es auch nichtsexuelle Motive. Ich nehme mal ein Beispiel eines Heterosexuellen: Ein Macho, der spätestens jeden 14. Tag eine Platinblondine flach legen muss… Wir gehen davon aus, dass der Macho ein sehr sensibler Mann ist und – zweitens: Wichtig für ihn ist, dass er darüber erzählen und damit prahlen kann. Wir erahnen schon, hinter diesem sensiblen Mann könnte ein Mann stecken mit Minderwertigkeitskomplexen, der sich durch die Platinblondinen aufwertet. Das ist etwas platt erzählt, zeigt aber in etwa die Idee, dass man über die Sexualität – in diesem Beispiel - Minderwertigkeitskomplexe kompensieren kann. So fragen wir: Was sucht der Betreffende beim Gegenüber? Was wünscht er sich vom Gegenüber? Wir fragen nach nichtsexuellen Bedürfnissen und Sehnsüchten. Und die bearbeiten wir. Nichts anderes! Wenn ich Sie als „Ex-Gay“ bezeichne, liege ich damit richtig, oder welchen Ausdruck würden sie wählen? Das ist für mich eine Schubladisierung und das liegt mir nicht. So gesehen wäre dies kein passender Begriff für mich. Aber damit man versteht, was passiert ist, müsste man das wohl so bezeichnen. Politisch gesehen, sehe ich mich ja auch ein bisschen wie ein Teil von der Schwulenbewegung, mit dem Unterschied, dass ich einen anderen Weg gewählt habe. Ich kämpfe ebenso um Toleranz. Wieso braucht es eine Beratungsstelle, wie die ihre? Wenn man diese Veränderung durchgemacht hat, dann ist man ja davon betroffen und dann fragt man sich, ob es nicht noch andere gibt. Solche Gruppierungen gibt es überall in verschiedenen Formen. Auch bei den Schwulen gibt es viele Untergruppierungen wie Lack und Leder. Es geht dabei um die gemeinsamen Interessen, die man hat. Würde das
18
Bedürfnis nicht bestehen, dann würde so ein Angebot auch gleich wieder vom Markt verschwinden. Was halten Sie von der Seite www.Kath.net. Diese Seite macht ja schon fast eine Hetze auf Schwule… Jede Form der Diskriminierung verabscheue ich - da geht es ja vor allem auch um die Blogeinträge. Ich bin gegen Diskriminierung. Ich möchte aber an dieser Stelle auch den Spies umkehren. Wir bei wuestenstrom werden auf die gleiche Art platt gemacht. Hier in der Schweiz ist es zwar längst nicht so heftig wie zum Beispiel in Deutschland. Als wir dort an einem Workshop teilgenommen hatten – und dieser hatte überhaupt nichts mit Homosexualität zu tun – wurde massiver politischer und gesellschaftlicher Druck gegenüber dem Veranstalter gemacht, nach dem Motto: „Wisst ihr eigentlich, wer daran teilnimmt?“ Sowohl auf die Hauptreferentin, wie den Hallenvermieter wurde Druck gemacht. Die Sache nahm ein solch bedrohliches Ausmass an, dass die Veranstaltung nur unter Polizeischutz durchgeführt werden konnte. Dass man Vorurteile hat oder etwas verteufelt, dass ist ein allgemeines Phänomen. Vielleicht kann man mit diesem Interview solches abbauen und mehr Toleranz erreichen. Gerade die Schwulenbewegung, die sich Toleranz auf die Fahne geschrieben hat und viel Leid erfahren musste – und ich finde es richtig, dass man etwas gegen diese Diskriminierung unternommen hat – Aber: Dass diese Menschen ähnlich reagieren, finde ich nicht logisch. Man diskriminiert immer das Fremde, das was man nicht versteht. Toleranz heisst: Ich habe eine klare Meinung und vertrete die auch, gestehe aber dem Gegenüber die gleichen Rechte zu. Mein Gästebuch zum Beispiel musste ich ausschalten, weil da so viele verbale Attacken unter der Gürtellinie, ohne jegliche Toleranz, gepostet wurden. Zurück zu ihrem Prospekt über die Beratungen. Hier steht etwas von Hausaufgaben. Was sind das für Aufgaben, die man lösen muss? Da sind vielleicht mal Tagebuchnotizen als Hausaufgabe dabei. Ich gebe sie relativ selten. Bei Süchtigen ist das etwas anderes. Die Begleitung von Süchtigen oder homosexuell Empfindenden - das sind aber zwei völlig unterschiedliche Vorgehensweisen.
Mit Süchtigen meinen Sie die Pornosüchtigen, die auch das Angebot Ihrer Beratungen annehmen? Ganz richtig. Aber die Aufgaben werden immer vorher abgesprochen, das ist keine Pflicht. Aber wenn jemand einer Aufgabe zusagt, dann erwarte ich auch, dass diese gemacht wird. Wenn jemand sie dann nicht löst, dann kann das auch zeigen, dass jemand unbewusst den Prozess gar nicht machen will. In solchen Fällen kann es dann dazu führen, dass man die Beratung im gegenseitigen Einverständnis abschliesst. Dann verstehe ich das richtig, dass die Beratungen also vor allem in der Form des Gesprächs stattfinden? Ja, das ist korrekt.
Auch die Änderung der Sexualität von hetero- auf homosexuell sei möglich Eine Person hat mich darum gebeten Sie zu fragen: „Wenn es möglich ist, die Sexualität von homosexuell auf heterosexuell zu ändern, geht es denn umgekehrt ebenso?“ Ja. Sie denken es geht? Ja. Ich habe zwei Männer, die ich berate – sie sind Vater und Sohn und wissen nicht, dass jeder jeweils zu mir in die Beratung kommt – und ich bin der Einzige der die familiären Zusammenhänge kennt. Die beiden ticken erstaunlicherweise ähnlich. Der Vater ist verheiratet, hat Kinder, und nach etwa 30 Gesprächen hat er mir gesagt, dass er sich schon mal mit Männern getroffen hat, und dass es dabei um schnellen Sex geht. Er hat gesagt, dass wenn er zu einer Prostituierten gehen würde, dass das halt kosten würde. Und dann hat er erzählt, dass er sich auf eine schwule Plattform begibt, um an schnellen Sex zu kommen. Da hab ich ihn gefragt, wie er sich denn bezeichnen würde: heterosexuell, bisexuell oder homosexuell? Da hat er gesagt: „Ganz klar heterosexuell“.
Könnte es sein, dass der gesellschaftliche Druck es nicht zulässt, weil er verheiratet ist? Nach dem Motto, dass er „es nicht zugeben darf“? Das hört man ja immer wieder und das ist ein billiges Argument. Ich habe ihm zugehört und ich muss ja nichts für ihn deuten. Die Frage nach der Kategorie stellt sich für mich nicht, sondern die Frage, was macht er den bei den Männern? Das ist doch die spannende Frage. Bei ihm habe ich festgestellt, dass es um eine finanzielle Geschichte geht. So deutet er sie. Letztendlich geht es darum, dass er die Sexualität aus der Beziehung nimmt und Orgasmus fixiert ist. Er lebt in seinen zwei Welten, aber sein Leben ist klar auf Frauen ausgerichtet. Den Orgasmus kann er trotzdem davon abtrennen. Ich frage mich, ob man in der griechischen Kultur - wo man nicht über schwule Ehen und Adoptionen gesprochen hat - ob dieses Phänomen damals „Eins zu Eins“ gleich war, wie das heute ist. Oder in der babylonischen Kultur, wo es einige gibt, die sagen, dass da gleichgeschlechtliche Prostitution stattgefunden hat… Da könnten wir uns fragen, ob wir dort nicht ein anderes Phänomen haben als heute. Gibt es nur die eine Homosexualität, nur das eine begrenzte Kästchen, oder gibt es hier über die Geschichte hinweg verschiedene Phänomene, die man beobachten kann? Sein Sohn tickt ähnlich, wenn er Sex haben will klappert er zuerst seine Freundinnen ab. Und wenn er keine Lust dazu hat, dann ruft er Jungs an. Aber das ist klar bloss seine zweite
Wahl. Dann frage ich ihn, wie weit er bereit zu gehen ist? Denn, Analverkehr ist dann doch eine happige Geschichte, vor allem, wenn jemand noch keine Übung hat… Aber er sagt dazu auch ganz klar, dass wenn „die Freundinnen zickig tun und keinen Sex wollen“, dann geht er halt zu den Jungs… Und da bekommt er seinen Orgasmus. Ist die Sexualität nicht so komplex, dass es schwierig ist, diese zu steuern. Damit meine ich nicht unbedingt die sexuelle Ausrichtung, sondern auch die sexuellen Praktiken? Wir arbeiten nicht an der Sexualität, wir arbeiten an der Identität. Auch dieses Thema ist komplex. Ich mache diese Arbeit seit 12 Jahren und ich habe bisher noch keinen Mann in meiner Beratungen angetroffen, der ein sexuelles Problem hat. Das umfasst ganz andere Fragen. Es geht hier also um motivationale Arbeit und nicht um solche von sexueller Natur. Für uns ist die sexuelle Veränderung quasi das „Nebenprodukt“. Diese Veränderung entsteht aus der Arbeit an der Identität. Ist Identität also das Modell „Mann/Frau“? Es gibt drei Grundfragen in unserem Leben. Die Erste ist: „Ich will wissen, wer bin ich? Was bin ich für ein Mann? Das maskuline… der männliche Körper, passt das alles zusammen?“ usw. Die zweite Frage ist: „Wer bin ich in Bezug auf die anderen?“ Dazu gehören auch gleichgeschlechtliche
Freunde. Da geht es zum Beispiel um die Platzordnung. Wer ist das „Alphatier“? Es geht um Rivalitäten und Leistung unter Männern. Es geht dann auch darum: „Was bin ich für ein Mann zum Gegengeschlecht?“ Es ist so: Eine Frau kann nicht die Initialzündung zum Mannsein geben. Was am Mannsein da ist, wird sie aber durch ihr Anderssein verstärken. Früher hatte ich es wunderbar mit Frauen, bis sie etwas von mir haben wollten. Irgendwann kam ich in das Alter wo man merkt, dass es da um mehr geht, und da bin ich innerlich zusammengezuckt und habe fast keine Luft mehr bekommen. Ich habe mich körperlich fast nicht mehr gespürt. Nach der Therapie habe ich eine klare Veränderung gemerkt: Als ich mit 38 Jahren meine Frau kennenlernte, war diese Angst völlig weg, obwohl ich wusste, dass sie etwas von mir will. Ich empfand es sogar als schön und bereichernd. Vorher hatte ich das Gefühl: „Frauen saugen mir mein Mannsein weg.“ Bei meiner Frau hab ich dann gemerkt, auch dann, als ich gewusst habe, dass sie mehr von mir will, dass wir auf gleicher Augenhöhe gegenüber sind. Und dass sie als Frau mir nun noch deutlicher zeigt, wer ich als Mann bin. Das wiederum hat sich sehr gut angefühlt. In der dritten Ebene geht es darum, was ich verursachen kann. Da geht es um Leistung, aber auch um Potenz, und was ich künstlerisch, kulturell und gesellschaftlich bewirken kann. FORTSETZUNG: BITTE WENDEN >>>
19
VON HOMO ZU HETERO: < - - - - - - > F O RT S E T Z U N G Viele Leser werden sich vielleicht fragen, ob es nie einem Moment gegeben hat, wo Sie nach der Veränderung gerne zu ihrem früheren Sexualleben geswitcht wären, so nach dem Motto „Das war cool, das war geil gewesen“. So nicht. Aber die Männer, die ich früher attraktiv gefunden habe, die finde ich heute noch attraktiv. Aber sie sind keine „Wichsvorlagen“ mehr oder etwas in der Art. Heisst das also, dass der sexuelle Wunsch nicht mehr vorhanden ist? Wir gehen ja nicht von dieser „On/ Off“-Funktion aus. Wenn man an der Identität arbeitet, an der richtigen Frage - evtl. auf allen drei Ebenen dann kann man nicht mehr einfach sagen „der ist schwul und das muss man ändern“… Das ist ein höchst individueller Prozess! Wenn ich die Motive kenne und daran arbeite, dann kann es eine Veränderung geben. Es kann aber sein, dass plötzlich alte oder neue Fragen im Leben aufkommen wie z.B.: „Gehöre ich dazu? Ah, im Moment gehöre ich gut dazu! Oder eben auch oder wieder nicht mehr!“ Wenn ich also fühle, dass ich dazu gehöre und mich als Mann fühle - und auch unter anderen Männern mich als Mann angenommen fühle, dann nehmen die homosexuellen Gefühle ab. Es hat in meinem Leben eine Situation gegeben, wo das nicht mehr so der Fall ist, wo Verletzungen wieder auftauchen, wo ich einsam war. Dann sag ich mir: „Jetzt muss ich es wieder analysieren“. Das war die Zeit, als ich in Deutschland zu wuestenstrom gekommen bin. Da wurde ich das erste Mal in meinem Leben völlig aus meinem Umfeld herausgerissen, musste bei allen Beziehungen bei Null anfangen. Da haben die homosexuellen Gefühle auf ein Mal wieder stark zugenommen. Da hab ich mir dann Fragen gestellt, wie: „Was suche ich?“ „Wie sieht es auf der Beziehungsebene aus?“ „Die Beziehungsebene ist bei mir die wichtige Ebene“… Dann hab ich gezielt Männerfreundschaften gesucht und gepflegt. Dann nahmen die homosexuellen Gefühle innert kürzester Zeit ab. Das ist zwar nun eine sehr vereinfachte Darstellung und hört sich simpler an, als es dann schlussendlich war: sich von der Männerwelt ganz als Mann angenommen fühlen.
