Sammler journal 1114

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13.10.2014

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NOVEMBER 2014

November 2014 · B 1309 | € 6,50 Schweiz CHF 11,50 | Österreich € 7,00 | Be/Ne/Lux € 7,50

SAMMLER JOURNAL

KUNST • ANTIQUITÄTEN • AUKTIONEN

Über 2.000 Sammlertermine

Design René Herbst

Skulptur Mohrenleuchter

Gemälde Helene Schjerfbeck

Ausstellungen Tipps & Termine

Auktionen GEMI

Berichte & Preise

Dialog Leser & Experten


»MAC – Mechanical Analogue Computer«, 1958 Erster bandgesteuerter Computer der Welt, für Flug-Simulation, von Air Trainers Ltd., Aylesbury, England. Maße: 163 x 195 x 61 cm – Nur ein weiteres Exemplar ist weltweit bekannt (Science Museum, London). – Riesen-Rarität! – (€ 10.000 – 20.000)

D-Zug von »Radio-L.L., Paris«, um 1922 Superheterodynette Empfänger! Äußerst selten. – (€ 8.000 – 12.000)

»Marconi’s Magnetdetektor«, 1908 Von Marconi’s Wireless Telegraph Co. Ltd., London. Sensationelles frühes Objekt. – (€ 8.000 – 15.000)

131. Spezial-Auktion Nr. 1 in »Technischen Antiquitäten«:

»Büro-Antik« »Wissenschaft & Technik« »Klassisches Spielzeug« 15. November 2014 »The Fitch Type Writer«, 1891 Eines der meistgesuchten Sammlungsstücke. – (€ 10.000 – 15.000)

»Edison Mimeograph Typewriter No. 1«, 1894 Sehr seltene typenhebellose Schreibmaschine des genialen Erfinders. – (€ 8.000 – 12.000)

Riesen-Rarität: Detektor- + MorseEmpfänger, um 1910

Motorkutsche von »Gebr. Bing, Nürnberg«, um 1900

Kompakte Labor-Versuchseinheit zur frühen drahtlosen Datenübermittlung. – (€ 5.000 – 8.000)

Erstes von Bing hergestelltes Automobil-Modell.Länge: 22 cm. – (€ 5.000 – 8.000)

Sammlung von 75 BlechspielzeugMotorrädern – Hier: Das von »Johann Distler KG, Nürnberg«, um 1920. Länge: 16 cm. – (€ 2.500 – 3.500)

Seltener französischer Radio-Empfänger von »Ducretet, Paris« in Piano-Form, 1926 (€ 4.000 – 5.000)

Großer Quecksilber-Dampfgleichrichter »Signum H6RT1E80G», um 1930 Höhe: 70 cm (!!) – Sensationelles Exponat! – (€ 1.200 – 1.800)

Walzendrehorgel »Cocchi, »Regina Hexaphone«, um 1915 Bacigalupo & Graffigna, Berlin«, Seltener Münz-Wechselautomat mit um 1890 6 Phonographen-Walzen! Exzellenter Zustand mit typischem Berliner Klang. – (€ 6.000 – 9.000)

Spielt exzellent! – (€ 8.000 – 12.000)

Weitere Informationen finden Sie ab Mitte Oktober auf: www.Breker.com / New Highlights, sowie youtube.com: Auction Team Breker

»Bébé-Jumeau Lioretgraphe«, um 1895(!)

Äußerst seltene Phonographen-Puppe mit exzellent spielendem Zelluloid-Zylinder: „Ah! Mon beau Château“ mit erfrischender, lachender Kinderstimme. – (€ 5.000 – 8.000)

Voll-illustrierter 2-sprachiger (deutsch/englisch) FARB-Katalog: 6 28,–Lieferung nur gegen Vorauskasse (Scheck, Bar oder Kreditkarten mit Sicherheitsnummer „CVV“ und Verfalldatum: Mastercard / Visa / AmEx)

»Gold Musical Snuff Box« von G. Reymond, um 1820

* Einlieferungen sind jederzeit willkommen! *

(€ 18.000 – 22.000)

Die Spezialisten für »Technische Antiquitäten« Postfach 50 11 19, 50971 Köln * Tel.: +49-2236-38 43 40 * Fax: +49-2236-38 43 430 Otto-Hahn-Str. 10, 50997 Köln (Godorf) * e-mail: Auction@Breker.com Geschäftszeiten: Di – Fr 9 – 17 Uhr INTERNATIONALE REPRÄSENTANTEN IN: U.S.A., Frankreich, England, Japan, Australien & Neuseeland, Hongkong, Taiwan, Singapur, China, Russland

Große Soldatenpuppe von »Steiff«, um 1910 Seltene Charakterpuppe mit Original-Zubehör. Höhe: 46 cm! – (€ 1.800 – 2.500)

Musical Gold Repeater Pocket Watch, um 1820 Mit Sûr-PlateauMusikwerk. – (€ 8.000 – 12.000)

»Porträt von Präsident Vladimir Putin«, 2014 Zeitgenössischer politischer Puppen-Automat von Christian Bailly, Paris, nach klassischem Vorbild „Pierrot Ecrivain“ von Gustave Vichy, um 1890. Er zeigt den russischen Präsidenten am 18. März 2014 bei der Unterzeichnung des Krim-Annexion-Vertrages!! Absolutes Einzelstück! – (€ 25.000 – 35.000)

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»MITS Altair 8800«, 1975 1. Minicomputer der Welt (Schätzpreis: € 3.000 – 5.000)

Seltenes und gesuchtes Herren-Fahrrad von »Hermes-Peugeot, Paris«, um 1990 Nahezu neuwertiger Zustand. – (€ 2.000 – 4.000)

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November 2014 · B 1309 | € 6,50 Schweiz CHF 11,50 | Österreich € 7,00 | Be/Ne/Lux € 7,50

KUNST • ANTIQUITÄTEN • AUKTIONEN

Über 2.000 Sammlertermine

DESIGN

Design René Herbst

René Herbst Skulptur

Regina Voges

Mohrenleuchter

34

Gemälde Helene Schjerfbeck

Ausstellungen Tipps & Termine

Auktionen Berichte & Preise

Dialog Leser & Experten

SKULPTUR Titelfoto: Ateneum Art Museum, Finnish National Gallery, Helsinki. © VG Bild-Kunst, Bonn 2014

DIALOG

4

MAGAZIN

12

MESSETERMINE

20

KUNSTMARKT

24

PORZELLANKUNST

32

AUKTIONSNOTIZEN

50

AUKTIONSTERMINE

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Mohrenleuchter Dieter Weidmann

GEMÄLDE Helene Schjerfbeck

INSERENTENVERZEICHNIS

71

AUSSTELLUNGSTERMINE

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AUSSTELLUNGEN

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LITERATURTIPP

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AUKTIONSPREISE

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Anja Iwa

ETHNOGRAPHICA Schnitzkunst Hindukusch

IMPRESSUM

106

VORSCHAU

106

TERMINE & KLEINANZEIGEN IN DER BEILAGE

Maria Schremf

42 72 88

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zeitgenössischer Porzellanplastiker Seine eigenen Werke zu kommentieren ist nicht seine Sache. Und wie kann man eine solche schöpferische Urgewalt in Worte fassen? Er sprengt jede Schublade, in die man ihn stecken möchte und genau das macht ihn zu dem, was er ist – der große zeitgenössische Porzellanplastiker. Seine

Handschrift

ist

unverwechselbar

und um diese zu charakterisieren, müsste man Bände schreiben.

 U 2011-091-BT / Unikat »Date« 21,5 x 15 x 10 cm U 6045-M / Serie  »Braut 2 mit Spitzenärmeln« 9,5 x 6 x 25,5 cm

In dieser Anzeige sind beispielhaft Abbildungen von PorzellanWerken dargestellt, die als Unikat bzw. Serie aufgelegt wurden und deren Verfügbarkeit überprüft werden muss.

Porzellanmanufakturen Aelteste Volkstedt Breitscheidstraße 7 ı 07407 Rudolstadt / Thüringen Telefon: +49 (0) 3672 4802-0 Fax: +49 (0) 3672 4802-22 www.glaeserneporzellanmanufaktur.eu


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die kostbaren Stickereien zu zeigen, während die Wände reizende Landschaften und vorzügliche Kopien alter Meister zieren. Eingestellt auf den Stil des Barock und heiteren Rokoko schafft er unvergängliche Werke für Ausstellungen und Verkaufsräume. Er erteilt auch mit bestem Erfolge Unterricht und so mancher tüchtige Künstler ging aus seinem Atelier hervor“. Bei aller Begeisterung des Autors Johann Karl darf nicht übersehen werden, dass Lidl Autodidakt war und nie etwa die strenge Schule des Malateliers der Nymphenburger Porzellanmanufaktur durchlaufen ist. Ein kritischer Blick auf die Malerei des Schälchens, sei uns dies bitte erlaubt, zeigt doch technische Schwächen und Ungenauigkeiten in der Ausführung, die in einer professionellen Porzellanmalerei nicht vorkommen würden. Der Gesamteffekt, bei nicht zu genauem Hinschauen, ist aber doch ganz gut gelungen und man könnte tatsächlich meinen, eine Arbeit aus dem 18. Jahrhundert vor sich zu haben. Lidl hat es dennoch nicht geschafft, in Waltraud Neuwirths „Porzellanmaler-Lexikon“, Braunschweig 1977, aufgenommen zu werden, aber auch eine grandiose Porzellanmalerin wie die um 1910 tätige Münchnerin Minna (Wilhelmine) Vollnhals hat keine Berücksichtigung von Neuwirth erhalten. Minna hat immerhin nur Nymphenburger Weißware verwendet und ihre verblüffende Porzellanmalereien wurden von der Geschäftsleitung als so vorzüglich empfunden, dass sie im Nymphenburger Geschäft am Odeonsplatz zum Verkauf angeboten wurden, obwohl sie nicht aus der Nymphenburger Produktion stammten. Wenn man also richtig streng mit dem Schälchen sein muss, darf der Hinweis auf wirklich erstklassige Porzellanmalerei auf Nymphenburger Porzellan zwischen 1900 und 1914 nicht fehlen, verbunden mit dem Hinweis auf die Ausstellung „Ab nach München – Künstlerinnen in München um 1900“, die bis 8. Februar 2015 im Münchner Stadtmuseum zu sehen ist. Hier werden einige Porzellanmalereien von Minna Vollnhals gezeigt. Ein Wort noch zur Ateliermarke von Lidl, die die Form eines gelben Posthorns einnimmt. Emeran Lidl schafft damit eine Verbindung zu Schloss St. Emmeram oder Schloss Thurn und Taxis in Regensburg. 1810, mit der Ablösung der Postrechte, wurde das Kloster Sankt Emmeram, das aus dem 8. Jahrhundert stammt, sowie das Klostergelände mitsamt den Gebäuden vom Fürstenhaus Thurn und Taxis erworben und ab 1812 zur Residenz ausgebaut. Lidls Posthorn soll als Gütesiegel und angesichts des Vornamens des Künstlers an den Namen Emmeram und die Familie Thurn und Taxis, die einst das Postmonopol hatte, erinnern. Dr. Graham Dry, München

Elegante Jagdgesellschaft Bronzerelief in Renaissance-Stil Vielen Dank für die letzten monatlichen Ausgaben und die interessanten behandelten Themengebiete. Als langjähriger Abonnent freue ich mich immer wieder auf Ihre monatliche Zustellung. Nun habe ich eine Frage an das Expertenteam: Ich habe vor einiger Zeit bei einer Schreber-

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gartenauflösung durch einen absoluten Zufall die in die Anlage gestellte Bronzetafel erworben. Diese Bronzetafel war über dem Eingang verschraubt und nachdem ich wegen des eigentlichen Zwecks, nämlich dem Kauf eines Rasenmähers nach der Bronzetafel fragte, wurde mir diese kurzerhand mitverkauft. Tja, ob es Glück war oder nicht, stellt sich immer erst im Nachhinein heraus, denn leider finde ich diese Bronzetafel rein nirgends. Ich habe den Signateur wohl gefunden, wenn es denn der Carl Börner sein sollte, aber leider kein Werk, das diesem hier ähnlich wäre. Ich würde mich sehr freuen, wenn mir die Experten sagen könnten, wie alt das gute Stück ist und ob ich es vom Wert her in die Hausratversicherung mit aufnehmen sollte. Die Bronzetafel wiegt rund 7 Kilogramm und ist 65 cm lang und ca. 23 cm breit. Paul Viktor Schneitler, o. O. Die elegante Jagdgesellschaft erinnert sofort an den Fürstenzug in der Augustusstraße in Dresden, das überlebensgroße Bild eines Reiterzuges, das aus circa 23.000 Fliesen aus Meißner Porzellan besteht, 1904-07 ausgeführt wurde und die Ahnengalerie der zwischen 1127 und 1904 in Sachsen herrschenden 35 Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige aus dem Geschlecht des Fürstenhauses Wettin darstellt. Der Fürstenzug geht auf einen Entwurf aus dem Jahre 1865 zurück, der 1872-76 in „Sgraffito-Technik“ (einem Putzkratzverfahren) ebenfalls eine sich von rechts nach links bewegende Gesellschaft in Renaissancekostümen. Die ursprüngliche Ausführung hielt der Witterung nicht stand und musste ab 1904 ersetzt werden, aber es kann durchaus

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sein, dass sie dem vorliegenden Bildhauer Carl Börner gut bekannt war und ihm als Vorbild für dieses schöne Bronzerelief im Renaissance-Stil des frühen 16. Jahrhunderts diente. Gegossen wurde das Relief, das etwa 1880-85 entstand und einen dekorativen Zweck etwa als ein in die Wand eingelassenes oder gerahmtes Bild in einer gutbürgerlichen Wohnung erfüllte, von der Bildgießerei Hermann Gladenbeck & Sohn in Friedrichshagen bei Berlin (Firmenbezeichnung am unteren rechten Rand). Hermann Gladenbeck (Berlin 24. Januar 1827 - 11. November 1918 Friedrichshagen) machte sich 1851 als Bildgießer in der Johannisstr. 3 selbstständig und erhielt 1852 einen ersten wichtigen Auftrag vom Bildhauer Christian Daniel Raucher, der drei kleinere Versionen des von ihm geschaffenen Reiterstandbilds Friedrichs des Großen in Auftrag gab, das 1851 auf Unter den Linden aufgestellt worden war. Der Betrieb wuchs mit den Jahren und die Königliche Bildgießerei in der Münzstr. 12 in Berlin wurde angemietet. Diese Gießerei wurde 1887 nach Friedrichshagen bei Berlin in die damalige Wilhelmstraße (seit 1951 Peter-Hille-Straße) 62 verlegt. Die spätere Firmierung als „H. Gladenbeck & Sohn“ berücksichtigt die Aufnahme von Hermanns ältestem Sohn Oskar in die Geschäftsleitung. Die Bildgießerei gehörte um 1900 zu den weltweit wichtigsten Herstellern von Monumenten, Denk- und Grabmälern sowie „Ladenbronzen“ für den Schreibtisch und Wohnraum. Einen sehr nützlichen Überblick über die Geschichte des Unternehmens liefert das Ausstellungsheft „Bildgießerei Gladenbeck – Aufstieg und Niedergang“, Heimatmuseum Köpenick, 1994. Der Bildhauer Carl Paul Börner, der das Bronzerelief schuf, wurde 1828 in Nieder-Wiesa, Schlesien geboren und starb 1905 in Hamburg. Über seine Ausbildung scheint nichts bekannt zu sein. Er war ab Anfang der 1860er-Jahre in Hamburg als Bildhauer tätig und führte zahlreiche staatliche Aufträge aus, darunter die bildnerische Ausschmückung des Sitzungssaals des Ham-

Félix Vallotton (1865-1925) „La Tunisienne” Öl/Lw, 80x 45 cm, M. Ducrey II Nr. 8 S.7

Sachsen, Mitte 18. Jh.


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burger Rathauses und die Kolumbusstatue auf der Kornhausbrücke. Er war auch als Entwerfer von Schüsseln, Tellern, Krügen usw. im spätgotischen und Renaissancestil für die Berliensche kunstgewerbliche Werkstatt, vormals R. Bichweiler, in Hamburg tätig. Einen dieser Zierteller bilden wir hier ab. Er datiert aus dem Jahr 1880 und befindet sich, neben anderen Keramiken nach Börners Entwürfen, im Victoria & Albert Museum, London, Inv.-Nr. 39-1882. Weitere Hamburger Keramiken nach Börners Entwürfen, die zu den besten Beispielen der deutschen Keramik des späten 19. Jahrhunderts gehören, befinden sich im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (siehe Hermann Jedding und Mitarbeiter, Hohe Kunst zwischen Biedermeier und Jugendstil: Historismus in Hamburg und Norddeutschland, Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, 1977, S. 445, Kurzbiografie mit Katalognummern der Exponate von Börner). Der Wert des schönen Bronzereliefs liegt bei etwa 600 Euro, ein kunstbegeisterter Hamburger Patriot würde vielleicht sogar mehr auf den Tisch legen. Dr. Graham Dry, München

Dragonware für den Export Japanisches Teeservice aus Satsuma Ich übersende Ihnen Fotos eines Services, bestehend aus sechs Tassen mit Untertassen, einer Kanne, einer Dose und einer kleineren Kanne. Gekauft wurde es 1953 in Budapest in einem staatlichen Antiquitätengeschäft. Es soll sich um Craquelé-Porzellan handeln. Auf dem Boden befinden sich Marken, goldene Schriftzeichen auf rotbraunem Grund. Können Sie mir mit einer Bewertung weiterhelfen?

