U1_Titel_SJ_0522.qxp_SJ 11.04.22 14:49 Seite 1
Mai 2022 · B 1309 | € 9,00 Schweiz CHF 12,50 | Österreich € 9,90 | Be/Ne/Lux € 9,90
SammLer JourNaL
maI 2022
KUNST • ANTIQUITÄTEN • AUKTIONEN
KUNSTMARKT Victor Vasarely PREISE Porzellan-Bildteller AUKTIONEN Vorberichte
GEMI
Max Slevogt Teil II • Formbar Teil III
05
Schachspiel „Double Gambit"; Schloss Ahlden
4 195488 709005
Anna Ancher
VanHam.qxp_SJ 11.04.22 10:30 Seite 1
www.van-ham.com
Emporium.qxp_SJ 11.04.22 10:25 Seite 1
www.emporium-numismatics.com
Kendzia.qxp_SJ 11.04.22 10:25 Seite 1
www.auktion-kendzia.de
06_07_Sammlerservice.qxp_SJ 11.04.22 15:03 Seite 2
6
SAMMLER-SERVICE
Fraueninsel Aquarell von Michael P. Weingartner
?
Mein Name ist Jan Remmers und ich bin wohnhaft im Nordwesten Deutschlnds, in Emden. Durch Zufall, das Motiv gefiel mir, habe ich kürzlich dieses Bild in meiner Heimatstadt für kleines Geld erworben, ohne zu wissen, von wem es stammt. Bei meinen Recherchen bin ich dann u. a. auf die Ausstellung und Ihren Verein gestoßen und bitte um folgende Informationen: Ist das ein Bild von Herrn Weingartner, aus dem Jahr 1974? Ist das Bild bekannt, gegebenenfalls auch im Katalog aufgeführt? Welches Motiv verbirgt sich dahinter? Und last but not least, falls es sich um ein Original handelt, welchen Wert hat das Bild heute. Über Ihre Unterstützung und Rückmeldung würde ich mich sehr freuen. Jan Remmers, Emden
!
Vielen Dank für Ihre Anfrage. Es ist ein schönes bayerisches Motiv des Pfaffenhofener Malers Michael P. Weingartner, das Sie jetzt in Ostfriesland haben. Es existiert eine weitere Version von 1975 davon. Dieses Bild war im Sommer 2021 in der großen Weingartner-Ausstellung in der Kunsthalle Pfaffenhofen a. d. Ilm zu sehen. Aus Anlass des 25. Todestags erinnerte der Neue Pfaffenhofener Kunstverein in Zusammenarbeit mit der Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm mit zahlreichen Gemälden, Hinterglasbildern, Aquarellen und Druckgrafiken aus privatem und öffentlichem Sammlungsbestand an Leben und Werk von Michael P. Weingartner (1917-1996), der für sein Schaffen 1989 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde. Dargestellt ist Frauenchiemsee. Man sieht deutlich die Welsche Haube des Benediktinerklosters Frauenwörth auf der Fraueninsel im bayerischen Chiemsee. Auf der Herreninsel (auch Herrenchiemsee) findet man das Neue Schloss Herrenchiemsee vom sogenannten Märchenkönig Ludwig II. nach dem Vorbild des Schlosses Versailles bei Paris erbaut. In seinem Seestück zeigt Weingartner das Wasser in großen, flächigen Farbspuren, es wirkt wie eine Folie, die Boote schaukeln, am Himmel braut sich etwas zusammen, die Wolken steuern auf die schneebedeckte Bergspitze zu, alles ist in einer extremen Zentralperspektive angelegt, der Steg im Wasser ist ganz auf die Fraueninsel in der Mitte ausgerichtet. Hier zeigt sich, was Weingartner im Laufe der Jahre perfektioniert hat. Er malt auf seinen beruflichen Touren und Reisen immer Bilder von der Landschaft, die er passiert. Es sind konkrete, existierende Gegenden, entweder die sei-
