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Mai 2014 · B 1309 | € 6,50 Schweiz CHF 11,50 | Österreich € 7,00 | Be/Ne/Lux € 7,50
SAMMLER JOURNAL
MAI 2014
KUNST • ANTIQUITÄTEN • AUKTIONEN
Über 2.000 Sammlertermine
Email Camille Fauré
Skulptur Ftitz Behn
Design Ronald Hayes Pearson
Glas Fensterbierscheiben
Dialog Leser & Experten
Auktionen GEMI
Berichte & Preise
Ausstellungen Tipps & Termine
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Mai 2014 · B 1309 | € 6,50 Schweiz CHF 11,50 | Österreich € 7,00 | Be/Ne/Lux € 7,50
KUNST • ANTIQUITÄTEN • AUKTIONEN
Über 2.000 Sammlertermine
Email Camille Fauré
Skulptur
Camille Fauré
Ftitz Behn
Regina Voges
Design
20
Ronald Hayes Pearson
Glas Fensterbierscheiben
Dialog Leser & Experten
Auktionen Berichte & Preise
Ausstellungen Tipps & Termine
SKULPTUR Titelfoto: Kunsthandlung Ralph Gierhards, Düsseldorf
DIALOG
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MAGAZIN
12
MESSETERMINE
16
KUNSTMARKT
18
AUKTIONSTERMINE
39
INSERENTENVERZEICHNIS
45
AUKTIONSNOTIZEN
46
LITERATURTIPP
64
AUSSTELLUNGSTERMINE
66
Fritz Behn Sabine Spindler
DESIGN Ronald Hayes Pearson Bettina Krogemann
GLAS Fensterbierscheiben
AUSSTELLUNGEN
71
AUKTIONSPREISE
82
IMPRESSUM
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VORSCHAU
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TERMINE & KLEINANZEIGEN IN DER BEILAGE
Klaus Tiedemann
30 58 76
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Täglich Brot einer Galerie Gemälde von J. Mogk Ich habe bei einer Haushaltsauflösung das beiliegende Bild gekauft. Mich würde interessieren, welchen Weg das Bild genommen hat. Auf Porträt und Rückseite sind folgende Angaben: Porträt Nr. 6843 Nr. 9, J. Mogk 1912, Kunstsalon Emil Richter, Dresden. Hans-Dieter Müller, Trossingen
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Der Kunstsalon der Königlichen Hof-Kunsthandlung Emil Richter, Dresden, neben der im Jahre 1818 gegründeten Galerie Ernst Arnold in der Schloßstr. 34, war um 1900 und auch später eine der beiden führenden Kunstgalerien der Stadt. Der Kunstsalon, 1848 gegründet, befand sich in der Prager Straße 13 in Dresden, die vom Hauptbahnhof in Richtung Altstadt läuft. Inhaber 1912 war Hermann Holst, man unterhielt eine ständige Kunstausstellung und bot moderne Kunst und Kunstgewerbe an. Sonderausstellungen wurden auch veranstaltet, u.a. 1907 über die Künstlergruppen „Die Elbier“, „Die Scholle“ und den Wiener Hagenbund. Geöffnet wurde täglich von 9 bis 19 Uhr, samstags 11 bis 14 Uhr, der Eintritt betrug 50 Pf. und verkauft wurde Kunst ab 3 M. (Jahrbuch der bildenden Kunst, 1909/10, Berlin 1909, Spalte 125). Hier fanden die ersten drei jährlichen Ausstellungen der Künstlergruppe „Brücke“ statt (1907-09) und von 1910 bis zur Betriebseinstellung im Jahre 1930 diente die Galerie als Herausgeber der gesamten Grafikproduktion von Käthe Kollwitz. Gegen diesen Hintergrund der vornehmlichen Pflege der Moderne nimmt sich heute das biedere Porträt von Mogk aus dem Jahre 1912 etwas altmodisch und akademisch aus, aber die Beschäftigung mit der zeitgenössischen konservativen Bildnismalerei gehörte damals
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zum täglichen Brot der Galerie. Damals war die Identität des Dargestellten bekannt und deshalb für einen Käufer interessant. Heute schaut uns eine anonyme Persönlichkeit des damaligen Dresden aus der Vergangenheit an und ist im Prinzip herren- und heimatlos, denn wer hängt sich gern einen unbekannten Mann an die Wand, auch wenn die Qualität der Malerei ganz vorzüglich zu sein scheint. Möglicherweise handelt es sich um das Porträt eines Dresdener Verlegers, der einen Druckbogen über ein paar auf dem Tisch liegenden Bücher in den Händen hält. Mehr als etwa 400 Euro würde das Bildnis bei einer Auktion kaum bringen. Nicht dass Bilder von Mogk immer so niedrig einzuschätzen wären. Es kommt auf das Motiv an, und da kleine Mädchen und auch manchmal Jungen bei Auktionen besser weggehen als ehrwürdige Herren, muss es nicht erstaunen, dass ein „Knabenbildnis“ von Mogk, 109 x 69 cm., (Abb. unten) am 4.12.2009 als Lot-Nr. 614 bei Hampel Kunstauktionen, München für 1.500 Euro versteigert wurde. Johannes (Heino [Heinrich] Johannes) Mogk wurde am 19. April 1868 in Dresden geboren und starb dort im November 1921. Er studierte 1887/91 an der Dresdener Kunstakademie, 1893 an der Münchener Akademie und 1895 an der Académie Julian in Paris, dann wieder 1896-1900 bei Hermann Prell an der Dresdener Kunstakademie. Das Künstlerlexikon Thieme/Becker erwähnt Bildnisse des Künstlers im Dresdener Stadtmuseum u.a. eines des sächsischen Staatsministers Karl Georg Levin von Metzsch-Reichenbach, 1908 (1905 zum Ehrenbürger der Stadt Dresden ernannt) sowie eines von Dr. Anselm Rumpelt, Kreishauptmann (1909). Auch dort erwähnt ist ein Altarbild von Mogk in der „Kirche zu
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Raschau (Sa.)“: Es handelt sich um die Allerheiligenkirche in Raschau, dessen Altargemälde von Mogk aus dem Jahre 1916 stammt. Es stellt Christus, der dem Blinden den Weg weist, vor der örtlichen Topographie samt Raschauer Kirche dar. Dr. Graham Dry, München
Erstklassige Keramik Jugendstilvasen von Emil von Fischer Vor etlichen Jahren kamen wir in Österreich in den Besitz dieser beiden Keramik-Vasen (H 51 cm). Erstaunlich ist bei diesen Jugendstilobjekten die Motivwahl: landwirtschaftliche Arbeiten u.a. mit einer dampfbetriebenen Dreschmaschine. Die Signatur weist auf Ungarn hin. Ein Frühstücksgedeck mit diesen Blattornamenten soll vor Jahren in einer Ausstellung in Wien zu sehen gewesen sein. Können Sie mir Näheres über Künstler und Wert mitteilen? Könnte sich ein Museum dafür interessieren? Wolfgang Kisch, Keltern
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Das großformatige Vasenpaar aus Steingut mit den handbemalten Szenen aus dem bäuerlichen Leben, oben und unten durch stilisierte Kastanienblattfelder gerahmt, stammt aus der Porzellan- und Majolikafabrik Emil von Fischer in Budapest und wurde um 1905 hergestellt. Die Fabrikzentrale befand sich in der Bécsi-utcza 1 (1906 Nr. 3), die Fabrik selbst in der Üteg-utcza 9. 1913 umfasste das Fabrikationsprogramm „Gebrauchsgegenstände, Tafelservice, Tassen, Imitation Alt-Sèvres, Alt-Wien, Alt-Herend“, wobei 92 Mitarbeiter beschäftigt wurden. Emil von Fischer war Sohn von Ignác Fischer, der 1864 eine Porzellanfabrik und Porzellanmalerei in der Dob-utcza gegründet hatte. 1866 gründete er eine Filialfabrik für die Herstellung von Steingutwaren in der Üteg-utcza 9, die 1890 von seinem Sohn übernommen wurde. 1893 wurde die Fabrik von Ignác Fischer in der Dob-utzca in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und ging 1895 in den Besitz der Budapester Zsolnay’schen Porzellan-Fayence-Fabriks-A.G. über. Die 1890 von Emil von Fischer übernommene Porzellan- und Majolikafabrik wurde von Emil von Fischer bis 1918 betrieben. Charakteristisch für die Produktion nach 1910 waren „Lüsterfayencen mit rosafarbenem, metallähnlichem Glanz“. Später errichtete Emil von Fischer ein neues, modernes Unternehmen „Köbányaer-Steinzeug-Fabrik“ in der Liget-utcza in einem Vorort Budapests (Piroska Weiner, Kurzchronik ungarischer Fabriken, Pest/Budapest, in: Zsolnay – Ungarische Jugendstilkeramik, Österreichisches Museum für angewandte Kunst, Wien, 1986, S. 42, siehe auch Adressbuch der Keram-Industrie, 12. Auflage, Coburg 1913, S. 209, Nr. 320; D. Zühlsdorff, MarkenLexikon, 1885-1935, Stuttgart 1988, S. 653, Nr. 3-1437). Die künstlerische Qualität und der hohe Anspruch des Vasenpaars ist offensichtlich und es ist daher kein Wunder, dass die Erzeugnisse der Fabrik auf mehreren
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bedeutenden Ausstellungen offiziell gewürdigt wurden: Bei der Pariser Weltausstellung von 1900 wurde ihr der Grand Prix zuerkannt, bei der Weltausstellung Lüttich 1905 und der Esposizione di Milano 1906 gewann sie die Goldene Medaille (Catalogo „Ufficiale“ della Sezione Arte Decorativa, Seconda edizione, Milano 1906, „Ungheria“, S. 123, Nr. 45, als „Fischer de Tóvarós [Komárom-Esztergom], Emilio“. Darstellungen des volkstümlichen Lebens sind auf Erzeugnissen der Fabrik relativ häufig anzutreffen. Der erwähnte Wiener Ausstellungskatalog bildet beispielsweise Teile eines Frühstücksservices mit Schafhirt und anderen ländlichen Szenen ab, die vermutlich von demselben (anonymen) Künstler stammen, der die Szenen auf unserem Vasenpaar entworfen hat. Auch ist u.a. eine Henkelvase, H 54,5 cm, in Farbe abgebildet, die sich auf den Weg machende Wandermusikanten in einer winterlichen Stadt in rührender Weise darstellt (Zsolnay, op. cit., S. 134-5, Nrn. 153 u. 155; auch in nebeligem Schwarzweiß abgebildet in: La ceramica ungherese della Szecesszió, Centro Di, Firenze 1985, S. 115, Nr. 130, dazu die Fabrikmarke Nr. 23 auf der nicht paginierten S. 130, die eine Ergänzung zu der hier gezeigten Marke [=Zühlsdorff 1.4 – 74] darstellt. Jugendstilvasen der Fabrik von Emil von Fischer sind hierzulande in dieser Qualität und Größe kaum anzutreffen. Wenn man von einer tadellosen Erhaltung des Vasenpaars ausgehen kann, hat es einen Gesamtwert von mindestens 1.800 Euro, wenn nicht mehr, denn es liegt auf der Hand, dass erstklassige Keramik aus der Zeit um 1900, nicht nur aus der weltbekannten Fabrik von Zsolnay, von ungarischen Sammlern sehr gern und auch zu sehr hohen Preisen gekauft wird. Ein auf dekorative Kunst des Jugendstils spezialisiertes Museum würde dieses Vasenpaar liebend gern sein eigen nennen können, aber es ist zurzeit unwahrscheinlich, dass es den Marktpreis zahlen könnte. Eine hochherzige Lösung wäre es daher, das Vasenpaar an ein Museum zu stiften. Dr. Graham Dry, München
Kleines Juwel Porzellandose von Karl Steubler Aus Familienbesitz stammt diese Deckeldose. Ich kann sie bis ins Jahr 1935 zurückverfolgen in der Familie. Sie ist 10 cm hoch und 11 cm breit. Die Marke auf dem Boden ist von Steubler – Zwickau in Sachsen mit drei Vögeln, sie sehen aus wie Schwäne. Darunter Handmalerei und mit Gold von Hand geschrieben 2036.1001.17. Außen wunderschön dekoriert, ohne Schäden oder Fehler, kein Goldabrieb. Wo kommt das Döschen her? Wie alt es es? Hat es einen Wert?
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Sven Hofer, Bayreuth
Die Bemalung der Porzellandose fand um 1922 in der Porzellanmalerei Karl Steubler in Zwickau in Sachsen statt, die Dose selbst stammt als Weißware und Sonderanfertigung für Steubler vermutlich aus der Zwickauer Porzellanfabrik (Form aber nicht im unerlässlichen Katalog „Porzellan aus Zwickau – Friedrich Kaestner. Firmen- und Stilgeschichte“, Städtisches Museum Zwickau 2000, zu belegen), oder aus der Porzellanfabrik Fraureuth. Die auf dem Boden mit der Hand geschriebenen Zahlen beziehen sich auf Form-, Dekor- und Identitätsnummer des Malers oder der Malerin. Die im Jahre 1920 registrierte grüne Unterglasurmarke, die auf dem eingesandten Foto kaum zu lesen war, haben wir bei einem anderen Produkt der Firma gefunden und zeigen sie zur besseren Identifizierung (Abb. rechts): Sie zeigt drei übereinander fliegende Schwäne mit dem Schriftzug „Steubler / Zwi-
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ckau · Sa“, in Anlehnung an die beiden Felder mit drei Schwänen, die Teil des Zwickauer Stadtwappens bilden. (In der Marke der Zwickauer Porzellanfabrik kommt deshalb auch ein Schwan vor). Da die Angaben zur Firmengeschichte in den bekannten Porzellanlexika unvollständig und z. T. inkorrekt sind, können sie hier ergänzt werden. Das Unternehmen wurde 1886 von Karl Steubler als Porzellanmalerei am Marienplatz 10 (Adresse 1914) gegründet, die aber von Anfang an vermutlich auch Glasmalerei mit angeschlossener Zinngießerei war. 1910 gab das Unternehmen ihre Spezialitäten als „Hotelgeschirre, Schriftplatten, Porzellan-Bierwärmer“ an und wies auf hohe Auszeichnungen bei der Gewerbe- und Industrie-Ausstellung Zwickau 1906, den 21. Sächsischen Gastwirts-Verbandstagen Falkenstein 1907, sowie der Gastwirtsgewerblichen- und Kochkunst-Ausstellung in Aue 1909. Zwischen 1910 und 1912 wurde Karl Steubler jr. Inhaber der Firma und gab 1913, inzwischen mit Goldmedaille bei der Gastgewerblichen Kochkunst- u. heimischen Industrie-Ausstellung in Limbach 1910 prämiert, eine erweiterte Produktpalette als „Bierwärmer (mit dem ein Bier im Bierglas individuell temperiert wird), Schilder, Seidel, Bierkrüge, Senfmenagen, Türschilder, Dedikations-u. Vereinsartikel, Grabplatten, Hotel- und Restaurationsgeschirre, Pokale, Wappen“ an, und als Exportgeschäft „Bierwärmer nach der Schweiz, Österreich und Russland“. 1914 stellt sich das Unternehmen, nun unter der Leitung des Mitinhabers Max Rämisch, als „Glas- und Porzellanmalerei“ mit den Spezialbereichen „Andenken-, Ansichts-, Dedikations- u. Vereinsartikel, Bier- und Buchstabenbecher, Bier-, Luxus- und Brunnengläser, Bierservice, Humpen, Kelche, Pokale, Römer, Wappen, Plakate“, mit Zinngießerei und Goldmedaille bei der Ausstellung für Kochkunst, Gastwirtsgewerbliche und heimische Industrie 7.-16. Juni 1913 zu Reichenbach i. Vogtl. vor (Adressbuch der Glas-Industrie, Coburg 1914, S. 330, Nr. 2438). Das Adressbuch der Stadt Zwickau 1919/1920 listet das Unternehmen als „Karl Steubler, Firma, Inh. Karl Steubler jun., und Max Rämisch, Marienplatz 12, Kunstgewerbehaus, Kristall, Porzellan, Glas, Steingut, Hotel- und BrautAusstattungen, Porzellanmalerei, Zinngießerei, Glasmalerei“ auf; „Ostereier“ findet man als zusätzliche Spezialität im Adressbuch der Keram-Industrie, Coburg 1920 (S. 184, Nr. 872). 1919 wurde die Porzellanfabrik in eine GmbH umgewandelt und im gleichen Jahr gründete Karl Steubler gemeinsam mit der Porzellanfabrik Friedrich Kaestner, der Porzellanfabrik Fraureuth und der Zwickauer Porzellanfabrik die Kunstgewerbliche Fachschule für Porzellan und etablierte dadurch in Zwickau eine künstlerische Ausbildungsstätte für angehende Porzellanmaler. „Schmuck- und Konfektdosen“, vermutlich auch in der Art der vorliegenden Dose, kommen 1925 dazu (Adressbuch der Keram-Industrie, Coburg 1925, S. 189, Nr. 974), 1930 wurden neben „moderne Dekore“ auch „Meissen, Dresden“ als Stilrichtungen angegeben (Adressbuch 1930, S. 165, Nr. 1163). Noch 1949 war die Porzellan- und Glasmalerei am Marienplatz 12 in Zwickau, damals Sowjetischer Zone, mit 17 Arbeitern und Angestellten tätig, aber
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„Christus der gute Hirt“ Gemälde von Carl Gottlob Schönherr Ich bitte Sie, uns eine Schätzung des folgenden Ölgemäldes zu schicken und evtl. mehr Informationen über den Maler. Im Zertifikat der Galerie, bei der wir es erworben haben, heißt es: „Original Ölgemälde des Nazareners Carl Gottlob Schönherr, geb. im sächsischen Erzgebirge zu Lengefeld 1824, unter 8 im Werksverzeichnis Christus der gute Hirt bezeichnet, signiert und datiert. Das Ölgemälde wurde von Adelsbesitz um 1920 übernommen. Das Ölgemälde ist doubliert und bestens erhalten. Es hat museale Qualität. In sämtlichen Fachverzeichnissen dokumentiert.“ Neben der Signatur „C. Schönherr“ steht die Jahreszahl 1891. Größe ohne Rahmen: Höhe 69 cm, Breite 100 cm.