20
Da würden aber einige behaupten, sie hätten es einfach abgeklemmt… Das kann ich verstehen: Wenn man das nicht durchgemacht hat, dann kann man das nicht verstehen. Bisher hat man ja gepredigt „Einmal schwul, immer schwul“ und damit hat man auch etwas zementiert. Ich denke nicht so. Ich frage: Was suchst du bei den Männern? Was lösen sie in dir aus? Dass das bei anderen befremdlich ist, das kann ich verstehen. Ich möchte nochmals auf die Reaktion der Medien kommen. Sie werden oft als homophob dargestellt, und dass sie andere umpolen wollen. Ist das frustrierend für Sie, denn in unserem Gespräch haben Sie aber klar zum Ausdruck gebracht, das dies nicht der Fall ist? Das war für mich eine klar verletzende Erfahrung. Darum bin ich zuerst mit dieser Interviewanfrage sehr vorsichtig gewesen, weil wir schlechte Erfahrungen gemacht haben. Noch zu einem anderen Thema: Wir können uns gerne auch über die Schwulenpolitik, ganz grundsätzlich, unterhalten. Was hat die Schwulenbewegung für politische Ziele? Ich merke, der eine Flügel macht die
„Die Schwulenpolitik kann ja nicht eine Abgrenzung und Ausgrenzung bedeuten...“ Familienpolitik - unterdessen auch bei der Adoption - hat aber kein eigentliches eigenes, politisches Ziel. Ich beobachte aber auch eine ganz starke Abgrenzung zu Veränderungsprozessen. Da gibt es gewisse Kreisen, die leben - so scheint es - fast ausschliesslich in Abgrenzung zu uns. Weil mir bisher nichts besseres eingefallen ist, teile ich die politische Schwulenbewegung in links und rechts ein. Die Linken stehen für eine sehr liberale Sexualpolitik. Die finden: Promiskuität ist unser Lebensstil. Was wollt ihr mit Familienpolitik? Man könnte hier zum Beispiel das Wissenschaft-
lich-humanitäre Komitee in Deutschland nennen. Sie setzen sich für diesen freiheitlichen Lebensstil ein. Oder: Es gibt einen schwulen Mainstream, und das ist das, was sich bis jetzt klar durchgesetzt hat… Das ist das, was ausschliesslich an die Öffentlichkeit gelangt: „Schaut mal, wir machen Familienpolitik, also schwuler Lebensstil als eine Familienkopie“. Beim Mainstream gibt es eben grosse Teile der Schwulenbewegung, die nicht vertreten sind. Hier sind es nur ein paar wenige, die in der Schwulenbewegung sagen, wo‘s durchgeht. Ein Vertreter, der dies kritisch beobachtet ist zum Beispiel Eike Stedefeldt, der das Buch „Schwule Macht“ geschrieben hat. Er beschreibt, das was ich gerade erwähnt habe, dass sich der schwule Mainstream durchgesetzt hat, nach dem Motto: „Wir vögeln uns quer durch die Szene durch, das ist doch unser Lebensmodell.“ Er sagt auch, dass die Linksliberalen von den „schwulen, rechten Familienpolitikern“ gnadenlos abgesägt worden sind. Die Schwulenpolitik kann ja nicht eine Abgrenzung und Ausgrenzung bedeuten, sondern dass man sich überlegt, was man eigentlich will. Und zwar in der Breite. Was man heute schwulpolitisch in der Öffentlichkeit wahrnimmt, das deckt ein breites Spektrum gar nicht ab. Und da haben wir erst recht keinen Platz… In der heutigen Schwulenpolitik werden einfach gewisse Dinge gnadenlos abgesägt: „Was nicht passt, wird einfach ausgeblendet.“ Noch eine bissige Frage: „Sind Sie eine Klemmschwester?“ Nein, nein. Das bin ich sicher nicht! Eine kleine Frage noch zu der Bibel. Da steht geschrieben: „Und Jonatan liebte David wie sein eigenes Leben“ Man könnte doch die Beziehung zwischen David und Jonatan als eine homosexuelle Bindung ansehen. Was meinen Sie? Man kann darin so etwas interpretieren. Aber dem stimme ich nicht zu. Es ist gerade die Schwulenbewegung, die alle Nähe von Mann zu Mann „verschwult“. Das hält Männer zum Teil davon ab, sich freundschaftliche Nähe zu zeigen.
NATIONAL
DIE GRUPPE FÜR DIE „ANDEREN“: A N Y WAY B I E T E T T R E F F S F Ü R J U G E N D L I C H E M I T U N T E R S C H I E D L I C H E N
A N L I E G E N A N : S A S K I A L Ü D I E R Z Ä H LT Ü B E R I H R E A R B E I T B E I D E R JUGENDGRUPPE. Homosexuell, bisexuell, transsexuell, asexuell; vielleicht wäre eine Bezeichnung wie „diverssexuell“ am treffendsten, wenn man die Zielgruppe zusammenfassend definieren müsste, für die anyway Hilfestellungen bieten will. „Der Name ist auf jeden Fall Programm, denn anders als andere Jugendgruppen organisiert das rund zehnköpfige anyway-Team regelmässig Treffs für Jugendliche mit unterschiedlichen Anliegen. Genau diese Tatsache hat mich vor einem halben Jahr dazu bewogen, als Leiterin mitzumachen. Ich empfinde es als wichtig, dass Jugendliche oder allgemein Menschen, die beginnen sich mit der eigenen sexuellen und geschlechtlichen Identität auseinanderzusetzen, erleben, wie vielfältig die Lebensgestaltung der Leute ist, die in Bezug auf Sexualität und/oder Geschlecht nicht gängigen Normen entsprechen; dass beispielsweise nicht jeder schwule Mann ein glitzerndes Partyanimal ist, oder dass nicht jede transsexuelle Frau auf Frauen steht. Meist sind es solch einfach erscheinenden Informationen und Eindrücke, die einen Jugendlichen mehr und mehr sicher werden lässt, dass er/sie seinen/ ihren Weg finden wird. Uns ist dabei bewusst, dass unser Vorhaben ambitioniert ist; die Heterogenität der Besucher des anywayTreffs ist eine Herausforderung, der wir wohl erst nach und nach gänzlich gewachsen sein werden. Seit nun schon einem Jahr ist daher unser Hauptbestreben, dass wir mit regelmässigen Treffs einen aufgeschlossenen, geschützten Rahmen bieten, für all jene, die eben einen solchen suchen. Die Atmosphäre gestalten wir locker und unverbindlich, es gibt Film- und Spielabende, Gespräche oder einfach ein paar Partien Billard. Fast bei jedem Treffen tauchen neue Jugendliche auf, bestehende anyway-Besucher/innen nehmen Freunde mit oder es besucht uns eine Maturandin, die ihre Abschlussarbeit über die Akzeptanz von jungen Schwulen schreibt.
Beiträge mitbringen. Vorheriges Jahr besuchten uns die LOS, die Aidshilfe Basel und Queer Amnesty. Dieses Jahr werden wir erneut einen Infostand auf dem Gayschiff haben und auch am Imagine Festival präsent sein. In Planung ist auch der Ausbau unseres regelmässigen Angebots.
„Wir möchten vermehrt als Informationspartner für Schulen, pädagogische Einrichtungen oder andere Interessierte fungieren“ Wir möchten in Zukunft einmal im Monat an einem Sonntagnachmittag ein Treffen anbieten. Dies gezielt für jüngere Jugendliche oder solche, die aus anderen ethnischen und/oder religiösen Umfeldern kommen und die Treffs an den Donnerstagabenden nicht besuchen können. Je nach Kulturkreis kann für diese Jugendlichen der Schritt nach Aussen etwas schwieriger sein. Genau in solchen Situationen ist es wichtig einen Ort zu haben, an dem man sich austauschen und informieren, andere Jugendliche treffen kann und auch mal die Möglichkeit besteht, mit uns erfahreneren Leitern und Leiterinnen zu sprechen. Mit anyway gibt es seit langer Zeit wieder eine Jugendgruppe in Basel. Unser einjähriges Jubiläum Anfang März zeigt uns, dass der Bedarf da ist und motiviert uns weiter zu machen. Man darf gespannt sein!“ Saskia Lüdi
Strukturell gesehen ist anyway schon eine kleine Organisation; die zehn ehrenamtlichen Leiter/innen übernehmen neben der Betreuung an den Treffs Aufgaben in den Bereichen PR & Kommunikation, Finanzen, Fallmanagement uvm. Wir möchten neben den zweiwöchentlichen Treffs auch eine vermittelnde Funktion wahrnehmen und bauen daher im 2012 Kontakte zu therapeutischen Anlaufstellen aus. Denn wir bieten zwar Einzelgespräche an, können aber in manchen Fällen aus ressourcentechnischer oder fachlicher Hinsicht nicht genügend Unterstützung bieten. Des Weiteren möchten wir vermehrt als Informationspartner für Schulen, pädagogische Einrichtungen oder andere Interessierte fungieren. Beispielsweise konnten wir 2011 rund um den Coming Out Day im lokalen Radio und Fernsehen zu Wort kommen, besonders gefreut hat uns, dass auch Jugendliche ihre Geschichte erzählten. Im Gegenzug freuen wir uns auch über Unterstützung und laden regelmässig Gäste ein, die interessante
Treff: Jeden zweiten Donnerstag Ort: Jugendhaus Neubad, Brennerstrasse 9,4054 Basel. Mail: info@anyway-basel.ch Homepage: www.anyway-basel.ch FB: http://www.facebook.com/Anyway.Basel
21
15
0
PRÄSENTIERT:
Ü VO BE UC R HE RS
VOM 1. BIS 30. APRIL 2012
Switzerl
and’s Be
st and La
rgest Sa
una
.CH JETZT APP RUNTERLADEN ODER F AU DER WEBSITE EN! MITMACH
i
22
Täglich schliessen sich neue Partner der Revolution an und unterstützen die Teilnehmer!
i
MACH’S WIE ICH, HE HIV-INFEKTIONSKETTEN WÄHLE DEINEN EINSATZ, UNTERBREC UND PROFITIERE VON ZAHLREICHEN RABATTEN UND GRATISANGEBOTEN
NATIONAL
MIT GLITZ UND GLAMOUR F Ü R D I E B R E A K T H E C H A I N - K A M PA G N E W I R D A L L E S G E G E B E N : V O N A P P S ,
Ü B E R E I N E N S O N G , B I S H I N Z U E I N E M V I D E O U N D E I N E E R Ö F F N U N G S PA RT Y. Ab dem ersten April gilt „Break The Chain“. Doch bereits davor wurde kräftig an den einzelnen Aktionen gearbeitet... (jh) Break The Chain ist die neue Gesundheitskampagne für Männer, die Sex mit Männern haben. Durchgeführt wird sie vom Checkpoint Zürich in Zusammenarbeit mit dem Checkpoint Genf und der Aids-Hilfe Schweiz. Im März soll jeder schwule Mann das Break The Chain-App herunterladen und einen Einsatz wählen, mit dem er die HIV-Infektionsketten einen Monat lang unterbrechen hilft. Im April gilt’s dann ernst. Damit das Durchhalten leichter fällt und Spass macht, bekommen die Teilnehmer viele Sonderangebote auf ihr Smartphone. Wer das Break The Chain App runterlädt oder online mitmacht, bekommt ab 1. April einen Monat lang eine ganze Menge Vouchers in der ganzen Schweiz. Essen, trinken, shoppen, im Hotel übernachten, einen neuen Haarstyle ausprobieren, dies und viel mehr können Break The ChainTeilnehmer vorteilhafter im April erledigen.
GLITZERHAUS PRODUZIERT BREAK THE CHAIN-SONG UND -VIDEO Glitzerhaus will Break The Chain einen zusätzlichen Boost verleihen. In Zusammenarbeit mit dem New Yorker Künstler Adam Joseph produziert das Zürcher Duo deshalb einen Song zu Break The Chain. Glitzerhaus und Adam Joseph stellen der Kampagne ihre künstlerische Arbeit unentgeltlich zur Verfügung. Song und Video werden durch Sponsoringbeiträge und Zuwendungen von Locations und Privatpersonen aus der Community ermöglicht. Der Song ist ein eingängiger, kraftvoller „Club-Banger“. Melodiösmeditative Sequenzen wechseln sich mit treibenden Phasen ab. Glitzerhaus und Adam Joseph erscheinen bewusst nicht im Musikvideo. Die Künstler lassen rund 20 Botschafter sprechen und zeigen so die Vielseitigkeit der Community auf.
LAUNCH PARTY IM BAGATELLE Die Break The Chain-Party markierte den Start dieser schwulen Revolution. Kurz vor Mitternacht wurde mit einem Countdown die Kampagne offiziell gestartet. Die Break The Chain-Launchparty fand am Samstag, 31. März im Club Bagatelle an der Langstrasse 93 statt. Die gesamten Eintritte kamen dem Checkpoint Zürich zugute. Checkpoint ist das schwule Gesundheitszentrum beim Hauptbahnhof Zürich an der Konradstrasse 1. ........................................................ Weitere Informationen zu Break The Chain und allen Events im April: www.breakthechain.ch ........................................................
23
NATIONAL
ZURICH PRIDE FESTIVAL 2012: D A S F E S T I VA L F I N D E T D A S D R I T T E M A L U N T E R D E M N A M E N „ Z U R I C H P R I D E
F E S T I VA L “ S TAT T. E I N G E S P R Ä C H M I T C H R I S S K L I N G , D E M M E D I E N S P R E C H E R .
