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SEPTEMBER 2014
September 2014 · B 1309 | € 6,50 Schweiz CHF 11,50 | Österreich € 7,00 | Be/Ne/Lux € 7,50
SAMMLER JOURNAL
KUNST • ANTIQUITÄTEN • AUKTIONEN
Über 2.000 Sammlertermine
Skulpturen Hagenauer-Tiere
Porzellan Botanisches Porzellan
Gemälde Ludwig Knaus
Metall Theodor Wende
Dialog Leser & Experten
Auktionen GEMI
Berichte & Preise
Ausstellungen Tipps & Termine
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I N H A LT
September 2014 · B 1309 | € 6,50 Schweiz CHF 11,50 | Österreich € 7,00 | Be/Ne/Lux € 7,50
KUNST • ANTIQUITÄTEN • AUKTIONEN
Über 2.000 Sammlertermine
Skulpturen Hagenauer-Tiere
PORZELLAN
Porzellan
Botanisches Porzellan
Botanisches Porzellan
Sabine Spindler
Gemälde
22
Ludwig Knaus
Metall Theodor Wende
Dialog Leser & Experten
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Ausstellungen Tipps & Termine
M E TA L L Titelfotos: Dorotheum Wien
Theodor Wende Bettina Krogemann
DIALOG
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MAGAZIN
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MESSETERMINE
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KUNSTMARKT
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AUKTIONSNOTIZEN
38
AUKTIONSTERMINE
50
INSERENTENVERZEICHNIS
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LITERATURTIPP
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AUSSTELLUNGSTERMINE
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AUSSTELLUNGEN
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GEMÄLDE
AUKTIONSPREISE
92
Ludwig Knaus
IMPRESSUM
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VORSCHAU
98
K U N ST H A N D W E R K Hagenauer-Tiere Dieter Weidmann
Anja Iwa
30 56 66
TERMINE & KLEINANZEIGEN IN DER BEILAGE
SPIELZEUG Dream Cars & Rock’n’Roll Frank-W. Blache
86
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Bei der blauen Unterglasurmarke, die sich auf dem Boden der Tasse und Untertasse befindet, handelt es sich ganz offensichtlich nicht um zwei gekreuzte Schwerter, die allgemein und traditionell als „Schwertermarke“ der PorzellanManufaktur Meißen bekannt sind. Die Marke sieht eher wie zwei gekreuzte Harken aus. Die Bemalung ist in der Tat vorzüglich und weist auch ganz offensichtlich auf die Meißner Höroldt-Malerei der Zeit um 1730 hin. Da das Porzellan aber selbst, wie an der blauen Marke zu erkennen ist, nicht aus Meißner Produktion stammen kann, kann es folglich nicht aus der Meißner Werkstatt für Porzellanmalerei von 1730 stammen und kann folglich nicht dem Oeuvre von Johann Höroldt zugeordnet werden. Die vorliegende Marke, die im Gegensatz zur Schwertermarke tatsächlich in umgekehrter Form als zwei gekreuzte Fähnchen zu lesen ist, wurde 1888 von Carl Thieme, Inhaber der Porzellanfabrik Carl Thieme, Potschappel bei Dresden registriert, in bewusster Anlehnung an die Form der Meißner Schwertermarke (K.-P. Arnold, Dresdner Porzellan – Geschichte einer Manufaktur, Verlag der Kunst, Dresden o. J., S. 96, Marke M 2a). Bei dieser Markenanmeldung befindet sich der Buchstabe T oben zwischen den beiden Fähnchen als Hinweis auf den Namen des Manufakturinhabers und auch als Vorsichtsmaßnahme, um dem Verdacht vorzubeugen, es handele sich um eine bewusst irreführende Imitation der Meißner Schwertermarke, denn zu Carl Thiemes Produktpalette, die für ihre ungenierte Nachahmung von Arbeiten aus allen klassischen Porzellanmanufakturen des 18. Jahrhunderts bekannt war, gehörte eben auch die Imitation von frühem Meißner Porzellan. Carl Thieme kam es entgegen, dass viele Marken des 18. Jahrhunderts nicht mehr gesetzlich geschützt waren. Der berühmte „Bindenschild“ der Wiener Porzellanmanufaktur verkam beispielsweise zum irreführenden Allgemeingut zahlreicher europäischer Manufakturen, da der Betrieb 1864 stillgelegt wurde und es keinen Rechtsnachfolger gab, der für den Schutz der Manufakturmarke hätte sorgen können. Meißen existierte aber nach wie vor und es mussten grafische Tricks bei der Gestaltung der Nachahmermarken eingesetzt werden, die zwar an die Schwertermarke als eine Art Gütesiegel der Extraklasse erinnerten, aber wenn möglich nicht zu sehr, aus berechtigter Angst vor juristischen Einwänden aus Meißen, die es tatsächlich immer wieder gegeben hat und die unweigerlich zu harten juristischen Auseinandersetzungen führten.
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Imitation mit Fähnchen Porzellan von Carl Thieme Ich habe eine Tasse mit Deckel und Untertasse mit nicht eindeutiger Schwertmarke in meinem Besitz und würde gern wissen, ob es sich hierbei um Meißner Porzellan handelt – oder doch eher nicht! Ich habe heute bereits eine Bewertung vom Leiter einer musealen Porzellansammlung erhalten, der mir die Echtheit des Stücks nochmals mit Nachdruck bestätigt hat. Er schreibt: „Den Abbildungen zufolge besteht kein Grund zur Annahme, dass es sich bei Ihrem Porzellan nicht um ein Erzeugnis der Porzellan-Manufaktur Meißen handelt, das um 1725 bis 1735 hergestellt und bemalt wurde. Bei der Dekoration handelt es sich um die damals typischen Kauffahrteiszenen und Chinoiserien in Goldkartuschen, seltener in der hier vorliegenden Kombination mit rotem Untergrund. Die indianische Blumenmalerei könnte ein Hinweis darauf sein, dass das Dekor eher aus den 1730er-Jahren stammt“. Immo Fritzsche, Essenheim
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Die Erklärung dafür, dass es bei der vorliegenden Marke an dem T von Thieme fehlt, liegt darin, dass die Bemalung in Höroldt-Manier in diesem Fall nicht bei Carl Thieme stattfand. Die Manufaktur hat zwar die Tasse mit Deckel und Untertasse selbst hergestellt. Diese drei Teile wurden dann von der im Jahre 1843 gegründeten Porzellanmalerei Helena Wolfsohn, Nachfolger Leopold Erb, W. E. Stephan, Dresden, bezogen und anschließend in der Art von Johann Höroldt bemalt. Es ist davon auszugehen, dass diese und andere Teile im Auftrag von der Porzellanmalerei Helena Wolfsohn von Carl Thieme ausgeführt wurden. Bei der Herstellung der „Weißware“ wurde auf das T verzichtet, da die Weißware nicht für eine Bemalung in der eigenen Porzellanmalerei, sondern für die Auftraggeberin, die Porzellanmalerei Helena Wolfsohn bestimmt war. Als vorteilhaft für diese Dresdener Porzellanmalerei erwies sich natürlich die Beibehaltung der gekreuzten Fähnchen, die ohne das T noch stärker an die Meißner Schwertermarke erinnern. Tatsächlich ist diese Marke ohne T für Helena Wolfsohn aus dem Jahre 1882 nachgewiesen (Robert E. Röntgen, The Book of Meissen, Atglen 1996, S. 296, Nr. 851). Die Tatsache, dass Thieme die Marke mit T erst 1888 registrieren ließ, deutet darauf hin, dass er schon lange vorher die Fähnchen-Marke verwendet hat, vermutlich aber nur auf Weißware, die für eine Bemalung bei Helena Wolfsohn oder bei einer anderen Porzellanmalerei vorgesehen war.„Weißware“ konnte von jedem Porzellan malenden Betrieb bestellt werden. Die offensichtlich vorzügliche Bemalung der Chinoiserien hängt damit zusammen, dass die bei Helena Wolfsohn beschäftigten Maler ihre Ausbildung in der Regel in der Meißner Werkstatt für Porzellanmalerei erhalten haben, in dem die Tradition und Technik der Höroldt-Malerei des frühen 18. Jahrhunderts fest verankert waren. Die Imitation von solchen vorbildlichen Erzeugnissen der Frühzeit der europäischen Porzellanproduktion fand im Übrigen gegen Ende des 19. Jahrhunderts nicht nur in Dresdener Porzellanmalereien, sondern auch etwa in Paris statt, wo auch Meißner Porzellan der Frühzeit kopiert wurde, auch unter Verwendung von leicht dubiosen Manufakturmarken in Aufglasurmalerei, die an die Schwertermarke in blauer Unterglasurmalerei erinnern sollten. Dr. Graham Dry, München
Ulrich von Liechtenstein Grafik von Matthäus Schiestl Seit längerem lesen wir die Zeitschrift „Sammler-Journal“ und die darin veröffentlichen Bewertungen. Nun bitten wir um eine Klassifizierung eines unserer Bilder. Unsere Großeltern aus Würzburg waren mit der Fam. Schiestl befreundet und kamen so in den Besitz einiger Grafiken. Wir haben nunmehr Matthäus Schiestl: Der Minnesänger – Ulrich v. Liechtenstein. Lithographie, 1900, München. Das Bild ist im Originalrahmen, Holz unter Glas, unbeschädigt. Größe: 71 x 55cm. Die Anlagen zeigen Gesamtansicht und Signatur-Auszug. Uns würde interessieren, ob diese Art der
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hatte er nach der Darstellung in seiner Lebensbeschreibung als Minneritter 1227 eine große literarische Turnierfahrt unternommen. Andere Zeiten, andere Sitten in der Kunst: Bei der Darstellung von Matthäus Schiestl nimmt der Ritter die Gestalt einer romantisch angehauchten Renaissancefigur des frühen 16. Jahrhunderts an, an Figuren in den Holzschnitten des großen Albrecht Dürer in Nürnberg erinnernd aber dennoch in der retrospektiven Kunst des späten 19. Jahrhunderts verankert. Denselben Geist des leicht wehmütigen Zurückblickens auf die Glanzzeit des deutschen Mittelalters und Frührenaissance begegnet man um 1900 auch in den Werken der Illustratoren Georg Barlösius in Berlin und Josef Sattler in München. Matthäus Schiestl (Gnigl, Salzburg 27. März 1869 - 30. Januar 1939 München) absolvierte eine Ausbildung in der Werkstatt des Vaters, der Bildhauer war. Ab 1894 studierte er an der Akademie der bildenden Künste München, wo er Schüler von Wilhelm von Diez war und Meisterschüler von Ludwig von Löfftz wurde. 1912 wurde er zum Professor ernannt und war viel beschäftigter Maler, Lithograf und Buchillustrator. Er wandte sich nie der Moderne zu, blieb seiner traditionellen Malweise treu und steht dadurch etwas am Rande, wenn es um eine Beurteilung seiner Stellung in der Kunst des 20. Jahrhunderts geht. Der Wert der kleinformatigen Lithografie, die viel monumentaler als ihre eigentliche Größe wirkt, ist infolge ihrer längst aus der Mode gekommenen Thematik nicht besonders hoch, trotz der Qualität der Darstellung. Sie ist auch nur im Druck und nicht vom Künstler zusätzlich handschriftlich in Bleistift signiert. Ein
Grafik, speziell Minnesänger, derzeit überhaupt gefragt sind und mit welchem Wert zu rechnen wäre. Christa & Karlhanns Spiegel, Spiegelau
Der dargestellte Ritter Ulrich von Liechtenstein sitzt gedankenverloren an seiner Harfe in einer felsigen Landschaft vor einer Brücke, im Mittelgrund erhebt sich eine Burg, entweder die Burg Liechtenstein, die sich südöstlich von Judenburg in der Steiermark als Ruine erhalten hat, oder, wie es die Überlieferung erzählt, die Frauenburg, ebenfalls heute eine Ruine, die sich oberhalb der Gemeinde Unzmarkt-Frauenburg in der nördlichen Steiermark befindet. Ulrich von Liechtenstein (oder Lichtenstein) war Minnesänger und dichtete in mittelhochdeutscher Sprache, wurde um 1200 geboren und starb am 26. Januar 1275. Seine Minnelyrik wurde in dem circa 1300 bis 1340 in Zürich entstandenen Codex Manesse (auch als Manessische Liederhandschrift oder Manessische Handschrift bekannt) aufgenommen, die umfangreichste und berühmteste deutsche Liederhandschrift des Mittelalters. Seit 1888 wird sie in der Universitäts-Bibliothek Heidelberg aufbewahrt (Signatur: UB Heidelberg, Cod. Pal. Germ. bzw. cpg 848). Eine der Miniaturen in dem Codex, die wir hier abbilden, zeigt Ulrich von Liechtenstein als Turnierritter in seiner „Verkleidung“ als Dame Venus mit Amorpfeil und Fackel. In diesem Inkognito
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Exemplar des Blattes wurde vom Auktionshaus Peter Bamberger in Nürnberg am 30. 11. 2013 für 40 Euro aufgerufen aber nicht verkauft. Dr. Graham Dry, München
Ferner Osten Schrank vermutlich aus Indonesien Ich möchte einen Schrank verkaufen und weiß nicht, was er wert ist. Er ist handgemacht und aus Teakholz, vielleicht können Sie mir weiterhelfen? Ich weiß nur über diesen Schrank, dass er in Indonesien hergestellt wurde und dass die Verzierungen mit Hand herausgearbeitet wurden.
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Agnes Kurkowski, o. O.
Es kann durchaus sein, dass der Schrank in Indonesien in neuerer Zeit hergestellt wurde, nur lässt sich die Vermutung gar nicht so leicht bestätigen. Unsere Recherchen führen nach Bali, Indien und Tibet, aber keiner der Exporteure oder Importeure konnte oder wollte eine Auskunft zum Herstellungsland mitteilen. Einige waren sicher, dass der Schrank keineswegs aus Indonesien stammen könnte, andere wiederum schworen auf Indien oder Tibet, wiederum andere doch auf Indonesien. Aber eine Herkunft aus dem Fernen Osten wird keiner in Zweifel ziehen wollen. Preislich scheinen solche gut verarbeiteten Schränke im Importhandel zwischen 500 und 1.000 Euro zu liegen, je nach Dekoraufwand. Dr. Graham Dry, München
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befand, seine Ehrerbietung entgegenzubringen. Das Pferd war ursprünglich weiß mit dunklen Flecken und war deshalb von weitem zu erkennen. Interessanterweise ist das Pferd beschlagen – die Darstellung von Hufeisen hat es vor dieser Zeit so gut wie nicht gegeben. Über der Steinfigur befindet sich ein Baldachin, der den Reiter als Heiligen ausweist. Es könnte sich daher um den Hl. Stephan, König von Ungarn handeln, Schwager vom Kaiser und König Heinrich II., der 1083 heiliggesprochen wurde und im Bamberger Dom verehrt wurde. Andere Theorien bringen König Philipp von Schwaben oder König Friedrich II., als Symbol der Staufer-Dynastie ins Spiel. Der Nationalsozialismus ließ den Reiter, besonders dessen Kopf, der unzählige Male für Propagandazecke diente, zum Sinnbild arischer Kultur verklären. Diese neuzeitliche politische Interpretation fand seinen Niederschlag in der Produktion der Porzellanfabriken der Dreißigerjahre. Rosenthal, beispielsweise, hatte den Reiter im Programm und bot den Kopf des Reiters extra in einer Höhe von 39 cm an. Die vorliegende Ausführung, wenn sie nicht später als 1936 entstand, stammt laut blauer Unterglasurmarke aus der Produktion der Aeltesten Volkstedter Porzellanfabrik und Porzellanfabrik Unterweißbach AG in Rudolstadt, die in diesem Jahr Konkurs anmeldete. Wenn das Modell erst 1937 oder etwas später entstand, wurde es an selber Stelle von der Thüringischen Porzellanmanufaktur, vorm. Aelteste Volkstedter GmbH hergestellt, der Nachfolgerfirma, die den neuen Namen ab dem 26. 2. 1937 nach einer Übernahme durch das damalige Land Thüringen einführte. Der Wert des Bamberger Reiters aus Thüringer Porzellan liegt bei etwa 200 Euro. Dr. Graham Dry, München
Bamberger Reiter Porzellanfigur aus Thüringen Ich komme mit einer großen Bitte zu Ihnen. Auf einem Flohmarkt habe ich einen Bamberger Reiter erworben, kann ihn aber nicht richtig einschätzen. Ich möchte gerne wissen, welche Firma ihn hergestellt hat, wie alt er sein kann und welchen Wert er hat. Im Anhang habe ich einige Bilder mit eingestellt. Der Stempel ist durch eine Glasur verschwommen. Größen: Sockel L x B = 10 x 5,5 cm, Pferdlänge 12 cm, Höhe mit Sockel 17 cm. Rudolf Batzner, o. O.
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Der originale „Bamberger Reiter“, der hier als Vorbild für eine Porzellanfigur dient, ist eine Skulptur aus Stein, die vermutlich zwischen 1225 und 1237, dem Jahr der Weihe des Dom-Neubaus entstand. Sie steht an originaler Stelle auf einer Konsole am Nordpfeiler des Georgenchors im Bamberger Dom und ist eines der bekanntesten Werke des frühen Mittelalters in Deutschland. Der als König gekrönte Reiter steht in Beziehung zum Doppelgrab des Kaiserpaars Heinrich II. und Kunigunde und auch zum Fürstenportal, durch das er in den Dom hineingeritten ist, um dem Kaiserpaar, an der Stelle wo sich das Grab ursprünglich
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tionen mit applizierten Figuren, bei denen soviel Farbe durch Spritztechnik aufgebracht wurde, dass der Porzellanscherben nicht mehr bzw. nur innen zu sehen ist. Man liebt solche Stücke, oder man hasst sie, hineinpassen in eine überschaubare Geschichte des Jugendstilporzellans tun sie nicht, auf das Vertiko aber immerhin noch und somit kann man sie als gehobenen Nippes, wenn es so etwas gibt, einstufen, geliebt wie hier, verworfen auch anderswo als Zimmerschreck, allgemein bewundert, wie es sich gehört, für die Erfindungskraft und technisches Können der Ausführung. Eine „Novität“ nannte man so etwas in den Katalogen und Anzeigen damals, wo hätte man tatsächlich so einem Stück vorher begegnen können? Die Porzellanfabrik wurde 1800 durch Tobias Albert gegründet, der vorher in Volkstedt und Gera-Untermhaus Erfahrungen in der Porzellanproduktion gesammelt hatte. 1804 wurde sie an Albrecht Conta und den Porzellanunternehmer Christian Gotthelf Boehme verkauft und firmierte ab diesem Jahr als Conta & Boehme, Porzellanfabrik. Produziert wurden Luxus- und Fantasieartikel, Puppen und Puppenköpfe sowie Badekinder, Wackelfiguren, Nankingpuppen und Pagoden, sogar bewegliche Grabsteinfiguren, Bazarartikel, auch Zwiebelmuster und Strohmodell. Nach dem Tode beider Gründer wurde das Unternehmen durch die Conta’schen Erben allein weitergeführt. 1907 wurden circa 500 Arbeiter beschäftigt. Es wurde in alle Länder exportiert. Dr. Graham Dry, München
Üppig im Dekor Vase von Conta & Boehme in Pößneck Ich habe diese Vase vor etwa 20 Jahren auf einem Antikmarkt nach langen Verhandlungen mit dem Verkäufer erstanden. Die Marke ist Pößneck Conta und Boehme. Leider weiß ich nicht, wie alt die Vase ist und ob die Manufaktur heute noch existiert. Ich bin verliebt in diese Vase und wüsste natürlich gerne Näheres. Hoffentlich können Sie mir weiterhelfen. L. Gersema, Stockstadt
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Berichtigung Zum Artikel über Paul Evans
Die verschwommene Marke ist auf dem Foto, und wohl auch hier in der Abbildung schwer zu erkennen – sie stellt einen gepanzerten Arm, der ein Schwert hochhält, dar – aber sie gehört tatsächlich der Porzellanfabrik Conta & Boehme in Pößneck, die zwischen Rudolstadt und Neustadt an der Orla in Thüringen liegt. Der Produktionsbetrieb wurde während des Zweiten Weltkriegs eingestellt. Die Höhe der Vase, die stilistisch zwischen Rokokoform und Jugendstil pendelt, wurde nicht mitgeteilt: Bei der Bewertung von etwa 120 Euro gehen wir von circa 30 cm aus. Es handelt sich um eine dieser seltsamen Porzellankonstruk-
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Seit Jahren habe ich das „Sammler Journal“ abonniert und freue mich immer an Ihren genauen Berichten über Kunst und Kultur. Im Juli-Heft 2014 stellen Sie Werke von Paul Evans vor. Auf Seite 28 ist ein jüdischer Leuchter zu sehen, der als Menora bezeichnet wird. Entweder hat es der Künstler nicht besser gewusst oder Sie. Es handelt sich nicht um eine Menora, die hat immer sieben Arme oder Lichter, sondern um einen Channuka Leuchter. Dieser hat immer acht Lichter plus ein Hilfslicht, welches zum Anzünden der acht weiteren Lichter benutzt wird. Annette Schierenbeck
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EINLADUNG ZUR AUKTION Samstag, 30. August 2014 ab 10.00 Uhr Vorbesichtigung Sa 23.08.14 9.00 -18.00 Uhr So 24.08.14 10.00 -18.00 Uhr Mo 25.08.14 10.00 -20.00 Uhr Di 26.08.14 10.00 -20.00 Uhr Mi 27.08.14 10.00 -18.00 Uhr Do. und Fr. sind wir für unsere Kunden telefonisch erreichbar.
