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02.02.2015
12:47 Uhr
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mit
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Filmbücher Teepuppen
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INHALT 3
TRÖDLER
ISSN 1863-0340
VERLAG
GEMI Verlags GmbH Pfaffenhofener Straße 3 85293 Reichertshausen Tel. 08441 / 4022-0 Fax 08441 / 71846 Internet: http://www.gemiverlag.de eMail: info@gemiverlag.de
GESCHÄFTSFÜHRER
Gerd Reddersen Rudolf Neumeier
CHEFREDAKTEUR
Karl Ruisinger eMail: karl.ruisinger@gemiverlag.de
REDAKTION
Nicola Fritzsch, Joscha Eberhardt Karin Probst, Helene Stümpfle-Wolf
4
LESERFORUM ■ Expertenauskünfte
7
ONLINETIPP ■ Websites für Sammler
8
MAGAZIN ■ Ausstellungen – Messen – Märkte
KARTEN
14
■ Feldpostkarten
REDAKTION MARKT & HANDEL Heidrun Th. Grigoleit STÄNDIGE MITARBEIT
Dr. Graham Dry, Dr. Dieter Weidmann
AUKTIONEN
AUTOREN DIESER AUSGABE
Reinhard Bogena, Reinhard Wylegalla Kathrin Bonacker, Heidrun Grigoleit
■ Berichte – Preise – Termine
REDAKTIONSASSISTENZ
Heike Genz
TERMINE
Anette Wagner, Tel. 08441/4022-35 Hans Neumeier, Tel. 08441/4022-34 eMail: termine@gemiverlag.de
LITHOS, SATZ, HERSTELLUNG
Westner Medien GmbH (Anschrift siehe Verlag)
ANZEIGEN
Markus Westner, Tel. 08441/4022-13 Hans Neumeier, Tel. 08441/4022-34
KLEINANZEIGEN
Heike Genz, Tel. 08441/4022-18 Marlene Westner, Tel. 08441/4022-12
VERTRIEB
Gerd Reddersen
ZEITSCHRIFTENHANDEL
VU Verlagsunion KG
MARKTVERTRIEB
Jörg Kirschbaum Mobil 0172/4436638
ABOVERWALTUNG
Gemi Verlags GmbH Postfach 85291 Reichertshausen Tel: 08441/4022-0 Fax: 08441/71846 eMail: info@gemiverlag.de
DRUCK
westermann druck Gmbh
SCHALLPLATTEN
22 32
■ Schwarzes Gold für Sammler
BLICKPUNKT
84
■ Möbel / Leuchten
TECHNIK
86
■ Grundig EN 3
BÜCHER
90
■ Buch zum Film
SPIELZEUG
98
■ Gama-Feuerwehr / Bauernhöfe
FUNDSTÜCKE
104
■ Flohmarktpreise
TERMINE UND ANZEIGEN ■ ANTIKMARKTTERMINE ERSCHEINUNGSWEISE
monatlich
■ SAMMLERBÖRSENTERMINE
TITELFOTOS
VS-Books Auktionshaus Mehlis
■ AUSLANDSTERMINE
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fallen die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM. Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/11 (Preise gültig seit 01.08.2006)
■ REGELMÄSSIGE TERMINE ■ FLOH- UND TRÖDELMARKTTERMINE ■ KLEINANZEIGEN IN DER SAMMLERBÖRSE ■ MARKT & HANDEL
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LESERFORUM 4
EXPERTISEN
■ Hummel-Madonna
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Ich habe dieses Bild auf einem Flohmarkt erworben und würde mich über eine künstlerische und preisliche Bewertung sehr freuen. Die Größe des Bildes beträgt ohne Rahmen 56 cm x 44,5 cm. Es ist auf Papier gemalt und hinter Glas gerahmt. Die Farben sind in Wirklichkeit harmonischer als auf dem Foto. Gesicht, Hände, Füße und Haare sind natürlicher und nicht so hell, was auch auf das Randfeld zutrifft und der Hintergrund von Mutter und Kind ist nicht ganz so dunkel. Marianne Thurner, Pfaffenhofen
!Madonna und Kind sind vor einer Fensternische dargestellt und haben etwas von der Zierlichkeit eines entsprechenden Bildmotivs des spätmittelalterlichen Kölner Malers Stephan Lochner. Die Signatur stammt von der als Berta Hummel geborenen Ordensschwester Maria Innocentia
lanfabrik Oeslau und Wilhelmsfeld, Wilhelm Goebel erstmals 1935 nach Zeichnungen der Künstlerin hergestellt. Es gibt Hunderte von „Hummel“-Figuren, die sich besonders in den USA enormer Beliebtheit erfreuen, wenn auch heute nicht mehr so nachhaltig wie früher, als die nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland stationierten GIs Abertausende der Figuren als Andenken kauften und sie auch an die „folks back home“ als Geschenke schickten. Der „M. I. Hummel Club“ ist aber dort als Sammlerclub noch sehr aktiv. Die Darstellung der Madonna mit Kind, die in den späten Dreißigerjahren einmal als Hochzeitsgeschenk diente, wurde etwa 1935 von der Künstlerin gemalt und als Farbdruck in großen Mengen vertrieben. Bei Ihrem Exemplar handelt es sich auch nicht um ein Originalbild, sondern um eine Farbreproduktion nach einem Original der Künstlerin aus den Dreißigerjahren, immer noch im Originalrahmen. Dieser Farbdruck mit Rahmen hat einen Wert von etwa 40 Euro. Abgebildet ist das Werk bei Robert L. Miller u. Eric Ehrmann, Hummel – The complete collector’s guide and illustrated reference, New York, 1979 auf S. 31. Das Bild diente auch als Vorlage für eine Reliefdarstellung in bemaltem Porzellan, die heute unter der Nummer HUM 48
verzeichnet und in Miller und Hermanns, M. I. Hummel – The Golden Anniversary Album, New York, 1984 als Farbtafel auf S. 159 zu sehen ist. Dr. Graham Dry, München
■ Ölgemälde
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Ich übersende Ihnen anbei Fotos von einem Bild mit der Bitte um eine Begutachtung. Alles was ich dazu sagen kann ist, dass darauf St. Bartholomä am Königssee dargestellt ist. Mehr weiß ich leider nicht über das Bild. Ich hoffe Sie können vielleicht anhand der Signatur mehr erkennen und mir eine ungefähre Wertschätzung darüber zukommen lassen. Erika Lange, o. O.
!
Dargestellt ist tatsächlich die im barocken Stil erbaute Wallfahrtskapelle St. Bartholomä, die sich am Westufer des Königssees auf der Halbinsel Hirschau in Bayern befindet und die bequem nur mit Schiff zu erreichen ist, wenn man sich die langen, z.T. hochalpinen Wege zu Fuß ersparen will. Seit eh und je gehört der Königssee zu den am meisten besuchten Wallfahrtsorten und Sehenswürdigkeiten in Süddeutschland und es ist daher nicht
■ In dieser Rubrik beantworten unsere Experten Ihre Fragen zu dem einen oder anderen guten Stück. Doch leider sehen wir uns außerstande, ganze Nachlässe oder sämtliche sich in Ihrem Haushalt befindlichen Trouvaillen bewerten und schätzen zu lassen. Auch bitten wir um Verständnis, wenn es mit der Bearbeitung länger dauert. Senden Sie uns also Ihre Anfrage nur zu einem zu bestimmenden Objekt – mit detaillierter Beschreibung und gutem Foto, auf dem das Objekt ganz abgebildet ist. Noch ein Hinweis zu den Preisen, die von Fall zu Fall von unseren Experten genannt werden: Hierbei handelt es sich um Richtwerte, die anhand von Fotos allein getroffen werden und je nach Zustand des Objekts nach oben oder nach unten korrigiert werden können. Ihre Anfrage schicken Sie bitte an:
Hummel (Massing, Bayern 1909-1946 Kloster Sießen, Bad Saulgau), die weltweit vor allem für ihre putzigen „Hummel“-Figuren bekannt ist. Diese wurden von der Porzel03 / 15
Gemi Verlags GmbH Redaktion Leserforum Pfaffenhofener Straße 3 85293 Reichertshausen
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LESERFORUM 5
verwunderlich, dass See, Alpengebirge und Kapelle seit Hunderten von Jahren eine magnetische Wirkung auf professionelle und weniger geübte Maler ausgeübt hat. Das vorliegende Bild wurde in den Fünfziger- oder Sechzigerjahren gemalt und ganz sicher ursprünglich als Andenken an einen Ferienaufenthalt in der Gegend erworben. Unüblich für dieses Genre der Andenkenmalerei ist die Signatur des Künstlers „H. Hempel“, die hier zwar gut zu lesen ist, aber nicht weiterhilft, denn es handelt sich eben um das Werk eines zwar kompetenten, aber nicht akademisch geschulten Künstlers. Er bestritt oder besserte seinen Lebensunterhalt damit auf, indem er vermutlich täglich mindestens ein solch beliebtes Motiv anfertigte. Normalerweise ist die Signatur eines solchen nach Akkord arbeitenden Malers wie gesagt nicht zu lesen, denn für Künstler und Abnehmer kam es lediglich auf eine schöne Darstellung des Motivs an, nicht um eine eigene künstlerische Leistung des Künstlers, die vielleicht das Motiv verfremdet oder nicht wirklichkeitstreu wiedergegeben hätte. Auf die Spuren von H. Hempel braucht man sich nicht zu begeben, denn er wird dokumentarisch nirgends zu finden sein, auch wenn seine Signatur ab und zu auf ähnlichen Bildern im Kunsthandel anzutreffen sein wird. Der Wert des Gemäldes, leider wurden die Maße nicht mitgeteilt, liegt bei etwa 120 Euro. Dr. Graham Dry, München
■ Tortenheber
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In einer der letzten Zeitschriften habe ich mit großem Interesse den Artikel über M. T. Wetzlar gelesen. Ich verfüge auch über mehrere schöne Stücke dieser Silberschmiede. Zusammen mit diesen kamen auch mehrere Teile „Büchlersilber“ in meinen Besitz, u.a. dieser Tortenheber, gestempelt mit einem Wappen, 0.800 und Büchler. Kann es sein, dass diese beiden Silberschmieden damals irgendwie zusammenhingen? Manfred Horn, o. O.
!
Der Tortenheber aus Silber stammt aus den Dreißigerjahren und wurde von der alten Silberwarenfabrik Jezler & Cie. in Schaffhausen, Schweiz, hergestellt (Marke in Schildform bei Barbara Grotkamp-
Schepers u. Reinhard W. Sänger, Bestecke des Jugendstils, Deutsches Klingenmuseum Solingen 2000, S. 211, Nr. 33). Der Name „Büchler“, der in der Fabrik angebracht wurde, bezieht sich auf den Vertrieb oder das Geschäft, für das der relevante Auftrag damals bestimmt war. Mit der Münchener Firma Wetzlar hat das Besteck nichts zu tun. Der Wert des Tortenhebers liegt bei etwa 120 Euro. Dr. Graham Dry, München
■ Rechenmaschine
?
Ich habe bei meiner Oma eine Curta (mechanische Rechenmaschine) gefunden. An der Unterseite der Curta steht: Systhem Curt Herzstark Made in Lichtenstein by Contina AG Mauren Type 1 No 51299. Auf der Seite steht: Bund. Fin. Verw. Die Curta hat auf der Oberseite 11 Ziffern, die schwarz gekennzeichnet sind und sechs Ziffern, die silbern gekennzeichnet sind. Die Maschine hat einen Durchmesser von 5 cm und ist 11 cm hoch. Bei der Curta ist eine schwarze Box vorhanden, in die die Curta hinein passt.
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05.02.2015
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LESERFORUM 6 Diese schwarze Box hat ein Linksgewinde. Die Curta ist voll funktionstüchtig und in einem sehr guten Zustand. Nun meine Fragen: Wie hoch schätzen Sie den Wert der Curta ein? Wissen Sie, ob es Händler gibt, die eventuell daran interessiert wären? Marcel Windisch, Zirndorf
!
Die mechanische Rechenmaschine „Curta“ (die weibliche Form von Curt) erhielt ihren Produktnamen 1947 von einer holländischen Korrespondentin, die auf die einleuchtende Idee kam: „Der Erfinder heißt Curt, die Maschine ist seine Tochter.