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vermutlich ab etwa 1954 war das Unternehmen und Eckladen nur noch als Porzellan- und Glashandlung tätig, die Ende August 2012, inzwischen als Teil der Innenstadttradition von Zwickau höchst angesehen, ein. Die Firma Karl Steubler hatte über lange Jahre dazu beigetragen, Zwickau als Standort einer blühenden Porzellanindustrie auch internationale Anerkennung zu verschaffen. Die Qualität der Zwickauer Porzellanmalerei kann an der vorliegenden Dose gut erkannt werden. Die Qualität des modernen Blüten- und Blattdekors, die höchst professionelle Bemalung und das wunderbare Gelingen des Goldauftrags stehen ähnlichen, ab 1911 erscheinenden, wenn auch anders proportionierten Dekoren der berühmten „Serapis“Reihe aus Porzellan und Steingut des Wiener Unternehmens Ernst Wahliss in nichts nach. Es handelt sich hier um ein kleines Juwel der Porzellanmalerei des deutschen Art déco, dem aus politischen Gründen 1925 die Möglichkeit nicht gewährt wurde, sich auf der Internationalen Ausstellung für moderne industrielle und dekorative Künste zu präsentieren, leider auch sehr zum Nachteil der dort ausstellenden Nationen. Nicht zum ersten Mal beklagen wir hier, dass die allgemeine kunsthistorische Vernachlässigung des Art déco in Deutschland – im Gegensatz zu der Fürsorge, die man dem deutschen Jugendstil entgegenbringt – zu einer anhaltenden Unterschätzung seiner Verdienste und auch zu einer Unterschätzung seines Werts. Die Dose, würde sie ein österreichisches Produkt sein oder aus Frankreich stammen, wäre mit einigen hundert Euro zu bewerten, aber als Arbeit aus Zwickau ist sie wegen mangelnden Interesses aus internationalen Sammlerkreisen nur mit etwa 120 Euro einzuschätzen. Als unerlässliche Pionierarbeit auf dem Weg zu einer längst überfälligen Wertschätzung des Porzellans des Art déco kann der Ausstellungskatalog von Petra Werner und Wilhelm Siemen „Die Zwanziger Jahre – Deutsches Porzellan zwischen Inflation und Depression – die Zeit des Art Déco?!“, Museum der Deutschen Porzellanindustrie, Hohenberg 1992 betrachtet werden, der vor allem die Vielfalt der Produktion berücksichtigte, aber dieser ist vor mehr als zwanzig Jahren erschienen. Es gibt noch viel zu erforschen und zu tun, um diese Periode der deutschen Porzellanherstellung als Glanzzeit erkennen zu lassen und sie somit etwa auf eine Ebene mit Frankreich zu stellen. Dr. Graham Dry, München
Claudia Heinrich, o. O.
Der Maler Carl (Karl) Gottlob Schönherr (Lengefeld i. Erzgebirge 1824 - 1906 Dresden) studierte an der Dresdener Kunstakademie, besonders unter Julius Hübner. Er setzte seine Studien in Italien 1852-54 fort und war von 1857 bis 1900 Lehrer, ab 1864 Professor an der genannten Akademie. Als Maler stand er unter dem Einfluss der „Nazarener“, einer seit dem ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts bestehenden Gruppe, vor allem in Rom arbeitender österreichischer und deutscher Maler, die es sich zum Ziel gesetzt hatten, die Kunst im Geiste des Christentums zu erneuern, wobei die italienische Malerei des Zeitalters von Raphael und auch deutsche Meister als Vorbilder dienten. Schönherrs Ölgemälde „Christus der gute Hirt“ steht durch sein religiöses Thema, die noch klassizistisch gehaltene aber zeitgenössisch wirkende Christusfigur sowie die romantische Landschaftsdarstellung sichtlich unter dem Einfluss der nazarenischen Malerei. Die leicht nach vorne gebeugte Figur, die das dominierende Motiv bildet, symbolisiert die Fürsorge von Christus als Schäfer für seine Herde, in dem er ein verlorenes Lamm zurückbringt und an der Tür eines Steinbaus von einem Jungen mit Blumenstrauß und dessen älterer, ebenfalls fürsorglicher Schwester begrüßt wird. Ein Bild mit diesem Titel wurde 1856 in der Kunst-Ausstellung der Dresdener Akademie gezeigt. Auf dieses Werk bezieht sich die Information der Galerie, die in Ihrem Verkaufszertifikat enthalten ist. Die Aussagen der Galerie allerdings darüber, dass das Ölgemälde im nicht weiter genannten „Werksverzeichnis unter 8“ gelistet und dass es weiterhin „in sämtlichen Fachverzeichnissen dokumentiert“ ist, sind etwas irreführend, denn es gibt kein „Werkverzeichnis“ oder andere „Fachverzeichnisse“ zum Werk des Künstlers, die alle seine Werke aufnehmen und katalogisieren. Es gibt allerdings das Standardwerk von Friedrich von Boetticher „Malerwerke des Neunzehnten Jahrhunderts“, Dresden 1891-1898, dessen zweiter Band, zweite Hälfte, Schönherrs im Jahre 1856 in Dresden ausgestelltes Bild „Christus der gute Hirt“ in einer schematischen Übersichtsauflistung seiner Werke unter der Nummer 8 führt (Nachdruck Hoheim i. Ts., 1979, S. 633, I. Oelgemälde, Nr. 8). Nun weist das vorliegende Bild von Schönherr ein Datum von „1891“ neben der Signatur auf. Identisch
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mit dem im Jahre 1856 ausgestellten Bild dieses Namens kann die vorliegende Version des Motivs nicht sein. Es handelt sich vielmehr entweder um ein neues Werk von Schönherr zum Thema „Christus der gute Hirt“ oder um eine Wiederholung nach dem Originalwerk, das 1856 in Dresden ausgestellt wurde. Vermutlich stimmt letztere Möglichkeit, zumal Schönherr lebenslang ziemlich fest an seiner christlich-romantischen Motivwahl und Malweise hielt (vgl. das Gemälde „Quo vadis? Christus auf dem Weg nach Emmaus“, 1896, 117 x 91 cm, Auktionshaus Dorotheum, Wien, Auktion Alte Meister, 16. Juni 2009, Los Nr. 78, Abb. S. 48). Über Schönherrs Gesamtwerk und Leben scheint relativ wenig bekannt zu sein, obwohl seine Tätigkeit als Freskenmaler – auch ein beliebtes Feld der Nazarener – z.B. in der St. Marienkirche Borna bei Leipzig und der Stadtkirche Limbach bei Chemnitz (1897) gut dokumentiert sind. Im Besitz der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden befindet sich Schönherrs Bild „Petrus, die Tabea erweckend“, 1853, 90 x 150 cm, Galerie Neuer Meister Dresden, Gal.-Nr. 2270, abgebildet in: GNM Dresden, Illustriertes Bestandsverzeichnis, Bd. 2, Köln 2010, S. 373. Das erwähnte, im Dorotheum Wien versteigerte Bild wurde für 2.600 Euro zugeschlagen. Das in etwa gleich große Bild von Schönherr aus dem Jahre 1891 kann deshalb mit etwa 2.500 Euro bewertet werden. Das im Jahre 1856 in Dresden gezeigte Bild „Christus der gute Hirt“ würde höher zu bewerten sein. Dr. Graham Dry, München
Romantische Flusslandschaft Gemälde von Th. Smith Ich habe ein Gemälde von einem Maler Namens Th. Smith, das schon Jahrzehnte im Besitz unserer Familie ist. Als Unterschrift auf dem Gemälde steht Th. Smith und das Datum 1911. Mein Vater sagte immer, dieses Gemälde käme aus den Vereinigten Staaten. Ich habe hier in Deutschland schon Recherchen angestellt, leider bin ich mir nicht sicher, ob dies alles zutrifft! Thomas Herbert Smith wurde am 31.10.1877 in New York geboren, sein Sterbedatum soll unbekannt sein. Der Maler war Schüler von George Bellows und Mitglied der „Societé des artistes indépendants und der Federation americain des arts“. Ich bitte Sie um Informationen über dieses Gemälde und den Maler. Welchen Wert besitzt es heute? Wurde dieses Gemälde von Th. Smith, Schüler von George Bellows, erstellt? Die Maße betragen 100 cm x 70 cm. Stefan Ekelmann, Lohne
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Für das Jahr 1911 ist diese romantische Flusslandschaft mit Kuhherde reichlich spät, denn mit diesem Thema und in der naturalistischen Art der Darstellung steht das Bild in einer Tradition der Landschaftsmalerei, die ihren Höhepunkt im mittleren und späten 19. Jahrhundert hatte. Der Maler hat also ein Thema gewählt, das ihn als eher retrospektiven, Idyll verliebten Künstler auszeichnet, an dem keine Zeichen einer annähernd modernen Bildauffassung zu erkennen sind. Ihm ist dabei eine geübte Kompetenz nicht abzustrei-
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ten, aber ob es sich hier um einen professionellen Maler handelt, ist eher zu bezweifeln. Um den amerikanischen Maler Thomas Herbert Smith (New York 1877 - ?) handelt es sich ganz bestimmt nicht, denn dieser malte in einer impressionistischen, lichterfüllten Art, die mit dem latenten Akademismus unseres Bildes nichts gemein hat. T. H. Smith hat seine Werke, so weit feststellbar, ganz anders signiert: das Gemälde „Bach im Winter“, 63,5 x 76,2 cm, das am 12. 9. 2008 als Position 611 beim Auktionshaus Skinner in Boston für $830 inkl. Aufgeld (= 614 Euro) versteigert wurde, weist die am unteren rechten Rand befindlichen Signatur „Thomas Herbert Smith“ in einer (nach rechts geneigten) Kursivschrift auf, die mit den gerade gemalten Buchstaben der vorliegenden Signatur „Th. Smith“ nichts gemein hat. Dazu kommt, dass die gekürzte Wiedergabe des Vornamens „Th.“ eher als eine in Deutschland vorkommende Abkürzung für den Namen „Theodor“ bedeutet. „Thomas“ wird dagegen in englischsprechenden Ländern nicht mit „Th.“ in Kurzform geschrieben. Das Bild, so seltsam es erscheinen mag, müsste deshalb von einem deutschen Maler namens „Theodor“ oder im Ausnahmefall „Thomas“ Smith stammen. Und um nochmal auf das Schriftbild zu kommen, weist der Duktus des „h“ bei „Th.“ sowie des „S“ von „Smith“ eine gezackte Linienführung, die auf die deutsche Fraktur zurückgeht und die nicht bei einer „englischen“ Handschrift der Zeit vorkommt. Und wenn es im 19. Jahrhundert einen norwegischen Maler Carl Fritjof Smith geben kann, so darf die Existenz eines Theodor Smith als deutscher Maler nicht vollkommen ausgeschlossen werden! Der Wert des Bildes ist unter den Umständen, dass eine Biografie für unseren deutschen Smith nicht vorzuweisen ist, als relativ gering einzuschätzen, aber eine schöne, große Landschaft, die über hundert Jahre alt ist, in sehr gutem Zustand zu sein scheint, sich lange in der Familie befindet, aber dessen Maler leider nicht genau zu bestimmen ist, müsste einen Wert von etwa 450 Euro haben. Dr. Graham Dry, München
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Katzen, Enten und Seelöwen 90. Kunst & Antiquitäten auf dem Nockherberg, München Ein richtig geschmeidiges Jubiläum ist es noch nicht, aber doch ein Grund zum Feiern: Zum 90. Mal findet die Kunst & Antiquitäten München in diesem Frühjahr (17. bis 25. Mai 2014) statt und hat doch nichts an Attraktivität und Anziehungskraft bei Sammlern, Antiquitätenliebhabern und Museumsleuten verloren. Weit über Bayerns Grenzen hinaus schätzen Kenner die zwei Mal im Jahr stattfindende Regionalmesse. Hier gesellt sich bayerisch-bodenständiges zu international Gefragtem, hier konkurriert Barock mit Klassischer Moderne. Mit Möbeln von Richard Riemerschmid, Josef Maria Olbrich und Josef Hoffmann kann die Jugendstil- und Art décoGalerie Brigantine 1900 ein paar Schwergewichte dieser Zeit auffahren. Verblüffen aber kann sie vor allem mit einem fünfteiligen Kaffeeservice von Hans Christiansen. Das bei Bruckmann 1903 hergestellte Modell soll noch nie im Kunsthandel angeboten worden sein. Seltenheitswert hat auch
Narika Morikane, Das Armband – Geisha beim Ankleiden, japanischer Farbholzschnitt, 1931; 90. Kunst & Antiquitäten auf dem Nockherberg, München Foto: Galerie Yoneda
Streichholzhalter in Form eines jungen Seelöwen, Wiener Bronze, um 1900; 90. Kunst & Antiquitäten auf dem Nockherberg, München Foto: Antiquitäten Kutnjak
Ernst Barlachs „Schwebender Gottvater“ von 1922 in Böttgersteinzeug beim Porzellanspezialisten ContempArt. Skandinaviens Designhöhenflüge des frühen 20. Jahrhunderts bestimmen das Angebot von Denis Szy – formschönes, formal reduziertes Silber von Entwerfern wie Henning Koppel, Evald Nielson und Sigvard Bernadotte. Ein elegantes, pergamentbezogenes Sideboard des französischen Designers Felix Agostini aus derselben Zeit offeriert Karin Wiedenbrück. Brigitte Martini fasziniert mit vier venezianischen, rot lackierten Barockstühlen des 18. Jahrhunderts und einem dazu passenden Schreibtisch mit Chinoiserien. Mit der Provenienz König Wilhelm I. von Württemberg, Schloss Ludwigsburg, kann hingegen Biedermeierspezialist Schlapka im Falle einer Kirschbaumkommode um 1820 aufwarten. Bei den Gemälde- und Grafikhändlern überrascht die Galerie Decker mit reizvollen Arbeiten Julius Adams, der als Katzen-Adam bekannt ist. Hauptstück ist das lichtdurchflutete „Auf dem Heuboden“ aus dem späten 19. Jahrhundert. Die Galerie Vogt kontert mit einem Entenbild von Franz Grässl von 1890 und einer Rehkopf-Studie von Franz von Zügel. Um 1800 entstand ein Paar Gouachen mit Ansichten von der Weser und der Abtei Corvay (Kunsthandel Wittmann). Während das Kunstkabinett Strehler mit einer Auswahl an Kupferstich-Blumenbuketts aus dem 17. Jahrhundert von Maria Sibylla Merian und Nicolas de Poilly vertreten ist, lockt die Inselgalerie Gailer mit einem Sonnenblumen-Gemälde des Secessionsmalers Arnold Balwé. Bis in die Moderne wagt sich auch Shigeko Yoneda vor, die mit japanischen Holzschnitten von Suzuki Harunobi von 1770 bis zu einem Geisha-Blatt von Narika Morikane aus den 1930er-Jahren drei Jahrhunderte abdeckt. Vielfalt ist Trumpf bei circa 65 Ausstellern: Zwischen einem fein geschnitzten Historimus-Jagdhumpen aus Elfenbein bei Dr. Birbaumer & Eberhard, einem Armreif aus Türkisen mit Geheimfach für eine Giftkapsel bei Sabine Füchter und einer großen Gartenfigur aus Zink aus der Berliner Gießerei Moritz Geiss bei Klaus Spindler zieht Maximilian Friz mit einer Kollektion handgemalter Firmen- und Ladenschilder aus dem frühen 20. Jahrhundert die Blicke auf sich. Der reli-
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ern und ein Suhler Daubenkrug mit Zunftzeichen der Maurer und Zimmerer bei Karl Heinz Hiermeier, Hinterglasbilder und fein geschnitzte Figuren aus dem Grödnertal bei Roderich Pachmann – das ist nur ein kleiner Ausschnitt dieser Sparte. ÖFFNUNGSZEITEN I tägl. 11 bis 19 Uhr, Mittwoch bis 21 Uhr TELEFON I 0172/7533184 INTERNET I www.kunst-antiquitaeten.de
Herbert Böttger, Krug mit Feldblumen, 1943; 90. Kunst & Antiquitäten auf dem Nockherberg, München Foto: Galerie Decker
giösen Andacht dienten einmal die französische gotische Elfenbeintafel von 1500 bei Herold Neupert wie auch die russische Darstellung der Muttergottes Tichvinskaja von circa 1850 bei Ikonenkenner Ewenstein. Der Star bei Antiquitäten Kutnjak ist eine große Wiener Bronze in Form eines jungen Seelöwen. Neuaussteller auf dem Nockherberg sind der Schweizer Antiquitätenhandel Moinat & Fils, das auf Silber spezialisierte Kunsthaus Kende sowie Rochus Probst, der u.a. mit einem barocken Vorderzappler aus Wien die Uhrmacherkunst des 18. Jahrhunderts demonstriert. Traditionell haben die Volkskunst und das Alpenländische ihren Platz auf dem Nockherberg. Klosterarbeiten aus Bay-
Banksy, Loverat; London Westbank Gallery bei der Stroke Art Fair in München auf der Praterinsel
Kunst und Erlebnis Stroke Art Fair in München
Ale Jordao, Trash Away 2; Stroke Art Fair in München auf der Praterinsel
In den letzten fünf Jahren haben fast 100.000 Besucher die Stroke Art Fair besucht. Galerien und Künstler aus Polen, Brasilien, Österreich, den USA, Italien, Frankreich, Chile, Spanien, der Schweiz, England und vielen anderen Staaten repräsentieren die wohl erste Kunstbewegung, deren Historie, Bedeutung und Potenzial in direktem Zusammenhang mit ihrer weltweiten Verbreitung durch die Medien und die Macher selbst existiert und stetig wächst. Nationale Grenzen oder kulturelle Unterschiede spielen keine Rolle mehr. Die Stroke Art Fair, vom 30. April bis 4. Mai auf der Münch-
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Wochenende vom 17./18. Mai Profis und Laien spannende Einblicke in die Welt der Keramik. Mehr als 130 Keramiker aus ganz Deutschland und aus sieben weiteren Ländern präsentieren ihre reiche Vielfalt an keramischen Arbeiten: figürliche Plastik, modernes Porzellangeschirr, holzgebrannte Gefäße, tönerne Musikinstrumente, individuellen Schmuck, einzigartige Unikatkeramik und vieles mehr. Zeitgleich findet an diesem Wochenende parallel zum Frechener Töpfermarkt eine Sammlerbörse im Pavillon des Keramion statt. Eine fachkundige Jury wählte die 132 Keramiker des Töpfermarktes aus dem gesamten Bundesgebiet und dem Ausland aus, die im Zentrum der alten Töpferstadt ihre reiche Vielfalt an keramischen Arbeiten und ihr Können dem Publikum vorstellen werden. Durch die Jurierung ist Qualität garantiert, denn nur Profis ihres Handwerks werden zugelassen. Aus nahezu 300 Bewerbungen ist eine abwechslungsreiche Auswahl an Teilnehmern zustande gekommen. Das Rahmenprogramm bietet für die interessierten Besucher Führungen durch Kunsthistoriker über den Frechener Töpfermarkt an. Der Treffpunkt für diese Führungen ist an beiden Tagen jeweils um 14 Uhr an der Information im Foyer des Rathauses. Die praxisorientierten Besucher können sich an den Ständen mit Töpferzubehör und Brennöfen beraten lassen. Hier wird Keramikbedarf wie Glasuren und Tonmassen angeboten. Ein Bücherstand mit Fachliteratur zum Thema Keramik gibt wertvolle Tipps rund ums Töpfern.