Auktionskatalog unter: www.auktionshaus-walldorf.de Heinrich-Hertz-Straße 9 D-69190 Walldorf bei Heidelberg
Telefon 06227 / 40 43 & 40 44 Telefax 06227 / 63 64 2 info@auktionshaus-walldorf.de
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Oscar Murillo Rasanter Aufstieg Er ist Kolumbianer, keine 30 Jahre alt, und gehört zu den Künstlern, um die sich die internationale Kunstwelt reißt. Wie konnte Oscar Murillo sich so schnell und auf so beeindruckende Weise auf dem Auktionsmarkt durchsetzen? Entschlüsselung: Oscar Murillo wurde 1986 in Kolumbien geboren und lebt heute in London. Dank seiner in weniger als zwei Jahren entstandenen soliden Beziehungen gehört er zu den auf internationaler Ebene am heißesten begehrten aufsteigenden Signaturen. Er ist heute anerkanntermaßen der am höchsten bewertete junge Künstler lateinamerikanischer Herkunft. Seine Auktionsergebnisse sind kaum zu erfassen: Seit Januar 2013 erzielten seine 40 versteigerten Lose einen Erlös von 5,8 Mio. Dollar! Murillo ist ein Außenseiter in der lateinamerikanischen Szene, die sich ansonsten eher schwer damit tut, über ihre Grenzen hinaus bekannt zu werden. Aber er lebt auch in London. Die südamerikanischen Künstler seines Alters sind selten in den Auktionssälen anzutreffen, und wo ihr Anführer 5,8 Mio. Dollar einfuhr, erzielte keiner von ihnen mehr als 3.000 Dollar in eineinhalb Jahren Versteigerungen. Über die Qualität der Arbeit hinaus liegt der große Unterschied zwischen denen, die Erfolg haben, und denen, die stagnieren, in der internationalen Öffnung. Die Etappen des rasanten Aufstiegs Oscar Murillos lassen sich in einigen Punkten zusammenfassen, die als strategi-
Oscar Murillo: Untitled, 2012 (Phillips, New York, 5/2014; Zuschlagspreis 320.000 Dollar)
Oscar Murillo: Untitled (Drawings off the wall), 2011 (Phillips, New York, 9/2013; Zuschlagspreis 330.000 Dollar)
sche Meilensteine für die erfolgreiche Karriere eines Künstlers von internationaler Bedeutung gelten können. Im Dezember 2011 wurden rund fünfzehn Gemälde von ihm bei der NADA Miami Art Fair auf dem Stand von François Ghebaly, einem Galeristen aus Los Angeles, gezeigt. Alle Gemälde wurden für damals noch erschwingliche Preise zwischen 2.500 und 8.500 Dollar verkauft. Erstes positives Zeichen: Die Nachfrage war schon da. Im darauf folgenden Jahr lud der Kurator Hans Ulrich Obrist den Künstler in die Serpentine Gallery ein. Diese Bestätigung durch einen der einflussreichsten Kunstkritiker der Welt verschaffte ihm Eintritt in die prestigeträchtigsten Privatsammlungen. Von Dezember 2012 bis August 2013 präsentierte er eine Einzelausstellung in der Rubell Foundation in Miami. Die 50 ausgestellten Gemälde sind das Ergebnis eines fünfmonatigen Aufenthalts, der von den einflussreichen Sammlern Mera und Don Rubell unterstützt wurde. Diese Ausstellung war strategisch wichtig für sein Debüt in der Auktionsarena. Nacheinander nahmen ihn die drei für die zeitgenössische Kunst wichtigsten Auktionshäuser Christie's, Sotheby's und Phillips in ihre Kataloge auf. Ab Mai 2013 fehlte der junge Künstler auf keiner Auktion zeitgenössischer Kunst von London bis New York. Bis zum Ende des Jahres reihte sich ein Hammerschlag an den nächsten: 24 Gemälde und Skulpturen wurden versteigert, für Zuschlagspreise von 26.000 bis 148.000 Dollar, und kein einziges Werk blieb unverkauft. Murillo ist der Liebling der Bieter. Im September 2013 wurde bekannt, dass er in die Galerie David Zwirner geht – eine weitere, für seine Karriere bedeutungsvolle Nachricht, die die Sammler nicht kalt ließ und sich unmittelbar auf seine Auktionsergebnisse auswirkte. Am 19. September 2013 wurde bei Phillips in New York das Gemälde „Untitled (Drawings off the wall)" für 330.000 Dollar (401.000 Dollar inklusive Aufpreis) versteigert, das Elffache seines unteren Schätzpreises. Das war ein Rekord für den Künstler, der nunmehr drei Ergebnisse über 300.000 Dollar verzeichnete. David Zwirner widmete ihm vom 24. April bis zum 14. Juni 2014 eine Ausstellung in New York („A Mercantile Novel"), und ein ereignisreiches Jahr steht ihm bevor. Man erwartete ihn bei Marian Goodman in New York (We don't work sundays, 23. Mai - 18. Juli), bei einer der lateinamerikanischen Szene gewidmeten Ausstellung in der
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Londoner Saatchi Gallery, in den Niederlanden (Amsterdam), in Italien (Turin), in Frankreich (Rennes). Oscar Murillo ist ein Phänomen unter den lateinamerikanischen Künstlern. Die anderen Künstler seines Alters, die zur Versteigerung ausgerufen werden, erzielen nur magere Ergebnisse, ihre Bekanntheit übertrifft nur selten den lokalen Radius: Bisher erreichte keiner die Bedeutung eines Murillo. Der Kubaner Denys Molerio Pena (geboren 1988) versteigerte 2014 beispielsweise zwei Gemälde in Warschau, aber das
Oscar Murillo: La era de la sinceridad series, 2012 (Christie’s, London, 7/2014; Zuschlagspreis 67.000 Dollar; © Christie’s Images Limited)
hat noch nicht viel zu sagen. Ein oder zwei Versteigerungen im Ausland machen noch keinen Künstler, den zu verfolgen es sich lohnt. Gleiches gilt für die Mexikanerin Ana Sada Zambrano (geboren 1984). Sie verzeichnet einen einzigen Auktionserfolg, und zwar in Mexiko. Ihr Bekanntheitsgrad beschränkt sich auf eine Handvoll reicher lokaler Liebhaber zeitgenössischer Kunst und rund hundert „like" auf ihrer Facebook-Seite. Zambrano erzielte einen Zuschlagspreis von 810 Dollar bei Casa de Subastas, Garza Garcia, am 23. Mai 2013. Bei derselben Auktion kam ein Truhengemälde ihres Landsmannes Gonzalo Garcia (geboren 1985) für umgerechnet 567 Dollar unter den Hammer. Einen jungen Künstler für ein paar Euro zu ersteigern, ist ganz natürlich. Sobald eine beginnende Karriere jedoch von namhaften Persönlichkeiten begleitet wird, die als eine Art „Gütesiegel" gelten, sind Erfolg und steigender Marktwert keine Frage der Zeit mehr, sondern werden zu einem Wettrennen – Kehrseite eines von der Spekulation beherrschten Kunstmarkts. Die Qualität der lateinamerikanischen Künstler, die wachsende Anzahl lokaler Sammler und das offensichtliche Interesse ausländischer Käufer genügen nicht, um den heimischen Markt wirklich zu entwickeln. So auf den lokalen Markt beschränkt, ist die große Mehrzahl der Künstler zu einem Schattendasein verdammt, es sei denn, die großen internationalen Auktionshäuser gehen die Wette ein, diesen Mangel an Sichtbarkeit zu beheben. Und gerade dies tun Christie's, Sotheby's und Phillips seit einigen Jahren für den lateinamerikanischen Markt, indem sie ausschließlich seiner Kunst gewidmete Auktionen ausrichten. Murillo kann bei solchen spezialisierten Veranstaltungen zugegen sein; sein inzwischen derart hoher Bekanntheitsgrad lässt ihn aber auch in den wichtigsten zeitgenössischen Katalogen auftauchen, ohne ihn auf seine geografische Oscar Murillo: Untitled, 2012 Abstammung zu beschrän(Christie’s, New York, 5/2014; ken. Zuschlagspreis 160.000 DolQUELLE | artprice.com
lar) © Christie’s Images Limited)
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Botanisches Porzellan Sabine Spindler
Aus der Hochburg der Blumenmalerei: Wiener Teller mit „Tulipa gesneriana", Kaiserliche Manufaktur Wien, um 1826. Der Schätzwert liegt bei 600 bis 900 Euro (Foto: Dorotheum Wien) Teller eines englischen Dessertservices mit exotischen und einheimischen Pflanzen wie Primeln, Glyzinie und Türkenhut, Manufaktur Coalport, um 1805/ 10. Erlös ca. 10.500 britische Pfund (Foto: Bonhams)
PFLANZENPORTRÄTS Spätestens seit der Zeit der Wunderkammern war die Natur mit ihrer rätselhaften Unergründlichkeit und ihrer überraschenden Schönheit gesellschaftlicher Gesprächsstoff. Doch während man sich in der Zeit um 1600 nach dem Dinner damit vergnügte, die Gehäuse von exotischen Schnecken und Muscheln von Hand zu Hand gehen zu lassen, lieferten 200 Jahre später Porzellanservice mit exakt wiedergegebenen Schlüsselblumen oder den in fürstlichen Gewächshäusern gezüchteten, feuerroten Bromelien aus Lateinamerika Gesprächsstoff für einen ganzen Abend. Denn im Zeitalter der Aufklärung war man auch jenseits von Apothekerlaboren und Universitäten angetan vom vielseitigen Kosmos der Pflanzen. Das Echo des allgemein erwachten Interesses waren botanische Porzellane. Hier trafen Kunst und Wissenschaft in schönster Form aufeinander. Die Zahl der Service, die zwischen 1750 und 1820, der Blütezeit dieser Spezies, hergestellt wurden, ist überschaubar. Denn in der Regel waren sie spezielle Anfertigungen für Kaiserinnen und Fürsten mit Hang zum Botanischen oder für Forscher, die sich auf diesem Gebiet verdient gemacht hatten. Alexander von Humboldt etwa, der 1799 bis
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PORZELLAN
Flora Danica-Gläserkühler mit verschiedenen, umlaufenden Pflanzen, Anfang des 20. Jahrhundert ausgeführt, B 33 cm, Royal Copenhagen, versteigert für 8.100 US-Dollar (inkl. Aufgeld) (Foto: Christie’s) Flora Danica-Flaschenkühler mit „Anemone ranunculoidi nemoroba Kze.", umlaufende Pflanzenmotive, Ausführung um 1923, Royal Copenhagen, H 16,5 cm. Auktionspreis 2.300 Euro (inkl. Aufgeld) (Foto: Dorotheum Wien)
ve Gesichtspunkt der Blumenmalerei spielt höchstens eine Nebenrolle. Wissenschaftlich exakt, am besten mit Wurzel, feinsten Härchen auf der Blattunterseite und einem Querschnitt durch den Pflanzenstiel, so sollten die Pflanzen dargestellt sein. Wie in einem Bestimmungsbuch sollten sie als naturgetreue Pflanzenporträts wiedergegeben sein. Auf der Rück- bzw. Unterseite der Teile befinden sich denn auch die Namen der Spezies.
FLORA DANICA 1804 Südamerika bereiste und zahlreiche exotische Pflanzen von seiner Expedition mitbrachte, bekam 1814 einen Satz von 22 Tellern aus der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin mit verschiedenen Eichen-Arten geschenkt. Nicht jedes naturgetreue Blumendekor macht ein Service zum botanischen Porzellan. Der dekorati-
Das berühmteste und bemerkenswerteste botanische Service ist das „Flora Danica". 1.800 Teile mit 1.290 verschiedenen Motiven einheimischer Pflanzen fertigte die Königliche Porzellanmanufaktur Kopenhagen zwischen 1790 und 1802. Das war im doppelten Sinne sensationell. Zum einen ist es mit 1530 erhaltenen
Flora Danica-Teller „Sarothamnus scoparius Koch" mit durchbrochenem Rand aus einer Edition von 1923, Royal Copenhagen, versteigert für 688 Euro (inkl. Aufgeld) (Foto: Dorotheum Wien) Dreieckige Platte aus dem Flora DanicaService mit „Trifolium alpestre Müll.", ausgeführt 1923, Royal Copenhagen, Ø 22 cm. Schätzpreis auf Auktionen um 1.000 Euro (Foto: Dorotheum Wien) Viereckige Platte aus dem Flora DanicaService mit der Darstellung einer Beerensorte, wohl um 1961, B 23 cm, erzielter Preis 2.750 US-Dollar (inkl. Aufgeld) (Foto: Bonhams)
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In der Art des Services für Kaiserin Joséphine von Frankreich: KPM-Teller mit „Eriostomum lusitanikum" auf zartgelbem Hintergrund, Fahnen mit umlaufender Blattgirlande, um 1825, Ø 24,2 cm. Mindestpreis auf Auktionen ca. 4.000 Euro (Foto: Christie’s) KPM-Teller „Cirsium arvense” mit zart purpurner Fahne und mattgoldenem, umlaufendem Fries der selben Pflanze, Berlin, um 1810, Ø 24,5 cm. Versteigert für 3.000 Euro (inkl. Aufgeld) (Foto: Dorotheum Wien) Nahezu identisch mit einem Teller im sog. Joséphine-Service für Malmaison: KPM-Teller mit „Dionoeas muscipula" mit dunkelbraunem Hintergrund, Berlin, um 1805, Ø 24 cm (Foto: Christie’s)
Teilen bis heute das größte Porzellanservice des 18. Jahrhunderts. Zum anderen hatte keine Porzellanmanufaktur zuvor ein derartig großes Repertoire an heimischen Pflanzen weder umgesetzt, geschweige denn im Portfolio. Doch über den Rang eines Porzellans entscheidet letztlich der ästhetische Reiz. Er entspringt unübersehbar dem Kontrast von gehobenen klassizistischen Dessins an den Rändern und Griffen der Teile und der graziösen Bescheidenheit dieser Feld-, Wald- und Wiesenblumen, die man an jedem Wegesrand pflücken kann. Es gibt Theorien, dass es ursprünglich als diplomatisches Geschenk für die russische Zarin Katharina die Große gedacht war, um Dänemarks Beistandstreue im schwedisch-russischen Krieg 1788-90 zu untermauern. Allerdings starb Katharina II. schon 1796, als noch nicht einmal die Hälfte des Services fertig war. Wie dem auch sei: Es spricht für ein neues, aufklärerisches Weltbild, für ein gewandeltes Selbstverständnis und auch für das Erwachen einer eigenen nationalen Identität, wenn das dänische Königshaus im frühen 19. Jahrhundert zu besonderen
Anlässen ein Service auflegte, das mit Primeln, Kuhschellen, Moosen und Knollenblätterpilzen statt mit Herrschaftssymbolen, Wappen oder antikischen Versatzstücken dekoriert ist. Zugleich spiegelt das Service ein Stück Modernität im Dänemark der großen Reformen, steht hinter dem botanischen Dekor doch ein Projekt, das damals bahnbrechend war: 1761 begann man unter dem Titel „Flora Danica" ein Stichwerk, das alle wilden Pflanzen des damals weitaus größeren Königreichs Dänemark erfassen sollte. Jahrelang bereiste der Arzt und Naturhistoriker Christian Oeder Dänemark, Norwegen, die Herzogtümern Schleswig und Holstein sowie die Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst. Fertiggestellt wurde es mit insgesamt 3.060 Tafeln erst 1888. Für das 1802 beendete Service, das heute im Besitz der Königin ist, dienten die zwischen 1766 bis 1799 entstandenen Kupferstiche als Vorlagen. Auf manchen Teilen sind die Grafiken minutiös kopiert. Sie zeigen sogar die Schraffuren der Kupferstiche.
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Das „Flora Danica”-Service scheint schon im 19. Jahrhundert den Status eines Nationalheiligtums besessen zu haben. Als die dänische Prinzessin Alexandra 1864 den englischen Thronfolger heiratete, ließ man das Service noch einmal – etwas variiert – als Mitgift anfertigen. Die permanente Fortsetzung des Stichwerkes „Flora Danica" ermöglichte die Einbeziehung neuer Motive. Das war der Startschuss für die Wiederaufnahme. Sogar Bestellungen aus Paris und New York trafen in den 1870erJahren in der Manufaktur ein. Bis heute wird es hergestellt.
glöckchen, das als „Linnaea borealis" in die Lehrbücher einging und auch in der Entwicklung des botanischen Porzellans eine Rolle spielen sollte. Um 1750 ließ ein Schüler Linnés ein Teeservice mit dem Moosglöckchen als Dekor anfertigen, exakt wiedergegeben wie in Linnés Stichsammlung „Flora Svecica". Da Schweden zu dieser Zeit keine Porzellanmanufaktur besaß, ließ man in China fertigen. Das Service, bei dem auf ornamentalen Dekor verzichtet wurde, darf als Prototyp des botanischen Porzellans gelten, das dann in europäischen Manufakturen seine Blüte erlebte.
PFLANZENFORSCHUNG
HANS SLOANE-PORZELLAN
Dass von England bis St. Petersburg botanische Porzellane entstanden, ist ohne die fast manische PflanzenForschung im 18. Jahrhundert undenkbar. Was mit Maria Sibylla Merians „Metamorphosen" im 17. Jahrhundert begann, wurde zu einem ausgebreiteten Wissenschaftszweig. In Russland erforschte im Auftrag von Katharina der Großen Peter Simon Pallas die Flora des Landes und gab 1784 bis 1831 das Mappenwerk „Flora Rossica" heraus. Die österreichische Kaiserin Maria Theresia gründete 1746 das sogenannte Theresianum mit einem wissenschaftlich angelegten Garten. Dreißig Jahre später erschien „Flora Austriaca". Besonders in England, aber auch in Frankreich und Holland züchtete man in den botanischen Gärten exotische Pflanzen. Der Royal Botanical Garden in Kew etwa kultivierte in den 1790er-Jahren 5.000 exotische Pflanzen. Seit Kolumbus staunte man über fremde Welten. Doch nun endlich interessierte auch das Gänseblümchen vor der Haustür. Zu den Pionieren, die die europäische Flora systematisch erfassten, gehört der schwedische Naturforscher Carl von Linné. Er bereiste schon in den 1730er-Jahren ganz Skandinavien und entdeckte neue Arten, wie beispielsweise in Lappland ein Moos-
Englands bedeutendstes botanisches Porzellan ist das sogenannte „Hans Sloane-Porzellan” aus der Manufaktur Chelsea. Schon sehr früh, bereits um 1755, war die wissenschaftliche Darstellung von Pflanzen ein Thema in der zehn Jahre zuvor gegründeten Porzellanmanufaktur. Kühn wurden die einzelnen Sorten ganzflächig auf die Teller und Platten, quer über Fahne und Spiegel übertragen, als sei es aus einem großen Bild ausgeschnitten. Dass man gerade den Namen des bedeutenden Forschers und Botanikers Hans Sloane für diese Porzellane verwendet, ist irreführend. Sloane ist weder als Auftraggeber bekannt, noch hat der 1753 im 93. Lebensjahr verstorbene Wissenschaftler die Produktion erlebt. Die Vorlagen für diese scheinbar wuchernden Pflanzen gehen auf Philipp Millers Mappenwerk „Figures of the most Beautiful, Useful and Uncommon Plants described in The Gardener’s Dictionary 1755-60" zurück. Der Vergleich mit dem „Flora Danica”-Service macht deutlich, wie stark der Stil der Vorlagen den Charakter des Porzellans beeinflusste. Die Pflanzen auf Chelsea-Porzellan waren satt und fleischig. Man fühlt sich an die Atmosphäre eines Gewächshauses mit tropischem Klima
Sogenannte Hans Sloane-Teller mit verschiedenen exotischen und einheimischen Pflanzen, Manufaktur Chelsea, um 1755, Ø ca. 24 cm, in New York im Preisbereich zwischen 22.000 und 35.000 US-Dollar (inkl. Aufgeld) versteigert (Fotos: Sotheby’s)
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nahm man Botanisches ins Programm. Man produzierte vorwiegend Dessertservice mit kleineren Tellern, Kompottschalen und CremeSchüsseln. Oft steigerten zitronengelbe und fliederfarbene Fahnen die Intensität der Blumendarstellung. Inspiration lieferte das erwähnte Werk Millers, aber auch William Curtis’ „The Botanical Magazine". 1787 gegründet, war es das erste periodische Gartenmagazin und berühmt für seine geradezu plastischen Darstellungen. Viele der in Curtis’ Magazin abgebildeten Pflanzen waren publizistische Neuheiten. Davon werden auch die Manufakturen profitiert haben.