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Fatna Lange, Blankenfelde-Mahlow

Das Teeservice gehört zu einer Gattung des japanischen Porzellans, die im englisch sprechenden Antiquitätenhandel als „Satsuma moriage dragonware“ bekannt ist. „Dragonware“ ist erklärlich genug, da Schnaube und Griff aus Drachenhals und Drachenkörper bestehen, weitere Drachen schlängeln sich in Schwarz-Weiß durch die figürliche Dekoration auf Gefäßwandung, Teller, Tassen und Untertas-

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sen. „Drachenware“ hat sich anscheinend bisher nicht im deutschen Handel durchgesetzt: Die Akzeptanz des Worts als Kommunikationsbegriff würde hierzulande sicher dazu beitragen, dass Dragonware allmählich höher geschätzt und intensiver gesammelt würde, denn diese Erzeugnisse sind noch relativ günstig zu erwerben, obwohl sie aufwändig und vor langer Zeit hergestellt wurde. Das Wort „moriage“ bedeutet „Fadenrelief“ und bezieht sich auf die mit der Gießbüchse aufgebrachte, erhöhte und linear verlaufende Dekoration, die hier etwa die Konturen des bemalten Drachenkörpers bilden. Die Gefäßdeckel sind hier in Knopfform zurückhaltend bestückt, anders als manche Teekanne oder Zuckerdose, bei der der Deckelgriff, passend zur Schnaube, auch als Drachenkopf gebildet ist. Die Bezeichnung „Satsuma“ bezieht sich auf den Namen eines Gebiets, das auch als das „Herrschaftsgebiet Kagoshima“ bekannt ist und mit der Edo-Zeit (1603-1868) in Verbindung steht. Der Name


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bezieht sich auf die Provinzen Satsuma, Osumi and Hyuga in den heutigen Regierungsgebieten Kagoshima und Miyazaki auf der Insel Kyushu. Satsuma ist seit Jahrhunderten ein wichtiges Gebiet der Keramikherstellung. Am besten bekannt sind die Teeservice und Vasen mit gelblichem Scherben und im opulenten Stil der vorliegenden Art dekoriert, bei dem die Wirkung durch reichliche Bemalung in Gold und Orangerot erzielt wird. Die Japaner selbst hatten wenig Interesse an dieser Drachenware, die ab dem mittleren 19. Jahrhundert ausschließlich für den Export in die westliche Welt produziert wurde. Sie wurde in Kagoshima, Kyoto, Tokyo, Osaka, Kobe und Kanazawa von Hunderten bekannter Künstler in vielen Stilen hergestellt und von Tausenden anonymer Maler dekoriert. Unser dünnwandiges Teeservice wurde um 1900 produziert. Die Marke am Boden liest sich vielleicht als „Dai Nippon, Satsuma, Hododa hat dieses gemacht“ und steht auf jedem Fall den bekannten Marken von Hododa stilistisch sehr nahe. Auf der Wandung der Teekanne ist unterhalb der Mündung eine Einzelmarke in Form eines Kreises mit inliegendem Kreuz zu erkennen. Diese Marke ist das Zeichen der Familie Shimazu, die Satsuma Han (Satsuma Herrschaftsgebiet) regierte. Der Wert des japanischen Teeservices aus Satsuma beträgt etwa 300 Euro. Dr. Graham Dry, München

Opiumraucher mit Niveau Figur aus aus Böhmen um 1900 Diesen ehrwürdigen, der Welt entrückten Opiumraucher habe ich schon vor Jahren auf einem Flohmarkt entdeckt. Seither wartet er darauf, von Ihrem Expertenteam bewertet zu werden. Der Raucher ist 17,5 cm hoch und 26 cm lang. Er hat einige kleine abgeplatzte Glasurstellen, ist aber sonst gut erhalten. Auf der Unterseite befindet sich die Zahl 77, daneben eine 1, wiederum zwei Längsstriche oder ein H, daneben die Zahl 11. Mit dieser kryptischen Botschaft wende ich mich an Sie. Aus welcher Zeit stammt dier Figur, wer hat sie geschaffen und wo kommt sie her? Peter Wiesner, Waldkraiburg

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Eine Annäherung kann nur anhand der Herstellungstechnik versucht werden, da die eingeritzten Nummern am Boden Auskunft nur zur Modellnummer innerhalb einer Fabrikproduktion geben und keinen Hinweis auf die Identität der Fabrik selbst erlauben. Der Opiumraucher stammt aus dem späten 19. Jahrhundert, besteht aus Steingut und wurde vermutlich in einer böhmischen Keramikfabrik hergestellt. Mit Böhmen bringt man im Allgemeinen eine relativ billige Herstellungsart in Verbindung, die einen Brand zu relativ niedriger Temperatur und einer anschließenden „Kaltbemalung“ vorsieht, d. h. einer Bemalung in Firnisoder Ölfarben, die zwar eine Vielfarbigkeit erlaubt, aber nicht sehr haltbar ist. Abplatzungen sind jederzeit durch einfache Handhabung möglich und gerade solche stellenweise Abnutzungszeichen sind an den Kanten der liegenden Figur gut zu erkennen. Die Modellierung stammt ganz gewiss von einem sehr guten Bildhauer, der möglicherweise in der Fabrik angestellt war. Leider, muss man in diesem Fall sagen, ist weder der Name der Fabrik, noch des Künstlers zu ermitteln, aber die Qualität steht auf einem Niveau mit den Arbeiten von Friedrich Goldscheider in Wien, der bekanntesten Keramikfabrik der österreichischen-ungarischen Monarchie, die auch Genrefiguren in dieser Art, aber nicht mit Kaltbemalung, produzierte. Daher „Böhmen um 1890“, mehr nicht, und ein Wert von etwa 120 Euro.

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Dr. Graham Dry, München

Zur Dekoration Nachguss eines Mörsers von 1630 Vor Jahren habe ich auf einem Flohmarkt einen 20,5 cm hohen Bronze-Mörser, Durchmesser oben 24,5cm, Gewicht über 10 kg erworben. Könnten Sie mir bitte anhand der Fotos mitteilen, wie alt das Teil ist und woher es kommen könnte. Sagt das MDC XXX unter dem einen Gesicht das Herstellungsjahr 1630? Und was bedeutet das GB A unter dem anderen Gesicht. Natürlich wäre ich auch neugierig zu erfahren, wie hoch Sie den Wert ansetzen.

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Rosemarie Heller, o. O.

Ein Exemplar des identischen Modells, allerdings

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mit dunkler Patinierung, befand sich vor Kurzem auf eBay (s. kleine Abb.), und wurde dort folgendermaßen beschrieben: „Aus gehobenem Nachlass !!! Riesengroßer Mörser aus Bronze oder Messing. Bezeichnet MDC XXX, mit zwei Zentaurköpfen und zwei Frauenköpfen als Griffe. Reliefdekor. Teilweise mit alter Patina. Am Boden einige Farbreste, die sich aber problemlos entfernen lassen. Das Säubern überlasse ich dem Sammler“. Bei beiden Exemplaren handelt es sich um Nachgüsse nach einem viel gebrauchten und stellenweise entsprechend abgeriebenen Originalmörser aus dem Jahre 1630. Solche Nachgüsse erfreuten sich einer großen Beliebtheit als stimmige Dekorationsstücke im gutbürgerlichen Interieur der Gründerzeit und es ist anzunehmen, dass jede Apotheke damals auch eine Sammlung dieser Gefäße ihr eigen nannte, um so das ewig lange Bestehen des Unternehmens zu dokumentieren bzw. die lange Geschichte der geballten medizinischen Erfahrung standesgemäß vor Augen zu führen. In den meisten Fällen hätte ein Stößel dazu gehört. Die Buchstaben GB und A beziehen sich auf den Namen des damaligen Gießers des Mörsers, der vermutlich in einem deutschen Museum aufbewahrt wird. Für das Exemplar des Mörsers, das auf eBay angeboten wurde, erhoffte sich der Verkäufer 370 Euro als Sofort-Kauf, aber bei einem niedrigeren Preisvorschlag würde der Anbieter nicht weghören. Dr. Graham Dry, München

Nachtrag Zum Dialog in der Oktober-Ausgabe 2014 Unter dem Titel „Mühle, Schach und Domino“ wurde auf den Seiten 7 bis 9 ein Spielekasten um 1890 vorgestellt. In Ergänzung hierzu wollen wir noch den Würfel aus Serpentinstein abbilden.

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180. Kunstauktion 8. November 2014

Farbprospekt kostenlos Onlinekatalog unter www.doebritz.de

August von Kloeber „Der Tod des Adonis“, 1852, 100 x 130 cm, Prov.: ehem. wohl König von Preußen f. Neues Palais Potsdam, Weltausstellung Paris v.1855 / Kannen, Tabletts: Aus Sammlg. Wächtersbach-Keramik um 1900-1920. Entw.: C. Neureuther / Ernst Barlach „Der Spaziergänger“ 1912, sign. H. 51 cm / Paravent: Wiener Werkstätten um 1915-20, i.d.A Dagobert Peche, H. 193 cm / Nymphenburg um 1909. Entw.: Jos. Wackerle. H 56 cm

Kunst- und Auktionshaus Döbritz, Öffentlich bestellte und vereidigte Auktionatoren, Inh. A. Döbritz-Berti, Braubachstr. 10-12, 60311 Frankfurt am Main Tel.: 069-28 7733, Email: kontakt@doebritz.de, www.doebritz.de


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MESSETERMINE |OKTOBER| AMSTERDAM (NL) -02.11.2014 Zeitgenössische Kunst Kromhouthal Tel. 0031/20/6227728 www.affordableartfair.nl HAMBURG-SCHNELSEN -02.11.2014 Kunst und Antiquitäten Messehalle Tel. 04542/8569070 www.mendelssohn-messen.de HARROGATE (GB) -02.11.2014 Antiques & Fine Art Fair The Pavillons of Harrogate

BERGEN-ENKHEIM 02.11.2014 Antikmesse Hessen-Center Tel. 02104/46152 www.interantik-gmbh.de BERLIN-CHARLOTTENBURG 20.11.-23.11.2014 Kunst- und Antiquitätenhandel Große Orangerie Schloss Charlottenburg Tel. 0431/680380 www.expomanagement.de BOCHUM-WATTENSCHEID 09.11.2014 RUHR.Antiquaria Stadthalle Tel. 02351-22464 www.antiquariatsmarkt.de

Tel. 0041/1278/784912 www.cooperevents.com LONDON (GB) -08.11.2014 Asian Art Diverse Kunsthandlungen in St. James’s und Mayfair Tel. 0044/2074992215 www.asianartinlondon.com MÜNCHEN -02.11.2014 Kunst und Antiquitäten Paulaner am Nockherberg Tel. 0172/7533184 www.kunst-antiquitaeten.de SEITENSTETTEN (A) -02.11.2014

BONN 21.11.-23.11.2014 Kunstmesse Frauenmuseum Tel. 0228/691975 www.frauenmuseum.de BONN-BAD GODESBERG 14.11.-16.11.2014 ANTIKA Stadthalle Tel. 0431/680380 www.expomanagement.de BREMEN 16.11.2014 Antikmesse Weserpark Tel. 02104/46152 www.interantik-gmbh.de

15. Mostviertler Antiquitäten-, Kunst- und Raritätenmesse Stift Tel. 0043/664/9173631 www.antik-events.at

|NOVEMBER| AMSTERDAM (NL) 23.11.-30.11.2014 Pan Amsterdam RAI Parkhal Tel. 0031/411/644440 www.panamsterdam.nl BASEL-RIEHEN (CH) 21.11.-26.11.2014 BAAF - Basel Ancient Art Fair Wenkenhof www.baaf.ch

BRÜHL 30.11.2014 Antik- und Sammlermarkt Rheinhotel Dreesen Tel. 02232/931717 www.a-v-a.net BUDWEIS (CZ) 29.11.-30.11.2014 Czech Art Festival Convention Centre Tel. 00420/387714911 www.artfestival.cz EDINBURGH (GB) 13.11.-16.11.2014 Edinburgh Art Fair Corn Exchange Tel. 0044/(0)1875819595 www.artedinburgh.com


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FLORENZ (I) 13.11.-15.11.2014 Salo dell’ Art e del Restauro Fortezza da Bosso Tel. 0039/55217940 www.salonerestaurofirenze.org FRANKFURT 01.11.-02.11.2014 Numismata Forum der Messe Tel. 089/268359 www.numismata.de HAMBURG 13.11.-16.11.2014 Affordable Art Fair Messe Tel. 040/430936893 www.affordableartfair.com 21.11.-23.11.2014 Salon der Gegenwart. Kunstschau Elbhof Tel. 040/7029500 www.salondergegenwart.de 28.11.-30.11.2014 Designmesse Messe Hamburg Tel. 0711/9909390 www.blickfang.com INNSBRUCK (A) 21.11.-23.11.2014 Euro Antik Messe Tel. 0043/664/3422424 www.euroantik.at ISTANBUL (TR) 08.11.-16.11.2014 Artist Tüyap Fair Convention and Congress Center Tel. 0090/212 8671100 wwwistanbulartfair.com.

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KLOSTERNEUBURG (A) 21.11.-23.11.2014 28. Internationale Klosterneuburger Antiquitäten- und Kunstmesse Babenbergerhalle Tel. 0043/664/9173631 www.antik-events.at KÖLN-DEUTZ 19.11.-23.11.2014 Cologne Fine Art & Antiques Messegelände Tel. 0221/8212245 www.cologne-fine-art.de KOPENHAGEN (DK) 15.11.-09.10.2014 Designmesse Oksnehallen Tel. 0711/9909390 www.blickfang.com LONDON (GB) 03.11.-09.11.2014 Winter Fine Art & Antique Fair Olympia Exhibitin Centre Tel. 0044/ 20/73708211 www.olympiaartsinternational.com MOSKAU (RU) 26.11.-30.11.2014 Antiquariatsmesse Central House of Artists Tel. 007/495/6579922 www.moscowbookfair.ru MÜNCHEN 01.11.-09.11.2014 Kunst-Messe Postpalast Tel. 0431/680380 www.expomanagement.de 06.11.-12.11.2014 Internationale Kunstmesse Residenz Tel. 089-23241350 www.munichhighlights.com

13.11.-16.11.2014 Zeitgenössische Kunst ICEC Tel. 0090/2122447171 www.contemporaryistanbul.com

NAMUR (B) 08.11.-16.11.2014 Antica Namur. Art & Antiques Fair Expo Tel. 0032/27401030 www.antica.be

KASSEL 09.11.2014 Antikmesse dez-Einkaufszentrum Tel. 02104/46152 www.interantik-gmbh.de

PADUA (I) 14.11.-17.11.2014 Arte Padova Messe Tel. 0039/0498800305 www.artepadova.com


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Kunstmarkt 2014 Ein weiteres Rekordjahr Das Jahr 2014 in den Auktionssälen hat gut begonnen. Das erste Halbjahr kann als historisch bezeichnet werden. Das Ergebnis war besser als je zuvor und die neuen Rekorde der zeitgenössischen Kunst widersprechen jeder Logik. In den ersten sechs Monaten des Jahres wurden Kunstwerke für 5,2 Milliarden Euro versteigert (Zuschlagspreis ohne Aufgeld am Ende des ersten Halbjahrs 2014). Diese Rekordzahl übertrifft das Vorjahresergebnis (erstes Halbjahr 2013) um 600.000 Euro und das von vor zehn Jahren um stattliche 3,7 Milliarden. Der Kunstrausch lässt die Preise in diesem Jahr 12 Prozent zulegen, und auf das Jahrzehnt gesehen sind es 232 Prozent. Insbesondere in New York und London schwillt das Spitzenpreissegment – das der Millionenwerke – unablässig an. Welche Künstler versorgen dieses Spitzenplateau? Mangels alter Kunstwerke im Umlauf – denn diese sind selten – erweisen sich die modernen, Nachkriegs- und zeitgenössischen Künstler als die rentabelsten für die Auktionshäuser. So stammen die am höchsten bewerteten Werke dieses Jahres nicht von Caravaggio oder Rubens, sondern von Monet oder Jeff Koons. Von den Modernen bis zu den Zeitgenossen

Barnett Newman: Black Fire I, 1961 (Christie’s, New York, 5/2014; Zuschlagspreis 75.000.000 Dollar; © VG Bild-Kunst Bonn; Christie’s Images Limited 2014)

