Trödler 01/2020

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TrÖDLer

ISSN 1863-0340

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Leserforum n Expertenauskünfte

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magazin n Ausstellungen – Messen – Märkte

KuLTurgesCHiCHTe

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n Hunde und Menschen

TeCHniK

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n Die Geschichte des privaten Filmens

auKTionen

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n Berichte – Preise – Termine

TeCHniK

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n Grundig Prima-Boy

Design

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n Nordic Design

sCHaLLpLaTTen

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n Schwarzes Gold für Sammler

funDsTÜCKe

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n Flohmarktpreise

Termine unD anzeigen ersCHeinungsweise

monatlich

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Bayerisches Nationalmuseum München, Bastian Krack; Eero Aarnio Originals; Iiro Muttilainen, © Alvar Aalto Foundation

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fallen die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM. Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/11 (Preise gültig seit 01.08.2006)

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MAGAZIN 6

AUSSTELLUNGEN n Nicht nur fürs Schlafzimmer Als das Feld-Haus – Museum für Populäre Druckgrafik im Jahre 2010 seine schmale Eingangstür öffnete, war Nordrhein-Westfalen um eine Einzigartigkeit reicher: Das „Gebäude” des dänischen Architekten und Künstlers Per Kirkeby, der für den Kulturraum Hombroich insgesamt fünf verschiedene dieser begehbaren Skulpturen geschaffen hat, beherbergt seither eine Sammlung von mehr als 5.000 farbenfrohen Bildern und Gegenständen, die mit Fug und Recht als die direkten Vorläufer unserer Poster, Plakate und Cartoons angesehen werden, zugleich aber auch als ein eindrucksvoller, mal anrührender, mal belustigender Spiegel einer Epoche zu betrachten sind, die die unauslöschliche Sehnsucht der Menschen nach Bildern auf ihre Weise stillte. Die Faszination des Bildes an sich ist ein Menschheitsphänomen, das noch weit älter sein dürfte als die ersten nachgewiesenen Höhlenmalereien. Beschwörung, Schmuck, Information und Dekoration, Illustration schauriger Moritaten – wo es etwas zu sehen gibt, da schauen wir erst einmal gebannt hin. Dass dieser „Magnetismus” zwangsläufig zu Instagram, Snapshot, What’s App und anderen Erfindungen führen musste, liegt auf der Hand und im Handy. Eine wahre Bilderflut erhob sich freilich schon zu Zeiten, als der Strom noch nicht aus der Steckdose kam. Zunächst war es der Holzschnitt, dann der Kupferstich, mit denen das visuelle Verlangen der Menschen in immer größerem Maße befriedigt werden konnte, wobei die Hersteller dieser Druckerzeugnisse mit schwerwiegenden Verschleißerscheinungen zu kämpfen hat-

Hans Zatzka, Der Elfenreigen, um 1910, Chromolithografie. Zatzkas Werke machten als sogenannte Schlafzimmerbilder Karriere. Die unter diesem Begriff beworbenen Drucke sollten die Wand hinter dem Ehebett schmücken. Um diese Fläche auszufüllen, wurden die Bilder entweder in einem überlangen Querformat gedruckt oder es waren zwei Bilder mit korrespondierenden Motiven erhältlich; Feld-Haus – Museum für Populäre Druckgrafik, Neuss ten: Die Platten ließen sich ohne Qualitätsverlust nur wenige hundertmal verwenden, bevor die Konturen unscharf wurden – was indes nicht verhindert, dass gedruckte Bilderbogen, Kalender, Flugblätter und Andachtsbilder reißenden Absatz fanden. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gelang der Durchbruch zur wirklichen Massenproduktion – als nämlich die Technik des Steindrucks, der Lithografie, erfunden wurde, die unser Leben bis auf den heutigen Tag beeinflusst: Bilder ließen sich jetzt nicht mehr zu Hunderten, sondern zu Tau-

Wassertropfentest, um die Hygroskopizität der Bildschicht abzuschätzen; Feld-Haus – Museum für Populäre Druckgrafik, Neuss Foto: Andrea Petaki-Hundt 01 / 20

senden und gar Hunderttausenden reproduzieren. Dementsprechend sank der Preis so erheblich, dass sich nunmehr sämtliche Bevölkerungsschichten ihre „Kunstwerke” leisten konnten. Unter dem Titel „Aufbruch ins Land der Farben. Die Erfindung neuer Bilddruckverfahren im 19. Jahrhundert” widmet das Feld-Haus diesen Pioniertaten seine nächste Ausstellung. Bis zum 29. März ist hier zu sehen, wie die frühen Drucktechniken funktionieren und wie durch Platten aus Holz, Metall und Stein die Welt verändert wurde, wie genau die Drucker arbeiten mussten, wenn sie die Farben korrekt aufs Papier bringen wollten, wie viele Details bei der Kolorierung zu beachten waren, die lange Zeit noch von Hand oder mit Hilfe von Schablonen vorgenommen wurde – bis schließlich mit der Entwicklung der sogenannten Chromolithografie ein weiterer Fortschritt ins Land der Farben gelang. Manche der gedruckten Blätter werden wortwörtlich unter die Lupe genommen, weil eine Unterscheidung der verschiedenen Techniken ansonsten gar nicht möglich wäre. Und schließlich gibt es auch kompetente Antworten auf die Frage, wie die in die Jahre gekommenen und somit sehr anfälligen Papierwerke zu erhalten und notfalls zu restaurieren sind: Die Ausstellung wurde in Zusammenarbeit mit dem CICS – Cologne Institute of Conservation Sciences der Technischen Hochschule Köln verwirklicht, und dort kennt man sich mit konservatorischen Maßnahmen wahrlich aus. Telefon: 02131/904141 Webseite: www.clemens-sels-museum.de


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MAGAZIN 7

Manfred Deix, Ohne Titel; Wilhelm Busch Deutsches Museum für Karikatur & Zeichenkunst Hannover © Privatbesitz

n Nah an der Wahrheit Jesus als Schürzenjäger und Jörg Haider als Kampfhund – Manfred Deix (*22. Februar 1949, † 25. Juni 2016) kannte keine Tabus. Der österreichische Karikaturist gehört mit seinen gezeichneten Einblicken in die Abgründe des Lebens zu den populärsten satirischen Zeichnern im deutschsprachigen Raum und hat zahlreiche Karikaturen und Titelblätter für Magazine wie „Stern”, „Spiegel”, „Pardon” und

Manfred Deix, Ohne Titel; Wilhelm Busch Deutsches Museum für Karikatur & Zeichenkunst Hannover © Privatbesitz

„Titanic” entworfen. Wenn man die Arbeit als Satiriker erst nehme, könne man eben nicht „Everybody's Darling” sein und müsse gewisse Freiheiten haben, so Deix. 2019 wäre er 70 Jahre alt geworden. Die Ausstellung im Museum Wilhelm Busch zeigt neben bekannten auch zahlreiche bisher unveröffentlichte Arbeiten des Künstlers. Deix nahm besonders gern das Kleinbürgertum aufs Korn. Ob Verliebte, Kirchenmänner oder Neonazis – sie alle hat er mit spitzer Feder entblößt. „Ich zeichne, rauche, saufe” sagte Manfred Deix und inszenierte sich gern als chaotischer Bürgerschreck, der alkoholgeschwängert in seinem von Dutzenden Katzen bevölkerten Haus im Westen Wiens „Beach Boys” hörend jeder Abgabefrist hinterherhechelte. Tatsächlich – so eine posthume Würdigung – war sein Werk das eines unbeirrbaren Humanisten und Moralisten. Er zeichnete niemals gegen die Schwachen an, sondern gegen Rassismus, Sexismus, Bigotterie, Korruption und Spießbürgertum. Die Menschen, die Deix darstellte, sind aus dem Leim gegangen, haben blassrosa Haut und tragen schmuddelige Feinripp-Unterwäsche mit unappetitlichen Flecken. Wer sie einmal gesehen hat, erkennt sie immer wieder. Als „Deixfigur” haben sie es sogar in den Duden geschafft. Dort sind sie als „ins Lächerliche verzerrte Darstellung eines Menschen” definiert. Manfred Deix wurde 1949 in St. Pölten in Österreich geboren. Sein zeichnerisches Talent zeigte sich schon früh. So hatte er in der „Niederösterreichischen Kirchenzeitung” bereits mit elf Jahren eine eigene wöchentliche Comic-Strip-Serie. Schon als Kind inspirierten ihn seine Landsleute, die er im Gasthaus seiner Eltern erlebte. 1965 studierte Deix zunächst an der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt in Wien, die er wegen Schulschwänzens ver-

lassen musste, später dann an der Akademie der bildenden Künste Wien, die er 1975 ohne Abschluss, aber bereits als erfolgreicher Künstler verließ. In den 1970er-Jahren veröffentlichten erste Magazine seine Arbeiten, darunter „profil”, „trend”, später auch „Stern” und „Spiegel”. Seine gemalten Kommentare und Titelblätter machten Deix schnell berühmt und begeisterten ein Millionenpublikum. Mit „Cartoon” erschien 1980 der erste Deix-Sammelband in Buchform. Es folgten weitere Sammelbände, Einzelausstellungen (Paris, Tokio, New York, Frankfurt und zwei Ausstellungen im Museum Wilhelm Busch in den Jahren 1991 und 2007) und ein eigener Flügel mit Dauerausstellung in dem von ihm mitbegründeten Karikaturen-Museum in Krems. Wie nah er mit seiner Kunst oft der Wahrheit kam, lässt sich an den Prozessen und Anfeindungen ablesen, die sein Leben und seine Arbeit kontinuierlich begleiteten. Der rechtspopulistische Politiker Jörg Haider zum Beispiel verklagte ihn regelmäßig, weil er sich nachhaltig benachteiligt fühlte, wenn Deix ihn als Kampfhund oder Hannibal Lecter zeichnete. Deix erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie das „Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich” sowie 2009 den Titel „Professor”. 1995 erhielt er sogar eine „Goldene Schallplatte” für eine Aufnahme eigener Versionen von Songs der Beach Boys. Der Karikaturist starb nach langer Krankheit im Alter von 67 Jahren. Die Ausstellung zeigt neben bekannten auch zahlreiche bisher unveröffentlichte Arbeiten von Manfred Deix. (Bis 23. März) Telefon: 0511/16999911 Webseite: www.karikatur-museum.de