Anschluss von Österreich 1938 und die damit verbundene Arisierung unterbrochen. Als „Halbjude“ wurde er 1943 verhaftet und landete im Konzentrationslager Buchenwald und später im angeschlossenen Betrieb der Gustloff-Werke, wo er einen „Intelligenz-Sklavendienst“ leisten musste. Nach der Bombardierung Anfang 1945 wurde es nach Billroda 600 Meter unter die Erde verlegt, wo die V1 & V2 Raketen zum „Endsieg“ produziert wurden. Am 11. April 1945 befreiten die Amerikaner Curt Herzstark, der dann nach Wien heimkehrte. Dort fand er endlich Kontaktpersonen aus der Finanzwelt, die großes Interesse an seiner mechanischen Rechenmaschine hegten. Er landete mit seiner Erfindung bei der Lichtensteiner Firma Contina AG, die eigens 1946 für die Rechenmaschinen-Herstellung gegründet wurde. Die erste „Curta“ aus Serienfertigung kam im Herbst 1948 auf den Markt. Die Handhabung der Vierspeziesrechenmaschine ist einfach, der Mechanismus robust und dauerhaft und im Bürobetrieb besonders zweckmäßig. Leider florierte das Geschäft in den Anfangsjahren nicht so richtig mit der „Curta“. 1950 verabschiedete sich Curt Herzstark im Zwist von der Contina AG und arbeitete fortan als Berater für deutsche und italienische Büromaschinenhersteller. Die Firma Contina AG/Hilti AG produzierte noch bis zum November 1970 insgesamt rund 140.000 Exemplare der Curta-Rechenmaschine (Curta 1 und ab 1954 Curta 2). Die „Curta“ zählt bei Sammlern von Bürotechnik im In- und Ausland zu den gesuchten Kultobjekten aus ihrer Epoche. Ihre Curta 1 dürfte anhand der Bezeichnung „Type 1 No 51299“ im Jahr 1962 als eines von insgesamt 3.710 Exemplaren hergestellt worden sein. Im fast neuwertigen und funktionstüchtigen Zustand inklusive der Original-Box zahlen Sammler gerne 500 bis 700 Euro. Joscha Eberhardt, Redaktion
■ Untertasse
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Wollen wir sie nicht einfach Curta nennen“. Vorab stand noch der Name „Liliput“ im Raum, darauf weisen Zeichnungen hin, die der Erfinder im KZ-Buchenwald angefertigt hatte. Ab 1934 hatte der Österreicher Curt Herzstark (1902 Wien - 1988 Nendeln) schon erste Überlegungen zur „Curta“ angestellt, eine kleine tragbare Rechenmaschine für Techniker, Architekten, Außendienstleute etc. sollte es werden, die die vier Grundrechenarten beherrschten sollte. Doch seine Pläne wurden durch den 03 / 15
In der Porzellanmanufaktur Rauenstein in Thüringen wurde im 19.Jahrhundert ein Streublumendekor, genannt „Vieux Nyon“, verwandt.I n diesem Sommer habe ich in Zürich auf einem Flohmarkt einen kleinen Teller mit Streublumenmuster erstanden. Die Bodenmarke zeigt den Fisch als Zeichen der Manufaktur Nyon. Nun existierte diese nur bis 1813, der Teller ist aber neueren Datums. Eine zweite Bodenmarke ist über dem Fisch zu sehen, die ich in keinem der mir zugänglichen Bücher finden kann. Ich vermute, dass eine andere Manufaktur in der Schweiz den Fisch auch heute verwendet. Nun meine Frage: In welcher Manufaktur ist der Teller gefertigt worden? Und was bedeutet die Bodenmarke über dem Fisch? Dr. Michael Strube, o.O.
!
Hilfreich ist zunächst das offensichtlich originale Klebeetikett der Porzellanfabrik Lorenz Hutschenreuther, Selb, das sich
auch auf dem Boden der mit der Hand bemalten Untertasse befindet. Die Fabrikmarke wurde in dieser (leicht zu entfernenden) Ausführung, allerdings bisher nur in Form eines grünen Unterglasurstempels, zwischen 1925 und 1939 verwendet. Es besagt nicht unbedingt, dass die Untertasse als normalerweise im Scherben unbezeichnete, d. h. anonym belassene Weißware aus der Produktion dieser Porzellanfabrik stammt, aber es ist durchaus möglich. Das Etikett deutet eher darauf hin, dass die Untertasse als Teil eines ganzen Tee- oder Kaffeservices aus einer unabhängig arbeitenden Porzellanmalerei stammt und anschließend von L. Hutschenreuther neben den eigenen Produkten vertrieben wurde. Diese Vermutung reicht aber nicht aus, um die blaue Aufglasurmarke der vermuteten Porzellanmalerei, die hier ein historisches Muster der Schweizer Porzellanmanufaktur Nyon aus dem 18. Jahrhundert mitsamt ihrer Fischmarke aufgreift, zu identifizieren. Auch wenn das Monogramm korrekt als „HT“ oder „TH“ gelesen wird, führt weder die eine noch die andere Buchstabenkombination zu einer in Deutschland oder der Schweiz damals nachweisbaren Porzellanmalerei. Die Frage nach der Herkunft der Porzellanbemalung muss deshalb offen bleiben. Es gibt bisher leider kein Porzellanlexikon, das sich intensiv mit der Auflistung der Porzellanmalereien des 19. und 20. Jahrhunderts und deren Marken beschäftigt hat. Dr. Graham Dry, München
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■ Im Zusammenhang mit dem Namen Berta Hummel sind hauptsächlich die in aller Welt beliebten Figuren der Porzellanfabrik Goebel bekannt, doch auch andere Werke der Franziskanernonne, insbesondere ihre Kinderzeichnungen, sind in der Sammlerwelt beliebt. Nach der Einstellung der Figurenproduktion 2008 bei Goebel übernahmen verschiedene Investoren mit wechselndem Erfolg deren Herstellung, so dass die Sammlerszene seither immer noch mit Neuheiten bedacht wird. In Anbetracht hoher Ausgabepreise und sinkender Nachfrage sollten die früher üblichen Wertsteigerungen aber nicht mehr erwartet werden.
BERTA HUMMEL
tor bietet hier seine Dienste an und stellt mit Bildern und einem Film auch erfolgreiche Reparaturen vor. tuelle und frühere Ausstellungen geboten.
■ Sammeln von Hummelfiguren Für Einsteiger in das Sammelgebiet Hummelfiguren findet sich hier eine kurze Einführung nebst einer realistischen Einschätzung über die Figuren als Wertanlage. www.dasinternet.net/sammeln_hummelfiguren. php
www.hummeldoktor.de hummelmuseum.de/deutsch/01news/index.php
■ Antique Hummels Eine etwa 30 Exemplare umfassende Sammlung wird hier mit sehr viel Bildmaterial und umfassenden Informationen einschließlich Zustandsbeschreibungen, Datierungen u.a.m. vorgestellt. Nützlich sind die vielen Verweise auf aktuelle Auktionen, so dass über diese Homepage stets die neuesten Marktpreise in Erfahrung gebracht werden können.
■ Die zauberhafte Welt von Hummel In mehreren Kategorien werden mit sehr gutem Bildmaterial und umfangreichen Beschreibungen zahlreiche Figuren vorgestellt, darunter limitierte Editionen, Monatskinder, Meisterstücke usw. Für Sammler dürften besonders die Informationen über Bodenmarken, Raritäten, Echtheitsmerkmale und Fälschungen interessant sein.
www.antiquehummels.com www.hummelfiguren.at/Willkommen.html
■ Hummelmuseum
■ Hummelfiguren
Die Homepage des Museums in Massing, in dem die weltweit größte Privatsammlung von Hummelfiguren zu sehen ist und in dem auch das gesamte Werk von Berta Hummel gewürdigt wird, informiert über Öffnungszeiten, Eintrittspreise, Anfahrt usw. Reichlich Wissenswertes wird auf einem virtuellen Rundgang und in reich bebilderten Dokumentationen über ak-
■ Maria Innocentia Berta Hummel Über Leben und Werk von Berta Hummel wird auf der Präsentation der Franziskanerinnen des Klosters Siessen informiert. Werke von Berta Hummel können im Hummelsaal des Klosters besichtigt werden. www.klostersiessen.de/pages/kunst-und-kultur/ kuenstlerinnen/m.-innocentia-hummel.php
Ein kleiner Überblick zur Geschichte der Hummelfiguren wird hier geboten, auf einer weiteren Seite wird über deren Herstellung berichtet. www.hummel-palast.de
■ Welt der Hummelfiguren Eine Sammlung von über 50 Figuren wird hier mit ausgezeichnetem Bildmaterial vorgestellt. Dazu kommen eine für die Datierung sehr hilfreiche Übersicht der Bodenmarken ab 1935, Tipps zur Pflege, Altersbestimmung und qualitativen Einstufung der Figuren und Hinweise zur Bewertung bei Beschädigungen. www.mihummelfiguren.de
■ Hummeldoktor Die Reparatur beschädigter HummelFiguren, vor allem älterer Exemplare, kann durchaus lohnend sein. Ein erfahrener und früher im Hause Goebel tätiger Restaura03 / 15
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AUSSTELLUNGEN
■ Durch die Blume Das Museum Bellerive spricht in dieser Ausstellung sein Publikum „Durch die Blume“ an und vertraut auf die Strahlkraft des Floralen als gestalterischem Motiv der Glaskunst, Möbelgestaltung und Keramik, des Textil- sowie Grafikdesigns. Der unerschöpfliche Formenreichtum von Blumen und Blüten auf den rund 300 vielgestaltigen und vornehmlich aus den vier Sammlungen des Museum für Gestaltung Zürich stammenden Objekten, entführt den Betrachter in verschiedene Kulturen und Epochen. Die in Kapitel gegliederten Exponate eröffnen ebenso unterschiedliche Gestaltungs- und Mentalitätswelten wie zeitbedingte Vorlieben für einzelne Blumentypen: Der Mensch im Jugendstil etwa schwärmte für Liliengewächse und Disteln, ein Kind der Siebzigerjahre hingegen für die plakative Margerite; und heute sind farbenfrohe, dicht geschichtete Blumenmeere quer durch die florale Vielfalt in Mode. So lässt sich etwa bei William Morris – dem Wegbereiter des Jugendstils – dessen Hang zu feingliedrigen Gewächsen in Tapeten und Stoffen nachvollziehen. Die ätherischen Vasen der französischen Glasmanufaktur Daum Frères oder des studierten Botanikers Emile Gallé hingegen zelebrieren in minutiöser Relieftechnik die Schönheit von sich rankenden, langstieligen Blüten als perfekte Verschmelzung von naturgetreuer Wiedergabe und künstlerischer Inszenierung. Von der Babymütze bis zur Zittertasse, spezifischer Gattungspräferenzen ungeachtet, spannt der Bereich der Bekleidung sein geblümtes Spektrum von bestickten Le-
Mai Tabakian, Flower Power, 10 Skulpturen, 2012; Museum Bellerive, Zürich Courtesy Mai Tabakian, Foto © bei der Künstlerin
dermokassins aus dem 19. Jahrhundert über floral verzierte Bally-Pumps der Sixties bis zum angesagten Baseballcap. Wie ein Blick in die Geschichte zeigt, beschränkt sich das Phänomen des Blumenmusters nicht auf die Frau: Die Flora steht auch dem gepflegten Mann gut zu Gesicht! Schon der historische Gehrock ist über und über mit Blumen bestickt, während die Kreationen des englischen Designers Paul Smith ihre Träger komplett in Blumenprints hüllen. Selbstverständlich erweist sich auch die bürgerliche Tischkultur als Tummelfeld der Blumenmotivik:
Andy Warhol, Bank by Andy Warhol, Gaudy savings by RCA Color Scanner, Werbeplakat, Offset, USA 1968, Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung Foto: Museum für Gestaltung Zürich © ZHdK; Museum Bellerive, Zürich 03 / 15
Bei Speis und Trank treffen flächendeckende Bouquets auf hauchzartem Eierschalenporzellan der niederländischen Manufaktur Rozenburg auf die vereinzelten Streublumen der berühmten Meißener Konkurrenz. Die Trembleuse – zu Deutsch Zittertasse – etwa lässt erahnen, wie sich mit Meißener Porzellan nicht nur der übermäßige Kaffeedurst löschen ließ, sondern auch der Durst nach stets neuem Blumenschmuck. Lasst Blumen sprechen! In seiner Anwendung beschränkt sich das Blumenmotiv jedoch keinesfalls auf rein dekorative Qualitäten. Die rund 15 in der Ausstellung vertretenen Plakatgestalter verwenden allesamt florale Bildelemente um die Passanten für äußerst unterschiedliche Produkte zu begeistern. Humoristisch nutzt Andy Warhol etwa das Foto eines mit Blumen bemalten Schweins, um die Bildqualität eines Farbscanners unter Beweis zu stellen. Der Schweizer Grafiker Niklaus Stoecklin hingegen lenkt mit seinen Werbeplakaten der 1930er-Jahre den Blick auf das Abgründige im Gewöhnlichen und verleiht etwa einem akkuraten Herrenanzug durch ein hängendes Schneeglöckchen unweigerlich den Hauch der Vorkriegsdepression – ein eindrückliches Dokument des damaligen Zeitgeists. Sieben künstlerische Positionen – darunter Werke von Quynh Dong, Reto Leibundgut und Shirana Shahbazi – erweitern die vielblütige Schau durch eigenwillige Komponenten. Ursula Palla, deren erstmals zu sehende Videoarbeit „black flowers“ die nach Blumen benannten politischen Revolutionen thematisiert, schließt den reichen Blumenreigen in unserer aktuellen Gegenwart. (Bis 29. März). Telefon: 0041/43/4464469
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MAGAZIN 9
