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Kurzmeldungen
voestalpine Verkauf des Werkes in Texas
Abschreibungen. Die voestalpine trennt sich von einem 80 Prozent-Anteil ihres Roheisenwerkes in Corpus Christi, Texas, das erst 2016 eröffnet wurde. Die Anlage stand von Anfang an unter keinem guten Stern und verschlang Hunderte Millionen mehr als ursprünglich geplant – alleine die Errichtungskosten hatten sich auf rund eine Milliarde verdoppelt –, ursprünglich budgetiert waren dafür 550 Millionen Euro. Die außergewöhnlichen Abschreibungen, die 2019 und 2020 vorgenommen werden mussten, summierten sich auf 372 Millionen Euro. Der Käufer ist Arcelor Mittal, voestalpine kann einen Buchgewinn von rund 280 Millionen Euro in der Bilanz ausweisen. Entsprechend ihrer Restbeteiligung bezieht voestalpine weiterhin rund 20 Prozent der Eisenpellets aus dem Werk.
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S IMMO: Auf Einkaufstour
Portfolioerweiterung. Die S IMMO verkaufte letztes Jahr die CA Immo-Anteile um rund 230 Millionen Euro, heuer jene an der Immofinanz, was ihr weitere rund 400 Millionen Euro in die Kasse spülte. Nun wird die S IMMO ihr bestehendes Portfolio von 2,7 Milliarden Euro mit Zukäufen um rund eine Milliarde Euro aufstocken. Im April erwarb sie das Class-A-Büroobjekt EXPO Business Park in Bukarest mit einer Hauptnutzfläche von 41.500 Quadratmetern. Hauptmieter sind das niederländische Bank- und Finanzdienstleistungsunternehmen ING sowie die größte pharmazeutische Gruppe Rumäniens, A&D Pharma. Die Aktien der S IMMO notieren derzeit mit einem Abschlag von rund 25 Prozent zum NAV, das Kursziel liegt mit 25 Euro um rund zehn Prozent über dem aktuellen Kurs.
Österreichische Post. Die MitarbeiterInnen der Post erhalten ab 1. Juli um vier Prozent mehr Gehalt. Das haben die Verhandlungen über den Kollektivvertrag ergeben. Die Erhöhung gilt für Beamtenbezüge, Sondervertragsgehälter sowie Gehälter der MitarbeiterInnen, die dem Kollektivvertrag-neu (KV-neu) aus 2009 unterliegen. Auch Nebengebühren und Zulagen werden um vier Prozent erhöht. Gültig ist der neue KV bis zum 30. Juni 2023. Anfang März präsentierte die Post übrigens gute Zahlen zum Geschäftsjahr 2021: Der Konzernumsatz stieg um 14,9 Prozent auf 2,52 Milliarden Euro, das Periodenergebnis um 37,4 Prozent auf 115,3 Millionen Euro. Der Vorstand schlägt eine Dividende von 1,90 Euro je Aktie vor (Rendite: 5,74 Prozent). Für 2022 peilt das Management einen möglichst stabilen Umsatz und ein EBIT nahe dem Niveau von 2021 (204,7 Mio. Euro) an.
0123456789012 DIE ZAHL DES MONATS 4,0 Prozent
Peter Oswald, CEO der MayrMelnhof Karton AG
Mayr-Melnhof Karton: Zukäufe kurbeln Umsatz und Gewinn an
Dividende wird angehoben. Mayr-Melnhof konnte 2021 den Umsatz um 21,4 Prozent auf 3,07 Milliarden Euro und den Gewinn um 17,5 Prozent auf 190,7 Millionen Euro steigern. Die Dividende wird von 3,20 auf 3,50 Euro je Aktie angehoben, was einer Dividendenrendite von 2,1 Prozent entspricht. Ganz beachtlich seien die Preissteigerungen bei Vorprodukten wie Altpapier und Zellstoff sowie bei Energie, was die Margen unter Druck setzt. Das veranlasste den Vorstand Mitte März eine diesbezügliche Mitteilung zu veröffentlichen. Eine Verbesserung der Lage sei im zweiten Halbjahr durch Erhöhung der Verkaufspreise zu erwarten. Nun blickt Mayr-Melnhof aber bereits wieder auf ein gutes erstes Quartal 2022 zurück. Der Umsatz legte im Jahresvergleich um 65 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro zu, das EBT um 77 Prozent auf 103,6 Millionen Euro. Mayr-Melnhof verwies dabei auf die Akquisitionen des Vorjahres sowie auf eine starke Nachfrage und hohe Auslastung in beiden Divisionen. „Der MM-Gruppe gelang es im ersten Quartal 2022 bei den Margen nach kosteninflationsbedingtem Druck in den Vorquartalen wieder aufzuholen. Anfang des zweiten Quartals wurde eine weitere Preiserhöhung bei Karton und Papier umgesetzt“, so Vorstand Peter Oswald. Zum Krieg in der Ukraine: 2021 wurden rund neun Prozent des EBITDA in den beiden Staaten erwirtschaftet. In Russland werden an zwei Standorten, in der Ukraine an einem Standort Packagingprodukte produziert. Mit Stillständen sei weiter zu rechnen.