Manfred Deix, Elvis lebt; Wilhelm Busch Deutsches Museum für Karikatur & Zeichenkunst Hannover © Privatbesitz 01 / 20


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MAGAZIN 8

n Viele tausend Steinchen Zusammen mit einer Sammlerin aus Riesa, welche seit den 80er-Jahren LEGO®Bausätze sammelt, ist es dem Stadt- und Waagenmuseum Oschatz gelungen, eine bunte Welt aus LEGO®-Steinen aufzubauen. Als ihre Kinder aus dem Alter heraus waren, um mit LEGO® zu spielen, hat sie ihre Leidenschaft für die Welt der vielen bunten Steinchen entdeckt. Landschaften und ganze Städte aus LEGO® aufbauen ist nun ihr liebstes Hobby. Von ihren über 1.200 Bausätzen zeigt sie bis 8. März eine Auswahl im Oschatzer Museum. Dabei gibt es von der Duplo-Reihe über LEGO®Friends bis hin zu einigen Produkten von LEGO®-Technik auf circa 35 Quadratmetern Ausstellungsfläche jede Menge im Oschatzer Museum zu entdecken. Ob nun für alle Jungs die Feuerwehr- und Polizeistation, die Arbeiten auf der Baustelle, Star Wars und die fahrende Eisenbahn mitten in der Großstadt oder für alle Mädchen die geheimnisvolle Märchenwelt, der große Rummel mit Achterbahn und Riesenrad und der Winterspaß – in der Sonderausstellung kann jeder auf Entdeckungsreise gehen. Zahlreiche LEGO®-Figuren beleben die Spielzeugwelt und machen diese zum Erlebnis. Da gibt es an jeder Hausecke etwas zu entdecken. Wer genau hinschaut, findet bestimmt so manch interessantes Detail, welches bestimmt auch ab und zu mal ein Lächeln in das Gesicht der Besucher zaubert. Selbstverständlich darf in der Sonderausstellung auch gespielt werden. Die extra bereitgestellte Spielkiste sorgt dafür, dass alle Kinder selbst zum LEGO®-Baumeister werden können. Telefon: 03435/920285 Webseite: www.oschatz-erleben.de

Christian Warlich zeigt Kunden sein Vorlagealbum, um 1936; Museum für Hamburgische Geschichte Foto: Erich Andres / SHMH

n Kunst am Körper Aktuell ist mehr als jeder fünfte Bundesbürger tätowiert. In einer jüngst in der Apotheken Umschau veröffentlichten Studie gaben 21 Prozent der Befragten an, mindestens eine Tätowierung auf dem Körper zu tragen. Mit diesem Trend geht auch eine rasante Zunahme professioneller Tattoo-Studios einher: Konnten vor 30 Jahren bundesweit gerade ein paar Dutzend gezählt werden, sind es heute fast 8.000. Diese Tattoo-Mode ist aber keineswegs eine

Auf der Baustelle; Lego-Ausstellung im Stadt- & Waagenmuseum Oschatz Foto: Stadt- & Waagenmuseum Oschatz 01 / 20

besondere Begleiterscheinung unseres visuell geprägten digitalen Zeitalters. Bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte die Praxis der Tätowierung in der westlichen Welt eine regelrechte Blüte. In Metropolen wie London, New York und anderen großen Hafenstädten hatten renommierte Tätowierer Mühe, die große Nachfrage aus allen Schichten zu bedienen. Einer der interessantesten und vielseitigsten Tattoo-Künstler des 20. Jahrhunderts ist der Hamburger Christian Warlich, der in der internationalen Szene bis heute als „König der Tätowierer“ erinnert wird. Ein halbes Jahrhundert, von der frühen Weimarer Republik bis zu seinem Tod im Jahr 1964, war Warlich als Tattoo-Pionier und als Gastronom in einer Kneipe auf St. Pauli tätig, die er als eines der ersten „Ateliers für moderne Tätowierungen“ betrieb. Inspiriert von der Formensprache asiatischer Tätowierungen, von Motiven der amerikanischen Populärkultur, aber auch von Sujets der europäischen Kunstgeschichte, entwickelte Warlich einen eigenen signifikanten Stil, dessen Popularität bis heute ungebrochen ist. Neben seinem künstlerischen Gewerbe korrespondierte Warlich mit Wissenschaftlern und Hautärzten in aller Welt, entwickelte eigene innovative Vermarktungsstrategien, vertrieb Tätowiermaterialien und wurde zu einem Vorreiter auf dem Gebiet der Tattoo-Entfernung. In der Sammlung des Museums für Hamburgische Geschichte befindet sich ein weltweit einzigartiges Konvolut aus dem Nachlass von Christian Warlich, das vom Kunsthistoriker und Kurator Ole Wittmann seit vier Jahren wissenschaftlich aufgearbeitet wird und die Basis für die Sonderausstellung „Tattoo-Legenden. Christian


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MAGAZIN 9 Warlich auf St. Pauli“ bildet. Im Mittelpunkt der vom Büro Holzer Kobler Architekturen Zürich/Berlin gestalteten Ausstellung stehen neben historischen Fotos aus Warlichs Atelier und von seinen Werbematerialien die handgemalten Vorlagezeichnungen mit ihrer ungeheuren Vielfalt an Motiven. Warlichs Vorlagealbum, das als bekannteste und weltweit am stärksten rezipierte Motivsammlung für Tätowierungen gilt, wurde anlässlich der Ausstellung im Prestel Verlag neu aufgelegt. Ergänzend werden zahlreiche Objekte gezeigt, anhand derer die rege Warlich-Rezeption von den 1930er-Jahren bis in die Gegenwart dokumentiert wird. Um den Besuchern einen Eindruck vom kulturhistorischen Kontext zu geben, in dem sich Christian Warlich auf St. Pauli bewegte, sind zudem Exponate zu den Tätowierern Karl Finke, Willi Spiegel, Martin Ahlers, Paul Holzhaus und anderen Tattoo-Künstlern des 20. Jahrhunderts zu sehen. (Bis 25. Mai) Katalog: Christian Warlich, Tattoo Flash Book, Prestel Verlag, Hg. Ole Wittmann, 108 Seiten, davon 66 Seiten Reproduktionen des Vorlagealbums von Warlich mit über 300 Tattoo-Designs in Originalgröße (Farbabbildungen), 41 Begleitabbildungen, Hardcover, zweisprachig (deutsch/ englisch), 38 Euro, ISBN 978-3-79135896-3. Die Tattoo-Legende – Christian Warlich auf St. Pauli, Sonderausgabe von

Peter Krisam, Karneval, 1938; Stadtmuseum Simeonstift Trier © Stadtmuseum Simeonstift Trier nen beachtlichen Sitzungs- und Straßenkarneval. Das Stadtmuseum Simeonstift nimmt diese Tradition zum Anlass für eine kulturhistorische Betrachtung des Phänomens in Kunst und Gesellschaft. Die Sonderausstellung „Die Welt steht Kopf. Eine Kulturgeschichte des Karnevals“ nimmt diese bewegte Geschichte in

Doppelseite aus dem Vorlagealbum von Christian Warlich, um 1934; Museum für Hamburgische Geschichte Foto: Christoph Irrgang, SHMH „Hamburg History Live“, mit bisher unveröffentlichtem Bildmaterial und KuratorenInterview, 50 Seiten, 9,80 Euro, im Museumsshop erhältlich. Daneben präsentiert das Museum den „Warlich Rum“ zur Ausstellung, „hamburgisch, traditionell, streng reell und per Hand abgefüllt” von Hamburgs ältester Weinkellerei & Spirituosenmanufaktur Heinr. von Have. Telefon: 040/428131171 Webseite: www.shmh.de

n Die Welt steht Kopf Das Stadtmuseum Simeonstift Trier behandelt in einer neuen Sonderausstellung die Kulturgeschichte des Karnevals von

seinen Anfängen bis heute. Dabei steht der rheinische Karneval, insbesondere die Geschichte des Trierer Karnevals, im Zentrum der Ausstellung. Rund 200 Ausstellungsstücke beleuchten bis 26. Februar das Phänomen aus verschiedenen Perspektiven. „Die Welt steht Kopf“ heißt es alljährlich, wenn in vielen Regionen Deutschlands, vor allem am Rhein, die Karnevalssaison beginnt. Ob Fastnacht, Fasching oder Karneval – in dem närrischen Brauchtum vereint sich eine faszinierende Kulturgeschichte, die sich bis in das europäische Mittelalter zurückverfolgen lässt und deren Traditionen bis in die Antike zurückreichen. Neben den Karnevalshochburgen Köln, Düsseldorf und Mainz sorgt auch in Trier ein lebendiges Vereinsleben für ei-

