Text issue

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G A Y. C H “Mothers were given the talent to bear children.That talent doesn‘t belong to men.When God created Adam ... if Adam had desired a person like him it would not have made him any happier.When a man says he wants to get married to another man, we in Zimbabwe don‘t accept it.We can‘t talk of women‘s rights at all if we go in that direction. It will lead to extinction. In their newspapers, that’s one of my sins.That I called [gays] worse than pigs and dogs because pigs know there are males and females. I won’t even call him a dog because my own dog will complain and say, but what have I done?“ ____________________________________________Robert Mugabe, Präsident von Simbabwe, 2012

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april/mai 2013

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IDENTITY THIEF AB 28. MÄRZ IM KINO 2 *GAY.CH*

IdentityThief.ch


TEXT THEMA:

4-7 POST-ITs Internationale Notizen 8-9 ONLINE Hetero-Millieu 10-11

ONLINE

Blog: Das beste Alter ist zwischen 30 und 40

12-13

ONLINE

Blog: Eine verzweifelte Mutter

14-15

FAMILY

Scouts & Gays / Die Pfadi und die Homosexualität

16-17

SIMBABWE

Prof. Ruedi Lüthy / Aids-Pionier / Interview

18-21

SIMBABWE

Miles / Ein Transmensch auf der Flucht / Interview

23

SIMBABWE

Mary / Kampf vor Ort / Interview

24-25

KULTUR

United / Event / Interview mit Boy George

26-29

KULTUR

3 Konzerte / 1 Musical / 1 Party-Konzert-Event

30-31 MUSIC Neue Sounds 33

MUSIC

Agnetha / Cover-Band aus Schweden / Interview

34-37

AUSGANG

Kino-Tipps & Pink Apple

38-41

AUSGANG

Gay-Party-Agenda

43

@HOME

Neuer Duft von Jean Paul Gaultier & Wettbewerb

45

@HOME

Lesestoff: Text & Bild

46-47

@HOME

DVD-Tipps & Vito

49

@HOME

Sexyness (geht auch ausser Haus)

51

@HOME

Manuel & Israel : licence to clean

52-57

INTERN

Text & Pix @ outside

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INTERN

Auflösung von „3 x vor Gericht“

60-61

INTERN

Sozialarchiv / gay.ch-Ablage / besucht & interviewt

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INTERN

Thema-Tratsch : Tante Trasch macht auf „Text“

Verlag: PUNTO MEDIA GMBH / Bahnhofstrasse 57, 8600 Dübendorf / Tel. 044 271 92 00, info@gay.ch / Chefredaktoren: Luis Pestana: luis@gay.ch und Dominique Eichler: dominique@gay.ch / Redaktionelle Mitarbeiter: Luis Pestana, Dominique Eichler, Gianni Antonitti, und Tante Tratsch / Grafik + Fotos: Luis Pestana / Partydaten melden: agenda@gay.ch / Anzeigen + Abos: Tel. 044 271 92 00 / luis@gay.ch / Auflage: 8000 / Leser 16‘000 (gem. eigener Umfrage) / Bilder und Texte dürfen nicht ohne unsere Genehmigung verwendet werden. ONLINE: www.gay.ch / www.gayL.ch / www.gayX.ch / www.gaynet.ch / Facebook-Gruppe: / http://www.facebook.com/gay.ch.switzerland

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NOTIZEN

Dies und das aus der ganzen Welt.

P O S T- I T s RUSSLAND: TSCHRIFT LESBEN-ZEI nd 13 ist in Russla 20 z är Am 1. M rt A en er nd so be r eine „Lady“ de - der ame ist Agens geboren: Ihr N el vi so in te La auf Titel bedeutet d sie un ft“ ra K de wie „treiben ge rift für die dorti ist eine Zeitsch das Cover er W . ity un m Lesben-Com teren dem fällt am un genau studiert, m de Kreis mit Rand ein pinker ist f. Grund dafür au “ 8+ „1 s Hinwei nda“ ga pa ro -P ay „G das Verbot von nd, ovinzen Russla in gewissen Pr nuar Ja . 25 am a welches die Dum auch für ganz in erster Lesung iesem nommen hat. D Russland ange sbenLe ue uss das ne Gesetz nach m ng lu eh pf em rs lte A Journal mit der in f au dem Verk „18+“ und mit hlag weissen Umsc n le ra ut ne einem gabe us In der Pilot-A nachkommen. k üc St 9 99 n e vo mit einer Auflag queere um m re de an geht es unter rschicke Männe Kurzfilme und ziehen an au Fr ch au klamotten, die h zur atuliert herzlic kann. gay.ch gr Geburt.

Das Debüt-Album vom Multi-Talent aus Frankreich. Die Erwartungen waren riesig - Woodkid hat sie übertroffen! ALBUM OUT NOW! Live: 12. April, Kaufleuten, Zürich

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Z e die Notiz G-OUT-NOTI cebook-Grupp USA: COMIN hat auf ihrer Fa 8 H et. Der K ht FC ric n hn tio isa en schwulen So in Die US-Organ se an d wurde h sic e stet, di „gefällt mir“ un eines Vater gepo usend Mal ein dein Ta be 82 ha its h ic re e, be at m ter schreibt: „N FB-Eintrag beka Va er dich D e, . ilt än te d Mal ge über deine Pl rund 50 Tausen gehört, wo du usst, e m ik M en it an m pl ht du Nac Einzige, dass as D Telefonat letzte Ich st. n. ha ge en in n, gesproch Hause zu br bei mir zu oute und Brot nach u ft D sa it se en h, ng ic ra D O hule bist. Ich liebe ul hw d ist, nach der Sc sc un r du te ss ut „Deine M chs bist, da S. fügt er hinzu: weiss, seit du se P. s al nd U .“ st. Dad abgibt.“ auf der Welt bi ein süsses Paar ss du und Mike da , en nk de h ic

NGER BEN LÄ ARE LE A Insti-P m Y A ru e G ARK: Statens S „ n e ss, dass h c lu DÄNEM is om dän zum Sch v t m ie d m r o tu k S Eine en: Sie Ehe länge t aufhorch chtlichen le ie h d e sc e n g se h tuts“ läss h io. Erwac einer gleic . Männer in ucht wurden 6.5 M ark gelebt haben ters nem ä n y D U a . G in n e “ 2 b n 1 le 20 eiratete 1982 und bei „verh ie lezwischen terberate S gangen. S e ie g d k t c is rü h u c z a atete, n h ir ic m e e tl D 1990 deu iedene oder unverh mingit se rn e Co Männ gesch durch den länger als Vor allem hmerzliche Weir. ben sogar e n n ä M auf sc uelle in heterosex haben sie oftmals und dies u schauen z nt, ess z n ie a ro k m P e o b tn u O generell ihre Auto i f se u a s E t, aft . h rn n c usetze se gele artners chaft umz igenden P rs d n e e ie n v fr rt ti e a k b P e r r p de ers eine schen mit ressen und Lebensp dass Men te . insamen In artung aufweisen mit geme enserw b e L re e h eine hö

S : ERSTE HLAND DEUTSC ZENTRUM FÜR N FAMILIE GENFAMILIEN O B N E G E R e erstmals land wurd oh c ts u In De enb g e anntes R ein sogen in Berlin m u tr n nze genfamilie Zentrum soll ein Das le eröffnet. n, Schwu wo Lesbe , in dern in K Ort se it m exuelle und Transs telle haben. Über fs en u la n Beratung eine A bieten sie s u a d in n h ru s die kten hen Aspe zu praktisc erwunsch oder all d in . n K a n n e e d g um gsfra Erziehun htig, ic w lb gemeinen a sh um ist de Das Zentr Betroffenen nicht ie d h he ausser weil sic en. Es ste , die ss ü m n re erklä enschen ss alle M wollen, Frage, da Eltern sein . te u g rn e Kind u haben Recht daz auch das

IRAN: NO-GO die anfangs Anlässlich der Tourismus-Messe ITB, Bruno der hat hat, den efun März in Berlin stattg s Travel Index rtacu „Spa n neue den lag -Ver nder Gmü Reiseländer in 2013“ vorgestellt. Darin wurden 138 der Gesetzesglich bezü etwa üft, gepr n gorie 15 Kate 138 figuriert Rang Auf n. üsse lage und religiösen Einfl sstrafe steht. Tode die ät ualit osex Hom für wo der Iran, rangieren auf Die Vereinigten Arabischen Emirate Todesstrafe die falls eben lässt ria Scha der 137: Die auffallend mit ika, zu. Den Platz 134 teilen sich Jama land mit Russ und anien Jord , Gays an hoher Mordrate auf oben Ganz tz. ihrem Anti-Gay-Propaganda-Gese hstes ndlic ofreu hom als n allei dem Podest - und zwar hingegen teilt sich eiz Schw Die . eden Schw steht Land , Luxemburg, den 14. Rang mit Argentinien, Finnland gal. Portu und h rreic Öste d, Neuseelan

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P O S T- I T s

NOTIZEN

GAY ERSETZT GAY IM STADTRAT VON L.A. Bill Rosendahl war der erste Schwule, der den Sprung in den Stadtrat von Los Angeles geschafft hat. Nach zwei Amtszeiten durfte er sich nun aber nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Bei den Wahlen machte nun ausgerechnet ein Mitarbeiter von Rosendahl das Rennen… und Mike Bonin ist zudem auch noch schwul. Die LGBTs von Los Angeles haben ihren Sitz im Stadtrat also erfolgreich verteidigt. Bereits im Mai könnte sich zudem deren Quote nochmals erhöhen, dann ist nämlich mit Mitch O’Farrell ein weiterer Gay in den Startlöchern.

EINWOHNER HOMOPHOBER REGIME SIND HEISS AUF GAY PORNOS Eine interessante Beobachtung, welche die InternetPornosuchmaschine PornMD da gemacht hat: Die Firma hat die Suchgewohnheiten seiner User rund um den Globus untersucht und dabei festgestellt, dass in einigen der homophobsten Länder der Erde schwule Erotik mindestens ebenso populär ist – oder sogar noch populärer – als Hetero-Pornografie. In Kenia beispielsweise, wo Homosexualität mit bis zu 14 Jahren Haft bestraft werden kann, ist der Begriff „Monster Cock“ auf Platz 2 anzutreffen. „South African Gay Porn“ ist der viert meist gesuchte Begriff in Nigeria, und dort kann auf Homosexualität gar die Todesstrafe verhängt werden. Noch deutlicher ist das Resultat in Libyen, dort wurde am meisten nach „Silver Daddy“ gesucht, während „Daddy love“ auf der vier ist, und „hairy“ und „hotel businessman“ die Ränge 5 und 6 belegen. In Chile betreffen 9 von 10 Suchanfragen Gaypornos, und in Ungarn sind es 7 von 8, darunter Wörter wie „Grandpas“ oder „Koreaner“. Das TopSuchergebnis in Kasachstan war „Russian Gay Porn“, Libanon liebt es nach „big legs“ zu suchen und etwas schräg ist die Ukraine, dort ist der Favorit in Bezug auf Schwulenpornos „Raincoat“…

Dies und das aus der ganzen Welt.

IN SÜDKOREA DES URTEIL htigen WEGWEISEN orea einen wic dk der haben in Sü r en ih sg sie an ss Tr da nf Fü reichen, Sie konnten er echseln w n te en Erfolg erzielt. um ok n offiziellen D lien Geschlecht in de eine Operation an den Genita r fü e da el vi ne können, oh ch nicht sehr sen. Es gibt no ögüs m m er r zu n de he en ie sg vollz dies den Tran e ch el w en t, ch ei tis tw Länder wel r in einem asia nun die Richte lichen, und dass ut um so mehr… fre n lle s Urteil fä Land ein solche

DENT VON INTERIMSPRÄSI HOMOPHOBER VENEZUELA? Nicolas Maduro Hugo Chavez leitet Seit dem Tod von nezuelas – t die Geschicke Ve als Interimspräsiden f um das mp lka ah er auch der W gleichzeitig hat ab . Als Nicolas n Chavez begonnen politische Erbe vo räch seinen sp ge nd einem Streit Maduro nun währe „kleine Prinals les pri Ca e Henriqu Gegenkandidaten t hat: „I do füg ge zu e, und noch hin zessin“ beschimpft , wurden n!“ me wo e lik ow? I do em danach have a wife, you kn ein In . er homophob sei uro nun Vorwürfe laut, dass ad M hm na iew ehinterv f wäre, ausgestrahlten Ferns rau da lz erklärte, dass er sto nn da s dazu Stellung und die er ss da d wul wäre, un rde. wü en wenn er selber sch rei sch mmelsrichtungen n de an auch in alle vier Hi jem um n be lem damit ha zu n Er würde kein Prob rze He lecht] von ganzen [vom gleichen Gesch lieben…

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Ihr kennt das ja: Gewisse Journalisten sprechen von „bekennenden Schwulen.“ Gut... Da kehren wir hier mal den Spiess rum: Voilà, wir präsentieren euch fünf „bekennende Heterosexuelle.“ Wir haben sie aber nicht nach ihrem Coming-Out gefragt, sondern - und jetzt machen wir auch auf „reisserisch“ - nach ihrem InternetKonsum. Gehen wir also mal davon aus, dass 90% der Bevölkerung homosexuell sind: Dann würden die Heteros klar zur Minderheit gehören, und wenn man nicht gerade einen kennen würde, würde man auch nicht so genau wissen, was diese Spezies eigentlich alles so treibt. Diese fünf Prachtsexemplare haben wir im Wallis getroffen. Sie sind Teil einer Gruppe, die sich CDB (Celebrity Deathboarding) nennt und die jedes Jahr in die Berge fährt, um gemeinsam ihr Hobby, das Snowboarden, zu geniessen. Mit dabei waren ihre, ebenfalls heterosexuellen Partnerinnen. Die fünf Hetero-Jungs waren mutig und haben uns bei einem lockeren Gespräch verraten, welche Internetseiten sie besuchen. Dass dabei gewisse Hetero-Klischées aufgetaucht sind, versteht sich von alleine...

PÄDE DUDE (Erster von links) Ein „heavy User“ vom Internet ist er nicht unbedingt. Aber wenn er mal im Netz unterwegs ist, dann taucht er gerne in die Welt der Geschwindigkeit ein: Seine Leidenschaft zu Autos und Motorräder kommen auch hier ans Tageslicht. Seine Auto-Fan-Ader lebt er auf autoscout.ch aus: Dort schaut er sich die Fahrzeuge an, die mindestens 500 PS zu bieten haben – ein bisschen Tagträumen, ohne Kaufabsichten. Wenn es um sein Motorrad-Herzklopfen geht, dann klickt er sich bei motogp.com ein, dort informiert er sich über News aus der „Motorrad-Szene“. Ob neue Modelle, Renn-Resultate, Kalender, Fotogalerien: Hauptsache „es fägt“! Als Geschwindkeits-Junkie darf auf seiner Klick-Liste auf Youtube folgendes nicht fehlen: Clips von Valentino Rossi, einer der erfolgreichsten Motorradrennfahrer der Geschichte und neunfacher Weltmeister. Und als CDB-Mitglied gehört natürlich ebenfalls ein SnowboardClip zum Watch-Programm dazu!

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Interview: Luis Pestana +Foto

JERONIBOO (Zweiter von links) Wenn es um News geht, dann zückt er sein Mobile und benützt die News-App von Newscron, weil er so eine allgemeine Übersicht aus der News-Welt hat. Bei den News mag er Berichte, die gut recherchiert sind lieber als Boulevard-Meldungen. Wenn er aber seinen Laptop in der Hand hat, dann steht das Wetter und Facebook auf der Prioritätenliste. Beim Wetter informiert er sich beispielsweise über srf.ch/meteo, damit er seine Freizeit planen kann, wozu Snowboarden, Modelhelikopterfliegen, Wandern oder Schwimmen gehören. Bei Facebook stehen gewählte Gruppen im Vordergrund, die er immer wieder gerne gezielt anklickt: Was gibt es Neues von der Gruppe Metallica, oder welche Filme kann man neu bei Grip, einem Motorrad-Magazin, anklicken? Sowohl geschäftlich, als auch privat, nutzt er das Internet, um etwas gezielt zu suchen. „Ich weiss, was ich will“ dürfte seine Devise sein, wenn er online geht.


HETEROMILIEU O N L I N E

Ins Netz gegangen

BEHTI DUDE (Erster von rechts) Ein Schnäppchenjäger im Internet? Diese Bezeichnung ist man verführt ihm anzuhängen, den ganz oben auf seiner Besucher-Liste stehen Seiten wie toppreise.ch, qoqa.ch, daydeal.ch oder schlagzu.ch: Hier sucht er nach Home Electronics, Computer und Computerteilen oder nach Software. Man ahnt es schon: Bei diesem Herrn handelt es sich um einen Computerfreak, der gerne seiner Bastellleidenschaft freien Lauf lässt. Doch auch im Bereich Fernweh weiss er sich online zu helfen: Bei ebookers.ch, travel.ch oder swoodoo.ch wird bei ihm ab und zu nach dem passenden Angebot gesucht. Gerade wenn man Online einkauft, sind User-Bewertungen und Meinungen auf Foren wichtig, und diese liest er gerne regelmässig. Man erwischt ihn dann schon mal, dass er bei Media Markt sein Mobile zückt, um schnell entsprechende Onlineangebote zu vergleichen.Wenn es jedoch um seinen allgemeinen Wissensdurst geht, dann gilt: Nicht verzagen, Google fragen.

KUDEL DUDE (Mitte) Mobilität als oberste Priorität: Bei ihm ist nicht ein PC vodergründig im Einsatz, sondern sein Tablet oder sein Mobile. Ob News, Wetter (vor allem Blitz- und Regenradar) oder Infos um IT-Fragen: Bei ihm sind Apps Trumpf. Verständlicherweise spielt bei ihm das Wettertreiben eine grosse Rolle, schliesslich kann man beim Gleitschirmfliegen nicht viel riskieren. Und wenn man zudem ein Hobby wie das Fliegen von Modelhelikoptern hat, möchte man nicht unbedingt, dass das gute Stück vom Wetter in Einzelteile zerrissen wird. Doch bei aller Vorsicht, auch ein bisschen Faszination gehört dazu: Mit dem App „QuakeViz“ informiert er sich regemässig über Erdbeben und Vulkane. Wenn es um die visuelle Unterhaltung geht, dann schaut er gerne bei YouTube vorbei: Dort zieht er sich Clips über Gleitschirmflüge und Modelhelikopter rein.

MÄSCHE DUDE (Zweiter von rechts) Kann man das Internet als ein konservatives Instrument nutzen? Für ihn schon: Denn wo früher eine Zeitung auf dem Tisch lag, steht heute ein Laptop, wo die News online nachgelesen werden: Von Nachrichten, über technische News bis hin zu Wirtschaftsinformationen. Ging er früher als Student in die Bibliothek, so kann er heute über nebis.ch seine relevanten Publikationen schneller lesen: Bücher weichen E-Books. Dahinter stecken aber unter anderem auch umweltfreundliche Gedanken: Weniger Papier, weniger Abfall. Weichen müssen aber auch CDs und DVDs: Digital statt physisch, so sein zukunftsgerichteter Gedanke. Das mag in erster Linie nicht konservativ klingen, doch spätestens in diesem Punkt der Web-Welt zeigt sich seine konservative Ader: Auf Facebook postet er nichts, weil er seine Privatsphäre bewahren möchte und die Einträge der anderen empfindet er als unauthentisch. Und YouTube ist für ihn so etwas wie Zeitverschwendung. Wenn er mal auf diese Seite geht, dann nur, um sich hinterher bestätigt zu fühlen, was er über diese Seite denkt. Praktisch und pragmatisch, so könnte man seine Internetnutzung wohl in einem Fazit umschreiben

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ONLINE

Wenn man in einem öffentlichen Blog über sein Leben schreibt

3 0 - 4 0

Ein Teil seines Lebens gibt es sozusagen „live“ in seinem Blog. Seit 5 Jahren schreibt Flo über sein Leben, frei nach dem Motto „Das beste Alter ist zwischen 30 und 40“. Zur erreichten Halbzeit baten wir Flo um eine Zwischenbilanz.

