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JANUAR 2014

Januar 2014 · B 1309 | € 5,90 Schweiz CHF 11,50 | Österreich € 6,50 | Be/Ne/Lux € 6,90

SAMMLER JOURNAL

KUNST • ANTIQUITÄTEN • AUKTIONEN

Über 2.000 Sammlertermine

Keramik Kähler

Gemälde Théodore Géricault

Metall Scheibenleuchter

Dialog Leser & Experten

GEMI

Berichte & Preise

Ausstellungen

01

Tipps & Termine

4 195488 705908

Auktionen


: Vernissage Uhr Mi 17-21 au: h c s r e d n o S t“ „GardenAr

Messe und Congress Centrum Halle Münsterland

5.-9.März

D o-S a 11 - 1 9 U h r a m S o 11 - 1 8 U h r

www.antiquitaetentage-muenster.de


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I N H A LT

Januar 2014 · B 1309 | € 5,90 Schweiz CHF 11,50 | Österreich € 6,50 | Be/Ne/Lux € 6,90

KUNST • ANTIQUITÄTEN • AUKTIONEN

Über 2.000 Sammlertermine

KERAMIK

Keramik

Kähler

Kähler

Ina Knekties

Gemälde Théodore Géricault

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Metall Scheibenleuchter

Dialog Leser & Experten

Ausstellungen

4 195488 705908

Tipps & Termine

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Auktionen Berichte & Preise

M E TA L L Titelfotos: Marianne Franke, München

Scheibenleuchter Dieter Weidmann

DIALOG

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MAGAZIN

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MESSETERMINE

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KUNSTMARKT

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AUKTIONSNOTIZEN

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AUKTIONSTERMINE

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INSERENTENVERZEICHNIS

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LITERATURTIPP

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AUSSTELLUNGEN

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AUSSTELLUNGSTERMINE

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SPIELZEUG

AUKTIONSPREISE

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Puppenstuben

IMPRESSUM

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VORSCHAU

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GEMÄLDE Théodore Géricault Anja Iwa

Reinhard Wylegalla

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TERMINE & KLEINANZEIGEN IN DER BEILAGE

MÖBEL Léon & Maurice Jallot Bettina Krogemann

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(Lyon), Bernard Dulon (Paris), Jan Roelofs (Maastricht), Schoffel-Valluet (Paris), Seghers (Ostende) und Tradart (Genf, Brüssel) kehren nach kurzer Abwesenheit auf die BRAFA zurück. Aus Deutschland präsentieren sich 2014 die Galerie Brenske, München (russische und griechische Ikonen), Roswitha Eberwein, Göttingen (Archäologie, Altes Ägypten), Dr. Rainer Jungbauer, Straubing (europäische Skulpturen), Elmar Robert, Köln (mittelalterliche Kunst) und Jörg Schuhmacher, Frankfurt (Malerei und Zeichnungen 1880-1980, Pariser Schule, Pop Art). Mehr als zwanzig Spezialgebiete werden vertreten sein, ein Trend, der sich zu stabilisieren scheint, darunter: Archäologie, Antiquitäten, Stammeskunst, Möbel, Gemälde und Zeichnungen, Skulpturen, Silber und Gold, asiatische Kunst, Teppiche und Tapisserien, alte Bücher, Keramik und Porzellan, ebenso wie Münzen und Kuriosa. Einen Schwerpunkt werden die Alten Meister sowie das Design des 20. Jahrhunderts bilden, ebenso wie die Stammeskunst, für die die BRAFA besonders bekannt ist. So passt es gut, dass als Ehrengast das Königliche Museum für Zentralafrika aus Tervuren gewonnen werden konnte. Göttin Bastet in Form eines Katzenkopfs, Bronze, Ägypten, circa 750-730 v. Chr., Provenienz: ehemalige Privatsammlung von Nicolaus Landau (1887-1979), Paris; BRAFA Brüssel

TELEFON I 0211/2095830 INTERNET I www.brafa.be

Mit Ehrengast

Qualität und Ästhetik

BRAFA in Brüssel

„Antik & Kunst“ in Sindelfingen

Mit 48.000 Besuchern erlebte die BRAFA (Brussels Art Fair) im Januar 2013 einen neuen Rekord. Für die nächste Ausgabe vom 25. Januar bis 2. Februar 2014 erwarten die Veranstalter über 50.000 Besucher. 131 belgische und internationale Aussteller haben sich angemeldet, mehr als je zuvor. In den historischen Hallen des Tour & Taxis-Komplexes werden sie auch im kommenden Jahr das Beste vom Besten aus der alten, modernen und zeitgenössischen Kunst aufwändig präsentieren. Ehrengast ist das Königliche Museum für Zentralafrika in Tervuren, das in Brüssel einen eigenen Akzent setzen will, um so die herausragende Position der Messe im Bereich der Stammeskunst noch stärker zu unterstützen. Als erste Zusammenkunft der internationalen Kunstszene im Neuen Jahr wird die BRAFA von Sammlern und Experten stets mit großer Spannung erwartet. 2014 werden 131 Aussteller zu den Messeteilnehmern zählen, davon 51 aus Belgien und 80 aus dem Ausland. Jede Ausgabe der BRAFA bietet den Besuchern die Möglichkeit, auch eine Reihe neuer Galerien kennen zu lernen. Zu den Neuzugängen 2014 gehören: James Bauerle Kunsthandel (Kopenhagen), Carpenters Workshop Gallery (London), Jean-Christophe Charbonnier (Paris), Cité de la Céramique (Sèvres), Yann Ferrandin (Paris), Foundation Fine Art SVB (Montreux), Willy Huybrechts (Paris), Kovacek Spiegelgasse (Wien), Lux Art Consulting (Luxemburg), Robertaebasta (Mailand) und Pierre Segoura (Paris) sowie die Galerie Costermans (Brüssel), die auf der nächsten BRAFA ihr 175. Gründungsjubiläum feiern wird. Die Galerien J. Bastien Art (Brüssel), Michel Descours

Sammler, Kunstfreunde und Stilbewusste, aber auch kunstaffine Kapitalanleger freuen sich schon jetzt auf den Januar: Die „Antik & Kunst“ in der Messe Sindelfingen bietet wieder ein inspirierendes Zusammenspiel aus Antiquitäten

Millefleur-Tapisserie aus der Abtei Herkenrode, Wolle, Seide, Brüssel, 2. Viertel 16. Jahrhundert, Provenienz: E. & I. Pereire coll., Paris (Detail); BRAFA Brüssel


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Handgeschnittene Korallenbrosche bei Brigitte und Saskia Seewald auf der Antik & Kunst in Sindelfingen

und moderner Kunst. Das Glanzstück der diesjährigen Messe: eine Biedermeier-Kommode aus dem Besitz des Württembergischen Königs Wilhelm. Antike Schätze und zeitgenössische Kunst – ein spannender Kontrast: Auf der „Antik & Kunst“ präsentiert die Messe Sindelfingen dies als verführerischen Dialog: „Unsere Ausstellungsarchitektur eignet sich perfekt für die Zusammenführung dieser beiden Gegensätze“, erklärt Kathrin Sindlinger von der Messe Sindelfingen. Rund 120 renommierte Aussteller und Galerien werden sich vom 9. bis 12. Januar in der zweigeschossigen großen Messehalle versammeln. Die Kunst der Vergangenheit, sie präsentiert sich gleich im Erdgeschoss: Hochwertiger Antikschmuck, elegante Möbel, Porzellan, Gläser, Fayencen, Spielzeug, Holzschnitte, Kupferstiche, antiquarische Kunst – vom versierten Sammler über den Kunstliebhaber bis hin zum stilbewussten Lifestyler, der das Besondere für sein Domizil sucht, hier wird jeder fündig. Jede Epoche ist vertreten, jedes Preissegment präsent. Stark im Trend, so Kathrin Sindlinger, das Thema Antikschmuck: „Unsere Aussteller haben wahre Meisterstücke alter Juwelierskunst im Gepäck – edle Stücke, die z.B. als romantisches Accessoire oder als raffinierter Blickfang an einem modernen Outfit getragen werden.“