In diesem Halbjahr wurden die Gipfel von Juan Gris oder Claude Monet von den nachfolgenden Generationen „jüngerer" Künstler in den Schatten gestellt. Die fünf besten Zuschläge des ersten Halbjahrs 2014 ehrten nämlich Barnett Newman (neuer Rekord mit 54 Millionen Euro für „Black Fire I", 1961), Francis Bacon (52,3 Millionen für „Studies for a Portrait of John Edwards" von 1984, und 45,5 Millionen für „Portrait of George Dyer Talking" von 1966), Mark Rothko (42,8 Millionen für „Untitled" von 1952) und Andy Warhol (40,6 Millionen für „Race Riot", 1964) vor dem Rekord von Juan Gris. Nie zuvor hatten sich die Kandidaten für prestigeträchtige Auktionen so entschieden gezeigt. Manche Käufer legten beim Bieten einen Eifer an den Tag, der den „offiziellen"

Francis Bacon: Portrait of George Dyer Talking, 1966 (Christie’s, London, 2/2014; Zuschlagspreis 45.567.440 Euro; © VG Bild-Kunst Bonn; Christie’s Images Limited 2014)


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Mark Rothko: Untitled, 1952 (Christie’s, New York, 5/2014; Zuschlagspreis 42.875.300 Euro; © VG Bild-Kunst Bonn; Christie’s Images Limited 2014)

Marktwert der Künstler völlig außer Acht ließ. Keine Logik rechtfertigt beispielsweise den neuen Rekord von 61 Millionen Euro des Amerikaners Barnett Newman (bei einem Zuschlagspreis von 75 Mio. Dollar wurden für das Gemälde „Black Fire I" von Barnett Newman letztendlich 84 Mio. Dollar inklusive Aufgeld gezahlt). Mit 61 Millionen Euro lässt Newmans „Black Fire I" den bisherigen Gipfel des Künstlers um 27 Millionen hinter sich (zum Vergleich: 27 Millionen Euro entsprechen auch dem Umsatz, den ein Land wie Österreich in sechs Monaten mit der Versteigerung von Kunstwerken erzielt). Dieser neue Rekord ist umso beeindruckender, als Newmans Spitzenwert seit letztem Jahr bei 33,7 Millionen für ein größeres Werk als „Black Fire I" lag und er die Schätzung des Auktionshauses Christie's um 34 Millionen Dollar hinter sich ließ (die Schätzung von Christie's lag bei 50 Millionen Dollar). Die Exzesse des Markts sind nicht das alleinige Vorrecht der bedeutenden Figuren der amerikanischen Kunst des 20. Jahrhunderts. Sie betreffen auch die lebenden Künstler, das heißt die Künstler, die heute weiterhin produzieren und von denen man noch nicht weiß, wie sie sich entwickeln werden. Der öffentliche Auktionsmarkt, der den Marktwert der Kunstwerke formalisiert, ist Teil eines Spekulationssystems geworden und hat einige Sicherheitsschlösser gesprengt. Wer kann bestätigen, dass ein Jeff Koons auch in 50 Jahren noch 43 Millionen Euro wert ist („Balloon Dog (Orange)" wurde im November 2013 bei Christie's für 43 Millionen inklusive Aufgeld versteigert)? Die Hierarchie der Marktwerte

hängt derzeit weniger von den historischen Wertungssystemen ab als von Sichtbarkeits- und Marketingeffekten. Die bereits geschriebene Kunstgeschichte ist nicht mehr wert als diejenige, die im Begriff ist, geschrieben zu werden – ganz im Gegenteil. Von der Kitsch-Ära (Jeff Koons) bis zum Streben nach einer absoluten Malerei (Gerhard Richter) sind die Werke der 1980er-Jahre heute auf dem Markt mehr wert als Camille Pissarros Impressionismus. Auch mit einem neuen Rekord von 21,1 Millionen Euro im vergangenen Februar in London liegen Pissarros Preise unterhalb derjenigen des zeitgenössischen Leaders Jeff Koons, von dem eine in drei Ausgaben gefertigte Skulptur (kein Unikat wie Pissarros Arbeiten) am 3. Mai 2014 für 21,8 Millionen Euro versteigert wurde („Jim Beam – J. B. Turner Train", 1986, Zuschlagspreis 30 Mio. Dollar, das sind 33,7 Mio. Dollar inklusive Aufgeld, Christie's New York). Koons, der am höchsten bewertete lebende Künstler der Welt, profitierte in diesem Jahr von einer ersten großen Retrospektive in New York, im Whitney Museum of American Art mit über 150 Werken, während sich das Rockefeller Center mit der monumentalen Skulptur „Split-Rocker" aus 100.000 Blumen schmückte, die François Pinault 2001 erwarb. Einige Monate vor der Eröffnung der angekündigten Retrospektive fiel bei Christie's der Hammer bei 38,8 Mio. Euro für einen ebenso erhabenen „Balloon Dog" wie derjenige, den François Pinault einige Jahre zuvor vor dem Palazzo Grassi im Canal Grande in Venedig ausgestellt hatte. „Balloon dog (Orange)", eine Skulptur von drei mal vier Metern, ist seit dem 11. November 2013 das teuerste zeitgenössische Kunstwerk der Welt. Der in fünf Farben (blau, magenta, orange, rot und gelb) ausgeführte gewaltige „Balloon Dog" ist Jeff Koons populärste Kreation.


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Während des ersten Halbjahrs 2014 konnten die beiden derzeit am höchsten bewerteten lebenden Künstler Jeff Koons und Gerhard Richter Zuschläge von 28,1 Millionen bzw. 21 Millionen als weitere Erfolge verbuchen. Diese Ergebnisse sind sicherlich beeindruckend. Es handelt sich jedoch nicht um absolute Rekorde dieser Künstler, deren Marktwerte ununterbrochene Höhenflüge verzeichnen. Koons und Richter sind zwei Auserwählte eines zeitgenössischen Markts, dessen Preisindex die während der spekulativen Phase im Jahr 2007 erzielten Spitzenpreise um 15 Prozent übertrifft. Letztendlich legte der Marktwert der zeitgenössischen Kunst über das Jahrzehnt 70 Prozent zu. Getragen wurde er hierbei von dem New Yorker Marktplatz und von Käufern aus allen vier Himmelsrichtungen. Die besten Ergebnisse für Nachkriegs- und zeitgenössische Kunst wurden zunächst in New York erzielt. Dies ist nicht ganz unlogisch, denn mit Ausnahme von Francis Bacon sind die teuersten Künstler des 20. Jahrhunderts Amerikaner (Newman, Rothko, Warhol, Basquiat, Koons). Dem New Yorker Markt (und hauptsächlich den bedeutenden Veranstaltungen von Christie's und Sotheby's) ist es zu verdanken, dass in den Vereinigten Staaten von Januar bis Juli 2014 für 1,7 Milliarden Euro Kunstwerke versteigert wurden. Vom Wettrennen um Rekorde angetrieben, wuchs der amerikanische Markt um 21 Prozent (erstes Halbjahr 2014 im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013) und liegt weit vor China (1,4 Milliarden Auktionsumsatz, Steigerung von 2 Prozent im Vergleich zu 2013). Auch der britische Markt ist stark expandierend, mit einer Umsatzsteigerung von 23 Prozent (1,3 Milliarden 2014 gegenüber 1 Milliarde im ersten Halbjahr 2013). Gegenüber New York als Hauptstadt der zeitgenössischen Kunst behauptete London seinen Titel im Spitzensegment der Moderne. Dort erzielte Juan Gris 37,6 Millionen Euro, Claude Monet 35,3 Millionen, Camille Pissarro 21,1 Millionen und Pablo Picasso 20,1 Millionen. Europa blieb dank des

Jeff Koons: Jim Beam – J. B. Turner Train, 1986 (Christie’s, New York, 5/2014; Zuschlagspreis 30.000.000 Dollar; © Christie’s Images Limited 2014)

mächtigen Londoner Markts im Rennen. Die anderen europäischen Marktplätze wiesen jedoch schwankende Ergebnisse aus: Der französische Umsatz fiel, aber Frankreich behauptete seinen vierten Platz auf dem Weltmarkt (Auktionszuschläge in Höhe von 207 Millionen, Rückgang von 4,7 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2013). Die Schweiz (77 Millionen, Anstieg von 6 Prozent) nimmt vor Deutschland (76 Millionen, Rückgang um 1 Prozent) den fünften Platz ein. Wonnemonat Mai entgegen aller Prognosen 13. Mai 2014: Christie's richtete eine außergewöhnliche Prestigeauktion von Nachkriegs- und zeitgenössischer Kunst aus. Endergebnis: 745 Mio. Dollar wurden umgesetzt (über 600 Millionen Euro) und 95 Prozent der Lose wurden verkauft. So etwas hatte es noch nie gegeben. Diese Veranstaltung ist bahnbrechend in der Geschichte der britischen Multinationalen und in der Geschichte des Kunstmarkts überhaupt. Nie zuvor hatte eine Kunstauktion ein solches Ergebnis eingefahren. Christie's New York war es gelungen, an einem Abend und mit nur 68 Losen 31 Prozent des gesamten amerikanischen Auktionsumsatzes des ersten Halbjahrs 2014 und 41 Prozent des Umsatzes Großbritanniens über denselben Zeitraum zu erzielen. Abgesehen von London können die europäischen Marktplätze diesem Rhythmus nicht folgen. Ein Abend bei Christie's in New York stellt mehr als das Zweieinhalbfache der Auktionen eines Halbjahres in Frankreich dar, dem weit entfernten vierten Marktplatz weltweit, der nun 3,9 Prozent des Weltmarkts ausmacht. Explosion der Preisspannen für die Anführer der Kunst des 20. Jahrhunderts (wenn möglich, amerikanisch), heute überbezahlte Werke, die angesichts der vorbei ratternden Millionen für die großen Signaturen des Augenblicks einige Monate später wie Schnäppchen erscheinen – unaufhaltsam peitscht der Spitzenmarkt davon und die Investitionen sind derart massiv, dass heute nichts auf eine Umkehr dieser Situation schließen lässt. QUELLE | artprice.com


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Hans Bellmer Im Fokus Als Hitler an die Macht kam, begann der deutsche Künstler Hans Bellmer (geb. am 13. März 1902 in Kattowitz, das damals zum Deutschen Kaiserreich gehörte, und gestorben am 23. Februar 1975 in Paris) einen subversiven Prozess, der sich dem vom Dritten Reich gepredigten Mythos von der anatomischen Perfektion entgegenstellte. Er zerstückelte den Körper seiner Puppe und setzte ihn in seltsamen Kombinationen wieder zusammen. Letztere erwecken ein Gefühl beunruhigender Fremdheit, das demjenigen, das bei der Lektüre von Freud aufkommt, nicht unähnlich ist. 1924 öffneten sich die surrealistischen Künstler der Macht des Unbewussten am Werk. Daher erstaunt es nicht, dass die Entdeckung Hans Bellmers wie ein Elektroschock auf sie wirkte. Er entschärfte die klassische Sichtweise der menschlichen Anatomie, indem er Mechanismen der Lust aus seiner Fantasiewelt darauf projizierte. 1933 baute Hans Bellmer eine Puppe: ein künstliches Wesen aus Holz und Pappmaché mit einer kombinatorischen Anatomie, die „vielfache anatomische Möglichkeiten" zuließ. Ein Wesen außerhalb der Realität, kindlich und ein Motor für Perversionen zugleich. Zu Lebzeiten stellte Bellmer seine Puppen als solche nicht aus. Sie waren die Grundsubstanz formeller Spiele für seine Bilder, Zeichnungen, grafischen Arbeiten und Fotografien. 1935 besuchte er Paul Eluard und wurde von den Surrealisten begeistert aufgenommen. Nach dem Tod seiner Frau ließ er sich 1938 endgültig in Paris nieder, wo er seine Studien fortsetzte und als Zeichner und Graveur arbeitete. Als bedeutender Künstler der surrealistischen Szene unterliegt Bellmers Preisindex keinen großen Schwankungen und er profitiert ganz natürlich von dem allgemeinen Preisanstieg. Sein Marktwert stieg seit dem Jahr 2000 um 235 Prozent an. Trotz dieses Anstiegs muss festgestellt werden, dass der Künstler angesichts seiner Bedeutung für die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts keineswegs überbewertet ist. Dies blieb den Sammlern nicht verborgen und wir sehen seit zwei Jahren gewisse Wertberichtigungen auf dem Markt. Am 3. Juni 2014 beispielsweise versteigerte Christie's in Paris

Hans Bellmer: La Toupie, 1938/68 (Artcurial, Paris, 6/2014; Zuschlagspreis 190.000 Euro; © VG Bild-Kunst Bonn)

„La Toupie", eine in acht Exemplaren aufgelegte bemalte Bronzeskulptur für 190.000 Euro, gut das Doppelte der oberen Schätzung und neuer Rekord des Künstlers für eine Skulptur. Dreidimensionale Arbeiten von Bellmer sind außerordentlich rar. Nur 23 Skulpturen wurden in den vergangenen zwanzig Jahren zur Versteigerung ausgerufen. Das Herz seines Markts besteht aus grafischen Arbeiten, die ihn zu einem Künstler machen, dessen Werke oft für weniger als 300 Euro zu ersteigern sind (die Hälfte der Transaktionen werden unterhalb dieser Grenze abgewickelt). Seine Grafiken machen 73 Prozent der zirkulierenden Werke aus und wechseln für durchschnittlich 100 bis 700 Euro den Besitzer, je nach Größe, Anzahl der Abzüge und natürlich Qualität der Zeichnung. Liebhaber suchen überwiegend nach Mehrfachfertigungen mit erotischen Zügen. Einige wenige erotische Blätter bringen nunmehr mehrere Tausend Dollar ein, wie der Künstlerabzug mit dem Titel „Erotische Kaltnadelradierungen”, eine Kaltnadelradierung auf Japan-


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papier, die am 26. November 2013 in Berlin für 3.000 Euro abgegeben wurde (bei Hauff & Auvermann). Oder auch die wunderschöne „Heliogravur Paradis Artificiel" von 1949, für die 5.000 Euro geboten wurden, bei einer oberen Schätzung von 2.000 Euro („Cornette de Saint Cyr", Paris, 6. Februar 2012). Historisch gesehen ist es im Übrigen interessant, Papiere (Grafiken oder Zeichnungen) von 1939 bis 1940 zu erwerben, als der Künstler mit Max Ernst im Lager Les Milles in Südfrankreich interniert war. Seine Arbeiten aus dieser Zeit entfernten sich von der Thematik der Anatomie der Puppe und beschäftigten sich quasi zwanghaft mit Mauern und Steinen, im Anklang auf die ursprüngliche Rolle des Lagers, das eine ehemalige Ziegelei war. Originale – Zeichnungen und Gemälde – sind nicht sehr zahlreich und der Markt bietet immer wieder Gelegenheit zum Erwerb von Bleistiftzeichnungen für weniger als 5.000 Euro, ebenso viel wie für eine sehr schöne Grafik. Einige sehr gelungene Blätter schwingen sich jedoch auf über 50.000 Euro empor und zwei Aquarellzeichnungen konnten die 100.000-Euro-Grenze überschreiten. Seit einer gewissen Auktion bei Calmels-Cohens in Paris im April 2003, bei der drei Abzüge zum ersten Mal für über 100.000 Euro versteigert wurden, zeigen Liebhaber eine Vorliebe für die Fotografien der verbotenen Spiele (zum Teil in lebhaften Farben oder Pastelltönen koloriert). CalmelsCohens richtete die Versteigerung der Kollektion André Breton aus und die Fotografien von Hans Bellmers Puppe verdreifachten oder vervierfachten gar ihre Schätzungen. Dazu muss gesagt werden, dass die Provenienz Breton den vorgestellten Werken eine ganz besondere Aura verlieh, in der Bellmers Arbeiten von der Welle der allgemeinen Begeisterung profitierten. Gleichwohl wurden die 2003 aufgestellten Rekorde seither zweimal überboten, und zwar in New York, wo mit einem Foto, das ein schattenhaftes Selbstporträt neben einer transformierten Puppe zeigt, ein neuer Auktionsrekord von 240.000 Euro aufgestellt wurde (Self-Portrait with Poupée „Die Puppe", Zuschlagspreis 310.000 Dollar, Sotheby's New York, 3. Oktober 2012). Mit einem Spitzenpreis von 240.000 Euro liegt Bellmer weit

hinter dem anderen bedeutenden Protagonisten der surrealistischen Fotografie, Man Ray, zurück, der 2013 für einen Rayograph von 1922 einen Preis von 779.800 Euro erzielte. QUELLE | artprice.com

Hans Bellmer: La Poupée, 1937 (Christie’s, New York, 3/2014; Zuschlagspreis 31.000 Dollar; © VG Bild-Kunst Bonn, © Christie’s Images Limited 2014)