ner Heimat, Hopfengärten und Dörfer der Holledau, oder Seestücke vom Chiemsee oder Attersee oder Berg- und Alplandschaften Österreichs. So entstanden vor allem in den 1970er-Jahren zahlreiche Landschaftsgemälde unterschiedlicher Couleur. Michael P. Weingartner widmete sein ganzes Leben der Kunst. Er hat nicht nur eine Fülle an Blumenstücken, Interieurs, Stadtansichten, Landschaften, Selbstporträts, religiöse Malerei und Heiligendarstellungen in Öl oder als Hinterglasbild, als Holzschnitt oder als Zeichnung angefertigt. Als meisterlich ausgebildeter Kirchenmaler gehörte er zu den erfolgreichen Sakralmalern nach 1945, der weit über seine Heimatstadt Pfaffenhofen a. d. Ilm hinaus wirkte. In den Norden bis Aachen, in den Westen bis Freiburg, in den Südosten bis ins österreichische Benediktinerstift Lambach. In und an über 250 Kirchen- und Sakralbauten hat er gewirkt und sie mit seinen Decken- und Wandgemälden, Mosaiken und Kreuzwegen bildprogrammatisch ausgestattet. Vieles davon ist einem größeren Publikum heute nahezu unbekannt. Auch als freischaffender Künstler, der in der Nachkriegszeit an der Akademie der Bildenden Künste München sein Studium erfolgreich abschloss, arbeitete er finanziell unabhängig und eroberte sich seinen Platz als Künstlerpersönlichkeit in einer bayerischen Kleinstadt ab den 1950er-Jahren. Dies erforderte Fleiß, intellektuelle Fähigkeiten und handwerkliches Können. Zur preislichen Einordnung kann ich Ihnen eher weniger Genaues sagen. Es gibt zwar einen kleinen Markt für Weingartner-Bilder, Arbeiten von ihm finden sich deutschlandweit und in Österreich. Ich würde das Aquarell ab 200 bis 300 Euro ansetzen. Karin Probst, Redaktion Sammler Journal
06_07_Sammlerservice.qxp_SJ 11.04.22 15:03 Seite 3
Veilchen in Vase Glasvase
?
Aus Familienbesitz haben wir eine alte Glasvase. Sie ist von innen bemalt, was man sehen kann, wenn man in die Vase hineinschaut, denn es gibt Stellen, an denen die Farbschicht abgesplittert ist. Sie trägt außen eine Signatur in Metallfarbe: G. Neuhaus und ist 1919 datiert. Können Sie uns sagen, wer die Vase geschaffen hat und ob sie einen Wert hat? Familie S., Oberbayern
!
Die Vase ist aus farblosem Glas, wie man an der abgesplitterten Stelle am Boden erkennen kann, und von innen bemalt, als hinter dem Glas. Es handelt sich also um ein Objekt, das in der sogenannten „Hinterglasmalerei“ gefertigt wurde. Wer die Glasform entworfen und hergestellt hat, lässt sich so nicht ermitteln, jedoch der Urheber der Malerei. Das ist Gustav Neuhaus, der 1876 in Reichenstein-Radebeul bei Dresden geboren wurde. Neuhaus war Landschafts- und Bildnismaler, wurde aber nie sehr berühmt. Seine Werke sind handwerklich gut, aber nicht unbedingt epochemachend. Interessant ist seine künstlerische akademische Ausbildung, die er bei berühmten Zeitgenossen erhielt: In Dresden studierte er bei dem Genremaler Leon Pohle, in München bei dem US-amerikanisch-deutschen Maler, Hochschullehrer und -rektor Carl van Marr und in Berlin an der Privatschule von