Carl Joseph Brodtmann (1787-1862), Der Eisbär – Ursus Maritimus, altkolorierte Lithografie aus „Naturhistorische Bildergalerie aus dem Thierreiche“, Lindau 1816; Kunstkabinett Strehler bei der Antik & Kunst in Sindelfingen

Axel Schlapka hat sich auf Biedermeier-Möbel spezialisiert. Diesmal präsentiert der findige Münchner Kunsthändler einen wahren „schwäbischen Schatz“ an seinem Stand: eine Kirschbaum-Kommode in der typischen Formästhetik des Biedermeier, deren Vorbesitzer kein Geringerer war als der zweite Württembergische König Wilhelm I. Spannende Kuriositäten gibt es am Stand von Thomas Marius Morbe aus Frankfurt zu bewundern: Seine kunstvollen Harpunenspitzen z.B. erzählen von einer lange vergangenen Zeit der Jäger. Die Chefinnen vom Kunstkabinett Strehler in Sindelfingen hingegen haben sich auf Papierkunst aus fünf Jahrhunderten spezialisiert. Anspruch und Vertrauen wird auf der „Antik & Kunst“ großgeschrieben. Auf die Echtheit der ausgestellten Kostbarkeiten, so betont Kathrin Sindlinger, ist Verlass.

Das Schauwerk Sindelfingen führt im Rahmen der Kunst-Trilogie durch die Ausstellung „Incontri – Zeitgenössische italienische Kunst“. Besucher vor einem Werk von Philippe Bradshaw

Auch sie sind Experten, ohne die in der Welt der Kunst nichts geht: Restauratoren sichern die Substanz eines alten Stückes, erhalten behutsam seine Lebensspuren und lassen es veredelt und in neuem Glanz erstrahlen. Im Restauratoren-Carré auf der „Antik & Kunst“ zeigen die „Retter“, wie sie dabei vorgehen, und lassen sich auch gerne vom Besucher interviewen. Im Obergeschoss, das mit seiner großen Galerie die antiken Kostbarkeiten umrahmt, wartet die Kunst der Gegenwart auf die Besucher, die zeitgenössische Kunst aus aller Welt präsentiert. Höhepunkt der diesjährigen Messe ist die „Kunst-Trilogie“, zu der am Samstag, dem 11.01. um 18 Uhr, die Messe Sindelfingen die Besucher der „Antik & Kunst“ einlädt: Im Oldtimer-Bus geht es zunächst zum „SCHAUWERK Sindelfingen“, danach zur „Galerie der Stadt Sindelfingen“ und schließlich in die Nachbarstadt zur „Städtischen Galerie Böblingen“. Ein stilvolles Kunst-Event, das samt Busfahrt, Galerien-Eintritt und jeweiliger Kurzführung vor Ort für die Teilnehmer kostenlos ist. ÖFFNUNGSZEITEN I Vernissage am 09.01. von 17 bis 21 Uhr, Fr. bis So.: 11 bis 18 Uhr TELEFON I 07031/791-114 INTERNET I www.antik-kunst-messe.de

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Mekka für Büchersammler 53. Stuttgarter Antiquariatsmesse Die Stuttgarter Antiquariatsmesse, organisiert vom Verband Deutscher Antiquare e.V., vom 24. bis 26. Januar, ist die zweitälteste Messe Europas sowie die älteste und größte Messe für Antiquare, Autographen- und Graphikhändler in Deutschland. Vom 24. bis 26. Januar 2014 zeigen 81 Kolleginnen und Kollegen aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, USA, Italien, Österreich, Ungarn, den Niederlanden und der Schweiz das Schönste aus fünf Jahrhunderten Buchdruck und Buchkunst. Ein Mekka für Büchersammler aus aller Welt und ein wichtiger Marktplatz für den internationalen Handel: Rund um die Messe und über die Messe hinaus machen Ausstellungen, Vorträge, Führungen und Publikationen Lust auf das Sammeln von Büchern, Handschriften und Graphiken. Der Katalog zur Stuttgarter Antiquariatsmesse zeigt einen Querschnitt aus dem vielseitigen Angebot vom reizvollen Sammlerstück bis zum wertvollen Millionenobjekt. TELEFON I 06435/909147 INTERNET I www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de

Schöner lesen 28. Antiquaria – Antiquariatsmesse Ludwigsburg Die 28. Antiquaria – Antiquariatsmesse Ludwigsburg findet vom 23. bis 25. Januar in der Musikhalle statt. Trotz des Internets umgibt Intransparenz den Handel mit antiquarischen

Qi Baishi, Neue Zeichnungen; Antiquaria in Ludwigsburg

Büchern und Grafiken. Außenstehende können am zweiten Messetag so manches Geheimnis lüften und Fremdes verstehen lernen. Zu jeder vollen Stunde wird ein Aussteller an seinem Messestand etwas über sich, seine Arbeit und die Besonderheiten seiner Bücher und Grafiken erzählen. Die Veranstalterin Petra Bewer bietet außerdem eine Führung über die Antiquaria an. In einem einleitenden Vortrag dokumentiert sie, wie die Messe zu dem geworden ist, was sie ist. Anschließenden findet ein Messerundgang statt. Am Abend des ersten Messetages, am 23. Januar, wird zum 20. Mal der mit 8.000 Euro dotierte Antiquaria-Preis für Buchkultur verliehen, gestiftet vom Verein Buchkultur, den Messeausstellern, der Stadt Ludwigsburg und der Kulturgemeinschaft e.V. Der Preis geht heuer an Klaus Detjen für die von ihm gestaltete „Typografische Bibliothek“.

Miniaturtheaterkulisse; Antiquaria in Ludwigsburg

ÖFFNUNGSZEITEN I 23.01.: 15 bis 20 Uhr, 24.01.: 11 bis 19 Uhr und 25.01.: 11 bis 17 Uhr TELEFON I 0711/2348526 INTERNET I www.antiquaria-ludwigsburg.de


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Antiquitäten-Tage Antikmarkt Hessenhalle Alsfeld

Accessoires • Edeltrödel • Kunst • Antiquitäten 36304 Alsfeld, An der Hessenhalle 1, direkt an der Autobahnausfahrt A5 Alsfeld-West

Sa./So.: 18.+19. Jan. • 15.+16. Feb. • 15.+16. März • 19.+20. April Geöffnet: 9 bis 15 Uhr für Besucher. Standgebühr: Halle 15,– € / lfm, Freigelände 10,– €

www.antikmarkt-alsfeld.de • Messebüro Rode • Tel. 0160 / 96 23 76 22

Antik- und Flohmärkte Hann. Münden, Weserpark, auch überdacht: So. 22. Dez. 13 • So. 26. Jan. 14 • So. 23. Feb. 14 Borken bei Kassel, Halle und Freigelände: So. 12. Jan. • 09. Feb. • 09. März • 13. April


