Sammler journal 0414

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APRIL 2014

April 2014 · B 1309 | € 6,50 Schweiz CHF 11,50 | Österreich € 7,00 | Be/Ne/Lux € 7,50

SAMMLER JOURNAL

KUNST • ANTIQUITÄTEN • AUKTIONEN

Über 2.000 Sammlertermine

Möbel Hans J. Wegner

Uhren Jugendstil

Keramik Steuler / Gretsch

Gemälde August Macke

Dialog Leser & Experten

Auktionen GEMI

Berichte & Preise

Ausstellungen Tipps & Termine


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11.03.2014

17:00 Uhr

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I N H A LT

April 2014 · B 1309 | € 5,90 Schweiz CHF 11,50 | Österreich € 6,50 | Be/Ne/Lux € 6,90

KUNST • ANTIQUITÄTEN • AUKTIONEN

Über 2.000 Sammlertermine

Möbel Hans J. Wegner

MÖBEL

Uhren

Hans J. Wegner

Jugendstil

Regina Voges

Keramik

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Steuler / Gretsch

Gemälde August Macke

Dialog Leser & Experten

Auktionen Berichte & Preise

Ausstellungen Tipps & Termine

UHREN / 1 Titelfoto: PP Møbler

Jugendstiluhren Dieter Weidmann

DIALOG

4

MAGAZIN

12

MESSETERMINE

21

KUNSTMARKT

24

AUKTIONSNOTIZEN

44

AUKTIONSTERMINE

56

INSERENTENVERZEICHNIS

61

AUSSTELLUNGSTERMINE

68

AUSSTELLUNGEN

73

LITERATURTIPP

82

UHREN / 2

AUKTIONSPREISE

92

Uhrblätter Wilhelmsburg

IMPRESSUM

98

VORSCHAU

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GEMÄLDE August Macke Anja Iwa

René Edenhofer

36 62 78

TERMINE & KLEINANZEIGEN IN DER BEILAGE

ST E I N G U T Hermann Gretsch für Steuler / 2 Carlo Burschel

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11.03.2014

17:02 Uhr

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AUKTIONSHAUS WEIDLER – öffentlich bestellter und vereidigter Auktionator – Albrecht-Dürer-Platz 8, 90403 Nürnberg Tel. 0911 / 22 25 25 oder 22 25 45, Fax 0911 / 24 38 51 e-mail: auktionshausweidler@t-online.de www.auktionshausweidler.de

Wir dürfen Sie herzlich einladen zu unserer

1820. Auktion Kunst, Antiquitäten & Varia vom 10. bis 12. April 2014

Aus etwa 400 Einlieferungen, aus versch. Eigentum und z.T. adeligem Besitz, gelangen während der drei Auktionstage insg. ca. 2700 Pos. zum Aufruf. Angebote aus fünf Jahrhunderten. Kunst und Antiquitäten vieler Sammlungsgebiete. Sehr günstige Aufrufpreise, vieles unlimitiert. Barock-/Biedermeier-/Wiener Barock-/Jugendstil-/Art DecoMöbel, Uhren 19./20. Jh. u.a., Gemälde/Grafiken, altes Spielzeug, z.B. Blechspielz., Eisenbahnen Märklin u.a., reiche Ausw. an Büchern (z.T. Figur Porzellan KPM „Nessos und 17./18. Jh.), Briefmarkenslg., Postkarten, Militaria, Deianeira” sign. SCHEURICH (wohl Paul Sch. 1882-1945) Reservistenkrüge, Varia versch. Epochen: Silber, Porzellane (z.B. Meissen, KPM u.a.), Fayencen, Krüge, hochwertiger z.T. alter Schmuck, Taschen-/Armbanduhren, Orden, Besteck, Gold-/Silbermünzen; Orientteppiche Ölgemälde sign. Emmy LISCHKE z.T. Seide, edle Pelzmäntel/-jacken (Nerze u.a.), (wohl 1860-1919) „Stillleben mit Kunst des 20. Jh., Asiatika, Musikinstrumente u.v.m. weißen Rosen” Besichtigung: Fr., 4. April 2014, 15-19 Uhr / Sa., 5. April 2014, 11-17 Uhr / Mo./Di./Mi., 7./8./9. April 2014 jew. von 15-19 Uhr. Umfangr. Katalog mit vielen Abbildungen z.T. farbig, gegen € 5,- bar oder in Postwertzeichen, bei Abholung ab Mittw., den 2. April 2014, 12 Uhr kostenlos.

AUKTIONSHAUS WEIDLER KG – SEIT 1980 Das Haus mit Spezialauktionen Einlieferungen nehmen wir jederzeit gerne entgegen. Mündliche Schätzungen kostenlos. Rufen Sie uns an!


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MAGAZI N

Prägende Veranstaltung Die 48. Ausgabe der Art Cologne Die Art Cologne ist die weltweit älteste noch bestehende Messe für die bildenden Künste des 20. und 21. Jahrhunderts. Rund 200 internationale Galerien präsentieren auf dieser jährlich in Köln stattfindenden Ausstellung ihre Kunstwerke, darunter Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Drucke, Multiples, Installationen, Performances und Videokunstwerke. Die heutige Art Cologne als Messe für Klassische Moderne, Nachkriegskunst und zeitgenössische Kunst geht zurück auf den „Kunstmarkt Köln '67'“, der am 15. September 1967 im Gürzenich, dem mittelalterlichen Tanz- und Kaufhaus der Stadt Köln, eröffnet wurde und den internationalen Kunstmarkt für immer verändern sollte. Die Erfinder dieser Messe waren die Kölner Galeristen Hein Stünke und Rudolf Zwirner und ihre Idee war aus der Not geboren, denn obwohl die Kunstentwicklung und das öffentliche Kunstinteresse am Ende der unmittelbaren Nachkriegszeit in eine Phase enormer Dynamisierung aufgebrochen waren, ging es dem deutschen Kunsthandel alles andere als gut. Marktbeherrschend war damals zunächst die französische Kunst mit Paris als Kapitale des Kunstmarktes, die bald nach der zweiten documenta, 1959, von der amerikanischen Kunst und New York als neuer globaler Kunstmetropole abgelöst wurde. Deutschland hatte mit dem Krieg seine Hauptstadt und seine ehemaligen Kunstzentren verloren. Neues Zentrum des deutschen Kunstbetriebes wurde nun das Rheinland, das sich zum industriellen Motor der deutschen und zum Knotenpunkt der westeuropäischen Wirtschaft entwickelte und Bonn als neue Hauptstadt beherbergte. Mit ihrer Messe wollten Stünke und Zwirner ein neues Kunstzentrum zumindest „auf Zeit“ etablieren, langfristig

Impression von der Art Cologne 2013, Galerie Helga de Alvear; vom 10. bis 13. April, Koelnmesse

wollten sie die neue nationale Kunstproduktion, also die jungen deutschen Künstler, fördern und international platzieren und für diese ein neues Sammlerpublikum interessieren. Das alles ist ihnen, wie man heute weiß, in einem Maße gelungen, wie sie selbst es damals kaum für möglich gehalten hätten und ihre Erfindung hat Geschichte gemacht. Die Geschichte der Art Cologne war nicht nur prägend für wesentliche Entwicklungen in der Geschichte des internationalen Kunsthandels, sondern auch in der internationalen Kunstgeschichte schlechthin. Die diesjährige Art Cologne findet vom 10. bis 13. April in der Koelnmesse statt. ÖFFNUNGSZEITEN I Do bis Sa: 12 bis 20 Uhr, So: 12 bis 18 Uhr TELEFON I 0221/8213091 INTERNET I www.artcologne.com

Zum Entspannen Art & Antique in der Residenz Salzburg

Hans J. Wegner, „Papa Bear“, 1950er-Jahre; Art & Antique, Residenz Salzburg Foto: MADERO CollectorsRoom

