ICH LIEBE MEINE KOLLEKTION UND KENNE IHREN WERT
Mit den Instrumenten zur Entscheidungsfindung : Kennzahlen und Markttrends, Statistiken und Grafiken erlauben mir endlich den Markt zu verstehen und die Entwicklungen der Künstler zu analysieren. Ich kenne den Preisindex des Künstlers, seine Umsatzentwicklung, den Anteil seiner unverkauften Werke, seine Platzierung in der Künstlerrangliste, aber auch wo er am häufigsten angeboten wird. Ich treffe meine Kaufentscheidung in aller Ruhe.
Campo San Barnaba
Aquarelle
?Bei einem Trödler habe ich drei Aquarelle gefunden, alle ca. Din A4 groß und von derselben Hand. Können Sie den Maler identifizieren und gegebenenfalls einen Anhaltspunkt zum Wert geben? G. Rasch, o. O.
!Die drei aquarellierten Feder- und Tusche-Zeichnungen weisen alle die gleiche Technik auf. Mit der Feder wurde die Zeichnung grob angelegt, die Linien punktuell mit Tusche verstärkt und dann die Flächen farbig aquarelliert. Zwei Darstellungen scheinen Kanäle in Venedig zu zeigen. Eine Darstellung ist wohl am Campo San Barnaba entstanden. Die dritte Zeichnung greift Ideen des Kubismus auf
und zeigt eine in sich verschachtelte Architekturdarstellung aus nicht zu identifizierbaren Bestandteilen. Kubismus war um 1959 eine schon überlebte Stilrichtung, der hier noch einmal, 50 Jahre nach seiner Erfindung, neues Leben eingehaucht wird. Die Signatur liest sich vermutlich W. Hirsch oder W. Kirsch, aber auch Varianten sind möglich. Es existieren zwar diverse verzeichnete Künstler mit diesem Namen, aufgrund stilistischer oder biografischer Gründe ist jedoch keiner dieser Künstler ein perfekter Treffer. Wir haben es hier also mit einem zu spät gekommenen begabten Zeichner zu tun, der leider keine biografische Spuren hinterlassen hat. Als Wert kann man einen Betrag von jeweils unter 100 Euro annehmen.
Klaus-Dieter Müller, Kunstsachverständiger Lüneburg
Schafherden und Fuchsjagden
Ölgemälde von Karl Mohr
?Vor
einigen Jahren hatten Sie bereits meiner Lebensgefährtin Frau Kipar mit der Beurteilung eines Bildes geholfen. Jetzt habe ich eine erneute Anfrage. Es handelt sich um ein Ölgemälde des Düsseldorfer Malers Mohr mit dem Titel „Schafe”. Anbei ein Foto des Ölbildes sowie die Einkaufsquittung von 1978. Es wäre nett, wenn Sie dazu eine aktuelle Wertangabe machen könnten. Notker Hilbrenner, o. O.
!Wie die Quittung (nicht ganz vollständig) ausweist, handelt es sich um ein Gemälde des Düsseldorfer Malers Karl Mohr (1922-2013). Dargestellt ist ein Fachwerkhaus mit Schafstall, den Schafen davor und rechts der Schäfer mit dem Hütestab in der Hand. Zum Zeitpunkt des Kaufes im
Jahr 1978 war das ein allseits beliebtes Motiv. Schafherden waren noch ein Teil der Landwirtschaft und insbesondere wichtig zur Pflege der Grasnarbe an den Deichen. Neben diesen heimeligen Themen malte Mohr auch Pferderennen, Fuchsjagden, Opernbälle und andere beliebte Motive. Gemälde von Schäfern und Schafherden sprechen den heutigen Betrachter weniger an, da ein Bezug zur gelebten Realität fehlt. Vergleichbare Bilder werden heute zu Preisen um die 300 bis 500 Euro angeboten. Klaus-Dieter Müller, Kunstsachverständiger Lüneburg
Keramik im Netz
Sammlung Werner Steinecke im Museum Kurhaus Kleve
Im Museum Kurhaus Kleve befindet sich eine beeindruckende Sammlung an deutscher Keramik aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts, die in circa 40 Jahren vom Sammler Werner Steinecke aus Bedburg-Hau zusammengetragen und dem Museum und seinem Freundeskreis in mehreren Schritten übergeben worden ist. Um die gesamte Sammlung einzusehen, die bereits online abrufbar ist, kann als Suchbefehl eingegeben werden: „Sammlung Werner Steinecke“.