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Zeitgenössische Kunst Amerikanische Stars für weniger als 5.000 Dollar Vom Angebot her ist das Herz des zeitgenössischen Kunstmarkts für alle Liebhaber erschwinglich: Eine Fülle an Werken – etwa 60 Prozent der angebotenen Lose – werden zwischen einigen hundert Dollar und 5.000 Dollar verkauft. Dieses Preissegment wird im Wesentlichen durch Grafiken versorgt, für die sich die Nachfrage in den letzten Jahren mehr als verdoppelte. Den Grafiken ist es zu verdanken, dass bedeutende Signaturen wie Jeff Koons, Takashi Murakami, Keith Haring, Maurizio Cattelan, Damien Hirst oder Anish Kapoor zugänglich sind. Am Beispiel der drei in diesem Jahr am höchsten bewerteten zeitgenössischen (nach 1945 geborenen) Künstler der USA finden Sie im Folgenden einige Tipps für erschwingliche Kunstwerke, und zwar nicht nur Grafiken. Die amerikanischen Top 3 Die drei amerikanischen Künstler mit den höchsten Auktionsergebnissen der letzten Monate waren Jean-Michel Basquiat, Jeff Koons und Christopher Wool. Die Jahreserlöse dieser drei Kunstmarktgiganten belaufen sich auf 310 Mio. Dollar (Juli 2012 bis Juni 2013). Parallel zu den Meisterwerken steigen auch die Preise für Mehrfachfertigungen. Ein bedeutender Anteil der Produktion ist jedoch weiterhin für weniger als 5.000 Dollar erhältlich.

Jean-Michel Basquiat: Anatomy, 1982 (Sotheby’s, New York, 11/ 2013; Zuschlagspreis 238.176 Euro; © VG Bild-Kunst, Bonn 2013)

Jean-Michel Basquiat Die in den Vereinigten Staaten versteigerten Werke Basquiats machten fast 29 Prozent des diesjährigen amerikanischen Umsatzes aus (Juli 2012 bis Juni 2013). So wurde Basquiat zur entscheidenden Signatur für den Erfolg der Prestigeauktionen in New York ebenso wie in London und Paris. Nachfrage und Spekulation sind so lebhaft, dass großformatige Siebdrucke auf Leinwand, im Allgemeinen auf zehn Exemplare beschränkt, für mehrere Hunderttausend Dollar weggehen (ein großer „Untitled" von 1983 überschritt übrigens 2013 die Millionen-Dollar-Grenze: Zugeschlagen wurde bei 1,2 Mio. Dollar, über 1,4 Mio. Dollar inklusive Aufpreis, am 7. März 2013 bei Sotheby's New York). Für ein Budget von höchstens 5.000 Dollar können Liebhaber ein Col-

Jeff Koons: Balloon Dog (Orange), 1994-2000 (Christie’s, New York, 11/2013; Zuschlagspreis 38.859.600 Euro; © VG Christie’s Images Limited 2013)

Jean-Michel Basquiat: Romw Pays Off, 1984 (Sotheby’s, New York, 10/2013; Zuschlagspreis 11.638 Euro; © VG Bild-Kunst, Bonn 2013)


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lector-Plattencover im Siebdruckverfahren (unsigniert, um 400 Dollar) oder vom Künstler gemachte Polaroids (unsigniert, um 4.000 Dollar) erwerben, Souvenirs der kleinen Kunstwelt vom Ende der 80er oder Lithografien, mitunter signiert (und mit Widmung) für 3.000 bis 5.000 Dollar. Jeff Koons Der durch die kollektive Ikonographie inspirierte Nachkomme der Pop-Art Jeff Koons bemüht sich um eine maximale Verbreitung seiner Arbeit, indem er sie zusätzlich zu den Grafiken auch als Objekteditionen vermarktet. Der Sekundärmarkt ist so voll Jeff Koons: Blue Balloon Dog, 2002 von dieser Art Kunst(Artcurial, Paris, 10/2006; Zuschlagswerken, dass der preis 1.800 Euro) Hammer für mehr als die Hälfte von Koons' Werken bei weniger als 5.000 Dollar fällt. Angesichts der gierigen Nachfrage verdaut der Markt diesen Überfluss erschwinglicher Werke sehr gut, besonders dann, wenn sie sich als emblematisch erweisen, wie die Keramik „Balloon dog", die in Rot und Blau in jeweils 2.300 Exemplaren gefertigt wurde. Ein funkelnder Hund ist im Schnitt für 2.000 bis 5.000 Dollar zu haben (einige steigen jedoch auf über 10.000 Dollar), ein im Vergleich zu den Jahren 2000-2001 verzehnfachter Preis. Seine „Puppies", kleine, ca. 40 cm hohe Porzellanvasen, die in Auflagen von 3.000 Exemplaren hergestellt wurden, folgten dem Aufschwung und stiegen von 1.000 Dollar zu Beginn des Jahrtausends auf fast 10.000 Dollar für die beiden zuletzt versteigerten „Puppies" (10.000 Dollar inklusive Aufpreis, Hammerpreis 8.000 Dollar).

Erschwingliche Kunst – weltweiter Anteil der Kunstwerkverkäufe unter 5.000 € (2006 - November 2013)

Radierung auf Bristol, die im Juli 2012 bei Christie's New York für 2.000 Dollar wegging („Untitled, from Henry Street Settlement", 2005, 2.500 $ inklusive Aufpreis). Der Erfolg dieser Künstler hat eine kommerzielle Bresche geschlagen und Liebhaber sollten beim Kauf Vorsicht walten lassen. So sollten unbedingt Informationen über den Ursprung der betroffenen Edition und die Limitierung der Auflage eingeholt werden sowie über die Bedeutung des Motivs im Werk des Künstlers und natürlich den Zustand des Stückes. QUELLE | artprice.com

Christopher Wool Christopher Wool gehört zu den erfolgreichsten Künstlern des Jahrzehnts, was der Anstieg seines Preisindex in einer Größenordnung von 1.300 Prozent seit 2003 verdeutlicht. Seine außergewöhnliche Leistung im Jahr 2012, in dem Werke von Wool für mehr als 26 Mio. Dollar ohne Aufpreis verkauft wurden, liegt hauptsächlich an der Preisexplosion für seine Gemälde seit 2010 (69 Prozent der Transaktionen). Aber auf dem Markt mangelt es auch nicht an seinen Mehrfachfertigungen (21 Prozent der Lose) und 20 Prozent seiner Werke werden für unter 8.000 Dollar versteigert (davon 10 Prozent für unter 2.200 Dollar). In den 90er-Jahren wechselte eine großformatige Zeichnung für 1.500 bis 10.000 Dollar den Besitzer, eine Summe, die heute kaum für einen Druck ausreicht. Nie war Wools Markt so lebhaft! Einige Siebdruck-Unikate treiben die Auktionen in Höhen von über 100.000 Dollar. Diese Preise bleiben jedoch Ausnahmen. Obwohl die Nachfrage nach wie vor stark ist, finden sich noch interessante Akquisitionen, wie zum Beispiel eine in 35 Exemplaren aufgelegte Aquatinta-

Christopher Wool: Apocalypse Now, 1988 (Christie’s, New York, 11/ 2013; Zuschlagspreis 17.561.550 Euro; © VG Christie’s Images Limited 2013)