Bei Blogs ist es oft so, dass manche sich lieber durch die Bilder klicken, andere hingegen lesen lieber lange Texte. Flo kombiniert beides und gibt dazu erst noch Einblick in sein Privatleben und seine Gefühlswelt. Doch wir sprechen hier nicht von einem Profil auf Facebook, sondern von einem Blog, der seit Juni 2008 öffentlich ist, und im Grunde genommen kann jeder darauf stossen und alles unter der URL flo.fpoint.ch nachlesen. „Das beste Alter ist zwischen 30 und 40″. Woher hast du diese Aussage? Das weiss ich gar nicht mehr genau. Ich weiss nur noch, dass

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es eine Frau um die 35 gewesen ist. Sie hat gemeint, dass das beste Alter zwischen 30 und 40 ist. So bin ich auf den Slogan für meinen Blog gekommen. Nun bist du bereits in der Mitte. Hat sich dieser Spruch für dich bisher bewahrheitet? Auf jeden Fall. Mit 30 habe ich schon in (fast) allen Bereichen Erfahrungen gemacht. Ich weiss, was ich will und was nicht. Ich stehe mit beiden Füssen im Leben. Dadurch bin ich in gewisser Hinsicht auch ruhiger geworden. Ich beziehe diese Aussage klar auf mich, denn es kann bei jedem anders sein.


Wenn du deine Zeit zwischen 20 und 30 vergleichst, was ist anders nach den 30ern? Gays finden es immer schrecklich, wenn sie älter werden. Einige werden nach ihrem 29. Geburtstag nicht älter – zumindest nicht in den Chatprofilen. Auch ich habe es schrecklich gefunden, als es auf die 30 zugegangen ist. Darum hab ich meinen 29. ausgelassen gefeiert und geschworen: „Der 30. wird ein Trauertag“. So schlimm ist es aber dann doch nicht gekommen. Auf jeden Fall möchte ich keine naiven 20 mehr sein. Zwischen 20 und 30 hat es viele Veränderungen in meinem Leben gegeben. Ich zog vom Lande in die grosse Stadt (ja auch ich bin einer davon), konnte mich beruflich weiterentwickeln, habe einige Beziehungen hinter mir und habe als Single meine Erfahrungen mit Männern gesammelt. Eigentlich alles nichts spezielles, schliesslich macht das jeder durch. Mit 30 weiss man einfach, wo man ist und was man will. Man ist standhafter. Bei mir kommt hinzu, dass ich mein Selbstbewusstsein steigern konnte. Wie bist du auf die Idee gekommen, einen Blog zu machen? Die Idee ist alt. Vor über 7 Jahren habe ich bereits mit einem Blog gestartet. Damals ist das Bloggen so richtig aufgekommen. Mich hat anfangs hauptsächlich das technische hinter einem Blog interessiert, wie ich diesen optisch nach meinen Wünschen verändern kann. Das eigentliche Schreiben ist damals zweitrangig gewesen. Im Oktober 2007 hatte ich genug von meinem 0815-Blog. Ich wollte einen persönlichen Blog, in dem ich über mich und mein Leben schreibe. So bin ich auf den gewagten Titel „hautnah und unzensiert“ gekommen. So freizügig habe ich aber bis heute nicht geschrieben. Und da mein 30. Geburtstag einige Monate später angestanden ist, bin ich auf den Titel „30 – die besten Jahre“ gekommen. Ist es nicht manchmal komisch für dich, dass du darin so viel über dein Leben preis gibst? Jein. Mir ist bewusst, dass ich öffentlich schreibe und es die ganze Welt lesen kann. Es geht auch nicht darum, mich in den Vordergrund zu stellen und mich mit dem Blog bekannt zu machen - darum habe ich auch mit diesem Interview gezögert. Anfangs ist der Blog auch nur für Freunde und Bekannte gedacht gewesen. Über gewisse Themen wie etwa „Beziehungen“ hab ich schon einiges geschrieben und möchte so meine Erfahrungen und Tipps an die Leser weitergeben, die mich vielleicht auch nicht kennen. Wer nun aber denkt, dass ich detailliert über mein Sexleben ausplaudere, ist hier an der falschen Adresse. Freunde bleiben so natürlich auch up-to-date. Klar, zu Zeiten von Facebook sind solche virtuellen Tagebücher nicht mehr so populär. Da selten ein Beitrag kommentiert wird, hatte ich lange das Gefühl gehabt, den Blog würde gar niemand lesen. Doch ich werde immer mal wieder auf einen Beitrag von Freunden und Kollegen angesprochen. Und kürzlich sogar von einer Person, mit der ich vor Jahren mal gechattet habe. Das ist dann schon etwas komisch,

wenn Fremde über dein Leben oder zumindest einen Teil davon Bescheid wissen. In deinem Blog schreibst du über deine (Ex)Beziehungen und Flirts. Haben sich die betroffenen Männer mal darüber geäussert? Ich versuche meistens neutral zu schreiben. Bei Flirts und Affären habe ich selten einen Namen genannt. Der eine oder andere hat es sogar als hilfreich empfunden, meine Gedanken und Äusserungen zu lesen, um mich besser zu verstehen. Negative Erfahrungen habe ich dabei aber noch nie gemacht. So habe ich bisher auch keinen Beitrag wegen jemandem löschen müssen. Gibt es Momente, wo du denkst, dass das was du schreibst, zu persönlich sein könnte? Das kommt vor. Ich habe auch schon einen Beitrag veröffentlicht und kurze Zeit später per Passwort geschützt. Eben: Es gibt Einträge, die passwortgeschützt sind. Was sind das für Einträge und wie entscheidest du, was öffentlich sein darf und was nicht? Es handelt sich hier meistens um sehr persönliche Erlebnisse oder Gedanken. Manchmal möchte ich auch einfach nicht, dass bestimmte Personen es lesen können. Es ist aber auch schon vorgekommen, dass ich den Passwortschutz nach Monaten oder Jahren aufgehoben habe, weil für mich das Thema „gegessen“ ist oder es an Bedeutung verloren hat. Welche Personen wissen von deinem Blog und welche Reaktionen hast du darauf? Das weiss ich eigentlich gar nicht so genau. Im Facebook habe ich früher öfters mal einen Beitrag verlinkt. Aber wie schon zuvor erwähnt, werde ich ab und zu von Freunden auf einen Beitrag angesprochen oder in Einzelfällen auch von einer Chatbekanntschaft. Ist dir bewusst, dass dein Blog gefunden werden kann, auch wenn man die Adresse nicht kennt? Ja sicher, ich bin beim Googeln selbst schon auf meinen Blog gestossen. Vor ein paar Jahren hat mir sogar ein anderer schwuler Blogger geschrieben, der mich gefunden hat. Ich habe kein Problem damit. Hast du dir schon überlegt, ob du den Blog weiterführen willst, wenn du 40 geworden bist? Du meinst „40 – jetzt werde ich alt“ (lach). Nein, soweit denke ich nicht - zudem ist 40 nicht alt. Und auch wenn es in 5 Jahren soweit ist – für mich ist es noch weit weg! Interview: Luis Pestana Foto: ZVG

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N LDEN I NSCHLAGZEILEN! E HER OMIT Auf und davon...

H I E R BLOGT MAMA

Schlagzeile, Schlagzeile, ich brauche eine Schlagzeile. So in etwa dürfte es in der Redaktion von gewissen Boulevard-Häusern zu und her gehen. Nicht alle haben das „Vergnügen“, dass ihnen jemand mit dem Mercedes die Einfahrt rammt, falls ihr euch noch an den Fall Piero Esterio erinnern könnt.

Tja, aber wenn keinem etwas passiert, dass schlagzeilenwürdig ist, muss man nach irgendwas suchen zum Beispiel, ein Sack Reis. Die Redewendung „In China (oder Peking) ist ein Sack Reis (oder ein Fahrrad) umgefallen“ ist eine umgangssprachliche Metapher für ein unwichtiges Ereignis. Es gibt Mor gensendungen, Mittagssendungen und Abendsendungen, die sind gespickt mit solchem Trash. Und Mutter,mit ihr zweiter Eheall dieEine Sendungen Alltagsgeschichten, die sehr mann, zwei Kinder - die Aber davon deutlich nachgespielt werden… hey, dafür gelaufen und von einemwenigstens Ex-Gay Geld… bekommen die „Schauspieler“

adoptiert worden sind -, sowie ein

Ich verstehe es gut,Blog, wenn welchen Promis, die bereits seit öffentlicher eine einigen Jahren im Geschäft sind, etwas gegen verzweifelte Mutter unermüdlich Casting-Shows haben. Die meisten finden, dass die 2009 führt: Eine mysteriöse jungenseit Leute, die da mitmachen, keine Ahnung haGeschichte aus denSie USA. Einvon heute au ben, was auf sie zukommt. werden morgen berühmt… Es gibt die unfreiwilligen Jahr lang haben wirauch recherchiert „Stars“: Gerade in der heutigen Zeit ist der Inforund per Mail-Korrespondenz mationsfluss ausser erinnere nachgefragt:Kontrolle Ein Indizgeraten. dafür, Ich dass mich an einen, der zu einem Casting gegangen ist, Familiengeschichten ganz schön musste für welches er einen Porno synchronisieren sein können. Dieseskompliziert Video tauchte dann überall auf und er wurde ausgelacht. In einem Interview erzählt er, wie er Vor einem Jahr stiessen wir beim darunter leidet. Recherchieren über Ex-Gays auf einen Blog einer verzweifelten Und dann gibt es diese Leute, die sich vor jede Mutter: postet dortDie seit schönsten bald Kamera drängen, umSie jeden Preis. von ihren Geschichtenvier sindJahren dann alte die,Bilder für welche eine Person zweimit Söhne, sie fleht sieKäseblatt an, wieder dieser Gattung irgendeinem auf nach Fotograf Hause zu bestellen kommen. Im Paparazzi macht: undBlog so tun, erinnert sie laufend daran, wann als sei man erwischt worden. Irgendwie muss die jemand Geburtstag hat: ObNur, eineswie Boulevard-Presse ja ihre Seiten füllen. beiden Kids,Nachfrage ob Schwester, sagt man so ihrer schön: Wo keine ist, ist auch Mutter, Grossvater… Vor die, allemdie online kein Angebot. Lustig sind dann aber Immer zum wieder bittet sie ihrewill den Kommentareaber: schreiben, Beispiel „Wer Kinder, sie sollen sichdass dochsie endlich Quatsch schon lesen?“ Komisch das so melden, siehaben sollensies zurückkehren. schreiben, scheinbar trotzdem gelesen. Eine der Hauptrollen bei der Irgendwie paranoid... ganzen Story hat vor allem einer: Matthew Manning, ein Ex-Gay, Wenn wir dann beim C. Coiffeur seit da Jahren sitzen, dann der liegen mei-immer wieder in dieKlatschhefte. Schlagzeilen gerät. stens all diese Und meistens lesen wir sie, Mittels zahlreicher Mails mit dem Schlagzeile um Schlagzeile. Ehemann Michele, Bill, haben Hauptsache die Haarevon sind wir versucht, etwas Licht in die verschön. zwickte Geschichte zu bringen, doch trotz allem bleibt etwas verschleiert, Tante Tratsch denn auch er konnte nicht all unsere Fragen beantworten…


Um die Sache zu vereinfachen, stellen wir euch die Menschen hinter dieser Geschichte kurz vor:

DIE MUTTER: MICHELE Michele (Bildmitte): Nebst einer Tochter hat sie zwei Jungs, Weston - der Vater ist ihr erster Ehemann – und Tucker, der Sohn von ihrem zweiten Ehemann, Bill. BILL: DER EHEMANN/ VATER/STIEFVATER Mit ihm hatten wir MailKontakt. Bill (links im Bild) ist mit Michele verheiratet, und mit ihr hat er den gemeinsamen Sohn Tucker. SOHN WESTON

Der älteste Sohn von Michele ist heute 33 Jahre alt. Nach Aussagen von Bill hat er das elterliche Haus

bereits 2006 verlassen, als er um die 25 war. Davor soll der Kontakt zum Ex-Gay Manning entstanden sein. Die Erklärung von seinem Stiefvater dazu ist, wie er uns per Mail berichtete, dass Weston wohl ein Problem mit seiner sexuellen Ausrichtung (gehabt) haben muss. Bill vermutet, dass Weston heute im Bundeststaat Texas wohnt und in einem Shop für Handwerksbedarf arbeitet.

SOHN TUCKER Der gemeinsame Sohn von Michele und Bill ist heute 23 Jahre alt. Seine Mutter berichtet in ihrem Blog, dass Weston und der Ex-Gay ihn in einer „Nacht- und Nebelaktion“ samt seinem Hab und Gut aus dem Familienhaus mitgenommen haben, als er 18 Jahre alt war. Was Tucker heute beruflich macht, und ob er eine Ausbildung abgeschlossen hat, kann sein leiblicher Vater Bill nicht sagen. Er vermutet, dass er noch bei der Familie des Ex-Gay Matthew C. Manning wohnt.

Viele Fragen bleiben offen. Der (Stief-)Vater Bill und Mutter Michele wurden durch einen Anwalt informiert, dass die Mannings beide Jungs adoptiert haben, und sie nun neue Namen tragen: Weston heisst neu Zechariah David Manning und Tucker hört neu auf den Namen Joshua Daniel Manning. Ein grosses Problem stellt die Tatsache dar, dass Beide inzwischen volljährig sind und sie gerichtlich erzwungen haben, dass sich ihre Eltern von ihnen fern halten sollen. Auf die Frage, wie die Situation heute aussieht, antwortete uns Bill Ende Januar lediglich, dass alles beim Alten sei, dass sie keinen Kontakt zu ihren Jungs haben.

EX-GAY MATTHEW MANNING Laut Interviews, die auch online zu sehen sind, konnte sich Manning - die „Stimme Gottes“, wie er sich selber betitelt - 1989 von seiner Homosexualität und 1994 vom HIV-Virus heilen. Ein Werk von Gott, so Manning. Im Jahre 1997 bekam er eine Pastor-Lizenz. Doch bereits im darauf folgenden Jahr, im Februar 1998, wurde er angezeigt, weil er scheinbar in öffentlichen Parks sexuelle Handlungen mit Männern praktizierte. Zur Erinnerung: Das passierte im gleichen Jahr ebenfalls George Michael, der „Tatort“ war ebenfalls in Amerika. Bereits ein paar Monate später, im Juni desselben Jahres, heiratete Manning seine jetzige Frau Christa. 2000 wurde der Ex-Gay wieder aus dem gleichen Grund wie anno 1998 angezeigt. Zwei Jahre später brachte seine Frau ein Kind zur Welt. Drei Jahre später, 2005, war Matthew Manning wieder in Probleme verwickelt: Dieses

Mal wurde er festgenommen. Der Vorwurf: Er hätte in einem Fitnesspark einen Mann sexuell belästigt. Während er bei den ersten zwei Vorfällen wegen mangelnden Beweisen davon gekommen ist, wurde er dieses Mal vom Gericht angehalten, sich vom Fitnesspark für ein Jahr fernzuhalten. Im Jahr 2010 löste er sein „Pastoren-Haus“ auf und zog um. Seither verliert sich fast jede Spur, auch für die besorgten Eltern Michele und Bill. Lediglich im Januar 2012 war das Ehepaar Manning in den Schlagzeilen, weil ihr Haus in Brand geraten ist und Christa Manning sich über die Dachrinne gerettet hat. Bill und Michele erfuhren durch die Presse, wo sich das Domizil befindet und sind sofort zum Haus der Mannings gefahren, das lediglich eine Autostunde entfernt liegt. Dort haben sie auch mit den Nachbarn gesprochen, doch weil das Haus durch den Brand unbewohnbar geworden ist, wohnen die Mannings und ihr Anhang nicht mehr dort. Somit bleiben für Michele und Bill ihre beiden Jungs „auf und davon“ - ohne Spur. Ob wenigstens die Schwester etwas anrichten könnte? „Keine Chance, sie antwortet auch auf ihre Messages nicht“, erklärte uns Bill.

Mutter Michele blogt inzwischen weiter. Im Dezember 2012 postet sie den Link zum Song „Home“ von Phillip Phillips und schrieb dazu, dass sie ihre Jungs liebt und die Familie auf sie wartet. Ihr letzter Blogeintrag bei Redaktionsschluss dieser Ausgabe ist im Februar diesen Jahres: Darin erinnert sie Tucker daran, dass sie ihn vermisse. Ihr Blog heisst auf Deutsch „Im Namen Gottes – Wie Matthew C. Manning meine Familie zerstört hat“ und dort ist immer etwas präsent: Egal welche Seite man anklickt, man kann stets oben rechts lesen: „Matthew C. Manning ist ein Teufel.“

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F A M I LY

Nachgefragt: Wie geht die Pfadi in der Schweiz mit dem Thema Homosexualit채t um ?

SCOUTS&GAYS Im Januar ist es noch zu keiner Entscheidung gekommen, doch im Mai soll es endlich soweit sein: Die Boy Scouts of America wollen dann ihre Entscheidung bekannt geben, ob neu auch Schwule bei den Pfadfindern mit dabei sein d체rfen - und zwar offen und geoutet, als einfache Pfadfinder oder in leitender Funktion. Doch wie halten es die Pfadfinder in der Schweiz?

gay.ch hat bei David Kieffer von der Pfadibewegung Schweiz nachgefragt.