Während sich Richard Strauss’ hübsche Gräfin Arabella bei den Osterfestspielen erst auf die Suche nach „dem Richtigen“ machen muss, haben es Kunstbegeisterte bei der Art & Antique leichter: Hier findet sich viel Richtiges, und das für jeden Geschmack. Wertvolles, aus vergangenen Tagen und bis in unsere Zeit, präsentiert die Art & Antique Residenz Salzburg in einem der glanzvollsten Barockrahmen von 12. bis 21. April. Dann verwandeln die besten österreichischen Aussteller und internationale Kollegen mit ihren schönsten Stücken aus Kunst, Antiquitäten und Design die Residenz wieder zum Treffpunkt für Kunstsinnige aus aller Welt. Neben den vielen Stammausstellern der Messe, die heuer zum 39. Mal veranstaltet wird, gibt es auch interessante Neuzugänge: Mit Blue Elephant aus Steinach in der Schweiz bereichert ein Asiatika-Spezialist das Angebot und für noch mehr Glanz sorgt der Vintage-Schmuck am Stand von Anne Pálffy Jewellery. Bestens aufgehoben fühlen sich Sammler österreichischer Kunst in der Salzburger Residenz. Einen der bedeutendsten Vertreter kann man bei der Galerie bei der Albertina, Zetter


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NEUSSER AUKTIONSHAUS

Frühjahrsversteigerung Kunst/Antiquitäten/Schmuck Samstag • 29. März 2014 • ab 9.00 Uhr Der gesamte Bestand einer Antiquitätenhandlung Möbel 18.–20. Jh. / Porzellan europäischer Manufakturen Asiatika / Wand-, Stand-, Tischuhren / Gemälde und Grafiken 18.–20. Jh. / Schmuck / Ethnologica Teppiche / Designobjekte / Bronzen Birma & Thailand mehrere hundert Teile Varia VORBESICHTIGUNG: Sonntag, 23. März 2014 bis Donnerstag, 27. März 2014, jeweils von 10.00 –18.00 Uhr Mittwoch, 26. März 2014, 10.00 – 21.00 Uhr Abendbesichtigung

NEUSSER AUKTIONSHAUS Weingartstraße 37 • 41464 Neuss Tel. 0 21 31 / 4 53 29 • Fax 0 21 31 / 4 91 11 Versteigerer: Lothar P. Giesen, öffentlich bestellt und vereidigt von der IHK Mittlerer Niederrhein: Krefeld – Mönchengladbach – Neuss

Gesamter Farbkatalog im Internet unter:

www.neusser-auktionshaus.de


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11.03.2014

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MAGAZI N

Carl Moll, Portofino, 1928/29; Art & Antique, Residenz Salzburg Foto: Schütz Kunst & Antiquitäten

liegt, ergeben sich dabei reizvolle Kontraste, wenn neben Münter eine Heilige Dorothea aus Franken ausgestellt ist, die um 1480 aus Lindenholz geschnitzt wurde und in der originalen Fassung angeboten wird. Ein heiliger Hubertus aus Lindenholz kniet dann bei Kunsthandel Runge vor dem Hirsch mit dem Kreuz zwischen dem Geweih, der ihn zum Glauben bekehrte. Geschnitzt hat die Szene Johann Georg Schwanthaler um 1780. Ebenfalls aus Lindenholz entstand um 1700-1720 ein Heiliger Florian in der Werkstatt von Johann Meinrad Guggenbichler der bei Christian Eduard Franke eine brennende Kirche löscht. Einen starken Akzent in Sachen Design setzen auch bei der heurigen Messeausgabe MADERO CollectorsRoom aus Salzburg und Harald Bichler – Rauminhalt aus Wien. MADERO glänzt unter anderem mit einem „Cabinet“, das Josef Frank in den 1940er-Jahren für Svenskt Tenn entworfen hat. Es besitzt 13 Schubladen, die in verschiedenen Hölzern ausgeführt wurden. Für alle, die sich von ihrem Messerundgang ausruhen wollen, wartet hier auch noch der Fauteuil-Klassiker „Papa Bear“ von Hans J. Wegner aus den 1950er-Jahren. Mutigere strecken sich auf Ron Arads „After Spring“ aus, das Rauminhalt im Programm hat. Arad hat sich die Chaiselongue aus poliertem Stahl, ein auf lediglich fünf Stück limitiertes Möbelobjekt, das aus einer durchlaufenden Stahlplatte gefertigt wurde, 1992 ausgedacht. ÖFFNUNGSZEITEN I täglich von 10 bis 18 Uhr TELEFON I 0043/1/5871293 INTERNET I www.mac-hoffmann.at

studieren: Egon Schiele, der 1915/16 in Graphit auf Papier seine Frau Edith sitzend mit Pelzstola zeichnete und 1917 dann ein Frauenporträt mit Kohlestift ausführte, das vermutlich seine Schwester Gerti zeigt. Einen intimen, liebevollen Blick zeigt ebenso das „Porträt eines Mädchens (Pauline Hoffmann)“, wie es dem aus Osttirol stammende Franz von Defregger 1878 gelungen ist (Kunsthandel Giese & Schweiger). Während Defregger bald nach München ging, blieb ein anderer Tiroler, Albin Egger-Lienz, seiner Heimat ein Leben lang treu, schlug sogar eine Professur in Wien aus. Mit zwei Porträts trifft man ihn jetzt in Salzburg. Bei Kunsthandel Freller findet man den „Bauernkopf aus Haspinger“ aus dem Jahr 1909 und bei Antiquitäten und Bildergalerie Anton Figl eine Studie zu einem Kopf eines Bauern für das Gemälde „Die Lebensalter“ von 1911. Mit einer Bobfahrt von Alfons Walde bleibt man bei Figl in Tirol, während es bei Kunsthandel Michael Kraut hinüber nach Kärnten geht, wo man in einem Gemälde von Werner Berg aus dem Jahr 1962 „Unterwegs im Schnee“ ist. Hinaus in den Frühling führt Olga Wisinger-Florian mit ihren „Blühenden Bäumen“ (1905) bei Kovacek Spiegelgasse. Auch bei Kunsthandel Freller sprießt es in einer Stillleben-Vase mit „Pfingstrosen“ (1921) des gebürtigen Salzburgers Anton Faistauer. Ins Freie führen Carl Molls Blick auf „Portofino“ von 1928/29 bei Schütz Kunst & Antiquitäten, das Gemälde „Sägemühle im Pinzgau“ von Josef Stoitzner und Ludwig Halauskas „Motiv vom Attersee“ von 1870, beide im Angebot der Galerie Metropol. Bei der Galerie Maier schaut Gerhild Diesner in eine „Herbstliche Landschaft im Alpachtal“ (1973), wo die Lerchen goldgelb leuchten. Freunde der Waldviertler Landschaften von Karl Korab werden bei Kunsthandel Erich Weninger fündig. Bei Senger, wo der Fokus besonders auf gotischer Plastik

Made in Austria Art Austria im Leopold Museum Wien Die Art Austria war letztes Jahr erneut ein Publikumsmagnet und hat österreichische Kunst in kompakter und bewährter Form präsentiert. Auch 2014 werden wieder drei Ebenen des Leopold Museums und einer Fläche von 2.450

Anselm Glück, „jedem das meine“, 2013; Art Austria im Leopold Museum, Wien


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Frühjahrsauktion 2014 Wir laden Sie herzlich zu unserer kommenden Auktion am 29.3.2014 ab 10.00 Uhr ein. Die Vorbesichtigung findet vom 20.3.-26.3.2014 (Mo-Fr 11-19 Uhr & Sa/So 11-18 Uhr) in unserem Hause statt. Unseren Katalog können Sie bei uns bestellen, oder online einsehen unter: www.demessieur.de

A.R. Penck, Serigrafie, signiert, links handschriftlich 1/1, Maße: 73 x 104 cm

Auktionshaus Demessieur Friedrich-Ebert-Straße 3 40210 Düsseldorf Tel. +49 (0)211-93.65.58.85 Fax +49 (0)211-93.65.58.86 Email: auktion@demessieur.de Home: www.demessieur.de


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MAGAZI N

m2 mit 50 Ausstellern, die ausschließlich Kunst aus Österreich präsentieren, bespielt (vom 3. bis 6. April). Die Qualität der jeweiligen Galerie bzw. des jeweiligen Kunsthandels und deren Künstlerpositionen ist bei der Art Austria auschlaggebend. Neben den bekannten und größtenteils seit 2008 jedes Jahr ausstellenden Galerien und Kunsthändlern können auch 2014 namhafte Neuzugänge begrüßt werden. Kunst aus Österreich erzielt Höchstpreise auf Auktionen und erfreut sich immer größerer Beliebtheit, so konnte auch die Besucherzahl seit 2012 enorm gesteigert werden – auf über 20.000.

