125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Bรถhlitz-Ehrenberg Historie, Entwicklung und Einsatzgeschehen
WERBEAGENTUR K OLB in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Feuerwehr Bรถhlitz-Ehrenberg
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125 Jahre FF Böhlitz-Ehrenberg
MITGLIEDER der FF Böhlitz-Ehrenberg (Stand 1.8.2015): Hauptlöschmeister Eggenhardt Arndt, Löschmeister Uwe Aßmann, Feuerwehrmann Daniel Bartsch, Brandmeister Sören Bergk, Oberbrandmeister Peter Blasig, Feuerwehrmann Martin Börner, Löschmeister Axel Degen, Oberfeuerwehrmann Cliff Fester, Hauptfeuerwehrmann Marc Fischer, Hauptlöschmeister Klaus Fritsche, Hauptfeuerwehrmann Frank Fuhrmann, Feuerwehrmann Johannes Gruschka, Feuerwehrmann Jan Hähnlein, Hauptlöschmeister Mike Heiber, Hauptfeuerwehrmann Norbert Heinze, Brandmeister Werner Heller, Brandmeister Uwe Hennig,
Brandinspektor Christian Hofmann, Feuerwehrmann-Anwärter Patrick Hübner, Feuerwehrfrau-Anwärterin Laura Jahns, Brandmeister Jürgen Jakobeit, Brandmeister SteveRocco Kapp, Hauptfeuerwehrmann Uwe Keilhold, Löschmeister Norman Kießling, Feuerwehrmann Lars Konieczy, Feuerwehrmann Dirk Krimmler, Hauptfeuerwehrmann Gert Kühne, Löschmeister Sven Kühne, Löschmeister Markus Kupka, Hauptfeuerwehrmann Udo Leeder, Oberfeuerwehrmann Helmut Leube, Feuerwehrfrau-Anwärterin Isabelle Macht, Löschmeister Tobias Macht, Oberbrandmeister Bernd Maetzold, Oberfeuer-
Mitglieder der FF im Jubiläumsjahr wehrfrau Susanne Mieder, Feuerwehrmann Andreas Müller, Hauptfeuerwehrmann Thomas Necke, Oberfeuerwehrmann Donath Pacholke, Feuerwehrmann Eric Pannier, Brandinspektor Hartmut Partzsch, Hauptfeuerwehrmann Ingolf Partzsch, Hauptlöschmeister Enrico Päschel, Brandmeister Nicol Plaul, Feuerwehrmann-Anwärter Sebastian Reyser, Hauptlöschmeister Jürgen Scheibe, Oberbrandmeister Matthias Scholz, Brandmeister Marcus Schüttel, Feuerwehrfrau Nicole Schüttel, Oberfeuerwehrfrau Katja Sorgenfrei, Löschmeister Swen Süptitz, Feuerwehrfrau Claudia Teichmann, Feuerwehrmann-Anwär-
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ter Daniel Thalheim, Feuerwehrmann-Anwärter Marcus Unzner, Feuerwehrmann-Anwärter Tom Viol, Hauptlöschmeister Jens Viol, Löschmeister Andreas Werge, Löschmeister Marco Werge, Oberfeuerwehrmann Christopher Wildenhof, Feuerwehrmann Frank Zemla, Oberfeuerwehrfrau Alida Zemla. Mitglieder der Jugendfeuerwehr BöhlitzEhrenberg: Kevin Reyser, Eric Hübner, Vanessa Viol, Benjamin Gätzschus, Pascal Fürll, Paul Machtenberg, Pascal Hedrich, Eric Maetzold, Paul Maier, Julian Schreiner, Leon Degen, Colin Hellner, Nikolas Drößisch, Tommes Miehe.
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125 Jahre FF Bรถhlitz-Ehrenberg
Inhalt
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Das Feuerlöschwesen des 16. bis 19. Jahrhunderts......................10
Die Böhlitz-Ehrenberger Feuerwehr in den 1980er Jahren ................................ 54
Ereignisse, Brände und Einsätze des 20. Jahrhunderts.................................14
Das Feuerwehrwesen nach der politischen Wende..............................74
Das Feuerwehrwesen nach dem Kriegsende und in der DDR ................30
Die Böhlitz-Ehrenberger Feuerwehr im neuen Jahrtausend.............................104
Das Feuerwehrwesen in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts ..............46
Anhang..................................................141
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125 Jahre FF Böhlitz-Ehrenberg
Das Feuerlöschwesen des 16. bis 19. Jahrhunderts Im Laufe der Zeiten sind unsere Orte Ehren- vor, durch die ledernen Feuerlöscheimer, die berg und Böhlitz von Unruhen und Brandun- im Dorfteich gefüllt, in langer Kette von Hand glücken wiederholt heimgesucht worden und zu Hand bis zur Feuerstelle wanderten, eines auch von Kriegsnöten nicht verschont geblie- entstandenen Brandes Herr zu werden. Freiben. Im Schmalkaldischen Kriege (1545 bis lich wurde in den wenigsten Fällen auf diese Weise ein brennendes 1547) wurde im JahGebäude gerettet. re 1547 die Behlitzer Erst als die LänderMühle durch Landsregierungen anfingen, knechte des Kurfürsdas Feuerlöschwesen ten Johann Friedrich gesetzlich zu regeln, eingeäschert. wurden allmählich besBis zum Dreißigjähsere Verhältnisse anrigen Kriege und lange gebahnt. Das älteste nach diesem bedeudeutsche Landesgetete eine Feuersbrunst setz dieser Art dürfte für den Besitzer ein die Kurfürstlich-Sächs. schwer wieder gut zu Dorffeuerordnung des machendes Unglück, Jahres 1775 sein. Ihr denn Landesbrandwar es wohl auch zuzukassen und Feuerverschreiben, dass sich im sicherungen waren Jahre 1800 auch unsenoch unbekannte Dinre beiden Gemeinden ge. Böhlitz und Ehrenberg Bei der leichten Bauin Gemeinschaft mit art der Häuser, die daden sieben Nachbarzu fast ausnahmslos Strohdach trugen, war Titelblatt der ersten Dorffeuerordnung (1775) gemeinden (Gundorf, Neuscherbitz, Barneck, die Feuergefahr besonders groß und der Feuerschutz noch Leutzsch, Schönau, Rückmarsdorf und Burghausen) zum Ankauf einer großen Feuersprithöchst unvollkommen. Zwar gab es schon Feuerspritzen seit An- ze entschlossen, die in Böhlitz ihren Stand fang des 16. Jahrhunderts – die erste hat im erhielt. Die alljährlich für die Unterhaltung der Jahr 1518 der Goldschmied Anton Platner in Augsburg gebaut – aber wohl in allen ländli- gemeinschaftlichen Feuerspritze aufzubrinchen Gemeinden versuchte man nach wie genden Kosten beliefen sich für die Orte Böh-
vor 1890
Von den Frauen des Ortes hergestellte Fahne anl채sslich der Gr체ndung der Wehr
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125 Jahre FF Böhlitz-Ehrenberg
Ereignisse, Brände und Einsätze des 20. Jahrhunderts 1900 Für 204,46 Mark wird von Maurermeister Schirmer eine Steigerwand für Übungszwecke auf dem Gelände des Schulhofes errichtet. 1901 Schlossermeister Otto Angermann gründet die Kapelle der Freiwilligen Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg, die zunächst aus zehn Kameraden besteht. 1902 Franz Schlobach richtet in seinem Unternehmen eine eigene Feuerwehr ein. Am Herbstbußtag brennt der Dachstuhl des Wohnhauses des Baumeisters Heßner ab. Die Fabrikfeuerwehr der Firma Franz Schlobach im Jahr 1902
1903 Als am 19. Oktober die feierliche Schlüsselübergabe für die neue Schule erfolgt, bewegt sich der Festzug unter Führung der Böhlitz-Ehrenberger Feuerwehrkapelle von der alten Schule, die sich in der Südstraße 10 befindet, zum neuerrichteten Schulhaus in der Pestalozzistraße.
1904 In jenem Jahr umfasst die Companie der Freiwilligen Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg rund 40 Kameraden. 1905 Die Freiwillige Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg erarbeitet und erlässt ein Grundgesetz.