■ Gut organisiert Das sind die Leitlinien, nach denen 16 Kleinserienhersteller außergewöhnlicher Lederwaren zur Ausstellung gebeten haben: Die einen nähen von Hand wie vor Hunderten von Jahren, andere kniffeln Schnitte aus, um nur ein Lederteil mit Reißverschlüssen zur Tasche zu formen. Funktionale Elemente sind gleichzeitig gestalterische Dekormittel, und größenvariabel gehen die Taschen auf die Bedürfnisse moderner Stadtnomaden ein. Wer träumt nicht von dem Begleiter, der alle Dinge aufnimmt, die man/frau im Tagesablauf so braucht? Gestalter und Gestalterinnen aus Deutschland, Italien, den Niederlanden und Portugal zeigen neue Lösungen für altbekannte und immer wieder neue Aufgaben. Klares Design, Funktionalität, beste Materialien und Verarbeitung stehen im Fokus, wenn per Hand oder mit der Nähmaschine Taschen von klassiChristian Skrein, Die Ankunft der Beatles am Salzburger Flughafen (13.3.1965); Salzburg Museum © Skrein Photo Collection
gen Werbebannern. Und natürlich widmet sich die Ausstellung im Deutschen Ledermuseum Schuhmuseum in Offenbach der Frage, wie der radelnde Banker seinen Anzug faltenlos ins Büro bringt. Auch einfachste Materialien oder Formen lassen sich veredeln – mit echter Goldauflage oder mit sozialkritischen Fotos, die in der Presse um die Welt gingen und die einen hohen Wiedererkennungswert haben. (Bis 26. April). Telefon:069/82979811
■ Help! Die Beatles in Salzburg Das Salzburg Museum präsentiert mit Fotografien von Christian Skrein eine einzigartige Dokumentation des Salzburgaufenthalts der Beatles im März 1965. Ebenso kurios wie die Dreharbeiten für den legendären Beatles Film „Help“! in Obertauern erscheint der Umstand, dass uns heute Bilder eines damals 19-jährigen einen Eindruck von diesem legendären einwöchigen Aufenthalt vermitteln. Das Aufeinandertreffen der Salzburger Bevölkerung mit
Lisa Farmer, Fish of the water, Mailand; Deutsches Ledermuseum Schuhmuseum Offenbach © DLM Deutsches Ledermuseum Schuhmuseum Offenbach
scher Eleganz und gleichzeitiger Modernität gefertigt werden. Ein gut organisiertes Innenleben mit separaten Fächern garantiert das Auffinden von Schlüssel, Mobiltelefon und Geldbörse. Die Verschlüsse halten der Beanspruchung stand, Nähte sind auch nach Jahren noch Nähte, und das Material wird durch den Gebrauch täglich schöner. Tradition und Qualität stehen hier als Synonym für Langlebigkeit – sprich: Nachhaltigkeit. Das neudeutsch inflationär gebrauchte Wort verbindet sich vielleicht eher mit dem Gedanken an Recycling-Materialien und Upcycling sowie an neue Nutzungsbereiche, wofür bei uns sowohl die Reisetasche aus Polstermaterialien der Autoindustrie steht wie die Pflanztaschen aus ehemali-
Joao Sabino, Keybag, Lissabon; Deutsches Ledermuseum Schuhmuseum Offenbach (-26.04.) © DLM Deutsches Ledermuseum Schuhmuseum Offenbach 03 / 15
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MAGAZIN 10 den Weltstars aus Liverpool war gleichermaßen von Euphorie und Ablehnung geprägt. Christian Skrein war bereits mit 16 Jahren als Fotoreporter tätig und arbeitete auch für eine Reihe renommierter Tageszeitungen sowie deutscher und österreichischer Magazine. Wahrscheinlich ist es dieser besonderen Konstellation zu verdanken, dass der Fotograf einen ganz speziellen Blick auf die Beatles entwickeln konnte. Aus einer überraschenden Nähe und Intimität entstanden knapp 350 Fotografien. Davon zeigt das Salzburg Museum eine Auswahl von rund 40, fast gänzlich bisher unpublizierte Aufnahmen. Die Bilder machen in ihrer motivischen und formalen Erscheinung deutlich, warum Christian Skrein unabhängig von seinem Alter zu den gefragtesten Bildreportern seiner Zeit zählte. Sie sind gleichzeitig Beispiele der Reportagefotografie der 1950er- und 1960er-Jahre, die heute grundsätzlich sehr intensiv im Kunstkontext rezipiert werden. (Bis 15. März) Telefon: 0043/662/620808700
■ Humorvoll mit Hühnern Im Focke-Museum sind die Hühner los! Bis 17. Mai 2015 zeigt das Bremer Landesmuseum die Sonderausstellung Peter Gaymann. Reif fürs Museum. Als scharfsinniger und humorvoller Beobachter von Alltagssituationen ist Peter Gaymann einem breiten Publikum bekannt. Für die Zeitschrift Brigitte kommentiert er in der Serie „Die Paar Probleme“ seit über 25 Jahren Beziehungskonflikte. Eine große Fangemeinde haben auch seine sympathischen Hühner, die in lebensnahen Szenen menschliches Verhalten mimen. Viele Bücher und Postkarten entstanden bereits mit Hühnerszenen. Zuletzt
Christian Skrein, Paul McCartney sucht Privatsphäre während einer Drehpause 14.-20.3.1965; Salzburg Museum © Skrein Photo Collection
zierten sie die Osterbriefmarken der Deutschen Post. In der Ausstellung Reif fürs Museum setzt sich Peter Gaymann auf gewohnt humorvolle Weise mit dem Kunst- und Museumsbetrieb auseinander. Vier Zeichenserien mit 250 Bildern werden auf 350 qm gezeigt. Die titelgebende Folge Reif fürs Museum besteht aus Cartoons mit Szenen in Museen und Galerien. Mit präzisen Strichen offenbart Gaymann verzweifelte Künstler, arrogante Sammler und verständnislose Betrachter. In der Reihe Kunst mit Hühneraugen lässt Peter Gaymann seine Hühner auf berühmte Werke der Kunstgeschichte los. Er versteckt sie in Vincent van Goghs Bett in Peter Gaymann, Hühneraugenkunst; Focke-Museum Bremen
Peter Gaymann, Hokusai; Focke-Museum Bremen 03 / 15
Arles oder lässt sie auf der Welle von Hokusai surfen. Bekannte Gemälde erhalten so eine ganz neue Interpretation. Ergänzend wirkt Gaymann auch bei den Bildern zu Der Akt verpackt – Kunst anziehen. Hier zieht er bekannte Akte einfach an und zeigt sie in zeitgemäßer Kleidung. Aus August Mackes Sitzender Akt mit Kissen wird so eine junge Frau mit bauchfreiem Oberteil und knapper Jeans, aus der ein Tangaslip hervorblitzt. Die Kopfhörer und die Handhaltung lassen vermuten, dass sie gerade an ihrem Smartphone oder MP3Player hantiert. Abgerundet wird die Ausstellung von Gaymanns Reiseskizzen und Kollagen, die erstmals in einer Ausstellung zu sehen sind. Die Reiseskizzen sind nach eigener Aussage „…frei von dem Druck, komisch sein zu müssen" entstanden. Sie zeigen Eindrücke von Reisen nach Italien, Frank-
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MAGAZIN 11 reich, England und Kuba und offenbaren seine genaue Beobachtungsgabe und sein Talent, das Gesehene mit wenigen Strichen punktgenau umzusetzen. In seinen Kollagen lässt Gaymann aus leeren Taschentücher- oder Bonbonverpackungen kleine Kunstwerke entstehen. Peter Gaymann arbeitet seit 1979 als selbstständiger Cartoonist und Karikaturist und gehört zu den erfolgsreichsten Zeichnern Deutschlands. Er veröffentlichte diverse Bücher und zeigte seine Arbeiten in Museen und Galerien im In- und Ausland. Ein von Peter Gaymann zur Eröffnung gezeichnetes Bild wird versteigert und der Erlös dem Kinderhospiz Löwenherz in Syke gespendet. Gebote können bis zum 17. Mai an der Kasse im Focke-Museum abgegeben werden. Peter Gaymann engagiert sich schon seit vielen Jahren als Botschafter für den Bundesverband Kinderhospiz und stellt exklusive Zeichnungen zur Verfügung, die als Drucke und Postkarten vom Verband verwendet werden. Die Originale zieren die Wände in Kinderhospizhäusern. Telefon: 0421/69960040
■ Primadonna Seit fast 40 Jahren arbeitet die Künstlerin Karen Müller überwiegend mit dem Werkstoff Porzellan. Dabei gelingt es ihr wie kaum einem anderen Gestalter, das Material und die ihm innewohnenden Tücken in technischer Meisterschaft zu bezwingen. Ihr Schaffensdrang machte sie zu einer der wenigen deutschen Keramikkünstlerinnen mit internationaler Anerkennung. Bis 28. Juni zeigt das Porzellanikon in Hohenberg rund 100 Ausstellungsstücke in einer retrospektiven Schau. Die Objekte zeugen von einer Faszination
der archaischen und zeitlosen Formen und durchbrechen die allgemeinen ästhetischen Erwartungen von rein weißen und filigranen Porzellanobjekten. Mit ungewohnter Größe – viele Schalenobjekte haben Durchmesser zwischen 50 und 70 cm, die figürlichen Plastiken sind oft mannshoch – scheinen ihre Objekte den Kräften und der Farbigkeit des Urgesteins nachzuspüren. Ebenso gelingt es Karen Müller, den diffizilen Prozess des Brennens virtuos herauszufordern. Eigens für ihre Zwecke umgebaute Öfen und eine über Jahre gewachsene Erfahrung befähigen sie, auch dem heiklen Porzellanbrand überwältigende Objekte zu entreißen. Karen Müller über ihre Arbeit: „Porzellan habe ich immer als die Primadonna aller Werkstoffe verstanden und manchmal auch verwünscht. Denn Porzellan, ein Primärgestein, das über Jahrmillionen in den Erdschichten komprimiert wurde, lässt sich nicht beliebig behandeln oder gar beherrschen. Es will erfühlt und erfahren werden und widersetzt sich jedem oberflächlichen Zugriff. In diesen vom Material vorgegebenen Ketten zu tanzen, die Härte des Steins zu mildern, seine Schwere zu lösen, ihn zu beleben für Auge und Ohr durch Form und Klang, dies ist mein Anspruch und Anliegen: ein steter Austausch, ein Annäherungsversuch auf Messers Schneide, der diese Arbeit für mich bis heute so reich und so riskant, so schwer und schön zugleich gemacht hat.“ Digitale Medien geben einen zusätzlichen Einblick in das Schaffen und die Werkstatt von Karen Müller. Anhängig zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der die thematische Gliederung der Schau aufgreift und vertiefende Einblicke in ihr Schaffen und die Hintergründe ihrer Arbeitsinspirationen geben wird. Blick nach vorn und Blick zurück. Telefon: 09287/9180044
BÖRSEN/MESSEN/MÄRKTE
Karen Müller, Mach dir ein Bild, Porzellan, 2005; Porzellanikon Hohenberg © Porzellanikon, Foto: Feigfotodesign
dem Jahre 1140 errichtet, lädt zum Verweilen und Genießen ein, ruhig und idyllisch eingebettet in einen großzügigen Klosterpark mit Innenhof und Kreuzgang. Trotz einer Teilrenovierung blieben die denkmalgeschützten Gebäude der Klosteranlage, wie die Klosterkirche, nahezu unverändert erhalten. Circa 30 Aussteller aus ganz Deutschland zeigen eine erlesene Auswahl an wertvollen Antiquitäten, zeitgenössischer Kunst, seltenen Exponaten, antiken Möbeln verschiedener Stilepochen, Schmuck, Silber und Porzellan sowie Gemälde alter Meister, Druckgrafiken und wertvolle Zeichnungen. Öffnungszeiten: Sa: 15 bis 19 Uhr und So: 11 bis 17 Uhr Telefon: 02232/931717 Internet: www.a-v-a.net
■ Antikes in der Klosterkirche
Peter Gaymann, Spanferkel; Focke-Museum Bremen
Eine außergewöhnliche Veranstaltung verdient eine besondere Location. Deshalb findet das „Antik- & Kunstforum” am 7. und 8. März zum zweiten Mal in einer ehemaligen Klosterkirche statt. Die Klosterkirche des Dominikanerklosters „Albertus Magnus” in Bornheim-Walberberg aus dem Jahre 1920 wurde Ende 2007 vom Dominikaner-Orden aufgegeben. Sie bietet so ein außergewöhnliches und einmaliges Ambiente für diese Veranstaltung. Die wertvollen alten Exponate und antiken Schätze kommen im Kirchenschiff bestens zur Wirkung, beschreibt ein Aussteller aus dem Elsaß die Idee, in der alten Kirche auszustellen. Die alte Klosteranlage, auf den Grundmauern einer mittelalterlichen Burg aus
Die ehemalige Klosterkirche des Dominikanerordens „Albertus Magnus“ in Bornheim-Walberberg wird zum zweiten Mal Schauplatz für das Antikforum 03 / 15
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MAGAZIN 12 in der „Benz Stadt“ Mannheim dafür die nötigen Weichen gestellt. Neben dieser Traditionsveranstaltung für die internationale Oldtimer Szene hat Veterama im Frühjahr auf dem Hockenheim-Ring ein Veranstaltungsgelände gefunden, das durch seine legendäre Renngeschichte weltberühmt ist. Hier liefern sich seit 1932 Motorräder und Automobile heiße Duelle. Während sich am 3. März-Wochenende die berühmten Boxen, das Boxendach und der Pavillon in Hallen verwandeln, bietet sich das weitläufige Fahrerlager, die Querspange und der Einfahrtsbereich als Freigelände zur Startaufstellung an. Der Hockenheimring wird zum riesigen Ersatzteillager. Die Szene der Schrauber startet so ins Frühlingserwachen.