Das Motto „Welcome to Reality“ (zu Deutsch: Willkommen in der Realität) des Zurich Pride Festivals 2012 soll Aufwecken, Aufzeigen und den Blick auf die heutigen Probleme lenken. Das Festvial findet zwischen dem 8. und 17. Juni statt. Die grosse Parade wird am Samstag, 16. Juni durchgeführt. www.zurichpridefestival.ch
24
CHRISS KLING, MEDIENSPRECHER VOM ZURICH PRIDE F E S T I VA L
Ein Blick hinter die Kulissen des Festivals: Über Pannen, Defizite, Ausblicke und über die eherenamtlichen Einsätze. (lp) Bei grösseren Veranstaltungen spielt ein entsprechend grösseres Verlustrisiko immer eine Rolle, findest du nicht? Ja, das gilt generell so: Ob ein Open Air wie das Gurten Festival oder ein Pride Festival, es ist immer ein hartes Stück Arbeit. Man darf aber nicht vergessen, dass z.B. bei anderen Open Air’s Fundraiser beauftragt werden, die auf Sponsorensuche gehen, bei uns läuft alles ehrenamtlich ab. Wir im Pride-Team, wir haben alle einen Hauptberuf und das Zurich Pride Festival ist sozusagen ein zeitintensiver Nebenjob. Ein Beispiel: Wenn du mit einem potentiellen Sponsor sprechen willst, dann musst du das tagsüber machen - ob bei einem persönlichen Besuch oder durch telefonischen Kontakt. Andere Sachen, wie zum Beispiel Emails schreiben oder die Webseite pflegen, das kann man zum Glück auch abends oder nachts machen. Es gibt aber auch noch eine andere Pride in der Schweiz. Finden da gewisse Gespräche untereinander statt? Wir verfolgen ja Beide das gleiche Ziel. So gesehen kann man nicht von einer „Konkurrenz“ sprechen. Zu den Organisatoren der letztjährigen Pride in Genf hatten wir einen guten Kontakt und sie konnte auch von unseren Erfahrungen profitieren. Auch mit den Organisatoren der diesjährigen Pride in Delémont haben wir einen Austausch und sogar schon mit der Pride Fribourg 2013. Wieso tun sich die beiden Veranstaltungen nicht zusammen und machen daraus eine „Wanderpride“? Eine „Wanderpride“ war nie ein Thema, weil der ehemalige CSD in Zürich seit über 30 Jahren etabliert ist. Ich glaube es ist wichtig, dass es diese feste Pride-Veranstaltung gibt, an einem Ort, wo die Szene wohl die grösste in der Schweiz ist. Es sind also alle eingeladen, nach Zürich zu kommen, auch jene aus dem Welschland. Wenn man in der Romandie aber trotzdem etwas Eigenes machen möchte, dann begrüssen wir das, denn so haben wir auch eine viel breitere, nationale Präsenz. Dazu kommt, dass eine französische Message im französischen Teil unseres Landes ganz anders wahrge-
nommen wird, als wenn unser Motto auf Französisch oder Englisch übersetzt wird. Es ist so, als wären das zwei Satelliten, die zusammen kommunizieren und das Gleiche erreichen wollen. Früher hiess die Veranstaltung CSD, inzwischen jedoch Pride. Weshalb der Wechsel? Der CSD, als der Christopher Street Day, war vor allem in den deutschsprachigen Regionen ein Begriff. Immer mehr Organisationen wandeln den CSD in den englischsprachigen Begriff Pride um, weil Pride ein internationaler Begriff ist. Der Kölner CSD zum Beispiel heisst heute Cologne Pride. Die Durchführung der Europride in Zürich hat schliesslich den Anlass gegeben, dass man auch hier in Zürich auf die Namensnennung Pride umgestellt hat. Die Europride 09 war ein Höhepunkt, den wir so „mitnehmen“ wollten, auch um zu signalisieren, dass da etwas Neues kommt. Es entstand auch da bereits schon ein neues Team. Der Wechsel hat aber nichts damit zu tun, dass der Verein CSD finanzielle Probleme hatte? Nein. Natürlich gab es defizitäre CSD’s, aber das hat man mitbekommen, wenn man auf den Generalversammlungen war, oder wenn man die Europride diesbezüglich beobachtet hat… Es waren schwere Zeiten gewesen, aber es war nicht so, dass wir ein Defizit übernommen haben. Scheinbar waren die letzten zwei Zurich Pride Festivals nicht kostendeckend… Man muss dazu sagen, dass es bei der ersten Pride grosse Ausfälle gegeben hat. Nehmen wir mal den Turbinenplatz: Da entstanden an der ersten Pride grosse Schäden am Bodenbelag. Das war ein grosser Posten, der sich auf das Budget niedergeschlagen hat. Wie kamen denn die Schäden am Boden zustande? Dieser Boden ist sehr speziell, und besteht aus verschiedenen Schichten. Durch die Haken, die man für den Aufbau der Zelte eingeschlagen hat, wurden diese Schichten durchtrennt. Das führte zu aufwendigen Reparaturen und daraus entstand, wie gesagt, ein grosser finanzieller
Posten. Dazu kam ein Zahlungsausfall von einem Standmieter auf dem Platz. Als wir die Betreibung eingeleitet hatten und den Betreibungauszug gesehen haben, haben wir die Hände über den Kopf zusammengeschlagen und es wurde uns bewusst, dass wir das Geld nie sehen werden. Mittlerweile gibt es den Betrieb auch nicht mehr. Ich muss aber sagen, dass das schöne Wetter im 2010 uns zu Gute gekommen ist. Und bei der zweiten Pride, im letzten Jahr also? Da muss man zugestehen, dass es an Sponsoringgeldern gefehlt hat. Wir haben uns zum Teil aber auch Sand in die Augen streuen lassen, von Leuten, die gesagt haben, sie werden uns unterstützen und mithelfen
„Bei der ersten Pride gab es grosse Ausfälle“ Sponsoren zu finden. Hinzu kamen auch Probleme in der internen Kommunikation, welche erst spät ausgeräumt wurden. Spielt dabei nicht auch die Tatsache eine Rolle, dass Sponsoren lieber Materialien als Geld einfliessen lassen wollen? Klar. Für ein Unternehmen ist es einfacher Material zum Einstandspreis als Werbung abzubuchen, als Geld in die Hand zu nehmen. Das ist einfach so und das bleibt bei vielen Sponsoren auch so. Ein kritischer Punkt, den man mal hie und da von Unternehmen oder Organisationen, die eine Bar am Turbinenplatz aufstellen, hört, ist der Getränkelieferant: Der sei zu teuer und er habe wie eine Monopolstellung... Zum einen lebt die Pride auch von den Getränkeverkäufen. Es gibt Firmen, die uns Produkte zur Verfügung stellen. Damit müssen wir Verträge eingehen, damit gewährleistet wird, dass diese Produkte tatsächlich verwendet werden. Mit den Getränkesponsoren decken wir einen grossen Teil der Kosten. -----> FORTSETZUNG - BITTE WENDEIN
25
ZURICH PRIDE FESTIVAL 2012: < - - - - - - > F O RT S E T Z U N G Dieses Jahr haben wir vier Roundtables mit Organisationen, Barbetrieben, Unternehmern, etc., veranstaltet, um die Pride zu erklären. Und natürlich war die Getränkelieferung auch ein Thema. Wir haben verschiedene Offerten eingeholt und der bisherige Lieferant ist und bleibt die beste Lösung. Man darf nicht vergessen, dass dahinter auch ein grosser Service steht: Er stellt Kühlwagen mit allen Getränken für zwei Tage auf das Areal, inkl. Personal. Wer also eine Bar betreibt kann sich jederzeit Getränke holen und am Schluss auch alles zurückgeben, was nicht verkauft wurde. Und: Er bringt auch die einzelnen Kühlschränke für die gesamten Stände und nimmt sie am Schluss wieder mit. Das können uns andere Lieferanten nicht bieten. Die liefern uns die Getränke, aber wie können wir diese dann kühl halten? Gerade wenn das Wetter warm ist, wird das zu einem grossen Problem. Wer möchte schon ein warmes Bier trinken? Es ist immer einfach gesagt, dass die Getränke viel zu teuer sind, aber man muss auch den Service, die Kosten und das Drumherum berücksichtigen. Nochmals zur defizitären Situation. Wie verkraftet der Verein diese Lage? Man muss sehen: Das Defizit von 2010 wurde 2011 gedeckt. Aber, es entstand wiederum im 2011 ein Defizit. Das Ziel eines Vereins ist klar: Nicht gewinnorientiert, aber kostendeckend zu arbeiten. Das heisst also, dass wir dieses Jahr im Vorfeld immer wieder über die Bücher gehen müssen und alle Kosten durchleuchten,
26
aber auch die Sponsoringsituation sehr genau verfolgen: Das gesamte Team ist im Bereich Sponsoring sehr engagiert. Dann gibt es Milestones – wie zum Beispiel Ende März – wo man checkt, wie die Budgets zu diesem Punkt aussehen. Es gibt also verschiedene Szenarien für das diesjährige Festival. Wir haben natürlich dazu gelernt: Es werden Verträge überarbeitet, man überprüft, welche Kosten man reduzieren kann, und so weiter. War eine Bankgarantie nie ein Thema? Das geht unter Kredit, und da wir ein Verein sind, können wir keinen Kredit aufnehmen. Das müsste eine eingetragene Firma oder eine Person sein, die so etwas machen kann. Als Verein kriegt man keine Defizitgarantie. So etwas wäre nur möglich, wenn eine Firma, im Rahmen eines Sponsoringvertrages, so etwas eingehen würde. Aber da jemand zu finden, ist wie eine Nadel im Heuhaufen. Diese Firma müsste also sagen: Wir übernehmen für die Summe X eine Defizitgarantie und ihr macht Werbung für unsere Produkte oder so. Das ist ein grosses Risiko, welches eine Firma da eingehen müsste. Du hast vorhin gesagt, dass ihr aus den Erfahrungen gelernt habt. Wie habt ihr das mit dem Boden gelöst? Wer genau hingeschaut hat, hat gesehen, dass wir mit Holzböden gearbeitet haben. Trotzdem mussten wir schauen, wie die Zelte dingfest gemacht werden können. Man muss ja auch damit rechnen, dass ein Sturm aufkom-
men könnte. Viele erinnern sich sicherlich noch an den Samstagnachmittag, als es plötzlich tiefschwarze Nacht über dem Münsterhof wurde. Ich war damals noch in einem anderen Verein engagiert und wir hatten eine Bar dort. Es war am stürmen und wir waren nass bis auf die Unterhose. Hinter der Bühne kamen die Techniker ganz schön ins Schwitzen, weil es immer schlimmer wurde und man in Erwägung zog, dass die Bühnen eingefahren werden müssen. Das sind natürlich für Veranstalter immer Horrorvorstellungen, aber auch da können wir uns auf gute und zuverlässige, ehrenamtliche Leute verlassen, und mit ihnen immer eine Lösung finden. Es gibt aber sicherlich auch für jedermann die Möglichkeit, bei der Pride mitzuhelfen… Ja klar. Wir können immer Leute brauchen, die auf dem Festivalgelände mit anpacken oder natürlich schon im Vorfeld im Organisationskomitee mitwirken. Es gibt aber auch die Mitgliedschaft, wo man mit einem finanziellen Beitrag dabei ist und auch an der Generalversammlung seine Stimme einbringen kann. Die Infos zum aktiven und passiven Mitwirken gibt es auf unserer Homepage unter der Rubrik „Verein“. ----------------------------------------
STYLE
MACH‘S DIR DOCH SELBST... WIE MAN IN DEN EIGENEN VIER WÄNDEN SEINEN INDIVIDUELLEN STYLE
V E RW I R K L I C H E N K A N N
Reto Steiger und Marco Wagner haben sich der Inneneinrichtung verschrieben. Sie verraten euch, wie sie Individualität, Funktionalität und Ästhetik verbinden. „Zugegeben, der individuelle Stil in den eigenen vier Wänden ist reine Geschmackssache. Ob á la mode, vintage oder katalogisierte Wohnlandschaften - im Konzept Lebensraum ist alles erlaubt. Doch fühlt man ein bisschen auf den Grund, so ist es oftmals die Funktionalität des Interieurs, die einem artifiziellen Individualismus zum Opfer fällt. In zu kleinen Betten, an zu breiten Tischen, vor zu hohen Regalen bleibt nicht zuletzt die bittere Erkenntnis: sometimes size does matter! Individualität, Funktionalität und Ästhetik können jedoch sehr wohl zusammengedacht werden, wenn persönliche Vorstellungen, individuelle Wünsche und Bedürfnisse auf ihre Umsetzung treffen.
zu Bar- oder Gastronomieanlagen. Das Team steht hierbei von der ersten Idee bis zur konkreten Ausführung des individuellen Unikats ihren Kunden kompetent zur Seite.
An dieser Schnittstelle positioniert sich unser neu gegründetes Jungunternehmen Variox. Getreu der Unternehmensphilosophie „create your own world“, schneidern wir individuelle Massanfertigungen vom Möbelstück über Küchen, Wandverkleidungen, Messeständen, bis hin
NICHT VON DER MUSE GEKÜSST? Die gute Nachricht: Unser Team steht dir gerne unverbindlich als kompetenter Berater und Ideengeber zur Seite. Deine Idee wird zu deinem Design! Lässt die Inspirationsquelle dennoch auf sich warten,
ALL BY YOURSELF… Von der Idee, der Grösse bis hin zum Material – es bleibt dein Design. Deine Wünsche und Bedürfnisse gestalten den Entwurf und lassen ein unverwechselbares Einzelstück entstehen. In puncto Material setzt Variox auf beste Holzqualität und greift auf ein breites Angebot des edlen Naturprodukts zurück. Hierbei versichert Variox von der Produktion der Massivholzplatten bis zur Fertigung des Endprodukts 100% Swissness.
bietet das Variox-Team zudem Made-to-Measure-Modelle an.“ Erfahre mehr und lass dich inspirieren: www.variox.ch
Marco Wagner
Reto Steiger
27
ACT ENTERTAINMENT
LESEN
Quality Events die begeistern
SONAME
19.04.2012
NEUES THEATER SPIRGARTEN ZÜRICH
NENA - LIVE & AKUSTISCH 19.04.2012
KONGRESSHAUS ZÜRICH
CANDY DULFER 19.04.2012
VOLKSHAUS BASEL
MOSCOW VIRTUOSI CHAMBER ORCHESTRA 22.04.2012
STADTCASINO BASEL
SINÉAD O´CONNOR 23.04.2012
VOLKSHAUS ZÜRICH
PETER KRAUS
30.04.2012 MUSICAL THEATER BASEL 15.05.2012 KONGRESSHAUS ZÜRICH ROCKLEGENDS IN CONCERT - TOUR 2012
URIAH HEEP & NAZARETH 07.05.2012
NEUES THEATER SPIRGARTEN ZÜRICH
THE UNITED KINGDOM UKULELE ORCHESTRA
12.05.2012 13.05.2012
NEUES THEATER SPIRGARTEN ZÜRICH STADTCASINO BASEL
HELGE SCHNEIDER
13.-16.05.2012 VOLKSHAUS ZÜRICH Starke Jungs, schwache Herzen & Rock‘n‘Roll
GAY MEN DON‘T GET FAT VON SIMON DOONAN Eine Tostada mit zarten Salatbergen ist, obwohl mexikanisch - superschwul: Der Stil-Kolumnist Simon Doonan weiss, welche Gerichte schwul oder heterosexuell sind. (lp) Da haben wir den Salat: Irgendeiner musste ja mal darauf kommen, zu deuten, welche sexuelle Ausrichtung das hat, was bei uns auf dem Teller serviert wird. Aber, wer darf so etwas überhaupt tun? Jemand mit viel Humor und jemand, der einen leichten Knall hat. Und weil dieser Herr sich das Privileg herausnimmt, zu sagen, welche Gerichte was sind, da dürfen wir natürlich auch verraten, dass Herr Doonan selber schwul ist. Mehr noch: Er wurde von Time Out zu einer der „schwulsten Personen in New York City“ gewählt - und er findet das gut so. In seinem neuen Buch teilt Mister Doonan Mode, Menschen, die Welt im Grossen und Ganzen - natürlich auch das Essen - in seine sehr speziellen Kategorien ein. Ein hauchdünnes Seezungenfilet in brauner Butter ist schwul, Beef Wellington hinegen ist sehr hetero. Rucola? Schwul! Aber Cesar‘s Salad ist hetero. Auch Quiche Lorraine ist ein Hetero, der sich als Schwuler verkleidet. Ein Stück gekochtes Rindfleisch mit dicker, dunkelbrauner Sauce ist... Hetero, natürlich! Ausserdem: Gelato ist immer schwul. Wie aber kommt der Autor zu einem solchen Buchtitel? Ganz einfach: Dahinter steckt eine Anspielung an einen anderen Buchtitel, nämlich den Bestseller von Mireille Guilianos „French Women don‘t get fat“ - Warum französische Frauen nicht fett werden. Und für Simon Doonan sind schwule Männer schliesslich eh französische Frauen. Logisch, oder?
