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Juli 2014 · B 1309 | € 6,50 Schweiz CHF 11,50 | Österreich € 7,00 | Be/Ne/Lux € 7,50

SAMMLER JOURNAL

JULI 2014

KUNST • ANTIQUITÄTEN • AUKTIONEN

Über 2.000 Sammlertermine

Design Paul Evans

Keramik Taxile Doat

Skulptur Orientalismus

Dialog Leser & Experten

Auktionen GEMI

Berichte & Preise

Ausstellungen Tipps & Termine


Unlimitierte Varia-Auktion bei Metz in Heidelberg Samstag, 12. Juli 2014, 10.00 Uhr Vorbesichtigung: Montag, 7., bis Donnerstag, 10. Juli, jeweils von 10.00 bis 18.30 Uhr

Specksteinschnitzerei, China, H=41 cm, B=26 cm, T=13 cm Betende Heilige, deutsch 18. Jh., Bein, geschnitzt, H=19,5 cm

Maler des 18. Jhs., Kämpfende Hunde, Öl/Lw., gerahmt, 118 x 180,5 cm

Steigerhut, Preussen um 1900

Kürassierhelm, Preussen Günter Blum (1949-1997), sign./dat. (19)91, Portaluhr, Frankreich 19. Jh., Bronze vergoldet, H=41,5 cm Silbergelatineabzug, 39 x 39 cm

Collier / Armband, 18ct. Gelbgold, ca. 154 g

Meno Mühlig (1823-1873), Öl/Lw., sign., gerahmt, 75 x 55 cm

Vase, Nancy, Daum um 1900, H=16,5 cm

Beamtendegen, ziselierte Klinge, Preussen um 1900, L=80 cm

Schrank, Österreich 1770-80, Nussbaum furniert, H=225 cm, B=179 cm, T=66 cm

Sammlung Fuhrmanns- und Jagdbestecke des 17. bis 19. Jhs.

Vitrine, Paris, wohl Werkstatt Francois Linke um 1900, H=182 cm, B=124 cm, T=46 cm

Versteigert werden (u.a. zugunsten SOS-Kinderdörfer weltweit, Hermann-Gmeiner Fonds Deutschland e.V.) über 1.200 Kunstgegenstände, Kuriositäten und Dekoratives des 17. bis 20. Jhs.: Afrikana, Asiatica, Briefmarken, Bronzen, Bücher, Designermöbel, Fayencen, Fotographica, Gemälde, Graphik, Glas, Holzskulpturen, Ikonen, Jugendstil und Art Dèco, Lampen, Majolika, Militaria, Miniaturen, Möbel, Porzellane, Puppenküche und -stube, hochwertiger Schmuck, Spiegel, Spielzeug, Steinzeug, Silber, Versilbertes, Volkskunst, Teppiche, Uhren, Zinn u. v. a. m. Katalog im Internet komplett bebildert abrufbar unter: www.metz-auktion.de Friedrich-Ebert-Anlage 3-5 · 69117 Heidelberg · Tel. 06221/23571 · Fax 06221/183231 · Neue E-Mail: fine-art@metz-auctions.com


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Juli 2013· B 1309 | € 5,90 Schweiz CHF 11,50 | Österreich € 6,50 | Be/Ne/Lux € 6,90

KUNST • ANTIQUITÄTEN • AUKTIONEN

Über 2.000 Sammlertermine

Design

K U N ST H A N D W E R K

Paul Evans

Paul Evans Keramik

Bettina Krogemann

Taxile Doat

24

Skulptur Orientalismus

Dialog Leser & Experten

Auktionen Berichte & Preise

Ausstellungen Tipps & Termine

SKULPTUR Titelfotos: Slg. Merrill Wright, Slg. Dorsey Reading, Jason Wierzbicki

Figuren des Orient Dieter Weidmann

DIALOG

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MAGAZIN

12

MESSETERMINE

18

KUNSTMARKT

20

AUKTIONSNOTIZEN

40

AUKTIONSTERMINE

50

INSERENTENVERZEICHNIS

55

AUSSTELLUNGSTERMINE

70

AUSSTELLUNGEN

75

LITERATURTIPP

90

KERAMIK

AUKTIONSPREISE

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Taxile Doat

IMPRESSUM

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VORSCHAU

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GLAS Spiegelhütte Claus Pese

Bettina Krogemann

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TERMINE & KLEINANZEIGEN IN DER BEILAGE

DESIGN Ernst August Sundermann Mayako Forchert

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Zackig und gefältelt Obstschale Meine Frau und ich haben diese Schale schon seit einigen Jahren, und nach viel Recherche im Internet kamen wir zu keinem Ergebnis. Können Sie uns weiterhelfen? Das Stück ist aus 12-lötigem (750) Silber, Gewicht 318g +/-, Höhe 15 cm, Glas 15 cm Durchmesser oben, Fuß 10 cm. Wer ist der Silberschmied? (M) neben 12. Tony Bishop, o. O.

?

Die Fruchtschale, die sich gut als Tafelaufsatz in der Tischmitte eignet, hat einen klassizistischen Stand mit Klauenfüßen und Volutenelementen, drei frei ausgeformte Papageien – die auf Obst aus tropischen Ländern hinweisen – und eine vermutlich montierte, nicht lose, Glasschale in ausladender, vertikal zackig gefältelter Gestalt, die vermutlich nicht geschliffen ist, sondern aus der Modelform stammt. Sie ist im Prinzip um 1900 zu datieren, aber die Marke „M 12“ scheint zunächst darauf nicht hinzudeuten,

!

Zahl 12 auf die Qualität bzw. Beschaffenheit der galvanischen Versilberung hin. Nach 1888 ließ man diese Beschaffenheit durch den Zusatz 990/1000 oder 1000/1000 deutlich machen. In welcher Fabrik diese lustige Obstschale um 1880 (?) entstand, lässt sich in Ermangelung einer Fabrikmarke nicht ermitteln. Ihre Qualität ist sehr gut und der Unterhaltungsfaktor noch höher einzuschätzen. Wenn sie tatsächlich aus (hier und da schadhaftem) versilbertem Messing besteht, hat sie dann einen Wert von etwa 120 Euro, wenn die Glasschale, vor allem am Rand, sich in perfektem Zustand befindet. Dr. Graham Dry, München

Von begnadetem Künstler Vase der Wächtersbacher Steingutfabrik Jahrelang verfolge ich Ihre Beiträge und habe mir meinen „Horizont“ erweitert. Ich habe eine Vase aus Steingut vor dem Wegwerfen gerettet. Diese ist 21 cm hoch und 8 cm stark. Ihre Farbe ist tintenblau mit gelbem Untergrund. Eingestreut sind grüne Tupfen. Dezent sind Glasursprünge zu sehen, die aber nur aufgemalt sind. Wo wurde die Vase gefertigt und wie alt ist sie? Bei so einem schönen Stück ist der Wert Nebensache. Gerhard Bourdele, Oberreidenbach

?

da die Zahl 12, als Bezeichnung für 12-lötiges Silber spätestens 1888, dem Datum der Einführung der neuen gesetzlichen Silberpunzen, nicht mehr verwendet wurde. Die vorliegenden Punzen sind wohl anders zu deuten, zumal der Eindruck anhand der sehr guten Bilder entstehen muss, es handelt sich beim Material nicht um Silber, sondern um versilbertes Messing. Wenn nicht alles täuscht, sieht man hier und da eine gelbe Farbe durch die silberne Oberfläche leuchten, die auf einen Messingkorpus hinweisen würde. In diesem Fall würde der Buchstabe „M“ auf „Messing“ hinweisen, genauso wie die entsprechende Stempelung bei Firmen wie die WMF in Geislingen oder die Orivit AG in Köln, um nur zwei der bekannten deutschen Metallwarenfabriken der Zeit um 1900 zu nennen. Wenn es richtig ist, dass es sich hier um versilbertes Messing handelt, dann weist die

Um die Fabrik, die diese sehr gute Vase hergestellt hat, ist es in den letzten Jahren etwas stiller geworden, aber es ist kaum anzunehmen, dass die vielen Bewunderer ihrer

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ler-Kolonie wie Josef Olbrich und Hans Christiansen zur Ausführung, die, besonders im Falle der abstrakt-flackernden Farbschöpfungen von Christiansen, zur Avantgarde der internationalen Kunst und Keramik der Zeit gehören. Der Dekor dieser Vase von Neureuther war beliebt und oft von seinem Nachfolger als Leiter der Kunstabteilung Eduard Schweitzer eingesetzt, beispielsweise auf einer Fußschale, einem Tablett und Kannen aller Arten, in immer wieder anders gewählten Farbkombinationen. Abbildungen von diesem Dekor mit der Nummer 6928 findet man im Standardwerk zur Geschichte der Fabrik von Heinz und Lilo Frensch „Wächtersbacher Steingut“, Königstein im Taunus 1978 auf S. 96. Es ist immer wieder ein Vergnügen, in diesem zwar etwas unübersichtlichen Buch zu blättern, denn Wächtersbacher Keramik steckt voller keramischer Wunder und Überraschungen, und vielleicht gelingt es eines Tages auf dem Flohmarkt oder woanders, eine dieser atemberaubenden Vasen von Hans Christiansen zu entdecken. Bei Neureuther geht es allerdings hier mit ruhigerem Blut zu: Der Wert seiner gelben, blauen und türkisfarbenen Vase liegt bei 150 Euro. Dr. Graham Dry, München

Sehr seltenes Stück Büste von Bauer, Rosenthal & Co. Kronach Diese kleine Büste ist circa 10 cm hoch. Gestempelt ist sie mit „Kronach“. Ist das ein reiner Ziergegenstand?

?

Erika Horn, o. O.

Die kleine Büste stammt aus der im Jahre 1897 gegründeten Porzellanfabrik Bauer, Rosenthal & Co. in Kronach, Oberfranken, und wurde um 1898-1900 hergestellt. Die Fabrik wurde vor 1903, nach Ausscheidung des Mitbegründers Bauer, in die Rosenthal AG von Philipp Rosenthal in Selb eingegliedert und hieß fortan Porzellanfabrik Ph. Rosenthal & Co. AG (vorm. Bauer, Rosenthal & Co.). Platz hat die fröhli-

!

Erzeugnisse nicht weiterhin im Stillen sammeln. Die Vase stammt aus der Produktion einer der großartigsten europäischen Steingutfabriken des 20. Jahrhunderts, nämlich der Wächtersbacher Steingutfabrik in Schlierbach bei Wächtersbach, Landkreis Main-Kinzig-Kreis in Hessen, die, leider muss man sagen, den Betreib 2011 nach fast 180 Jahren eingestellt hat. Die Marke auf dem Boden ist das Wappen der Grafen von Ysenburg und Büdingen in Wächtersbach: Graf Adolf war 1832 Mitbegründer der Steingutfabrik. Der blaue Blätterzweig- und türkisgrüne Einzelbeerendekor, auch das netzartige „Craquelé“ wurde auf dem gelben Fond anhand einer Schablonentechnik aufgebracht. Entstanden ist die Vase um 1923-25 nach einem früheren Entwurf des begnadeten Künstlers Christian Neureuther, der ab 1901 die Leitung der Kunstabteilung der Fabrik, die sich „Keramisches Atelier“ nannte, inne hatte. Neureuther (1869-1921) ist nicht nur das dekorative Erscheinungsbild anhand seiner zahlreichen pflanzlichen und geometrischen Mustern zu verdanken, die der deutschen Jugendstilkeramik ein unverwechselbares und überaus frisches und fröhliches Gesicht, auch zu sehr moderaten Preisen verliehen haben. Auch unter seiner Regie kamen Entwürfe der Künstler der Darmstädter Künst-


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Kunst im Königreich London Art Week Die im vergangenen Jahr ins Leben gerufene London Art Week (LAW) vereint die Master Drawings and Sculpture Week mit der Master Paintings Week. Diese Zusammenarbeit, die sich bereits im Jahr 2013 aufgrund bedeutender Verkäufe als äußerst erfolgreich erwiesen hat, besteht zwischen ungefähr fünfzig spezialisierten Händlern aus den verschiedensten Gebieten der Bildenden Kunst und den drei großen Londoner Auktionshäusern. Die London Art Week zeugt von der außergewöhnlichen Auswahl und Qualität der Werke Bildender Kunst vom 15. bis zum 20. Jahrhundert, die auf dem Londoner Markt erhältlich sind, und betont insbesondere die einzigartige Kennerschaft, die in der Stadt zu finden ist. Von den teilnehmenden Galerien werden während der LAW besondere Ausstellungen und andere Veranstaltungen organisiert. In diesem Jahr findet die LAW vom 4. bis zum 11. Juli statt. Mit vier neuen Teilnehmern bei der Master Drawings and Sculpture Week (MDSW) erhöht sich die Zahl der Galerien auf 26: Ariadne Galleries, die sich auf griechische und römische Skulptur, Keramik, Zeremonien- und Luxusgegenstände sowie auf frühchristliche Artefakte und liturgische Objekte spezialisiert hat; Galerie Sismann, deren Spezialgebiet die europäische Skulptur ist; Martyn Gregory, ein fühCameo, attr. Grand Duchess Maria Feodorovna, Porträt Katharina der Großen als Minerva, St. Petersburg, letztes Viertel 18. Jahrhundert, Trinity Fine Art Ltd, Carlo Orsi und Walter Padovani; London Art Week

Robert de Lorrain, Andromeda, circa 1695-1700, Bronze, H 62 cm, Benjamin Proust Fine Art Ltd; London Art Week

render Händler für „China Trade“-Gemälde; und Richard Nathanson, der Zeichnungen von Amedeo Modigliani zeigen wird. Diesen vier schließen sich Didier Aaron Ltd, JeanLuc Baroni Ltd, Katrin Bellinger at Colnaghi, C.G. Boerner LLC, Antichità Alberto Di Castro srl, Day & Faber, Sam Fogg, Florian Härb, Hill-Stone Inc., Daniel Katz Gallery, August Laube, Lowell Libson Ltd, James Mackinnon, José de La Mano Galería de Arte, Mullany Haute Epoque Fine Art, Stephen Ongpin Fine Art, Benjamin Proust Fine Art Ltd, Crispian Riley-Smith Fine Arts Ltd, Stoppenbach & Delestre Ltd, Tomasso Brothers Fine Art, Trinity Fine Art Ltd, Carlo Orsi und Walter Padovani sowie Rupert Wace Ancient Art an. Auch in diesem Jahr hat die Master Paintings Week 2014 (MPW) wieder die Unterstützung vom Crown Estate zugesichert bekommen. Zudem sind einige Neuzugänge bei den Teilnehmern zu verzeichnen: Zum Beispiel die Aktis Gallery, welche sich auf Klassische Moderne mit einem speziellen Schwerpunkt auf Kunst Russischer Emigranten des 20. Jahrhunderts spezialisiert hat, sowie Brun Fine Art aus Mailand, die seit 2013 auch in London mit Gemälden vom 15. bis zum 20. Jahrhundert handeln. Und William Thuillier, ein Altmeistergemälde-Händler kehrt wieder zurück, nachdem er pausiert hat. Außerdem stellen wieder aus: Charles Beddington Ltd, BNB Art Consulting, Bonhams, Cesare Lampronti Gallery, Christie’s, Coll & Cortés Fine Arts, Colnaghi, Ben Elwes Fine Art, Deborah Gage (Works of Art) Ltd, Richard Green, Johnny Van Haeften Ltd, Fergus Hall Master Paintings, Theo