20 Jahre Internationale Antikpuppenbörse im Spielzeugmuseum Nürnberg
■ Puppen im Museum Zum Rendezvous der Puppensenioren lädt das Spielzeugmuseum Nürnberg am Sonntag, dem 8. März alle Puppenfreunde- und Sammler in sein Haus in der Karlstr. 13-15 ein. Man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Bereits im Foyer sowie in allen Nischen und Etagen des Museums breiten 50 Händler aus dem gesamten Bundesgebiet und dem europäischen Ausland ihre antiken Puppen und Spielzeuge aus. Dieses Event findet nun schon zum 20. Mal statt und hat sich zu einem festen, einmal jährlich stattfindenden Ereignis in der antiken Spielzeugwelt einen Namen gemacht. Puppen, Teddybären und Plüschtiere, Puppenküchen und -stuben mit allem Zubehör sowie jegliches anderes Spielzeug von damals kann bestaunt und auch käuflich erworben werden. Neuware ist hier nicht zugelassen. Ein Puppendoktor mit Schätzstelle gehört zum Service dieser Börse. Im Museumseintritt von 5 Euro ist die Börse eingeschlossen. Öffnungszeit: 10 bis 16 Uhr Telefon: 0911/635383 Internet: www.wolfermannboersen.de
Öffnungszeiten: Fr 20.03.: 12 bis 20 Uhr (nur mit einem Insider-3-Tages-Ticket 25 Euro), Sa 21.03.: 8:30 bis 18 Uhr (Tageskarte je 12 Euro), So 22.03.: 8.30 bis 16 Uhr (Tageskarte je 12 Euro) Internet: www.veterama.de
■ Verstärkung für die Sammlerwelt Seit 1975 beliefert das Würzburger Versandhaus Waigand Sammlerwelt viele zufriedene Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit hochwertigen Sammlerstücken. Seit Beginn dieses Jahres erhält die Geschäftsleitung mit Julian Waigand Verstärkung aus der nächsten Generation. Neben dem Kerngeschäft des Unternehmens, dem Vertrieb und Versand seltener Briefmarken und Münzen, umfasst das Angebot auch eine breit gefächerte Auswahl historischer Wertpapiere und antiquarischer Graphiken. Service, umfassende Echtheits- und Qualitätsgarantien sowie kompetente Beratung der Kunden beim Kauf sind für Waigand Sammlerwelt nach wie vor Kernkompetenzen. Die vorausschauende und kundenorientierte Geschäftspolitik des Firmengründers und Vaters Gottfried Waigand ließ das Unternehmen kontinuierlich wachsen. 2006 folgte der Umzug an den heutigen Firmensitz in ein modernes Geschäftshaus im Würzburger Gewerbegebiet Ost mit einer Fläche von 700 qm. Verteilt auf zwei Etagen bieten die Geschäftsräume den qualitativ hochwertigen Sammlerstücken den Platz, den die klei-
Julian und Gottfried Waigand, Waigand Sammlerwelt in Würzburg
nen Investitionen aus Leidenschaft benötigen. Trotz der erforderlich gewordenen räumlichen Expansion war es Gottfried Waigand stets ein besonderes Anliegen, die Bodenständigkeit und den familiären Umgang in seiner Firma zu bewahren. Viele Mitarbeiter stehen dem Unternehmen seit den ersten Tagen mit ihrem Wissen zur Seite. „Insgesamt stehen den Sammlern in den Fachbereichen über 150 Jahre Branchenerfahrung zur Verfügung – ideale Voraussetzungen, um die gewohnt kompetente und individuelle Beratung zu ermöglichen“, erklärt Julian Waigand, neuer CoGeschäftsführer bei Waigand Sammlerwelt. Als Sohn des Firmengründers ist Julian Waigand seit frühester Kindheit mit der Arbeit im elterlichen Betrieb vertraut. Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre trat Julian Waigand 2012 als Mitarbeiter in die Firma ein. Auf dieser Grundlage aufbauend wechselte er im Januar 2015 in die Geschäftsleitung, um zusammen mit seinem Vater Gottfried Waigand das Unternehmen weiterzuführen. Julian Waigand steht ebenso für Kontinuität und die Weiterführung der bewährten Unternehmenswerte ein wie auch für fortschrittliche Ideen. Das verstärkte Team in der Geschäftsleitung soll dem Versandhaus auch neue Impulse geben, um Qualität, Service und Kundennähe nicht nur beizubehalten, sondern wo möglich zu verbessern. Kunden und Interessenten haben die Möglichkeit, sich auf der Webseite über das aktuelle Angebot zu informieren und den aktuellen Katalog online anschauen oder kostenlos per Post zusenden lassen. Internet: www.waigand-sammlerwelt.de
■ Schraubermarkt
■ Hoch die Krüge
Das Veranstaltungsgelände „Hockenheimring“ wird vom 20. bis 22. März zum Mekka für die Old- und YoungtimerSzene mit Show Arena (kostenlose Fahrzeugausstellung für Oldtimer) und Steilwandfahrern als besondere Attraktion. In einer Zeit, in der sich der Wertzuwachs von klassischen Fahrzeugen fast aller Kategorien im zweistelligen Bereich befindet, ist es umso wichtiger, dieses wertvolle „Kulturgut“ auch mit Ersatzteilen zu versorgen. Schon im Jahr 1975 hat Veterama
Am Samstag, dem 14. März findet im Gasthaus/Hotel „Zum Mohren" in 89168 Niederstotzingen-Stetten, Oberdorfstraße 31, das Frühjahrstreffen des gemeinnützigen Vereins „Die Krugsammler e. V." statt. Aus Sammlerbesitz wird eine große Zahl von Reservistenkrügen, Mettlachkrügen, Figurenkrügen, Zunftkrügen, Brauereikrügen, Studentenkrügen, Glaskrügen und anderen alten Krügen zum Kauf oder Tausch angeboten. Alte Krüge aller Art können kostenlos von erfahrenen Krug-
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Ausbaufähig: Veterama auf dem HockenheimRing
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MAGAZIN 13 sammlern zwischen 12 und 15 Uhr begutachtet und geschätzt werden, wobei ebenso ein Ankauf möglich ist. Literatur in deutscher und englischer Sprache ist ebenfalls im Angebot sowie diverse Reservistenutensilien aus der Kaiserzeit. Öffnungszeit: 10 bis 15 Uhr Telefon: 07251/63465 Internet: www.diekrugsammler.de
■ Träume aus Glas Liebhaber und Bewunderer duftender und dekorativer Fläschchen kommen am Sonntag, 08. März in der Stadthalle in Germering (bei München) auf ihre Kosten. Dort findet die erste Parfumflakon-Sammlerbörse statt. Bettina Bayer-Tetzel aus dem badischen Offenburg ist seit Ende der 80er-Jahre passionierte Sammlerin und veranstaltet seit 1992 regelmäßig Parfum-Börsen in Baden-Württemberg und Straßburg, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Da es in Bayern keine Parfumbörsen gibt, nahmen Sammler aus Bayern sehr weite Wege in Kauf, nur um den Austausch mit Gleichgesinnten zu erhalten. Aufgrund der Nachfrage an die Veranstalterin, dies auch in Bayern zu organisieren, hat sie sich entschlossen, in der Stadthalle von Germering einen Versuch zu starten, damit viele Parfumflakon-Sammler aus Bayern und auch aus Österreich nicht mehr extra nach Baden-Württemberg dafür anreisen müssen. Öffnungszeit: 10.30 bis 15.30 Uhr Telefon: 0171/6349999 Internet: www.parfumbörse.de
Flakon Diorissimo von Dior; 1. ParfumflakonSammlerbörse in der Stadthalle Germering (bei München)
bot des Bieres, das der Bayernherzog Wilhelm IV. offiziell am Georgitag auf dem Landtag unterzeichnet hat. Es gilt als das älteste, heute noch aktuelle Lebensmittelgesetz der Welt und besagt, dass bayerisches Bier nur Hopfen, Wasser und Malz enthalten darf. Diesen Anlass nutzten im Jahr 2014 etwa 20.000 Besucher, um gemeinsam zu feiern. Das Fest steht ganz im Zeichen des Bieres. So präsentieren auf dem Fest zahlreiche Brauereien ihre Köstlichkeiten, wobei der jeweilige Braumeister des Hauses persönlich den Besuchern Rede und Antwort steht. Außerdem ist geplant, dass Ingolstädter Brauereien ein speziell für diese Veranstaltung eingebrautes Bier anbieten. Im Freskensaal der Hohen Schule können
