Februar 2020 · B 1309 | € 8,00 Schweiz CHF 12,30 | Österreich € 8,90 | Be/ne/lux € 9,00
KUNST • ANTIQUITÄTEN • AUKTIONEN
Sammler Journal
FeBruar 2020
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Über 2.000 Termine AUSSTELLUNGEN AUKTIONEN HAMMERPREISE
Fotokunst
GEMI
Linda McCartney in Oberhausen Philipp Röth Javagold
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Aussteller zusammenführt. Unter der Leitung von Kurator Ewald Karl Schrade und Messechefin Britta Wirtz kam der siebenköpfige Beirat Anfang Oktober zusammen, um die ausstellenden Galerien zu jurieren. 2019 wurden die Galeristen Dr. Alexander Fils (Düsseldorf), Marko Schacher (Stuttgart) sowie Christian K. Scheffel (Bad Homburg) neu in das Gremium berufen. Nach langjähriger und guter Zusammenarbeit sind Dr. Frank Thomas Gaulin (Lübeck) sowie Anja Knoess (Köln) ausgeschieden. Neben Kurator Ewald Karl Schrade und Messechefin Britta Wirtz setzt sich der Beirat der art Karlsruhe für 2020 aus folgenden Mitgliedern zusammen: Dorothee Baer-Bogenschütz. Die Kunsthistorikerin und -journalistin schreibt unter anderem für die Kunstzeitung und berichtet weltweit über Kunstveranstaltungen und Ausstellungen. Renate Bender (Galeristin, München). Im Programm ihrer gleichnamigen Galerie (gegründet 1987) führt Bender reduzierte Formen der Malerei, Fotografie und Bildhauerei, überwiegend im Bereich minimaler, monochromer und konkreter Ausdrucksformen. Dr. Alexander Fils (Galerist, Düsseldorf). Der promovierte Kunsthistoriker und Aufsichtsratsmitglied in mehreren Museen führt die Art Edition-Fils (gegründet 1870), in fünfter Generation. Dr. Dorothea van der Koelen (Galeristin, Mainz/Venedig). Die Kunsthistorikerin und Verlegerin ist inzwischen mit drei Galerien für zeitgenössische Kunst in Mainz und Venedig präsent, sie hat über 500 Ausstellungen in mehr als 25 Ländern kuratiert. Marko Schacher (Galerist, Stuttgart). Seit einigen Jahren betreibt er seine Galerie Schacher – Raum für Kunst in Stuttgart und betätigt sich darüber hinaus als Kurator und Autor. Christian K. Scheffel (Galerist, Bad Homburg). Er betreibt seine gleichnamige Galerie für zeitgenössische Kunst (gegründet 1979) in zweiter Generation. Zudem ist er Gründer und Kurator der Skulpturenbiennale Blickachsen und Geschäftsführer der Stiftung Blickachsen GmbH. Werner Tammen (Galerist, Berlin). Der Schwerpunkt der Galerie Tammen & Partner liegt im Bereich der zeitgenössischen Kunst. Zudem ist Tammen als Vorsitzender des Landesverbandes Berliner Galerien aktiv. TELEFON | 0721/37202305 WEBSEITE | www.art-karlsruhe.de
Monica Bonvicini, Live painting; art Karlsruhe Foto: Messe Karlsruhe, Jürgen Rösner
Skulptur von Hiromi Akinyama; art Karlsruhe Foto: Messe Karlsruhe, Jürgen Rösner
Tradition und neue Themen Art & Antik Münster
Art & Antik Münster
Foto: Schmelter
Seit 1976 startet die Art & Antik Messe Münster an Aschermittwoch, in diesem Jahr am 26. Februar. Sie dauert bis Sonntag, 1. März. Die Abteilung Art & Antik umfasst rund 5.400 Quadratmeter der Messehalle Süd, die „Positionen der Gegenwart“ rund 670 Quadratmeter im Forum Süd. Die ausgestellten Objekte werden auf der Messe geprüft und erst dann für den Verkauf freigegeben. Objekte aus folgenden Bereichen kommen bei der Messe zum Verkauf: Bücher, Uhren, Schmuck, Silber und andere Edelmetalle, Asiatika, Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Ikonen, Porzellan und Fayencen, Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, Möbel und andere Einrichtungsgegenstände, Teppiche, Textilien, Design, Fotografien vorheriger Jahrhunderte, Wandobjekte,
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MAGAZIN
Immer größer Freiburger Spielzeugbörse
Die große Familie Schildkröt; Freiburger Spielzeugbörse
Malerei und Skulpturen des 20. und 21. Jahrhunderts. Die „Masterpiece Münster” bildet dabei ein neues Format mit eigenem Ausstellungsbereich innerhalb der Art & Antik Messe Münster. Hier kommen exklusive Designobjekte mit einzigartigem Charakter aus der internationalen Moderne von 1960 bis 1990 bis zum heutigen Spitzendesign und der Avantgarde zur Ausstellung. Masterpiece Münster bietet Gestaltern, Herstellern, Händlern und Galerien eine neue Plattform zur Kommunikation und zum Verkauf ihrer Produkte. Seit rund zwei Jahren öffnet sich die Art & Antik Messe Münster nach und nach einer jüngeren Zielgruppe. Jetzt erweitern die Macher der Kunstmesse mit der Master Piece Münster ihr Angebot um den Designbereich. Dieser Bereich präsentiert sich im Forum Süd. Neben der Sonderschau „Positionen der Gegenwart“, welche in der Messehalle Süd positioniert ist, ist auch diese Premiere ein weiterer Schritt in Richtung Modernisierung.
Die Freiburger Spielzeugbörse gibt es seit dem Jahr 1986. Im Herbst versammelte Michael Hauser in der Freiburger Gaststätte „Waldsee" etwa 20 Aussteller, die er auf anderen Börsen (dort selbst als Aussteller) kennengelernt hatte. Das Interesse an der Veranstaltung war so groß, dass bald der Umzug in das deutlich größere „Kurhaus" nach Kirchzarten erfolgte. Doch auch hier wurden die Räumlichkeiten bald zu eng, so dass die Freiburger Spielzeugbörse wieder nach Freiburg zurück kam – jetzt in die Messehalle auf dem alten Meßplatz. Zum ersten Mal wurde die größte der Freiburger Hallen von einer Spielzeugbörse ausgebucht. Nach dem Umzug der Messe Freiburg auf das Gelände am Flugplatz sind bei jeder Börse etwa 150 Aussteller sowie 1.500 bis 2.000 Besucher pro Veranstaltung, viele davon aus Frankreich und der Schweiz. Damit ist die Freiburger Spielzeugbörse die größte Veranstaltung ihrer Art in Süddeutschland. Die Börse findet am Samstag, dem 8. Februar in der Messe Freiburg statt. TELEFON | 0761/2922242 WEBSEITE | www.freiburger-spielzeugboerse.de
TELEFON | 0251/6600363 WEBSEITE | www.artundantik-muenster.de Art & Antik Münster
Foto: Schmelter
Numismatik 49. World Money Fair in Berlin Am Freitag, dem 31. Januar startet die 49. World Money Fair. Bis zum Sonntag, dem 2. Februar erwartet die Besucher wieder ein numismatisches Wochenende der Extraklasse – mit Highlights wie der Erstausgabe von Sonder- und Gedenkmünzen, zahlreichen Gewinnspielen und vielen attraktiven Sonderaktionen, zum Beispiel die Künker Berlin Auktion am 30. Januar gegen 10 Uhr im Saal Estrel im Berliner Estrel Congress Center.
World Money Fair im Congress Center Berlin
TELEFON | 030/32764401 und 030/68310 WEBSEITE | www.worldmoneyfair.de
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EINLADUNG ZUR KUNSTAUKTION Samstag, 22. Februar 2020 Beginn 10.00 Uhr – Saalöffnung 9.00 Uhr Vorbesichtigung GmbH i.L.
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15.02.20 16.02.20 17.02.20 18.02.20 19.02.20
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KUNSTMARKT
Sam Szafran
bliert. Die – überwiegend französischen und englischen – Sammler hüten ihre Werke wie ihren Augapfel.
Sein Werk ist nicht zuzuordnen
Wiederkehrende Themen
Sam Szafran ist am 14. September 2019 im Alter von 84 JahDrei Hauptthemen bestimmen das Werk von Sam Szafran auf ren verstorben. 1934 in Paris als Sohn polnisch-jüdischer Emiobsessive Weise: Pflanzen, Treppen und Ateliers. Für die Pflangranten geboren, ist er einer der bedeutenden – wenn auch zen hatte der Künstler über 375 grüne Pastelltöne. Unermüdeher unauffälligen – französischen Künstler seiner Generalich porträtierte er die Natur in Form von kaskadierenden Blättion. Für den Maler, Zeichner, Pastellmaler und Radierer kam tern, Lianen und Bäumen, Philodendren, Farnen oder Aralien. es nach eigenen Angaben einem Wunder gleich, dass er den In seinen Hängegärten findet sich oft nur eine einzige Person, Massenfestnahmen von Juden im Rahmen des sogenannten seine Frau Lilette, die einen Kontrapunkt zum riesigen Pflan„Rafle du Vel d’Hiv“ während des Krieges und einer Heroinzendschungel bildet. Auch das Atelier, dieses Heiligtum der sucht entkommen war. Zurück in Frankreich zu Beginn der Schöpfung, das er nur selten verließ, ist eines seiner großen 1950er-Jahre, führt er ein besonders hartes und unsicheres Themen. Im Laufe seines Lebens wurde er aus vielen davon Künstlerleben und besucht die Académie de la Grande Chauvertrieben. So hat er in mehreren Ateliers in Paris gearbeitet: mière. In dieser Zeit lernt er Nicolas de Staël, Jean-Paul Riopelrue du Champs-de-Mars, rue de Crussol, rue Vincent-Moris à le, Joan Mitchell, Yves Klein, Jean Tinguely und viele mehr kenMalakoff, Atelier Bellini, wo er seine Lithografien anfertigte, nen. Zu Beginn der 1960er-Jahre freundet er sich mit Alberto das Atelier von Freunden, darunter jenes des Bildhauers RayGiacometti an und tritt 1964 in die Galerie Claude Bernard ein. Er stand auch Henri Cartier-Bresson, Martine Franck und Raymond Mason nahe. Die ersten Retrospektiven seiner Arbeit finden 1999 in der Fondation Pierre Gianadda in Martigny, der Fondation Maeght in SaintPaul-de-Vence und 2000 im Musée de la Vie romantique statt. Als Urheber eines weltfernen, raffinierten, sonderbaren, dunklen und leichten Werks zugleich, lässt sich Sam Szafran keiner Strömung zuordnen. In erster Linie aufgrund seiner einzigartigen Aquarell- und Pastelltechnik. Zu letzterer bekannte er: „Der unendliche Nuancenreichtum der Farben erlaubt es mir, mich zwanghaften Kombinationen hinzugeben, die das Herzstück meiner Inspiration bilden.“ (La Maison du Pastel, Dokumentarfilm des Louvre, 2017). Der Künstler besaß bis zu 1.800 Pastelltöne und stockte seine Farbensammlung regelmäßig auf. Unter seinen nahezu 2.000 Werken zählt man 800 Aquarelle und 1.200 Pastellmalereien mit einer unglaublich reichen Chromatik. Sein ebenso einzigartiger Umgang mit Raum macht seine Bilder schwindelerregend: „Meine Sichtweise nähert sich eher der arabischen Sichtweise, basierend auf der ovalen Form des Auges, als der traditionellen geometrischen Sichtweise, die durch einen Horizont und Fluchtpunkte gekennzeichnet ist […] Es entsteht daraus etwas anderes, eine andere Stimmung, ein anderes System, eine andere Sichtweise. Es ist eine ständig neu beginnende Erfindung.“ Seine Werke sind auch heute noch viel billiger als die seiner Freunde Alberto Giacometti oder Yves Klein, aber Szafran hat sich in den letzten zehn JahSam Szafran, Escaliers, um1975 (Christie's, Paris, Oktober 2018, Zuschlagspreis 6.500 ren als einer der fünf am höchsten beEuro) © 2018 Christie’s Images Limited, © VG-Bildkunst Bonn werteten französischen Künstler eta-
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KUNSTMARKT
Die Kennzahlen des Marktes von Sam Szafran
Sam Szafran, Sans titre, 1987 (Christie's, Paris, Juni 2019, Zuschlagspreis 62.000 Euro) 0© 2019 Christie’s Images Limited, © VG-Bildkunst Bonn
mond Mason. In seinem Leben wie in seinem Werk ist das Atelier Zufluchtsort und Chaos: „Ich brauche das Chaos,“ sagte er, „mein Atelier ist ein Chaos aus Bücherstapeln, herumliegenden Pastellfarben, Stapeln von verschiedenen Dingen. Um etwas herauszuholen, muss ich vom Chaos ausgehen“. Dank dieses geheimen, vollgestellten, chaotischen Ortes mit bedrohlicher schwarzer Decke erzielte ein SzafranWerk 2014 einen Auktionsrekord von über eine Million.