Zeitlich einzuordnen ist die Sammlung zwischen der Zeit des Jugendstils in Deutschland und den 1920er- und 1930er-Jahren, wobei ein prägenderEinfluss des Bauhauses hervorzuheben ist. Die Sammlung an Keramik hat mehrere Schwerpunkte. Die Umbruchzeit um 1900 strahlte auf das Kunsthandwerk stark aus. In allen Bereichen wurde eine neue Ästhetik entwickelt. Die Architektur entfernte sich genauso vom historistischen Nachahmen wie die neuen Möbel, aber eben auch gerade die Keramik. Dort kamen die westeuropäischen Neuentwicklungen schnell an und wurden in das Produkt umgesetzt. Die englische „Arts and Craft“-Bewegung stand dafür genauso Pate wie die zahlreichen französischen Keramikateliers. Zum ersten Mal in der Produktion der lebensnotwendigen Gebrauchsgegenstände konnte durch die industrielle Fertigungsweise für den normalen Haushalt zum Beispiel Geschirr erworben werden,
Entwerferin und Ausführung: Eva Stricker-Zeisel (1906-2011), Mitarbeit Firma: Schramberger Majolikafabrik GmbH, Teekanne aus dem elfteiligen Teegeschirr, Herstellung 1930 Museum Kurhaus Kleve – Dauerleihgabe des Freundeskreises Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V., Kleve, Deutschland; Schenkung Werner Steinecke, BedburgHau
das ganz nah an der modernen Kunst war oder oft auch direkt von berühmten Künstlerinnen und Künstlern und Entwerfern stammte. Die umfassende Webseite richtet sich an Sammler und Interessierte und soll ein Forum zum gegenseitigen Austausch bilden. Alle Objekte sind abgebildet und beschrieben. Auch werden einzelne Stücke als Objekt des Monats hervorgehoben, wie zum Beispiel ein elfteiliges Teegeschirr der berühmten Keramikerin Eva Stricker-Zeisel „Mattgrün” aus dem Jahr 1930 oder ein Keramikteller von Hedwig Bollhagen.
TELEFON | 02821 75010 WEBSEITE | https://sammlung.mkk.art
Preisträger gesucht
Ausschreibung 29. Antiquaria-Preis 2023
Seit 1995 wird der jährlich vergebene Antiquaria-Preis während der „Antiquaria –Antiquariatsmesse Ludwigsburg” vergeben. Stifter ist der „Verein der Freunde antiquarischer Bücher“, den die ausstellenden Antiquarinnen und Antiquare der Messe gründeten. Sie wollen neben dem Handel mit antiquarischen Büchern, Autografen und Grafiken ihren kulturpolitischen Auftrag wahrnehmen und das Umfassende der Buchkultur bewusst machen. Seit 1997 ist die Stadt Ludwigsburg Mitstifterin des Preises, ab 2017 die Wiedeking Stiftung Stuttgart. Dotiert ist der Preis mit 10.000 Euro, Vorschläge sollen bis 15. Dezember gemacht werden. Eingereicht werden können Vorschläge und Bewerbungen zum gesamten Spektrum Buchkultur. Der Vorschlag sollte eine kurze Begründung enthalten (max eine DIN A 4-Seite). Angaben zu weiterführenden Links im Internet, über die ausführliche Informationen eingeholt werden können, sind hilfreich.
Feschmarkt Vorarlberg in Feldkirch (A)
Ausgezeichnet werden besondere Leistungen zur Förderung und Pflege der Buchkultur, zum Beispiel aus den Bereichen Buchrestaurierung, Buchkunst, Buch- und Schriftgrafik, Buchillustration, Buchgeschichte und buchgeschichtliche Forschungen, wissenschaftliche Arbeiten zur Buchgeschichte, Verlagswesen/verlegerische Leistungen, Ausstellungen, Pflege von Sammlungen sowie Projekte und Aktionen, die das Buch fördern. Preisträger können natürliche und juristische Personen sein, wobei der Rechtsweg ausgeschlossen ist.
Bisherige Preisträger waren Albert Kapr; Büchergilde Gutenberg; Eckehart Schumacher-Gebler; Herbert Jacob; Josua Reichert; Faber & Faber; Wulf D. von Lucius; Katharina Wagenbach-Wolff; Reinhard Öhlberger; Bernhard Fischer; Jürgen Holstein; Hans Ries; D.E. Sattler und KD Wolff; Gangolf Ulbricht; Ines Geipel und Joachim Walther; Clemens-Tobias Lange; Lothar Müller; Friedrich Forssman; Verlag Hermann Schmidt, Mainz; Das Autorenteam des Kataloges „Geraubte Bücher. Die Österreichische Nationalbibliothek stellt sich ihrer NS-Vergangenheit"; Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum Leipzig für die Dauerausstellung: „Zeichen –Bücher –Netze. Von der Keilschrift zum Binärcode", Christoph Meckel, Olaf Wegewitz, Patrick Rössler.