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Die Wogen gingen hoch und die Debatte wurde in den USA äusserst emotional geführt: Soll die während Jahrzehnten geltende Richtlinie aufgehoben werden, welche es Schwulen untersagt, bei den Boy Scouts of America mit dabei zu sein? Zahlreiche Schwulenorganisationen wie GLAAD mischten sich in die Diskussion ein, und schlussendlich beantwortete sogar US-Präsident Barack Obama die Frage mit einem simplen „Yes“. Er finde, dass sich die Boy Scouts auch für junge Schwule öffnen sollen. Er habe die Haltung, dass Schwule und Lesben den gleichen Zugang und die gleichen Möglichkeiten haben sollten, wie alle Anderen auch, in jeder Institution und auf jedem Lebensweg, führte Obama darauf weiter aus. Besonders auch die Gruppe „Scouts for Equality“ schaffte es öffentlichkeitswirksam Druck auf die Dachorganisation in den USA aufzubauen und sammelte innert kürzester Zeit 1.4 Millionen Unterschriften um das Anliegen weiter zu bekräftigen. gay.ch fragte sich nun, wie wird dieses Thema eigentlich in der Schweiz gehandhabt? Steht die Pfadi auch für Schwule offen? Wie wird Homosexualität innerhalb der Organisation thematisiert? David Kieffer, Leiter Ausbildung + Betreuung bei der Pfadibewegung Schweiz (Bild links) stand gay.ch dazu Red und Antwort. gay.ch: In den USA beraten die Boy Scouts derzeit, ob sie ihre Richtlinien dahingehend ändern sollen, dass es auch Schwulen erlaubt ist der Organisation beizutreten und auch eine Leiterfunktion zu übernehmen. Gibt es in der Schweiz auch entsprechende Richtlinien, welche es Schwulen verbietet bei den Pfadfindern mitzumachen? David Kieffer: Die Pfadibewegung Schweiz ist eine bunte Bewegung, Vielfalt und Chancengleichheit sind für unseren Verband seit langem wichtige Themen. Homosexuelle Pfadis gibt es auf allen Ebenen des Verbandes, von den lokalen Gruppen bis in die Verbandsspitze. Einer der acht Punkte unserer Grundwerte, dem „Pfadigesetz“, lautet „andere verstehen und achten“. Hierzu gehören auch der Respekt und die Toleranz gegenüber Homosexuellen. Homosexuelle und heterosexuelle Menschen werden in der Pfadi gleichbehandelt und sind gleichgestellt. Alle Menschen, die unsere Werte teilen, sind bei uns herzlich willkommen! Wie gehen die Pfadfinder in der Schweiz damit um, wenn sich ein Leiter oder ein Mitglied outet? Sind solche Fälle bekannt? In der Pfadi können wichtige Erfahrungen fürs Leben gesammelt werden. Kinder und Jugendliche lernen bei uns, für sich und andere Verantwortung wahrzunehmen und miteinander respektvoll umzugehen. Gleichzeitig wäre es aber natürlich eine Illusion zu meinen, dass ein Outing in der Pfadi nicht auch mit grossen Ängsten und Zweifeln verbunden sei. Wie damit umgegangen wird, hängt entscheidend von der Kultur der lokalen

Gruppe ab. Uns sind sowohl Fälle bekannt, in denen das Outing in der Gruppe als grosse Herausforderung empfunden wurde, als auch solche, in denen das Umfeld das Outing sehr positiv aufnahm und unterstützte. Befasst sich die Pfadi Schweiz auch mit diesen Diskussionen in den USA? Wir verfolgen die Berichte über die Boy Scouts of America in den Medien. Für die Pfadibewegung Schweiz ist jede Diskriminierung homosexueller Menschen vehement abzulehnen. Eine Nichtaufnahme eines Pfadis aufgrund der sexuellen Orientierung ist für uns undenkbar. In den USA ist derzeit auch Bullying ein grosses Thema, sprich das Mobbing und Schikanieren unter Jugendlichen, sei es real oder auch in der virtuellen Welt via Facebook. In der Vergangenheit waren besonders schwullesbische Teenager Opfer von Bullying, wurden teilweise gar in den Selbstmord getrieben. Thematisiert ihr als Jugendorganisation Bullying ebenfalls? Ist da auch Homosexualität ein Thema? Für uns ist eine grundsätzliche Stärkung des Selbstwertgefühls von Kinder und Jugendlichen von zentraler Bedeutung. In der Pfadi sollen sie ihre Stärken und Fähigkeiten kennen lernen, neue Kompetenzen erwerben und erfahren, wie sie diese einsetzen können. Ebenso versuchen wir den Kindern zu vermitteln, dass sie „Nein“ sagen dürfen, wenn ihre persönlichen Grenzen überschritten werden. Die Themen Bullying / Mobbing werden in unseren Ausbildungskursen und Hilfsmitteln im Zusammenhang mit dem Thema Gewaltprävention behandelt - psychische und soziale Gewalt. Die Themen Sexualität und sexuelle Orientierung bilden jedoch keine Schwerpunkte in unseren Ausbildungskursen und Publikationen. Gerade auf Pausenplätzen in Schulen ist „schwul“ nach wie vor ein Schimpfwort: Greift ihr diesbezüglich ein und diskutiert ihr solche Vorfälle bei euch? Die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung widerspricht klar unseren Werten. Unser erklärtes Ziel ist es, dass sich Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in ihrer Entwicklung zu ver-antwortungsbewussten, selbstständig denkenden, offenen Menschen entwickeln. Gleichzeitig sind die Pfadi und ihre Mitglieder ein Teil der Gesellschaft mit all ihren Schwächen und Herausforderungen. Ob die Verwendung von „schwul“ als Schimpfwort geahndet und thematisiert wird, hängt letztendlich auch von den einzelnen Leiterinnen und Leitern und ihrer Sozialisation ab. Text/Interview: Dominique Eichler Bild: Rudi Eiermann

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S I M B A B W E

Professor Ruedi Lüthy über die aktuelle HIV/Aids-Situation

AIDS-PIONIER „Den schwächsten Helfen“ - mit dieser Philosophie als Basis hat der Schweizer Aids-Pionier Professor Ruedi Lüthy mit seiner Stiftung Swiss Aids Care International die Newlands Clinic in Simbabwe unter schwierigsten Bedingungen aufgebaut. Heute bilden er und seine Mitarbeitenden dort im südlichen Afrika pro Jahr rund 250 Pflegefachleute und Ärzte und Ärztinnen aus, und sie betreuen rund 4000 Patienten. Im Zusammenhang mit der Aids-Gala „Unite“ wird Geld für eben diese Stiftung gesammelt. gay.ch hat vorgängig Ruedi Lüthy interviewt um einen Einblick in seinen Alltag zu erhalten, und um mehr über die aktuelle HIV/Aids-Situation in Simbabwe zu erfahren, und darüber, wie das bei „Unite“ gespendete Geld schliesslich eingesetzt wird.

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gay.ch: Welche Patienten behandeln Sie in der Newlands Clinic und wie werden die Patienten auf Sie aufmerksam? Ruedi Lüthy: Wir behandeln rund 4‘000 mittellose Patienten, die in grosser Armut leben und sich eine HIV Therapie nicht leisten können. Zwei Drittel von ihnen sind Frauen und Kinder, wobei die grosse Mehrheit der Kinder wegen der Krankheit Halb- oder Vollwaisen sind. Viele unserer Patienten wohnen in notdürftigen Behausungen wie Plastikhütten, mehr als 80 Prozent haben keine Arbeit und viele leiden unter Hunger. In der Regel kommen die Patienten einmal pro Monat in die ambulante Klinik. Zusätzlich fahren jeden Tag zwei Krankenschwestern-Teams mit zu mobilen Kliniken umgebauten Bussen in die Vororte von Harare, denn viele Patienten können sich die Fahrt in die Klinik nicht leisten. Die meisten Patienten kommen durch Mitarbeitende von lokalen Partnerorganisationen zu uns, da diese vor Ort in den verschiedenen Siedlungen tätig sind und am besten einschätzen können, wer die Hilfe am dringendsten braucht. Wir legen den Fokus auf Frauen, weil sie für die Familien wichtige Stützen sind, und auf Kinder.

zu spät. Irgendwann fehlt ihnen dann die Kraft zu arbeiten. Das Problem geht aber weit darüber hinaus und hat politische sowie wirtschaftliche Dimensionen. Die Arbeitslosigkeit in Simbabwe liegt bei rund 80 Prozent. Auch die öffentlichen Dienste wie die Gesundheitsversorgung oder das Schulsystem sind ziemlich desolat.

Gibt es noch immer Vorurteile in Bezug auf HIV/Aids, gegen welche Sie ankämpfen müssen? Die Tabuisierung von HIV ist in Simbabwe nach wie vor sehr gross, und das Wissen über die Krankheit fehlt weitgehend. Das kann man – abgesehen von der unvorstellbaren Armut der Patienten – mit der Situation in der Schweiz in den 1980er-Jahren vergleichen. HIV-Infizierte in Simbabwe werden oft von der Gesellschaft und sogar ihren eigenen Verwandten ausgeschlossen, weshalb sehr viele die Krankheit verheimlichen.

Welches sind die grössten Herausforderungen für Sie und die Newlands Clinic im Alltag? Unsere Mitarbeitenden pflegen einen sehr engen Kontakt zu unseren Patienten. Stirbt jemand trotz aller unternommenen Anstrengungen, macht uns das alle sehr betroffen. Auch die Lebensgeschichten unserer Patienten machen oft sprachlos: Viele Frauen leiden unter häuslicher Gewalt, die Mehrzahl der Kinder sind Waisen oder wurden von ihren Familien verstossen und leben auf der Strasse. Viele Patienten sagen, in der Newlands Clinic seien sie zum ersten Mal in ihrem Leben ernst genommen und respektvoll behandelt worden. Es gibt unendlich viele Bedürftige, und wir können längst nicht allen helfen. Auch das müssen wir akzeptieren. Wir leisten jedoch einen Beitrag zur nachhaltigen Verbesserung der Situation, indem wir einheimische Ärzte und Pflegepersonal für die Behandlung von HIV und Aids ausbilden. Im Ausbildungszentrum der Newlands Clinic schulen wir jedes Jahr rund 250 Fachleute. So können wir das Wissen über die wirksame Behandlung von HIV über die eigene Klinik hinaus in das ganze Land tragen. Zudem versuchen wir über die Therapie hinaus zu helfen, soweit dies für uns machbar ist, ohne uns zu verzetteln – sei es mit der Abgabe von Lebensmitteln dank der DEZA und dem Welternährungsprogramm oder mit einem Berufsbildungsprogramm für Jugendliche.

Es ist ein Teufelskreis: Je mehr HIV/ Aids-Infizierte ein Land hat, desto weniger stehen als Arbeitskräfte zur Verfügung, die Wirtschaft im Land wird daher stark geschwächt, die Wirtschaftskraft und die Einnahmen für den Staat schwinden: Was braucht es Ihrer Meinung nach um diesen Teufelskreis zu durchbrechen? Das ist in der Tat so. Weniger als die Hälfte der HIV-Infizierten erhalten eine Behandlung, und auch die kommt oft

Woher nehmen Sie die Energie um die Klinik zu betreiben und tagtäglich mit diesem unermesslichen Leid konfrontiert zu werden? Am Anfang sah ich fast nur Trauer, Unrecht und Tod. Ich musste lernen, mich auf das zu konzentrieren, was funktioniert und die Dinge zu ändern, die ich beeinflussen kann. Die überquellende Freude und Dankbarkeit der Patienten, wenn sie wieder gesund werden, und die Zusammenarbeit mit meinen

Mitarbeitenden geben mir sehr viel Kraft. Aber natürlich werde ich nicht jünger. Ich bin inzwischen 72 Jahre alt. Mein Ziel ist es, im Verlauf des nächsten Jahres einen Teil der Aufgaben abgeben zu können. Die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin ist in Ärztekreisen angelaufen. Zudem hat meine Tochter Sabine Lüthy 2012 die Geschäftsführung der Stiftung übernommen, um sicherzustellen, dass die Arbeit in meinem Sinne weitergeführt wird, wenn ich nicht mehr aktiv mithelfen kann. Das ist eine enorme Erleichterung für mich. Was sind Ihre weiteren/ nächsten Pläne für Swiss Aids Care International? Mit geschätzten 1.2 Millionen HIV-Infizierten und einer stark gesunkenen Lebenserwartung auf rund 44 Jahre, ist die Hilfe für Simbabwe nach wie vor extrem nötig. In Zukunft legen wir einen noch grösseren Fokus auf die Ausbildung von einheimischem Fachpersonal. Da es nur wenige Ärzte in Simbabwe gibt, bilden wir vor allem Krankenschwestern aus Spitälern des ganzen Landes aus. Krankenschwestern machen auch in der Newlands Clinic den Grossteil der Arbeit, unter anderem mit Unterstützung einer Software, die wir selber entwickelt haben. Zudem beteiligen wir uns an Forschungsprojekten, damit die Qualität der HIV-Therapie in Zukunft weiter steigt. Die Newlands Clinic selber wird voraussichtlich nicht mehr weiter wachsen, sondern soll als Musterklinik helfen, die Behandlung im ganzen Land zu verbessern. Wofür werden Sie das Geld einsetzen, welches an der Gala „Unite“ gesammelt wird? Das Geld kommt unseren Patienten zu Gute. Mit 600 Franken können wir ein Kind oder einen Erwachsenen während eines ganzen Jahres behandeln und betreuen. Das ist nur ein Bruchteil der Behandlungskosten in der Schweiz, bedeutet für die Patienten aber ein geschenktes neues Leben. Wir sind sehr dankbar, dass sich UNITE für uns engagiert! Website: www.swissaidscare.ch und www.uniteforlife.ch Interview: Dominique Eichler Foto: ZVG

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Zuerst die Razzia, dann die Verhaftung, dann das Gefängnis, danach begannen Attacken gegen die Familie und es folgten massivste Drohungen: Als Transmensch aus Simbabwe geflüchtet, lebt Miles zusammen mit der Partnerin im Ausland. Dort bleiben die Beiden wohl auch noch eine Weile, denn die Situation in ihrer Heimat ist für sie nach wie vor äusserst gefährlich – zudem können sie aus dem Ausland mehr bewegen als vor Ort. gay.ch hat Miles interviewt und dadurch viel über die aktuelle Situation für LGBTs in Simbabwe, sowie über die Organisation GALZ - Gays and Lesbians of Zimbabwe - erfahren. 18 *GAY.CH*


S I M B A B W E

Interview mit Miles: Ein Transmensch auf der Flucht

GEFLÜCHTET gay.ch: Du hast Simbabwe verlassen: Was verbirgt sich dahinter? Ich denke, es blieb Dir schlussendlich nicht gross eine andere Wahl, oder? Miles: Nach dem Überfall, der Verhaftung, der Haft und dem Aufnehmen unserer Personalien im August 2012, habe ich gemerkt, dass ich Simbabwe verlassen muss, weil es für mich und meine Partnerin nicht mehr sicher war. Nachdem dann die Polizei immer wieder bei uns vorbeischaute, als meine Familie im Dezember von Vandalen und Krawallmachern attackiert wurden und dann auch noch Drohungen von Jugendmilizen hinzukamen, entschieden wir uns vorerst auch nicht zurückzugehen. Obwohl Homosexualität in Simbabwe illegal ist, hat GALZ eine Organisation aufgebaut und besitzt mit dem GALZ House, sogar ein Zentrum in einem Vorort der Hauptstadt Harare: Unter welchen Umständen arbeitest Du für GALZ und wie arbeiten die Freiwilligen vor Ort in Simbabwe für die Organisation? Es gab ja auch eine Razzia im vergangenen August, doch vor kurzem habt ihr das Haus trotzdem wieder eröffnet… Ich war bei GALZ für die Information und die Kommunikation verantwortlich. Im Jahr 1990 gegründet, funktioniert GALZ unter geltendem Recht als Verein, was heisst, dass wir ein Bankkonto eröffnen dürfen, dass wir Vereinsmitglieder haben, und dass wir verklagt werden, aber auch als Verein selber klagen können. Wie erwähnt, besteht der Verein aus Mitgliedern und er besitzt Büros, und zwar eines in der Hauptstadt Harare und neuerdings haben wir auch noch ein Büro in Bulawayo angemietet. Wir haben stets zwischen 400 und 500 Mitglieder, wobei diese Zahl stark variiert durch die hohe Fluktuation bedingt durch die Migration. In den Büros in

Harare und Bulawayo arbeiten rund zehn Personen für GALZ. Die Organisation hat in einem gefährlichen und gewalttätigen Umfeld zu funktionieren, welches von Razzien, Verhaftungen, Beschlagnahmungen von Material, von Bedrohungen und vom Staat angestifteter Homophobie geprägt ist. Institutionen, wie etwa das von staatlicher Propaganda geprägte Medienhaus Zimpaper, und die Zimbabwe Broadcasting Cooperation haschen immer wieder mit homophoben Parolen nach Aufmerksamkeit. Die Polizei, das Militär und auch Jugendmilizen sind an den Drohungen und den Verfolgungen von LGBT-Aktivisten beteiligt. Und als ob das nicht schon genug wäre, sind es auch noch die Politiker, welche mit dem Thema Homosexualität politisch Profit schlagen wollen. Immer wenn ihre Umfragewerte gerade am fallen sind, dann führen sie Homosexualität ins Feld, denn schliesslich ist dies ein hoch emotionales Thema für einen christlich geprägten Staat wie Simbabwe und es verspricht den Politikern Ansehen. Zudem können sie damit auch von den realen Problemen ablenken, welche das Land belasten, und mit der sexuellen Moralkeule auf Panik machen. Obwohl GALZ ein eigenes Gebäude in Harare besitzt, gab es auch Probleme um eine Bewilligung zu erhalten um in einer Wohngegend ein Büro zu betreiben. Das führte auch dazu, dass der Organisation exorbitant hohe Rechnungen gestellt wurden, und dass die Behörden GALZ auch immer wieder bedroht haben. Der Kampf gegen Homosexualität kann aber nicht nur als eine Pan-Afrika-Ideologie angesehen werden, sondern, es wird auch als Kampf gegen einen neuen Kolonismus und gegen eine Ausbreitung von Westlichem angesehen. Im Entwurf der neuen Verfassung steht

nun zudem erstmals geschrieben, dass gleichgeschlechtliche Ehen explizit verboten sind. Für manche mag das vielleicht so klingen, als ob es dabei nur um das Thema der Ehe gehe, doch für viele LGBTs aus Simbabwe geht es dabei vor allem auch um Diskriminierung, Kriminalisierung unseres Lebens und um die Gewalt, welche mit einer solchen Gesetzgebung kommt. Dies zeigt nun einmal mehr, dass keine Partei die Rechte für LGBTs unterstützt. Es braucht sehr viel Mut um die LGBT-Community zu unterstützen, wie Du es machst: Woher nimmst Du die Energie und die Motivation dazu? Ich meine, und verstehe mich bitte nicht falsch, denn ich habe sehr viel Respekt vor deiner Arbeit, aber Du könntest auch sagen: „Ich bin nun nicht mehr im Land und starte ein völlig neues Leben…“ Die Energie für meine Arbeit beziehe ich daraus, dass ich GALZ nicht als Arbeit sehe, sondern, dass es um etwas sehr Persönliches geht. Als Transgender, welche auch als Journalist arbeitet und Zeuge von Diskriminierung und Gewalt wurde, fühle ich das Verlangen weiter zu kämpfen, auch wenn ich derzeit nicht in Simbabwe bin. Es war keine einfache Entscheidung, alles zurückzulassen, was Du dein ganzes Leben lang gekannt hast, doch man muss sich deshalb auch immer bewusst sein, dass dieser Kampf an verschiedenen Fronten geführt werden kann. Ich habe das Bedürfnis, weiter zu kämpfen, und aus diesem Grund habe ich Simbabwe verlassen, damit ich meine Arbeit weiterführen kann ohne in ständiger Angst vor Bekanntem und Unbekanntem zu leben.

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Interview mit Miles: Ein Transmensch auf der Flucht

Welche Möglichkeiten hat GALZ überhaupt um einem LGBT zu helfen, etwa wenn jemand aufgrund seiner Homosexualität Probleme mit der Polizei oder mit den Behörden hat? Dazu arbeitet GALZ unter anderem mit anderen Netzwerken und Organisationen zusammen, wie beispielsweise den Zimbabwe Lawyers for Human Rights, welche uns sehr unterstützen, in dem sie Fälle von Gewalt behandeln und auch Gerichtsprozesse begleiten, bei welchen GALZ als Organisation oder GALZMitglieder involviert sind. Spürst Du auch internationalen Support für die LGBTs in Simbabwe? Für Uganda etwa setzen sich ja Politiker wie Barack Obama oder David Cameron ein, indem sie sich mit Vehemenz gegen das Kill-the-GaysGesetz aussprechen. Oder denkst Du, dass diese Art von internationaler Unterstützung eher kontraproduktiv sein könnte für die LGBTs vor Ort? Internationale Unterstützung erleben wir, aber es könnte natürlich besser sein. Viele Menschen und auch Organisationen haben GALZ während seinen Krisenzeiten geholfen. So hat GALZ beispielsweise nach der Razzia im 2012

neue Hilfestellungen veröffentlicht, wie man der Organisation am Besten helfen könnte. Dies half um Gegenreaktionen vorzubeugen, weil das Thema damals im höchsten Masse politisiert wurde. Manche Hilfe durch die internationale Gemeinschaft kann nämlich auch schädlich sein für das Leben der LGBTs in Simbabwe selber. Noch zum Thema HIV/Aids: Gibt es in Simbabwe NGOs oder Gruppen, welche HIV/Aids-Projekte aufgegleist haben, welche sich explizit an Gays richten? Kümmert ihr euch von GALZ zudem mehr um Prävention oder habt ihr auch die Möglichkeit selber Medikamente abzugeben? Es gibt keine Organisationen, welche sich explizit um Schwule kümmern, es gibt jedoch Projekte, welche MSM, also Männer, welche mit Männern Sex haben, als Zielgruppe haben, etwa Safaids und das Sexual Rights Centre, aber auch eine neue Plattform für LGBTs mit dem Namen Pakasipiti. GALZ selber hat zudem ein System aufgebaut, mit welchem man jene Personen überweisen kann, welche medizinische Hilfe benötigen. Selber gibt die Organisation aber keine Medikamente ab, weil dass auch nicht der Auftrag von GALZ ist.

