Dezember 2019 · B 1309 | € 8,00 Schweiz CHF 12,30 | Österreich € 8,90 | Be/ne/lux € 9,00
KUNST • ANTIQUITÄTEN • AUKTIONEN
SAmmler JournAl
DeZemBer 2019
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Über 2.000 Termine AUSSTELLUNGEN – Tipps & Daten AUKTIONEN – Vor- & Nachberichte HAMMERPREISE
Aufbruch in die Moderne
GEMI
Ausdrucksplastik von 1900 bis in die 1930er-Jahre
Van Dyck Napoleons Schätze Amerikanische Ikonen
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INHALT • DEZEMBER 2019
FOTOKUNST Iran, Becker, Moholy, Paris
AUSDRUCKSPLASTIK Aufbruch in die Moderne von Sabine Spindler
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Titelbild: Georg Kolbe, Kauernde und Sitzende, Bronzen, Fotos: Galerie Ludorff; Fritz Behn, Massai, Bronze, Foto: Kunkel Fine Art/VG Bild-Kunst, Bonn
SAMMLER-SERVICE
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MAGAZIN
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MESSETERMINE
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KUNSTMARKT
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AUKTIONSNOTIZEN
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AUKTIONSTERMINE
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INSERENTENVERZEICHNIS
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AUSSTELLUNGSTERMINE
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AUSSTELLUNGEN
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LITERATURTIPP
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AUKTIONSPREISE
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VORSCHAU | IMPRESSUM
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VAN DYCK Ausstellung in der Alten Pinakothek von Anja Iwa
AMERIKANISCHE IKONEN Disney, Rockwell, Pollock, Warhol
NAPOLEONS SCHÄTZE Schmuck und Mode in Pforzheim
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MAGAZIN
Von van Dyck bis Peter Wenzel London Art Week Die London Art Week feiert ihre dritte Winterausgabe vom Sonntag, 1. bis Freitag, 6. Dezember und findet in Mayfair und St. James's statt. In der Woche werden rund 35 führende Fachgalerien und die großen Auktionshäuser Sonderausstellungen und Vorträge veranstalten, und es geht um nicht weniger als um 5.000 Jahre Kunst, von der Antike bis zum 20. Jahrhundert, Adriaen Hanneman, Dutch Offi- mit einem Schwerpunkt cer; Weiss Gallery bei der Lon- auf Alten Meistern und @LAW Winter 19 klassischer Moderne. don Art Week Zu den wichtigsten AusSir Henry Raeburn R.A. R.S.A. (1756-1823), Portrait of Maria Sophia Abercromby; Bagshawe Fine Art bei der London Art Week @LAW Winter 19
Peter Wenzel, Wild Turkey, Öl auf Leinwand; Bagshawe Fine Art bei der London Art Week @LAW Winter 19
stellern gehören die Weiss Gallery mit Arbeiten von van Dyck, Adriaen Hanneman, John Michael Wright und Sir Peter Lely. Spanische Malerei des 14. bis 16. Jahrhunderts findet sich bei Sam Fogg, in Zusammenarbeit mit der Galeria Caylus aus Madrid. In ihrer ersten Zusammenarbeit bündeln die Galerien ihr fundiertes Wissen über spanische Malerei aus der Zeit des Mittelalters und der Renaissance. Das Ergebnis ist eine große neue Überblicksausstellung zur spanischen Spätmittelaltermalerei, kuratiert von Dr. Alberto Velasco Gonzàlez von der Universitat de Lleida. Oliver Forge & Brendan Lynch Ltd. präsentieren Kunstwerke aus der Türkei und Frankreich, 1530 bis 1820, mit zwei wichtigen Ansichten von Konstantinopel in Aquarell von A.-I. Melling, aus der Zeit um 1800. Magisches Land Italien – eine italienische Reise gibt es bei Karen Taylor Fine Art (ausgestellt bei Charles Beddington Ltd, Spezialist für venezianische Malerei). John Mitchell Fine Art hat Burgen und das Malerische des 18. Jahrhunderts im Vereinigten Königreich im Programm. Colnaghi nähert sich dem Thema Auferstehung in Gemälden, Skulpturen und Objekten unterschiedlichen Alters und Ursprungs: nicht nur die jüdisch-christliche Tradition von Jesus und Lazarus, sondern auch Osiris im Alten Ägypten und Orpheus im Alten Griechenland. Zwei große Ausstellungen konzentrieren sich auf Frauen. Die Laocoon Gallery zeigt 100 Werke, die die weibliche Figur darstellen – Ehefrauen oder Geliebte, Jungfrau oder Prostituierte, Madonna oder Männermordende. Die Galerie Ordovas rückt Peggy Guggenheim in den Fokus. Zu den weiteren beteiligten Galerien zählen Olivier Malingue Ltd., Stephen
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MAGAZIN
formprägendes Element Aufmerksamkeit für sich beanspruchen. Die möglichst exakte Deckungsgleichheit, der Parallelität, der Symmetrie und die präzisen Übergänge der Kurven sind die handwerkliche Herausforderung. Schmieden ist für die Künstlerin ein Technisches Zeichnen mit glühendem Stahl. Schmuck aus Kunstharz macht Jil Köhn. Das manuelle Modellieren natürlich wirkender Welten paart sie mit der Umwandlung in ein divergierendes Material. Damit erzielt sie eine ästhetische und zugleich irritierende Anmutung. Die Künstlerin bedient sich explizit energetischer Farben, um einen hohen Kontrast zwischen Imagination und Wirklichkeit herbeizuführen. Ihre Broschen scheinen der Natur einer anderen Welt zu entspringen Viele Aussteller haben internationale Preise erhalten. Auch auf der Zeughausmesse werden Künstler ausgezeichnet. Eine Fachjury vergibt für herausragende Leistung an vier der anwesenden Aussteller die begehrten Preise für angewandte Kunst. Bei der Eröffnung der Zeughausmesse werden die Preise feierlich übergeben. Die Berliner Volksbank fördert die Preise mit 500 bis 1.300 Euro. Dr. Klaus Lederer,
Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa des Landes Berlin, ist Schirmherr der Zeughausmesse. Veranstalter ist der Berufsverband Angewandte Kunst Berlin-Brandenburg e.V. in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Historischen Museum. Partner der Messe sind neben der Berliner Volksbank und Weltkunst Art Aurea, Delinat, Götze, Inform, Handwerk und Design, München sowie Top Magazin Berlin. Die Zeughausmesse kooperiert mit dem Talents Förderprogramm der Messe Frankfurt. (5. bis 8. Dezember 2019) TELEFON | 030/42804235 WEBSEITE | www.zeughausmesse.de
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Cosmomusivo Atelier fu ̈ r Mosaikkunst Giuseppe Fornasari und Svenja Teichert, Bildausschnitt Schwarmfische (50 x 100 cm) Smalten auf Holz; Zeughausmesse im Deutschen Historischen Foto: Svenja Teichert Museum in Berlin
Beate Pfefferkorn, Collier aus vielen handgedrehten Porzellantrichtern (blau); Zeughausmesse im Deutschen Historischen Museum in Berlin Foto: Beate Pfefferkorn
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KUNSTMARKT
Der Erfolg von Anselm Kiefer in Asien Nur wenigen großen Künstlern ist es gelungen, in Asien den Durchbruch zu schaffen. Der deutsche Künstler Anselm Kiefer, geboren 1945 in Donaueschingen, gehört zu diesem kleinen privilegierten Kreis. Eines seiner wichtigen Werke „The fertile crescent“, stark in der künstlerischen Ausdrucksweise und monumental im Format (475 x 950 cm) wurde im Juni bei einer von China Guardian organisierten Versteigerung für vier Millionen Dollar verkauft. Das ist ausreichend ungewöhnlich, um hervorgehoben zu werden. Die besten Werke von Anselm Kiefer werden gewöhnlich in London oder New York zum Verkauf angeboten, den beiden Hauptschauplätzen seiner Werke im oberen Marktsegment. Für ein Kiefer-Werk wurde vor drei Jahren in der Volksrepublik China bereits ein stattlicher Preis erzielt. „Wurzel Jesse“ wurde für fast 500.000 Dollar vom Un-