01.05. - 28.05.2012 THEATER 11 ZÜRICH
Tickets & Infos: 28
Blue Rider Press, New York, 24,95 $
FAMILIENBANDE: 1 5 P O RT R Ä T S
VON CHRISTINA CAPREZ
Familie ist dort, wo Kinder sind. Und es gibt das bürgerliche Ideal der Familie mit arbeitendem Vater, erziehender Mutter und mit reizvollen, lieben Kindern. Diesem Ideal entsprechen heute noch ein Drittel aller Familien. Und die anderen? (tv) Es gibt die unterschiedlichsten Patchworkfamilien aufgrund von Scheidung. Aber auch immer mehr Familien starten unkonventionell. Lesben und Schwule, die sich zusammentun, um eine Familie zu gründen. Single-Frauen, die nicht länger auf den Traummann warten wollen, um ein Kind zu bekommen, Eltern, die in unkonventionellen Arrangements Entlastung und Bereicherung finden. Christina Caprez zeigt mit ihren 15 Porträts die Vielfalt, wie heute Kinder aufwachsen. Dabei kommen Eltern wie Kinder zu Wort, erzählen wie es zur betreffenden Familienform gekommen ist und wie der Alltag aussieht, was die Sonnen- und Schattenseiten ihrer Familienform sind und wie das gesellschaftliche Umfeld darauf reagiert. Sechs Porträts sind von Familien mit gleichgeschlechtlich orientierten Eltern. Darunter ein Männerpaar, ein Amerikaner und ein Schweizer, die sich in Los Angeles kennen lernten und dort ein Mädchen adoptierten. Als dieses zweijährig war, zog die Familie in die Schweiz. Während schwule Väter in Los Angeles keine Seltenheit mehr sind, gingen die beiden davon aus, dass sie in der Schweiz auf grössere Skepsis stossen. „Man erwartet von uns haarsträubende Geschichten von Diskrimierung. Aber die können wir einfach nicht bieten“, erzählt Martin, der Schweizer Vater, halb amüsiert. Die meisten Leute würden keine Mühe mit homosexuellen Eltern bekunden, gingen aber davon aus, dass alle anderen ein Problem damit hätten. Zu den vielfältigen Familienporträts geben ein Historiker, eine Juristin und eine Psychologin Auskunft zu den durch die Porträts aufgeworfenen Fragen. Der Historiker Simon Teuscher zeigt auf, dass das Ideal der Kernfamilie eine bürgerliche Vorstellung ist. Historisch betrachtet waren Patchworkfamilien die Regel, erst mit der
Industrialisierung und dem damit einhergehenden längeren menschlichen Leben wurde die Kernfamilie zum bestimmenden Element unserer Gesellschaft. Die Juristin Ingeborg Schwenzer stellt einiges klar, was in den Diskussionen um Kinderwunsch und Adoption oft untergeht: „Wenn ein Kind in einer Ehe geboren wird, ist von Gesetzes wegen der Ehemann der Mutter der Vater. Diese sogenannte Vaterschaftsvermutung kann nur vom Ehemann angefochten werden.“ „Es ist eine Illusion, das Recht könne die Lebensform steuern. Gerade in engen personalen, emotionalen Beziehungen kommt es nicht darauf an, was das Recht sagt, solange diese Beziehungen funktionieren. Erst wenn die Beziehungen in die Brüche gehen, wird es wichtig, was das Recht sagt. Und dann geht es um
Die 15 unterschiedlichen Porträts und die Interviews mit den drei Experten geben ein gutes Bild der heutigen Situation und ist ein exzellenter Beitrag zur aktuellen Debatte über die Adoptionsmöglichkeit für gleichgeschlechtliche Paare. Das Buch wurde von Network finanziell unterstützt. Christina Caprez Famililenbande. 15 Porträts. Limmat Verlag, ISBN 978-3-85791479-9, Fr. 38.– Lesung Am Mittwoch, 18. April 2012 ist Christina Caprez bei Network. Sie liest aus ihrem Buch und diskutiert anschliessend mit dem Publikum. Hotel Sheraton Neues Schloss, Stockerstrasse 17, Zürich. Apéro ab 18.30 Uhr, Lesung 19.30 Uhr. Zu diesem Anlass ist jedermann herzlich willkommen.
„Es ist eine Illusion, das Recht könne die Lebensform steuern“ die Frage, wie man entsprechend der Faktizität auch das Kindesinteresse wahren kann. Ansonsten bestraft der Gesetzgeber die Menschen, die nicht so gelebt haben, wie er sich das vorstellt. Darunter leiden die Kinder oft mehr als die Erwachsenen.“ „Das Recht geht gewissermassen von der Vermutung aus, in der Ehe sei das Kindeswohl immer verwirklicht und in irregulären Beziehungen ausserhalb der Ehe liege eine Kindeswohlgefährdung vor.“ Die Psychologin Heidi Simoni zeigt auf, dass es für Kinder wichtig ist, mehrere Bezugspersonen zu haben: „Eine Kleinfamilie mit einem oder zwei Kindern und nur sporadischen Kontakten zu anderen Kindern reicht nicht aus, um den Erfahrungshunger eines kleinen Kindes zu stillen.“
29
0906 29 29 29
SPITZE BOYS GRÖSSTER GAY-CHAT DER SCHWEIZ
LIVE RUND UM DIE UHR: Aufregende Flirts Junge Gays Live Scharfe Boys online
CHF 2.-/Min. aus dem Festnetz
Oder per SMS/20 Rp.: Spitz an 609
6 30
LOVE & SEX
(allein) UNTER MÄNNERN: L O V E T O L O V E Y O U B A B Y,
AND LOVE YOURSELF TOO
Alle hier vorgestellten Produkte kannst du unter www.gay.ch/praeser kaufen. Neutral verpackt und rasch geliefert.
LUST ERHÖHEN GEFÄLLIG? Du musst nicht unbedingt ein Ledermann sein, um zu entdecken, dass sich in diesem Gebilde auch ein Hauch von ungewöhnlicher Sexyness verbirgt. Dieser Hodengurt bringt Abwechslung in dein Liebesleben und steigert zugleich die sexuelle Lust, denn die Erektion wird stärker. Der Penisund Hodengurt mit Verbindungssteg ist aus schwarzem Leder, mit Nieten verziert und mit Druckknöpfen vielfach verstellbar für einen herrlich strammen Sitz. Für 32.95 Franken zu haben und erst noch für alle Grössen geeignet.
T H E O N LY WAY I S U P ! Ceylor Hotshot: Das enge Kondom aus Naturkautschuklatex mit Reservoir und Gleitmittel auf Silikonoel-Basis. Transparent und mit verengter Öffnung und dadurch mit verbessertem Halt. Ceylor Kondome sind einzeln in hochwertige und robuste BlisterDöschen verpackt. Super einfach zum Öffnen und als Einzelpackung für unterwegs optimal geschützt. Da lässt man sich gerne freiwillig einengen... Das attraktive Pack beinhaltet 6 Präservative und kostet nur 10.95 Franken.
DU KANNST NIE GENUG KRIEGEN? Ganz nach dem Motto: „I just can‘t get enough“... da passt doch ein Megapack mit 100 Präservativen. Das Ding heisst „London extra special“: Das Päckli enthält stabile und hoch elastische Kondome, die einzeln eingeschweisst sind. Kostenpunkt: CHF 64.95. Pro Stück ergibt das rund 65 Rappen. So günstig kann man sich durchs Leben f****. Passend dazu gibt es auch noch die grosse Gleitcreme-Flasche mit einem Liter Inhalt. AQUAglide ist ein medizinisches Gleitgel mit Langzeit-Gleiteigenschaften. Das kristallklare Gel sorgt für optimale Feuchtigkeit beim Intimverkehr und kostet CHF 59.95.
31
MADO 32
Incl. the hit singles “Give me all your luvin“ feat Nicki Minaj & M.I.A. & “Girl Gone Wild“
New album ‚MDNA‘ out now
The Queen Of Pop is back
ONNA
33
www.madonna.com
JACK
SATURDAY 14.04.12 JACK No 16 The MoST WANTeD ISSUe
JUICePPe Photography - STEFAN HEINRICHS
ZURICh
hoT AND BoLD
GLoRIA VIAGRA BeRLIN
MARINGo BeRLIN
The PLAY
BoYS PARADISe
DooRS oPeN AT 11 PM
FeSTSAAL PeLIKANPLATZ ZURICh SWITZeRLAND W W W. J A C K C o M P A N Y. C o M
Be PRoUD! We ARe!
S A T U R D A Y, 1 4 T h A P R I L 2 0 1 2
NICKI MINAJ
RZ_AZ_14.04.12_Gay.ch_Zeitschrift_160x111.indd 1
21.03.12 07:29
OUT NOW!
PINK FRIDAY ROMAN RELOADED
34
Die Queen Of Rap und zweifellos eine der populärsten und schrägsten HipHop-Diven stellt mit „Pink Friday - Roman Reloaded“ wieder einmal ihr ausserordentliches Raptalent unter Beweis und zeigt, dass sie einen unvergleichlichen Sinn für Coolness besitzt.
MUSIC
3 FRAGEN AN MADONNA:
...ZUM LANGERSEHNTEN ALBUM „MDNA“ Wie war es, gleich mit drei verschiedenen CoProduzenten zusammenzuarbeiten? Mit Benny Benassi war es zurest gar nicht so einfach: Er spricht kaum ein Wort Englisch. Sein Cousin war unser Übersetzer. Am ersten Tag hätte ich mir dir Haare ausreissen können! Aber wenn man mit neuen Leuten zusammenarbeitet muss man einen gemeinsamen Nenner finden und es dann durchziehen. Mit William Orbit hab ich bekannterweise ja bereits gearbeitet und bei William passiert immer etwas Magisches. Ich tauche immer in diese Tiefe ein. Er hat eine düstere Seele und erweckt die düstere Seele in mir. Er ist in seinen Gedankengängen desorganisert. Er wird mich dafür hassen, aber ich finde, er ist wie ein verrückter Wissenschaftler. Ein Beispiel: Wir arbeiten an einem neuen Song und er sagt „Oh mein Gott, oh mein Gott, ich habe die geilste Idee!“. Du denkst dann, er würde diesen Song meinen und sagst: „Ich gehe mal auf die Toilette und bin gleich zurück.“ Dann kommst du zurück und er arbeitet bereits an einem komplett neuen Song, der aber wiederum brillant ist. Dann sagst du: „Aber, Dude, lass uns zurück zum anderen Song gehen.“ Bei ihm passiert es sehr schnell, dass man mit ihm einfach wegdriftet, weil er mit so viel Leidenschaft dabei ist. Er ist sehr redegewandt, aber er ist schlicht ein verrückter Wissenschaftler. Er bringt seine Anforderungen mit ein, aber ich arbeite mit ihm auf eine ganz bestimmte Art. Was aus unserer Kooperationen entsteht, ist immer etwas Einzigartiges. Dann Martin Solveig: Er ist sehr ähnlich gestrickt wie ich, sehr organisiert und sehr methodisch. Wir teilen die gleiche Liebe für ausländische Filme - hauptsächlich französische und italienische, aber vor allem solche aus den 50er und 60er Jahre.
Bei allen Songs, die wir zusammen gemacht haben, nutzten wir Metaphern von Filmen wie als Sprungbrett. Wir sind beide gegenseitig von Alain Delon besessen: Dadurch ist dann auch der Track „Beautiful Killer“ entstanden. Die Sache ist, dass viele in Martin Solveig den DJ sehen, aber er ist ein sehr talentierter Musiker. Es ist sehr einfach, mit ihm zusammenzuarbeiten. Er erweckt die ironische Seite in mir, die Liebe zur Sprache und die Liebe zum Rhythmus der Sprache.
„Und meine Antwort war: Schon zu spät!“ Da gibt es aber noch andere Mitwirkende: Deine To c h t e r h a t b e i m S o n g „Superstar“ mitgesungen... Ja, und sie hat eine unglaubliche Stimme, aber sie will es nicht wahrhaben. Sie hat mir gesagt: „Mam, erwähne bitte meinen Namen nicht.“ Und meine Antwort war: „Schon zu spät!“
Du schreibst bereits seit vielen Jahren deine eigenen Songs. Einige handeln von deinem Lebensweg - deiner eigenen Reise andere über das, was du beobachtest. Gibt es Momente, die dich frustieren, weil du darin keine Antworten finden kannst? Das Ziel ist es, so nahe an die Antwort zu kommen, wie nur möglich. Deine eigene Entwicklung ist dein Lebensweg. Du schlägst dich durch, um auf den Grund der Dinge zu stossen, um das natürliche Verständnis der Dinge zu erlangen. „Was ist der Sinn des Lebens?“ Oder „Was ist die Bedeutung von Liebe und Glück?“ Während du das versuchst herauszufinden gehst du durch eine intensive Entwicklungsphase. Du lernst, Mensch zu sein. Manchmal muss ich mir eingestehen, nicht alle Antworten zu haben, aber ich weiss, dass ich mich weiterentwickle. Ich weiss, dass ich lerne, und dass ich daran wachse. Das ist alles, dass du erhoffen kannst. (lp)
35
MUSIC POP AUS ENGLAND B I R D Y: „ B i r d y “ Birdy liebt die spartanischen Zwischentöne, die rauen Nuancen, das GefühlvollSpröde. Und sie steht auf überraschende Neuinterpretationen, wie die Britin schon mit ihrer Einstandssingle, dem abgefeierten Bon Iver-Remake von „Skinny Love“ bewiesen hat. Mit der viel beachteten Coverversion baute sich der charismatische Wunderteenie innerhalb einer kleinen Rekordzeit eine riesige Fanbase auf Facebook, Myspace, YouTube und Twitter auf, hielt sich über 7 Wochen auf der begehrten A-Rotation auf Radio 1, kämpfte sich auf einen phantastischen 10. Platz der Alternative-iTunes-Charts in den USA, Frankreich und Deutschland und verkaufte alleine in UK bis heute weit mehr als 150‘000 Einheiten! Ausserdem erntete Birdy das Prädikat „Record of the week“ in Fearne Cottons gleichnamiger Radioshow und wurde mit „Skinny Love“ in einer Folge der amerikanischen Erfolgs-TV-Serie „Vampire Diaries“ gefeatured. Eine wahre Blitzkarriere für ein 16-jähriges Singer-/Songwriter-Ausnahmetalent!