So entsteht im Rhythmus von vier Jahren ein unverwechselbares Angebot für Kunstliebhaber und Kunstschaffende aus der ganzen Welt. Die Quadriennale Düsseldorf 2014 findet vom 5. April bis 10. August 2014 unter dem Motto „Über das Morgen hinaus“ statt.

ÖFFNUNGSZEITEN I Do: 11 bis 21 Uhr, Fr und Sa: 11 bis 19 Uhr, So: 11 bis 18 Uhr TELEFON I 0043/1/9137930 INTERNET I www.artaustria.info

TELEFON I 0211/8999919 INTERNET I www.quadriennale-duesseldorf.de

Überübermorgen

© Quadriennale GmbH

Große Vielfalt Krug-Börse des Vereins Alte Germanen

Quadriennale Düsseldorf Die Quadriennale Düsseldorf ist ein alle vier Jahre stattfindendes Fest der Bildenden Kunst, an dem sich die führenden Düsseldorfer Kunstmuseen, Ausstellungshäuser und die Kunstakademie sowie zahlreiche Partnerinstitutionen beteiligen. Charakteristikum der Quadriennale Düsseldorf ist ein zentrales Leitthema, auf das sich alle teilnehmenden Institutionen entsprechend ihrer programmatischen Ausrichtung mit einzigartigen Werkschauen, Ausstellungen und einem umfangreichen Begleitprogramm beziehen.

Am 26. April findet die große Frühjahrs-Krug-Börse des Vereins Alte Germanen in Dresden-Neustadt im Holiday Inn Hotel statt. Dieses Krugsammlertreffen, das Interessierte aus dem ganzen deutschsprachigen Raum Europas und Frankreichs immer wieder zusammenführt, bietet wieder eine große Anzahl unterschiedlichster Bierkrüge wie Reservisten-, Zunft-, Figuren-, Mettlach-, Glaskrüge und andere Krüge an. Die Experten sind Sammlern kostenlos bei der Beurteilung und Bewertung ihrer Krüge behilflich. Zum Thema ist ein neues Buch mit 670 ReservistenBierkrügen erschienen, das auf der Börse erworben werden kann. ÖFFNUNGSZEIT | 9 bis 14 Uhr TELEFON | 0172/7347802 Krug-Börse in Dresden-Neustadt

Kunstevent 68. Niederösterreichische Kunst & Antiquitäten in Schloss Laxenburg bei Wien

Fabian Patzak, Offices on Hollandstasse, 2013; Art Austria im Leopold Museum, Wien

Diese größte und bedeutendste Kunst- und Antiquitätenmesse in Niederösterreich verspricht mit ihrem qualitätvollen Ausstellungsprogramm, das bis zur Zeitgenössischen Kunst reicht, ein besonders spannender Kunstevent zu werden. Vom 26. April bis 4. Mai präsentieren zwanzig engagierte Kunstexperten Kunst aus verschiedensten Epochen


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E INLADUNG

ZUR

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82. AUKTION

Samstag, 29. März 2014 ab 10.00 Uhr Vorbesichtigung Sa 22.03.14 9.00 -18.00 Uhr So 23.03.14 10.00 -18.00 Uhr Mo 24.03.14 10.00 -20.00 Uhr Di 25.03.14 10.00 -20.00 Uhr Mi 26.03.14 10.00 -18.00 Uhr Do. und Fr. geschlossen

D R . RO L F T H E U R E R Samstag , den 05. April 2014

Kongresshalle Böblingen Sonntag , den 14. September 2014

Bürgerzentrum Bruchsal Samstag , den 25. Oktober 2014

Kongresshalle Böblingen Samstag , den 13. Dezember 2014

Kongresshalle Böblingen

Spielzeugsalon Böblingen

Eisenbahn-, Puppen- und Spielzeugmarkt, 11–15.30 Uhr

SEAS

Süddt. Europatauschbörse für altes Spielzeug, 10.30–15.30 Uhr

Spielzeugsalon Böblingen Spielzeugsalon Böblingen

Eisenbahn-, Puppen- und Spielzeugmarkt, 11–15.30 Uhr Eisenbahn-, Puppen- und Spielzeugmarkt, 11–15.30 Uhr

Dr. R. Theurer, Wiesbadener Str. 74, D-70372 Stuttgart, Tel. (0711) 5 59 00 44, Fax (0711) 5 59 00 54 Mail: info@theurers.de • www.theurers.de


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Hugo Darnaut (1851 Dessau - 1737 Wien), Marillenblüte in der Wachau; Kolhammer & Mahringer bei der 68. Niederösterreichische Kunst & Antiquitäten in Schloss Laxenburg bei Wien

und Sammelgebieten. Als sachverständige Spezialisten beraten die ausstellenden Kunsthändler beim Kunstkauf und garantieren für ihre Kunstobjekte. Ein Rundgang führt durch diesen interessanten Kunstmix, der im Vorfeld von einer unabhängigen Fachjury auf Echtheit und Messewürdigkeit überprüft wurde. Veranstalter der 68. Niederösterreichischen Kunst & Antiquitätenmesse ist der Verband Österreichischer Antiquitäten- und Kunsthändler, der auch für die beiden großen Messen in Wien, der WIKAM im Künstlerhaus und der WIKAM im Palais Ferstel / Palais Niederösterreich verantwortlich zeichnet. Das Gemäldeangebot reicht vom 16. bis zum 21. Jahrhundert und beinhaltet ausgesuchte Werke bedeutender österreichischer Künstler von Rudolf von Alt bis Franz von Zülow. Bei Galerie Szaal beeindruckt ein prachtvolles Blumenstück des wichtigen Biedermeier Malers Sebastian Wegmayr ebenso wie Motive aus Rom, Venedig und Wien des für seine einfühlsamen Stadtansichten bekannten Künstlers Hans Robert Pippal. Bei Kunstsammlern beliebt sind auch Arbeiten des bedeutenden österreichischen Künstlers Hans Staudacher, dem Meister des Informel, sowie die Venedig-Ansichten von Heribert Mader. Galerie Altstadt, spezialisiert auf hochwertige Gemälde des 19. und 20. Jahrhunderts, verweist auf zwei herausragende Arbeiten des renommierten Künstlers Willy Eisenschitz, dessen Werk bereits im National Art Museum of China in Peking gezeigt wurde. Galerie Trapp beschäftigt sich mit dem international renommierten Künstler Arik Brauer, einem der Hauptvertreter der Wiener Schule des Phantastischen Realismus, der heuer seinen 85. Geburtstag feiert. Am Stand von Kössl Kunst & Teppich bestechen bei der Altmeistergrafik ein originaler Kupferstich von 1520,„Maria von einem Engel bekrönt“ von Albrecht Dürer sowie hochwertige Radierungen von Rembrandt van Rijn. Kunsthandel & Antiquitäten Reisch ist auf qualitätvollen Schmuck spezialisiert und überzeugt u.a. mit einem kostbaren Kollier aus Frankreich um 1930. Eine weitere Domäne von Sonja Reisch sind kunstvoll gearbeitete Silbergegenstände des bekannten Silberschmiedes J. C. Klinkosch, dem der kaiserliche Hof auf Grund seiner Verdienste und der hohen Qualität der Produkte den Titel „k.u.k. Hof- und Kam-