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für regionale und internationale Größen, lockt sie Besucher und Sammler aus dem Vierländereck Österreich, Deutschland, Schweiz und Liechtenstein an. „Die Anziehungskraft und Ausstrahlung der Art Bodensee steht und fällt mit ihrer Qualität und Vielfalt. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die diesjährige Messe in beiderlei Hinsicht noch mehr bieten wird als bislang schon“, freut sich Projektleiterin Isabella Marte. Die Halle 13 der Messe Dornbirn bildet wieder einen ansprechenden Rahmen für regionale und internationale Galerien mit Schwerpunkt moderne und zeitgenössische Kunst. Der experimentellere Teil der Art Bodensee befindet sich in Halle 14 – mit genügend Raum für Skulpturen und Installationen. Neben internationalen Künstlern und Galerien präsentiert die Art Bodensee auch in diesem Jahr eine Sonderschau – diesmal mit ausgewählten Werken aus dem Museum Biedermann. Die Sammlerin Margit Biedermann erfüllte sich 2009 ihren Traum vom eigenen Privatmuseum in Donaueschingen. Ein hochkarätiges Rahmenprogramm für Sammler, Galeristen und Besucher komplettiert das kulturelle Angebot der Art Bodensee 2014, darunter Dialogforen, Performances, ein

Pietro Fabris, Frau mit Spindel, ein Mädchen, zwei Bauern und ein Fischer, BNB Art Consulting Ltd.; London Art Week

Johns Fine Art, John Mitchell Fine Paintings, Moretti Fine Art, Philip Mould & Company, Piacenti Art Gallery Ltd, Stair Sainty Gallery, Robilant + Voena, Sotheby’s, Sphinx Fine Art, Rafael Valls Ltd und The Weiss Gallery. Die 22 führenden Händler und die drei international tätigen Auktionshäuser sind alle im Herzen von London in Mayfair und in St. James’s angesiedelt. TELEFON I 0044/1359271085 INTERNET I www.londonartweek.co.uk www.masterdrawingsandsculptureweek.co.uk www.masterpaintingsweek.co.uk

Stefan Rohrer, Vespa, aus der Sammlung Biedermann; Art Bodensee in Dornbirn

Wilde Vespa 14. Art Bodensee in Dornbirn Im großen Feld internationaler Kunstmessen hat die Art Bodensee ihren festen Platz. Mitte Juli zeigt sich die Bodensee-Region von ihrer schönsten Seite. Und wer dann noch die Nähe zur Kunst sucht, ist auf der 14. Art Bodensee in Dornbirn (A) genau richtig. Das sind nur zwei gute Gründe, warum die Art Bodensee der ideale Ort ist, um das Schöne mit dem Nützlichen zu verbinden. Seit ihrer Premiere im Jahr 2001 ist die vergleichsweise junge Salonmesse für zeitgenössische Kunst auch programmatisch jung geblieben. Als Plattform für zeitgenössische Kunst, für Newcomer und Geheimtipps,

Ein Blick in die Messe Dornbirn bei der letztjährigen Art Bodensee


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Henri Matisse Das Leben mit Kinderaugen betrachten Matisse hat unter anderem den Impressionismus, den Fauvismus und den Kubismus durchlaufen. Aus seinem Leitmotiv – das Leben mit Kinderaugen betrachten – ist eines der wichtigsten Werke des 20. Jahrhunderts entstanden, das für seine Reinheit und seine Ausdrucksstärke bekannt ist. Manchmal muss man erkranken, um seine wahre Berufung zu erkennen. Dies war sowohl bei Frida Kahlo der Fall als auch bei Henri Matisse. Matisse wurde am 31. Dezember 1869 geboren und begann erst spät zu zeichnen, im Alter von 20 Jahren, als ihm seine Mutter einen Farbkasten schenkte, um ihn während einer Krankheit, die ihn ans Bett fesselte, zu beschäftigen. Es war eine Offenbarung. Ab diesem Zeitpunkt stand fest, dass er Künstler werden würde. Der junge Mann ging nach Paris, um Kunst zu studieren. Er entdeckte zunächst das Licht und die Farben des Impressionismus, und daraufhin die fragmentiertere Pinselführung und die Strenge des Neo-Impressionismus, der ihn prägte, insbesondere durch den Kontakt mit Paul Signac, einem Meister der pointillistischen, durchkomponierten Zusammensetzungen und der Farbwahrnehmung, bei dem er den Sommer 1904 verbrachte. Ein Jahr später wurden Farben im Rahmen einer Art künstlerischer Revolte verherrlicht, die den Namen „Fauvismus" (fauve = Raubtier) erhielt. Der Kunstkritiker Louis Vauxcelles prägte diesen Begriff – wie später auch den des Kubismus –, weil ihn die Wildheit der Flächen und die lebendigen Farben verärgert hatten, die er beim Salon d'Automne 1905 entdeckt hatte. Zu den Vertretern des Fauvismus zählen Derain, Vlaminck oder Matisse, der der Energie, die durch die Befreiung der Farbe zum Ausdruck kam, bereits damals verfallen war. Die Suche nach einem Gleichgewicht zwischen Formen und Farben durchzieht das gesamte Werk von Matisse, bis zu den farbigen Scherenschnitten, die er in den Jahren vor seinem Tode anfertigte. Die Ausdrucksstärke seiner ersten Gemälde, bei deren Anblick die Besucher des Salon d'Automne laut losprusteten, positionierte Matisse bei Kennern, die das Talent und die Freiheit einer tiefgreifenden malerischen Erneuerung erkannten, sofort als Anführer der Avantgarde. Zu diesen Ken-

nern zählten auch Gertrude Stein, eine engagierte Schriftstellerin, die bereits das Talent von Pablo Picasso entdeckt hatte, und Schtschukin, ein bedeutender russischer Sammler, der umgehend eine Bestellung bei Matisse aufgab. Sein Erfolg ließ sich nicht mehr leugnen. Seine Berühmtheit war nicht länger nur auf Frankreich begrenzt, sondern schwappte schon bald in die Vereinigten Staaten über, vor allem durch den Auftrag des amerikanischen Milliardärs Albert Barnes, der bei Matisse eine Wandfreske für seine Stiftung (die Barnes Foundation) geordert hatte: Es handelte sich um „La Danse", das 1933 fertiggestellt wurde und mittlerweile als symbolisches Werk für das 20. Jahrhundert gilt. Matisse ist auf dem amerikanischen Markt, der das Herzstück des Weltmarkts bildet, auch heute noch sehr begehrt. In New York werden mehr Werke als irgendwo sonst verkauft (38 Prozent der Transaktionen in den Vereinigten Staaten, im Vergleich zu 18 Prozent im Vereinigten Königreich, 17 Prozent in Frankreich und 12 Prozent in Deutschland). Im Big Apple

Henri Matisse: Preisindex, Basis 100 Euro im Jahr 2005

Henri Matisse: Auktionsumsatz (2002-2013)

Henri Matisse: La Danse, 1938 (Christie’s, London, 2/2013; Zuschlagspreis $ 3.775.200; © Christie’s Images Limited)


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Henri Matisse: Anteil verkaufter Lose unter 10.000 Euro (20022013)

werden die meisten Auktionsrekorde erzielt: 16 der 19 Versteigerungen in Millionenhöhe fanden in New York statt, im Gegensatz zu zwei in London und einer in Paris. Rekordbilanz Matisse erzielte sein erstes achtstelliges Ergebnis 1989, auf dem Höhepunkt einer spekulativen Blase, auf die eine mehrjährige Flaute auf dem Auktionsmarkt folgte. Zwischen 1995 und 2000, dem Zeitraum, in dem sich der Markt wieder stabilisierte, bevor er erneut anzog, wurde kein Ergebnis in dieser Größenordnung erzielt. Erst 2007 wurde eine neue Gren-

Henri Matisse: Les Coucous, tapis bleu et rose, 1911 (Christie’s, Paris, 2/2009; Zuschlagspreis $ 41.046.400; © Christie’s Images Limited)

ze überschritten: In diesem Jahr ließ das bei Christie's präsentierte Werk „L'Odalisque, harmonie bleue" die Gebote auf 30 Mio. Dollar (20,7 Mio. Euro) ansteigen, und die optimistische Schätzung wurde um zehn Millionen übertroffen. Zwei Jahre später gelang Matisse ein absoluter Rekord. Dieses Mal jedoch nicht in New York, sondern in Paris, im Rahmen der historischen Versteigerung der Kunstsammlung von Pierre Bergé und Yves Saint Laurent. Sie wurde am 23. Februar 2009 von Christie's im Pariser Grand Palais organisiert, zu einem Zeitpunkt, an dem die Wall Street ihren absoluten Tiefpunkt seit zwölf Jahren erreicht hatte (S&P 500 bei 743,33 Punkten). Diese „Jahrhundertauktion" generierte ein Viertel des französischen Fine-Art-Ergebnisses im Jahr 2009 (d. h. 265 Mio. Dollar von den 665 Mio. Dollar, die 2009 insgesamt umgesetzt wurden). Die Qualität der Werke ermöglichte außerordentliche Resultate, im Besonderen vier der zehn höchsten Versteigerungen des Jahres 2009 sowie Weltrekorde für Matisse, Brancusi, Mondrian, De Chirico, Duchamp, Klee, Ensor und Géricault. Der Rekord von Matisse belief sich nunmehr auf 32 Mio. Euro für „Les Coucous, tapis bleu et rose", ein Ölgemälde auf Leinwand aus dem Jahr 1911, das 2009 für die weltbeste Auktion verantwortlich war. Matisse sammelte afrikanische Statuen und versuchte auch, Formen in Skulpturen zu stilisieren, deren Preise ähnliche Höhen erreichen können wie seine Gemälde. Im Jahr 2000

Henri Matisse: L’Odalisque, harmonie bleue, 1937 (Christie’s, New York, 11/2007; Zuschlagspreis $ 30.000.200; © Christie’s Images Limited)

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Zeichnung. Diese Arbeit am Rande der Bildhauerei und der Malerei, der bildlichen Darstellung und der Abstraktion, war eine reine Ausdrucksform, die Frische, Strenge und Energie vereinte, um das Wesentliche der Form zu verkörpern. Die Kollagen waren für Matisse alles andere als eine Notlösung. Sie verhalfen ihm, wie er sagte, „zu einer großen Leidenschaft für die Malerei, denn indem ich mich völlig neu erfand, habe ich meiner Meinung nach einen der wichtigsten Punkte des Strebens und der plastischen Fixierung unserer Epoche gefunden. Ich glaube, ich war noch nie so ausgeglichen wie bei der Anfertigung dieser Schnitte." (Zitat aus einem Interview, das 1970 in „XXème siècle" veröffentlicht wurde). Diese Art von Werken ist seltener als Zeichnungen. Daher können kleine Formate bis zu eine Million erzielen, wie beispielsweise die „Algue rouge sur fond bleu ciel" aus dem Jahr 1952, mit den Maßen 45 x 42 cm, die am 2. Februar 2010 für 580.000 Pfund (924.000 Dollar und 1,1 Mio. Dollar mit Aufpreis) bei Christie's London unter den Hammer kam. Die Londoner Tate Modern widmet diesen Scherenschnitten noch bis zum 7. September 2014 eine bedeutende Ausstellung mit 120 Werken aus der ganzen Welt, die im Oktober auch in New York zu sehen sein wird. QUELLE | artprice.com Henri Matisse: Algue rouge sur fond bleu ciel, 1952 (Christie’s, London, 2/2010; Zuschlagspreis $ 924.288; © Christie’s Images Limited)

schlug er bei einer Auktion sogar seinen Freund Picasso mit einer Bronze-Statue, die für umgerechnet 14 Mio. Euro den Besitzer wechselte (Versteigerung von „La serpentine – La femme à la Stèle – L'araignée" für 12,75 Mio. Dollar bei Sotheby's NY im Mai 2000). Seitdem liegt sein Rekord für ein dreidimensionales Werk bei 31,1 Mio. Euro (erzielt mit der Skulptur „Nu de dos, 4 état (Back IV)", die 2010 bei Christie's für 43,5 Mio. Dollar versteigert wurde). Allerdings ist nicht sein gesamtes Werk unerschwinglich. Die Hälfte der angebotenen Lose findet Abnehmer für unter 6.000 Euro. Zu diesem Preis können Liebhaber natürlich in erster Linie Grafiken ergattern, aber auch einige Originalzeichnungen wie „Nu", eine Bleistiftzeichnung, die am 5. Februar dieses Jahres bei Christie's London für umgerechnet rund 4.800 Euro versteigert wurde. Sein Werk auf Papier ist nicht zu vernachlässigen. Wesentliche Studien für „La Danse" (von Schtschukin) können in den Auktionssälen auftauchen und mehrere Aquatinta-Arbeiten zu dem Thema haben aufgrund seiner Berühmtheit die Grenze von 100.000 Euro überschritten. Mit den Kollagen umfasst sein Werk auf Papier im Übrigen eine zusätzliche Dimension, die in der modernen Kunst selten so gut genutzt wurde. Die Papierarbeiten des Meisters Nach der erfolgreichen Entfernung eines Krebstumors, nach der der alternde Matisse an den Rollstuhl gefesselt war und nicht mehr malen konnte, widmete er sich der Scherenschnitt-Technik. Im Alter von 72 wandte er sich dieser neuen Kunstform zu und begann, farbintensive Formen und Zeichen auszuschneiden. Er schnitt buntes, mit Gouache bemaltes Papier direkt mit der Schere aus, ohne vorherige

Henri Matisse: Nu de dos, 4 état (Back IV), 1911 (Christie’s, New York, 11/2010; Zuschlagspreis $ 43.500.000; © Christie’s Images Limited)


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AU K T I O N S N OT I Z E N – VO R B E R I C H T E

Tipps für Kurzentschlossene

Grafische Sammlung Schneider-Henn, München Schneider-Henn schickt seiner Auktion am 25. und 26. Juni zwei Kataloge mit 1.800 Objekten voraus. Zu sehen sind eine im frühen 19. Jahrhundert entstandene Sammlung der Freiherrn von Aretin sowie reichlich Material aus dem Fachgebiet des klassischen Antiquariats: illustrierte Bücher, Kunstliteratur, historisches Buntpapier, Andachtsgrafik, Exlibris, Beiträge zu Dada und Surrealismus wie ein Briefdokument von Raoul Hausmann, der Heartfield die Erfindung der Fotomontage streitig machte (Taxe 400 Euro), Zeichnungen und Aquarelle, die umfangreiche Sammlung Otto Hörner (200 bis 700 Euro). Ihr Profil bezieht die Auktion maßgeblich aus der grafischen Sammlung von Dr. Gisela Scheffler, langjährige Kustodin der Staatlichen Graphischen Sammlung München. Einmal mit Zeichnungen und Druckgrafik alter Meister, als Ausdruck einer europäischen Annäherung im künstlerischen Austausch, der sich auch die deutschen Meister nicht entzogen haben, wie die angebotenen Blätter von Dürer, Greuter, Küsel, Major, Pencz, Quad, Rogel, Schäufelein, Schedel, Waldreich anschaulich machen (180 bis 800 Euro); als früher Beleg einer Verfälschung sei hier ein Holzschnitt von Baldung genannt, dem in einem alten Druck das Dürer-Monogramm mit Datierung 1510 beigestellt worden ist (600 Euro). Zum anderen mit Beispielen der grafischen Künste bis zur Gegenwart, also mit Blättern von Käthe Kollwitz (2.000 Euro), Peter Ackermann (100 Euro), Lovis Corinth (600 Euro), Willi Geiger (250 Euro), HAP Grieshaber (150 Euro), Max Liebermann (500 Euro) Alexander Kanold (700 Euro), Werner Peiner (200 Euro), Max Slevogt (250 Euro). Mappenwerke von Hans Volkert mit Illustrationen zu Lenau, Novalis und Rückert sowie zum Nibelungenepos (600 bis 3.000 Euro) bringt der Nachlass von Nora Volkert. Auf die Themen Architektur und Inneneinrichtung hat Architekt Paolo Nestler (1920-2010) seine Bibliothek aufgebaut. 127 Aquarelle und Federzeichnungen mit Beiträgen von Dillis, Kobell, Pocci, Quagli kommen mit dem Album der Freiherrn von Aretin. Beispiele der ersten Fotografengeneration wie von Felice A. Beato (800 Euro), Philippe Potteau (4.000 Euro), Paolo Salviati (300 Euro), Roberto Rive (3.000 Euro) oder Fotografien in motivischer Ordnung wie Sternhimmel, Schatten, Sakralbauten (1.000 Euro), Musik, Experimentelles (Lotte Jacobi, 2.400 Euro), Künstlerporträts (Harry Shunk zu Yves Klein, 4.600 Euro), Akt und Mode gibt es in anspruchsvoller Auswahl.