ternehmen Poly Huayi in Shanghai gekauft – doch die vier Millionen Dollar für „The fertile crescent“ sind ein Rekord. Der zweite große Erfolg von Kiefer in China weist auf den Grad der gegenwärtigen Veränderung des Marktes für zeitgenössische Kunst hin, der sich – nach langjähriger Arbeit der Marktprofis, um den westlichen Künstlern eine Öffnung des Marktes nach Osten hin zu ermöglichen – nun endlich globalisiert. Die Galerie White Cube, von der der Käufer das Meisterwerk von Kiefer erworben hat, ist in Hongkong etabliert. Von dort aus vollfürht sie die Förderung europäischer Künstler und Künstlerinnen bei asiatischen Sammlern. White Cube hatte im Jahr 2012 in Hongkong Werke von Anselm Kiefer im Rahmen der monografischen Ausstellung „Let a Thousand Flowers Bloom“ ausgestellt. Ein bewusst ironischer Titel, der sowohl auf die blühenden Landschaften der ausgewählten Arbeiten, als auch auf ein vom Westen fehlinterpretiertes Zitat Maos aus dem Jahr 1957 hinweist, der im Rahmen der so genannten Hundert-Blumen-Bewegung – trotz scheinbarer Förderung der kulturellen Pluralität – den Tod von Millionen von Menschen verursachte. Otto Wols – hochwertige Raritäten
Anselm Kiefer, Velimir Chlebnikov, Die neue Lehre vom Krieg, 1990 (Dorotheum, Wien, Juni 2019, Zuschlagspreis 40.600 Euro)
Am 26. Januar 2019 war unter den 42 Losen des ContemporaryKatalogs bei Sotheby’s in London das Bild „Vert Strié Noir Rouge“ (Green Stripe Black Red), ein Ölgemälde auf Leinwand im Großformat, das zwischen 1946 und 1947 von Otto Wols geschaffen wurde. Über diesen deutschen Künstler, der in Frankreich gearbeitet hat und mit nur 38 Jahren (1913-1951) gestorben war, ist nur wenig bekannt. Er hat das künstlerische Schaffen von 1930 bis 1950 jedoch unwiderruflich geprägt. Seine Kunst, die er in zahlreichen künstlerischen Medien zum Ausdruck brachte, bewegte sich zwischen Surrealismus, Tachismus und der Informellen Kunst eines Fautrier oder Dubuffet. Der Umfang des Werkes von Wols ist begrenzt. Es gibt nur etwa 50 Werke. Deshalb war die Versteigerung bei Sotheby’s ein besonderes Ereignis. Seit dem Jahr 2011, in dem bei Drouot in Paris ein Teil seines Ateliers versteigert worden war, sind Werke von Wols bei öffentlichen Auktionen rar. „Vert Strié Noir Rouge“ wurde schließlich zum Gegenstand eines ungewöhnlichen telefonischen Angebots, das Wols einen neuen, absoluten Rekord bescherte. Das Gemälde wurde für das Fünffache
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KUNSTMARKT
seines oberen Schätzwertes – um 5,7 Millionen Dollar versteigert. Mit diesem großartigen Hammerschlag befindet sich Wols nun unter den 300 Künstlern weltweit, deren Werke im Jahr 2019 die besten Ergebnisse erzielten.
ungarischen Budapest im Rahmen der Ausstellung „Rubens et l’âge d’or de la peinture flamande“ (Rubens und der Höhepunkt der flämischen Malerei) bis zum 16. Februar 2020 zu sehen.
Van Dyck – wieder in Budapest
Die Frau, deren Werk sieben Millionen wert ist
Anlässlich der Neueröffnung des Museums für Bildende Im Jahr 1971 stellte die Kunsthistorikerin Linda Nochlin in Künste von Budapest nach mehr als drei Jahren Renovieihrem seit damals berühmten Artikel folgende Frage: „Warungsarbeiten erwarb das Museum ein ganz besonderes rum gab es keine großen Künstlerinnen?“ Fast 50 Jahre späKunstwerk. Es ist das ganzfigurige Porträt von Prinzessin ter erweisen Kunstversteigerungen diesen Frauen, die soMaria Henrietta Stuart, der ältesten Tochter des englischen wohl bezüglich ihres Beitrags zur Kunstgeschichte, als auch Königs Karl I. Stuart, der künftigen Frau von Willhelm II. von Oranien, das Anthonius van Dyck (1599-1641) einige Monate vor seinem Tod malte. Das Museum erwarb das Großformat bei der Altmeister-Versteigerung bei Christie’s in London am 6. Dezember 2018 für fast 7,5 Millionen Dollar. Das Werk war bereits im Jahr 1989 bei Christie’s versteigert worden. Damals für etwas mehr als 1,2 Millionen Dollar. Die Preissteigerung innerhalb von 30 Jahren zeugt von einer gegenwärtigen Aufwertung alter Meisterwerke, die an Seltenheit und Prestige zunehmen. Das Porträt der Prinzessin stellt bis heute das drittbeste Versteigerungsergebnis für van Dycks Gemälde dar, ist aber vor allem die bedeutendste Anschaffung des Museums für bildende Künste von Budapest seit einem Jahrhundert. Ermöglicht wurde der Erwerb durch einen besonderen Beitrag der ungarischen Regierung, die damit ihren Willen zum Ausdruck brachte, die bereits umfangreichen Sammlungen dieses Museums, das zu den bedeutenden in Mitteleuropa gehört, mit einem Meisterwerk zu bestücken und die Arbeit des berühmten Malers mit einem späten Werk noch besser zu veranschaulichen. Das Porträt der Prinzessin Maria Henrietta Stuart ist nun im Leonardo-Saal zusammen mit den beiden anderen Van Dycks „Saint Jean l’évangéliste“ und Portrait „d’un couple marié“ ausgestellt, die er in seiner Jugend zwischen 1617 und 1620 geschaffen Anthonius van Dyck, Portrait of Princess Mary (1631-60), Tochter König Charles I. von England, hatte. Das Porträt von Prinzessin in einem bodenlangen, pinkfarbenen Kleid, verziert mit Silberstickerei und Schleifen (Christie's, Maria Henrietta Stuart ist im London, Dezember 2018, Zuschlagspreis 5.614.735 Euro) © 2018 Christie’s Images Limited Museum für Bildende Künste im
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KUNSTMARKT
ihres Wertes auf dem Kunstmarkt jahrhundertelang unterschätzt worden sind, die gebührende Achtung. Der Master Week Sale von Sotheby’s London unter dem Motto „Der Triumpf der Frauen“, der Ende Januar 2019 stattfand, sorgte dafür, dass die Werke von Künstlerinnen vom 15. bis zum 19. Jahrhundert in den Vordergrund rücken. Ein imposanter Diplomat sorgte bei diesen Versteigerungen für einige Spannung ehe das „Portrait of Muhammad Dervish Khan“ von Elisabeth Vigée-Lebrun (1755-1842) schließlich für etwas mehr als sieben Millionen Dollar den Besitzer wechselte. Damit wurde das um eine Million Dollar über dem oberen Schätzwert verkaufte Porträt zum teuersten Kunstwerk einer Künstlerin aus der Zeit vor der Moderne. Das bedeutende Gemälde erinnert an den außergewöhnlichen Besuch von drei Botschaftern des indischen Sultans aus Mysore im Juli 1788, ein Jahr vor der Erstürmung der Bastille in Paris. Ein Treffen zwischen der jungen Malerin und ihrem berühmten Modell war unwahrscheinlich, denn ein hoher Beamter und Muslim hätte es wohl von vorneherein abgelehnt, von einer Frau dargestellt zu werden. Doch Elisabeth Vigée Lebrun hatte gute Verbindungen zum Hof und wusste ihre Beziehungen zur französischen Königin Marie-Antoinette für den Erwerb dieser Gunst wohl zu nutzen. In ihren Memoiren erinnert sich die Künstlerin daran, dass Dervish Kahn, der das Porträt hasste, dieses unter seinem Bett verborgen gehalten und gedroht habe, den Kammerdiener zu töten, der ihm eingeredet hatte, es der Malerin zurückzugeben. Der arme Botschafter, der keine Militärallianz des französischen Königs erhalten hatte, wurde bei seiner Rückkehr von einem über den Misserfolg höchst verärgerten Sultan hingerichtet. Ein Jahr danach war das Porträt eine Sensation im Salon de 1789, der im August im Spannungsumfeld der Französischen Revolution eröffnet wurde. Im Oktober floh Elisabeth Vigée-Lebrun aus Paris und ließ ihre Werke zurück, die in die Sammlung ihres Ehemannes Jean-Baptiste Pierre Le Brun integriert wurden. Das „Portrait of Muhammad Dervish Khan“ von Elisabeth Vigée-Lebrun erfüllte alle wichtigen Voraussetzungen für einen absoluten Rekord: Es hat eine prestigeträchtige Provenienz, entstand in einem unglaublichen Schaffenskontext, hat ein tragisches Schicksal und stammt von einer aufstrebenden Künstlerin. QUELLE | artprice.com