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Aus vielen Zeiten und Regionen Hermann Historica, München Einzigartige Dokumente zur Geschichte des Ersten Weltkrieges, meisterliche Handwerkskunst aus aller Welt und einmalige Erinnerungsstücke europäischer Herrscherhöfe bestechen in der Herbstauktion vom 3. bis 8. November von Hermann Historica. Fein gearbeitet und teils langjährig in namhaften Sammlungen dokumentiert, finden sich Objekte früher Gold- und Silberschmiedekunst im Kapitel der Antiken. Beeindruckend und ansprechend ist das Goldmedaillon mit dem Bildnis der Nike aus dem dritten bis zweiten Jahrhundert vor Christus. Die zentrale Büste der Göttin mit ihren charakteristischen Flügeln ist umspielt von Ornamenten und Blüten. Rückseitig ist das völlig unbeschadete hellenistische Schmuckstück mit einer Öse versehen. Seltenheit und Zustand finden ihren Niederschlag im Preis ab 25.000 Euro. Aus österreichischem Adelsbesitz kommt eine Venus de‘ Medici in ausgezeichneter bildhauerischer Qualität und einer Größe von 1,57 Metern für 45.000 Euro zum Aufruf. Eine mit Lorbeerkranz bekrönte Marmorbüste des Kaisers Caligula steht mit 15.000 Euro zur Auktion. Höchste Virtuosität neuzeitlicher Gold- und Silberverarbeitung zeigt sich im Kapitel des Kunsthandwerks. Prachtvoll und dekorativ sind sechs St.-Georgs-Becher aus massivem Gold. Die Deckel der gefußten Trinkbecher im Barockstil sind mit farbig emaillierten, figürlichen Knäufen in Form des Heiligen Georgs zu Pferde versehen (32.500 Euro). Ebenso unvergleichlich wie prunkvoll ist der Wanderpreis zur Deutschen Schachmeisterschaft, der ab 35.000 Euro ersteigert werden kann. Gefertigt in der renommierten, für ihre erlesenen Arbeiten berühmten Wiener Werkstatt J.C. Klinkosch AG zeigt sich der sehr imposante elfenbeinerne Turm des königlichen Spiels. Besondere Sammlungsstücke bieten sich unter den Alten Waffen. Herausragend ist hier die Auswahl an raren und bestens erhaltenen Schilden aus dem 16. Jahrhundert wie der Paraderundschild der Trabantengarde des Wolf Dietrich von Raitenau (25.000 Euro) oder der eiserne Paradeschild aus Dresden (12.000 Euro). Dass das Augenmerk der Schutzmaßnahmen im Mittelalter nicht nur den menschlichen Kämpfern galt, beweist eine spätgotische Rossstirn (15.000 Euro). Hochwertig gefertigt ist auch ein geätzter Kürass mit Medici Wappen von 1590 aus Pisa (10.000 Euro). In Qualität und Vielfalt überzeugend ist auch das Angebot an Losen aus Afrika, dem osmanischen Reich, Indien sowie Japan und China. Ein Highlight ist die persische Garnitur aus Helm, Schild und Armschiene (25.000 Euro). Zu den geschichtlich bedeutenden Dokumenten und Sammlungsstücken zum Beginn und Verlauf des Ersten Weltkrieges gehören die Protestnote der englischen Regierung gegen eine mögliche Verletzung der belgischen Neutralität durch die deutsche Armee vom 4. August 1914 (Aufruf 4.500 Euro), die Ernennungsurkunde des erfahrenen Feldherren Prinz Leopold von Bayern zum Oberbefehlshaber der Ostfront vom 29. August 1916 durch Kaiser Wilhelm II. (1.000 Euro) oder der geschlossene Auszeichnungsnachlass eines Luftschiffkommandanten. Die posthume Anerkennungsurkun-

de für einen weltberühmten französischen Piloten aus dem Zweiten Weltkrieg, für Antoine de Saint-Exupéry, der seit 1944 vermisst ist, soll 4.500 Euro kosten. Für je 8.000 Euro werden aus dem persönlichen Inventar von Kaiser Franz Joseph I. von Österreich eine feldgraue Litewka mit Hose als preußischer Generalfeldmarschall und eine pelzverbrämte Attila mit Galahose als Inhaber des Husarenregiments Kaiser Franz Joseph von Österreich, König von Ungarn (Schleswig-Holsteinisches) Nr. 16. versteigert. In zwei Teilen werden die Auszeichnungen der seit dem 14. Jahrhundert in piemontesischen Biella belegten Familie Ferrero della Marmora offeriert, darunter mit dem Höchsten Orden der Verkündigung eine einmalige Dekoration. Ab 40.000 Euro kann der Annunziatenorden als Ordenskette mit Doppelkleinod und Bruststern, 1780 an Filippo Ferrero della Marmora verliehen, aus dem Nachlass der bedeutenden Familie ersteigert werden. Überaus kostbar, aus massivem Gold mit Edelsteinen gearbeitet, zeigen sich zwei Auszeichnungen aus dem Großherzogtum Toskana. Ein St.-Stephans-Orden kann ab 18.000 Euro erworben werden und ein älteres Stück bereits aus dem 18. Jahrhundert ab 16.000 Euro. Die Glanzstücke unter den antiken Schusswaffen wie sie kaum auf dem Markt zu finden sind, sind ein Paar Luxus-Steinschlosspistolen aus der Gewehrkammer der Zarin Elisabeth Petrovna. Um 1760 in Petersburg gefertigt, zeigt der gravierte und geschnittene Dekor einen Eroten zwischen Trophäenbündeln auf Goldgrund, die bekrönten Initialen und den russischen Doppeladler (60.000 Euro). Ein Meisterwerk der sehr frühen Büchsenmacherkunst ist ein doppelläufiger Radschlosspuffer von 1598. Ganzflächig mit Beineinlagen versehen, sind auf der gesamten Waffe lebhafte Motive aus Jagd und Mythologie dargestellt (35.000 Euro). TELEFON | 089/54726490 INTERNET | www.hermann-historica.de

Goldmedaillon mit Nike, hellenistisch, 3.-2. Jahrhundert v. Chr. (Startpreis 25.000 Euro). Hermann Historica, München, 03.-08.11.2014


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von Gyron le Courtoys,„Aveques la devise des armes de tous les chevaliers de la table ronde“ von 1503 soll 20.000 Euro kosten. Die Abteilung Autografen enthält ein Albumblatt Goethes (5.500 Euro), ein unterhaltsamer Jahrmarkt der Film-, Foto- und Plakatindustrie findet sich mit vierzig Positionen alter Fotos, Plakate oder Filmprogramm und mit dem Schwerpunktthema „Charlie Chaplin“ in der ModerneAbteilung. TELEFON | 089/284034 INTERNET | www.hartung-hartung.de

Titel von Sebastian Brant, Stultifera Navis... per Iacobum Locher... in latinum traducta, Basel, Johann Bergmann von Olpe, 1497, insgesamt 118 (2 ganzseitige) Holzschnitte von Albrecht Dürer, vom Meister des Haintz Narr u. a. (Taxe 25.000 Euro). Hartung & Hartung, München, 03./04.11.2014

Narren und Ritter Hartung & Hartung, München Besonderheiten beim Münchner Spezialisten für wertvolle Bücher, Handschriftlichem und Arbeiten auf Papier, Hartung & Hartung, finden sich am 3. und 4. November unter den Ikunabeln. In der sehr seltenen, vierten Ausgabe gibt es das Sterbebüchlein Ars moriendi bei Konrad Kachelofen mit vierzehn ganzseitigen Holzschnitten (Schätzpreis 40.000 Euro). Zwei schöne Ausgaben des Hauptwerks des großen Kirchenlehrers Augustinus enthalten die letzte große Apologie des Christentums gegen die Heiden: „De civitate dei“, Venedig, Gabriele di Pietro, 1474 und „De Ciuitate dei cum commento“, Basel, Amerbach, 1490. Beide rubriziert, mit gemalten Lombarden und einigen, teils gemalten Initialen. Die Baseler Ausgabe enthält einen schönen ganzseitigen Holzschnitt, der oben den Verfasser zeigt, darunter wird das himmlische Zion gegenüber dem höllischen Babylon in feinstem Altkolorit gezeigt (12.000 und 20.000 Euro). Die wohl vierte lateinische Ausgabe des um 1350 entstandenen „Zeitglöckleins des Lebens und Leidens Christi" des Dominikaners Bertholdus soll 20.000 Euro kosten. Der erste Druck der erweiterten Ausgabe von Sebastian Brants Narrenschiff von 1497 mit 118 Holzschnitten, davon zwei ganzseitige von Dürer, mit Beigaben von Thomas Beccadelli ist auf 25.000 Euro taxiert. Die zweite, aber erste illustrierte Ausgabe der Grandes Chroniques de France, auch Chroniques de SaintDenis genannt, ist nicht weniger selten und gesucht als die erste Ausgabe von 1476 und liegt daher bei 180.000 Euro. Unter den Postinkunabeln und den mehr als hundert alten Drucken steht die vierte und erste illustrierte Ausgabe einer der wichtigsten Chroniken Frankreichs, die noch zu Lebzeiten des 1501 verstorbenen Verfassers Robertus Gaguinus erschienen ist, mit einer Taxe von 60.000 Euro zur Versteigerung. Von der Erstausgabe 1495 ist kein Exemplar erhalten. Die seltene erste Ausgabe des berühmten Ritterromans

Ausdruckstanz Felzmann, Düsseldorf Das Traditionshaus von Ulrich Felzmann führt am 4. und 5. November seine 150. Auktion mit Münzen, Medaillen und Varia durch. Aus dem antiken Rom wird ein Aes Graeve der Zeit von 275-270 v. Chr. angeboten. Die Münze mit herrlich olivgrüner Patina zeigt auf der Vorder- und Rückseite einen Pferdekopf mit vier Wertkugeln (Ausruf 500 Euro). Einen genauen Einblick in die politische Geschichte des 17. Jahrhunderts gibt ein Buch mit 131 Kupferstichen, welche die Teilnehmer an den Friedenskonferenzen von Münster und Osnabrück zur Beendigung des Dreißigjährigen Krieges zeigen – angefangen bei Kaiser Ferdinand III. bis Guilaume Comte des Lamboi (3.200 Euro). Eine Bronze des Bildhauers Ernst Seger, Spezialist für den weiblichen Akt, ist die kleine Version seiner Figur, die bis 1940 überlebensgroß am Ufer des Berliner Wannsees stand und dann zu Kriegszwecken eingeschmolzen worden ist (3.000 Euro). Sie wird oft als „Läuferin“ bezeichnet und ist aber wohl doch besser in ihrer grazilen Haltung, mit geschlossenen Augen und emporgerecktem Kopf als Ausdruckstänzerin zu betrachten (3.000 Euro). Vom 6. bis 8. November findet bei Felzmann die traditionelle Briefmarkenversteigerung mit vielen begehrenswerten Stücken statt. TELEFON | 0211/550440 INTERNET | www.felzmann.de

Ernst Seger (1868-1939), Tänzerin/Läuferin, Bronze, H 36,5 cm (Ausruf 3.000 Euro). Felzmann, Düsseldorf, 04./05.11.2014

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gefragten Martin Kippenberger wird ein Gemälde von 1989/90 aufgerufen (280.000-350.000 Euro). Sigmar Polkes Acryl- und Gouache-Arbeit liegt zwischen 450.000 und 550.000 Euro. Lucio Fontanas Werk wird zu Höchstpreisen versteigert, sein „Concetto Spaziale, Attese“ von 1965/66 ist auf 450.000 bis 650.000 taxiert. Die große Auktionswoche findet vom 25. bis zum 28. November statt. Versteigert werden weiterhin Silber (25. November), Klassische Moderne (25. November), Juwelen (27. November) sowie Armband- und Taschenuhren (28. November). TELEFON | +43(0)1/515600 INTERNET | www.dorotheum.com Jardinière, Hochzeitsgeschenkt der Belegschaft an das Ehepaar Wolfers, 1898, Silber, Elfenbein geschnitzt (Taxe 45.000-60.000 Euro). Dorotheum, Wien, 04.11.2014

Gute Perspektive Hochkarätig Dorotheum, Wien Die Jugendstil-Auktion am 4. November im Dorotheum bietet eine von Kolo Moser entworfene Gürtelschließe aus dem Jahr 1905. Eine frühe Arbeit, die ganz den Intentionen der ausführenden Wiener Werkstätte entspricht. Mit streng symmetrisch aufgebauten und geometrischen Blumenranken ist sie in Silber gearbeitet, teilweise verkupfert und mit Opalen besetzt (Schätzwert 50.000-70.000 Euro). Einzigartig ist die Jardinière des belgischen Juweliers Wolfers, die er von seiner Belegschaft zu seiner Vermählung 1898 geschenkt bekam. Seit fast 120 Jahren war das aus Silber und geschnitztem Elfenbein gestaltete Kleinod im Besitz der Familie (45.00060.000 Euro). Carlo Bugattis persönlichen, extravagenten Stil zeigt ein Schreibtisch samt Stuhl (30.000-40.000 Euro). In der Design-Auktion am 6. November gibt es internationales Möbeldesign. Ettore Sottsas ist ein Schwerpunkt gewidmet. Aus einer italienischen Privatsammlung werden frühe Arbeiten versteigert. Darunter ein 1959 entstandenes großes Wandbild aus Keramikfliesen (170.000-250.000 Euro) und zahlreiche Totems, die zwischen 25.000 und 80.000 Euro eingeschätzt sind. Die Möbel der französischen Designer, Architekten und Bildhauer Sido und François Thévenin wirken als singuläres Objekt, als Skulptur. Ihr Bronze-Stuhl „Crypto CRP 10“ von 1985 für Sawaya & Moroni liegt zwischen 100.000 und 150.000 Euro. Für einen Entwurf von Mimmo Paladino, das „Ficcanaso“-Möbelobjekt für Meta Memphis, Mailand 1989, erwartet man sich 30.000 bis 35.000 Euro. Hochkarätiges gibt es auch in der Auktion mit zeitgenössischer Kunst am 26. November. Erstmals werden die Zahlenskulpturen „NUMBERS ONE through ZERO“ von Robert Indiana als komplette Serie angeboten (750.000-900.000 Euro). Aus einer österreichischen Privatsammlung kommen Werke von Maria Lassnig, Arnulf Rainer, Martin Kippenberger, Jörg Immendorf, Daniel Spoerri, Otto Muehl, Alfons Schilling, Josef Mikl, Wolfgang Hollegha und Otto Zitko. Die Gemälde stammen aus den 1960er- bis 1990er-Jahren, der Schwerpunkt aber liegt auf den 1980ern. Von der mit dem Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk ausgezeichneten Österreicherin Maria Lassnig gibt es „Der Wald“ (220.000-320.000 Euro), vom zur Zeit sehr

Dobiaschofsky, Bern Vom 5. bis 8. November werden bei Dobiaschofsky einmal mehr Gemälde, Grafiken und Antiquitäten versteigert. Unter der Schweizer Kunst immer geführt wird Cuno Amiet. Seine 1923 datierte sommerliche Landschaft mit Blick auf Oschwand gibt den Blick frei auf das Dörfchen, links sind Amiets Wohnhaus und Atelier zu erkennen, im Hintergrund der dunstblaue Hügelzug des Jura. Ab 1918 bis in die frühen 1920er-Jahre pflegte Amiet diese Perspektive wiederholt auf die Leinwand zu bannen, wobei er den Blickwinkel jeweils geringfügig veränderte (Schätzpreis 85.000 CHF). Albert Ankers Klassiker „Bildnis eines Mädchens“ ist mit einer Taxe von 150.000 Franken das Spitzenstück. Die Offerte mit internationaler Kunst wird angeführt von Joan Miró. Sein „Peinture“ von 1953 ist mit 680.000 Franken dotiert. 250.000 Franken werden für Fernando Boteros „Tango“ von 2003 erwartet. Die kühl-elegante, abstrakte Komposition von Serge Poliakoff von 1956 ist im Pariser Archiv registriert (90.000 CHF), für die Mischtechnik auf Malkarton von Marianne von Werefkin liegt eine Echtheitsbestätigung von Dr. Bernd Fäthke vor, der die dörfliche Landschaft mit zwei heimkehrenden Frauen in die Jahre um 1917 datiert (70.000 CHF). Die tscherkessischen Reiter bei der Durchquerung einer Furt von Franz Roubaud sind auf 38.000 Franken geschätzt. Eine rare Sammlung von Vermeil-Gefäßen findet sich in der Antiquitätenofferte ebenso wie ein Brückenschreibtisch von Haussmann (4.000 CHF), ein Schlangenstuhl von Niki de Saint-Phalle (25.000 CHF) und ein Mondrian-Schrank von Koni Ochsner (6.000 CHF). Albert Anker, „Bildnis eines TELEFON | +41(0)31/5601060 INTERNET | www.dobiaschofsky.com

Mädchens“, Öl auf Leinwand, 27,5 x 21 cm (Schätzpreis: CHF 150.000). Dobiaschofsky, Bern, 05.-08.11.2014


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Eine besondere Auswahl an Kunstwerken und Objekten der DDRGeschichte werden in der Online-Auktion am 21. November von Auctionata offeriert.