Unbekannter Künstler; Stadtmuseum Simeonstift Trier 01 / 20


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MAGAZIN 10 den Blick: Von den römischen Saturnalien, zu denen die alltägliche Ordnung auf den Kopf gestellt wurde, über die „tollen Tage“ vor der religiösen Fastenzeit im Mittelalter bis in die Jahre der 1848er-Revolution, in denen auch der Karneval politisch wurde. Die Geschichte des Karnevals im 20. Jahrhundert ist überschattet durch die propagandistische Instrumentalisierung durch die Nationalsozialisten und den Zweiten Weltkrieg. Eine zaghafte „Wiedergeburt“ erlebte der Karneval in der Nachkriegszeit, erst in den 1980er-Jahren erfolgte eine erneute Hinwendung zu jener tagespolitischen Gesellschaftskritik, die in den Sitzungen und Umzügen bis heute zum Brauchtum gehört. Zahlreiche Objekte und Archivalien zum rheinischen Karneval, aber auch Gemälde und Grafiken, historische Textilien sowie Medien- und Mitmachstationen beleuchten diese wechselvolle Kulturgeschichte aus verschiedenen Perspektiven. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Geschichte des Trierer Karnevals und den 17 Trierer Vereinen, die heute unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft Trierer Karneval organisiert sind. Anhand von rund 200 Objekten – sowohl aus der eigenen Sammlung als auch regionaler und internationaler Leihgaben – zeigt der Rundgang auf zwei Etagen den kulturellen Reichtum, der auch entschiedene Karnevalsverweigerer beeindruckt. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit zahlreichen Abbildungen, 114 Seiten in deutsch/englisch. Telefon: 0651/7181454

Carl Spitzweg: Aschermittwoch, um 1855/1860, Öl auf Holz, Privatbesitz, Freiburg; Stadtmuseum Simeonstift Trier Foto: Axel Kilian 01 / 20

aller Blechspielwaren erarbeitet, die in der Zeit von 1903 bis zum endgültigen Ende 1967, hergestellt wurden, systhematisch nach Produktgruppen geordnet. ISBN 978-3-00-058080-2

BÖRSEN/MESSEN/MÄRKTE n News und Noten

BÜCHER n Nicht für Kinderhände Schweizer, Ulrich: Distler – Die Spielzeuge von 1903 bis 1967, 176 Seiten, durchgehend bebildert in Farbe und Schwarzweiß, Text in Deutsch und Englisch, Tin-andToys Verlag, Ulrich Schweizer, 2017, Preis: 59,90 Euro. „Porsche“ – nicht nur ausgemachte Autofans bekommen beim Klang dieses Namens glänzende Augen. Selbst für – sagen wir einmal – schlichte und beileibe nicht nur männliche Autofahrer, sind diese Sportwagen aus dem Musterländle Objekte der Begierde. Als Verkaufsschlager behauptet sich seit vielen Jahren der 911er, der Nachfolger des legendären 356er. Tatsächlich sind es nur Wenige, die sich ein solches Gefährt, sei es nun eines aus der aktuellen Serie oder einen Oldtimer in Originalgröße in die Garage stellen können. Ein paar Nummern kleiner, passgenau fürs Regalbrett oder als Schreibtischdekoration, ist er jedoch für die Meisten erschwinglich – außer vielleicht, man versteift sich allzu sehr auf ein ganz bestimmtes Miniaturmodell aus dem Hause Distler. Für den Electromatic 7500 Porsche Cabrio, der 1953 auf den Markt kam, muss man je nach Ausführung und Farbe, heute schon einen vierstelligen Betrag investieren. Anhand dieses Buches können sich potentielle Käufer sowie Sammler über das aktuelle Preisgefüge der begehrten Artikel informieren, ganz egal für welche Produkte aus dem Hause des bekannten Spielwarenherstellers sie sich letztendlich interessieren. Der Buchautor und Sammler Ulrich Schweizer hat, wie er eingangs schreibt, viele Monate lang aufwändige Recherchen angestellt und hier nicht allein die wichtigsten Daten und Fakten zur Firmengeschichte auf das Wesentliche zusammengefasst, sondern vor allen Dingen einen – soweit überhaupt möglich – vollständigen Katalog zur Gesamtproduktion

55 Antiquarinnen und Antiquare aus Deutschland, den Niederlanden, aus Österreich, der Schweiz, aus Frankreich und Italien bieten bei der Antiquaria Ludwigsburg vom 23. bis 25. Januar antiquarische Bücher, Autografen und Grafiken aus dem 15. bis 20. Jahrhundert. Das Rahmenthema in diesem Jahr lautet „Antiquaria multikultura – Toleranz – Vielfalt – Freiheit". Damit soll gezeigt werden, welche Bereicherung, Befruchtung und Entwicklung die verschiedenen Gesellschaften durch Einflüsse, Austausch und Miteinander verschiedener Kulturen in früheren und heutigen Zeiten erfahren haben. Hier ein Auszug aus dem Angebot: 1783 wird „Nathan der Weise" in Berlin uraufgeführt. Der sehr seltene erste Druck der ersten Ausgabe, 1779 bei Voss in Berlin erschienen, ist bei Volkert für 1.400 Euro zu haben. Eines der ältesten Bücher aus dem Messeangebot ist ein Wiegendruck, die Basler Inkunabel. Um 1488 druckt Michael Wennsler in Basel eine Musik-Inkunabel in Rot und Schwarz auf rund 250 Blättern. Es ist ein Graduale Romanum, das sämtliche Stücke des gregorianischen Chorals enthält, die bei einer Messe zu singen sind. 14.000 Euro sollen erzielt werden. Das teuerste Werk im Messekatalog ist ein „Musi-

Bauhaus-Bücher 1-8, erste Serie. 1925. 12.000 Euro, Bewer, Stuttgart; Antiquariatsmesse Ludwigsburg


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MAGAZIN 11 Schweiz, den Niederlanden, Frankreich, Italien und Großbritannien präsentieren hier ihr Angebot. (24. bis 26. Januar) Die Kabinettausstellung „Internationale BilderBuchKunst der Gegenwart“ bietet Einblicke in eine der vielfältigsten Privatsammlungen auf dem Gebiet der Buchkunst. Die erstmalige Verleihung eines Sammlerpreises für junge Sammler, dotiert mit 1.000 Euro, unterstreicht das Anliegen der Organisatoren der Antiquariatsmesse Stuttgart, die Sammlungen jüngerer Menschen vorzustellen. Telefon: 02776/4023977 Webseite: www.stuttgarter-antiquariatsmesse.de

n Spiel mit Stil

Art. Gout. Beauté, Feuillets de l'élègance féminine, Heft 5, 1926, 600 Euro; Querschnitt, Köln, bei der Ludwigsburger Antiquariatsmesse kalisches Album zur Erinnerung an günstige Freunde, angelegt von Aloys Fuchs“. 1.800.000 Euro verlangen Inlibris (Wien) und Kotte (Roßhaupten) für das außergewöhnliche Album mit 115 musikalischen Manuskripten, die alle Fuchs gewidmet sind, signiert von Beethoven, Chopin, Liszt, Lortzing, Mendelssohn-Bartholdy, Rossini, Schubert, Robert und Clara Schumann und vielen anderen. Seit 1995 fördern die ausstellenden Händler der Antiquaria die Buchkultur mit der jährlichen Vergabe des Antiquaria-Preises für Buchkultur. Telefon: 0711/2348526 Webseite: www.antiquaria-ludigsburg.de

n Sammlerpreis in Stuttgart Deutsche und internationale Antiquariate und Galerien präsentieren jedes Jahr im Januar bei der Stuttgarter Antiquariatsmesse wertvolle Bücher, Druckgrafik, Autografen, Landkarten und illustrierte Werke. Bereits seit 1961 bildet die Messe einen Rahmen für den Antiquariatsbuchhandel und spiegelt Deutschlands lange Geschichte der Druckkunst und des Verlags- und Buchwesens wider. Zentral gelegen im Stuttgarter Stadtzentrum, nimmt die Messe einen festen Platz im regionalen Kulturkalender ein. 75 deutsche und internationale Aussteller aus Österreich, der