Lovis Corinth. In der Hinterglasmalerei dieser Vase zeigt sich klar der Einfluss von Leon Pohle, der meisterhaft naturalistisch vegetabile Details und Blüten auf die Leinwand zu malen wusste. Davon beeinflusst sind hier die farbschönen Veilchenblätter und das kleine Gebinde unterhalb der Vasenmündung. Da die Vase die Zeitläufe nicht ohne kleine Blessuren überstanden hat, halte ich eine Schätzung von rund 300 Euro für angemessen – in perfektem Zustand könnte man sie auch höher bewerten. Dr. Bettina Krogemann, Kunstexpertin München
www.schloss-ahlden.de
08_10_Magazin.qxp_SJ 11.04.22 15:05 Seite 2
8
MAGAZIN
Analog und digital ARTMUC auf der Praterinsel München Die ARTMUC positioniert sich eindeutig als Entdeckermesse und Verkaufsplattform für zeitgenössische Kunst, die man sich auch leisten kann. „Der Kunstmarkt hat trotz einzelner Auktionsrekorde nach wie vor mit einer hohen Volatilität zu kämpfen. Das Positive daran ist jedoch, dass alle Protagonisten selbst aktiv werden und neue Wege und AnsätRebecca Bernau, Dieter, Digital ze für eine eigene PräsentaPainting, 2019; Art Muc Mün- tion und Vermarktung entwickeln”, erklärt der Veranchen, Praterinsel stalter Raiko Schwalbe. Die Frühlingsausgabe der ARTMUC findet erstmals seit zwei Jahren wieder im Mai auf der Praterinsel statt. Neben mehr als 75 Künstlerinnen und Künstlern aus ganz Europa stellen auch 25 Galerien und internationale Projekte aus.
In München gibt es im Rahmen der ARTMUC einen eigenen Bereich für Trends wie NFTs, Digital Art und Digitalisierung, bei dem verschiedene Projekte eine kostenlose Fläche zur Präsentation digitaler Kunstwerke erhalten. Gezeigt werden audiovisuelle, digitale und rein virtuelle Arbeiten. Die ARTMUC als innovative Plattform für zeitgenössische Kunst in Süddeutschland und darüber hinaus – so wirft die Messe einen Blick in die Zukunft. Vom 13. bis 15. Mai auf der Praterinsel in München. TELEFON | 01577 3881151 WEBSEITE | www.artmuc.info
Max Kaminski, Invitation; INCorporating art fair Hamburg Oberhafenquartier
Zusammenspiel INCorporating art fair in Hamburg
KI Michel Schneider, Virtual Home, 2021; Art Muc München, Praterinsel
Die INCorporating art fair setzt ihren Auftakterfolg vom August 2021 fort und positioniert sich bewusst als Hamburgs neue, moderne Kunstmesse. Mit der zweiten Ausgabe der „INCorporating art fair – Kunst entdecken und kaufen“ Anfang Mai setzt erneut ein Zeichen für die Kunst- und Kulturszene der Hansestadt. Auch bei der zweiten Ausgabe fokussiert die Jury der INCorporating art fair eine Integration aller Teilnehmenden des Kunstmarktes. So stellen neben circa 20 internationalen Galerien auch mehr als 75 internationale Künstlerinnen, Künstler und Kunstprojekte vor Ort selbst aus. Damit bietet sich sowohl für die Teilnehmenden als auch Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, vor Ort intensiv in einen Dialog über die Kunst und ihre Hintergründe zu treten. Die INCorporating art fair verfolgt darüber hinaus auch zum zweiten Mal ihren fördernden Ansatz. Es werden kostenlose