merlieferant“ verlieh und die heute bei Auktionen hohe Preise erzielen. Obwohl asiatische Kunst bei Sammlern sehr beliebt ist, ist dieser Kunstzweig in den letzten Jahren auf dem österreichischen Markt weniger präsent gewesen. Die versierte Galerie Darya aus Karlsruhe bringt Höhepunkte ihres Angebotes, wie Keramikschalen und Gefäße aus Persien sowie Salbengefäße und Flakons aus Zentralasien aus dem 12. bis 14. Jahrhundert. Uhrenliebhaber finden bei Antiquitäten Kral eine Wiener Laterndluhr mit Tuschmalerei um 1820. Zu dieser Zeit, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, erlebte die Wiener Uhrenproduktion ihre Blüte. Die Produkte wurden in die Gebiete der gesamten Donaumonarchie und nach Süd-OstEuropa exportiert, denn diese Uhren bestechen durch elegante Proportionen, beste handwerkliche Ausführung und höchste Präzision. Gesuchte Sammlerstücke sind auch qualitätvolle Möbel. Wer hochwertige Möbelstücke aus der Barockzeit und aus dem Biedermeier sucht, wird bei Kunsthandel Strassner und Kunsthandel Kindler sicher fündig werden. Im Bereich Teppiche und Textilkunst präsentieren drei Spezialisten ihre besten Exponate. Dr. Rohani Teppichkunst bringt einen wunderschönen Suzani. Hochwertige antike Teppiche sind neben Mobiliar, Skulpturen und Gemälden eine weitere Domäne von Kössl Kunst & Teppich. Der engagierte Kunsthändler und Sachverständige für antike Teppiche, Peter Kössl, kann auch in diesem Bereich auf eine jahrzehntelange Erfahrung verweisen. Skulpturen, besonders für den Outdoor-Bereich, liegen in den letzten Jahren vermehrt im Trend. Nach dem großen Erfolg der „Garden of Dreams Lounge“ im Vorjahr werden auch diesmal wieder im Laxenburger Schlosspark Skulpturen bedeutender österreichischer Bildhauer präsentiert. Zu diesen zählen u.a. die „Timeguards“ von Manfred Kielnhofer, Marmorskulpturen von Hans-Peter Profunser, mit fluoreszierenden Acrylfarben bemalte Holzskulpturen von Harald Haberhauer und Adrian Szaal sowie Werke aus Chrom und Nickel von Oskar Höfinger. TELEFON I 0043/664/8631130 INTERNET I www.wikam.at

Wiener Biedermeier Jagdbecher, Kopf eines Rehbocks; Kunsthandel und Antiquitäten Sonja Reisch bei der 68. Niederösterreichische Kunst & Antiquitäten in Schloss Laxenburg bei Wien


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Roy Lichtenstein Achtteuerster Künstler weltweit Die sehr medienwirksame Pop-Art-Bewegung weist eine hohe Anzahl Werke aus, die sich gewissermaßen in moderne Ikonen verwandelt haben. Dank der Siebdruckverfahren kursieren diese Kultbilder in Massen. Der Markt für Pop-Art müsste also logischerweise auf eine Vielzahl von Konsumenten treffen – die Preise, die seine Stars erzielen, insbesondere für Unikate, machen ihn jedoch für die Meisten unerreichbar. Dabei ist der Pop-Papst Andy Warhol heute der rentabelste Künstler der Auktionswelt: 2013 verzeichnete er 40 Ergebnisse im Millionen-Dollar-Bereich, darunter ein neuer Rekord in Höhe von 94 Mio. Dollar (über 70 Mio. Euro), nur eine Million Dollar unter Pablo Picassos Rekord für ein Werk mit dem Titel „Silver Car Crash (Double Disaster)" (Auktion vom 13. November 2013 bei Sotheby’s New York). Noch erreicht Lichtenstein diese Sphären nicht. Sein Gipfel liegt bei 50 Mio. Dollar (umgerechnet 38,5 Mio. Euro), sein Rekord verbessert sich jedoch unweigerlich in jedem Jahr. Die wohlhabendsten Käufer stürzen sich auf die historischen Werke der 60er- und 70er-Jahre,Werke mit den unterschiedlichsten Motiven und stilistischen Merkmalen, denn Lichtenstein liebte das Spiel mit der Malerei und ihrer Geschichte. Fast ebenso bekannt wie seine pixelisierten Comicszenen sind seine von den großen Meistern der Moderne wie Matisse, Picasso und Léger inspirierten Stillleben, Landschaften oder Porträts, die ebenfalls immer erstaunlichere Preise erzielen. Schon Ende der 80er-Jahre erreichten Lichtensteins Werke locker die Millionengrenze. Richtig Fahrt nahm er jedoch zu Beginn des Jahrtausends auf: 2002 überschritt er die Schwelle von 5 Mio. Dollar, 2005 die 10 Millionen-Grenze und 2012 ließ er die 40 Millionen-Dollar-Marke hinter sich. Dieser spektakuläre Anstieg siedelte Lichtenstein schließlich in Augenhöhe mit den Referenzwerten des Marktes an, denn einige seiner Bilder sind genauso teuer wie ein Picasso oder ein Monet. Sein Rekord von 40 Mio. Dollar katapultierte ihn vor

Roy Lichtenstein: I Can See the Whole Room! … and There’s Nobody in it!, 1961 (Christie’s, New York, 11/2011; Zuschlagspreis 27.974.100 Euro; © VG Bild-Kunst, Bonn; © Christie’s Images Limited 2014)

Roy Lichtenstein: Sleeping Girl (Study), 1964 (Christie’s, New York, 11/2013; Zuschlagspreis 1.494.600 Euro; © VG Bild-Kunst, Bonn; © Christie’s Images Limited 2014)

den Impressionisten Claude Monet in der Rangliste der Spitzenauktionen des Jahrs 2012. Das „Sleeping girl" aus der Serie der Sexy comic books übertrumpfte damit eine der berühmtesten Serien der Geschichte, die „Nymphéas" von Monet (39 Mio. Dollar für die „Nymphéas" von 1905, am 5. November 2012, Christie’s NY). Am Beispiel des Preises wird hiermit die Verjüngung des Markts demonstriert: Ein Meister ist ein Meister, sei er Impressionist oder Pop-Art-Künstler. Die Käufer haben kein Problem damit, für Zeitgenossen und Nachkriegskünstler ebenso hohe Preise zu zahlen wie für die Meister der klassischen Moderne. Ein solches Preisniveau von 40 Mio. Dollar konnte jedoch nur dank eines zunehmend globalisierten Markts erreicht werden. Für „Sleeping Girl" lieferten sich Telefonbieter aus China, den Vereinigten Staaten, Lateinamerika und Europa ein heißes Gefecht, um sich den neuen Stein der Weisen zu sichern. Das Werk wurde zu einem der teuersten Werke der Pop-Art und bot dem bisherigen Rekord von 38,5 Mio. Dollar die Stirn, der sechs Monate zuvor für „I Can See the Whole Room!... and There's Nobody in it” bei Christie's New York erzielt worden war. Die Konkurrenz setzte sich 2013 fort. Am Ende dieses Jahres konnte Lichtenstein sich mit einem Jahresumsatz von 140,5 Mio. Dollar als achtteuerster Künstler weltweit durchsetzen. 2013 – ein historisches Jahr Lichtensteins Version einer Frau mit Hut nach Art Picassos, ein Porträt von Dora Maar, war auf mindestens 30 Mio. Dollar geschätzt worden – sie ging am 15. Mai 2013 bei Christie's New York für 50 Mio. Dollar weg (38,5 Mio. Euro). Das Werk erzielte damit einen der schönsten Auktionserfolge der Geschichte. Es übertraf seinen erst ein Jahr alten Rekord um 10 Mio. Dollar („Sleeping Girl", Zuschlagspreis 40 Mio. Dollar, 9. Mai 2012 bei Sotheby’s New York) und stellte einen neuen Rekord für den Künstler auf. Das neue Rekordbild „Woman with Flowered Hat", ein Werk von eindrucksvollen Maßen mit einem interessanten Entstehungsdatum (127 x 101,6 cm, 1963), wurde zum rechten Zeitpunkt versteigert und profitierte von einer großen Lichtenstein-Retrospektive in der Londoner Tate Modern. Der Pop-Art-Künstler war 38 Jahre alt, als er mit diesem Werk einen von der Pop-Kultur verar-