Marlen Schulze, Becher und Teller; Frechener Töpfermarkt
ÖFFNUNGSZEITEN I 10 bis 18 Uhr TELEFON I 02234/697690 INTERNET I www.keramion.de
ner Praterinsel, versteht sich als erlebnisorientierte Veranstaltungs-Formel für kulturellen Fortschritt und Neuerung. Neugier und Interesse ersetzen dabei die Angst vor dem Unbekannten. Ob mit kunsthistorischer Vorbildung, seriöser Sammlerintention oder der Leidenschaft für Form und Farbe – hier kommt jeder auf seine Kosten. Die Stroke Art Fair präsentiert Kunst, die jung, spannend und vor allem eines ist: bezahlbar. Neben den zeitgemäßen Aspekten urbaner Kunst, beinhaltet die Messe zusätzlich digitale Kunst, Design und viele weitere Aspekte urbanen Lifestyles. ÖFFNUNGSZEITEN I 30.04.: 18 bis 20 Uhr, 01. bis 03.05.: 13 bis 22 Uhr, 04.05.: 13 bis 18 Uhr TELEFON I 0176/62119646 INTERNET I www.stroke-artfair.com
Tradition in Ton 39. Frechener Töpfermarkt Der traditionelle Töpfermarkt in Frechen findet zum neununddreißigsten Mal um das Rathaus in der Töpferstadt statt. Der Frechener Töpfermarkt ist einer der bedeutendsten Keramikmärkte Deutschlands und bietet an dem
Andreas Hinder, Hasenpaar; Frechener Töpfermarkt
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MESSETERMINE |APRIL| MÜNCHEN -04.05.2014 STROKE Praterinsel Tel. 089/85670201 www.stroke-artfair.com WIEN (A) -04.05.2014 WIKAM - Internationale Kunstund Antiquitätenmesse Schloss Laxenburg Tel. 0043/6641353050 www.wikam.at
|MAI| ATHEN (GR) 15.05.-18.05.2014 Internationale Kunstmesse Faliro Pavilion Tel. 0030/2103303533 www.art-athina.gr BADDECKENSTEDT-SALZGITTER 09.05.-11.05.2014 Kunst und Antiquitäten Schloss Oelber Tel. 04542/8569070 www.mendelssohn-messen.de BARCELONA (E) 28.05.-31.05.2014 SWAB. Art Fair Drassanes Reials de Barcelona Tel. 0034/934173004 www.swab.es BASEL (CH) 09.05.-11.05.2014 Designmesse Messe Tel. 0711/9909390 www.blickfang.com
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BRÜHL 04.05.2014 Antik- und Sammlermarkt Giesler Galerie Tel. 02232/931717 www.a-v-a.net DREIEICH 11.05.2014 Antikmesse Burg Hayn Tel. 02104/46152 www.interantik-gmbh.de ESSEN 30.05.-01.06.2014 Zeitgenössische Kunst Zeche Zollverein Tel. 0201/5646500 www.contemporary-art-ruhr.de ISTANBUL (TR) 22.05.-25.05.2014 Art Bosphorus Harbiye Museum und Congresszentrum Tel. 0090/212/2303567 www.artbosphorus.com KARLSRUHE 16.05.-18.05.2014 EUNIQUE. Internationale Messe für angewandte Kunst u. Design Messe Tel. 0721/37205126 www.eu-nique.eu LONDON (GB) 09.05.-12.05.2014 COLLECT. Die Internationale Kunstmesse für zeitgenössische Objekte Saatchi Galerie Tel. 0044/20/72787700 www.craftscouncil.org.uk 15.05.-18.05.2014 20/21 International Art Fair Royale College of Art Tel. 0044/20/87421611 www.20-21interartfair.com
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SULZBACH/TAUNUS 25.05.2014 Antikmesse Main-Taunus-Zentrum Tel. 02104/46152 www.interantik-gmbh.de ULFT (NL) 23.05.-25.05.2014 Huntenkunst 2014 - Kunstbörse SSP-Halle Tel. 0031/315/681961 www.huntenkunst.org
|JUNI| AMSTERDAM (NL) 04.06.-09.06.2014 KunstRAI RAI Exhibition Centre Tel. 0031/20/6264020 www.kunstrai.nl BASEL (CH) 16.06.-21.06.2014 Zeitgenössische Kunst Markthalle Tel. 0041/61/5641150 www.voltashow.com 17.06.-22.06.2014 The Young Art Fair Burgweg 15 Tel. 0041/61/6922021 www.liste.ch
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NEULEININGEN 16.05.-17.05. Leininger Auktionshaus Tel. 06359-8970018 www.leininger-auktionshaus.de Kunst, Antiquitäten und Varia NÜRNBERG 29.04. JSM Auktionen Tel. 0911/4781224 www.jsm-antik.de Antiquarische Bücher Ohne Limit 20.05. JSM Auktionen Tel. 0911/4781224 www.jsm-antik.de Kunst und Feines OBERURSEL 24.05. Homm Tel. 0171-2060060 www.auktionshaus-homm.de Kunst, Antiquitäten, Teppiche PFAFFENHOFEN 24.05. Theilmann Tel. 08441/788663 www.auktionshaustheilmann.de Kunst & Varia
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PLAUEN 22.05.-24.05. Mehlis Tel. 03741/221005 www.mehlis.eu Kunst und Antiquitäten QUEDLINBURG 31.05. Breitschuh Tel. 03946/3751 www.versteigerungshaus.de Kunst, Antiquitäten, Varia
STUTTGART 07.05.-09.05. Nagel Tel. 0711/649690 www.auction.de Asiatische Kunst 10.05.-14.05. Rieber Tel. 0711/6155663 www.auktionshaus-rieber.de Kunst und Antiquitäten
ROSSLAU 26.04. Lippold Tel. 034901/8101 www.lippold-auktionen.de Ansichtskarten, Philatelie
SUGENHEIM 03.05. Kube Tel. 09165/1386 www.kube-auktionen.de Alte Waffen, Orden, Militaria
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BELGIEN ANTWERPEN 29.04.-30.04. Campo & Campo Tel. 0032/3/2184777 www.campocampo.be Moderne Kunst 12.05.-13.05. Bernaerts Tel. 0032/3/2481921 www.bernaerts.be Kunst und Antiquitäten 13.05.-15.05. DVC Tel. 0032/3/2323664 www.dvc.be Kunst und Antiquitäten
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20.05.-21.05. Campo & Campo Tel. 0032/3/2184777 www.campocampo.be Kunst und Antiquitäten BRÜSSEL 28.04.-29.04. Horta Tel. 0032/2/7416060 www.horta.be Kunst und Antiquitäten 29.04.-30.04. Galerie Moderne Tel. 0032/2/5115415 www.galeriemoderne.be Kunst und Antiquitäten 16.05.-17.05. The Romantic Agony Tel. 0032/2/25441055 www.romanticagony.com Bücher, Grafik, Kunst 19.05.-20.05. Horta Tel. 0032/2/7416060 www.horta.be Kunst und Antiquitäten 20.05.-21.05. Galerie Moderne Tel. 0032/2/5115415 www.galeriemoderne.be Kunst und Antiquitäten LOKEREN 17.05. De Vuyst Tel. 0032/9/3485440 www.de-vuyst.com Alte Meister, Moderne und Zeitgenössische Kunst MONS 11.05.-12.05. Mons Antic Tel. 0032/65/352742 www.monsantic.com Kunst, Antiquitäten, Varia MORTSEL 13.05.-14.05. Jordaens Tel. 0032-3-4494430 www.jordaens.eu Kunst und Antiquitäten NAMUR 18.05.-19.05. Rops Tel. 0032/81/744400 www.rops.be Kunst und Antiquitäten
ENGLAND BONHAMS KNIGHTSBRIDGE Tel. 0044/207/3933900 www.bonhams.co BONHAMS NEW BOND ST. Tel. 0044/207/4477447 www.bonhams.com
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13.05. Christie’s King Street Chinesische Kunst Coll. Cardeiro 14.05. Bonhams Knightsbridge Schmuck 14.05. Sotheby’s New Bond Street Chinesische Kunst 15.05. Sotheby’s New Bond Street Kunst und Antiquitäten 15.05. Bonhams New Bond St. Japanische Kunst 15.05. Bonhams New Bond St. Chinesische Kunst 16.05. Christie’s South Chinesische Kunst 20.05. Bonhams Knightsbridge Mech. Musikinstrumente & Wissenschaftl. Instrumente 20.05. Bonhams Knightsbridge Uhren 20.05. Sotheby’s New Bond Street Bücher & Manuskripte 21.05. Bonhams New Bond St. Glas Coll. Overduin 21.05. Bonhams Knightsbridge Moorcroft Keramik Coll. Manley 21.05. Bonhams New Bond St. Afrikanische Kunst 21.05. Sotheby’s New Bond Street Wein 21.05. Bonhams Knightsbridge Miniaturen Coll. Allen 21.05. Christie’s King Street Europäische Kunst 21.05. Christie’s King Street Manuskripte und Bücher 21.05. Christie’s South Kensington Schmuck und Uhren 21.05. Christie’s South Kensington Plakate 21.05. Sotheby’s New Bond Street Skulpturen 21.05. Bonhams Knightsbridge Miniaturen 22.05. Bonhams New Bond St. Wein
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ROTTERDAM 20.05. Notarishuis Rotterdam Tel. 0031/10/4118544 www.notarishuis.nl Kunst, Antiquitäten, Varia 20.05.-23.05. Vendue Notarishuis Tel. 0031/10/4118544 www.notarishuis.nl Kunst und Antiquitäten
22.05. Sotheby’s New Bond Street Gemälde 19 Jh. 22.05. Sotheby’s New Bond Street Brittische Kunst 22.05. Christie’s King Street The english Collector 22.05.-23.05. Christie’s King Street The Raglan Collection 28.05. Bonhams New Bond St. Britische Kunst 29.05. Christie’s South Kensington Bücher & Manuskripte
UTRECHT 18.05. Peerdeman Tel. 0031/30/2610485 www.veilinghuispeerdeman.nl Kunst, Antiquitäten und Varia
ÖSTERREICH
FRANKREICH PARIS 28.04. Artcurial Tel. 0033/1/42992020 www.artcurial.com Kunst und Antiquitäten 29.04. Artcurial Tel. 0033/1/42992020 www.artcurial.com Hermes Vintage 29.04. Christie’s Paris Tel. 0033/1/40768408 www.christies.com Französische Kunst 07.05. Artcurial Tel. 0033/1/42992020 www.artcurial.com Kunst und Antiquitäten 12.05. Artcurial Tel. 0033/1/42992020 www.artcurial.com Islamische Kunst 13.05. Artcurial Tel. 0033/1/42992020 www.artcurial.com Bücher & Manuskripte 13.05. Artcurial Tel. 0033/1/42992020 www.artcurial.com Orientalische Kunst 19.05. Artcurial Tel. 0033/1/42992020 www.artcurial.com Kunst und Antiquitäten 19.05. Artcurial Tel. 0033/1/42992020 www.artcurial.com Design 20.05. Christie’s Paris Tel. 0033/1/40768408 www.christies.com Kunst und Antiquitäten 20.05. Artcurial Tel. 0033/1/42992020 www.artcurial.com Photographie
LINZ 14.05.-15.05. Dorotheum Linz Tel. 0043/1/51560200 www.dorotheum.com Kunst und Antiquitäten
Heinrich Campendonk, „Begebenheit (Mädchen mit Fisch und Vögeln)“, Holzschnitt, 1920, 45 x 31 cm (Limit 8.000 Euro/Zuschlag 15.000 Euro). Geble, Radolfzell, 22.03.2014 20.05. Artcurial Tel. 0033/1/42992020 www.artcurial.com Limited Editions 20.05. Christie’s Paris Tel. 0033/1/40768408 www.christies.com Design 24.05. Artcurial Tel. 0033/1/42992020 www.artcurial.com Universe of the Creator of Tintin 25.05. Artcurial Tel. 0033/1/42992020 www.artcurial.com Comics 27.05. Artcurial Tel. 0033/1/42992020 www.artcurial.com Art Deco 28.05. Christie’s Paris Tel. 0033/1/40768408 www.christies.com Schmuck
28.05. Pandolfini Tel. 0039/55/23408889 www.pandolfini.it Schmuck, Uhren und Münzen ROM 13.05.-16.05. Babuino Tel. 0039/632283800 www.astebabuino.it Kunst und Antiquitäten
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ITALIEN
ARNHEIM 05.05.-08.05. Derksen Tel. 0031/26/4421498 www.derksen-veilingbedrijf.nl Kunst, Antiquitäten, Varia
FLORENZ 27.05. Pandolfini Tel. 0039/55/23408889 www.pandolfini.it Kunst und Antiquitäten
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12.05. Hassfurther Tel. 0043/1/5334174 www.hassfurther.at Alte Meister, 19. Jhdt., Moderne 13.05. Im Kinsky Tel. 0043/1/5324200 www.imkinsky.com Meisterwerke 19.05. Dorotheum Wien Silber 20.05. Dorotheum Wien Jugendstil und angewandte Kunst 20 Jh. 20.05.-21.05. Dorotheum Wien Zeitgenössische Kunst 21.05. Dorotheum Wien Schmuck 22.05. Dorotheum Wien Klassische Moderne 23.05. Dorotheum Wien Uhren 26.05.-27.05. Dorotheum Wien Münzen, Medaillen, Papiergeld 28.05. Dorotheum Favoriten Musikinstrumente 28.05. Dorotheum Wien Orden und Auszeichnungen
Märklin 5110/33 Unterseeboot (Zuschlag 3.400 Euro). Wormser Spielzeugauktion, 07./08.03.2014 14.05. Sotheby’s Genf Tel. 0041/22/9084800 www.sothebys.com Uhren 20.05. Koller Tel. 0041/1/4456363 www.galeriekoller.ch Mode, Vintage, Wein, Tribal Art
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ST. GALLEN 09.05. Widmer Tel. 0041/71/2276868 www.galeriewidmer.com Ausgewählte Werke
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Anzeigenberatung: Axel Rosenthal Tel. 08441/805616 axel.rosenthal@t-online.de Anzeigenschluss für das Juniheft ist der 5. Mai.