1,18 Millionen Dollar: Der Auktionsrekord von Szafran, erzielt 2014 bei Sotheby's, Paris, für eine herrliche Pastellmalerei mit dem Titel „L'atelier, rue de Crussol“, 1968/71. Plus 8,8 Prozent: Die durchschnittliche jährliche Rendite der letzten 15 Jahre beim Aquarell „Sans titre (philodendrons)“, 1987. Gekauft in Paris um 24.400 Dollar im Jahre 2004, wurde es am 5. Juni 2019 bei Christie's um 87.000 Dollar verkauft. Plus 231.800 Dollar: Der Wertzuwachs der Zeichnung „Atelier au feuillage avec personnage“, 1978. 2004 das erste Mal um 436.600 Dollar verkauft, wurden dafür am 18. September 2019 in Paris bei Piasa 668.400 Dollar erzielt. Das Auktionshaus hatte es nur auf 133.000 bis 200.000 Dollar geschätzt. Plus 49 Prozent: Die Entwicklung des Preisindex des Künstlers. 100 Dollar, die im Jahre 2000 in ein Werk von Sam Szafran investiert wurden, waren im November 2019 durchschnittlich 209 Dollar wert. 71 Prozent: Der Anteil des französischen Staates am Erlös aus Versteigerungen des Künstlers von 2018 bis 2019. Frankreich ist sein primärer Markt vor dem Vereinigten Königreich mit 29 Prozent. QUELLE | artprice.com
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Foto kunst Linda McCartney Fotografin unter Musikern Redaktion: Heidrun Th. Grigoleit
Als die Amerikanerin Linda Eastman (1941-1998) Mitte der 1960er-Jahre zu fotografieren beginnt, gerät sie in die Rock- und Popszene. Während ihrer Arbeit trifft sie die Beatles und ihren späteren Ehemann, Paul McCartney. Eine Ausstellung in Oberhausen zeigt nun ihre Fotos aus den Sixties.
SIXTIES AND MORE Eine Presseeinladung öffnete Linda Eastmann die Türen zu der Promotionparty der Rolling Stones auf dem Schiff „SS Sea Panther“ auf dem Hudson River. Hier beginnt ihre ungewöhnliche Karriere: „Es waren die Zeiten, als Jimi Hendrix aus heiterem Himmel in mein Apartment geschneit kam und ich mit Jim Morrison in Chinatown zum Essen ging. Einmal kaufte ich mit Janis Joplin Erdnussbutter für ein mitternächtliches Festmahl, ein andermal kurvte ich mit Jackson Browne mit der UBahn durch die Stadt.“ Linda McCartney beobachtete auch die Entstehung des berühmten Covers zu „Abbey Road“ und gab mit ihren Aufnahmen intime Einblick in ihr Familienleben.
FOTOS VON MUSIKSTARS Aber vor allem ihre Bilder der großen Musikstars der späten 1960er-Jahre prägen bis heute das Bildgedächtnis dieser sich von moralischen Zwängen befreienden Zeit: Mega-Stars wie Janis Joplin und Jimi Hendrix, Nico und Brian Jones, The Doors und The Who, Aretha Franklin und Bob Dylan wurden von der Fotografin natürlich und häufig auch mit großer Dynamik ins Bild gesetzt. Die Ausstellung „Fotografin unter Musikern: Linda McCartney – The Sixties and more“, die bis 3. Mai in der LudwigLinda McCartney, Jimi Hendrix, New York, 1967 Links: Linda McCartney, Paul McCartney
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galerie Schloss Oberhausen präsentiert wird, zeigt mit Bildern aus den Sixties eindringliche Momente dieser wichtigen musikalischen Ära.
PLATTENCOVER Zusätzlich zu den Fotografien wird dem Thema Musik und seiner bildkünstlerischen Ausformung nachgegangen. Ein für die Ausstellung zusammengestellter „Soundwalk“ macht es möglich, auch musikalisch in die Zeit der 1960er-Jahre einzutauchen. Die Gestaltung von Plattencovern, die sich damals ebenfalls grundlegend veränderte, wird zudem in einem eigenen Ausstellungsbereich gezeigt. Denn bekannte Designs wie Peter Blakes „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“, Richard Hamiltons „Weißes Album“ oder Andy Warhols „Sticky Fingers“ haben heutzutage Kultstatus.
ROADWORKS Linda McCartney hatte auf all ihren Reisen immer die Kamera dabei. Ihre Roadworks dokumentieren eindrucksvoll ihre Beobachtungen von Menschen und Räumen. Immer wieder war es auch der Blick in den Rückspiegel, der sie faszinierte. Zudem war McCartney auch im experimentellen Bereich kreativ. Ihre Sunprints zeigen durch das Tageslicht und die Sonne belichtete Bilder, die vom Stillleben bis zum Porträt reichen.
BIOGRAFIE Linda Louise Eastman wurde am 24. September 1941 in New York geboren. Sie wuchs in New York als Tochter eines wohlhabenden Anwalts auf. Nach dem Schulabschluss zog Eastman nach Arizona, wo sie Kunst und Geschichte studierte. Sie brach Linda McCartney, Aretha Franklin Linda McCartney, Janis Joplin im Fillmore East mit Ball and Chain Linda McCartney, Janis Joplin, Big Brother and the Holding Company
jedoch das Studium bald ab und heiratete den Geologen John Melvin See. 1962 kam Tochter Heather zur Welt. Nach ihrer Scheidung 1965 wurde ihr Interesse am Fotografieren geweckt. Sie zog 1965 wieder nach New York und arbeitete am Empfang der Zeitung „Town and Country“. Da die Zeitschrift die „Rolling Stones“ als Titelbild abgebildet hatte, lud das Management der Band die Zeitung zum Presseempfang anlässlich der Vorstellung des neuen Albums. Da Eastman als Empfangsdame alle eingehenden Briefe ohne namentlich aufgeführten Empfänger öffnete, fielen ihr die Einladung und der Presseausweis in die Hände. Sie steckte beides ein und nahm den Termin selber wahr, der auf einem gemieteten Schiff stattfand. Die Räumlichkeiten an Bord waren für den großen Presseandrang jedoch zu klein. Deswegen mussten die Fotografen an Land bleiben. Linda schaffte es, trotzdem an Bord zu kommen. Das sollte für sie der Durchbruch als Fotografin
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FOTOKUNST SPEZIAL
werden. Ihre einmaligen Bilder von berühmten Stars und Bands wie Aretha Franklin, The Who, The Doors, The Animals, Jimi Hendrix, John Lennon, Janis Joplin, Bob Dylan, Simon & Garfunkel oder Neil Young waren gefragt. Sie gab ihren Job als Empfangsdame auf und arbeitete nun als freie Fotografin.
LINDA UND PAUL Linda Eastman traf Paul McCartney erstmals am 15. Mai 1967 in London im Szene-Club „Bag o’ Nails“. Vier Tage später, am 19. Mai 1967, sahen sie sich bei einem Pressetermin für das Pepper-Album der Beatles wieder. McCartney und Eastman heirateten am 12. März 1969 in London. Sie haben drei gemeinsame Kinder: Mary (1969), Stella (1971) und James (1977). Heather – aus Lindas erster Ehe – wurde von Paul McCartney adoptiert. Linda und Paul wurden 1976 Vegetarier, nachdem die Familie auf ihrer Farm in Schottland gerade Lammfleisch verzehrte, als sich ein Lämmchen ins Haus verirrte. „Iss niemals etwas, das ein Gesicht hat!“ wurde danach zum Motto der Familie McCartney. Linda schrieb anschließend mehrere vegetarische Kochbücher, setzte sich für den Tierschutz ein und gründete ein Unternehmen für vegetarische Produkte. Auch im professionellen Radsportteam, das die beiden 1998 ins Leben riefen und „Linda McCartney Foods Pro Cycling Team“ nannten, ernährten sich die Sportler rein vegetarisch. Linda McCartney schränkte dann allmählich das Fotografieren ein und begann, sich in den 1970er-Jahren verstärkt mit Musik zu beschäftigen. Sie sang im Hintergrund zum Beatles-Hit „Let it be“ und auf Pauls erstem Soloalbum. Auf dem Album „Ram“ wurde Linda McCartney 1971 Linda McCartney, Noel Redding, Mitch Mitchell, Jimmy Hendrix Linda McCartney, The Beatles, Cover Session für Abbey Road Linda McCartney, The Beatles
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dann als gleichberechtigte Co-Interpretin und Co-Komponistin bei sechs von zwölf Songs aufgeführt. Mit Paul gründete sie im selben Jahr die Band „Wings“, die sie mit dem Keyboard begleitete, für die sie sang und auch mitkomponierte. Nach Auflösung der Wings im Jahre 1981 war Linda McCartney bis 1997 weiter als Gastmusikerin auf den Alben ihres Ehemannes vertreten. Ihr einziges Soloalbum „Wilde Prairie“ wurde jedoch erst 1998 nach ihrem Tod veröffentlicht. Die letzten Aufnahmen für das Album erfolgten im März 1998. Die Familie McCartney flog danach zur Ranch in Arizona, wo Linda McCartney am 17. April 1998 an Brustkrebs starb. Ausstellung: Fotografin unter Musikern: Linda McCartney – The Sixties and more, Ludwiggalerie, Schloss Oberhausen, Oberhausen. Bis 3. Mai Mit Fotografien aus der Sammlung Ina Brockmann und Peter Reichelt, die Anfang der 1990er-Jahre ihre Kollektion in Kooperation mit Linda McCartney zusammengestellt hatten. Alle Abb.: © Paul McCartney/Fotografin Linda McCartney/ Courtesy Sammlung Reichelt und Brockmann
Fotobücher von Linda McCartney • 1976: Linda’s Pictures • 1982: Photographs • 1989: Linda McCartney’s Sun Prints • 1992: Linda McCartney’s Sixties: Portrait of an Era • 1991: Linda McCartney’s Main Courses • 1996: Roadworks • 1999: Wide Open • 2001: Light from Within: Photojournals • 2011: Life in Photographs, Hrsg. Annie Leibovitz, Martin Harrison, Allison Castle; Verlag Taschen, Köln 2011 Linda McCartney, The Rolling Stones Linda McCartney, Roadworks: My Love, London 1978 Linda McCartney, Selbstporträt
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AUKTIONSNOTIZEN
1. Februar
Antike Stücke und mehr
cekrüge und Kannen des 18. und 19. Jahrhunderts, Holzskulpturen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, Brillant- und Goldschmuck, Porzellane, Bronzen, Varia, Rahmen, Spiegel, Lampen. Die Gemälde stammen aus dem 17. bis 19. Jahr-
Jentsch, Gütersloh Jentsch versteigert eine umfangreiche Sammlung mit Römergold, präkolumbianischer Kunst und asiatischer Keramik. Die Stücke antiker Herkunft kommen aus Nachlässen bekannter Sammler und wurden ursprünglich in Kunsthandlungen und auf Auktionen gehandelt Aus der Auflösung einer großen Sammlung mit Römergold, präkolumbianischer Kunst und Asiatika. und ersteigert. Die älteJentsch, Gütersloh, 01.02.2020 sten Objekte sind rund 2.400 Jahre alt und aus der thailändischen BanChian-Kultur. Römische hundert, der Schwerpunkt liegt auf der Münchner Schule Stücke und Objekte aus Asien entstanden 200 bis 300 Jahre des 19. Jahrhunderts. So finden sich zahlreiche Werke von vor Christus. Zu einigen von ihnen liegen Gutachten von Anton Braith, den Comptons, Defregger über Mulley bis Laboren für Fälschungserkennungen vor. Dazu sind zahlreiWopfner und Zügel. che Goldringe, Ketten, Ohrgehänge aus der Römerzeit und aus dem 1. Jahrhundert nach Christus im Programm. Aus TELEFON | 0821/551001 einer Edelsteinsammlung kommen Smaragde zwischen 4,7 WEBSEITE | www.auktionshaus-rehm.de und 33,67 Karat, Opale von 12,6 bis 23 Karat sowie ein Aquamarin von 92,65 Karat. Unter den Gemälden ist ein Werk Brigitte Holzers von 1946. Eine Karte aus Schlesien zeigt Breslau von 1587. Porzellane aus Meißen sind ebenso 21./22. Februar zu haben wie Modellschiffe, ein Teleskop und Ikonen. TELEFON | 05241/13168 WEBSEITE | www.auktionshausjentsch.de
Cranachs Cracow Kendzia, Hamburg
13./14. Februar
Forchhammer Rehm, Augsburg Mit seiner Februar-Auktion feiert Rehm sein 40-jähriges Bestehen. Gebührend, denn in Augsburg kommt der Nachlass des Münchner Unternehmers und Antiquitätenhändlers Florian Forchhammer auf den Auktionstisch. Im Auftrag der gemeinnützigen Forchhammer-Stiftung MünchenGrünwald versteigert Rehm im Rahmen seiner 290. Kunstauktion Antiquitäten und Kunst. Zum Beispiel Barockmöbel des 17. und 18. Jahrhunderts, Taschenuhren der Marken IWC, Glashütte, Lange & Söhne, Breguet, Patek Philippe, Assmann, Longines, teilweise mit Schlagwerk und Standuhren des 18. und 19. Jahrhunderts. Des Weiteren auch Fayen-