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K U N STM A R K T

Roy Lichtenstein: Anteil verkaufter Lose unter 5.000 Euro (2013) Roy Lichtenstein: Preisindex, Basis 100 Euro im Jahr 2004

beiteten Picasso schuf. Der Respekt für den Meister der Moderne lugt unter dem scheinbaren Comic-Effekt hervor, denn Lichtenstein bekannte sich dazu, Künstler zu parodieren, die er bewunderte. Dieser neue Rekord elektrisierte die Bieter, die sich an diesem 15. Mai bei derselben Auktion um einen weiteren Lichtenstein rissen, das Los 49, ein spätes Werk (1994) mit dem Titel „Nude with Yellow Flower". Das Gemälde übertraf seine obere Schätzung um 5 Mio. Dollar und ging für 21 Mio. Dollar weg (umgerechnet über 16 Mio. Euro). Hierbei handelte es sich nicht um ein historisches Bild, sondern um ein Werk aus dem Jahr 1994! Der Marktwert der jüngsten Werke folgt dem der historischen Stücke – damit hatte noch vor Kurzem niemand gerechnet. Innerhalb der vergangenen zwei Jahre trugen so drei Werke aus den 90er-Jahren Preise von über 20 Mio. Dollar davon. Der Künstler erzielte 2013 mit 20 Auktionen in Millionenhöhe den besten Verkaufserlös seiner Geschichte. Seine Wertsteigerung (plus 152 Prozent über das Jahrzehnt) folgt derjenigen Warhols um einige Jahre versetzt. Wenn der New Yorker Markt den Kurs hält, könnte Lichtenstein noch wesentlich weiter kommen. Ein Lichtenstein für unter 5.000 Euro? Nicht unmöglich. Dies ist sogar bei der Hälfte der zur Versteigerung gebrachten Werke der Fall, denn der Künstler war ab Ende der 1940erJahre auch Grafiker. Er intensivierte seine Arbeit Ende der 60er-Jahre mit Werken wie „Cathedrals" (Kathedralen) und „Haystacks" (Heuhaufen) nach Monet. Fast jährlich erstellte er eine neue Serie und suchte dabei in renommierten Werkstätten nach technischen Innovationen. Er benutzte eine Vielfalt von Medien (Plastik, Metall oder Papier) und spielte mit verschiedenen Techniken, manchmal auf demselben Blatt (Siebdruck, Lithografie, Radierung, Gravur auf Holz, usw.). Wenn sie Roy Lichtenstein:Woman with nummeriert sind, zu weniFlowered Hat, 1963 (Christie’s, ger als 100 Exemplaren aufNew York, 5/2013; Zuschlagsgelegt und signiert, lassen preis 38.515.000 Euro; © VG seine schönsten Grafiken Bild-Kunst, Bonn; © Christie’s die 10.000 Euro-Grenze Images Limited 2014)

leicht hinter sich. Werke für weniger als 5.000 Euro sind meistens signierte Lithografien. Interessanter für den fleißig Suchenden sind jedoch einige nummerierte Lithografien in Auflagen von 250 oder mehr, die hin und wieder in den Auktionssälen auftauchen. Wer die Augen überall hat, kann eine dieser Perlen in Seoul, London, Tokio, Paris, Berlin, Chicago oder New York ergattern. Und dann wird kein Aufschub geduldet, denn im Kielwasser des Gesamtwerks ziehen die Preise auch für Drucke an. QUELLE | artprice.com

Roy Lichtenstein: Nude with Yellow Flower, 1994 (Christie’s, New York, 5/2013; Zuschlagspreis 16.176.300 Euro; © VG Bild-Kunst, Bonn; © Christie’s Images Limited 2014)

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„Selbstbildnis mit Hut”, 1909, Öl / Holz, 41 x 32,5 cm; Kunstmuseum Bonn, Foto: Wolfgang Morell

RHEINISCHER EXPRESSIONISMUS Der deutsche Maler August Macke (1887-1914) gehört zu den populärsten und wichtigsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Er war Mitglied des Blauen Reiters und ein bedeutender Vertreter des rheinischen Expressionismus, der die räumlich-plastische Bildkonstruktion des Kubismus und den Orphismus des Künstlers Robert Delaunay (1885-1941) zu einem eigenständigen und farbintensiven Stil auswertete. Sein umfangreiches Werk mit fast 9000 Zeichnungen, nahezu 600 Ölgemälden und ebenso vielen Aquarellen enstand in nur wenigen Jahren. Es zeigt seine unverwechselbare Handschrift und zählt zu den eindrucksvollsten Leistungen des Expressionismus. August Robert Ludwig Macke wurde am 3. Januar 1887 in Meschede, Sauerland, als drittes Kind von Maria Florentine Macke und August Friedrich Hermann Macke geboren. Bald danach zog die Familie nach Köln und er besuchte dort ab 1897 das Gymnasium. 1900 ging die Familie nach Bonn, wo August das Realgymnasium besuchte. 1903 lernte Macke auf dem täglichen Schulweg seine spätere Ehefrau Elisabeth Gerhardt (1888-1978), die Tochter des Bonner Fabrikanten Carl Gerhardt, kennen, die fortan zu seinem wichtigsten Modell wurde. Mit ihr verband ihn Zeit seines Lebens eine innige Seelenverwandtschaft und Liebe. Elisabeths reicher Onkel und Kunstsammler Bernhard Köhler (18491927) sollte den Maler zukünftig mehrfach finanziell bei seiner künstlerischen Arbeit unterstützen. Bereits während seiner Schulzeit entwickelte August ein reges Kunstinteresse und es zeigte sich bald seine Begabung im Zeichnen und Malen. 1904 verließ Macke gegen den Willen seines Vaters die Schule und begann eine Ausbildung an der Königlichen Kunstakademie Düsseldorf. Im Oktober des gleichen Jahres verstarb sein Vater.


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1905 freundete er sich mit dem Dichter Wilhelm Schmidtbonn (18761952) an, der ihn in Kontakt mit dem Kreis des Düsseldorfer Schauspielhauses um Louise Dumont (18621932) und Gustav Lindemann (18721960) brachte. Im April 1905 bereiste er Italien und im Juli 1906 zog es den Maler zusammen mit zwei Freunden nach Holland und Belgien und von dort weiter nach London. Macke fand schon bald Kritik an den Lehrmethoden der Kunstakademie, brach seine Ausbildung dort im November 1906 ab und entwarf daraufhin Bühnenbilder und Kostüme für zahlreiche Aufführungen am Schauspielhaus. Im Juni 1907 besuchte er seine Schwester in Kandern im Schwarzwald und unternahm von dort aus Ausflüge zu den Museen in Basel. Gesponsert durch Bernhard Köhler, reiste er weiter nach Paris, wo er die Carrière-Ausstellung besuchte und die Gemälde des Impressionismus kennen lernte. Besonders beeindruckt zeigte sich Macke von den Werken Georges Seurats (1859-1891). Im Oktober zog der Maler nach Berlin, wo er bei Bernhard Köhler wohnte und Lovis Corinths Malschule besuchte. Im April 1908 bereiste er erneut Italien in Begleitung von Elisabeth Gerhardt und einem Teil ihrer Familie und im Juli unternahm er zusammen mit Bernhard Köhler eine Reise nach Paris, wo sie verschiedene Kunsthandlungen besuchten. Im Oktober des selben Jahres trat August für ein Jahr als Freiwilliger in das Bonner Infanterie-Regiment 160 ein und im Dezember verlobte er sich im

„Türkisches Café I”, 1914, Öl / Sperrholz, 35,5 x 25 cm; Kunstmuseum Bonn, Foto: Reni Hansen „Staudacherhaus in Tegernsee”, 1910, Öl/ Leinwand, 46 x 44,6 cm; Stiftung Sammlung Ziegler im Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, Foto: Alexander Voß