INSERENTENVERZEICHNIS Auktionshäuser, Veranstalter, Museen und weitere Inserenten
A Aldag alino artprice
39 15 29
9 U2
11, 15
F Fischer
Hartung & Hartung 15 Henry’s U4
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J JSM Auktionen
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I
B Boltz Breker
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S Schloss Ahlden Schöne Märkte Seidel Sigalas Stadt Furtwangen
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Tipps für Kurzentschlossene
Locken und Hände Dorotheum, Wien Fast zweihundert Objekte mit kaiserlich-historischem Bezug bietet die einmal jährlich stattfindende Kaiserhaus-Auktion des Dorotheum am 30. April. Im Gedenkjahr zum Attentat von Sarajewo, das als Auslöser des Ersten Weltkrieges gilt, werden zahlreiche Erinnerungsstücke vor allem aus dem österreichischen Kaiserhaus versteigert. Kaiser Franz Joseph, Kaiserin Elisabeth, Thronfolger Franz Ferdinand und Kaiser Maximilian stehen im Mittelpunkt. Eine blonde Haarlocke des dreijährigen Erzherzogs, des späteren Kaiser Franz Joseph I. von Österreich, feinsäuberlich in einem beschrifteten Papierumschlag aufbewahrt, stammt aus dem Nachlass des Hofkammermädchens Leopoldine Frappart (500-1.000 Euro). Mit einer gesiegelten Visitenkarte und handschriftlicher Bestätigung des Kaisers letztem Kammerdiener Eugen Ketterl versehen sind ein Trauertaschentuch sowie ein Seidenbatist-Taschentuch mit Monogramm des Kaisers (1.0001.500 Euro). Ketterl, Vorstand des persönlichen Haushaltes des Kaisers, war es schon zu Lebzeiten erlaubt, mit „abgelegten kaiserlichen Gegenständen“ Handel zu betreiben – er besserte damit sein Salär auf. Außergewöhnliches Kleinod aus dem persönlichen Besitz von Kaiserin Elisabeth ist zweifellos ein Hermelin-Muff, der von den Nachkommen von Erzherzogin Marie Valerie kommt (3.000-5.000 Euro) sowie ein Reithut, der vielleicht auch von ihrer Tochter Erzherzogin Marie Valerie stammen könnte (2.000- 4.000 Euro). An das tragische Schicksal der Kaiserin erinnern in Gold gefasste Blütenblätter aus dem Sterbelager der Kaiserin mit der Gravur „10. September 1898“ (800-1.600 Euro). Von König Ludwig II. von Bayern stammt eine persönliche Berlocke, also ein Schmuckanhänger aus Lapislazuli, Gold, Diamanten und Saphiren. Sie zeigt auf der Vorderseite den Heiligen Georg als Drachentöter. Zu diesem Objekt versteigert werden ein Paar goldene Manschettenknöpfe und zwei Briefe sowie
Sichere Kombination Kube, Sugenheim Ein ganz besonderes Highlight kündigt Jan K. Kube für seine 126. Auktion am 3. Mai an: Für seine große Frühjahrsauktion ist eine Kombinationswaffe aus Messer und Steinschlosswaffe eingetroffen. Gefertigt wurde sie um 1750/60 von Johann Adam Alter in Nürnberg, der 1733 in Wien zur Lehre ging und seit 1741 als Meister in Nürnberg aufgeführt war. Der gesamte Griff, der die Keilklinge hält, ist in feuervergoldetem Messing mit feinsten Ziergravuren im Stil des reifen Rokoko gefertigt worden. Die Batterie ist in gebläutem Stahl, die Lederscheide hat feuervergoldete, verzierte Beschläge. Unter dem Griff ist ein kleiner, eiserner Ladestock eingesteckt. Es handelt sich um ein Objekt von größter Seltenheit und musealer Bedeutung. Die Qualität und die Art der Arbeit erinnert an den Nürnberger Kunstschlosser Michael Mann, der bis 1630 in Nürnberg wirkte und der
zwei Postkarten um 1870 (10.000-15.000 Euro). Ebenso versteigert wird ein Marmor-Modell der linken Hand des Königs aus der Zeit um 1880 (500-800 Euro). TELEFON | +43(0)1/515 600 INTERNET | www.dorotheum.com
Porträt Kaiserin Elisabeth (Schätzwert 24.000-28.000 Euro). Dorotheum, Wien, 30.04.2014
ähnliche Kunstkammerobjekte in Form von eisernen Kästchen und auch „kleine Büchsen und Pistolen von Eisen“ fertigte. Die prächtige Kombinationswaffe wird mit einem Limitpreis von 8.500 Euro aufgerufen. TELEFON | 09165/1386 oder 650 INTERNET | www.kube-auktionen.de
Kombinationswaffe, Messer mit Steinschlosswaffe, Johann Adam Alter, Nürnberg, um 1750/60, Messing, gebläuter Stahl, Lederscheide, L 29 cm (Limit 8.500 Euro). Kube, Sugenheim, 03.05.2014
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Ein fliehendes Pferd Hartung & Hartung, München Die Frühjahrsauktion von Hartung & Hartung findet am 5. und 6. Mai statt. Im Programm hat der Münchner Spezialist für wertvolle Bücher, Manuskripte, Autografen, Zeichnungen und Grafik wie immer Ausgewähltes und Geschmackvolles, auf ein paar Höhepunkte sei dennoch besonders hingewiesen: Der eigenhändige, achtzeilige Eintrag von Martin Luther auf dem Vorsatz einer Biblia latina, von ihm signiert und 1545 datiert, macht das 1542 im Großoktav-Format in Lyon gedruckte Buch in einem Wittenberger Meistereinband von 1544 wertvoll. Die Authentizität wird gerade noch überprüft, bei Bestätigung der Annahme liegt der Schätzpreis bei 50.000 Euro. Das eigenhändige Manuskript von Martin Walser zu dessen 1978 erschienener Novelle „Ein fliehendes Pferd“ ist auf 75.000 Euro geschätzt. Im Sommer 1977 auf 346 einseitig beschriebenen Blättern verfasst, besteht laut Auktionshaus keinerlei Zweifel an der Authentizität. Die Novelle entwickelte sich in den dreißig Jahren nach Erscheinen zu einem Bestseller mit einer Gesamtauf-
lage von über einer Million Exemplaren. Laut Marcel ReichRanicki ist sie „sein reifstes, sein schönstes und bestes Buch [...] ein Glanzstück deutscher Prosa dieser Jahre“. Auf dem Inkunabel-Sektor besticht „Der Altväter Leben – Vitas patrum“, Augsburg, Anton Sorg, 1482, ein Heiligenleben in deutscher Sprache. Es handelt sich um einen sehr seltenen Augsburger Frühdruck und zugleich um den am reichsten illustrierten Druck aus der Sorg‘schen Offizin. Diese erste deutsche, komplette Ausgabe hat 276 Holzschnitte in hervorragendem und qualitätvollem Altkolorit und wird zu einem Schätzpreis von 60.000 Euro angeboten. In der Bayern-Abteilung gibt es eine Besonderheit von großer Seltenheit, die im aktuellen Ausstellungskatalog „Die Vermessung Bayerns. 450 Jahre Philipp Apians Große Karte“ der Bayerischen Staatsbibliothek detailgenau beschrieben wird: Philipp Apians „Chorographia Bavariae. Beschreibung Des Lanndts vnd Loblichen Fürstenthumbs Obern vnd Nidern Bayrn...“, München, Peter Wein(h)er, 1579. Das Groß-Querfolio mit 23 Kupferkarten mit Übersichtskarte in bestechend klaren und kontrastreichen Abdrucken ist plano gebunden und soll 5.000 Euro kosten. Faszinierend ist ein satirisches Kartenset, die Bubble Cards von 1720. Die Abbildungen beziehen sich auf die damals so genannten Bubble Companies, die zur Zeit des South Sea Bubble, einer Spekulationsblase der frühen Neuzeit, aus dem Boden schossen, wobei durchaus seriöse ernstzunehmende Unternehmungen entstanden, aber auch eine Fülle sinnloser Geschäfte. Mit jedem Kupferstich wird von einer Investition abgeraten, so von „Whale Fishery“, „Exporting Timber from Germany“, „Greenland Trade“, „Insurance on Ships“. Ihr Schätzpreis liegt bei 4.000 Euro. TELEFON | 089/284034 INTERNET | www.hartung-hartung.com
Beeindruckend Hermann Historica, München
Der ganzseitige Holzschnitt aus Vitas Patrum, Augsburg, Anton Sorg, 1482, zeigt den Hl. Hieronymus, dem das Heiligenleben lange als Verfasser zugeschrieben war, als Einsiedler in der Wüste (Schätzpreis 60.000 Euro). Hartung & Hartung, München, 05./06.05.2014
Meisterliche Handwerkskunst aus aller Welt, Belege faszinierenden technischen Designs und einmalige Erinnerungsstücke europäischer Herrscherhöfe bestechen in der 68. Auktion vom 5. bis 15. Mai des Spezialauktionshauses Hermann Historica in München. Beeindruckend unter den Antiken ist eine römische Trinkschale aus dem zweiten Jahrhundert nach Christus mit der Darstellung zweier sich lebhaft im Wagenrennen messenden Eroten (Startpreis 40.000 Euro). Aus gleichem Material, mit eingelegtem Goldmedaillon zeigt sich ein späthellenistisch-frührömischer Stängelbecher (20.000 Euro). Unter den frühen Bronzehelmen gibt es eine seltene hellenistische Helmform, ein Piloshelm mit breiter Krempe und Stirnbügel aus dem zweiten bis frühen ersten Jahrhundert vor Christus. Er ist vollständig und unverändert, was sich auch im Startpreis von 35.000 Euro niederschlägt. Ein Helm dieses Typus wurde zuletzt im Jahr 2004 im Kunsthandel angeboten. Im Katalog der Alten Waffen besticht ein großes Angebot an herrlich gearbeiteten frühen Kästchen, wie eine venezianische Spielschatulle mit Schachbrett und feinster Marketerie aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhun-
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derts, aus dem Embriachi-Umkreis in Florenz oder Venedig (8.300 Euro). Ein schöner, mit Nürnberger Beschaumarke versehener, maximilianischer Helm muss dem neuen Besitzer 25.000 Euro wert sein. Sehr ansprechend bei den Blankwaffen ist ein deutsches Zweihänder-Schwert aus der Zeit um 1500 (12.000 Euro). Hochadlige Provenienz, virtuose Handwerkskunst und reiche Symbolik vereinen sich in der vergoldeten chinesischen Bronzeplastik einer Wächterlöwin aus der Qing-Dynastie im 18. Jahrhundert (35.000 Euro). Das Angebot aus Japan besticht mit hochwertigen Blankwaffen, darunter ein Schwertpaar, Daisho, das um 1471 gearbeitet wurde (10.000 Euro). Ein wunderschön gestalteter osmanischer Kandschar aus der Zeit der Türkenkriege überzeugt mit Silberrosetteneinlagen im Ebenholzgriff und einer aufwändig gravierten, teilvergoldeten Silberscheide (16.000 Euro). Ein geschichtlich hochbedeutendes Sammlungsstück aus dem Besitz von Erzherzog Franz Ferdinand von ÖsterreichEste ist der persönliche Campagne-Waffenrock mit dem Rang eines Generals der Kavallerie (12.000 Euro). Aus deutschen Staaten überzeugt der einzigartige Helm von Prinz Oskar von Preußen (1888-1958), der als fünftes Kind von Kaiser Wilhelm II. nach Abschluss des Abiturs im Kadettenhaus Plön eine klassische Militärkarriere durchlief (9.500 Euro). Große Namen und einzigartige historische Belegstücke aus deren Besitz eröffnen den Reigen der russischen MilitärObjekte. Ein bedeutender, prunkvoller Degen M 1798 für Offiziere der russischen Infanterie aus der Hand des berühmten Meisters Hatchatur, Russland um 1810, kann ab 20.000 Euro ersteigert werden. Ebenfalls aus dem Zarenreich kommt das Highlight unter den Ordens-Offerten. In einmaliger Erhaltung zeigt sich eine der schönsten Ordensdekorationen des 19. Jahrhunderts, ein Kaiserlich-Königlicher Orden vom Weißen Adler von 1868. Mindestens 35.000 Euro müssen für dieses prachtvolle Stück aufgebracht werden. TELEFON | 089/54726490 INTERNET | www.hermann-historica.de
Hellenistischer Piloshelm mit Faltenrand, 2./frühes 1. Jahrhundert v. Chr. (Startpreis 35.000 Euro). Hermann Historica, München, 05.15.05.2014
Preiss Quittenbaum, München Jugendstil – Art déco – Klassische Moderne versteigert Quittenbaum am 6. Mai. Rund 1.100 Lose werden offeriert, darunter auch das schöne Gemälde „Tanzende Nymphe“ von Franz Hofstötter von 1927 aus einer Privatsammlung. Der Dekor der Daum-Vase „Libellules et renoncules“ wurde von Henri Bergé und Ernest Ferdinand Preiss, Con Brio, um Schneider entworfen. Die 1925, H 30 cm (12.000-14.000 Vase zeigt eine TeichlandEuro). Quittenbaum, München, schaft mit Ranunkeln und 06.05.2014 Seerosenblättern mit zwei von der Wasseroberfläche bis zum oberen Rand hochfliegende Libellen als partielle Auflagen (13.500-15.000 Euro). Zwei Stühle von Richard Riemerschmid wurden 1902/03 entworfen und entweder von Fleischhauer in Nürnberg oder etwas später von den Dresdner Werkstätten ausgeführt (4.500-5.000 Euro). Einige außergewöhnliche Stücke bieten die Skulpturen. Quittenbaum gelang es, eine kleine Sammlung von Figuren von Ferdinand Preiss zusammenzutragen, darunter die Göttin Pomona aus den 1910er-Jahren (3.5004.500 Euro) und die Figur Con Brio aus den 1920ern (12.00014.000). Johann Philipp Ferdinand Preiss wurde in der Elfenbeinschnitz-Werkstatt seines Onkels Philip Willmann und an der neu gegründeten Berufsfachschule in Erbach ausgebildet. Reisen und Studienaufenthalte führten ihn nach Berlin, Mailand und Paris. 1907 arbeitete er kurzfristig in der Firma von Karl Haebler in Baden-Baden, wo er seinen späteren Kompagnon Arthur Kassler kennenlernte. Zusammen gründeten sie in Berlin die Firma Preiss & Kassler Werkstatt für Elfenbein und Kunst. Mit sechs Angestellten fertigten sie Skulpturen, kleine Gegenstände und Schmuck. Kassler kümmerte sich um die Finanzen, während Preiss von Anfang an die künstlerische Leitung innehatte. Bald begann er, die antike Technik des Chryselephantin (Chrys = Gold; elephantinos = aus Elfenbein) wieder aufleben zu lassen. Bis zum Ersten Weltkrieg hatten Preiss & Kassler mit ihren Figuren, die zu der Zeit noch dem klassischen Stil huldigten, großen Erfolg im In- und Ausland. Die Bronzeteile stammten von der bekannten Berliner Gießerei H. Gladenbeck & Sohn. In den 1920ern gelang es Preiss mit einem neuen Stil, das pralle Leben der sogenannten Goldenen Zwanziger abzubilden und damit das Interesse der Kunden in Deutschland und auch im Rest der Welt wieder zu entfachen. Die Figur Con Brio gibt diese neue Zeit passend wieder: Eine Tänzerin in einem knappen Zweiteiler mit Haube und Feder auf ihrem Kopf. Sie besteht fast ganz aus geschnitztem Elfenbein, Haube, Zweiteiler und Plinthe sind aus Bronze, die Schale ist aus grünem Onyx. TELEFON | 089/273702125 INTERNET | www.quittenbaum.de
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Kaiserhaus
Weg der Mitte
Koller, Zürich
Nagel, Stuttgart
Koller Auktionen richtet seine Asiatika-Auktionen am 6. und 7. Mai ganz auf den chinesischen Markt aus. Eine exklusive Auswahl an buddhistischen Figuren sowie einige Schätze aus der Verbotenen Stadt sollen das Interesse wecken. Feines chinesisches Kunsthandwerk aus europäischem Privatbesitz ist unter chinesischen Sammlern äußerst gefragt. Der Wert für einwandfreie Objekte ist in den letzten zwanzig Jahren um ein Vielfaches gestiegen. Viele Europäer bieten ihre Sammlungen deshalb wieder auf dem Markt an. Elfköpfiger Avalokiteshvara, Aus Schweizer Privatbesitz tibetochinesisch, 18. Jahrhunstammt eine nepalesische dert, H 42 cm (130.000Priesterkrone aus dem 15./16. 180.000). Koller, Zürich, Jahrhundert. Die aus vergol- 06./07.05.014 detem Kupfer gefertigte Krone ist mit reichen Steineinlagen verziert. Der buddhistische Priester, der die sogenannte Mukuta zu speziellen Ritualen trug, übernahm dabei die Rolle des Boddhisattvas. Die Krone wurde 1998 bei Koller letztmals auf dem Kunstmarkt angeboten und wird nun mit einer Schätzung von 50.000 bis 80.000 Franken ausgerufen. Ein weiteres Highlight ist die tibetochinesische Figur des elfköpfigen Avalokiteshvara aus dem 18. Jahrhundert. Eindrücklich verkörpert die teilvergoldete Bronzefigur mit ihren vielen Armen und Köpfen die Barmherzigkeit. Die Schätzung liegt hier bei 130.000 bis 180.000 Franken. Aus einer deutschen Privatsammlung stammt die Statue einer vierarmigen Göttin aus nepalesischer Schule in Tibet, gefertigt im 14./15. Jahrhundert (250.000-300.000 CHF). Mit Spannung wird auch die Versteigerung einiger Lots mit Bezug zum chinesischen Kaiserhaus erwartet. Ganz besonders nach dem Geschmack chinesischer Sammler sind dabei drei kleine Wandvasen aus Rotlack mit Jadeplättchen und Gedichten des Kaisers Qianlong in Goldschrift. Die Vasen stammen aus Westschweizer Besitz (20.000-30.000 CHF). Ebenso kaiserlich ist ein Teppich aus der Verbotenen Stadt sowie ein Kissen aus einem kaiserlichen Palast. Zu den Highlights aus Japan gehört eine sehr lebendig wirkende Bronzefigur eines Weisen im Sturm aus der Miyao-Werkstatt (Meiji-Periode). Sie ist knapp einen halben Meter hoch (15.000-25.000 CHF). Südostasien und Indien sind mit vielen schönen Skulpturen vertreten, so mit einer im 2./3. Jahrhundert aus Schiefer gefertigten, knapp 80 cm hohen Gandhara-Figur (35.000-50.000 CHF).