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Eurasien Kunsthandwerk Weinhold, Ulrike / Minning, Martina (Hg.): Zwischen Orient und Okzident – Schätze des Kreml von Iwan dem Schrecklichen bis Peter dem Großen, 272 Seiten, zahlreiche Abbildungen in Farbe, Deutscher Kunstverlag, Berlin, München, 2012, Preis: € 39,90. Wer als Gesandter an den Hof Iwans des Schrecklichen (reg. 1547-1584) geschickt wurde, tat sicher gut daran, mit Gastgeschenken nicht zu knausern. Bei der Wahl der Präsente ließ man größte Sorgfalt walten, sofern sie nämlich im Kreml dem Rang und der Würde des russischen Herrschers unangemessen erschienen, war ein Scheitern der diplomatischen Mission sehr wahrscheinlich und unter Umständen nicht die einzige Konsequenz und bei weitem nicht der Supergau; der ausgeprägte Hang zum Sadismus dieses ersten Zaren ist und war damals schon hinlänglich bekannt. Die Umgangsformen am Zarenhof besserten sich

eigenen Traditionen. Auf dieser Grundlage entwickelte sich ein ganz spezifisches, äußerst vielfältiges russisches Kunsthandwerk. Wie genau sich die Einflüsse aus Ost und West schließlich niederschlugen, dieses Kapitel der russischen Kunstgeschichte ist bis dato noch nicht ausreichend erforscht, noch liegt ein Standardwerk dazu vor, bedauert eine der sachverständigen Autorinnen in dieser Publikation. Das deutsch-russische Gemeinschaftsprojekt, eine Ausstellung in der Staatlichen Kunsthalle Dresden und dieser Begleitband, sind ein weiterer Schritt in diese Richtung. ISBN 978-3-422-071141-4

Kindgerecht? Kulturgeschichte

zwar ein wenig unter seinen Nachfolgern, obwohl – selbst der gegenüber dem Westen, seiner Kultur sowie den Sitten und Gebräuchen überaus aufgeschlossene Peter der Große war als Choleriker verschrieen und wird heute von offizieller Seite beschönigend als „ungestüm“ charakterisiert. Unter diesen Vorzeichen gelangten also weiterhin kostbarste Arbeiten aus westeuropäischen Gold- und Silberschmiedewerkstätten in gr0ßer Zahl nach Russland. Hinzu kam, dass der prachtliebende Zarenhof vermehrt selbst als Auftraggeber fungierte und europäische Kunsthandwerker nach Russland holte. Das Know-How dieser Gastarbeiter, aber ebenso die Kunstfertigkeit der persischen und türkischen Waffen- und Silberschmiede, die russische Kunsthandwerker vor Ort studierten, verschmolzen schließlich mit den

Klaasen, Alice Anna: Kinderzeit – Kindheit von der Renaissance bis zur Moderne, 202 Seiten, Abbildungen in Farbe, Peter Imhof Verlag, Petersberg, 2013, Preis: € 29,80. In der Regel werden heutzutage die ersten Kinderporträts bereits vor der Geburt aufgenommen. Sobald die werdenden Eltern dann die erste Ultraschallaufnahme des Ungeborenen in Händen halten, schreiten viele zur Tat und kümmern sich schnellstens um einen adäquaten Krippen- oder Kindergartenplatz. Was die frühkindliche Entwicklung und Förderung der Sprösslinge anbelangt, schrauben manche Eltern die Ansprüche zwischenzeitlich ja oft sehr hoch. Bilinguale Spracherziehung, am besten Chinesisch nebst einer musischen Ausbildung, und auch hier genügt die olle Blockflöte meist nicht mehr, sobald das gute Kind sich selbst auf den Beinen und eine Geige in den Händen halten kann, sollte es mindestens eine solche schnellstens virtuos beherrschen lernen, das sind Mindestanforderungen. Ein Fortschritt? Galt es denn nicht dereinst vielmehr als fortschrittlich, dass Kinder nicht länger wie kleine Erwachsene behandelt wurden? Als John Locke (1632-1704) oder JeanJacques Rousseau (1712-1778) eine neue Sichtweise auf das Kind als solches entwickelten, legten sie die Grundlagen der modernen Pädagogik, die schließlich in den Überlegungen des Schweizers Pestalozzi gipfelten. Seine mittlerweile rund 200 Jahre alten Forderungen, Kinder in angemessene Klei-


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Geschichte von Griechenland nach Rom gewandert war, orientierten sich römische Künstler an solch klassischen griechischen Kunstwerken und kopierten bisweilen munter drauflos. Spätestens in der Renaissance wurden dann Gipsabgüsse und Bronzenachgüsse von antiken Werken zum festen Bestandteil der Innenarchitektur von Schlössern und Palästen in ganz Europa. In den Antikensammlungen kunstsinniger Fürsten standen Kopien und Originale meist wahllos nebeneinander und waren aufgrund der Tatsache, dass letztere feinsäuberlich restauriert, sprich vervollständigt und erneuert worden waren, auch kaum von einander zu unterscheiden. Im 18. Jahrhundert erlebten schließlich die formatori, in der Hauptsache römische Kunsthandwerker, die sich auf Gipsabgüsse spezialisiert hatten, einen wahren Boom. Auch für Kunstakademien und Bildhauer im 18. und frühen 19. Jahrhundert, sprich im Klassizismus, waren diese Repliken vorbildlich, aber: „Schönheit und Revolution“, im

dung zu stecken, ihnen altersgerechtes Spielzeug zu geben sowie eine eigene Kinderliteratur usw., sind eigentlich nach wie vor aktuell. Parallel zu diesem philosophisch/pädagogischen Gedankengut über den jeweiligen Status und die Rolle der Kinder gibt es aber auch entsprechende Werke der Bildenden Kunst und so gewähren auch die Kinderporträts und Genreszenen in diesem Bildband, 70 großformatige Abbildungen plus etliche kleinere, im Text eingestreut, einen kleinen Einblick in das wechselvolle Leben von Kindern. ISBN 978-3-86568-875-0

Plagiat? Klassizismus Bückling, Maike / MongiVollmer, Eva (Hg.): Schönheit und Revolution – Klassizismus 1770-1820, 360 Seiten, Abbildungen überwiegend in Farbe, Hirmer Verlag, München, 2013, Preis: 45,-. Genaugenommen entstanden die ersten Plagiate klassischer antiker Statuen eigentlich schon in der Antike selbst. Seitdem der Schauplatz der

recht beziehungsreichen und klug gewählten Titel dieser Ausstellung nebst vorliegendem Begleitband klingt es bereits an: In der Zeit nach der Aufklärung und der Französischen Revolution verabschiedete man sich allmählich vom bloßen Bewundern und Imitieren antiker Vorbilder. Es galt, mit den Worten Schlegels: „Jeder hat noch in den Alten gefunden, was er brauchte oder wünschte; vorzüglich sich selbst.“ Dies implizierte dann natürlich ebenso eine Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit und Geschichte, was dann wiederum die Grenzen zwischen Klassizismus und Romantik fließend macht. Dieser moderne Ansatz der Kunstwissenschaft, der nicht länger wie zu Zeiten seines geistigen Vaters Winckelmann um eine saubere Trennung der Epochen bemüht ist, spiegelt sich auch in den hier veröffentlichten Beiträgen wider. ISBN 978-3-3-7774-7011-5

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Géri caulth Théodore Géricault Anja Iwa

Horace Vernet: „Portrait de Géricault”, 1822-1823, Öl auf Leinwand, 47,3 x 38,4 cm; Privatsammlung