Limitpreis von 5.500 Euro zu finden ist. Seine aquarellierte Bleistiftzeichnung „Riffelberg“ ist von 1944 und soll mindestens 2.600 Euro kosten. Von Rudolf Dischinger gibt es ein Stillleben mit Früchteteller, Gefäßen und Zeitung, das 1990 im Freiburger Museum für Neue Kunst ausgestellt war (Limit 2.500 Euro). Die Gouache von Hans Thoma „Die Vertreibung aus dem Paradies“ war als Leihgabe im Hans-ThomaMuseum in Bernau (1.800 Euro). Mit der Darstellung Christi, der die Wechsler aus dem Tempel vertreibt, gibt es eine weitere biblische Szene, diese allerdings schon von 1774 und vom Hamburger Maler Johann Anton Tischbein, der mit seinem Bruder Johann Heinrich Tischbein d. Ä. Studienreisen durch Italien unternahm und eine private Zeichenschule in Hamburg gründete (3.800 Euro). Stürmende Kosakenreiter malte Fritz Neumann (1.200 Euro). Vom bekannten belgischen Grafiker Frans Masereel, nach dem das Artist-in-Residence-Centrum für Druckgrafik im belgischen Kasterlee benannt ist, gibt es ein Großstadtbild in Öl auf Holz (1.000 Euro). Vom Franz-von-Stuck-Schüler Werner Paul Schmidt kommt ein Ölgemälde zur Auktion, das 1962 in der Großen Kunstausstellung im Münchner Haus der Kunst zu sehen war (3.500 Euro). Besonders erwähnenswert sind die druckgrafischen Werke wie von Joan Miró (1.500 Euro) und Georges Braque (800-1.000 Euro), die Aquatinta-Radierungen von Pablo Picasso (1.000 Euro) sowie mit Aquarell überarbeitete Radierungen von Markus Lüpertz (2.000 Euro) und Farblinolschnitte und Radierungen von Jörg Immendorff (1.200 Euro). Beim Porzellan trägt die Pfennigmarke der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin ein Samowar auf vier ausgestellten Füßen (500 Euro). Zu den Besonderheiten der mechanischen Musikinstrumente und Uhren zählt ein sehr gut erhaltenes, voll funktionsfähiges Standpolyphon mit Münzeinwurf aus dem Jahr 1890 (3.500 Euro). Ein Alabasterrelief aus Mechelen um 1600 zeigt die Kreuzigung (400 Euro), ein kleines Elfenbeinrelief die Gefangennahme Christi (300 Euro). Szenen aus dem Leben Mose sind auf einer Ikone aus dem 18. Jahrhundert eingehend zu betrachten (2.000 Euro). TELEFON | 0761/75556 INTERNET | www.peege.de

TELEFON | 089/297199 INTERNET | www.schneider-henn.de

Obsternte & Riffelberg Peege, Freiburg „Bei der Obsternte“ heißt eine Tusche- und Bleistiftzeichnung von Cuno Amiet von 1914, die aus einer Schweizer Privatsammlung kommt und bei Peege vom 26. bis 28. Juni zum

Frans Masereel (Blankenberg 1889-1972 Avignon), Öl/Holz,Vier Dirnen in Rückansicht vor nächtlicher Großstadtsilhouette, 34 x 50 cm (Limit 1.000 Euro). Peege, Freiburg, 26.-28.06.2014


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Wenn es Nacht wird in Berlin Karbstein, Düsseldorf Otto Marseus van Schrieck (1619/20-78) hielt sich Reptilien und Amphibien eigens in einem Terrarium, um sie so naturnah wie möglich darzustellen. Die auf Beute lauernden kleinen Raubtiere verleihen seinem Gemälde, das am 28. Juni von Karbstein zum Schätzpreis von 12.000 bis 14.000 Euro angeboten wird, etwas Spannungsvolles. Max Clarenbach wurde über Jahrzehnte mit seinen lasierend gemalten Winterlandschaften assoziiert. In den letzten Jahren erreichen jedoch verstärkt sommerliche Szenerien in pointillistischer Manier hohe Preise. Gleich vier solcher Szenen in kräftigen Farben werden aufgerufen, unter anderem auch „Die Tochter des Künstlers im blühenden Garten“ (12.000-15.000 Euro). Renée Sintenis wurde dieses Jahr im Georg-KolbeMuseum Berlin als wohl bedeutendste Tierbildhauerin Deutschlands im 20 Jahrhundert geehrt. Ihre Bronze eines jungen Bären ist auf 5.000 bis 6.000 Euro geschätzt. Aus der Sammlung Paul Multhaupt mit klassischer Moderne stammen zwei Ölgemälde von Hans Christoph Drexel. „Herbst“ trägt noch das Etikett der Galerie Flechtheim, wo das Gemälde 1922 ausgestellt war (4.000-5.000 Euro). Elvira Bach war in den Achtzigerjahren eine der herausragenden Persönlichkeiten der Jungen Wilden und wurde 1982 zur documenta 7 eingeladen. „Wenn es Nacht wird in Berlin“ hat als großformatiges Tryptichon Hauptwerkcharakter (16.000-18.000 Euro). Die Kunst der ZERO-Gruppe steigt preislich zusehends. Die Feuergouache auf Leinwand von Otto Piene besticht mit kräftigen orange-roten Farben auf dunklem Grund (6.000-8.000 Euro). TELEFON | 0211/906161 INTERNET | www.auktionshaus-karbstein.de

Elvira Bach, Wenn es Nacht wird in Berlin (Tryptichon), 1983, Acryl auf Leinwand, 190 cm x 100 cm, 230 cm x 190 cm, 190 x 80 cm (Schätzpreis 16.000-18.000 Euro). Karbstein, Düsseldorf, 28.06.2014

Links: Deckelpokal Friedrich Wilhelm von Westphalen, Lauenstein, wohl 1763, H 31 cm (Aufruf 3.500 Euro). Rechts: Vasenobjekt „Auftriebe-rosa“, Erwin Eisch, Gravus Josef Schneider, 1982, H 49,6 cm (Schätzung 1.300-1.600 Euro). Dr. Fischer, Heilbronn, 28.06.2014

Glasstadt Dr. Fischer, Heilbronn Bereits seit 25 Jahren führt das Heilbronner Auktionshaus Dr. Fischer einmal jährlich eine Glasauktion in der Glasstadt Zwiesel durch. Am 28. Juni können nicht nur Glasfreunde aus siebenhundert Objekten des alten und des modernen Glases wählen. Jugendstilliebhabern sei die Offerte mit über zweihundert attraktiven Gläsern ans Herz gelegt. Mit ihrem dunkelvioletten Unterfang und silbergelben Auflagen ist eine Loetz-Henkelvase schön anzusehen (Schätzung 3.000-4.000 Euro). Ebenfalls von Loetz Wwe. stammt die Vase „Cytisus“ mit Metallmontierung aus der Kunstgewerblichen Metallwarenfabrik Orion in Nürnberg (2.800-3.500 Euro). Mit über dreißig Zentimetern sticht eine Gallé-Vase mit Frauenschuh besonders ins Auge (2.000-2.500 Euro). Nach einem Entwurf des Wiener Jugendstilkünstlers Carl Schmoll von Eisenwerth fertigte Ferdinand von Poschinger eine Vase an (1.000-1.300 Euro). Aus der Fachschule Haida kommt eine seltene Vase nach einem Entwurf von Anton Hanel (2.000- 2.500 Euro). Das Schnittglas repräsentiert ein Lauensteiner Deckelpokal mit dem Wappen von Friedrich Wilhelm von Westphalen, dem Fürstbischof von Hildesheim. Der Fürstbischof führte zahlreiche Reformen durch und ließ Schloss Fürstenberg errichten (Aufruf 3.500 Euro). Ein gelungenes Beispiel des Farbglases des 19. Jahrhunderts ist ein bernsteinfarben gebeizter Pokal von Franz Anton Pelikan, der eine Treibjagd zeigt (2.500-3.000 Euro). Kürbisförmig ist die moderne Vase „Transennati“ von Anzolo Fuga (5.500-7.000 Euro). Das tschechische Künstlerpaar Stanislav Libensk´y und Jaroslava Brychtová haben das Studioglas des 20. Jahrhunderts stark beeinflusst („Space II“, 11.000-13.000 Euro). Nicht zu verachten ist der kleine „Teapot“ von Richard Marquis, dessen eingeschmolzene Murrinen ins Auge fallen (2.300-2.800 Euro). Ein Kontrast ist das Vasenobjekt „Auftriebe-rosa“ von Erwin Eisch mit einer Gravur von Josef Schneider (1.300-1.600 Euro). TELEFON | 07131/155570 INTERNET | www.auctions-fischer.de

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Alte Kunst Neumeister, München In der Auktion mit Alter Kunst am 2. Juli bietet Neumeister erneut zwei Toplose des Augsburger Barockmalers Johann Heiss – Allegorie der guten Regierung (Taxe 16.000-20.000 Euro) und Der Sturz des Phaeton (15.000-20.000 Euro) – daneben Werke von Spitzweg, Defregger (Bad des Kleinsten, 20.000-30.000 Euro), Koester (Meine Enten, 30.000-35.000 Euro) und Grützner (Dominikaner bei der Weinprobe, In der Studierstube, 9.000-12.000 Euro). Beliebte Klassiker sind Maler des 19. Jahrhunderts wie Defregger und Spitzweg. Defregger ist mit einem liebevollen Familienporträt vertreten, Spitzweg gleich mit vier Werken – darunter „Der gehörnte Dachgeiger“ (18.000-22.000 Euro) und das geradezu impressionistisch anmutende, skizzenhafte Werk „Lesender Eremit“ (12.00015.000 Euro). Eine fein gearbeitete Maria Immaculata aus Lindenholz stammt vom Rokokomeister Ferdinand Tietz (40.00045.000 Euro), der auch im New Yorker Metropolitan Museum of Art vertreten ist, ein Paar Altarflügelreliefs zeigen den Heiligen Christophorus und Sebastian. Aus Bremer Privatbesitz stammen fünf Lose mit Schränken, Tischen und Stühlen der Werkstatt Heinrich Vogelers,Worpswede, aus der Zeit um 1910. Ebenfalls von Heinrich Vogeler stammt das 18-teilige Silberbesteck „Herbstzeitlose“ von Wilkens & Söhne aus Hemelingen bei Bremen. Weitere Spitzenlose sind eine schön gearbeitete und gut erhaltene flämische Tapisserie um 1600, eine Maria Immaculata aus Meißener Porzellan (7.000-8.000 Euro) sowie eine Pariser Tabatière aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Das Kunsthandwerk des 20. Jahrhunderts zeigt sich in einer besonderen Vase mit ägyptisierenden Motiven im Art-déco-Stil aus der Manufaktur Daum Frères und in einer seidig schimmernden Multicolor-Naturperlenkette. TELEFON | 089/2317100 INTERNET | www.neumeister.com

Links: Meißen, Madonna mit Kind auf der Weltkugel, nach Modell von Johann Gottlieb Kirchner (Taxe 7.000-8.000). Rechts: Ferdinand Tietz, Maria Immaculata, um 1743 (Taxe 40.000-45.000 Euro). Neumeister, München, 02.07.2014

Gold-Savonette mit Buchstabeneinteilung statt der sonst üblichen Stundenindizes, 14 Karat, wohl USA, Ende 19. Jahrhundert (Limit 600 Euro). Scholz, Köln, 04.07.2014

Antiquitäten & Varia Scholz, Köln Nachlassauflösungen bestimmen das breit gefächerte Angebot der Jubiläumsauktion von Jens Scholz in Köln am 4. Juli. Traditionell ist die Sommerauktion eine wahre Fundgrube an Altertümlichem der verschiedensten Genres. Zur 50. Auktion mit Antiquitäten und Varia reicht die Auswahl von mittelalterlichen Frechener Bartmannskrügen (80 Euro) bis zur edlen Goldsavonette der Belle Epoque (600 Euro). Hinzu kommt eine beträchtliche Anzahl an Wanduhren und Pendulen. Im Möbelbereich stechen neben einer intarsierten Barocktruhe (600 Euro) zahlreiche qualitätvolle Biedermeiermöbelstücke zu günstigen Taxen und skandinavisches Teakholzinterieur der Sechzigerjahre hervor. Groß geschrieben wird überdies die Sparte Alte Technik und Küchenantiquitäten. Sehr ungewöhnlich ist ein überdimensionaler, mehr als zwei Meter hoher Industrie-Blasebalg des 19. Jahrhunderts (300 Euro) aus einem alten Hüttenwerk in Deuz-Netphen, unweit von Siegen, den der ehemalige Besitzer zu einem Tisch umbauen ließ. Aus der gleichen Sammlung stammen antike Küchengerätschaften aus Kupfer, Messing und Gusseisen, die der Geschichte des Siegerländer Erzreviers verbunden sind, sowie ein umfangreiches Sortiment historischer Bügeleisen und Schneiderutensilien, darunter Bügeleisenöfen und Plissiereisen. TELEFON | 0221/9123322 INTERNET | www.scholzauktionen.de

Möbel und Antiquitäten aus privaten Nachlässen. Scholz, Köln, 04.07.2014


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Inh. Prof. Rainer Haaff


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(9.900 Euro), die Patek Philippe Herrenarmbanduhr 5085 (13.900 Euro), die Herrenarmbanduhr XP Urushi „Der kauende Tiger“ von Chopard mit handbemaltem Zifferblatt nach traditioneller japanischer Lackkunst von Kiichiro Masumura (6.900 Euro) und eine Corum Herrenarmbanduhr mit Ventrella-Design (3.200 Euro). TELEFON | 06234/8011101 INTERNET | www.henrys.de

Spielende Leoparden A. Lange & Söhne Glashütte, Damentaschenuhr mit Viertelstundenrepetition, Auflage 41 (Limit 25.000 Euro). Henry’s, Mutterstadt, 05.07.2014

Schmuck und modern Henry’s, Mutterstadt Jeden Monat hält Henry’s eine Auktion mit modernem Schmuck ab. Am 27. Juni kommt mit einem Fabergé-Ei mit Panda, das Werkmeister Victor Mayer für den WWF in einer limitierten Auflage von sechzig Stück bedrohter Tierarten entwickelt hat, eine außergewöhnliche Preziose zum Aufruf (Limit 21.000 Euro). Modern und zeitgenössisch geht es am 4. Juli weiter. Zu ersteigern ist die Bronze „Schreitende Mignon“ von Fritz Klimsch (17.500 Euro), ein Bronzetorso von Markus Lüpertz (7.500 Euro), eine Farblithografie von Joan Miró (1.200 Euro) sowie eine Chagall-Radierung (850 Euro). Die traditionelle Uhrenauktion findet am 5. Juli statt. Von A. Lange & Söhne gibt es eine Damentaschenuhr mit Viertelstundenrepetition, die in einer geringen Auflage von 41 hergestellt wurde (Limit 25.000 Euro). Eine Besonderheit ist die Beobachtungstaschenuhr mit Chronometerhemmung „1/2 Sekunden-Chronometer“ Nr. 60006, die am 22. Juli 1912 für 390 Mark an Richard Lange, dem ältesten Sohn von Ferdinand Adolph Lange verkauft wurde. Sie wurde lediglich neunmal hergestellt (52.000 Euro). A. Lange & Söhne Glashütte, BeWeitere Highlights sind obachtungstaschenuhr mit Chromit dem Modell Carrera nometerhemmung „1/2 Sekunein seltener Schaltradden-Chronometer“ Nr. 60006, chronograph von Heuer Auflage 9 (Limit 52.000 Euro). (4.500 Euro), die Nautilus Henry’s, Mutterstadt, 05.07.2014 Jumbo von Patek Philippe