Kendzia hat im Februar nicht nur Schmuck, Vintage, Wein und Bücher im Programm. Die Möbelofferte ist breit gefächert und bietet eine Auswahl vom norddeutschen Barockschrank aus Nussbaum über eine Louis-XVI-Récamière, Wiener-Werkstätten-Möbel von Josef Margold bis hin zu modernem Design von Verner Panton und Eero Saarinen. Das große Angebot an Spiegeln und Lampen lässt kaum Wünsche offen. Die Teppichsparte wartet mit einem antiken Heriz, interessanten Orientprovenienzen, einigen ungewöhnlich gemusterten tibetischen Brücken sowie klassischen Peking-Teppichen auf. Von Lucas Cranach d. J. und seiner Werkstatt stammt das Porträt von Georg Cracow, der als Rechtsgelehrter und Staatsmann sowie Schwiegersohn des Reformators Johannes Bugenhagen einen bedeutenden Namen in seiner Zeit hatte. Das aus fürstlicher Sammlung stammende Gemälde wurde bereits in das vom Cranach Research Institute geführte Werkverzeichnis aufgenommen. Auch sonst gibt es schöne Porträts wie zum Beispiel
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AUKTIONSNOTIZEN
kleinformatige Arbeiten aus der Holbein- und BakhuysenSchule und ein bezauberndes Kinderporträt von Jacob Gerritsz Cuyp, außerdem diverse Militär- und Adelsporträts des 18. Jahrhunderts. Bei den Skulpturen präsentieren sich gleich drei verloren geglaubte Vorentwürfe aus Gips für Denkmäler von Hamburger Dichtern sowie Plastiken von Wieland Förster, Jacob W. Fehrle und Fritz Klimsch. Ergänzung findet das Programm durch Wiener Bronzen und schöne Sakralplastik des 18. Jahrhunderts. Aus dem Bestand einer alten Handelsfirma, die bereits in Desima (Nagasaki) ihren Sitz hatte, kommt Asiatika zum Aufruf. Der seinerzeitige Besitzer trug im 19. Jahrhundert mit geschultem Auge außergewöhnliche Objekte wie Netsuke, Okimono, Bronzen und Porzellane zusammen. Die Silberabteilung hält gepflegtes Tafelsilber und Bestecke bereit. Gleiches gilt für den Porzellansektor mit Servicen und Einzelstücken der bekannten Manufakturen. Hervorzuheben sind hier zwei überlebensgroße Kaendler-Figuren in Weißporzellan: der „Kasuar“ und der „Paduaner Hahn“ aus einer Hamburger Sammlung, die äußerst selten auf den Markt kommen. Sammlungen antiker Bronzemörser, Fayence-Albarelli und Logengläser ergänzen das Angebot. TELEFON | 040/2299767 WEBSEITE | www.auktion-kendzia.de Mel Ramos, Golden Maidenform Molly. Navel Orange, zwei Blatt Farblithografien, 2013/14, 34 x 28 cm (Startpreis 1.440 Euro) Ketterer Kunst, München, 15.01.- 15.02.2020
Stars with Stripes Ketterer Kunst, München Ob bunt oder schwarzweiß, ob quer oder längs, ob geometrisch klar oder spielerisch gewellt – Streifen sind unglaublich vielseitig. Das wissen auch internationale Stars wie Damien Hirst, Mel Ramos und Günther Uecker. Rund 60 Streifen-Werke renommierter Künstler hat Ketterer Kunst nun für seine Online-Only-Auktion zusammengestellt. Vom 15. Januar bis 15. Februar um 15 Uhr können sie auf kettererinternet-auktion.de ersteigert werden – zum Teil schon ab einem Euro. Von Kopf bis Fuß auf Streifen eingestellt ist in dieser Themenauktion Mel Ramos‘ „Molly“, die mit ihrem Zebra-Outfit vor golden glänzendem Hintergrund brilliert (Startpreis 1.440 Euro). Für spannungsreiche Ergänzungen sorgen neben den Streifen auch andere geometrische Formen, die in das ein oder andere Werk Eingang fanden. So bereichern beispielsweise Segel in Dreiecksform Lyonel Feiningers Holzschnitt „Ketsch mit Stern“, und Linien, die sich zu Kreisen fügen, Jime Dines sprühendes Farbfeuerwerk „Olympic Robe“ aus dem Jahr 1988. Sterne und Pfeile lassen gemeinsam mit Gelb-Rot-Gestreiftem von Joan Miró in seinem „Chemin de Ronde II“ einen farbenprächtigen Rundgang entstehen. Lucas Cranach der Jüngere und Werkstatt, Porträt des Georg Cracow, 1563, Öl auf Holz, 88,5 x 65 cm. Kendzia, Hamburg, 21./22.02.2020
TELEFON | 089/552440 WEBSEITE | www.ketterer-internet-auktion.de
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AUKTIONSNOTIZEN
Nachberichte
Stark Metz, Heidelberg Mit ausgewählten Kunstobjekten konnte Metz im Dezember wieder in verschiedenen Kunstbereichen außergewöhnliche Ergebnisse erzielen. Momentan scheint der Kunstmarkt unberechenbar zu sein, die Zuschläge sind sehr schwer vorausseh- und einschätzbar. Wie üblich hatte Metz auch in dieser Auktion sehr starke Objekte im Programm. Die erzielten Preise erfolgten meist entsprechend der Schätzungen, oft aber auch darüber. Das Spitzenergebnis waren 63.440 Euro für Alexej von Jawlenskys „In Vergessenheit“. Die vier Erdteile von Meissen aus der Mitte des 18. Jahrhunderts brachten 46.360 Euro, eine höfisch dokumentierte Tabatière aus der Werkstatt Johann Melchior Dinglingers knappe 40.000 Euro. Ein weiteres Stück aus dieser Werkstatt lag bei knapp 30.000 Euro. Rund je 34.000 Euro wurden für eine Roentgen-Kommode sowie für ein Deckelbecherpaar aus Meissen bezahlt. Ergebnisse im fünfstelligen Bereich zwischen 25.000 und knapp 20.000 Euro wurden auch für ein Paar fränkische Rokokoappliken, eine Berliner Barockkommode aus der Manufaktur Gebrüder Johann Friedrich und Heinrich Wilhelm Spindler, eine Augsburger Tischuhr von Jacobus Mayr sowie für eine Meissener Kranich-Figur aus den 1920er-/30er-Jahren verzeichnet. TELEFON | 06221/23571 WEBSEITE | www.metz-auktion.de
Werkstatt Johann Melchior Dinglinger, Tabatière Dresden, 1747 (Ergebnis 39.040 Euro). Metz, Heidelberg, Dezember 2019
Manufaktur David Roentgen, Kommode, 1775, Neuwied (Ergebnis 34.160 Euro). Metz, Heidelberg, Dezember 2019
Großes Interesse Peege, Freiburg Peege meldet großes Interesse für seine Winterauktion Ende November. In der Sparte „Jugendstil, Keramik und Modernes Glas“ lag der Fokus auf Werken von Max Laeuger. Eine seiner Vasen mit Art-déco-Dekor wurde bei 1.400 Euro zugeschlagen. Zwei Bronzen von Jonathan Kenworthy waren beliebt: ein Gepardenpaar unter einem Akazienbaum in stilisierter Savannenlandschaft von 1971 (Zuschlag 8.500 Euro) und die Bronze „Noon at Maralal“ (10.000 Euro). Das Highlight mit
Jonathan Kenworthy, Noon at Maralal, 1970, Bronze, braun patiniert, 4/10, Marmorsockel, 45 x 33 x 73 cm (Zuschlag 10.000 Euro). Peege, Freiburg, November 2019
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AUKTIONSNOTIZEN
Hermann Dischler, Blick nach dem Feldberg, 1923, Öl auf Leinwand, 35 x 72 cm (Zuschlag 5.500 Euro). Peege, Freiburg, November 2019
11.000 Euro war eine „Lange 1“-Herrenarmbanduhr von A. Lange & Söhne mit Originalbox und Papieren. Ein Liebhaber honorierte das Werk „Blick nach dem Feldberg“ von Hermann Dischler mit 5.000 Euro. Vom bedeutenden belgischen Grafiker und Maler Frans Masareel, nach dem auch das Centrum für Druckgrafik im belgischen Kasterlee benannt ist, gab es ein Gemälde mit Häusern am Strand für günstige 2.400 Euro. Für verschiedene Werke von Helmut Goettl wurden durchweg gute Preise erzielt; exemplarisch genannt seien sein Gemälde „Der Auvergnat“ aus dem Jahr 1984, das für 1.600 Euro den Besitzer wechselte sowie „Laterna Magica“ aus dem Jahr 1959, das für 1.500 Euro zugeschlagen wurde. Außerdem stach unter den Büchern eine Auswahl russischer Märchen besonders hervor (1.100 Euro). Ebenso waren auserlesene Raritäten an Rotweinen und Whiskys beliebt. Eine Flasche Macallan Scotch Whisky, Anniversary Single Highland Malt aus dem Jahr 2000 kostete beispielsweise 1.800 Euro.
und eine große Bildplatte der Hersteller Louis C. Tiffany, Loetz-Witwe, M. Boudnik, Emile Gallé, Daum Nancy, Muller Frères, Argy Rousseau oder Amalric Walter Nancy. Besonders die interessante Glassammlung erfreute sich großer Beliebtheit und viele Exponate konnten nach einem langen Bietergefecht einen neuen, meist internationalen, Besitzer finden. TELEFON | 040/244242426 WEBSEITE | www.auktionshaus-citynord.de
TELEFON | 0761/75556 WEBSEITE | www.peege.de
Gläserne Schönheiten City Nord, Hamburg Ein Schwerpunkt der diesjährigen Winterauktion lag diesmal auf dem Kunstgewerbe aus der Zeit der Jahrhundertwende: figürliches Jugendstilporzellan der Entwerfer Hentschel, Liebermann, Schliepmann oder Caasmann, eine umfangreiche Sammlung des Villeroy&Boch-Services „Blaue Olga“, dessen Entwurf 1901 auf den Wiener Josef Maria Olbrich zurückgeht sowie eine große Sammlung mit Jugendstilglas Hamburger Provenienz. Dazu gehören Vasen von Emile Gallé Nancy von 1867 (Zuschlag 3.900 Euro), von Loetz-Witwe (1.200 Euro), Argy Rousseau (1.300 Euro), Daum Nancy aus der Zeit um 1900 für 900 Euro sowie Schalen, eine seltene Deckenlampe
Loetz-Witwe, kleine Vase wohl Dekor Antigon, um 1900/03, H 11,5 cm, sign. „Loetz Austria“ (Zuschlag 1.200 Euro). City Nord, Hamburg, November 2019
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AUKTIONSNOTIZEN
Nymphenburger Park Henry’s, Mutterstadt Auch im Dezember fanden bei Henry‘s viele Highlight-Auktionen statt. Den Anfang machte die Auktion „Sammleruhren“, mit der Henry’s wiederholt überaus erfolgreich war. Man meldet eine Verkaufsquote von 91 Prozent und Zuschläge vieler Stücke in der Region des oberen Schätzpreises und darüber hinaus. Besonders zu erwähnen sind eine Militärarmbanduhr von Longines für die jugoslawische Armee, für die 17.360 Euro bezahlt wurden sowie ein nahezu neuwertiger Armbandchronograf in Gold mit Kaliber 13ZN ebenfalls von Longines für 29.760 Euro. Uhren der Marke Rolex wurden wie Bargeld gehandelt. So wurden für eine „Date Just“ in Stahl und Gold 6.820 Euro, für einen Chronograf aus den 1930er-Jahren 6.820 Euro und für eine Submariner 9.050 Euro realisiert. Mitte Dezember fand die Jubiläums-Auktion „Sammlerteppiche“ statt. Besonderheiten aus allen wichtigen Knüpfländern, teilweise publizierte Stücke aus der Sammlung von Dres. Koos des Jong kamen zum Aufruf. In einem gut besuchten Saal und mit sehr starker Internetbeteiligung wurden für Topstücke Spitzenpreise erzielt. Die Verkaufsquote betrug rund 70 Prozent. Einige hohe Ergebnisse gab es für den kaiserlichen SeidenNing-Hsia „Drachen-Zeremonial-Palastteppich“ (49.600 Euro), für den antiken Yomud-„C-Gül“-Hauptteppich (27.820 Euro) sowie für den kaiserlichen Seiden-Peking „Palastteppich“ mit Goldmetallbrokat (22.320 Euro). Auch mit den Kunst- und Antiquitäten-Auktionen zwischen den Jahren war man sehr erfolgreich. Topzuschläge gab bei „Jugendstil & Art Déco“ für eine Vase von Camille Fauré, Limoges aus der Zeit um 1930,
Petras Kalpokas, Park bei Nymphenburg (Ergebnis 69.440 Euro). Henry’s, Mutterstadt, Dezember 2019
die 7.440 Euro forderte sowie für eine große Langhalsvase von Gallé (3.472 Euro). Besonders erwähnenswert ist das Ergebnis von fast 70.000 Euro für ein Gemälde des bekannten litauischen Künstlers Petras Kalpokas: „Park bei Nymphenburg“. TELEFON | 06234/80110 WEBSEITE | www.henrys.de
Kaiserlicher Seiden-Ning-Hsia „Drachen-Zeremonial-Palastteppich“ (Ergebnis 49.600 Euro). Henry’s, Mutterstadt, Dezember 2019
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AUKTIONSNOTIZEN