Lempertz.qxp_SJ 11.04.22 10:26 Seite 1
www.lempertz.com
08_10_Magazin.qxp_SJ 11.04.22 15:05 Seite 4
10
MAGAZIN
Flächen zur Präsentation von Künstlerinnen und Künstlern, Projekten und Verbänden bereitgestellt. Zu den ausgewählten Projekten zählen die GEDOK Hamburg, die GEDOK München, das NFT StartUp Voxellum und das soziale Projekt „Viva con Agua“. Vom 5. bis 8. Mai im Oberhafenquartier/Stockmeyerstraße 41 in Hamburg. Charlotte Vîgele, Maiskleid; TELEFON | 01577 3881151 INCorporating art fair Hamburg WEBSEITE | www.inc-artfair.info Oberhafenquartier
Abenteuer Kunst Cux Art in Cuxhafen Wo einstmals zu Zeiten des Goldrausches Segelschiffe mit Abenteurern nach Kalifornien in See stachen, wo die Ozeandampfer von Albert Ballin als letzten Gruß von der Heimat die Kugelbake passierten und Auswanderer erwartungsfroh in die Zukunft blickten, findet nun die zweite Cux Art statt. Die Messe verspricht wieder ein Ort zu Magda Roos, Sommerzeit; Cux sein, der die Phantasie weckt, neue Horizonte Art Cuxhafen eröffnet und Emotionen freisetzt. Die direkt am Kurpark gelegenen, lichtdurchfluteten Räume ermöglichen den Künstlern eine Präsentation ihrer Werke in angenehmer Umgebung. Kunstinteressierte erhalten Einblick in die Arbeit von Malern, Grafikern, Bildhauern und Fotografen. Am 28. und 29. Mai in der Kurparkhalle, Strandstraße 80, Cuxhaven.
Bernardo Peters-Velasquez, Vogelflug; Cux Art Cuxhafen
Mai 2022 erneut in Aschaffenburg statt. Mit der Main Art haben es sich die Veranstalter zum Ziel gemacht, die bildende Kunst am bayerischen Untermain zu stärken. Kunstschaffenden und Kunstinteressierten bietet sich damit die Möglichkeit, außerhalb der Metropole in einen kulturellen Dialog zu treten. 2022 findet die Messe in der bei den Aschaffenburgern beliebten Grünewaldhalle statt, die im Herzen Aschaffenburgs liegt und bereits seit 1975 zahlreichen Kulturveranstaltungen als charmante Kulisse dient. Die klare Messestruktur schafft eine entspannte und übersichtliche Atmosphäre, in der Kunstliebhaber und potenzielle Käufer ungezwungen zwischen den Exponaten flanieren können. Die Kuratorinnen Bianca Hambusch, Elisabeth Claus und Iris Solbès haben 45 zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler aus neun Nationen in den Gattungen Malerei, Skulptur, Druckgrafik, Fotografie, Glaskunst, Zeichnung, Mixed Media und Digitaler Kunst ausgewählt. Dass die Main Art 2022 in einem Jugendstilbau stattfindet, freut Kuratorin Bianca Hambusch, deren Forschungsschwerpunkt die Jugendstil-Architektur ist, außerordentlich. „Für mich stellt die Main Art einen transkulturellen Raum dar, in dem die Kunst die Menschen an ihren persönlichen Standpunkten abholt und zu neuen Horizonten führt. Alte Stereotypen sollen dabei abgebaut, nationales und trennendes Denken dekonstruiert werden.“ WEBSEITE | www.mainart-messe.de
TELEFON | 04721 32334 WEBSEITE | www.cuxart.eu
Kunst in Ambiente Main Art in Aschaffenburg Nach den großen Erfolgen der Jahre 2015 und 2017 findet die Internationale Kunstmesse Main Art vom 20. bis 22.