JOSÉPHINE UND REDOUTÉ
erinnert. Diesen Zeichnungs-Stil prägte Mitte des 18. Jahrhunderts der wichtigste Pflanzenmaler und Botanik-Illustrator seiner Zeit – der 1708 in Heidelberg geborene Georg Dionysius Ehret. Das „Hans Sloane”-Porzellan blieb nicht ohne Folgen. Auch in der Manufaktur Derby und in Coalport
Einen der schönsten Gärten in Frankreich besaß Napoleons Gattin Joséphine im Schlosspark von Malmaison. Nicht nur das ab 1804 angelegte Rosarium faszinierte. Der enzyklopädische Reichtum des Gartens mit Kamelien, Eukalyptus und Hibiskus zog auch das Interesse von Botanikern auf sich. In den Jahren 1803 bis 1805 erfasste der Forscher Etienne Pierre Ventenat in seinem Werk „Jardin de la Malmaison" die gesamten Spezies des Kaiserinnen-Gartens. Gezeichnet und gestochen wurden die farbigen Tafeln von dem damals talentiertesten Pflanzenmaler Frankreichs, von Pierre-Joseph Redouté. Joséphines Garten inspirierte Frankreichs repräsentativstes botanisches Service, das „Service de dessert fond brun rouge, representant le plants de Malmaison et le Liliacées d’après Redouté". Tafeln aus Ventenats Werk und aus Redoutés Kollektion „Le Liliacées" mit Darstelungen von Orchideen, Amaryllis, Liliensorten und Gräsern lieferten die Vorlagen für Sèvres, wo von 1802 bis 1805 die 116 Teile mit dem bräunlichen Fond auf der Fahne hergestellt wurden. Bis heute gilt es als ein Höhepunkt botanischen Porzellans. Zugleich war es das früheste Geschirr mit Darstellungen nach Redouté. Der Grund für die kostspielige
Wiener Teller „Haemanthus coccineus" mit dunkelbraunem Fond im Spiegel, Kaiserliche Manufaktur, 1831, versteigert für 750 Euro (inkl. Aufgeld) (Foto: Dorotheum Wien) Wiener Teller „Lilium album" mit dunkelbraunem Fond im Spiegel, Kaiserliche Manufaktur, 1822, Ø 24,5 cm, versteigert für 750 Euro (Foto: Dorotheum Wien) Wiener Teller mit Darstellung einer Clematis auf dunkelbraunem Fond, Kaiserliche Manufaktur, 1818, Ø 24,4 cm, geschätzt auf 600 bis 900 Euro (Foto: Dorotheum Wien) Wiener Teller „Hypericum" mit breitem Goldrand, Kaiserliche Manufaktur, 1826, Ø 24,5 cm, im Dorotheum auf 600-900 Euro taxiert (Foto: Dorotheum Wien)
Unternehmung war klar: die Huldigung der gärtnerischen Erfolge in Malmaison. Für Sèvres war es kein botanisches Debut. Bereits 1795 hatte die Manufaktur in der Nähe von Schloss Versailles ein blaugrundiges Set mit nierenförmigen Reserven gefertigt. Darin waren bouquetartig Sonnenblumen, Kornblumen und Clematis dargestellt und mit entsprechenden Namen versehen. Sehr lange hat sich die Blumenfreundin Joséphine nicht an ihrem Service erfreut. Bereits ein Jahr nach Fertig-
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stellung hat sie es anlässlich der Hochzeit von Stephanie Beauharnais, der Adoptivtochter Napoleons, mit dem Großherzog Karl Ludwig von Baden verschenkt. Für Frankreichs Porzellanindustrie war das „Joséphine-Service” der Auslöser für zahlreiche ähnliche Stücke. Selbst kleinere Manufakturen wie Nast investierten in Vorlagen und engagierten talentierte Porzellanmaler.
BERLIN BELIEFERT PARIS Für Joséphine sollte Trost aus Berlin kommen. 1806, während der Napoleonischen Besatzung der preußischen Hauptstadt, ging in der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin von französischer Seite ein Auftrag über ein botanisches Service ein. Es sollte in der selben Weise gestaltet sein wie der Sèvres-Satz. Die Fahne sollte mit einem umlaufenden Fries ausgestattet sein, der Spiegel die volle Schönheit der Pflanzen wiedergeben. Um die Wirkung zu steigern, kolorierte man den Hintergrund der Pflanzendarstellung mitunter in kräftigen Farben – von Aubergine bis Dunkelbraun. 222 Teile inklusive 36 Vasen und sechs Eisgefäße verließen Berlin. Anders als in Paris beschränkte man sich an der Spree nicht ausschließlich auf Vorlagen Redoutés. Wahrscheinlich hatte man nicht genügend Motive des Franzosen parat.
Man griff auf Pflanzen aus Curtis’ „Botanical Magazine” zurück. Die gefielen schon Königin Luise. KPM hatte zuvor eine Vase mit dem Porträt einer Strelitzia Reginae gefertigt für die verehrte First Lady Preußens, die wie die Namensgeberin dieser stolzen Blüte eine geborene Prinzessin Mecklenburg-Strelitz war. Und auch schon 1804 hatte die Manufaktur auf der Berliner AkademieAusstellung 14 botanische Teller ausgestellt. Der Auftrag für Joséphine aber hatte die Richtung vorgegeben. Bis etwa
1830 stellte man Teller in täuschend ähnlicher Manier her. Lange hielten Sammler und Forscher sie für Teile aus der Fracht nach Paris. Erst der Vergleich mit Inventarlisten aus Malmaison verdeutlichte, dass bestimmte Pflanzen dort nicht aufgeführt sind, wie etwa eine Königskerze, entnommen dem Stichwerk „Flora Portugaise", das zwischen 1809 und 1820 in Berlin herausgegeben wurde und Königin Luise gewidmet war. Diese Teile mussten außerhalb des Pariser Auftrages entstanden sein.
Teller aus einem Dessert-Service der Pariser Manufaktur Nast, um 1820. In New York versteigert für 10.000 US-Dollar (inkl. Aufgeld) (Foto: Christie’s) Botanische Darstellungen von Rand zu Rand sind typisch für die Manufaktur Chelsea nahe London, Tasse und Untertasse von 1760, für ca. 1.000 britische Pfund versteigert (Foto: Bonhams)
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Hoefnagels kannte. Äußerst beliebt war neben Zwiebelgewächsen und Kohlpflanzen auch die Darstellung von Früchten. Das „Brühlsche Allerlei" von 1745, ein Serivce für Graf von Brühl, sei hier exemplarisch genannt. An ihm ist schon die Tendenz zu einem Dekorstil zu erkennen, der als
VORLÄUFER Einheimische Blumen auf Porzellan – das war bereits im Rokoko ein Thema. Bis 1730 etwa wurden in Europas Manufakturen vor allem chinesische und japanische Dekore, so genannte indianische Blumen, kopiert. Als frühe Pflanzenporträts sind sogenannte Holzschnittblumen, wie man sie auf dem hier abgebildeten Walzenkrug aus Meißen sehen kann, in die Geschichte eingegangen. Schon damals waren es die bedeutenden botanischen Stichwerke, die als Inspiration dienten. Typisch für diese Zeit waren auch locker über die Flächen gestreute Blumen und Insekten, wie man es von den Kupfertafeln Jacob
„deutsche Blume” bezeichnet wird. Charakteristisch für diesen Typus sind in Gruppen zusammengefasste, einheimische Prachtblumen. Der abgebildete Teller aus dem 1768/69 für den preußischen König Friedrich den Großen in der Königlich Porzellanmanufaktur Berlin produzierten Service verdeutlicht diesen Stil.
BLÜTENRAUSCH IN WIEN Kobaltblauer Walzenkrug mit sogenannten Holzschnittblumen in der Reserve, Meißen, um 1740, H 19 cm. Im Schloss Ahlden auf 13.500 Euro taxiert (Foto: Auktionshaus Schloss Ahlden)
Als Streudekor verwendete auch die Wiener Manufaktur du Paquier, seit 1844 im Besitz der Kaiserin Maria
Dessertteller mit „deutschen Blumen” aus einem KPM-Service für Friedrich den Großen, Berlin um 1768/69. Schätzpreis bei Lempertz: 2.000 bis 2.500 Euro (Foto: Lempertz)
Dessertteller mit der Darstellung eines Granatapfels aus dem Goldenen Wappenservice, 1827 in der Kaiserlichen Porzellanmanufaktur St. Petersburg hergestellt (Foto: Lempertz)
Theresia, schon um 1730/40 Blüten und kurzgeschnittene Pflanzen. Die Wiedergabe war realistisch, aber noch nicht wissenschaftlich exakt. Die Hochzeit der botanischen Porzellane kam später. Sie geht in Wien einher mit der zum Perfektionismus getriebenen Blumenmalerei eines Franz Xaver Petters oder Joseph Niggs, den Protagonisten des „AltWiener Blumenstücks". Nigg war bis 1838 übrigens auch für die Wiener Manufaktur tätig. Auf welch hohem künstlerischen Niveau man in den Werkstätten an der Donau arbeitete, belegen vor allem die um 1820 entstandenen Teller. Plastisch, bewegt und mit einer unermesslichen Variationsbreite an farblichen Nuancen gestaltet, rangieren die botanischen Porzellane aus Wien ganz oben auf der Werteskala der ästhetischen Ausstrahlung. Auch in Wien hat man dem Herrscherhaus gehuldigt, indem man neben Pflanzen aus der Umgebung Wiens auch exotische Gattungen mit Namen von Vertretern des Hauses Habsburg-Lothringen auswählte.
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Aus dem botanischen Service, das Russlands Zar Nikolai I. seiner Mutter, der Zarenwitwe Maria Feodorowna schenkte: Teller „Flores Scabiosae", Teller „Anemone coronaria L." und Teller „Lilium martagon L.", 1823 in der Kaiserlichen Manufaktur St. Petersburg gefertigt, Ø je 23,7 cm. Der Teller mit der violetten Glockenblume erzielte 12.500 Euro (inkl. Aufgeld) (Foto: Dorotheum Wien)
ROSENTELLER FÜR PAWLOWSK Die allgemeine Begeisterung für artenreiche Gärten forderte auch die fürstliche Elite im klimatisch herben St. Petersburg heraus. Im Schlosspark von Pawlowsk entstand 1807 bis 1812 der Rosenpavillon, der seinen Namen auch von den Anpflanzungen diverser Rosensorten erhielt. Es lag nahe, für diesen zauberhaften Ort, in dem auch Feste stattfanden, ein Rosenservice zu fertigen. Keiner hatte schönere Rosenstiche publiziert als Pierre-Joseph Redouté. Zwischen 1817 und 1824 hatte er die Sorten aus Joséphines Rosarium in Malmaison gestochen und verlegt und damit ganz Europa verzückt. Sie waren Vorlage für die zarten Darstellungen auf Tellern, Schalen und Terrinen, die von einer hellblauen Fahne umgeben wurden. Das gestalterische Prinzip der botanischen Porzellane Russlands unterscheidet sich kaum von anderen. Auch bei dem Service, das Zar Niko-
laus I. seiner Mutter Maria Feodorowna um 1823 geschenkt hat und das verschiedene europäische und exotische Pflanzen zeigt, gibt – abgesehen von der Marke – lediglich die Ornamentik auf den Fahnen einen Hinweis auf russische Herkunft. Eine Besonderheit stellen die Früchteteller des Goldenen Wappen-Services dar. Es wurde 1827 für das Schloss in Pawlowsk hergestellt und zeigt im Spiegel eigentlich das Wappen der Romanows. Die 120 Desserteller aber sind mit Äpfeln, Beeren und Obstsorten bebildert, darunter auch der Apfel „Kaiser Alexander". Diese Sorte wurde Anfang des 19. Jahrhunderts erstmals in Südrussland veredelt. Eine Mode aus dem frühen 18. Jahrhundert wurde neu belebt.
STILWANDEL UM 1830 Bereits in den 1820er-Jahren ist ein Umschwung in der Wiedergabe von Blumen zu verzeichnen. Blütenkränze, dicht an dicht gesetzte Dolden, reiche Bouquets oder rankende Blütenfriese – mit solchen Komposi-
Große Kratervase mit umlaufendem, frei komponiertem Blumenfries, die Rosen nach Vorbildern Pierre-Joseph Redoutés gemalt. 1820/25 in der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin hergestellt, H 50 cm. Ihr Auktionspreis liegt bei 51.000 Euro (inkl. Aufgeld) (Foto: Lempertz)
tionen brachte man wieder Pracht aufs Porzellan. Die nüchtern wissenschaftliche Darstellung, die nicht ohne Reize war, wich einem mehr malerischen, üppigen Duktus. Nicht das sachliche „Botanical Magazine" gab die ästhetische Richtung an, sondern die verschwenderischen, mit symbolischen Andeutungen gespickten Blumenstücke der Alten Meister. Der realistischen Physiognomie der Blumen war man weiterhin ergeben. Aber man hatte – wie an der Berliner Kratervase zu erkennen ist – auch den Schmelz des romantisch beeinflussten Biedermeier mit dem Pinsel einfließen lassen.
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Tipp für Kurzentschlossene
The Depuoz Collection Ladenburger Spielzeugauktion, Ladenburg Das baden-württembergische Auktionshaus Seidel nahe Karlsruhe ist spezialisiert auf die Versteigerung schöner Spielzeuge. In der Sonderauktion The Depuoz Collection Vol. 1 präsentieren die Ladenburger nun am 30. August ganz besondere Leckerbissen für Sammler und Liebhaber historischen Spielzeugs. Das Ehepaar Claudia und Christian Depuoz begeistert sich seit über vierzig Jahren für antikes Spielzeug und hat mit viel Liebe eine einzigartige und vielfältige Kollektion an rarem, historischem Spielzeug mit vielen Stücken aus der Biedermeierzeit zusammengetragen. Einige Schätze ihrer reichen Sammelleidenschaft, die Ende August in Ladenburg angeboten werden, sind zum Beispiel Spiele vom Beginn des 20. Jahrhunderts, Holzspielzeug aus dem Erzgebirge oder die beliebten HumptyDumpty-Modelle von Albert Schoenhut, der in den Siebzigerjahren des 19. Jahrhunderts in Philadelphia eine eigene Firma gründete und einer der Hauptproduzenten von Holzfiguren in Amerika wurde. Seine Humpty-Dumpty-Circus-Sets mit Figuren und Tieren mit Glasaugen und Porzellanköpfen waren äußerst populär. Von einer der erfolgreichsten und berühmtesten Spielzeugfirmen, Märklin, gibt es eine Zahnradbahn, von einem der ersten Blechspielzeughersteller, Rock & Graner, steht eine wunderbare Berglandschaft zur Versteigerung (Limit 14.000 Euro). Ein weiteres Filetstück der Auktion ist ein Zeppelin-Hangar der Dresdner Firma von Georg Heyde, der einer der produktivsten deutschen Hersteller von Massivgussfiguren war. Der angebotene Hangar ist aus handlackiertem Blech und gleicht der Luftschiffhalle in Kaditz von 1931 bis ins Detail (Limit 5.900 Euro). Dazu gibt es Stücke aus dem sogenannten Bestelmeier-Katalog aus der Zeit um 1820, wie einen kunstvoll gestalteten Seehafen und einen außergewöhnlichen Paradiesgarten.
Die Kleinen ganz groß
Der Nürnberger Kaufmann Georg Hieronimus Bestelmeier brachte 1793 erstmalig einen Versandkatalog für Spielsachen, Spiele, wissenschaftliches Lehr- und Anschauungsmaterial heraus. Viele Produkte, die in diesen ersten großen Spielwarenkatalogen der Geschichte, die zwischen 1793 und 1823 erschienen, abgebildet und kurz beschrieben sind, stammten von Nürnberger Handwerkern und Mechanikern. Der vollständig erhaltene und funktionstüchtige Seehafen gehört zu den besonderen Stücken aus der Sammlung Depuoz. Er stammt aus einer Zeit um 1800, in der die Spielzeuge handgefertigt wurden und somit ist jedes Stück individuell und einzigartig und begründet den Limitpreis von 12.000 Euro. TELEFON | 06203/13014 INTERNET | www.spielzeugauktion.de
Georg Heyde, Hangar mit Zeppelin, Dresden, um 1910, 210 x 170 x 480 mm, mit Besitzerzeichen der Gräfl. Bernadotte´schen Sammlung der Insel Mainau (Limit 5.900 Euro). Ladenburger Spielzeugauktion, Ladenburg, 30.08.2014
Motorrad Nr. 353. Wie immer werden auch Sammler von Steiff-Tieren, Modellautos und Dampfmaschinen keineswegs zu kurz kommen.
Lösch, Worms Am 5. und 6. September geht die Wormser Spielzeugauktion in die 106. Runde und steht mit einem gewohnt starken Angebot hervorragend im Ring. Dieses Mal ist das Modelleisenbahnangebot bei den ganz Kleinen – also in der Spur N – außergewöhnlich groß. Traditionell breit aufgestellt ist man in Worms bei Märklin-Bahnen in H0 wie die DL 800 Typ 4 Doppel-E-Loks, einige 349 E Pullman-Wagen, eine RE 800 Typ 1 E-Lok und eine Stubbe H0 Schwebebahn zeigen. Die heißen Dampfrösser in Spur 0 sind eine Hehr-Krokodil E-Lok der Schweizer Bundesbahnen (CCS 12920/79), in Spur 1 eine Schlepptenderlok 004 von Aster/Fulgurex, eine DinglerSchlepptenderlok I-24/2 und eine Tenderlok der Deutschen Bundesbahn 116101 von Kiss. In der seltenen Spur 3,5 Zoll gibt es einige Positionen von O.S., darunter einen Komplettbausatz für eine Krauss-Tenderlok. Klein und fein ist das Angebot an Blechspielzeugen. Dazu gehört eine Constructions-Feuerwehr 6080 von Schuco, ein Tourist-Motorrad mit Seitenwagen Nr. 370 von Kellermann sowie ein CKO Socius
TELEFON | 06247/90460 INTERNET | www.auktionshaus-loesch.de
Märklin H0 RE 800 Typ 1 E-Lok der SBB (Ausruf 750 Euro). Wormser Spielzeugauktion, Lösch, Worms, 05./06.09.2014
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Meisterliche Fertigkeiten
Bodenstanduhr von Jacobus Vermeer (Amsterdam um 1760, mit Spielwerk, 3.800 Euro) und ein Steinway-Stutzflügel (6.000 Euro) wecken. TELEFON | 0228/6883820 INTERNET | www.plueckbaum.de
Plückbaum, Bonn Anlässlich des 85-jährigen Firmenjubiläums bietet das Bonner Auktionshaus Plückbaum am 5. und 6. September hervorragende 19.-Jahrhundert-Malerei sowie hochklassige Barockmöbel. Rund 110 Positionen stammen aus dem Nachlass von Erwin Himmelseher, Sportmäzen und Pionier auf dem Gebiet der Sportversicherung, dessen imposante Villa in Kerpen aufgelöst wurde. Himmelseher sammelte Vertreter der Münchner Malerschule wie Eduard von Grützner, dessen Gemälde „Weinverkostung“ zum Plückbaum’schen Angebot gehört. Das Bild gehörte ehemals zur Sammlung Georg Schäfer in Schweinfurt und zeigt die meisterliche Fertigkeit des erst 25-jährigen Grützner (Limit 12.000 Euro). Franz von Defregger zeigte auf seinen zwei Gemälden „Pustertaler Bauern“, dass er nicht nur Dirndl lebensecht darstellen konnte (4.000 und 5.000 Euro). Äußerst selten im Handel taucht Adalbert Begas auf. Dessen großformatige Genreszene „Spielende Kinder in Taormina“ aus der Sammlung Himmelseher soll mindesten 4.500 Euro kosten. Eduard Cohens überzeugendes Bild „Villa d’Este in Tivoli bei Rom“ liegt bei 6.000 Euro. Weitere Italienmotive waren ebenfalls lange Jahre in Privatbesitz, dazu gehört Oswald Achenbachs Klassiker „Blick über den Golf von Neapel“ (3.500 Euro) in Öl, während sich Ludwig Passini für seine „Szene auf einer venezianischen Brücke“ der Aquarellfarbe bediente (1.600 Euro). Bei den Barockmöbeln fällt besonders ein prächtiger Frankfurter Pilasterschrank aus der Zeit um 1700 ins Auge (8.000 Euro). Weitere Dielenschränke stammen aus Norddeutschland (um 1700, Palisander, 6.000 Euro) und Süddeutschland (18. Jahrhundert, Nuss/Wurzel, 3.200 Euro). Ein Zylindersekretär und eine Schreibkommode mit Vitrinenaufsatz aus dem 18. Jahrhundert (3.800 Euro und 2.800 Euro) sind jeweils reich intarsiert. Das Interesse der Möbelliebhaber werden sicher auch eine holländische
Oswald Achenbach, Blick über den Golf von Neapel, 1881, Öl auf Leinwand, 42 x 60 cm (Mindestpreis 3.500 Euro). Plückbaum, Bonn, 05./06.09.2014
Ausdrucksstark Nagel, Stuttgart In der Spezialauktion Sammlerteppiche und Ethnologica am 9. September wartet Nagel mit einer ganzen Reihe interessanter Einzel- und Sammlungseinlieferungen spannender Provenienzen auf. Ausdrucksstarke Akzente setzen einige wunderschöne persische, ägyptische, osmanische, indische und usbekische Stick- und Nadelarbeiten. Ausnehmend schön mutet eine Shakhrisyabz-Susani-Seidenstickerei in Pastellrot, Blau und Gelb an. Die diesen besonders begehrten Susani-Typus bezeichnende Stadt Shakhrisyabz gilt als Mekka der usbekischen Nadelkunst, was den Schätzpreis von 10.000 Euro rechtfertigt. Ein weiterer Blickfang ist ein markanter Uschak-„Lotto“-Teppich. Symmetrisch in goldener Zeichnung auf rotem Grund mit einem einzelnen, kreuzförmigen Arabeskenwerk gemustert, charakterisiert er vortrefflich den großen Wiedererkennungswert dieser, in der Benennung auf Arbeiten des italienischen Renaissancemalers Lorenzo Lotto zurückgehende Teppichgruppe. Die Arbeit aus dem 17. Jahrhundert kommt mit weiteren interessanten Stücken aus der Kollektion des bekannten Münchner Kunsthändlers und Sammlers Karl Fischers zu attraktiven 12.000 Euro zum Aufruf. Ein ähnlich ausdrucksstarker „Lotto“-Uschak konnte bei Nagel im Frühjahr 2012 für 37.000 Euro versteigert werden. Eine spannende Provenienz hat ein zentralanatolischer Konya Gebetsteppich aus dem 18. Jahrhundert. Einstmals im Besitz des bedeutenden amerikanischen Teppichsammlers Dave Chapman, ist er um 1970 über Franz Bausback in Mannheim in süddeutschen Privatbesitz gelangt (Taxe 4.000 Euro). Zu den ausgewählten Stücken aus einer süddeutschen, in den 1960er-Jahren teilweise aus Adelsbesitz erworbenen Teppichsammlung sticht – abgesehen von einem ungewöhnlichen KirmanBildteppich „Guerrier Franc“ mit der Darstellung eines gallischen Kriegers (3.000 Euro) – ein gelbgrundiger Khamseh ins Auge. Mit dicht gezeichnetem Farangi-Göl-Rapport in leuchtendem Rot-Blau-Grün, reizvollem Abrasch und bemerkenswert feiner Knüpftechnik zählt er zu den schöneren und selteneren Teppichexemplaren der südpersischen Stammesföderation (3.200 Euro). Dazu kommen museale Fragmente persischer, indischer und ägyptischer Teppiche des 16. und 17. Jahrhunderts aus einer süddeutschen Privatsammlung mit äußerst attraktiven Schätzungen bis 1.000 Euro sowie rund 25 Teppiche aus der beeindruckenden Kollektion des bedeutenden Turkmenenfachmannes Dr. Werner Loges, darunter ein großformatiger Beschir-Hauptteppich (5.000 Euro) zum Aufruf. Zu den insgesamt rund zweihundert Knüpfteppichen und Flachgeweben zählen zudem über 150 ausgewählte Ethnologica, Islamica und Ausgrabungsobjekte der unterschiedlichsten
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Shakhrisyabz Susani, Usbekistan, 19. Jahrhundert, 245 x 200 cm (Schätzpreis 10.000 Euro). Nagel, Stuttgart, 09.09.2014
Sammelgebiete und Kulturregionen zum traditionsgemäß breitgefächerten Angebot. Die feinkristalline römische Marmorbüste eines Knaben des Julisch-Claudischen Kaisergeschlechts in toga virilis aus einer alten italienischen Privatsammlung – möglicherweise eine Darstellung Kaiser Neros aus der Zeit seines Krönungsjahres 54 n. Chr. – zählt zu den Glanzlichtern (20.000 Euro). Ausgrabungsstücke aus dem ehemaligen Besitz des Ägyptologen Friedrich Wilhelm Freiherr von Bissing, eine Auswahl an attraktiv geschätzten Kunstobjekten aus Papua-Neuguinea aus der Sammlung des bekannten deutschen Ethnologen und ehemaligen Direktors des Stuttgarter Linden-Museums für Völkerkunde Professor Dr. Thomas Michel sowie umfangreiche Kollektionen persischer, etruskischer und süditalischer Keramiken komplettieren das vielseitige Repertoire der Stuttgarter Herbstofferte.