Selbstverständlich bieten wir unseren Mitgliedern aber natürlich Kondome und Gleitmittel an. Was wünscht Du dir für die Zukunft, einerseits für GALZ, andererseits aber auch für die LGBTs und für das Land Simbabwe? In Bezug auf GALZ wünsche ich mir, dass die Organisation wächst und ihre Arbeit weiterführen kann, und zwar ohne Bedrohungen, und dass anerkannt wird, dass sie etwas zum Staat beiträgt und nicht als Bedrohung wahrgenommen wird. Für die LGBTs vor Ort wünsche ich mir, dass sie es einsehen, dass Organisationen nur ein Sprungbrett sein können, und dass sie ihren eigenen Kampf führen und sich gegen kontroverse Politik erheben sollen. Sie sollen gemeinsam zusammenarbeiten und dafür einstehen, woran sie glauben. Und schlussendlich wünsche ich mir für Simbabwe eine demokratische Führung und ein politisches System, welches die Menschenrechte achtet und respektiert und zwar zusammen mit den international geltenden Massstäben, was Menschenrechte betrifft. Interview: Dominique Eichler Foto: ZVG

„GAYS AND LESBIANS OF ZIMBABWE“ GALZ – oder ausformuliert „Gays and Lesbians of Zimbabwe“ – kümmert sich unter widrigsten Umständen um die Belange von Schwulen, Lesben und Transgender vor Ort in Simbabwe. Neben den 400 bis 500 Mitgliedern, hat die Organisation rund zehn Mitarbeiter, zudem hat GALZ ein Haus in einem Vorort der Hauptstadt Harare und ein Büro in Bulawayo. Dort bieten sie eine Bibliothek mit Büchern, Magazinen und Zeitungen, sowie Studien, Dokumentationen und auch Filme zu LGBT-Themen an, wie beispielsweise bezüglich Menschenrechte und Gesundheit. Im Weiteren organisiert GALZ auch Events wie Barbecues und Parties für die LGBT Community. Webseite: http://www.galz.co.zw Facebook: http://www.facebook.com/groups/GALZ35/ Twitter: http://www.twitter.com/galz1

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Das Leben in der Community: Mary

KAMPF VOR ORT Mary arbeitet seit 15 Jahren bei GALZ und kämpft Tag für Tag vor Ort in Simbabwe für die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender: Im Interview erzählt sie von ihrer Arbeit, vom Leben als lesbische Frau in Simbabwe, aber auch über ihre Ängste, nicht zuletzt auch um ihre Kinder.

gay.ch: Wie würdest Du das Leben als lesbische Frau in Simbabwe beschreiben? Mary: Eigentlich ist es in vielen Bereichen wie das Leben jeder Frau in Simbabwe – es unterscheidet sich aber dann, wenn es mal bekannt wird, dass Du eine Lesbe bist. Dann wirst Du zum Ziel von einer ganzen Menge an Belästigungen, von Seiten der Familie, von den Behörden, Mitarbeitern und von der Gesellschaft. Grundsätzlich wirst Du also überall schikaniert und angegangen. Du hast dann nur einen sehr kleinen Zufluchtsort, wenn Du einen brauchst. Wie ist es möglich für Dich, mit anderen Lesben und Schwulen in Simbabwe in Kontakt zu treten? Ich hatte einen guten Freund, welcher bei GALZ arbeitete. Ich wusste damals nicht mal, dass es diese Organisation gibt. Das witzige war, dass wir beide vom jeweils anderen wussten, dass er schwul respektive, ich lesbisch bin, doch er hat mir auch gar nie verraten, wo er überhaupt arbeitet. Ich habe ihn dann später mal darauf angesprochen, und er erklärte mir, dass er es mir nicht sagen konnte, da es kaum Frauen bei GALZ gab – was auch wahr gewesen ist zu dieser Zeit. Nun haben wir aber rund hundert Frauen mit dabei. Es gibt mit der ZimPride und dem Dragqueen-Contest „Jacaranda Queen“ auch zwei Events, welche ich aufgrund der restriktiven Praktiken der Polizei und der Regierung nicht unbedingt in Simbabwe erwartet hätte. Was kannst Du uns darüber erzählen?

Diese wurden jeweils frei veranstaltet und in privaten Räumlichkeiten durchgeführt, doch als die Organisation bekannter und öffentlich immer mehr wahr genommen wurde, begannen sie das Gesetz immer schärfer gegen uns anzuwenden. Schliesslich weigerten sich praktisch alle Lokalitäten uns ihre Räumlichkeiten zu vermieten, oder es gab Razzien bei unseren Veranstaltungen, bevor die „Queens“ überhaupt auf die Bühne konnten. Es ist soweit gekommen, dass wir nun bereits seit einigen Jahren keinen Contest mehr durchführen konnten. Merkst Du, dass es in der Öffentlichkeit einen Meinungsumschwung gibt in Bezug auf Homosexualität und auf die LGBT-Community? Zum Besseren oder zum Schlechteren? Es gibt zwar eine Veränderung, aber es ist keine Veränderung, die in der Öffentlichkeit stattfindet. Die LGBTs müssen sich immer noch verstecken, um ihre Karrieren zu schützen. Wir bekommen zwar viel Support, besonders von jenen, welche sich geoutet haben und in der Öffentlichkeit stehen, weltweit gesehen. Aber eben, auch sie kommen nicht gegen die öffentliche Meinung an. Das Land ist aber immer noch sehr volatil, und LGBTI-Themen sind nach wie vor ein zu grosses Tabu um in der Öffentlichkeit angesprochen zu werden. Wenn Du aber schlecht über schwullesbische Themen sprichst, dann wirst Du gelobt und die Leute hören Dir zu. Was bedeutet Dir GALZ? Ich bin schon seit rund 15 Jahren bei der Organisation mit dabei, war während rund acht Jahren auch im Vorstand und zu dieser Zeit während vier Jahren Vize-Vorsitzende und Vorsitzende. Ich wünschte, ich könnte mehr machen, und ich werde auch versuchen noch mehr zu machen. Ich werde aber manchmal auch etwas müde, weil ich fühle, dass wir mehr erreichen könnten, aber da bin ich mir auch durchaus bewusst, dass das was wir machen auch sehr, sehr gefährlich sein kann. Es ist ein Kampf, auf

den wir uns einlassen müssen, aber wir müssen uns eine Strategie dafür zurechtlegen. Dieser Teil ist äusserst schwierig. Bei jeder „Revolution“ gibt es Opfer, und was ist das Ziel einer Revolution, wenn man es nicht erreichen kann. Eine Veränderung bringt Angst mit sich, und Angst führt zu Gewalt – ich fürchte mich nicht davor, aber ich fürchte mich um meine Kinder. Was ist dein Wunsch für die Zukunft, einerseits in Bezug auf die LGBT Community, andererseits aber auch in Bezug auf das Land Simbabwe? Bezüglich der Community wünsche ich mir, dass wir wenigstens die Möglichkeit erhalten, unsere Seite der Geschichte vorzutragen. Wir schauen derzeit, dass wir nur die grundsätzlichsten Rechte erhalten, unsere weiterführenden Rechte werden wir aber erst bekommen, wenn wir weiter dafür kämpfen. Ich wünsche mir, dass die LGBTI-Anliegen weiterhin diskutiert werden, auch wenn diese Debatten nicht immer positiv verlaufen, aber ich bin schon glücklich, wenn diese Themen überhaupt diskutiert werden. Wir sind bereit um dafür einzustehen, also öffnet uns die Türen dazu. In Bezug auf Simbabwe wünsche ich mir Frieden. Wenn wir dann einmal Frieden haben, dann können wir auch Dialoge führen. Wenn wir den Dialog einmal gestartet haben, dann können wir die Anliegen von allen diskutieren – Wirtschaft, Geschlechter, Armut, Gesundheit, Finanzen und alle weiteren Bereiche, welche darunter fallen. Wir sind ein reiches Land und wir verdienen wirklich alle ein Stück von diesem Kuchen. Mein Land ist wunderschön, und es könnte noch viel schöner werden… Interview: Dominique Eichler Foto: ZVG

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INTERVIEW BOY GEORGE Gibt es etwas, dass du aus der Zeit der 80er vermisst? Nein! (lacht) Klar, es war wirklich eine tolle Zeit, aber wenn ich das Damals mit der Gegenwart gegenüberstelle, dann gibt es zum Beispiel den Unterschied, dass ich die Sachen mit viel mehr Zuversicht angehe und 100 Prozent Energie da rein stecke. Ich geniesse die Sache auch in einer ganz anderen Form. Damals war ich jünger, und wenn du jünger bist, machst du die Sache einfach, ohne dass du dir gross Überlegungen machst und ohne die Sachen zu analysieren. Wenn man älter wird, wird man auch dankbarer, nach dem Motto „Wow, das ist fantastisch, dass ich das machen darf. Und ich werde sogar noch dafür bezahlt, dass ich das machen darf, was ich liebe!“ Ich habe zwar einen Job, aber es fühlt sich nie wie ein Job an, und für das bin ich dankbar. Heute investiere ich mehr, damit ich zufrieden bin. Als ich jünger war, wusste ich gar nicht, dass man das kann. Es ist eine Wahl, die man im Leben hat: Du kannst wählen, sichtbar und glücklich zu sein. Und wenn du Hasser hast, dann ist das bloss eine Herausforderung, die du annehmen musst. Was denkst du über Casting-Shows? Was ich darüber denke? Ach, wenn ich gerade mal nichts zu tun habe und mir langweilig ist, dann schaue ich mal eine an. Ich denke, all diese Shows werden durch die Produzenten manipuliert. Du denkst, das Publikum trifft die Entscheidungen? Ich denke, dass ist eine Lüge. Schau dir doch die Sache an: Manchmal ist das Ganze einfach zu perfekt. Aber manchmal habe ich das Gefühl, die Leute möchten manipuliert werden. Nehmen wir mal Bowie, Prince oder Madonna: Am Anfang haben die Leute sie schrecklich gefunden, aber dann entwickelt sich daraus etwas Magisches. Das ist für mich die richtige Welt des Pop, und das ist nun mal weder eine Formel, noch etwas, das du züchtest. Wenn du dir die heutige Musik anhörst, dann wirst du herausfinden, dass jeder die gleichen Aufnahmen macht. Jeder Song klingt wie der andere. Im Bereich Club-Musik muss ich sagen, was die

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von Club-Musik halten, hat nichts mit dem zu tun, was tatsächlich in den Clubs gespielt wird. Die DJs kassieren einfach ihre Kohle und spielen irgendetwas Elektronisches ab. Mich interessiert, was ein DJ von sich als Person in seinen Gig einbringt, seine Seele, seine Persönlichkeit, seine Leidenschaft. Als DJ musst Du die Leute dazu bringen, das House zu rocken und dafür braucht es eine gewisse Sensibilität und einen Draht zu den Leuten, die auf der Tanzfläche sind… Das sind die Sachen, die mir schon immer wichtig waren, schon damals, als ich 14 war. Wenn ich als DJ unterwegs bin, dann tue ich das aus Liebe und Leidenschaft und nicht wegen des Geldes. Geld habe ich genug verdient. Wird es von dir bald ein neues Album geben? Ja, ich habe schon mit neuen Songs angefangen. Es wird ein Reggae-Flair haben, mit einer Prise Blues und wir haben ein paar Musiker aus Jamaica, die mitspielen. Ich freue mich schon auf das Album. Es ist ja schon eine Weile her, seit ich ein Album herausgegeben habe… Und dieses Mal geht alles locker, ich habe keinen Druck. Da ich noch keine Plattenfirma habe, kann ich mir Zeit lassen und etwas so machen, wie es mir gefällt, ohne dass jemand reinredet. Ich bin ganz relaxed… Ich muss nicht daran denken, wem es gefallen wird. Der Einzige, dem es gefallen muss, bin ich selber. Viele kennen mich inzwischen nur als DJ, das macht es noch aufregender. Auf deiner Homepage steht auch, dass Culture Club ein neues Album herausgeben wird, aber ich habe kein Veröffentlichungsdatum gefunden… Wir haben zwar schon über Songs gesprochen, aber dieses Jahr wird in dieser Hinsicht nichts passieren. Mein neues Album und die Tour haben momentan Priorität. Ausserdem ist es innerhalb einer Band immer komplizierter, weil verschiedene Menschen aufeinander treffen. Ich möchte auch nicht einfach ein Album machen, damit es gemacht ist. Es muss der richtige Zeitpunkt kommen und es muss musikalische und nicht finanzielle Gründe dafür geben.

K GAY.CH PRÄSENTIERT...

gay.ch steht regelmässig Konzerten & Partys als Medienpartner zur Seite.


U LT U R Sa. 25. Mai 2013, 18h UNITE MIT BOY GEORGE

Eine Nacht im Zeichen der Solidarität, eine Nacht im Bewusstsein von Aids, eine Nacht um Spenden für Professor Ruedi Lüthys Stiftung Swiss Aids Care International zu sammeln: Dies ist UNITE am Samstag, 25. Mai 2013 im Aura in Zürich. Als Star-Gast wird in dieser Nacht Boy George zusammen mit seiner Band auf der Bühne stehen und all seine grossen Hits exklusiv live bei einem Acoustic Concert performen – darunter mit Sicherheit auch „Do You Really Want To Hurt Me“ und „Karma Chameleon“. Ein aussergewöhnliches Erlebnis also im intimen Rahmen des Aura beim Paradeplatz im Herzen von Zürich. Nach dem Konzert, später in der Nacht, wird Boy George zudem auch noch an der After Party ein DJ-Set präsentieren. Tickets sind in verschiedenen Packages erhältlich, wobei bei den Gold Tickets neben dem Konzert auch noch ein mehrgängiges GalaDinner und Drinks mit dabei sind. Bei den Silver Tickets sind ebenfalls die Drinks, sowie das Konzert inklusive. Im Weiteren sind auch Tickets für die After Party erhältlich. Von den Eintrittspreisen geht bereits ein Anteil direkt an Swiss Aids Care International. Während des Abends wird es zudem auch eine Auktion geben, und Ruedi Lüthy wird seine Stiftung persönlich vorstellen. Mehr über die Tätigkeit des Aids-Pioniers findest Du zudem auch im Interview in dieser Ausgabe auf Seite 16. gay.ch freut sich ausserordentlich diesen Event als Medienpartner zu präsentieren. Aura, Bleicherweg 5, 8001 Zürich Tickets und Infos: www.gay.ch/events und www.uniteforlife.ch

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KULTUR Hier gibt es etwas fürs Auge, fürs Ohr und für die Stimmung. Mehr? check: gay.ch/events

Sa. 04. Mai 2013, 20h CHRISTINA STÜRMER

Regelmässig ist sie in den Charts anzutreffen, und mit „Hör auf dein Herz“ kommt die Österreicherin nun live nach Zürich: Christina Stürmer tauchte erstmals vor zehn Jahren mit ihrem gefeierten Debütalbum „Freier Fall“ auf der musikalischen Landkarte auf. 2008 zur Fussball-Europameisterschaft in der Schweiz und Österreich lieferte sie dann mit „Fieber“ zudem den entsprechenden Soundtrack. Mittlerweile hat sie bereits mehr als 1.5 Millionen Tonträger verkauft, und damit gehört sie ohne Zweifel zu den erfolgreichsten deutschsprachigen Musikerinnen des letzten Jahrzehnts. Mit dem soeben erschienen neuen Album wagte sie nun einen Neuanfang, und der im sonnigen Kalifornien gedrehte Videoclip zu „Millionen Lichter“ gibt schon mal einen ersten Vorgeschmack darauf. Kaufleuten, Pelikanplatz, 8001 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/events und www.allblues.ch .....................................................................................................

fahrtschiff, brillantes Live-Orchester, fulminante Tanzszenen und farbenprächtige Kostüme inklusive. Lachen, Mitsingen und Träumen und das mit Hits wie „Mit 66 Jahren“, „Aber bitte mit Sahne“ und „Vielen Dank für die Blumen“: Eine mitreissende Story und mitten drin auch das schwule Pärchen Fred und Costa, gespielt von Philipp Hägeli und Sven Olaf Denkinger. Ein maritimes Bühnenspektakel ist Dir damit garantiert… Theater 11, Thurgauerstrasse 7, 8050 Zürich Tickets und Infos: www.gay.ch/events und www.musical.ch .....................................................................................................

Fr. 07. Juni 2013, 19h: Bern / Di. 09. Juni 2013, 20.30h: Locarno DEPECHE MODE Ein neues Album und gleich zwei Konzerte in der Schweiz: Depeche Mode stellten im März ihr neues Werk „Delta Machine“ vor, und damit werden sie im Juni sowohl das Stade de Suisse in Bern, wie auch das Moon and Stars-Festival in Locarno besuchen. Seit ihrem bahnbrechenden Debüt „Speak & Spell“ im Jahr 1981 hat die Gruppe mit jedem neuen Album dazu beigetragen, die Musik einen grossen Schritt weiter in die Zukunft zu katapultieren. Dave Gahan, Martin Gore und Andrew Fletcher heissen die Drei, und gemeinsam haben sie mittlerweile weltweit über 100 Millionen Tonträger verkauft – damit sind sie eine der erfolgreichsten Gruppen der Pop-Geschichte. Auf die Setlist ihrer aktuellen Tour darf man denn auch gespannt sein, kann Depeche Mode doch auf rund 170 Klassiker zurückgreifen…

Bis 02. Juni 2013, Div. Daten und Zeiten ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK Der Erfolg war derart gross, dass das Musical im Zürcher Theater 11 bis zum 2. Juni 2013 verlängert werden konnte: „Ich war noch niemals in New York“ mit den grössten Songs von Udo Jürgens nimmt Dich mit auf eine Reise auf einem Kreuz-

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Stade de Suisse, Papiermühlestrasse, 3022 Bern Moon and Stars Festival, Piazza Grande, 6600 Locarno Tickets und Infos: www.gay.ch/events und www.goodnews.ch .....................................................................................................