Die Grünewaldhalle in Aschaffenburg ist Schauplatz der Main Art
Peege.qxp_SJ 11.04.22 10:28 Seite 1
www.peege.de
Messetermine_0522 .qxp_Auktionstermine SJ.qxd 11.04.22 16:03 Seite 2
12
MESSETERMINE
DEUTSCHLAND
ENGLAND
ASCHAFFENBURG 20.05. -22.05. MAIN ART Internationale Kunstmesse für zeitgenössische Kunst Grünewaldhalle www.mainart-messe.com
LONDON 04.05. -08.05. Affordable Art Fair Hamstead London Heath www.affordableartfair.com 12.05.-15.05. Photo London Somerset House www.photolondon.org
BERLIN 28.04. -01.05. Paper Positions Deutsche Telekom Hauptstadtpräsentanz www.paperpositions.com CUXHAVEN 28.05. -29.05. CUX ART. Kunstmesse fürbildende Kunst Kugelbake-Halle www.cuxart.eu
www.retro-vintage-antikmarkt.de
ANTIKMARKT Sonntag, 01. Mai 22 im größten und schönsten Einkaufscenter im Kreis Recklinghausen • Im Zentrum von Marl Auf beiden Etagen 20,- Euro der laufende Meter • über 2000 kostenlose Parkplätze • erstklassiger Standort • jeden ersten Sonntag im Monat
Info: St. Kleingries • Tel. 01578 / 3754700 Kaue Zeche Fürst Leopold Dorsten
NEUER GR GROSSER SER ANTIKANTIK und SAMMLERMARK SAMMLERMARKT
Kaue CreativQuartier Fürst Leopold Dorsten, Fürst Leopoldplatz 1
Sonntag, 22.05.2022 46284
DORSTEN
Weitere Termine: 25.09./31.10./27.11.2022 Laufender Meter 23,- Euro, Anmeldung erforderlich Parkplätze frei, Eintritt 2,- Euro
Kontakt: Veranstaltungsagentur Stephanie Kleingries Mobil 01578 3754700 . info@va-kleingries.de
DORTMUND 07.05.-08.05. Antik & Sammlermarkt Internationale Raritätenmesse Tel. 02131/4030940 www.retro-vintageantikmarkt.de DÜSSELDORF 08.04.-10.04. ART Düsseldorf Areal Böhler Tel. 0221/42039310 www.art-dus.de HAMBURG 05.05.-08.05. INCoporating art fair Kunstmesse Oberhafenquartier/Hafencity www.inc-artfair.info
KÖLN 29.04.-01.05. Discovery Art Fair. Entdeckermesse für zeitgenössische Kunst XPOST www.discoveryartfair.com MÜNCHEN 13.05.-15.05. ARTMUC Zeitgenössische Kunst Praterinsel Tel. 089/46089357 www.artmuc.info
BELGIEN GENT 22.04.-24.04. art3f Flanders Expo Tel. 0033/389590240 www.art3f.fr
ITALIEN BOLOGNA 13.05.-15.05. Arte Fiera Quartiere Fieristica, 15/18 www.artefiera.it VERONA 27.05.-29.05. Veronafil. Philatelie, Numismatik, Telefonkarten Veronafiere www.veronafil.it
ÖSTERREICH BADDECKENSTEDT 20.05.-22.05. Kunst & Antiquitätenmesse Schloss Oelber www.mendelssohn-messen.de LAXENBURG B. WIEN 23.04.-01.05. Kunst- & Antiquitätenmesse Schloss Laxenburg Tel. 0043/6648631130 www.wikam.at SALZBURG 09.04.-18.04. Art & Antique Residenz Tel. 0043/1/5871293 www.mac-hoffmann.at
PORTUGAL LISSABON 19.05.-22.05. ARCOLisboa. International Contemporary Art Fair Cordoaria Nacional www.mendelssohn-messen.de
TERMINMELDUNG: termine@gemiverlag.de
13_Abo_SJ_0522.qxp_SJ 11.04.22 15:10 Seite 1
Jetzt abonnieren* und *auch per Telefon tolle Prämie sichern! 08441/4022-0 Online abonnieren unter www.gemiverlag.de/abonnement.php Attraktive Prämie bitte im Abo-Formular ankreuzen!