FRANZÖSISCHER ROMANTIKER Der französische Maler Jean-Louis André Théodore Géricault (26.9.1791 Rouen - 26.1.1824 Paris) zählt neben Eugène Delacroix (1798-1863) und Théodore Chassériau (1819-1856) zu den wichtigsten Vertretern der Romantik in Frankreich. Obwohl er bereits sehr jung starb, betrachtet man Géricault heute als einen der Pioniere der romantischen Bewegung in der Malerei, der durch sein Interesse an den physischen Leiden und den psychischen Qualen des modernen Menschen das Historienbild revolutionierte und für seine Salon-Beiträge von 1812 bis 1819 berühmt wurde. Seine künstlerische Entwicklung erreichte ihren Höhepunkt um 1822/ 23 durch seine Halbfigurendarstellungen von psychisch kranken Menschen, wie zum Beispiel „Le Monomane du vol d’enfants”. Thérodore Géricault wurde am 26. September 1791 als einziges Kind des Rechtsanwalts Georges-Nicolas Géricault (1743-1826) und seiner Frau Louise-Jeanne-Marie Caruel (17531808) in Rouen geboren. 1795 siedelte die Familie über nach Paris, wo der Vater in die Tabakfirma des Onkels und des Bruders seiner Frau eintrat. Von 1806 bis 1808 besuchte Théodore die renommierte Eliteschule Lycée Impérial und bekam dort seinen ersten Zeichenunterricht. Im März 1808 verstarb seine Mutter, die Théodore ein ansehnliches Vermögen hinterließ, und er wurde offiziell bei seinem Onkel Jean-Baptiste Caruel als Lehrling in der Buchhaltung eingestellt. Ab Herbst 1808 nahm er jedoch heimlich Unterricht bei dem französischen Maler Carle Vernet (1758-1835) und wechselte 1810 in das Atelier von Pierre Narcisse Guérin (1774-1833), wo er unter anderem später auch Eugène Delacroix (17981863) kennenlernte. 1811 schrieb sich der junge Künstler an der École des Beaux Arts ein und sein Vater bezahlte einen Freiwilligen, der an Théodores Stelle zum Wehrdienst


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ging. Von seiner Großmutter mütterlicherseits, die 1812 verstarb, erbte er auch noch deren Vermögen und mietete sich ein Atelier auf dem Boulevard Montmartre. Dort malte er sein „Portrait d’équestre de M. D.”, das er rechtzeitig zur Eröffnung des Pariser Salons am 1. November fertigstellte und wofür er eine Goldmedaille verliehen bekam. Mit dem Erlangen der Volljährigkeit an seinem 21. Geburtstag im Jahr 1813 konnte er selbst über sein Vermögen verfügen und war fortan finanziell vollkommen unabhängig. Zusammen mit seinem Vater zog er in ein Haus in der Rue des Martyrs, wo er auch sein Künstleratelier ein-

Théodore Géricault: „Les trois crânes”, 1812-1814, Öl auf Leinwand, 31,5 x 60 cm; Musée Girodet, Montargis

richtete. 1814 trat der junge Maler den königlichen Musketieren bei und stellte zwei seiner Werke im Pariser Salon aus. Seinen Dienst bei der Kompanie der Musketiere quittierte Géricault im September 1815 und begann eine Liebesaffäre mit der nur sechs Jahre älteren Frau seines Onkels, seiner Tante Alexandrine-Modeste de Saint-Martin. Ende September 1816 brach er auf nach Italien, besichtigte Florenz, beschäftigte sich in Rom mit der Antike und studierte vor allem die Werke von Raffael (1483-1520) und Michelangelo (14751564). Beim Karneval erlebte er die Pferderennen, von denen er 1817 zahlreiche Studien anfertigte. Im Herbst kehrte Géricault vorzeitig über die Schweiz nach Paris zurück, wo die Liebesaffäre zu seiner Tante erneut aufflammte und er mit seinem reifsten Werk „Das Floß der Medusa” begann. Im August 1818

Théodore Géricault: „Le Monomane du vol d’enfants”, 1822-1823, Öl auf Leinwand, 64,8 x 54 cm; Michele and Donald d’Amour Museum of Fine Arts, Springfield, Massachusetts, The James Phillip Gray Collection Théodore Géricault: „La Monomane de l’envie”, auch genannt „La Hyène de la Salpêtière”, 1819-1820 (?), Öl auf Leinwand, 72 x 58 cm; Musée des Beaux Arts de Lyon, Lyon Théodore Géricault: „Le monomane du vol”, um 1819-1820, Öl auf Leinwand, 60 x 49 cm; Lukas – At in FlandersVZW, Foto: Hugo Maertens Museum voor Schone Kunsten, Gent

wurde sein Sohn Georges Hippolyte geboren, der der Beziehung zu seiner Tante Alexandrine entsprungen war. Die Familie unterdrückte einen öffentlichen Skandal und das Liebespaar musste versprechen, nie wieder in Kontakt zueinander zu treten. Das Baby wurde der Mutter weggenommen, als „von unbekannten Eltern” registriert und in fremde Obhut gegeben, wo es, finanziell unterstützt durch Géricaults Vater, anonym aufgezogen wurde. Alexandrine-Modeste lebte zurückgezogen bis zu ihrem Tod im Jahr 1875, ohne Théodore oder ihren Sohn jemals wiedergesehen zu haben.

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GEMÄLDE

1819 wurde das „Floß der Medusa” im Salon ausgestellt, doch der ganz große Erfolg blieb leider noch aus. Das Bild wurde nicht angekauft, sondern lediglich mit einer Goldmedallie ausgezeichnet. Kurz danach zog sich der Künstler erschöpft auf ein ländliches Anwesen zurück, wo er in Depressionen und Anfälle von Verfolgungswahn verfiel. 1820 erhielt er als Gratifikation für seinen Erfolg im Salon den Auftrag, ein religiöses Gemälde für die Kathedrale von Nantes zu malen, den er heimlich an seinen jungen Malerkollegen Delacroix weiter gab. Von Juni bis Dezember wurde das „Floß der Medusa” in der Egyptian Hall in England ausgestellt und von Presse und Publikum gefeiert. Zwischen Februar und März 1821 wurde das Werk in Dublin präsentiert. 1822 litt Théodore an einem Ischiasleiden und den Folgen mehrerer Reitunfälle, nach Besserung seines Gesundheitszustandes machte er sich aber 1823 erneut an die Arbeit. Durch den Bankrott eines befreundeten Börsenmaklers verlor er im August sein gesamtes Vermögen. Er bekam einen Tumor an der Wirbelsäule, der ihn sehr schwächte und ab Oktober 1823 ans Bett fesselte. Am 26. Januar 1824 starb Géricault in seinem Wohn- und Atelierhaus in Paris.

AUSSTELLUNG

Théodore Géricault: „Fragments anatomiques”, 1818, Öl auf Leinwand, 52 x 164 cm; © Musée Fabre, Montpellier Théodore Géricault: „Tête de cheval blanc”, 1816-1817, Öl auf Leinwand, 65 x 54 cm; Musée du Louvre, Paris, bpk/RMN – Grand Palais/Thierry Le Mage

Bis zum 26. Januar 2014 präsentiert die Schirn Kunsthalle in Frankfurt die erste Einzelausstellung zu Théodore Géricault in Deutschland mit dem Titel „Géricault. Bilder auf Leben und Tod”. Der früh verstorbene Maler ist einer der Großmeister der französischen Malerei des 19. Jahrhunderts und gilt als Wegbereiter der französischen Romantik. Seine Bilder transportieren eine geradezu überschäumende Lebenskraft, die immer mit einem Fuß am Abgrund steht. Anhand von rund 130 Leihgaben, unter anderem aus Paris, Lyon, Montpellier, Gent, Brüssel, London, New York und Los Angeles, rückt dieses groß an-