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Kreis der Familie mit Elisabeth. Ein Jahr später fand am 5. Oktober 1909 die Hochzeit von August und Elisabeth in Bonn statt und im Anschluss folgten Reisen nach Frankfurt, Colmar, Bern und erneut nach Paris. Auf Einladung Schmidtbonns zog das Paar Ende Oktober für ein Jahr nach Tegernsee, wo Macke eine besonders produktive Schaffensphase hatte. Anfang 1910 lernte er Franz Marc (1880-1916) kennen, mit dem ihn später eine enge Freundschaft verband. Im April 1910 kam Mackes Sohn Walter Karl August zur Welt und im November kehrte die Familie zurück nach Bonn, wo sich der Künstler im Wohnhaus der Familie ein eigenes Atelier einrichtete. 1911 lernte Macke den Kunstgeschichtsstudenten Paul Adolf Seehaus (1891-1919)

kennen, der sein einziger Schüler wurde. Macke beteiligte sich an diversen wichtigen Ausstellungen, unter anderem auch an der Präsentation in der Münchner Galerie Thann-

hauser duch die Redaktion „Der Blaue Reiter”. 1912 nahm er an Ausstellungen in Moskau, Köln, München und Jena teil und erzielte bemerkenswerte Verkaufserfolge. Mitte Oktober reiste er dann zusammen mit Franz Marc nach Paris, um Robert Delaunay (1885-1941) kennen zu lernen und es entstand das Gemeinschaftswerk „Paradies” von Macke und Marc auf Mackes Atelierwand in Bonn. Im Februar 1913 erblickte Augusts zweiter Sohn Wolfgang das Licht der Welt und er traf Vorbereitungen für die Ausstellung Rheinischer Expressionisten in Bonn. Gleichzeitig liefen auch die Planungen für den Ersten Deutschen Herbstsalon, den der Galerist Walden (1878-1941) gemeinsam mit Macke zusammenstellte. Im September reiste der Maler mit seiner Familie nach Hilterfingen am Thuner See und verbrachte dort eine ausgesprochen glückliche Zeit. Anfang April 1914 reiste Macke zusammen

„Akt, liegend”, 1912, Öl / Leinwand, 69 x 112 cm; Kunstmuseum Bonn, Foto: Reni Hansen „Gelbes Segel”, 1913, Aquarell über Bleistift auf Papier, 24,2 x 16,4 cm; Stiftung Sammlung Ziegler im Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, Foto: Alexander Voß


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mit Paul Klee (1879-1940) und Louis Moilliet (1880-1962) nach Tunesien, wo ihn eine nie zuvor gekannte Arbeitsfreude erfasste. Später ging er alleine weiter nach Rom. Im Juni 1914 verließ Macke Hilterfingen und kehrte mit seiner Familie nach Bonn zurück. Anfang August rückte er mit der 5. Kompanie des Infanterie-Regimentes 160 gegen Frankreich aus, wurde im September zum Kompanieführer ernannt und bekam das Eiserne Kreuz verliehen. Der junge Künstler wurde am 26. September bei Perthes-les-Hurlus tödlich von einer Kugel getroffen und auf dem Soldatenfriedhof von Souain beerdigt.

AUSSTELLUNG Die Kunstsammlung des Mülheimer Nobelpreisträgers Karl Ziegler (18981973) verfügt über einen bedeutenden Werkblock des Malers August Macke. Zum 100. Todesjahr des rheinischen Expressionisten zeigt das Kunstmuseum in Mülheim an der Ruhr noch bis zum 27. April 2014 eine Sonderausstellung der Stiftung Sammlung Ziegler mit dem Titel „August Macke. Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies”. Diese Sonderschau ist gleichzeitig auch die erste Macke-Ausstellung in Mülheim an der Ruhr. Wie in einem Zeitraffer durchlebte August Macke seine relativ kurz bemessenen Schaffensjahre und ließ dabei zielbewusst alles hinter sich, was ihm für seine künstlerische Entwicklung nicht wichtig war. Erst brach er die Schule ab, dann die Kunstakademie, später auch den Unterricht bei Lovis Corinth. Er reiste durch halb Europa, sogar bis nach Nordafrika, immer auf der Suche nach Inspiration und künstlerischer Auseinandersetzung. 1911 schloss er sich dem „Blauen Reiter” in München an und war Ideengeber im Kreis der „Rheinischen Expressionisten”. „Man lebte mit ihm zweifach, seine Freudigkeit strömte selbst auf fremde

„Blick in eine Gasse”, 1914, Aquarell über Bleistift, 29 x 22,7 cm; Stiftung Sammlung Ziegler im Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, Foto: Alexander Voß „Walterchens Spielsachen”, 1912, Öl / Leinwand, 50 x 60 cm; Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: U. Edelmann


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„Mit gelber Jacke”, Aquarell über Bleistift, 29,5 x 44,7 cm; Ulmer Museum, Foto: Mario Gastinger „Stickende Frau im Sessel”, 1909/1910, Öl / Holz, 57,8 x 47,2 cm; Stiftung Sammlung Ziegler im Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr, Foto: Alexander Voß

Menschen aus”, erinnert sich der Dichter und Schriftsteller Wilhelm Schmidtbonn an seinen Freund und Weggefährten. Macke brachte seinen lebensbejahenden Schaffensprozess auf eine einfache Formel: „Bei mir ist Arbeiten ein Durchfreuen der Natur” und das Kunstwerk „ein Gesang von der Schönheit der Dinge”. Aus seinen Alltagsbeobachtungen filterte und beschrieb der Maler ein friedvolles Dasein, das seiner „Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies” Ausdruck verlieh und in Zeiten tiefer Verunsicherung eine positive Sicht auf das Leben entfaltete. Facettenreich spielte der Maler immer wieder auf idyllische Motivwelten und Rollenbilder an, so etwa, wenn er seine Frau als Madonna, als kontemplative Schönheit oder als Venus darstellte. Zahlreiche Museen unterstützen die Ausstellung mit ihren Leihgaben, darunter das Kunstmuseum Bonn, das Städel Museum in Frankfurt, die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf, die Hamburger Kunsthalle und die Kunstsammlung Emden. Zusammen mit den Leihgaben aus Privatsammlungen werden Werkzusammenhänge und Themenkreise im Kontext von Vorstudien und Variationen gezeigt. Somit gewährt die Ausstellung einen Einblick in die „Werkstatt” des Künstlers und gibt den Besuchern

Gelegenheit, den schöpferischen Prozess der Bildfindung nachzuvollziehen. Darüber hinaus zeigt die Ausstellung auch inhaltliche und formale Bezüge zwischen Macke

und seinen Wegbegleitern aus dem Kreis der deutschen Avantgarde auf. Die rund 60 Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen umfassende Präsentation wird im Anschluss in der Stiftung Ahlers Pro Arte/Kestner Pro Arte in Hannover zu sehen sein. Weitere Infos: www.kunstmuseummh.de oder unter Nummer 0208/ 4554138.


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Very british Samuel Hieronymus Grimm (1733-1794) in Bern

Anselm Feuerbach (1829-1880), Das Urteil des Paris, 1870; Hamburger Kunsthalle © Hamburger Kunsthalle, Foto: Elke Walford

Anmut und Erotik Feuerbachs Musen – Lagerfelds Models in Hamburg Bis 15. Juni präsentiert die Hamburger Kunsthalle eine ungewöhnliche Doppelschau zu Anmut, Erotik und der Verehrung von Musen und Models, indem sie Gemälde von Anselm Feuerbach mit noch nie gezeigten Fotografien von Karl Lagerfeld zusammenführt. Auf ähnliche Weise suchen Feuerbach und Lagerfeld nach einer Aktualisierung der in der Antike begründeten idealen, zeitlosen Schönheit. In der Ausstellung wird der Kult um Schönheit, der das Modell zur Ikone stilisiert, thematisiert. Von Feuerbach sind über vierzig Arbeiten vornehmlich aus den Jahren 1860-70 in der Ausstellung zu sehen. Karl Lagerfeld schuf speziell für die Ausstellung eine Serie von rund sechzig schwarz-weiß-Fotografien. Zur Ausstellung gibt es zwei Publikationen, zu Feuerbachs Gemälden und Zeichnungen und zu den Fotografien von Karl Lagerfeld.