rufpreis 5.000 Euro). Seine Seestücke und Hafenszenen sind international beliebt. Die 1878 geborene Maria Caspar-Filser machte sich als Künstlerin in ihrer Zeit besonders verdient: Das Werk des einzigen weiblichen Gründungsmitglieds der Münchner Secession ist von Impressionismus und Expressionismus beeinflusst. Ihr Stillleben mit Sonnenblumen von 1922 kommt mit 5.000 Euro zum Aufruf. Das „Café de Flore“ gab Jörg Immendorffs 1991 entstandener farbenfroher Komposition seinen Namen. In einer großformatigen Serigrafie und Linolschnitt mit Acryl auf Leinwand aufgelegt, startet es bei 7.000 Euro. Der russische Maler, Grafiker und Schriftsteller Maxim Kantor reflektiert in seinen Werken häufig Alltag und Politik seines Landes in kritischer Weise. Sein „Young Man’s Head“ ist eine Acrylmalerei auf Pappe (2.400 Euro). Armbanduhren vereinen wie kein anderes Schmuckstück Funktionalität und Eleganz. Die Lady Datejust Pearlmaster von Rolex ist ein eindrucksvolles Beispiel hierfür: Besetzt mit Brillanten und Diamanten feinster Qualität wird diese neuwertige Golduhr für 15.000 Euro angeboten. Zeitlos und klassisch ist die Oversea von Vacheron Constantin (9.500 Euro). In der Jugendstilund Art decó-Rubrik glänzt ein Paar Fledermausleuchter aus poliertem Zinn von Hugo Leven (3.950 Euro) und ein fünfteiliges Bauhaus-Kaffeeset aus Kupfer (2.000 Euro). Drei WienerWerkstätte-Glasobjekte von Josef Hoffmann liegen zwischen 650 und 1.600 Euro. Die Zeit der 1950er-Jahre spiegelt sich in mehreren Objekten wider: in einer Vase aus schwarz-violettem Glas von Flavio Poli (3.300 Euro), der Vase Torrivegetali von Vinicio Vianello, die auf der Biennale in Venedig 1952 vorgestellt wurde (1.300 Euro) sowie in der Venini-Vase Pezzato mit von Fulvio Bianconi entworfenen bunten, aneinander geschmolzenen Plättchen (3.650 Euro). TELEFON | 0511/851085 INTERNET | www.kastern.de
TELEFON | 0711/649690 INTERNET | www.auction.de
Elegant Kastern, Hannover Am 13. September laden Margitta Kastern und Christina Kastern-Benatzky bereits zum 150. Mal in ihr Hannover’sches Auktionshaus. Das familiengeführte Haus ist bekannt für ein sorgfältig ausgewähltes Angebot von hoher Qualität. Ebendieses offeriert man auch zum runden Geburtstag. Vom Passauer Kunst- und Dekorationsmaler Ferdinand Wagner II stehen drei großformatige Gemälde zur Auswahl, die aus der Reihe „Die fünf Sinne“ stammen.„Das Gehör“,„Der Geschmack“ und „Das Sehen“ befanden sich seit ihrer Entstehung in Privatbesitz. Die beiden übrigen Analogien wurden im Krieg zerstört. Die im Jahr 1906 entstandenen Werke werden mit jeweils 25.000 und 30.000 Euro aufgerufen. Ebenfalls kurz nach der Jahrhundertwende malte Claus Bergen „Die Blaue Grotte auf Capri“ (Auf-
Jörg Immendorff, Café de Flore, Serigrafie und Linolschnitt mit Acryl/Lw, 1991, 130 x 130 cm (Aufruf 7.000 Euro). Kastern, Hannover, 13.09.2014
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Handschuhe, Schuhe und Helm von einem Orlan Kosmonautenanzug. Auctionata.com, 13.09.2014
Weltraumpioniere Auctionata.com Die sowjetische Raumfahrtgeschichte steht am 13. September im Mittelpunkt der Online-Live-Auktion Soviet Space Memorabilia. Die speziellen Objekte stammen aus der Sammlung des Berliner Pop-Art-Künstlers Andora, der als erster und einziger Künstler den Weltraum eroberte, indem er eine Protonrakete für die russische Raumfahrt bemalte, die 1992 ins All geschossen wurde. Fasziniert vom Weltraum und der Wissenschaft absolvierte er sogar eine Kosmonautenausbildung in Baikonur und begann wertvolle Liebhaberstücke und Relikte aus den Bereichen Kunst, Wissenschaft und Technik sowie Bücher, Fotografien und seltene Memorabilien der Raumfahrtgeschichte zusammenzutragen. Bei all diesen Objekten handelt es sich um Sammlerstücke bekannter Zeitzeugen. Ein Highlight ist ein Fragment des Raumschiffes Wostok 1, mit dem der russische Kosmonaut Juri Gagarin als erster Mensch 1961 im Weltraum war. Das zur Bremsrakete gehörende Stück wurde noch am Tag der Landung von Gagarin signiert. Eine Rarität für Weltraum-Liebhaber ist wohl auch die von Gagarin und Sergej Koroljow getrunkene und signierte Cognacflasche. Neben Helmen, Handschuhen und Anzügen wird zudem eine Vielzahl an Stücken aus originalen Kosmonautenausrüstungen angeboten. Der druckdichte Raumanzug aus dem Trainingsprogramm der eigentlichen Weltraumpioniere, der russischen Weltraumhunde Belka und Strelka, ist ein Unikat.
Landschaft schildert, steht an der Spitze der Altmeisterofferte. Aus der Expertise von Dr. Klaus Ertz geht hervor, dass dieses Tafelbild mit dem trunkenen Bacchus in feurig roter Draperie als Hauptfigur, der von weiteren Bacchanten als Symbole seiner Sinnenfreude umgeben ist, in den 1630er-Jahren geschaffen wurde (Taxe 85.000 Euro). Zu seinen Lebzeiten belieferte er fast alle Fürsten- und Königshäuser Europas: David Roentgen ist einer der bedeutenden und berühmten deutschen Ebenisten. Eine seiner Kommoden sowie ein bisher einzigartiger Wandspiegel werden offeriert. Der elegante, formal reduzierte Aufbau in ausgewogenen Proportionen sowie die in sich harmonische Gliederung des dunklen, satt rötlichen Mahagonifurniers mittels feiner, feuervergoldeter Beschläge lassen in den beiden kostbar gearbeiteten Möbeln den von Roentgen maßgeblich geprägten reifen Klassizismus der Mitte der 1780er-Jahre erkennen. Große Lieferungen von derartigen Luxusmöbeln Roentgens gingen an den russischen Hof von Zarin Katharina der Großen nach St. Petersburg. Die Kommode mit den zwei Türen und einem Eingericht mit 22 Schiebetablaren ist als Möbeltypus aus seiner späten Schaffenszeit bisher unbekannt (85.000 Euro); der Wandspiegel mit Vasenbekrönung gilt sogar als einzigartig (45.000 Euro). TELEFON | 05164/80100 INTERNET | www.schloss-ahlden.de
TELEFON | 0800/6118800 INTERNET | www.auctionata.com
Lebenskraft Schloss Ahlden Das Toplos in der großen Herbstauktion von Schloss Ahlden am 13. und 14 September ist ein Aquarell von Emil Nolde. Das um 1930/35 entstandene Blatt mit Sonnenblumen in einer blauen Vase ist auf 95.000 Euro geschätzt. Nolde konzentrierte sich hier ganz auf die Leuchtkraft der großen gelben Blüten, die in ihrer üppigen, leuchtenden Blütenpracht den Eindruck verschwenderischer Lebenskraft vermittelt. Jan Brueghel d. J. (1601-78), der auf seinem Gemälde ein Bacchanal in bewaldeter
Emil Nolde, Zwei Sonnenblumen in einer blauen Vase, um 1930/35, Aquarell/Japanbütten, 34,8 cm x 50,9 cm (Taxe 95.000 Euro). Schloss Ahlden, 13./14.09.2014
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Lucas van Valckenborch, Der Turmbau zu Babel, 1584, Öl auf Kupfer, D 28 cm (Schätzung 300.000-400.000 Franken/245.000330.000 Euro). Koller, Zürich, 15.-20.09.2014
Ovaler Henkelkorb, Silber, Meistermarke Wilkens, Reliefdekor, Reserve mit Widmung von 1910, H 46 cm (Limit 1.900 Euro). Zeller, Lindau, 18.-20.09.2014
Babel
Nebst Kaffeeservicen mit feinstem Blütendekor für das nachmittägliche Kränzchen und umfangreichen Bestecken für ein glamouröses Dinner mit ausgewählten Gästen, glänzt ein prachtvoller ovaler Henkelkorb, der mit Tabakblättern, Blüten und Geflecht reich verziert ist (Limit 1.900 Euro). Historisch interessantes Detail: Die Arbeit wurde vom bekannten Zigarrenfabrikanten Friedrich Ludwig Biermann aus Bremen, dessen Unternehmen zu Beginn des 20. Jahrhunderts Raucherwaren in aller Herren Länder lieferte, für einen gewissen August Rühl als Dankeschön für seine langjährige und beratende Assistenz in Auftrag gegeben. Davon zeugt die Reserve mit eingraviertem Text.Weitere Glanzstücke finden sich ebenfalls innerhalb der mannigfaltigen Asiatika-Offerte wie ein aus dem 15. Jahrhundert stammendes, tibetisches Fragment eines Tempeltürbeschlages, dessen Zentrum aus einem auf einem Elefant stehenden Buddha gebildet wird (1.800 Euro), oder eine ungewöhnliche Vase vom Typ Gu, die mit Blüten, Früchten und Insekten polychrom bemalt ist (9.000 Euro).
Koller, Zürich Vom 15. bis zum 20. September versteigert Koller alte Kunst aus den Bereichen Gemälde alter Meister, Möbel, Silber, Porzellan und Fayencen, Schmuck und Armbanduhren sowie alte Bücher und Grafiken. Im Angebot der Altmeistergemälde befinden sich Stillleben bedeutender Meister wie von Jan Mortel (Leiden 1650-1719). Seine zwei gleich großen Gegenstücke mit Blumen und Früchten sind zusammen auf 250.000 bis 350.000 Franken (200.000-290.000 Euro) geschätzt. Ein weiteres Highlight ist das runde, in Öl auf Kupfer geschaffene Gemälde „Der Turmbau zu Babel“ des flämischen Malers Lucas van Valckenborch (Löwen um 1535-97 Frankfurt am Main) aus dem Jahre 1584. Die Platte hat einen Durchmesser von 28 cm und wird auf 300.000 bis 400.000 Franken (245.000-330.000 Euro) geschätzt. Spätgotische italienische Arbeiten gibt es etwa mit der Holztafel aus der Werkstatt des von 1394 bis 1424 tätigen Mariotto di Nardo. Seine kleine Darstellung der thronenden Maria mit Kind und Heiligen kann für 120.000 bis 180.000 Franken (100.000-150.000 Euro) ersteigert werden. TELEFON | +41(0)44/4456363 INTERNET | www.kollerauktionen.ch
TELEFON | 08382/93020 INTERNET | www.zeller.de
Verführerisch Dorotheum, Wien
Glänzende Momente Zeller, Lindau Glänzende Momente versprechen kunstvoll gearbeitete Silberobjekte, die in der vom 18. bis 20. September stattfindenden Auktion bei Michael Zeller in Lindau zum Ausruf gelangen.
Seine zweite Auktion mit Orientteppichen, Textilien und Tapisserien hält das Dorotheum am 16. September ab. Ein MoonSchal, in Indien Chand-Dar genannt, eine elegante, außergewöhnlich feine Stickerei aus Kaschmir aus dem 19. Jahrhundert ist auf 12.000 bis 15.000 Euro taxiert. Der Schätzwert für einen Sumakh aus dem Nordostkaukasus (Dagestan, Ende 19. Jahrhundert) liegt bei 3.000 bis 4.000 Euro. Angeboten werden außerdem ein Bordjalou aus dem Süd-Westkaukasus (3.000-
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4.000 Euro) und eine chinesische Seidenstickerei aus dem frühen 19. Jahrhundert, eine Polsterung der Sitzfläche eines Throns der Ching-Dynastie, aus der Provenienz der Familie des österreichischen k.u.k.-Marineoffiziers Oliver Graf Resseguier de Miremont, die zur Zeit der Boxer-Rebellion um 1900 nach Österreich gebracht wurde (4.000-6.000 Euro). Reklame von anno dazumal versteigert das Dorotheum am 22. September bei seiner ersten Auktion dieses Jahres zu diesem Thema. Angeboten werden Reklameschilder, Plakate, Reklameobjekte, Blechdosen, Comics sowie Film-, Bühnen- und Fotohistorika. Eine umfangreiche Sammlung mit Email- und Blechschildern aus Österreich, Deutschland, Frankreich oder Großbritannien bildet den Schwerpunkt. Micky-Maus-Hefte werden ebenso versteigert wie Film-, Bühnen- und Fotohistorika wie Autogramme von Katharine Hepburn, Sammy Davis Jr. oder Audrey Hepburn. Interessant ist auch die Broschüre des American Journal Examiner aus dem Jahr 1905. Es enthält die Geschichten der berühmten Katzenjammer Kids, die zwischen 1901 und 1904 publiziert wurden. Aus Großbritannien um 1910 stammt das beidseitig emaillierte Metallschild „Premier Bicycles“ (Rufpreis 600 Euro). „Westminster Cigarettes“, ein emailliertes Metallschild aus den 1930er-Jahren soll mindestens 240 Euro einbringen. Das geprägte Blechschild „Biberon Robert“ aus Frankreich, 1900/1910, ist mit 360 Euro bewertet, aus der gleichen Zeit stammt das Blechschild für „Le Naturel Citron“ (260 Euro). Verführerisch wirkt das Emailschild für „Boule d’Or“Zigaretten (500 Euro). Besonders selten ist das Emailschild der süddeutschen Bienengerätefabrik (Chr. Graze, Endersbach bei Stuttgart, 200 Euro). In Topzustand wird das Schild „Le Puits – Savon extra de Marseille“ aus der Zeit um 1900 angeboten (400 Euro). Zahlreiche Schilder mit Bierwerbung wie für den Wiener Bürger-Bräu (500 Euro) oder Plakate wie „Pepsodent“ (100 Euro) oder „Pez-Box Figuren“ (200 Euro) aus den 1960erJahren komplettieren das Angebot. Vintage Costume Jewellery, dieser Begriff trifft das rund 170 Objekte umfassende Modeschmuckangebot am 23. September am besten. Offeriert werden im Rahmen der Jugendstil-Auktion nämlich Kolliers, Broschen, Armbänder aus den 1960er- und 1970er-Jahren, von Christian Dior, Rudolf Weiss, Maryse Blanchard, Pricharé, aber auch Stücke aus den USA von Miriam Haskell, Coro, Trifari,
Mazer, Eisenberg, Hobé. Die Ausführung der Stücke in Tombak, Neusilber und Silber mit Swarovski-Kristallglassteinen ist von hoher Qualität. Die Rufpreise bewegen sich zwischen 100 und 1.800 Euro. Unübersehbar ist ein großes Dior-Kollier (Bijoux Christian Dior, Henkel & Grosse, Pforzheim 1969), das mit 1.800 Euro aufgerufen wird. Eine Schmetterlings-, eine Hahn- und eine Spinnenbrosche von Dior sind ebenso erwähnenswert wie auch einige Broschen mit Weihnachtsmotiven sowie ein Kollier mit Ohrclips von Miriam Haskell (700 Euro). TELEFON | +43(0)1/515600 INTERNET | www.dorotheum.com
Erotik pur Henry’s, Mutterstadt Das erotische Moment wirkt seit Jahrhunderten faszinierend und inspirierend auf die Kunst und deren Schöpfer und ist für die bildende Kunst aller Kontinente und Kulturkreise ein Quell vieler Ideen. Grund genug für das Mutterstädter Auktionshaus Henry’s für den 19. September bereits zum zweiten Mal zu einer Sonderauktion mit erotischer Kunst zu laden. Zum Aufruf gelangen Werke aus Malerei, Fotografie, Grafik sowie Skulptur und Plastik, außerdem Alltagsgegenstände aus allen Kulturen. Das Highlight im Angebot stellt für Henry’s die nahezu lebensgroße Bronzeskulptur von Fritz Klimsch dar. Der deutsche Bildhauer (1870-1960), Porträtist vieler seiner Zeitgenossen und Schöpfer zahlreicher Büsten, Denkmäler und Akte, betitelte seinen 145 Zentimeter großen Frauenakt mit „In Wind und Sonne“. Der Limitpreis lautet 39.000 Euro. TELEFON | 06234/8011101 INTERNET | www.henrys.de
Fritz Klimsch, In Wind und Sonne, Bronze, ca. 145 cm (Limit 39.000 Euro). Henry’s, Mutterstadt, 19.09.2014
Entdeckung K&K, Heidelberg
Großes Kollier, Bijoux Christian Dior, Henkel & Grosse, Pforzheim 1969 (Rufpreis 1.800 Euro). Dorotheum, Wien, 23.09.2014
Auch das Heidelberger Auktionshaus Kunst & Kuriosa wartet am 19. und 20. September mit drei Klimsch-Werken auf. Im Mittelpunkt steht jedoch eine kunsthistorische Entdeckung: eine Beweinung Christi vom Maestro del Trittico di San Nicolò aus Padua. Das Tafelbild aus der Zeit um 1500 wurde vom
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Kunsthistoriker Johannes Tripps dem Maler zugewiesen, der zwischen 1490 und 1520 in Padua tätig war und sein Hauptwerk in der Kirche San Nicolò von Padua schuf. Der Startpreis lautet 9.000 Euro. Spannungsreich dürfte es auch beim Aufruf eines Gemäldes von Tizianello, dem Großneffen von Tizian, zugehen. Sein großes Brustbildnis eines osmanischen Turbanträgers startet bei 2.500 Euro. Die eingangs angekündigten Bronzen von Fritz Klimsch waren Teil einer Heidelberger Privatsammlung: „Hockende“, „Kleine Schauende“ und „Stehende“ wurden 1940 von Noack gegossen. Ebenso auf neue Besitzer warten zwei signierte Farbradierungen von Picasso, „Goat’s Skull on the Table“ von 1953 sowie „Stillleben mit Schädel und Lauch“ um 1960. Signiert sind auch Chagalls Farblithografie „Stamm Levi“ sowie eine surreale Komposition von Rudolf Hausner von 1963. Bei je 550 Euro starten fünf abstrakte Kompositionen von Fred Thieler aus den frühen Sechzigerjahren. Grafische Blätter ohne Limit gibt es außerdem von Paul Wunderlich, Elvira Bach, Clemens Briels, Otmar Alt, Horst Antes und James Rizzi. Aus einer Münchner Privatsammlung stammen feine chinesische Porzellanvasen, interessante Netsuke aus Japan ab der Edo-Zeit, eine antike Snuffbottle-Sammlung, Elfenbeinschnitzereien und chinesisches Exportsilber. Aus diesem Nachlass stechen eine Reihe von modernen japanischen Farbholzschnitten hervor, darunter Blätter von Nakayama Tadashi, Sekino Jun’ichiro, Yoshida Hiroshi und Joichi Hoshi.