Mit ihrem erlesenen Angebot an Antiquitäten und Kunstwerken galt die „Antik & Kunst“ jahrelang als ein leuchtender Stern ihrer Branche. Jetzt wird im süddeutschen Messekalender ein neues Kapitel aufgeschlagen: „Antik & Ambiente“ heißt das neue, sympathisch aufgefrischte Format, das in der Messe Sindelfingen vom 16. bis 19. Januar seine Premiere feiert. Neben der gewohnten hochkarätigen Offerte an Kunst, Mobiliar und Schmuck aus vergangenen Jahrhunderten offerieren die Sindelfinger Messemacher jetzt auch raffiniertes modernes Design und faszinierende neue Kunstobjekte – ein Spiel mit Stil. Hochkarätige Antiquitäten, erlesener antiker Schmuck und Kunst der vergangenen Jahrhunderte gehen vom 16. bis 19. Januar in der Messe Sindelfingen eine neue, aufregende Liaison ein – mit purem Midcentury-Luxus, stilvoller Gegenwartskunst und wertvollen zeitgenössischen Designobjekten. „Wir werden unser bewährtes Messeformat um einige wichtige neue Exponatbereiche erweitern“, erklärt Messemanagerin Birgit Strehler. Mit ihrem sicheren Instinkt und einer kompromisslos auf Qualität setzenden Politik hat die versierte Galeristin bereits die Antik & Kunst in die Liga der Branchen-Toptermine in Deutschland befördert. Ihr Erfolgsrezept für die anstehende Veränderung: „Raffiniertes Design von angesagten zeitgenössischen Silberschmieden, faszinierende Kunstobjekte und andere stilvolle Formen der aktuellen Wohnästhetik sollen unser Messeangebot in Zukunft bereichern.“ Antik & Ambiente heißt das neue Format, in dem also Barock und Co. auf Midcentury und Design des 21. Jahrhunderts treffen sollen. „Ein glamouröses Rendezvous der Epochen!“, verspricht Birgit Strehler. Die Offerte von Christopher Kende, einem erfolgreichen jungen Kunsthändler aus Tübingen, spiegelt wohl mit am eindrucksvollsten, wie der Dialog der verschiedenen Zeitfenster auf der Antik & Ambiente aussehen wird: Wunderbare Objekte aus dem trendigen Midcentury, aber auch aus den Jahrzehnten davor, treffen bei ihm auf zeitgenössische Glanzlichter, zum Beispiel eindrucksvolle Vasen und Gefäße der britischen Silberschmiedinnen Olivia Lowe, Miriam Hanid, Angela Cork und Rauni

Briefe von Ian Fleming; Harrington Rare Books London bei der Stuttgarter Antiquariatsmesse Higson. Zeitlos-sachlich und dadurch von faszinierender Eleganz sind die edlen japanischen Vasen, die die Galerie Darya aus Karlsruhe mit nach Sindelfingen bringt. Die kostbaren Asiatika stammen zum Teil aus dem 19. Jahrhundert. Auch beim edlen Schmuckdesign starten die Sindelfinger Messemacher eine verführerische Offensive. Ein prachtvolles Collier aus dem 18. Jahrhundert, Jugendstil, Tiffany und Co. – die herrlichsten Meisterstücke alter Juwelierskunst glänzen auf der Antik & Ambiente mit inspiriertem neuen Schmuck-Design um die Wette. Eine reiche Auswahl an Preziosen – vom 19. Jahrhundert bis zum modernen zeitgenössischen Design – hält „The Old Treasury“ aus den Niederlanden auf der Antik & Ambiente bereit. Von Boucheron über Tiffany & Co. und Leo de Vroomen bis hin zu Trianon können Design- und Schmuckverliebte sich quer durch die Jahrhunderte in Versuchung führen lassen und ihre ganz persönlichen Lieblingsstücke in aller Ruhe auswählen. Aber auch renommierte Aussteller wie Wolfgang Gützlaf aus Berlin oder Saskia Seewald, bekannt aus der ZDF-Sendung „Bares für Rares“, halten auf der Messe eine reiche Auswahl an edlen Schmuckstücken bereit. Telefon: 07034/237558 Webseite: www.antik-ambiente-messe.de

Modernes Wohndesign ist das Metier der Firma Oliver von Zepelin wohnen & handwerk in Pforzheim; Antik & Ambiente Sindelfingen Foto (Detail): Christoph von Zepelin 01 / 20


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06.12.2019

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TECHniK 62

GRunDiG PRima-Boy REinHaRD BoGEna

Zur Geschichte des Rundfunks gehört die persönliche Erinnerung an bestimmte Geräte, die uns in irgendeiner Form beeindruckt haben. mit der jungen nachkriegsgeneration, die in den sechziger Jahren ins Teenager-alter kam, ist untrennbar das Kofferradio verbunden.

Fürth eine ganze Reihe netzunabhängiger Koffergeräte im Programm, die bis auf den Weltempfänger „Satellit" alle unter der Bezeichnung „Boy" liefen: Ocean-Boy, Concert-Boy, Music-Boy, Party-Boy, Mini-Boy.

Klein, aber groß im Klang Es war die große Zeit der Produkte, die unter dem Gütesiegel „Made in Germany" in aller Welt einen hervorragenden Ruf hatten. Und dem könnte der Prima-Boy heute noch entsprechen: „Schon sein Äußeres verspricht sehr viel, aber der Prima-Boy hält noch mehr" (Prospektaussage) – deutlich kleiner als eines der großen Kofferradios, aber größer als ein Taschenempfänger und mit vier Wellenbereichen ausgerüstet konnte er nahezu alle Ansprüche erfüllen: „Klein, aber groß im Klang" lockte die Werbung für den 1963 immerhin circa 200 DM teuren Kleinempfänger, der selbstverständlich im Geschenkkarton übergeben wurde.

Die Jugend war begeistert „Help, I need somebody / Help, not just anybody / Help, you know I need someone, help" – dieser Song der Beatles schockte die Erwachsenen im Jahr 1966, als Grundig einen neuen „Prima-Boy" auf den Markt brachte. Die Jugend war begeistert – gleichermaßen von den Beatles wie vom Kofferradio. Aber auch die ältere Generation konnte sich für den Prima-Boy erwärmen, denn er beeindruckt trotz seiner geringen Außenmaße mit einem angenehmen Klang (zumindest bei gedämpfter Lautstärke). Um die Bedürfnisse möglichst vieler Kunden abzudecken, hatte der angesehene Hersteller aus dem fränkischen

Schlüssel zu Radio Luxemburg In der Tat lässt sich trotz des konstruktionsbedingt kleinen runden oder bei bestimmten Modellen auch ovalen Lautsprechers selbst der Klang sehen, oder besser gesagt, hören. Natürlich sollte dieser Lautsprecher vor allem im Bassbereich nicht überlastet werden, was schnell zu einer hörbaren Schädigung der Membrane Prima-Boy im Katalog um 1963 Das kleine Radio zeichnet sich durch ein klares Design aus 01 / 20


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TECHniK 63 führen kann. Der Prima-Boy war und ist überall dort das ideale Gerät, wo es nicht auf große Lautstärke ankommt. Seine Empfangsleistungen stehen den größeren Brüdern kaum nach. Sofern es pfleglich behandelt wurde, empfängt das kleine Radio klar und deutlich die UKW-Stationen. Mittel- und Langwelle spielen heute hingegen keine Rolle mehr, ebenso wie das 49m-Band der Kurzwelle, den „Schlüssel zu Radio Luxemburg", wie es in der GrundigWerbung hieß, denn dort war der legendäre Sender mit den neuesten Rock-andRoll-Rhythmen zu empfangen. Eine weitere Taste dient dem Umschalten des Klangs von hell auf dunkel, um die Nebengeräusche vor allem auf den eben genannten Wellenbereichen zu dämpfen. Der Chromrahmen um die meist schwarze

selten). 1970 bekam der Prima-Boy als Typ 210 sogar verchromte Drucktasten, was ihn zumindest optisch einmal mehr aufwertet, 1971 bekam er als Typ 500 für die Lautstärkeregelung einen Schieberegler – damals hochmodern!

Ziffern-Bezeichnung Zum Betrieb benötigt er je nach Ausführung vier oder fünf 1,5-Volt-Zellen, bzw. ein Netzteil mit speziellem AnschlussStecker, das es von Grundig als Zubehör gab. Je nach Herstellungsjahr und Ausführung trägt die Reihe der Prima-Boys auch noch eine Ziffern-Bezeichnung 100,

200, 201, 203,... 208, 210, usw., was für den „normalen" Sammler eher zweitrangig ist, es sei denn, er sucht exakt genau einen dieser Typen, weil sich vielleicht persönliche Erinnerungen damit verbinden. Senderskala mit Chrombeschriftung ist keinesfalls aus Plastik (wie das übrige Gehäuse), sondern massiv aus Metall. Wertig wirkt auch die Frontblende aus feinem Lochblech, die silbern im Sonnenlicht schimmert (eine Art Sonnenschliff) und im Grunde genommen luxuriöser anmutet als der gefütterte Kunstlederüberzug des Prima-Boy „Luxus". Der war neben der Farbe Schwarz wahlweise auch in Rot, Braun, Weiß und Orange erhältlich (heute sehr Hier befindet sich der Wellenbereichsschalter an der Seite in diesem Fall lügt die Werbung nicht! Prima-Boy 204a, um 1965 Der originalkarton wurde vom Käufer meist sofort entsorgt 01 / 20