Paris Eppli, Leinfelden-Echterdingen Mehrere Sammlungsauflösungen mit seltenen Pretiosen lockten zahlreiche Bieter in die Echterdinger Auktionshalle des Stuttgarter Auktionshauses Eppli und an die Onlineportale. Am 28. Dezember wurden neben den traditionellen Sparten für Kunst und Antiquitäten wertvolle Puppen, Whiskys und Emailobjekte im Stil des Karl Fabergé zur Versteigerung aufgerufen. Einen guten Start boten 29 versteigerte Spielzeuglose. Alle Puppen, Steiff-Tiere und Modelleisenbahnen wurden unlimitiert oder zu moderaten Aufrufpreisen angeboten und in engagierten Bietgefechten gesteigert. Für zwei Porzellankopfpuppen aus süddeutscher Privatsammlung wurden 4.000 Euro erzielt. Die seltenen historischen Holz- und Lederkorpen blieben den Sammlern trotz der aufwändigen Kleider nicht verborgen. Die eleganten Köpfchen mit geschlossenen Mündern trugen ebenfalls zum Spitzenpreis bei. Eine E-Lok 54293 von Märklin fuhr in Bronze eines Vogelmischwesens, China, Fabelwesen aus der altSpur 1 bei 800 Euro den anderen Modellen davon. 50 hochchinesischen Mythologie, 24,5 x 37 cm (Aufruf 700 Euro/ prozentige Lose ohne Limitierung begeisterten die hierfür Zuschlag inkl. Aufgeld 3.800 Euro). Eppli, Leinfelden-Echterdinangereisten Bieter im Saal, die Telefon- und Onlinebieter. gen, Dezember 2019 Zuschläge zwischen 60 und 1.300 Euro wurden für die meist schottischen Whiskys erzielt. Ein bei Abfüllung 16 Jahre alter Single Malt Scotch Whisky „Signatory Vintage“ der Macallan Distillery war seinem neuen Besitzer 620 Euro de von 900 Euro auf 1.600 Euro gehoben. Unter den Asiatika wert. Den Spitzenzuschlag von 1.300 Euro errang aber ein fand man die meisten Interessenten für eine chinesische aus dem französischen Cognac stammender Remy Martin Bodenvase aus der Zeit um 1920, die mit 260 Euro aufgeru„Louis XIII“ in Baccarat-Dekanter mit Glas und Zertifikat in fen und mit 1.900 Euro zugeschlagen werden konnte. Für Originalbox. Die kleine Sammlung von Silber- und Emailobein bronzenes Vogelmischwesen der altchinesischen Myjekten im Stil des russischen Meisters Karl Fabergé bildete thologie fiel erst bei 3.800 Euro der Hammer. Ein chinesiden krönenden Abschluss der letzten Auktion des Jahres scher Bieter errang den Zuschlag. 2019. Für die fein in farbigem Guilloché-Email und Silber gearbeiteten Pretiosen setzte sich meist der hierfür anweTELEFON | 0711/997008400 sende Saalbieter durch. Da die privat gesammelten Stücke WEBSEITE | www.eppli.com ohne Limit aufgerufen werden konnten, stieg die Spannung bei den Bietern und Zuschauern. Gleich eine kleine Tischuhr in roséfarbenem Guilloché-Email und Silber mit Originaletui wurde auf 5.500 Euro gesteigert. Das letzte Los war ein Kowsch, dessen Handhabe in hellblauen Guilloché-Email gearbeitet war. Mit 5.200 ging ein Onlinebieter als Gewinner aus dem Bietgefecht hervor. In den klassischen Sparten stachen ein Paar, dem Roland Paris zugeschriebene Buchstützen mit einer Steigerung von 320 auf 2.400 Euro sowie eine italienische Landschaft von Ferdinand Knab für 2.800 Roland Paris, zugeschrieben, Buchstützen Narr mit Eule auf den Knien & Gentleman mit Vogel auf den Euro hervor. Die vielfach Knien, um 1930, H bis 18 cm (Aufruf 320 Euro/Zuschlag inkl. Aufgeld 2.400 Euro). Eppli, Leinfelden-Echgefragte Singvogeldose terdingen, Dezember 2019 von Carl Griesbaum wur-
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AUSSTELLUNGEN
Mit feinem Gespür David Hockney im Bucerius Kunst Forum, Hamburg Vom 1. Februar bis 10. Mai widmet das Bucerius Kunst Forum mit „David Hockney. Die Tate zu Gast” einem der bedeutenden Gegenwartskünstler eine umfassende Schau. Die retrospektiv angelegte Ausstellung entstand in Kooperation mit der Tate London und umfasst rund 100 Werke, die größtenteils aus der Sammlung des britischen Museums stammen. Im Fokus steht David Hockneys (geb. 1937) vielseitiges Schaffen als Maler, Zeichner und Grafiker. Mit Gemälden wie „The First Marriage (A Marriage of Styles I)”, „Mr and Mrs Clark and Percy” oder „My Parents” sind einige der Hauptwerke des Künstlers zum ersten Mal in einer Ausstellung in Deutschland versammelt. Die Schau zeigt Werke aus über 60 Jahren seines künstlerischen Schaffens – von den frühen Arbeiten als Kunststudent bis hin zum großformatigen Panorama „In The Studio” von 2017. Auftakt der Ausstellung ist „Woman with a Sewing Machine” von 1954, eine von Hockneys frühesten Druckgrafiken, in der als Modell seine Mutter Laura Hockney erscheint, die er noch zahlreiche Male porträtieren sollte. Ausgehend von dieser frühen Arbeit und selbstreferentiellen Werken wie „Doll Boy” (1960-1961, Hamburger Kunsthalle) wird zunächst beleuchtet, welcher Entwicklung sich Hockneys Kunst während seines Studiums an der Bradford School of Art und am Londoner Royal College of Art unterzog. Inspiriert von Picasso löst er sich bereits in dieser Zeit von der gängigen Vorstellung des einzigartigen Stils eines Künstlers. 1961 reist Hockney das erste Mal in die USA. Zurück in London verarbeitet er die in New York gewonnenen Eindrücke in einer Serie von Radierungen, die er in Anlehnung an William Hogarth „A Rake’s Progress” (Werdegang eines Wüstlings) nennt. Dieser Serie widmet die Ausstellung ein eigenes Kapitel, ebenso wie seiner frühen Los-Angeles-Phase oder seinen Kavafi-Radierungen. 1964 zieht Hockney das erste Mal an die Westküste der USA. Es entstehen Darstellungen von intimen häuslichen Szenen wie etwa in der
David Hockney, Mr and Mrs Clark and Percy, 1970/71, Tate, London; Bucerius Kunst Forum, Hamburg © David Hockney, © Foto: Tate, London 2019
David Hockney, My Parents, 1977, Tate, London; Bucerius Kunst © David Hockney, © Foto: Tate, London 2019 Forum, Hamburg
Arbeit „Man in Shower, Beverly Hills” (1964). Hier beginnt auch Hockneys lebenslange Faszination für die Schwierigkeiten der Darstellung von transparenten Oberflächen und Wasser. Ausgedehnte Reisen und lange Auslandsaufenthalte schlagen sich von nun an immer wieder auf die Wahl seiner Methoden, wie auch auf die Wahl seiner oft aus literarischen Quellen stammenden Themen nieder. Um Ideen und Skizzen für Radierungen zu Gedichten des ägyptischgriechischen Lyrikers Konstantinos Kavafis zu sammeln, reist Hockney 1966 nach Beirut. Es entstehen Radierungen, die mit ihrer feinen Linienführung den zurückgenommenen Sprachstil Kavafis’ spiegeln. Und auch inhaltlich stellt Hockney die homoerotischen Beziehungen, die dieser in seinen Gedichten thematisiert hat, in gleicher Offenheit dar. Anfang der 1970er-Jahre wendet sich Hockney den naturalistischen Doppelporträts zu und vollendet 1971 nach häufigen Übermalungen sein in Großbritannien beliebtestes Werk „Mr and Mrs Clark and Percy”. In den 1980er-Jahren studiert Hockney eingehend chinesische Rollbilder. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse bestätigen ihn in seiner Auseinandersetzung mit der Perspektive. Wehrte sich Hockney zu Studienzeiten noch gegen die Abstraktion, drückt er Anfang der 1990er-Jahre Gefühle und Geisteszustände in abstrakten Formen aus, anstatt sie figurativ zu illustrieren. Ende der 1990er-Jahre widmet sich Hockney neben den Landschaften seiner Heimat Yorkshires auch dem Grand Canyon, der schon seit den 1980er-Jahren sein Motiv ist. Eine Woche lang fertigt er dort Ölpastell-Studien an. Darauf basierend entsteht das großformatige „A Closer Grand Canyon” (1998). Der Katalog erscheint im Hirmer Verlag. TELEFON | 040/36099678 WEBSEITE | www.buceriuskunstforum.de
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Mit präzisen Strichen Die Skizzenbücher Kirchners, Kirchner Museum Davos Die Gemälde Ernst Ludwig Kirchners zählen heute zu den wichtigsten Werken des Expressionismus. Bis jetzt kaum bekannt hingegen sind seine Skizzenbücher. Dabei waren sie zeitlebens Kirchners ständige Begleiter. Die unscheinbaren schwarzen Hefte zählen heute zu den wichtigsten Originaldokumenten für die kunsthistorische Forschung. Meistens handelt es sich um kleinformaErnst Ludwig Kirchner (1880- tige Wachstuchhefte, die er 1938), Reiterin, 1931-1932; Seite für Seite mit Bleistift, Kirchner Museum Davos Buntstift, Kreide, Tusche, © Kirchner Museum Davos, Foto: Jakob Aquarellfarben oder KohleJägli strichen füllte. Für Kirchner, der nicht einen Tag ohne Skizzenbuch unterwegs war, nahm das tägliche Zeichnen einen hohen Stellenwert in seinem künstlerischen Prozess ein. Ob zur Dokumentation von Gesehenem, als Experimentierraum für Studien oder zur biografischen Erinnerung, die Skizzenbücher formen eine eigene und einzigartige Werkgattung in seinem Œuvre. In ihnen offenbart sich nicht nur das meisterhafte Zeichentalent des Malers, der mit wenigen präzisen Strichen ganze Szenerien einfangen konnte, sondern sie dienten auch als gezeichnete Tagebücher. Kirchner hielt all jenes fest, was sein künstlerisches Auge reizte und das ihn zum Zeichnen und manchmal auch zum Schreiben animierte. Anhand dieser Vorlagenfunktion ist es uns heute möglich, die Genese vom Entwurf bis zum fertigen Gemälde nachzuvollziehen. Über 600 Verweise auf andere Werke konnten bis jetzt identifiziert werden. So zeigen uns die Skizzenbücher wie
Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938), Sängerin, Skizzenbuch 6, Fol. 1, 1909; Kirchner Museum Davos © Kirchner Museum Davos
Hans Purrmann, Kresse-Stillleben mit Muscheln, 1923/1961, Gemäldesammlung mpk; Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern Foto: Gunther Balzer, © Erbengemeinschaft nach Dr. Robert Purrmann, © VG BildKunst, Bonn 2019
keine andere Gattung, welche Motivgruppen Kirchner zeit seines Lebens immer wieder beschäftigten und wie er seine stilistische Entwicklung von den Straßenszenen bis hin zum Neuen Stil in Tausenden von Skizzen mühevoll ausarbeitete. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog beim Kunstbuchverlag modo. (Bis 20. April) TELEFON | +41/81/4106303 WEBSEITE | www.kirchnermuseum.ch
Künstlertreff Purrmann, Waldschmidt & Co. im Museum Pfalzgalerie, Kaiserslautern Hans Purrmann (1880 Speyer bis 1966 Basel) zählt zu den bedeutenden deutschen Malern der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Von 1905 bis 1914 hielt sich Purrmann in Paris auf. Er verkehrte dort im berühmten Café du Dôme, dem Treffpunkt deutscher Künstler, wurde Schüler und Freund von Henri Matisse sowie Mitbegründer der Pariser deutschen Matisse-Schule. Landschaften, Stillleben und Porträts aus dem Museumsbestand geben einen Einblick in das malerische und grafische Werk des Pfälzer Künstlers. Ludwig Waldschmidt (1886 Kaiserslautern bis 1957 ebenda) gehört, seinem Geburtsjahr zufolge, zur Generation der deutschen Expressionisten. In Berlin entstanden Gemälde, in denen er sich mit dem Themenbereich Arbeit und Technik auseinandergesetzt hat. Charakteristisch ist ein erstarrter Ausdruck, der wie eingefroren wirkenden Maschinen und der anonymen, maskenhaften Gesichter der Arbeiter. In seinem Spätwerk sind farbintensive Landschaften zu finden. Aus dem Depot des Museums ans Licht gelangen zudem
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AUSSTELLUNGEN
malerische und grafische Werke weiterer, überwiegend Pfälzer Künstlerpersönlichkeiten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wie zum Beispiel Hermann Croissant, Otto Dill, Albert Haueisen, Albert Weisgerber und Daniel Wohlgemuth. Sie markieren den Weg in die Moderne und geben einen vielfältigen Einblick in unterschiedliche Themen und Arbeitsweisen. (Bis 23. Februar) TELEFON | 0631/3647201 WEBSEITE | www.mpk.de