Marienkrönung Eppli, Stuttgart Eine Elfenbeinskulptur der französischen Spätgotik gehört zu den Highlights der Eppli-Versteigerung, die am 20. September in der Auktionshalle Leinfelden-Echterdingen stattfindet. Sie zeigt die Marienkrönung, ein seit dem 12. Jahrhundert in Hymnen und Gebeten verbreitetes Sujet, das in der bildenden Kunst seinen stilprägenden Ausdruck in der gotischen Kathedralskulptur Frankreichs fand. Das Alter der kleinen Elfenbeinarbeit wurde mit Hilfe der RadiocarbonMethode auf die Zeit um 1480 bis 1670 bestimmt, wobei die stilistische Aufführung sogar eine etwas frühere Ausführung vermuten lässt. Die Bemalung kam später dazu (Aufruf 60.000 Euro). Ungewöhnlich ist auch ein aufwändiges, meisterlich gearbeitetes Patrizier-Geschmeide oder Brautgehänge aus dem 17. oder 18. Jahrhundert. Das Set besteht aus einer silbernen Gürtelkette mit dem Stempel der Augsburger Goldschmiedeinnung und dem Werkstattstempel GW (1720-55) sowie einen mit Messer und Gabel bestückten silbernen Köcher, der den Stempel der Nürnberger Goldschmiedeinnung und den Werkstatt-Stempel EL zeigt (um 1650). Das Ensemble stammt aus dem Besitz einer Nürnberger Patrizierfamilie (84.000 Euro). Aus einer schwäbischen Privatsammlung kommt das Tafelbild eines flämischen Mei-
TELEFON | 06221/840840 INTERNET | www.kunst-und-kuriosa.de
Maestro del Trittico di San Nicolò, Beweinung Christi, Ölgemälde auf Holz, 60 x 48 cm (Startpreis 9.000 Euro). K & K, Heidelberg, 19./20.09.2014
Französisch, Marienkrönung, Elfenbein, um 1480-1670, H 21 cm (Aufruf 60.000 Euro). Eppli, Stuttgart, 20.09.2014
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sters aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, das Maria Magdalena in idyllischer Berglandschaft mit Architekturstaffage zeigt (2.500 Euro). In jüngerer Zeit dagegen hergestellt wurden mehrere neapolitanische Krippenfiguren, die mit einem Aufruf von 600 Euro geführt werden. Von ihren Besitzern lange unerkannt wurde eine aquarellierte Tuschpinselzeichnung auf Papier. Es wird angekommen, dass es sich hierbei um eine Pechstein-Zeichnung eines kleinen Waldwegs von 1919 handeln könnte (2.500 Euro). TELEFON | 0711/2209087 INTERNET | www.eppli.com
Ganz besondere Stücke Hargesheimer, Düsseldorf Zahlreiche europäische Privatsammler haben die 50. Auktion von Hargesheimer am 20. September zum Anlass genommen, ganz besondere Stücke einzuliefern. Das teuerste ist mit einer Taxe von 250.000 bis 300.000 Euro das Porträt, das Otto Dix vom Chemnitzer Kinderarzt Dr. Otto Köhler um das Jahr 1940 angefertigt hat. Otto Köhler war ein wichtiger Mäzen und Sammler von Dix und in seiner Freizeit ein passionierter Jäger. Er unterstützte den Künstler besonders während der Jahre nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Die Ausstellung „Otto Dix in Chemnitz“ 2011/12, in der das Porträt gezeigt wurde, beleuchtete erstmals diese Phase von Dix‘ Schaffen genauer. Ein weiteres Prachtexemplar ist ein Gemälde, das Zar Peter den Großen auf seiner neu gebauten Fregatte „Petrus und Paulus“ zeigt. Es stammt aus der Werkstatt des niederländischen Meisters Abraham Storck aus der Zeit um 1697/98. Dieses Werk dokumentiert ein wichtiges Kapitel in der Geschichte Russlands: den Flottenbau, mit dem der Aufstieg des Landes zur Großmacht begann. Von 1696 bis 1698 hielt sich Peter der Große in Amsterdam auf und gab die Fregatte „Petrus und Paulus“ in Auftrag, an deren Bau er selbst auf der Werft der Ostindischen Kompanie beteiligt war. Im Oeuvre des talentierten Marinemalers wurden mehrere Ansichten dieser Fregatte dokumentiert (Schätzpreis 12.000 Euro). Fein gemalt und Teil einer großen Reihe ist ein Stillleben der Haarlemer Schule aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Auf dem Bild sind Früchte, Käse, Brot sowie andere Nahrungsmittel zu sehen. Es steht damit in der Tradition der „monochromen Banketjes“. Diese Mahlzeit-Stillleben entstanden vorrangig in der nordholländischen Stadt Haarlem. Als Hauptvertreter gelten Pieter Claesz und Willem Claesz. Heda. Die monochromen Banketjes zeigen keine üppigen Tafeln, sondern vorrangig bescheidene Mahlzeiten. Das Gemälde ist mit 30.000 bis 50.000 Euro geschätzt. Aufgrund des außergewöhnlich guten Erhaltungszustands eine besondere Rarität ist ein spätgotisches Tranchiermesser aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Die aus Damaszenerstahl geschmiedete Klinge hat einen vergoldeten Griff mit Lapislazuli-Intarsien. Da es weltweit nur noch wenige Stücke in diesem Zustand gibt, ist
Mahlzeiten-Stillleben, Haarlemer Schule, Mitte 17. Jahrhundert (30.000-50.000 Euro). Hargesheimer, Düsseldorf, 20.09.2014
davon auszugehen, dass der vorsichtig angesetzte Startpreis von 4.000 Euro um ein Vielfaches übertroffen werden wird. Im Bereich der antiken Kunst findet man ein Mumienporträt von musealer Qualität, das nur selten angeboten wird. Die aus einer mitteldeutschen Privatsammlung stammende Malerei auf Holz zeigt eine dunkelhaarige junge Frau. Entstanden im ägyptischen Raum im 1. bis 2. Jahrhundert n. Chr. wird es auf sehr moderate 19.000 Euro geschätzt. TELEFON | 0211/3020010 INTERNET | www.kunstauktionen-duesseldorf.de
Italienisches Design Quittenbaum, München Den Italienern wurde schon immer mehr Formempfinden und ein Talent für die schönen Dinge nachgesagt. Bei Quittenbaum ist am 23. September viel davon zu sehen, wenn in der Spezialauktion Italienisches Design rund 250 Lose den revolutionären Ideenreichtum der italienischen Designer und Architekten mit vielen spannenden Möbeln, Leuchten und Dekorationsobjekten illustrieren. Dazu kommen in einer separaten Offerte rund 240 Murano-Gläser zum Aufruf. Aus einer Privatkollektion stammen Unikate von Gaetano Pesce und seine bekannten Stücke wie die Lampe Osso (Schätzung 8.000-9.000 Euro) und der Greene Street Chair von 1984 (1.500-2.000 Euro). Das Sammlerehepaar interessierte sich
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zudem für das Memphis-Mitglied Alessandro Mendini, für den seit den 1980er-Jahren für Aufsehen sorgenden Denis Santachiara und den Design-Philosophen Andrea Branzi, der bereits in den 1960er-Jahren als Mitglied der AvantgardeGruppe Archizoom ikonenhafte Möbel schuf. Die PromiKlassiker der italienischen Designgeschichte wie das rote Sofa Bocca-Marilyn von Studio 65 (1.500-1.800 Euro) und die Unikat-Leuchte Light Tree von Nanda Vigo (6.000-7.000 Euro) fehlen ebenso wenig wie die bekannten Namen Piero Fornasetti, Ettore Sottsass, Gino Sarfatti, Osvaldo Borsani, Angelo Mangiarotti. Gut in Szene gesetzt wird man auch von zwei Stehleuchten von Arredoluce ( je 4.000-5.000 Euro). Selten auf dem Markt findet man den beleuchteten Sofatisch von Superstudio (3.000-3.500 Euro). Elegante Beistelltische, Spiegel und Leuchten gingen aus der Firma Fontana Arte hervor, für die Gio Ponti, Pietro Chiesa und Max Ingrand Entwürfe lieferten. Der Name des Designerpaares Afra und Tobia Scarpa steht seit den 1970er-Jahren für schlichte funktionale Möbel wie die beiden Sessel mit Beistelltisch (2.200-2.500 Euro). Zu den jüngeren Vertretern der italienischen Superdesigner zählt Antonio Citterio, der in den 1970er-Jahren als Industriedesigner begann und mittlerweile auf der ganzen Welt Wohntürme und Bürohäuser entwirft, die er mit seinen Möbeln und Lampen ausstattet. Die Highlights beim Murano-Glas stammen dieses Mal vom Mailänder Fulvio Bianconi, der seit den 1940er-Jahren für Venini arbeitete. Seine Scozzese-Vase ist ein besonders farbenprächtiges Exemplar (15.000-20.000 Euro). Ganz selten findet man seine schlichte bernsteinfarbene Bechervase A macchie, was ihren Schätzpreis von 50.000 bis 70.000 Euro begründet. Ercole Baroviers große Vase Opalino a fiamma liegt zwischen 3.500 und 4.500 Euro. Mit mehreren prägnanten Entwürfen für Venini machte Toni Zuccheri auf sich aufmerksam, darunter die Vasen Tronco (1.500-2.000 Euro) und Scolpito. Zu den Klassikern gehören Entwürfe von Carlo und Tobia Scarpa, Gläser von Fratelli Toso sowie Archimede Seguso und Dino Martens, der mit Oriente-Gläsern vertreten ist. Schätzpreise zwischen 300 und 1.000 Euro haben die 25 kunstvollen Glasobjekte aus dem 19. Jahrhundert, die meist von Antonio Salviati ausgeführt wurden.
Habsburger und Wittelsbacher Neumeister, München Neumeister versteigert am 24. September in einer Abendauktion rund hundert Gemälde und Grafiken aus dem Besitz der ehemals regierenden Häuser Bayerns und Österreichs. „Es ist eine ganz besondere Gelegenheit, diese einzigartige aus mehreren Nachlässen entstandene Gemäldesammlung versteigern zu dürfen. Eine Auktion, die an klassische Attic Sales wie den von Chatsworth 2010 oder die Welfen-Auktion von 2005 erinnert“, begeistert sich Katrin Stoll, Inhaberin des Münchner Kunstauktionshauses. Nahezu alle Objekte sind seit ihrer Entstehung im Besitz der Habsburger und Wittelsbacher oder wurden von diesen in Auftrag gegeben. Sie werden zum größten Teil erstmals dem Kunstmarkt angeboten. Die Lose kommen aus Nachlässen von Prinzregent Luitpold (1821-1912) und König Ludwig III. von Bayern (1845-1921), des österreichischen Kaiserpaars Franz-Joseph I. (1830-1916) und Kaiserin Elisabeth, genannt Sisi, (1837-1898), Prinzessin Gisela von Bayern (1856-1932) sowie Herzog Cle-
TELEFON | 089/273702125 INTERNET | www.quittenbaum.de
Superstudio, beleuchteter Sofatisch Bazaar, 1968, Spanholzplatte, weiß lackiert und cremefarbener Kunststoff, H 31 cm, D 114 cm, Pistoia Giovanetti (Taxe 3.000-3.500 Euro). Quittenbaum, München, 23.09.2014
Josef Arpád von Koppay, Kaiserin Elisabeth von Österreich auf den Stufen des Achilleion (Taxe 10.000-15.000 Euro). Neumeister, München, 24.09.2014
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mens Franz de Paula von Bayern (1722-70). Exemplarisch genannt seien ein Bildnis von Sisi zu Pferd von Franz Adam (Taxe 5.000-6.000 Euro), Kaiserin Elisabeth von Österreich auf den Stufen des Achilleion von Josef Arpád von Koppay (10.00-15.000 Euro), Hans Makarts Bildnis der Erzherzogin Marie Valerie von Österreich (40.000-50.000 Euro) oder Albrecht Adams Aquarell von Napoleon mit Gefolge vor dem brennenden Moskau, das den Sammlungsstempel Kaiser Franz Josephs trägt (12.000-15.000 Euro). TELEFON | 089/2317100 INTERNET | www.neumeister.com
300 Hirsch, München Anlässlich der Jubiläumsauktion 300 veranstaltet Gerhard Hirsch Nachfolger am 24. September eine Raritätenauktion mit dreihundert ausgewählten Losen von präkolumbischer Kunst, antiken Kunstobjekten, Münzen und Medaillen. Unter den Offerten mit Gegenständen der indigenen Völker Amerikas finden sich Objekte und Figuren, die Würdenträger oder Gottheiten darstellen. So zeigt eine tönerne Hohlfigur aus Colima in Westmexiko einen sitzenden Würdenträger (Taxe 5.000 Euro), ein großes Gefäß auf drei Standfüßen aus Costa Rica stellt eine Jaguargottheit dar (6.500 Euro). Besonders beeindruckend ist die große Steinskulptur eines Mannes mit Krokodilmaske (6.000 Euro). Ein Vasenobjekt aus hellenischer Zeit (2./1. Jh. v. Chr.) ist mit 70.000 Euro das teuerste Stück bei der antiken Kunst. Der Ringhenkelskyphos ist aus grünlichem formgeschmolzenem Glas. Nach griechischem Vorbild entstand im 2./3. Jahrhundert n. Chr. die Marmorstatue eines Hercules mingens, dessen Torso mit 9.000 Euro bewertet ist. Unter den Objekten aus Ton ragt eine rote Hydria mit weißlicher, türkiser und goldener Deckfarbe heraus. Diese zeigt eine Kampfszene mit Amazonen und wird mit 40.000 Euro geschätzt. Besonders attraktiv ist eine Kette aus Karneolperlen, die im 5./4. Jahrhundert v. Chr. gefertigt wurden (7.500 Euro). Ebenfalls aus Gold ist ein Paar halbmondförmiger Schläfenanhänger aus mittelbyzantinischer Zeit (15.000 Euro). Einen Großteil des Angebots nehmen Münzen und Medaillen ein. Unter den griechischen
Prägungen in Italien ist ein Tetradrachme mit Löwenskalp aus Rhegion in Bruttium (ca. 415-387 v. Chr.) zu erwähnen, der auf 10.000 Euro geschätzt wird. In Syrakus auf Sizilien entstand um 400 v. Chr. eine Dekadrachme mit der Signatur von Kimon (15.000 Euro). Vorzüglich erhalten ist eine GoldOktodrachme des Ptolemaios IV Philopatoros (221-204 v. Chr.) aus Ägypten (10.000 Euro). Aus Barce in der Kyrenaika stammt eine Tetradrachme mit der in der Antike ausgestorbenen Silphiumpflanze (ca. 480-435 v. Chr.). Das äußerst seltene Stück ist auf 10.000 Euro geschätzt. Eine der begehrtesten Münzen der imperatorischen Prägungen ist der Denar des Brutus aus der Bürgerkriegszeit (43/42 v. Chr.). Er zeigt zwei Dolche mit der Kappe der Freigelassenen und bezieht sich eindeutig auf die Ermordung Caesars (75.000 Euro). Ein Sesterz des Septimius Severus (193-211 n. Chr.) mit der Personifikation der Afrika mit Elefantenkopfschmuck zwischen den Ähren verweist auf die Wichtigkeit der Provinz für die Getreideversorgung und gelangt fast stempelglänzend mit 9.000 Euro zum Aufruf. Äußerst selten ist ein Bronzemedaillon des Severus Alexander (222-235 n. Chr.), das ihn als erfolgreichen Krieger stilisiert. Dieses wird in vorzüglicher Erhaltung auf 14.000 Euro geschätzt. Ein Antoninian des Jotapianus (248-249 n. Chr.) ist von größter Seltenheit, da der Ursupator nach einer Revolte in Syrien und Kappadokien nach kurzer Zeit von seinen eigenen Soldaten ermordet wurde (10.000 Euro). Aus der Neuzeit gelangt ein 2 Reichstaler 1646 des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg mit 10.000 Euro zum Aufruf. Ein 4 Dukaten 1628 des Paris Graf Lodron aus dem Erzbistum Salzburg feiert die Domweihe und wird fast stempelglänzend auf 9.000 Euro geschätzt. Ebenfalls aus Salzburg stammt ein 12 Dukaten 1753 des Erzbischofs Sigismund III Graf von Schrattenbach. Das seltene Kabinettstück soll 9.000 Euro erzielen. Aus der bedeutenden Lippe-Sammlung Weweler stammt ein 2 Reichstaler 1685 des Simon Heinrich von größter Rarität (12.500 Euro). Ein Unikum ist die Goldene Gnadenmedaille 1691 zu 15 Dukaten des Johann Philipp Graf von Lamberg aus dem Bistum Passau (15.000 Euro). Unter den Neueren Deutschen Prägungen ragt ein Inngold-Dukat 1830 Ludwig I. von Bayern in vorzüglicher Erhaltung heraus (6.000 Euro). Von größter Seltenheit und äußerst gesucht ist 1 Vereinskrone 1865 Ludwig II. von Bayern (22.500 Euro). TELEFON | 089/292150 INTERNET | www.coinhirsch.de
Li.: Afrika, Ägypten, Ptolemaios IV, Philopatros, 221-204 v. Chr., Gold-Oktodrachme (Taxe 10.000 Euro). Re.: Bistum Passau, Johann Philipp Graf von Lamberg, 1689-1712, Goldene Gnadenmedaille, 1691 zu 15 Dukaten (15.000 Euro). Hirsch Nachfolger, München, 24.09.2014
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Von Asien nach Worpswede Stahl, Hamburg
Giacomo Balla, Compenetrazione iridescente n. 15 (Entwurf), um 1912, Öl/Leinwand/Karton, 29,5 x 32,5 cm (Schätzung 300.000500.000 Euro). Hampel, München, 25./26.09.2014
Futuristisch Hampel, München 1910 unterschrieb er mit Boccioni das 1. Futuristische Manifest, sein berühmtes Bild „Bewegungsrhythmus eines Hundes an der Leine“ von 1912 (Museum of Modern Art, New York) erregte seinerzeit Aufsehen als erster Versuch einer futuristischen Bewegungsanalyse. Giacomo Balla war einer der führenden Futuristen. Ein Werk des italienischen Malers (Turin 1871-1958 Rom) bietet Hampel in seiner Herbstauktion, die am 24. und 25. September in München stattfindet, an. Der Entwurf zu Compenetrazione iridescente n. 15 in Öl auf Leinwand und Karton aus der Zeit um 1912 soll 300.000 bis 500.000 Euro kosten. Das Werk, ursprünglich in der Casa Balla in Rom, kommt aus einer italienischen Privatsammlung und war 1968 und 2006 in Ausstellungen in Italien zu sehen. Ein weiteres Highlight ist Marc Chagalls Ölgemälde von 1955 Le nu rouge für 300.000 bis 400.000 Euro. Aus dem Nachlass der Tochter des Künstlers kommt ein Bergmotiv mit Wildem Kaiser, das Alfons Walde um 1920 angefertigt hat (Schätzung 50.000-60.000 Euro). Der Hauptmeister des niederländischen Genrebildes David Teniers d. J. beschäftigte sich unter anderem stark mit den Versuchungen des Hl. Antonius. Für 65.000 bis 75.000 Euro gibt es bei Hampel „Die Heiligen Antonius und Paulus in der Wüste“, unten mittig auf dem Stein signiert „D. Teniers F.“. TELEFON | 089/288040 INTERNET | www.hampel-auctions.com
Am 26. September widmet sich Stahl der asiatischen Kunst und hat mit der Gandhara-Figur eines fastenden Buddha ein eindrucksvolles Fragment für 15.000 Euro im Angebot. Die lebensgroße Erscheinung und die Qualität der Ausführung lassen annehmen, dass das Fragment ursprünglich Teil einer überwältigenden Statue gewesen sein muss. Ein chinesischer Bodhisattva aus Marmor aus der Song-Dynastie (960-1279) ist 106 Zentimeter hoch und hat einen Limitpreis von 20.000 Euro. Für 19.000 Euro steht eine exzellente Jadevase in Durchbrucharbeit zur Versteigerung ebenso wie eine seltene Doppelkürbiskanne aus Jade mit Gedichtinschrift. Am Tag darauf, am 27. September werden in der Auktion Kunst und Antiquitäten mit dem Sonderkatalog Schmuck und Uhren Bilder von Esaias van de Velde (Die Taufe des äthiopischen Kämmerers, 20.000 Euro), Jakob Philipp Hackert (Unwetter im Hafen von Livorno, 15.000 Euro), Arnoldo Corrodi (Junge Frau am Fenster, 20.000 Euro), Fritz Overbeck (Aufziehendes Gewitter in Worpswede, 19.000 Euro), Fritz Mackensen (Herbstabend in Worpswede, 19.000 Euro), Ernst Eitner (An der Ostsee, 7.000 Euro), Peter Beard (Fayel Tall at Loingalami, Lake Rudolph, 19.000 Euro) und Georges Braque (Lithografie, 4.000 Euro) angeboten. Die Möbelofferte präsentiert eine museale Rokoko-Kommode aus dem Umkreis des Kopenhageners Mathias Ortmann aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts (4.000 Euro). Herausragend beim Schmuck ist ein hochkarätiger Diamant als Anhänger mit Kette für 65.000 Euro. Ein Paar Meißener August-Rex-Vasen mit Batailleszenen stehen an der Spitze des Porzellanangebots (25.000 Euro). Ein prächtiger Meißener Walzenkrug mit Kakiemon-Dekor liegt bei 9.000 Euro, ein Coppchen mit Goldchinesen von Höroldt bei 3.800 Euro. TELEFON | 040/343471 INTERNET | www.auktionshaus-stahl.de
Meißen, August-Rex-Vasen mit Batailleszenen, um 1730 (Limit 25.000 Euro). Stahl, Hamburg, 16./27.09.2014
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Vorschau November/Dezember
Hehr E-Lok CCS 12920, S0. Alino, Bad Dürkheim, 02./04.10.2014
Marchese Umberto Franchini di Villalba aus Venedig Metz, Heidelberg
Vorschau Oktober
Kleinstes Puppenkleid Alino, Bad Dürkheim Alino, das Haus für hochwertiges Sammlerspielzeug in Bad Dürkheim veranstaltet am 2. und 4. Oktober seine 47. Auktion. Ein Dachbodenfund in einer Fabrikantenvilla von 1912 brachte die in altem Ölpapier eingewickelten und in einer massiven und vernagelten Holzkiste aufbewahrten Schätze aus frühen Kindertagen erst wieder ans Tageslicht. Es handelt sich um teilweise unbespielte Raritäten aus den Zwanziger- und Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts der bewährten Hersteller Hausser Elastolin, Lineol, Märklin, Bing und Kibri. Ebenso hält man in Bad Dürkheim ein schönes Angebot an Porzellanpuppen, Käthe-Kruse-Puppen und Puppenstuben parat. Zur Versteigerung wird ein sehr kleines Püppchen mit einem ebenso kleinen, aber rekordverdächtigen Anzug gelangen. Der Anzug ist einen Zentimeter groß und wurde von einer Dame gestrickt, die 2001 mit ihrem kleinsten Puppenkleid der Welt ins Guinness Buch der Rekorde kam. Teddyfreunde dürfen sich auf eine komplette Sammlung von Hermann-Teddys freuen, darunter viele limitierte Sammlerstücke. Modelleisenbahnsammlern seien die Märklin-Spiritus-Dampflok S0 sowie eine Hehr E-Lok CCS 12920 in S0 ans Herz gelegt.