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Théodore Géricault: „Study of a Model”, ca. 1818-1819, Öl auf Leinwand, 46,7 x 38,1 cm; The Paul J. Getty Museum, Los Angeles Théodore Géricault: „Scène du cannibalisme sur le radeau de la Méduse, 1818-1819, schwarzer Stift, braune Tusche, weiße Gouache, 28 x 38 cm; Musée du Louvre, Paris bpk/RMN – Grand Palais/Michel Urtado

gelegte Frankfurter Ausstellungsprojekt zwei der zentralen Themenkomplexe des Künstlers in den Mittelpunkt: Das physische Leiden des modernen Menschen, wie es am eindrucksvollsten in den Bildern von abgeschnittenen Köpfen und Gliedmaßen als das Ineinander von Leben und Tod zum Ausdruck kommt, und seine psychische Qual, die unter anderem meisterhaft in Géricaults Porträts von Geisteskranken veranschaulicht wird. In einer konzentrierten Übersicht werden diese beiden Werkkomplexe in den Zusammenhang des Oeuvres, aber auch der Kunst seiner Zeit gestellt, um so die ästhetischen, ideengeschichtlichen und medizinhistorischen Voraussetzungen Géricaults neu zu beleuchten und die wechselseitigen Beziehungen von Kunst und Wissenschaft aufzuzeigen. 62 Werke Géricaults treten dabei in einen intensiven Dia-

log mit Arbeiten von Francisco de Goya (1746-1828), Eugène Delacroix (1798-1863) und Adolph Menzel (1815-1905). Die von Gregor Wedekind kuratierte Ausstellung in Frankfurt präsentiert Géricaults neuartigen und beobachtenden Blick auf das Schicksal des modernen Menschen und vermittelt einen Eindruck von dem radikalen Realismus des Künstlers, der ihm eine Schlüsselstellung in der europäischen Kunstgeschichte sichert. Angesiedelt zwi-

schen der unsentimentalen Perspektive der Wissenschaft und der romantischen Vorliebe für das Abgründige stellen Géricaults zutiefst menschliche Bilder das traditionelle Verständnis von Realismus und Romantik als zwei einander ausschließende Epochenstile in Frage. Eine Besonderheit markiert die Präsentation von vier der insgesamt fünf berühmten „Monomanen” des Künstlers in Frankfurt. Dies war bislang nur ein einziges Mal im Jahr 1991 bei der großen Géricault-Retrospektive im Grand Palais in Paris möglich gewesen. Die Stelle des nicht ausleihbaren fünften Werks nimmt ein eigens für diese aktuelle Ausstellung geschaffenes Gemälde der in Amsterdam lebenden südafrikanischen Künstlerin Marlene Dumas (geboren 1953) ein. Dieses setzt auf eindringliche und überraschende Weise einen zeitgenössischen Kontrapunkt zu Géricaults Meisterwerken. Weitere Informationen zur Ausstellung sind erhältlich unter www. schirn.de


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Pup pen PuppenStuben Reinhard Wylegalla

Puppenküche mit reichhaltiger Ausstattung. Um 1890, Eigenbau, Originaltapete, bewegliche Seitenwände und elektrische Beleuchtung Puppenküche mit reichhaltiger Ausstattung, um 1930

SAMMLUNG REBETTGE-SCHNEIDER Puppenhäuser, -stuben, -küchen und Zubehör sind bis zum 2. März das Thema der aktuellen Winterausstellung des Historischen Museums auf Schloss Friedenstein in Gotha. Leihgeberin ist die Sammlerin Steffi Rebettge-Schneider, die vor zwei Jahren in Erfurt ein kleines Privatmuseum eröffnet hat. Kühlschränke und Geschirrspülmaschinen waren um 1890 noch Utopie. Doch ansonsten lässt die Traumküche aus dieser Epoche keine Wünsche offen: Ein massiver Tisch mit gusseisernem Herdaufsatz samt Brat- und Backröhre, Steingutschüsseln und Kochgeschirr aus Kupfer und Messing, Tafelsilber, Gläser, ein Bügeleisen, Gewichte und eine Vielzahl anderer Gerätschaften erwecken den Eindruck, dass hier eine wohlhabende Hausfrau das Sagen hatte. Vielleicht ist es gerade dem Miniaturformat zu verdanken, dass diese Küche samt Originaltapeten bis in die heutige Zeit erhalten geblieben ist: Einst durch einen Familienvater oder einen handwerklich begabten Verwandten für ein Kind zur weihnachtlichen Bescherung angefertigt, wurde sie nach dem Dreikönigstag verpackt und auf den Speicher gestellt, um zum nächsten Christfest – jedes Mal ergänzt um ein paar winzige Küchenutensilien und irgendwann sogar eine elektrische Beleuchtung – abermals die Töchter des Hauses spielerisch auf ihre Aufgaben als Hausfrauen und Mütter vorzubereiten. Auch die Leihgeberin Steffi Rebettge-Schneider aus Erfurt, die aus ihrem Puppenstubenmuseum 26 von mehr als 110 Objekten für die Winterausstellung auf Schloss Friedenstein zur Verfügung stellte, spielte mit ihren Geschwistern jedes Jahr um Weihnachten mit einer Puppenstube, die von Generation zu Generation weitervererbt worden war. Nachdem ihre eigenen Kinder herangewachsen waren, überlegte sie, was aus


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SPIELZEUG

dem Spielzeug werden sollte: „Ich mochte mich nicht davon trennen. Statt dessen stöberte ich innerhalb der Familie weitere Puppenstuben, -küchen und -häuser auf", berichtet die Inhaberin eines Buchführungsund Lohnbüros. Es dauerte nicht lange, bis Steffi Rebettge-Schneider auf Flohmärkten nach weiteren Puppenstuben und Inventar zu fahnden begann. Irgendwann lernte sie die Malerin und Grafikerin Sabine Sauermilch kennen, die sie seitdem bei der Wiedereinrichtung leerer Objekte unterstützt. „Ich verstehe mich nicht als 'Puppenmutter', sondern mich fasziniert die Gemütlichkeit und Geborgenheit, die diese Miniaturwelt ausstrahlt. Deshalb macht es mir Freude, Stuben, Kinderzimmer, Küchen und Häuser möglichst authentisch in meinem kleinen Museum zu präsentieren", so die Sammlerin. Erwirbt sie ein Puppendomizil mit komplettem Inventar, wird es nicht verändert. In den meisten Fällen entdeckt die Sammlerin aber leere oder unvollständig eingerichtete, häufig sogar restaurierungsbedürftige Objekte. Dann stöbert sie gemeinsam mit der befreundeten Künstlerin so

lange im Fundus, bis passendes Mobiliar und Accessoires zusammengestellt sind. „Oberstes Kriterium ist für uns, die Puppenstube oder das Puppenhaus im Stil seiner Entstehungszeit einzurichten", erläutert Steffi Rebettge-Schneider. Wie im wirklichen Leben geht es aber nicht ganz ohne Improvisation: „In vielen Haushalten wurden und werden die Möbel ja auch nicht komplett ausgewechselt, sondern je

Küche um 1910. Originaltapete mit Kacheldessin Hochzeitspaar im Salon einer ZweiRaum-Wohnung um 1900 mit Gründerzeitmobiliar und vielen Accessoires

nach Budget und Bedarf durch Neuanschaffungen ergänzt oder erneuert."