Umkehr der Perspektive Künstlerinnen des Surrealismus in der Schirn Kunsthalle, Frankfurt Die Schirn Kunsthalle Frankfurt präsentiert vom 13. Februar bis zum 24. Mai das groß angelegte Ausstellungsprojekt „Fantastische Frauen. Surreale Welten von Meret Oppenheim bis Frida Kahlo“, das den Künstlerinnen des Surrealismus gewidmet ist. Göttin, Teufelin, Puppe, Fetisch, Kindfrau oder wunderbares Traumwesen – die Frau war das zentrale Thema surrealistischer Männerfantasien. Künstlerinnen gelang es zunächst als Partnerin oder Modell in den Kreis um den Gründer der Surrealisten-Gruppe, André Breton, einzudringen. Allerdings zeigt sich bei genauerer Betrachtung, dass die Beteiligung von Künstlerinnen an der internationalen Bewegung wesentlich umfassender war als allgemein bekannt und bislang dargestellt. Die Schirn beleuchtet erstmals in einer großen Überblicksausstellung
Dorothea Tanning, Voltage, 1942, Collection Ulla und Heiner Pietzsch, Berlin; Schirn Kunsthalle, Frankfurt © The Estate of Dorothea Tanning/VG Bild-Kunst, Bonn 2019, Foto: Jochen Littkemann, Berlin
Frida Kahlo, Selbstbildnis mit Dornenhalsband, 1940, Collection of Harry Ransom Center, The University of Texas at Austin, Nickolas Muray Collection of Modern Mexican Art; Schirn Kunsthalle, Frankfurt © Banco de México Diego Rivera Frida Kahlo Museums Trust/VG Bild-Kunst, Bonn 2019
den weiblichen Beitrag zum Surrealismus. Was die Künstlerinnen von ihren männlichen Kollegen vor allem unterscheidet, ist die Umkehr der Perspektive. Durch Befragung des eigenen Spiegelbilds oder das Einnehmen verschiedener Rollen sind sie auf der Suche nach einem (neuen) weiblichen Identitätsmodell. Auch das politische Zeitgeschehen, die Literatur sowie außereuropäische Mythen und Religionen sind Themen, mit denen sich die Surrealistinnen in ihren Werken auseinandersetzen. Die Ausstellung konzentriert sich auf Künstlerinnen, die direkt mit der 1924 in Paris gegründeten surrealistischen Bewegung verbunden waren, wenngleich bisweilen nur für kurze Zeit. Mit rund 260 beeindruckenden Gemälden, Papierarbeiten, Skulpturen, Fotografien und Filmen von 34 Künstlerinnen aus elf Ländern bildet die Schau ein vielfältiges stilistisches und inhaltliches Spektrum ab. Neben bekannten Namen wie Louise Bourgeois, Claude Cahun, Leonora Carrington, Frida Kahlo, Meret Oppenheim oder Dorothea Tanning sind zahlreiche unbekannte, aufregende Persönlichkeiten wie Toyen, Alice Rahon oder Kay Sage aus mehr als drei Jahrzehnten surrealistischer Kunst zu entdecken. Der Katalog erscheint im Hirmer Verlag. TELEFON | 069/299882148 WEBSEITE | www. schirn.de
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Aderlass Medicus – Die Macht des Wissens im Historischen Museum der Pfalz, Speyer
Kopf des Asklepios, ro ̈ mische Kopie nach griechischem Original des 4. Jahrhundert v. Chr., Rom; Historisches Museum der Pfalz Speyer Bildnachweis: Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek Mü nchen, Foto: Christa Koppermann
Es ist die Welt der Bader und Quacksalber, in der der junge Rob Cole, der Held des Erfolgsromans „Der Medicus“, aufwächst. Sein Wunsch, kranke Menschen zu heilen und sein Verlangen nach Erkenntnis, führt ihn von Europa in den Orient, wo er durch die arabischen Gelehrten auf das medizinische Wissen der Antike trifft. Bezugnehmend auf die mitreißende Erzählung von Noah Gordon, deren Verfilmung im Jahr 2013 Millionen Menschen begeisterte, zeigt das Historische Museum der Pfalz Speyer bis 21. Juni eine kulturhistorische Schau zur Geschichte der
Medizin. Die Sonderausstellung nutzt den literarischen Zugang, um die komplexe und faszinierende Entwicklung des medizinischen Fortschritts in fesselnder Weise zu vermitteln. Sie spannt den Bogen vom Altertum bis zur Gegenwart und zeigt, wie das antike Wissen über Rom und Byzanz in den arabischen Raum gelangte und im 11. Jahrhundert zurück nach Europa kehrte, wo es auf die Welt der Klostermedizin traf. Die Besucher begegnen Heilkundigen des Mittelalters und Ärzten der Neuzeit. Sie lernen das medizinische Wissen der antiken Welten kennen und erhalten einen Ausblick auf die wissenschaftliche Forschung der Zukunft. Auf den Spuren des Medicus begibt sich die Ausstellung auf die Suche nach dem medizinischen Wissen verschiedener Zeiten und Kulturen und führt so Zeugnisse ganz unterschiedlicher Herkunft aus mehr als 5.000 Jahren erstmals in einem Ausstellungskontext zusammen. TELEFON | 06232/132514 WEBSEITE | www.museum.speyer.de
Elisa Stützle, große Gefäßform, Ocker; Museum Biberach
Ins Licht gerückt Künstlerinnen in Oberschwaben im Museum Biberach
Pierre Poncet II, Bildnis des Anatomen Andreas Vesal, zweites Viertel 17. Jahrhundert; Historisches Museum der Pfalz Speyer Centre Hospitalier Régional d'Orléans, dépôt au Musée des Beaux-Arts d'Orléans, Foto: François Lauginie
Die Ausstellung unterstreicht den besonderen Beitrag von Künstlerinnen zum Kunstgeschehen der Region Oberschwaben im 20. Jahrhundert. Präsentiert werden Werke von 44 Künstlerinnen, die stellvertretend für viele weitere künstlerisch Tätige in der Region stehen. Sie umfassen die Geburtsjahrgänge 1859 bis 1965. Nicht nur Malerinnen werden gewürdigt, auch Weberinnen, Keramikerinnen und eine Puppenmacherin. Der begleitende Katalog stellt 94 Künstlerinnen mit Biografie und Werken vor. (Bis 13. April) TELEFON | 07351/51550 WEBSEITE | www.museum-biberach.de
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AUSSTELLUNGEN
blick über Seidls gesellschaftlich reiches Leben in Murnau zu verschaffen. „Verloren – doch nicht vergessen!“, schrieb eine ehemalige Bewohnerin einer Seidl-Villa rückseitig auf eine Fotografie ihres Wohnhauses. Es ist das Bestreben der Ausstellung, das Verlorene wieder sichtbar zu machen und Impulse für eine nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Architekten und seinen Werken zu geben. (Bis 1. März) TELEFON | 08841/476203 INTERNET | www.schlossmuseum-murnau.de
Geniales in Glas Fulvio Bianconi in den Kunstsammlungen der Veste Coburg
Meret Eichler (1928-1998), Selbstportät nach Friedels Tod, 1952, Nachlass M. Eichler; Museum Biberach
Gerne mit Gästen Emanuel von Seidl im Schloßmuseum Murnau Emanuel von Seidl, Architekt aus München, entdeckte Murnau in den Jahren ab 1891. Der Sommerfrischeort am Staffelsee wurde ihm zur zweiten Heimat, zum „gelobten Land“, wie er es einmal formulierte. Ab 1901 errichtete er sich auf den Südhängen Murnaus mit Blick auf das Moos und die Berge ein Landhaus im Heimat- und einen Park im englischen Landschaftsstil. Doch Emanuel von Seidl war nicht nur ein erfolgreicher Architekt, sondern auch ein weltgewandter Gastgeber, bei dem Künstler, Unternehmer, Freunde und Familie ein- und ausgingen. Aus dieser glanzvollen Zeit bis zu seinem Tod 1919 sind vier Gästebücher erhalten, die sich heute in der Handschriftenabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek München befinden und 2018 auf Initiative des Emanuel von Seidl als Harlekin Schloßmuseums Murnau bei einem Allotria-Kostu ̈ mfest, digitalisiert werden konno. D., Mu ̈ nchner Stadtmuseum, ten. So ist es nun erstmals Sammlung Fotografie; Schloß- möglich, die Gästebücher in digitaler Form durchzublätmuseum Murnau tern und sich einen Über-
Der in Venedig tätige Künstler Fulvio Bianconi (1916-1996) hat über Jahrzehnte hinweg für verschiedene Glashersteller Gefäße, Objekte und Figuren entworfen, die in die ganze Welt geliefert wurden. Herausragend war dabei die langjährige Zusammenarbeit mit Paolo Venini, die zu mehreren Hundert Entwürfen geführt hat. Fulvio Bianconi gilt als einer der einflussreichsten Entwerfer seiner Zeit und ist prägend in der Blütezeit der venezianischen Glaskunst der 1950er- bis 1970erJahre gewesen. Seine Werke sind heute noch auf den internationalen Kunstmärkten begehrt. Die Ausstellung bietet einen bunten und lebendigen Einblick in das Leben der vom Karneval geprägten Lagunenstadt In einem Zeitraum von 30 Jahren hat das Sammlerehepaar Ursula und Rainer Losch die weltweit umfangreichste und bedeutendste Sammlung mit gut 300 Werken von Fulvio Bianconi zusammengetragen. Sie ist als Stiftung und Leihgabe in Coburg untergebracht und zum ersten Mal bis 19. Fulvio Bianconi, Figur Maschere, April in ihrer ganzen Breite Entwurf 1952, Fulvio Bianconi, Figur Maschere; Glasmuseum zu sehen. TELEFON | 09561/87913 WEBSEITEN | www.kunstsammlungen-coburg.de
Kunstsammlungen der Veste Coburg @VG Bild-Kunst, Bonn, 2019 Foto: Kunstsammlungen der Veste Coburg
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Indon esien Javagold
Schmuck und Kultgegenstände Indonesiens Von Hans-Jürgen Flamm
Seit Jahrtausenden hat Gold die Menschen fasziniert, als Zeichen von Macht und Reichtum. Auch in den buddhistischen und hinduistischen Königreichen Südostasiens war das begehrte Edelmetall ein hochgeschätztes Ausdrucks- und Präsentationsmittel, um soziale, ethnische und religiöse Zugehörigkeiten zu vermitteln. Meisterhafte Schmuckwerke, beeindruckende Insignien und prunkvolle Kunst- und Kultobjekte aus Java sind bis 13. April 2020 in Mannheim zu besichtigen.
Diesen goldenen Glanz aus der klassischen Periode buddhistischer und hinduistischer Königreiche zwischen dem 7. und dem 15. Jahrhundert vermutet man zunächst nicht in den eher als spartanisch angesehenen Religionen dieser Weltreligion und man würde ihn kaum mit dem heutigen Indonesien verbinden. Dazu hat auch beigetragen, dass viele Schätze in den unzähligen Tempeln und den Regenwäldern verloren gingen. So hat sich der Aufbau dieser Sammlung langwierig und mühevoll gestaltet. Ebenso schwierig erwies sich häufig die ikonografische Bestimmung der javanischen Goldobjekte. Das in Indonesien lebende Sammlerpaar Henny und Helmut Paasch ist daher über die Golden Lotus Foundation, Singapur, eine langjährige Forschungskooperation mit dem Mannheimer Museum eingegangen, wobei das Curt-EngelhornZentrum für Archäometrie die Hauptrolle spielte, ein Institut zur Messung und Analyse archäologischer Funde. Diese Zusammenarbeit mündet nun in der in den Reiss-Engelhorn-Museen präsentierten Ausstellung. Die Mannheimer sind zu Recht stolz, denn „die Verbindung von international renommierter Forschung und hochwertiger Präsentation macht uns einzigartig“, so Direktor Wilfried Rosendahl. Seine Spezialisten hatten bereits die Himmelsscheibe von Nebra, Goldfunde aus Troja und den Goldschmuck des Keltenfürsten von Hochdorf untersucht. Im Falle des Javagoldes lieferten die Forscher Informationen zu Herkunft, Herstellungsweisen und Handelsverbindungen per Datenabgleich, physikalischen und chemischen Untersuchungen, dazu gehören Elektronenmikroskopie und Röntgenfluoreszenzanalyse. Anhand der Zusammensetzung des Metalls
Elefantengott Ganesha, Java, 7. bis 15. © Mauro Magliani Jahrhundert
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und der Herstellungstechnik lässt sich auch die Echtheit der Goldobjekte überprüfen: „Auf dem Kunstmarkt werden zuweilen Teile eines alten Objektes mit neuem Material erweitert, um den Wert künstlich zu steigern“, erläutert Institutsleiter Roland Schwab. Fälschern kommt er mit seinen Mitarbeitern jedoch rasch auf die Spur. Die Datierung von Goldobjekten bleibt aber noch ungelöst. Bis jetzt. Die übliche Altersbestimmung basiert auf dem Kohlenstoffisotop C 14, das in Gold jedoch nicht enthalten ist. Inzwischen suchen die Forscher mit dem Einsatz von Helium nach neuen und präzisen Identifizierungsmöglichkeiten.