1900–1911 1907 Der Gemeinderat bestätigt in seinem Schreiben vom 11. Januar die zu Hauptleuten der Freiwilligen Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg gewählten Herren Schlobach und Richter. Letzterer ist Lehrer und wird gleich im Rang eines Hauptmanns in die Wehr aufgenommen. Der angestrebte Bau des Feuerwehrdepots in der Schulstraße (heutige Südstraße) habe laut Aussage des Gemeinderates keine Aussicht auf Erfolg. 1908 Im Ort bildet sich eine »Freiwillige Schutzmannschaft«, die bei Bränden im Ort aktiv wird. In der Bielastraße 22 wird ein Gemeindearmenhaus errichtet, in dem fünf Wohnungen und das Feuerwehrdepot untergebracht sind. 1910 Die Feuerwehr feiert ihr 20-jähriges Jubiläum im Beisein von Bürgermeister Carl Meyer in der »Großen Eiche«.
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Das Feuerwehrdepot in der Bielastraße 22 wird in Betrieb genommen. Zudem wird eine große mechanische Schiebeleiter für 1 500,– Mark angeschafft. Bei einem Brand in Leutzsch wird, wie bereits 1908, die 1. Spritzenprämie von 30,– Mark eingenommen. Böhlitz-Ehrenberg hat zu dieser Zeit 5 217 Einwohner. 1911 Zum Besuch des sächsischen Königs bei der Firma Ludwig Hupfeld treten die Kameraden der Wehr zu dessen Ehren im Spalier an. Die Zeitschrift »Die Feuerwehrspritze« berichtet in ihrer Ausgabe Nr. 5/1911 über einen Brand in der »Vereinigten Kraftfutter- und chemischen Fabriken GmbH« in Böhlitz-Ehrenberg: »Auf dem Fabrikgrundstück (...) brach in der Nacht zum 24.1. in dem hinteren Teil des
Skizze des Gemeindearmenhauses in der Bielastraße 22
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Brand im Schlobachschen Furnierwerk
Am 12.9. brennt es in der Firma Hermsdorf. Am 4.10. erhält die Firma eine Rechnung für das Ausrücken einer Motorspritze in Höhe von 30,10 Mark zuzüglich zehn Pfennig Briefporto. 1928 Es wird ein Rettungsschlauch für die Personenrettung aus höher gelegenen Stockwerken sowie eine 18 m-Ausziehleiter angeschafft. Zur Ausrüstung der Wehr gehören eine zweirädrige Abprotzspritze Modell 91, eine tragbare Tenderspritze, eine mechanische 18 m-Leiter und 800 m Schlauch. Im Ort stehen 92 Oberflur- und vier Unterflurhydranten zur Verfügung. Der Mannschaftsbestand der Böhlitz-Ehrenberger Wehr beläuft sich auf 32 Aktive, 54 Passive und fünf Ehrenmitglieder. Böhlitz-Ehrenberg hat zu dieser Zeit rund 7 000 Einwohner. Am 19.3. brennt in der Eisengießerei der SELP-Werke in der Gutenbergstraße 10 der Dachstuhl. Das schnelle Eingreifen der Böhlitzer Wehr verhindert einen größeren Schaden. Für eine Brandwache am 15.5. bei der Firma Carl Schmidt erfolgt eine Kostenrechnung für drei Mann á 9,5 Stunden = 42,75 Mark. Am 9.4. kommt es zu einem Brand bei der Firma Schlobach. Dieser Brand ist der dritte Brand im Unternehmen innerhalb von zehn Monaten. Die Furniermesserei samt Trockenböden fallen den Flammen zum Opfer.
Am 14.6. ereignet sich ein Dachstuhlbrand im Gasthof »Zum Waldmeister«. Der Dachboden wird dabei stark beschädigt. Zudem kommt es durch Funkenflug zu einem weiteren Brand. Das letzte mit Stroh gedeckte Dach im Ort – die Tostlöb’sche Scheune – fängt Feuer und brennt völlig nieder. Da ein Übergreifen auf die Firma Schlobach verhindert werden kann, erhält die Böhlitz-Ehrenberger Feuerwehr eine Prämie in Höhe von 100,– Mark. 1929 Am 9.4. brennt es erneut im Furnierwerk Schlobachs. In der Zeitschrift »Feuer und Wasser«, Heft 6 von 1929 heißt es dazu: »Mit großer Wahrscheinlichkeit ist als Ursache des nächtlichen Brandes Brandstiftung wiederum anzunehmen. Als der Überlandlöschzug und eine besonders entsandte Motorspritze der Leipziger Feuerwehr nach zehn Kilometern Fahrt eintrafen, stand das riesige Gebäude bereits in hellen Flammen, so dass ein Retten des Gebäudes selbst nicht mehr im Bereich der Möglichkeiten lag. Vor allem die zahlreichen anderen, nahegelegenen Werk- und Wohngebäude und die Holzlager waren vor Inbrandsetzung durch den erheblichen Funkenregen und durch die Hitzestrahlung zu schützen. Eine windstille Nacht erleichterte die Arbeit. Der Werksund Ortsfeuerwehr war es noch rechtzeitig gelungen, acht im Erdgeschoss stehende Kraft-
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Das Schlobachsche Furnierwerk (rechts im Bild) nach dem Wiederaufbau
Die Tanksäule (links) hält den Flammen stand, wird aber stark beschädigt (unten)
Kameraden der Berufsfeuerwehr in einem von den Flammen zerstörten Gebäude
Die Werkhallen der Furniermesserei können nicht gerettet werden
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Das Feuerwehrwesen nach dem Kriegsende und in der DDR 1946 Im ersten Nachkriegsjahr hat die BöhlitzEhrenberger Wehr drei einsatzfähige Fahrzeuge – das Klöckner-Humboldt-Deutz Feuerlöschfahrzeug (LF 15) mit 80 PS und 4 942 cm3, einen Opel Zug- und Gerätewagen mit Anhängerspritze, 40 PS, 2 595 cm3 Hubraum und acht Sitzplätzen sowie einen »The Nash« Zug- und Gerätewagen mit sieben Sitzplätzen und 4 498 cm3 Hubraum. Um das Depot zu beheizen, werden u. a. alte Schläuche verheizt. Am 9.1. kommt es gegen 12.30 Uhr zu einem Brand in der Tischlerei Freitag in der Friedrich-Engels-Straße 28 (heutige Südstraße). Da der Brand rund eine halbe Stunde allein durch Eimerkette bekämpft wird, ehe die Feuerwehr alarmiert wird, entsteht erheblicher Schaden. In der Karl-Marx-Straße (Leipziger Straße) brennt nach Explosion am 13.12. gegen 20.35 Uhr bei Uhlmann eine Garage und führt zu großem Schaden. Die Ursache für die Explosion kann nicht ermittelt werden. Am 21.12. wird die Wehr gegen 4.22 Uhr in die Karl-Marx-Straße 120 (Leipziger Straße) gerufen. Hier brennt in der Tischlerei Skopeck ein Büro- und Maschinenraum. Bei –18 °C muss die Feuerwehr bis 18.00 Uhr aktiv bleiben, ehe der Brand gelöscht ist. Insgesamt werden 4 250 m2 Holzdach vom Brand vernichtet. 1947 Im Oktober treten neue Dienstgradbezeichnungen in Kraft. Fortan gibt es nur noch Feuerwehrmann-Anwärter, Feuerwehrmänner, Oberfeuerwehrmänner und Brandmeister.