Der Osten Auctionata.com In einer Livestream-Auktion versteigert Auctionata am 4. November Islamische Kunst. Zu den großen Besonderheiten zählt ein aus gegossenem Messing gefertigter Türklopfer in Form von zwei miteinander verschlungenen Drachen. Alle fünf bisher bekannten, vergleichbaren Objekte befinden sich in internationalen Museen. Weiterhin werden eine persische Hängelampe aus Kupfer sowie eine islamische Zauberschale mit kunstvollen, charakteristischen Gravuren versteigert. Außerdem zählen eine bedeutende Auswahl Keramiken aus Nischapur, erlesene europäische Exportkeramiken sowie besondere Kalligrafien zu den Highlights. Anlässlich des 25. Jubiläums des Mauerfalls veranstaltet Auctionata am 21. November die Online-Auktion Kunst und Kultur der DDR. Neben Arbeiten von DDR-Künstlern werden historische Dokumente, einzigartige Liebhaberstücke aus den Bereichen Wissenschaft und Technik, Design und Alltagskultur bis hin zu originalen Stücken der Mauer versteigert. Kuratiert wird die Auktion von Günter Höhne, Experte für ostdeutsches Design.

Einen ersten Blickfang bilden auf allen vier angebotenen Gemälden die jeweiligen Personenszenen auf den mit Pinien oder Akazien bewachsenen Anhöhen. Das Ensemble wird zum Limitpreis von 18.500 Euro aufgerufen. Zahlreiche Veduten machen auch das Werk des aus Neapel stammenden Malers, Zeichners und Grafikers Giacinto Gigante (1806-76) aus. Sein Blick auf Cava dei Tirreni im Valle dei Mulini ist ein Motiv aus der Provinz Salerno (Limit 8.600 Euro). Gigante entwickelte einen freien und aufgeschlossenen Stil in Bezug auf die neapolitanische Vedutentradition des 17. und 18. Jahrhunderts, wie auch auf einer seiner Gouachen mit einer Landschaft bei Neapel zu sehen ist (1.200 Euro). Von Süditalien geht es nach Südtirol, wo der 1874 in Schwaz geborene Hans Josef Weber-Tyrol lebte. Als Vertreter des Spätimpressionismus ist er hauptsächlich als Landschaftsmaler bekannt, obwohl sein Werk motivisch vielseitig ist und von der Porträtund Aktmalerei bis zu Stillleben und Tierdarstellungen reicht. Vielfältig ist auch sein Repertoire an Maltechniken. An seiner Mischtechnik „Liegender Tiger“ (9.800 Euro) lässt sich ablesen, dass Weber-Tyrol das Zeichnen beherrschte und mit nur wenigen, locker erscheinenden Zeichen- und Pinselstrichen in der Lage war, ein Motiv auf die Bildfläche zu bringen und diesem den nötigen wirkungsvollen Ausdruck zu verleihen. Eine Zeichnung gibt es von Fernando Botero. Als kritischer Realist mit satirischen Zügen behandelt er seine Bildthemen. Beim „Hombre picado“ (12.000 Euro) haben nicht der Torero und dessen Picador die Oberhand, sondern der Stier. Dem Antwerpener Künstler Willem I van Herp (1614-77) werden zwei Gemälde mit der Anbetung der Heiligen Familie zugeschrieben. Es sind variierte Kopien der Rubens-Werke, die in dieser Zeit über die Kupferstiche von Lucas Vosterman bekannt waren. Mit dem Einfügen eigener Bildelemente wie etwa der Ausblick in eine Landschaft mit weidenden Schafen bei der Anbetung der Hirten und die Darstellung von Hunden fügte der Künstler seine eigene Handschrift den Rubens-Kompositionen bei. Die Ölgemälde, die auch aufgrund ihrer leuchtenden Farbgestaltung ins Auge stechen, werden jeweils zu einem Limitpreis von 19.000 Euro angeboten. TELEFON | 0831/5642530 INTERNET | www.allgaeuer-auktionshaus.de

TELEFON | 0800/6118800 INTERNET | www.auctionata.de

Italiensehnsucht Allgäuer Auktionshaus, Kempten Die vier reizvollen Ansichten vom Golf von Neapel eines unbekannten Malers, die in der Herbstauktion (6. bis 8. November) bei Kühling in Kempten zu den malerischen Perlen gehören, sind ein Beispiel für die große Anziehungskraft, die Italien im 19. Jahrhundert auf Künstler unterschiedlicher Nationalität ausübte. Studienreisen oder längere Aufenthalte in der südlichen Gegend waren keine Seltenheit. Während es die Künstler zunächst vermehrt nach Rom zog, gewannen gegen Ende des 18. Jahrhunderts Süditalien und Sizilien an Beliebtheit. Vor allem Neapel mit seiner Umgebung wurde zum begehrten Ziel, um die landschaftlichen Reize auf Veduten festzuhalten.

Eine von vier Ansichten des Golfs von Neapel, 2. Hälfte 18. Jahrhundert, Öl auf Leinwand, je 43,5 x 68,5 cm (Gesamtlimit 18.500 Euro). Allgäuer Auktionshaus, Kempten, 06.-08.11.2014

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Heitere Stimmung

viele barocke Augsburger Silberobjekte sowie russische Email-Cloisonné-Arbeiten zum Aufruf.

Bolland & Marotz, Bremen

TELEFON | 0421/328282 INTERNET | www.bolland-marotz.de

Seit jeher bekannt für sein umfangreiches Sortiment an namhaften Worpsweder Künstlern, bietet Bolland & Marotz auch am 8. November eine gute Auswahl dieses Genres, darunter allein acht Gemälde sowie zwei Skizzen von Otto Modersohn, aber auch ein ungewöhnlich großes Werk von Udo Peters. Eines der stimmungsvollen Ölgemälde von Modersohn zeigt den Moorkanal mit badenden Kindern. 1933 entstanden, stehen im Zentrum drei spielende und badende Kinder, in warmes, nachmittägliches Sonnenlicht getaucht. In diesem atmosphärisch dichten Werk zeigt sich Modersohns typische, insbesondere für das letzte Schaffensjahrzehnt zunehmend weiche Farbmodulierung. Die Kinder und die sie umgebende Vegetation verbinden sich zu einer harmonischen Komposition. Entsprechend seiner künstlerischen Idee „Man reduziert auf das Wesentliche und schafft neu aus dem Inneren“ verzichtet er auf eine erzählerische Detailgenauigkeit und konzentriert sich auf die Veranschaulichung einer heiteren gelassenen Stimmung, die den Betrachter emotional berühren soll (Limit 17.000 Euro). Einen stimmungsvollen Wolkenhimmel brachte der große Emil Nolde um 1935 als Aquarell auf Japanpapier. Das kleinformatige Werk ist ein typisches Beispiel für seine farbenintensive Malerei und zeigt einmal mehr sein Können als ausdrucksstarker Aquarellist (15.000 Euro). Zwei SpitzwegZeichnungen gehören ebenfalls zu den Spitzenstücken. Neun Leinwände von Fred Thieler sowie eine Reihe von frühen Arbeiten und Objekten des Krefelders Herbert Zangs findet man innerhalb der Offerte mit Moderner Kunst. Neben der großen Auswahl an Gemälden und Grafiken namhafter Künstler werden ebenso qualitätvolle Stücke aus Porzellan und Silber angeboten, wie beispielsweise ein ungewöhnlich großer Salzer. Dieser stammt möglicherweise aus Reval und ist mit einem Frucht- und Vogelrelief verziert (1.800 Euro). Neben diesem seltenen Stück kommen zudem

Otto Modersohn, Moorkanal mit badenden Kindern, 1933 (Limit 17.000 Euro). Bolland & Marotz, Bremen, 08.11.2014

Spektakulär Karbstein, Düsseldorf Liebhaber spektakulärer Alpenpanoramen des 19. Jahrhunderts sind am 8. November bei Peter Karbstein goldrichtig. Carl Millner malte 1863 eine dramatisch beleuchtete Ansicht des Hohen Göll bei Berchtesgaden und tauchte den Gipfel in rotes Licht. Dieser Reiz hat seinen Preis: 8.000 bis 10.000 Euro sollten für das feine Ölbild fließen. Ein Spezialist für ansprechende Jagdgenres war Hugo Mühlig, dessen Ölgemälde „Nach erfolgreicher Jagd“ auf 20.000 bis 25.000 Euro geschätzt ist. Ein weiterer Glanzpunkt der Düsseldorfer Malerei Anfang des 20. Jahrhunderts ist eine der seltenen und begehrten Strandszenen von Max Clarenbach. Die belebte Küstenansicht stammt aus der Familie des Künstlers (12.000-14.000 Euro). In seinem unnachahmlichen Farb- und Formenkanon hielt Karl Schmidt-Rottluff die „Landschaft mit untergehender Sonne“ fest. Das expressive Aquarell über Tusche ist in den 1920er-Jahren entstanden (20.00025.000 Euro). Die in Schlesien geborene Bildhauerin Renée Sintenis ließ ihre „Kleine Daphne“ bei Noack in Berlin gießen. Erworben wurde das dreißig Zentimeter hohe Kunststück 1940 in der Galerie Westendorp in Düsseldorf. Elegant windet sich der Körper der Figur und nimmt schon die bewegte Formensprache des Lorbeerbaumes auf, in den sich die Nymphe verwandelt (9.000-11.000 Euro). Eine typischklassisch stilisierte Bronzeskulptur von Gerhard Marcks eines weiblichen Akts strahlt Ruhe und Anmut aus (6.000-

Carl Millner, Am hohen Göll bei Berchtesgaden, 1863, Öl auf Leinwand, 87 x 105 cm (Schätzpreis 8.000-10.000 Euro). Karbstein, Düsseldorf, 08.11.2014


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8.000 Euro). Der 1914 in Aachen geborene Karl Otto Götz wurde dieses Jahr gleich mit mehreren Museumsaustellungen geehrt. Vom Meister der informellen Kunst gibt es eine impulsiv gemalte Gouache aus dem Jahr 1963, die zwischen 5.000 und 7.000 Euro kosten soll. Der 1930 in Wien geborene Ernst Fuchs hat in starken Farben eine Amazone festgehalten. Die Kriegerin fixiert den Betrachter und legt Pfeil und Bogen auf ihn an – 15.000 bis 17.000 Euro. TELEFON | 0211/906161 INTERNET | www.auktionshaus-karbstein.de

Frühwerk Geble, Radolfzell Für seine Auktion am 8. November kündigt Udo Geble als Spitzenlos ein Frühwerk von Félix Vallotton an, für das mindestens 50.000 Euro erwartet werden. Die Düsseldorfer und Münchner Schule wird mit Arbeiten von Adolf Stademann und Max Clarenbach präsentiert, Zeichnungen von Otto Dix mit Motiven der Bodenseeregion werden zwischen 4.000 und 5.000 Euro ausgerufen. Auf eine Sammlung Meißenfiguren warten neue Eigentümer ebenso wie auf den aus sächsischem Schlossbesitz stammenden Tabernakel à trois corps aus der Zeit um 1740. TELEFON | 07732/971197 INTERNET | www.auktionshaus-geble.de

Wasserblau & krapprot Henry’s, Mutterstadt Aus fast allen bedeutenden Produktionszentren stammen die Teppiche die am 8. November bei Henry’s zu ersteigern sind. Im Fokus stehen feine Seidenteppiche aus dem persischen und dem türkischen Raum. Ein kostbares Stück aus den Meisterwerkstädten Keschans ist der im ausgehenden 19. Jahrhundert in reiner Naturseide gefertigt Teppich, der auch mit seiner schönen Färbung besticht. Der leuchtend rote Fond ist offen gestaltet und zeigt feine Blütenzweige und Bothes in Form eines dezenten Medaillons. Selten ist die wasserblaue Medahyl-Bordüre, welche in den Fond hineinragt. Der Limitpreis beträgt 4.000 Euro. Seinen Namen hat der sogenannte Schild-Kasak von seinem zentralen Motiv. Henry’s hat solch einen Sewankasak, der im 19. Jahrhundert im Zentralkaukasus mit Wolle geknüpft wurde für ein Limit von 5.000 Euro im Angebot. In der blauen Schildform ist ein zentrales Kotschanak-Motiv eingearbeitet, das auf einem krapproten Mittelfeld liegt. Dazu gibt es eine reiche Füllornamentik. Selten ist die Schneeflocken-Musterung im Fond. Nicht sehr oft gibt es ein annähernd quadratisches Format. Der Bordjalou-Kasak wurde Mitte des 19. Jahrhunderts mit Wolle auf Wolle im Bordjalou-Gebiet im Zentralkaukasus geknüpft. Bei dieser schönen Arbeit überzeugen die leuch-

tenden Farben und die ausgewogene Zeichnung aus Hakenrauten (Limit 5.000 Euro). Außerdem gibt es Teppiche aus Bakhshayesh, Täbris (Hadji-Jalili) und Hereke in großer Vielfalt. Des Weiteren werden neben Unikaten aus dem kaukasischen Raum Nomadenteppiche aus dem persischen Raum, eine kleine Auswahl äußerst seltener alter Gabbehs, Gashgais und AfsharTeppiche sowie elegante Manufakturarbeiten aus den bekannten Meisterwerkstätten Persiens wie Keschan (Mohtascham), Esfahan (Seirafian), Senneh (Haftrang) und Heriz (Serapi) versteigert.

Sewan Kasak (Schild-Kasak), Zentralkaukasus, 19. Jahrhundert, Wolle, ca. 228 x 179 cm (Limit 5.000 Euro). Henry’s, Mutterstadt, 08.11.2014

TELEFON | 06234/8011101 INTERNET | www.henrys.de

Glas und Perlen Dr. Fischer, Heilbronn Am 8. November konzentriert sich Dr. Fischer auf die Versteigerung einer Privatsammlung aus Kunstobjekten, die in den letzten vierzig Jahren zusammengetragen worden sind. Der Schwerpunkt liegt bei der Glaskunst. Es gibt einen Schnittglaspokal mit dem Brustbildnis von Ludwig Rudolf, Herzog von Braunschweig-Lüneburg, von Heinrich Balthasar Sang (10.000-15.000 Euro), ein Teekännchen aus Goldrubinglas (4.500-5.000 Euro), ein Spessarter Berkemeyer auf Fuß (15.000-20.000 Euro), eine Steinglassammlung mit vierzig Gläsern unter anderem von Friedrich Egermann (6.0009.000 Euro) und den Buquoy'schen Hütten wie der LithyalinFußbecher (5.000-8.000 Euro), böhmisches Email- und Milchglas (2.000-5.000 Euro) sowie Jugendstilglas wie die LoetzVase Argus (1.500 Euro). Die Kollektion umfasst ebenfalls dekorative Kunst wie Schatullen von Balthasar Wiegand aus Wien, ein Leuchterpaar von Christan Friedrich Rothe (3.000-4.000 Euro), geschnitzte Reliefintarsien von Adam Eck (1.200 Euro), einen Jugendstilleuchter oder eine Zsolnay-Vase mit Hirschen (2.500-3.500 Euro). Erwähnenswert ist auch der „Fat Torso“ von Henry Moore sowie ein Gemälde von Hans Thoma (je 5.0007.000 Euro). Am 13. November widmet man sich in Heilbronn traditionell der russischen Kunst. Der Offerte steht eine gut erhaltene Ikone mit der Gottesmutter Tichwinskaja mit Perlen besetztem, vergoldetem Cloissoné-Email-Oklad voran (23.000 -26.000 Euro). Eine Thoraikone vom Goldschmied Alexej Fedotow Tukalow beeindruckt mit Tierkreissymbolen (20.00022.000 Euro). Ein Kaffeeservice von Pawel Owtschnikow gehörte einer Hofdame des königlichen Palastes (6.000-8.000 Euro). Für Farbergé-Sammler interessant ist der kleine Becher

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Abram Yefimovich Arkhipov (Rjasan 1862-1930 Moskau), Lächelnde Bäuerin mit grünem Kopftuch, 74 x 53 cm (Schätzung 20.000-25.000 Euro). Dr. Fischer, Heilbronn, 13.11.2014

von Julius A. Rappoport (7.000-8.000 Euro). Mit 10.000 bis 15.000 Euro ist eine Gouache von El Lissitzky aus der Reihe „Proun“ (Projekt für die Behauptung des Neuen), mit der er die Verbindung von Malerei und Architektur schaffen wollte, sehr attraktiv geschätzt. Ein starker Kontrast dazu sind die Bilder von Abram Yefimovich Arkhipov, der oftmals Frauen in widrigen Arbeitsbedingungen darstellte. Sein Porträt einer Bäuerin mit grünem Kopftuch ist auf 20.000 bis 25.000 Euro geschätzt.