Nach dem erfolgreichen ersten Halbjahr laufen bei Metz in Heidelberg die Vorbereitungen für die zweite Jahreshälfte auf Hochtouren. Im Mittelpunkt steht dann die Versteigerung des Nachlasses des Marchese Umberto Franchini di Villalba aus Venedig. Ausgewählte Porzellane & Kunstobjekte werden am 29. November zum Aufruf gelangen. Im Angebot ist ein Solitär, Höchst 1771-73, mit Sterndekor auf himbeerfarbenem Fond und buntem Vogeldekor, staffiert von Louis Victor Gerverot (Schätzpreis 6.000 Euro). Das Meißener Porzellan bietet eine rechteckige Kaendler-Tabatière von 1760 (4.000 Euro) und eine tanzende Harlekinfamilie ebenfalls von Kaendler (28.000 Euro). Ein Ölgemälde auf Holz von Iwan Konstantinowitsch Aiwasowski ist mit 60.000 Euro eingestuft. Eine Pariser Transitionskommode in Rosenholz, marketiert mit einer Stadtansicht und Floraldekor, aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts soll 36.000 Euro kosten, ein Pariser Abbatant-Sekretär in Schwarzlack mit buntem Floraldekor 12.000 Euro. In der Varia-Auktion am 6. Dezember wird eine exklusive Sammlung an Porzellanen des 19. und 20. Jahrhunderts unlimitiert angeboten, darunter eine Meißener Jugendstil-Prunkplatte von Paul Börner, Scheurichs Entführung sowie das Unikat Indianer zu Pferd von Erich Hösel. TELEFON | 06221/23571 INTERNET | www.metz-auktion.de
TELEFON | 06322/959970 INTERNET | www.alino-auktionen.de
Sammlung von Hermann Teddys mit vielen limitierten Sammlerstücken. Alino, Bad Dürkheim, 02./04.10.2014
Meißen, Prunkplatte von Paul Börner, um 1900, D 46,5 cm. Metz, Heidelberg, 29.11./06.12.2014
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162 Seiten, 450 Farbabbildungen. Glossar und ausführliches Literaturverzeichnis, Hardcover
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12.05.2014
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Im SJ werden neu aufgenommene Termine abgedruckt. Der ausführliche Kalender ist im Internet unter www.gemiverlag.de/ termine_ausstellungen.php zu finden.
BERLIN Akademie der Künste Schwindel und Wirklichkeit (17.09.-14.12.) Tel. 030/200571514 www.adk.de
ASCHAFFENBURG Neuer Kunstverein Aschaffenburg From Seoul with Love. Zeitgenössische Kunst aus Korea (28.09.-23.11.) Tel. 06021/299278 www.nkvaschaffenburg.de
ARTEFACT Berlin Thomas Mann u. d. bild. Kunst (13.09.-06.01.) Tel. 030/44010686 www.artefakt-berlin.de
ASCONA (CH) Museo Epper Alis Guggenheim (-02.11.) Tel. 0041/91/7911942 www.museo-epper.ch BASEL (CH) Kunstmuseum Basel For Your Eyes Only. Eine Privatsammlung zwischen Manierismus und Surrealismus (20.09.-04.01.) Tel. 0041/61/2614553 www.kunstmuseumbasel.ch BEDBURG-HAU Stiftung Museum Schloss Moyland Wege zu Gabriele Münter und Käthe Kollwitz – Holzschnitte von Künstlerinnen des Jugendstils und des Expressionismus (07.09.-30.11.) Tel. 02824/951064 www.moyland.de
Martin-Gropius-Bau Die Wikinger ● (10.09.-04.01.) Pasolini Roma (11.09.-05.01.) Tel. 0331/9694202 www.gropiusbau.de BERN (CH) Kunstmuseum Bern August Gaul und Martin Lauterburg (22.08.-07.12.) Augusto Giacometti. Die Farbe und ich ● (19.09.-08.02.) Tel. 0041/31/3280944 www.kunstmuseumbern.ch BIELEFELD Kunsthalle Bielefeld Schenkungen und Neuerwerbungen der letzten drei Jahre (29.08.-23.11.) Das Pandora-Projekt im Rahmen des Jubiläums 800 Jahre Bielefeld (14.09.-23.11.) Tel. 0521/329995017 www.kunsthalle-bielefeld.de
Fotograf unbekannt, Anita Ekberg beim Aussteigen aus dem Flugzeug, 1959; Schirn Kunsthalle Frankfurt (-12.10.) Collection Michel Giniès
Museum Huelsmann Kostbarkeiten aus der Sammlung Rudolf-August Oetker im Museum Huelsmann ● (14.09.-18.01.) Tel. 0521/513767 www.museumhuelsmann.de BOTTROP Josef Albers Museum Fred Sandback (24.08.-09.11.) Tel. 02041/29716 www.bottrop.de BREMEN Kunsthalle Bremen Jason Rhoades, Four Roads (18.09.-04.01.) Tel. 0421/329080 www.kunsthalle-bremen.de DACHAU Neue Galerie Dachau ausaltmachneu (20.09.-30.11.) Tel. 08131/5675-0 www.dachauer-galerienmuseen.de DARMSTADT Hessisches Landesmuseum Wiedereröffnung (10.09.) Tel. 06151/1657000 www.hlmd.de DEGGENDORF Handwerksmuseum Blütenzauber (21.09.-02.11.) Tel. 0991/2960555 www.museen-deggendorf.de
Stadtgalerie im Stadtmuseum Kunst-Dünger: outside – in (11.09.-02.11.) Tel. 0991/2960-555 www.museen-deggendorf.de DORMAGEN Museum Zons Glücksbringer u. Schutzzeichen (07.09.-18.01.) Tel. 02133/53020 www.kreismuseumzons.de DORTMUND Museum für Kunst und Kulturgeschichte DEW 21 Kunstpreis 2014 und Kunstpreisträgerin 2014 Lisa Domin (20.09.-26.11.) Tel. 0231/5025522 www.museendortmund.de DRESDEN Galerie Neue Meister Architekt. Busdriver. Zwei Brücken (30.08.-02.11.) Tel. 0351/ www.skd-dresden.de Kupferstichkabinett Dresden Terra Altenbourg. Die Welt des Zeichners (-29.09.) Tel. 0351/49142000 www.skd.museum.de Museum für Völkerkunde Schneemann im Quadrat. Zeitgenössische Kunst aus Ostafrika & African Tales von Maix Mayer (-05.10.)
Alexej Jawlensky, Gelber Klang (Murnau – Sonnenuntergang), 1909, Privatbesitz; Schloßmuseum Murnau (-02.11.)
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Spurenlese – Restaurierungsprojekt (31.08.-04.01.) Tel. 0351/8144860 www.voelkerkunde-dresden-de Residenzschloss Dresden Preziöse Prunkwaffen (-06.10.) Tel. 0351/49142000 www.skd.museum Schloss Pillnitz Die Sprache der Blumen. Dresdner Malerei des 20. Jahrhunderts (-02.11.) Okolo Offline two (03.09.-02.11.) Tel. 0351/2613-260 www.schlosspillnitz.de DÜSSELDORF Stadtmuseum Düsseldorf Auszeichnung guter Bauten (-12.10.) Tel. 0211/8994019 www.duesseldorf.de/stadtmuseum ESSLINGEN Stadtmuseum im Gelben Haus 100 Jahre Hochschule in Esslingen (21.09.-09.11.) Tel. 0711/3512-3241 www.museen-esslingen.de FRANKFURT/M. Museum für Moderne Kunst Subodh Gupta. Everything is Inside (14.09.-18.01.)
Dayanita Singh: Go Away Closer (14.09.-18.01.) Tel. 069/21230447 www.mmk-frankfurt.de Schirn Kunsthalle Helene Schjerfbeck (25.09.-11.01.) Tel. 069/2998820 www.schirn.de FRECHEN Keramion Guido Sengle (21.09.-11.01.) Tel. 02234/697690 www.keramion.de GOSLAR Mönchehaus Museum Kaiserringstipendium für junge Kunst (27.09.-01.02.) Tel. 05321/4948 www.moenchehaus.de GREFRATH Niederrhein. Freilichtmuseum Heimatfront Niederrhein (14.09.-30.01.) Tel. 02158/91730 www.freilichtmuseum-dorenburg.de HALLE Stiftung Moritzburg Im Land der Palme. August von Sachsen (1614-1680) (-02.11.) Tel. 0345/212590 www.kunstmuseum-moritzburg.de
Alexej Jawlensky, Blauer Berg, um 1910, Privatbesitz; Schloßmuseum Murnau (-02.11.)
HAMBURG Altonaer Museum 350 Jahre Altona. Von der Verleihung der Stadtrechte bis zur Neuen Mitte (20.08.-11.10.) Tel. 040/4281352963 www.altonaermuseum.de Bucerius Kunstforum Pompeji. Götter, Mythen, Menschen ● (27.09.-11.01.) Tel. 040/36099678 www.buceriuskunstforum.de Hamburger Kunsthalle Max Beckmann. Die Stillleben (05.09.-18.01.) Tel. 040/428131200 www.hamburger-kunsthalle.de HANNOVER Wilhelm Busch Deutsches Museum für Karikatur u. Zeichenkunst Königliches Theater! Britische Karikaturen aus der Zeit der Personalunion und der Gegenwart (-05.10.) Ralf König (28.09.-18.01.) Tel. 0511/16999919 www.karikatur-museum.de IMMENHAUSEN Glasmuseum Immenhausen Glaskunst der Niederlande (-05.10.) Tel. 05673/2060 www.immenhausen.de/glasmuseum
INGOLSTADT Lechner Museum Rost auf Stahl. Bleistift auf Papier (-31.05.) Tel. 0841/305225-0 www.lechner-museum.de Museum für Konkrete Kunst Hartmut Böhm nimmt Maß (-19.10.) Tel. 0841-3051871 www.konkretekunst-design.de JENA Kunstsammlung Jena Künstler der Neuen Sachlichkeit (07.09.-23.11.) Tel. 03641/498266 www.museen.jena.de KARLSRUHE Städtische Galerie Karlsruhe Die Grötzinger Malerkolonie (-05.10.) Tel. 0721/1334401 www.staedtische-galerie.de Zentrum für Kunst und Medientechnologie Jean-Jacques Lebel. Die höchste Kunst ist der Aufstand (-09.11.) Tel. 0721/81001220 www.zkm.de KASSEL Orangerie in der Karlsaue Wandlust. Schaufenster Deutsches Tapetenmuseum (-28.06.) Tel. 0561/ 316 80- 0 www.museum-kassel.de
Pascal Rostain, Mick Jagger und Jerry Hall im Pré Catelan, Paris, 19. Juni 1980; Schirn Kunsthalle Frankfurt (-12.10.) Courtesy Pascal Rostain/Agence Spinx
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KEVELAER Niederrh. Museum f. Volkskunde u. Kulturgeschichte Kevelaer im Spiegel alter Postkarten. Die Basilika im Bild (20.09.-16.11.) Tel. 02832/95410 www.niederrheinisches-museum-kevelaer.de KIEL Kunsthalle zu Kiel Kiel leuchtet! Im Rausch der Farbe (-21.09.) Elsbeth Arlt „aquarellieren“ (-28.09.) Tel. 0431/8805756 www.kunsthalle-kiel.de KLOSTERNEUBURG (A) Essl Museum Silence. Ein Raum der stillen Begegnung mit der Kunst (03.09.-26.10.) Adolf Frohner 1934-2007. Fünf Jahrzehnte Malerei, Grafik, Objekte (03.09.-11.01.) Tel. 0043/2243/3705060 www.essl.museum KÖLN Kolumba playing by heart (15.09.-24.08.) Tel. 0221/9331930 www.kolumba.de Wallraf Museum Die Kathedrale. Romanik – Impressionismus – Moderne ● (26.09.-18.01.) Tel. 0221/22121119 www.museenkoeln.de
KONSTANZ Städtische Wessenberg-Galerie Berliner Impressionismus. Werke der Berliner Secession aus der Nationalgalerie (06.09.-16.11.) Tel. 07531/900376 www.stadt.konstanz.de KORNWESTHEIM Museum im Kleihues-Bau Katharina Zipser. Retrospektive (-26.10.) Tel. 07154/2027401 LANGENFELD Stadtmuseum Langenfeld im Freiherr-vom-Stein-Haus Das kleine Format. Realisten der Gegenwart im Künstlersonderbund, Berlin (14.09.-21.12.) Tel. 02173/7944410 www.stadtmuseum-langenfeld.de LEIPZIG MdbK Leipzig Malerei und Grafik nach 1947. Eine Ausstellung zum 250-jährigen Jubiläum der Hochschule für Grafik und Buchkunst (-19.10.) Max Beckmann, Hans Alexander Müller und Alfred Frank zeichnen den 1. Weltkrieg (04.09.-09.11.) Tel. 0341/216990 www.mdbk.de LOHR AM MAIN Lohrer Schulmuseum Krieg im Kinderzimmer (-01.02.) Tel. 09359/317
Albin Müller, Zerlegbares Holzhaus, Mathildenhöhe Darmstadt, 1914, Fotografie; Institut Mathildenhöhe Darmstadt (-14.09.)
LÜBECK Museum Behnhaus Drägerhaus Thomas Mann und die Bildende Kunst ● (12.09.-06.01.) Tel. 0451/122-4148 www.die-luebecker-museen.de LUGANO (CH) Museo Cantonale Mario Marioni (13.09.-02.11.) Bramantino und die Künste in der Französischen Lombardei 1499-1525 (27.09.-11.01.) Tel. 0041/91/9104780 www.museo-cantonale-arte.ch MANNHEIM Reiss-Engelhorn-Museen Von Atlantis bis heute – Mensch. Natur. Katastrophe ● (07.09.-01.03.) Norman Seeff – The Look of Sound ● (28.09.-25.01.) Tel. 0621/2933150 www.rem-mannheim.de MEERSBURG Galerie Bodenseekreis und Neues Schloss Zauber der Kunst. Schätze aus der Sammlung Bodenseekreis (-02.11.) Tel. 07532/494129 www.galerie-Bodenseekreis.de MINDELHEIM Mindelheimer Museen Haitzinger. Karikaturen (19.09.-11.01.) Tel. 08261/99150 www.mindelheim.de
MÜGLITZTAL Schloss Weesenstein Weesensteiner Vergissmeinnicht. Reiseandenken einer vergangenen Zeit (-02.11.) Tel. 035027/6260 www.schloss-weesenstein.de MÜNCHEN ERES-Stiftung Plastic Age. Faszination und Schrecken eines Materials in Kunst und Wissenschaft (12.09.-13.12.) Tel. 089/38879079 www.eres-stiftung.de Kunstpavillon im Alten Botanischen Garten „raus hier“ (12.09.-19.10.) Tel. 089/597359 www.kunstpavillon.org Lenbachhaus München Die Puppen von New York. Der Salon der Familie Stettheimer ● (27.09.-04.01.) Tel. 089/23332000 www.lenbachhaus.de Münchner Stadtmuseum Ab nach München! – Künstlerinnen um 1900 ● (12.09.-08.02.) Tel. 089/233-22370 www.stadtmuseum-online.de Pinakothek der Moderne Max Pfeiffer-Wattenphul – Die Skizzenbücher (18.09.-28.09.) Per Kirkeby, Bronze, Holz u.a. (-14.09.)
Glas aus Murano im LWL Industriemuseum Glashütte Gernheim Foto: LWL / Martin Holtappels (-02.10.)
