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ExpertsTalk mit Christoph Gebert

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Dachfonds-Tabelle

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Nachhaltigkeit in deutschen Nebenwerten – Der ACATIS Aktien Deutschland ELM

Bei deutschen Aktienfonds war bislang die Titelauswahl nach Kriterien der Nachhaltigkeit noch nicht Standard gewesen. Nun liegt mit dem ACATIS Aktien Deutschland ELM der erste Fonds dieser Art vor.

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Herr Gebert, weshalb haben sei beim ACATIS Aktien Deutschland ELM kürzlich die Selektionskriterien um Nachhaltigkeitsaspekte erweitert?

Zunächst war es für uns sehr überraschend, dass der Fonds mit der Erweiterung der erste nachhaltige Deutschland-Aktienfonds ist. Zurzeit sehen wir allerdings, dass das Thema Nachhaltigkeit für Investoren immer mehr in den Fokus rückt und in den nächsten Jahren ihr Anlageverhalten beeinflussen wird. Mit der Erweiterung um Nachhaltigkeitskriterien möchten wir diese Entwicklung frühzeitig mitbegleiten und den Investoren damit einen einzigartigen Mehrwert liefern.

Welche Nachhaltigkeitskriterien wenden Sie an?

Als Grundlage für die Auswertung der Titel gemäß den Nachhaltigkeitskriterien dient der strenge ACATIS Fair Value Ansatz, der bereits bei den anderen Nachhaltigkeitsfonds von ACATIS angewendet wird. Diese Kriterien hat ACATIS vor über zehn Jahren mit Investoren erarbeitet. Seitdem werden sie laufend ausgebaut, verfeinert und ergänzt. Bei diesem Ansatz ist beispielsweise neu und innovativ, dass neben Ausschlusskriterien die ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) und die SDG (Sustainable Development Goals) berücksichtigt werden.

Wie unterscheiden sich die ESG-Kriterien und die Sustainable Development Goals?

Die ESG-Ratings haben sich bewährt, um die Nachhaltigkeitsleistungen oder die gesellschaftliche Verantwortung eines Unternehmens bezogen auf die Vergangenheit des Unternehmens in den drei Bereichen Umwelt (E), Soziales (S) und Unternehmensführung (G) zu beurteilen. Die Sustainable Development Goals (SDG) sind in die Zukunft gerichtet und analysieren, inwieweit Unternehmen etwa in der Lage sind, Nachhaltigkeitsleistungen bis zum Jahr 2030 entsprechend dem ESG-Pflichtkanon erfüllen zu können.

Christoph Gebert, Managing Director und Senior Fondsmanager, Ehrke & Lübberstedt AG Und wie sieht es mit der Value-Strategie aus?

Der seit 18 Jahren erfolgreiche Investmentprozess für die Aktienauswahl, das heißt, die Art und Weise, wie wir Unternehmen bewerten, bleibt unverändert; hinzukommt freilich die Betrachtung hinsichtlich der Nachhaltigkeitskriterien. Es findet daher eine strenge Vorauswahl nach ESG-Kriterien statt. Ansonsten suchen wir für den ACATIS Aktien Deutschland ELM weiterhin aktiv und antizyklisch Titel nach der Value-Strategie von Warren Buffett. Im Unterschied zu Buffett fokussieren wir uns zusätzlich auf Value bei Wachstumsunternehmen. Dabei bevorzugen wir weltmarktführende und strukturell wachsende Unternehmen aus dem deutschen Small- und Midcap-Segment, gerne inhabergeführt. Entscheidende Kriterien bei der Unternehmensanalyse sind für uns die Qualität des Geschäftsmodells, das Management und die Unternehmenskultur sowie eine attraktive Bewertung. Aktuell sind Value-Aktien bei Investoren nur mäßig beliebt. Doch da wir antizyklisch investieren, bieten sich gerade jetzt gute Einstiegsmöglichkeiten. Man darf aber nicht vergessen, dass Kursschwankungen und Rückgänge dazugehören, gerade auch bei kleineren Werten.

Was betrachten Sie bei Value-Titeln im Detail?

Beim Geschäftsmodell betrachten wir die Marktstellung und die Marktanteile eines Unternehmens. Weiters seine Größe und ob Eintrittsbarrieren für Wettbewerber („Burggraben“) bestehen. Relevant ist ferner, ob Abhängigkeiten von einzelnen Kunden oder Lieferanten vorhanden sind, und wie die Innovationskraft und das Wachstumspotenzial sind. In Hinblick auf das Management zählen für uns eine langfristige Unternehmensplanung sowie ehrliche und transparente Kommunikation. Bei der Bewertung kommt es darauf an, ob das Unternehmen mit einem deutlichen Abschlag zum aktuellen Kurs notiert. Wir werfen einen Blick darauf, ob es Fehlbewertungen der Substanz oder unterschätztes Wachstumspotenzial gibt. Insofern werden neben klassischen Value-Aktien auch Growth-Aktien analysiert.

www.acatis.de

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