TELEFON | 0711 2348526
E-MAIL | info@petrabewer.de
WEBSEITE | www.antiquaria-preis.de
Für alle Sinne
Fesch’markt in Feldkirch (A)
Der Fesch’markt Vorarlberg in Feldkirch ist ein Marktfestival für Kunst und Design. Zahlreiche ausgewählte Nachwuchstalente, Designer, Künstler, Junggastronome und Kreative des nationalen und internationalen Kreativ-Undergrounds präsentieren sich auf dem Feldkircher Fesch’markt mit ihren Produkten, außergewöhnlichen Kreationen, Unikaten und kreativen Ideen abseits des Mainstreams aus den Bereichen Mode, Schmuck, Accessoires, Kunst, Grafik, Produktdesign,
Food, Delikatessen, Sport und Kids-Design. Dabei ist unabhängiges Design, Liebe zum Detail und handwerkliches Geschick entscheidend für die Teilnahme. Ein attraktives Rahmenprogramm mit schicken Sidevents, Workshops, interessanten Performances und guter Musik sorgt darüber hinaus auf dem Fesch’markt Feldkirch für eine lebhafte Festivalatmosphäre. (9. bis 11. Dezember)
TELEFON | +43 (0)69911103709 WEBSEITE | www.feschmarkt.info
Standby
ERNTE-Kunstpreis an Veronika Dierauer
Die begehrte Auszeichnung des ERNTE-Kunstpreises wird seit 1999 alle zwei Jahre im Rahmen der jurierten ERNTE, der Jahresausstellung der Schaffhauser Kunstschaffenden verliehen. Seit 2016 wird das Preisgeld im Rahmen des Gesellschaftsengagements der Mobiliar Schaffhausen sichergestellt. Die diesjährige Ausgabe der ERNTE findet vom 30. Oktober 2022 bis 26. Februar 2023 unter Beteiligung von 21 Künstlerinnen und Künstlern statt. Sie wurden aus 79 Bewerbungen ausgewählt.
Der mit 10.000 Schweizer Franken dotierte Preis wird wie bereits 2016, 2018 und 2020 von der Mobiliar Genossenschaft Generalagentur Schaffhausen gestiftet, die auch die Ausstellung unterstützt. Die diesjährige Kunstpreis-Jury stellten Katharina Epprecht (Direktorin Museum zu Allerheiligen), Jan Czerwinski (Künstler, Uster) und Dorothea Strauss (Senior Consultant, die Mobiliar).
Bei „Standby” handelt es sich um eine Skulptur aus CarraraMarmor. Sie hat die Form und die Größe eines Rollkoffers, ist 70 Zentimeter hoch, 49 Zentimeter breit und 38 Zentimeter tief. Details wie die Handgriffe, die Räder und sogar die kleinen Schiebergriffe des Reissverschlusses sind detailgetreu nachgebildet. Aus Distanz vermag das Werk als Trompe l'oeil das Auge tatsächlich zu täuschen, zumal heute Rollkoffer aus Kunststoff in Marmoroptik im Handel
sind. Die Jury begründet ihren Entscheid für die Preisvergabe mit den nachfolgenden Betrachtungen: In der Skulptur „Standby” verdichten sich exemplarisch die Erfahrungen aus der Zeit anfangs der 2020er-Jahre. Unter dem Eindruck der Corona-Pandemie, des Lockdowns, angesichts von geschlossenen Läden, autoleeren Straßen und dem Erliegen des Flugverkehrs war nicht nur das öffentliche Leben blockiert, die Gesellschaft war wie zu Stein erstarrt und gewissermassen auf Standby geschaltet. Standby bedeutet vor allem warten und sich bereithalten. Die freie Bewegung der Menschen ist dabei einschränkt, Entscheidungen, ob, wann und wie es weitergehen wird, werden an anderer Stelle getroffen. Ein Reisekoffer signalisiert genau das Gegenteil, Beweglichkeit und freie Wahl der Destination. Doch dieser Marmorkoffer wiegt um die 260 Kilogramm und wäre gerade etwas zu groß, um bei einer Fluggesellschaft als Handgepäck durchzugehen. Er müsste als Fluggepäck aufgeben werden, was hieße, in einer Reihe anzustehen, gerade so wie es vielerorts während der Pandemie eingeführt wurde. „Standby” wird zum Inbegriff jenes Stillstands, der zur kollektiven Erfahrung wurde.