POP/R&B AUS ENGLAND E M E L I S A N D É : „ O u r Ve r s i o n o f E v e n t s “ Kleine Anekdote zum Auftakt: Eigentlich heisst Emeli Sandé mit erstem Vornamen Adele - doch der ist musikalisch gesehen ja bereits vergeben. Wieder eine Dame aus England, welche auf dem Vormarsch ist: Emeli Sandé, die von Englands Öffentlichkeit derzeit als neues Oktav-Wunder und spätestens seit sie den Kritikerpreis der Brit Awards verliehen bekam, wird sie auch als „The Next Big Thing“ gehandelt. „Our Version of Events“ ist ein souliges Pop/R&B-Album mit Trip Hop- und Electro-Elementen. Was den Erfolg und das Talent angeht, muss die Newcomerin sich aber nicht hinter ihrer berühmten Namensvetterin verstecken. Die erste Single „Heaven“ schoss in Sandés Heimat auf Anhieb auf Chartsplatz zwei, und mit Coldplay durfte sie ausserdem schon mal auf Europatour gehen. Und auch die Schweiz scheint sich von der Sängerin nicht unbeeindruckt zu zeigen: Das Album erreicht auf Anhieb die Top 15 unserer LongplayerCharts. Für eine bisher so gut wie unbekannte Sängerin: Not bad!
P O P / A LT E R N AT I V E A U S D E U T S C H L A N D M I A . : „ Ta c h e l e s “ Mieze und ihre drei Männer trafen sich vor 15 Jahren am Berliner John LennonGymnasium und machen seitdem erfolgreichen Deutsch-Pop. Doch in letzter Zeit war es ruhig um die Band. Nach drei Jahren Kreativpause kommen Mia. jetzt mit ihrem neuen Album zurück. Die Musik auf „Tacheles“ ist anders. Wieder einmal. In der fünften Runde sind die Ansprüche der Band an ein MIA. -Album gestiegen. Und denen ist man gerecht geworden. Die Band hat sich dieses Mal den elektronischen Spielereien verschrieben und sie servieren ein zum Teil recht experimentelles Werk, manchmal etwas finster, oft musikalisch reduziert und ab und zu werden auch ein paar englische Zeilen reingeschmuggelt. Man braucht also keine extravaganten Nischen und experimentellen Kombinationen wie Shoegaze, Indie-Folk, Dark-Post-Dingens. Mia. berufen sich auf das, was ihnen am meisten Spass macht und haben immer wieder Erfolg. Und so schlägt das Herz für Mia. und für ordentliche Popmusik.
POP/RETRO/FUNK AUS DÄNEMARK THE ASTEROIDS GALAXY TOUR: „Out of Frequency“ Das ist der Soundtrack für einen Film aus den 60‘s oder 70‘s... könnte man meinen. Was vor allem heraussticht, ist die Stimme der Sängerin, denn die Songs der Band sind nicht ganz unbekannt: Ihr Song „Around the Bend“, wurde in einem Apple iPod touch Werbespot benutzt, der ab Oktober 2008 ausgestrahlt wurde. Das zweite Album macht richtig Spass. Spannend auch die Aussage der Band zu ihrer neuen Scheibe: „Wir wollten die Leute nicht mit unseren Tagebüchern langweilen. Wir wollten Musik von wahrhaft filmischer Qualität machen – Songs mit Charakteren, die nicht unbedingt wir selbst sind. Songs mit bösen Jungs, Helden und Liebespaaren.“ Die schrille Stimme der Sängerin wird mit saftigen BläserArrangements, eingängigen Melodien, konsequent treibenden Beats und vor allem mit einer Mischung von „Vintage“- und Pop-Klängen kombiniert.
36
POP/ROCK AUS DER SCHWEIZ T H E R AV E N E R S „Bad Lover Killer“ Keine Frage: Wenn man nicht weiss, woher die Band kommt, würde man nicht zuerst auf die Schweiz tippen. „Bad Lover Killer“ ist das zweite, sehr dynamische Album des glorreichen Trios mit internationalen Qualitäten. Und wieder gibt die Frontfrau Jessy stimmlich alles und klingt auch dieses Mal punktuell nach Anastacia. Jessy hat übrigens mit Bligg gemeinsame Sache gemacht: Sie stand ihm als Duettpartnerin bei seiner Single „I‘d Kill for You“ zur Seite. Die Band über „Bad Lover Killer“: „Es behält unseren berüchtigt würzig rockigen Raveners Musikstil. Vor allem haben wir uns inspirieren lassen von feineren, manchmal aparteren Sounds. Die neuen Songs tönen etwas sphärischer und fühlen sich intimer an. Das Musikmachen hat für uns eine neue Bedeutung erhalten. Zum Beispiel entstanden viele der Texte als Jessy am Meditieren war. Vielleicht hat Chris diese Eingebung mitgefühlt.“ Zurück zum internationalen Charme ihrer Musik: Liebe Raveners, wie wär‘s mal mit der Teilnahme am Eurovision Song Contest für die Schweiz?
POP/DANCE AUS DEN USA GOSSIP „A Joyful Noise“ Rund drei Jahre sind bereits ins Land gezogen, seit dem letzten Gossip-Album, doch das heisst nicht, dass die Truppe um Beth Ditto in dieser Zeit untätig war. Unzählige Auftritte haben die Amerikaner in dieser Zeit absolviert, und Beth hat sich zudem mit einer eigenen EP einen Soloausflug gegönnt. Nun meldet sich das Trio mit „A Joyful Noise“ zurück, produziert von PopGenie Brian Higgins, der unter anderem schon für Kylie Minogue und die Pet Shop Boys werkelte. Elf brandneue Songs mit „Perfect World“ als vielversprechende Vorab-Single sind das Resultat. Doch diese News sind längst nicht genug, haben Gossip doch angekündigt, dass sie gleich im Anschluss an den Release wieder durch Europa touren werden…
37
Ein wunderbar eingängiges Album, das ohne falsche Scham den Geist der 1970er Jahre heraufbeschwört und zelebriert. Laut Rufus’ eigener Aussage, ist es “das poppigste Album, das ich je gemacht habe”.
RUFUS WAINWRIGHT OUT OF THE GAME
VON MARK RONSON PRODUZIERT
10 Jahre
Schweizerdeutsche Fassung von Katja Früh und Patrick Frey zum 10-jährigen Jubiläum Mit Charlotte Heinimann, Hanspeter Müller-Drossaart, Joachim Rittmeyer, Joel Singh, Lisa Maria Bärenbold, Michael von der Heide, Reto Hofstetter, Patrick Frey, Tim Frey, Tonia Maria Zindel und Viktor Giacobbo. Blasorchester: Rössl-Trio aus München
Komponist: Ralph Benatzky 7. Juni bis 7. Juli 2012 Infos und Vorverkauf: www.casinotheater oder Tel. 052 260 58 58
38
MUSIC
EIN LEBEN FÜR DIE MUSIK:
I N T E RV I E W M I T S Ä N G E R PA U L F O R D H A M Der Brite war 6 Jahre lang ein Mitglied des ehemaligen EurovisionSiegers Bucks Fizz (1981). Heute steht er mit einer Take That-Tributeband auf der Bühne. Wir haben dem Sänger ein paar Fragen gestellt.
D u b i s t i n e i n e r Ta k e T h a t - T r i b u t e b a n d . We r h a t t e d i e I d e e d a z u , Ta k e That zu covern? Die Gruppe heisst „Beautiful World Celebrating the Music of Take That“. Wir tun nicht so, als wären wir die einzelnen Mitglieder der Gruppe, wir singen nur ihre Lieder nach. Es ist eine wunderbare Show und wir sind stolz darauf. Unsere Gruppe ist bereits im erfolgreichen, vierten Jahr und ist bekannt, als eine der besten Take That-Tributebands. Ich bin erst kürzlich der Gruppe beigetreten. Wer die Idee hatte? Ich wünschte, ich wäre es gewesen! Take That sind in den UK soooo beliebt, dass es verschiedene Tributes gibt. Wir sind happy, dass wir so viel auftreten dürfen.
Habt ihr schon mal einen v o n d e n Ta k e T h a t - J u n g s getroffen? Nein, wir waren aber an ihren Konzerten, gilt das auch? Aber: Meine Tante wohnt an der gleichen Strasse wie König Gary Barlow und kennt seinen Bruder sehr gut, also... Wer weiss, vielleicht bald mal?
We n n n i c h t Ta k e T h a t , b e i welcher anderen Tributeband wärst du sonst gerne dabei? Eigentlich wollte ich gar nie in einer Tributeband sein, aber ich liebe Swing Music, also wäre vielleicht „The Rat Pack“ etwas.
Du warst während sechs Jahren Mitglied der ehemaligen EurovisionSieger-Band Bucks Fizz. Wieso hast Du die Band verlassen und wer wird dich ersetzen?
Ich hatte eine super Zeit bei Bucks Fizz. Ich war seit den 80ern ein grosser Fan, als ich damals angefragt wurde, um beizutreten, ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen. Mit Bobby zusammenzuarbeiten und mit ihm die Songs zu singen ist etwas, dass ich nie vergessen werde. Als Sänger wollte ich nach sechs Jahren etwas Neues machen, neue Herausforderungen angehen... Ich habe im letzten Jahr ausserdem einerseits als Solosänger, andererseits auch bei der Theater Show „Heatwave“ gearbeitet. Diese Einsätze konnte ich um die Gruppe zeitlich sehr gut koordinieren, aber es ergaben sich immer neue Möglichkeiten, so, dass ich einen
„Mit offenem ´Hosenschlitz´ auf der Bühne zu stehen, ist höchst peinlich...“ Entscheid fällen musste. Es war ein harter Entscheid, aber wir sind noch immer gute Freunde und, auch wenn ich nicht mehr dabei bin, werde ich immer ein Teil von Bucks Fizz sein. Mein Nachfolger heisst ebenfalls Paul - Paul Yates. Er ist ein netter Typ mit einer guten Stimme. Ich wünsche ihm mit der Gruppe alles Gute. Ich hoffe, er geniesst die Zeit bei der Gruppe so, wie ich sie genossen habe.
Hast du schon mal daran gedacht, am Eurovision Song Contest mitzumachen? Sag niemals nie. Wenn sich die Möglichkeit ergeben würde, würde ich sofort zusagen.
Wa s i s t d i r s c h o n m a l Peinliches auf der Bühne passiert? Den Text zu vergessen: Das passiert mir ab und zu. Das ist schlimm, weil dir in diesem Moment keiner helfen kann. Was noch? Eine Zeit lang hab ich oft vergessen, den „Hosenschlitz“ zu zu machen. Da fühlst du dich, wie ein kleiner Schlucker. Das ist höchst peinlich!
S o l l t e s t d u e i n e s Ta g e s nicht mehr als Sänger arbeiten können, wo würdest du gerne arbeiten? Ich hoffe, dass ich immer singen kann, aber wenn nicht, dann vielleicht beim McDonalds? Big-Macs umsonst! (lp)
39
STEFANIE
HEINZMANN
„STEFANIE HEINZMANN“ DAS NEUE ALBUM DES SCHWEIZER AUSNAHMETALENTS
Statisch knisternd, pumpend, elektronisch... magnetisch geladen, heisskalte Vocals, whip-smarte Beats und Pieces per minute. Hintergründig. Irgendwie typisch weiblich. Und im nächsten Moment schon wieder faszinierend anders. Marina And The 40 Diamonds eben.
A N I R A MND THE DIAMONDDSS AN
“ T A R E H A R T C E L „E
OUT: 18. MAI 2012
DVDs
HEIMKINO:
AKTUELLE DVD-TIPPS (ga) Laufend neue DVD-Tipps findest Du online unter: www.gay.ch/dvd
Tim und Struppi (3D)
Es war Avatar, welcher die Messlatte von 3D-Filmen auf ein neues Level Anhieb. Diesen Podestplatz muss nun aber an Tim und Struppi abgegeben werden. Zwar ist das farbgewaltige Pandora wahrhaftig nicht leicht zu übertrumpfen, doch haben Steven Spielberg und Peter Jackson mit dem ersten Film mit 3D-Motion-Capture-Technik was hervorgezaubert, was schon sehr beeindruckt. Die Hybrid-Technologie schweisst die Grenzen zwischen Realität und Animation ineinander und lässt erahnen, dass wir zukünftig nicht mehr wissen werden was echt ist, und was nicht. Der erste Teil der geplanten Trilogie beeindruckt deshalb immens. Auch wenn die Abenteuer von „TinTin“ nicht jedermanns Geschmack sind: Die Umsetzung ist gelungen und zeigt einen neuen Meilenstein der aktuellen Möglichkeiten. Die Grenzen sind so nah wie noch nie!
The Bodyguard
Nicht in 3D – und trotzdem mit Tiefenwirkung. Der Thriller über Rachel Marron und ihrem Bodyguard Frank Farmer gehört zu den besten Filmen der 90er. Unterstrichen mit dem grössten Soundtrack aller Zeiten, war, bzw. ist er nicht mehr wegzudenken und der verliehene Grammy für das Album des Jahres war nur noch selbstverständlich. Ursprünglich hätte Madonna die Rolle von Rachel übernehmen sollen. Zum Glück kam es nicht dazu, sagte Kevin Costner in seiner Abschiedsrede im Gedenken an Whitney: Es hätte keine bessere für die Rolle geben können. Sie war perfekt – wie auch der Song „We Will Always Love You“. Alles zusammen machte den Film zu dem, was er immer sein wird: Eine Perle, die man immer wieder gerne anschaut – und darin eine Sängerin sieht, die man nie vergessen sollte. Einfach schön.
The Help
Kurz, aber auf den Punkt gebracht. Zumindest der Filmtitel ist es. Vielleicht reizte er deshalb die grosse Masse an Zuschauern etwas zu wenig. Und das obwohl „The Help“ ein beeindruckender Film ist, welcher u.a. dank Emma Stone und Octavia Spencer mit hervorragendem schauspielerischem Können bestückt ist. Rassismus und die Privilegien der Weissen in den 60ern nehmen hier überhand und wird dank den beiden in eine Geschichte verpackt, die es weiss, über zwei Stunden, ohne Langeweile zu beeindrucken und zu unterhalten. „Schon krass, irgendwie“ – denkt man zwischendurch, wenn man mit der damaligen Zeit und dessen „Problemen“ konfrontiert wird. Octavia hat es wahrhaftig verdient den Oscar als beste Nebendarstellerin zu erhalten - neben dem Golden Globe Award versteht sich. Für sie war es somit ein lohnenswerter Film. Und genau so ist er es auch für uns - für die gute, warme Stube.