Laut Rundverfügung Nr. 44 der Landesregierung Sachsen sind in den Stadt- und Landkreisen Katastrophenkommissionen zu bilden. Diese bestehen aus dem Bürgermeister, dem Polizeidienststellenleiter und dem Leiter der Freiwilligen Feuerwehr. Aufgabe der Kommission ist die Organisation der Maßnahmen und der Technik zum Einsatz gegen Eisgang und Hochwassergefahr. Gemäß des Befehls der Sowjetischen Militäradministration vom 20. April wird die Verantwortung für den Feuerschutz wieder an den Bürgermeister der Gemeinde übertragen. Das Jahr 1947 ist ein trockenes Jahr. Das erschwert die Löschwasserversorgung. Auch die Beschaffung von Ersatzteilen sowie von Dienstkleidung ist schwierig. Vom 1.1. bis 31.12. werden die Freiwilligen- und Werksfeuerwehren des Landkreises Leipzig zu insgesamt 31 Großfeuern, 55 Mittelfeuern, 39 Kleinfeuern, 58 Waldbränden, fünf Menschenrettungen, zwei Leichenbergungen und zu 36 sonstigen Hilfeleistungen gerufen. Bei 2 435 eingesetzten Männern ergibt dies eine Einsatzzeit von 1 594 925 Stunden. Zum Hochwassereinsatz ist die Wehr mit dem Löschfahrzeug LF 15 am 14.3. in Göbschelwitz und in Gundorf und am 15.3. in Seehausen im Einsatz. Am 29.4 rückt die Wehr gegen 13.00 Uhr mit dem LF 15 zu einem Feuer in der Kohlenanzünderfabrik Singewald in Rückmarsdorf aus. Der Bahndamm in Gundorf brennt am 11.9. gegen 17.15 Uhr. Ein Holzzaun des Friedhofes
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hat ebenfalls Feuer gefangen. Bei der Rückfahrt des Zuges aus Leipzig wird der brennende Gepäckwagen abgelöscht. Zu einem Waldbrand in der Harth kommt es am 19.9. gegen 20.17 Uhr. Der Einsatz dauert bis zum nächsten Morgen 2.45 Uhr. Am 22.9. brennt es erneut in der Harth gegen 17.00 Uhr. Gegen 1.00 Uhr am Morgen ist der Brand gelöscht. Für beide Fälle wird Brandstiftung vermutet. Die Feuerwehr wird am 6.11. nach zehn Minuten Einsatzzeit bei einem Brand in der Firma Moran, Ludwig-Hupfeld-Straße 21, durch den
Schon gewusst? Im Jahr 1947 kommt es mehrfach zu Ausfällen der Sirenenalarmierung infolge zu schwachen Stroms durch Einfrieren der Stromleitungen und durch zahlreiche, zur damaligen Zeit übliche, Stromsperren. Somit muss wieder mit Signalhorn Alarm ausgelöst werden.
Im »Waldmeister« gab es auch gut besuchte Theater- und Lichtspielvorführungen
Leipziger Branddirektor Walther zum Reichsbahngelände am Viadukt abkommandiert, um drei mit Kohle beladene Waggons zu löschen. Ein Schuppenbrand beim Alteisenhändler Hutzelmann in der Ludwig-Hupfeld-Straße am 2.12. vernichtet laut Brandbericht 15 Brote, einen Eimer Heringe und vieles mehr. Die Brandstelle kann als »Hamsterlager« bezeichnet werden. 1948 Die Stärke der Freiwilligen Feuerwehr beträgt am Jahresanfang 37 Kameraden. Am Jahresende sind es nur noch 27. Der Fahrzeugbestand beläuft sich am 15. Mai auf ein Löschfahrzeug LF 15 Klöckner-Deutz, ein LF 8 Opel, eine Spritze TS 8 Müller (nicht einsatzbereit) und einen PKW »The Nash«, ebenfalls nicht einsatzbereit. Am 26.12. brennt der Bahndamm am Bienitz. Der Brand wird vom Wehrleiter selbst gelöscht, der mit dem Motorrad zur Brandstelle fährt.
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Nach zentralen Festlegungen erfolgt die Vergütung bei Lohnausfällen infolge von Unfällen oder Einsätzen durch den Betrieb, bei Privatbetrieben durch den Rat des Kreises. Die Wehrstärke beträgt 31 Kameraden und 15 Pioniere. An Technik sind ein Löschfahrzeug LF 25 und drei Tragkraftspritzen TS 8 vorhanden. Im VEB Metallgusswerk kommt es am 4.1. gegen 15.45 Uhr zu einem Dachstuhlbrand in der Gießerei. Der Schaden wird auf 5 000,– DM geschätzt. Gegen 17.40 Uhr am 20.1. führt ein Selbstmörder in der Clara-Zetkin-Straße (heutige FranzSchlobach-Straße) eine Leuchtgasexplosion herbei, bei der zwei Personen sterben. Der Sachschaden bleibt gering und beträgt 250,– DM. Geringer Sachschaden entsteht ebenfalls bei einem Wohnungsbrand am 8.7. gegen 16.30 Uhr in der Gutshofstraße 13. Die Ursache ist ein schadhaftes Rauchabzugsrohr.
1965 Der Rat der Gemeinde stellt 3 000,– DM für die Neuanschaffung von Schläuchen sowie nochmals 3 000,– DM für die Ausrichtung der Feierlichkeiten der 75-Jahr-Feier der Wehr zur Verfügung. Anlässlich dieser Feier findet am
Großübung zur 75-Jahr-Feier der Böhlitz-Ehrenberger Wehr (Pestalozzistraße/Südstraße)
1964–1966
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Grundstück Pestalozzistraße/Friedrich-Engels-Straße (Südstraße) eine Großübung statt, an der alle Freiwilligen Feuerwehren des Wirkungsbereiches, die Feuerwehrschule Leipzig und die Abteilung Feuerwehr Leipzig teilnehmen. Das Deutsche Rote Kreuz Böhlitz-Ehrenberg übernimmt dabei die realistische Wunddarstellung. Die Großübung findet nicht nur deshalb großen Anklang bei der Bevölkerung. Auch der Festumzug mit Kapelle und Fahrzeugschau erfreut sich großer Beliebtheit.
Einsatz der Drehleiter bei der Großübung zur 75-Jahr-Feier
Das neue Löschfahrzeug LF 15 H3A
1966 Im Mai wird das Löschfahrzeug LF 25 ausgesondert und die Wehr erhält am 18. Mai ein Löschfahrzeug LF 15 H3A (VP 13–1267) – ein ehemaliges Fahrschulfahrzeug der Berufsfeuerwehr. Am 30. Juni übernimmt Kamerad Bitterling die Wehrleitung, da Kamerad Reichardt der Funktion aus beruflichen Gründen nicht mehr nachkommen kann.
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Das Feuerwehrwesen in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts 1970 Anlässlich des 20. Jahrestages der Gründung der DDR wird die FDJ-Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg gebildet. Ihr gehören zwölf Jugendfreunde an. Informationsblatt der Feuerwehr
Vom 22. bis 30. Mai fährt eine Delegation der Böhlitz-Ehrenberger Wehr nach Ungarn und ist bei der Freiwilligen Feuerwehr Vertessomlo zu Gast. In diesen Tagen kommt es zu Erfahrungsaustausch, Übungen und Wettkämpfen. 1971 Die Wehrstärke beträgt 38 Kameraden. 15 Mitglieder der FDJ werden aus der AG in die Wehr aufgenommen. 1972 Am 13. und 14.11. sind die Ka meraden der Böhlitz-Ehrenberger Feuerwehr 364 Stunden im Einsatz, nachdem ein Herbststurm über Leipzig hinwegzog und zahlreiche Schäden verursachte. Für »hervorragende Leistungen und hohe Einsatzbereitschaft« erhält die Wehr am 23.11. von Bürgermeister Schäfer eine Urkunde sowie 200,– M Prämie. 1973 Zu den Wahlen der örtlichen Volksvertretung kandidieren die Kameraden Schramm, Partzsch und Sachse. Im März stellt die Böhlitz-Ehrenberger Wehr einer Reisegruppe aus der Volksrepublik Polen das Gerätehaus als Quartier zur Verfügung. Ein Gegenbesuch in Rybaik findet im Mai statt.