Elisabeth Vigée-Lebrun, Portrait of Muhammad Dervish Khan, bodenlanges Gewand, sein Schwert haltend, vor Landschaft, 1788 (Sotheby's, New York, Januar 2019, Zuschlagspreis 5.340.824 Euro)
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FOTOKUNST
Irans Vergangenheit Buchkunstkabinett Berlin Die vier im Iran geborenen Fotografen und Fotografinnen Shadi Ghadirian, Taraneh Hemami, Najaf Shokri und Arman Stepanian setzen sich in ihren Arbeiten mit der historischen Bedingtheit der iranischen Moderne auseinander. Die Sonderausstellung im Buchkunstkabinett und im MschattaSaal des Pergamonmuseums in Berlin, die bis 26. Januar gezeigt wird, inszeniert anhand von vier Fotoserien und einer Spiegelinstallation die kritische Auseinandersetzung mit der Vergangenheit, um aktuelle politische und gesellschaftliche Entwicklungen zu reflektieren und im Heute zu verorten. Die Arbeiten von Shadi Ghadirian, Taraneh Hemami, Najaf Shokri und Arman Stepanian nutzen die Vergangenheit als Kontrastfolie, um sie auf mehreren Ebenen zu hinterfragen und Aussagen über die iranische Gegenwart zu treffen. Dabei verwenden sie verschiedene visuelle Strategien und nehmen Bezug auf diverse Vergangenheiten. Der zeitliche Horizont erstreckt sich vom Beginn der Fotografie in Iran 1842 bis zum Iran-Irak Krieg (1980-88). Shadi Ghadirian re-inszeniert in „Qajar“ (1998) Studioporträts aus der Kadscharenzeit (1779-1925) und fügt diesen ein zeitgenös-
Shadi Ghadirian, aus der Serie Nil Nil, 2008 © Silk Road Gallery/Shadi Ghadirian
sisches Element hinzu. Durch die Kombination aus Spuren der Vergangenheit und der Gegenwart verweist sie auf Traditionen, die Auswirkungen auf das heutige Leben haben. In der Serie „Nil Nil“ (2008) inszeniert sie scheinbar idyllische Innenräume, in denen sich jedoch versteckte Kriegsobjekte befinden. Arman Stepanian platziert in „Gravestones“ (1999/2000) und „Doorbells“ (2004) Gruppen- und Einzelporträts aus der Kadscharen- und Pahlavizeit (1925-1979) in zeitgenössische Szenerien. Dies könnte als Erinnerung daran interpretiert werden, dass die Bedingungen unserer gegenwärtigen Situation von unseren Vorfahren geformt wurden. Najaf Shokri scannt in „Irandokht“ (2006) und „The Registration Congregation of Iranian Men“ (2006-12) Passfotos iranischer Identitätsdokumente aus der Pahlavizeit. Damit wird eine Reflexion der individuellen und kollektiven Identität dargestellt, deren Ursprünge in der Vergangenheit liegen. Taraneh Hemami verarbeitet in „Hall of Reflections“ (2000-12) Fotografien und Briefe von Personen, die aus Iran in die USA migriert sind, zu Spiegelassemblagen. Diese verweisen auf den durch die Migration entstandenen Schmerz der Nichtzugehörigkeit sowie das Vermissen eines Ortes, der nun der Vergangenheit angehört. Die Ausstellung zeigt ausgewählte Arbeiten, die mit historischen Objekten aus der Sammlung des Museums für Islamische Kunst in Dialog treten. Es gibt eine Publikation zur Ausstellung, deutsch/ englisch, mit rund 25 Farbabbildungen und vier Essays. WEBSEITE | www.smb.museum/home.html
Boris Becker Hochbunker. Fotografien von Architekturen und Artefakten
Arman Stepanian, aus der Serie Doorbells (2004) © Afrand Galerie/Arman Stepanian
Die noch heute zahlreich vorzufindenden Gebäude der Bunker spielen für den Kölner Fotografen Boris Becker (Jahrgang 1961) insbesondere am Beginn seiner künstlerischen Laufbahn eine wichtige Rolle. Sie bilden die erste umfangreich erarbeitete Serie in seinem Werk. Als Relikte der Vergangen-
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FOTOKUNST
fien des Künstlers kombiniert wird. Auch hier sind es Architekturen oder Artefakte, die ins Bild gefasst sind. Sie lassen auf erstaunliche Weise vielfältige formalästhetische und inhaltliche Bezüge zu den historischen Großbauten zu, sodass insgesamt Beckers grundlegende fotografische Fragestellungen und Motivwelten zum Tragen kommen. Die Ausstellung „Boris Becker: Hochbunker. Fotografien von Architekturen und Artefakten“ wird bis 9. Februar 2020 in der SK Stiftung Kultur in Köln gezeigt. WEBSEITE | www.sk-kultur.de
Boris Becker, Hochbunker, Kassel, Gräfestraße, 1986
Lucia Moholy
© Boris Becker; VG Bild-Kunst, Bonn, 2018
Fotogeschichte schreiben
heit scheinen sie ihrer ursprünglichen Funktion beraubt, sind sie vielfach in eine neue Nutzung überführt. Dennoch ist ihr Verweis in die Geschichte stets vorhanden. Boris Becker lotet die höchst unterschiedlichen Bauformen mittels Schwarzweißfotografie sowie auch Farbtechnik aus, betrachtet sie in ihrem zumeist städtebaulichen Umfeld, bildet Oberflächenstrukturen und vorgefundene Details ab. Entstanden ist ein umfangreiches Archiv der in Deutschland ab 1940 gebauten Hochbunker, das in der geplanten Präsentation auch mit jüngeren, großformatigen Farbfotogra-
Anlässlich des Bauhaus-Jubiläums widmet sich das Museum Ludwig in Köln mit einer kleinen Präsentation im Fotoraum bis 2. Februar der Fotografin und Fotohistorikerin Lucia Moholy. In diesem Rahmen werden auch drei neuerworbene Vintage Prints von Lucia Moholy erstmals gezeigt. Neben ihren fotografischen Werken werden auch Briefe
Lucia Moholy, Ohne Titel (Bauhaus Dessau, Werkstattflügel von Nordosten), um 1926/1927, Gelatinesilberpapier, 22,8 x 16,2 cm Boris Becker, Hochbunker, Bremen, Hardenbergstraße, 1987
Museum Ludwig, Köln, © VG Bild-Kunst, Bonn, 2019
© Boris Becker; VG Bild-Kunst, Bonn, 2018
Reproduktion Rheinisches Bildarchiv Köln
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FOTOKUNST
aus dem Archiv des Museum Ludwig präsentiert, die einen regen Austausch zwischen Moholy und dem Fotosammler und Fotohistoriker Erich Stenger belegen. Gemeinsam hatten sie um 1932 vor, ein Buch über die Geschichte der Fotografie zu schreiben. Der Aufstieg der Nationalsozialisten trieb Moholy jedoch in die Emigration, während Stenger in Deutschland zum gefragten Experten auf dem Gebiet aufstieg. Moholy veröffentlichte schließlich selbstständig in London 1939 „A Hundred Years of Photography 1839-1939“. Ihr Buch wurde der erhoffte Kassenschlager und enthielt für seine Zeit Gedanken zur Fotografie, die radikal neu waren. Fotografie und Malerei wurden als zwei gleichwertige Wege beschrieben, beispielsweise abstrakte Bilder herzustellen: „Die Frage, ob die Fotografie irgendeinem Einfluss der abstrakten Kunst unterworfen worden sei, stellt sich aber nicht in Bezug auf diese Bilder. Es war ein Prozess der Angleichung, nicht der Beeinflussung.“ Lucia Moholy selbst hatte als Fotografin Fotogramme, die auch als fotogenische Zeichnung bezeichnet werden, entwickelt und diese Technik ihrem damaligen Partner, dem Maler und Bauhaus-Lehrer László Moholy-Nagy, nahe gebracht. Ein Fotogramm ist eine kameralose Fotografie, bei der Objekte auf lichtempfindliches Papier gelegt und belichtet werden. Ihr Schatten bleibt auf dem Papier als helle Fläche zurück. Als Kunsthistorikerin führte sie das Verfahren auf frühe fotografische Experimente zurück, wie Johann Heinrich Schulzes Entdeckung der Lichtempfindlichkeit von Silbersalzen im 18. Jahrhundert oder William Henry Fox Talbots erste Fotogramme aus den 1830er-Jahren. Sie fand also die Wurzel fotografisch-kreativen Arbeitens bereits in der Vorgeschichte der Fotografie,