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TECHniK 64 Preislich ist ein in jeder Beziehung gut erhaltener Prima-Boy wie er hier gezeigt wird, also auch mit unbeschädigter Teleskop-Antenne und intaktem Lautsprecher, bei etwa zwanzig bis fünfzig Euro anzusiedeln. Eine seltene Gehäusefarbe kann den Preis weiter nach oben treiben. Solange nicht alle UKW-Stationen abgeschaltet, bzw. nur noch digital übertragen werden, können Radios wie diese nicht nur eine Sammlung bereichern, sondern uns darüber hinaus überall dort gute Dienste leisten, wo kein Netzanschluss vorhanden ist. Vielleicht hören wir dann sogar die Beatles noch einmal ganz authentisch – wie einst in den sechziger Jahren, als wir uns mit Helga, Karin oder Michaela im Freibad vergnügten: „Michelle, ma belle / These are words that go together well / My

Michelle..." (Beatles 1965). Für den ein oder anderen Jugendlichen von heute wäre es möglichwerweise eine ganz neue Erfahrung, dass etwas „aus grauer Vorzeit" durchaus noch funktioniert und praktikabel ist. Fotos: Reinhard Bogena

Prima-Boy geöffnet Links mitte: Das kleine Radio besticht durch seinen sauberen Klang modernisiert mit Schieberegler Prima-Boy 500, um 1971 Prima-Boy Luxus mit Kunstlederummantelung in den 70er-Jahren legte der Prima-Boy an Größe zu 01 / 20


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L I T E R AT U R F Ü R S A M M L E R

L I T E R AT U R F Ü R S A M M L E R

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275 Seiten mit 270 vierfarbigen Abbildungen, A5 geb., Band 3 der Blauen Sammlerbuchreihe

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ISBN 978-3-946855-42-2 | Bestellung nur über: info@bccg.gallery

1. Auflage, 165 Seiten mit 210 Abbildungen, A4 geb.

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ISBN 978-3-946855-80-4 | Bestellung nur über: info@bccg.gallery

Friedrich Holtz

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Uta M. Matschiner

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ISBN 978-3-86646-177-2 | Battenberg • Gietl Verlag Im Buchhandel & beim Gemi Verlag

Jörg Nimmergut

Abzeichen und Auszeichnungen deutscher Kriegervereine 1800-1943 1. Auflage 2012, 12,5 x 19 cm, ca. 600 Seiten, durchgehend farbig, Hardcover

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ISBN 978-3-86646-093-5 | Battenberg • Gietl Verlag Im Buchhandel & beim Gemi Verlag


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L I T E R AT U R F Ü R S A M M L E R L I T E R AT U R F Ü R S A M M L E R

Emanuel Poche

Jan Divis

Jan Divis

Porzellanmarken

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Zinnmarken aus aller Welt

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von 1700 bis 1870

264 Seiten, Hardcover, Format 12,5 x 19 cm, 18. Auflage 2012

256 Seiten, Broschur, Format 12,5 x 19 cm, nach Motiven geordnet, 6. Auflage 2010

248Seiten, Broschur, Format 12,5 x 19 cm, nach Motiven geordnet, 7. Auflage 2010

zur schnellen Zuordnung von Zinnmarken auf Kunstwerken und Gebrauchsgegenständen

ISBN 978-3-86646-080-5 | Battenberg • Gietl Verlag

ISBN 978-3-86646-066-9 | Battenberg • Gietl Verlag

ISBN 978-3-86646-065-2 | Battenberg • Gietl Verlag

3. Auflage 2010, Broschur, Format 12,5 x 19 cm, 304 Seiten, weltweite Übersicht zu d. „Markenzeichen“ d. Künstler, Bildhauer u. Architekten, mit Zusatzinformationen wie z. B. Lebensdaten, Schaffenszeiten u. Hauptwirkungsbereiche

Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

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Dagmar Stará

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Preisr hamme

Preisr hamme

Preisr hamme

4. Auflage 2012, 12,5 x 19 cm, 260 Seiten, Broschur

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ISBN 978-3-86646-091-1 | Battenberg • Gietl Verlag Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

Preisr hamme

Preisr hamme Evamaria Ciolina, Erhard Ciolina

Das Reklamesammelbild Von Schokolade bis Schuhcreme Kleine Werbekunstwerke völlig überarbeitete und neu bewertete 2. Auflage 2007, Format 21 x 28 cm, durchgehend farbig, ca. 300 Seiten, Hardcover

€ 39,80 € 9,90

ISBN 978-3-86646-022-5 | Battenberg • Gietl Verlag Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

Bernhard Bornheim

Die russische Haus-Ikone im Wandel der Zeit Erweiterte 4. Auflage, mit aktuellen Marktpreisen, 300 Seiten, 200 Farb- und 650 s/wAbbildungen, Format DIN A4, Leineneinband mit Schutzumschlag

€ 39,90 € 9,90

ISBN 978-3-86646-043-0 | Battenberg • Gietl Verlag Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

Dieter Warnecke

Leonhard Dingwerth

Walter Spiegl

Blechspielzeug Nutzfahrzeuge und Traktoren

Historische Schreibmaschinen

Glas

Geschichte, Technik, Faszination

17. Jh. bis 1940, Übersichtskatalog mit aktuellen Marktpreisen

Übersichtskatalog mit aktuellen Preisen, 1. Auflage 2007, 21 x 28 cm, über 500 Abb., durchgehend farbig, 170 Seiten, Hardcover

Dieses Werk beschreibt ausführlich die wichtigsten Typen, Erfinder, Konstrukteure und Fabriken. 1. Auflage 2008, Format 21 x 28 cm, 168 Seiten, Hardcover

€ 39,90 € 19,99

€ 19,90 € 9,90

ISBN 978-3-86646-030-0 | Battenberg • Gietl Verlag Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

€ 29,90 € 9,90

ISBN 978-3-86646-041-6 | Battenberg • Gietl Verlag

4. Auflage 2009, Format 21 x 28 cm, farbig, 241 Seiten, Hardcover

ISBN 978-3-86646-039-3 | Battenberg Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

Dr. M.P. Thomas

Der „FAT LAVA-STIL” Robert E. Röntgen

Deutsche Porzellanmarken von 1710 bis heute 6. Auflage 2007, Format 16,5 x 22 cm, 328 Seiten, zahlreiche Abbildungen, Hardcover

€ 29,90

ISBN 978-3-86646-013-3 | Battenberg • Gietl Verlag Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

Christoph Thun-Hohenstein / Rainald Franz (Hg.)

Uta M. Matschiner

300 Jahre Wiener Porzellanmanufaktur

mik und Porzellanmanufaktur

272 S., 23 x 30,5 cm, 365 Abb. in Farbe u. s/w

€ 48,00

ISBN 978-3-89790-530-6 | ARNOLDSCHE Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

Keramos - Wiener KunstkeraFirmengeschichte, Biografien der 61 Bildhauer, umfangr. Werkverzeichnis, 708 Seiten, 22,5 x 29,7 cm, ca. 3.000 Abb., Hardcover, Text teils Deutsch und Englisch

€ 122,00

ISBN 978-3-200-01817-4 | Eigenverlag Uta M. Matschiner Im Buchhandel & beim Gemi Verlag

Deutsche Zierkeramik der Nachkriegsjahre

Robert E. Dechant | Filipp Goldscheider

394 Seiten, ca. 1000 Farbabbildungen, praktisches Handbuchformat 20x21 cm, Text in Deutsch und Englisch, gebundene Ausgabe (Hardcover)

Firmengeschichte u. Werkverzeichnis

€ 44,90

ISBN 978-3-00058-717-7 | Eigenverlag Dr. M.P. Thomas (Herausgeber), 2018 Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

Goldscheider 640 Seiten, 22,5 x 31 cm, mit 548 zumeist farbigen Abb., über 4.000 Modell-Nr. u. mehr als 1.600 Modellabb. in Farbe u. s/w, Hardcover m. Schutzumschlag, Text in Deutsch und Englisch

€ 149,80

ISBN 978-3-89790-216-9 | ARNOLDSCHE Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

Preisr hamme

Ulf Weissenberger

Eiserne Schönheiten Schloss und Schlüssel 288 Seiten, 23 x 30,5 cm, farbig bebildert, Hardcover. Fast 5000 Jahre Geschichte eines selbstverständlichen Kulturguts, viel Wissenswertes rund um das Thema Schloss und Schlüssel

€ 79,00 € 49,90

ISBN 978-3-86646-078-2 | Battenberg • Gietl Verlag Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

Martina Pall

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Martina Pall

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Schlüssel und Schlösser

Eisenkunstguss aus der

Das europäische Vorhangschloss

Versperrbare Kostbarkeiten

248 Seiten, mehr als 700 Farbabbildungen und technische Zeichnungen, Glossar und ausführliches Literaturverzeichnis, Hardcover

Kästchen und Kassetten aus aller Welt

ISBN 978-3-9501971-2-9 | SCHELL COLLECTION GRAZ

ISBN 978-3-9501971-1-2 | SCHELL COLLECTION GRAZ

328 Seiten, mehr als 1000 Farbabbildungen und technische Zeichnungen, Glossar und ausführliches Literaturverzeichnis, Hardcover