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Florence Henri. Compositionen. Sammlung Ann u. Jürgen Wilde (-14.09.) The Good Cause: Architecture of Peace – Divided Cities (-19.10.) Tel. 089/23805-118 www.pinakothek.de
OLDENBURG Landesmuseum für Kunst u. Kulturgeschichte Harald Metzkes (26.09.-01.11.) Tel. 0441/2207300 www.landesmuseum-oldenburg.niedersachsen.de
Praterinsel Art Works. Junge israelische Kunst auf Welttournee (10.09.-15.09.) Tel. 089/85670201 www.artworks-munich.com
PASSAU Museum Moderner Kunst Passau Jan Kollwitz – Japanische Keramik aus dem Anagama-Ofen (-28.09.) Traumwelten (-19.10.) SchoenVergaenglich – Überschreitungen (-27.11.) Tel. 0851/383879-0 www.mmk-passau.de
NÜRNBERG Neues Museum 100 beste Plakate 13. Deutschland, Österreich, Schweiz (-07.09.) Farbe im Quadrat – Amish Quilts und James Turrell (-19.10.) Tel. 0911/2402041 www.nmn.de
REGENSBURG Kunstforum Ostdeutsche Galerie Oskar Kokoschka und die Prager Kulturszene (27.09.-11.01.) Tel. 0941/2971423 www.kunstforum.net
Euphorie und Untergang (-19.10.) Andrea Gritti und die Rettung Venedigs (-09.11.) Tel. 0681/99640 www.saarlandmuseum.de SALZBURG (A) Residenzgalerie Salzburg Anton. Eine multimediale Inszenierung (-09.11.) Verführung – verlockende Schönheit – tödlicher Reiz (-01.11.) Tel. 0043/662/8404510 www.residenzgalerie.at Spielzeugmuseum Salzburg Voll Holz! Vom Baum zum Spielzeug (13.09.-13.09.) Tel. 0043/662/620808-300 www.salzburgmuseum.at
STADE Kunsthaus Stade Die Liebe, das Leben und der ganze Rest. Die SOR Rusche Sammlung (27.09.-05.01.) Tel. 04141/7977320 www.museen-stade.de Museum Schwedenspeicher Schmuck aus dem Staatlichen Archäologischen Museum Warschau (20.09.-15.03.) Tel. 04141/7977310 www.museen-stade.de STRALSUND Kulturhistorisches Museum Hundertmal Büchsel (-26.10.) Tel. 03831/28790 www.stralsund.de STUTTGART Staatsgalerie Stuttgart Experimentelle Fotografien (-19.10.) Wilhelm I. von Württemberg als Sammler und Förderer der Künste (-26.10.) Tel. 0711/470400 www.staatsgalerie.de
RIEHEN (CH) Fondation Beyeler Gustave Courbet (07.09.-18.01.) Tel. 0041/61/6459721 www.fondationbeyeler.ch
SCHWÄBISCH GMÜND Museum und Galerie im Prediger Thomas Heger und Hans Schüle. Feldversuch – Malerei und Skulptur (19.09.-23.11.) Kreuzgänge (-12.10.) Tel. 07171/6034130 www.museum-galerie-fabrik.de
OFFENBACH Klingspor Museum Japan auf Reisen (-14.09.) Tel. 069/8065-2164 www.klingspor-museum.de
SAARBRÜCKEN Saarlandmuseum Frank Badur, Eduard Manet – Grafik aus dem Saarlandmuseum (-12.10.)
ST. PÖLTEN (A) Landesgalerie St. Pölten K.U.SCH. Eine Themenpalette ● (27.09.-22.02.) Tel. 0043-2742-908090 www.zeitkunstnoe.at
SUGENHEIM Spielzeugmuseum Sugenheim Der Erste Weltkrieg kommt ins Kinderzimmer (-30.11.) Tel. 09165/650 www.spielzeugmuseum-sugenheim.de
Der Papagei, Entwurf und Ausführung: Minnie Goossens und Johanna Biehler, München, 1910, Majolika, farbig glasiert, Dm. 87 cm; Münchner Stadtmuseum (12.09.-08.02.) © Münchner Stadtmuseum
Friedrich Wilhelm Kleukens, Umschlag des Kataloges der Künstlerkolonie-Ausstellung 1914; Institut Mathildenhöhe, Städtische Kunstsammlung Darmstadt (-14.09.)
Mari Mészàros, „Gloves“, 2011, Wandarbeit; Galerie B, Sinzheim (-30.09.) Foto: Galerie B
Maria Slavona, Selbstbildnis, 1887; Münchner Stadtmuseum (12.09.-08.02.) © Privatbesitz, München
OBERHAUSEN Ludwiggalerie Schloss Oberhausen Streich auf Streich. 150 Jahre deutschsprachige Comics seit Max und Moritz ● (14.09.-18.01.) Tel. 0208/4124916 www.ludwiggalerie.de
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ULM Ulmer Museum Goya, Dix und Hrdlicka. Bilder des Bösen. Drei Zyklen zum Krieg (19.09.-11.01.) Tel. 0731/1614312 www.museum.ulm.de WEIL AM RHEIN Vitra Design Museum Alvar Aalto – Second Nature (27.09.-01.03.) Tel. 07621/7023200 www.design-museum.de WELS (A) Museum Angerlehner Messensee. Jenseits der Gegensätze ● (-19.10.) Tel. 0043/7242/224422 www.museum-angerlehner.at WERNIGERODE Schloss Wernigerode Pomp and Circumstance. Das deutsche Kaiserreich und die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg (-02.11.) Tel. 03943/553030 www.schloss-wernigerode.de WIEN (A) Albertina Arnulf Rainer. Retrospektive (03.09.-06.01.) Joan Miró (12.09.-11.01.) Alex Katz (-28.09.) Tel. 0043/1/53483-0 www.albertina.at
Belvedere Silver Age – Russische Kunst in Wien um 1900 (-28.09.) Die andere Seite – Spiegel und Spiegelungen in der zeitgenössischen Kunst (-12.10.) The Perfect Tourist (-15.05.) Tel. 0043/1/79557-185 www.belvedere.at Kunsthistorisches Museum Augustus (24.09.-11.01.) Monika Grzymala (-01.10.) Kaiser Karl V. erobert Tunis (-31.03.) Arcimboldo wiederentdeckt (-15.02.) Tel. 0043/1/52524403 www.khm.at WestLicht World Press Photo 14 ● (05.09.-12.10.) Tel. 0043/676/9316665 www.westlicht.com WINGEN-SUR-MODER (F) Musée Lalique Laliques Wasserwelt (-11.11.) Tel. 0033/88890814 www.musee-lalique.com WINTERTHUR (CH) Fotomuseum Winterthur Manifeste – Eine andere Geschichte der Fotografie (13.09.-23.11.)
Helene Herveling-Bockenheuser, Boote vor Hiddensee, um 1920, Galerie der Panther; Museum Moderner Kunst – Wörlen, Passau (-21.09.)
Blow-up – Antonionis Film-Klassiker und die Fotografie (13.09.-30.11.) Tel. 0041/52/2341060 www.fotomuseum.ch Kunsthalle Winterthur Richard Sides (24.08.-05.10.) Tel. 0041/52/2675132 www.kunsthallewinterthur.ch Kunstmuseum Winterthur En suite. Grafikfolgen von Delacroix, Redon, Gauguin, Vuillard (03.09.-04.01.) Edouard Vuillard (24.-08.-23.11.) Porträtbüsten aus der Sammlung (-26.10.) Tel. 0041/52/2675317 www.kmw.ch WÜRZBURG Siebold Museum Japans Rolle zu Beginn des ErstenWeltkriegs – Für Kaiser und Reich in Fernost. Deutsche Soldaten im Ersten Weltkrieg in China und Japan (-26.10.) Tel. 0931-413541 www.wuerzburg.de/sieboldmuseum ZUG (CH) Kunsthaus Zug Und weg mit den Minuten. Dieter Roth und die Musik (06.09.-11.01.) Tel. 0041/41/7253344 www.kunsthauszug.ch
ZÜRICH (CH) Graphische Sammlung der ETH Zürich Annelies Strba. Madonnen (20.08.-19.10.) Tel. 0041/44/6324046 www.gs.ethz.ch Kunsthaus Zürich Javier Tellez (05.09.-30.11.) Ferdinand Hodler/Jean-Frederic Schnyder (12.09.-26.04.) Tel. 0041/44/2538413 www.kunsthaus.ch Landesmuseum Zürich Krieg aus Sicht der Opfer – Photographien von Jean Mohr (23.08.-26.10.) 14/18 – die Schweiz und der Grosse Krieg (29.08.-26.10.) Die Krawatte. Männer macht mode (19.09.-18.01.) Tel. 0041/44/2186511 www.landesmuseum.ch Museum für Gestaltung Unterirdisch – Das Spektakel des Unsichtbaren (-28.09.) Eröffnung Schaudepot im ToniAreal in Zürich. 100 Jahre Schweizer Design (ab 26.09.) Tel. 0041/433/4464467 www.museum-gestaltung.ch Termine ohne Gewähr, ● = Katalog
Fürstenberg Form F 1971; Museum im Schloss der Porzellanmanufaktur Fürstenberg (-02.11.)
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Knifflige Keramglasuren „Flower Power – Porzellan und Feinsteinzeug um 1970 von Fürstenberg, Carstens & Co.“ Bunt geht es zu, wenn im Museum im Schloss der Porzellanmanufaktur Fürstenberg noch bis 2. November Geschirre und Zierartikel des Pop-Zeitalters präsentiert werden. Um 1970 veränderten knallige Farben und flippige Gestaltungen den grauen Alltag. Bunt wurden nun auch Porzellan und andere Keramiken. Flower Power, die Blumenmacht, steht für die Jugendbewegung der Hippies oder Blumenkinder in den Jahren nach 1967. Zwar lässt sich ein eigentliches „Hippie-Design“ nicht feststellen, doch die Vorliebe für Blumen und weite BatikGewänder beeinflusste die Gestaltung von Kunst und Alltagsgütern der Pop-Art. Um die grellen Pop-Farben und psychedelischen Grafiken auch auf feines Porzellan bannen zu können, entwickelte die Porzellanmanufaktur Fürstenberg gemeinsam mit der Firma Carstens Keramik GmbH Tönnieshof in Fredelsloh im Solling ganz neue keramische Glasuren. Ab 1968 brachte Carstens in Fredelsloh erfolgreich seine Geschirrform „Herrenhausen“ mit Keramglasur auf den Markt. Der Carstens-Modelleur Rudolf Christmann schuf das Modell, Fürstenberg produzierte die Porzellankerne, die Carstens anschließend mit keramischen Glasuren versah. Die Technologie der Keramglasur ist knifflig, denn die Farbpigmente für grelles Rot, Gelb und Orange lassen sich nicht so einfach auf Porzellan brennen. Doch es gelang den Technikern der beiden beteiligten Firmen – die Ausstellung verrät wie. Bald folgte die zweite Geschirrform: „Dem Porzellanservice Patria der Fürstenberg-Form gibt Carstens ein neues Gesicht“ hieß 1971 die Werbebotschaft zur Dekoration mit Keramglasur. In Fürstenberg trieb vor allem der damalige Chefdesigner der Manufaktur, Prof. Ernst August Sunder-
Oben: Fürstenberg Selecta 1974, unten: Carstens Herrenhausen 1968; Museum im Schloss der Porzellanmanufaktur Fürstenberg
mann, maßgeblich die Entwicklung der schwierigen Technologie für seine preisgekrönten Geschirrentwürfe der Form „F“, 1971, und der Form „Selecta“, 1974, voran. So ergänzten zwischen 1968 und 1978 die farbenfrohen Keramglasuren die Buntdruckdekore, die ebenfalls den Pop auf aktuelle Porzellanserien brachten. Diese modischen Dekore hoben sich ab von den meist rustikal gehaltenen Gestaltungen anderer Firmen. Der Feinsteinzeug-Spezialist Carstens kooperierte daneben auch mit anderen Herstellern, so bei der Geschirrform „Toscana“ von Ferdinand Pleyer, und schuf dazu ganz eigene, rustikale Gestaltungen wie Tierfiguren und Wandplatten mit poppigen Keramglasuren. Die Ausstellung präsentiert die bunten Ergebnisse von Fürstenberg und Carstens. Die Technologie verdeutlichen einzigartige Probestücke, Text, Klang und Bild ordnen das Design in die Pop-Kultur der Zeit ein. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Geschichts- und Heimatverein Fredelsloh e.V. Carstens Fürstenberg Patria 1971; Museum im Schloss der Porzellanmanufaktur Fürstenberg
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Farbenpracht Glaskunst aus Venedig in der LWL Glashütte Gernheim Kunstvolle Formgebung und handwerklich perfekte Dekore kennzeichnen die Gläser der venezianischen Insel Murano. Über viele Jahrhunderte waren die muraneser Glashütten berühmt für ihre exquisiten Zier- und Gebrauchsgläser, die weltweit vertrieben wurden. Jetzt kommt die Glaskunst aus Venedig an die Weser: Der Landschaftsverband WestfalenLippe (LWL) zeigt bis 12. Oktober in der Ausstellung „L’arte del vetro – Glas des 19. Jahrhunderts aus Murano“ in seinem Industriemuseum in Petershagen 65 Objekte, die die vielfältigen Techniken der venezianischen Glasproduktionen des 19. Jahrhunderts veranschaulichen. Parallel zur Glaskunst gibt die Fotoausstellung „Glashütten auf Murano“ Einblicke in eine verborgene Welt. Sie zeigt die Ergebnisse einer Spurensuche in drei Glashütten in Murano aus dem Jahr 2011: einen stillgelegten Betrieb, einen, der den Betreiber wechselte, sowie eine Glashütte, die ihre vergangene Größe zugunsten einer modernen Produktion umformte. Die Ausstellung zum Themenjahr „Unterwelten“ im LWL-Industriemuseum gibt Einblicke in einige der einst weltberühmten Glashütten vor Venedig. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts drohte die Tradition der Muraneser Glasproduktion aufgrund politischer Umwälzungen abzubrechen. Um 1860 jedoch setzte ein neuer Aufschwung ein: Die Glasmacher schufen Formen, die sich an den historischen Vorbildern orientierten, und übertrafen die alten Gläser bald an technischer Raffinesse. Sie erdachten nicht nur neue Techniken, sondern erfanden außerdem ungewöhnliche Glassätze, die den Wandungen der Gefäße prächtige Farbspiele oder ungewöhnliche Materialeffekte verliehen. Die Glasobjekte, die in der Ausstellung „L’ arte del vetro“ zu sehen sind, demonstrieren den Erfindungsreichtum und das technische Vermögen der muraneser Glasmacher, die es ihnen erlaubten, Gläser von außerordentlicher Eleganz anzufertigen. Vertreten sind die charakteristischen Techniken des Fadenglases, die typischen Dekore und Applikatio-
nen. Auch von dem Gebrauch der optischen Formen (des baloton oder der mezza stampatura) zeugen zahlreiche Exponate. Die Farbenpracht der Glasmasse entstand durch die neu entdeckten Glaszusammensetzungen etwa des Calcedonio-Glases. Aber auch neue Verfahren zum Blasen des nur schwer zu verarbeitenden Aventu- Schale mit aufgefaltetem Rand, Ruringlases erlaubten binglas, Stil umwunden von einem die Herstellung schim- Drachen aus „cristallo“ mit Blattgoldmernder Ziergefäße. auflage, mit einer aquamarinfarbeSelbst das ursprüng- nen Schlange kämpfend, Murano, lich nur dezent farbi- Compagnia di Venezia e Murano, ge, oft weiße Faden- 1890; LWL Industriemuseum Glashütglas zeigte nun unge- te Gernheim wöhnliche Pracht. Mit Foto: LWL / Martin Holtappels der Ausstellung soll an die technische Meisterleistung erinnert werden, die elegante Glasobjekte hervorbrachte: Sie führte die Insel zur Mitte des 19. Jahrhunderts aus einer tiefen wirtschaftlichen Krise. Zu den Ausstellungen sind zwei deutsch-italienische Publikationen erschienen. TELEFON | 05707/931118
Ein Rucksack voller Farben Künstlerinnen und die Freiluftmalerei in Passau
Detail einer kunstvollen Karaffe von Antonio Salviati; LWL Industriemuseum Glashütte Gernheim Foto: LWL / Martin Holtappels
Künstlerinnen hatten in der Zeit um 1900 mit unzähligen Hindernissen zu kämpfen: Ihnen wurde die akademische Ausbildung verweigert, ihr gesellschaftliches Ansehen war schlecht, die Ausstellungs- und Verdienstmöglichkeiten bescheiden. Kostenintensiver Privatunterricht bot die einzige Möglichkeit, eine künstlerische Ausbildung zu erhalten. Neben den von Künstlern im Umfeld der Akademien betriebenen Malschulen erfreuten sich vor allem die Angebote, die in diversen Künstlerkolonien zum Studium gemacht wurden, großer Beliebtheit. Sowohl die moderne impressionistische Auffassung der Landschaftsmalerei, als auch der ungezwungene Umgang der Künstler untereinander ermöglichte den Frauen einen wichtigen Zugang zu den aktuellen Kunstströmungen und bot ihnen ein seltenes Gefühl der Befreiung von den gesellschaftlichen Zwängen der Zeit. Diese Ungezwungenheit und Anerkennung unter
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Kollegen lässt sich in den plein air gemalten Bildern auch heute noch erspüren. Impressionistische Leichtigkeit gepaart mit reduzierter Formensprache weist die Kunst dieser Frauen als typisch für die Zeit nach 1900 und gleichwertig den Arbeiten ihrer männlichen Kollegen aus. Aus der Vielzahl der Künstlerkolonien, die es zum Ende des 19. Jahrhunderts in Deutschland gab, greift die Ausstellung vier heraus, deren weibliche Mitglieder mehrheitlich hoch professionell arbeiteten. Die Kolonien in Ahrenshoop, Hiddensee und Worpswede im Norden sowie Dachau im Süden haben jeweils lange Künstlertraditionen. Die Ausstellung im Museum Moderner Kunst in Passau präsentiert noch bis 21. September mehr als 35 Malerinnen mit circa 90 Werken aus öffentlichem und privatem Besitz. Es gibt einen Katalog (18 Euro). TELEFON | 0851/38387914
Damen-Akademie Künstlerinnen um 1900 im Münchner Stadtmuseum „Ab nach München“ schreibt Gabriele Münter 1901 in ihr Tagebuch, nachdem ihre Freundin Margarete Susmann sie auf die Damen-Akademie aufmerksam gemacht hat. Wie viele andere junge Frauen, in der Regel aus dem gehobenen Bürgertum, geht sie nach München, um dort Malerei zu studieren. München ist um 1900 sowohl Kunststadt als auch ein Zentrum der Frauenbewegung. Prominente Vertreterinnen wie Ellen Amann oder Anita Augspurg leben hier; es werden zahlreiche Vereine gegründet wie beispielsweise die „Gesellschaft zur Förderung der geistigen Interessen der Frau“. Neben dem Ziel, Frauen zu staatsbürgerlichen und gesellschaftlichen Rechten zu verhelfen, ist eines der zentralen Ziele der Frauenbewegung die Verbesserung der Bil-
Martha Cunz, Blick auf den Säntis, 1904, Holzschnitt; Münchner Stadtmuseum © Kunstmuseum St. Gallen
Katharina Bamberg, Steilküste auf Hiddensee, um 1930, Galerie der Panther; Museum Moderner Kunst – Wörlen, Passau
dungsmöglichkeiten. Gefordert wird u.a. der Zugang zu den Universitäten, was in Bayern schließlich ab 1903 möglich ist. Frauen mit dem Berufswunsch, Künstlerin zu werden, kämpfen lange vergeblich um den Zugang zur Königlichen Akademie der Bildenden Künste, der ihnen erst ab 1919 gewährt wird. Zofia Stryjeska aus Polen versucht, dieses Verbot zu umgehen und immatrikuliert sich unter dem Namen ihres Bruders. Als Mann verkleidet studiert sie ein Jahr, bevor die Täuschung auffliegt und sie die Akademie verlassen muss. Wer nicht zu solchen Mitteln greifen möchte, hat die Möglichkeit, sich in Privatateliers und -schulen ausbilden zu lassen. In München existieren um die Jahrhundertwende zahlreiche dieser Schulen, die sowohl männliche als auch weibliche Schüler aufnehmen. Hier herrscht jedoch oft ein nur ungenügendes künstlerisches Niveau. Um auch Frauen eine professionelle künstlerische Ausbildung zu ermöglichen, ergreifen diese 1882 mit der Gründung des Künstlerinnen-Vereins selbst die Initiative. Zwei Jahre später eröffnen sie die Münchner Damen-Akademie, die nach dem Vorbild der Königlichen Akademie der bildenden Künste organisiert ist. Hier schreibt sich, wie schon erwähnt, Gabriele Münter ein, aber auch Käthe Kollwitz, damals noch unter ihrem Mädchennamen Käthe Schmidt. Die Institution ist bald weithin bekannt und zieht zahlreiche junge Frauen aus dem In- und Ausland an. Bereits etwas früher wird Frauen eine Ausbildung im kunstgewerblichen und kunstpädagogischen Bereich zugestanden und staatlich gefördert. So ist die Ausbildung zur Zeichenlehrerin ab 1872 in der „Weiblichen Abteilung“ der Königlichen Kunstgewerbeschule möglich. 1902 werden in München die „Lehr- und Versuchsateliers für Angewandte und Freie Kunst“, kurz „DebschitzSchule“, gegründet. Der Besuch dieser reformorientierten Institution ist Frauen von Anfang an erlaubt und der Zulauf entsprechend hoch. Ab 1905 können Frauen schließlich auch die „Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie“ besuchen und erzielen hier mit ihren Arbeiten rasch Erfolge. Gezeigt werden circa 300 Werke bekannter und bisher unbekannter Künstlerinnen. (12.09.-08.02.). Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (24,90 Euro). TELEFON | 089/23322994
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Im Blitzlichtgewitter Fotografen, Stars und Künstler in der Schirn Kunsthalle
Bruno Mouron, Kate Moss bei der Fashion Week, Paris, 1992; Schirn Kunsthalle Frankfurt Courtesy Bruno Mouron/Agence Sphinx
Mit der aktuellen Ausstellung präsentiert die Schirn Kunsthalle in Frankfurt bis 12. Oktober die bislang umfassendste Ausstellung zum globalen Phänomen und der Ästhetik der Paparazzi-Fotografie in Deutschland. Rund 600 Arbeiten und Dokumente spüren der ungebrochenen Faszination für Starfotografie nach und spiegeln zugleich ihren Einfluss auf die Bildende Kunst und die Modefotografie wider. Gezeigt werden Bilder, die sich fest ins Gedächtnis eingebrannt haben, darunter Jackie Kennedy-Onassis beim scheinbar ungezwungenen Spaziergang durch Manhattan, Lady Di auf der Flucht vor dem Blitzlichtgewitter oder die jüngeren „Lieblinge“ der Szene wie Paris Hilton oder Britney Spears. Zur Ausstellung gibt es einen Katalog von Flammarion. TELEFON | 069/299882240
Form follows nature Natur als Inspirationsquelle im Kunsthaus Kaufbeuren Die Arbeiten von Frei Otto, Finsterwalder Architekten und Carsten Nicolai zeigen aus verschiedenen Blickwinkeln die reflektierte Auseinandersetzung mit der Natur zur Formenfindung und auf der Suche nach Konstruktionslösungen. (Bis 16. November im Kunsthaus Kaufbeuren). TELEFON | 08341/8644
Marco Brunetti, San Giorgio, Ferrara; MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln © Marco Brunetti
Alles Fassade Fotografien von Marco Brunetti in Köln Der Fotograf Marco Brunetti widmet sich seit 2005 ganz der Faszination architektonischer Bauwerke. Mit einer aufwändigen Methode fotografiert er in ganz Europa Fassaden von Kathedralen und Kirchen verschiedenster Epochen, um sie danach einer von ihm entwickelten komplexen Bildbearbeitung zu unterziehen. Steht der Betrachter vor den bis zu 1,5 x 3 m großen Werken, ist er sogleich berührt von der Detailgenauigkeit und Tiefenschärfe der Objekte, die in ihrer grafischen Darstellung an Stiche alter Meister erinnern. (Im Museum für Angewandte Kunst, Köln, 20.08. bis 14.12.). TELEFON | 0221/22123860
Gitterschale für Jena; Kunsthaus Kaufbeuren © J. Krausse
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Leuchten
Im Tessin
Skulpturen von Liebold und Mészàros in Sinzheim
Alis Guggenheim in Ascona
Kunst, die geheimnisvoll leuchtet, verspielt und gleichzeitig elegant wirken die künstlerischen Objekte aus Glas, die Susan Liebold erschaffen hat und die von innen heraus leuchten. Im Mittelpunkt der gläsernen Geschöpfe von Mari Mészàros steht der weibliche KörSusan Liebold, „SYXS“, 2008, per. (Bis 30. September in Lampenglastechnik; Galerie B der Galerie B Sinzheim).