und Antiquitätenauktion am 22. November steht ganz im Zeichen von anziehendem Schmuck. Theodor Fahrner war mit seiner Pforzheimer Schmuckmanufaktur einer der Wegbereiter des Jugendstils. Sein Anhänger aus der Zeit um 1925 ist eine filigrane Arbeit aus vergoldetem Silber, farbigem Email und einem gefassten Schmuckstein. Der günstige Startpreis von 750 Euro lässt einigen Spielraum nach oben. Neben Brillant- und Diamantschmuck gibt es auch feine Porzellanwaren bekannter Manufakturen, Glas und Ölgemälde. TELEFON | 02451/49209 INTERNET | www.poestgens.de

Aufregende Biker Auction Team Breker, Köln

TELEFON | 07131/155570 INTERNET | www.auctions-fischer.de

Schmuck & anziehend Poestgens, Übach-Palenberg Horst Poestgens präsentiert am 14./15. November in seiner Spielzeugauktion eine gesuchte Charakterpuppe aus Biskuitporzellan von Bruno Schmidt aus der Zeit um 1912. Sie verbarg sich in „Puppenmütterchen’s Nähschule“, ein Kinderklassiker von Agnes Lucas, die um 1900 eine Anleitung mit Schnittmustern entwickelt hat, nach der junge Mädchen ihre Kleider für Puppen in der Größe von knapp dreißig Zentimetern selbständig herstellen können. Der unbespielte Originalzustand der Puppe wird sich wohl sehr positiv auf den Zuschlagspreis auswirken. Für ein großes Angebot von frühen Käthe-KrusePuppen ist das Haus bekannt, der Andrang dafür ist immer groß. Auch für die Spezialauktion Steiff am 14. November sollte man einen der gefragten Sitzplätze reserviert haben. Vorbereitet wurden wieder sehr gute Exemplare aus den Vorkriegsjahren genauso wie die seltenen Fünfzigerjahrefiguren wie eine unbespielte Blattlaus „Peck“ oder ein Anhänger, Theodor Fahrner, tadelloser „Kalle Stropp“. Ein Pforzheim, um 1925, vergoldeanderes Spielzeugspitzentes Silber, farbiges Email, stück ist der lächelnde Eisgefasster Schmuckstein bär von der Münchner Firma (Startpreis 750 Euro). ÜbachBavaria Werkkunst aus den Palenberg, 22.11.2014 1930er-Jahren. Die Kunst-

Das Auction Team Breker, der Spezialist für Technische Antiquitäten und Spielzeug offeriert am 15. November eine Blechspielzeugsammlung mit einer Vielzahl schöner Räder und Motorräder. Das älteste Stück ist kein Motorrad im eigentlichen Sinn, obwohl es von einer Mechanik angetrieben wurde. Das Kinderdreirad wurde von Jesse und Charles M. Crandall 1868 in den USA herausgebracht und war augenblicklich erfolgreich. Bereits 1870 kam Steven and Brown’s Champion-Dreirad auf den Markt und wurde von Althof Bergman und anderen in verschiedenen Versionen vertrieben. Breker hat eine der seltenen Ausführungen mit einem kleinen schwarzen Jungen im Angebot (600-900 Euro). Die ältesten Motorräder in der Auktion datieren vierzig Jahre später und wurden in der Spielzeughochburg Nürnberg hergestellt. Das kantige Modell von Distler mit einem Motorradfahrer in Uniform liegt bei 1.200 bis 1.800 Euro,Wilhelm Kraus setzte einen sportlichen Knickerbocker-Herrn mit Mütze aufs Rad (7.000-10.000 Euro). Aus den 1930er-Jahren stammen die zwei Tipp & Co.-Motorräder mit Seitenwagen (je 1.500-2.000 Euro). Der „Nr. 5 Silver Racer“ von Tipp trägt einen Stuntfahrer, der in der Kurve ausschwingt (1.200-1.500 Euro). Arnolds „MAC 700“ Kunstfahrer von 1950 gibt es in der Originalschachtel (600-900 Euro). Mit 7.000 bis 12.000 Euro eingeschätzt ist ein seltener Motorradfahrer, der in den 1950er-Jahren wahrscheinlich in Shanghai hergestellt worden ist. Zudem kommt ein M.A.C. zum Aufruf, der nichts mit Steve Wozniaks Produkt zu tun hat. 18 Jahre bevor Apple gegründet wurde, stellte die englische Firma Air Trainers Link Ltd. 1958 einen Mechanical Analogue Computer her, von dem nur zwei Exemplare existieren. Eines davon im Science Museum in London, das andere wird bei Breker mit dem Schätzpreis von 10.00020.000 Euro aufgerufen. Wilhelm Kraus, MotorradfahTELEFON | 02236/384340 INTERNET | www.breker.com

rer mit Knickerbocker und Mütze (7.000-10.000 Euro). Auction Team Breker, 15.11.2014


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Berühmt Sotheby’s, New York Im November versteigert Sotheby’s eine Reihe herausragender Werke der jüngeren Kunstgeschichte. Davon werden gleich drei Arbeiten von Mark Rothko in New York angeboten. Zwei seiner Gemälde, jeweils taxiert auf 20 bis 30 Millionen Dollar und 15 bis 20 Millionen Dollar, stammen aus der Mellon-Sammlung und werden am 10. November in der Masterworks-Auktion angeboten. Mit Rothkos Nr. 21 (Rot, Braun, Schwarz und Orange) aus dem Jahr 1951 kommt eines seiner Schlüsselwerke, das seit über vierzig Jahren Teil der Sammlung Schlumberger war, auf den Markt. Sotheby’s schätzt den Preis, den das großformatige Gemälde erzielen könnte, auf über 50 Millionen Dollar. Weitere Teile der Sammlung mit Arbeiten der Farbfeldmalerei, des Abstrakten Expressionismus, der Pop-Art und des Surrealismus werden im Rahmen der Impressionismus- und Moderne-Auktionen am 4. und 5. November sowie der Zeitgenössischen Kunst am 11. und 12. November versteigert. Ein Höhepunkt des Impressionismus-Sale ist ein Blumenstillleben Van Goghs.„Still Life, Vase with Daises and Poppies“ zählt zu einem der wenigen Werke, das er zu Lebzeiten verkauft hat. Entstanden ist der farbenprächtige Strauß aus Wildblumen zu Hause bei Dr. Paul Gachet nur wenige Wochen vor Van Goghs Tod. Es wird nun mit 30 bis 50 Millionen Euro bewertet. Ein anderer Höhepunkt ist eine Arbeit von einem der größten Bildhauer des 20. Jahrhunderts, Alberto Giacomettis. Sein 1950 entworfener, berühmter Streitwagen „Le Chariot“ ist 1951/52 in einer Auflage von sieben Exemplaren gegossen worden. Der angebotene Abguss ist nur einer von zwei Ausgaben, der in Privatbesitz verblieben ist, und befand sich seit mehr als vier Jahrzehnten in ein und derselben Sammlung. Es werden mehr als 100 Millionen Dollar dafür erwartet.

ausgezeichnete, originale Zustand, eine absolute Seltenheit. Bei den Gemälden des 19. Jahrhunderts wartet man mit einer eindrucksvollen Wiederentdeckung auf. Mit „Bergkapelle im Winter“ taucht ein verschollenes Hauptwerk des Dresdner Romantikers Ernst Ferdinand Oehme wieder auf, das mit 60.000 bis 80.000 Euro bewertet ist. Als weiteres Werk der Dresdner Schule kommt Johan Christian Clausen Dahls „Grotte am Posilipp bei Mondschein“ zum Aufruf (20.000-22.000 Euro). Zudem liefern Prinz Raden Saleh Ben Jaggia, der zu den spannendsten und exotischsten Künstlern unter den Orientalisten gehört, und Félix Ziem exotische Szenerien aus Istanbul und Indonesien. Der Prinz fasziniert mit seiner einzigartige Darstellung „Kampf zwischen einem javanischen Rhinozeros und zwei Tigern“ (80.000100.000). Félix Ziems „Segler auf dem Bosporus vor Istanbul“ gehört zu seinen bedeutendsten Werken mit orientalischem Sujet. Die Szene mit der Hagia Sophia im Hintergrund liegt zwischen 100.000 und 120.000 Euro. Aus adligen Häusern und bedeutenden Privatsammlungen stammen einige der Höhepunkte der Auktion Europäisches Kunstgewerbe am 15. November. Eine außergewöhnliche Offerte ist die Folge von zehn Götterbüsten aus weißem Carraramarmor, die noch vor kurzem die Orangerie des Schlosses Augustusburg in Brühl zierten. Der Kölner Kommerzienrat Julius Vorster erwarb die Darstellungen der Flora, Aphrodite, Hermes, Apollon und anderen 1910 auf einer Auktion. Zunächst schmückten sie den Eingangsflur und den Garten seines Landhauses in Oberkassel, bevor sie 1961 als Leihgabe auf Schloss Brühl gelangten (80.000-100.000 Euro). Aus edlen Häusern wie Cartier, Bucherer und Van Cleef & Arpels stammen zahlreiche Schmuckstücke, die am 13. November beim Schmuck zum Aufruf kommen. Ein Schwergewicht mit über vier Karat ist der Solitaire-Diamant Ring im Princess Cut, der mit seiner exzellenten Farbe und Größe besticht (60.000-70.000 Euro). Mit seinem Museumsformat hinter-

TELEFON | +1 212 606 7000 INTERNET | www.sothebys.com

Bedeutend Van Ham, Köln Die große kunsthistorische Bedeutung und die bewegte Geschichte des Rundbildes „Madonna mit Kind, Johannes dem Täufer und einem Engel“ von Sandro Botticelli und seiner Werkstatt versprechen einen spektakulären Auftakt im neuen Auktionshaus von Van Ham. Das Tondo kommt in der Auktion Alte Kunst am 14. November zum Schätzpreis von 260.000 bis 300.000 Euro zum Aufruf. Das wertvolle Marienbild war ehemals Teil der umfangreichen jüdischen Sammlung Nardus, aus der es 1942 von den Nazis beschlagnahmt und 1943 bei Lempertz verkauft wurde. Die Erbin des Gemäldes ahnte vermutlich nichts von dessen problematischer Geschichte. Nach ihrem Tod wurde das Tondo bei Van Ham eingeliefert und eine Einigung zwischen den Parteien herbeiführt. Dass solch ein bedeutendes Werk auf dem deutschen Auktionsmarkt auftaucht, ist, ebenso wie der

Sandro Botticelli und Werkstatt, Madonna mit dem Kind, Johannes dem Täufer und einem Engel, Tempera/Öl auf Pappel, D 87,5 cm (260.000-300.000 Euro). Van Ham, Köln, 15.11.2014

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lässt Ernst Wilhelm Nays Gemälde „Mit gelben Scheiben und blauen Spitzen“ aus dem Zyklus der bekannten Scheibenbilder einen bleibenden Eindruck. Es stammt aus einer Nürnberger Privatsammlung und kann in der Moderne- und Zeitgenossen-Auktion (26./27. November) für geschätzte 200.000 bis 300.000 Euro ersteigert werden. Mystisch erscheint das Gemälde „Thüringisches Dorf“ des deutschamerikanischen Malers Lyonel Feininger (120.000-180.000 Euro). Außerdem gibt es wieder einen umfangreichen ZeroBlock mit Werken von Otto Piene, Günther Uecker („Aggressives Objekt“, 60.000-80.000 Euro) und Heinz Mack. TELEFON | 0221/9258620 INTERNET | www.van-ham.com Biblia germanica, Neunte Deutsche Bibel, Nürnberg, 1483 (Schätzpreis 60.000 Euro). Ketterer Kunst, Hamburg, 17./18.11.2014

Prächtig Ketterer Kunst, Hamburg Die Neunte Deutsche Bibel zählt zu den bedeutenden deutschen Holzschnittbüchern der frühen Druckzeit. Nun wird die einzige von Anton Koberger, dem Taufpaten von Albrecht Dürer, gedruckte deutsche Bibelausgabe in der Auktion Wertvolle Bücher am 17./18. November bei Ketterer Kunst in Hamburg versteigert. Das äußerst gut erhaltene Exemplar aus dem Jahr 1483 bietet mit einer gefälligen neuen Druckschrift und seinen 109 Textholzschnitten, von denen 21 in leuchtendem Verlagskolorit gehalten sind, ein extrem ansprechendes, prachtvolles Erscheinungsbild. Die Koberger-Bibel zählt zu den am besten illustrierten Bibeln des 15. Jahrhunderts und hatte prägenden Einfluss auf alle nachfolgenden Ausgaben. Die Schätzung liegt bei 60.000 Euro. Neben dem kolorierten und annotierten Exemplar der Schedelschen Weltchronik aus der Bibliothek des zeitgenössischen Gelehrten Cincinnius, die mit einer Taxe von 100.000 Euro an den Start geht, besticht vor allem auch Basilius Beslers mit 85.000 Euro angesetzter „Hortus Eystettensis“ aus dem Jahr 1712. Hierbei handelt es sich um einen seltenen Vorab- bzw. Probedruck zu der für das nachfolgende Jahr 1713 geplanten und dann letztendlich 1750 fertiggestellten Jubiläumsausgabe des botanischen Prachtwerks. Weitere Glanzlichter der Botanik sind eine Reihe von marktfrischen Kräuterbüchern mit attraktiver Schätzung wie die dritte lateinische Ausgabe des „Hortus sanitatis“. Während das wohl wichtigste naturhistorische Werk des Mittelalters mit einer Taxe von 20.000 Euro zum Aufruf kommt, könnte „De historia stirpium“ von Leonard Fuchs vielleicht schon für 18.000 Euro zu haben sein. Die Abbildungen der mit 512 kolorierten blattgroßen Pflanzenholzschnitten versehenen ersten Ausgabe des berühmtesten und schönsten Kräuterbuchs der Renaissance dienen noch heute der Illustration von wissenschaftlichen Werken. Auch Johann Christian Volckamers erste Ausgabe der berühmten Monographie über Zitrusfrüchte „Nürnbergische Hesperides“ dürfte bei einem Schätzpreis von 10.000 Euro für Spannung sorgen. Im Bereich der Reiseliteratur glänzt François Auguste Péron mit seiner „Voyage de découvertes aux Terres australes“. Die seltene erste Ausgabe der dreibändigen Reisebeschreibung des Naturwissenschaftlers, der als Zoologe an der französischen Südsee-Expedition unter Baudin teilnahm, wird mit

einem Schätzpreis von 12.000 Euro bewertet. In der Abteilung der Autographen besticht neben Ludwig Wittgensteins eigenhändigem Korrekturexemplar von Ludwig Hänsels „Wertgefühl und Wert“ (Taxe 7.500 Euro), das mit zahlreichen kritischen Anmerkungen versehen ist, vor allem eine von Franz Kafka aus dem gemeinsamen Pariser Urlaub mit seinem späteren Nachlassverwalter Max Brod ge- und unterschriebene Postkarte, in der Kafka „Beste Grüsse“ an ein Fräulein Misek in Prag schickt. Die Schätzung liegt bei 8.000 Euro. Neben Büchern, Manuskripten, Autographen und dekorativer Grafik werden Arbeiten der Maritimen und Norddeutschen Kunst angeboten. Während letztere mit Werken von Erich Kubierschky („Rinkenis an der Glensburger Förde“, 2.800 Euro) und Klaus Fußmann („Landschaft mit Bäumen“, 2.600 Euro) aufwartet, kommen im Bereich der Maritimen Claus Bergens „Die Deutsche Hochseeflotte vor der Skagerrakschlacht“ (4.500 Euro) und die „Jacht Alexandrine auf tosender See“ (3.500 Euro) von einem Mecklenburger bzw. Schweriner Künstler zum Aufruf. TELEFON | 040/3749610 INTERNET | www.kettererkunst.de

Herrlich Ketterer Kunst, München Bevor man mit den Moderne- und Zeitgenossen-Auktionen am 5. und 6. Dezember mit Meisterwerken von Macke, Nolde, Kirchner, Richter und Shiraga den krönenden Schlusspunkt des Jubiläumsjahres bei Ketterer setzt, locken am 21. November noch die Alten Meister und die Kunst des 19. Jahrhunderts nach München. Charmante Genreszenen und herrliche Landschaftsdarstellungen gibt es von den Meistern ihres Fachs wie Johann Georg Meyer, dessen Ölbild „Blindekuh-Spiel“ mit 25.000 bis 35.000 Euro bewertet ist. Wilhelm von Kaulbach zugeschrieben ist die Kaiserkrönung (15.000-20.000 Euro) von 1840. Der „Tod der guten Tante“, von Albert Anker in aquarellierter Bleistift- und Rötelzeichnung dargestellt, blieb unvollendet (9.000-12.000 Euro). Vom Österreicher Edmund Adler