JAVANISCHE GESCHICHTE Seit dem späten 5. Jahrhundert hatten sich auf Java und Sumatra kulturelle Zentren entwickelt, aus denen eigenständige Fürstentümer hervorgingen. Die Inselreiche lagen im Schnittpunkt der überregionalen Seerouten zwischen Indien und China. Während starke kulturelle Impulse aus Indien kamen, brachte der Handel mit China Wohlstand. Chinesische Quellen aus dem 12. Jahrhundert zählen Java nach Arabien zu den „reichen fremden Ländern, die große Lager kostbarer und mannigfaltiger Güter besitzen“. Die Ausbreitung der indischen Kultur nach Südostasien ging vor allem auf die Initiative einheimischer Fürsten zurück, die durch die Übernahme des buddhistischhinduistischen Königtums und seiner Herrschaftssymbolik vorwiegend ihre eigene Machtbasis stärken wollten: „Die Könige wurden mit den Göttern, die die Welt erschaffen hatten, gleichgesetzt, so dass die Herrschaft zudem religiös legitimiert wurde.“ Nach der Mitte des 7. Jahrhunderts entstand in Zentraljava ein bedeutender Machtbereich, der sich um 900 in den Osten der Insel verlagerte. Dort bildeten sich verschiedene starke Königreiche, etwa
in der Kadiri-Epoche ab 1049 oder das Singhasari-Reich ab 1222. Größten Glanz verbreitete das Königreich von Majapahit (1292 bis circa 1500). Es stellt auch in kultureller Hinsicht den Höhepunkt der klassischen javanischen Zeit dar. In dieser Periode verschmolzen die beiden Religionen „größtenteils zu einem einzigartigen gemeinsamen System“. Die Vermischung betraf neben vorhandenen Glaubensvorstellungen auch Kunststile und Handwerkstechniken, „Kunsthandwerk und Religionsausübung haben daher viele Gemeinsamkeiten“. Das Königreich Majapahit ist bis heute der indonesische Geschichtsmythos par excellence und gilt als Vorbild für den heutigen Nationalstaat. „Gold wird häufig mit Sonne und Feuer in Verbindung gebracht und ist als seltenes und teures Metall Symbol der Macht“, erklärt Kuratorin Sarah Nelly Friedland die Faszination und Verzauberung, die von diesem Edelmetall ausgehen. Präzise und fantasievoll, detailversessen und dekorativ entwarfen die Goldschmiede ihre Kleinodien. Der Reichtum der javanischen Gesellschaft beruhte jedoch nicht auf eigenen Goldfunden. Zum Teil stammte das Edelmetall von den benachbarten Inseln Borneo und Sumatra, teils brachten es Schiffe über die Seehandelswege aus Indien und China. Die javanischen Herrscher waren im Gegensatz zur heutigen Auffassung von Staat keine Territorialfürsten, sondern herrschten über Menschen. Ein erfolgreicher König definierte sich vorwiegend durch ein großes Gefolge und versuchte, Anhänger zu gewinnen und sie an sich zu binden. Eine gebräuchliche Vorgehensweise war das Vergeben von Geschenken, häufig Goldschmuck oder Münzen, auch Kleidung oder Waffen. Das geschah als gezielte Belohnung treuer Untertanen, aber auch als Massenvergabe bei rituellen Anlässen wie Prozessionen oder Tempeleinweihungen. Im buddhistisch-hinduistischen Weltbild besitzt
Heilige Insignien eines Gottkönigs, Java, ca. 10. Jahrhundert © rem, Foto: Maria Schumann
der Mensch als Abbild göttlicher Ordnung eine göttliche Kraft in sich, die jedoch begrenzt ist. Es herrschte eine Art Gefälle, die höchste Kraft wohnte dem König inne, während sie bei Adligen, Beamten bis hin zu einfachen Bauern sukzessiv abnimmt. In klassischer javanischer Zeit war Gold das Synonym für diese Kraft und die goldene Pracht „im Inneren eines Palastes [bedeutete] nicht nur Reichtum, sondern auch die Anwesenheit göttlicher Kraft“. Die goldenen Meisterwerke in Mannheim erzählen also auch von einer Gesellschaft, in der Macht, religiöse Ansprüche und Schönheit durch Goldobjekte ausgedrückt wurden, die gleichzeitig rituelle und soziale Bedeutung besaßen. An den vielfältigen Motiven kann das anschaulich abgelesen werden. Herausragend sind einige König- und Königinnen-Ensembles in der Ausstellung, die bis zu 23 Einzelteile enthalten und aus Kopf-, Brust-, Armund Hüftschmuck bestehen.
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KÖRPERSCHMUCK Der reichhaltige Körperschmuck umfasste den gesamten Menschen, von Haarknotenkronen bis zu Knöchelreifen und Zehenringen. Wichtige Hinweise zum Tragen von Schmuck erhielten Wissenschaftler von den steinernen Statuen und Tempelreliefs. Eine vollständige Schmuckausrüstung aus Ohr- und Fingerringen, Fußund Armreifen, heiligen Schnüren sowie Krone und Diadem enthält das Ramayana-Epos aus dem 10. Jahrhundert. Außer aufwändigen Kronen oder reifartiger Diademe, die nur von herausgehobenen Personen getragen wurden, betraf der Kopfschmuck vor allem Ohrringe, die teilweise auch an der oberen Ohrmuschel getragen wurden. Ohrringe können u.a. sternförmig, scheibenförmig, s-förmig oder als Blattmotiv gestaltet sein. Zu den vielfältigen Motiven gehören zum Beispiel Frauengesichter und Frauenköpfe, Fratzen, Drachenköpfe, mythische Wesen, Muscheln, der mythische Mount Meru ist ein häufig zitiertes Motiv. Er ist der heilig Berg von Hinduismus und Buddhismus und bildet die Weltenachse im Glaubensuniversum beider Religionen. In klassischer Zeit wurden bevorzugt Ringe mit Bergmotiven verziert, aber auch Anhänger und Ohrschmuck. Der
gegossene Ohrring mit einem eindrucksvollen Dämonenkopf mit hervortretenden Augen und kräftigen Augenbrauen besitzt außerdem Reißzähne, blattförmige Haarlocken umrahmen den Kopf. An Arm und Hand gab es zahlreiche Möglichkeiten, Schmuck zu zeigen. Fingerringe sind variantenreich gestaltet, mit Tierformen, Drachen und anderen mythischen Wesen und Blüten dekoriert, sie tragen Reliefs, Symbole oder Mantras. Armreifen können schmal und breit sein, geschlossen oder offene Enden tragen und sogar Scharniere besitzen. Der Armreif mit offenem Profil trägt an beiden Enden den Kopf einer mythischen Figur oder eines Dämons. Reifen für den Oberarm sind hinten offen, die Schauseite ist dreieckig oder rautenähnlich geformt. Die bevorzugte Kleidung ließ damals den Oberkörper ziemlich frei und bot so gute Gelegenheit, Schmuck zu präsentieren: Den Hals umschlossen Ketten, Halsreifen und Colliers, häufig mehrfach getragen, um einen größeren Eindruck zu machen, kombinierte man das Gehänge mit einem Pektoral, einem halbmondförmigen Brustschmuck. Eine außergewöhnliche Kette trägt elf als Tigerkrallen gestaltete Elemente, die zu den Enden hin an Größe abnehmen. In ihrer asymmetrischen Anordnung krümmen sich sechs nach links und fünf nach rechts. Die größeren Elemente zeigen doppelte halbkugelige Verzierungen, die kleineren herzförmige. Alle sind mit feinen Blattwir-
Ohrring mit mythologischen Wesen, Java, 14. bis 15. Jahrhundert, Gewicht 33,1 g, H 38 mm, B 33 mm Halsketten, verzierte Endstücke und Verschlüsse von Halsketten, Java, 7. bis 15. Jahrhundert Armreif mit mythischen Wesen, Java/ Bali, 7. bis 15. Jahrhundert, Gewicht 87,4 g, B 77 mm Alle Abb.: © Mauro Magliani
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beln und einem Perlrand verziert. Ein herzförmiges Schmuckstück ist mit 19 Steinen in Krappenfassung dekoriert. Von einem zentralen Pflanzenmotiv gehen mäanderartige Bänder und Blattranken aus, in die die Steine an angedeuteten Rankenenden oder Knospen angebracht sind. Für europäische Verhältnisse eher ungewohnt ist die sogenannte Askeseplatte, eine herzförmige Schamzier als Sinnbild vergöttlichter Askese und nur für königliche Träger und Trägerinnen vorgesehen.
ORNAMENTE UND FORMEN In der klassischen Epoche Javas waren Elefanten ein beliebtes Motiv, auf Schmuckstücken wie als eigenständige Figur. Die Tiere waren Göttern wie Ganesha oder Indra zugeordnet, aber auch Buddha. Sie standen für Kraft, Wohlstand und Fruchtbarkeit. Der heute noch verehrte elefantenköpfige Ganesha gilt als klug und sensibel, er ist der Gott der Weisheit, Wissenschaften und Künste. Ganesha ist der Sohn Shivas und der Göttin Parvati, in seinen vier Händen hält er einen abgebrochenen Stoßzahn, eine Axt und eine Schale, aus der er nascht. Die bei fast allen Schmuckformen verwendeten Tiermotive besitzen mythologische Bedeutungen, zudem weisen javanische Namen vielfach Bezüge zu Tieren auf. Die Schildkröte erscheint häufig – etwa als Räuchergefäß – entsprechend ihrer Geltung in Hinduismus und Buddhismus. (Im Hinduismus wird die Schildkröte als eine Manifestation Vishnus angese-
Tigerkrallen-Kette, Java, 7. bis 15. Jahrhundert, Gewicht 103,5 g, D 330 mm Mythischer Löwe, Java, 7. bis 15. Jahrhundert, Gewicht 170,8 g, H 42 mm Stolzierender Vogel, Java, 7. bis 19. Jahrhundert, Gewicht 257 g, H 74 mm, Alle Abb.: © Mauro Magliani B 104 mm
hen.) Der Stier ist das Reittier Shivas. Unter den Vögeln sind Enten und Pfauen bevorzugt, der stolzierende Pfau demonstriert mit seiner Schönheit das hohe Niveau javanischer Goldschmiedekunst. Während der Vogelkörper mit dem gebogenen Schnabel und den langen Beinen naturalistisch gestaltet ist, wurde das Schwanzgefieder ornamental mit Arabesken und gewundenen Blattformen dargestellt. Der Löwe fungiert in Asien als Reittier verschiedener Gottheiten, auch auf Java war er ein geschätztes Motiv. Allerdings wirkt der hier abgebildete mythische Löwe wenig naturgetreu, in Java waren die Tiere unbekannt. Die Löwenfigur sitzt mit erhobenem Schwanz auf den Hinterbeinen. Ihre Mähnenlocken erinnern an Hörner, gebleckte Zähne und hervorstehende Augen verstärken das mythische Aussehen. Der Löwe wird außerdem mit Buddha assoziiert, das Brüllen des Tieres ist eine Metapher auf die erste Rede des Erleuchteten, auf seine Botschaft an die Welt. Pflanzliche Motive sind häufig figürlichen Motiven zugeordnet, sie stehen aber auch für sich allein. Dabei sind manche Rankenstrukturen je nach Verfremdung nur schwer von abstrakten Formen zu unterscheiden, im Allgemeinen sind schlichtere Formen abstrakt gestaltet. Auch Blüten
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sind nicht immer einfach zu identifizieren, es gelingt besser, wenn ihnen Blätter zugeordnet sind. Ein geschätztes Motiv ist die Lotosblume als wichtiges Symbol für Adel, Schönheit, Reinheit, Wiedergeburt und Erleuchtung. Es werden alle Lebensstadien der Pflanze berücksichtigt, Knospe, Blüte und Samenkapsel, die Wiedergeburt verweist auf den Lebenszyklus der Blume. Skulpturen von Göttern und Dämonen stehen häufig auf einem Lotospodest.