IHRE ABo-VoRTEIlE:
Schweiz CHF
KUNST • AN
TIQUITÄTEN
1309 | € 9,00 April 2022 · B ux € 9,90 h € 9,90 | Be/Ne/L 12,50 | Österreic
• AUKTIONE
N
Regelmäßige, bequeme und versandkostenfreie Lieferung an Ihre Adresse Preisvorteil im Vergleich zum Einzel verkaufspreis (€ 7,40 statt € 9,00 ) Abonnenten erhalten ihr Heft bis zu 5 Tage früher als im Zeitschriftenhandel
KUNST T KUNSTMARK Claude Monet
• ANTIQ
UITÄT
Schweiz
CHF 12,3
März 2022 0 | Öste rreich · B 1309 € 8,90 | € 8,00 | Be/N e/Lux € 9,00
EN • A
UKTIO
NEN
PREISE Murano-Glas AUKTIONEN Vorberichte
KUNST
MARKT
• AUKT
IONEN
• PREISE
Sie sparen mit dem Abo und erhalten zusätzlich eine attraktive Buchprämie Jeder Abonnent erhält einmal pro Jahr eine kostenlose private Kleinanzeige
ultur ke Sneakeveogr-tK• Tu rmmar Max Sl
04
Skandin a & USA visches Desig A uguste
Renoir
• Form bar
n
Teil II
ABonnEmEnT
Prämienwunsch: 1.
Biedermeier-möbel Sammlerträume
2.
Wappen-Bilder-lexikon Ottfried Neubecker
3.
Glas Walter Spiegl
4.
Weichholz-möbel Rainer Haaff
5.
Weißes Gold meißen T. A. Stahlbusch Prämienversand nur innerhalb der EU.
KUNSTMARKT Victor Vasarely PREISE Porzellan-Bildteller AUKTIONEN Vorberichte
Anna Ancher Max Slevogt Teil II • Formbar Teil III
4 195488 709005
BITTE ANKREUZEN
A B o n n E m E n T - A u F T R A G
Mai 2022 · B 1309 | € 9,00 Schweiz CHF 12,50 | Österreich € 9,90 | Be/Ne/Lux € 9,90
KUNST • ANTIQUITÄTEN • AUKTIONEN
!
8
5 4 195488 70900
Bedingung: Die Prämienaktion gilt nur für Leser, die bisher nicht Abonnent der Zeitschrift waren. Die Aktion gilt nur solange der Vorrat reicht. Prämienversand nur innerhalb der EU.
Ja, ich abonniere die nächsten 12 Ausgaben des SAmmlER JouRnAl zum Preis von € 88,80 incl. mwSt. (europ. Ausland € 108,–, Welt-luftpost € 129,–) Alle Preise incl. Versandkosten.
Ich bin an einem zusätzlichen online-Abo zu Sonderkonditionen interessiert. Bitte senden Sie mir ein Angebot.
Das Sammler Journal informiert jeden Monat aktuell über Markttermine, Auktionen und Ausstellungen, berichtet über Kunst- und Sammlerthemen und ist dadurch unentbehrlich für jeden Händler und Sammler.
Schachspiel „Double Gambit"; Schloss Ahlden
Ich zahle (Zutreffendes bitte ankreuzen)
Name, Vorname
Bequem per Bankeinzug Die Bankeinzugsermächtigung erlischt mit Kündigung des Abonnements.
Straße, Hausnummer IBAN PLZ, Ort BIC E-Mail
Geldinstitut Ort, Datum, 1. Unterschrift
Ort, Datum, 2. Unterschrift
Überweisung nach Erhalt der Rechnung Bitte keine Vorauszahlung!
Diese Bestellung kann ich innerhalb von 10 Tagen schriftlich bei der Gemi Verlags GmbH, Pfaffenhofener Str. 3, 85293 Reichertshausen widerrufen. Die Widerrufsfrist beginnt 3 Tage nach Datum des Poststempels meiner Bestellung. Zur Wahrung der Frist genügt das rechtzeitige Absenden. Das Abonnement ist nach Ablauf der Mindestlaufzeit jederzeit kündbar.