László Moholy-Nagy, László und Lucia, um 1922, Silbergelatine, 36,5 x 31,7 cm
was den zeitgenössischen Werken noch mehr Gewicht verlieh. Außerdem beschrieb sie Fotogramme als gleichwertig zu abstrakten Tendenzen in der Malerei. Wie zukunftsweisend Moholys Fotogeschichte damit war, zeigt sich besonders im Vergleich zu dem Buch „Die Photographie in Kultur und Technik. Ihre Geschichte während hundert Jahren“ von Erich Stenger. Für ihn war die Fotografie vor allem eine Technik, die auf vielen Gebieten Anwendung fand, nicht aber eine Möglichkeit kreativen Ausdrucks. Stengers konservativer Kunstgeschmack macht es schwer, sich eine gemeinsame Fotogeschichte von ihm und Lucia Moholy vorzustellen. Umso überraschender ist die Erkenntnis, dass sie darüber nachdachten. Grundlage ihrer beider Forschungen war die Sammlung Stenger, die heute als Teil der Sammlung Agfa im Museum Ludwig verwahrt wird. WEBSEITE | www.museum-ludwig.de
Helga Paris Retrospektive Bis 12. Januar 2020 präsentiert die Akademie der Künste in Berlin in ihren Ausstellungssälen am Pariser Platz das in den Jahren zwischen 1968 und 2011 entstandene fotografische Werk von Helga Paris. Mit rund 275 Werken, darunter zahlreichen erstmals gezeigten Einzelbildern und Serien, ist dies ihre bisher umfangreichste Ausstellung. Es ist zudem nach 25 Jahren die erste Retrospektive der Künstlerin in ihrer Heimatstadt Berlin. Erstmals zu sehen sind unter anderem Ausschnitte aus den umfangreichen Serien „Leipzig, Hauptbahnhof“ (1978), „Moskau“ (1991/92) und „Mein Alex“ (2011). Neben der besonderen Fähigkeit der Fotografin, in ihren Bildern und Bildserien über die Jahrzehnte hinweg verdichtete Zeitgeschichte in ihrem Wandel erfahrbar zu machen, ist es ihre sich in zärtlich-würdevollen, nuancenreichen Schwarzweißmodulationen ausdrückende soziale Empathie, die ihr Werk unverkennbar macht. Helga Paris,
Museum Ludwig, Köln, © VG Bild-Kunst, Bonn, 2019
Helga Paris, Ohne Titel, 1983-1985, aus der Serie Häuser und Gesichter, Halle
Reproduktion Rheinisches Bildarchiv Köln
Foto © Helga Paris, Quelle ifa (Institut für Auslandsbeziehungen)
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FOTOKUNST
1938 im polnischen Gollnow, heute Goleniów, geboren und in Zossen bei Berlin aufgewachsen, begann in den 1960erJahren als Autodidaktin zu fotografieren. Sie wurde mit Aufnahmen ihrer Nachbarschaft im Berliner Stadtbezirk Prenzlauer Berg, Bildern von Kneipenbesuchern, Müllfahrern, den Frauen aus dem Bekleidungswerk VEB Treffmodelle, Künstlern, Punks, Kindern aus Hellersdorf und Passanten vom Alexanderplatz eine der zentralen Chronistinnen des Berliner Ostens. Sie fotografierte darüber hinaus unter anderem in Siebenbürgen (1980), Georgien (1982), in Halle (1983-1985), wo ihre Serie „Diva in Grau“ entstand, die erst 1989/90 gezeigt werden durfte, in Wolgograd (1990), New York (1995) und Polen (1996/97). WEBSEITE | www.adk.de
Die neue Fotografie Umbruch und Aufbruch 1970-1990 Bis 9. Februar präsentiert das Kunsthaus Zürich Fotografie in spannenden Zeiten. 20 Schweizer und internationale Positionen zeugen davon, wie sich Fotografie vom Abbildungsinstrument zum selbstreflexiven Medium der Kunst wandelte. In den 1970er- und 1980er-Jahren haben sich die Fotografie und ihre Rezeption signifikant verändert. Die klassische Fotoreportage der vorangegangenen Jahrzehnte war an ein Ende gekommen. Künstlerinnen und Künstler inspirierten die Szene. Es setzte ein Pluralismus der Stile ein, der – von neu gegründeten Verlagen und Galerien verbreitet – bald von Kunstmuseen beachtet wurde. Die aus den Beständen der Fotosammlung des Kunsthaus Zürich und einigen Leihgaben konzipierte Ausstellung stellt diese visuellen, konzeptionellen und auch strukturellen Neuerungen der Fotografie vor. Ausgehend von den Einflüssen der Konzeptkunst, Minimal Art und Pop Art der 1960er-Jahre in den Werken von John Hilliard, David Hockney, Stephen Shore und Dan Graham sowie
Urs Lüthi, Dieter Meier und Fischli/Weiss werden Arbeiten der frühen Schweizer Vertreterinnen und Vertreter der künstlerischen Fotografie wie Balthasar Burkhard, Hans Danuser, Felix Stephan Huber, Beat Streuli, Hannah Villiger, Bernard Voïta und Cécile Wick präsentiert. Feministische und gesellschaftskritische Positionen zeigen Alexis Hunter und Marilyn Minter. Bohème-Bilder stammen von Walter Pfeiffers, Körperstudien von Simone Kappeler und intime Interieurs von Annelies Štrba kontrastieren mit menschenleeren öffentlichen Innenräumen von Candida Höfer. Die Themen reichen „Von der konzeptuellen Fotografie zur Medienkunst“ über „Fotografische Erkundungen des Selbst“ zu „Un-/Orte der Gesellschaft“. Nach der Einstellung der tonangebenden Zeitschrift „Life“ zu Beginn der 1970er-Jahre, verlor die Fotografie an nachrichtlichem Stellenwert und erkämpfte sich eine Position im Kunstbetrieb. Das Fotobuch und die Ausstellung als primäre Medien zur Präsentation fotografischer Arbeiten wurden wiederentdeckt. Fotogalerien wurden eröffnet und eine wachsende Zahl von Kunstmuseen nahm Fotografie in ihr Programm auf. Auch das Kunsthaus begann ab den 1970erJahren zeitgenössische Fotografie zu sammeln. Da die 1971 gegründete Stiftung für die Fotografie (heute Fotostiftung Schweiz) von 1976 bis 2003 im Kunsthaus beheimatet war und einen breiten Bereich des dokumentarischen Fotoschaffens abdeckte, orientierte sich die Sammlungskommission des Kunsthauses ab Mitte der 1970er-Jahre für Neuankäufe verstärkt an künstlerischer Fotografie, die teilweise in Verbindung mit anderen Bildmedien, insbesondere Malerei, Grafik, Zeichnung, Video und Neuen Medien stand. Die Verschmelzung von Kunst und Fotografie findet ihre Hochblüte in den 1990er-Jahren. Diesem Trend folgte die Sammlungspolitik des Kunsthauses, indem sie wandfüllende Werke von Thomas Struth und Jeff Wall oder Diaprojektionen von Beat Streuli erwarb. Die Ausstellung vergewissert sich der Ursprünge dieser Entwicklung. Eine begleitende Publikation ist im Verlag Scheidegger & Spiess erschienen und ist im Kunsthaus-Shop erhältlich. WEBSEITE | www.kunsthaus.ch
Walter Pfeiffer, Ohne Titel, aus der Serie „Walter Pfeiffer 19701980“, 1970/1980, zwei Schwarzweißfotografien, je 30,3 x 21,3 cm
Cécile Wick, Räume IV, 1985, Schwarzweißfotografie, 100 x 140 cm
Kunsthaus Zürich, 1999, © 2019 ProLitteris, Zurich
© Cécile
Kunsthaus Zürich, Vereinigung Zürcher Kunstfreunde, Gruppe Junge Kunst, 1986
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Van Dyck Van Dyck Von Anja Iwa
Der flämische Maler Anthonis van Dyck (1599-1641) wurde bereits zu Lebzeiten in ganz Europa gefeiert für seine Porträts von Fürsten, Feldherren, Künstlern und Schönheiten seiner Zeit. Sie alle wurden von ihm unvergleichlich lebendig und zugleich repräsentativ ins Bild gebannt.