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Di. 21. Mai 2013, 20h P!NK THE TRUTH ABOUT LOVE TOUR: TICKETS GEWINNEN

Es war ja kein Wunder, kaum im Vorverkauf, so war das Konzert auch schon ausverkauft. Mit gay.ch erhältst Du aber die Möglichkeit, die letzten noch erhältlichen Tickets für das P!nk Konzert am 21. Mai im Zürcher Hallenstadion zu gewinnen – schau also bei gay.ch/events vorbei. Viel Glück! Mit ihrem aktuellen Album „The Truth about Love“ im Gepäck schaut P!nk in der Schweiz vorbei, und wie es der aktuelle Clip zu „Try“ bereits verrät, so darf man einmal mehr einiges an Akrobatik erwarten. Grammys, sowie Billboard-, Video Music-, MTV Europe- und People Choice Awards sprechen eine eindeutige Sprache, kaum ein Preis, welche die Pop-Ikone noch nicht gewonnen hat. P!nk auf der Bühne ist an Energie kaum zu übertreffen, es überrascht also kaum, dass alleine zu ihren letzten beiden Tourneen über 2.9 Millionen an ihre Konzerte pilgerten, und mit der „The Truth About Love“-Tour wird sie garantiert wieder all ihre bisherigen Rekorde in den Schatten stellen. Als Support Act werden vor P!nk zudem Churchill auf der Bühne stehen. Hallenstadion, Wallisellenstrasse 45, 8050 Zürich Tickets gewinnen: Klicke auf der gay.ch-Facebookseite auf „gefällt mir“ und schreibe uns dort eine Nachricht mit dem Betreff „P!nk“: www.facebook.com/gay.ch.switzerland

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Mi., 24. April 2013, 19h THE L ROCK NIGHT

R O C NK IGHT

„The L Rock Night“ wurde ins Leben gerufen um Künstlerinnen aus dem In- und Ausland eine Plattform für ihre Live Auftritte zu bieten. Wie es der Name also schon sagt, steht das „L“ für Ladies, da diese die Bühne rocken und im Zentrum des Abends stehen werden. Dieser Abend ist für ALLE (gay, lesbian, hetero, Männer, Frauen, ...) die auf Indie & Rock stehen, Live Musik mögen, ein Konzert im familiären Rahmen erleben möchten, und gerne auch mal was anderes als eine Partynacht haben wollen. Es erwartet Dich ein cooler Konzertabend mit Live Bands. Der Main Act an diesem Abend werden Hunter Valentine aus Toronto sein. Einigen sind sie schon bekannt von der Zurich Pride 2012, wo sie am Freitagabend die Bühne rockten. Auch waren sie im Cast der 3. Staffel „The real L word“ aus Amerika, welche letztes Jahr im September ausgestrahlt wurde. Dort gaben sie einen Einblick ins Leben eines Rockstars und erlangten damit umso mehr Beliebtheit in der Gay Community.

auf diese Frauen-Power-Band... Das Opening wird zudem noch ein Support Act bestreiten, welcher später bekanntgegeben wird. Alte Kaserne, Zürich Doors open: 19h / Support Act: - 20h30 / Main Act: Hunter Valentine - 21h30 Tickets: CHF 29.- (entweder im VVK ab März auf Starticket oder an der Abendkasse) Infos: facebook.com/groups/thelrocknight Tickets gewinnen: Klicke auf der gay.ch-Facebookseite auf „gefällt mir“ und schreibe uns dort eine Nachricht mit dem Betreff „The L Rock Night“: www.facebook.com/gay.ch.switzerland

Diesen April werden Sie wieder am L-Beach in Deutschland auftreten. Wer die Girls also dort verpasst, kann sie dann in Zürich nochmals live und hautnah erleben. Hunter Valentine tourten letztes Jahr zusammen mit Vanity Theft durch die Staaten unter dem Namen „Ladykiller Tour“. Wer diese Tour sah und miterlebte weiss, was „Rock ‚n‘Roll“ heisst. Deshalb freut sich die erste „The L Rock Night“ gigantisch

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MUSIC

Für euch angehört. Mehr ........ Che

S O U N

HURTS: „EXILE“ Das brillante Duo aus England meldet sich mit ihrem zweiten Album zurück. Ein würdiger Nachfolger von ihrem Debüt „Hapiness“, inkl. der Sinlge „Miracle“. AB SOFORT ERHÄLTLICH

JUSTIN TIMBERLAKE „THE 20/20 EXPERIENCE“ Mister Sexyback präsentiert nach sieben Jahren Pause in gewohnter Frische nun sein grooviges, neues Album. AB*GAY.CH* SOFORT ERHÄLTLICH 30

POP / INDIE BASTILLE „BAD BLOOD“ Kraftvoller Indie-Pop, der wie Butter reingeht und doch nicht zu kommerziell ist. Und da ist noch diese Stimme des Sängers Dan Smith, die charaktervoll ist. Dass das Album vielschichtig ist, erklärt er so: „Inspiriert werde ich von vielerlei Musik, aber besonders respektiere ich interessante Singer-Songwriter, die ausbrechen und neue Dinge ausprobieren. Leute wie Antony Hegarty, Regina Spektor, Kate Bush, Bon Iver und Björk”. Dan möchte, dass das Bastille-Debüt angemessen die Musik reflektiert, mit der er aufgewachsen ist, und dass es die geliebten Platten widerspiegelt, die ihm seine südafrikanischen Eltern früher vorgespielt haben. Seine Mutter, eine Folk-Sängerin, dürfte stolz auf ihn sein. „Ich denke oft daran, wie ich mit meinen Eltern im Auto fahre und wie wir Paul Simons ‚Graceland‘, ‚Pet Sounds‘ von den Beach Boys, Crosby, Stills, Nash & Young und Simon & Garfunkel hörten”, erinnert er sich. „Diese Erfahrungen erklären vielleicht meine Affinität zu Harmonien und Melodien, die sich festsetzen.” Trotz dieser Einflüsse versucht er selbst,ständig neue Songs und Sounds zu kreieren – gerade erst hat er einen Track mit Namen „These Streets“ geschrieben, mit einem Xylophon und seiner sich überlagernden Stimme, so dass es sich anhört wie „ein komischer schiefer Chor”. Wer Bastille live erleben will, der kann dies am 24. April im Zürcher Club Mascotte tun.


eck www.gay.ch/music

D S

TIPP! POP / ALTERNATIVE RYHE „WOMAN“ Vom ersten Ton an schon verliebt man sich in diese Musik, die aber auf den ersten Moment nicht einzuordnen ist: Pop, Alternative, etwas Blues und Soul und auch ein bisschen Funk und R&B. Gewisse Parallelen zu Sade oder Jessie Ware sind durchaus vorhanden. Man kann es Zufall oder auch Schicksal nennen, dass sich die Wege von Robin Hannibal aus Kopenhagen und Mike Milosh, einem Kanadier – zu jener Zeit jedoch ein Wahlberliner –, irgendwann gekreuzt haben. Wichtiger ist jedoch, dass sie sich seit ihrem Zusammentreffen – im Klartext: dem Aufeinandertreffen zweier kreativer Handschriften, die sich perfekt ergänzen – nur einer einzigen Sache verschrieben haben: unter dem Namen Rhye Musik zu machen, die einfach nur schön sein will und es auch ist. Gewiss haben sie sich etwas dabei gedacht, als sie den Entschluss fassten, nicht in ihren Videos aufzutreten oder Fotos von sich zu Promo-Zwecken rauszugeben... Nur, um Geheimniskrämerei oder Understatement als Marketingtaktik ging es dabei nicht. Der Grund war viel einfacher: „Die Leute sollten sich einfach nur auf die Musik konzentrieren, die wir geschaffen haben.“ Rhye und die androgyne Stimme von Mike Milosh sind definitiv ein Geheimtipp, den es unbedingt zu entdecken gilt!

POP / ELECTRO DEPECHE MODE „DELTA MACHINE“ Die Zahl 13 ist eine magische Zahl, und das Wort magisch passt zum 13. Album von Depeche Mode. Experimentell, sphärisch und spannend. Dave Gahan’s Stimme umarmt die Lieder mit einer Prise von etwas Ausserirdischem. „Ich bin sehr zufrieden, wie das Album geworden ist“, erklärt Bandmitglied Martin Gore, „die Musik hat einen ähnlichen Vibe wie ‚Violator‘ und ‚Songs Of Faith And Devotion‘ und ich denke, die Songs zählen zu den besten, die wir je gemacht haben.“ Die Stücke stammen sowohl von Gore als auch von Dave Gahan. „Das Album fühlt sich sehr organisch und ‚direkt‘ an. Es ist keine Blues-Platte, aber sie hat definitiv einen Vibe, den man als ‚soulful‘ bezeichnen kann. Mehr als jemals zuvor haben wir diesmal im Studio versucht, unsere Performance- und Live-Show-Elemente in die Aufnahmen einfliessen zu lassen“. Depeche Mode-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten POP PHOENIX „BANKRUPT!“ „Bankrupt!“ ist das Resultat eines Prozesses, der begann, als Phoenix am Ende ihrer letzten Tour, auf der sie ihr viertes, Grammy-gekröntes und allseits gefeiertes Gold-Album „Wolfgang Amadeus Phoenix“ supportet hatten, von der Bühne gingen. Ende 2010 begab sich die Band in die Oscilloscope Laboratories in Manhattan und führte ihre Experimente mit Sound und Farbe fort. Diese Phase des Experimentierens dauerte drei Monate – eine Zeit, in der die Band ein Gefühl der Nostalgie für ihr Heimatland Frankreich entwickelte. Laurent Brancowitz erinnert sich, dass diese Empfindungen ihren Anfang fanden, nachdem man einen Film gesehen hatte, der in Paris spielte und man Bilder der Seine und des Eiffelturms zeigte. „Ich verspürte starke Emotionen und wusste, dass das nicht normal ist“, sagt er. „Ich war zum ersten Mal in der Position, dass ich Frankreich wie ein Fremder liebte. Als wir dann zurückkamen, hatten wir diese große Offenheit in uns: New York hat uns insofern beeinflusst, dass wir dadurch unser Französischsein mehr annehmen konnten. Wir bezogen uns auf Dinge, auf die wir uns noch nie bezogen hatten, weil sie uns einfach zu nahe gestanden hatten. Dadurch, dass wir weggegangen waren, wurde uns klar, dass sie uns sehr nahe, dem Rest der Welt aber sehr fern waren.“ Das erste Phoenix-Album seit vier Jahren erscheint am 19. April.

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Als Download erhältlich ab 15. April 2013

Eurovision Song Contest Malmö 2013 Das Album mit allen Eurovision Songs 2013 ! Natürlich auch mit dem Schweizer Beitrag von Takasa «You And Me».

eurovision.tv · universalmusic.ch 32 *GAY.CH*

CD (29. April)

DVD (10. Juni)


MUSIC

Als Agnetha auf der Bühne

COVER-GIRL Dieses Jahr findet im Mai der Eurovision Song Contest (ESC) in Schweden statt. Im gleichen Monat erscheint das neue Album der ABBA-Sängerin Agnetha Fältskog. Zu diesen beiden Anlässe haben wir Jenny Gustafsson kontaktiert: Sie übernimmt in der schwedischen CoverBand „Arrival From Sweden THE MUSIC of ABBA“ die Rolle von Agnetha. Seit Jahren ist Jenny auf der ganzen Welt als Agnetha unterwegs. Sie ist nicht nur ein grosser ABBA-Fan, sie würde auch gerne mal selber auf der ESC-Bühne stehen. Wir haben die Sängerin kontaktiert und mit ihr ein Interview durchgeführt. Bist du gerade auf Tour mit „Arrival from Sweden“? Wir sind gerade bis April auf einer Tour durch Amerika, das ist bereits unsere 30. USA-Tour seit 2005. Im Mai werden wir ausserdem auch in Kanada auftreten und im Sommer steht dann die ganz grosse Tour durch Amerika auf dem Plan. Ihr seid vor allem in den USA und Australien unterwegs: In welchen Ländern tretet ihr sonst noch auf? Wir haben in den letzten Jahren viele europäische Länder besucht, wie zum Beispiel Polen, Kroatien, Slowenien, Litauen und viele andere mehr. Wir waren auch in Indien, Singapur und Malaysia. Wir sehen viel von der Welt, das ist toll! Unsere Cover-Band hat seit 1995 bereits 53 Länder besucht. Ich selber bin seit Dezember 2006 dabei. Am Anfang war ich wirklich nervös, aber ich fühlte sehr schnell, dass das die Musik ist, die ich gerne singe: Sie ist zeitlos. Es gibt ja zahlreiche ABBA-Cover-Bands… Was unterscheidet euch von den anderen? Wir sind, wie ABBA selber, aus Schweden und können darum auch einige Songs auf Schwedisch singen. Unsere Band besteht aus 12 Mitgliedern, darunter sind Originalmusiker aus den ABBA-Zeiten und das gibt der Show einen wunderbaren Sound. Wir haben grossen Respekt vor ABBA und tun alles, damit wir sie würdigen können.

Hast du je ein ABBA-Mitglied getroffen? Nein, aber ich wünsche mir, ich würde es eines Tages.

Welche musikalischen Projekte hast du neben „Arrival“ sonst noch? Ich bin eine Freelance-Sängerin und singe neben „Arrival“ noch in einer Gruppe, die sich Jamladies nennt. Wir sind drei Girls, eine davon ist Mia, die hat dieses Jahr an der schwedischen Vorausscheidung für den ESC „Melodifestivalen“ in der Gruppe Itchycoo gesungen. Die andere ist Anna, sie ist seit Jahren bei den „Melodifestivalen“ als Sängerin und Tänzerin angestellt und sie hat vor ein paar Jahren auch schon für Griechenland gesungen. Der ESC findet dieses Jahr in Malmö statt: Wirst du dabei sein? Ich werde mir den Contest auf jeden Fall anschauen, zu Hause mit meiner zweijährigen Tochter. Welche Songs von den schwedischen ESC-Beiträgen gehören zu deinen Favoriten, ausser „Waterloo“ natürlich? „Främling“ von Carola. Ich war sechs Jahre alt und sie ist für mich seither eine grosse Inspiration. Auch ihr zweiter Beitrag „Fångad av en stormvind“ mag ich sehr. Ich war ausserdem nicht überrascht, dass „Euphoria“ in Schweden für den ESC-Beitrag gewählt wurde und ich wusste, dass Loreen den Contest gewinnen würde. Ich liebe den Song total. Und hast du auch schon daran gedacht, selber mal am Eurovision teilzunehmen? Vielleicht eines Tages? Ein Traum würde in Erfüllung gehen… LINKS: www.jennygustafsson.se und www.jamladies.se

Interview: Luis Pestana Fotos: ZVG

Welchen Song findest du am schwierigsten zum Singen? Ich finde, dass jeder Song etwas Schwieriges an sich hat. Gewisse Lieder sind sehr hoch „gepitched“, wie „Dancing Queen“, andere sind sehr emotionell wie „The Winner Takes It All“. Das ist zwar immer wieder eine Herausforderung, macht aber Spass. Welche Songs aus den Agnetha-Solo-Alben sind deine Favoriten? Mir gefallen „The Heat Is On“ und „Sometimes When I’m Dreaming“ besonders gut. Ich habe aber heute zwei Songs aus dem neuen Album gehört, und ich habe diese sofort auf meine Favoritenliste gesetzt.

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AUSGANG

Für euch zusammengestellt: Kino-Tipps. Mehr davon unter www.gay.ch/kino

IDENTITY THIEF „Kill The Boss“-Regisseur Seth Gordon spannte mit dem Produzenten von „Ted“, sowie „Hangover 2“-Drehbuchautor Craig Mazin zusammen, und gemeinsam holten sie „Brautalarm“-Komikerin Melissa McCarthy, sowie Jason Bateman mit an Bord: Ein hochkärtiges Ensemble, welches da zusammengefunden hat, und entstanden ist damit die Krimikomödie „Identity Thief“. „Voll abgezockt“, wie der Film auf Deutsch heisst, ist quasi Programm: Diana aus Florida hat es sich zum Sport gemacht, die Identität von nichtsahnenden Opfern anzunehmen und so deren Kreditkarten mächtig zu strapazieren. Auch Sandy aus Denver, Familienvater und braver Buchhalter von Beruf, wird Opfer. Er traut seinen Augen kaum, als plötzlich all seine Konten gesperrt sind und er sogar in Handschellen abgeführt wird. Bei der Polizei kann der Irrtum zwar schnell geklärt werden, doch richtig weiterhelfen können ihm die Beamten dann aber doch nicht. Sandy beschliesst also, die Sache selber in die Hand zu nehmen. Er reist nach Florida, sucht dort die Betrügerin und er möchte sie dazu bringen, mit ihm in seine Heimat Denver zu kommen. Doch dies stellt sich als äusserst schwierig heraus, denn die umtriebige Diana hat so manche fiesen Tricks auf Lager… Kinostart: 28.03.13 ...................................................................................................

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PAUL BOWLES – THE CAGE DOOR IS ALWAYS OPEN In den 1930ern war Autor und Musiker Paul Bowles eine prägende Figur der New Yorker Bohème und er landete nicht zuletzt mit seinem Roman „The Shelterin Sky“ einen ganz grossen Wurf. Doch gerade auf dem Höhepunkt seiner Karriere dreht er New York und der westlichen Welt den Rücken zu und zieht mit seiner Frau Jane nach Tanger in Marokko. Von den faszinierenden Erzählungen Bowles angelockt, folgen ihm bald auch seine Freunde wie Truman Capote, Tennessee Williams oder Gore Vidal ins nördliche Afrika, wo damit ein illustrer Freundeskreis entsteht. Doch auch seine darauffolgenden Bücher verfehlten ihre Wirkung nicht, und schliesslich kamen auch immer mehr Beats und Hippies nach Marokko. Obwohl sowohl Jane, wie auch Paul Bowles selber, Zeit ihres Lebens immer wieder homosexuelle Liaisons hatten, bleibt ihre Beziehung zu einander äusserst intensiv. Anhand von exklusiven Interviews mit Bowles kurz vor dessen Tod und mit Anekdoten von seinen Freunden und Mitarbeitern, unter anderem mit Bernardo Bertolucci und John Waters, erzählt der Film von einem gewagten und visionären Leben und einer Beziehung, geprägt von gegenseitiger Abhängigkeit, die weit über die Sexualität hinaus ging. Kinostart: 04.04.13 ...................................................................................................


K I N O

GINGER & ROSA

LOS AMANTES PASAJEROS

Alice Englert und Elle Fanning sind wahre Hollywood-Newcomerinnen, und Filmemacherin Sally Potter führt die Beiden in ihrer Coming-of-Age-Geschichte in die frühen 1960er Jahre zurück. Die Ablösung von den Eltern, der Kampf gegen die Verklemmtheit und die Entdeckung der eigenen Identität, dies alles und noch viel mehr gehört zum Prozess des Erwachsenwerdens dazu. Besonders in der repressiven Gesellschaft, welche zu dieser Zeit in London vorhanden war, musste jedes Stückchen Freiheit mühsam erobert werden.

Über den Wolken, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein – und dies scheint sich Oscar-Preisträger Pedro Almodóvar diesmal besonders auf die Fahne geschrieben zu haben. Der spanische Über-Regisseur hebt ab und knüpft mit dieser Komödie direkt an seinen schrillbunten Klassikern an. Als Passagiere am Rande des Nervenzusammenbruch sind unter anderem auch viele gute alte Bekannte aus dem AlmodóvarUniversum mit an Bord, wie Javier Cámara, Cecilia Roth, sowie als Gäste auch Penélope Cruz und Antonio Banderas.

Ginger und Rosa helfen einander gegenseitig während diesem Prozess. Sie sinnieren über ein Leben fern ihrer Mütter, sie schwänzen dazu die Schule, rauchen gemeinsam ihre ersten Zigaretten und ziehen mit den Jungs um die Häuser. Sie teilen einfach alles. Doch ungeachtet all dieser Unbeschwertheit, ziehen auch dunkle Wolken auf, nämlich die Angst vor einem drohenden Krieg aufgrund der Kuba-Krise. Doch trotz allem, wird gerade hier auch der Grundstein für das spätere „Swinging London“ gelegt.

Ihre letzte Stunde habe geschlagen, denken die Passagiere an Bord des Fluges nach Mexiko zumindest. Die Fluggäste werden mit kleinen Hilfsmitteln beruhigt, doch mit dem angeblich baldigen Ende vor Augen, lassen sie ihren Freiheiten freien Lauf: vom Heulkrampf bis hin zum Seelenstriptease werden sämtliche Nuancen abgedeckt. Da der Funkverkehr mit den Lieben am Boden ausserdem nur noch via der Bordlautsprecher funktioniert, hören alle auch noch alles mit. Eine Reihe von irrtümlichen Vorfällen, die sich zwischen den Passagieren ereignen, lassen die Stimmung an Bord in eine Mischung aus Chaos, Vergnügen und Lachern ausarten…

Kinostart: 11.04.13 ...................................................................................................