Seltene tibetische und buddhistische Bronzearbeiten stehen von 7. bis 9. Mai im Zentrum der Frühjahrsauktion mit asiatischer Kunst bei Nagel in Stuttgart. Mit seiner seit den 1990erJahren zweimal jährlich stattfindenden Spezialauktion Asiatische Kunst hat sich Nagel über die Jahre unter den führenden Adressen in Europa etabliert. Man darf besonders auf eine äußerst rare und prächtige kaiserliche Bronze des Amitayus gespannt sein. Der Buddha des ewigen Lebens geht aus einer norddeutschen Privatsammlung, die ihn um 1900 in China erworben hat, in die Auktion. Die tibeto-chinesische Figur ist auffällig fein gearbeitet, mit Steinbesatz reichhaltig ausgeschmückt und gehört zu einer kleinen Gruppe, die vom Herrscher Kangxi wahrscheinlich als Geschenk für seine geliebte Großmutter, eine mongolische Prinzessin und Anhängerin des tibetischen Buddhismus, in Auftrag gegeben wurde (Schätzpreis 300.000-500.000 Euro). Eine weitere imperiale Rarität aus der Kangxi-Zeit gelangt mit einer sehr seltenen feuervergoldeten bronzenen Tempelglocke (Bianzhong) aus einer alten bayerischen Privatsammlung zur Versteigerung (200.000300.000 Euro). Die mit einem überaus imposanten doppelköpfigen Drachen bekrönte Glocke stammt aus einem der späteren kaiserlichen Sets dieser Art. Nur etwa die Hälfte der Glocken ist marktbekannt. Sieben Exemplare wurden zwischen 1999 und 2007 bei Sotheby’s und Christie’s versteigert. Eine weitere wechselte für stolze 535.000 Euro bereits im vergangenen Frühjahr bei Nagel den Besitzer. Mit Shakyamuni, einer etwas größeren, chinesischen (120.000-160.000 Euro) und einer kleineren, tibetischen Figur (40.000- 60.000 Euro) kommen zwei Bronzen des Buddhas der Weisheit zum Aufruf, die wie die ausgesprochen schön erhaltene Skulptur des berühmten Sakya Meisters Manjushri Pandita aus bedeutenden europäischen Privatsammlungen stammen (60.000- 80.000 Euro). Malerisches Glanzstück ist eine Aquarellstudie des chinesischen Künstlers Wu Guanzhongs (1919-2010) mit der Darstellung von Bäumen an einem See (100.000-140.000 Euro). Eine direkt beim, insbesondere in Japan überaus beliebten Künstler Fan Zeng (geb. 1938) erworbene Abbildung eines Mönches mit Affen (20.000-30.000 Euro) sowie zwei spannende, auf 1751 datierte Landschaftsdarstellungen im Stil der YuanZeit (1271-1368) mit Signaturen und Siegel von Dong Bangda (1699-1769) und Qian Weicheng (1720-1772), die zu den Favoriten des Kaisers Qianlong zählten, sind weitere Höhepunkte (10.000Bronze des Amitayus, tibeto15.000 Euro). chinesisch, Kangxi-Periode, H
TELEFON | +41/444456363 INTERNET | www.kollerauktionen.ch
TELEFON | 0711/649690 INTERNET | www. auction.de
43 cm (300.000-500.000 Euro). Nagel, Stuttgart, 07.09.05.2014
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Space Lempertz, Köln/Brüssel Am 7. Mai lädt Lempertz zum Space Sale in seine Brüsseler Filiale. Eine einsatzbereite und flugfähige sowjetische Raumkapsel kommt dort zur Versteigerung. Angeboten werden ebenfalls zwei sowjetische Raumanzüge und 39 originale NASAFotografien. Bereits im November letzten Jahres hat Lempertz mit großem Erfolg 43 Aufnahmen aus dieser Sammlung versteigert. Es ist die zweite Raumkapsel überhaupt, die versteigert wird und die erste in Europa. Die VA-Raumkapsel ist gleich in mehrfacher Hinsicht bedeutend. Die Kapsel ist zweimal im sogenannten Low Earth Orbit geflogen, um ihre Wiederverwendbarkeit zu verifizieren und neben dem US-amerikanischen Space Shuttle das erste Raumfahrzeug, das zweimal im All geflogen ist. Die VA-Raumkapsel ist nicht nur ein technologischer Meilenstein der internationalen Raumfahrthistorie, sondern auch weltpolitisch bedeutend, insbesondere im Hinblick auf das sogenannte Race to the Moon und den Kalten Krieg der 1960er- bis 1980er-Jahre. Die Mai-Auktionen in Köln behandeln allerdings die klassischen Sammelgebiete mit Kunstgewerbe, Alte Meister und Moderne. Einige Höhepunkte beim Kunstgewerbe am 16. Mai kommen aus der renommierten Sammlung Inamarie Klein. Über zweihundert Positionen umfasst der Nachlass der Kölner Kunsthändlerin. Unter den allein etwa siebzig Silberobjekten befindet sich ein Augsburger Silberaltar aus der Zeit um 1620/30. Die feine Darstellung nach einer Zeichnung von Hans Rottenhamer, die sich heute im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg befindet, zeigt die Anbetung der Hirten in einem barocken Ebenholzrahmen mit Silberverzierungen und gesprengtem Giebel. Ebenso herausragend ist ein Toiletteservice mit 32 vergoldeten Silberteilen im originalen Lederkoffer. Auch dieses rare Objekt stammt aus Augsburg und ist um 1705 von den beiden Meistern Christian Winter und Georg Friebel gearbeitet worden. Unter den knapp fünfzig beachtlichen Skulpturen ragt eine wohl um 1440/50 entstandene mittelrheinische Madonna mit Kind aus Kalkstein heraus. Um diese sogenannte Neuerburg-Madonna bemühen sich seit Jahren zahlreiche Museen.Während das Silber in der Kunstgewerbe-Auktion am 16. Mai versteigert wird, kommen die Skulpturen im Rahmen der Versteigerung Alte Kunst am 17. Mai zum Aufruf. Dort ist das Highlight ein Gemälde von Gerrit van Honthorst, das einen Gelehrten am Schreibtisch darstellt. Die dynamische Darstellung geht auf eine ursprünglich zweifigurige Komposition zurück, die Honthorst im Jahr G. v. Honthorst, Gelehrter am Schreibtisch. Lempertz, Köln, 17.05.2014
1623 schuf. Dort ist dem Philosophen eine junge nackte Frau gegenübergestellt, die ihn von seiner Arbeit abzuhalten trachtet. In dem vorliegenden Gemälde verdichtet Honthorst die Darstellung zu einer einfigurigen Komposition, einem Bildtypus, für den er besonders geschätzt wurde. In der Unmittelbarkeit und Dynamik des Bildes wird der Einfluss Caravaggios und des italienischen Barocks sichtbar, den Honthorst kurz zuvor in Rom kennengelernt hat. Am 30. Mai konzentriert man sich in Köln auf die Moderne, wenn mit Max Liebermanns Ölbild „Rote und weiße Blumen nach Südosten (Blumenstauden im Nutzgarten nach Südosten)“ von 1925 eines der Highlights aufgerufen wird (220.000-250.000 Euro). TELEFON | 0221/9257290 INTERNET | www.lempertz.com
Klassiker Sotheby’s, New York Drei Werke moderner Meister aus einer privaten amerikanischen Sammlung führen die Abendauktion Impressionist & Modern Art bei Sotheby's am 7. Mai in New York an. Es sind klassische und absolut marktfrische Arbeiten von Henri Matisse, Pablo Picasso und Fernand Léger. Jedes der drei Gemälde ist ein Beispiel aus einer Schlüsselperiode in der jeweiligen künstlerischen Karriere: „La Séance du matin“ ist eines von Matisse meist gefeierten Gemälden aus seiner Zeit in Nizza in den 1920er-Jahren, dessen Pendant im Metropolitan Museum of Art in New York hängt (20-30 Mio. Dollar). „Le Sauvetage“ stammt aus Picassos begehrter Serie, die seine junge Muse Marie-Thérèse Walter in den frühen 1930er-Jahren zeigt (14-18 Mio. Dollar). „Deux figures et une fleur“ ist ein Paradebeispiel von Légers monumentalen Bilderwelten der Nachkriegszeit (3-5 Mio. Dollar). Die Werke von Matisse und Léger waren noch nie zuvor bei einer Auktion zu sehen, während „Le Sauvetage“ zuletzt bei einer Sotheby’s-Auktion vor zehn Jahren in New York vertreten war. Die Abendauktion zeitgenössischer Kunst am 14. Mai umfasst drei meisterhafte Werke aus der umfangreichen Privatsammlung der in Los Angeles ansässigen Philanthropen Jane und Marc Nathanson. Das Highlight dieser Gruppe ist „Ocean Park #20“ von Richard Diebenkorn, das eines der herausragenden Arbeiten aus der bahnbrechenden Serie des Künstlers darstellt (9-12 Mio. Dollar). Die Auktion zeitgenössischer Kunst am 14. und 15. Mai bietet eine große Auswahl an Werken des Künstlers Robert Rauschenberg, die zugunsten der Paul Taylor Dance Company versteigert werden. Die vier ausgewählten Werke sind ein Symbol für die besondere künstlerische Zusammenarbeit und Freundschaft zwischen dem legendären Tänzer und Choreographen Paul Taylor und Robert Rauschenberg. Eine seltene Kombination aus dem Jahr 1954 ist auf fünf bis sieben Millionen Dollar geschätzt. Die Werkgruppe umfasst Arbeiten, die eigens vom Künstler als Geschenk an Taylor übergeben wurden und eines, das extra für eine Produktion von Paul Taylor gefertigt wurde. TELEFON | +1 212 606 7000 INTERNET | www.sothebys.com
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Exquisit Schloss Ahlden Am 10., 11. Mai und 17. Mai gibt es unter dem gewohnt breit gefächerten Angebot im Schloss Ahlden mehrere Kollektionen aus großen Sammlungsauflösungen. Zu den Besonderheiten zählen die Schau-Ausstellung des Knopfmuseums Bärnau mit außergewöhnlichen Perlmutt-, Lack-, Dosen- und Möbel-Objekten, Worpsweder Kunst aus norddeutschem Privatbesitz und der Nachlass eines Berliner Connaisseurs, dessen Faible sowohl bildende als auch angewandte Kunst von der Renaissance bis zum Jugendstil umfasste. Prunkvoll beim Silber ist der Fabergé-Briefbeschwerer mit militärischen Motiven in Gestalt eines Kanonenrohrs und Gewehrpaars, den der Werkmeister Julius A. Rappoport um 1915 in St. Petersburg ausführte (Taxe 8.500 Euro). Kunsthandwerklich zu den besten Gläsern des Barock zählen schlesische Arbeiten. Die schwierige und aufwändige Hochschnitt-Technik beherrschte besonders meisterhaft Friedrich Winter in Hermsdorf, der um 1700 einen Fußbecher mit Adlerdekor gestaltete (5.500 Euro). Im Zentrum der 250 Porzellane stehen Meißener Sammlerstücke des 18. Jahrhunderts. Ein Porträtmedaillon aus Biskuitporzellan von Kronprinz Friedrich August II. von Sachsen trägt die nur bis 1731 nachweisbare, kaum verwendete Merkurstabmarke (16.500 Euro). Ehemals in der legendären Meißen-Sammlung des Bankiers Gustav von Klemperer befand sich der Satz von vier um 1745 bis 1750 ausgeführten Bergmannsfiguren, die wegen ihrer großen Seltenheit und Provenienz mit einem Schätzpreis von 220.000 Euro taxiert sind. Solche wahrscheinlich ausschließlich als Auftragsarbeiten für den sächsischen Hof hergestellten Figuren nach Kaendler-Modellen dienten am Hofe August des Starken und seines Sohnes zur Ausschmückung von Festtafeln. Aus dem Zyklus der vier Kontinente stammen die zwei Kaendler-Figurengruppen Europa und Asien (je 17.000 Euro). Das Toplos der Altmeister-Offerte ist das Gemälde einer Maria mit dem Kind im Rosenhag eines Florentiner Renaissancemeisters, das marktfrisch aus einer alten Berliner Sammlung akquiriert werden konnte (28.000 Euro). Von Wilhelm Kuhnert gibt es eines seiner charakteristischen Löwen-Bilder (26.000 Euro). Aus der Kollektion Worpsweder Kunst ragt ein Apfelstillleben von Otto Modersohn (12.500 Euro) heraus. Paula Modersohn-Beckers Brustbild einer jungen Frau mit offenem Haar ist auf 18.500 Euro taxiert ebenso wie Karl Hagemeisters ausschnitthaft komponierte Birkenstämme im Herbststurm. Zeichnungen von George Grosz liegen bei 450 Euro. Lyonel Feininger schilderte 1951 in seinem Aquarell „Manhattan“ die städtische Hochhausarchitektur der Metropole (48.000 Euro). Hauptlos unter den modernen Skulpturen ist Camille Claudels Bronzebüste eines Mädchens „La petite châtelaine, version à la natte droite“, einer von acht autorisierten Valsuani-Güssen nach der Marmorbüste von 1895 (48.000 Euro). Ferdinand Preiss kombinierte in seinem Tafelaufsatz mit Vestalinen fein geschnitzte Aktstatuetten aus Elfenbein mit Bronze und einer grünen Onyxschale (12.500 Euro). Das früheste Möbel ist ein um 1600 gefertigtes neapolitanisches Tischkabinett aus Ebenholz mit fein gravierten alttestamentlichen Bildtafeln, geschnitzten Zierreliefs und Statuetten aus Elfenbein. Das Prunkmöbel gelangte im 19. Jahrhundert in die
Camille Claudel (1864-1943), La petite châtelaine, version à la natte droite, Bronze, Guss Valsuani 1/8, H 31 cm (Taxe 48.000 Euro). Schloss Ahlden, 10./11./17.05.2014
Sammlung Nathaniel von Rothschild auf Schloss Rothschild im österreichischen Hinterleiten (28.000 Euro). Eine um 1750 ausgeführte Potsdamer Prunkbodenstanduhr mit reichem Schnitzdekor und Musikwerk spiegelt das friderizianische Rokoko wider. Die nach einem Entwurf Johann Michael Hoppenhaupt d. Ä. gefertigte höfische Uhr war später im Besitz der Herzöge von Sachsen-Meiningen (68.000 Euro). TELEFON | 05164/80100 INTERNET | www.schloss-ahlden.de
Affenkapelle bis venezianisches Liebespaar Van Ham, Köln Den rund fünfzig Uhren verschiedenster Arten aus der Sammlung des Kölner Architekten Hanns Schaefer ist ein ganzes Kapitel im Frühjahrskatalog des europäischen Kunstgewerbes gewidmet, das bei Van Ham am 17. Mai versteigert wird. Als „Kölner Institution und ein Original“ bezeichnete Konrad Adenauer den langjährigen Präsidenten des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins und Träger des Großen Verdienstordens der Bundesrepublik Hanns Schaefer, dessen umfassende Pendulen-Sammlung ein Höhepunkt der 336. Auktion mit europäischem Kunstgewerbe ist. In der Werkstatt der Familie Roentgen entstanden einige der wohl raffi-
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Umkreis, Bartholomäus van Bassen oder Dirck van Delen, Kircheninterieur, Öl auf Holz, 64,5 x 84 cm (Schätzpreis 30.00040.000 Euro). Van Ham, Köln, 16.05.2014
niertesten und edelsten Tischlerarbeiten des 18. Jahrhunderts. Nach erfolgreichen Ergebnissen für außergewöhnliche Roentgen-Arbeiten in vergangenen Auktionen, bietet Van Ham erneut eine museale Kreation aus der Werkstatt Abraham Roentgens an. Die Rokoko-Teeschatulle wurde zwischen 1750 und 1755 in Neuwied aus Königsholze gefertigt und trägt noch die originalen Messingeinsätze (Schätzpreis 10.000-12.000 Euro). Einen stets reizenden und amüsanten Anblick bietet die Meißener Affenkapelle. Das vollständige Orchester mit 21 Figuren mitsamt Pult ist ein Klassiker der Porzellankunst (8.000-10.000 Euro). Zwei Tage zuvor, am 15. Mai startet man mit historischen Schmuckstücken und hochkarätigen Diamanten sowie edel gefertigten Armbanduhren. Bei Kennern und Liebhabern gelten Naturperlen als attraktive Rarität, weshalb der angebotene Naturperl-Diamant-Anhänger ein besonderes Highlight ist. Die Naturperle wird umfasst von einer rotgoldenen, floralen Verzierung. Gefertigt wurde der elegante Anhänger um 1880 (23.00025.000 Euro). Der 16. Mai steht ganz im Zeichen von Reiselust und Italiensehnsucht: Das zeigen die Werke von Thomas Wijk und Eugen von Blaas. Das „Venezianische Liebespaar“ ist eine reizvolle und großformatige Genreszene des beliebten Deutsch-Italieners (50.000-70.000 Euro). Vermutlich erwarb eine Hamburger Familie das Gemälde Anfang des 19. Jahrhunderts direkt vom Künstler, wo es seitdem Bestandteil der Privatsammlung war. Die Landschaft mit Reisenden malte der niederländische Künstler Thomas Wijk im 17. Jahrhundert (15.000-20.000 Euro). Der dänische Maler Fritz Melbye kam sogar bis nach Kuba, wo er sich vom Treiben im Hafen von Havanna inspirieren ließ (3.000-5.000 Euro). Zu einem Highlight der Altmeister-Auktion gehört ein kleines Kircheninterieur aus dem 16. Jahrhundert mit feinen Architekturdetails. Das RKD (Rijksbureau voor kunsthistorische Documentatie) hat das Werk dem Umkreis des Bartholomäus van Bassen oder des Dirck van Delen zugeschrieben (30.000-40.000 Euro). Das besondere Engagement für ZERO-Künstler beschert Van Ham auch für die Auktion mit Moderne und Zeitgenossen am 30. und 31. Mai wieder eine herausragende Offerte. Günther Ueckers Nagelobjekte sind
unverkennbar. Sein Werk „Sturz“ von 1987 war bereits in Ausstellungen der Galeria Tornabuoni Arte in Mailand zu sehen und ist im dazugehörigen Katalog abgebildet (150.000-200.000 Euro). Otto Pienes Arbeit „Anniversary Star“ von 1976 sticht mit seinen ausdruckstarken Farben besonders hervor (50.000-70.000 Euro). 1973 malte Gerhard Richter die Gruppe „Rot-Blau-Gelb“. Hundert Leinwände wurden dicht nebeneinander gehängt, als Ganzes bemalt und anschließend einzeln verkauft. Aus dieser Gruppe sind sechs Gemälde im Angebot, die einen zusammengehörenden Block bilden. Van Ham wird die Werke zunächst einzeln und anschließend zusammen aufrufen, so dass der Höchstbietende die Möglichkeit hat, die Sechsergruppe en bloc zu erwerben (480.000-720.000 Euro). Richters Werk „Blech“ aus der gleichnamigen Serie ist zwischen 50.000 und 70.000 Euro eingeschätzt. Hinzu kommt noch eine braune Vermalung von 1972 sowie das Multiple „Goldberg-Variationen“ (20.000-60.000 Euro). In seinem Werk „Bild E III“ erstellte Rupprecht Geiger intensive Farbverläufe in geometrischen Formen (60.000-80.000 Euro). Andy Warhols Farbserigrafie „Cologne Cathedral“ von 1985 erfreut sich nicht nur in Köln großer Beliebtheit (25.000-35.000 Euro). TELEFON | 0221/9258620 INTERNET | www.van-ham.com
Siebenbürgen Dr. Fischer, Heilbronn 38 Jahre nach der ersten Auktion von Dr. Fischer im November 1976, die sich allein der siebenbürgischen Kunst widmete, findet am 16. Mai wieder eine Auktion mit Kunst aus Siebenbürgen statt. Rund vierhundert Positionen zeigen die Vielfältigkeit – von Keramik über großartige Silber- und Schmuckstü-
Alexandritring, 2. Hälfte 18. Jahrhundert (Taxe 5.000-8.000 Euro). Dr. Fischer, Heilbronn, 17.05.2014
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cke bis hin zu Gemälden. Ein Hermannstädter Nelkenkrug von 1745 soll 5.500 bis 6.000 Euro kosten. Ein Gürtelkrug aus Kirchberg von 1746 liegt bei 1.500 bis 2.500 Euro. Aus Bistritz stammt ein achteckiger, getriebener Silberteller, der um 1670 gefertigt worden ist. Er ist auf 15.000 bis 20.000 Euro taxiert, ebenso wie ein vergoldeter Kluftbecher des Kronstädters Gold- und Silberschmieds Jeremias Jäckel aus der Zeit um 1630. Ein Highlight beim Schmuck ist ein Schneckenheftel aus Kronstadt. Das vergoldete Silberheftel, das wohl vom Meister Lukas Baum stammt, ist mit 3.000 bis 5.000 Euro günstig angesetzt. Am 17. Mai findet die traditionelle Kunst- und Antiquitätenauktion statt. Aufmerksamkeit verdienen beim alten Porzellan die Meißener Kaffeekännchen mit feiner HöroldtMalerei (3.300-3.800 Euro), eine Tasse mit Kauffahrteisszenen (600-800 Euro) sowie die Figur Europa auf dem Stier (2.0002.200 Euro). In der Offerte mit Kunsthandwerk sticht eine Kutscheruhr der Firma Le Roy mit filigranem Ziffernblatt aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts ins Auge (8.000-12.000 Euro). Im Bereich des Steinzeug und der Hafnerkeramik sticht ein Altenburger Walzenkrug mit Rosettenauflagen aus dem frühen 18. Jahrhundert hervor. Der Krug mit Zinnmontierung von Johann David Pfretzschner ist mit 2.500 bis 2.800 Euro taxiert. Auch mit ihrer Größe beeindruckt eine Zunftkanne der Gerber von Braunau aus Zinn von 1653 (7.000-9.000 Euro). Jugendstil-Objekte gibt es von Max Laeuger. Seine für die Majolika-Manufaktur Karlsruhe entworfene große Deckelvase mit Zitronendekor liegt zwischen 2.800 bis 3.500 Euro. Für eine von Theodor Kärner für Nymphenburg modellierte Pumagruppe liegen die Preiserwartungen bei moderaten 400 bis 600 Euro. Zur historischen Schmucksammlung aus dem Nachlass eines Salzburger Kunstsammlers gehören Ringe aus der Renaissance und dem Barock sowie Trauerringe aus dem 18. Jahrhundert. Hervorzuheben ist ein bedeutender Alexandritring eines Salzburger Erzbischofs aus der Mitte des 18. Jahrhunderts, der mit 5.000 bis 8.000 Euro taxiert ist. TELEFON | 07131/155570 INTERNET | www.auctions-fischer.de