Der Weg zum Ruhm war nicht leicht für van Dyck: Seine künstlerischen Anfänge standen im Zeichen des berühmten Peter Paul Rubens, dem gleichermaßen bewunderten wie fast übermächtigen Vorbild, das seine frühen Historienbilder prägte. Erst in Italien, unter dem Einfluss der venezianischen Malerei, fand der Künstler seinen eigenen Weg.
BIOGRAFIE
Anthonis van Dyck wurde 1599 in Antwerpen geboren. Seine Mutter unterrichtete ihn im Zeichnen, sie starb allerdings schon sehr früh, Anthonis war damals acht Jahre alt war. Sein Vater war ein wohlhabender Kaufmann und hatte nun plötzlich zwölf Kinder zu versorgen. Er förderte die künstlerische Veranlagung seines Sohnes und gab ihn später in die Lehre bei dem angesehenen flämischen Barockmaler Heinrich van Balen. Es ist nicht genau bekannt, wie lange er bei van Balen blieb. Bereits 1618 wurde er in die St. Lukasgilde aufgenommen und 1620 tauchte er in einem Vertrag als Schüler von Rubens auf. Im Jahr darauf begab sich van Dyck nach London, wo er sich am Hof vorstellte und rasch Berühmtheit erlangte. Aufgrund des schlechten Gesundheitszustands seines Vaters reiste er 1622 zurück nach Antwerpen. Vor dessen Tod versprach er ihm noch ein Bild für die Dominikanerinnen zu malen zum Dank für die sorgfältige Pflege, die sein Vater bei ihnen erhalten hatte. Im Jahr darauf begab er sich nach Italien, wo er die Werke von Giorgione, Coreggio, Tizian und Tintoretto bewunderte. Er reiste nach Venedig und Genua und fertigte eine Reihe von Porträts berühmter Persönlichkeiten an. In Rom wohnte er im Schloss des Cardinals Benti-
Anthonis van Dyck, Selbstbildnis, um 1615, Öl auf Eichenholz, 43 x 32,5 cm © Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste, Wien
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voglio und reiste später weiter nach Palermo, Florenz und in andere Städte der italienischen Halbinsel. Trotz einiger lukrativer Stellenangebote kehrte er 1628 zurück nach Antwerpen. Hier malte er unter anderem großformatige Kirchenbilder, bevor er 1632 erneut nach England ging. Karl I. ernannte ihn zum offiziellen Hofmaler und van Dyck fertigte zu dieser Zeit hauptsächlich Porträts von Mitgliedern der königlichen Familie und deren Kreisen an. Sein künstlerischer Erfolg nahm seinen Lauf, 1632 schlug ihn Karl I. zum Ritter, und von da an konnte er sich vor Aufträgen berühmter Persönlichkeiten kaum noch retten. Es entstand eine stattliche Anzahl an Werken, vornehmlich Porträts, von denen sich die meisten noch heute in den Gemäldesammlungen Englands befinden. Van Dyck gründete eine Bruderschaft nach dem Vorbild der St. Lukasgilde in London und heiratete die Arzttochter Maria Ruthven, Enkelin von Lord Ruthven, dem Grafen von Gourie. Er baute sich eine große Werkstatt mit zahlreichen Gehilfen in London auf. Er lebte zusammen mit seiner Frau in England, bis er ab 1640 auf Reisen ging. Im Herbst 1640 war er mit seiner Frau in Antwerpen, ab Januar 1641 in Paris. Hier hoffte er, einen Zyklus von Bildern für die große Galerie des Louvre malen zu dürfen, doch der Auftrag ging an Nicolas Poussin. Im Mai 1641 vermutet man van Dycks Anwesenheit bei der Hochzeit der Tochter Karls I. (Prinzessin Maria Stuart) mit Wilhelm II. von Oranien, um das Hoch-
Anthonis van Dyck, Selbstbildnis, um 1620/21, Öl auf Leinwand, 119,7 × 87,9 cm © New York, lent by the Metropolitan Museum of Art The Jules Bache Collection, 1949
Anthonis van Dyck (Werkstatt), Lucas van Uden, um 1629-1634, Öl auf Eichenholz, 24,4 x 20,5 cm © Bayerische Staatsgemäldesammlungen Staatsgalerie Neuburg
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MALEREI
zeitspaar zu porträtieren. Van Dyck starb am 9. Dezember 1641 in London. Dies war nur wenige Monate vor der Revolution, welche Karl I. auf das Schafott brachte und acht Tage vor der Geburt von Justinienne, dem einzigen Kind, das er mit seiner Frau Maria Ruthven hatte. Van Dyck wurde in der St. Paulskirche in London begraben. Maria Ruthven heiratete erneut und seine Tochter wurde im Alter von nur zwölf Jahren mit Sir John Stepney de Prendergast verheiratet.
Anthonis van Dyck, Der trunkene Silen, um 1617/18, Öl auf Leinwand, 107 × 91,5 cm © Berlin, bpk – Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte/Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister/Elke Estel/Hans-Peter Klut
Anthonis van Dyck, Zwei Studien eines ̈rtigen Mannes, um 1616/17, Öl auf ba Papier, auf Leinwand und Holz, 40,5 x 53,5 cm © KBC Art Collection Belgium, Museum Snijders & Rockox House, Antwerpen
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WERK Aus der Anfangszeit des Malers haben sich mehrere Aposteldarstellungen sowie Bilder mit Szenen aus dem Leben Christi erhalten, entscheidend für seine weitere Entwicklung als Künstler wurde jedoch erst seine Zeit bei Rubens. Trotz des großen Einflusses seines Lehrers entwickelte van Dyck bereits recht früh einen eigenständigen Stil. Seine Historienbilder weisen weniger Originalität und Feuer auf, als die von Rubens, doch warten seine Werke dafür mit einer Nüchternheit auf, die manchmal fast zu streng erscheint und mit einer Anmut, die oftmals beinahe schon an Melancholie grenzt. Das Kolorit van Dycks ist von bewundernswerter Harmonie und beherrscht von einer eher ernsteren und düsteren als heiteren und leichten Tonbeschaffenheit. Der kräftige und dennoch bisweilen sehr zarte Pinselduktus des Malers bleibt hier unübertrefflich. Während seines Aufenthaltes in Italien setzte sich van Dyck intensiv mit der Bologneser Malschule auseinander und studierte die Farbgebung der italienischen Meister. Dadurch wurde der Einfluss durch Rubens zu dieser Zeit etwas zurückgedrängt und es vereinten sich venezianische und flämische Form- und Farbgebung in seinem Werk. Van Dyck malte religiöse Darstellungen, Historienbilder sowie Porträts. Seinen Ruhm als größter Maler der flämischen Schule nach Rubens erlangte er jedoch in erster Linie als Porträtmaler. Vor allem gegen Ende seines Schaffens wandte er sich mehr und mehr der Porträtkunst zu. Seine Bildfiguren
Anthonis van Dyck, Susanna und die beiden Alten, um 1621/22, Öl auf Leinwand, 194 x 144 cm Anthonis van Dyck, Die Heilige Familie in einer Landschaft, um 1630, Öl auf Leinwand, 134,7 x 114,8 cm Beide Abb.: © Bayerische Staatsgemäldesammlungen Alte Pinakothek, München
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sind vornehm und in edler Haltung, bisweilen dunkel und schlicht gekleidet dargestellt und sind oft durch den Glanz kostbarer Stoffe umgeben. Durch eine gewisse „überschönte“ vornehme Darstellung erscheint das Individuelle dieser Porträts sicherlich eher etwas tonlos, van Dyck verstand es jedoch vortrefflich, die jeweilige Person mit einer gewissen männliche
Dynamik oder auch einer entzückenden Anmut auszuzeichnen. Typisch für seine Bildnisse war die warme und feine Farbgestaltung mit viel Schwarz sowie die Betonung des Aristokratischen. Van Dycks Typus des Adelsporträts diente noch bis ins 18. Jahrhundert als Vorbild in Italien, den Niederlanden, in Frankreich und vor allem in England bei Malern wie Thomas Lawrence, Joshua Reynolds und Thomas Gainsborough. Van Dyck war auch ein ausgezeichneter Kupferstecher, was durch eine Sammlung von einigen meisterhaft gefertigten Radierungen belegt ist. Diese sind ebenfalls fast ausschließlich ausdrucksvoll radierte Porträts, die nachfolgenden Kupferstecher-Generationen vielfach als Vorlagen dienten.