Kinostart: 18.04.13 (DCH), 27.03.13 (FCH), 21.03.13 (ICH) ...................................................................................................

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13.2.2013

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8:01 Uhr

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PINK APPLE Das grösste schwullesbische Filmfestival der Schweiz geht in die nächste Runde. Bereits zum 16. Mal zeigt Pink Apple einen Querschnitt durch das brandaktuelle schwullesbische Filmschaffen, lädt Filmemacher aus aller Welt ein, die dann dem Publikum ihre neuesten Werke vorstellen, und steigt ins Filmarchiv um Perlen aus fast vergessenen Zeiten zurück auf die Leinwand zu holen. Doch nicht nur Filme stehen auf dem Programm, auch spezielle Events darf man geniessen. Die Eurovision findet gleich in der Woche nach dem Pink Apple statt, aktueller also geht dieser Beitrag nicht: „It‘s Oh So Queer“: Dieses Special widmet sich der Queerness in der Mainstream-Kultur. u.a. mit einem Vortrag von Dr. Peter Rehberg, renommierter Autor, Journalist, Wissenschaftler und Dozent für Deutsche Literatur und Queer Studies an der Universität Austin in Texas. Im begleitenden Filmprogramm wird „EuroFalsh“ gezeigt, ein Dokfilm über eine Gruppe von Queers in Tel Aviv, die jeden Sonntag Eurovision-Auftritte exakt nachstellen und die davon träumen, es einmal selber an den Eurovision Song Contest zu schaffen.

AUSGANG

Gay-Filmfestival

Wenn schon alle über das Recht auf Adoption sprechen, hier geht es viel einfacher: Auch in diesem Jahr besteht wieder die Möglichkeit, das Festival direkt zu unterstützen: Mit 500 Fr. (Film) oder 1000 Fr. (Film und Gast) bist du dabei! Damit unterstützt du exklusiv einen Film oder die Einladung einer Regisseurin oder eines Regisseurs ans Festival. Dafür erhältst du vier Tickets für deinen ausgewählten Film und die Gelegenheit, den geladenen Gast persönlich kennen zu lernen. Interessiert? Melde dich unter adoptieren@pinkapple.ch. 16. PINK APPLE IN ZÜRICH UND FRAUENFELD VOM 1. BIS 12. MAI 2013 1. Mai: Eröffnung im Arthouse Le Paris mit „Margarita“ 2.-9. Mai: Pink Apple in Zürich, Filmvorführungen im Arthouse Movie, Pink Talks im Cabaret Voltaire 10.-12. Mai: Pink Apple in Frauenfeld im Cinema Luna Das gesamte Programm ist ab Anfang April online auf www.pinkapple.ch

ZWEI VOM PINK APPLE-TEAM AUSGEWÄHLTE FILM-HIGHLIGHTS IM DETAIL:

GAYBY Komödie. R: Jonathan Lisecki, USA 2012, 89 Min. Matt und Jenn sind beste Freunde aus College-Zeiten. Während Matt nicht über die Trennung von seinem Ex hinwegkommt, hat Jenn genug vom Daten und ist Single aus Überzeugung. Als Jenn Matt vorschlägt, zusammen ein Kind zu haben, scheint dies die richtige Idee zur richtigen Zeit. The Hollywood Reporter schreibt über diese mit Abstand meist ausgezeichnete Queer-Comedy des Jahres 2012: „Imagine The Next Best Thing with a funnier script and a real actress instead of Madonna as the baby mama, and you’re in the approximate vicinity of Gayby…Chronicling the bumpy formation of an alternative family, the sweet-natured comedy is flavored by warm characters, an appealing cast and tangy observations on friendship, dating and relationships—gay and straight.“

I DO Spielfilm. R: Glenn Gaylord, USA 2012, 91 Min.. Es trifft Jack wie aus heiterem Himmel, als er erfährt, dass sein Arbeitsvisum von den amerikanischen Behörden nicht mehr verlängert wird. Seit seiner Jugend lebt der gebürtige Brite in New York – die Stadt ist zu seiner Heimat geworden, leben hier doch alle seine Freunde und die Familie. Als einziger Ausweg bleibt dem schwulen Fotografen nur die Heirat. In der Not stellt sich seine lesbische beste Freundin für eine Scheinehe zur Verfügung... Dem Regisseur Glenn Gaylord („Leave it on the Floor“, „Eating Out“) und dem Drehbuchautor David W. Ross (der auch die Hauptrolle spielt) gelingt mit „I Do“ ein feinfühliger Film über Liebe, Freundschaft und das beklemmende Gefühl, im Land, das längst zur Wahlheimat wurde, unerwünscht zu sein.

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P A R T I E S APRIL

Fr.05.04.13, 23h - PARADISE GARAGE Einmal monatlich, nämlich jeweils am 1. Freitag im Monat, übernimmt die Gay Community das Zepter im Supermarket direkt bei der Hardbrücke in Zürich: Mit den DJs Peeza, Juiceppe und Angel O. ist auch diesmal wieder ein heisses Line-up am Start. Supermarket, Geroldstrasse 17, 8005 Zürich :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Sa.06.04.13, 23h - SHAFT – MÄNNERNACHT Endlich ist es wieder soweit: SHAFT kehrt wieder zurück! Diesmal reisst sich die Männernacht den 696 Club unter den Nagel – und selbstverständlich heisst es auch wieder No Dick – No Entry. Aufspielen werden in dieser Nacht Jesse Jay, Mental X und Willi P. 696 Club, Badenerstrasse 696, 8048 Zürich ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

Do.11.04.13, 21h – OPENING MINIBAR / ZÖR GOLLINS B-DAY Niemand geringeres als Nina Queer reist aus dem hohen Norden an, um zum Opening der Minibar beim Eingangsbereich des Heaven an den Decks zu stehen, und da Zör Gollin auch noch seinen B-Day hat, wird quasi gleich doppelt gefeiert. Heaven Club, Spitalgasse 5, 8001 Zürich :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Sa.13.04.13, 21h – COME TOGETHER Der monatlich stattfindende 30+-Event im Zürcher Kreis 6 holt für seinen April-Event She-DJ Little Miss Swede an die Decks – und an der Bar erhältst Du wieder exklusiv den 1. biologischen Energy Shot, und erst noch swiss made. Marquee Club, Weinbergstrasse 68, 8006 Zürich

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Sa.13.04.13, 23h – JACK – The Love and Romance Issue Jack spürt den Frühling – und wie! Headliner ist diesmal Divinity, welcher unter anderem jeweils im renommierten GMF in Berlin an den Decks steht. Unterstützung erhält er zudem von Juiceppe und Angel O. Also, zelebriere das Frühlingserwachen mit Jack und gib Dich dem Tanz der Hormone hin… Festsaal im Kaufleuten, Pelikanplatz, 8001 Zürich ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Sa.13.04.13, 23h – QUEERPLANET Kölner Besuch zur April-queerPlanet im Basler Singerhaus: Miss Delicious nimmt den weiten Weg aber mit Bestimmtheit wieder gerne in Kauf, sind ihr beim letzten Mal an der queerPlanet doch wahre Begeisterungsstürme entgegengebrandet. Singerhaus, Marktplatz 34, 4001 Basel ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Sa.13.04.13, 23h – RAMPENSAU Wo einst das Amboss Bier ausgeliefert wurde, da wird heute gefeiert: Und eben dort, in der Amboss Rampe, feiert am 13. April mit der Rampensau eine neue Partyreihe ihren Einstand. Kevin Richi aus Wien vom Label Flic Flac heisst der Headliner zur Premiere. Ambossrampe, Zollstrasse 80, 8005 Zürich ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: So.14.04.13, 21h – CUBE Während am Montag die Stadtzürcher feiern und den Böögg verbrennen, so beginnt Cube bereits in der Nacht zuvor mit den Feierlichkeiten: Das Label lädt dann mit Jack Union aus London und mit Juiceppe zum SechseläutenSpecial in den Club Bellevue… Bellevue, Rämistrasse 6, 8001 Zürich


Von gay.ch unterstützte Parties. WANT SOME MORE? CHECK: www.gay.ch/party

Fr.19.04.13, 22h - ESCARGOT: Herzschwester Die Escargot in der Kuppel in Basel lädt diesmal zum Ladysnight-Special – mit vergünstigtem Eintritt für alle Frauen. Für den Sound sind diesmal Herzschwester, Mickey Morris und die Suddenly Neighbours verantwortlich. Kuppel, Binningerstrasse 14, 4051 Basel :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Fr.19.04.13, 22h – FRIGAY NIGHT Die Jungs von der Frigay Night lassen diesmal ihren Headliner wieder aus Berlin einfliegen: Pop’O’Lectric liebt es kunterbunt und durchgeknallt, und nicht zuletzt dies hat ihn zu einer festen Grösse im Berliner Gay-Nightlife gemacht. Loft Club, Haldenstrasse 21, 6006 Luzern :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Fr. 19.04.13, 23h - MISBEHAVE Valentino und Einzig & Faerber heissen die DJs, welche diesmal an der MisBehave in der Büxe, gleich beim Albisriederplatz, an den Decks stehen werden. Sie servieren Dir House und Tech-House und bereiten Dir damit den perfekten Start ins Wochenende… Frieda‘s Büxe, Friedaustrasse 23, 8003 Zürich :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Sa.20.04.13, 22.30h - AVIATOR: Los Angeles Hollywood, Stars und Sternchen, Film und vieles mehr… Klar, damit kann nur die Metropole Los Angeles an der US-Westküste gemeint sein: Die Stadt ist das Reiseziel der April-Aviator, und als Sound Officer sind Juiceppe und Jack Chang vor Ort. Aviator kehrt nach dieser Party im September wieder zurück. Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Sa.20.04.13, 23h – VIRAGE: Launch Event Maurocat meldet sich in der Partywelt zurück, und zwar mit der Virage – Underground Gay Party. Zum Launch der neuen Eventreihe holt er Justin Freakychups & Seb Genre für den Mainfloor und Mark ‚O‘ Mariotti für den DJ Jetlag Room in den MOA Club nach Genf. MOA Club, Chemin des Batailles 22, 1214 Genève :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Fr.26.04.13, 22h – ELECTRIC HEAVEN Elektronisches steht in dieser Nacht im noch blutjungen Heaven auf dem Speiseplan: House, Tech-House und DeepHouse-Tracks werden Dir in dieser Nacht von Marco de Rosa serviert und eines ist damit garantiert: Der Himmel wird beben… Heaven Club, Spitalgasse 5, 8001 Zürich

So.28.04.13, 21h - CUBE From L.A. with Love heisst es an diesem Sonntag, und der Grund dafür liegt beim Headliner: Leonardo Glovibes – bekannt unter anderem von der Jack – ist zu Besuch, und genau er kommt aus Los Angeles. Ebenfalls an den Decks in dieser Nacht ist Resident Juiceppe. Bellevue, Rämistrasse 6, 8001 Zürich ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Fr.03.05.13, 22h – SÜSS WAR GESTERN MAI Im Heaven bricht die Zeit der Heroes an, denn wie es der Titel der neuen Partyreihe schon sagt: Süss war definitiv gestern… Polabdul, unter anderem bekannt von der Heldenbar, wird in dieser Nacht den Himmel bespielen und Dich bis in die frühen Morgenstunden begleiten. Heaven Club, Spitalgasse 5, 8001 Zürich :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Fr.03.05.13, 23h - PARADISE GARAGE Der erste Freitag im Monat gehört im Supermarket jeweils Paradise Garage: Dieses Partylabel wurde nach dem weltberühmten New Yorker Club benannt, welcher zwischen Ende der 70er Jahre bis 1987 als schwule Kult-Location im Village neue Massstäbe setzte. Supermarket, Geroldstrasse 17, 8005 Zürich :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Sa.04.05.13, 22h - GAMEBOYS: Niko Schwind Seine Liebe zur Musik und seine Leidenschaft zum Klang hat Niko Schwind schon lange entdeckt, und dieses Können blieb nicht lange unbeobachtet, denn heute ist Niko Schwind beim renommierten Label „Stil vor Talent“ unter Vertrag. Zur GameBoys im Mai schaut er nun in der Kuppel in Basel vorbei. Kuppel, Binningerstrasse 14, 4051 Basel :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Sa.11.05.13, 22h - angels WHITE PARTY Weiss, weisser, White Party: Die angels laden am 11. Mai wieder zur legendären White Party ins Zürcher Volkshaus: Resurrection heisst das Thema diesmal und erneut haben die angels dazu ein hochkarätiges Lineup zusammengestellt! Volkshaus, Helvetiaplatz, 8004 Zürich ::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

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in diesem Inserat aufgeführt zu sein? Anfrage bitte an: info @ zbiro.ch 36Interesse 40 *GAY.CH* Design: fraudiethelm.ch

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P A R T I E S Sa.11.05.13, 21h – COME TOGETHER Zum Mai-Event der schwullesbischen 30+-Partyreihe im Zürcher Marquee Club im Kreis 6 kommt es zu einem Revival – es gibt nämlich ein Wiederhören mit She-DJ X-Child. Marquee Club, Weinbergstrasse 68, 8006 Zürich :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Fr.17.05.13, 22h - ESCARGOT: Trinidad Das Deep House-Projekt von den Machern der GameBoys, der Giardino unplugged und der KlassikKuppel trumpft zu seiner Mai-Edition mit Trinidad auf. Daneben werden zudem noch Mickey Morris und Suddenly Neighbours im Einsatz stehen. Kuppel, Binningerstrasse 14, 4051 Basel :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Fr.17.05.13, 22h – FRIGAY NIGHT Der perfekte Einstieg ins verlängerte Pfingstwochenende: Die Frigay Night bittet diesmal mit ihrem Resident DJ C-Side zum Tanz. Unter www.gay.ch/party kannst Du wiederum eine Übernachtung im Hotel Rothaus, inkl. VIPPartyeintritte gewinnen. Loft Club, Haldenstrasse 21, 6006 Luzern :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Sa.18.05.13, 23h - QUEER BAMBI BEATS Alternativ und live – zwei Stichworte, welche bei der Queer Bambi Beats immer besonders gelten: Auch diesmal wieder im Papiersaal im Sihlcity, und auch diesmal wieder mit einem Live Act. Serviert werden Dir in dieser Nacht wieder Techno, House und andere elektronische Leckerbissen. Papiersaal, Kalanderplatz 6, 8045 Zürich :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Sa.18.05.13, 22h – WE LOVE ESC An diesem Wochenende überstrahlt ein Event wieder ganz Europa, klar, der Eurovision Song Contest findet in Malmö statt. Und dies muss natürlich auch hierzulande kräftig mit einer grossen Sause gefeiert werden. Das passende Umfeld dazu bietet Dir das Heaven, welches extra DjCK aus Köln einfliegt. Heaven Club, Spitalgasse 5, 8001 Zürich :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: So.19.05.13, 22h – BOYAHKASHA Zu Pfingsten erobern die Boyah-Jungs wieder das Plaza im Zürcher Kreis 4: We are sexy heisst das Label der Headlinerin, und We are sexy ist auch sonst Programm: Miss Delicious reist aus Köln an, zudem werden auch Louis De Fumer, Pa$cha und Zör Gollin aufspielen. Plaza Klub, Badenerstrasse 109, 8004 Zürich :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: So.19.05.13, 22h - JUNGLE - I Love Disco Am Pfingstsonntag drehen die Discokugeln in Lausanne wieder besonders schnell, Jungle lädt dann nämlich zur I Love Disco ins MAD… und da der Montag zum Regene-

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rieren bleibt, kannst Du Dich auch so richtig dem Feiern hingeben. MAD, Rue de Genève 23, 1003 Lausanne :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Sa.25.05.13, 19.35h - GAY SCHIFF @ Züri-See Flirten, tanzen, feiern, romantisch den Sonnenuntergang betrachten und dazu auch noch ein feines Nachtessen geniessen während das Ufer an einem vorbeizieht: Am 25. Mai sticht das Gay Schiff wieder in See… Schiffanlegesteg, Bürkliplatz, 8001 Zürich :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Sa,25.05.13, 23h – QUEERPLANET Bei der Mai-queerPlanet gibt es gleich zwei wichtige Punkte zu erwähnen: Diesmal findet sie nämlich nicht am 2. Samstag im Monat statt, sondern eben am 25. Mai, und es wird die letzte Party vor der Sommerpause sein – im September geht’s dann natürlich wieder weiter. Singerhaus, Marktplatz 34, 4001 Basel :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Sa.25.05.13, 23h - UNITE - After Party Nach dem Gala-Dinner und dem exklusiven Acoustic Concert von Boy George, geht es am Unite Aids Charity-Event im Aura beim Zürcher Paradeplatz mit der After Party weiter: Dort wird Boy George nochmals auf der Bühne stehen und ein DJ Set präsentieren, zudem gibt’s noch Sound von Rolf Imhof und von Wicked Wilma. Aura, Bleicherweg 5, 8001 Zürich :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: So.26.05.13, 21h - CUBE Cube heisst es jeweils am letzten Sonntag im Monat: Gaetano und Juiceppe werden Dir in dieser Nacht einen würdigen Ausklang vom Wochenende bieten - sie spielen an der Mai Cube im Club Bellevue im Herzen der Zürcher City. Bellevue, Rämistrasse 6, 8001 Zürich :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: Fr.31.05.13, 22h – FRIGAY NIGHT SPECIAL Sexy, ausgelassen, Party pur: Damit lässt sich Spring Break wohl am besten umschreiben – und dies gilt damit mit Sicherheit auch für die Special Frigay Night am 31. Mai, welche unter diesem Motto stehen wird. Als DJ wird unter anderem Resident C-Side an den Decks stehen. Loft Club, Haldenstrasse 21, 6006 Luzern :::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::: FR.31.05.13, 23h – KIKI Alles Gute hat ein Ende – so auch die Pfingstweide. Diesen Sommer fahren die Bagger auf und sie werden den Club niederreissen: Dann heisst es für Kiki sich eine neue Bleibe zu suchen. Doch statt Wehmut aufkommen zu lassen, wird die letzte Kiki in der angestammten Heimat noch einmal mit Saus und Braus zelebriert. Pfingstweide, Pfingstweidstrasse 12, 8005 Zürich

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COUNTRY SUPERSTARS

LADY ANTEBELLUM

NEW SINGLE

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BRANDNEW ALBUM

GOLDEN Release: May 3rd

MADELEINE PEYROUX THE BLUE ROOM ON “THE BLUE ROOM” PEYROUX REWORKS MUSICAL GEMS FROM THE LIKES OF RAY CHARLES TO LEONARD COHEN.

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Beauty-Tipp / WETTBEWERB

LE BEAU MALE by GAULTIER Niemand anderes kam für Jean Paul Gaultier in Frage, um seinen neusten Duft zu kreieren, als Francis Kurkdjian, welcher vor mittlerweile 18 Jahren mit „Le Male“ bereits eines der erfolgreichsten Parfum geschaffen hat. Bei „Le Beau Male“ verbindet er erneut all jene Attribute, welche den Modeschöpfer ausmachen: Die Frische, die Intensität und die Sinnlichkeit. Der Flakon kommt eisig daher, erneut im Gaultiertypischen Torso und wiederum in der Metallbüchse. Für die Kampagne rundherum holte der Franzose den Norweger Sølve Sundsbø an Bord, und der Fotograf schafft es gekonnt, den erotischen Körper von Model Kaylan Falgoust auf dem Eisbärenfell, umgeben von Eis, in Szene zu setzen. Die ungewöhnlich intensive Frische ist der feucht-kühlen Facette der hoch dosierten Minze zu verdanken. In der Antike galt diese Pflanze als besonders wirksames sexuelles Anregungsmittel. Die Kombination mit Beifuss vervielfacht noch ihre Duftkraft. Beifuss ist das Wahrzeichen der Göttin der Jagd Diana-Artemis und wurde als Talisman und Schutz vor Vergiftungen und Sonnenbrand direkt auf die Haut aufgetragen. Die Aura der auch als Jungfernkraut bezeichneten Pflanze ähnelt derjenigen von Absinth, ihrem gefährlichen botanischen Verwandten.