DÄMONEN UND GÖTTER Die für die buddhistisch-hinduistische Welt charakteristischen Dämonen stehen für Kraft, Macht und Stärke und sind trotz ihres oft grimmigen Aussehens durchaus positiv zu betrachten. Bei Schmuckstücken wird meist nur der Kopf oder eine Fratze abgebildet. Der furchteinflößende Dämon auf einem Lotospodest mit drei Schädeln hält in der linken Hand ein Gefäß, möglicherweise die Urne für eine Einäscherung. Über seinen Rücken fallen lockige Haarflechten, seine Zahnreihen werden von Reißzähnen flankiert. Große Eleganz und Anmut verströmt eine Mandalafigur auf einem Lotospodest. Die tanzende Gottheit steht auf dem rechten, leicht gebeugten Bein, während das linke in die Höhe gestreckt ist. Diese schwierige Pose bei gleichzeitiger dynamischer Gewandtheit macht die Statuette zu einem herausragenden Objekt. Der Buddhismus erlebte seine Blütezeit auf Java im 8. und 9. Jahrhundert. Bekanntester Ausdruck die-
Dämon, Java, 7. bis 15. Jahrhundert, Gewicht 1.235 g, H 175 mm Tanzende Mandala-Figur, Java, 7. bis 15. Jahrhundert, Gewicht 185 g, H 95 mm Buddha, Java, 7. bis 15. Jahrhundert, Gewicht 107 g, H 49 mm, B 36 mm, Alle Abb.: © Mauro Magliani T 17 mm
ser Epoche ist die Tempelanlage Borobodur, die zum Weltkulturerbe gehört. Neben zahlreichen Buddhafiguren gehören buddhistische und hinduistische Gottheiten zum Bestand der Ausstellung. Der Buddha im Schneidersitz zeigt mit seiner Linken eine der typischen Handgesten, die Rechte liegt auf dem Knie, „die elegante Art und Weise, wie das Lendentuch im Schoß drapiert ist sowie der weite Faltenwurf um den linken Arm drücken eine einzigartige künstlerische Note aus.“ Neben Buddha selbst gehören Bodhisattvas zu den Dargestellten, „dem Erwachen hingegebene Wesen“ (Sanskrit), die bereits erleuchtet sind, aber aus Erbarmen mit den Menschen im Diesseits verharren, um ihnen zur Erleuchtung zu verhelfen. Auch der aktuelle Dalai Lama – im indischen Exil lebend – ist ein solcher Bodhisattva. Die Sammlung zeigt einige dieser Heiligen, sitzend oder stehend, stets mit symbolischem Gestus. Der Bodhisattva Lokeshavata trägt sogar einen Heiligenschein. Unter den Zeremonialgeräten fällt eine prächtige Ritualglocke mit profilierten Frauengesichtern als herausragendem Dekorelement ins Auge. „Das Design verbindet die kuppelförmige Handglocke mit den vier Gesichtern im Mittelteil und einem fünfzackigen Donnerkeil am Griffende, ein Attribut der Götter. Perlschnurförmige Absetzungen, Girlanden und Lotosblumen umkränzen das Objekt. Die naturalistische Modellierung der Gesichter und die feine Art des Gusses machen diese Glocke zu einem der schönsten Exemplare ihrer Art“, so der Katalog, der dem interessierten Leser wärmstens empfohlen sei. Die großformatig abgebildeten und glänzend fotografierten Objekte der Sammlung des in Südostasien lebenden Sammlerpaares sind nur in Mannheim zu sehen. Als Aufbewahrungsort und Abstellplatz für Wassergefäße dienten Gegenstände wie der dreibeinige Ständer. Weihwasser oder geheiligtes Wasser spielten in Ritual, Götter- und Geistersagen eine
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wichtige Rolle, zum Beispiel in der Überlieferung von Amerta, dem Trank der Unsterblichkeit. In der Sage zur Entstehung des heiligen Wassers fungiert ein Berg aus der indischen Mythologie beim Quirlen des Milchmeeres als Quirlstock. Dieser Berg wird zum Aufbewahrungsort des Tranks und Gott Vishnu zur Schlange, die als Seil dient, um den Berg von der Stelle zu ziehen. Die s-förmigen und verschnörkelt dekorierten Standbeine des Ständers enden in fantasievollen Drachenfiguren. Das mittige Yin- und Yang-Symbol der Platte ist von einer großen Lotosblume, vierlagigem Blumenschmuck und weiteren geometrischen Mustern umgeben. Der Goldschmuck wurde im Gussverfahren oder durch das Formen von Blechen oder Drähten hergestellt. Massive Formen waren durch ihren hohen Materialverbrauch teuer, deshalb wurden andere Verfahren bevorzugt. Detailreiche Ergebnisse entstanden mittels verlorener Form, eine vor allem im 7. und 8. Jahrhundert verbreitete Technik. Der Handwerker setzte ein von Ton umhülltes Wachsmodell ein, das geschmolzene Wachs lief über Öffnungen aus, in die anschließend das Metall eingefüllt wurde. Nach dem Erkalten wurde die Form zerschlagen – deshalb verlorene Form –, das Objekt geglättet und poliert. Zahlreiche Schmuckstücke wurden über einem Bronzekern aus materialsparenden Goldblechen oder Goldfolien gefertigt. Variantenreiche Ergebnisse ergaben sich aus dem Verdrehen oder Flechten von Golddrähten, Techniken wie Knoten, Aufrollen, Verzwirbeln, Flechten oder Biegen, die vor allem bei Finger- und Armreifen oder Halsringen angewandt wurden. Diese Rohstücke wurden anschließend verfeinert und verziert, sofern das Muster nicht bereits beim Guss aufgebracht worden war. Muster wurden auch durch Punzieren oder Gravieren erstellt, Ornamente durch Löten befestigt, die Form durch Treiben verändert. Zur zusätzlichen Dekoration fügte man gerne Schmuck-
steine dazu, etwa Amethyst, Granat oder Saphir. Seit dem 14. Jahrhundert wuchs der Einfluss des Islam, er begann, die anderen Religionen zurückzudrängen. Es war jedoch überwiegend ein Prozess freiwilliger Übernahme, keine Eroberung von außen. Die ersten Konversionen und auch die meisten späteren gingen friedlich vonstatten. Der Islam untersagte den Gebrauch von Geräten aus Silber und Gold. Das führte zum Ende des prächtigen Gold-, Schmuck- und Bilderreichtums der buddhistischen und hinduistischen Königreiche Javas. Seit dem späten 16. Jahrhundert begannen sich die Niederländer im Archipel zu etablieren und lösten dabei die Portugiesen ab. Literatur: Fritz Schulze, Kleine Geschichte Indonesiens, München, 2015; Arne und Eva Eggebrecht (Hrsg.), Versunkene Königreiche Indonesiens, Katalog zur Ausstellung im Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim, Mainz, P. von Zabern, 1995; Waldemar Stöhr/Piet Zoetmulder, Die Religionen Indonesiens, Stuttgart u.a., 1965 Katalog: Alfried Wieczorek/Wilfried Rosendahl (Hrsg.), Javagold – Pracht und Schönheit Indonesiens, Oppenheim und Mannheim, NünnerichAsmus Verlag, 2019 Ausstellung: Javagold. Pracht und Schönheit Indonesiens. Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim. Bis 13. April 2020
Ritualglocke, Java, 7. bis 15. Jahrhundert, Gewicht 1.038 g, H 156 mm Dreibeiniger Ständer, Java, 7. bis 15. Jahrhundert, Gewicht 1.090 g, H 134 mm, B 175 mm Herzförmiges Schmuckstück, Java, 7. bis 15. Jahrhundert, Gewicht 195,3 g, H 94 Alle Abb.: © Mauro Magliani mm, B 128 mm
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Charlotte Perriand Gestalterin der Moderne
Charlotte Perriand Complete Works, Bd. 4: 1968-1999 Buchrezension von Dr. Wolfgang Hornik
Die Französin Charlotte Perriand zählt zu den wichtigen Protagonistinnen der Moderne. Ihre Arbeit bewegt sich zwischen den Bereichen Kunst, Fotografie, Architektur und Design und verbindet diese zugleich. Trotz ihrer innigen Verbundenheit mit der Natur, ist sie fasziniert von den technischen Errungenschaften der aufziehenden Moderne. Jacques Barsac widmete ihr eine ausführliche Monografie. Der vierte und letzte erschienene Band beleuchtet Perriands Jahre 1968 bis 1999.
Charlotte Perriand (1903-1999) lässt sich für ihre kühlen Möbelentwürfe gerne von den Welten des Automobils oder des Kinos inspirieren. Gleichzeitig sieht sie die sozialen Folgen der anonymen Massenproduktionsgesellschaft und engagiert sich politisch im linken Spektrum. Ihre Bedeutung und ihr spezielles Formgefühl wird oftmals unterschätzt, wird sie doch häufig wegen ihrer ersten zehn Berufsjahre beim legendären Le Corbusier nur als dessen Mitarbeiterin wahrgenommen. Die vier Bände zählende Monografie über Charlotte Perriand soll dem entgegenwirken und sie einem breiten Publikum bekannt machen. Der aktuell erschienene, abschließende vierte Band behandelt die letzten drei Jahrzehnte dieser ungewöhnlich langen kreativen Karriere. Im Zentrum stehen hier die alpinen Bettenburgen des Skigebiets Les Arcs in den französischen Alpen. Ab den 1960er-Jahren entstand dort ein gigantischer Wintersportort bestehend aus Arc (dt.: Bogen) 1600, Arc 1800, Arc 2000 und Arc 1500, die zusammen Les Arcs (dt.: die Bögen) bilden. Charlotte Perriand war die zentrale Figur bei der Projektentwicklung. Die Entwürfe vieler Gebäude in den Ortsteilen Arc 1600 (abgeleitet von der mittleren Höhe 1.600 Meter über Normalnull) und Arc 1800 stammen von der Vorreiterin der bioklimatischen Architektur. Dank Perriand, die sich schon 1938 mit ihrem „Refuge Tonnau“, einer Fluchthütte aus Aluminium und Holz für Bergwanderer, mit alpinem Bauen aus vorgefertigten Teilen auseinandersetzte, sind die riesigen Baukörper so gut es ging schonend in die sensible Hochgebirgslandschaft eingebettet. Jedes der
Jacques Barsac, Charlotte Perriand. Complete Works. Volume 4: 1968-1999, Vorwort von Michelle Perrot, in Zusammenarbeit mit dem Archiv Charlotte Perriand, Paris (AChP), Text Englisch, gebunden, 528 S., 446 farbige, 204 schwarzweiße Abb., Scheidegger & Spiess, Zürich
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DESIGN
Gebäude ist von ihr mit einem einzigartigen Einfallsreichtum in die Hänge integriert und bietet den Bewohnern Ruhezonen sowie den Blick auf die spektakulären Landschaften der Alpengipfel. Einem ganzheitlichen Ansatz folgend zeichnete sie auch für die Gestaltung der Innenräume und deren Ausstattung bis hin zu Besteck und Porzellan verantwortlich. Das Projekt Les Arcs stellt wegen seiner schieren Größe den Höhepunkt von Perriands Forschung zum alpinen Wohnen mit und nicht gegen die Natur dar. Daneben präsentiert das Buch diverse einzelne Projekte wie Wohn- und Kunsträume zwischen Paris und Tokio, bei denen sie sich mit einer spezifischen modernen, kultivierten Lebensweise auseinandersetzt. Das Buch dokumentiert die kreative Kraft und Vision dieser engagierten Frau in den für das Zusammenleben existentiell wichtigen Bereichen Architektur und Design über sieben Jahrzehnte. Jacques Barsac, der Autor und Schwiegersohn Charlotte Perriands, hat sich bereits mit Dokumentarfilmen über Charlotte Perriand, Le Corbusier und Jean Cocteau einen Namen gemacht. Seit 2001 konzentriert er sich auf Perriands Werk, aktuell ist er auch einer der Kuratoren der Ausstellung „Le Monde nouveau de Charlotte Perriand“ in der Fondation Louis Vuitton, Paris, die bis 24. Februar läuft. Michelle Perrot, von der das Vorwort zum vierten Teil der Perriand-Monografie stammt, ist eine französische Historikerin und emeritierte Professorin der Universität Paris VII (Université Paris Diderot). y
Charlotte Perriand, Aiguille Grive residence, 1986-89, Duplex, Wohnzimmer vom Zwischengeschoss aus gesehen Charlotte Perriand, Gaston Ragairaz, Nova residence, Arc 1800, 1976-81, Seiten 291-292 Beide Abb.: © Photograph Pernette Perriand-Barsac/ Archives Charlotte Perriand
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AUKTIONSPREISE
ART DÉCO MÖBEL