1970–1973
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Besuch der Freiwilligen Feuerwehr Vertessomlo in Ungarn
Von den Kameraden werden in diesem Jahr 4 419 Stunden Dienst geleistet. Dabei werden auch 256 Wohnungskontrollen durchgeführt sowie 1 940 Stunden gesellschaftliche Arbeit außerhalb der Wehr absolviert. Nach langer Zeit findet wieder ein Wochenendausbildungslager statt. Diesmal am Auto-
bahnsee Kleinliebenau. In den 1950er Jahren wurde das Ausbildungslager in Trebsen und von 1978 bis 1988 im LVB-Gelände in Machern durchgeführt. Ausbildungslager in Kleinliebenau
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Das neue Tanklöschfahrzeug TLF 24
17.15 Uhr brennt der Dachstuhl in der KarlLiebknecht-Straße 32 (Untere Mühlenstraße). Die Ursache ist eine Rakete, die durch ein defektes Bodenfenster fällt und auf dem Boden lagerndes Material in Brand setzt. Das Feuer wird mit drei C-Rohren bekämpft. Unterstützt wird die Böhlitz-Ehrenberger Wehr durch die Westwache. Der Brandschaden beläuft sich auf zirka 5 000,– M. Weitaus höher ist aber der Wasserschaden. Dieser beträgt rund 20 000,– M. Bei den Löscharbeiten zieht sich Kamerad Scholz durch einen Sturz einen Meniskusriss zu und vier weitere Kameraden tragen leichte Verletzungen durch Stürze auf Glatteis bzw. Verbrennungen 1. Grades davon. Bei den Kreismeisterschaften im Feuerwehrkampfsport holt die Wehr dreimal Gold
1977 Schwerpunkt in diesem Jahr ist der Innenausbau der Gerätehauserweiterung. Geschaffen wird eine Erweiterung der Fahrzeughalle, ein Raum für die Wehrleitung, ein Raum für den Gerätewart und ein Raum für die Zivilverteidigung. Zum 7. Oktober sind alle Arbeiten abgeschlossen. Insgesamt werden 4 000 Stunden zusätzlich zum normalen Dienst geleistet. Der alte Schlauchtrockenturm auf dem Schulhof wird wegen Baufälligkeit baupolizeilich gesperrt und 1978 abgerissen. Bei den Kreismeisterschaften im Feuerwehrkampfsport holt die Böhlitz-Ehrenberger Wehr in der Gruppenstafette, in der 4 x 100 m-Feuerwehrstafette und durch Oberfeuerwehrmann Klaus Fritzsche in der Einzeldisziplin 100 m Hindernisbahn dreimal Gold. Am 12. November wird die Böhlitz-Ehrenberger Wehr als beste Freiwillige Feuerwehr des Kreises Leipzig ausgezeichnet. Die Wehr wird in diesem Jahr zu neun Bränden alarmiert. So brennt u. a. ein Lagerraum mit Trockenfutter am 26.5. im ZBE Gundorf in Folge unsachgemäßer Lagerung. Die Höhe des Schadens beläuft sich auf 2 000,– M. Am 22.8. kommt es zu einem Scheunenbrand in Burghausen durch vorsätzliche Brandlegung. Schaden: 25 000,– M.
1976–1978 1978 Die Wehr erhält ein neues Tanklöschfahrzeug TLF 24 vom Typ SIL (SU). Dieses kommt via Schienengüterverkehr direkt von der Erdgastrasse der Freundschaft aus der Sowjetunion, hat keine Fahrkilometer und ist komplett »russisch« ausgestattet. Die Lackierung besteht aus rotbrauner Vorstreichfarbe, welche über den militärgrünen Lack gespritzt wurde.Alle Geräte haben sowjetische Normen und können nicht verwendet werden. Nur mit viel Eigenleistung kann dieses Fahrzeug zu einem hochwertigen Einsatzmittel hergerichtet werden. Vom 29. September bis 1. Oktober findet in Zschirla das Wochenendausbildungslager statt. Das Einsatzjahr beginnt am 12.1. mit einem Barackenbrand im VEB Starkstromanlagenbau in der Friedrich-Engels-Straße (Südstraße). Dabei entsteht ein Schaden in Höhe von 50 000,– M. Die Ursache bleibt ungeklärt. Weitere 19 Alarmierungen gibt es über das Jahr, so zum Beispiel am 3. Mai. An diesem Tag
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Löschübungen im Zschirlaer Ausbildungslager
brennen zwei Schuppen in der Pestalozzistraße. Als Ursache wird Brandstiftung ermittelt. Es entsteht ein Sachschaden in Höhe von 1 400,– M. Am 27.10. brennt eine Garage in der Bielastraße 49. Das Feuer wird vermutlich durch Kinderhand gelegt. Neben der Garage fällt ein Wohnwagen »Dübener Ei« den Flammen zum Opfer. Das neue Tanklöschfahrzeug TLF 24 kann nun auch Schwer- & Mittelschaum erzeugen
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125 Jahre FF Böhlitz-Ehrenberg
Die Böhlitz-Ehrenberger Feuerwehr in den 1980er Jahren 1980 Das erste Jahr des letzten DDR-Jahrzehnts ist das Jahr des 90-jährigen Bestehens der Böhlitz-Ehrenberger Wehr. Vom 26. Juli bis 3. August finden verschiedene Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläums statt. So gibt es eine Ausstellung zur Geschichte der Wehr in der »Großen Eiche«, einen Tag der offenen Tür im Gerätehaus, einen großen Jugendtanz, eine Fahrzeugausstellung im Bielagarten, Schauübungen u. v. m. Erstmals gelingt es, eine Frauengruppe zu bilden, der fortan sechs Kameradinnen angehören. Zehn Jungen aus der AG »Junge Brandschutzhelfer« werden in die FDJ-Löschgruppe der Wehr übernommen. Somit beträgt die gegenwärtige Stärke der Wehr 76 Kameraden.
Die Instandhaltung des 22 Jahre alten Löschfahrzeugs LF 15 erfordert aufgrund der zahlreichen Mängel des Fahrzeugs 385 Reparaturstunden. Im operativen Einsatz gibt es über das Jahr 27 Alarme zu 19 Bränden und zu acht Laubenbrand in der Kaninchenfarm
1980–1981
Ausbildungslager in Machern mit mosambikanischer Beteiligung
Hilfeeinsätzen, u. a. in Rückmarsdorf, Schkeuditz, Großlehna und Kulkwitz. Am 25.3. brennt eine Gartenlaube in der Kaninchenfarm. Unsachgemäßer Umgang mit offenem Feuer führt am 26.5. zu einem Kellerbrand in der Friedrich-Engels-Straße (Südstraße) 25. Am 26.10. brennt gegen 11.07 Uhr das Möbellager im »Waldmeister«. Dabei werden Lagerräume in der ersten Etage und Wohnräume in der zweiten Etage in Mitleidenschaft gezogen. Der Sachschaden wird mit 20 000,– M angegeben. 1981 Das Wochenendausbildungslager, das in diesem Jahr in Machern stattfindet, ist dieses Mal »international«. Sechs Freunde aus Mosambik, die im VEB Schaltanlagenbau arbeiten, nehmen am Ausbildungslager teil.
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Die Böhlitz-Ehrenberger Feuerwehr wird zur Stützpunktfeuerwehr ernannt. Damit erweitert sich der Ausrückebereich auf die Ortschaften Burghausen, Rückmarsdorf, Dölzig, Frankenheim und Miltitz. Der Einsatzbereich des Tanklöschfahrzeugs erweitert sich auf Lindenthal, Schkeuditz und Markranstädt. Die Funkalarmempfänger werden vom VEB Mechanisierung mit Alarmierungsanlagen für den Betrieb und für das Feuerwehrdepot versehen und dort installiert. Somit sind die Kameraden, die in diesem Betrieb arbeiten, innerhalb von ein bis zwei Minuten einsatzbereit. Über das Jahr werden insgesamt 7 245 Arbeitsstunden geleistet. Am 30. Mai ist von 9.00 bis 11.00 Uhr der Radio DDR-Sender Leipzig zu Gast bei der Freiwilligen Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg. Grund ist die Auszeichnung des Kollektivs der Freiwilligen Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg mit der Medaille für Verdienste im Brandschutz. Moderator Werner Lindner moderiert
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Das Gebäude in der Schillerstraße vor und nach der Explosion am Morgen des 2. Januars 1984