€ 48,00

ISBN 978-3-9501971-4-3 | SCHELL COLLECTION GRAZ Erhältlich beim Gemi Verlag und bei der Schell Collection, Wienerstr. 10, A-8020 Graz, www.schell-collection.com

Österreichisch/Ungarischen Monarchie 132 Seiten, mehr als 200 Farbabbildungen und über 100 Gießereizeichen. Ausführliches Literaturverzeichnis, Hardcover

€ 29,00

ISBN 978-3-9501971-3-6 | SCHELL COLLECTION GRAZ Erhältlich beim Gemi Verlag und bei der Schell Collection, Wienerstr. 10, A-8020 Graz, www.schell-collection.com

€ 38,00

Erhältlich beim Gemi Verlag und bei der Schell Collection, Wienerstr. 10, A-8020 Graz, www.schell-collection.com

162 Seiten, 450 Farbabbildungen. Glossar und ausführliches Literaturverzeichnis, Hardcover

€ 28,00

Erhältlich beim Gemi Verlag und bei der Schell Collection, Wienerstr. 10, A-8020 Graz, www.schell-collection.com


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Uta M. Matschiner Martin Fischer

Faszination Schellack Grammophone • Schellackplatten Nadeldosen Komplett in Farbe, 1. Auflage 2006, 21 x 28 cm, 136 Seiten, Hardcover

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NACKT - Die Ästhetik der

Nacktheit und der Exoten in der Keramik der 50er Jahre und die Kunstkeramik Prischl Wien Firmengeschichte, Künstlerbiografien und Modellnummernheft, 400 Seiten, 3 Bände, 23 x 30 cm, ca. 700 farbige Abbildungen, Softcover, Text in Deutsch

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Olaf Thormann für das Grassi Museum für angewandte Kunst Leipzig (Hg.) Fritz von Osterhausen

Das große Uhren Lexikon 376 Seiten, ca. 500 Abbildungen, 175 x 245 mm, gebunden

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ISBN 978-3-89880-430-1 | Heel Verlag

Bauhaus Sachsen 592 Seiten, 24 x 28 cm, 390 Abb. Hardcover. Deutsch/Englisch.

€ 48,00

ISBN 978-3-89790-553-5 | ARNOLDSCHE Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

Im Buchhandel und beim Gemi Verlag

Peter Braun | Iris Wimmer-Olbort Stefan Commertz | Peter Braun

Klassische Armbanduhren

Die deutschen Uhrenmarken im Porträt

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Ich bestelle ___ Ausgaben “Abzeichen u. Auszeichnungen dt. Kriegervereine” zum Preis von je

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NORDIC DESIGN HEIDRuN TH. GRIGOlEIT

Mit der Ausstellung „Nordic Design – Die Antwort aufs Bauhaus“ zeigt das Berliner Bröhan-Museum zum Ausklang des Bauhaus-Jubiläumsjahres die Reaktion der nordischen länder auf den deutschen Funktionalismus. Präsentiert wird noch bis zum 1. März der skandinavische Weg der Moderne, der sich in einer starken Auseinandersetzung mit der deutschen Moderne und dem Bauhaus vollzog.

Funktionalismus Der skandinavische Funktionalismus wurde zur identitätsstiftenden Konstante der nordischen Nationen – versehen mit nationalen Besonderheiten der jeweiligen Länder. Denn in nordischen Ländern entstand eine ganz eigenständige Interpretation des Funktionalismus. Nicht avantgardistische Formen standen im Vordergrund wie in Deutschland, sondern es ging um maßgeschneiderte Lösungen für die jeweilige Aufgabe. Zunächst wurde die Problemstellung analysiert und erst danach eine gestalterische Lösung erarbeitet.

50er- und 60er-Jahre Gezeigt werden rund 150 Werke – Möbel, Grafik, Glas, Textilien – hauptsächlich von bedeutenden nationalen und internationalen Entwerfern: Beginnend mit dem finnischen Architekten und Designer Alvar Aalto über den Vater des schwedischen Funktionalismus Sven Markelius und die international gefeierten dänischen Designer Hans J. Wegner und Arne Jacobsen liegt der Schwerpunkt der Ausstellung auf den 50er- und 60er-Jahren. Landesübergreifende Themen – Kindheit, demokratisches Design und „Hygge“ – werden neben lan-

desspezifischen Entwicklungen in Finnland, Schweden, Dänemark und Norwegen vorgestellt. Den Abschluss bilden futuristische Entwürfe von Verner Panton, Eero Aarnio und Marimekko, die den endgültigen Bruch der nordischen Länder mit dem Funktionalismus markieren.

Alvar Aalto Der finnische Architekt Alvar Aalto reiste schon früh nach Deutschland und kam dort mit der Moderne in Berührung – etwa 1929 auf dem CIAM-Kongress in Frankfurt am Main, wo er die Architektur und die Möbelentwürfe des Projektes „Das Neue Frankfurt“ kennenlernte. Diese Eindrücke beeinflussten Aaltos ersten großen Auftrag – das Tuberkulose-Sanatorium in Paimino, für dessen Architektur und Innenausstattung er verantwortlich war. Für seine finnische Sichtweise perfekter Funktionalität stehen beispielhaft etwa Türgriffe, an denen man nicht mit den Kleidern hängen bleibt oder Waschbecken, die Fließgeräusche unterdrücken. Er entwarf auch die Krankenbetten, Nachtschränke und Beistelltische für das Sanatorium. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Deutsche Design dann umgekehrt auch von der Gestaltung in den Nordischen Ländern beeinflusst. Vor allem Tapio Wirkkala prägte mit Entwürfen für Rosenthal deutsches Alvar Aalto / O.Y. Huonekalu-ja, Rakennustyötehdas A.B., Armlehnstuhl Modell 41 „Paimio“, 1932, Birke, Formholz, Privatsammlung Foto: Iiro Muttilainen © Alvar Aalto Foundation Tapio Wirkkala, Vasen „Bolle“, 1966-68, Glas, Sammlung Holz, Berlin Foto: Martin Adam, Berlin © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

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Nachkriegsdesign. Und die finnische Glasgestaltung mit reduzierten geometrischen und farbenfrohen Entwürfen beeinflussten Desinger wie Wagenfeld, Löffelhardt oder Braun-Feldweg zu ähnlichen Stücken. Die bunten Glas-Vasen „Bolle“ von Wirkalla entstanden zwischen 1966 bis 1968.

„Svedish Modern” Eine vom schwedischen Kunstgewerbeverband organisierte Stockholmer Ausstellung im Jahre 1930 markierte den Oben von links nach rechts: Arne Jacobsen, Serie 7, Stuhl 3107, 1955, Privatbesitz, Schichtholz mit Palisanderfurnier, Stahlrohr Foto: Martin Adam, Berlin © Arne Jacobsen Design I/S / Fritz Hansen

Durchbruch der Moderne in Schweden. Die damals gezeigte großformatige Leuchtreklame, Stahlrohrmöbel und Musterwohnungen waren der Auftakt für die schwedische Interpretation des Funktionalismus. Viele Schweden reagierten darauf anfangs kritisch und empfanden diesen Funktionalismus als zu kühl, unpraktisch und „überschwedisch“. Darauf überarbeiteten die Designer das Konzept und präsentierten „Swedish Modern“ als neue Variante: Diese zeichnet sich durch natürliche Materialien, organische Formen und leichte Konstruktionen aus, die industriell gefertigt wurden. Durch günstige Preise konnte eine große Verbreitung erzielt werden. Auch die ab 1932 in Schweden regierenden Sozialdemokraten befürworteten die Verbreitung des Funktionalismus. Dazu dienten staatliche Kredite für Wohnungseinrichtungen, Beratungsbüros sowie Vorträge, Kurse und Handbücher. „Swedisch Modern“ wurde dann 1939 erfolgreich auf der Weltausstellung in New York präsentiert.

Design für alle Bereits 1899 hatte die schwedische Sozialreformerin Ellen Kelly in ihrer Zeitschrift „Schönheit für alle“ die Teilhabe der gesamten Bevölkerung an guter Gestaltung gefordert. Schöne und qualitativ hochwertige Gebrauchsgegenstände sollten für jeden erschwinglich sein. Als Reaktion darauf entstanden in nordischen Ländern Konsumgesellschaften, die ihre Produkte zu günstigen Preisen anboten. Ganz in diesem Sinne entstand auch 1943 das von Ingvar Kamprad gegründete schwedische Möbelhaus IKEA. Beworben wurden und werden IKEA-Produkte als typisch schwedisch mit demokratischem Design und sozialem Anspruch – ein Konzept, das auch in Deutschland außerordentlich erfolgreich ist. Denn hier hat IKEA heute den größten Absatzmarkt und spielt eine große Rolle bei der Vermittlung von nordischem Design.