41
42
KINO
Filmemacher Michaël R. Roskam über die mafiösen Machenschaften beim Doping in der Rinderzucht. Dabei ist es ihm auch gelungen ein äusserst feinfühliges Porträt der Hauptfigur „Jacky Vanmarsenille“ zu zeichnen. Ein zwielichtiger Deal mit einem berüchtigten Hormonhändler wird dem jungen Rinderzüchter Vanmarsenille angeboten – doch dann gerät er ins Visier der Fahnder. Dabei kommt es auch zu einer Begegnung mit seinem heute verdeckt arbeitenden Jugendfreund Diederik, der sich neben seiner Arbeit auch immer darum zu kümmern hat, dass sein Schwulsein nicht öffentlich wird. Nicht zuletzt durch diese Konfrontation mit seiner Kindheit werden bei Jacky alte Wunden aufgerissen, welche er mit Hormonen zu verdrängen versucht, welche er seinen Rindern spritzt…
MIRROR MIRROR
Kinostart: 05.04.12 ..........................................................................................
(dom) Wie haben wir das ansteckende Lachen von Julia Roberts vermisst: Doch die Durststrecke ist vorbei – die Schauspielerin mimt in „Mirror Mirror“ die Königin und Schneewittchens Stiefmutter und kommt in einer frechen, rundumerneuerten Version des Gebrüder Grimm-Klassikers zu uns in die Kinos. An ihrer Seite in der Rolle des Schneewittchens spielt Lily Collins, unter anderem bekannt aus „The Blind Side“ oder „Abduction“. Was bringt eine Königin in den besten Jahren (Julia Roberts) so richtig auf die Palme? Ihr bekümmerlicher Kontostand? Krähenfüße um die Augen? Ja, das auch – vor allem aber, dass ihre junge Stieftochter (Lily Collins) schöner sein soll als sie...! Der alte Zauberspiegel lügt nun einmal nicht, und so verbannt sie Schneewittchen kurzerhand in den Wald. Dort trifft sie auf die 7 Zwerge und gemeinsam mit ihnen schmiedet sie einen Plan um die Königin vom Thron zu stürzen… Kinostart: 05.04.12 (DCH), 11.04.12 (FCH), 23.03.12 (ICH) ..........................................................................................
A L B E RT N O B B S Er lebt ein sehr zurückgezogenes Leben als Butler in einem Hotel, und er tut alles um ja nicht aufzufallen, trägt er doch seit Jahren ein grosses Geheimnis mit sich herum: Albert Nobbs (Glenn Close) ist nämlich eine Frau in Männerkleidern. Sie trägt Männerkleider, verhält sich wie ein Mann und ihre Täuschung fällt nicht auf. Als der attraktive Maler Hubert Page im Hotel auftaucht, merkt „Albert“, dass er nicht der einzige mit einem ebensolchen Geheimnis ist. So wird er ermutigt seinem Doppelleben ein Ende zu bereiten… Drei Oscarnominationen, unter anderem für Glenn Close als „Beste Hauptdarstellerin“, für Janet McTeer als „Beste Nebendarstellerin“ und für „Bestes Make-up“ sprechen für sich. Es ist vor allem dem Einsatz von Glenn Close zu verdanken, dass es dieses Projekt überhaupt auf die Leinwand geschafft hat, war es doch eine wahre Herzensangelegenheit für sie, und sie hat sich nicht geirrt, wird ihre Darstellung von „Albert Nobbs“ doch von allen Seiten als die Rolle ihres Lebens bezeichnet.
BULLHEAD - RUNDSKOP Als bester fremdsprachiger Film für den Oscar nominiert, kommt der belgische Film „Bullhead“ nach seiner Premiere am Zurich Film Festival nun auch regulär zu uns in die Kinos. Ein intensives, bitteres Debüt von
Kinostart: 19.04.12 (DCH), 22.02.12 (FCH), 10.02.12 (ICH) ..........................................................................................
43
AlbertNobbs_gay_4c83x225d_Layout 1 26.03.12 15:43 Seite 1
GLENN CLOSE in der Rolle ihres Lebens
KINO
MICHELLE WILLIAMS: I N T E RV I E W Z U M F I L M
Ein wundervoller Film. New York Times
(dom) Für ihre Rolle als „Alma“ wurde sie in Ang Lee’s Meisterwerk „Brokeback Mountain“ für einen Oscar und einen Golden Globe nominiert, und am Set zu diesem Film lernte sie auch den 2008 verstorbenen Heath Ledger kennen und lieben. Geheiratet haben sie nie, aber mit Matilda haben sie eine gemeinsame Tochter. Weitere Oscar Nominationen holte Michelle Williams zudem für „Blue Valentine“ und eben auch für ihre Rolle als „Marilyn Monroe“ in „My Week with Marilyn“. Letztere Rolle wurde zudem mit einem Golden Globe gekrönt. ............................................................................
Wa r s t D u n e r v ö s , a l s D u e r s t m a l s i n die Rolle von Marilyn Monroe geschlüpft bist? Wie kann man da nicht nervös sein? Ich habe dann versucht zu ignorieren, dass sie eine berühmte Persönlichkeit war, und dass sie in meinen Gedanken mehr eine Freundin denn eine Ikone ist.
Wa s l i e f d e i n e r M e i n u n g n a c h falsch für Marilyn, während sie in England war um an „The Prince and the Showgirl“ zu arbeiten?
ALBERT NOBBS
GLENN CLOSE AARON
MIA
JANET
JOHNSON WASIKOWSKA McTEER
3
osc ars 2012 NOMINATIONS
BEST ACTRESS
GLENN CLOSE BEST SUPPORTING ACTRESS BEST make-up
AB 19. APRIL IM KINO 44
Nun, was sie erwartet hat, und was dann tatsächlich passierte, waren zwei grundverschiedene Sachen. Während sie in London weilte, hoffte Marilyn, dass dieser Film mit dem angesehensten Schauspieler jener Zeit ihr die Glaubwürdigkeit bringen würde, welche sie verdiente und welche sie sich auch davon ersehnte. Es war ein Plan, den sie mit ihrem Freund und Geschäftspartner, Milton Greene, hat, und der ihrer Karriere einen Push versetzen soll, indem sie den Part von Vivien Leigh an der Seite von Laurence Olivier spielt. Doch Marilyn fühlte sich schlecht behandelt, und dass man sie auslache, ebenso soll Olivier sie verspottet und ihr nicht denjenigen Respekt entgegengebracht haben, den sie sich erhofft hatte. Sie suchte sich darauf einen Verbündeten, und den fand sie in Colin Clark.
Marilyn war dort umgeben von Leuten wie Milton Greene und Paul a S t r a s b e r g . Wa r e s a u c h e i n f a c h möglich, dass die mehr an sich selber interessiert waren, als an Marilyn Monroe? Ja, es gab da definitiv das Gefühl, dass da so viel los war, von dem sie nichts wusste. Getuschel in den Gängen, flüchtige Blicke, Mimiken: Argwohn war einfach überall, denn sie hatte ein unglaubliches Talent, aber sie war auch unglaublich verletzlich, was sie zu einem perfekten Opfer machte.
Michelle Williams im Interview darüber, wie sie sich auf die Rolle vorbereitet hat, über die Erlebnisse von Marilyn Monroe während eben dieser Woche in London, sowie über ihren Lieblingsfilm der Hollywood-Ikone.
Ihre Beziehung zu Olivier startete gut, und offensichtlich begann er auch, sie zu umwerben, nicht? Man merkt, wie er sich das, mit völlig falschen Vorstellungen, ausgedacht hat, nämlich, dass sie sich ihn verlieben würde, und dass er dann eine Affäre mit der schönsten, begehrtesten Frau der Welt haben könnte. Doch, es kam gegenteilig. Er fand sie unprofessionell, kindisch und er glaubte auch, dass sie sich viel zu stark auf ihre Schauspiellehrerin Paula Strasberg verliess.
Gab es während dem Recherchieren für den Film irgendwelche Erkenntnisse, welche besonders überraschend waren? Da gab es einige Dinge. Ich habe alles gelesen, was mir in die Finger fiel. Am meisten half mir dabei, dass ich mir ihre Filme immer und immer wieder ansah, um sie völlig in meinem Ohr zu haben, und dass sich die Filme auch vor meinem geistigen Auge abspielen.
Hast Du irgendwelche Favoriten bei den Filmen? Ich bin immer noch sehr angetan von „The Prince and the Showgirl“, obwohl ich nicht mehr zählen kann, wie oft ich den Film schon gesehen habe. Dann natürlich „Some Like It Hot“, und ich habe einen besonderen Bezug zu „The Misfits“, war es doch eine wertvolle Möglichkeit für Marilyn, eine Rolle in einem Drama zuspielen.
M Y W E E K W I T H M A R I LY N Den Golden Globe in der Kategorie „Comedy/ Musical 2012“ holte sie, und auch eine Oscar-Nomination erhielt sie für ihre Rolle als Marilyn Monroe in „My Week With Marilyn“ – und dies zurecht: Die Verwandlung von Michelle Williams in die platinblonde Hollywood-Ikone ist schlicht verblüffend.
the Showgirl“. Der junge Oxford-Abgänger Colin Clark (Eddie Redmayne) möchte ins Filmbusiness einsteigen und schafft es im Sommer 1956 einen Job in eben jenem Film an der Seite der brillanten Monroe zu erobern. Seine Erlebnisse schreibt er in seinen Tagebüchern nieder, und auf dieser Geschichte basiert nun auch der Film…
Wie es der Titel bereits verrät, dreht sich „My Week With Marilyn“ um genau eine Woche im Leben der Schauspielerin – und zwar am Set zu ihrem Film „The Prince and
Kinostart: 26.04.12 (DCH), 04.04.12 (FCH), TBA 2012 (ICH)
45
KULTUR ZWEITE KLASSIKKUPPEL: SOLISTEN Die Klassikkuppel feiert vom 15. bis zum 19. April ihre zweite Ausgabe – diesmal unter dem Stichwort „Solisten“. Unter der Schirmherrschaft von Ständerat Claude Janiak spielen prämierte junge Musikerinnen und Musiker auserlesene Stücke für Solisten, und überraschen mit spannenden Interpretationen und unerwartenden Wendungen. Diesmal werden Stücke von Bach, Bartók, Chopin, Dvorák, Kreisler, Ravel, Satie und Vivaldi gespielt.
ab ma i wie der mit lou ng e
So. 15. bis Do. 19. April 2012, verschiedene Spielzeiten Kuppel, Binningerstrasse 14, 4051 Basel Info & Tickets: www.gay.ch/events und www.klassikkuppel.ch ...................................................................................
im hof
15. PINK APPLE 2012
behave im revier
die heterofreundliche gay party jeden donnerstag ab 21 uhr im revier club, hohlstr. 18, zürich, freier eintritt www.misbehave.ch
15.
K E PI N PPL A
Es ist ein grosses kleines Jubiläum, welches Pink Apple in diesem Jahr feiert, denn im Mai öffnen sich die Tore des grössten schwullesbischen Filmfestivals der Schweiz bereits zum 15. Mal – zuerst in Zürich, danach in Frauenfeld. An den 12 Festivaltagen werden insgesamt 70 Spiel-, Dok- und Kurzfilme aus 23 Ländern gezeigt, wovon die meisten Schweizer Premieren sind.
Zahlreiche Rahmenveranstaltungen widmen sich Schwerpunkten wie „Migration und Coming-out“, der „Zensur“ sowie der Darstellung von Homosexualität gestern und heute. Zudem finden erstmals im Cabaret Voltaire die „Pink Talks“ mit Filmschaffenden aus nah und fern statt. Zürich: Mi. 02. bis Do. 10. Mai 2012 / Frauenfeld: Fr. 11. bis So. 13. Mai 2012 Div. Locations in Zürich und Frauenfeld Infos: www.pinkapple.ch ...................................................................................
HUNX AND HIS PUNX
SPECIAL
46
SAMSTAG, SAMSTAG, 26. 26. MAI, MAI, FRIEDA’S FRIEDA’S BÜXE BÜXE
Hunx & His Punx schmeissen eine Pool–Party mit The Ronettes, den Ramones und John Waters, während Freddie Mercury knallpinke Cocktails ausschenkt: Homo–A– Go Go, Oakland. Garage Punk Rock trifft auf süssen Bubblegum– Girl–Pop: Hunx and His Punx aus der Umgebung von San Francisco schauen am 7. Mai im Eldorado, direkt am Limmatplatz in Zürich, vorbei... Gesprächsthema Nummer eins: Herzschmerz und Boys, Boys, Boys. Seth Bogart a.k.a. Hunx, erweckt mit seiner
Band Al Pacinos „Cruising“–Lederstyle ebenso wieder zum Leben wie die hochgesteckten Frisuren der klassischen Girl–Groups der Phil Spector–Ära. Dabei bewegt er sich scharf an der Grenze zum Bad Taste, aber vor allem bewegt er sich scharf. Be my baby, baby – wer kann da schon widerstehen? Mo. 07. Mai 2012, 20.30h Eldorado, Limmatstrasse 109, 8005 Zürich Info & Tickets: www.gay.ch/events und www.eldorado-zh.ch ...................................................................................
ANNE CLARK - ENOUGH Sie gilt als DIE New-Wave-Pionierin schlechthin: Anne Clark. Im Mai kannst Du die Britin gleich an drei Abenden im intimen Rahmen des Dynamo live auf der Bühne erleben. Mit „Our Darkness“ und „Sleeper in Metropolis“ hat die 80er-Ikone einen bedeutenden Beitrag an die Anfänge der elektronischen Clubkultur geleistet, aber nicht nur das, gilt sie doch auch als wichtige Fürsprecherin der LGBT-Community.
GH NOU top …?
are
e/
/m
ing
us
to s
nne
Begleitet wird Anne Clark von clark Murat Parlak am Piano, sowie von fünf TänzerInnen, arlak
t
press kit
welche zu ihrem eigenwilligen Sprechgesang eine Tanzperformance zeigen werden.
Fr.11./ Sa.12./ So.13. Mai 2012, 19h Jugendkulturhaus Dynamo, Wasserwerkstrasse 21, 8006 Zürich Infos & Tickets: www.gay.ch/events und www.ticketcorner.ch ...................................................................................
THE TING TINGS „That‘s Not My Name“, „Great DJ“ oder „Shut Up And Let Me Go“ hiessen die gefeierten Hits ab ihrem Debütalbum, mit welchen die Ting Tings zu ihrem Eroberungszug rund um den Globus antraten. Mittlerweile sind rund vier Jahre vergangenen, und vor wenigen Wochen stellten sie mit „Sounds From Nowheresville“ ihren Zweitling vor – und sie sind wieder auf Erfolgskurs. Drei Jahre nach ihrem innert kürzester Zeit ausverkauften Konzert im Kaufleuten, kehren die Ting Tings wieder zurück nach Zürich, diesmal in den Komplex457. Dort nutzen Jules de Martino und Katie White die Gelegenheit um auch ihr neues Material, darunter die Singles „Hang It Up“, „Give it Back“ oder „Soul Killing“, live zu präsentieren.