hängerplatte in Gestalt des Kopfes einer felinen Gottheit mit Jaguarmund und einer Meerkatze über dem Kopf reliefiert geschnitten (4.0006.000 Euro). Eine LualwaMaske aus dem Kongo beeinflusste maßgeblich Pablo Picasso und andere kubistische Maler (6.000-7.000 Euro). Eine 95 Zentimeter hohe Figur der Baga aus Guinea aus Holz stellt eine stark abstrahierte Gestalt auf vier Beinen stehend dar. Der überdimensionierte Kopf hat große Ohren, mandelförmige Augen, eine schmale, schnabelartig stark hervorstehende Nase und einen spitz zulaufenden, kleinen Mund. Die aus einer amerikanischen Privatsammlung stammende Figur hat einen Schätzpreis von 8.000 bis 12.000 Euro. TELEFON | 089/2317100 INTERNET | www.neumeister.com
Nagel- bzw. Spiegelfetisch, Bakongo, D. R. Kongo, Ende 19. Jh., 19 x 26 cm (Taxe 8.0009.000 Euro). Neumeister, München, 17.05.2014
Jugendstil, Gemälde und Porzellan Eppli, Stuttgart
Magisch Neumeister, München Die Besonderheit des Kongogebietes sind Nagel- und Spiegelfetische, also magische Figuren. In ihrer Funktion entsprechen diese Fetische häufig den Schutz- oder Heiligenfiguren christlicher und anderer Religionen, erfüllen darüber hinaus aber auch gelegentlich malevolente Ziele. Ein Sundi-Nagelfetisch gehört zu den Highlights der Neumeister-Auktion mit außereuropäischer Kunst am 17. Mai. Vermutlich Ende 19., Anfang 20. Jahrhunderts entstanden, erfüllt die anthropomorphe Gestalt Abwehr-, Schutz- und Angriffsfunktionen (Taxe 60.000-70.000 Euro). Der Bakongo-Nagel- bzw. Spiegelfetisch in Gestalt eines Hundes stammt aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert und ist mit 8.000 bis 9.000 Euro taxiert. Eine mexikanische Maske (10.000-12.000 Euro), die mit offenem, die Zunge zeigendem Mund, durchbohrten Ohren und Augen dargestellt ist, hatte ursprünglich vermutlich eingelegte Edelsteine. Aus apfelgrünem Jadeit oder Aventurin ist eine mexikanische An-
Am 17. Mai versteigert Eppli in seiner Auktionshalle in Leinfelden-Echterdingen unter anderem Jugendstil-Objekte, Gemälde und Porzellan. Eine Enghalsvase von Zolnay Pecs aus der Zeit um 1900 wird bei sechzig Euro aufgerufen. Vom Maler Thomas Ludwig Herbst (1848-1915) gibt es eine Pferdestudie in Öl auf Pappe (Aufrufpreis 720 Euro). Heinrich Wettig malte 1946 Sonnenblumen (300 Euro). Zwei Meißen-Figuren aus der Mitte des 19. Jahrhunderts werden jeweils bei 960 Euro aufgerufen. Heinrich Wettig, SonnenbluTELEFON | 0711/79465900 INTERNET | www.eppli.com
men, Öl/Karton 50 x 41 cm (Aufruf 300 Euro). Eppli, LeinfeldenEchterdingen, 17.05.2014
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J. H. Zedler, Grosses vollständiges Universal Lexikon, Halle, 1732 ff. (Schätzpreis 30.000 Euro). Ketterer, Hamburg, 19./20.05.2014 Lucio Fontana, Concetto spaziale, 1957 (700.000-1 Mio. Euro). Dorotheum, Wien, 20.05.2014
Sketchbook Ketterer, Hamburg Wertvolle Bücher, Autographen, Manuskripte, Dekorative Graphik sowie Maritime und Norddeutsche Kunst versteigert Ketterer am 19. und 20. Mai in Hamburg. Das mit Abstand umfangreichste enzyklopädische Werk, das im Europa des 18. Jahrhunderts hervorgebracht wurde, kommt mit J. H. Zedlers Universal Lexikon, Halle. 1732 ff., zum Aufruf. Der Schätzpreis liegt dementsprechend bei 30.000 Euro. Das Skizzenbuch mit 28 originalen Bleistiftzeichnungen von Ludwig Meidner, zwei davon signiert, 22 datiert, ist mit dem eigenhändigen Besitzvermerk „Ludwig Meidner, July 27th, 43, 26. West Heath Drive, London N.W. 11“ versehen.The „Spirax“ Sketch Book ist ein einzigartiges, bisher unbekanntes Skizzenbuch des expressionistischen Künstlers Ludwig Meidner (1884-1966), das Einblick in sein Leben im Londoner Exil während der letzten Kriegsjahre gewährt. Fragend und ein wenig traurig blicken die Augen des Künstlers auf dem Selbstporträt, welches das vorliegende von insgesamt 51 bekannten Skizzenbüchern, die zwischen 1916 und 1966 entstanden, eröffnet. Die Zeit der Internierung scheint in dem Gesicht des Malers Spuren hinterlassen zu haben. Und so muten auch die nachfolgenden Porträts von Frauen und Männern im mittleren Alter, einer älteren Dame mit gesenktem Blick sowie die Bildnisse eines Mädchens und zweier Knaben still, nachdenklich und ein wenig befangen an. Ein Selbstporträt (mit Kippa) ist nach dem jüdischen Kalender datiert und mit dem Kommentar „During an Air Raid“ versehen (Schätzpreis 8.000 Euro). TELEFON | 040/3749610 INTERNET | www.kettererkunst.de
Lucio Fontana Dorotheum, Wien Klassische Moderne und zeitgenössische Kunst stehen im Mittelpunkt der Auktionswoche im Wiener Dorotheum vom 19. bis zum 23. Mai. Wieder mit dabei sind zwei Arbeiten von Lucio Fontana. Zum Schätzpreis von 700.000 bis eine Million Euro kommt nun ein Concetto spaziale von 1957 mit Ölfarbe und Glitzer zum Aufruf. Fontanas Concetto spaziale von 1955 mit schwarzem Acryl und Glassteinen ist mit 550.000 bis 750.000 Euro geschätzt. Weiterhin wartet die zeitgenössische Kunst mit einer strukturierten Leinwand von Agostino Bonalumi auf. „Bianco“ soll 100.000 bis 150.000 Euro kosten. Enrico Castellanis Leinwand „Superficie grigia“ von 1991 ist mit 180.000 bis 280.000 Euro taxiert, Paolo Scheggis Acrylarbeit auf drei übereinander gelegten Leinwänden liegt bei 90.000 bis 120.000 Euro. Die Auktion mit klassischer Moderne bietet eine Bleistiftzeichnung von Gustav Klimt. Der Mädchenkopf im Dreiviertelprofil liegt bei 35.000 bis 45.000 Euro. Ebenfalls versteigert werden Jugendstil- und Silberobjekte (19. Mai), Juwelen sowie Armband- und Taschenuhren (23. Mai). Die Jugendstil-Offerte am 20. Mai bietet eine Wiener Keramik von Michael Powolny; das Mädchen mit Rosen ist auf 10.000 bis 15.000 Euro geschätzt. Ein Chronograph von Patek Philippe von 1942/43 kommt mit einem Schätzwert von 160.000 bis 240.000 Euro in die Auktion. TELEFON | +43(0)1/515 600 INTERNET | www.dorotheum.com
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für die Weißenhofsiedlung entworfen. Zwei seltene Stehleuchten von Gino Sarfatti kommen mit 3.000 und 6.000 Euro zum Aufruf. Von Alvar Aalto stammen zwei Schichtholzsessel in einer frühen Ausführung für Wohnbedarf (Modell 31, Limit jeweils 2.400 Euro). Zu ersteigern gibt es auch zwei seiner Schreibtische, zwei Barhocker sowie vier seiner Stühle. Darüber hinaus werden diverse Objekte von Ettore Sottsass angeboten. Erwähnenswert ist ein Brunnen von Matteo Thun aus Marmor, ebenso wie verschiedene Lampenobjekte von Fulvio Bianconi. Ebenfalls wieder im Angebot: Skulpturen von Demetre Chiparus. TELEFON | 0221/254548 INTERNET | www.herr-auktionen.de
Meister Flegel Ketterer, München
Andy Warhol, Leuchtreklame für Chanel, 115 x 90 cm (Limit 1.000 Euro). Herr, Köln, 24.05.2014
American Dream Herr, Köln Liebhaber schöner Dinge und tollen Designs sollten sich den 24. Mai im Kalender rot markieren. Das Kölner Auktionshaus Herr hat Vielseitiges im Angebot. Eine Plexiglas-Skulptur nach dem Entwurf des Bauhausschülers Hannes Neuner, die von der Firma Kienzle gefertigt wurde, ist mit 7.500 Euro angesetzt. Die Fiberglas-Plastik „American Dream“ von Luis Jimenez (1940-2006) stammt aus den Jahren 1967 bis 1971 und wurde in einer kleinen Auflage von fünf Exemplaren gefertigt (Limit 8.000 Euro). Von Andy Warhol gibt es eine Leuchtreklame für Chanel (1.000 Euro). Ein großformatiges Mosaik des bedeutenden Berliner Glasmalerei- und Mosaikherstellers Puhl & Wagner, verarbeitet in einer Fassung als niedriger Tisch mit Messingrahmung, zeigt eine mythologische Szene. Der Entwurf stammt von dem schwedischen Künstler Einer Forseth. Das Mosaik wurde vermutlich in den 1920er-Jahren als Probemosaik für den Goldenen Saal der Stadthalle in Stockholm gefertigt (2.000 Euro). In der Sparte Design sticht besonders ein Freischwinger MR10 von Mies van der Rohe hervor. Dieser stammt aus der ersten Ausführung von 1927 von der Firma Berliner Metallgewerbe Josef Müller. Charakteristisch für die erste Ausführung ist die Rückenbespannung durch eine verschraubte Metallschiene und nicht durch Korsettschnürung. Außerdem sind die Steckverbindungen alle geschraubt. Der Stuhl wurde
Georg Flegel ist nicht nur einer der bedeutendsten europäischen Stilllebenmaler des frühen 17. Jahrhunderts, sondern auch der erste auf dieses Genre spezialisierte Künstler in Deutschland. Mit einer Schätzung von 90.000 bis 120.000 Euro kommt am 24. Mai ein Meisterwerk seines Schaffens in der Ketterer Kunst-Auktion Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts zum Aufruf. Georg Flegels berühmtes Schrankbild, das sich heute in der Nationalgalerie in Prag befindet steht in engem Zusammenhang mit seinem Stillleben mit Blumenstrauß und Glaspokalen. Dieses gilt als eigenständige Version der oberen Hälfte eben jenes Prager Schrankbildes, was die ungewöhnliche, frontale Ansicht im Gegensatz zu der sonst üblichen leichten Aufsicht erklärt. Flegels Können zeigt sich vor allem in der Darstellung der überaus zarten Gläser, deren transparente Oberflächen mit ihren hellen Lichtreflexen ein feines Relief zu bilden scheinen. Die wunderbare Frische des Gemäldes ist dem Blumenstrauß zu verdanken, der sich aus Blüten verschiedener Jahreszeiten
Georg Flegel, Stillleben mit Blumenstrauß und Glaspokalen, Öl/Lw., um 1610/20 (90.000-120.000 Euro). Ketterer, München, 24.05.2014
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zusammensetzt. Die Kunst des 19. Jahrhunderts bereichert neben Franz von Defregger, der mit seinem mit 40.000 bis 60.000 Euro angesetzten Ölgemälde „Die Werbung“ ein äußerst emotionales Thema aufgreift, auch Alfred von Wierusz-Kowalski. Seine „Glückliche Kutschfahrt“ (30.00050.000 Euro) wartet nicht nur mit einer überraschenden Perspektive auf, sondern besticht auch durch eine feine und gleichzeitig sehr dynamische Malweise, die dem Motiv große Lebendigkeit verleiht. Mit seinen liebevollen Beobachtungen des Tierlebens zaubert Alexander Koester, der gleich mit mehreren Werken vertreten ist, eine stimmungsvolle Atmosphäre. Sein Ölgemälde „Enten am See“ bringt in bester Naturalismustradition die Freiheit in der Natur zum Ausdruck (30.000-40.000 Euro). Ein wahrhaft dokumentarischer Wert kommt Edward Theodore Comptons Ölgemälde „Bei Kaprun: Mooserbodental mit Blick auf den Karlinger Gletscher“ zu. Die 1916 entstandene Arbeit Comptons, der mit rund einem Dutzend Werken vertreten ist, hält den ursprünglichen Blick in das Mooserbodental fest, das heute zum Stausee geworden ist (18.000- 24.000 Euro).
rere Holzschnitte von Karl Schmidt-Rottluff konnten im Rahmen der Schätzungen erfolgreich vermittelt werden wie auch Paula Modersohn-Beckers wichtigste Radierung, die „Gänsemagd“ mit 6.500 Euro. Unter den Blättern von Picasso konnte die „Suerte de Muleta“ aus der Folge „La Tauromaquia“ die Schätzung von 8.000 Euro mit einem Zuschlag von 19.000 Euro deutlich übertreffen. Eine in dieser Form einzigartige Folge stellen die Zustandsdrucke der Lithografie „Loisirs“ von Jean Dubuffet dar. Neun verschiedene Farbzustände konnten hier die Entwicklung verdeutlichen und mit 8.500 Euro die Schätzung von 8.000 Euro etwa bestätigen. Paul Klees „Engel bringt das Gewünschte“ bildete als kolorierte Lithografie einen besonderen Leckerbissen. Auch hier konnte die Schätzung von 24.000 Euro mit einem Zuschlag von 27.000 Euro übertroffen werden.
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Aus Asien
TELEFON | 040/4132100 INTERNET | www.hauswedell-nolte.de
auctionata.com Nachberichte
Karl Otto Götz Hauswedell & Nolte, Hamburg Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Die Berliner Nationalgalerie richtet 2014 Karl Otto Götz zu seinem hundertsten Geburtstag eine umfassende Retrospektive aus. Seine Gouache „Komposition“ von 1957 rief in der DezemberAuktion von Hauswedell & Nolte in Hamburg zahlreiche Telefonbieter, mehrere Saalbieter und einige schriftliche Aufträge auf den Plan. Die Schätzung von 5.000 Euro wurde nach langanhaltendem Bietgefecht mit 26.000 Euro als Zuschlag mehr als verfünffacht. Für zwei wichtige Ölbilder von Lyonel Feininger und Karl Hofer engagierten sich mehrere Saalbieter: Feiningers Bild „Blinder Musikant am Strande“, vielfach ausgestellt und aus einer amerikanischen Privatsammlung, kostete 150.000 Euro, Hofers Brustbild einer Frau mit erhobener Hand ging für 52.000 Euro nach Sachsen. Von den Plastiken seien der „Kniende Elefant“ von Renée Sintenis mit einem Zuschlag von 21.000 Euro (Schätzung 12.000 Euro) und die „Lachende Alte“ von Ernst Barlach mit 15.000 Euro genannt. Auch Aquarelle und Zeichnungen konnten die Bieter mobilisieren: Max Pechsteins kleinformatiges „Stillleben mit Akt“ übertraf die Schätzung von 10.000 Euro mit 25.000 Euro Zuschlag deutlich. Karl Schmidt-Rottluffs „Gartenlandschaft“ konnte bei 40.000 Euro einem Saalbieter zugeschlagen werden. Für Aquarelle von Emil Nolde macht sich eine gewisse Müdigkeit auch an anderen Stellen bemerkbar. Ein Schwergewicht bietet in den Hamburger Auktionen seit eh und je die Druckgrafik: Edvard Munchs farbige Lithografie „Neutralia“ konnte 22.000 Euro erzielen, Emil Noldes Radierung „Kniendes Mädchen“ 18.000 Euro, der Holzschnitt „Der Prophet“ 30.000 Euro. Auch meh-
In der Auktion Kunst & Antiquitäten aus Asien wurden am 7. März bei dem Online Kunst- und Auktionshaus Auctionata eindrucksvolle Kunstschätze aus Asien versteigert. Kostbare seltene Kunstobjekte des gesamten asiatischen Kontinents sind unter den Hammer gekommen. Besonders begehrt waren ein südkoreanischer Buddhakopf und ein detailreiches tibetisches Thangka, welche für 22.800 Euro und 5.400 Euro (Preise inklusive Käuferaufgeld) versteigert wurden. Ein feuervergoldeter Räucherstäbchenhalter aus dem 18. Jahrhundert wechselte für 16.800 Euro (inkl. Käuferaufgeld) den Besitzer. Das vielseitige Angebot reichte von chinesischen Möbeln aus Huanghuali-Holz bis hin zu indo-persischen Silberarbeiten und feinen Bronzen und vermittelte die Vielseitigkeit und enorme Feinheit des Kunsthandwerks jener Länder. Shakyamuni Buddhakopf, SüdTELEFON | 030/98320222 INTERNET | www.auctionata.com
korea, Silla-Dynastie, frühes 6. Jahrhundert, Stein auf Holzsockel (22.800 Euro inkl. Käuferaufgeld). Auctionata, 07.03.2014
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Kaiser Wilhelm Eppli, Stuttgart
Märklin H0 HR 742 LMS D-Zug-Anfangspackung (Zuschlag 19.000 Euro). Wormser Spielzeugauktion, 07./08.03.2014
Luxusschlitten und Schnelltriebwagen Lösch, Worms In der 104. Wormser Spielzeugauktion am 7. und 8. März 2014 wurden 3.360 Positionen Sammlerspielzeug versteigert. Unbestrittener Star bei den Spuren bis H0 war eine Märklin H0 HR 742 LMS D-Zug-Anfangspackung, für die ein Zuschlag von 19.000 Euro erzielt wurde. Ein Märklin H0 352 E Speisewagen LMS brachte 1.800 Euro, ein Märklin H0 TW 800 NR Typ 10 zweiteiliger Schnelltriebwagen wurde mit 1.900 Euro zugeschlagen. Bei den großen Spuren brachte eine KM1 Spur 1 100110 Schlepptenderlok 2.400 Euro, für ein Handarbeitsmodell einer Schlepptenderlok der GNR wurden 2.100 Euro erzielt und eine Semaphore/Kiss Spur IIm Schlepptenderlok wechselte für 1.800 Euro den Besitzer. Auch bei der Versteigerung des Blechspielzeugs gab es wieder einige Highlights: Für das Märklin 5215 Automobil „Oldtimer Luxuswagen Landaulette“ fiel der Hammer erst bei 17.800 Euro, ein Märklin 5110/33 Unterseeboot brachte 3.400 Euro. Von Lehmann wurden die Autoschwestern Li-La Nr. 520 bei 2.000 Euro zugeschlagen. Die 105. Spielzeugauktion findet am 6. und 7. Juni statt. TELEFON | 06247/90460 INTERNET | www.auktionshaus-loesch.de
Abb. rechts: Militär-Puppenstubenpuppe „Kaiser Wilhelm“, um 1900, Biskuitporzellan, Stoff, bemalt, leicht beschädigt, H 21 cm (Aufruf 100 Euro/Ergebnis 1.100 Euro). Eppli, Stuttgart, 15.03.2014
Das Auktionshaus Eppli versteigerte am 15. März in seiner Auktionshalle in Leinfelden-Echterdingen unter anderem Spielzeug, Porzellan, Antiken, Gemälde und Möbel. Die Biskuitporzellanpuppe „Kaiser Wilhelm“ einer Militärpuppenstube aus der Zeit um 1900 wurde mit hundert Euro aufgerufen und brachte letztendlich ein Ergebnis von 1.100 Euro. Auch Porzellan aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam gut an. Eine reich vergoldete Kratervase mit Ansicht von Stuttgart wurde von 220 Euro auf 650 Euro gesteigert. Die antike Büste des ägyptisch-römischen Gottes Serapis aus dem zweiten bis dritten Jahrhundert nach Christus aus niedrig gebrannter Keramik war einmal Teil der Ausstellung „Caracalla – Kaiser. Tyrann. Feldherr“ im Limesmuseum Aalen. Dies spiegelte sich auch im Ergebnis von 2.400 Euro wider. Jakob Bräckles (1897-1987) Landschaftsgemälde von 1978 wurde mit 900 Euro aufgerufen und erst bei 3.000 Euro weitergereicht. Ein sogenannter Kirchheimer Sekretär, ein Tabernakelsekretär im süddeutschen Raum in der zweiten Hälfte des 18 Jahrhunderts hergestellt, wies starke Alters- und Gebrauchsspuren auf. Sein Aufrufpreis von achthundert Euro stieg auf 2.200 Euro. TELEFON | 0711/79465900 INTERNET | www.eppli.com