Die Speicherung der Adressen unserer Kunden dient ausschließlich der Rechnungsstellung und der Durchführung des Versands. Genauere Erläuterungen finden Sie unter www.gemiverlag.de/agb.php
Bitte senden an: Gemi
Verlags GmbH • Pfaffenhofener Str. 3 • 85293 Reichertshausen oder per Fax an 08441 / 797 41 22 Abo-Bestellung auch online möglich unter www.gemiverlag.de/abonnement_troedler.php Mehr Infos über die abgebildeten Bücher: www.sammlerbuecher.de
14_16_Kunstmarkt.qxp_SJ 11.04.22 15:12 Seite 2
14
KUNSTMARKT
Victor Vasarely, Vater der Op-Art Multiplizierbare Kunst vs. Kunstmarkt Der französische Künstler ungarischer Herkunft, Victor Vaserely (1906-1997), hat das künstlerische Schaffen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts maßgeblich verändert. Als eigentlicher Pionier der Op-Art verwertete er Ergebnisse der Wahrnehmungsforschung bereits lange bevor die Optical Art populär wurde. Bevor er zum Vater der Op-Art wurde, den alle kennen, hat Vasarely eine Zeit lang Medizin an der Universität Budapest studiert. Sein künstlerischer Weg ab 1927 ist gezeichnet vom Besuch der Podolini-Volkmann Akademie sowie der Mühely-Schule für Grafik, dem „Bauhaus von Budapest“, das Sándor Bortnyik, stark geprägt von der Lehre von Albers und Moholy-Nagy, leitete. Vasarelys Karriere beginnt als Werbegrafiker in Budapest, dann in Frankreich, wohin er 1930 im Alter von 24 Jahren emigriert. Zu dieser Zeit befasst er sich in seinen Kreationen mit der Komplementarität von Schwarz und Weiß und der grafischen Schlichtheit. Diese Arbeiten der 1930er-Jahre (Schachbretter, Tiger, Zebras, Harlekins) stellen die Bewegung in den Vordergrund, während die Farbe später regelrecht explodiert. Eine Kunst für alle Die Op-Art feiert einen phänomenalen Erfolg und erlebt in den 1960er- und 1970er-Jahren ein Goldenes Zeitalter. Victor Vasarely ist so populär wie Salvador Dalí, während die Formen des Op-Art in das Alltagsleben, in die Einrichtung, die Mode, die großen Ladenketten oder in die Fernsehstudios eindringen – weit über die Grenzen Frankreichs hinaus, in Europa, und sogar in den USA. „Die unter 50-Jährigen können sich nicht vorstellen, dass Frankreich in den 1960er- und 1970er-Jahren in einem Dekor von Vasarely lebte. In meinem Zimmer mit orangefarbenem Teppichboden hängt über dem Bett, wie in allen Studentenzimmern: ein psychedelisches Poster mit der Signatur von Vasarely.“ (Isabel Pasquier, Journalistin) Vasarely ist omnipräsent, gestaltet ein Plattencover von David Bowie, kreiert das Logo von Renault, Fernsehkulissen von Jean-Christophe Averty oder auch die Titelseiten der Collection Tel von Gallimard, darunter ein „Précis de décomposition“ von Cioran, geschmückt mit einem psychedelischen gelben Würfel ohne großen Bezug zum Inhalt. Sein Ziel ist also erreicht. Victor Vasarely hat eine künstlerische Sprache erschaffen, die voll und ganz mit seinem An spruch im Einklang steht, den „gemeinsamen Schatz“ Kunst zu verbreiten. Behauptete Vasarely nicht: „Die Kunst muss in der Menge verbreitet werden. Hier ist der unbegrenzte Raum.“? Vervielfältigung der Bilder vs. Kunstmarkt Victor Vasarely hat auf eine serielle Produktion zurück gegriffen, die man industrielle Fließbandfertigung nennen