Samuel H. Grimm wurde in Burgdorf geboren, wo er sich zunächst der Dichtkunst widmete. Um 1760 wandte er sich der Malerei zu und nahm Unterricht bei Johann Ludwig Aberli (1723-1786). 1765 ging Grimm nach Paris, um seine Ausbildung bei Jean-Georges Wille (1715-1808) fortzusetzen, mit dem er auf langen Streifzügen zunächst Landschaftsmalerei betrieb. 1768 übersiedelte er nach London, wo er bis zu seinem Lebensende blieb. Er war sowohl als Illustrator tätig wie auch als Karikaturist. Mit bösartigem Witz thematisierte Grimm die britische Gesellschaft, die Mode, die Politik. Um 1773 wurde er von Sir Richard Kaye engagiert, zwei Aquarelle für ihn zu malen. Kaye sollte zu einem seiner treusten Auftraggeber werden, indem er Grimm eine carte blanche erteilte, alles, was er als „merkwürdig“ empfinde, festzuhalten. Kayes Auftraggeberschaft entsprangen über 2.600 Aquarelle und Zeichnungen zum Britischen Alltag, zu Architektur und Landschaft sowie zum Benehmen, eine wahre bildnerische Enzyklopädie zum georgianischen England des 18. Jahrhunderts. Spezialisten zur britischen Kunst zählen Grimm zu den begabtesten Topographen seiner Generation. Es gibt einen Katalog. (-21.04.). TELEFON | 0041/31/3280944

TELEFON | 040/428131204

Samuel Hieronymus Grimm (1733-1794), Haverfordwest, 1791, New Haven, Yale Center for British Art, Paul Mellon Collection; Kunstmuseum Bern

Karl Lagerfeld, Moderne Mythologie, 2013; Hamburger Kunsthalle © 2013 Karl Lagerfeld

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Vibrierende Farben Emil Nolde. Retrospektive im Städel, Frankfurt Das Städel Museum widmet sich bis 15. Juni in einer umfangreichen Ausstellung dem Schaffen eines der bedeutendsten deutschen Expressionisten, Emil Nolde (18671956). Die Werkauswahl reicht von expressionistischen Landschaften über rauschende Berliner Nachtszenen und exotische Südseemotive bis hin zu religiösen Darstellungen. Einer lockeren Chronologie folgend, umfasst die Retrospektive Gemälde, Aquarelle und Druckgrafiken aus allen Schaffensphasen des Künstlers. Noldes Früh- und Spätwerk, das in vergangenen Ausstellungen oft weniger Beachtung fand, kommt hier besondere Aufmerksamkeit zu. Es wird erkennbar, wie der Künstler mit verschiedenen Malweisen experimentierte, bevor er zu seinem charakteristischen Stil fand. Noldes aufgelöste und dynamische Malweise lässt die Konturen der dargestellten Figuren in den Hintergrund treten. Die vibrierenden Farben werden zum primären Ausdrucksmittel. Die Ausstellung zeigt in zwölf Kapiteln das Gesamtwerk des Künstlers in der ganzen Bandbreite seiner thematischen wie auch medialen Vielfalt: Sie beginnt chronologisch mit dem Frühwerk Noldes. Sein erstes Gemälde, Bergriesen (1895-96) aus der Nolde Stiftung Seebüll, nimmt die anhaltende Begeisterung des Künstlers für das Fantastische und Groteske vorweg, das später immer wieder in seinem Werk auftaucht. Das Gemälde wird im ersten Raum der Ausstellung zusammen mit Arbeiten gezeigt, die sowohl den frühen Einfluss der dänischen Malerei auf Nolde als auch seine Anregung durch den französischen Impressionismus deutlich machen. Der künstlerische Durchbruch gelang Nolde mit Blumen- und Gartenbildern, in denen er mit dem Potenzial der Farbe experimentiert. Diese bis heute für ihn als charakteristisch geltenden Motive sind zusammen mit zeitgleich entstandenen figürlichen Arbeiten zu sehen. Noldes

Emil Nolde (1867-1956), Vierwaldstätter See, 1930; Städel Museum Frankfurt Städel Museum, Frankfurt am Main © Nolde Stiftung Seebüll

figürliche Werke zeichnen sich durch eine eher flächige Malweise aus, wie das Hauptwerk Freigeist (1906) veranschaulicht. Im darauffolgenden Raum wird anhand der Serie Herbstmeere (1910) Noldes Annäherung an die Abstraktion thematisiert. Bis ins hohe Alter beschäftigt ihn das Motiv der wilden See. Die tosenden Wogen unter dramatischem Himmel entstehen auf der Ostseeinsel Alsen, in einem Bretterverschlag, den sich der Künstler direkt am Strand baute. In diesem „Atelier“ fertigt Nolde ebenfalls einige seiner frühen biblischen und Legendenbilder, die im anschließenden Raum gezeigt werden. Die religiösen Sujets gehören zu den Höhepunkten in seinem Gesamtwerk. Der Katalog ist im Prestel-Verlag erschienen. TELEFON | 069/605098-0

Zum 250. Geburtstag Johann Gottfried Schadow im Stadtmuseum Berlin

Emil Nolde (1867-1956), Großer Mohn (rot, rot, rot), 1942; Städel Museum Frankfurt Nolde Stiftung Seebüll © Nolde Stiftung Seebüll

Am 20. Mai 2014 jährt sich der Geburtstag von Johann Gottfried Schadow (1764-1850) zum 250. Mal. Aus diesem Anlass veranstalten das Stadtmuseum Berlin und die Schadow Gesellschaft Berlin e. V. eine Jubiläumsausstellung mit mehr als 300 Exponaten, überwiegend aus eigenen Beständen. Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken und Dokumente illustrieren ein faszinierendes Künstlerleben. Schadows Quadriga auf dem Brandenburger Tor ist weltberühmt. Dahinter verbirgt sich der vielseitigste Künstler Preußens um 1800. Schadow erneuerte die deutsche Bildhauerkunst im klassizistisch-idealen Sinne, leitete einen effektiven Werkstattbetrieb und beeinflusste mit seiner Lehrtätigkeit nachfolgende Künstlergenerationen. Die Ausstellung beleuchtet Aspekte aus dem Leben und Wirken Schadows zwischen Krone und Bürgertum: Die Besucher begegnen dem gefragten Hofbildhauer und


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Direktor der königlichen Akademie ebenso wie dem geselligen Gastgeber und Mitglied mehrerer Vereine, dem überzeugten Freimaurer, Schach- und Musikliebhaber sowie Laienschauspieler. Es erscheint ein Katalog. (-29. Juni). TELEFON | 030/24002162

Nürnberger Ei Zeitmesser aus drei Jahrhunderten in Wunsiedel Der Geschichte der Zeitmessung der letzten drei Jahrhunderte widmet das Fichtelgebirgsmuseum bis 14. September eine große Ausstellung mit über 100 Exponaten aus eigenen Beständen und mit zahlreichen Leihgaben. Da die Zeit wiederum das wohl bedeutendste Parameter des Lebens ist und Pünktlichkeit noch dazu eine Tugend, stellen Uhren seit Jahrhunderten ständige Begleiter des Menschen dar. Schon die alten Ägypter verließen sich auf ihre Sonnen- und Wasseruhren, die erste Erwähnung einer mechanischen Uhr findet sich in einer Urkunde der Visconti in Mailand des Jahres 1335. Eine weitere tiefgreifende Innovation stellte 1510 das „Nürnberger Ei“, die erste tragbare Taschenuhr dar. Konstruiert wurde sie von Peter Henlein. Ab diesem Zeitpunkt stellten europäische Uhrmacher feinmechanische Kunstwerke aus Silber und Gold, verziert mit Email und Edelsteinen her, deren Besitz nur wenigen vorbeJohann Gottfried Schadow, Büste Friedrich Gilly, Modell 18001801 (Abguss von 1968), Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin; Stadtmuseum Berlin © Stadtmuseum Berlin, Foto: Oliver Ziebe, Berlin

halten war. Die Demokratisierung der Taschenuhr fand erst mit der Industrialisierung statt. Insbesondere Wecker waren seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wichtige Haushaltsgegenstände, da sie den Arbeitern ermöglichten, ihre festgesetzten Arbeitszeiten einzuhalten. Die Funktion von Uhren erschöpft sich seit jeher nicht im Anzeigen der aktuellen Zeit, sondern unterliegt als wichtiges „Accessoire“ des Wohnbereichs dem ständigen Wechsel der Moden und Stile. Als Einrichtungsgegenstand offenbaren die Uhren in der Wahl des Materials, der Form und der Ornamentik ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten Epoche. In der Ausstellung zu sehen sind neben den ersten Elementaruhren (Wasser- und Sonnenuhren) auch gotische Uhren und eine Replik des Nürnberger Eis, aber auch einzigartige barocke Taschenuhren, Comtoise-Uhren, Empire-Kaminuhren, Biedermeier-Standuhren, Historismus-Regulatoren, Keramik-Küchenuhren der neuen Sachlichkeit bis hin zu aktuellen Kult- und Sammleruhren von Lange & Söhne, Audemars Piguet, Rolex etc. Viele der Exponate stammen aus Franken und der Oberpfalz, wurden dort gefertigt oder waren hier in Verwendung. Portaluhr des Wunsiedler Uhrmachers Wilhelm Dürr, um 1830; Fichtelgebirgsmuseum Wunsiedel