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Der letzte Ritter Kaiser Maximilian I. in den REM Mannheim Kaiser Maximilian I. (1459-1519) war einer der populärsten Herrscher aus dem Hause Habsburg und regierte an der Schwelle vom Mittelalter zur Neuzeit. Seine besondere Leidenschaft galt dem Turnier, das zu seiner Zeit nicht mehr der Kriegsvorbereitung diente, sondern fester Bestandteil des höfischen Lebens war. Turniere waren rauschende und kostspielige Feste, die oft mehrere Tage dauerten. Maximilian selbst war einer der erfolgreichsten Turnierkämpfer aller Zeiten. Er bestritt zahlreiche Wettkämpfe und präsentierte sich gern als strahlender Ritter. Noch im 19. Jahrhundert galt er als Sinnbild der ritterlichen Tugenden und ging als „der letzte Ritter“ in die Geschichte ein. Die Ausstellung der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim vereint rund 150 hochkarätige Leihgaben aus dem Kunsthistorischen Museum in Wien: kostbare Waffen und Rüstungen, prachtvolle Gemälde, Textilien, Medaillen sowie kunstvoll illustrierte Handschriften. Besondere Höhepunkte sind die Originalrüstungen und Waffen, mit denen Kaiser Maximilian selbst vor mehr als fünfhundert Jahren seinen Gegnern entgegentrat, und der Freydal, eines der kostbarsten Turnierbücher der Welt. Das Buch entstand um 1512 bis 1515 und schildert die ritterliche Minnefahrt Maximilians, der als „Freydal“ auf eine abenteuerliche Reise geht und an vielen Turnieren teilnimmt. Die Ausstellung zeigt zahlreiche Einzelseiten des Freydal, der durch seine lebendigen, detailreichen und farbenfrohen Illustrationen von höchster Qualität besticht. Auf jeder Seite ist
Turnierbuch Freydal, süddeutsch, 1512-15, Kunsthistorisches Museum, Wien, Hofjagd- und Rüstkammer; Reiss-EngelhornMuseen, Mannheim © Kunsthistorisches Museum Wien
Porträt Bianca Maria Sforza (ab 1494 Maximilians zweite Ehefrau), Werkstatt Bernhard Strigels, frühes 16. Jahrhundert, Kunsthistorisches Museum, Wien, Hofjagd- und Rüstkammer; ReissEngelhorn-Museen, Mannheim © Kunsthistorisches Museum Wien
Maximilian abgebildet – hoch zu Ross, die Lanze im Anschlag, beim Schwertkampf oder als Fackelträger beim Maskenball. Normalerweise schlummern diese Kleinode in einem Spezialdepot in Wien. Noch nie zuvor wurde ein so großes Konvolut an Blättern verliehen. Die Sonderausstellung stellt Kaiser Maximilian I., seine Politik, seinen Charakter und die Vernetzung der Habsburger in Europa vor. Im Vordergrund steht der höfische Turniersport unter Maximilian. Der Herrscher verband an seinem Hof verschiedene Turniertraditionen und nutzte ganz bewusst technische Neuerungen und Innovationen seiner Zeit aus, um die Rüstungen zu verbessern und das Turnier für die Zuschauer noch spektakulärer zu machen. Der Besucher erfährt, welche Ausbildung ein Ritter durchlaufen musste, sieht, wie Reiter und Pferd für die Wettkämpfe vorbereitet wurden, wirft einen Blick in die Werkstätten der Rüstungsschmiede und lernt den Ablauf eines Turniers kennen. Ein Turnier bestand aus verschiedenen Waffengängen: dem Rennen und dem Stechen, in dem die Ritter hoch zu Pferde mit Lanzen gegeneinander antraten, und dem Fußkampf. Festlicher Abschluss eines jeden Turniers war eine „Mummerey“, eine Art Maskenball. Der Katalog ist im Verlag Schnell und Steiner erschienen. (Bis 9. November). TELEFON | 0621/2933776
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Glänzende Glasuren Taxile Doat im Hetjens-Museum Düsseldof Taxile Doats (1851-1938) Talent der technischen wie künstlerischen Gestaltung von Porzellan und Steinzeug ist heute vor allem Kennern des Jugendstils und des Art déco bekannt. Doat gehörte als einer der ersten Studiokeramiker überhaupt zu den einflussreichsten Keramikkünstlern seiner Zeit. Seine Rezepturen und Techniken des „Décor flambé“, der Kristallund Lüsterglasuren sowie die ungewöhnliche ZusamTaxile Doat, Flaschenvase mit menfügung von Porzellan Medaillons und tanzenden und Steinzeug dokumenPutti, Manufaktur Sèvres, 1903; tierte er für die Nachwelt in der Publikation „Les CéramiHetjens-Museum Düsseldorf ques de Grand Feu“ im Jahr 1905. Der in Albi (Midi-Pyrénées) geboren junge Doat entdeckte während seiner Anstellung im Amt für Post- und Telekommunikation in Limoges, der für Herstellung und Handel mit Porzellan und Emaille bekannten Stadt, seine Vorliebe für das Töpfern. Er nahm zunächst vor Ort Unterricht und wechselte dann zum Studium an die École des Beaux-Arts in Paris. 1877 wurde er von der Porzellanmanufaktur Sèvres als Künstler verpflichtet. Als ihm die Manufakturleitung ab 1895 die Eröffnung eines freien Ateliers mit einem eigenen Brennofen in der Rue de Brancas Nr. 47 in Sèvres gewährte, experimentierte er fortan auch mit Glasurtechniken aus Japan und China. Seit der politischen Öffnung Japans in den 1870er-Jahren wuchs das Interesse an den wirtschaftlichen wie kulturellen Besonderheiten des Landes. Dies wirkte sich künstlerisch aus – der Stil des Japonismus war geboren und floss über-
Georg Dobler, Brosche, Naturabguss Hirschkäfer, 2007; Schmuckmuseum Pforzheim © Schmuckmuseum Pforzheim Foto: Georg Dobler
deutlich auch in die Arbeiten Taxile Doats ein. Als Grundtyp seiner Gefäßformen wählte er vor allem Kürbisformen nach ostasiatischen Vorbildern, wie beispielsweise die Kalebasse oder die Koloquinte („Teufelsapfel“). Seine Experimente zur Kombination von hoch gebranntem Porzellan mit Steinzeug unter Verwendung von charakteristischen kleinen Medaillons in der Technik des „pâte sur pâte“ (dt.: „Schicht für Schicht“) stießen bei seinen Zeitgenossen auf großen Beifall. Auch in der internationalen Schmuckszene genossen seine kleinformatigen Gefäße, die miniaturartig aufgesetzte Dekormotive mit Darstellungen aus Antike und Renaissance im transparent anmutenden Kameen-Stil tragen, hohe Anerkennung. Das raffiniert wie elegant gestaltete Kunsthandwerk der Jugendstilzeit gehört zu den besonderen Vorlieben der Sammlerin Gerda Vedder. In idealer Ergänzung zu ihrem Mann Hugo Vedder, der Glasuren wie Gefäßformen Ostasiens bewunderte, und der bekannten Möbelkunst der Firma Vedder in Lüdinghausen, fand Gerda Vedder in den Werken Taxile Doats die ideale Symbiose der sie inspirierenden Umgebung. Die Taxile-Doat-Sammlung von Gerda Vedder wird erstmals öffentlich im Hetjens-Museum präsentiert. (Bis 7. September). Ein ausführlicher Artikel erfolgt in einem der nächsten Hefte. TELEFON | 0211/8994288
Käfer am Revers Tiere im Schmuck im Schmuckmuseum Pforzheim
Taxile Doat, Fenchelkännchen, Manufaktur Sèvres, 1900/1902; Hetjens-Museum Düsseldorf
Tiere gehören zu den frühen Motiven im Schmuck. Es gibt sie in fast jeder Epoche, in unterschiedlichen Formen und Bedeutungen. Ob es die Köpfe einer Wildkatze an einem persischen Armreif von vor 2700 Jahren sind, deren Zauber Einfluss auf den Jäger nehmen sollte, oder Liebesvögel in Form von Täubchenohrschmuck in der Antike; ob ein Jagdhundanhänger aus der Renaissance als Symbol der Treue oder eine für die damalige Zeit exotische Insektenbrosche aus dem Jugendstil, ob Phantasie- und Mischwesen oder zeitgenössische Arbeiten wie Käferbroschen von Georg Dobler. Mit rund 120 Objekten aus der eigenen Sammlung zeigt die Ausstel-
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heute unangefochtenen Stellenwert in allen öffentlichen und privaten Sammlungen garantiert, die entweder der Keramik oder dem Jugendstil gewidmet sind. Besonders für seine Unterglasurbemalung kennt und schätzt der Sammler das schwedische Jugendstilporzellan. Zur Spezialität werden zartfarbene florale Dekore auf schwarzem Grund. Typisch sind von Hand modellierte Reliefs und leicht erhabene Blütenblätter. Berühmt und konkurrenzlos ist der delikate Übergang von Malerei hin zur Plastik, der Übergang von der zweiten in die dritte Dimension. Ergänzt wird die Ausstellung im Kreismuseum Zons mit einer Auswahl an Illustrationen des französischen Künstlers und Entwerfers E.A. Seguy (1877-1951), aus dessen Portfolio „Les fleurs et leurs applications decoratives“, die als Sammlung des Museums erstmals umfassend präsentiert werden. (Bis 24. August). Brosche, A. Winter und Sohn?, Karlsruhe, um 1870/80; Schmuckmuseum Pforzheim © Schmuckmuseum Pforzheim Foto: Petra Jaschke
TELEFON | 02133/5302-0
lung bis 22. Juni die Vielfalt von Tiermotiven im Schmuck in den vergangenen 5000 Jahren. Im Dialog zu „Höllenhund und Liebestaube“ widmet sich die Pforzheim Galerie der Rezeption von Tieren in der Kunst. Fast 300 Tiere „bevölkern“ das Schmuckmuseum Pforzheim, manche klein und erst auf den zweiten Blick zu finden, während andere als eigenständiges Schmuckstück unübersehbar sind.„Das Thema ist von breitem Interesse. Nicht zuletzt nach der Ausstellung über die Schlange im Schmuck 2010 war es naheliegend, sich weiteren Tierarten zuzuwenden und der Frage nachzugehen, welche Vorläufer und Wegbereiter es dafür in der Kunstgeschichte gegeben hat“, erläutert Museumsleiterin und Kuratorin Cornelie Holzach, wie es zu der Ausstellung kam.„Dass Tiermotive im Trend liegen, zeigen auch die Kollektionen großer Juweliere.“ In der Schau geht es auch um Phantasie- und Mischwesen, die die Schmuckgeschichte seit jeher begleiten. TELEFON | 07231/392970
Zarte Farben, florale Dekore Rörstrand-Porzellan im Kreismuseum Zons, Dormagen Im Jahre 1726 als Fayence-Manufaktur gegründet, entwickelte sich die im Schloss Rörstrand bei Stockholm untergebrachte Manufaktur zu einem der weltweit führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Kunstkeramik. Vor allem unter der künstlerischen Leitung von Alf Wallander (18951915) bekam die Manufaktur das Profil, das ihr nicht nur auf den Weltausstellungen in Paris (1900) und St. Louis/USA (1904) diverse Preise verschaffte, sondern ihr auch einen bis
Vase, Rörstrand, Entwurf Alf Wallander, 1899; Kreismuseum Zons, Dormagen © Irene von Uslar / Museum Huelsmann
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Fast vergessen
Kunst auf dem Kopf
Künstler aus Böhmen u.a. im Isergebirgs-Museum „Junge Löwen im Käfig“ zeigt ein 1927 entstandenes Gemälde des mährischen Künstlers Alois Rudolf Watznauer. Das Bildmotiv ist zugleich Sinnbild für die Situation junger sudetendeutscher Künstler zwischen 1918 und 1938: Sie waren voll jugendlicher Energie und hatten großes Entwicklungspotenzial, das sie aber als Angehörige der deutschen Minderheit in Alfred Kunft, Am Fluss March, der neu gegründeten Tsche1924, Regionalgalerie Reichen- choslowakei nur unter groberg; Isergebirgs-Museum Neu- ßen Schwierigkeiten entfalten konnten. Nach dem gablonz Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung der Sudetendeutschen gerieten diese Künstler auf deutscher wie auf tschechischer Seite fast vollständig in Vergessenheit. Zu den Künstlern zählen u.a. Kurt Hallegger, Maxim Kopf und Mary Duras. (Bis 15. Juni, Katalog).
Mehr aus Meißen
TELEFON | 08341/965018
Private Keramikbetriebe in Meißen, Kermikmuseum Berlin
Georg Baselitz in Kochel Die intensive Beschäftigung mit Tiermotiven ist ein bisher kaum beachteter Aspekt im Oeuvre dieses großen Gegenwartskünstlers. Baselitz, der oft ausGeorg Baselitz, Ein Hund, 1970, schließlich als Maler der Privatsammlung; Franz Marc Motive, die „auf dem Kopf stehen“, wahrgenommen Museum Kochel wird, bricht in ausdrucksstarken, auf Dissonanzen setzende Werke, gängige Klischees von Tier und Natur auf. (Bis 21. September im Franz Marc Museum in Kochel, Katalog). TELEFON | 08851/924880
Renée Sintenis (1888-1965) gehört zu den bekanntesten Bildhauerinnen ihrer Generation. Nur zwei Jahre älter als Emmy Roeder, war sie neben ihr die einzige Bildhauerin des 20. Jahrhunderts, die sich intensiv mit der Tierplastik auseinandersetzte. Bekannt sind ihre scheuen Rehe und hochbeinigen Fohlen in Bronze. Aber auch Aktfiguren von Jungen und Mädchen oder mythologische Figuren wie die Daphne zeiRenée Sintenis, Berliner Bär, gen die besondere Vorliebe 1956, Bronze, Sammlung Kauf, für Bewegung und StillBerlin; Museum im Kulturspei- stand. Rund 150 Plastiken sind bis 22. Juni zu sehen. cher Würzburg
Die Ausstellung widmet sich bis 9. Juni einigen meist im Schatten der großen Königlichen/Staatlichen Pozellanmanufakturen Meißen stehenden, jedoch auch sehr interessanten und facettenreich produzierenden privaten Keramikbetrieben. Neben den bis 1945 eng untereinander verwobenen vier großen Firmen „Ernst Teichert GmbH“, „Meißner Wandplattenwerke Saxonia GmbH“, „Meißner Ofen- und Porzellanfabrik AG vorm. C. Teichert“ sowie der „Sächsischen Ofenund Wandplattenwerke AG SOMAG“ zeigt die Ausstellung auch Gefäße und Objekte von Alice Ehmann, die in den 1920er-Jahren für die Wiener Werkstätte gearbeitet hatte und ab Anfang der 1930er-Jahre zuerst in Großenhain, später in Meißen eine eigene Keramikwerkstatt betrieb. Die Ausstellungsstücke stammen zum überwiegenden Teil aus der Privatsammlung von Karl B. Thomas. Von ihm stammt auch eine kleine Broschüre „Vademecum der MeißenMarken von Privatfirmen“ die im Museum Kachelofenkrone Meißner Ofen- während der Ausstelund Porzellanfabrik AG vorm. Carl lung erworben werden Teichert, um 1925, 40 x 40 cm, kann.
Foto: Bernd Sinterhauf © VG Bild-Kunst, Bonn 2013
Sammlung Karl B. Thomas; Keramik-Museum Berlin
Scheue Rehe Renée Sintenis im Museum im Kulturspeicher Würzburg
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AU S ST E L L U N G E N
Nahauf- Szenen und Porträts nahme Gisèle Freund in der Akademie der Künste Berlin
Natur in Kaufbeuren Die Ausstellung im Kunsthaus Kaufbeuren gewährt dem Besucher durch faszinierende SchwarzweißAufnahmen und ungewöhnliche Skulpturen eine makroskopischen Blick auf den unendQuerschnitt durch ein Nautilus- lichen FormenreichGehäuse, 1940/41; Kunsthaus Kauf- tum und die Einzigartigkeit der Pflanzenbeuren und Tierwelt. Ganz © bpk / Alfred Ehrhardt Stiftung nah führen die Künstler Karl Blossfeldt, Alfred Ehrhardt, Gary Heery und Maria Rucker, jeder auf seine ganz eigene Art, den Betrachter in beeindruckender, fast wissenschaftlicher Weise an das Objekt heran. (Bis 29. Juni). TELEFON | 08341/8644
Die Ausstellung eröffnet neue Sichtweisen auf ein scheinbar bekanntes Werk, indem sie die Porträtfotografin so zeigt, wie sie sich selbst immer verstanden wissen wollte: als FotoReporterin. Gemeinsam mit den großen Porträts sind nun – auch etliche bisher unveröffentlichte – Bilder zu sehen, die die Berühmtheiten in ihrem Alltag zeigen. Vom 23. Mai bis 3. Gisèle Freund, Virginia Woolf, August sind 280 Fotogra- London, 1939; Akademie der fien in 14 Kapiteln zu sehen. Künste, Berlin TELEFON | 030/200571514
© Gisèle Freund/IMEC/Fonds MCC
Exportschlager Jugendstil aus Nürnberg im Grassi Museum Leipzig
Weich und warm Katharina Krenkel im Botanischen Museum Berlin Katharina Krenkel versteht sich als klassische Bildhauerin in weich und warm. So wie andere Künstler Hammer, Meißel und Stein verwenden, be-nutzt sie seit 20 Jahren Wolle und Häkelnadel. Ihr „Häkelmittelpunkt“ hat sich mo-mentan in die Natur verlegt, inspiriert durch ihr kleines Atelier inmitten eines Gartens. So drehen sich ihre Themen um verwelkte Blütendolden, Kernobst, Blumenpressen, Erdschichten und Ungeziefer. (Bis 8. Katharina Krenkel, Porträt im WasJuni). ser, Häkelkunst; Botanisches MuTELEFON | 030/ 83850134
seum Berlin. © Katharina Krenkel. Foto: Rich Serra
Ab 1897 entwickelte sich Jugendstil aus Nürnberg zu einem regelrechten Exportschlager – auch im internationalen Maßstab. Um die neue Stilrichtung zu fördern, bot das Bayerische Gewerbemuseum in Nürnberg Meisterkurse an, die unter anderem von renommierten Entwerfern wie Peter Behrens und Richard Riemerschmid angeleitet wurden. So entstand in den Werkstätten der fränkischen Metropole in den Jahren um 1900 eine Vielfalt an Gegenständen des gehobenen täglichen Bedarfs. Die farbenfrohen Keramiken der Majolikafirma J. von Schwarz mit den typisch stilisierten Pflanzenmotiven waren in ganz Europa geschätzt. Bekannte Markennamen wie die Isis- und Osiris-Serie der Firma Walter Scherf & Co., Orion und Norica-Zinn stellten den Inbegriff für hohe Qualität und anspruchsvolle Metallgestal- Vase der kunstgewerblichen tung dar. (Bis 6. Juli, Kata- Metallwarenfabrik Orion von log). Georg Friedrich Schmitt, 1904/ TELEFON | 0341/2229104
1905; Grassi Museum für Angewandte Kunst, Leipzig
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Fensterbierscheiben Klaus Tiedemann
Westfälische Fensterbierscheiben von 1716 im Verbund. Alle von Männern Gestifteten zeigen die gleiche Willkommenstrunk-Szene mit Reiter, die mit Frauennamen nur eine simple Ranke. Einzelscheiben 8,5 x 11,5 cm
KABINETTSCHEIBEN Lassen Sie sich entführen in eine Zeit zwischen circa 1640 und 1800. Im Westfälischen oder in den norddeutschen Küstenländern wird eine Hochzeit gefeiert oder der Einzug in einen Neubau. Es gibt ein tagelanges Gelage, gegen dessen Ausuferungen behördliche Auflagen bestehen. Nachbarn und Freunde haben bunt bemalte, handgroße Fensterscheiben mitgebracht, die später im Haus zu einem Fenster zusammengefügt werden. Auf ihnen steht der Spendername geschrieben, oft auch Ort und Jahr. Solche Fensterbierscheiben stellen als Geschenke eine Art Baukostenzuschuss dar. Diese Benennung erhalten sie erst um 1900 von Volkskundlern. Vielleicht ist ursprünglich gar nicht das beim Fest fließende Bier gemeint gewesen, denn die zeitgenössische Bezeichnung Fensterteer leitet sich von Verzehr ab. Boerenruitjes (Bauernscheiben) heißen sie treffender in den Niederlanden; sie sind dort aber viel weniger verbreitet. Glasmalereien gibt es nicht nur als Kirchenfenster. In der Barockzeit besitzt der einfache Bürger einzelne sog. Kabinettscheiben, die auf Nahsicht konzipiert und daher kleiner sind. Die Sitte privater Fensterschenkungen kommt aus der Schweiz. Dort hat man schon im 16. Jahrhundert bunte, technisch ausgefeilte Kabinettscheiben hergestellt, als monolithe (einteilige) Rundscheiben oder briefbogengroß und zusammengesetzt. Oft sind sie mit Texten versehen, stets mit Stifternamen und Datierung. Auch in den damals wohlhabenderen Niederlanden waren Kabinettscheiben weiter verbreitet als bei uns. Nach 1600 dominieren dort einteilige Ovalscheiben. Danach herrschen größere Rechteckscheiben mit einem Textfeld und einer breiten Bordüre vor. Norddeutsche Fensterbierscheiben stellen als Kabinettscheiben der kleinen Leute auf dem Lande ein vereinfachtes Pro-
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dukt der übernommenen Sitte des Fensterschenkens dar. Im ausgehenden 18. Jahrhundert geht diese Tradition mit einer künstlerischen Verarmung der Scheiben einher und erlischt schließlich. Davor stellen diese kleinformatigen Scheiben ein reizvolles Erzeugnis dar, das nicht nur Volkskundler anspricht. Früher gehörten sie zur Volkskunst, heutzutage zur angewandten Kunst, denn der Glasmaler hatte eine Ausbildung und arbeitete nicht nebenberuflich.