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kommt mit „Der Blumenkranz“ ein Werk aus den 1920er/30er-Jahren zum Aufruf (8.000-10.000 Euro). Kein anderer konnte die herbe Bergwelt so schön in luftigen Aquarellen darstellen wie Edward Theodore Compton. Sein „Blick auf Klagenfurt vor den Bergzügen der Karawanken“ von 1912 soll 4.000 bis 6.000 Euro kosten. Um 1600 wurde eine Waldlandschaft mit Raubüberfall in Öl auf Holz gebannt. Das Bild der Frankenthaler Schule ist auf 15.000 bis 20.000 Euro geschätzt. TELEFON | 089/552440 INTERNET | www.kettererkunst.de

Gelb, Grau und Rot Herr, Köln Großes Interesse wird am 22. November bei Herr sicherlich eine übermalte Fotografie von Gerhard Richter aus der Serie Grauwald hervorrufen, für die mindestens 16.000 Euro erwartet werden.Von Rainer Fetting wird das Gemälde „Yellow Cab“ von 1991 angeboten (Limit 7.000 Euro). Daneben gibt es Arbeiten von Alexander Calder und Herbert Zangs. Eine signierte Fotografie von Ansel Adams („Winter Sunrise Sierra Nevada from Lone Pine“, 1944) gibt es in einem Abzug aus den 1970er-Jahren. Marilyn Monroe und Yves Montand zeigt eine signierte Schwarzweißfotografie des Amerikaners Lawrence Schiller, die 1960 am Set zum Film „Let’s Make Love“ entstand. Herrs Kernsparte Design bietet Objekte, die selten auf dem Markt zu finden sind. Wie die Möbel von Carlo Mollino, die alle aus der Kölner Sammlung Klein stammen: ein Holzstuhl aus der Casa del Sole, Cervinia (5.000 Euro), vier rote Sessel (je 1.800 Euro) und drei Hocker (je 900 Euro) aus der Sala da Ballo Lutrario, ebenso ein Sessel aus dem Auditorium der RAI in Turin. Der australische Designer Marc Newson ist mit etlichen Entwürfen aus seiner Komed-Serie vertreten: Stühle, Barhocker, Tische und eine

Carlo Mollino, Sessel aus der Sala da Ballo Lutrario (Limit 1.800 Euro). Herr, Köln, 22.11.2014

Wand- und Deckenleuchte sind hier im Angebot. Selten zu sehen ist auch das Regalmöbel ESU 100, ein früher Entwurf von Charles Eames (Limit 4.700 Euro). Im skandinavischen Segment stechen die gesuchten Möbelentwürfe von Poul Kjaerholm hervor. Der Edelstahltisch mit weißer Marmorplatte PK31 (1.800 Euro) und zwei Falthocker PK61 (4.800 Euro) wurden bei Kold Christensen ausgeführt. Angezogen wird man genauso vom Sessel Skater FK 710 mit cognacfarbenem Lederbezug von Preben Fabricius und Jørgen Kastholm (5.800 Euro). Ein Klassiker der Hochmoderne ist der Frankfurter Hochhausschrank F1 von Norbert Berghof, Michael Landes und Wolfgang Rang (10.000 Euro). Gesuchtes Glas aus Frankreich und Österreich, vor allem aber aus Italien und Skandinavien steht ebenfalls auf dem Programm. Ein signierter Entwurf von Picasso, ausgeführt bei Fucina degli Angeli, startet bei 5.500 Euro. Zwei zylindrische Vasen von Thomas Stearns für Venini sind mit 1.000 Euro attraktiv angesetzt ebenso wie die zwei Vasen Intarsio von Ercole Barovier. Entwürfe von Carlo Scarpa für Venini, eine Vase Corroso von Flavio Poli und Objekte von Fulvio Bianconi, Tommaso Buzzi gehören genauso zum Sortiment wie Entwürfe von Edvin Öhrström und Vicke Lindstrand (1.900 Euro). TELEFON | 0221/254548 INTERNET | www.herr-auktionen.de

Leuchtend Arnold, Frankfurt Für Liebhaber schöner Antiquitäten gibt es in der Kunst-Auktion am 22. November bei Arnold eine Tischlampe mit TiffanySchirm mit Mohnblumen, die mit 3.000 Euro aufgerufen wird. Ein silberner Moskauer Cachepot aus der Zeit um 1900 startet bei 4.000 Euro. Ein Vertreter der Düsseldorfer Schule ist Adolf Lins, dessen Vorliebe für Federvieh auch auf dem Ölbild „Hühnerhof mit Streithähnen“ zum Ausdruck kommt (Ausruf 2.000 Euro). Der Moderne widmet man sich in Frankfurt am 29. November. Das Toplos ist eine Arbeit von Kees van Dongen zu Marcel Prousts „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Die Mischtechnik aus Gouache, Aquarell, Tusche und Bleistift „Les souliers rouge et les soliers noirs“ startet bei 30.000 Euro. Die Klimsch-Bronze „Die Jugend“ aus der Gießerei Noack wird mit 9.000 Euro aufgerufen. Arne Jacobsen entwarf 1957 das Besteck „AJ“. Ausgeführt wurden die 136 Teile für zwölf Personen bei Arne Michelsen in Kopenhagen (2.400 Euro). Tischlampe, Tiffanyschirm mit TELEFON | 069/282779 INTERNET | www.auktions haus-arnold.de

Mohnblumen, Modell-Nr. 2538, Bronzefuß, Modell-Nr. 545, H 58,5 cm (Ausruf 3.000 Euro). Arnold, Frankfurt, 22.11.2014

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Frau und Vogel Galerie Fischer, Luzern

Otto Modersohn, Abendlandschaft, 1941. Eppli, Stuttgart, 22.11.2014

Atmosphärisch Eppli, Stuttgart Von einem der Begründer der Worpsweder Künstlervereinigung bietet die Eppli-Auktionshalle am 22. November ein Schmankerl der norddeutschen Malerei: Die Abendlandschaft von Otto Modersohn, vermutlich 1941 gemalt, wurde vom Modersohn-Museum in Fischerhude als echt bestätigt. Eine der bekanntesten Stuttgarter Künstlerinnen zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist Maria Hiller-Foell, die eine Venus mit Tauben in Öl dargestellt hat. Unter den rund achthundert Offerten sticht auch ein Christus am Kreuz hervor. Die süddeutsche Holzskulptur entstand um 1600. Daneben werden eine große Sammlung Ikonen, meist aus dem 19. Jahrhundert sowie eine kleine Sammlung von Gemälden und ein Skizzenbuch der Stuttgarter Künstlerin Anna Peters angeboten. Den Spielzeugliebhaber erwartet zudem ein großes Angebot an Märklin-Objekten und Blechspielzeug sowie ein früher Stoff-Elefant von Steiff von 1919/20.

In ihrer Kunstauktion vom 26. bis 28. November präsentiert die Galerie Fischer zwei Objekte, bei denen Zuschläge über eine Million Franken erwartet werden. „Frau und Vogel" – diese Figuren gehören zu den wichtigsten Motiven in Joan Mirós geheimnisvoller Welt der Symbole. Mitte der 1940erJahre spielte Miró das Frau-Vogel-Paar in mehreren Variationen durch, stets in kleinen Bildformaten. Er kombiniert sie mit Sonne oder Mond, in der Nacht oder vor ihr. In allen Werken werden die Himmelskörper durch einfachste Zeichen evoziert; so umtanzen im angebotenen Werk drei Sterne den Kopf der Frau, und über der Vogelgestalt glüht ein rotes Oval. Der Schätzpreis für das bereits in Paris, Barcelona und München ausgestellte Werk liegt bei 1,8 bis 2,2 Millionen Franken (1,5-1,8 Mio. Euro). Das zweite Werk mit einer Millionentaxe (1,5-1,8 Mio. CHF/1,3-1,5 Mio. Euro) ist Pierre Bonnards „Les amandiers en fleur, cactus et figure d'enfant“, das um 1942 entstanden ist. Es stammt aus einer Schweizer Privatsammlung. Des Weiteren werden Werke von Ben Nicholson (208.000-290.000 Euro), Andre Lanskoy (150.000-200.000 Euro), Sam Francis (125.000-150.000 Euro) sowie Arbeiten auf Papier von Jean Tinguely (25.000-42.000 Euro/17.000-22.500 Euro) und Le Corbusier (17.000-25.000 Euro) angeboten. In der Gruppe mit Gemälden aus dem 15. bis zum 19. Jahrhun-

TELEFON | 0711/2209087 INTERNET | www.eppli.com

Jean Tinguely, Meta Harmonie als Theater Vorhang, 1990, Mischtechnik (25.000-42.000 Euro). Galerie Fischer, Luzern, 26-28.11.2014

Joan Miró, Femme et oiseau devant la nuit, Öl auf Leinwand, 35,3 x 27 cm (Schätzung 1,8-2,2 Mio. CHF/1,5-1,8 Mio. Euro). Galerie Fischer, Luzern, 26-28.11.2014


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Herbst-Auktionen bei Waltraud Boltz in Bayreuth Auktion 648 – 29. Nov. 10 Uhr – Farbkatalog 8 € Religiöse Volkskunst - Andachtsbilder. Klosterarbeiten, Hinterglasbilder, Spitzenbilder u.v.m.

Auktion 649 – 29. Nov. 12 Uhr – Farbkatalog 8 € Blechspielzeug. Eisenbahnen und Zubehör, Spur 0 und H0 (Märklin u.a.), Dampfmaschinen u. Antriebsmodelle, Militärfahrzeuge, Elastolin u. Lineol u.v.m.

Auktion 650 29. Nov. 12 Uhr (Saal II) Farbkatalog 8 € Christbaumschmuck – Krippen. Wattefiguren, Formkugeln, Weihnachtspyramiden, Bergmänner etc. Erzgebirge, große Anzahl Krippenfiguren, 2 große Krippen u.v.m.

Auktion 651 29. Nov. 14 Uhr Farbkatalog 8 € Kunterbunt – Varia. Kleinkunst der versch. Art, Bunzlau in großen Konvoluten, Miniaturen, Tibetika, einige Gemälde u.v.m. Kommodenuhr mit Westminsterschlag

Waltraud Boltz • Kunstauktionshaus KG • 95448 Bayreuth Brandenburger Str. 36 • Tel. 0921/20616 • Fax 12614 e-Mail: mail@boltz-auktionen.de • www.boltz-auktionen.de


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dert findet sich mit der Heiligen Familie in idyllischer Landschaft ein Gemeinschaftswerk Jan Brueghels II und Pieter van Avonts sowie der Blick von Breitlauinen gegen den Breithorngletscher von Caspar Wolf (beide 75.000-100.000 Euro). Ein silberner Deckelhumpen aus der Zeit um 1600 soll zwischen 50.000 und 66.000 Euro kosten, ein süddeutscher Kabinettschrank, wohl aus Augsburg aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts liegt zwischen 15.700 und 21.000 Euro. TELEFON | +41(0)41/4181010 INTERNET | www.fischerauktionen.ch

Der Ruf der Wildnis Zeller, Lindau Afrikanische Steppentiere zählten zu seinen favorisierten Sujets. Die Rede ist von dem 1865 in Oppeln geborenen Wilhelm Kuhnert, der zu einem der bedeutendsten Vertreter der deutschen Tiermalerei seiner Zeit avancierte. Im Gegensatz zu vielen zeitgenössischen Tiermalern spürte er seine exotischen Motive nicht im Zoo, sondern in freier Wildbahn auf. Nach Abschluss des Studiums an der Akademischen Hochschule für Bildende Künste in Berlin unternahm Kuhnert zahlreiche Reisen nach Ägypten, Ostafrika sowie Indien. In der 123. Int. Bodensee-Kunstauktion vom 28. und 29. November kommt eine pastelltonig gemalte Zebuherde im Kral unter den Hammer. Das Gemälde, welches durch die differenzierte Lichtstimmung sowie die getreue Wiedergabe der Tiere besticht, entstand während Kuhnerts zweiter Expedition nach Deutsch-Afrika, dem heutigen Tansania, in den Jahren 1905/06. Für ein Gebot von mindestens 9.500 Euro lässt sich bei Michael Zeller in Lindau ein Hauch von Afrika in die eigenen vier Wände holen.

Romantisch Winterberg, Heidelberg Das renommierte Kunstauktionshaus und die Galerie Winterberg-Kunst blicken auf eine mehr als 40-jährige Tradition zurück. Unter der Leitung von Dr. Thilo Winterberg, Präsident des BDK, werden jährlich zwei Auktionen im Stammhaus in der Heidelberger Weststadt durchgeführt. Das umfangreiche Angebot aus dem 15. bis 21. Jahrhundert umfasst neben Gemälden, Aquarellen, Zeichnungen, Grafik, illustrierten Büchern auch Skulpturen. In der am 8. November stattfindenden Auktion werden 820 Positionen zum Ausruf kommen. Aus dem Angebot stechen neben Grafiken von Dürer, Rembrandt, Piranesi, Expressionisten wie Dix, Schmidt-Rottluff und Vertretern der Klassischen Moderne wie Chagall, Miró und Picasso vor allem Gemälde und Aquarelle von Weysser, Keller, Kaus, Lehmpfuhl, Geiger und Sonderborg sowie Plastiken von Grzimek, Loth und Wunderlich hervor. Besonders interessant ist das Ölgemälde „Götz von Berlichingens Flucht zu den Zigeunern“ von Karl Ballenberger aus dem Jahr 1850. Der 1860 in Frankfurt a. M. verstorbene Künstler war Direktor der Städelschule und ist in der Ausstellung „Romantik im Rhein-MainGebiet“ vom 22. März bis 19. Juli 2015 im Museum Giersch, Frankfurt a. M. vertreten. TELEFON | 06221/9159929 INTERNET | www.winterberg-art.com

TELEFON | 08382/93020 INTERNET | www.zeller.de

Wilhelm Kuhnert, Zebuherde im Kral, Öl auf Leinwand auf Pappe, 48,5 x 68,5 cm (Limit 9.500 Euro). Zeller, Lindau, 28./29.11.2014

Karl Ballenberger, Götz von Berlichingens Flucht zu den Zigeunern, 1850. Winterberg, Heidelberg, 08.11.2014


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NEUSSER AUKTIONSHAUS

Herbstversteigerung Kunst/Antiquitäten/Schmuck Samstag • 25. Okt. 2014 • ab 9.00 Uhr Grafiken 1980er – 90er Jahre / Möbel 18.–20. Jh. Gemälde 18.–20. Jh. (u.a. Arbeiten der Düsseldorfer Malerschule) klassische Moderne / alte Teppiche unterschiedlicher Herkunft Porzellan europäischer Manufakturen / Ethnologika / Asiatika Schmuck (Gold, Platin, Weißgold) / Wand- und Tischuhren Designobjekte / massive Silberobjekte / Bestecke mehrere hundert Teile Varia VORBESICHTIGUNG: Sonntag, 19. Oktober 2014 von 10.00 –18.00 Uhr Montag, 20. Oktober bis Donnerstag, 23. Oktober 2014, jeweils von 13.00 –18.00 Uhr

NEUSSER AUKTIONSHAUS Weingartstraße 37 • 41464 Neuss Tel. 0 21 31 / 4 53 29 • Fax 0 21 31 / 4 91 11 Versteigerer: Lothar P. Giesen, öffentlich bestellt und vereidigt von der IHK Mittlerer Niederrhein: Krefeld – Mönchengladbach – Neuss

Gesamter Farbkatalog im Internet unter:

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30.10. Christie’s South Kensington Alte Meister und Brit. Gemälde 31.10. Bonhams New Bond St. Automobilia & Fahrzeuge 03.11. Bonhams Knightsbridge Asiatische Kunst 04.11. Bonhams Knightsbridge Mechanische Musikinstrumente 04.11. Christie’s King Street 20/21 Design 04.11. Christie’s South Kensington Chinesische Kunst 05.11. Bonhams New Bond St. The Misumi Coll. 05.11. Sotheby’s New Bond Street Chinesische Kunst 05.11. Bonhams New Bond St. The Edward Wrangham Coll. Japanische Kunst 05.11. Bonhams Knightsbridge Islamische Kunst 05.11. Christie’s South Kensington Talisman 05.11. Bonhams Knightsbridge Schmuck 06.11. Christie’s King Street Wein 06.11. Bonhams New Bond St. Chinesische und Japanische Kunst 06.11. Sotheby’s New Bond Street Kunst und Antiquitäten 07.11. Christie’s South Kensington Chinesische Kunst 11.11. Bonhams Knightsbridge Uhren 12.11. Bonhams New Bond St. Silber 12.11. Bonhams Bücher, Manuskripte und Photografie 12.11. Bonhams Knightsbridge Münzen und Medaillen 12.11. Sotheby’s New Bond Street Kunst 20 Jh.