lichkeit nahe, die auf der Suche war, im Ringen mit der eigenen Kreativität und den künstlerischen Zielen. Die intensive Auseinandersetzung mit den Vorbildern führte letztlich von der Historien- zur Porträtmalerei, mit der
AUSSTELLUNG
Anthonis van Dyck, Susanna Fourment mit ihrer Tochter Clara del Monte, 1621, Öl auf Leinwand, 172 x 117 cm
Die Ausstellung „Van Dyck“ in der Alten Pinakothek in München bringt dem Besucher eine Künstlerpersön-
Anthonis van Dyck, Anna van Thielen mit ihrer Tochter Anna Maria Rombouts, um 1631/32, Öl auf Eichenholz, 122,8 x 90,7 cm © Bayerische Staatsgemäldesammlungen Alte Pinakothek, München
Anthonis van Dyck, Sebilla van den Berghe, um 1630, Öl auf Leinwand, 210,5 x 136,7 cm © Bayerische Staatsgemäldesammlungen Alte Pinakothek, München
© National Gallery of Art, Andrew W. Mellon Collection, Washington, DC
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van Dyck zu einem der bekanntesten und gefragtesten Maler seiner Zeit aufstieg. Der hohen Nachfrage begegnete er mit effizienten Produktionsmethoden und einer arbeitsteilig organisierten Werkstatt, und so tritt er uns nicht nur als Künstler, sondern im gewissen Sinne auch als Unternehmer vor Augen. Die hier präsentierten Einblicke in eine Künstlerpersönlichkeit beruhen auf den Ergebnissen eines mehrjährigen Forschungsprojekts zum Münchner Van-Dyck-Bestand, welches der Ausstellung vorausging. Dessen Ziel war es, zu einer genaueren zeitlichen Einordnung der Gemälde zu kommen, die Entwicklung der spezifischen künstlerischen Handschrift nachzuvollziehen und daraus Kriterien zur Unterscheidung von eigenhändigen Werken und denen der Werkstatt abzuleiten. Anhand von Röntgenaufnahmen und Infrarotreflektogrammen, die in der Ausstellung gezeigt werden, lässt sich insbesondere an den frühen Historiengemälden nachvollziehen, wie van Dyck Kompositionen entwickelte, wieder verwarf und überarbeitete, bis das Ergebnis seinen Vorstellungen entsprach. Die Erkenntnisse über die Bildgenese und die Arbeitsmethoden ermöglichten zugleich einen Einblick in eine der produktivsten Künstlerwerkstätten des 17. Jahrhunderts. Mit rund 100 Exponaten, darunter zahlreiche Leihgaben von Museen und Privatsammlungen in Europa und den USA, zeichnet die Ausstellung die künstlerische Entwicklung von van Dyck nach. Die erste Sektion ist den früh entstandenen Werken gewidmet. Es handelt sich überwiegend um Historiengemälde, die den Einfluss von Rubens verraten. Kennzeichnend für diese Schaffensphase ist die komplexe Werkgenese, die in der Ausstellung auch durch Zeichnungen und Skizzen anschaulich wird. Die nach dem Italienaufenthalt entstandenen Werke stehen im Mittelpunkt der zweiten Sektion: Vor allem die Mariendarstellungen reflektieren die künstlerischen Impulse, die van Dyck von Tizian emp-
fangen hatte. Die vielen Bildnisse aus dieser Zeit markieren auch eine Neuorientierung in seinem künstlerischen Schaffen. Seine Porträts kennzeichnet eine sensible Beobachtung der Persönlichkeit, die er zugleich mit geradezu sinnlich wahrnehmbaren Stoffen und in einem repräsentativen Dekor zu inszenieren wusste. Dies belegen auch die in der Münchner Sammlung in eindrucksvollen Beispielen vertretenen Künstlerbildnisse. Ihnen ist die dritte Sektion der Ausstellung gewidmet. Die zehn Grisailleskizzen aus dem Münchner Bestand, die mit dem monumentalen „Ikonographie“-Projekt in Verbindung stehen, eröffnen die vierte Sektion: Sie reflektiert die Arbeitsprozesse innerhalb der Werkstatt von den eigenhändigen Vorlagen van Dycks bis zur abschließenden Ausführung im Kupferstich oder in der Radierung. Ebenso wie die Reproduktionsgrafik hatten auch die zahlreichen, von besonders qualifizierten Werkstattmitarbeitern angefertigten Repliken einen entscheidenden Anteil an der Verbreitung von van Dycks Œuvre, steigerten so seinen Ruhm und sicherten sein künstlerisches Nachwirken. Katalog: Van Dyck, Hg. Mirjam Neumeister, Hirmer Verlag, München Ausstellung: „Van Dyck“, Alte Pinakothek, München. Bis 2. Februar
Anthonis van Dyck, Filips Godines, um 1630, Öl auf Leinwand, 211,5 x 137,5 cm Anthonis van Dyck, Der Maler Theodoor Rombouts, um 1631/32, Öl auf Eichenholz, 122,9 x 90,8 cm Beide: © Bayerische Staatsgemäldesammlungen Alte Pinakothek, München
Anthonis van Dyck, Studie von drei Pfer̈pfen und einem Reiter, um 1617deko 1621, Feder, braune Tinte, Pinsel, braune Lavierung auf Papier, 263 x 164 mm © Rijksmuseum, Amsterdam
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Ame rika Amerikanische Ikonen Die Schau „Amerika! Disney, Rockwell, Pollock, Warhol“ in Hamburg Redaktion: Heidrun Th. Grigoleit
Walt Disney, Norman Rockwell, Jackson Pollock und Andy Warhol waren alle auf ihrem Gebiet Pioniere. Ihre Namen sind mit der amerikanischen Kultur des 20. Jahrhunderts untrennbar verbunden. Sie schufen ein Bild der USA, das im visuellen Gedächtnis fest verankert ist, der American Way of Life. Die Schau im Bucerius Kunst Forum Hamburg stellt erstmals Werke dieser vier weltbekannten amerikanischen Ikonen gegenüber. Sie porträtierten den American Way of Life und prägten weltweit mit ihren Arbeiten das Bild der Vereinigten Staaten – in Hoch- und Populärkultur.
Die Ausstellung umfasst rund 170 Gemälde, darunter allein sieben von Jackson Pollock aus allen seinen Schaffensphasen, dazu sind Zeichnungen, Grafiken, Objekte und Fotografien zu sehen wie 323 von Norman Rockwell gestaltete Titelbilder der Saturday Evening Post. Sie kommen aus international renommierten Sammlungen wie der Tate, dem Stedelijk Museum, dem Museum Ludwig oder dem Museum Brandhorst. In den Vereinigten Staaten wurden Kunst und Kultur, insbesondere ab den 1930er-Jahren, in drei Kategorien unterteilt: „lowbrow“, „middlebrow“ und „highbrow“, in etwa vergleichbar mit Unterscheidung in Hochkultur und Populärkultur. Walt Disney, Norman Rockwell und Jackson Pollock verdeutlichen in aufsteigender Reihenfolge die ästhetischen Unterschiede zwischen „high“, „middle“ und „low", während Andy Warhol die Grenzen gänzlich aufzuheben versuchte. Die Werke dokumentieren, wie jeder von ihnen auf unterschiedliche Weise die amerikanische Kultur des 20. Jahrhunderts geprägt hat. Die Arbeiten sind aber nicht nur herausragende Beispiele der populären Kunst Walt Disneys, Norman Rockwells, Jackson Pollocks und Andy Warhols, sie regen darüber hinaus zum Nachdenken über die Unterscheidung von freier Kunst und Kulturindustrie an.