Sotheby’s, London „Tygers at Play“, eine von George Stubbs’ berühmtesten Arbeiten, führt die Abendauktion Old Master and British Paintings am 9. Juli bei Sotheby’s in London an. Gemalt zwischen 1770 und 1775, zählt diese meisterhafte Darstellung zweier Leoparden-Tierjungen zu den beliebtesten Themen von George Stubbs, die zum Gegenstand zahlreicher Druckgrafiken wurden. Das als Vorlage dienende Gemälde ist jedoch sehr selten in der Öffentlichkeit zu sehen gewesen und wurde seit seinem erstmaligen Erscheinen an der Royal Academy of Arts in London bisher vier Mal ausgestellt. Die Arbeit – ein Beleg für das ausgezeichnete Auge des Künstlers in der Erfassung tierischer Formen – ist hervorragend erhalten und von mustergültiger Herkunft. Nachdem das Werk bei Stubbs in Auftrag gegeben worden ist, stand es bislang einmal zum Verkauf. Bevor „Tygers at Play“ von den jetzigen Besitzern erworben wurde, verblieb es bis 1962 im Besitz ein und derselben Familie. Es kommt aus einer britischen aristokratischen Sammlung und ist auf vier bis sechs Millionen Pfund taxiert. TELEFON | +44 20 7293 5000 INTERNET | www.sothebys.com

George Stubbs (1724-1806), Tygers at Play, Öl auf Leinwand, 101,5 x 127 cm (Schätzung 4-6 Mio. Pfund). Sotheby’s, London, 09.07.2014

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Düsseldorf Allgäuer Auktionshaus, Kempten Mit Werken des 19. Jahrhunderts der Düsseldorfer Malerschule wartet das Allgäuer Auktionshaus vom 10. bis 12. Juli auf. Während eines Zeitraumes von fast hundert Jahren (1819-1918) wurden die Schüler an der Königlich-Preußischen Akademie in Düsseldorf nach dem Absolvieren der Elementar- und Vorbereitungsklasse und je nach Neigung in Historien-, Porträt- und Landschaftsmalerei unterrichtet. Die Stilllebenmalerei kam erst zu einem späteren Zeitpunkt hinzu, Genremalerei wurde als eigene Gattung erst ab 1874 gelehrt. So studierte der gebürtige Düsseldorfer Arnold Schulten (1809-74) in den Semestern 1832/33 bis 1838/39 in der Landschaftsklasse unter Johann Wilhelm Schirmer und trat im Anschluss bis 1843 in dessen Meisterklasse ein. Schirmer legte besonderen Wert auf das Studium in der freien Natur. In seinem großformatigen Ölgemälde „Fischer am Königssee“ zeigte Schulten eine oberbayerische Gebirgslandschaft und damit ein Bildmotiv, das er in den späteren Jahren neben Schweizer Berglandschaften bevorzugt wählte (Limit 2.000 Euro). Der Kasseler Andreas Achenbach (1815-1910) war ebenfalls Schirmers Schüler und etablierte sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum bedeutendsten Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule. Während einer Englandreise setzte er sich speziell mit den Wolkenformationen John Constables auseinander. Achenbach hatte eine Vorliebe für Küsten- und Meeresregionen (Marine, 2.000 Euro). Achenbach war mit Julius Kornbeck bekannt, der zunächst an der Münchner Kunstakademie begann und ab 1869 an die Düsseldorfer Malerschule wechselte (Fischer am Fluss mit weidenden Kühen, 1.500 Euro). Auch der Norweger Adelsten Eilert Normann studierte in Düsseldorfer und lebte bis 1887 dort. Neben den Landschaftsdarstellungen war auch das Alltagsleben in den norwegischen Fjorden und an den Küsten Gegenstand seiner Bilder, wie es seine Fischerboote auf nordischer See bei Morgengrauen zeigen (2.500 Euro). Von Wasser wurde auch der gebürtige Dresdner Cornelius Wagner angezogen und wählte als Hauptbildmotive Hafen-, Schifffahrt- und Küstenszenen (600 Euro). Mit Eduard Karl Franz von Gebhardt findet sich ein Vertreter der Historien- und Porträtmalerei. Gebhardt entwickelt einen ganz eigenen Stil protestantischer Historienmalerei unter dem Einfluss altdeutscher und frühniederländischer Kunst (4.000 Euro). Werke aus der ersten Hälfte Otto Pippel, Vor der Probe, Öl/Leindes 20. Jahrhunderts wand, 61 x 51 cm (Limit 2.500 Euro). stammen von Otto PipAllgäuer Auktionshaus, Kempten, pel („Vor der Probe“, 10.-12.07.2014 2.500 Euro), Karl

Hauptmann (Schwarzwaldhaus bei sonniger Winterstimmung, 3.000 Euro), Max von Esterle (Winterlandschaft, 4.000 Euro), Eduard Thöny (Zwei Ruderer mit Dorfkirche im Hintergrund, 1.500 Euro) und Paul Kauzmann (Kirche von Ramsau, 2.500 Euro). Bei den Antiquitäten überzeugt ein großer persischer Täbris mit der Darstellung der Gottesmutter, umgeben von den Evangelisten und Heiligen in Medaillons, Blumenmotiven und Blattranken (Limit 2.500 Euro). Eine schöne Gallé-Vase aus gelbem, geätztem Glas mit braungrünem Überfang mit Landschaftsdekor ist mit 1.200 Euro bewertet, eine mit Jahreszeitenallegorien und reichlich Blumendekor geschmückte Meißen-Tischuhr mit Sockel wird bei 1.500 aufgerufen. Auch Spielzeugsammler dürfen sich freuen, unter anderem über das große Lineol-Angebot. TELEFON | 0831/5642530 INTERNET | www.allgaeuer-auktionshaus.de

Fuhrmannsbestecke Metz, Heidelberg Metz veranstaltet am 12. Juli eine unlimitierte Nachlassversteigerung zugunsten der SOS-Kinderdörfer weltweit, Hermann-Gmeiner Fonds Deutschland e.V. Einzigartig ist dabei eine rund fünfzig Teile umfassende Sammlung an Fuhrmannsbestecken und -besteckteilen des 18. und 19. Jahrhunderts mit teilweise ziselierten und gravierten Bein-, Horn-, Geweih-, Silber- und Stahlgriffen. Versteigert werden außerdem Afrikana, Asiatika (Bronzen, Jade, Porzellan, Erotika), europäische Bronzen, Bücher, Fotoapparate, Holzskulpturen, Ikonen, Gemälde des 19. und 20. Jahrhunderts wie von Heinrich Deiters, Willy Moralt und Meno Mühlig, Grafik und Zeichnungen, Majolika, Porzellane, Fayencen des 18. bis 20. Jahrhunderts, Steinzeug, ein Mainzer Barockschrank aus der Zeit um 1750/60, viele Barockmöbel, ein Biedermeier-Kirschbaumensemble aus Sofa, vier Stühlen, einem Tisch und einem Nähtisch sowie einer Standuhr. Dazu gibt es hochwertige Historismus-Möbel, Decken- und Tischlampen, Puppenstuben mit Zubehör, Wand- und Tischuhren, Silber und Versilbertes, Spiegel, Spielzeug, Schaukelpferde, hochwertige alte persische und kaukasische Teppiche, Miniaturen, hochwertigen Schmuck sowie religiöse Volkskunst. Aufgrund der Vielzahl der Objekte erscheint kein illustrierter Katalog, sondern eine Handliste mit Kurzbeschreibungen. TELEFON | 06221/23571 INTERNET | www.metz-auktion.de

Sammlung Fuhrmannsbestecke des 18. und 19. Jahrhunderts. Metz, Heidelberg, 12.07.2014


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Nachberichte

Sisis Reithut Dorotheum, Wien

Orden und Ritualzepter Hermann Historica, München

Das Habsburgerreich ist längst Vergangenheit, das Interesse vor allem an Kaiserin Elisabeth und Kaiser Franz Joseph und an Gegenständen aus deren persönlichen Besitz aber ist ungebrochen. Das bestätigte einmal mehr die KaiserhausAuktion des Dorotheum am 30. April. Im randvollen Auktionssaal wurde an diesem Tag das höchste Einzelergebnis in der Geschichte dieser einmal jährlich stattfindenden Auktion erzielt: 134.500 Euro bewilligte ein Saalbieter nach hartem Bietergefecht für einen eleganten Reithut Kaiserin Elisabeths, welcher auch von ihrer Lieblingstochter, Erzherzogin Marie Valerie stammen könnte. Großes Interesse gab es auch für die in der „Kaiserschatulle“ untergebrachten zwei Zigarren vom Typ Regalia Media der Kaiserlich Königlichen Tabakregie aus dem Besitz Kaiser Franz Josephs I. von Österreich. Das Sammlerstück wechselte für 34.460 Euro den Besitzer. Die Haarlocke des dreieinhalbjährigen späteren Kaisers aus dem Nachlass des Hofkammermädchens Leopoldine Frappart kostete 14.940 Euro. Das Paar Geschenkmanschettenknöpfe mit dem Namenszug „FJI“ übertraf mit 34.460 Euro den Schätzwert um das Vielfache. TELEFON | +43(0)1/515600 INTERNET | www.dorotheum.com

Mit 85.000 Euro für ein tibetanisches Ritualzepter und 62.000 Euro für einen Kaiserlich-Königlichen Orden vom Weißen Adler von 1868 gab es zwei beispiellose Zuschläge in der Frühjahrsauktion von Hermann Historica. Das tibetanische, gold- und silbertauschierte Ritualzepter, ein Khatvanga, stammt aus dem 15. Jahrhundert. Die feinste Eisenschnittarbeit ist an dem Schaft vollflächig spiralig mit Gold- und Silbereinlagen dekoriert. Ein vergleichbares Zepter ist für die Bestände des Britischen Museums dokumentiert. Das ausgesprochen seltene Artefakt von den Höhen des Himalayas wurde in nur wenigen Bietschritten von 9.500 Euro auf 85.000 Euro hochgesteigert. Aus dem Zarenreich kam das Highlight unter den Orden. Mit großer Spannung wurde in Fachkreisen der Aufruf eines Kaiserlich-Königlichen Ordens vom Weißen Adler von 1868 entgegengesehen, Startpreis 35.000 Euro. Einzig der Sankt Petersburger Juwelier Julius Eduard Keibel (182-1882) hatte die Befugnis, den massiven Goldorden mit schwarzemailliertem russischen Doppeladler und transluzidrot- und weißemaillierten Ordenskreuz des polnischen Weißen Adlers zu fertigen. Die prachtvolle Ordensdekoration wurde dann auch erst für 62.000 Euro weitergereicht. Unverändert hoch in der Käufergunst stehen seit Jahren auch seltene antike Helme. Ein Spitzenstück zur römischen Militärgeschichte war der goldene Fingerring eines Custos Armorum, der bei 12.000 Euro zugeschlagen wurde. Auch unter den Alten Waffen fanden sich wieder wahre Raritäten und besondere Sammlungsstücke. Ein mit Nürnberger Beschaumarke versehener maximilianischer Helm wurde von 25.000 Euro auf erfreuliche 33.000 Euro hochgehoben. Hochadlige Provenienz, virtuose Handwerkskunst und reiche Symbolik vereinten sich in einer vergoldeten chinesischen Bronze aus der Qing-Dynastie im 18. Jahrhundert eines weiblichen Wächterlöwen (35.000 Euro). Erinnerungsstücke aus den europäischen Königshäusern erfreuen sich großer Nachfrage. Bei einem Startpreis von 1.500 Euro wurde eine König-Ludwig-Zigarrenspitze in meisterlicher Meerschaumschnitzerei auf beeindruckende 38.000 Euro gesteigert. Ein zierliches goldenes Uhrenketten-Petschaft des bayerischen Königs war einem Bieter 12.000 Euro wert. Im Kapitel Militär und Historie stießen die russischen Militär-Objekte aus dem Umfeld des Zarenhofes auf gewohnt breites Interesse. So die Offiziers- und GeneralsSchaschka M 1838 aus dem Besitz des Generalleutnants Fürst Felix Felixovich Sumarokov-Elston, Vater des Rasputin-Mörders Fürst Felix Yusupov, die für 32.000 Euro verkauft wurde. TELEFON | 089/54726490 INTERNET | www.hermann-historica.de

Haus Habsburg, Reithut der Kaiserin Elisabeth oder ihrer Tochter Erzherzogin Marie Valerie (Ergebnis 134.500 Euro). Dorotheum, Wien, 30.04.2014

Kaiserlich-Königlicher Orden vom Weißen Adler, 1868 (Ergebnis 62.000 Euro). Hermann Historica, München, 05.-15.05.2014

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Links: Marmorkopf eines Satyrs, römisches Reich, um 100/150 n. Chr., H 24 cm (Ergebnis 13.200 Euro inkl. Käuferaufgeld). Rechts: Römischer Torso einer Venus, nach Vorbild der Venus Pudica oder Venus Anadyomene, Rom, 1./2. Jh. n. Chr., Marmor, H 69 cm (Ergebnis 36.000 Euro inkl. Käuferaufgeld). Auctionata, 09.05.2014

Links: Celluloid Maßband, Tape Measures (Zuschlag 120 Euro). Rechts: Käthe-Kruse-Puppe, 1930er-Jahre (Zuschlag 220 Euro). Alino, Bad Dürkheim, 09./10.05.2014

In der Online-Auktion von Auctionata mit Antiquitäten und Sammlerstücken aus Europa wurden am 9. Mai neben exquisiten Silberarbeiten und feinstem KPM- und Meißen-Porzellanen zudem diverse Bronzen, Möbel und einige der unter Sammlern besonders beliebten Stobwasser-Tabakdosen versteigert. Eine besondere Sensation war der römische Torso einer Venus, der für 36.000 Euro weitergegeben wurde, sowie ein Marmorkopf eines Satyrs mit musealer Provenienz, der seinen Startpreis mehr als verdoppelte und für 13.200 Euro einen neuen Besitzer fand. Ein weiteres Highlight war ein luxuriöser Schrankkoffer des französischen Traditionshauses Louis Vuitton, für den 10.800 Euro gewährt wurden.

Fünfzigerjahren wurde für 500 Euro zugeschlagen. Eine wunderschön eingerichtete Zweiraumstube mit Erker stach bei den Puppenstuben für 650 Euro hervor. Für eine KätheKruse-Puppe aus den Dreißigerjahren wurden 220 Euro aufgebracht. Hohe Preise wurden auch für das Zubehör bezahlt. Ein Puppenbettchen mit Baby gab es erst für 250 Euro, einem Celluloid-Maßband aus einer ganzen Sammlung Tape Measures galt der Top-Zuschlag von 120 Euro. Highlight bei den Eisenbahnen war eine Schlepptenderlok von Märklin (GR70/12920, SO) für 1.200 Euro, ein DM Modell (Schlepptenderlok SO) für 1.400 Euro sowie eine Micro Metakit Schlepptenderlok (97101H, HO) für 950 Euro. Modellautos sind ebenfalls konstant beliebt. Ein Konvolut an Matchbox-Models of Yesteryear kostete 110 Euro, ein Konvolut Wiking-Verkehrsschilder 165 Euro. Beim Bleichspielzeug wurden Spitzenpreise mit dem Jungen auf Rad aus den Zwanzigerjahren (1.020 Euro), dem Schuco-Elektro-Radiant 5600 der Sabena (430 Euro) und einem Gama-Büssing-Sattelzug der Fünfzigerjahre (220 Euro) gemacht. Die nächste Auktion findet am 22. und 23. August statt.