1984 Rund 50 Mal rückt die Böhlitz-Ehrenberger Wehr aus, darunter zu neun Bränden, die allein eine Schadenssumme von 500 000,– M verursachen. Das Jahr beginnt mit einem tragischen Ereignis. In der Schillerstraße (Stefan-Zweig-Straße) 5 kommt es zu einer folgenschweren Explosion in einem Wohnhaus. Der damalige Wehrleiter, Christian Hofmann, fasst die Ereignisse in nachfolgendem Bericht zusammen: »Es war Montag, der 2. Januar 1984, als gegen 4.55 Uhr unser Ort von einem ohrenbetäubenden Knall erschüttert wurde. In der Schillerstraße 5 (heutige Stefan-Zweig-Straße) kam es in einem Mehrfamilienwohnhaus zu einer Gasexplosion. Neben den unmittelbaren Anwohnern war auch ich, bereits auf dem Weg ins Gerätehaus, einer der Ersten am Ort des Geschehens. Obwohl sich die Staubwolken noch nicht verzogen hatten, bot sich mir ein grausiger Anblick, welcher von Hilferufen begleitet war. Die Alarmierung unserer Freiwilligen Feuerwehr war bereits in vollem Gange, da mehrere Anrufe bei der Leitstelle der Feuerwehr und bei der Polizei eingingen. Noch vor dem Ausrücken habe ich die Leitstelle der Feuerwehr telefonisch informiert, dass es sich um ein größeres Schadensereignis handelt und wir weitere Kräfte zur Unterstützung benötigen. Allen Einsatzkräften war bereits auf der Fahrt
zur Einsatzstelle klar, dass es sich nicht um einen alltäglichen Einsatz handelt. Mit der damaligen Technik unserer Wehr, einem Tanklöschfahrzeug TLF 24 vom Typ SIL 131 und einem Löschgruppenfahrzeug LF 16 (W 50) rückten wir zur Einsatzstelle. Die erste Lageerkundung ergab folgendes: Das Gebäude war stark zerstört, zwei Drittel des Gebäudes eingestürzt. Für den restlichen Teil bestand weitere Einsturzgefahr. Teile des Daches waren bis auf die Fahrbahn gestürzt. Die Druckwelle sowie umhergeschleuderte Teile hatten auf der linken Seite das damalige Haus der Gesundheit (heute Praxis Markov) sowie auf der gegenüberliegenden Seite das Gebäude des Kindergartens (heute Wohnhaus) stark beschädigt. In diesen Gebäuden sind keine Personen zu Schaden gekommen. Am eigentlichen Gebäude war das Treppenhaus nicht mehr vorhanden. Aus dem Bereich des Dachbodens kamen Hilferufe. Die Freileitung zur Energiezufuhr war gerissen, hing in den Bäumen vor dem Grundstück und verursachte einen ständigen Funkenregen. Im Kellerbereich brannte es. Gas strömte weiter aus. Weiterhin brannte auch das Bienenhaus im Garten. Eine Auskunft zur Anzahl der Bewohner des Unglückshauses konnte zu diesem Zeitpunkt keiner geben. So gab es für uns als erstes fol-
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Die Ersthelfer versuchen sich in der Dunkelheit zu orientieren und zu helfen
Der Hund wurde lebend aus den Tr端mmern geborgen und sogleich zur Suche der Opfer eingesetzt
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125 Jahre FF Böhlitz-Ehrenberg
Fahrzeugparade: Löschfahrzeug LF 16, Tanklöschfahrzeug TLF 24, Tanklöschfahrzeug TLF 16
1988 Das Tanklöschfahrzeug TLF 24 geht in die Generalüberholung und wird neu lackiert. In über 700 Stunden wird dabei ein Wert von 15 000,– M geschaffen. Dabei erhält das TLF 24 auch die weiße Bauchbinde, auf der »Feuerwehr« zu lesen ist. Nach 15 Jahren sind vom 19.–21. September wieder 35 Wehrleiter und Funktionäre aus Rybnik (Polen) zu Gast in Böhlitz-Eh-
renberg. Vom 10.–12. Oktober finden sich die Kameraden der Feuerwehr mit 40 Personen zum Gegenbesuch in Rybnik ein. In einem Bericht in der Feuerwehrchronik ist zu lesen: »Erschreckend war die Trinkfestigkeit unserer Gastgeber, die uns schon in Böhlitz-Ehrenberg mit Grausen erfüllte. Aber wir haben überlebt!« Vorführung der modernen Technik der Berufsfeuerwehr Rybnik (Polen)
1988
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Kamerad Hofmann lackiert das TLF 24 neu
Die Wehr erhält im September eine historische Magirus Patentleiter. Dieses Stück Feuerwehrgeschichte hat eine Höhe von 12 m bei einem Gewicht von 760 kg und wurde 1929 in Böhlen in Dienst gestellt. Das Einsatzjahr startet mit einer Tankwagenhavarie am Gundorfer Teich. Aus eiDie historische Magirus Patentleiter mit einer Höhe von bis zu zwölf Metern
nem Tankfahrzeug der sowjetischen Armee sind rund 6 000 l Benzin ausgelaufen und in den Teich sowie die Kanalisation gelangt. Durch taktisch kluges Vorgehen kann die Gefahr für Menschen und Sachwerte in kurzer Zeit abgewendet werden. Die Verseuchung des Erdreiches, der Kanalisation und des Teiches erfordern allerdings umfangreiche und langwierige Arbeiten und Sicherungsmaßnahmen. Die Böhlitz-Ehrenberger Wehr, die Freiwillige Feuerwehr Markranstädt, die Wehr des VEB Mechanisierung und des VEB VHW II sind rund 650 Stunden im Einsatz. Das Jahr 1988 verzeichnet die höchste Zahl von Alarmierungen seit Bestehen der Wehr. Nachfolgend eine kurze Übersicht: 1982 66 Alarme 1983 56 Alarme 1984 50 Alarme 1985 58 Alarme 1986 68 Alarme 1987 57 Alarme 1988 83 Alarme Diese 83 Einsätze gliedern sich wie folgt auf: Acht Brände, 23 Hilfeleistungen, 16 Kohlebrände, 13 Müll-, Container- und Ödlandbrände, elf blinde Alarmierungen, vier sonstige Alarme und acht Alarmübungen. Diese Einsätze erforderten einen Arbeitsaufwand von 2 800 Stunden.
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Das Feuerwehrwesen nach der politischen Wende 1990 Die gesellschaftlichen Umwälzungen des Jahres 1989 bleiben nicht ohne Einfluss auf die Freiwilligen Feuerwehren. Alle wollen schnellstens etwas verändern, aber keiner weiß so recht wie und was! Alte Führungsstrukturen und auch Gesetze bestehen nur noch fiktiv und neue gibt es noch nicht. Auch der erste »Runde Tisch« der Wehr am 5. Februar bringt nur gedankliche Ansätze ohne praktischen Wert. Am zweiten und letzten »Runden Tisch« nehmen nur 16 Kameraden teil, die Frauen fehlen gänzlich. Eine außerordentliche Dienstbesprechung am 10. April im Speiseraum des Schulhortes besuchen 54 Angehörige. Zu einer Beschlussfassung hinsichtlich der Pflichtstun-
den, der Bußgelder, der Beiträge etc. kommt es allerdings nicht. Zu vieles ist noch unklar und verbindliche Richtlinien liegen nicht vor. Grenzenlose Demokratie und die freie Marktwirtschaft führen zu chaotischen Zuständen auf allen Gebieten. Nach den Kommunalwahlen im Mai wird Kamerad Christian Hofmann hauptamtlicher Mitarbeiter im Ordnungsamt Böhlitz-Ehrenberg, dessen Führung er übernimmt. Fortan ist er verantwortlich für den Brand-, Katastrophen- und Zivilschutz sowie für die Ortspolizei und den ruhenden Verkehr.Außerdem werden weitere Mitglieder der Wehr bei der Gemeinde eingestellt. Ganztagsausbildung im Waldbad
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Großer Andrang auf dem Festplatz (Schulhof) zur 100-Jahr-Feier der Böhlitz-Ehrenberger Wehr
Ab 1. April wird die Arbeit der Brandschutzgruppe eingestellt, die Kontrolltätigkeit im Ort kommt daraufhin völlig zum Erliegen. Nach einer Aussprache in der Leitung und mit den Frauen scheiden die weiblichen Mitglieder der Wehr zum Jahresende aus der Freiwilligen Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg aus.
Impressionen vom Festumzug
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»Das Frühjahr 1992 war außergewöhnlich warm und trocken. Am Freitag, den 22. Mai, kommt es in den Nachmittagsstunden in der Gegend um Weißwasser (Lausitz) zu einem Gewitter. Ein Augenzeuge aus der Südstadt von Weißwasser will gegen 17.00 Uhr einen Blitzschlag im Wald gesehen haben. Um 17.12 Uhr bemerkt der Feuerwachturm Hermannsdorf eine Rauchentwicklung in Richtung Weißkeißel. Sofort werden die Feuerwehren alarmiert. Als die ersten Einsatzkräfte eintreffen, brennt der Wald bereits auf einer Fläche von ca. 20 Hektar. Am Abend ist der Brand im Wesentlichen unter Kontrolle. Am Samstag, den 23. Mai, gegen 9.30 Uhr frischt der Wind gefährlich auf und wird böiger.