CHRISTINA PERRI Ihr Song „Jar of Hearts“ wurde in einer TV-Tanzshow in den USA gespielt, und wurde damit quasi über Nacht zum Download-Hit. Der Erfolg war so gross, dass sie kurze Zeit später sogar in die Show eingeladen wurde, um auch noch live zu performen. Das war im Sommer 2010: Mittlerweile wurde ihr Debütalbum „love strong.“ weltweit released und eroberte die Charts von den USA über UK bis in die Schweiz. Höchste Zeit also, dass sich die junge Singer/ Songwriterin auch bei uns live beweist: Am 10. Juli wird sie ihr erstes Schweizer Konzert im Zürcher Kaufleuten absolvieren und ihre melancholisch angehauchten Songs in Kombination mit ihrem expressiven Pianospiel auf der Bühne vorstellen. Di. 10. Juli 2012, 20h Kaufleuten, Pelikanplatz, 8001 Zürich Info & Tickets: www.gay.ch/events und www.allblues.ch ...................................................................................
SHADOWLAND Es war im Jahr 2007 als die amerikanische Tanzkompanie Pilobolus das erste Mal die ganze Welt in Erstaunen versetzt hat. Damals traten sie mit ihren spektakulären Performaces bei der Oscar-Verleihung in Los Angeles auf, und ab da gab es kein Halten mehr. Bei „Wetten, dass…?“ verzauberten sie auch das deutschsprachige Publikum um danach mit ihrer Tournee zurückzukehren. Nach zwei Showreihen in Zürich, besuchen „Shadowland“ nun Ende August, Anfangs September das Musical Theater in Basel. Hinter einer beleuchteten Leinwand verschmelzen Menschenknäuel elegant zu Gegenständen, Körper fügen sich zu beeindruckenden Phantasiegebilden, zerfallen wieder und werden zu neuen Figuren: Faszinierende Bilder, welche dem Begriff „Schattenspiel“ eine ganz neue Dimension verleihen… Di. 28. August bis So. 02. September 2012 Musical Theater, Feldbergstrasse 53, 4057 Basel Info & Tickets: www.gay.ch/events und www.topact.ch ................................................................................... MEHR KULTUR: www.gay.ch/events ...................................................................................
Fr. 08. Juni 2012, 20h Komplex457, Hohlstrasse 457, 8048 Zürich Info & Tickets: www.gay.ch/events und www.abart.ch ...................................................................................
47
48
KULTUR / INTERVIEW
KÖNIG UND KÖNIGIN:
KNÄCKEBOUL IN „ALLES IST WUNDERLAND“ We l c h e R o l l e ( n ) w i r s t d u b e i „ A l l e s i s t Wunderland“ spielen? Ich spiele den König UND die Königin. Man kann gespannt sein!
Wie bist du eigentlich zum Namen Knäckeboul gekommen? Auch ein Relikt aus Portugal. Ist aber nicht Portugiesisch, sondern ein „Chuderwelsch-Wort“, das ich als kleiner Bub erfunden habe.
Wie kommt es dazu, dass du teilweise in Portugal aufgewachsen bist? Meine Eltern, beides Schweizer, haben dort für ein Hilfswerk gearbeitet, so verbrachte ich meine ersten 5 Schuljahre dort.
Wo g e n a u h a s t d u i n P o r t u g a l g e w o h n t ? In A-da Perra, einem kleinen Dorf zwischen Mafra und Ericeira in der Nähe von Lissabon. Und in der Nähe von vielen himmlischen Stränden. Ein Traum.
Sprichst du noch portugiesisch? Nicht mehr so gut wie ich möchte. Ich spreche lustigerweise fast akzentfrei, aber nur noch brockenweise und die Vergangenheitsform von Verben etwa, habe ich ganz vergessen. Das sind jeweils lustige Gespräche, wenn ich meine alte Heimat besuche :)
Wie beurteilst du die Comendy-Szene in der Schweiz? Ich frage mich immer: „Diese Komödianten - Wann KomeDie endlich :)“ Nein, Spass beiseite. Ich kenn mich nicht so gut aus. Den jungen Stefan Büsser find ich aber super.
Wa s d e n k s t d u d a r ü b e r , d a s s g e w i s s e Rapper, manchmal homophobe Sprüche von sich geben? Homophobie gehört in gewissen Kreisen zum guten Ton - was ich schrecklich finde. Oft ist es aber eher ein Gruppenzwang-Phänomen, als dass der einzelne wirklich eine Abneigung gegen Homosexuelle hätte.
Dein neues Album „Moderator“ hat im F e b r u a r d i e s e s J a h r d i e To p Te n d e r Schweizer Album Charts geknackt. Wie erklärst du dir diesen Erfolg? Ich setzte einfach seit Jahren alles daran, mich und meine künstlerische Familie bekannt zu machen. Ich bin in den Medien sehr präsent (z.b dank meiner TV-Sendung „KnackAttack“ auf joiz), versuche aber immer authentisch und mich selbst zu bleiben. Das merken die Leute. Auch mein Album ist sehr direkt und persönlich. Ich rate
allen Lesern, es sich mal anzuhören, zu kaufen und mal an einen Auftritt zu kommen. Alle Infos findet man auf www.knackeboul.com.
Erzähl uns dein Lieblingswitz… Ist ein Auszug aus einem echten Brief an eine Versicherung, wo eine alte Bäuerin schreibt: „Seit dem Tod meines Mannes waren die Leute ihrer Versicherung schon so oft bei mir auf dem Hof, dass ich mir am Ende wünschte, er wäre gar nicht gestorben.“ Foto: Pascal Landert / Interview: lp
Alles ist Wunderland: Poetry-Slam, Beat-Boxing, elektronische Musik, Rap, Bewegungstheater und Wall-Painting. Mehr als nur ein Stück Theater zum Thema Erwachsenwerden und -sein. Die Ansprüche sind enorm! Selbst- und Fremdbestimmung, Anpassung und Identität, Träume und Realität. Die grossen Fragen werden witzig und intelligent beantwortet. Ein unterhaltsames, absurdes Stück voller wundersamer und wundervoller Überraschungen. „Es wird niemals wirklich Nacht – denn die Sonne scheint strahlend hell, wenn jemand lacht.“ Casinotheater, Stadthausstrasse 119, 8400 Winterthur 5. bis 26. Mai, verschiedene Spieltage, mehr Infos unter: www.casinotheater.ch
49
PARTYS
APRIL
Vo n g a y. c h u n t e r s t ü t z t e P a r t y s
eine Mail mit deinem Namen an: queer@altekaserne.com schickst. 22h, Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich .......................................
Do.05.04.12 ALL ABOUT MADONNA
Fr.06.04.12 SUPERGAY
Lust Dich mit Madonna auf das Osterweekend einzustimmen? Kein Problem – das T&M lädt am Donnerstag vor Karfreitag zur Madonna Party: Quasi von „Like a Virgin“ bis „Gang Bang“ in einer Nacht...
Supergay is back… Wiederum fliegen Dir kommerzielle Housetracks, Chart–Hits und Funk und Discosongs um die Ohren. Ihre überirdischen Muskeln und Fingerfertigkeiten werden dafür Taylor Cruz und Original Flavor spielen lassen.
21.30h, T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich ....................................... Fr.06.04.12 QUEER BEATS: Opening Event
22h, Garage Club, Binningerstrasse 14, 4051 Basel .......................................
Zürichs Gay Nightlife erhält Zuwachs: Am Karfreitag, 6. April, findet die Opening Party der Queer Beats in der Alten Kaserne in Zürich statt – und erst noch mit freiem Eintritt, wenn Du
Sa.07.04.12 ISOLA CLUB Flower Power Das Isola hat sich seinen angestammten Platz im Basler Nachtleben wieder zurückerobert: Jeweils am 1. Samstag im Monat wird das Label im Club En Vogue wiederbelebt – diesmal heisst es Flower Power. 22h, Club En Vogue, Clarastrasse 45, 4058 Basel ....................................... Sa.07.04.12 - SPLASHING BOYS – Hollywood Night Nach dem riesen Erfolg in Bern, kommt die Splashing Boys am 7. April zum zweiten Mal nach Zürich: Und zwar wird gleich auch der rote Teppich vor dem Exil in Zürich West ausgerollt - die Splashing Boys laden nämlich zur Hollywood Night. 23h, Exil, Hardstrasse 245, 8005 Zürich .......................................
50
So.08.04.12 JUNGLE – Easteria Am 8. April heisst es im MAD wieder Easteria, und diesmal übertreffen sich die Veranstalter einmal mehr mit ihrem Lineup: Micky Friedmann, Antoine909, Juiceppe, Ajaxx, Willi P., Josey Greenwell und als VJ ist Othello vor Ort. 22h, MAD, Route de Genève 23, 1002 Lausanne .......................................
Sa.14.04.12 GAYPIRINHA Birthday Bash Happy Birthday wünscht auch gay.ch: Die gaypirinha in Biel feiert ihren 5ten Geburtstag. Dazu stehen in dieser Nacht die DJs Brunozinho und Double D im Einsatz… 22h, Restaurant La Plage/ Strandbad Biel, Uferweg 40, 2560 Nidau/Biel .......................................
Sa.14.04.12 COME TOGETHER Diesmal geht es live zur Sache an der Come Together – der 30+-Partyreihe für Lesben und Schwule in Zürich: Tom Knees steht nämlich auf der Bühne und singt „Think Pink over the Rainbow“, danach geht’s mit der Party weiter. 19h, Marquee Club, Weinbergstrasse 68, 8006 Zürich .......................................
So.08.04.12 8 JAHRE BOYAHKASHA! Just zu seinem 8. Geburtstag hat sich das Label eine neue Location unter den Nagel gerissen: Boyahkasha! feiert am Ostersonntag im Plaza. Mit dabei sind José Parra, Cindy Babado, Miss Delicious, Pa$cha und Zör Gollin. Auch gay.ch gratuliert herzlich zum Geburtstag! 22h, Plaza, Badenerstrasse 109, 8004 Zürich .......................................
Sa.14.04.12 JACK – The Most Wanted Issue
Fr.20.04.12 ESCARGOT Penarrubia & Teixeira
Maringo und Gloria Viagra werden kommen: Beide aus Berlin, könnten sie doch unterschiedlicher kaum sein. Während Maringo als Resident jeweils im GMF den Takt angibt, so ist Gloria Viagra vor allem auch für ihre berühmtberüchtigte Berliner Schnauze bekannt.
Jan Penarrubia und Mike Teixeira übernehmen das Zepter der April-Escargot in der Kuppel in Basel. Deep House heisst das Stichwort, und da passen die beiden DJs vom Berner Label Off Mind Rec. bestens…
23h, Festsaal im Kaufleuten, Pelikanplatz, Zürich ....................................... Sa.14.04.12 QUEERPLANET Neben Resident Taylor Cruz steht DJ Mike hinter dem DJ Pult: Die Party steht im Zeichen von Break The Chain – all jene, welche sich daran beteiligen, profitieren von einem vergünstigten Eintritt. 23h, Singerhaus, Marktplatz 34, 4051 Basel .......................................
22h, Kuppel, Binningerstrasse 14, 4051 Basel .......................................
dont‘ miss a party: www.gay.ch/party Fr.20.04.12 FRIGAY NIGHT
diesmal wieder freier Eintritt bis 22.30 Uhr…
„Gay Model Of The Year Switzerland“-Wahlen: Miss Kelly Hilton präsentiert der Jury 12 heisse Gays, welche drei Gewinner für das Finale auswählen wird. Musikalisch vor Ort sind zudem Miss Delicious aus Köln, sowie DJ C-Side. Übrigens: Wenn Du zudem an Break The Chain teilnimmst, kannst Du auch noch beim Eintritt sparen.
21.30h, G-Colors (T&M/AAAH!), Marktgasse 14, 8001 Zürich .......................................
22h, Loft Club, Haldenstrasse 21, 6006 Luzern ....................................... Fr.20.04.12 INTERNATIONAL GAY NIGHT In Bezug auf die Sinne stehen hier eindeutig die Augen im Mittelpunkt: Das G-Colors lädt zur International Gay Night und holt dazu sexy Dance Boys aus Berlin, Amsterdam, Oslo und Johannesburg nach Zürich. Natürlich gilt auch
Fr.20.04.12 QUEER BEATS Nach der Premiere am Karfreitag startet das blutjunge Label Queer Beats am 20. April bereits in seine zweite Runde: Die Alte Kaserne im Zürcher Kreis 4 erstrahlt in neuem Glanz und wurde nach umfangreichen Renovationsarbeiten für die heutigen Eventansprüche aufgepimpt. 22h, Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich .......................................
Luzerns Nightlife bekommt Zuwachs: Die „alternative“ schwul lesbische Party Reihe startet erstmals am 21. April um 22h im Luzerner Kult Club – Bar59. Mit an Bord die DJs Wicked Wilma, Gate und ascap.
Unverwüstlich und unkaputtbar, altersweise aber auch altersschrill! France Delon kommt zurück nach Zürich für ihre letzten Auftritte. Für ihre Reise nach Zürich hat sie jede Menge Neues aber natürlich auch die Klassiker im Gepäck. Vom 25. April bis zum 6. Mai – ausser Dienstags – steht France Delon auf der Bühne, und am 30. April gibt’s noch eine spezielle France Delon Party Night…
Purplemoon erobert die Hauptstadt: Das National ist nur wenige Minuten vom Hauptbahnhof entfernt, hat zwei Dancefloors, sowie ein Fumoir. Viel Platz also zum Tanzen, Flirten, Chillen und und und 21.30h, National, Hirschengraben 24, 3011 Bern .......................................
22h, Club En Vogue, Clarastrasse 45, Basel .......................................
23h, Volkshaus, Helvetiaplatz, 8004 Zürich .......................................
MAI Hector Fonseca heisst der grosse Headliner an der 18. angels White Party: Der New Yorker wurde nicht nur zum
Mi.25.04. bis 06.05.12 FRANCE DELON
Sa.21.04.12 PURPLEMOON Frühling
House, Electro & Urban sind die Stichworte, und damit wird Dir das pefekte Warm Up für Mykonos bereitet. An den Reglern stehen in dieser Nacht die DJs Taylor Cruz, Mary und D.K. Brown…
„Best International DJ/ Producer 2009“ gekürt, nein, er ist auch offizieller Remixer von Lady Gaga, Beyoncé und Katy Perry. Ebenfalls an den Reglern stehen in dieser Nacht die DJs Steven Redant, Jack Chang, Ajaxx, sowie das DJ Duo Glitzerhaus.
Sa.05.05.12 angels WHITE PARTY
Sa.21.04.12 PRON!
20h, Bar 59, Industriestrasse 5, 6005 Luzern .......................................