Kleeblatt und Pilz
Nach einer Ausbildung zur Modistin lernt die bis dahin in Zürich lebende Alis Guggenheim (1896-1958) den russischen Jura-Studenten und Revolutionär Mischa Berson kennen, geht mit ihm nach Moskau, später nach Kiew. Nach der Geburt ihrer Tochter 1920 kehrt sie zurück nach Zürich und beginnt neben ihrer Arbeit als Modistin zu modellieren und entscheidet 1925, freischaffende Künstlerin zu werden. Erst 1942, nach der Übersiedlung nach Muzzano im Tessin, beginnt sie zu malen. (Bis 02.11. in Ascona).
Glücksbringer und Schutzzeichen im Kreismuseum Zons
TELEFON | 0041/91/7911942 und -/91/7911982
Sinzheim Foto: Galerie B
TELEFON | 07221/9737215
Glücksbringer und Schutzsymbole gibt es in vielerlei Gestalt. Neben Universalglücksbringern wie Kleeblättern, Hufeisen, Glücksschweinen oder Schornsteinfegern, gibt es auch solche mit Spezialgebieten. Denn so verschieden und individuell die Auffassungen von der Bedeutung des Wortes Glück sind, so unterschiedlich präsentieren sich auch die kleineren und größeren Helferlein zu dessen Erlangung. Eine unmittelbare Beziehung zwischen Form und Funktion zeigt sich bei vielen Objekten aus der Sammlung historischer Talismane und Amulette aus dem deutschsprachigen Raum von Brigitte und Helmut Köstlin. So sollten Anhänger mit Klauen, Krallen oder Reißzähnen Kraft, Macht oder Potenz geben. Objekte wie Reisesegen, Geldvermehrungspfennige oder ein Georgstaler, der unverwundbar macht, stehen in christlichem Zusammenhang. Ein besonderes Highlight der Sammlung bildet eine Zauberrolle aus dem Jahre 1551. Hierauf finden sich magische Symbole, Siegel und Segenssprüche, die in unterschiedlichen Situationen helfen sollten: Befreiung aus eisernen Fesseln, Schutz vor der Pest, Vertreibung von Armut und Sorgen, die Zuführung von großer Kraft im Krieg und vieles mehr. Ausgewählte Exponate aus der Jugendstil-Zinnsammlung des Kreis Museums Zons veranschaulichen, dass zudem viele Glücksbringer insbesondere aus der Flora Eingang in das Kunsthandwerk um 1900 Giftbecher Steinbockhorn, Sil- fanden. (07.09.-18.01.). berbeschlag; Kreismuseum Zons, Dormagen
TELEFON | 02133/530220
Alis Guggenheim, Selbstporträt; Fondazione Ignaz & Mischa Epper und Fondazione Rolf Gérard, Ascona (-02.11.) © Olivia Heussler, Zürich
Malen auf dem Land Wassily Kandinsky und Alexej Jawlensky in Murnau Die Ausstellung beleuchtet ausgewählte, in Murnau entstandene Kompositionen der beiden Künstler. In ihnen visualisiert sich der markante, künstlerische Wendepunkt und das Erlebnis einer spannungsreichen Zeit. (Bis 02.11.). TELEFON | 08841/476201
Wassily Kandinsky, Murnau mit blauem Haus, 1908, Privatbesitz; Schloßmuseum Murnau
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Drea mCars DreamCars &Rock’n’Roll Frank-W. Blache
WERBUNG MIT PROMINENTEN Da steigt Elvis Presley aus der weit geöffneten Vorderfronttür einer BMW Isetta, der heute so genannten „Knutschkugel”. Die Sängerin und Schauspielerin Cornelia Froboess, zeitgenössisch „Conny” genannt, posiert mit Plüschtieren von Steiff und Schuco, Bundeskanzler Ludwig Erhard zusammen mit diversen Schuco-Spielzeugen auf der Spielwarenmesse in Nürnberg. Sogar ein Werbefoto von Charles Wilp, das Cassius Clay alias Muhammad Ali mit sämtlichen Plüschtieren von Schuco zeigt, ist dokumentiert (Spielzeugmuseum Nürnberg). Diese Reihe ließe sich nach einiger Recherche sicher fortsetzen. Entsprechende Fotos sind gut archiviert und tauchen immer mal wieder auf. Es waren also nicht wenige Prominente, die sich für ein Werbefoto, sogar mit Kinderspielzeug, zur Verfügung stellten. BMW Isetta und Ludwig Erhard waren natürlich nur Schnappschüsse, die sich aber trotzdem gut für eine dezente Werbung verwenden ließen. Ähnliche Konstellationen lassen sich bis in die heutige Zeit finden. Prominente mit Spielzeug waren aber wohl in den 1960er- bis 1970er-Jahren das letzte Mal bei den Firmen für elektrische Autorennbahnen, Carrera und Scalextric, mit bekannten Formel-1-Fahrern zu sehen. Alle aufgeführten Beispiele lassen sich nachweisen. Doch es gibt noch eine Konstellation, bei der sich das Gerücht zwar hartnäckig hält, aber es bisher nicht gelungen ist, das entsprechende Foto zu lokalisieren.
PACKARD HAWK
Schuco Synchromatic „Packard Hawk" Die elektrische Gangschaltung im Schuco Synchromatic
Zugegeben – es ist ziemlich weit hergeholt und scheint wenig Sinn zu machen, aber es gibt einen Berührungspunkt der Firma Schreyer & Co., Schuco, und dem Rock’n’Roll, vielmehr eines Produkts der Firma und dem King of Rock’n’Roll, Elvis Presley. 1958 brachte der amerikanische Au-
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Schuco Synchromatic in der beachtlichen Länge von 28 cm „Packard”-Heckflossen aus Plastik – sonst ist das Auto aus Blech Regeneration der Batterien mittels „Tankstelle" Lenkrad für die Fernsteuerung
tobauer Packard ein 8-Zylinder-Cabriolet mit 244 PS auf den Markt, das auf den Namen „Hawk" (Falke) getauft wurde. Die Gebrüder Packard waren schon seit dem Ende des 19. Jahrhunderts beim Autobauen dabei. In den 50er-Jahren ging es bereits abwärts mit der Firma. Auch ein Zusammenschluss mit Studebaker 1954 brachte nicht den erwünschten Aufschwung. So gehörte der „Hawk” zu den letzten Autos, die unter dem Namen „Packard” angeboten wurden. Er schaffte gerade mal eine Auflage von 588 Stück. Nichtsdestoweniger war der „Hawk” – wie auch seine Namensvettern von Studeba-
ker, „Golden- und Silver Hawk” – der Ausdruck eines Lebensgefühls. Die Heckflossen, die Automatik, das war einfach ein Dream-Car, auch für Amerika. Für die Bewohner in Deutschland war derweil noch fast jedes Auto ein Traum. Elvis Presley war ein ausgewiesener Fan von dem „Stutz Blackhawk”, ein martialischer Sportwagen auf der Basis eines Pontiac, von dem er im Lauf der Jahre mindestens zwei Exemplare besessen hat. Mit der ursprünglichen Firma Stutz hatte der Wagen allerdings nichts mehr zu tun. Er war ein Versuch, vom Namen der einst bekannten Firma zu profitieren. Im Grunde genommen war der Wagen hässlich und teuer. Gegen Ende der Produktion 1979 kostete er 70.000 USD, eine wahrhaft gigantische Summe.
SCHUCO & ELVIS Für den renommierten Spielzeughersteller Schuco aus Nürnberg war es sicher eine Herausforderung, mit dem „Synchromatic” alias „Packard Hawk” den amerikanischen Traum zu verwirklichen, und sei es nur als Kinderspielzeug. Vielleicht hat man sich gesagt, dass man die erwiesene Autoverrücktheit des „King of Rock ’n’Roll”, der gerade in Deutschland weilte, für etwas Werbung ausnutzen könnte – ob „Hawk” oder „Blackhawk” war da ziemlich egal, wenn es den Schuco-Leuten überhaupt bekannt war. Nun soll bei irgendeiner Gelegenheit ein Foto mit Elvis Presley und dem Schuco Dream-Car entstanden sein. Dies wäre der angesprochene Berührungspunkt: Rock‘n’Roll und Schuco.
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Zeitmäßig würde es passen, war Elvis doch von 1958, dem Vorstellungsjahr auch des Schuco „Packards”, bis 1960 in Deutschland. Leider ist dieses Dokument nicht gefunden worden. Wer hat es? Natürlich wurde versucht, den populären Sänger mit so manchem Produkt in Verbindung zu bringen – Publicity für beide Seiten. So musste Elvis sich auf Wunsch der Fotografen mit ziemlich vielen Dingen und Leuten ablichten lassen.
BMW 507
Der weiße BMW 507 von Auto Glöckler – ein Revell Modell mit authentischem Nummernschild Elvis mit seinem vermeintlichen Besitz Unglaublich dynamisch – auch im Modell
Während seines Deutschlandaufenthalts gab es nicht nur das Spaßfoto mit der BMW Isetta (von der er auch zwei Stück geordert haben soll), sondern auch eine spektakuläre Geschichte mit einem BMW 507. Der Frankfurter Autohändler Glöckler hatte ihm einen weißen BMW 507 verkauft, angeblich zum Vorzugspreis, und die Übergabe medienwirksam ausgenutzt. Die Assistentin des Quizmasters (EWG) Kuhlenkampff, Uschi, wurde für die Übergabe angeheuert und posierte mit Elvis im Blitzlichtgewitter. Später stellte sich für Elvis heraus, dass der Vertrag nur ein Leasing-Vertrag war und der Wagen nach Ende seiner Dienstzeit in Deutschland wieder zurückzugeben war. Elvis hatte dies nie ganz verstanden. Fakt war, dass Glöckler einen riesigen Werbeerfolg hatte und er auch noch von Elvis dafür unfreiwillig bezahlt wurde. Später sah man Elvis dann in einem roten BMW 507. Ob er ihn hat umspritzen lassen oder ob er den Wagen einfach getauscht hatte, lässt sich heute nicht mehr zweifelsfrei nachweisen. Mit einem Umspritzen hätte er sich sicher noch zusätzlichen Ärger eingehandelt. Wie der amerikanische „Packard Hawk” erreichte auch der BMW 507 nur eine geringe Auflagenhöhe. Dieses Auto konnten sich auch wirklich nur ein paar „traumreiche" Leute im Wirtschaftswunderland leisten.
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Cadillac „Fleetwood 60 Special”, 1:18 Modell Selbst im Maßstab 1:18 noch über 30 cm lang
SCHUCO PACKARD Der Schuco „Packard” dagegen erreichte in seiner elfjährigen Produktionszeit die beachtliche Auflage von ca. 100.000 Stück, obwohl DM 29,95 (1960) für ein einzelnes Spielzeug für den Normalvater fast unerschwinglich waren. Dieses Automodell war eines der am aufwändigsten gestalteten Spielzeuge überhaupt. Inklusive der letzten Schraube wurden etwa 190 Einzelteile verarbeitet, mehrere Maschinen benötigt und einige hundert Arbeitsgänge waren notwendig. Was die Schuco-Leute letztendlich dazu veranlasst hat, die amerikanische Vorstellung von einem Auto in ein deutsches Spielzeug einzubringen, weiß man nicht.Wahrscheinlich war es neben dem Willen, etwas Außergewöhnliches zu schaffen, nicht zuletzt auch der Konkurrenzdruck – schließlich hatten andere namhafte Firmen auch „AmiSchlitten" im Programm, die es zu übertreffen galt. Wie das ideale amerikanische Auto musste auch der Schuco „Packard” eine automatische Schaltung haben. Gangschaltungen in Schuco Autos waren an sich nichts Besonderes, gab es sie doch schon seit den 30ern, etwa im „Examico”. Nur waren sie bisher mechanisch und anhand eines Ganghebels zu schalten. Nicht so beim „Synchromatic”: Hier gab es zum Ersten kein Uhrwerk mehr, sondern einen Elektromotor, und zum Zweiten war die Schaltung vollautomatisch. Wenn die Batterien eingelegt waren, konnte man den Hebel am Heck des 28 cm langen Fahrzeugs nach links schieben und der Wagen startete. Nach dem Leerlauf fuhr er im ersten Gang los, beschleunigte mit dem
zweiten Gang, ging dann zurück auf Stopp und fuhr ein Stück rückwärts, um dann über Stopp wieder im ersten Gang zu starten. Bei diesen Vorgängen blinkte jedes Mal ein rotes Licht am Armaturenbrett auf. Dort befanden sich die Knöpfe für die damit auch manuell auszuführende Gangschaltung. Aber das waren bei Weitem nicht alle Spielmöglichkeiten: Das Auto konnte auch gelenkt werden. Es hatte eine direkte Steuerung über das Lenkrad und eine Fernsteuerung mittels Lenkdraht, der mit einer Gummimuffe auf den Stift in der Motorhaube gesteckt werden konnte. Mit dem am Lenkdraht befindlichen Lenkrad konnte dann „ferngesteuert" werden. Mit einiger Geschicklichkeit konnte man also das Auto durch Druck auf die entsprechenden Knöpfe fortbewegen und es mittels der Fernsteuerung lenken. Das ging bis zum Rückwärtseinparken. Die nicht so Unermüdlichen konnten auch nur lenken und das Auto mit der Automatik fahren lassen. Das ging dann so lange, bis die Batterien leer waren. Und selbst jetzt hatten die Schuco-Ingenieure noch eine Weiterspielmöglichkeit geschaffen: Man konnte den Packard auftanken. Zu diesem Zweck gab es eine Tankstelle (Aral oder
Shell) mit einem Schlauch und einen Einfüllstutzen an der linken hinteren Seite des Autos. Um das Ganze zum Funktionieren zu bringen, musste jetzt noch die Tankstelle an einen Trafo angeschlossen werden. Auf diese Art und Weise konnte man die Batterien regenerieren, denn es handelte sich ja nicht um Akkus, die man aufladen konnte. Drei verschiedene Farbkombinationen für den Packard sind wohl produziert worden: rot/ creme, grün/creme und nur creme, wobei sich das Creme auf die goldschablonierten, separat angesetzten Heckflossen aus Plastik bezieht. Einfarbige „Synchromatics” in Rot und Grün soll es auch gegeben haben. Das hier gezeigte Modell ist eine Ausführung der letzten Produktionsjahre.
CADILLAC FLEETWOOD Für Elvis war die deutsche Episode, die von einem VW bis zu besagtem BMW führte, nur ein Zwischenspiel in seiner Begeisterung für Autos. In bürgerlichen Verhältnissen aufgewachsen, hatte die Familie kein eigenes Auto. Elvis’ Vater Vernon fuhr berufsmäßig einen Lieferwagen – das war alles. Die Mutter Gladys hatte nicht mal eine Fahrerlaubnis. Das
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Der Cadillac, auch im Modell ein schönes Auto. – Der stolze Besitzer des rosa Cadillac. – Die Kardantunnelverkleidung war mit einem Initial und Musiknoten versehen, auch im Modell
hielt Elvis aber nicht davon ab, ihr von dem Geld seiner ersten Erfolge einen 1955er-„Cadillac Fleetwood 60 Special” zu kaufen. „Special” hieß etwas länger als die Serienfertigung, mit elektrischen Fensterhebern vorn und diversen weiteren Extras. Das hatte er sich schon geschworen, als er noch klein war. Den Wagen ließ er „pink", also rosa, spritzen und mit einem cremeweißen Dach versehen. Dieser Cadillac war zu seiner Zeit wohl das teuerste Auto Amerikas, hatte den meisten Komfort und hob das Prestige. Das Geschenk an seine Mutter war eher ein symbolischer Akt, der die offensichtliche Zuneigung zu ihr unterstreichen sollte. Nutzen tat er dieses Auto erst einmal selbst. Noch heute ist der Wagen, als einer von ca. 30 verschiedenen Autos des „King”, als Ausstellungsstück in seiner zum Museum umfunktionierten Villa Graceland zu sehen. Das Auto selbst wurde zum Kult. Auch für die Miniaturversion fürs Kinderzimmer war gesorgt. Unzählige Hersteller von Spielwaren und Modellen beschäftigten sich mit diesem Wagen. In Blech gab es den
einen oder anderen „Cadillac Fleetwood” von japanischen Herstellern, aber eher nicht in Pink, also ohne direkten Bezug. Auch die deutsche Firma Gama hatte einen solchen Cadillac im Programm. Ein bekanntes Modell wird eher unter der Bezeichnung „himbeerrosa" geführt und hat keinen Bezug zu Elvis’ Cadillac. Die rührige Firma Franklin Mint schuf eine Miniatur etwa im Maßstab 1:18 speziell als Elvis’ Cadillac aus Druckguss. Mehrere Hersteller eiferten diesem Erfolg hinterher. Aber nur der Franklin Mint Cadillac ist heute noch heiß begehrt und erzielt entsprechende Preise.
ELVIS’ AUTOS Trotz eifrigster Dokumentation lässt sich nicht mehr präzise feststellen, wie viele Autos Elvis Presley im Laufe seines Lebens besessen hat. Außer seiner kurzen deutschen Episode war er natürlich hauptsächlich an amerikanischen Wagen interessiert. Da waren die Cadillacs, der „Willys Jeep”, der Ford und die beiden „Stutz Blackhawks” nur die Spitze des Eis-
bergs. Für einen Europäer noch von Interesse waren eventuell ein Rolls Royce 1960 „Silver Cloud 2 und 3” sowie ein „Phantom”, ein Mercedes 600, ein „DeTomaso Pantera” und ein „Ferrari Dino”, wobei er wohl mit dem „DeTomaso” überhaupt nicht zufrieden war und einmal einen Schuss auf ihn abgegeben haben soll – sicher nur eine nette Anekdote. Das letzte Mal, dass Elvis Presley durch das Tor von Graceland fuhr, war am 16. August 1977 in den frühen Morgenstunden. Er fuhr den schwarzen „Stutz Blackhawk”, den er 1974 gekauft hatte. Keine 12 Stunden später war er tot. Unter den Spielzeug- bzw. Modellautos der Vergangenheit und auch der Gegenwart sind momentan keine weiteren Fahrzeuge mit einem Direktbezug zu den Autos des King of Rock’n’Roll bekannt. Fotos: Frank- W. Blache Cadillac, Stutz, BMW, Rolls Royce, DeTomaso, Ferrari und Schuco sind geschützte Marken und dienen hier nur der Dokumentation.
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