TELEFON | 030/98320222 INTERNET | www.auctionata.de

TELEFON | 06322/959970 INTERNET | www.alino-auktionen.de

Marmorweiß Auctionata

Fledermaus und Fulda-Löwe Alino, Bad Dürkheim Teddys und Steiff-Tiere, Puppen und Puppenstuben, Eisenbahnen und Modellautos wurden in der alino-Auktion am 9. und 10. Mai in Bad Dürkheim eifrig beboten. Viele Sammler waren aus ganz Deutschland und der Schweiz angereist. Fleißig wurden Gebote für Teddys und Steifftiere abgegeben, so wurden eine Fledermaus und ein Fulda-Löwe von Steiff für 220 Euro erfolgreich versteigert, ein Steiff-Teddy aus den

Zweiraumstube mit Erker (Zuschlag 650 Euro). Alino, Bad Dürkheim, 09./10.05.2014


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Aus Florenz Schloss Ahlden Das Toplos der Altmeister-Offerte im Mai bei Schloss Ahlden, das Gemälde Hl. Maria mit Kind im Rosenhag eines in Florenz tätigen Meisters der Frührenaissance aus dem Umkreis Sandro Botticellis, sicherte sich ein internationaler Sammler für 37.500 Euro. Die künstlerische Qualität und der sehr gute Zustand eines niederländischen Stilllebens mit Hummer und Früchten aus dem 17. Jahrhundert faszinierten, der internationale Handel setzte sich bei einer Taxe von 1.800 Euro mit einem Gebot von 21.000 Euro durch. Beim 19. Jahrhundert konzentrierte sich das Interesse auf Emilio Vasarris Bild „Tanzende Mädchen in einer pompejanischen Villa“, es ging für 20.000 Euro in den englischen Handel. Dänemarks Aufbruch in die Moderne spiegelten drei Werke des dänischen Impressionisten Peder Severin Krøyer wider, dessen große Bedeutung erst kürzlich in einer Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle höchst anschaulich gezeigt wurde. Deutsche und skandinavische Sammler rangen um die aus einer norddeutschen Privatkollektion stammenden, kleinformatigen Gemälde: „Mondnacht über dem Meer bei Skagen“ stieg hierbei auf 22.500 Euro, „Ein Fischer am Strand von Skagen“ auf 30.000 Euro. Fast vollständig verkauft wurde die umfangreiche Kollektion Worpsweder Kunst. Wegen einiger Restaurierungen moderat taxiert ging Paula Modersohn-Beckers Brustbild einer jungen Frau für 22.500 Euro an einen norddeutschen Sammler. Das Highlight der Porzellanofferte – der seltene Satz von vier Bergmännern nach Modellen Johann Joachim Kaendlers und Peter Reinickes aus der berühmten Meißen-Sammlung des Dresdener Bankiers Gustav von Klemperer – konnte zur Taxe von 220.000 Euro vermittelt werden. Weiterhin beständiger Nachfrage erweisen sich frühe Böttger-Porzellane mit Hausmalerei wie die angebotenen Stücke aus der Augsburger Werkstatt Johann Aufenwerths. Eine Kumme und eine Kaffeekanne erbrachten jeweils 16.000 Euro. Zu den begehrtesten Jugendstil-Objekten zählte mit einem Erlös von 3.000 Euro eine Kopenhagener Unikat-Bodenvase mit einer 1913 ausgeführten Bemalung von Jenny Meyer aus Bienen und Hornveilchen sowie eine 1904 von Theodor Eichler entworfene Meißener „Dame mit Blumenstrauß“ für 3.200 Euro. TELEFON | 05164/80100 INTERNET | www.schloss-ahlden.de

Meißen, vier Bergmannsfiguren, Modell Johann Joachim Kaendler und Peter Reinicke, 1745-50, H 19-21 cm (Ergebnis 220.000 Euro). Schloss Ahlden, 10./11./17.05.2014

Tête-à-tête mit Berliner Ansichten, KPM, um 1860 (Oberer Schätzpreis 10.000 Euro/Ergebnis 51.200 Euro). Lempertz, Köln, 24.05.2014

Aus Berlin Lempertz, Köln Lempertz konnte auf seiner Berlin Auktion am 24. Mai mit großem Erfolg 338 Lots mit seltenem und ausgefallenem Porzellan, Silber, Bronzen und Eisenguss absetzen. Alle Kunstwerke hatten einen Bezug zur Hauptstadt. Höhepunkt waren die sehr begehrten 134 Porzellane der exquisiten Sammlung Tielebier, die einen ausgezeichneten Überblick über die Produktion der KPM in der Regierungszeit Friedrich II bot. Einige der Stücke stammten aus dem ehemaligen Besitz Friedrich des Großen und Zarin Katharina der Großen. Spitzenobjekt war ein um 1860 entstandenes KPM-Tête-à-tête mit Berliner Ansichten, das ein deutscher Sammler gegen heftige Konkurrenz von 10.000 Euro obere Taxe bis auf 51.200 Euro steigerte. Porzellane der KPM bildeten einen Schwerpunkt. Knapp ein Drittel des Kataloges nahm die Sammlung der Familie Tielebier ein, die nun weitestgehend in neue Hände überging. Fritz Tielebier (1886-1965) entstammte einer alteingesessenen Familie von Bauunternehmern und Architekten. Er und seine Frau Edith trugen über Jahrzehnte mit ihrer Sammelleidenschaft und ihrem exklusiven Geschmack eine beachtliche Kollektion zusammen, die anhand bedeutender Stücke die Berliner Porzellanproduktion dokumentierte und ihresgleichen suchte. Sie zeigte vom kleinen Butterstecher bis hin zur bedeutenden klassizistischen Vase aus dem Inventar des Berliner Schlosses, die von 8.000 Euro bis auf 15.250 Euro gehoben wurde, die gesamte Bandbreite der Produktion der KPM – inklusive einiger Teile aus königlichen Hofservicen – bis zum Tod Friedrichs II. Aus anderem Privatbesitz stammten die mit Biskuitreliefs von Prinzessin Luise und Kronprinz Wilhelm dekorierte KPM-Vase, die ein Berliner Sammler für 18.300 Euro übernahm. Von 13.000 Euro stieg ein KPM-Porzellanbild bis auf 17.000 Euro, die ein russischer Sammler einsetzte. Ein Paar Berliner Ansichtenvasen aus der Zeit um 1860 ging für 9.150 Euro in eine deutsche Privatsammlung. Eine um 1820 in Neufchâtel oder Hanau gefertigte Präsentations-Goldtabatière wurde von einem norwegischen Bieter auf 15.900 Euro gehoben. Bei 14.600 ging ein von Emil Lettré um 1930 gearbeitetes Berliner Senatsbesteck in neue Hände. TELEFON | 0221/9257290 INTERNET | www.lempertz.com

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Treffende Bildsprache Wieslaw Smetek im MKG Hamburg Der vielfach ausgezeichnete Illustrator Wieslaw Smetek ist mit seinen Titelmotiven und Illustrationen für Zeitungen und Magazine wie DIE ZEIT, Stern, SPIEGEL und Cicero bekannt geworden. Als im Laufe des 20. Jahrhunderts die Fotografie die Medien eroberte, hieß es lange Zeit, Illustration sei von gestern. Doch längst ist sie zurück auf den Titelseiten der Modejournale und Zeitgeistmagazine. Wieslaw Smetek gehört zu den Zeichnern, die am häufigsten auf den Titeln zahlreicher Printmedien zu finden sind. Er findet eine treffende Bildsprache, die überrascht, originell und doch allgemein verständlich ist. Die Auswahl der Themen reicht dabei von Politik und Gesellschaft über Sexualität und Überbevölkerung bis hin zu Geld und Energiefragen. Wieslaw Smetek, 1955 in Polen geboren, zeichnet seit über zwanzig Jahren in Hamburg für die renommiertesten Verlage. Er verleiht den Zeitungen und Zeitschriften ein Gesicht, macht sie am Kiosk unverwechselbar – und dies mit Witz und frechen aber stets geistreichen Vergleichen. Er zeigt den ehemaligen Bundeskanzler Schröder als begossenen Pudel, Bundeskanzlerin Merkel als gluckende Henne oder die Erdkugel als einen auslaufenden Wasserball. Vor allem seine Bildideen zu den großen Themen unserer Zeit überzeugen: Eva verführt Adam nicht mit dem Apfel sondern dem Apple-Logo, Youtube filmt, wie Moses nicht die Gesetzestafeln, sondern den Laptop zerschmettert – oder die Geisha bewundert statt eines Schmetterlings das gelbschwarze Atom-Signet. In stilistischer Hinsicht lassen seine schonungslose und sozialkritische künstlerische Darstellung der Wirklichkeit und seine überzeugende fotografische Detailtreue oft staunen. Motivisch zeichnet sich Smeteks Werk durch eine große Vielfalt aus, die von der Umsetzung von Wortspielen bis zur klassischen Allegorie reicht. Die

Wieslaw Smetek, Verführerische Apple, DIE ZEIT – Glauben und Zweifel, 21/2011; Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg © Wieslaw Smetek

Wieslaw Smetek, Arabien steht auf, DIE ZEIT – Titel 02/2011; Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg © Wieslaw Smetek

Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg vermittelt bis 17. August einen Einblick in den Entstehungsprozess seiner Grafiken, von der Idee bis zum finalen Covermotiv. Smeteks Motive sind so einprägsam, dass sie sich im Kopf des Betrachters unweigerlich festsetzen. Der Weg dorthin ist jedoch nicht ganz einfach: Getrieben davon, zum perfekten Bild zu gelangen, befindet sich der Illustrator im ständigen Kampf mit sich selbst. Entmutigen lässt sich Smetek davon jedoch nicht – vielmehr motivieren ihn seine eigenen hohen Erwartungen und jene der Redaktionen immer wieder von neuem zu genialen Bildern zu finden. Längst hat der Zeichner sein technisches Repertoire um den Computer erweitert und setzt neue Bildtechniken ein, um seine manuelle Arbeit in einer immer schneller werdenden Zeit konkurrenzfähig zu machen. Er zeichnet, scannt und überarbeitet in vielen und oft raffinierten Einzelschritten, die im perfekten Einzelbild nicht mehr erkennbar sind. Dennoch verlässt sich Smetek nicht nur auf Photoshop und Co., sondern ist dem Zeichenstift treu geblieben. Nach einem in Danzig abgeschlossenen Kunststudium profitiert er besonders von seinem versierten zeichnerischen Können. Von der raschen Ideenskizze bis zur realistischen Ausführung in leuchtenden Pastellfarben verfügt er über ein breites künstlerisches Repertoire. Entscheidend ist aber auch das Wissen, aus dem Smetek schöpft. Der Katalog ist im Propaganda Verlag erschienen. TELEFON | 040/428134-800

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„Galerie der Verdienstvollen“ Hubert von Herkomer in Landsberg Mit der Ausstellung „Hubert von Herkomer. Malerfürst und Grafiker“ würdigt die Stadt Landsberg ihren Ehrenbürger Sir Hubert Ritter von Herkomer, der vor 100 Jahren am 31. März 1914 verstorben ist. Das Konzept trennt inhaltlich zwischen druckgrafischen Arbeiten, die im Stadtmuseum gezeigt werden, und einer repräsentativen Auswahl von Porträts, die auf zwei Stockwerken im Historischen Rathaus konzentriert sind. (Bis 31. August). Hubert Herkomer wurde 1849 als Sohn eines Kunstschreiners und einer Musiklehrerin in der Nähe von Landsberg, im ostschwäbischen Marktflecken Waal, geboren. Die Eltern emigrierten über Amerika nach England, wo Herkomer in sehr bescheidenen Verhältnissen aufwuchs. Nahezu ohne akademische Ausbildung gelang ihm der kometenhafte Aufstieg in das Pantheon des Londoner Kunstlebens. Herkomers Selbstverständnis als „Malerfürst“ manifestiert sich in seinen Adelstiteln und den repräsentativen Familienbauten in Bushey und Landsberg. Darin ist er Künstlerfürsten seiner Zeit wie Franz von Lenbach oder Franz von Stuck vergleichbar, mit denen Herkomer befreundet war. Beide stammten aus Handwerkerfamilien wie auch Herkomer, der auf seinen gesellschaftlichen Aufstieg darum besonders Stolz war. Diesen Umstand verdeutlicht das Familienwappen, das er mit der Erhebung in den bayerischen Adelsstand seit 1899 führen durfte. Eine silbergetriebene Schreibmappe zeigt das Wappen und Herkomers Wahlspruch „In propriis alis“ in der Ausstellung, das so viel wie „Auf eigenen Schwingen“ bedeutet. Ruhm, Anerkennung und gesellschaftlicher Aufstieg ermöglichte ihm seine Porträtmalerei, eine Kunstgattung, die in Herkomers Werk einen besonderen Stellenwert einnimmt. Seine Schaffenskraft war ernorm: Alles in allem malte er über 470 Porträts – bis zu drei Modelle saßen ihm täglich. Aufträge kamen in England wie in Deutschland von Aristo-

kraten und Großindustriellen. Wie für eine „Galerie der Verdienstvollen“ malte Herkomer die wichtigen Persönlichkeiten der Gesellschaft: So finden sich in der Ausstellung Porträts der Musiker Richard Strauß und Felix Weingartner, der Großindustriellen-Familie Leverkus, der Afrikaforscher Henry Morton Stanley und Eduard Schnitzer sowie prominente Persönlichkeiten der Herkomerkonkurrenz. Hubert von Herkomer, Society’s „Besonders eindrucksvoll“, Call, 1905; Historisches Rathaus so Kuratorin Sonia Fischer, Landsberg „ist Herkomers malerisches Einfühlungsvermögen, sein Talent, das Wesentliche eines Charakters herauszuarbeiten. Je besser er sein Modell kannte, umso besser gelang dies.“ Die Ausstellung zeigt so auch Bilder von Familienangehörigen und befreundeten Landsberger Bürgern. Idealerweise schließen sich im Herkomersaal des Rathauses die beiden großen Gruppenporträts an, die Herkomer der Stadt Landsberg schenkte. Die Panoramabilder sind beste Beispiele für Herkomers exzellente Charakterisierungskunst und seine Intention, Porträtmalerei als Spiegel zeitgenössischer Geschichte aufzuwerten. Herkomer begann seine Karriere als Illustrator beim englischen Magazin „Graphic“, wo er durch Herausgeber William Luson Thomas angeregt wurde, Beobachtungen auf Londons Straßen festzuhalten. Herkomers Illustrationen in Magazinen und Zeitungen, wie die im Stadtmuseum gezeigten Beiträge „Sketches from the Bavarian Alps“, sorgten für eine öffentliche Wahrnehmung seiner Arbeiten auch bei zeitgenössischen Künstlern wie Vincent van Gogh. Der Besucher der Ausstellung kann den Auszügen des Briefwechsels van Goghs entnehmen, dass er Herkomers Zeitungsillustrationen sammelte und ihn als Künstlervorbild bewunderte. TELEFON | 08191/128389

Auf hohem Niveau Luxusglas aus Schachtenbach im Glasmuseum Frauenau

Hubert von Herkomer, Im Wirtshaus, Vorzeichnung, 1875; Stadtmuseum Landsberg

„Vasen, Candelaber, Tafelaufsätze und Gefäße aller Art, Formen von unübertrefflicher Schönheit, Farben, wie sie an Pracht nur die Pflanzenwelt und das Gefieder der Luftbewohner aufweisen können.“ So beschrieb Mitte des 19. Jahrhunderts ein Journalist voller Begeisterung die Erzeugnisse aus der Glasfabrik Schachtenbach. Tief in den Wäldern zwischen Regenhütte und Rabenstein bei Zwiesel gelegen lieferte sie edles Glas, das auf nationalen und internationalen Ausstellungen prämiert wurde und für die vornehmsten Haushalte der Zeit eine Zierde war. Schachtenbachs Ruhm