DISNEY Walt Disney (1901-1966) ist eine bedeutende und auch schillernde Persönlichkeit der Filmkunst. Disney wollte Kunst für die Massen machen, er wollte alle Amerikaner mit seinen Werken unterhalten. Sein Name wurde zur Marke und sein Studio zum größten Medienkonzern der Welt. Disney war aber weniger ein Zeichner als ein Erzähler, der Bildern Leben einhauchte und dessen Augenmerk insbesondere auf der Stoffentwicklung und Inszenierung lag. Mit seinen populären Zeichentrickfilmen schuf er
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AUSSTELLUNG
seit den 1920er-Jahren Bildwelten für ein weltweites Massenpublikum. 1928 erfand der Micky Maus und brachte mit Filmen wie Bambi oder Dornröschen, Schneewittchen und die Sieben Zwerge oder Fantasia ganze Generationen von Kindern und Erwachsenen weltweit zum Träumen. Mit seinen nach ihm benannten Themenparks Disneyland in Kalifornien und Paris sowie Disneyworld in Florida fasziniert und begeistert er nach wie vor tagtäglich das Publikum – egal ob jung oder alt. Auf die Frage, was für ihn Kunst sei, antwortete er: „I looked up the definition once, but I’ve forgotten what it is. I’m no art lover.“ (Ich habe die Definition mal nachgeschlagen, aber vergessen, wie sie lautet. Ich bin kein Kunstliebhaber.)
ROCKWELL Norman Rockwell (1894-1978) war der Chronist Amerikas in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Er ist in Deutschland noch relativ unbekannt. Aktuell rückt sein Werk jedoch durch den Titel von Lana Del Reys neuem Album „Norman Fucking Rockwell“ auch hierzulande ins Blickfeld. Seine humorvoll-realistischen Schilderungen des American Way of Life zierten über vierzig Jahre die Titelblätter der auflagenstärksten Zeitschriften der USA. Bis heute ist er der beliebteste Künstler in den USA und seine Werke werden auf Postkarten und Postern millionenfach reproduziert. Seine idealisierten Darstellungen des amerikanischen Lebensstils brachten ihm jedoch auch Kritik ein, denn wie er
Norman Rockwell, Picasso vs. Sargent, 1966 National Museum of American Illustration, Newport RI. © The Norman Rockwell Family Agency
Norman Rockwell, Marriage Counselor, 1963 Norman Rockwell Art Collection Trust © The Norman Rockwell Family Agency
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AUSSTELLUNG
selbst sagte: „The view of life I communicate in my pictures excludes the sordid and the ugly. I paint life as I would like it to be“. (Die Sicht auf das Leben, wie ich sie in meinen Bildern
kommuniziere, schließt das Schäbige und Hässliche aus. Ich male das Leben so, wie ich es mir wünsche.) Norman Rockwell zeigt in seinen Arbeiten ein Amerika, in dem sich jeder wiederfin-
den konnte. Seine Arbeitsweise weist dabei weit über das Verbildlichen hinaus, gingen seinen Covern doch zahlreiche Fotografien, Skizzen und Zeichnungen voraus, die er in großformatige Ölbilder übertrug – die Grundlage jedes Titelbildes.
POLLOCK Pollock (1912-1956) wurde mit Gemälden in der von ihm entwickelten Drip-Technik bereits zu Lebzeiten zum Star. Und in seiner Radikalität wurde der Begründer des Action Paintings zum wohl einflussreichsten abstrakten Künstler des 20. Jahrhunderts. Mit seinen Werken trug Pollock maßgeblich dazu bei, dass erstmals eine moderne Kunstbewegung – der Abstrakte Expressionismus – seinen Ursprung in den USA hatte. Diese in den Vereinigten Staaten begründete Hochkultur bedeutete die kulturelle Emanzipation vom alten Europa und stärkte das Selbstbewusstsein der Nation er-
Jackson Pollock, The Tea Cup, 1946 Museum Frieder Burda, Baden-Baden, © PollockKrasner Foundation/VG Bild-Kunst Bonn, 2019
Jackson Pollock, Number 23, 1948 Tate, Presented by the Friends of the Tate Gallery (purchased out of funds provided by Mr and Mrs H. J. Heinz II and H. J. Heinz Co. Ltd) 1960, © PollockKrasner Foundation/VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Jackson Pollock, Reflection of the Big Dipper, 1947 Stedelijk Museum Amsterdam, Gift of Peggy Guggenheim, © Pollock-Krasner Foundation/VG Bild-Kunst Bonn, 2019
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heblich. Jackson Pollock verkörperte als Mensch die amerikanische Vorstellung vom freiheitsliebenden, einsamen Cowboy. Die Ungegenständlichkeit des Abstrakten Expressionismus wurde während des Kalten Krieges zum Synonym für Demokratie und Freiheit im Gegensatz zum Sozialistischen Realismus der Sowjetunion. Pollock war der Ansicht: „The idea of an isolated American painting, so popular in this country during the thirties seems absurd to me, just as an idea of creating a purely American mathematics or physics would seem absurd.“ (Die in den dreißiger Jahren hier so weit verbreitete Idee einer isolierten amerikanischen Malerei erscheint mir absurd, genauso absurd wie die Vorstellung, man könnte eine rein amerikanische Mathematik oder Physik schaffen.)
WARHOL Andy Warhol (1928-1987) hob die Grenze zwischen Kunst und Kommerz auf. Für ihn gab es keinen Unterschied zwischen Hochkultur oder Massengeschmack, Konsumgüter oder Kunstwerke: Er riss die Mauern zwischen „high“ und „low“ ein und schuf ein neues Verständnis von Kunst und Künstlertum. Aufgewachsen als Sohn armer Einwanderer, geprägt von langen Krankheiten in seiner Kindheit und Fan von Stars und Sternchen seiner Zeit, war sein Weg für ihn schnell klar. Er wollte ganz nach oben, wollte dazugehören und mit seiner Kunst Geld verdienen: „Making money is art and working is art and good business is the best
Andy Warhol, Silver Liz, 1963 Sammlung Froehlich, Stuttgart, © 2019 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc./ Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York Foto Sammlung Froehlich, Stuttgart
Andy Warhol, Brillo Box, 1964 Lehmbruck Museum, Duisburg, © 2019 The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc./Licensed by Artists Rights Society (ARS), New York
art“. (Geld verdienen ist Kunst und Arbeiten ist Kunst und ein gutes Geschäft ist die beste Kunst). So erhob Andy Warhol mit seiner Pop Art Alltagsobjekte in den Rang der Kunst und machte die Massenproduktion von Siebdrucken in seiner Factory zum Markenzeichen. Warhols ikonischen, seriellen Lithografien der amerikanischen Warenwelt und seine farbintensiven Porträts der Stars und Sternchen Hollywoods –
etwa Marilyn Monroe, Elisabeth Taylor oder Grace Kelly – machten ihn selbst zur Ikone. Ausstellung: „Amerika! Disney, Rockwell, Pollock, Warhol“, Bucerius Kunstforum, Hamburg. Bis 12. Januar Katalog: Amerika! Disney, Rockwell, Pollock, Warhol, herausgegeben von Kathrin Baumstark, Hirmer Verlag, München, 2019
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Nicht alltäglich Schmuck Glüber, Wolfgang / Siebert, Kristine / Ratz-Coradazzi, Astrid: Alltagstauglich – Schmuck von Jugendstil bis Art Déco – Die Sammlung Ratz-Coradazzi, 272 Seiten, zahlreiche Abbildungen, überwiegend in Farbe, Schnell + Steiner Verlag, Regensburg, 2019, Preis: € 36,-. Ältere Semester erinnern sich vielleicht noch an die Zeiten, als es das „gute Kleid“ oder den Sonntagsstaat gab, der eben nur an bestimmten Tagen oder zu festlichen Anlässen aus dem Schrank geholt wurde. Für Schmuck galt dies früher in ähnlicher Weise. Spätestens seitdem er industriell gefertigt werden konnte, entstand diese Unterscheidung
beitrag dem Thema „Schmuck und Mode“. Nur schade, dass diese vermeintlich alltäglichen Schmuckstücke heutzutage weder leicht geschweige denn billig zu haben sind. ISBN 978-3-.7954-3418-2