könnte, um sein Credo zu konkretisieren: „Dass mein Werk auf tonnenweise Schmierpapier reproduziert wird, ist mir gleichgültig! Ich bin nicht für Schöpfung in Privatbesitz. Man muss eine multiplizierbare Kunst schaffen.“ Durch diese Multiplikation der Bilder hat er seine immense Popularität erlangt. Aber nach der großen Popularität ist die Op-Art in den 1990er-Jahren nicht mehr angesagt. Vasarelys Marktwert leidet zu dieser Zeit unter den Launen der Mode und der großangelegten Bilderproduktion, die letztendlich als zu übermäßig angesehen wird. Auf dem Kunstmarkt hat man sich an den Multiples von Victor Vasarely sattgesehen und es stellt sich eine Form von Überdruss gegenüber seiner Äs thetik ein, die so sehr Sinnbild für eine Epoche ist. Die Preise fallen in den 1990er-Jahren in den Keller, einige Bilder verlieren mehr als die Hälfte ihres Wertes. Der Markt braucht zehn Jahre, um sich zu erholen, aber das Werk von Vasarely weckt erneut ein immenses Interesse seitens der Sammler auf der ganzen Welt. Die kürzliche Retrospektive von Vasarely, „Le Partage des formes“ (etwa: Das Teilen der Formen), die 2019 im Centre Pompidou präsentiert wurde, hat dieses Revival sicherlich begünstigt. Einige Akteure des Marktes erachten dieses wiedererwachte Interesse als Manifestation der aktuellen Begeisterung für die Künstler der 1960er- bis 1980er-Jahre von Seiten einer Generation an Nostalgikern. Andere sehen in Vasarely einen formidablen Vorläufer für das Aufkommen der digitalen Kunst, denn er hat vor aller Welt gespürt, dass die optische Kunst von einer künstlichen Intelligenz erschaffen werden kann. Was auch immer die Gründe sein mögen, der Wiederaufschwung ist tatsächlich da und der Auktionsmarkt bestätigt regelmäßig das wiedererstarkte Interesse. So kam im Dezember des Vorjahres in Warschau (Desa Unicum, Polen) ein großes Bild mit dem Titel „Yabla“ (1961) für rund 265.000 US-Dollar unter den Hammer, während es 2012 bei Sotheby’s in Paris um rund 100.000 US-Dollar keinen Käufer finden sollte. Die Preisschwankungen sind je nach den plastischen Qualitäten und den Größen der Bilder, aber auch je nach Schaffensepoche enorm. Die Sammler suchen in erster Linie Werke aus der Zeit vor den 1980er-Jahren, danach ist es schwierig festzustellen, ob sie wirklich von Vasarely selbst stammen oder von den Assistenten in seinem Atelier angefertigt worden sind. Außerdem weisen einige Bilder Probleme mit einer doppelten Datierung auf, da Vasarely Bilder auf Basis alter Motive nachgemacht hatte. Die Sammler bevorzugen natürlich Bilder mit einem Datum anstelle von zweien, um sicherzugehen, dass sie ein Unikat besitzen und keine Arbeit, die einer „Originalkopie“ gleichkommt. Obwohl sich die Preise von Victor Vasarely seit dem Jahr 2000 um das Siebenfache erhöht haben, bleibt der Künstler angesichts seiner Bedeutung unterbewertet. So hat diese Leitfigur der Kunst des 20. Jahrhunderts niemals die Millionen-Dollar-Marke bei Auktionen geknackt. Sein Rekord liegt bei 883.000 US-Dollar, obwohl ein Künstler dieses Formats einen deutlich höheren Marktwert verdient hätte. Der Begründer der optischen Kunst, Josef Albers, gipfelt bei drei Millionen Dollar. QUELLE | artprice.com
Victor Vasarely, Yabla, 1956-1976 (Christie's, The Peninsula Hotel, Shanghai, China, September 2017, Zuschlagspreis 50.768 Euro)
© 2017 Christie’s Images Limited
14_16_Kunstmarkt.qxp_SJ 11.04.22 15:12 Seite 3
15
14_16_Kunstmarkt.qxp_SJ 11.04.22 15:12 Seite 4
16
KUNSTMARKT