HERSTELLUNG Die Fabrikationstechnik ist rasch erklärt. Das Glas ist ein Zylinderglas, das aus einer geblasenen, aufgeschnittenen Flasche hergestellt wird. Es enthält Verunreinigungen und ist nicht plan. Die meisten Scheiben haben zudem einen grün-gelblichen Farbstich, der manchmal so stark ist, dass die Darstellung beeinträchtigt wird. Die Glasschmelze enthält Quarzsand (Siliziumdioxid), Pottasche (Kaliumkarbonat) als Flussmittel und bis zu 80 Prozent Altglas. Glasscherben sind schon im 16. Jahrhundert eine Handelsware und werden wieder verwendet. Die alten Glasscheiben sind nur 1,5-2,6 mm stark. Sie brechen leicht und korrodieren eher als modernes Fensterglas. Ein Glaser hat unbemalte Scheiben vom Glasmacher bezogen und war anders als heute meistens zugleich auch Glasmaler. Landstriche ohne Glaser wurden von reisenden
Scheibe von 1659 mit separatem Schriftfeld: Dirich Howtho Churf (ürst) l (ich) Brand (en) b (urgischer) Vorordneter, Bürgermeister des freij (en) Wibbol (ds) Versmoldt (Versmold liegt bei Bielefeld und kam vor dem 30-jährigen Krieg als Teil der Grafschaft Ravensberg an Brandenburg. Wibbol bezeichnet ein Weichbild, etwa eine Kleinstadt). Eventuell war diese ungewöhnlich große Scheibe vom Besitzer selbst bestellt worden. 14 x 19 cm
Händlern versorgt. Die Scheiben sind unsigniert; eine Zuordnung zu einem Glaser ist meistens nicht mehr möglich. Die Bemalung muss bei 600 Grad eingebrannt und danach abriebfest sein; das forderte die Zunft. Die wesentliche Malfarbe ist das Schwarzlot aus Hammerschlag (Eisenoxid/ Kupferoxid), niedrigschmelzendem Bleiglaspulver und Gummi arabicum. Damit werden alle Beschriftungen und Konturen auf der Vorderseite aufgetragen, gelegentlich auch eine flächige Gegenbemalung auf der Rückseite, die eine räumliche Tiefe schafft. Nur mit Schwarzlot bemalte Scheiben heißen Grisaillen. Ebenfalls rückseitig aufgetragen wird das Silbergelb. Es ist kein Schmelzemail, sondern metallisches Silber, das durch einen Reduktions-
vorgang beim Brand aus Silbersalzen entsteht und ein wenig ins Glas eindringt. Sein Farbton kann variiert werden, die Palette reicht von hell zitronengelb über goldfarben bis zu braunorange. Weitere Farben sind das Eisenrot (opak als Konturrot und für rotbraune Flächen eingesetzt oder durchscheinend als rückseitig aufgetragenes Inkarnat); später werden außerdem blaue, violette und grüne transluzide Schmelzemailfarben verwendet. Sie alle sind seit der Renaissancezeit verfügbar. Während sie auf Schweizerscheiben millimeterdick aufgetragen sind, sieht man sie auf Fensterbierscheiben (aus Kostengründen?) nur in dünner Schicht, die inzwischen oft Abplatzungen aufweist. Grün gibt es auch als Gemisch von Blau auf silbergelbem Grund.
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Bierscheibe, Niedersachsen 1687. Hartwich Hinrich von Oiffen (Eine gleiche Darstellung ist mit Adolpff Oelmann bezeichnet). 12 x 16 cm Der schießende Reiter trägt am Bandelier einen militärischen Radschlosskarabiner mit Paddelschaft, wie er um 1650 typisch war. Eine Beschriftung, davon kann man hier ausgehen, befand sich auf der Nachbarscheibe. 14 x 17 cm Kutschfahrt. Hans Petersen, 1783. 12,5 x 12,5 cm
Kaum eine Glasmalerei entstand je ohne Vorlage. Die Glasmaler im ländlichen Raum besaßen Musterbücher. Sie waren kostbar, wenn der Meister selbst nicht gut entwerfen konnte, wurden jahrzehntelang benutzt und auch weiter vererbt. Aus ihnen suchten sich die Kunden eine Darstellung aus. Für ein ganzes Fenster wurden die unterschiedlichen Namen auf einzelne Scheiben mit gleichem Dekor geschrieben. Gleichgroße rechteckige oder rautenförmige Scheiben konnten leicht mit Bleiruten zusammengefügt und in eine Blankverglasung eingesetzt werden, während Rund- und Ovalscheiben dazwischen eingefügte Glaszwickel erforderten. Nur in der Schweiz wurden Butzenscheiben als unbemaltes Fensterglas verwendet. An der Wetterseite versteiften waagrecht laufende „Windeisen" den verkitteten Glasverbund.
Genreszene. Margarete Eggers, 11 x 13,5 cm Willkommenstrunk am Spinnrad von 1755. Dorothea Pahlens/Claus Pahlendochter zur ??, 11 x 13,5 cm Bei H. Johann Ulrich Heinemann (16)94 betreibt ein Pferd ein Göpelwerk zum Färben von Tuchballen. 9 x 12,2 cm
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SZENEN DER FIGURENSCHEIBEN Fensterbierscheiben gibt es als Figurenscheiben und als Wappenscheiben (deren Wappen auch Figuren enthalten kann). Entscheidend für ihre Klassifizierung ist, ob kleinformatige, ähnlich gestaltete Scheiben zu einem Fenster zusammengesetzt werden konnten. Große Wappenscheiben stellen innerhalb der Kabinettscheiben nämlich eine eigene Gruppe von Einzelscheiben dar, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll. Als Figurenscheiben waren Willkommens(trunk)szenen besonders beliebt, auf denen eine Dame einem vornehmen Reiter – der fast immer von rechts kommt – ein Bierglas reicht. Seltener ist es ein Weinglas, ein Kranz oder eine Blume. Hier perpetuiert sich eine Ikonografie, deren Vorläufer sich auf den dreimal so großen Schweizerscheiben der Spätrenaissance findet. Ebenso häufig abgebildet wurden einzelne Reiter, die meistens eine Pistole abfeuern. Ihre Ausführungen schwanken zwischen prächtig und simpel. Darstellungen mit zwei- oder vierspännigen Kutschen, von Apfelschimmeln gezogen, sind besonders dekorativ. Auf anderen Scheiben halten Frauen einzeln oder zu zweit eine Blume. So reizvoll die figürlichen Fensterbierscheiben für den Betrachter sind: Es handelt sich ursprünglich nicht um Kleinkunstwerke, sondern um stereotype Serienprodukte. Am interessantesten sind Genreszenen und Berufsdarstellungen. Hier kann der Beobachter noch etwas entdecken: Auf der Scheibe von Margarete Eggers zum Beispiel die Fußbank oder die überlange Tonpfeife, bei Dorothea Pahlens das gedrechselte Spinnrad, hier hält diesmal der Mann den Willkommenstrunk. Zeugnis eines ausgestorbenen Gewerbes ist der Färber Heinemann. Er betreibt – zweihundert Jahre vor dem Siegeszug der Anilinfarben – eine Färbemang, bei der ein Göpelwerk mit einem im Kreis laufenden Pferd ein
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riesiges Zahnrad dreht. Der mit Feldsteinen beschwerte Kasten drückt und reibt auf eingerollte Tuchballen, die in einer Farbwanne liegen. An der Schäferei (Ties Wers) mit Hund und Schäferstab hat sich bis heute nichts geändert. Den Wagner, der ein Rad herstellt (Hans Bolnes), gibt es kaum noch. Auch eine Ochsenschlachtung mit zum Betäubungsschlag erhobenem Beil mit hammerförmiger Rückseite sieht man so nur noch in südlichen Ländern. Diese Standardszene kann mit einem Willkommenstrunk kombiniert sein (Clages Möcker). Seine Scheibe ist besonders fein und detailreich ausgeführt, so ist etwa am Hängholz ein Stiefel zum Trocknen aufgehängt. Einen Trunk reicht auch die Bäckerin ihrem Gatten (Hans Winckelmann). Beide sind im besten Sonntagsstaat, sie mit Plisseekragen. Auch diese Scheibe ist besonders fein gemalt und hat sogar eine integrierte Bordüre. Im Hintergrund die damals vorherrschende rautenförmige Fensterverglasung. Eine zeit- und landstrichtypische Besonderheit ist die bei Peter Carstensen gemalte Fontangefrisur der Dame. Sie ist nach einer Maitresse des Sonnenkönigs benannt, kam nach 1670 auf und enthielt ein an den Haaren befestigtes Drahtgestell mit einer Haube aus Spitzen, Bändern und falschen Locken. Solch ein Ungetüm trug die Dame von Welt bis etwa 1715. Eine Reverenz an die Seefahrt stellt der bei Hans Susemiehl abgebildete Dreimaster dar. Es handelt sich um eine
Ties Wers 1667 stiftete die Schäferszene. 10,5 x 14,3 cm Hans Bolnes 1687 stiftete den Wagner. 7,5 x 12 cm Willkommenstrunk Clages Möcker mit einer Schlachtung (auf ornamentierten Bodenfliesen). Schleswig Holstein, Anfang 18. Jh., 8 x 11,3 cm
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niederländische Fregatte mit nur einem Kanonendeck und dem bis unter die Wasserlinie herunter reichenden Spiegelheck. Es trägt oben den Schiffsschmuck. Die achtern angebaute Galerie zeigt den Offiziersabort; die Mannschaft musste fürs Geschäft auf das offene Galion gehen, die sonst mit einer Galionsfigur verzierte Verlängerung des Vorschiffs.
WAPPENSCHEIBEN Ungleich häufiger als Figurenscheiben sind Wappenscheiben. Viele weisen nur eine Grisaillebemalung auf und sind rund oder oval. Rund sind sog. Tellerscheiben; sie werden aus dem Boden eines Gefäßes herausgeschnitten und nicht geschleudert wie Butzenscheiben, die wegen der zentralen Abrissstelle kaum bemalt werden. Ein Wappen besteht aus dem Wappenschild, das von rankenartigen Helmdecken flankiert wird; darüber sitzt der Helm (als Stechbzw. Spangenhelm) mit der emporragenden Helmzier, dem Zimier. Bei Fensterbierscheiben enthält das Wappenschild überwiegend nur eine Hausmarke (oft Wolfsangel ähnlich) mit oder ohne Initialen; ein Bürgerlicher führte kein eigenes Wappen. Häufig sind „sprechende Wappen", wenn etwa ein Adam seinen Namensvetter mit Eva im Schild führt oder ein Herr Bock oder Herr Fuchs dieses Tier abbilden lässt, eventuell auch als Helmzier. Das Entziffern der Inschriften ist ein Kapitel für sich. Die Frakturschrift, mit Antiquatypen durchmischt, stellt sich druckschriftähnlich dar und ist meist gut zu lesen. Dagegen kann die Schreibschrift, eine nicht reinrassige Kursivschrift, Probleme bereiten. Der Familienforscher möchte gerne die Namen genau lesen, der Heimatforscher den Ort. Ortsnamen werden inzwischen vielleicht anders geschrieben; kleine Flecken sind durch Gebietsreformen verschwunden und treten gelegentlich noch in
Fensterbierscheibe Peter Carstensen aus Schleswig-Holstein von 1708 (Ahrenviol bei Husum). Die Frau trägt eine Fontangefrisur. 11,5 x 13,5 cm Eine Fregatte mit offenen Stückpforten, aus denen die Bordkanonen schauen. Hans Susemiehl. 13 x 16 cm Wappenscheibe in Grisaillemalerei. H. Iohan Mensinge/Pastor z. Remstede, 1670. Im Wappen eine Bibelszene aus Genesis 32: Jakob bittet den Engel um seinen Segen. Auf dem Stechhelm ein offener Flug als Helmzier. 10,5 x 14,5 cm
Straßennamen auf. Was sich wie dockter liest, ist eine Tochter; ein Jünger Gesell ist ein Junggeselle; Seel steht für seelig; Sohn wird häufig genannt. Die regionale Zuordnung der Scheiben wird dadurch erschwert, dass viele Bestände auseinandergerissen und mit anderen vermischt wurden. Bisweilen gelingt es, von gleicher Hand Bemalte wieder zusammenzuführen, die in verschiedenen Ländern und sogar Kontinenten erworben wurden. Ein identifizierbarer Ortsname kann helfen, die unleserlichen auf ähnlichen Scheiben doch zu ermitteln. Man braucht sich nur auf der Landkarte alle Orte in 20 km Umkreis anzusehen. Der Computer ist hierbei sowohl bei der Ortsals auch bei der Familienkunde hilfreich. Zu den Fensterbierscheiben werden oft kleine Rechteckscheiben mit Blumen oder polychromen Vögeln gerechnet, die auf Zweigen oder Dornen sitzen – allerdings fälschlicherweise, denn diese Scheiben weisen nie eine Beschriftung auf und sind eigentlich Fragmente. Sie stammen nämlich aus der Umrahmung (überwiegend niederländischer) großer Wappenscheiben des 17. Jahrhunderts, die unten eine eigene Schriftkartusche tragen. Allein in Westfalen sind mehr als tausend Fensterbierscheiben doku-
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Bäckerszene Hans Winckelman. Eine ungewöhnlich detailreiche Scheibe aus der gleichen Werkstatt wie die der Wappenscheibe B. Petrus Quadvasel, 11,5 x 13 cm
mentiert. Aber nur wenige Museen verfügen noch über vollständige Fenster (Museum am Hohen Ufer Hannover, Bomannmuseum Celle). In vielen Heimat- und Freiluftmuseen sind sie in Sammelrahmen mit ähnlich großen Scheiben oder Fragmenten anderer Herkunft zusammengesetzt. Im Altonaer Museum sind sie gar in rekonstruierte Bauernstuben eingefügt, ohne aus diesem Haus zu stammen. Im Handel treten sie nur sporadisch auf, weshalb es Jahrzehnte dauern kann, um eine halbwegs ansehnliche Sammlung zusammenzutragen. Das gilt vor allem für die farbigen Figurenscheiben. Wappenscheiben bekommt man noch immer in größerer Zahl, wenn auch oft nur als Einzelstücke. Gelegentlich hat ein Sammler das Glück, gleich
Wappenscheibe Iohannes Buckauw, Helmzier wachsender Bock. 17./18. Jh., Ø 12,5 cm
ein Dutzend seltener Objekte zu erwerben, wenn eine alte Sammlung auf den Markt kommt. Von den abgebildeten Scheiben stammen sieben aus einer alten Hannoveraner Sammlung. Fensterbierscheiben kommen heutzutage aus Sammelrahmen, aus Wintergartenverglasungen und Ferienhäusern. Einfache Wappenscheiben in Grisaillemalerei finden auf Auktionen selbst für 100 Euro kaum Interessenten; bunte Wappenscheiben in guter Erhaltung kosten etwa doppelt so viel. Figürliche Fensterbierscheiben sind gefragter. Ihre niedrigen Auktionspreise von 250600 Euro zeigen, dass die Zahl der Sammler für heimatkundliche Objekte abnimmt.
LITERATUR Joachim Kleinmann: Wappen, Reiter, fromme Sprüche. Bemalte Fensterscheiben in Westfalen. Westfälisches Freilichtmuseum Detmold 1997. – Elisabeth von Witzleben: Bemalte Glasscheiben. Volkstümliches Leben auf Kabinett- und Bierscheiben. Callwey, München, 1977.
Fotos: Klaus Tiedemann
Wappenscheibe B. Petrus Quadvasel mit einem Hauszeichen im Schild, reichen Helmdecken und übereck geteilten Büffelhörnern als Helmzier. Aus der gleichen Werkstatt wie die Bäckerszene Winckelman. Beide Male wurde der Name in Spiegelschrift auf die Wetterseite geschrieben, das Silbergelb vorderseitig aufgetragen, 12,5 x 16 cm Wappenscheibe Jacob Kleinow, mit einem Hauszeichen samt Initialen im Schild. Darüber ein Cherub; flankierend Beschlagwerk mit Füllhörnern und Vögeln. Scheibe beschnitten, 12 x 16 cm
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