Arne Jacobsen / Fritz Hansen, Sessel „Egg Chair“, 1958, DANSK MØBElKuNST GAllERY, www.dmk.dk Foto: DANSK MØBElKuNST GAllERY, www.dmk.dk © Arne Jacobsen Design I/S / Fritz Hansen Hans J. Wegner / Johannes Hansen, „Pfauenstuhl“, 1947, DANSK MØBElKuNST GAllERY, www.dmk.dk Foto: DANSK MØBElKuNST GAllERY, www.dmk.dk unten: Alvar Aalto / Aug. louhen Rautasänkytehdas O.Y. / O.Y. Huonekalu-ja Rakennustyötehdas A.B., Krankenbett, Nachtschrank und Beistelltisch für das TuberkuloseSanatorium in Paimio, 1929-1932, Jackson Design AB, Stockholm Foto: Jackson Design AB © Alvar Aalto Foundation 01 / 20


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Dänisches Design Als Vater des dänischen Designs gilt der Architekt Kaare Klint. Mit seinen an menschlichen Proportionen orientierten ergonomischen Möbeln schuf er die Grundlage der dänischen Möbelschule und einen handwerklich fundierten Funktionalismus. Bewährte traditionelle Stuhlformen und gute historische Vorbilder wurden von ihm zeitgemäß zu skulptural wirkenden Möbeln aus Holz überarbeitet. Auf einer Ausstellung der Möbeltischlerinnung im Jahre 1949 präsentierten dann Hans Wegner, Borge Mogensen und Finn Juhl ihre handwerklich perfekt verarbeiteten Möbel mit weichen abgerundeten Formen. Als eine Symbiose aus Funktion und Eleganz waren sie das komplette Gegenteil der geometrischen Formen und des Stahlrohrs der Deutschen Moderne. Ab den 1950er-Jahren versuchten dann einige dänische Designer wie Arne Jacobsen oder Poul Kjaerholm auch die deutsche Moderne in ihre Entwürfe einzubeziehen. So verband Jacobsen bei seinen „Serie 7“Stühlen die Form der hölzernen Sitzschalen mit Stahlrohrbeinen. Auch Kjaerholm bevorzugte Stahl anstatt Holz für seine Entwürfe, verzichtete aber auf die Verchromung, die typisch für Deutschland war. Durch die raue Stahloberfläche sollten seine Stühle „handwerklicher“ wirken. Ganz der dänischen Tradition folgend wurden

Ideen und Formen der deutschen Moderne zwar aufgegriffen und integriert, aber konsequenter und eleganter überarbeitet. Dies verdeutlichen auch Möbelentwürfe von Kjaerholm oder Metallobjekte der Cylinda-Serie von Jacobsen, die entfernt an Bauhaus erinnern.

Hygge „Hygge“ ist der ganzheitliche Ansatz zu einem Lebensstil, der eng mit der dänischen Mentalität verbunden ist. Dabei geht es um Gemütlichkeit und ästhetische Wärme und um die Gestaltung des eigenen Lebensumfeldes – gemeint sind Gemütlichkeit, Komfort und Freundschaft. Das „HyggeZentrum“ ist das eigene Zuhause, das häufig Restaurants oder Bars vorgezogen wird. Zur Gestaltung einer „hyggeligen“ Atmosphäre dient eine informelle Einrichtung mit haptisch ansprechenden Möbeln aus natürlichen Materialien, mit weichen Decken und Fellen in warmen Farben und gedämpftem Licht. Beliebt sind auch Kerzen, Blumenarrangements sowie heiße Getränke bei Treffen mit Freunden und Familie. Der deutsche Modernismus, der kaum mit diesem heimeligen Konzept von hygge zu vereinbaren ist, wird daher als zu kühl empfunden.

strebt und die Berufstätigkeit beider Eltern gefördert. So war beispielsweise Schweden das erste Land, das 1974 die Elternzeit auch für Väter einführte. Und im selben Jahr entwickelte Volvo den ersten Autositz speziell für Kinder.

Peter Opsvik Der Norweger Peter Opsvik beschäftigte sich ebenfalls mit dem Sitzen. Eine optima-

Kindheit und Familie In den nordischen Ländern bemerkte man schon sehr früh, dass die Bedürfnisse von Kindern eine eigene Aufgabe bei der Gestaltung darstellen. Das betonte 1900 schon die schwedische Feministin und Pädagogin Ellen Key in ihrem Buch „Das Jahrhundert des Kindes“. In den 20er-Jahren gab es dann zahlreiche Initiativen, die Lebensumstände von Kindern zu verbessern – mit spektakulären Schulbauten wie etwa der Grundschule im finnischen Inkeroinen von Alvar Aalto oder der Schule von Kaj Gottlob in Kopenhagen – beide aus dem Jahr 1938. Auch Spielobjekte und Möbel speziell für Kinder dokumentieren, dass es in den nordischen Ländern ein neues gesellschaftliches Verständnis für deren Bedürfnisse gab. Eine kindgerechte Erziehung wurde zudem als Basis einer demokratischen Gesellschaft ange01 / 20

Kay Bojesen / Kay Bojesentegnestue A/S, Kay Bojesen værksted A/S, Spielobjekte, Entwürfe, 1934-1954, Ausführungen aus verschiedenen Jahrzehnten, Designmuseum Dänemark, Kopenhagen Foto: Pernille Klemp © Kay Bojesen Danmark Kay Bojesen / Rosendahl Design Group A/S, Affe, Teak- und limbaholz, Entwurf 1951 © Kay Bojesen Danmark Eero Aarnio, Spielgerät Pony, 1970, Neue Ausführung Metall, Formschaum, Stoff © Eero Aarnio Originals Peter Opsvik / Stokke, Hochstuhl „Tripp Trapp“, Entwurf 1972, Holz, Sammlung Gisela Neuwald Foto: Martin Adam, Berlin © Peter Opsvik / Stokke


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DESIGN 71 le Funktion für Sitzmöbeln führte seiner Meinung nach auch zu einer optimalen Form. Nach dem Studium in Norwegen kam Opsvik auch nach Deutschland, wo er von ergonomischen Konzepten beeinflusst wurde, mit denen er an der Hochschule für Gestaltung in Ulm in Berührung kam.

Er brach komplett mit dänischen Traditionen und beschäftigte sich mit der Gestaltung ganzer Räume. Mit starken Farben und ungewöhnlichen Lichtobjekten faszinierte er den Betrachter und kreierte aus Räumen „begehbare Kunstwerke“. Mit der „Visiona 2“ für die Kölner Möbelmesse 1970 und der Kantine für den „Spiegel“ 1969 in Hamburg entwarf er zwei spektakuläre Räume in Deutschland.

Marimekko Ausstellung und Katalog Auch in anderen Bereichen entwickelte sich ein typischer nordischer Stil weiter: Der finnische Textilunternehmer Marimekko hatte beispielsweise seinen Durchbruch mit „einfacher Alltagskleidung ohne Firlefanz“, die er auf der Weltausstellung 1958 in Brüssel vorstellte. Sein Stil ist bestimmt durch schlichte Schnitte, starke Muster und kräftige Farbkontraste.

Björn Weckström

Zur Ausstellung erscheint ein aufwändig gestalteter Katalog mit dem gleichnamigen Titel „Nordic Design – Die Antwort aufs Bauhaus“ bei Arnoldsche Art Publishers (Deutsch/Englisch) mit 295 Seiten und zahlreichen farbigen Abbildungen für 30 Euro an der Museumskasse. Auch das Begleitprogramm im Bröhan Museum zum Jubiläum „100 Jahre Bauhaus“ ist beachtenswert: Führungen, eine Konzertreihe,

Und der Chefdesigner der finnischen Firma Lapponia verstand seine Schmuckobjekte als „tragbare Skulpturen“. Seine Formensprache leitete er aus den archaischen Landschaften Lapplands im Norden Finnlands ab. Er kombinierte zudem erstmals Silber mit Acryl. Berühmt wurde sein Ring „Petrified Lake“, den die Frau von John Lennon, Yoko Ono, 1975 bei einem TV-Auftritt trug.

Verner Panton Verner Panton arbeitete zuerst bei Arne Jacobsen in Kopenhagen, ließ sich dann aber 1963 in Basel nieder und experimentierte dort mit neuen Kunststoffmaterialien.

Themenabende, Designtalk, Workshops, Fortbildungen, Nordic Dance und ein spezielles Programm für Schulklassen sind interessante Programmpunkte, die den Besucherinnen und Besuchern im Bauhausjahr geboten werden. BröhanMuseum Berlin, noch bis zum 1. März, www.broehan-museum.de Fotos: wie angegeben

links: Kaj Franck / Nuutajärvi glassworks, Vasen „Seifenblase“, 1952, Glas, Privatsammlung Foto: Iiro Muttilainen © Kaj Franck Mitte: Björn Weckström, Ausführung lapponia, Ring Petrified lake, 1971, Jahr der Ausführung unbekannt, Silber und Acryl, Privatbesitz, Berlin Foto: Martin Adam, Berlin © Björn Weckström / lapponia Jewelry Helsinki Oben: Verner Panton / J. lüber, Kugelleuchte Typ G, Rottöne Entwurf um 1969, Kunststoff und Metall Sammlung Barß, Berlin Foto: Martin Adam, Berlin © Verner Panton Design 01 / 20


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.. SCHWARZES GOLD FUR SCHALLPLATTEN-SAMMLER WEIHNACHTS-SCHALLPLATTEN AUF VINYL

€ 20-30 Attersee/Christine Jones (19442017) „Weihnacht Zu Zweit LP”, veröffentlicht in Österreich 1983 bei Yedermann, Nr. „150142”. Stilistisch ist das Album, das Christine Jones mit dem Maler, Autor und Musiker Christian Ludwig Attersee aufnahm, im „Pop” anzusiedeln