€ 130,Art-déco-Tablett, rechteckige Form mit Stegrand, Platte aus Glas mit polychromen geometrischen Motiven, Länge 37,5 cm BLO € 500,Schubladenregal mit 18 Schubladen, seitlich je drei Konsolen, Alters- und Gebrauchsspuren, Oberfläche rest.bed., eine Furnierfehlstelle, Maße 140 x 142 x 42 cm MEH
€ 330,Teewagen, Frankreich, um 1930/35, Metall, verchromt, fahrbares, verchromtes Rohrgestell mit zwei schwarzen Ablageflächen, die obere als Tablett abnehmbar, Maße 67,5 x 84 x 48 cm WEN
€ 430,Beistelltisch, Frankreich, 1930er-Jahre, Makassarfurnier gespiegelt, runde Bodenplatte und runde Platte verbunden mit drei geschwungenen Beinen, Höhe 54 cm, Durchmesser 60 cm HEN
€ 550,Stehlampe, um 1935, Messing, grün patiniert, hoher schlanker Deckenfluter mit Schalenschirm auf schlankem Schaft mit vier korrespondierenden Kupferstangen, Bajonettfassung, Höhe 167,5 cm WEN
€ 900,Kubistische Tischlampe, Hersteller WMF, Geislingen, wohl in Einzelstück als Werksentwurf, Konstruktion aus verchromtem Metall, rechteckige Grundplatte, drei darüber verlaufende Stege, Herstellerstempel, Höhe 41 cm SIE
€ 650,Bar mit zwei Hockern, 1930er-/50er-Jahre, Nadelholz mit Palisander-Furnier und mit aluminiumbeschlagenem Sockel, verspiegelte Decke, Tresen mit zwei Aluminiumstangen, auf Rückseite Fächer als zusätzlicher Stauraum, Bar 120/118 cm, Hocker ca. 80 cm SIE
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AUKTIONSPREISE
€ 750,Paar Art-déco-Sessel, um 1930, Mahagoni, Hochglanz, Sessel aus kubischer Grundform, breite Wangen, abgeschrägte Handrasten, angeschrägte Rückenlehne, neu bezogen, Maße 82/75/82 cm SIE
€ 700,Servierwagen, 1940er-Jahre, zwei Tablare zwischen zwei Stahlrohrreifen, geschwärzte Glasplatten, Maße 81 x 86 x 47 cm ZEL
€ 750,Sitzgruppe, 1930er-Jahre, Kirsche, Zweisitzer mit vier Sesseln auf konischen Vierkantbeinen, Faden- & Blumenintarsien sowie Perlmutteinlagen, durchgehende, gepolsterte (später) Arm- & Rückenlehnen, Zweisitzer 88 x 145 x 70 cm, Sessel 79 x 68 x 58 cm ACN
€ 700,Art-déco-Deckenleuchte, Jacques Adnet?, Frankreich, um 1930, vier Lichtstellen, rosafarbenes, teils mattiertes Glas, Messing und Nickel, Höhe 50 cm, Durchmesser 60 cm ZEL
€ 1.200,Kommode, Frankreich, um 1930, Holz mit Schwarzlack, verchromte Beschläge, dreischübiger Korpus , Maße 75 x 90 x 44 cm STA
€ 850,Art-déco-Tisch, Paris, um 1920/30, Makassar, Messingwalzen, Fuß, teilebonisiert, ohne Einlegeplatten, Höhe 74 cm, Breite 100 cm, Länge 180/270 cm VZE
€ 850,Deckenlampe, um 1935, Glas und Messing verchromt, flache 4flammige Lampe mit teils mattierten Glasplatten, Aufhängung mit 4 paarweise angeordneten, konischen Streben und konischer Glasplatte mit geometrischem Muster, Maße 68 x 85 x 60,5 cm WEN
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AUKTIONSPREISE
€ 1.400,Paar Sessel, Jindrich Halabala, Hersteller Spojene UP Zavody Hodonin, um 1940, gebogenes Gestell aus Buche, braun gebeizt, Sitz und Lehne mit Federkern, guter Zustand, Maße 70 x 70 x 90 cm MEH € 1.500,Armlehnsessel „H 269“, Jindrich Halabala, Hersteller Thonet Mundus, Tschechoslowakei, 1930er-/40er-Jahre, Buchenbugholz, gebeizt, vielfarbiger, Textilbezug, bez. „27“, 77 x 70,5 x 88 cm QUI
€ 1.500,Gartenliege, Örebro Korgmöbelfabrik, Schweden, 1930er-Jahre, Bambusrohr, Rattangeflecht, Maße 84,5 x 75,5 x 162,5 cm QUI
€ 1.900,Sechs Art-déco-Stühle, Frankreich, um 1930/40, Holz vergoldet, gepolstert, vier mit Leder, zwei mit Stoff bezogen, konische Vorderbeine, geschwungene Zarge, gerade Rückenlehne, H 98 cm VHA
€ 1.800,Paar Armlehnsessel, Frankreich, um 1930, Holz mit Schwarzlack, Sitz- und Rückenfläche gepolstert und allseitig mit gräulichem Stoff bezogen, Maße 76 x 42 x 72 cm STA
€ 2.000,Schreibtisch, Italien, 1930er-/40er-Jahre, Holzkastenkonstruktion, Rüsterholz, Nussholz, Wurzelholzfurnier, teilweise dunkel gebeizt, grünes Linoleum, Maße 80,5 x 140 x 68,5 cm QUI
€ 1.915,Freischwinger Sessel Modell „31“, Entwurf Alvar Aalto, 1931/32, Ausführung Wohnbedarf (Kaufquittung vom Jahr 1935 und eine abgefallene Wohnbedarf-Bezeichnung aus Metall beigegeben), Birke naturmattiert, restauriert, Maße 60 x 77 x 65 cm SHU
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AUKTIONSPREISE
€ 2.175,Papierkorb, Entwurf von Emile Jacques Ruhlmann, Frankreich, um 1930, klassisch reduzierte, jedoch zugleich filigrane Konstruktion aus Sperrholz, Mahagonifurnier und vernickeltem Kupfer, unterseitig mit Etikett des Kaufhauses Au Bon Marché, Paris, Maße 32 x 32 x 32 cm DOR
€ 2.250,Hocker, Entwurf Josef Frank, für Haus & Garten, Wien, um 1928, Ausführung Thonet-Mundus AG, Buche, gebogen, Sitzfläche mit Geflecht, Höhe 39 cm, Breite 45 cm, Tiefe 42 cm DOR
€ 2.500,Art-déco-Tisch mit sechs Stühlen, Frankreich, um 1925, Palisander, furniert, auf quadratischem, gestuftem Fuß, achteckige, ausziehbare Tischplatte mit gefeldertem Furnierbild, Stühle (später) mit cremefarbenem Lederbezug, Maße Tisch 76 x 120 x 158 cm, Stuhlhöhe 85 cm STA
€ 2.500,Tisch „B 10“, Entwurf Marcel Breuer, 1927, Ausführung Thonet, Frankenberg, Stahlrohr, vernickelt, gesteckt, Tischlerplatte, rot lackiert, Maße 67 x 73,5 x 74 cm, Rohrdurchmesser 2 cm QUI
€ 2.600,Paar Deckenfluter, Holland, 1930er-Jahre, Messing, verschraubt, Schirme Messingblech, Füße in Form eines Obelisken, guter Zustand, Höhe 230 cm, D 36 cm MEH
€ 2.755,Hängeschrank mit zehn Schüben und sechs Gewürzbehältern, Entwurf der Schübe Margarete Schütte-Lihotzky, in Zusammenarbeit mit Firma Harrer/Hanau, 1929, Aluminium gedrückt, genietet, Schilder mit Lebensmittelbezeichnung, Maße 44 x 51 x 26 cm DOR
€ 2.750,Hocker, Entwurf Josef Frank, Wien, um 1928, für Haus & Garten, Ausf. Thonet Mundus AG, Buche, Orig.-Zustand, H ca. 39 cm DOR
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AUKTIONSPREISE
€ 3.000,„Tischbar“, Entwurf Marianne Brandt, um 1930, Ruppelwerke, Gotha, Metallkugel, braun lackiert, Bodenfläche Metall, schwarz lackiert, bez. „Gut Holz!“, komplette Ausstattung mit Glaskaraffe und sechs Gläsern, Höhe 20 cm, Durchmesser 17 cm DOR
€ 3.750,Ovaler Tisch, Adolf Loos zugeschrieben, Modellentwurf vor 1927, sechs runde, konisch verlaufende Tischbeine, Zwischenplatte, Eichenholz, Fußmanschetten und Tischumrandung mit Kupferbeschlägen, Alters- und Gebrauchsspuren, restauriert, Maße 70 DOR x 89 x 59 cm
€ 3.250,Kommode, T. Arvay, Wien, 1921, vierbeinige Konstruktion aus bemaltem Nadelholz, dreischübig, obere Schublade mit Gesicht, mittlere mit Banderole und Datierung „1921“, untere mit Rankenkelch und Signatur „T. Arvay Wien“ DOR
€ 3.920,Sessel Modell „1453“, Entwurf Werner Max Moser, 1934, originale Ausführung Embru (wurde in der Landesausstellung im Jahr 1939 erworben), alte Embru-Bezeichnung noch am Sessel vorhanden, Gestell aus Stahlrohr und Stoffpolsterung blau, neu bezogen, Maße 56 x 79 x 79 cm SHU
€ 3.300,Spiegelkonsole, Frankreich(?), um 1920, vergoldet und ebonisiert, Schwäne als Säulenkapitelle, Zargenschub, Marmorplatte, 305 x 156 x 42 cm ZEL
€ 3.485,Freischwinger Stuhl Modell „23“, Entwurf Alvar Aalto, 1930, Ausführung Wohnbedarf (Kaufquittung vom Jahr 1935), Birke naturmattiert und Gestell verchromtes Stahlrohr, Maße 60 x 77 x 65 cm SHU
Links: € 11.250,Armstuhl Modell „A 63F“, Entwurf von Josef Frank, Wien, um 1928/30, Ausführung Thonet Mundus, Buche, massiv gebogen, Sperrholz, blaue Lackierung, Prägestempel, Gesamthöhe ca. 88,5 cm, Breite ca. 56 cm, Tiefe ca. 60 cm, Sitzhöhe ca. 36 cm DOR
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AUKTIONSPREISE
€ 12.500,Armlehnsessel „Wassily-Sessel Mod. B3“, Entwurf Marcel Breuer, 1925, Ausführung Thonet, Frankreich, 1930er-Jahre, reduzierte Konstruktion aus vernickeltem Stahlrohr, Sechskantschrauben, französische Gewinde, vor geraumer Zeit erneuerter Eisengarnbezug, Maße 78 x 77 x 74 cm DOR
€ 16.000,„Roter Sessel“, Entwurf Eckhart Muthesius, 1931, Hersteller Vereinigte Werkstätten, München, auf 25 + 1 limitierte Re-edition Vereinigte Werkstätten, München, 1989, gepolsterter Buchenholzrahmen mit Federkern auf Metallkufen, Metallblech, verchromt, integrierte Leuchten in beiden Ohrenbacken, eingebauter Aschenbecher und Zigarettenfach in der rechten Armlehne, rotes Leder, ursprünglicher Entwurf für den Palast des Maharadscha von Indore, Maße 103,5 x 95 x 89 cm QUI
ACN BLO DOR DOR HEN MEH QUI QUI
AUKTIONSHAUS CITY NORD | Hamburg, 08. Dezember 2017 BLOSS | Merzhausen, 10.-12. September 2018 DOROTHEUM | Wien, 03. Nov. 16 + 02. Nov. + 04. Dez. 17 DOROTHEUM | Wien, 15. März + 06. Juni + 07. November 18 HENRY’S | Mutterstadt, 27. April 2019 MEHLIS | Plauen, 23.-25. Februar 2017 + 23.-25. August 2018 QUITTENBAUM | München, 28. Juni 2017 + 26. Juni 2018 QUITTENBAUM | München, 25./26. Juni 2019
€ 15.000,Anrichte, Entwurf Marcel Breuer, um 1926, Ausführung Thonet, Frankenberg oder Desta, Berlin, aus schwarz gefasstem Holz mit vernickelten Messinggriffmulden und vernickelten Messingprofilleisten, zwei Schiebetüren, innen fünf Schübe, in Buchenholz gearbeitet, Maße 90,5 x 120 x 36,5 cm QUI
€ 18.000,Eckmöbel, Erich Dieckmann, Entwurf 1930er-Jahre für einen privaten Auftraggeber, Ausführung Bauhochschule Weimar, verso mit Brandstempel gemarkt, vierteiliges Möbel Makkasar furniert, profilierte Zierleisten in Schwarz abgesetzt, bestehend aus Schreibmöbel, zweitürigem Schrank, Vitrine und Eckteil, unabhängig voneinander im Raum stellbar, sehr guter, unrestaurierter Zustand, Schlüssel, Maße 3x 135 x 140 cm, 140 x 120 x 55 cm MEH
SHU SIE STA VHA VZE WEN ZEL
SCHULER | Zürich, 18.-22. September 2017 SIEBERS AUKTIONEN | Stuttgart, 23./24. Febr. + 12. Okt. 2017 STAHL | Hamburg, 20. Februar 2016 + 02. Dezember 2017 VAN HAM | Köln, 16. November 2017 VON ZENGEN | Bonn, 09./10. September 2016 WENDL | Rudolstadt, 15.-17. Juni 2017 + 01./02. März 2019 ZELLER | Lindau, 20.-22. April + 01. Juli + 21.-23. September 17
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VORSCHAU/IMPRESSUM
VORSCHAU INGO MAURER Design or what?
TSCHECHISCHER KUBISMUS Avantgardistische Kunstbewegung
SAMMLER JOURNAL
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Gerd Reddersen
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GEMI Verlags GmbH Pfaffenhofener Straße 3 85293 Reichertshausen Tel. 08441 / 4022-0 Fax 08441 / 71846 Internet: www.gemiverlag.de E-Mail: info@gemiverlag.de
GESCHÄFTSFÜHRER
Gerd Reddersen Rudolf Neumeier
ASSISTENZ DER GESCHÄFTSFÜHRUNG
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GESAMTKOORDINATION
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AUTOREN DIESER AUSGABE
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TERMINE
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VERTRIEB
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ZEITSCHRIFTENHANDEL
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MARKTVERTRIEB
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ZEITGENÖSSISCHE GLASKUNST Chromatik – Klang der Farbe RAFFAEL Der Meister der Madonnen
Erscheinungstermin SJ 03/2020: Abonnentenversand 20.02.20 EVT Handel 25.02.20
Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/08 vom 01.11.2008 Bildnachweis links: Ingo Maurer, Porca Miseria!, 1994; Foto: Stefan Geisbauer
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