TELEFON | +41 52 633 07 63
WEBSEITE | www.allerheiligen.ch
Fotograf mit Leidenschaft
Buchheim Museum online
Seit 2019 veröffentlicht das Buchheim Museum Werke in der Sammlung online. Bisher waren dies real existierende Objekte, insbesondere diejenigen, die Teil von Provenienzforschungsprojekten waren. Jetzt wird den Nutzern auch ein Blick ins Negativ- und Diaarchiv geboten. „Es ist ein weiterer, wichtiger Schritt in Richtung digitaler Erschließung der Sammlung, insbesondere aber der Präsentation des Werks unseres Stifters”, erklärt Rajka Knipper, Sammlungsleiterin und stellvertretende Museumsdirektorin.
Foto:
©
sw_01101)
Für die Negative und Dias steht eine neue Expertensuche zur Verfügung, um auch diese mit einer Kombination aus Abfragen durchsuchen zu können. „Wie in der Expertensuche der Sammlungsobjekte kann nach dargestellten Personen, Ort und technischer Kategorie gefiltert werden, hinzu kommt für die Fototechnik-Interessierten ein Filter der Filmmarken.”
Das Negativ- und Diaarchiv vereint alle im Buchheim Museum erhaltenen Filme, die Lothar-Günther Buchheim seit Mitte der 1930er-Jahre belichtet hat. Durch das Onlinestellen der ganzen Filme wird für die Nutzer die Aufnahmesequenz erfahrbar. Auch eindeutig misslungene Bilder werden publiziert. Bei oft veröffentlichten Aufnahmen sieht man auch die Bilder, die kurz davor und danach entstanden sind und man kann selbst entscheiden, ob man ebenso gewählt hätte. Buchheim fotografierte gern und viel, nicht selten mit Blick auf einen Text oder ein Buch, das er veröffentlichen wollte. Ganze Fotobücher sind von ihm erschienen, in denen die Bildseiten die Textseiten bei Weitem überwiegen. Seit den 1940er-Jahren sind viele seiner Artikel mit eigenen Bildern illustriert. Obwohl Buchheim als Kriegsmaler der Marine im Zweiten Weltkrieg tätig war, hat er auch in dieser Zeit ausgiebig fotografiert und die Fotos anschließend vermarktet. Gleichzeitig hat er von Beginn an die Kamera wie ein Skizzenbuch verwendet und Personen, Dinge und Situationen festgehalten, um sie später zeichnerisch oder druckgrafisch umzusetzen. Wenn Vorlage und Umsetzung bereits in der Sammlung Online präsentiert werden, sind diese verknüpft und man gelangt unter „Verknüpfte Werke” direkt zum passenden Werk.
Buchheims Fotografien entstanden auf Reisen, in seinem privaten Umfeld oder auch bei Veranstaltungen. Selbst bei Fernsehsendungen, in denen er als Gast geladen war, hatte er oft seine Kamera dabei und hielt sein Gegenüber fotografisch fest. Die Aufnahmen sind so auch ein nicht zu unterschätzender Fundus für die Rekonstruktion des Lebens Lothar-Günther Buchheims, seiner Familie und Freunde.
TELEFON | 08158 997050 WEBSEITE | www.buchheimmuseum.de
Jetzt abonnieren* und tolle Prämie sichern!
IHRE ABo-VoRTEIlE:
Regelmäßige, bequeme und versandkostenfreie Lieferung an Ihre Adresse Preisvorteil im Vergleich zum Einzelverkaufspreis (€ 7,40 statt € 9,00 )
Abonnenten erhalten ihr Heft bis zu 5 Tage früher als im Zeitschriftenhandel
Sie sparen mit dem Abo und erhalten zusätzlich eine attrak tive Buchprämie
Jeder Abonnent erhält einmal pro Jahr eine kostenlose private Kleinanzeige
Bedingung: Die Prämienaktion gilt nur für Leser, die bisher nicht Abonnent der Zeitschrift waren.
Die Aktion gilt nur solange der Vorrat reicht. Prämienversand nur innerhalb der EU.
Ja, ich abonniere die nächsten 12 Ausgaben des SAmmlER JouRnAl zum Preis von € 88,80 incl. mwSt. (europ. Ausland € 108,–, Welt-luftpost € 129,–) Alle Preise incl. Versandkosten. Ich bin an einem zusätzlichen online-Abo zu Sonderkonditionen interessiert. Bitte senden Sie mir ein Angebot.
Das Sammler Journal informiert jeden Monat aktuell über Markttermine, Auktionen und Ausstellungen, berichtet über Kunst- und Sammlerthemen und ist dadurch unentbehrlich für jeden Händler und Sammler.
Bequem per Bankeinzug
Überweisung nach Erhalt der Rechnung
Diese Bestellung kann ich innerhalb von 10 Tagen schriftlich bei der Gemi Verlags GmbH, Pfaffenhofener Str. 3, 85293 Reichertshausen widerrufen. Die Widerrufsfrist beginnt 3 Tage