Sa.28.04.12, 22h MYKONOS WARM UP Party
21.30h, T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich .......................................
Sa.05.05.12 GAMEBOYS - Joyce Muniz Joyce Muniz ist in Sao Paulo geboren, hat nun aber Wien zu ihrem Lebensmittelpunkt auserkoren. Sowohl als DJane, wie auch als Produzentin released sie auf Majorlabels und fällt nicht nur durch ihren Sound auf, sondern auch durch ihre überwältigende Stimme. 22h, Kuppel, Binningerstrasse 14, 4051 Basel ....................................... Fr.11.05.12 ESCARGOT: Tonwerk
Sa.12.05.12 AVIATOR – Tel Aviv Nach Sydney und Rio widmet sich die Aviator diesmal der wohl derzeit angesagtesten Gay Destination – nämlich Tel Aviv. Bekannte DJs gehören natürlich ebenso zur „Israel Layover“ wie Gogo Boys & Girls. Come on let’s fly – im Papiersaal gleich auf dem Areal von Sihlcity… 22.30h, Papiersaal, Kalanderplatz 6, 8045 Zürich .......................................
Die Escargot bietet nationalen DJ-Talenten eine Bühne – ob bereits etabliert oder aufstrebend. Das Label von den GameBoys-Machern hat sich dem Deep House verschrieben, und diesen Soundstil wird Dir in dieser Nacht Tonwerk liefern. 22h, Kuppel, Binningerstrasse 14, 4051 Basel .......................................
51
ZURICH PL ACES // g aycity.ch 11
15
HE
RS
TR
8 AS
SE
HL
SS
HO
ST
RA
SS
14
E
BÄCKERANLAGE
ÄR
ST
RA
SS
LA
E
RA
AC
P L AT Z S P I T Z SE
UM
SS
TR
AS
15
SE Wa
G
ST
FF
ER
S
NG
AU
IT
lch
e-
Br
ü
e ck
HAUPTBAHNHOF TR
A
S
LA
ST
MU IL
E
M
4
13
4
S
10
13
E
SEEBAHNSTRASSE
3 14
Bahnhofbrücke
13
4 3 5 6 7 10
15
3 14
HO HN
SN
BA
4
15 AI L I M M AT Q U
E
lbrü
13
cke
LINDENHOF
2 9
9 14
2
1
BI
RM
EN
S
R DO
FE
RS
TR
AS
Rathausbrücke
SE
St
9 14
au br ffac üc he ke
LE
5 7 6
NIEDERDORFSTRASSE
SS
Sih
BE RG
RA
SSE FST
AL ER
R.
hl G
RN SE
RA
2 3 9 14 8
8 Rudolf-Br u Brücke n-
KA
ST
2 3
ES
ST EN
ER
E
STAUFFACHER
Si
NG LA
H
BADENERSTRASS
N
9
RA
E LE
ST
EN
RA
GE
SS
LS
C
E
A
EI
SS
FF
BR
RA
U
LK
ST
CENTRAL
E
TR
AS
A
KA
N TE
3 14
ST
12 13
2 3
KASERNENAREAL
I SE
SE
H E LV E T I A P L AT Z
8
4
3
4
15
r-
8
PARADEPLATZ
2 9 6 7 8 13 11
s t e rM ü nü c k e br
FS NHO
Limm
SS TRA
BELLEVUE
BAH
8 13
4
15
at
E
9 14
4 15 5 2 9 8 11 Qua
A1
ibrü
cke
2 9 8
12
Moustache
DIE SAUnA FÜR MÄnnER
Engelstrasse 4 www.moustache.ch 13
ATPEPRLADEN
RUN
cRanbeRRy
BAR
Metzgergasse 3 www.cranberry.ch
www.huusmaa.ch
3
Renos Relax
CLUB SAUnA
Kernstrasse 57 www.renosrelax.ch 15
Rathaus caFÉ
Limmatquai 61 www.rathauscafe.ch 2
huusMaa
KAFI – MITTAGSTISCH – BAR Badenerstrasse 138
14
1
BAR – CAFé
www.dynastyclub.ch 8
Macho
CITY SHoP
Häringstrasse 16 www.macho.ch 9
johannIteR
RAUCHER LoUnGE Zähringerstrasse 33
www.tiptopbar.ch
www.johanniter.com
baRFüsseR
CAFé – BAR – SUSHI Spitalgasse 14
B&B AnD APARTMEnTS Winzerstrasse 39 www.route39.ch
the dynasty club
SCHLAGER – DRInK – TREFF Seilergraben13
4
Route 39
tIPtoP baR
7
3 BARS – 1 EnTRAnCE Zähringerstrasse 11
10
leonhaRdsaPotheke
Stampfenbachstr. 7 www.leonhardsapotheke.ch
www.barfuesser.ch 5
PaRagonya
11
checkPoInt
WELLnESS CLUB Mühlegasse 11
GESUnDHEITSZEnTRUM Konradstrasse 1
www.paragonya.ch
www.checkpoint-zh.ch 044 455 59 10
Interesse in diesem Inserat aufgeführt zu sein? Anfrage bitte an: info @ zbiro.ch
52
D e s i g n : b i c o r n e.c h
6
.CH
APRIL 2012
PRedIgeRhoF
BISTRo – BAR
Mühlegasse 15 www.predigerhof.ch
PARTYS
Vo n g a y. c h u n t e r s t ü t z t e P a r t y s
www.gay.ch/party
Sa.12.05.12 COME TOGETHER
Fr.18.05.12 FRIGAY NIGHT
Sa.26.05.12 (MIS)BEHAVE
So.27.05.12 BOYAHKASHA!
Kultur und Party zu verbinden, das hat sich die Come Together – die 30+-Partyreihe in Zürich – zur Aufgabe gemacht: Diesmal gibt’s ab 20 Uhr den Film „Besam me mucho“ von Ivon Baumann zu sehen, ab 21 Uhr steigt die Party mit DJ Cookie.
Der dritte Freitag im Monat ist in der Innerschweiz immer fest in den Händen der Frigay Night: Gewinne für die Party im Luzerner Loft mit gay.ch und Hotel Rothaus jeweils eine Übernachtung, inkl. VIP-Eintritte – natürlich für zwei Personen. Mehr Infos unter: www.gay.ch/party.
Zum einen mal nicht an einem Donnerstag, und zum anderen mal nicht im Revier: Die Jungs von Behave laden am Samstag, 26. Mai, zu einem (Mis)Behave-Special in die Büx gleich beim Albisriederplatz.
Nach dem grossen Opening, was gleichzeitig den achten Geburtstag des Labels markierte, kehrt die Boyahkasha! am Pfingstsonntag wieder im Plaza ein.
19h, Marquee Club, Weinbergstrasse 68, 8006 Zürich ....................................... Sa.12.05.12 QUEERPLANET
22h, Loft Club, Haldenstrasse 21, 6006 Luzern .......................................
Diesmal ist es Gast-DJ Olivier, welcher soundtechnisch den Abend im Singerhaus direkt im Zentrum von Basel am Marktplatz schmeissen wird, natürlich mit Unterstützung von Resident Taylor Cruz… 23h, Singerhaus, Marktplatz 34, 4051 Basel .......................................
23h, Frieda‘s Büxe, Friedaustrasse 23, 8003 Zürich .......................................
22h, Plaza, Badenerstrasse 109, 8004 Zürich .......................................
Sa.26.05.12 / ROYAL feat. Eurovision The Straight Gay Flush steht diesmal durch die Live Übertragung voll und ganz im Zeichen des Eurovision Song Contest, inkl. einer After Show Party. Dance, Win & Enjoy: Neben einem Welcomedrink erhältst Du kostenlosen Eintritt ins Casino und erst noch 10CHF Startkapital. 20.30h, Grand Casino Baden, Haselstrasse 2, 5400 Baden .......................................
Sa.19.05.12 GAYPARTY @ SUD
So.20.05.12 QUEER BEATS
So.27.05.12 JUNGLE – I love Disco
Sa.02.06.12 UNITED - The Second
Basel erhält ein neues LesBiSchwulen Partylabel, und zwar im SUD. Lass Dich von der etwas anderen, bunten Gayparty überraschen…
Queer Beats, die LGBT & Friends House Party, lädt am 20. Mai bereits zu seiner dritten Ausgabe: DJs on Rotation sind in dieser Nacht Angel O., Juiceppe, Ambient P., Pink Lady Deejay, Angy Dee, sowie DJ Mary.
Am Pfingstsonntag, sprich am 27. Mai, lädt die Jungle traditionsgemäss zur „I love Disco“ ins MAD in Lausanne: 5 Etagen, 4 Dancefloor und jede Menge international renommierte DJs – wenn das nicht äusserst überzeugende Argumente sind, achja, und am Pfingstmontag bleibt sowieso genügend Zeit zum Regenerieren.
Am 2. Juni lädt United in Luzern erneut zur Partynacht. Auf zwei Floors mit unterschiedlicher Musik, einer Smokers Lounge und diversen Bars kann dem Morgen entgegengefeiert werden. Vier angesagte DJs sorgen für Fahrtwind im Tunnel Club Luzern! Party garantiert!
22h, SUD, Burgweg 7, 4058 Basel ....................................... Sa.19.05.12 / KLUBNACHT Der Specialguest an dieser Klubnacht kommt ursprünglich von der Atlantikküste Frankreichs, daher auch sein Name, doch seinen Lebensmittelpunkt hat er mittlerweile nach Berlin verlegt: Die Rede ist von Divatlantique. Auch als Partytranse, welche in der deutschen Spreemetropole in den wichtigsten Clubs ein und aus geht, gibt der Gast Gas. 21.30h, G-Colors (T&M/ AAAH!), Marktgasse 14, 8001 Zürich .......................................
22h, Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich .......................................
22h, MAD, Route de Genève 23, 1002 Lausanne .......................................
22h, Tunnel Club, Inseliquai 12c, 6005 Luzern .......................................
So.27.05.12 MEMORY Eine Nacht um so richtig in Erinnerungen zu schwelgen: Memory im T&M. Feire eine unvergessliche Nacht mit all den bekannten Dragqueens und Showgrössen des Clubs im Herzen des Zürcher Niederdorf. 21.30h, T&M, Marktgasse 14, 8001 Zürich .......................................
53
DESTINATIONS
THE OVERTONES:
“WO WOLLTEST DU SCHON IMMER MAL HINFLIEGEN?“
54
STEPHANIE HEINZMANN:
“WELCHER ORT, WO DU ZULETZT WARST, HAT BEI DIR EINEN BESONDEREN EINDRUCK HINTERLASSEN?“
55
56
DESTINATIONS
SCHÄTZFRAGE:
“WOHIN FLIEGEN SCHWULE AM LIEBSTEN?“
MARINA & THE DIAMONDS
RITSCHI (Plüsch)
BALI (Plüsch)
57
GIANFRANCO & BRUNO Fotos: luis@gay.ch More Pix: www.gay.ch/pepi
58
SHOOT
59
SHOOT
60
61
TANTE TRATSCH
ORGASMUS: GLOBAL UND NICHT SCHEISSEGAL, AUCH WENN
V O R G E T Ä U S C H T : D E R H Ö H E P U N K T.
Nur damit das gleich klar ist: Masturbation könnte glatt als Massenmord durchgehen. Männer könnten pro Orgasmus bis zu 400 Millionen Kinder auf die Welt setzen. Stöhnen: DIE universelle Sprache, nebst lachen, weinen oder furzen. So etwas muss man nicht übersetzen. Das sieht man, hört man und manchmal riecht man es auch... Auf jeden Fall, muss ich immer lachen, ganz herzhaft, wenn im Fernsehen diese Werbespots für Sex-TelefonNummern kommen. Welchen Mann, bitte, soll das anmachen? Ich hab bisher keine wirklich hübsche Frau auf diesen Werbe-Clips gesehen und die „Verkaufsargumente“ sind so primitiv, dass es eigentlich kontrakproduktiv sein sollte. Aber wenn es nicht „laufen“ würde, würden die Firmen ja auch nicht weiter auf diese Schiene setzen. Aber hey, jedem das seine. Die „Sexyness-Welle“ ist eine nicht tot zu kriegende Sache. Ja, ja, der „Urtrieb“ oder so. Wir rastlosen Menschen sind irgendwo in unserem Unterbewusstsein stets auf der Su-
62
che nach sexueller Befriedigung. Die eigentlich schönste Nebensache ist so allgegenwärtig, so zentral. Und: Überwertet. Wieso ich so etwas denke? Na, dann gehen wir doch pragmatisch - schon allein das Wort ist ein Liebestöter! - vor, und zwar so, wie es eine Buchhalterin machen würde, in meinen Augen auch nicht unbedingt ein sexy Beruf (ich sehe schon das Reklamationsschreiben unserer Buchhalterin...) Also: Frauen können in einer Stunde bis zu 163 Orgasmen haben, Männer schaffen es höchstens 16-mal - das hat zumindest eine amerikanische Studie ergeben. Arme Männer... Steigerung gefällig? Ganze 200 bis 400 Millionen Spermien verteilt ein Mann pro Ejakulation: Damit liesse sich die Weltbevölkerung innert Kürze verdoppeln.
Ein Höhepunkt dauert beim Mann zwischen 3 und 12 Sekunden, Frauen surfen bis zu 43 Sekunden auf der Glückswelle. Na, klingelt es schon? Das ganze Theater um die paar Sekunden? Und noch etwas für meine notgeilen Kollegen: Samenstau? Eine Erfindung der Männer! Werden die Spermien nicht gebraucht, baut sie der Körper ganz einfach wieder ab und produziert frische Ware. Übrigens: Je nach Studie haben bis zu 90 Prozent aller Frauen schon mal einen Orgasmus vorgetäuscht. Was sagt uns das? Soooo wichtig ist er also, der gute Orgasmus. Schwule müssen sich da wenigstens keine Gedanken machen: Mit einem vorgetäuschten Orgasmus werden sie in ihrem Sexleben wohl weniger rechnen müssen.
miche l le
ken n e t h
e ddie
WI LLIAM S
B RANAG H
R E D M AY N E
M It
emma
WAt S O N
UND
judi
D E NCH
GEWINNER GOLDEN GLOBE BEStE SCHAUSpIELERIN MICHELLE WILLIAMS
OSCAR NOMINIERUNGEN HAUptDARStELLERIN MICHELLE WILLIAMS NEBENDARStELLER KENNEtH BRANAGH
“Grosses Kino!” V o g u e D e u ts c h l a n D
“Michelle Williams ist makellos, brillant und faszinierend. Ich könnte mir keine bessere Besetzung für die Rolle einer Ikone vorstellen.” Va n I t Y Fa I R
my week with
AB 26. APRIL Im kIno www.MyWeekWithMarilyn.ch
63
www.Ascot-Elite.ch
64