die Besucher auch eine Ausstellung rund um das Thema Bier besichtigen. Als besonderes Highlight gilt die Öffnung der Fasshalle. Der Teil des historischen Georgianums wurde im Zuge der Veranstaltung 2014 zum ersten Mal seit vielen Jahren nach der Überarbeitung altersbedingter Schönheitsfehler wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Durch die historischen Gemäuer begeistert dieser Veranstaltungsort, in dem auch eine Bühne untergebracht ist, die Besucher vor allem durch sein einzigartiges Flair. Dieses Flair greift die historisch angehauchte Veranstaltung selbst ebenfalls auf, um die Besucher in das Jahr 1516 zu versetzen. Zahlreiche Gaukler und Musikgruppen sorgen auf mehreren Bühnen für Unterhaltung und Stimmung. Natürlich ist auch für die jüngeren Besucher einiges geboten. Vom historischen Karussell bis hin zu mittelalterlichen Spielen findet sicherlich jeder Jungspund das Passende. Täglich gibt sich Herzog Wilhelm IV. die Ehre und verkündet höchstpersönlich das Reinheitsgebot auf der Bühne. Kulinarisch verwöhnen die Wirte der Dollstraße, die sich für diese Veranstaltung besondere Köstlichkeiten ausgedacht haben. Für das Jahr 2015 ist ein kleiner, aber feiner Bierflohmarkt bzw. Tauschbörse in unmittelbarer Nähe des Festgeländes (Rathausplatz) geplant. Angeboten werden soll alles rund um das Thema Bier. Hier exemplarisch einige Ideen, die gerne noch erweitert werden können: Bierkrüge, Biergläser, Bierkronen, Biermarken, Bierdeckel, Biertrucks usw. Dieser Bierflohmarkt wird am Sonntag, dem 26. April 2015 zum ersten Mal stattfinden und soll sich über die 500-Jahrfeier (2016) als eigenständige Veranstaltung im Herzen von Bayern entwickeln. Anmeldung und Informationen: Telefon: 0841/3051819 Seizmeir: 0172/6412230 Internet: www.ingolstadt.de
Krugsammlertreffen im Gasthaus „Zum Mohren“ in Niederstotzingen-Stetten
■ Im Zeichen des Bieres Seit 2014 veranstaltet das Kulturamt der Stadt Ingolstadt am Wochenende nach dem Georgstag die Veranstaltung „1516 – Fest zum Reinen Bier“. Im Jahr 2015 bedeutet das, dass von Freitag, 24. April bis Sonntag, 26. April im Altstadtbereich der Dollstraße / Hohe-Schul-Straße gefeiert wird. Historischer Anlass des Festes ist das 1516 in Ingolstadt erlassene Reinheitsge-
Herzog Wilhelm IV. verkündet höchstpersönlich das Reinheitsgebot. „1516 – Fest zum Reinen Bier“ vom 24. bis 26. April in der Altstadt von Ingolstadt 03 / 15
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.. SCHWARZES GOLD FUR SCHALLPLATTEN-SAMMLER
€ 40-60 Ayisha „Space Man 7 Inch”, erschienen in Deutschland 1978 auf EMI, Nr. „1C 006-32 842”. Der Münchener Produzent Veit Marvos war bereits auf Krautrock-Produktionen von Emergency und 2066 And Then als Keyborder aktiv und arbeitete in den 70er-Jahren mit der „Disco”Legende Donna Summer („I Feel Love”)
€ 35-70 Boney M. „Nightflight To Venus LP”, deutsche Erstpressung von 1978 auf Hansa Int., Nr. „26 026 OT”, Klappcover inkl. 5 Postkarten „Disco”-Klassiker von Frank Farian, der die männlichen Vokalparts eingesungen hat. Die dritte LP wurde 1978 das erfolgreichste Album in der BRD
DISCO-SPECIAL
€ 40-100
Michael Bundt (ex Nine Days Wonder) „Neon LP”, 1979, erschienen auf
Hansa International D, Nr. „200 349-320”, Innersleeve. „Cosmic Disco” mit vielen „experimentellen”, fast „krautrockartigen” Passagen. Aufgenommen 1978 im Tonstudio Heidelberg. Das Frontcover ziert die Pornodarstellerin Uschi Karnat
€ 80-100 Lucia Catti/Metropolitan Band „Lucia’s Dance 7 Inch”, veröffentlicht 1979 auf dem schweizer Label Pick International, Nr. „10-446 ”, gelbes Label mit schwarzer Schrift, großes Zentrierloch. Klassisches „Disco”-Tanzstück mit rhythmischen Streichern und eingängingem Arrangement (Frank Widling), produziert von Moisé Benitah € 40-60 Enigma „Cave Man/Wanderer In Space 7 Inch”, deutsche Pressung erschienen 1979 bei Karma Rec., Nr. „2023117”. Ein stampfender Beat, unterlegt mit Handclaps, verleiht dem Titeltrack einen treibenden Vorwärtsdrang, der von minimalen Sequenzern und einer weiblichen Stimme begleitet wird. Er lässt schon die aufkommende „Elektro”-Musik der 80er-Jahre erahnen. Die Musik schrieb Fritz Muschler, der bereits in den 60er-Jahren mit den Blackberries „BeatMusik” machte und mit Michael Kunze arbeitete, der hier die Lyrics beisteuerte
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€ 40-60 Enterprise „Same LP”, veröffentlicht 1977 in Spanien auf Belter, No. „23188”. Das von dem spanischen Keyboarder und Komponisten Josep Llobell Oliver produzierte „Disco”-Album ist von „Soul” und „Funk” beeinflusst. Das Label (Discos Belter, S.A.) war in dem Zeitraum von 1955 bis 1984 aktiv
€ 50-70 Ganymed „Future World LP”, deutsche Pressung von 1979 auf Bacillus Records, Nr. „BAC 2064”, Zweites Album der Wiener „Space Disco”-Gruppe
€ 40-80 Dee D. Jackson „Cosmic Curves LP”, 1978 auf Jupiter Records Germany, Nr. „26541 XOT”, incl. Poster. Die britische Sängerin hatte mit „Automatic Lover” weltweit Erfolg und startete ihre Karriere in der „Disco”-Metropole München
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€ 30-50 Joyce (Margit Scherer) „Sweet Dreams 7 Inch”, veröffentlicht 1977 in den Niederlanden bei Hansa International, No. „11 365”. Die B-Seite (Part 2) ist eine Vokal-Version des „Disco”-Hits „Magic Fly” der französischen Band Space
€ 20-40 Peter Moesser’s Music „High 7 Inch”, erschienen 1977 in Deutschland auf Ariola, Nr. „11 603 AT”. Hinter dem Projekt verbirgt sich der Münchener Harold Faltermeyer, der mit „Axel F” und „Top Gun Anthem” weltweit erfolgreich war
€ 30-60 Bruno Spoerri & Reto Weber „The Sound Of The Ufos LP”, erschienen 1978 in der Schweiz auf Gold Records, Nr. „11058”. „Experimentelle Ambient”-LP mit „Jazz”-Einflüssen, die auch bei „Disco”Sammlern sehr beliebt zu sein scheint
€ 50-100 Methusalem „Robotism 12 Inch”, erschienen 1980 auf Ariola, Nr. „600 170 213”. Auskopplung aus ihrer LP „Journey Into The Unknown” (Wert: 80150 Euro). Deutsches „Disco”-Projekt produziert von Ralf Nowy, der u. a. Arrangeur für Udo Jürgens, Joy Fleming war
€ 40-60 Giorgio Moroder „From Here To Eternity LP”, Erstpressung von 1977, veröffentlicht auf Oasis Germany, Nr. „25 087 OT”. Teilweise gemixtes Album, aufgenommen in seinen Musicland Studios München. Die Stadt galt in den späten 70er-Jahren als das Mekka der „Disco”Musik, in der der Südtiroler Produzent zur Legende wird. Er arbeitet bis heute mit zahlreichen Stars zusammen und zeigt sich verantwortlich für viele Soundtracks erfolgreicher Filme (z. B. Flashdance)
€ 80-150 Adolf Stern „More... I Like It”, erschienen 1979 in Italien auf Ciao, No. „510”. Matrix No. „109 CIAO 510 1/2-N” Cheesy „Italo Disco”-Produktion mit hochgepitschter, erotischer Vocoder-Stimme
€ 100-220 Supermax „World Of Tomorrow LP”, europäische Pressung von 1990, veröffentlicht auf Hansa, Nr. „210 831”. Mit „World Of Today” hatte Kurt Hauenstein (1949-2011) bereits 1978 einen Riesenhit. Bedeutend ist sein Einfluss auf die DJSzene. Mit langen Intros unterlief er das bisherige Schema erfolgreicher Tanzstücke. Er gilt als einer der Urväter der MAXI-Single
€ 50-100 Frederic Mirage „Atlantic LP”, 1.000 Copies, erschienen 1979 in Deutschland bei Auditon, Nr. „6.23723”. Die „Cosmic Ambient”-Musik erinnert stark an Arbeiten von Jean-Michel Jarre
Alle angegebenen Schallplattenpreise verstehen sich als ungefähre Richtpreise, die bei Internet-Auktionen, Schallplattenbörsen, Sammler-Foren, Festpreislisten, Privatverkäufen etc. erzielt oder angeboten wurden. Die Preise gelten in der Regel für Mint/Mint-Exemplare (neuwertig bzw. minimale Gebrauchsspuren).