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ist eng verbunden mit den Namen Joseph Schmid und Wilhelm Steigerwald. In den nur knapp vier Jahrzehnten ihres Bestehens hoben sie das Glas aus Schachtenbach auf ein Niveau, das der Fabrik weltweites Ansehen brachte. Die Gläser aus Schachtenbach faszinieren bis heute. Von der Glashütte selbst und den schriftlichen Zeugnissen ist so gut wie nichts mehr geblieben. Vielleicht macht gerade das ihren Ruf so legendär. Die Ausstellung im Glasmuseum Frauenau lüftet die Geheimnisse um den „Mythos Schachtenbach“. Prachtvolles Glas, ein Blick in den Glas-Bazar der Steigerwalds in München oder ein mit Schachtenbach-Gläsern ausgestattetes Biedermeier-Zimmer lassen den Besucher in die Glaswelt des 19. Jahrhunderts eintauchen. Parallel zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Bildband zur Geschichte und Produktion der Glashütte. (Bis 9. November). TELEFON | 09926/941020

Farbige Rhythmen

Schaffen des Künstlers beleuchten. Sie führen die Ausstellungsbesucher hin zur herausragenden Arbeit des späten Matisse, in der sein Werk sich auf großartige Weise vollendete. Die große Innovation in Matisses Alterswerk war die Erfindung der „gouache découpée“, einer unkonventionellen Scherenschnitttechnik, die auch den Entwürfen für die Mappe „Jazz“ zugrunde liegt: Von seinen Gehilfen ließ Matisse große Papierbögen mit leuchtenden Gouache-Farben kolorieren und schnitt aus diesen mit der Schere freihändig einzelne Formen und Figuren aus, die anschließend nach

Henri Matisse, Femme assise, Sitzende Frau, 1938, Privatsammlung Deutschland; Stadtmuseum Lindau © Succession Matisse, VG BildKunst, Bonn 2014

Henri Matisse im Stadtmuseum Lindau Bild gewordener Jazz im besten Wortsinn, das ist das gleichnamige Mappenwerk des französischen Malers, Grafikers und Bildhauers Henri Matisse (1869-1954): eine farbenprächtige Bildschöpfung voll mitreißender farbiger Rhythmen und ungestümer Harmonien. Sie ist bis 31. August im Stadtmuseum Lindau zu sehen, in Gegenüberstellung mit Matisses zeichnerischem Werk. Henri Matisse gehört als Wegbereiter und Hauptvertreter des Fauvismus, jener ersten Avantgarde-Bewegung des 20. Jahrhunderts, zu den prägenden Künstlerpersönlichkeiten der Klassischen Moderne. Im Zentrum der Lindauer Ausstellung steht mit den 20 Blättern der berühmten Mappe „Jazz“ jedoch sein nicht weniger bahnbrechendes Spätwerk. Ihnen sind einleitend ausgewählte Originale aus verschiedenen Werkphasen vorangestellt, die das zeichnerische

Henri Matisse, Le cheval, l’écuyère et le clown, Das Pferd, die Kunstreiterin und der Clown (V); Stadtmuseum Lindau © Succession Matisse, VG Bild-Kunst, Bonn 2014

seinen Vorgaben zu mitunter monumentalen Kollagen zusammengefügt wurden. Obgleich bereits über 70 Jahre alt und von Krankheit gezeichnet, war Matisse von ungebrochener Lebensfreude und unbändigem Schaffensdrang beseelt: Florale Ornamente, Sterne, Gräser, Vögel breiteten sich an den Wänden seines Ateliers aus und beherrschten fortan seine Bildwelt – ein ganzer Zaubergarten, in dem sich der zunehmend an Bett und Rollstuhl gefesselte Künstler frei bewegen konnte. Erst in den nach seiner Erkrankung entstandenen Arbeiten zeige sich sein „wahres“, sein „freies, befreites Selbst“, bekannte Matisse. Frei im Geist und frei in der Kunst schuf er „Jazz“ aus, wie er selbst bekannte, „kristallisierten Erinnerungen an den Zirkus, an Volksmärchen oder an Reisen“. Luxusglas aus Schachtenbach; Glasmuseum Frauenau

TELEFON | 08382/27756514

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Zu Beginn der 1980er-Jahre gehörte Gerwald Rockenschaub zu den erfolgreichsten Vertretern der Neo-Geo-Malerei, die die Ästhetik der amerikanischen Minimalart mit der Alltagskultur der Pop-Art verknüpfen. Im Schauwerk Sindelfingen sind Bilder und Objekte aus den letzten 30 Jahren zu sehen. (Bis 11.01.2015, Katalog). Tel. 07031/9324910 Gerwald Rockenschraub, Farbfolie auf Alucore, Aluminiumrahmen, 1999; Schauwerk Sindelfingen © Gerwald Rockenschraub

Aus gegebenem Anlass steht bis zum 10. August die Junge Kunsthalle in Karlsruhe ganz im Zeichen des Fußballs. Kunstwerke zeitgenössischer Künstler, die sich allesamt mit dem Volkssport Nr. 1 auseinandersetzen, gilt es hier zu entdecken. Malerei, Grafik, Holzschnitt, plastische Arbeiten und Videos laden zum Schauen und Nachdenken über das Spiel der Spiele ein. Hier ein Bild von Katharina Dietlinger, ohne Titel (42), 2012; (© VG Bild-Kunst, Bonn 2014). Tel. 0721/9263890

Neuer Realismus Heiner Altmeppen im Museum Zitadelle Jülich Unter dem Titel „Landschaften in Bewegung – Arbeiten auf Papier“ beginnt am 6. Juli in der Zitadelle Jülich eine Ausstellung, die dem Schaffen des deutschen Malers Heiner Altmeppen gewidmet ist. Sie ermöglicht die Begegnung mit einem Künstler, der seit langem zu den herausragenden und markantesten Vertretern eines neuen Realismus gehört. (Bis 17. August). Katalog im E.A. Seemann-Verlag. TELEFON | 02181/211670

Magdeburg, Prägungen auf das Reformationsjubiläum 1617, Reichstaler 1617, Rv. die Reformatoren Johann Hus und Martin Luther, Dav. 5509, aus Auktion Künker 237 (2013), 2308; Wartburg Eisenach

Zur Reformation Münzen und Medaillen auf der Wartburg in Eisenach

Heiner Altmeppen, Kleines Rasenstück bei Inden, 2013; Museum Zitadelle Jülich Copyright: VG Bild-Kunst

Über 100 Münzen und Medaillen aus 500 Jahren Reformation bieten auf unterhaltsame Weise Einblicke in die Geschichte des Protestantismus und die Welt der Numismatik. Dabei gehen „Reformationsmünzen“ und „-medaillen“ weit über das 16. Jahrhundert hinaus. Ein besonderer Leckerbissen der Ausstellung ist die Martin-Luther-Medaille der Evangelischen Kirche in Deutschland. Anhand mehrerer Entwürfe und Zwischenstadien kann auch der Herstellungsprozess der Medaille verfolgt werden. (Bis 31. Oktober). TELEFON | 03691/2500


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Künstlerpaar Selma und Adolf Des Coudres im Museum Fürstenfeldbruck Der akademisch ausgebildete Adolf Des Coudres (1862-1924) aus Karlsruhe und Selma Plawneek (1883-1956), die wesentlich jüngere, unkonventionelle Künstlerin aus dem Baltikum haben sich wenig um eine traditionelle Rollenverteilung gekümmert. Im Zentrum der Ausstellung stehen neben deren Lebenswegen auch die künstlerische Entwicklung und das Werk der beiden Maler. (Bis 5. Oktober). TELEFON | 08141/61130

Gerne mit Gurke Erwin Wurm im Städel Liegestütze auf Kaffeetassen, Balancieren auf Orangen oder auf einem Besen fliegen, alles ist möglich – für eine Minute. Das Städel Museum zeigt bis 13. Juli die Ausstellung „Erwin Wurm: One Minute Sculptures“. In Form von Zeichnungen oder kurzen schriftlichen Anleitungen werden die Besucher dazu ermutigt, für die Dauer von 60 Sekunden zum Kunstwerk zu werden. TELEFON | 069/6050980

Erwin Wurm (*1954), One Minute Sculptures, 1997, c-print, 45 x 30 cm; Städel Museum Frankfurt/M. courtesy: Centre Pompidou, Paris, FRAC Limousin, Limoges © Studio Wurm / VG Bild-Kunst, Bonn 2014

Chronist seiner Zeit Michael Zeno Diemer (1867-1939) im Werdenfelser Land

Selma Des Coudres, Kiefern in der Wanderdüne, Privatbesitz; Museum Fürstenfeldbruck

In Form DDR-Design in München Die Neue Sammlung erwarb 2013 die Sammlung Höhne, die wohl bedeutendste Privatsammlung von DDR-Design. Technische Geräte, Möbel, Textilien, Glas, Porzellan, Spielzeug und Verpackungen sind nun bis Ende September zu sehen.

Die drei bedeutendsten kulturhistorischen Museen des Landkreises, das Oberammergau Museum, das Werdenfels Museum Garmisch und das Geigenbaumuseum Mittenwald, zeigen bis 2. November eine gemeinsame Ausstellung über den Maler Michael Zeno Diemer (1867-1939). Er hat ein eindrucksvolles und umfangreiches Lebenswerk hinterlassen. Michael Zeno Diemer wurde zum Chronisten seiner Zeit. Er malte das Gebirge, die Meere, Küsten und technische Errungenschaften und dokumentiert dabei unübersehbar den Zeitgeist des Übergangs vom 19. ins 20. Jahrhundert. (Katalog). TELEFON | 08822/941360, 08821/751710 und 08823/2511

TELEFON | 089/2727250

Wolfgang Dyroff, Fahrzeugsicherungsleuchte BL 2, 1980er-Jahre, Hersteller: Elektromechanische Werkstatt Heinz Purschke, Leipzig; Die Neue Sammlung, München. Foto: Günter Höhne

Michael Zeno Diemer, Großglockner, 1892, Alpenverein-Museum Innsbruck; Museen in Oberammergau, Mittenwald und Garmisch

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Sund erma nn Ernst August Sundermann Mayako Forchert

Teeservice, 1954, Keramik, Töpferatelier Seekircher Düren, Düsseldorf, 1956 (Sammlung Dr. Werner Schmidt, Krefeld) Geschirrserie „Selecta", Form 680, 1974, Feinsteinzeug, Keramische Werke Dr. Alfred Ungewiß, Dehme (Foto: Christopher Kahle, Porzellanmanufaktur Fürstenberg GmbH, 2013)

Er gehört zur Generation der jung noch als Schüler eingezogenen Wehrmachtssoldaten, die nach mehr oder weniger schweren Kriegserlebnissen bei der Luftwaffe und Jahren der Gefangenschaft vor der Notwendigkeit standen, einen Weg ins berufliche Leben zu finden. Zu ihr zählt der Keramiker und Porzellandesigner Ernst August Sundermann (19252008). Der Porzellanmanufaktur Fürstenberg war er vierzig Jahre lang verbunden. Die moderne Produktion seit den 60er-Jahren hatte er mit den erfolgreichen Geschirrserien „F", „Selecta" und „Nobile" maßgeblich geprägt.

AUSBILDUNG Oft sind es die kleinen, ohne offensichtliche Absicht erfolgten Tätigkeiten, die besonders in der Rückschau eine Bestimmung erhalten sollten: Noch im englischen Internierungslager schnitzte er aus Seife Figuren und Gegenstände und entdeckte so sein Interesse am plastischen Gestalten. 1948 kehrte er nach Deutschland zurück, holte das Abitur in seiner Heimatstadt Detmold nach und fing dort eine Töpferlehre an. Sundermann suchte nach Herausforderungen in der Ausbildung und fand sie beim Keramiker Hubert Griemert (1904-1990), der seit 1947 eine eigene Werkstatt in Schötmar bei Bad Salzuflen betrieb. Griemert, einstiger Schüler der Bauhaus-Keramikerin Marguerite Friedlaender-Wildenhain (1896-1983), feierte ein paar Jahre später mit seinem umfangreichen Mokka-, Kaffee-, Tee- und Tafelservice „Krokus" (1953-1956) für die KPM Berlin seinen durchschlagenden Erfolg. Sundermann half ihm beim Modellieren der vielen Geschirrformen. Das war in den Semesterferien der Fall, die er in Berlin mit der Arbeit bei der KPM verbrachte und dabei 20 Mark Honorar im Monat verdiente. Man kann sich gut vorstellen, dass diese konzentrierte Arbeit ihn auf seine eigene spätere Arbeit als Por-


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zellan- und Industriedesigner gut vorbereitet hat. Das betraf den Entwurf, das Anfertigen der Gussmodelle und den gesamten technischen Herstellungsprozess. Es verwundert daher nicht, dass die von Sundermann 1962 für die Porzellanmanufaktur Fürstenberg entwickelte erste Geschirrform „Patria", besonders ihre Kaffeekanne, eine deutliche formale Verwandtschaft zu dieser „KrokusSerie" zeigt. Zurück zur Ausbildung: 1951, nach beendeter Gesellenprüfung mit Aus-

zeichnung, nahm ihn Griemert für ein Jahr als Assistent an die Werkkunstschule Krefeld. 1904 als „Handwerker- und Kunstgewerbeschule zu Crefeld" gegründet, gehörte sie seither bis heute mit ihren überregional bedeutsamen Lehrern und Schülern zu den modernen Ausbildungsstätten der Angewandten Kunst. Gleich zu Beginn konnte der niederländische Künstler Jan Thorn Prikker (1868-1932) als vielseitiger Lehrer gewonnen werden. Jugendstil und Werkbundideen wurden weiterge-

Ernst August Sundermann, 1980er-Jahre (Sammlung Dr. Werner Schmidt, Krefeld)

Düren, wo auch die abgebildeten Teile eines Mokka- und Teeservices entstanden sind. Neben dem Rheinland war er auch in Belgien für Bree Ceramiec Leon van der Meulen tätig. Sein Examen als Keramik-Designer machte er 1956 als externer Kandidat an der damals wie auch heute überregional bedeutungsvollen Höheren Fachschule für Keramik in HöhrGrenzhausen im Westerwald.