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Zwei-Raum-Wohnung mit Salon und Kinderzimmer, um 1900. Gründerzeitmobiliar und Originaltapeten Modernes Puppenbadezimmer aus dem Jahr 1960

GESCHICHTE DES PUPPENHAUSES Die Geschichte des Puppenhauses ist bis ins ausgehende 16. Jahrhundert zurück zu belegen. Das älteste bekannte „Dockenhaus" wurde 1558 im Auftrag Herzog Albrechts V. von Bayern unter Verwendung kostbarer Materialien angefertigt. Seine Tochter durfte allerdings nicht damit spielen, sondern das Miniaturhaus wurde in der Kunstkammer des Landesherrn ausgestellt. Es ist bis heute nicht geklärt, ob das Prunkstück

während des Dreißigjährigen Kriegs durch die Schweden zerstört wurde oder aber 1729 beim Residenzbrand den Flammen zum Opfer fiel. Was für den bayerischen Landesherrn gut war, wurde auch später für Patrizier recht und billig. Auch sie ließen kunstvolle Puppenhäuser anfertigen, um ihren Reichtum zu präsentieren und den Töchtern per Anschauungsmaterial das notwendige Wissen für ihre spätere Aufgabe als Hausherrin zu vermitteln. Ende des 18. Jahrhunderts waren Puppenstu-

ben keine Raritäten mehr. Allmählich begannen sie auch eine Rolle als praktisches Lehrmaterial für die „kleinen Erwachsenen" zu spielen. Aber erst mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert wurden Puppenhäuser und -stuben auch für weniger begüterte Eltern erschwinglich. Mittlerweile aus weniger kostbaren Materialien hergestellt, konnten sich kleine Mädchen auch praktisch in ihrer zugedachten Rolle als Hausfrau und Mutter üben.

VON DER GRÜNDERZEIT BIS 1960 Neben ihrer pädagogischen Bedeutung sind Puppenstuben aber insbesondere aus kulturhistorischer Sicht interessant: Gingen profanes Inventar und Gebrauchsgegenstände aus Haushalten spätestens nach dem Verschleiß den Weg alles Vergänglichen, so wurden viele Puppenhäuser, -stuben und -küchen über viele Jahre jeweils an Angehörige der nächsten Generation weitergegeben und bei Bedarf ergänzt oder erneuert. Somit spiegeln sie besser als jede museale Rekonstruktion den Zeitgeschmack verschiedener Kulturepochen wider. Am Anfang der Gothaer Ausstellung steht ein Gründerzeithaushalt aus der Zeit um 1890. Auch für die folgenden Jahrzehnte hat die Sammlerin mannigfache repräsentative Beispiele zusammengetragen. Mit einem Puppenbadezimmer aus dem Jahr 1960 endet die jahrhundertealte Geschichte der Miniaturhäuser und -stuben. Mit dem Erwachen eines neuen Selbstverständnisses begann nun die Modepuppe „Barbie" die Herzen der Mädchen zu erobern. Fotos: Reinhard Wylegalla


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FRANZÖSISCHE KERAMIK

€ 200,Fayence-Terrine, Gallé, Nancy, um 1900, hellbrauner Scherben, weiß glasiert mit blauer Malerei, Knauf in Form einer Artischocke über Spargel im Relief, ligiertes Monogramm „BC“, 23,5 x 19 cm KUK

€ 220,Vase, Jules Vieillard, Bordeaux, um 1880/90, Fayence, Drachenkopf-Handhaben im Chinoiserie-Stil, Blumenranken auf dunkelblauem Fond, in Kartuschen Irisblüten u. Vögel, 24 cm KUK

€ 280,Paar Vasen, Frankreich, Ende 19. Jh., Keramik/Messing, auf rundem, profiliertem Standfuß, schlanker, eiförmiger Korpus, zylindrischer Hals, glatter Rand, Höhe jeweils 36 cm PEE

€ 320,Ziervase von Jérome Massier, Vallauris, um 1900, hochgebrannte Irdenware, schlanke Balusterform mit zylindrischem Enghals, polychrome, irisierende Lüsterglasur, stilisierter Blütendekor, H 11,5 cm SHA

€ 330,Vase, Frankreich, ungemarkt, um 1900, hellgraues Feinsteinzeug, gesprenkelte Glasur in Ochsenblut und Blau verlaufend, Mündung verdreht und vierfach gedrückt, Boden mit unleserlicher Modell-Nummer „8598“, Höhe 23,5 cm MEH

€ 360,Blumensäule mit Cachepot, Utzschneider & Co., Sarreguemines, Ende 19. Jahrhundert, Steingut, farbig glasiert, achteckiger Profilfuß, H 111 cm KHL

€ 375,Vase, Clement Massier, GolfeJuan, um 1900, Keramik, türkis und grün glasiert, bauchige Rundform mit 4 Eindrücken, 4blättrig geformte Mündung, 2 restaur. Stellen, H 16,5 cm DOR

€ 375,Lüstervase, Chevalier-Cannes, um 1900, Keramik, mit drei applizierten Zierhenkeln, irisierende Glasur, umlaufender Dekor „Silberdisteln“, H 16 cm ZOF

€ 400,Vase, Edmond Lachenal, Chatillon-sous-Bagneux, um 1900, Steingut, lindgrün glasiert, schwarz konturiert, krakeliert, Vasenhöhe 25,5 cm NEU

€ 390,Kugelvase, Raoul Lachenal, Chatillon-sous-Bagneux, um 1910/20, geritzter Schriftzug, cremefarbenes Steinzeug mit grünem Fond, verlaufende weißl. Fäden, gesprenkelter Golddekor, H 12,5 cm MEH


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€ 500,Schale, Pierre Adrien Dalpayrat, Bourg-La-Reine, um 1900, Keramik, Überlaufglasur in Grün-, Blau- und Violetttönen, Modell-Nummer „15“, Schalenhöhe 8,5 cm HER

€ 600,Krug, Alexis Boissonnet, St. Vallier-sur-Rhone, um 1900, Steinzeug, zylindrische Wandung, fleckig braun glasiert, reliefierter Ast als Henkel, Maske am Ansatz, Höhe 22 cm NEU

€ 700,Vase, Auguste Delaherche, um 1904, Steinzeug, Laufglasur in Beige-, Braun-, Rosa-, Blau- und Dunkelgrüntönen, stellenweise mit Ansätzen von Kristallbildung, Modell-Nummer 5214“, Vasenhöhe 17 cm FIS

€ 700,Vase mit Bronzehenkeln, Eugène Baudin, Saint-Briac, um 1900, bauchige Ovalform auf rundem Stand, brauner Steinzeugscherben, reliefiert, dunkelrote Laufglasur, zweiseitig montierte Schmetterlinge aus rot emaillierter Bronze, Höhe 10 cm QUI

€ 700,Paar Vasen mit Fischen, wohl Frankreich, 19. Jh., heller Scherben, polychrom bemalt und goldstaffiert, Bronzemontur, H 31,5 cm KAU

€ 700,Vase, Keller & Guérin, Lunéville, um 1900, Steinzeug, matte und glänzende grau-grün-blaue Glasur, part. aufgetr. Kupferlüster, 6-fach eingedrückte Wandung, 3-passige Mündung, H 15,5 cm FIS

€ 730,Zierlampe „M. Duchaussy“, um 1920, Feinkeramik reliefiert und durchbrochen, separater Deckel, polychr. staffiert, partiell vergoldet, elektr., H 43 cm ZOF

€ 900,Vase, Massier, Vallauris, um 1900, Keramik, cremefarbener Scherben, lüstrierende Glasur, Brombeerzweige, H 44 cm HER

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€ 760,Vase mit 4 Henkeln, Juan Golfe, 1899, Clement Massier (1844 Vallauris-1917 Paris), Keramik, Lüsterglasur mit Schmetterlingen auf ornamentiertem Grund in Braun, Grau, Kupfer und Oliv, Ritzmgr. „CM sowie 1899“, Höhe 13 cm, Länge 28 cm DOR

€ 1.200,Krug, Entwurf Pierre Adrien Dalpayrat, Bourg-la-Reine, um 1904-1906, Steinzeugscherben, reliefierter Peitschendekor, cremefarbene, ochsenblutrote und blau-grüne Laufglasur, Höhe 39,8 cm QUI

€ 1.200,Vase, signiert „Em. Gallé Fayencerie de Nancy” (Stempel, partiell nachgezogen), Aufkleber von Clain & Perrier, Paris, 1889, hellbrauner Scherben, farbige marmorierte Glasur, polychrome Emailmalerei, goldgehöht, Motiv mit Blüten und Insekt, Höhe 22 cm QUI