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TECHNIK 86
GRUNDIG EN 3 REINHARD BOGENA
Ein Klassiker unter den Diktiergeräten
Fräulein Müller, bitte zum Diktat! Wie viele Damen mögen diesem Ruf gefolgt sein, bewaffnet mit Kuli und Stenoblock? Peinlich, wenn sie die dann folgenden Ausführungen des Chefs nicht genau verstanden hatten und nachfragen mussten. Wer wünschte sich in diesem Falle nicht ein Diktiergerät? Es bedeutete für die Sekretärin ebenso Entspannung wie Erleichterung, und letztlich profitierte auch der Chef davon, selbst wenn er dies angesichts einer attraktiven Vorzimmerdame vielleicht bedauerte. Im Laufe der Jahre gab es eine große Zahl unterschiedlicher und interessanter Systeme, dennoch existiert nicht unbedingt eine breite Sammlergemeinde für diese Art von Speichermedien. Dabei ist schon aus historischen Gründen das ein oder andere Teil eine nähere Betrachtung wert. Die Geschichte der Sprachaufzeichnung beginnt bei der Entwicklung des Phonographen (mit Wachswalze) durch Thomas Alva Edison (1847-1931). Der bekannte Erfinder pries ihn mit gewissen Änderungen für die Arbeit im Büro als BusinessPhonograph an – eine Idee war geboren,
Mit dem Grundig EN 3 sollte das Leben der Sekretärin leichter werden Das erste EN 3 mit rundem Mikrofon und Originalverpackung Die Einhandbedienung zeichnete das Gerät aus
der Anfang gemacht! Doch erst als um 1935 die BASF mit dem Magnetband ein neues Speichermedium zur Tonaufzeichnung präsentierte, begann auch der Siegeszug des Diktiergerätes. Noch waren die meisten Apparate jedoch ebenso schwer wie klobig. Darüber hinaus hingen sie an der Netzleitung; weitere Kabel führten zum Handmikrofon, zum Kopfhörer sowie einem Fußschalter, mit dessen Hilfe sich der Lauf einer Aufzeichnung unterbrechen bzw. fortsetzen ließ. Immerhin versetzte es die Sekretärin in die angenehme Lage, das Diktat ihres Vorgesetzten nun in Ruhe auf der Schreibmaschine zu tippen. Notfalls konnte sie das Band zurückspulen und eine Stelle wiederholen lassen, die sie beim ersten Hören nicht verstanden hatte. 03 / 15
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TECHNIK 87 zum EN 3! Sie sparen Zeit und schonen Ihre Nerven...” – darauf hatten viele beruflich Reisenden gewartet! Damit konnten sie schon im Zug oder Flugzeug Einiges auf komfortable Art erledigen, was sonst umständlich hätte notiert werden müssen: „Es erspart Zeit und Nervenkraft. Zwei Dinge, die im geschäftigen Treiben unserer Tage nicht mit Geld zu bezahlen sind”, wie wir
Bei der aufstrebenden Wirtschaft nach dem Krieg sah neben anderen Herstellern vor allem Max Grundig eine große Chance, die Büros von Firmen und öffentlichen Verwaltungen auszurüsten – Bedarf gab es genügend. So stellte er 1954 mit der „Stenorette” das erste Diktiergerät aus dem Hause Grundig vor. Es wurde ein Welterfolg, aber kein Grund für die Ingenieure, sich auf diesen Lorbeeren auszuruhen, im Gegenteil, es wurde ohne Unterbrechung entwickelt, das Sortiment weiteren Wünschen angepasst und ergänzt, bis man 1964 mit dem netzunabDie Kassette ist gleichzeitig Oberteil des Diktiergerätes Kassette in Verpackung Links der Nachfolger des EN 3 mit eckigem Mikrofon Das Mikrofon lässt sich abnehmen es in „Grundig Technische Informationen” (8/1964) lesen. Und vor allem: Das EN 3 ist mit etwas über 13 cm Länge (mit Mikrofon 16 cm) so kompakt, dass es in die Jackenoder Anzugtasche passt. Die versprochene Einhandbedienung war für die damalige Zeit ein Novum. Dadurch wurde es sogar autotauglich, obwohl der Fahrer eigentlich beide Hände am Steuer haben
hängigen Typ „EN 3” das erste „Elektronische Notizbuch” auf den Markt brachte: „Für alle, die etwas zu sagen haben” – toll, wer wollte das nicht? Doch der damals geforderte Neupreis von circa 175 DM schränkte den Kreis der Käufer weitgehend ein – für ein „Spielzeug”, das man nicht unbedingt gewerblich nutzte, war es viel Geld, zumal diverses Zubehör – je nach Bedarf – extra berechnet wurde. Geschäftsleute hingegen, die viel unterwegs waren, kamen kaum daran vorbei: „Entlasten Sie Ihr Gedächtnis. Machen Sie Schluß mit der Zettelwirtschaft. Greifen Sie
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TECHNIK 88 EN 3 Luxus mit Schutztasche Die Hand-Diktiergeräte im Vergleich Die Stenorette 2000 ist einer der Nachfolger des EN 3. – Die Kassette der Stenorette – hier mit Ladegerät – ist deutlich kleiner sollte. Eine plötzliche Idee, ein wichtiger Gedanke ließ sich mit dem EN 3 aber trotzdem schnell festhalten. Wer jedoch meinte, damit Musik speichern und vor allem wiedergeben zu können, wurde maßlos enttäuscht: Die Tonqualität hört sich mehr als bescheiden an, denn von technischer Seite her waren Diktiergeräte allein für die Sprachaufzeichnung gedacht. Auch wenn es auf den ersten Blick an einen Rasierapparat erinnert, fand das Design des handlichen Grundig-Gerätes weltweite Beachtung. Das an der Stirnseite aufgesteckte Mikrofon (bei der ersten Version war es noch rund) übernimmt gleichzeitig die Funktion des Lautsprechers; an seiner Stelle kann stattdessen ein Stetoset-Kopfhörer (mit eingebautem Lautstärkeregler) angeschlossen werden. Die Batterien (3 x 1,5 Volt AA) befinden sich unter dem Speichermedium, einer Magnetband-Kassette, die von der Seite her eingeschoben wird und sich dann als Teil des Gehäuses darstellt. Zum Wech-
seln muss sie mit beiden Daumen gleichmäßig und vorsichtig von der Bedienerseite her nach hinten gedrückt werden, bevor man sie abnehmen kann. Ihre Aufnahmekapazität beträgt 2 x 22 Minuten. Aufgrund der besonderen Form passt sie allerdings zu keinem anderen Tonbandgerät; Ausnahme: das Grundig Typ EW 3, ein stationäres und reines Wiedergabegerät fürs Büro. Das netzunabhängige Taschengerät war in der Regel Chefsache – so wollte es die Hierarchie! Tonbandfreunden mögen die Bedienungselemente des Abspielgerätes bekannt vorkommen: Sie stammen aus dem Regal der Heim-Tonbandgeräteproduktion jener Zeit. Das EN 3 gab es bald auch mit schwarzem Gehäuse und eckigem Mikrofon. Es war Mitte der 60er-Jahre nicht das einzige Diktiergerät von Grundig: Mit 03 / 15
den Typen 100, 200, L und R gab es gleich vier weitere unterschiedliche Stenoretten, die allerdings auf dem Sammlermarkt (noch?) kaum eine Rolle spielen. Mit dem Typ „EN 3 Luxus” ergänzte Grundig Ende des Jahrzehnts das Programm für jene, die sich selbst durch ein Diktiergerät von der Masse abheben wollten; äußerlich unterscheidet es sich durch ein Mikrofon in Chromoptik. Viele dieser „elektronischen Notizbücher” gingen in den Export nach Amerika, dort unter dem Namen Grundig DeJur. Da bei all diesen Geräten der Antrieb über Gummi-Reibräder erfolgt, sollte man darauf achten, dass die Schalterstellung bei Nichtgebrauch grundsätzlich in Position „Aus” steht, um Druckstellen an den Antriebsrollen zu vermeiden. Da sich Diktier-
geräte, wie bereits erwähnt, nicht für Musikwiedergabe eignen, sind sie bei Sammlern eher selten gefragt, eigentlich schade. Sie brachten auf jeden Fall Erleichterung in die Welt der Arbeit und gehören deshalb zu einem Stück unserer Kultur, denn es ist Technikgeschichte „made in Germany”. Fotos: Reinhard Bogena
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BUCH ZUM FILM FILMBUCH KATHRIN BONACKER
Zwischen Literatur und Film besteht schon immer ein Wechselverhältnis. Es gibt für eine größere filmische Handlung oft entweder eine Romanvorlage oder wenigstens eine kurze Erzählung, auf der das Drehbuch beruht. Falls es nur ein mehr oder weniger namenloses Script für einen erfolgreichen Film gegeben hat, findet sich in der Regel jemand, der daraus für das begeisterte Publikum eine Lesefassung zaubert. Diese sehr unterschiedlichen Filmbücher sind oft für Sammelnde unter den Cineasten wahre Schätze.
Verfilmte Literaturvorlagen Ursprünglich hießen sie „Autorenfilme”, die auf prominenten Romanen basierenden Werke fürs Kino. Inzwischen ist
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dieser Begriff auf Filme übergegangen, deren Gesamtproduktion aus einer Hand stammt, so dass „Autor” beim Film nicht mehr nur Autor oder Autorin der literarischen Vorlage bedeutet, sondern eine Person – wie Alfred Hitchcock beispielsweise –, die sowohl das Drehbuch schreibt
„Der dritte Mann" 1959. – Alles für Fans zu „Viel Lärm um Nichts" von 1993. – „Happy-End im September" 1962 als auch Regie führt. Vielleicht hätte Shakespeare das auch gewollt. So können wir Heutige uns nur freuen, wenn eine seiner Literaturvorlagen uns so wunderbar umgesetzt erscheint wie in Kenneth Branaghs „Viel Lärm um Nichts" von 1993. Die Adaption des Shakespear’schen Dramas mit einer Starbesetzung aus Emma Thompson und Branagh selbst in den
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BÜCHER 91 Hauptrollen sowie Keanu Reeves, Denzel Washington und vielen anderen bekam hymnische Kritiken. Parallel dazu erschien im Reclam Verlag eines der bekannten, kleinen gelben Heftchen, allerdings mit einem ungewöhnlich farbigen Foto-Cover: einem Bild aus dem Film. Wie bereits Rostands „Cyrano de Bergerac" (1990 mit Gérard Depardieu im Kino) wertete die Verfilmung die zu diesem Anlass neu aufgelegte Klassiker-Ausgabe nun für ein breiteres Publikum auf, Film-Fans können nun DVD, Soundtrack und Textvorlage ins Regal nebeneinander stellen. Diesen Nutzen aus erfolgreichen Verfilmungen
zogen bereits in den Nachkriegs- und Wirtschaftswunderjahren viele der günstigen Taschenbücher aus dem Rowohlt Verlag oder von Heyne: Da erschien 1957 Graham Greenes „Der dritte Mann" mit einem Titelbild, das bereits 1950 den Illustrierten Filmkurier geziert hatte, der den Film vorstellte. Ein bedrückendes Schwarz-WeißBild mit der Kulisse einer zerstörten Stadt. Ganz anders präsentierte sich 1961 Doris Days „Bettgeflüster". Unvergesslich komisch, die Verwechslungsszenerien! Das fröhlich-bunte Buch aus dem Heyne Verlag ruft auf der Rückseite eines der Telefonate von Day (als Innenarchitektin) und
„Ariane. Liebe am Nachmittag" 1978. – „Ariane" 1931. – Buntes „Bettgeflüster" 1961, Cover. – Buntes „Bettgeflüster" 1961, Rückseite Hudson (als Komponist und Playboy) in Erinnerung. Diese teilen sich in der Geschichte unfreiwillig einen Anschluss. In gleicher Machart und Starbesetzung erschienen auch „Pyjama für zwei" (1962) und „Schick mir keine Blumen" (1965). Rock Hudson war 1961 ebenfalls mit Gina Lollobrigida auf dem Titelbild von „HappyEnd im September" zu bestaunen. Der französische Drehbuchautor Marvin
H. Albert dagegen (1924-1996), der viele dieser Hollywoodkomödien (zum Beispiel auch „Ein Appartement für drei") entwarf, ist uns heute in der Regel unbekannt. Wer weiß schon, dass er neben den genannten auch die Krimikomödie „Der rosarote Panther" (ebenfalls bei Heyne, 1964, verfilmt mit Claudia Cardinale) verfasste? Was stattdessen im Gedächtnis bleibt, sind die schönen, markanten Gesichter der Schauspieler und Schauspielerinnen, die nicht selten nach dem bekannten Motto „sex sells” eingesetzt werden. So schmückte Hollywood-Darling Audrey Hepburn 1962 in verführerischer Pose das rororo-Cover von Truman Capotes „Frühstück bei Tiffany" (verfilmt 1960). Die literarische Vorlage zum Film „Ariane. Liebe am Nachmittag" von Claude Anet, in dem die zierliche Schönheit 1957 ebenfalls die Hauptrolle spielte, erschien in einer Rowohlt-Neuausgabe mit Hepburns und Gary Coopers Gesichtern auf der Front. Bemerkenswert ist jedoch vor allem die AnetAusgabe von 1931 im Zsolnay Verlag, die zu Paul Czinners Erstverfilmung des Romans mit Elisabeth Bergner heraus03 / 15
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BÜCHER 92 „Frühstück bei Tiffany" 1962. – „Vier Hochzeiten und ein Todesfall" 1994. – „Mein Onkel" 1966. – „Der Tag des Falken" 1985 kam: Hier gab es schon damals diverse Schwarz-Weiß-Szenenbilder für die Lesenden. Ursprünglich veröffentlichte Claude Anet das Werk unter dem Titel „Ariane. Jeune fille russe" bereits 1920 in Frankreich, es gehörte später zu den ersten rororo-Taschenbüchern (Nr. 71, 1952) und erlebte unzählige Auflagen.
Bücher nach Filmvorlagen Unter den Taschenbüchern der Fünfziger und Sechziger stechen besonders die hervor, deren Cover die bunte KinoplakatÄsthetik aufnehmen – ein schönes Beispiel ist Jean-Claude Carrières „Mein Onkel" („Mon oncle") von 1966. Der von dem französischen Komiker und Regisseur Jacques Tati gespielte Held stemmt hier als schwarzweißfotografisches Konterfei eine mit kindlicher Handschrift beschriftete Wand vor einem farbigen Bild. Das Ganze wirkt frech und fröhlich und vermittelt so die Stimmung des Films in kongenialer Weise. Carrière hat den Roman zwar nach dem Film geschrieben, wurde aber nach dieser Zusammenarbeit mit Tati zu einem sehr gefragten Drehbuchautor, der mit Luis Buñuel, Louis Malle, Volker Schlöndorff und vielen anderen arbeitete. Anders ist dies bei vielen jüngeren Filmbüchern wie „Vier Hochzeiten und ein Todesfall" („Four Weddings and a Funeral") von Philip O'Connor im Goldmann Verlag, bei dem der Hinweis „Nach dem Originaldrehbuch von Richard Curtis" die Reihenfolge der Entstehung verdeutlicht. Die
britische Komödie von 1994, die mit Hugh Grant und Andie MacDowell in den Hauptrollen Straßen fegte, wird hier einfach nacherzählt. In gleicher Art schrieb O'Connor auch die Geschichten zu „Notting Hill" (1999) und „Tatsächlich... Liebe" („Love Actually", 2003); die Drehbücher stammten ebenfalls von Curtis. Die amerikanische Science Fiction-Autorin Joan D. Vinge ist ein weiteres Beispiel für diesen Weg: Auch sie übertrug Drehbücher von Kollegen in Prosa und schrieb unter anderem die auf dem deutschen Markt erschienenen Filmbücher zu „Die Rückkehr der Jedi-Ritter", „Der Wüstenplanet", „Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel", „Der Tag des Falken", „Willow" oder „Lost in Space".