Was lange währt Elfenbein
zwischen dem kostbaren Juwelenschmuck, der nur abends und bei besonderen Gelegenheiten getragen wurde, und dem sogenannten Alltagsschmuck. Die in diesem Buch vorgestellten Exemplare beweisen allerdings, dass Schmuckstücke aus letztgenannter Kategorie keineswegs nur billig produzierte Massenware war. Die 236 im Katalogteil abgebildeten Broschen, Ketten, Anhänger, Armbänder etc. spiegeln nicht nur die markanten stilistischen Veränderungen vom Jugendstil zum Art déco wider, sondern vermitteln außerdem bestens einen überaus erstaunlichen Gestaltungsreichtum zu jenen Zeiten. Den akribischen Recherchearbeiten des Sammlerehepaars ist es zu verdanken, dass die einzelnen Stücke Herstellern und Entwerfern zugeordnet werden konnten; ein umfängliches Markenverzeichnis findet sich im Anhang. Außer dem einführenden Kapitel zur Stilgeschichte widmet sich ein weiterer interessanter Text-
Bückling, Maraike (Hg.): White Wedding – Die Elfenbeinsammlung Reiner Winkler – Jetzt im Liebighaus. Für Immer., 344 Seiten, zahlreiche Abbildungen in Farbe, Hirmer Verlag, München, 2019, Preis: € 45,-. Mit Unterzeichnung des Schenkungsvertrages im Sommer 2018 fanden langwierige Verhandlungen ein glückliches Ende, und zwar für alle Beteiligten, den Sammler, das Liebighaus und nicht zu vergessen all seine Besucher. Die Tatsache, dass seine exorbitante Privatsammlung so in beste Hände und gleichermaßen als Gesamkunstwerk erhalten bleibt, hat den Trennungsschmerz für Rainer Winkler sicherlich gelindert. Wer diese höchst erfreuliche Publikation zur Hand nimmt und darin zu blättern beginnt, kann sich jedenfalls nur schwer vorstellen, dass man sich von Kunstwerken dieses Kalibers leichten Herzens trennen kann. Ursprünglich darauf bedacht, eine Kunstkammer, wie sie in europäischen Fürstenhäusern zur Zeit der Renaissance in Mode kamen, aufzubauen, fokussierte sich Rainer Winkler schon bald allein auf Elfenbeinwerke des 17. und 18. Jahrhunderts, schlicht und ergreifend aufgrund des besseren – auch in quantitativer Hinsicht – Angebots. Heute umfasst seine Sammlung über 200 Elfenbeinwerke. Fast alle 194 Exponate sind in diesem Band nun zu bewundern. Dank der vorzüglichen, großformatigen Objektund der Detailabbildungen, teilweise zusätzlich mit spezieller Ausleuchtung von hinten, erschließt sich das hohe Maß der Kunstfertigkeit ihrer jeweiligen Schöpfer. Die fachkundigen, gut lesbaren Textbeiträge liefern zum Augenschmaus die notwendigen Informationen zur Gattung der Elfenbein-
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– ausgerechnet – der allseits als „Bananensprayer“ bestens bekannte Thomas Baumgärtel. Sein Markenzeichen, eine mittels Schablone aufgesprühte Banane, ist zwischenzeitlich an über 4.000 Orten weltweit zu finden. Dieses Motiv begleitet den Künstler seit 1986, als die erste dieser gelben Südfrüchte auftauchte, die für ihn zum Aushängeschild wurde. Außer seiner klassischen Ur-Spraybanane entstanden in der Zwischenzeit zig Variationen und Verfremdungen, als Bundesadler, Friedenstaube, Donald Duck, Schlange am Stab des Äskulap, siamesische Zwillinge, Posthorn oder Euro-Zeichen und und und, an unterschiedlichsten Orten sowie auf allen denkbaren Materialien, als Einzelobjekte oder in Editionen. Und trotzdem – nicht alles ist Banane. Wer Baumgärtel ausschließlich als den Bananensprayer wahrnimmt, sieht nur eine Facette seiner künstlerischen Arbeit, die im Vergleich zu vielen anderen Sprayern außerdem auf ganz solidem Fundament steht. Seine Laufbahn begann ganz traditionell 1985 mit einem Studium an den Kölner Werkschulen parallel zu einem Studium der Psychologie an der Universität Köln. Die Stadt am Rhein
schnitzerei im Allgemeinen sowie im Speziellen – die Epoche betreffend, in der diese vielfältigen Artefakte entstanden sind – dazu, ohne die aktuelle Problematik dieses Werkstoffes auszuklammern. ISBN 978-3-7774-3248-9
Krummes Logo Zeitgenössische Kunst Grewening, Meinrad Maria (Hg.): Bananensprayer – Thomas Baumgärtel, Klappenbroschur, 416 Seiten, 634 Abbildungen in Farbe, Wienand Verlag, Köln, 2019, Preis: € 58,-. Die aktuelle Liste der Graffiti- und Streetart-Künstler, die bei Wikipedia einzusehen ist, verzeichnet, ohne Anspruch auf Vollständigkeit, eine ganze Reihe internationaler Akteure. Bei den meisten ist als nähere Angabe, hinter der Nennung der Nationalität, Graffiti-Künstler oder StreetartKünstler zu lesen, vereinzelt steht auch Urban Art oder es wird der Betreffende der Graffiti-Writing-Art zugeordnet, manche werden außerdem noch als Zeichner, Fotograf, Typograf, Illustrator oder Grafikdesigner tituliert. Nur ganz Wenige unter ihnen sind explizit als „Künstler“ gelistet, wie
wurde schließlich sein Lebensmittelpunkt. Hier in seinem Atelier, das er seit geraumer Zeit als Mitglied der Ateliergemeinschaft CAP Cologne unterhält, entstand und entsteht außerdem Kunst für den nichtöffentlichen Raum, wenn man so will. Porträts, die sogenannten Bananenstilbilder, Spraygramme, Früchtebilder, Landschaften, Stadtlandschaften oder Brückenbilder. In dieser Publikation, die sich auf die Arbeiten der vergangenen 20 Jahre konzentriert, sind auch sie zu begutachten. ISBN 978-3-86832-515-7
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VORSCHAU/IMPRESSUM
VORSCHAU
SAMMLER JOURNAL
ISSN 1863-0332
HELTER SKELTER Der Kosmos von Thomas Virnich
HERAUSGEBER (verantwortlich f. d. Inhalt)
Gerd Reddersen
VERLAG
GEMI Verlags GmbH Pfaffenhofener Straße 3 85293 Reichertshausen Tel. 08441 / 4022-0 Fax 08441 / 71846 Internet: www.gemiverlag.de E-Mail: info@gemiverlag.de
GESCHÄFTSFÜHRER
Gerd Reddersen Rudolf Neumeier
ASSISTENZ DER GESCHÄFTSFÜHRUNG
Karin Teichmann
GESAMTKOORDINATION
Karin Probst
REDAKTEURE
Nicola Fritzsch Heidrun Th. Grigoleit Helene Stümpfle-Wolf Anja Iwa Joscha Eberhardt
AUTOREN DIESER AUSGABE
Anja Iwa Sabine Spindler
REDAKTIONSASSISTENZ
Heike Genz
TERMINE
Anette Wagner, Tel. 08441/4022-35 Hans Neumeier, Tel. 08441/4022-34 E-Mail: termine@gemiverlag.de
LITHOS, SATZ, HERSTELLUNG
Westner Medien GmbH (Anschrift siehe Verlag)
LAYOUT
Heidi Jeude
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Axel Rosenthal Rot-Kreuz-Str. 29 85276 Pfaffenhofen Tel. 08441/805616 / Fax 08441/7974122 E-Mail: axel.rosenthal@t-online.de
KLEINANZEIGEN
Heike Genz, Tel. 08441/4022-18 Marlene Westner, Tel. 08441/4022-12
VERTRIEB
Gerd Reddersen
ZEITSCHRIFTENHANDEL
VU Verlagsunion KG
MARKTVERTRIEB
Jörg Kirschbaum Mobil 0172/4436638
ABOVERWALTUNG
DataM-Services GmbH Postfach 91 61 97091 Würzburg Tel: 0931/4170-178 (Mo - Do 8-17 Uhr, Fr 8-15 Uhr) Fax: 0931/4170-179 E-Mail: services-abo@verlagsunion.de
DRUCK
Kössinger AG Schierling
ERSCHEINUNGSWEISE
monatlich
AFRIKANISCHE KERAMIK aus der Sammlung Herzog Franz von Bayern
NACHDRUCK
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fallen die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie sowie die Aufnahme in elektronische Datenbanken.
Erscheinungstermin SJ 01/2020 Abonnentenversand: 18.12.19
Bildnachweise links: Thomas Virnich, Altar, Keramik, Foto: © Michael Richter, Courtesy: Thomas Virnich; Biergefäß (ukhamba), Zulu-Kulur, Südafrika, 20. Jh., Foto: Die Neue Sammlung – The Design Museum, H. Rohrer
Erstverkaufstag Handel: 20.12.19
Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt vom Auktionshaus Metz bei. Wir bitten um Beachtung.
Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/08 vom 01.11.2008