€ 1.200,Vase, Pierre-Adrien Dalpayrat, Bourg-la-Reine, um 1905, Steinzeugscherben, ochsenblutrote Glasur über weißer Engobe, mit kristallinen Ausblühungen in Grün und Blau, „Dalpayrat, 20B“, Höhe 30 cm QUI

€ 1.200,Vase „Escargots“, Clément Massier, Golfe-Juan AM, um 1895, Steingutscherben, stark metallische Lüsterglasur vorwiegend grün, violett, blau und bronzefarben, Motiv mit Weinbergschnecken, Höhe 14,4 cm QUI

€ 800,Schale, Clément Massier, Golfe-Juan, Vallauris, um 1885, brauner Scherben, mit vergoldetem, reliefiertem Dekor aus Bambusrohr, -blättern und -blüten, Höhe 17 cm FIS

€ 1.300,Teller „Sappho“, Entwurf Joseph-Emile Millochau, Ausführung Théodore Deck, Sèvres, um 1900, Steingutscherben, weiß engobiert, polychrome Malerei mit der griechischen Dichterin Sappho, Durchmesser 29,8 cm QUI

€ 1.300,Schale mit Schlangengriffen, Clément Massier, Golfe-Juan, gefertigt um 1900, Keramik mit Lüsterglasur in Rot- und Grüntönen, Silbermontierung, Höhe 14 cm VHA


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€ 1.375,Vase in Bronzefassung, wohl Frankreich, um 1900, Keramik, farbig gefleckte Glasur, sechseckige, leicht gebauchte Form mit abgerundeter Schulter in durchbrochen gearbeiteter Bronzefassung mit drei Handhaben, Höhe 37 cm DOR

€ 1.700,Vase, Entwurf Raymond Chevalier, Faiencerie de Longwy, Longwy, 1920er-Jahre, umlaufend rapportierender geometrischer Dekor in farbigem Emaux cloisonnés mit Craquelé, Modell-Nummer „3097, D.5138“, Höhe 35 cm FIS

€ 1.400,Vase mit Unterwasserszenerie, Keller & Guérin, Lunéville, um 1900, Steingutscherben, Lüsterglasur in Grün- und Rottönen, Unterwasserszenerie mit zwei Polypen und Korallen, Höhe 10 cm QUI

€ 1.400,Mondsichelschale, Emile Gallé, Nancy, um 1880, rotbrauner Scherben, glasiert und bemalt, überlappender Rand zu einer Mondsichel mit menschlischem Gesicht geformt, auf Spiegel in Blaumalerei, Zweimaster im Wellengang, signiert, Durchmesser 35,5 cm KAU

€ 1.700,Cachepot mit Fledermäusen, Frankreich, gefertigt um 1900, Steingutscherben, Lüsterglasur in Violett und Gelb-Braun, bezeichnet „M 34“, Höhe 14,8 cm QUI

€ 1.800,Cachepot auf Stand, wohl Frankreich, Anfang 20. Jahrhundert, geschnitzter Holzstand mit Elefantenköpfen, Cachepot mit blauer Verlaufglasur und Reliefdekor von Drachen, Marke („Toujours“ mit Strahlen im Kreis), Höhe 45 bzw. 107 cm NAG

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€ 2.200,Henkelvase, Boch Frères, La Louvière, 1920er-Jahre, Balusterform mit vier Henkeln, Steingutscherben, in Beige- und Grüntönen glasiert, Nr. „281, 411“, Höhe 48,5 cm QUI

€ 2.400,Vase, Keramik, dreipassige, gebauchte Vase mit engem Hals und drei aufgelegten Fohund-Reliefs, blau-rot-grüne Laufglasur, vergoldete französische Bronzemontierung, Höhe 19,5 cm SBL

€ 2.300,Hockende Katze, Emile Gallé, Nancy um 1885, Fayence-Plastik mit grauweißer Bleiglasur und Dekorcraquelé, bemalt mit bunten Buketts und Streublumen auf Körper, originale grüne Glasaugen, tlw. restauriert, Höhe 33,5 cm KUK

€ 2.500,Vase, Pierre Adrien Dalpayrat, Bourg-La-Reine, um 1905, Modell-Nr. „183“, ockerfarbener Scherben, matte Laufglasur in Grün und Blau, rosa gebauchter Korpus, senkrecht gerippt, eingezogener Hals mit dezent ausgestellter Mündung in Dreiecksform, Höhe 37,5 cm MEH


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€ 2.900,Vase, Pierre Adrien Dalpayrat, Bourg-La-Reine, gefertigt um 1900, Keramik, Überlaufglasur in Grün-, Blau- und Violetttönen, Reliefbänder, Modell-Nr. „72“, Höhe 47,2 cm HER

€ 3.200,Wandteller, Clement Massier, Vallauris, 1898, Keramik, mehrtonige lüstrierende Glasur in Rot-Grüntönen, reliefiertes Dekor mit in die Glasur eingeschmolzenen mehrgliedrigen Feigenkaktusblättern, Durchmesser 25,5 cm HER

€ 3.000,Wandteller „Datura“, Andrée Jobbé-Duval, Théodore Deck, Sèvres, um 1880, Steingutscherben, glasiert in sog. „Email cloisonné“, vorwiegend in Grün-, Braun- und Violetttönen mit Weiß, Motiv mit blühendem Gemeinen Stechapfel, Durchmesser 50,5 cm QUI

€ 4.400,Jardinière „Sagittaire“, Entwurf von H. Laurent-Desrousseaux, Ausführung Henry-Léon-Charles Robalbhen, 1904/1905, Steinzeug, graugrüne, gelbbraune, ochsenblutrote und blaue Laufglasur, der Spiegel leicht lüstrierend in violett und cremeweiß glasiert, Maße 15 x 33 x 21 cm QUI

€ 4.400,Vase „Trois Crapauds“, Edmond Lachenal, um 1900, drei aufgerichtete, zueinander gewandte „singende“ Kröten, ockerfarbener Steinzeugscherben, vorwiegend rötlich braun glasiert, H 17,9 cm QUI

DOR FIS HER KAU KHL KUK MEH NAG NEU PEE QUI QUI SBL SHA VHA ZOF

DOROTHEUM | Wien, 16. Sept. 10 + 15. Sept. 11 + 26. Nov. 12 FISCHER DR. | Heilbronn, 27. Nov. 10 + 14. Mai 11 + 18. Mai 13 HERR | Köln, 20. November 2010 + 02. Juni 2012 KAUPP | Schloss Sulzburg, 02. Juni 2011 + 14.-16. Juni 2012 KUNSTAUKTIONSHAUS LEIPZIG | Leipzig, 04. Dezember 2010 KUNST & KURIOSA | Heidelberg, 28. Mai 2011 + 15. Juni 2013 MEHLIS | Plauen, 23.-25. Febr. + 23.-25. Aug. 12 + 21.-23. Febr. 13 NAGEL | Stuttgart, 08./09. Juni 2011 NEUMEISTER | München, 11. November 2010 PEEGE | Freiburg, 07.-09. Oktober 2010 QUITTENBAUM | München, 03. Mai + 25. Oktober 2011 QUITTENBAUM | München, 24. April 2012 + 14./15. Mai 2013 SCHEUBLEIN | München, 23. September 2011 SCHLOSS AHLDEN | Ahlden, 05. Mai 2012 VAN HAM | Köln, 13./14. Mai 2011 ZOFINGEN | Zofingen, 16.-18. Juni 2011 + 30. November 2012

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