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Anzeigenschluss für das Dezemberheft: Mittwoch 5. November

FRANKREICH PARIS 28.10. Artcurial Tel. 0033/1/42992020 www.artcurial.com Poster 29.10. Artcurial Tel. 0033/1/42992020 www.artcurial.com Japanische Mode 29.10. Christie’s Paris Tel. 0033/1/40768408 www.christies.com Coll. Willem Peppler 29.10. Artcurial Tel. 0033/1/42992020 www.artcurial.com Wein 02.11. Artcurial Tel. 0033/1/42992020 www.artcurial.com Automobilia 03.11. Artcurial Tel. 0033/1/42992020 www.artcurial.com Bourelier Coll.

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Schj Helene Schjerfbeck erfbeck Anja Iwa

FINNISCHE MODERNE Helene Schjerfbeck (1862-1946) zählt zu den wenigen finnischen Künstlern, die Anfang des 20. Jahrhunderts den Anschluss an die europäische Moderne gefunden haben. Innerhalb dieses kleinen Künstlerkreises kann Schjerfbeck als absolute Ausnahme und zugleich als die fortschrittlichste Malerin bezeichnet werden. Ihr künstlerisches Werk teilt sich deutlich in zwei Phasen: Zunächst vefolgte sie einen französisch beeinflussten Realismus mit Anklängen an den zeitgenössischen Naturalismus, legte aber ab Beginn des 20. Jahrhunderts eine immer stärker abstrahierende Malweise an den Tag. Während der 1890er-Jahre gab sie die alten Lehren auf und war offen für neue Entwicklungen. Laut eigener Aussage hatte sie erst nach der Jahrhundertwende ihren eigenen künstlerischen Weg gefunden. Die Malerin gilt heute in ihrer finnischen Heimat als Nationalheldin, ist jedoch über Skandinavien hinaus bisher wenig bekannt. Ihre naturalistischen und später expressionistischen Arbeiten können sich aber inzwischen durchaus mit den Werken längst kanonisierter Künstler der europäischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts messen. Es ist also höchste Zeit, um Helene Schjerfbeck und ihr künstlerisches Werk näher zu beleuchten.

„ICH WOLLTE NUR MALEN"

Dunkle Dame, 1929, 53,5 x 41,5 cm, Öl/Leinwand, Signe and Ane Gyllenberg Foundation. © VG Bild-Kunst, Bonn 2014

Helene Schjerfbeck wurde am 10. Juli 1862 in Helsinki als zweites Kind von Svante Schjerfbeck (1833-1876) und Olga Johanna Printz (1839-1923) geboren. Im Alter von drei Jahren fiel Helene eine Treppe hinab und brach sich die Hüfte. Diese Verletzung ließ die Künstlerin für den Rest ihres Lebens humpeln und sie wurde aufgrund ihrer Gehschwierigkeiten zunächst zu Hause unterrichtet. Einer ihrer Lehrer bemerkte ihr außergewöhnliches Zeichentalent und zeigte ihre Arbeiten dem finnischen Maler


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Selbstbildnis, 1912, 55 x 47 cm, Öl/Leinwand, Ateneum Art Museum, Finnish National Gallery, Helsinki. © VG BildKunst, Bonn 2014 Apfelmädchen, 1928, 32 x 35 cm, Öl/Leinwand, auf Holz montiert, Didrichsen Art Museum. © VG Bild-Kunst, Bonn 2014

Adolf von Becker (1831-1909), der der damals elf Jahre alten Helene einen gebührenfreien Platz an der Zeichenschule der Finnischen Kunstgesellschaft organisierte, die sie dann von 1873 bis 1877 besuchte. An dieser Schule erhielt sie jedes Jahr Auszeichnungen für ihre exzellenten Fortschritte. Von 1877 bis 1879 besuchte die junge Künstlerin Beckers private Kunstschule in Helsinki und nahm 1879 erstmals an der jährlichen Ausstellung der Kunstgesellschaft teil. 1880 erhielt sie ein Reisestipendium und fuhr nach Paris, wo sie zunächst an der privaten Acadêmie Trêlat studierte. 1881 wechselte sie an die Acadêmie Colarossi und wurde dort hauptsächlich von Gustav Courtois (1852-1923) unterrichtet. 1881 folgten außerdem Aufenthalte in Meudon und Concarneau in

der Bretagne, bevor sie 1882 nach Finnland zurückkehrte. Im Jahr darauf reiste Helene erneut nach Paris, wo sie mit ihrem Werk „Jüdisches Fest" erstmals am Pariser Salon teilnahm. Sie interessierte sich für die Menschen und das Leben in der Großstadt, und das Wichtigste waren ihr dort die Arbeit und das Studium. Sie selbst erinnerte sich in einem Brief: „Es gab kein festes Programm, man wollte nur seine Studie

gut malen – ich hatte keine großen Zukunftspläne, ich wollte nur malen. " 1883 arbeitete sie in Pont-Aven, begegnete dort einem englischen Künstler und verlobte sich bald darauf mit ihm. 1884 malte sie das bahnbrechende Gemälde mit dem Titel „Die Tür", in dem sich bereits eine sehr vereinfachende Bildsprache zeigt und worin zugleich auch schon fast abstrakte Formen zu sehen sind. Noch im gleichen Frühjahr reiste Helene nach Paris, arbeitete an der Acadêmie Colarossi und nahm zum zweiten Mal am Pariser Salon teil. Den Sommer verbrachte sie in Finnland in Sjundby und 1885 hielt sie sich vornehmlich in Helsinki auf. Ihr Verlobter löste das Eheversprechen in einem Brief auf, woraufhin die enttäuschte Helene sämtliche Freunde bat, alle Briefe, die seinen Namen erwähnten, zu vernichten. Sie war bei der Vernichtung sämtlicher Quellen sogar so gründlich, dass heute nicht einmal der Name des Verlobten bekannt ist. 1886 bis 1890 hielt sie sich abwechselnd in Paris und St. Ives in Cornwall auf. Zusammen mit ihrem Bruder reiste sie über Genf nach Italien und von dort nach Rom, Mailand und Turin. Sie nahm an der Weltausstellung in Pa-


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ris teil und arbeitete in einem Atelier an der Place de Ternes. 1890 beteiligte sie sich am Pariser Salon und kehrte anschließend zurück nach Finnland. Zwischen 1892 und 1893 gab Helene Unterricht an der Zeichenschule der Finnischen Kunstgesellschaft, reiste 1894 nach Wien und später weiter nach Florenz. Ab 1894 nahm sie eine Stelle als Lehrerin für Modellzeichnen in Finnland an und unterrichtete 1895-1897 auch im Atelier für Malerei an der Zeichenschule. Zwischendurch hatte sie mit einer Krankheit zu kämpfen, die sie über ein Jahr ans Bett fesselte. Nach der

Der Tod des Wilhelm von Schwerin, 1927, 79,5 x 61,5 cm, Öl/Leinwand, Kunststiftung Gösta Serlachius, Mänttä. © VG Bild-Kunst, Bonn 2014 Selbstbildnis, 1884-85, 50 x 40 cm, Öl/ Leinwand, Ateneum Art Museum, Finnish National Gallery, Helsinki. © VG Bild-Kunst, Bonn 2014 Die Tür (Alte Klosterhalle), 1884, 40,5 x 32,5 cm, Öl/Leinwand, Didrichsen Art Museum. © VG Bild-Kunst, Bonn 2014 Maria, 1909, 57 x 73 cm, Öl/Leinwand, Ateneum Art Museum, Finnish National Gallery, Helsinki. © VG Bild-Kunst, Bonn 2014

Hochzeit ihres Bruders im Jahr 1897 zog Schjerfbeck mit ihrer Mutter zusammen, für deren Unterhalt sie fortan zu sorgen hatte. 1898-1899 unterrichtete die Malerin die Modellklasse an der Zeichenschule und erhielt dann eine fünfjährige Lehrstelle. Ende 1900 erkrankte sie erneut und blieb ein Jahr krankgeschrieben, bis sie 1902 ihre Lehrstelle kündigte und mit ihrer Mutter nach Hyvinkää zog. Dort entwickelte sie auch ihren neuen, modernen Stil und beteiligte sich regelmäßig an Ausstellungen. Die Jahre 1913/14 waren für Schjerfbeck recht erfolgreich: Ein junger

Journalist und Kunsthändler kaufte eine Reihe ihrer Arbeiten, sie erhielt eine Einladung zur „Saltinischen Ausstellung" in Malmö, die finnische Kunstgesellschaft kaufte eine ihrer Arbeiten für ihre Sammlung und beauftragte sie mit einem Selbstporträt. Der Schriftsteller und Künstler Einar Reuter (1881-1968) besuchte die Malerin 1915, womit eine lebenslange Korrespondenz und Freundschaft begann. Reuter schrieb später (1917) seine erste Biografie über Schjerfbeck und 1953 publizierte er eine umfassende Monografie inklusive Werkkatalog. Die Kunstgesell-


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schaft Turku kaufte 1915 eines ihrer Selbstbildnisse, 1916 nahm die Malerin an einer Ausstellung finnischer Kunst in der Liljevalchs Kunsthalle in Stockholm teil und 1917 erfolgte eine erste privat organisierte Einzelausstellung im Salon von Gösta Stenman (1888-1947) in Helsinki. Die Schau wurde ein großer Erfolg. Einar Reuter war eine wichtige Person in Schjerfbecks Leben geworden und seine Verlobung 1919 traf sie zutiefst. Sie durchlebte in der Folge eine emotionale Krise, die in einem Krankenhausaufenthalt resultierte und von der sie sich nie mehr ganz erholen konnte. 1920 bekam die Künstlerin vom finnischen Staat den Orden der Weißen Rose (die höchste Auszeichnung der Republik) verliehen und 1921 wurden ihr ein Stipendium sowie eine staatliche Künstlerrente zugesprochen. Im Februar 1923 starb Helenes Mutter, im Anschluss daran wurde sie abermals schwer krank. Noch im gleichen Jahr wurde ein Artikel über sie in einer französischen Zeitschrift veröffentlicht und 1925 zog Schjerfbeck nach Tammisaari. 1929 erteilte ihr Stenman den Auftrag, Neuinterpretationen ihres Frühwerks anzufertigen und 1929 beteiligte sie sich an einer Ausstellung zur zeitgenössischen finnischen Kunst in der Liljevalchs Kunsthalle in Stockholm sowie in der Nationalgalerie in Oslo. Darüber hinaus nahm sie an einer Schau in Kiel teil. Um den Gratulanten zu entgehen, versteckte sich die Malerin zu ihrem 70. Geburtstag 1932 in einem nahe gelegenen Landhaus. 1934 war sie wieder an einer Ausstellung in der Liljevachs Kunsthalle beteiligt und im Anschluss kaufte das Nationalmuseum in Stockholm eines ihrer Gemälde. 1935 erfolgte dann die Teilnahme an einer Gruppenausstellung finnischer Kunst in Berlin. 1937 organisierte Stenman eine aufsehenerregende private Ausstellung ihrer Werke in Stockholm und in der Folge hielt er fast jährlich private Präsentationen ihrer Arbeiten ab. Die Künst-

Familie Heirloom, 1885, 63 x 44,5 cm, Öl/Leinwand, Ateneum Art Museum, Finnish National Gallery, Helsinki. © VG Bild-Kunst, Bonn 2014 Die Genesende, 1888, 92 x 107 cm, Öl/Leinwand, Ateneum Art Museum, Finnish National Gallery, Helsinki. © VG Bild-Kunst, Bonn 2014


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Elegante Dame (Dora Estlander), um 1928, 38 x 39 cm, Öl/Leinwand Signe and Ane Gyllenberg Foundation. © VG Bild-Kunst, Bonn 2014 Mein Vater II, 1943, 54 x 45 cm, Didrichsen Art Museum. © VG Bild-Kunst, Bonn 2014

lerlin nahm dann 1938 an einer internationalen Ausstellung weiblicher Künstler in Paris und an einer Schau finnischer Kunst in Mailand und Rom teil. Stenman gab bei ihr Lithografien in Auftrag und Schjerfbeck erklärte sich im Alter von 76 Jahren bereit, diese ihr neue Technik noch zu erlernen. 1939 sollte eine Ausstellung in die USA wandern, wurde aber aufgrund des Kriegsausbruchs abgesagt. Eine andere Schau mit Lithografien wurde jedoch in Stockholm abgehalten. 1940 erschien Gotthard Johannssons Monografie „Die Kunst der Helene Schjerfbeck" in Stockholm. 1942 erfolgte eine Sonderausstellung in Stenmans Salon in Stockholm und sie wurde zu einem ausländischen Mitglied der Königlichen Schwedischen Akademie der Künste ernannt. Die Künstlerin zog 1944 nach Schweden und produzierte bis zu ihrem Tod eine erstaunliche Anzahl von Werken, darunter mehr als 20 Selbstporträts, in denen sie sich mit ihrem nahenden Tod beschäftigte. Am 23. Januar 1946 verstarb die Malerin im Alter von 83 Jahren in Saltsjöbaden.

AUSSTELLUNG Die Schirn Kunsthalle in Frankfurt widmet sich bis zum 11. Januar 2015 in einer umfangreichen Einzelpräsentation der wichtigsten Künstlerin der finnischen Moderne. In über 60 Jahren hat die in Skandinavien und besonders in Finnland geschätzte und als nationale Ikone gefeierte Künstlerin ein umfangreiches und eindrucksvolles Werk geschaffen. Im


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Mittelpunkt steht dabei die menschliche Figur: Zu sehen sind Männerakte, Protagonisten in Historienbildern, Bildnisse junger Frauen mit Accessoires, und vor allem die Malerin selbst in zahlreichen Selbstporträts. Anfangs dem naturalistischen Realismus zugewandt, entwickelte sich Helene Schjerfbeck zu einer modernen, avantgardistischen Künstlerin mit einer reduzierten Formensprache und Farbpalette. Trotz einer deutlichen Tendenz zur Abstraktion blieb sie vornehmlich der figürlichen Malerei verbunden. Ihr gesamtes Oeuvre ist durch die Wiederholung von Motiven sowie durch das Arbeiten nach Bildvorlagen gekennzeichnet, die sie zu hybriden Bildfiguren zusammensetzte. Diese Prinzipien werden sowohl in Schjerfbecks eindringlichen Selbstporträts als auch in zahlreichen Werken sichtbar, in denen sie Motive von bedeutenden alten Meistern aufgriff. Zudem schuf sie außergewöhnliche Frauenbildnisse, die auch ihr gesteigertes Interesse an der Mode der Zeit verdeutlichen – ein Aspekt, der in der kunsthistorischen Forschung bislang wenig beachtet wurde und nun erstmals in der Schirn-Ausstellung näher beleuchtet wird. Schjerfbeck reizte die Porträtmalerei, jedoch in ihrem ursprünglichen Sinn. Sie kehrte die klassische Funktion des Porträts um, indem sie in ihren Bildnissen eben nicht die Individualität der jeweiligen Personen abbildete. Vielmehr spiegeln die Porträts durch stete Neuinterpretationen Schjerfbecks individuelle Bildidee wider. Die groß angelegte Sonderausstellung umfasst mehr als 85 Gemälde und Arbeiten auf Papier, die einen vollständigen Einblick in die kühne Bildwelt der Malerin ermöglichen.

Spanische Frau, nach El Greco, um 1928, 48 x 34 cm, Öl/Leinwand, Åmells Fine Art, Stockholm. © VG Bild-Kunst, Bonn 2014

Gezeigt werden repräsentative und bedeutende Kunstwerke für Schjerfbecks Oeuvre sowie singuläre und selten ausgestellte Arbeiten. Dabei sind Gemälde und Werke auf Papier aus nahezu allen Schaffensphasen der Künstlerin zwischen 1879 und 1945 vertreten. Die Werke werden innerhalb der Präsentation weder chronologisch noch nach Bildgattungen geordnet. Im Zentrum der Ausstellung stehen ihre Selbstporträts, die als ein wesentliches Genre der weiblichen Avantgardekunst vor allem in den 1930er- und 1940er-Jahren die bevorzugte Gattung der Künstlerin waren. Obwohl sie stets

im regen Ausstausch mit Kollegen und Kulturschaffenden stand, hatte die geografische Distanz eine physische Isolation zur Folge, die wiederum zu einer gewissen künstlerischen Freiheit führte. Auch wenn ihre Lebensgeschichte für die damalige Zeit ungewöhnlich ist und oft als Mythos verklärt wird, betrachtet die Ausstellung das Werk von Helene Schjerfbeck nicht primär im Licht ihres Lebens, sondern lässt es als wandelbar im Stil, experimentell in Farbe und Technik und eindringlich in der Wirkung für sich stehen. Info unter: www.schirn.de

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SCHWARZBURGER WERKSTÄTTEN FÜR PORZELL ANKUNST

Die Kunstabteilung der Aeltesten Volkstedter Porzellanmanufaktur, die »Schwarzburger Werkstätten für Porzellankunst« (gegr. 1909 durch Max Adolf Pfeffer in Unterweissbach, später in der »Aeltesten Volkstedter«) wird fortgeführt durch Künstler der Neuzeit.

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VO R S C H AU / I M P R E S S U M

SAMMLER JOURNAL 12 / 2014

SAMMLER JOURNAL

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