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Umschlagplatz Ernst Kreidolf in Konstanz

Als Bilderbuchkünstler ist Ernst Kreidolf (1863-1956) unvergessen. Seine Bilder und Texte entführen in die Welt des Märchens und des Traums, in der Pflanzen und Tiere eine wichtige Rolle spielen. Alles, was kriecht, fliegt und läuft, fand seine liebevolle Aufmerksamkeit, vom Grashüpfer bis zum Elefanten. (Anlässlich des 150. Geburtstags bis 11. Mai Ernst Kreidolf, Selbstbildnis mit in der Wessenberg-Galerie Katze, 1893, Privatbesitz Schweiz; Konstanz, Katalog). Städt. Wessenberg-Galerie Konstanz. © ProLitteris, Zürich 2014

TELEFON | 07531/900921

Umbruch

Weltausstellungen in Nürnberg

Gustave Eiffel und der Ingenieur Adolphe Salles auf der obersten Plattfolm des zur Weltausstellung 1889 errichteten Eiffelturms, Fotografie, Ateliers Neurdein Frères, Paris; Germanisches Nationalmuseum Nürnberg (27. 03.-21.09.)

Weltausstellungen waren die ersten globalen Großveranstaltungen, Umschlagplatz für neue Waren und Ideen, Orte nationaler Selbstdarstellung. Die explosionsartig wachsende Medienlandschaft erzeugte dank neuer Reproduktionsmittel eine wahre Informationsflut. Auch die Musik erreichte immer mehr Menschen. Das Germanische Nationalmuseum hat seine Bestände zum 19. Jahrhundert neu gesichtet und präsentiert zahlreiche, bisher kaum bekannte Objekte in neuen Kontexten. TELEFON | 0911/1331103

Handschriften und frühe Drucke im Gutenberg Museum Die Präsentation in Mainz konzentriert sich auf die Zeit des Umbruchs zwischen Schreibstube und Offizin: Nachdem mehr als 1000 Jahre Bücher mit der Hand (ab-) geschrieben worden waren, führte das Aufkommen und Wachsen der Städte zu einer schnell ansteigenden Nachfrage nach Büchern: Seit dem 14. Jahrhundert gab es immer mehr Bürger, die lesen und sich die kostbaren Bücher leisten konnten. Als die Schreibstuben den Bedarf nicht mehr decken konnten, ermöglichte die Erfindung von Johannes Gutenberg, der Buchdruck mit beweglichen Lettern, die ungleich schnellere und ökonomischere Buchherstellung. Erste Offizinen eröffneten und schufen vollkommen neue Berufsbilder wie Schriftschneider, Schriftgießer und Schriftsetzer, Autor, Drucker, Übersetzer und Verleger. Das bislang zumeist in Klöstern streng gehütete Wissen wurde am Ladentisch verkauft, ein globaler wissenschaftlicher Austausch (auf Anbetung der Könige, Holz- Latein) wurde möglich, das schnitt in „Legenda aurea sanc- Zeitungswesen entstand; torum“ (Leben der Heiligen), diese erste Medienrevoluti1475, Augsburg; Gutenberg-Mu- on wirkt bis heute. (-17.09.). seum Mainz © Gutenberg-Museum Mainz

TELEFON | 06131/124236

Was bin ich? Berufe in Porzellan in der Sammlung Ludwig Bamberg Für Tischdekorationen auf Festtafeln gab die Aristokratie im 18. Jahrhundert ein Vermögen aus. Eine beliebte Themenwelt war das Leben der einfachen Menschen. (29.03.-23.11.). TELEFON | 0951/871871

Fassbinder; Sammlung Ludwig Bamberg, Altes Rathaus


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Irritierendes Erlebnis Jochen Hein, Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg „Die Natur des Menschen“ – der Ausstellungstitel mutet wie ein Wegweiser zu seinem Porträtzyklus an, der zu den besonderen Highlights dieser Werkschau zählt. Aus diffuseum Dunkel tauchen die lebensgroß Porträtierten auf und eröffnen den Dialog mit dem Betrachter. Man tritt mit den Personen in Kontakt, wähnt sich aber gleichzeitig wie von ihnen ertappt und beobachtet – ein irritierendes Blickerlebnis. In der technischen Perfektion der malerischen Umsetzung erinnern die Werke an altmeisterliche Porträtmalerei. Durch die starken Hell-Dunkel-Kontraste werden die Figuren auf das Wesentliche ihrer Individualität reduziert: das Gesicht und die Hände. Die Aufmerksamkeit wird unmittelbar auf die Mimik und Gestik der Dargestellten gelenkt. Zur Ausstellung gibt es einen Katalog. (-04.05.). TELEFON | 06021/218698

Jochen Hein, P. C., 2004 (Ausschnitt), Privatbesitz; Kunsthalle Jesuitenkirche Aschaffenburg

Mit Farben lavierend Aspekte der Aquarellmalerei in Oberschönenfeld Die Ausstellung widmet sich der in den letzten Jahrzehnten stark in den Hintergrund getretenen Aquarellmalerei. Die aus Rumänien stammende bekannte Augsburger Malerin Florina Coulin zitiert Gesichter aus dem Werk bekannter abendländischer Künstler. Dem gegenüber gestellt sind Landschaftsaquarelle von Hanns Weidner und August Hofer. Von Letzterem ist das untenstehende Aquarell hervorzuheben. Wie Hofer bevorzugte auch Weidner eine lavierende Aquarelltechnik. Seine Arbeiten der 60er- und 70er-Jahre sind stark von sich überlagernden Flächen geprägt. (-11.05.). Alberto Giacometti, Drei Köpfe (Dürer und Michelangelo), Kopien nach einem Porträt von Michelangelo und dem Münchner Selbstporträt von Dürer, um 1917/18, Kunsthaus Zürich, Legat Bruno Giacometti 2012; Kunsthaus Zürich (-25.05.) © Succession Alberto Giacometti / 2013 ProLitteris, Zürich

TELEFON | 08238/300112

Entdeckungen Alberto Giacometti im Kunsthaus Zürich Alberto Giacomettis (1901-1966) großes grafisches Werk ist weitgehend bekannt, anders die Zeichnungen und Aquarelle im Besitz des Bruders Bruno (1907-2012), die als Legat neu ans Kunsthaus Zürich gekommen sind. Unter den rund 70 Zeichnungen in Bleistift, Feder, Kugelschreiber, Farbstift und Lithokreide sowie sechs Aquarellen und einem Pastell sind wahre Entdeckungen. (-25.05.). TELEFON | 0041/44/2538484

August Hofer, Badende und Segelboote, 1929; Schwäbische Galerie im Volkskundemuseum Oberschönenfeld Foto: Barbara Magg

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SAMMLER JOURNAL

ISSN 1863-0332

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GEMI Verlags GmbH Pfaffenhofener Straße 3 85293 Reichertshausen Tel. 08441 /4022-0 Fax 08441 / 71846 Internet: http://www.gemiverlag.de eMail: info@gemiverlag.de

GESCHÄFTSFÜHRER

Gerd Reddersen Rudolf Neumeier

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ASSISTENZ DER GESCHÄFTSFÜHRUNG

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CHEFREDAKTEUR

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REDAKTEURE

Nicola Fritzsch Karin Probst Helene Stümpfle-Wolf Joscha Eberhardt

STÄNDIGE MITARBEIT

Dr. Graham Dry Dr. Dieter Weidmann Heidrun Th. Grigoleit Anja Iwa

AUTOREN DIESER AUSGABE

Dr. Carlo Burschel René Edenhofer Anja Iwa Regina Voges Dr. Dieter Weidmann

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Kössinger AG Schierling

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SKULPTUR Fritz Behn DESIGN Camille Fauré

Erscheinungstermin: Abonnenten-Versand: 22.4.14 Erstverkaufstag Handel: 28.4.14

Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/08 vom 01.11.2008


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