Dann die Hiobsbotschaft! ›Fünf Hektar Waldbrand am Rothwassergraben!‹ Die Lage wird dramatisch, um 14.58 Uhr wird für die Region Katastrophenalarm ausgelöst. Am Abend berichten die Medien erstmals über einen größeren Waldbrand in der Lausitz, Nähe Weißwasser. Am Sonntag, den 24. Mai, werden die Feuerwehren in Sachsen durch das Innenministerium um Amtshilfe und Unterstützung gebeten. Durch die Leitstelle Leipzig wird um 10.00 Uhr für alle Wehren im Landkreis sowie für die Feuerwehren der Stadt Leipzig Alarm ausgelöst und um Unterstützung gebeten. Der damalige A-Dienst und weitere Führungskräfte der Stadt Leipzig, der Stadtbrandmeister Thomas Graupner, der Kreisbrandmeister des Landkreises, Steffen Ludewig und sein Stellvertreter Christian Hofmann werden ebenfalls informiert. Es
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kommt zu einer kurzfristigen Beratung und Abstimmung der Führungskräfte auf der Hauptfeuerwache. Folgende Entscheidung wird getroffen: Die Stadt Leipzig hält die Berufsfeuerwehr für die tägliche Gefahrenabwehr in der Stadt und im Landkreis Leipzig vor. Die Freiwilligen Feuerwehren mit Tanklöschfahrzeugen und Löschfahrzeugen des Katastrophenschutzes leisten Amtshilfe. Ebenfalls stellen Stadt und Landkreis Führungskräfte für die technische Einsatzleitung in Weißwasser zur Verfügung. Treffpunkt ist 11.30 Uhr für alle Kräfte auf dem Vorplatz der Hauptfeuerwache. Die Führungskräfte unter der Leitung des Kollegen Hans Trautsch werden zum Flughafen gefahren, dort steht bereits ein Hubschrauber der Bundeswehr zum Transport nach Weißwasser bereit. Die Fahrzeugbesatzungen erhalten von der Berufsfeuerwehr noch eine Tagesverpflegung in Form von ganzen Mischbroten aus der Stadtbäckerei und Wurstkonserven sowie Getränke. Zwischenzeitlich wird die Route für die Kolonne der Löschfahrzeuge zusammengestellt. In Abstimmung mit dem Regierungspräsidium werden auf der Autobahn A 14 weitere Anlaufpunkte festgelegt, an welche weitere Kräfte aus dem Regierungsbezirk zustoßen. So z. B. die Freiwilligen Feuerwehren aus dem Kreis Wurzen bzw. Kreis Grimma und Eilenburg. Die Kolonne wird vom stellv. Kreisbrandmeister (KBM) Christian Hofmann und dem Stadt-
brandmeister Thomas Graupner geführt. Die Polizei lotst die Einsatzfahrzeuge bis zur Autobahnauffahrt. Die einzige Kommunikationsmöglichkeit zwischen der Leitstelle Leipzig und dem späteren Führungsstab in Weißwasser war das Funktelefon (C-Netz) des ELW 1 des Kreisbrandmeisters. Über den Fahrzeugfunk meldet sich die Kolonne von Leitstelle zu Leitstelle im jeweiligen Funkkanal an. Nachdem auf der Autobahn alle anderen Kräfte eingegliedert wurden (nur Eilenburg fehlte), besteht die »Einheit Leipzig« aus 17 Tanklöschfahrzeugen TLF 16 W50, vier Löschfahrzeugen LF 16/TS (KatS), zwei Einsatzleitwagen ELW 1-B 1 000, ein ELW 1-VW Passat und dem privaten THD (Technischer Hilfsdienst), welcher sich selbst angegliedert hatte. Insgesamt hatten wir eine Stärke von 142 Einsatzkräften. Die Führungskräfte für die Technische Einsatzleitung (TEL), welche mit dem Hubschrauber geflogen waren, hatten eine Stärke von 13 Kräften und waren am Sonntag bereits gegen 13.30 Uhr in Weißwasser. Auf der Fahrt nach Weißwasser gibt es nur unwesentliche Ereignisse, ein Tanklöschfahrzeug hatte Reifenschaden, dies konnte mit dem THD geklärt werden, das Fahrzeug wurde nach Abstimmung zurückgelassen und folgte später selbstständig nach. Dass wir im Katastrophengebiet sehnsüchtig erwartet wurden, zeigte eine Reihe von Anrufen aus der Technischen Einsatzleitung (TEL) mit Nachfrage: ›Wann seid ihr endlich da?‹
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Zum Tag der offenen Tür präsentiert sich die son droht zu springen« aus. Einmal davon Böhlitz-Ehrenberger Feuerwehr mit einer gro- springt die Person tatsächlich, kann aber durch ßen Schauübung. Simuliert wird ein Unfall zwi- die Wehr unverletzt aus dem Kanal gerettet werden. Die restlichen Alarmierungen sind den schen einem PKW und einem Tanklastwagen. Mit insgesamt 245 Einsätzen in diesem Jahr unterschiedlichsten Einsatzarten zuzuordnen. ist die Spitze des Eisberges erreicht. Die Hier ein Überblick der wesentlichen Einsätze: Am 28.3. kommt es Einsatzkräfte kommen gegen 18.43 Uhr in der an die Leistungsgrenze Leipziger Straße/Ludder »Freiwilligkeit«. So wig-Jahn-Straße zu eimüssen die Kameraden bei 58 Verkehrsunfällen nem größeren WasserHilfe leisten, 37 Sturmrohrbruch im Bereich der Baustelle. Durch eischäden beseitigen, 20nen Bruch der Hauptmal hilflosen Personen wasserleitung drohen hinter verschlossener die bis zu sechs Meter Wohnungstür helfen und acht Groß- sowie Schwerer Verkehrsunfall auf der Autobahn A9 tiefen Spuntwände wegen Unterspülung ein48 Klein- und Mittelbrände bekämpfen. 19-mal müssen die Kamera- zustürzen und die freiliegende Hauptgasleiden nach starkem Regen Keller oder Baugruben tung zu zerstören. Weiterhin kommt es zum teilweisen Einsturz von Kanalisationsanlagen. auspumpen. Zweimal rückt die Wehr zur »Per-
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Nach Abschieberung dieser Hauptleitung LKW brannte (Entstehungsbrand) im Motorbedurch die Wasserwerke kommt es in der reich, ein LKW war umgestürzt und hatte die gesamten Ortslage zum Ausfall der Wasserver- gesamte Ladung (Fruchtsaft in Glasflaschen) versorgung. Gemeinsam mit den Wasserwerken loren, bei einem LKW war der 400-l-Kraftstoffwerden die Versorgungsleitungen abgefangen tank gerissen und beim letzten LKW war der Fahund die Spuntwände gestützt. Zur Versorgung rer hinter dem Lenkrad sowie sein Beifahrer in der der Bevölkerung mit WasSchlafkabine eingeser wird eine Notwasklemmt (blauer LKW). serleitung mit SchläuDie vier Insassen des chen der Feuerwehr über PKWs, davon zwei 1 000 m verlegt und mit Kinder, hatten sich Feuerlöschpumpen der selbst aus dem FahrDruck verstärkt. Insgezeug befreit, waren samt sind 27 Einsatzkräfaber leicht verletzt. te bis 6.00 Uhr vor Ort. Der PKW hatte ToAm Mittwoch, den talschaden (...). Die Blick in die zerstörte Fahrerkabine 27.4., kommt es gegen Light-Water-Löschan15.33 Uhr zum Verkehrslage konnte den LKWunfall mit eingeklemmter Person auf der A9. Die Brand schnell löschen. Mit den hydraulischen Böhlitz-Ehrenberger Feuerwehr rückt mit dem Rettungsgeräten (Spreizer, Rettungsschere und Einsatzleitwagen ELW 1 (Kreisbrandmeister), Hydraulikstempel) konnten die Arbeiten am LKW dem Vorausrüstwagen und dem Tanklöschfahrmit Erfolg durchgeführt werden. Der Fahrer des zeug TLF 16 W50 zur Einsatzstelle aus. Unterstützt blauen LKWs konnte relativ schnell aus seiner werden die Kameraden später auch durch die Zwangslage befreit werden. Er kam schwerverFeuerwehren aus Dölzig und Bad Dürrenberg letzt ins Krankenhaus. Der Beifahrer war kompliund durch umfangreiche Kräfte des Rettungs- ziert in der Schlafkabine eingeklemmt. Um diesen dienstes sowie den Rettungshubschrauber mit aus der Zwangslage zu befreien, musste ein Bein Notarzt. Die Autobahn ist durch die Polizei voll amputiert werden. Diese Maßnahme wurde gesperrt. gemeinsam mit dem Notarzt, dem RettungswaChristian Hofmann berichtet: »Bei Ankunft genpersonal und unseren Kameraden durchstellten wir folgende Lage fest: Insgesamt waren geführt. Eine Zugangsmöglichkeit zu der vervier LKW sowie ein PKW am Unfall beteiligt. Ein letzten Person war nur über eine Steckleiter der
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Die Böhlitz-Ehrenberger Feuerwehr im neuen Jahrtausend 2000 Im zweiten Jahr nach der Eingemeindung haben sich die anfänglich bestehenden organisatorischen Probleme zwischen dem Brandschutzamt und der Freiwilligen Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg größtenteils gelegt. Die umfangreiche Technik der Wehr macht auch weiterhin einen erhöhten Arbeitsaufwand zur Wartung, Pflege und Prüfung erforderlich. Dank der guten Zusammenarbeit zwischen Außenstellenleiter und dem verantwortlichen Mitarbeiter im Hauptamt besteht für den Gerätewart die Möglichkeit, wöchentlich einen Tag für diese Arbeiten zu verwenden. Leider wurde auch hier durch das Brandschutzamt (BSA) bis dato keine Aktivität zur Legalisierung dieser Tätigkeiten ausgelöst. Das gleiche Problem besteht bei der Verfügbarkeit von Einsatzkräften an Werktagen. Aufgrund der Reduzierung unserer Kräfte durch Umsetzung innerhalb der Stadtverwaltung ist die Einsatzbereitschaft geschwächt. Der Wehrleiter sieht sich gezwungen, das Brandschutzamt und den Ortschaftsrat über die eingeschränkte Einsatzbereitschaft an Werktagen während der normalen Arbeitszeit zu informieren. Durch das Brandschutzamt und das Versicherungsamt der Stadt Leipzig wird die in Böhlitz-Ehrenberg bestehende Gruppenunfallversicherung für die Einsatzkräfte übernommen und in einer angepassten und noch verbesserten Form für alle Freiwilligen Feuerwehren abgeschlossen.