Das Rückgrat des Duftes bleibt Lavendel, bei dem sämtliche Facetten seiner Frische genutzt werden. Seine vitale Energie wird durch die Kombination von Orangenblüte und Muskatellersalbei noch betont. Die spürbare Sinnlichkeit des Moschus lässt keine Mässigung von Gefühlen zu und macht die Frische glühend heiss. Die sinnliche weisse Dimension der Moschusnoten ist erfüllt von Lust und Begierde und besiegelt die unwiderstehliche Anziehungskraft dieser meisterlichen Kombination aus Kalt und Heiss. Le Beau Male ist ab sofort im Handel erhältlich. WETTBEWERB: 2 Sets bestehend aus Parfum, Deo Stick und Shower Gel zu gewinnen: Klicke auf der gay.ch-Facebookseite auf „gefällt mir“ und schreibe uns dort eine Nachricht mit dem Betreff „Jean Paul Gaultier“: www.facebook.com/gay.ch.switzerland

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JOSH GROBAN

„ALL THAT ECHOES“

MICHAEL BUBLÉ „TO BE LOVED“

„All That Echoes“ ist das sechste Album vom Ausnahmetalent JOSH GROBAN. Vom Klassiker vom OscarGewinner „Falling Slowly“ aus dem Broadway Musical Once bis hin zu Stevie Wonders „I Believe“, alle Tracks atmen ganz den Geist von JOSH GROBANs ureigener Kreativität. GROBAN entdeckt sowohl die spanische Poesie mit „Un Alma Mas“, als auch die italienische Wesensart mit „E Ti Prometterò“, das er als Duett mit der wunderbaren Laura Pausini aufgenommen hat.

„After All“ komponierte BUBLÉ zusammen mit Bryan Adams, der auch an der Aufnahme mitwirkte. Dazu kommen Coverversionen von Songs wie der Bee GeesHit „To Love Somebody“, der frühe Jackson 5-Smash-Hit „Who’s Loving You“, oder der Elvis Presley-Klassiker „Have I Told You Lately“. Auf dem Frank und Nancy Sinatra-Klassiker „Something Stupid“ ist Weltstar BUBLÉ zusammen mit der Schauspielerin Reese Witherspoon zu hören. „To Be Loved“ ist bereits sein sechtes Album.

Inkl. der Single „Brave“

Inkl. der Single „It‘s A Beautiful Day“

AB 44 SOFORT *GAY.CH*ERHÄLTLICH

AB 12. APRIL ERHÄLTLICH


L E S E S T O F F @ H O M E Tipps für Leseratten und Bilderfans

AUDREY - DIE 60ER Einblicke in die Welt einer charismatischen Stilgöttin gibt der Bildband „Audrey – Die 60er“: Bislang unveröffentlichte Aufnahmen von Modeshootings und Dreharbeiten, die von der zauberhaften Grazie Hepburns erzählen. Audreys zeitlose Schönheit und ihr einflussreicher Stil sind immer umwerfend, unvergleichlich, überirdisch, von dieser Frau können wir nicht genug bekommen.Mit Originalzitaten von Freunden, Fotografen, Designern, Arbeitskollegen und Audrey selbst. Diese umwerfende Hommage an Audrey Hepburn führt in über 200 Bildern in die Zeit, die ihren Weltruhm begründete, auf den Gipfel ihres Ruhms in Film und Mode in die 60er-Jahre. Von Schnappschüssen von den Dreharbeiten zu Frühstück bei Tiffany, nie gesehenen Outtakes und selten gezeigten Bildern aus Modeshootings für die Vogue bis hin zu unveröffentlichten Fotos von Bert Stern, Cecil Beaton, Douglas Kirkland, William Klein, Howell Conant, Bob Willoughby, Pierluigi Pratulon und vielen anderen. Das Bilderbuch ist bereits erhältlich und kann online unter www.books.ch bestellt oder in einer Filiale von Orell Füssli gekauft werden.

THE DESIGN HOTELS BOOK. EDITION 2013 Mit fast 800 Seiten voller traumhafter Hotels erscheint nun die bisher umfangreichste Ausgabe des Design Hotels Book. Das opulente Kompendium im eleganten Einband präsentiert eine exklusive Auswahl der weltweit schönsten Design Hotels.In detaillierten Einzelportraits werden mehr als 230 Hotels und ihre Macher vorgestellt. Zu jedem Haus findet der Leser umfassende Informationen über Architektur, Design und das Umfeld, sowie jene Besonderheiten, die den speziellen Charme des Hotels ausmachen.Kenntnisreiche Beiträge über das gestalterische Konzept der Hotels und die kreativen Köpfe dahinter runden das Buch ab und geben zudem spannende Ausblicke auf die Zukunft der Hotel- und Luxusbranche. Mehr Infos und Onlineversand unter: www.diegestalten.de.

CHER - DIE BIOGRAFIE Sie kann auf eine lange und aufregende Karriere zurückblicken: Ihr Leben liefert also genug Stoff für eine Biographie. Dieser hat sich Peter Lanz nun gewidmet, der bereits 13 Bücher veröffentlicht hat, darunter Sachbuchbestseller und Biografien über Falco und Woody Allen. Er hat schon 1989 die erste Biografie von Cher veröffentlicht. Über vier Jahrzehnte hinweg verfolgte er den Lebensweg dieser vielseitigen und willensstarken Künstlerin. Cher selbst, sowie viele andere Stars, Freunde und Kollegen kommen in diesem Buch ausführlich zu Wort. Einfühlsam und mit viel Liebe zum Detail schildert er, wie Cher sich immer wieder neu durchsetzen konnte. Die spannende Lebensgeschichte einer aufregenden Frau! Im Jahr 2013 wird sie mit Single, Album und Welttournee erneut für Furore sorgen. Ihr Motto: This is a Woman`s World. Die Biographie erscheint im Mai und kann online unter www.books.ch bestellt oder in einer Filiale von Orell Füssli gekauft werden.

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@HOME

Für euch angeschaut: DVD-Tipps. Mehr davon unter www.gay.ch/dvd

YOSSI

ARGO

ALLADIN

Zwar ist Yossi inzwischen ein erfolgreicher Arzt geworden, er hat aber die Vergangenheit noch immer nicht abschliessen können. Nach wie vor stürzt er sich in seine Arbeit, lässt sich gehen und hat jede Art von Lebensfreude verloren. Als ihm Zwangsferien verordnet werden, hat er keine andere Wahl und er muss aus seinem routinemässigen Umfeld ausbrechen. Die Begegnung mit ein paar jungen Offizieren bringen ihm schlussendlich wieder die Motivation etwas zu riskieren. Unter ihnen: Tom. Er praktiziert sein Gay-sein offen und lässt sich von Sprüchen der Kameraden nicht beeinflussen. Yossi ist davon angetan, weiss aber, dass er bei ihm nie eine Chance haben würde. Immer mehr verunsichert merkt er, dass das Interesse dann aber doch nicht nur einseitig ist. Sein fehlendes Selbstwertgefühl macht das Ganze aber nicht einfacher. Die Fortsetzung von „Yossi & Jagger“ ist zwar etwas langatmig, die Botschaft jedoch hat’s in sich – und die eine Szene im Hotelzimmer ist einfach zum Dahinschmelzen…

Es soll ein Film werden. Gedreht im Iran. Dazu braucht es einen Regisseur, einige Statisten, Material, einen Kameramann… Die Einreise der Filmcrew ist nicht einfach, aber klappt. Zumindest gegenüber der Öffentlichkeit. In Wahrheit aber steckt hinter dem Arbeitstitel ARGO jedoch die CIA, welche sich gefragt hat: Wie kriegt man die US-Bürger in Teheran wieder lebend nach Hause, und dies ohne allzu grosses Aufsehen. Wahre Geschichte. Deftig. Ben Affleck knallt sie auf die Leinwand, wie sie es auch verdient hat: mit voller Wucht, Spannung und Emotionen. Dass der Film etwas patriotisch daherkommt muss man hier mal ignorieren. Zu gut ist er und packt einem von Anfang bis zum Schluss. Darum gab’s auch einen Oscar. Nicht irgendeiner, sondern der wichtigste für den Besten Film! Wohl verdient, Ben! Schliesslich war er neben Regisseur auch noch Hauptdarsteller. Die Jury-Bewertung der Academy hat diesmal also voll ins Schwarze getroffen. Gerechtfertigt - einfach nur top dieser Film!

Disneyfilme sind zeitlos. Das gilt vor allem für die älteren Zeichentrickfilme, welche noch von Hand gezeichnet und mit Disney-typischer Filmmusik untermalt wurden, und welche uns damit herzliche, lustige und emotionale Geschichten erzählten. Die Mischung aus allem machten sie zu etwas Speziellem. Dass immer mehr solche Filme in HD veröffentlicht werden ist natürlich erfreulich. Insbesondere darum, weil man sie so nochmals visuell und akustisch völlig neu erleben kann. Aber nicht nur deshalb. Auch die neue Generation von Kids kann so an einem Stück beeindruckender Filmgeschichte teilhaben. Heute wünscht man sich zwar eher ein Smartphone als wie früher ein Genie in der Wunderlampe, doch genau darum sollten diese Geschichten nie in Vergessenheit geraten und weiterhin ein Bestandteil der Unterhaltung bleiben. Disney’s „Aladdin“ (und „Findet Nemo“ jetzt sogar in 3D) auf Bluray. Wie früher. Nur besser.

reviews by gianni ::::

a film by DANIEL

Tiefe Einblicke, aber auch brisanter Klatsch von bedeutenden Schriftstellern und Freunden von Paul Bowles, zeichnen ein vielschichtiges Portrait dieses grossen Freigeists, der sich in seinem aufregenden Leben oft verloren fühlte, und lassen gleichzeitig auch die schillernden Jahre von Tangier nochmals aufleben.

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YOUNG

IM KINO


D V D s TIPP! VITO

Das Buch „The Celluloid Closer“ machte einen Mann berühmt, der schon lange im Hintergrund seine Fäden zog: Vito Russo. Doch hinter diesem Namen stehen auch eine ganze Bewegung, eine Liebesgeschichte und ein menschliches Schicksal. Unermüdlich hat er für die LGBTI-Szene gekämpft und er mischte auch ganz vorne mit, wenn es um die Problematik AIDS/HIV ging. Den persönlichen Kampf gegen AIDS verlor er zwar, doch er hinterliess ein schwulpolitisches Erbe. Die DVD „Vito“ dokumentiert das Leben von Vito Russo und erinnert an eine Zeit, die alles andere als leicht war, jedoch dank Menschen wie Vito, der ganzen Community von heute eine positive Entwicklung beschert haben. Wie würde Vito Russo, falls er noch leben würde, auf diese Film-Dokumentation reagieren? Die Frage wäre besonders spannend, weil Filme in seinem Leben und in seiner Lobbyarbeit eine zentrale Rolle gespielt haben. Vito hat während Jahren hart an seinem Buch „The Celluloid Closet“ gearbeitet und Szenen aus unzähligen Filmen analysiert, um aufzuzeigen, wie die Gay-Thematik behandelt wurde. Als sein Buch damals 1981 auf den Markt kam, sorgte es für grosses Aufsehen. Bereits 1972 startete er eine Tour durch Amerika, bei er Präsentationen machte, in dem er die Filmausschnitte zeigte und sie kommentierte. Auch nach dem Erscheinen seines Buches fuhr er mit dieser Tour fort, bis 1982.

In einem seiner Interviews für seine TV-Sendung fragte Vito bei einem Mann nach, wieso es seiner Meinung nach wichtig sei, dass Menschen wissen, wie schwer er es damals gehabt hat. Der Mann antwortete darauf, dass es wichtig sei zu wissen, welche Entwicklung die Community durchgemacht hat, um dankbar zu sein und um die Vergangenheit überhaupt zu verstehen. Eine Antwort, die Vito wohl auf die Frage, wieso man sich diese DVD anschauen sollte, im gleichen Sinne gegeben hätte.

P.S.: Erkennst du die Dame links von Vito auf diesem Bild?

Seine Liebe zum Film und zum Schreiben konnte er während der Zeit, als er am Buch arbeitete, bereits als Journalist ausleben. Diese Ader konnte er 1983 weiter vertiefen, mit dem Einzug in ein kleines Fernsehstudio, wo er Menschen zu ihrer persönlichen Lebensgeschichte interviewte und News zur Community aufzeichnete, die schliesslich alle Teil einer Sendung auf einem kleinen TVSender waren. Als Folge seiner zunehmenden Popularität war er 1985 Mitgründer der Gruppe „Gay & Lesbian Alliance Against Defamation“, kurz GLAAD. Seine Liebe galt jedoch auch seinem langjährigen Lebensgefährten Jeffrey Sevcik, der an den Folgen von AIDS gestorben ist. Auch Vito war krank und er wurde zunehmend wütender, weil die Behörden zu wenig gegen die Krankheit unternahmen und die Betroffenen lange ganz im Stich gelassen haben. Seine Kämpfernatur blieb auch dieses Mal nicht untätig und er wurde ein aktives Mitglied der Organisation „Act Up“, die sich dem Kampf gegen Aids widmete. tipp by luis ::-------------------------------------------------------::

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LICENCE TO Es waren einmal zwei Männer, die aus zwei verschiedenen Ländern stammen. Beide zogen wegen der Liebe in die Schweiz. Eines Tages arbeiteten sie zur gleichen Zeit in der gleichen Firma, kannten sich aber zu diesem Zeitpunkt erst spärlich. Doch heute sind sie nicht nur Kollegen, sondern, sie arbeiten heute wieder zusammen, aber in der Firma, welche dem einen der Beiden gehört. Bei einem Gespräch haben sie uns erzählt, welchen Weg sie bis zu diesem Punkt beschritten haben. In der Schweiz herrscht ein Luxusproblem: Es gibt viele geschäftstüchtige Menschen, die keine Zeit finden, keine Energie haben - oder gleich beides - um ihre Bleibe sauber zu halten. Dementsprechend ist das Angebot an grossen und kleinen Putzinstituten gross. Doch für die Angestellten ist die Putzarbeit oft eine Knochenarbeit. Die zwei „Putzmänner“ Manuel und Israel können davon ein Lied singen. Und doch haben sie eine Lösung gefunden, dass sie Freude an ihrer Arbeit haben. Manuel hat vor bald zwei Jahren seine eigene Firma „pureclean“ gegründet. Doch die Nachfrage war derart gross, dass er inzwischen auch noch seinen Kollegen Israel eingespannt hat. Doch der Weg zur eigenen Firma war alles andere als ein Zuckerschlecken: Manuel – er ist Peruaner - musste dafür hart arbeiten, besonders, als er im Jahr 2010 in die Schweiz gekommen ist und als Tellerwäscher angefangen hat. Der heute 33-Jährige hat eine wilde Zeit hinter sich: Bereits mit 16 verliess er Peru um mit seinem französischen Freund in Paris zusammen zu ziehen.


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Zwei Freunde, eine Mission

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. Aus diesem Grund hat er nie eine Ausbildung absolviert, sodass er später einen eigenen Weg einschlagen musste, um sein Leben selber zu finanzieren. Nach der Trennung von seinem Freund in Paris wanderte er nach Spanien aus, und danach war wieder die Liebe „schuld“: Dieses Mal landete Manuel in Amsterdam. Nach dem auch diese Beziehung in die Brüche ging, verschlug es ihn in die Schweiz. Israel kommt ursprünglich aus Mexico, wo er eine Schule für Tanz, Schauspiel und Gesang abgeschlossen hat. Damals war er noch auf der ganzen Welt auf der Bühne unterwegs, doch ein Autounfall sollte ihn zu einer Zwangspause bringen. Schliesslich zog auch er wegen der Liebe in die Schweiz. In der Schweiz jedoch, musste er sich der gleichen Herausforderung stellen wie Manuel: Ohne Deutsch zu sprechen, war es nicht einfach einen Job zu bekommen und weil er leidenschaftlich gerne putzt, begann er im gleichen Putzinstitut wie Manuel zu arbeiten. Während Israel im Bereich Büroräumlichkeiten eingeteilt war, schlug sich Manuel im Hotelsegment durch, wo bekanntlich ebenfalls harte Arbeitsbedingungen herrschen: Man muss schnell und zu einem tieferen Lohn arbeiten. Gerade in der Hotelbranche gibt es Putzequipen, die unter einem enormen Zeitdruck stehen. Sie müssen zum Teil ein Hotelzimmer innerhalb von 10 Minuten putzen. Die Tatsache, dass zusammen gewürfelte Nationen, und dadurch natürlich auch entsprechend verschiedene Kulturen und Mentalitäten aufeinander prallen, macht die Sache nicht einfacher. Dem ganzen Stress zum Trotz fing Israel an, nebenbei seine

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künstlerische Leidenschaft als Beruf neu aufblühen zu lassen: Er wurde Mitglied in der Gruppe „America Baila“, wo er heute als Tänzer regelmässig auf der Bühne etwas zusätzliches Geld verdient. Doch auch Manuel suchte nach Möglichkeiten, sich von der Knochenarbeit und der beklemmenden Arbeitsatmosphäre beim Putzinstitut zu lösen, und so begann er nebenbei auf eigene Faust Putzaufträge anzunehmen. Schliesslich entschied er sich, das ganze Risiko auf sich zu nehmen, kündete seine feste Stelle und begann nur noch auf seine Rechnung zu arbeiten. Auch wenn die Zeit davor nicht einfach gewesen war, so ist er der Ansicht, dass der strenge Job beim Putzinstitut ihm viel gelehrt hat. Als sein eigenes Geschäft anfing Früchte zu tragen, wurden die Aufträge so zahlreich, dass sie alleine nicht mehr zu bewältigen waren. Manuel erinnerte sich an Israel und trat mit ihm in Kontakt und bekam von ihm postwendend eine Zusage. Für Israel wird es somit in Zukunft leichter, flexibel zu arbeiten und damit einfacher seinen Tänzerjob zu verfolgen. Manuel hingegen hofft dafür zukünftig mehr Zeit für sich, seinen Freund und ihren gemeinsamen Hund zu haben. Und er möchte jetzt endlich eine wichtige Lücke in seiner neuen Wahlheimat, der Schweiz, füllen und sich Zeit nehmen, um in der Schule richtig Deutsch zu lernen LINK: www.pure-clean.ch Text & Foto: Luis Pestana

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I N T E R N

people

3 x KASSIERT

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Auflösung von „3x vor Gericht“

Vor einem Jahr, in der 51. Ausgabe „The Future Issue“, haben wir euch über drei Gerichtsfälle informiert, die uns im Jahr 2012 beschäftigen werden. The Future is Now: In dieser Ausgabe erfahrt ihr nun, wie die Richter entschieden haben.