FÜRSTENBERG

Vasen, Form 1430, 1969 (Foto: Christopher Kahle, Porzellanmanufaktur Fürstenberg GmbH, 2013) Weihnachtsengel, Form 1321, 1961 (Foto: Christopher Kahle, Porzellanmanufaktur Fürstenberg GmbH, 2013)

tragen. Das Lehrkonzept, aufbauend auf Gestaltungsgrundlagen für alle Fachrichtungen, hatte die später vom Bauhaus favorisierte Grundkursidee vorweg genommen. Sehr viel später, noch in den 70er-Jahren, mussten sich in Krefeld (seit 1971 bis 2001 Fachhochschule Niederrhein, dann Hochschule Niederrhein) die angehenden Porzellangestalter beispielsweise auch mit den Grundzügen der architekturrelevanten Statik beschäftigen. Nach der Assistenz an der Werkkunstschule suchte Sundermann die praktische Arbeit als selbstständiger Keramik-Designer u. a. beim Töpferatelier Seekircher in Düsseldorf und

Eine entscheidende berufliche Etappe war für ihn schließlich 1962 die als Design-Berater bezeichnete Funktion bei der Porzellanmanufaktur Fürstenberg. „Es ging mir darum, Manufakturqualität in moderner Gestaltung zu gewährleisten. Als ich anfing, stammte die Geschirrzusammenstellung noch aus Kaisers Zeiten", resümierte er sehr viel später, 2004, die Situation von Fürstenberg vor seiner Anstellung (B. Meier, 2004). Seine Rückschau hatte zweifelsohne den Modernisierungsprozess der Manufaktur ausgeblendet, der schon mit der 1934 entworfenen „Form 639" von Wilhelm Wagenfeld angeschoben worden war. Diese

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Geschirrserie gehörte damals zu den modernen, zeitlosen, bis heute von Fürstenberg produzierten Kaffee-, Tee- und Tafelservicen. Nicht zu vergessen sind auch die eleganten Form- und Dekorentwürfe von Siegfried Möller (1896-1970), ohne die Fürstenberg den Sprung in die Moderne, zum Industriedesign nicht so leicht erreicht hätte. In diese Reihe gehört auch das 1956 vom Bildhauer Bodo Kampmann (1913-1978) entworfene Teeservice „A", auch „Form 667," mit unverkennbar ostasiatischen Bezügen, das ganz zu Recht ein Jahr später auf der Mailänder Triennale mit einer Silbermedaille ausgezeichnet worden war. Ansonsten besann sich die Manufaktur auf ihre historische Bedeutung und führte entsprechende Porzellanserien in traditionellen Formen, z. B. Service „Fürstin" von Walter Nitzsche, in ihrem Programm. Der werkseigene Modelleur Nitzsche hatte 1951 die „Form 639" von Wagenfeld überarbeitet, die dann unter der Bezeichnung „Form 651" geführt wurde. Nitzsche, der bis 1966 eine dominante Stellung in der Manufaktur innehatte und dort schon über vierzig Jahre beschäftigt war, erschwerte dem jüngeren, aber schon erfahrenen Keramikdesigner Sundermann den Einstieg. Nitzsche erklärte ihm gleich bei ihrer ersten Begegnung, dass kein Keramiker mit

Porzellan zu arbeiten fähig sei und dass er nicht einmal als Hilfsarbeiter oder Formengießer einen Fuß in die Manufaktur bekommen werde, solange er dies verhindern könne. Doch Sundermann hatte Glück mit seinem Erstlingswerk, einem spontan entworfenen Weihnachtsengel (Form 1321), mit dem er 1961 den damaligen Direktor Otto Wiese von seinen handwerklichen Fähigkeiten überzeugt hatte. Seit 1963 leitete Sundermann dort als angestellter Berater die Entwicklungsabteilung. Diese Position sollte er zwölf Jahre innehaben, die dann noch einmal um 14 Jahre verlängert wurde – diesmal im freien Beschäftigungsverhältnis, aber mit denselben Aufgaben. Sundermann wohnte in den 60er-Jahren in Manufakturnähe im angrenzenden Kavaliershaus des Fürstenberger Schlosses.

ENTWÜRFE 1962 ging seine Geschirrform „670 Patria" in Serie und gewann ein Jahr später die jährliche Auszeichnung „Gute Industrieform" (heute „IF Design award") auf der Hannover Messe. Sie wurde in den unterschiedlichsten, mehr oder weniger gelungenen Dekoren angeboten. Das abgebildete Banddekor 2754 „Luna", ein Werksentwurf in verschiedenen Blautönen, korrespondiert sehr gut mit der

Form, während die übrigen, heute als hässlich empfundenen, damals aber sehr gefragten Blumenmuster die Form ignorieren und dominieren. Schon immer war die Wahl des Dekors nicht immer in Übereinkunft mit dem Formgestalter getroffen worden. Eine Vielzahl dieser Dekore sind anonyme Werksentwürfe. Sundermann waren die dekorlose Form und ihre Funktionalität stets am wichtigsten. Die abgebildete Kaffeekanne, ein Musterstück, wurde als rustikale Variante mit sogenannter Ceramglasur von der Firma Carstens in Fredelsloh hergestellt. Dort wurde ein Keramikgeschirr mit dem gleichen Dekor unter der Bezeichnung „Herrenhausen" produziert. Das Kaffeeservice „Form 674" von 1966 nahm seine schon in den 50erJahren bei der Keramikwerkstatt Seekircher getroffene Lösung eines flachen Kannendeckels auf. Die Gestaltung der Tassen- und Milchgießer in Schalenform orientierte sich am schon erwähnten Teeservice von Bodo Kampmann. Diese 1956 entworfenen Gefäße besaßen keine Henkel, Sundermann setzte hingegen auf Bewährtes und brachte an die Tasse und den Milchgießer einen Henkel an. Die abgebildete kleine becherförmige Vase mit einem Reliefdekor (Form 1357) gehört zu einer damals sehr gefragten mehrteiligen Geschenkartikelserie, bestehend aus trichterförmigen Dippschälchen, flachen Knabberschälchen, Aschenbecher, Konfektschale, Kerzenleuchter und Beilagenteller von 1962. Hervorzuheben ist die 1969 mit dem „IF Design award" ausgezeichnete kleine bauchige Vase, „Form 1409", die auch in unterschiedlichen Bemalungen angeboten wurde. Die Vase „Form 1430"

Geschirrteile „Patria", Form 670, 1962, Dekor 2754 „Luna" (Foto: Christopher Kahle, Porzellanmanufaktur Fürstenberg GmbH, 2013)


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Kaffeeservice, Form 674, 1966 (Foto: Christopher Kahle, Porzellanmanufaktur Fürstenberg GmbH, 2013) Vase, Form 1409, 1968 (Foto: Christopher Kahle, Porzellanmanufaktur Fürstenberg GmbH, 2013)

besitzt einen zu Flügeln hochgezogenen Körper. Diese war als Vasensatz in drei Größen erhältlich und konnte – so war es von Sundermann vorgesehen – als Vasenformation auf den Tisch aneinandergereiht werden. Die Kombination zwischen unterschiedlichen geometrischen Querschnitten, hier rund und sechseckig, weist stilistisch in die 70erJahre. Seinen größten Erfolg feierte Sundermann mit seiner 1971 für Fürstenberg entwickelten, legendären Serie „F" (Form 677) bestehend aus Tee-, Kaffee- und Tafelservice. Es gab sie mit mehr als zwanzig Dekoren. Auffällig sind der halbkugelförmige Kannendeckel und die ausgewogene Gestaltung aller Einzelteile. Die verhältnismäßig lange Gießtülle wird auf der gegenüberliegenden Seite von einem größeren gerundeten Bandhenkel in ihrer Ausdehnung ausbalanciert. Auch hier erhielten Sundermann und die Porzellanmanufaktur Fürstenberg den „IF design award" des Jahres 1971. Es gab dieses Service zusätzlich in einer äußerst beliebten keramischen Ausführung (Dekor F25 C = Ceramglasur) mit einer rötlichen Glasur, die aber wegen ihres hohen Selengehaltes gesundheitlich bedenklich war. Ausgerechnet diese orangerote Variante, ein regelrechter Verkaufsschlager, neigte dazu, unerwünschte Risse und Craqueluren zu bilden. Das war gerade bei den Henkeln der Fall, die deshalb verbreitert werden mussten. Ursprünglich wurde Selen in der Glasindustrie verwendet. Bei der Keramik kommt Selen bevorzugt für rote Glasuren zum Einsatz. Alle Selenverbin-

dungen sind hochgiftig. Ausgeführt wurde diese keramische Variante von der Keramikfirma Carstens in Fredelsloh bei Göttingen. Der alte 1878 gegründete Keramikkonzern mit seinen zahlreichen Werken in Familienbesitz hatte sich seit den 20er-Jahren auf dekorative, farbige experimentelle Glasuren – Spritz-, Lauf- und Lavaglasuren – spezialisiert. Einen gewissen Bekanntheitsgrad erreichte Carstens 1953 mit dem Erwerb der Produktionslizenz der marktgängigen Wiener Goldscheider Keramik. Diese figürliche Keramik wurde bis 1960 in Fredelsloh hergestellt. Die noch dort ansässige Carstens-Keramik GmbH produziert heute hauptsächlich sogenannte Impulskaufartikel, was früher als Geschenkartikel angeboten wurde. Sundermann interessierte sich für farbiges durchgesintertes Feinsteinzeug, das seinerzeit sehr modern war. Die von ihm 1974 entwickelte Geschirrserie „Selecta Form 680" wurde sowohl aus dieser stabilen, bruchfesten Keramik als auch aus Porzellan hergestellt und ihr „Bestreben, Funktionstüchtigkeit und Ästhetik in hohem Maße zu verbinden" im Firmenprospekt betont. Die Form „Selecta" wurde auch in Seladonporzellan („Dekor S-117") angeboten. Fürstenberg war übrigens der letzte deutsche Hersteller, der dieses verhältnismäßig aufwändige hellgrüne Porzellan herstellte. Die Metallbügel der Teekanne hatte Sundermann zur Messepräsentation selbst gefertigt. Anschließend übernahm eine kleine Metallwarenfabrik, mit deren Chef er befreundet war, die Produktion. Das „Keramische Werk Dr. Ing. Alfred Ungewiß" in Dehme bei Bad Oeynhausen stellte alle Keramikteile her. Der führende deutsch-niederländische Keramiker Jan Bontjes van Beek (18991969) ließ in den frühen 50er-Jahren dort seine zeitlosen modernen Keramiken herstellen, in den 60er-Jahren war es der erfolgreiche Porzellange-

stalter und Weggefährte Sundermanns, Heinz H. Engler (1928-1986). Beide waren als Schüler in den letzten Kriegsjahren bei der Luftwaffe und beiden gemeinsam ist das Diplom an der höheren Fachschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen. Engler ging 1956/57 ins Ausland zu Arabia, der den skandinavischen Stil prägenden Porzellan- und Keramikfabrik in Helsinki. Dort nahm er als Keramiker die zeitlose, bis in unsere Tage gültige moderne Nomenklatur der Gestaltung auf. Hierzulande dachten die Porzellanmanufakturen

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weithin in traditionellen Formen und Dekoren. Wieder zurück in Deutschland gelang Engler 1960 der bahnbrechende Entwurf des ersten Systemgeschirrs „B 1100" (Gebrüder Bauscher), ein bis in die Gegenwart produziertes, noch dazu preiswertes Geschirrprogramm aus Hartporzellan für die Gastronomie, das zahlreiche nationale und internationale Designauszeichnungen erhielt. Der Erfolg mit „Selecta" motivierte Sundermann zwei Jahre später, 1976 ein weiteres Seriengeschirr „Conus" bei den Keramischen Werken zu produzieren. In einem Gespräch zwischen dem Designer und dem 2012 verstorbenen Designhistoriker Dieter Högermann 2002 bei Fürstenberg kam zur Sprache, dass Sundermann daran gehindert wurde, hierfür an einer neuartigen Glasur zu arbeiten. Heinz Engler soll ein eigenes Interesse an dieser Neuentwicklung gehabt haben. Engler hatte schon 1951 in seiner eigenen Werkstatt in Biberach eine eisenbraune feuer- und spülmaschinenfeste Steinzeug-Töpferglasur entwickelt, die auch für sein 1967 entworfenes, überaus erfolgreiches Hartsteinzeug-Geschirr „Tecton 200" Verwendung fand. Hersteller war dieselbe Firma, das „Keramische Werk Bad Oeynhausen, Dr. Ungewiß". „Conus" kam deshalb nur mit einer anderen Glasur in den Farben Schwarz und Oliv auf den Markt. Bis 1980 wurde dieses Keramikservice in Dehme bei Dr. Ungewiß, dann bis zur Betriebsstilllegung 1984 vom Nachfolger dem „Keramischen Werk Heisterholz GmbH & Co KG" hergestellt.

SELBSTSTÄNDIGER DESIGNER Kaffeekanne „Patria", Musterstück, Ceramglasur, Carstens Fredelsloh (Foto: Christopher Kahle, Porzellanmanufaktur Fürstenberg GmbH, 2013) Vase mit Relief, Form 1357, 1962, H 13,8 cm (Foto: Dr. Mayako Forchert)

Mitte der 70er-Jahre war Sundermann als selbstständiger Designer und Mitglied im Verband deutscher Industriedesigner (VDID) mit eigenem Büro „CO-N Design, Produktgestaltung, Produktplanung" tätig. Das Stadtarchiv Bad Oeynhausen besitzt Unterlagen über die Keramischen

Werke zum Thema einer neuen Geschirrserie mit der Bezeichnung „Service-Programm S 700, Design E.-A. Sundermann", leider ohne Datierung. Höchstwahrscheinlich handelt es sich um das genannte „Conus"Keramikservice. Es existieren signierte Entwurfs- und Querschnittszeichnungen in Modellgröße. Dazu ist ein, hier erstmals veröffentlichtes, sicherlich von Sundermann um 1976 verfasstes oder von ihm autorisiertes Exposé zu entdecken. Darin werden heute längst wieder vergessene funktionale Grundsätze zur Gestaltung entwickelt:„Von der Idee her ist die formale Gestaltung der einzelnen Service-Teile auf klarer, funktioneller Konzeption aufgebaut, jedoch wurde deutlich ausgedrückt, dass nicht nur die Funktion eine vorrangige Rolle zu spielen hat, sondern auch die Ästhetik eine gleichwertige Beachtung finden soll. So sind die Gefäße wohl für den Gebrauch ausgewogen abgestimmt, die Kannen haben festen Stand, Schnaupen gießen gut, Henkel sind in der richtigen Schwerpunktlage angebracht, Deckel haben eine feste Halterung beim Eingießen, sie greifen sich gut, Teller und Schalen haben ein gutes Gebrauchsmaß. Besonders ist dieser Grundgedanke bei der Teekanne zu beobachten, die dank ihres breiten Bodens ein gutes Entfalten der Teeblätter ermöglicht, durch den unteren Knick in der Formgebung jedoch unnötiges Aufwirbeln verhindert." 1987 kam Sundermanns letztes bei Fürstenberg produziertes Service „Nobile" (Form 240) auf den Markt. Nach seinem Verständnis war sie seine beste Form, auch weil der J-Griff ein absolut sicheres Halten der Kanne gewährte, was die glatten Griffe von „Selecta" nicht zuließen. Mit der technischen Qualität war er aber nicht zufrieden: Er bemängelte die zu dickflüssige Glasur, die die Deckel auf dem Falz hin- und herrutschen ließ. Man hätte eine Wässerung des Falzes vornehmen müssen. Und Sundermann ergänzte: „...das haben die


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Geschirrserie „F", Form 677, 1971, Dekor F1 „blauer Tropfen" von John (Foto: Christopher Kahle, Porzellanmanufaktur Fürstenberg GmbH, 2013) Geschirrserie „F", Ceramglasur, Dekor F25 C, Carstens Fredelsloh (Foto: Christopher Kahle, Porzellanmanufaktur Fürstenberg GmbH, 2013)

14 Tage gemacht und dann geriet es wieder in Vergessenheit." Das Nichtzustandekommen seines letzten für Fürstenberg zur Expo 2000 entworfenen Services musste Sundermann sehr enttäuschen. Krankheitsbedingt war er über längere Zeit ausgefallen. Stattdessen entschied sich die Manufaktur für die Form „Basic" des italienischen Architekten und Designers Marcello Morandini (geb. 1940). Diese andersartige Form und der dekorative Daumenrast an den Henkeln standen dem Technik- und Funktionsverständnis Sundermanns diametral entgegen. „Basic" gewann auch noch die begehrte Auszeichnung „red dot design award".

DOZENT Sundermann hatte sich seit den 60er-Jahren als Dozent ein zweites Standbein geschaffen. Das war eine glückliche Fügung, da er, aus der Praxis kommend, den angehenden Entwerfern handfeste Unterstützung liefern konnte. Seine anschaulichen Erklärungen taten ein Übriges. Es zeigte sich auch, dass seine Erfahrungen bei der Luftwaffe nützlich für sein technisches Verständnis waren: So brachte ihn beispielsweise die Technik des Flugzeugmotors auf die Form einer perfekten, nicht tropfenden Kannentülle. Er förderte die individuelle Kreativität der einzelnen Studenten und machte ihnen Mut, auf eigene Lösungen zu kommen. Eine seltene Eigenschaft in der Branche, in der es verbreitet war und

noch ist, seine eigene Ästhetik höher zu bewerten und keine andere zu dulden. „Er dachte in Porzellan", so brachte es sein ehemaliger Student und späterer Kollege an der Fachhochschule Niederrhein in Krefeld, der Keramiker Horst Göbbels (geb. 1939), auf den Punkt. Sundermann sah seine Aufgabe auch darin, seine Studenten technisch und wirtschaftlich auf die Führung einer eigenen Werkstatt vorzubereiten. Mit den Prototypen der Studenten im Gepäck suchte er mit ihnen zusammen potenzielle Hersteller auf. Das war beim Teeservice „Tiffany" von Herwart Frie und beim Seriengeschirr „Mondo" (Markteinführung 1987, Designpreis: „Service des Jahres") von Christoph Hasenberg (geb. 1954) der Fall. Beide konnten so ihre Entwürfe bei der Porzellanfirma Friesland unterbringen.