Walt Disney Eine ganz eigene Kategorie Filmbücher erwuchs über die Jahre aus dem DisneyImperium. Eine Besonderheit ist sicher das Buch zum 1953 entstandenen Dokumentarfilm „Die Wüste lebt" („The Living Desert"). Es zeigt, aufwändig gemacht, die Flora und Fauna der Sierra Nevada in farbigen Fotos und erschien mit Goldprägelettern auf dem Rücken 1955 im Bertelsmann Lesering. Der damals bekannte und beliebte Schriftsteller Manfred Hausmann übernahm die Vermittlung: Die Titelung „Nach dem Film beschrieben" lässt dem Autor die Freiheit, seine persönlichen Worte für die Eindrücke zu finden. Walt Disneys Vorwort macht klar, worum es dem Filmproduzenten dabei ging: „Wie der Film die Traumwelt eines Buches in eine gewisse Wirklichkeit zu übersetzen vermag, so vermag das Buch der Vergänglichkeit eines Films eine gewisse Dauer zu verleihen. Das eine kann dem anderen helfen."
Disney hat sich dementsprechend nie gescheut, multimedial zu arbeiten, um die Popularität seiner Filme zu erhöhen und zu nutzen: Plüschtiere und Gummifiguren kooperieren hierbei mit Pappbilderbüchern für Kleinkinder und nacherzählten Filmgeschichten. Die Geschichte des „Mary Poppins"-Films (1964) ist in „Saving Mr. Banks" (2013) inzwischen selbst zu einer Filmvorlage geworden. Die „Mary Poppins"-Bücher von Pamela L. Travers erschienen in den 1930er-Jahren, und um deren Filmrechte verhandelte Travers 1961 mit Walt Disney erst auf dessen beharrliches Drängen hin. Es hat sie nie mit Filmbildern gegeben, da musste Disney ein ganz eigenes Bilderbuch entwerfen. P. L. Travers selbst fand 03 / 15
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BÜCHER 93 den Film nicht gut, und er gründete auch lediglich auf Motiven ihrer Geschichten; der Charakter des Kindermädchens Poppins wurde stark verändert. So musste das Bilderbuch 1964 in Amerika und 1965 in Deutschland „Erzählt von Annie North Bedford nach dem Walt Disney-Film 'Mary Poppins' mit Bildern von Grace Clarke" gedruckt werden – Travers gab ihren Namen dafür nicht her. Lediglich der Hinweis „Die Volltextausgabe in deutscher Sprache des Originalwerkes 'Mary Poppins' von P.L. Travers ist im Cecilie DresslerVerlag, Berlin, erschienen" machte, ganz klein im Impressum, den Bezug zur Autorin deutlich. Astrid Lindgren und Joanne K. Rowling gingen jeweils ganz anders mit den Verfilmungen ihrer eigenen Kinderliteratur um. Die Schöpferin von „Pippi Langstrumpf" schrieb das Drehbuch für die Filmfassung des zwanzig Jahre zuvor erstmalig publizierten Bestsellers 1969 selbst. Dies hatte sie bereits 1960 bei der schwedischen Fernsehserie „Wir Kinder aus Bullerbü" getan und wiederholte es oft und gerne, unter anderem bei „Ronja Räubertochter" (Kinofilm 1984). Zu Letzterem erschien ein
sich inhaltlich im Gesamtwerk keine Widersprüche ergeben konnten. Die Originaltexte erschienen nicht mit Filmbildern, wohl aber gibt es extra zu den Filmen entstandene Bücher und Sammelalben, Plastikfiguren, Ausstattungsrepliken und andere Fan-Artikel. Interessant hierbei ist vor
allem das behaarte, Zähne fletschende „Monsterbuch der Monster" („Monsterbook of Monsters"). Es ist ein von Rowling in der Geschichte erfundenes „Buch”, das von den Filmproduzenten als Schatulle gearbeitet verkauft wurde und inzwischen (weil in Deutschland nicht mehr erhältlich)
Filmbuch, in dem der Regisseur Tage Danielsson vom Set erzählt. Astrid Lindgren war also immer dabei, wenn ihre Romane verfilmt wurden. Joanne K. Rowling, die Erfinderin des genialen Siebenteilers „Harry Potter" (erschienen 1997 bis 2007) stimmte der Verfilmung (2001 bis 2011) durch Warner Brothers zwar sogar schon zu, bevor die Serie zu Ende geschrieben war, hielt aber genau wie Astrid Lindgren immer engen Kontakt mit den Drehbuchautoren Steven Kloves und Michael Goldenberg, so dass „Mary Poppins" 1965. – „Der Herr der Ringe" 2001. – „Die Wüste lebt" 1955. – „Ronja Räubertochter" 1985 03 / 15
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teuer gehandelt wird. Es macht Knurrgeräusche und öffnet sich, wenn es „gestreichelt” wird. Darin steht allerdings nichts über die erstaunlichen Tiere der Zaubererwelt zu lesen, wie die Autorin es beschrieb, sondern es imitiert einfach die Requisite des Films. Die Harry-Potter-Welt hat insofern sofort ein von der Verfilmung inspiriertes Eigenleben neben dem siebenteiligen Bestseller entwickelt. J.R.R. Tolkiens Werk „Der Herr der Ringe" harrte dagegen seit den 1930er-Jahren seiner 2001 bis 2003 erfolgten Real-Verfilmung, der inzwischen die Vorgeschichte „Der Hobbit" in ebenso üppiger Fassung folgt. Hier ist von Beginn an eine parallele
Buchproduktion des Klett-Cotta-Verlages dabei gewesen – zu jedem Teilfilm und zum Gesamtprodukt. Da gibt es allein zum dritten Teil des „Hobbit" („Die Schlacht der fünf Heere") „Das offizielle Begleitbuch", „Das offizielle Filmbuch", ein „Rätsel- und Sammelbuch" und „Die Geschichte in Fotos". Zum zweiten Teil („Smaugs Einöde") erschien überdies 2014 ein einzelner Band der „Chroniken" zum Film, der sich einzig dem Thema „Gewänder und Waffen" widmete. Aber auch zu Jim Hensons „Der dunkle Kristall", einem früheren Fantasyfilm des Muppet-Erfinders, erschien bereits ein Taschenbuch mit „vielen farbigen Filmbildern" im Heyne-Verlag: 1983 reichten noch neun Fotos in der Mitte des Buchblocks, um den Text, der nach der Handlung geschrieben war, besonders attraktiv zu machen.
Krimis und Western Ein extrem erfolgreiches Genre in Literatur und Film ist zweifellos der Krimi. Während jedoch Edgar Wallace und Agatha Christie allgemein bekannt sind, ist Ian Fleming für viele Fans seiner Agenten-Schöpfung „007 – James Bond" eher ein Unbekannter. Da lag es nahe, möglichst oft einen seiner Filmhelden das Buchcover zieren zu lassen, sei es Roger Moore oder Pierce Brosnan. Schließlich ist es inzwischen eines der Lieblingsthemen unter Fans, wer den nächsten James Bond spielen wird und wer der beste Bond aller Zeiten war... Die französischen Krimiautoren Pierre Boileau und Thomas Narcejac schrieben 1954 gemeinsam „Von den Toten auferstanden", das nachher mit James Stewart und Kim Novak in den Hauptrollen von Al03 / 15
fred Hitchcock als „Vertigo" 1958 verfilmt wurde. 1959 erschien die deutsche Buchausgabe dann auch prompt mit Stewart und Novak auf dem Cover. Für die Kategorie 'Filmbuch' ist selbstverständlich der Psychothriller viel ergiebiger als der Actionkrimi, weil letzterer von Schnelligkeit und auch Geräuscheffekten lebt, die nicht, oder nur bedingt, ins Medium Buch übertragbar sind. Das Gleiche gilt für viele Western. Eine Ausnahme machen hier die Karl-May-Filme. Die westdeutschen „Winnetou"-Filme der 1960er mit Pierre Brice und Lex Barker waren zu ihrer Zeit erfolgreich, zunächst im Kino, schnell aber auch und vor allem im Fernsehen. Zu ihnen gibt es im Bertelsmann Verlag erschienene Filmbücher, die heute teuer gehandelt werden, obwohl sie mit Karl Mays Originalwerk oft nur sehr wenig zu tun haben.
Fernsehfilme und Serien Janina Davids „Ein Stück Himmel" (zehnteilige Serie, WDR, 1982) oder „Die Baskenmütze" von Hans Blickensdörfer (als Sechsteiler verfilmt, ARD, 1990) zeigen dagegen die enge Verknüpfung von literarischer Vorlage und manchen, vor allem biografischen Historiensendungen. Zu der 1974 im ZDF gesendeten britischen Serie „König Arthur" („Arthur of the Britons", 1973) gab es im Südwest Verlag zwar auch ein gebundenes Filmbuch mit vielen Farbfotos. Hier ist aber klar, dass der Text sich lediglich nach dem Dreh„Der dunkle Kristall" 1983. – „007 – Der Morgen stirbt nie" 1998. – „Aus dem Reich der Toten" 1959 („Vertigo"). – „Ein Stück Himmel" 1981
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BÜCHER 95 „Die Baskenmütze" 1991. – „Grease" 1979. – „König Arthur" 1974. – „Drei Nüsse für Aschenbrödel" 2002 dicke Bände mit Fotos und Geschichten vor: zu den ersten 1.000 Folgen (2004) und dann zu den nächsten 500 (2014). Grimms Märchen sind natürlich auch in verschiedensten Varianten immer wieder verfilmt worden; hierbei bremst jedoch eben diese Vielfalt in der Interpretation extra Filmausgaben. Eine Ausnahme jedoch gibt es (neben Disneys Kino-Prinzessinnen): Das allweihnachtlich auf diversen Kanälen präsentierte tschechische Märchenopus „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" ist als TV-Kultfilm seit seiner deutschen Erstausstrahlung im Dezember 1975 außerordentlich erfolgreich. Umso mehr verwundert es, dass erst 2002 ein Buch (im Eulenspiegel Verlag) herauskam, das den Fans Filmbilder bot. Es umfasst leider nur 27 Seiten, aber wer den Film kennt und liebt, hat bestimmt sofort die Filmmusik nebst Schlittengeläut im Ohr!
buch richten kann, es ist nicht einmal ein Autor genannt: Die Artus-Sage ist in derart vielen Varianten zum Allgemeingut geworden, dass sich hier keine „authentische” Vorlage finden lässt. Umso schöner, dass die beliebte britische Serie „Downton Abbey", die in der deutschen Fassung vom ZDF übernommen wird und Geschichten aus einem englischen Herrenhaus vom Beginn des 20. Jahrhunderts erzählt, reich illustrierte Werke mit „Hintergrundinformationen” bietet. Die im Englischen bereits erschienenen Scriptbooks des Autors Julian Fellowes sind jedoch noch nicht übersetzt. Die deutsche Kultserie „Lindenstraße" von Hans W. Geißendörfer wiederum (Erstausstrahlung 1985) gab es 1988 erstmals als Roman, inzwischen liegen zwei 03 / 15
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BÜCHER 96 „Hair" 1979, Fotos mit Songtext. – „Dirty Dancing" 1988. – „Die Mars-Chroniken" 1991
Musik im Filmbuch Die amerikanischen Musical-Verfilmungen „Saturday Nightfever", „Grease" und „Hair" waren Ende der 1970er Kassenschlager in den Kinos. Hier zeigte sich dann im Filmbuch eine neue Konzeption der Umsetzung: Die Liedertexte wurden im eigentlich ins Deutsche übersetzten Werk den Singenden in der Originalsprache in den Mund gelegt, und die Filmbücher funktionieren im Stil der „Foto-Lovestory" mit Sprechblasen, die die Jugendlichen aus der Bravo kennen. Die Fotos bilden Sequenzen, in die die Texte einfach hineingeschrieben sind. „Dirty Dancing" (1987) wiederum provozierte neben dem „Buch zum Film" eine ganz andere Art Literatur: Hier gab es mehrere Tanzlehrbücher, die sich den Film zum Aufhänger nahmen, um „Step by Step" den Mambo zu vermitteln.