Weiterhin ist die Böhlitz-Ehrenberger Wehr Mitglied im Kreisfeuerwehrverband LeipzigStadt e. V. Bei den Wahlen im Dezember 2000 wird der Vorstand des Kreisfeuerwehrverbandes neu gewählt. Bei dieser Wahl wird der Wehrleiter Böhlitz-Ehrenbergs, Christian Hofmann, als Vorstandsmitglied gewählt und zum 1. Stellvertreter des Vorsitzenden benannt. Obwohl aufgrund eines geplanten Neubaues auf weitere Werterhaltungsmaßnahmen am Gerätehaus verzichtet wird, kann in Vorbereitung der 110-Jahrfeier die Fahrzeughalle durch das Brandschutzamt kurzfristig gemalert werden. Weitere Arbeiten zur Verschönerung und Erhaltung des Objektes, wie Tore streichen, Fassade reinigen, Plakat erneuern u. v. m. werden durchgeführt. Eine technische Veränderung ist die Umstellung der Intersipro-Atemschutztechnik auf die einheitliche Auertechnik des Brandschutzamtes. Mit 165 Alarmen im Jahr 2000 liegt die Böhlitz-Ehrenberger Wehr an der Spitze des Einsatzgeschehens bei den Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Leipzig. Eine Analysierung der Einsätze zeigt aber, dass in unserer Ortslage die wenigsten Ereignisse sind. Die meisten Einsätze finden zur Unterstützung der Berufsfeuerwehr statt bzw. im Randgebiet der Stadt (Leutzsch, Lindenau, Grünau). Nachfolgend eine kurze Übersicht der wichtigsten Einsätze: Ein Wohnungsbrand ereignet sich am 7.2., 16.00 Uhr, in der Liebigstraße 3 (Lise-MeitnerStraße). Dabei wird eine Person verletzt.
2000 Am 6.3. kommt es gegen 14.00 Uhr zu einem Brand eines massiven Schuppens im Nebengelass des »Ritterschlösschens« in der Burgauenstraße. Bei einem Großfeuer wird am 24.3. gegen 18.23 Uhr die Rodelbahngaststätte auf dem Bienitz zerstört. Ein geborstener Behälter mit 96-prozentiger Schwefelsäure auf einem LKW in der Südstraße sorgt für einen Gefahrenguteinsatz der BöhlitzEhrenberger Wehr. An der Ecke Leipziger Straße/Lindenstraße (Barnecker Straße) ereignet sich am 20.8. um 15.52 Uhr ein schwerer Verkehrsunfall zwischen einem PKW und einem Radfahrer. Dabei fährt der PKW gegen einen Mast und fängt Feuer. Zwei Personen werden schwer verletzt. Zu einem ähnlichen Unfall kommt es nur sechs Tage später, am 26.8. gegen 21.02 Uhr an der Ecke Leipziger Straße/Burgauenstraße. Hier kollidiert ein PKW mit einem Kradfahrer. Zwei Personen werden dabei verletzt, der Kradfahrer erliegt seinen Verletzungen. Das schon stark zerstörte Rodelbahngebäude (unten) wird beim Brand am 24. März gänzlich zerstört (oben)
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2004 Leider hat sich seit Oktober 2003, dem Tag der Abmeldung unserer Spezialtechnik an Werktagen während der normalen Arbeitszeit aufgrund des Personalmangels, nichts geändert. Ein weiteres Problem ist der Abzug des Vorausrüstwagens aus fadenscheinigen Gründen. Die feuerwehrtaktische Sicht und der Einsatzwert dieses Fahrzeuges wird dabei nicht beachtet. Die komplexe Ausstattung, die Wendigkeit sowie die geringe Größe dieses Fahrzeugs war und ist für den Ausrückebereich (Industrie) zugeschnitten. Dass dieses Fahrzeug fehlt, zeigt z. B. der Einsatz »Person unter Gabelstapler« bei der Firma Halberg Guss. Hier müssen die notwendigen Rettungsgeräte sehr weit ins Halleninnere getragen werden. Mit dem Fahrzeug hätte die Wehr – wie gewohnt – bis zur Unfallstelle vorrücken können. Verluste gibt es in diesem Jahr auch in menschlicher Hinsicht. Der Kamerad Kurt Eulitz verstirbt am 7. Oktober im hohen Alter von fast 92 Jahren. Bei den Ortschaftsratswahlen am 13. Juni werden René Wiesner und Gunther Pfeiffer für »Verein(t) mit der Feuerwehr« gewählt. Der Vorausrüstwagen vor dessen Abzug im Jahr 2004
Insgesamt wird die Böhlitz-Ehrenberger Feuerwehr 294-mal alarmiert. Von diesen Einsätzen finden 107 an Werktagen während der normalen Arbeitszeit und 187 in den Abend- und Nachtstunden sowie am Wochenende statt. Das Einsatzjahr beginnt am 1.1. ab 0.44 Uhr mit neun Einsätzen. Einer dieser Einsätze führt zum Wohnungsbrand in der Kolonnadenstraße. Auch in der Georg-Schwarz-Straße brennt eine Wohnung. Außerdem kommt es in dieser Nacht zu zahlreichen Containerbränden. Am 25.3. brennen gegen 10.51 Uhr mehrere elektrische Geräte nach einem Oberleitungsschaden in der Pflaumestraße. Direkt neben dem Lindner-Hotel in Leutzsch brennt am 23.4. gegen 1.19 Uhr ein leerstehendes Wohnhaus. Die Absauganlage bei Halberg Guss brennt zum wiederholten Male am 23.5. gegen 7.22 Uhr. Ein Arbeitsunfall im gleichen Betrieb ereignet sich am 8.10. gegen 9.16 Uhr. Hier gerät eine Person unter einen Gabelstapler und wird eingeklemmt. Da der Vorausrüstwa-
2004–2005 gen der Feuerwehr aus Böhlitz-Ehrenberg abgezogen wurde, müssen die Kameraden die Rettungstechnik auf langen Wegen transportieren. Zu einem Vollbrand einer Garage in Rückmarsdorf kommt es am Nachmittag des 26.11. gegen 16.13 Uhr. Der Brand greift auf ein Eigenheim über und eine Bürgerin muss daraufhin reanimiert werden. Das Polytechnische Kabinett brennt am 11.12. gegen 23.14 Uhr. 2005 Nach langer, schwerer Krankheit verstirbt Kamerad Josef Topp am 11. Oktober im Alter von 75 Jahren. Ebenfalls Abschied muss die Wehr von Gerda Keilhold und Ilse Eulitz nehmen. Unverändert besteht die Problematik der Einsatzbereitschaft. Diese ist nicht nur an die Technik gebunden, sondern besonders an das Personal vor Ort, das nicht ausreichend vorhanden ist. Probleme gibt es auch hinsichtlich der Technik. Der Vorausrüstwagen wird schmerzlich vermisst. Auch die ergänzende Rettungstechnik, die die Wehr an dessen Stelle erhal-
Ausstellung der Feuerwehrhistorik zum Leipziger Feuerwehrtag
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Im Anschluss überreicht Heiko Rosenthal unter dem Applaus der rund 80 anwesenden Gäste symbolisch den Hausschlüssel an Bernd Maetzold. Neben dem erfreulichen Ereignis muss die Wehr in diesem Jahr auch von langjährigen Mitgliedern Abschied nehmen. Holmer Gischkat verstirbt am 24. August nach langer, schwerer Krankheit genau fünf Tage vor seinem 50. Geburtstag. Ein ehemaliges Mitglied unserer Wehr, Markus Hamm, verstirbt am 11. September auch nach schwerer Krankheit im Alter von 35 Jahren. Die Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg wird 260-mal alarmiert, darunter zu 34 Kleinbränden, zwölf Mittelbränden und zu neun Großbränden. Gleich zu Beginn des Jahres, am 6.1., erfolgt der alljährliche Brand der Absauganlage bei