3 x VOR GERI CHT DIESE GERICHTS FAELLE WERDEN UNS DIESES JAHR BESCHAE FTIGEN Text: Luis / Bild: Simon Mattera

SCHWEIZ: GUCCI-BETRÜGER

gelt: Mal Model, Er hat sich in aller Form durchgemo Cirque de Soleil, er mal Sänger, mal Mitarbeiter von geplündert soll Kreditkarten von fremden Menschen soll er sich zudem haben und so weiter. Seit kurzem genannte „Gucci“als Designer ausgeben... Der so 2011 vor Gericht Betrüger hätte bereits im Oktober eit. Abwesenh durch erscheinen sollen, glänzte jedoch doch ein GeschäEin neuer Termin steht noch aus, Gucci-Schwindler, laut digter liess verlauten, dass der hätte, Interesse idigers, Pflichtverte Aussagen seines noch strenger dabei zu sein, da das Urteil sicher Mal wieder ausfallen würde, wenn er das nächste von Radio 1 soll nun schwänzt. Anhand eines Bericht werden. Da er noch auch ein Psychologe beigezogen vermutung. nicht verurteilt ist, gilt die Unschulds

N USA: MORD AN LIFESTYLE-MAN Jahr zurück

ein Der Mord liegt inzwischen bereits berichtet: Renato und gay.ch hat darüber ausführlich hatte seinen „SupSeabra, ein portugiesisches Model, im gemeinsamen porter“, einen Lifestyle-Kolumnisten, , erwürgt und die Hotelzimmer in New York erschlagen lt. Der verstümme er Genitalien mit einem Korkenzieh

SCHWEIZ: GUCCI-BETRÜGER Juan Casilla hat Jahre lang seine betrügerische Ader in aller Form ausgelebt: Mal Model, mal Sänger, mal Mitarbeiter von Cirque de Soleil, er hat Kreditkarten von fremden Menschen geplündert, Verlage mit Fake-Anzeigen, wo er als „Werbestar“ darauf zu sehen ist, gefüttert, oder ist in der ersten Klasse unzählige Male mit einem falschen Ausweis gefahren. Die Liste seiner Delikte ist gross. Bei 15 Anklagepunkten wurde er für schuldig befunden: 5x Betrug, 4x Urkundenfälschung, 1x versuchter Betrug, 1x Verstoss gegen das Markenschutzrecht, 1x unlauterer Wettbewerb, 2x Kreditkartenbetrug, 1x Prellerei. Bei ihm wurde eine stationäre Massnahme angeordnet. Die Dauer wird sich auf ein paar Jahre belaufen. Ein genauer Zeithorizont ist nicht vorab definierbar. Ein Freiheitsentzug von zweieinhalb Jahren unbedingt wurde ebenfalls ausgesprochen, aber aufgeschoben zu Gunsten der Massnahme. Bezüglich der Haftstrafe wollte die Verteidigung zehn Monate und die Staatsanwaltschaft forderte zwanzig Monate. Die Richterin erhöhte aber die Strafe auf zweieinhalb Jahre, weil Juan während dem Verfahren weitere Delikte beging, und weil er das Gericht belogen hat.

USA: MORD AN LIFESTYLE-MANN Renato Seabra, ein portugiesisches Model, hat in der Nacht zum 8. Januar 2011 seinen „Supporter“, einen LifestyleKolumnisten, im gemeinsamen Hotelzimmer in New York

weil die Verteidigung Fall kommt nur langsam voran, plädiert. Um dies von Seabra auf „Reaktion im Affekt“ sche Tests zu beweisen werden seither psychologi weil diese wiedegemacht. Das erschwert die Sache, werden können. Doch rum mit „Gegentests“ widerlegt die Gerichtsverhandbereits im Februar 2012 sollen lungen endlich weiter gehen.

TOTE BRASILIEN: DREI MÄNNER, ZWEI berichtet: In

Im Sommer 2011 haben wir darüber wurden zwei einer Wohnung in Sao Paolo (Brasilien) war ein Rufskin-Model, Männer tot aufgefunden. Einer r. Der Verdächtige der andere ein schwuler Informatike hätte das Model Schwule der behauptet, junge Mann ein weiteres Opfer umgebracht und damit er nicht seinen Angreifer werde, hätte er sich gewehrt und der Verdächtige wegen umgebracht. Zunächst wurde dem Mord das Auto Raubmord angeklagt, weil er nach Ende 2011 wurde vom Informatiker entwendet hat. , da - seiner jedoch die Anklage auf Mord angepasst zur Flucht eingeVersion nach - der Wagen lediglich gstermine oder entspresetzt wurde. Neue Verhandlun dieses Falls sind chende News zum weiteren Verlauf seither nicht mehr öffentlich geworden.

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erschlagen, erwürgt und die Genitalien mit einem Korkenzieher verstümmelt. Am 21.Dezember 2012 wurde bekannt, für wie lange Seabra ins Gefängnis muss: Er hat mindestens 25 Jahre kassiert, mit Aussicht auf Verlängerung. Seine Verteidigung versuchte nicht nur sein anfängliches Mordgeständnis zu widerrufen, was ihnen nicht gelang, sondern, sie wollte ausserdem erreichen, dass anerkannt wird, dass Seabra zum Zeitpunkt des Mordes psychische Probleme gehabt und im Affekt gehandelt habe. Auch letzteres wurde vom Gericht verworfen.

BRASILIEN: DREI MÄNNER, ZWEI TOTE Im Sommer 2011 haben wir darüber berichtet: Am 23. August 2011 wurden in einer Wohnung in Sao Paolo zwei Männer tot aufgefunden. Einer war ein Rufskin-Model, der andere ein schwuler Informatiker, dessen Auto und Computer vom Mörder geklaut wurde. Lucas Cintra Zanetti Rossetti behauptete, der Schwule hätte das Model umgebracht und damit er nicht ein weiteres Opfer werde, hätte er sich gewehrt und seinen Angreifer umgebracht. Im Februar haben die Richter dem keinen Glauben geschenkt und Lucas zu 60 Jahren Knast verurteilt: Es handle sich hier um einen Raubmord, der zudem einen homophoben Hintergrund aufweise, so die richterliche Erklärung zum Strafmass. text&printScreenBy:luis

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INTERN

Zu Besuch im Sozialarchiv

ABGELEGT Seit es die Zeitschrift gay.ch gibt, schicken wir jede Ausgabe auch an das Schweizerische Sozialarchiv. Passend zum Thema dieser Ausgabe „Text“, wollten wir mal vor Ort sehen, wie und wo gay.ch archiviert wird. Und das wieso, das ergibt sich aus dem Interview mit der Leiterin des Sozialarchivs von alleine. Für uns war es einfach ein Umschlag mehr, den wir eingepackt haben, doch irgendwie hat es uns schon immer interessiert, was das Sozialarchiv mit unserer Zeitschrift überhaupt will. Um das zu erfahren, sind wir an das schöne Haus neben dem Stadelhofen Zürich gefahren und haben die Leiterin Anita Ulrich getroffen, die seit 25 Jahren beim Sozialarchiv arbeitet und die uns durch die Büros, die Bibliothek und durch die Archivräumlichkeiten geführt hat. Dort konnten wir schliesslich mit eigenen Augen sehen, wo die Zeitschriften landen, die wir seit Jahren an diese Adresse senden. Interessant dabei war auch, dass in den gleichen Räumlichkeiten auch das Schwulenarchiv sein zu Hause hat. Für die, die noch nie etwas davon gehört haben: Was ist das Besondere am Sozialarchiv? Das Sozialarchiv ist eine einzigartige Institution, weil wir soziale Bewegungen der Schweiz dokumentieren. Es ist eine wissenschaftliche Bibliothek, ein historisches Archiv und eine aktualitätsbezogene Dokumentation in einem. Wir sammeln Zeitschriften, Flugblätter, Flyer, Videos, Fotografien und zunehmend natürlich auch Websites, um soziale Bewegungen zu dokumentieren. Zu diesen sozialen Bewegungen gehören zum Beispiel auch die Schwulenund Lesbenbewegung. Worin besteht der Unterschied zu einer gängigen Bibliothek? Wir führen eine Bibliothek mit Büchern und Zeitschriften, unser Schwerpunkt liegt im Bereich Politik, Gesellschaft und Kultur und wir konzentrieren uns dabei auf die Schweiz. Das Sozialarchiv führt ein einmaliges Archiv, mit

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dem wir die Veränderungen in der schweizerischen Gesellschaft dokumentieren. Wir haben zum Beispiel Nachlässe von Personen oder Körperschaftsarchive. Ausserdem haben wir Dokumentationen von Akteuren von solchen Bewegungen, die auch Fotos, Videos oder Filme enthalten. Wir sprechen hier über eine laufende physische Archivierung. Das muss wohl viel Platz in Anspruch nehmen… Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir im Haus ein grosses Magazin haben, und wir hatten das Glück, dass wir vor ein paar Jahren ein weiteres Magazin dazu mieten konnten. Wir sind natürlich bestrebt, dass wir dies auch so beibehalten können, damit wir weiterhin jederzeit immer alles vorrätig zur Hand haben. Das Internet nimmt immer eine wichtigere Rolle in der Kommunikation und der Publikation ein: Wie schätzen Sie die Zukunft von Büchern, Zeitschriften und Zeitungen ein? Wir verzeichnen seit ein paar Jahren eine enorme Zunahme an digitalen Dokumenten, dazu zählen wir auch Webseiten, die wir nun auch sammeln. Vor allem all die Zeitschriften, welche die Organisationen der sozialen Bewegungen herausgeben, werden immer mehr nur noch in digitaler Form online veröffentlicht. Trotzdem denke ich, dass das Buch auch in Zukunft seine Berechtigung haben und deswegen nicht ganz verschwinden wird, hierbei wird der Langzeitwert eine wichtige Rolle spielen. Im bibliophilen Segment oder im Bereich der Belletristik wird der Erhalt des Buches weiterhin gepflegt werden. Ich glaube aber auch, dass es weiterhin wissenschaftliche Bücher geben wird.


Wer sind die Besucher der Bibliothek im Sozialarchiv? Sind das Studenten oder Leute, die Nachforschungen betreiben wollen? Beides… Der grösste Teil unserer Besucher sind sicher Historik-Studenten aus dem Bereich Geschichte, Politikwissenschaft, Soziologie oder Volkskunde. Es gibt aber auch Studenten aus der Hochschule der Künste, die Material für ihre Arbeiten brauchen, die sie im Laufe ihrer Studien machen müssen, für Dissertationen oder für Bücher, die sie schreiben: Das ist sicherlich die grösste Gruppe von Benutzern. Wir haben aber auch eine Gruppe von interessierten Bürger und Bürgerinnen, die ein wissenschaftliches Buch lesen möchten, oder auch fortgeschrittene Forscher, die eine seriöse Quellenarbeit betreiben wollen. Trotzdem stellen wir fest, dass gerade die Studenten, ihre Recherchen immer mehr im Internet machen. Unsere letzte gay.ch-Zeitschrift haben Sie nicht zugeschickt bekommen, dies gemerkt und uns deshalb angeschrieben. Wie können sie bei so vielen verschiedenen Zeitschriftentiteln die sie sammeln, überhaupt merken, dass da eine Ausgabe fehlt? Die gay.ch-Zeitschrift ist als Titel in einem Bibliotheksystem erfasst. Wenn wir eine neue Ausgabe bekommen, wird diese nicht nur erfasst, wir geben ebenfalls im System ein, wann wir die nächste Nummer erwarten. Trifft die erwartete Nummer nicht ein, meldet dies das System und wir mahnen den Herausgeber. Wie geht es weiter, wenn Sie unsere aktuelle gay.chAusgabe bekommen? Die wandert dann in eine Box, wo die Ausgaben laufend gesammelt werden. Da gay.ch eine professionelle Zeitschrift ist mit einem dicken Umschlag, ist es nicht nötig, die Zeitschriften zu binden. Daher sammeln wir sie in einer Box und nach zwei Jahren wandern sie dann in einer Mappe in unser Archiv, neben den anderen Mappen der vorhergehenden zwei Jahre. Was können Sie uns über ihre Sammlung aus dem Bereich der Schwulen- und Lesbenbewegung erzählen? Wir haben da eine sehr interessante und ausführliche Sammlung, sei das eine alte Zeitschrift wie „Der Kreis“, oder aber auch persönliche Zeugnisse, wie Interviews von

Menschen die erzählen, wie sie das Ganze erlebt haben… Wir haben eine ungeheure Menge an Dokumenten, weil wir bei uns das Schwulenarchiv beherbergen – eine sehr interessante Zusammenarbeit übrigens. Das Schwulenarchiv hat einen Vorstand, und die kennen sich untereinander, haben auch sehr gute Beziehungen und können so auf Menschen stossen, die vielleicht noch ein interessantes Archiv oder Dokumente haben könnten. Bei uns ist übrigens auch das persönliche Archiv von Ernst und Röbi. Von ihnen haben wir ja extrem viel Material bekommen. Ihnen hat man ein ungeheuer wichtiger Teil der Überlieferung dieser Bewegung zu verdanken. Das schöne ist, dass jeder in diese Archive reinschauen kann, da wir gängige Öffnungszeiten haben. Bei privaten Archivsammlungen kann man nur an einem bestimmten Wochentag das Archiv besuchen. Darum finden wir es toll, dass sich die Verantwortlichen des Schwulenarchiv dafür entschieden haben, mit uns eine Kooperation einzugehen. Wir bemühen uns aber darüber hinaus ebenfalls um Material. Wenn wir ein Buch sehen, dass in die Sammlung reinpasst, dann bestellen wir es selbstständig. Und so können wir ein breites Spektrum konzentriert anbieten, sei dies ein Foto aus den Kreis-Zeiten oder den ersten Aids-Hilfe-Flyer, den es je gegeben hat. Welche anderen sozialen Bewegungen sind ausserdem im Sozialarchiv präsent? Was bei uns ein grosses Thema ist – das hat vor allem mit der Gründung des Sozialarchiv zu tun – das ist die ganze Arbeiterbewegung, sprich Parteien und Gewerkschaften. Was aber auch ganz spannend ist, ist die Arbeiterkulturbewegung, wo wir auch sehr viel audiovisuelles Material haben. Nicht minder spannend ist die Frauenbewegung, aus der heraus die Lesbenbewegung entstanden ist. Ebenfalls im Programm haben wir zum Beispiel die Jugendbewegung, dazu kommen zudem neuzeitige Bewegungen, wie die Anti-AKW sowie militärkritische oder sozialpolitische Bewegungen… Oder solche wie die „Occupy Paradeplatz“, die natürlich sehr schwer zu dokumentieren ist, weil sie auf der Strasse stattfindet, und wenn man sie nicht gleich erfassen kann, sind sie dann auch schon wieder weg. LINK: www.sozialarchiv.ch

Interview / Foto: Luis Pestana

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TEXT THEMA:

DIE MACHT DER WÖRTER. ---------------Bin ja schon ganz froh, dass ich nicht in irgendeinem Käseblatt als Kolumnistin im Team bin. Mir wird nie vorgegeben, was ich zu schreiben habe, auch Themen werden mir nie vorgesetzt. Da wir dieses Mal das Thema „Text“ haben, hab ich mir gedacht: OK, dann passen wir uns ausnahmsweise mal an. Aber schon mal vorab: Nie wieder!

Im Jahr 2002 war die Hymne der Street Parade der Song „Words“ von DJ Tatana. Damals sagte mir eine Kollegin so etwas wie: „Dieser Song erinnert mich daran, was Wörter ausmachen können. Sie sind manchmal so schlimm, wie Waffen...“ Ja, wir vergessen zu oft, dass schon ein Wort alleine so viel anrichten kann, Gutes wie Schlechtes. Und sogar mal nichts sagen kann schon etwas anstellen. Ich erinnere mich spontan auch an unser Team-Mitglied Luis, der vor seiner gay.ch-Zeit eine Kolumne im Cruiser hatte, die „luis@bla“ hiess. Mit dem Titel „Bitte nicht lesen“ machte er einen Rundumschlag und kritisierte die Szene und schrieb am Ende dann: „Aber das wollt ihr lieber nicht lesen.“ Er erzählte mir, dass es damals deswegen ein grosses „TrariTrara“ gegeben hat und sogar sein Kollege, der damals die Grafik für den Cruiser gemacht hat, bekam es zu spüren. Ein Kunde, der die Kolumne gelesen hat war so angepisst, dass er die Zusammenarbeit mit

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dem Grafiker künden wollte, weil er eben ein Kollege von Luis war und der Kunde meinte, so was geht gar nicht!

Ein anderes Beispiel: Zirka im Jahr 2002 verschickte gay.ch bei seinen Newslettern immer noch einen Witz mit. Eines Tages stand darin dieser Witz geschrieben: „Was ist der Unterschied zwischen Blocher und einem Telefonanruf? Beim Anruf kann man immer noch abhängen, wenn man falsch gewählt hat!“ Dummerweise befand sich unter den Empfängern ein Kunde, der offenbar SVP-Anhänger ist. Der Kunde hat dann eine ganz böse Mail geschrieben… Vor ein paar Jahren ist mir auch mal ein Malheur passiert: Da hat mir jemand geschrieben und mich auf seinen Blog aufmerksam gemacht, mit der Bitte, ich soll doch mal das Ding verlinken oder so. Ich fand den Inhalt so grottenschlecht, dass ich meinem Team-Kollegen eine Mail mit entsprechenden Kommentaren schicken wollte. Dummerweise aber, habe ich auf „Antworten“ anstatt auf „Weiterleiten“ gedrückt – ja, ich war besoffen, und ja, ich bin blond - und… Autsch! Der Herr hat mir dann per Mail die Leviten gelesen. Als Teenie hab ich mal im Bus über meine Lehrerin gelästert, sie sei flach und zwar vorne, hinten und in der Birne. Meine Kollegen auf der Vorderbank duckten sich auf einmal, denn… Sie sass gerade hinter mir. Ich habe mich dann mit einem Brief bei ihr in aller Form entschuldigt. Sie sagte dann anschliessend, es sei ein schöner Brief gewesen, sie wüsste aber nicht, wieso ich ihr das geschickt hätte... Hat sie es nicht gehört oder war das einfach eine Schutzreaktion? Ich werde es wohl nie wissen…

Im Moment sind diese Situationen nicht lustig, im Nachhinein aber dann irgendwie schon. Und es gibt auch die bekannten Ausrutscher: SMS oder Facebook-Einträge, die meistens mit hohem Alkohol-Pegel, später für Erstaunen sorgen – und am nächsten Tag auch für beschämende Momente beim Verfasser. Facebook-Einträge kann man zwar löschen, aber Mails oder SMS, kann man nicht „zurücknehmen“. So wenig, wie wenn man jemandem etwas Unschönes gesagt hat. Gesagt ist gesagt. Ja, man kann Menschen mit Wörtern verletzen, ja sogar verlieren. Manchmal aber, vergessen wir das. Manchmal meinen wir es gar nicht so, oder wir treten ungewollt in ein Fettnäpfchen. Wörter haben Macht.

Wie meine Kollegin es damals sagte: Sie können Waffen sein. Aber sie können auch Leben retten! Ich kenne da jemanden, der ungewollt in eine Situation geraten ist… Jemand wollte sich das Leben nehmen und er lenkte ihn durch Gespräche ab, bis Polizei und Krankenwagen vor Ort waren. Wörter: Sie können alles. Man muss nur wissen, was man erreichen möchte. Aber wenn ich schon beim Wort „Wissen“ bin, dann hier noch ein kleiner Witz, mit dem ich sicher kein Kunde und kein Leser verärgern werde: „Wissen ist Macht. Ich weiss nichts, macht nichts.“ Darf ich ruhig schreiben, schliesslich bin ich ja eine Blondine. Und damit sich nun der Kreis schliesst bei meiner Kolumne, bringen wir doch zum Schluss nochmals einen Song: Ach, wie sang die gute Annett Louisan so schön damals: „Ich will doch nur spielen. Ich tu doch nichts…“ Wer’s glaubt! -----------------------------------------------

BILD VON TANTE TRATSCH DURCH TEXT ERSETZT.


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Bitte anschnallen: almodóvar treibt es über den Wolken!

EINE KOMÖDIE VON

PEDrO AlMODóVAr Carlos areCes · raul arévalo · Javier Cámara · lola Dueñas · Carmen maChi · laya martí CeCilia roth · hugo silva · miguel ángel silvestre · BlanCa suárez · Willy toleDo · antonio De la torre José luis torriJo · José maría yazpik · in gastrollen: D’antonio BanDeras · penélope Cruz · paz vega WWW.losamantespasaJeros.Com

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18. april im kino

/ pathefilmsag


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