Seine Lehrtätigkeit nahm Sundermann 1965 als Dozent für Keramikund Porzellan-Design an seiner ehemaligen Werkkunstschule in Krefeld auf, fortgesetzt wurde diese Tätigkeit an der Gesamthochschule Paderborn. Von 1980 bis zu seiner Emeritierung lehrte er als Professor für Keramik-Design an der Hochschule Niederrhein. „Mein Anliegen ist, die Vorstellungen und Intentionen der Studenten in Einklang zu bringen mit meiner Intention, ein Lehramt auszuüben, dessen Konzept nicht nur auf langjähriger Industrieerfahrung aufbaut, sondern auch auf einer sehr kritischen Einstellung gegenüber der Industrie im Hinblick auf die Möglichkeiten, aber auch auf die negativen Auswirkungen für Gesellschaft und Umwelt." Er war sich seiner sozialen Verantwortung als Designer bewusst und die Lei-

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überdeutlich sichtbar. Der Designer sollte deshalb in der Lage sein, ein Ansichtsmodell selbst zu erarbeiten, das die Kriterien der Gestaltung und der Produktion des sensiblen Materials Porzellan berücksichtigt. Eine technische Zeichnung als Arbeitsvorlage für einen Modelleur kann das nicht leisten." (Kat. 40 Jahre KeramikDesign, S. 18)

INFO

denschaft für die Materie Porzellan war allgegenwärtig. „Ein Material, das weiß ist, transparent, hochglänzend, hart und spröde, stellt hohe Anforderungen. Die Glasur erzeugt eine innere Reflektion von besonderem ästhetischen Reiz. Diese Komponenten sind wesentliche Gestaltungselemente. Ein so fast abstraktes Material verzeiht keine Gestaltungsfehler. Jede Schwäche wird

Entwurfszeichnung, „Selecta" (Sammlung Dr. Werner Schmidt, Krefeld) Firmenprospekt Porzellanmanufaktur Fürstenberg, „Selecta", Dekor S-102 (Sammlung Dr.Werner Schmidt, Krefeld) Geschirrserie „Nobile", Form 240, 1987 (Foto: Christopher Kahle, Porzellanmanufaktur Fürstenberg GmbH, 2013)

Literatur: Thomas Engelke: Zeitzeichen. Porzellan der Manufaktur Fürstenberg im 20. Jahrhundert, Hannover 2011. – Burkhard Meier: „...das Unmögliche denken" – Zu Besuch beim „Porzellan-Professor" Ernst August Sundermann, in: Heimatland Lippe 97, 2004, S. 22 f. – Ulf Stein: Die Form „F" von Ernst August Sundermann. Eine Sammelleidenschaft, in: Thomas Krueger (Hg.): Sammellust – eine Einführung in das Sammeln von Porzellan aus Fürstenberg (Schriften zur Geschichte des Fürstenberger Porzellans 3), Holzminden 2011, S. 8587. Kataloge: 40 Jahre Keramik-Design in Krefeld, hrsg. von der Fachhochschule Niederrhein Fachbereich Design, Krefeld 1990. – Komparativ, Zeitgenössisches Porzellan-Design, hrsg. Galerie Torsten Bröhan Düsseldorf 1987 (Einführung: Sundermann). – Staffellauf, 1904 bis 2004, Design von Krefeld aus, hrsg. Hochschule Niederrhein, Kaiser-Wilhelm-Museum, Krefeld 2004, S. 226. Dank der Aufzeichnungen von Dieter Högermann (1934-2012), der 2002 Ernst August Sundermann in Fürstenberg aufgesucht und interviewt hat, konnten wichtige berufliche und

persönliche Details geklärt werden. Obwohl die Schaffenszeit des Designers noch nicht allzu lange zurück liegt, war Grundlegendes zum Werdegang und zum Werk nicht mehr greifbar. – Thomas Krueger, Leiter des Museums der Manufaktur Fürstenberg, hat zahlreiche Fotos und Informationen zu den ausgeführten Entwürfen geliefert. In den Bildlegenden sind die Formnummern angegeben, die alle Modelle beim Eintrag ins Formbuch erhalten haben. Sie werden bei Fürstenberg vor dem Brennen eingestempelt. – Dr. Werner Schmidt aus Krefeld hatte das nicht mehr existierende Archiv der ehemaligen Dozenten und Studenten am FB Design der Hochschule Niederrhein betreut. Das über mehrere Jahre von ihm mit großem Engagement aufgebaute Archiv ist bedauerlicherweise während des Umzugs 2001 vernichtet worden. Er steuerte aus seiner privaten Sammlung wichtige Abbildungen bei. – Horst Göbbels, Keramiker in Krefeld, war von 1970 bis zum Diplomabschluss 1973 Schüler Sundermanns. Von ihm stammen Informationen über Sundermanns Arbeit als Dozenten der Hochschule. – Stefanie Hillebrand, Stadtarchiv Bad Oeynhausen, hat die dort vorhandenen Unterlagen zu den „Keramischen Werken Dr. Ungewiß" gesichtet und wertvolle Informationen geliefert. – Heinz-Joachim Theis, Keramik Museum Berlin, hat mit zahlreichen Hinweisen und Fotos sowie deren Bearbeitung beigetragen. Fotos: wie angegeben. Aus Layoutgründen wurden die Hintergründe der Objektabbildungen verändert.


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Zinnmarken aus aller Welt

aus aller Welt

aus aller Welt

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von 1700 bis 1870

264 Seiten, Hardcover, Format 12,5 x 19 cm, 18. Auflage 2012

256 Seiten, Broschur, Format 12,5 x 19 cm, nach Motiven geordnet, 6. Auflage 2010

248Seiten, Broschur, Format 12,5 x 19 cm, nach Motiven geordnet, 7. Auflage 2010

zur schnellen Zuordnung von Zinnmarken auf Kunstwerken und Gebrauchsgegenständen

ISBN 978-3-86646-080-5 | Battenberg • Gietl Verlag

ISBN 978-3-86646-066-9 | Battenberg • Gietl Verlag

ISBN 978-3-86646-065-2 | Battenberg • Gietl Verlag

3. Auflage 2010, Broschur, Format 12,5 x 19 cm, 304 Seiten, weltweite Übersicht zu d. „Markenzeichen“ d. Künstler, Bildhauer u. Architekten, mit Zusatzinformationen wie z. B. Lebensdaten, Schaffenszeiten u. Hauptwirkungsbereiche

Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

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Dagmar Stará

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ISBN 978-3-86646-064-5 | Battenberg • Gietl Verlag Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

4. Auflage 2012, 12,5 x 19 cm, 260 Seiten, Broschur

€ 12,90

ISBN 978-3-86646-091-1 | Battenberg • Gietl Verlag Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

Beata Waliczek | Marek Rasala

Beata Waliczek | Marek Rasala

Beata Waliczek | Marek Rasala

Beata Waliczek | Marek Rasala

Uta M. Matschiner

Deutsche Firmenstempel auf Silber-Erzeugnissen und Gegenständen

Deutsche Firmenstempel auf Schmuck und Luxuswaren

Firmenstempel auf Besteck

„Firmenstempel“

Keramos - Wiener Kunstkera-

Band 3

zum Sonderpreis von nur

aus versilberten Metallen und Zinn • Band 1

aus Gold, Silber und verschiedenen Metallen • Band 2

715 Firmenstempel, von 1888 bis heute, im Nachtrag Signaturen bekannter JugendstilEntwerfer, 128 Seiten, Hardcover

852 Firmenstempel, nicht nur von gr. dt. Juwelierfirmen, sondern auch von kleineren kunstgewerb. Werkstätten, 152 Seiten, Hardcover

809 Firmenstempel – überwiegend aus Deutschland sowie aus Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, Niederlamde, Norwegen, Österreich, Portugal, Russland, Schweden, Spanien, Ungarn – 128 Seiten, Hardcover

€ 19,90 € 12,90

| SELBSTVERLAG BEATA WALICZEK erhältlich beim Gemi Verlag

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alle 3 Bände zusammen

€ 49,00 € 29,00 | SELBSTVERLAG BEATA WALICZEK erhältlich beim Gemi Verlag

mik und Porzellanmanufaktur

Firmengeschichte, Biografien der 61 Bildhauer, umfangr. Werkverzeichnis, 708 Seiten, 22,5 x 29,7 cm, ca. 3.000 Abb., Hardcover, Text teils Deutsch und Englisch

€ 122,00

ISBN 978-3-200-01817-4 | Eigenverlag Uta M. Matschiner

€ 19,90 € 12,90

| SELBSTVERLAG BEATA WALICZEK erhältlich beim Gemi Verlag

Im Buchhandel & beim Gemi Verlag

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Patricia Brattig (Hg.)

Ulrich Pietsch

Till Alexander Stahlbusch

Robert E. Dechant | Filipp Goldscheider

Deutsche Porzellanmarken

Meissen

Passion for Meissen

Weißes Gold aus Meißen

Goldscheider

von 1710 bis heute

Barockes Porzellan

Firmengeschichte u. Werkverzeichnis

392 Seiten, 22,5 x 28,5 cm, über 100 Abbildungen in Farbe. Hardcover mit Schutzumschlag. Text in Deutsch. Lieferbar: seit Februar 2010

Sammlung Said und Roswitha Marouf

Service und Geschirre

6. Auflage 2007, Format 16,5 x 22 cm, 328 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Hardcover

Übersichtskatalog mit aktuellen Marktpreisen, 2. Auflage 2009, 168 Seiten, durchgehend farbig, Format 21 x 28 cm, Hardcover

640 Seiten, 22,5 x 31 cm, mit 548 zumeist farbigen Abb., über 4.000 Modell-Nr. u. mehr als 1.600 Modellabb. in Farbe u. s/w, Hardcover m. Schutzumschlag, Text in Deutsch und Englisch

€ 29,90

ISBN 978-3-86646-013-3 | Battenberg • Gietl Verlag Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

€ 49,80

ISBN 978-3-89790-329-6 | ARNOLDSCHE Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

368 Seiten, 24,5 x 33 cm, ca. 600 Farbabbildungen, Hardcover mit Schutzumschlag, Text in Deutsch und Englisch

€ 64,80

ISBN 978-3-89790-334-0 | ARNOLDSCHE

€ 34,90 € 19,99

ISBN 978-3-86646-034-8 | Battenberg • Gietl Verlag Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

€ 149,80

ISBN 978-3-89790-216-9 | ARNOLDSCHE Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

Ulf Weissenberger

Eiserne Schönheiten Schloss und Schlüssel 288 Seiten, 23 x 30,5 cm, farbig bebildert, Hardcover. Fast 5000 Jahre Geschichte eines selbstverständlichen Kulturguts, viel Wissenswertes rund um das Thema Schloss und Schlüssel

€ 79,00

ISBN 978-3-86646-078-2 | Battenberg • Gietl Verlag Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

Martina Pall

Martina Pall

Martina Pall

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Schlüssel und Schlösser

Eisenkunstguss aus der

Das europäische Vorhangschloss

Versperrbare Kostbarkeiten

248 Seiten, mehr als 700 Farbabbildungen und technische Zeichnungen, Glossar und ausführliches Literaturverzeichnis, Hardcover

Kästchen und Kassetten aus aller Welt

ISBN 978-3-9501971-2-9 | SCHELL COLLECTION GRAZ

ISBN 978-3-9501971-1-2 | SCHELL COLLECTION GRAZ

328 Seiten, mehr als 1000 Farbabbildungen und technische Zeichnungen, Glossar und ausführliches Literaturverzeichnis, Hardcover

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ISBN 978-3-9501971-4-3 | SCHELL COLLECTION GRAZ Erhältlich beim Gemi Verlag und bei der Schell Collection, Wienerstr. 10, A-8020 Graz, www.schell-collection.com

Österreichisch/Ungarischen Monarchie

132 Seiten, mehr als 200 Farbabbildungen und über 100 Gießereizeichen. Ausführliches Literaturverzeichnis, Hardcover

€ 29,00

ISBN 978-3-9501971-3-6 | SCHELL COLLECTION GRAZ Erhältlich beim Gemi Verlag und bei der Schell Collection, Wienerstr. 10, A-8020 Graz, www.schell-collection.com

€ 38,00

Erhältlich beim Gemi Verlag und bei der Schell Collection, Wienerstr. 10, A-8020 Graz, www.schell-collection.com

162 Seiten, 450 Farbabbildungen. Glossar und ausführliches Literaturverzeichnis, Hardcover

€ 28,00

Erhältlich beim Gemi Verlag und bei der Schell Collection, Wienerstr. 10, A-8020 Graz, www.schell-collection.com


87_89_Literatur

12.05.2014

16:19 Uhr

Seite 3

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Armbanduhren Preisguide Klassik Katalog Preisguide für Uhrensammler 240 Seiten, ca. 1.000 Abbildungen, 210 x 297 mm, Paperback

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Vom Spielzeug zur SammlerRarität 1. Auflage 2014, 400 Seiten, 27 x 27 cm, durchgehend farbige Abbildungen, Hardcover

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98_Vorschau

98

11.06.2014

12:58 Uhr

Seite 2

VO R S C H AU / I M P R E S S U M

SAMMLER JOURNAL 8 / 2014

SAMMLER JOURNAL

ISSN 1863-0332

VERLAG

GEMI Verlags GmbH Pfaffenhofener Straße 3 85293 Reichertshausen Tel. 08441 /4022-0 Fax 08441 / 71846 Internet: http://www.gemiverlag.de eMail: info@gemiverlag.de

GESCHÄFTSFÜHRER

Gerd Reddersen Rudolf Neumeier

K U N ST H A N D W E R K Goldscheider

ASSISTENZ DER GESCHÄFTSFÜHRUNG

Karin Teichmann

CHEFREDAKTEUR

Karl Ruisinger eMail: karl.ruisinger@gemiverlag.de

REDAKTEURE

Nicola Fritzsch Karin Probst Helene Stümpfle-Wolf Joscha Eberhardt

STÄNDIGE MITARBEIT

Dr. Graham Dry Dr. Dieter Weidmann Heidrun Th. Grigoleit Anja Iwa

AUTOREN DIESER AUSGABE

Dr. Mayako Forchert Dr. Bettina Krogemann Dr. Claus Pese Dr. Dieter Weidmann

REDAKTIONSASSISTENZ

Heike Genz

TERMINE

Anette Wagner, Tel. 08441/4022-35 Hans Neumeier, Tel. 08441/4022-34 eMail: termine@gemiverlag.de

LITHOS, SATZ, HERSTELLUNG

Westner Medien GmbH (Anschrift siehe Verlag)

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Markus Westner, Tel. 08441/4022-13 Axel Rosenthal Rot-Kreuz-Str. 29 85276 Pfaffenhofen Tel. 08441/805616 / Fax 08441/7974122 eMail: axel.rosenthal@t-online.de

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Heike Genz, Tel. 08441/4022-18 Marlene Westner, Tel. 08441/4022-12

VERTRIEB

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VU Verlagsunion KG

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Kössinger AG Schierling

M E TA L L Kopien antiker Skulpturen GEMÄLDE Max Slevogt

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Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fallen die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM.

Abonnenten-Versand: 18.7.14 Erstverkaufstag Handel: 25.7.14

Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/08 vom 01.11.2008


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