€ 10-15 Aurora, Odette, Dominique, Frank „Weihnachten In Familie LP”, erschienen 1985 auf Amiga, Nr. „8 56 135”. Frank Schöbel ist einer der erfolgreichsten „Schlager”-Sänger der DDR und wurde mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Er nahm das meistverkaufte Album seines Landes mit seiner Familie auf

€ 50-100 Roy Black (1943-1991) „Weihnachten Bin Ich Zu Haus LP”, veröffentlicht 1968 auf Polydor BRD, Nr. „1249249”. Sehr seltene Auflage mit den elektrischen Kerzen am Weihnachtsbaum. Wie kaum ein anderer prägte Gerhard Höllerich mit seinen Interpretationen in den 70er-Jahren das Gefühl der Menschen für die Weihnachtszeit

€ 10-20 Geschwister Caldarelli, Joachim Süß, Zither, Volksmusiktrio Heiteres Erzgebirge „Weihnachts Lieder 7 Inch”, 1960

€ 15-20 Heintje „Weihnachten Mit Heintje LP”, erschienen auf Metronome Records BRD, Nr. „424390”, Reissue (ca. 1985), Club Edition des 1968 erschienen Albums, das mit über eine Million verkauften Exemplaren zweimal Platin erwarb

auf Eterna DDR, Nr. „530 024”. Die drei aus dem Dorf Sosa/Erzgebirge stammenden Schwestern erlangten schon in den 30er- und 40er-Jahren mit „volkstümlichen Liedern” große Bekanntheit € 10-20 Karel Gott (1939-2019) „Weihnachten In Der Goldenen Stadt LP”, veröffentlicht in der BRD auf Polydor, Nr. „249 345”, Klappcover mit Einführungstext. Der erfolgreiche „Schlager”-Sänger wollte anfangs Kunstmaler werden, konnte jedoch die Aufnahmeprüfung an der Kunstakademie Prag nicht bestehen und arbeitete fortan als Elektriker. Schon 1958 begann er seine Karriere mit Auftritten in Tanzcafés. Mit Hits wie „Einmal Um Die Ganze Welt” und dem Titelsong zur Serie „Biene Maja” wurde er weltberühmt. „Die Goldene Stimme aus Prag” verstarb am 1. Oktober in seiner Heimatstadt

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€ 15-25 Heino „Deutsche Weihnacht ... Und Festliche Lieder LP”, erschienen 1974 auf HÖRZU, Nr. „1C06029539”. Klappcover mit Popup-Diorama einer Weihnachtskrippe. Heinz Georg Kramm wurde 1938 in D’dorf-Oberbilk geboren

€ 20-30 Kosmonautentraum „Schöne Weihnacht 7 Inch”, BRD-Pressung von 1987 auf Ulan Bator, Nr. „UB SG 2412”. „Geniale Dilletanten”-Single mit avantgardistischen Versionen von „Jingle Bells” und „Vom Himmel Hoch, Da Komm’ Ich Her”


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€ 10-20 Limburger Domsingknaben, Mathias Breitschaft „Davon Ich Singen Und Sagen Will LP”, erschienen 1978 im Carus Verlag, Nr. „CV 63107”. Weihnachtsstücke aus den Epochen „Barock”, der „Renaissance” und der „Zeitgenössischen Musik”

€ 5-10 Freddy (Quinn) „Weihnachten Auf Hoher See LP”, veröffentlicht 1963 in der BRD auf Polydor, Nr. „46781 HI-FI”, orangenes Sternebanner Centerlabel. Das Album wurde 750.000 mal verkauft

€ 15-25 V.A. „Bravo Rock Christmas LP”. veröffentlicht 1991 auf EastWest, Nr. „9548-30908-1”. Compilation der deutschen Jugendzeitschrift mit internationalen Acts wie Wham, Bros, Chris Rea, The Pretenders, Gary Glitter u. a.

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€ 10-20 Rolf Zuckowski Und Seine Freunde „Winterkinder ... Auf Der Suche Nach Weihnachten LP”, veröffentlicht 1987 auf Polydor, Nr. „833 739-1”, Textinnenhülle. Mit 1,5 Millionen verkauften Exemplaren und 3 Platin-Auszeichungen ist dieses Album das kommerziell erfolgreichste Weihnachstsalbum Deutschlands € 5-10 Die Toten Hosen „Schöne Bescherung 7 Inch”, erschienen 1988 auf dem Totenkopf Label, Nr. „tot 6”, „WeihnachtsPunk”-Single der Hosen mit 3 Stücken. Einige Exemplare hatten einen „Charity”-Aufkleber mit der Aufschrift: „Preis 6 DM inkusive 1 DM für Aktion Sorgenkind”

Alle angegebenen Schallplattenpreise verstehen sich als ungefähre Richtpreise, die bei Internet-Auktionen, Schallplattenbörsen, Sammler-Foren, Festpreislisten, Privatverkäufen etc. erzielt oder angeboten wurden. Die Preise gelten in der Regel für Mint/Mint- Exemplare (neuwertig bzw. minimale Gebrauchsspuren).

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74_Fundstuecke.qxp_Trödler Rubriken 05.12.19 15:10 Seite 2

FUNDSTÜCKE 74 gerfirma Plastikform brannte 1985 komplett ab. Keine gesuchte „Blech“-Rarität, jedoch grafisch ansprechend, somit dürften 50 bis 100 Euro möglich sein.

FLOHMARKTPREISE n Technik Katalog „Peter’s Union Pneumatic Zubehörteile“, Mitteldeutsche Gummiwarenfabrik Frankfurt/Main & Corbach-Waldeck, Telegr. Adresse „Gummipeter“. NettoPreisliste aus der Saison 1911 über Peter’s Union Fahrrad- sowie Motorzweirad-Pneumatics und Zubehörteile. Bebilderter Katalog mit den Neuheiten der Frankfurter Gummifabrik. Friedrich Ludwig (Louis) Peter eröffnete 1867 sein Geschäft in der Frankfurter Kaiserstraße, ab 1872 produzierte er selbst und gründete die Mitteldeutsche Gummiwarenfabrik Louis Peter in Frankfurt-Sachsenhausen. Ab 1889 Fertigung von Kissenreifen, später Luftreifen („Peter’s Union Formreifen“), ab 1900 wurden auch erfolgreich Autoreifen hergestellt. 1929 erfolgte der Zusammenschluss der „Peters Union AG“ mit der „Continental Gummiwerke AG“. Interessanter Einblick zu Gummierzeugnissen aller Art kurz nach der Jahrhundertwende, der bei Sammlern gesucht sein sollte. 150 Euro könnten erzielt werden. Flohmarktpreis: 70 Euro

n Reklame Blechschild „Überall Original Allweiler (gegründet 1860 in Radolfzell)", Hersteller Badisches Blechpackungswerk KHE Knielingen, wohl 1950er-/1960er-Jahre, Größe circa 50 cm x 34,5 cm, sehr guter Zustand,

Flohmarktpreis: 50 Euro

mit minimalen Alters- und Gebrauchsspuren. Die Rheinniederung Knielingen bei Karlsruhe galt als Heimat der Fischer, Schiffer, Flößer, Goldwäscher, Bauern und Handwerker wie Korbflechter und Holzschuhmacher. Zu den größten Unternehmen zählte seit Mitte der 1880er-Jahre neben dem Zellstoffwerk „Vogel und Bernheimer“ auch das „Badische Blechpackungswerk“. Von 1922 bis 1932 gehörte das Unternehmen als AG größtenteils zur Limburger Blechwarenfabrik. Nach dem Zweiten Weltkrieg produzierte man bis in die 1970er-Jahre Blechwaren aller Art. Das Firmengebäude mit der Nachfol-

n Alte Technik Rundfunk-Truhe Modell „Colorado 41100“, Blaupunkt, Ideal-Werke AG, Berlin, wohl 1961/62, Maße circa 91 x 78 x 38 cm. Holzgehäuse mit Drucktasten, Röhrengerät, Superhet allgemein, LW/MW/KW & UKW, Stereo-NF-Verstärker mit zwei Endstufen, Plattenwechsler, vier Lautsprecher, Phono-Chassis von Perpetuum-Ebner (1911 in St. Georgen/Schwarzwald gegründet, 1971 von Dual übernommen, seit 2015 unter We Audio Systems reaktiviert) PE 66 mit PE 184US-System, Broschüre, Gesamtgewicht circa 40 kg. Jahrelang waren solche „Monster“-Truhen kaum noch an die Hörer-Kundschaft vermittelbar. Aktuell wird „der damalige Wert“ (Neupreis Anfang der 60er-Jahre knapp 800 DM!) wieder mehr geschätzt. Die ehemals verstaubten Musiktruhen tauchen plötzlich wieder in zahlreichen „Hipster“-Bars auf und sorgen für großes Erstaunen beim jungen Publikum. Aus bis dato unverkäuflich könnten bald schon 500 Euro werden. Flohmarktpreis: 100 Euro

Erscheinungstermin Februar-Ausgabe: Abo-Versand 16.01.2020 Erstverkaufstag Handel 23.01.2020 01 / 20


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