Zahlreiche Einsatzkräfte an der SERO-Einsatzstelle
Halberg Guss. Zwei Tage später brennt es hier erneut. Brennendes Hydrauliköl erfordert am 19.2. einen weiteren Einsatz bei Halberg Guss. Eine Lagerhalle in der Lise-Meitner-Straße brennt am 25.1. gegen 23.09 Uhr. Polizeiliche Ermittlungen ergeben, dass das Feuer durch Brandstifter gelegt wurde. Zu einem Einsatz der etwas anderen Art kommt es am 9.6. Hier müssen die Kameraden einer Person zu Hilfe eilen, die auf ihrem Balkon in ihrem Klappstuhl zusammengebrochen und festgeklemmt ist. Ein brennender Fleischtopf in der Buchener Straße 13 führt am 30.6. zum Einsatz. An der Brandstelle befinden sich zahlreiche Zuschauer, da zur gleichen Zeit eine Demonstration gegen Fluglärm stattfindet. Am 17.9. rammt ein vorbeifahrender Lastkraftwagen auf der Merseburger Straße in
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Höhe der Verkehrsinsel das Löschfahrzeug der Böhlitz-Ehrenberger Feuerwehr. Der LKW-Fahrer flüchtet mit seinem Fahrzeug vom Unfallort. Besonders kräftezehrend für die Kameraden der Wehr ist der Großbrand bei SERO am 13. und 14.10. Auf einer Fläche von zunächst 30 mal 100 Metern brennen zerschredderte Plastikflaschen und gepresste Papierballen. Das Feuer greift auf eine erst vor vier Wochen in Betrieb genommene neue Werkhalle über. Das komprimierte Papier erschwert dabei die Löscharbeiten. Die Kameraden aus BöhlitzEhrenberg sind von der Alarmierung am Samstag gegen 16.45 Uhr bis zum »Feuer aus« am Sonntag gegen 11.00 Uhr pausenlos im Einsatz – allein aus der Böhlitz-Ehrenberger Wehr 27 Kräfte! Insgesamt sind 143 Einsatzkräfte der Feuerwehren (Berufs- und Freiwillige Feuerwehren) bei diesem Großbrand vor Ort.
Eindrücke vom SERO-Brand 2007
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2013 Nach nur fünf Jahren muss der Boden im neuen Gerätehaus bereits zum zweiten Mal instandgesetzt werden. Der hoch gepriesene Gussasphalt entspricht nicht den versprochenen Erwartungen. Obwohl die Wehr bereits bei der Planung Bedenken angemeldet hatte, wurden diese in den Wind geschlagen. Bereits nach zwei Jahren müssen nun die Stellflächen der Löschfahrzeuge erneuert werden, da sich Standmulden gebildet haben. Bei der ersten Reparatur wurden diese Flächen ausgefräst und mit härterem Asphalt ersetzt. Aber auch diese Maßnahme brachte nicht den gewünschten Erfolg. Für über 20 000,– Euro wird der schlechte Fußboden abgeschliffen und mit mehreren Schutzanstrichen (Epoxidharz) versiegelt. Einer der im letzten Jahr auf dem BöhlitzEhrenberger Bauhof stationierten Kameraden wird nach Lützschena versetzt und steht somit
nicht mehr zur Verfügung. Dies verschlechtert die Einsatzbereitschaft tagsüber erneut. Die Wehr hat in diesem Jahr 77 Mitglieder, davon 52 männliche und sieben weibliche. Die Jugendabteilung besteht aus 18 Mitgliedern. Kamerad Hartmut Partzsch wird durch die Branddirektion Leipzig und den Leipziger Feuerwehrverband e. V. mit der Medaille für 60 Jahre Treue Dienste geehrt. Kamerad Matthias Scholz erhält die Medaille für 40 Jahre Treue Dienste. Die Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg wird 264-mal alarmiert, das sind 120 Einsätze mehr im Vergleich zum vergangenen Jahr. So gibt es u. a. 39 Kleinbrände, 22 Mittelbrände und drei Großbrände. Durch zahlreiche andere Hilfeleistungen, insbesondere auch durch das 150-jährige Hochwasser, entsteht die hohe Anzahl von 264 Einsätzen. Jenes 150-jährige Hochwasser führt zu zahlreichen Einsätzen im Zeitraum vom 1. bis 10.6. Die Kameraden sind bei insgesamt 36 Einsätzen stark gefordert. Am Feuerwehrgerätehaus werden zahlreiche Sandsäcke befüllt und an die Bevölkerung ausgegeben. Mit der vollständigen Öffnung des Nahle-Auslassbauwerkes wird der Durch das Juni-Hochwasser wurden zahlreiche Grundstücke und Sportanlagen überflutet
2013 nordwestliche Auwald geflutet. Die im Polder befindlichen Anrainer wie Domholzschänke, Schlobachshof, Rollhockeyclub, aber auch der Gartenverein »Luppenaue«, der Tennisclub und der DIMO-Sportplatz des TSV Böhlitz-Ehrenberg werden bis zu 1,40 m unter Wasser gesetzt. Nur wenige Tage nach dem Rückgang des Wassers zieht ein Unwetter über Leipzig hinweg, das erneut starke Niederschläge bringt. So müssen die Kameraden am 20. und 21.6. zu 24 Einsätzen ausrücken, um Keller auszupumpen, aber auch, um einen Dachstuhlbrand in Grünau zu löschen In der Nacht vom 26. zum 27.1. wird die Wehr gegen 1.20 Uhr zu einem schweren Verkehrsunfall alarmiert. Auf der Merseburger Straße (B 181) kam es in Höhe Ochsenweg (Neuburghausen) zum frontalen Zusammenstoß zweier PKW. In dessen Folge überschlug sich ein PKW mehrfach und blieb auf dem Dach in Höhe Euro-Eddy liegen. Der Fahrer war schwerstverletzt und kompliziert eingeklemmt. Gemeinsam mit den Kräften von Feuerwehr und Rettungsdienst wird dieser aus seiner Zwangslage befreit und gerettet. Der Fahrer des zweiten PKWs wird ebenfalls verletzt und durch Kräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes versorgt. Aufgrund der sehr kalten Witterungslage und der Dunkelheit ist der Ein-
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12,90 Euro
Diese Ausgabe der »Böhlitzer Hefte« befasst sich mit der 125-jährigen Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg seit der Gründung im Jahr 1890, gibt chronologisch Einblicke in die Entwicklung der Wehr und präsentiert eine Vielzahl von Einsätzen. Erfahren Sie, wie es zur Gründung der Böhlitz-Ehrenberger Wehr kam, vor welchen Herausforderungen die Kameraden in den einzelnen Jahrzehnten standen, welche materiellen Probleme das Einsatzgeschehen erschwerten oder welche Anschaffungen die Arbeit der Kameraden erleichterten. Weiterhin gibt dieses Buch Einblicke in den Einsatzalltag und zeigt auf, dass die Kameraden nicht nur körperlich, sondern auch psychisch stark gefordert werden. War einst fast ausschließlich die Brandbekämpfung die Hauptaufgabe, änderte sich mit der Zeit und durch die technische Entwicklung auch das Einsatzfeld der Feuerwehrmänner und -frauen.
ISBN 978-3-944992-23-5