DDR-Filmbücher Im Westen weitestgehend unbekannt blieb die DDR-Filmproduktion – es sei denn, die Fernsehnutzer wohnten im „Zonenrandgebiet" und empfingen die DDRSender. Das „Lied der Ströme" beispielsweise war ein 1954 in der DDR produzierter Dokumentarfilm der DEFA, zu dem 1957 von Joris Ivens (dem Regisseur) und Vladimir Pozner im Tribüne Verlag ein reich illustriertes Filmbuch (in SchwarzWeiß) erschien. Die Arbeiterklasse in sechs Ländern wurde hier zum Thema gemacht. Auch zum DEFA-Werk „Die heute über 40 sind" von Franz Fühmann, das sich 1960 mit dem Holocaust auseinandersetz-
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te, kam 1961 ein Filmbuch heraus. Sammelwürdig sind aber auch vor allem die Bücher zum lustigen Puppenteam „Herr Fuchs und Frau Elster", die als beliebter Bestandteil zum DDR-„Sandmännchen" gehörten.
Suchen und Finden In der Bundesrepublik war der Markt deutlich breiter, vor allem durch die Produkte der amerikanischen Filmindustrie, für die Disney ein Paradebeispiel ist. Die in diesem Text erwähnten Werke sind durchweg deutschsprachig. Bei ausländischen Filmvorlagen gibt es daher meist ein englischoder anderssprachiges Original, das oft mindestens ein Jahr vorher erschienen ist. Wer also ein Buch zum Lieblingsfilm sucht, tut gut daran, erst einmal das Entstehungsjahr und den (Drehbuch-)Autor herauszufinden. Bei Bastei-Lübbe heißen sie einfach „Buch zum Film" oder „Roman zum Film" im Untertitel; Heyne oder Ullstein haben sie gar nicht weiter gekennzeichnet, sondern immer wieder neue Filmromane im Programm. Bei Heyne gibt es „Dracula", „Uhrwerk Orange", „Rosemaries Baby", „Die Brücke", „Szenen einer Ehe", „Die Brücke am Kwai", „E.T.", „Fahrenheit 451" oder „Die Mars-Chroniken" von Ray Bradbury. Im Antiquariatsbuchhandel stehen die genannten Bücher daher oft einfach in der Literaturabteilung, wenn sie nicht eine kundige Hand in die Film-Abteilung sortiert hat. 1979 bis 2000 hat derselbe Verlag jedoch auch eine vor allem auf Biografien ausgerichtete Reihe, die „Heyne-Filmbibliothek" bzw. „Heyne-Film- und -Fernsehbibliothek" herausgegeben. Einige andere Verlage haben sich ebenfalls mit einer ganzen Reihe auf Filmbücher spezialisiert. Bei „Fischer Cinema" ist der neue deutsche Film zu Hause; parallel zur Entwicklung des Autorenfilms er-
schienen hier zum Beispiel Margarethe von Trottas „Die bleierne Zeit" (1981) oder „Die Weiße Rose" von Michael Verhoeven (1982) sowie Filmtheoretisches und Biografien. Der ostdeutsche Henschel-Verlag brachte regelmäßig „Prisma", den „Kinound Fernsehalmanach", und der westdeutsche Goldmann-Verlag hat die großformatige Serie der „Citadel-Filmbücher bei Goldmann" herausgegeben, die ganze Genre-Überblicke bieten, sich nur den „James-Bond"-Filmen widmen oder einzelnen Darstellerinnen und Darstellern die Ehre erweisen. Wer also Bücher und Filme liebt, kann neben seiner Privatvideothek genügend passende Bücherregale füllen! Alle hier gezeigten Abbildungen entstammen dem Archiv der Autorin: www.kabinettstueckchen.de
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BAUERNHÖFE REINHARD WYLEGALLA
Kurz nach Sonnenaufgang wird es auf dem kleinen Hof munter. Die Bäuerin hat gerade die Stalltür geöffnet. Eine gackernde Hühnerschar rennt ins Freie, um im Erdreich zu scharren und nach Würmern und Käfern zu picken. Der Truthahn schlägt zur Begrüßung des jungen Tages ein imposantes Rad und die Schafe weiden friedlich auf der Wiese. Gleich werden die Schweine gefüttert. Anschließend wird es Zeit, die Kühe zu melken. Der Bauer hat sich stadtfein gemacht und sein Kaltblut angespannt. Der Wagen ist mit Kisten beladen. Sie enthalten Agrarprodukte, die der Bauer auf dem Markt verkaufen will. So idyllisch, scheint es, war das Landleben noch um 1950 – zumindest in den Kinderzimmern.
Rückblick in die Kindheit Die beschriebene Szene spielt sich nämlich auf einem Miniaturbauernhof ab, der Mitte des vorigen Jahrhunderts vielleicht unter dem Christbaum gestanden hat und einen kleinen Jungen erfreute. Heute lädt er im Erfurter Puppenstubenmuseum, das die Sammlerin Steffi Rebettge-Schneider im September 2013 eröffnet hat, zusammen mit einigen anderen Spielzeugbauernhöfen ältere Besucher zu einem Rückblick in ihre Kindheit ein. Aber auch deren Enkel sind beim Anblick der Höfe und Figuren sicher entzückt. Viele jüngere Leute werden sich aber fragen, ob einst ein Bauer auf solch einem kleinen Hof überhaupt seinen Lebensunterhalt erwirtschaften konnte. Kein Wunder, denn seit den 1950er-Jahren bis heute hat sich die Landwirtschaft in rasantem Tempo zur Agrarindustrie gewandelt. Aus bodenständigen Bauern wurden studierte Agrarmanager, die ihre Betriebe spezialisiert haben. Nur wenige Kühe weiden noch unter freiem Himmel. Die meisten werden enthornt, in großen Offenlaufställen gefüttert und durch Roboter mit hoch03 / 15
sensibler Elektronik gemolken. Schweine und Geflügel müssen heute ihr kurzes Leben in engen Boxen unter Kunstlicht fristen.
Bauernhof mit Hühnerstall und einem reichhaltigen Sortiment Reifentiere. Holz, um 1930. – Ländliches Handwerk: Diese detailreiche Seilerwerkstatt mit Küche und Waschküche entstand um 1910 im Eigenbau. Sie ist reich ausgestattet mit Puppen, Tieren, Arbeitsgeräten und Inventar aus Keramik, Holz und Blech So betrachtet bilden im Museum die kleinen Ställe, Werkstätten und sogar ein „stilles Örtchen" aus der Zeit zwischen 1920 und 1970 ein Kapitel ländlicher Kulturgeschichte ab – wenngleich mit etwas verklärtem Blick, denn idyllisch ist die Landwirtschaft nie gewesen; für ältere Besucher aber ein guter Grund, mit jüngeren ins Gespräch zu kommen und ihnen zu erzählen, wie sie die Landwirtschaft erlebt haben und wie das Spielen mit winzigen Tierfiguren aus Holz oder Masse ihre Fantasie angeregt hat. Spielzeugbauernhöfe sind nämlich Miniaturabbilder der realen ländlichen Welt und der jeweiligen Epoche, in der sie entstanden sind. Sie wurden Kindern geschenkt, damit die sich spielerisch auf das spätere Leben vorbereiten konnten, ähnlich wie die Puppenhäuser und Puppenstuben, die in der Erfurter Sammlung dominieren. Letztendlich hat sich Steffi Rebettge-Schneider auch über das Sammeln von Puppenstuben irgendwann auf Spielzeugbauernhöfe kapriziert. Die ersten Puppenstuben wurden vor rund vierhundert Jahren als Prestigeobjekte für Adelige gebaut und waren entsprechend luxuriös ausgestattet. Im 18. Jahrhundert übernahmen dann zu Wohlstand gelangte Bürger den Brauch des Adels, ihre Häuser und Villen im Miniformat nachzubilden. Erst in der Biedermeierzeit bekamen Puppenstuben und -häuser auch einen pädagogischen Inhalt. Nicht mehr ganz so prächtig wie in früheren Zeiten, legte man nun mehr Wert darauf, dass kleine Mädchen sich spielerisch auf ihre spätere Rolle als Hausfrau und Mutter vorbereiten konnten.
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SPIELZEUG 103 es nun auch findige Spielzeughersteller, die mit Miniaturgehöften eine neue Kundengruppe zu erschließen versuchten. Erzgebirgische Bauern und Bergleute, die seit eh und je mit der Fertigung hölzernen Weihnachtsschmucks ein Zubrot verdienten, begannen nun auch Reifentiere herzustellen. Auch die Hersteller von Pappmaché-Artikeln und Massefiguren witterten einen neuen Markt. So blieben Miniaturbauernhöfe für viele Jahrzehnte begehrte Geschenke, die in vielen Familien von einer Generation zur nächsten weitervererbt wurden. Die Vermutung, sie seien
Infolge der Industrialisierung in den folgenden Jahrzehnten waren Puppenstuben bald kein Luxus mehr, sondern sie wurden mehr und mehr Mädchen zugänglich. Für die Jungen wurde dann gewissermaßen als Pendant zur Puppenstube der Spielzeugbauernhof entwickelt. Anders als bei den Puppenstuben ist allerdings nicht überliefert, wann zum ersten Mal in einem Kinderzimmer ein stolzer Bauer die Ernte in seine Scheune einfuhr. In der Zeit, in der der Besitz einer Puppenstube ein Privileg für den Adel und das Bürgertum war, fristete die Landbevölkerung noch ein bescheidenes Dasein. Aus diesem Grund dürften Bauernhöfe damals
kaum Vorbilder für Miniaturnachbildungen gewesen sein.
Als Spielzeug aktuell Erst im 19. Jahrhundert brachten die Entwicklung neuer Anbaumethoden und chemischer Dünge- und Schädlingsbekämpfungsmittel, die züchterische Bearbeitung der Runkelrübe für die Zuckerproduktion sowie Produktivitätssteigerungen dank Agrartechnik die Landwirtschaft einen großen Schritt nach vorn. Und sicher gab
nostalgische Zeugnisse eines durch den technischen Fortschritt längst überholten Kapitels Agrargeschichte, stimmt nur bedingt. Heute beherrschen zwar HightechHöfe mit großflächigen Monokulturen, Massentierhaltungen und Biogas-Reaktoren die europäische Agrarszene. Doch in den letzten Jahren sind auch neue kleine Mischbetriebe, in denen noch ähnlich wie anno dazumal gewirtschaftet wird, gegründet worden. Es sind die Direktvermarkter, die eine stetig wachsende Kundengruppe mit hohen Ansprüchen „direkt vom Hof" beliefern. Unter diesem Aspekt betrachtet ist Opas Spielzeugbauernhof auch noch im 21. Jahrhundert aktuell und behauptet als Alternative zum Computer seinen Platz im Kinderzimmer. Fotos: Reinhard Wylegalla
Bauernhof mit Stall und Scheune. Bauernpaar und einige Tiere aus Masse, kombiniert mit Reifentieren. Um 1950. – So lebte man einst auf dem Lande: ein detailgetreu nachgebildetes „stilles Örtchen". Holz, 1920er-Jahre. – Bauernhof mit Stall, Scheune und Galerie, diversen Ausstattungsgegenständen, Pappmachépferden und Gummimassetieren. Um 1940. – Bauernhof mit Stall und Scheune, Holz, Massetiere. Um 1950 03 / 15
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FUNDSTÜCKE 104
FLOHMARKTPREISE
■ Porzellan Zweihalsvase, Entwurf Fritz Heidenreich (1895 Mehring - 1966 Selb), Ausführung Kunstabteilung Rosenthal, Selb, ab 1955, Höhe 21 cm. Porzellan, zweifarbig, beidseitig gedrückter Korpus, sich teilend in zwei ellipsoid aneinander vorbeilaufenden Röhrenhälsen mit leicht schräg ausgestellten Mündungen, Boden gepresste Signatur „Heidenreich”, Nr. „2690” und grüne Stempelmarke. Heidenreich arbeitete von 1919 bis 1960 für Rosenthal, bekannt für seine Darstellungen von Waldtieren und Vögeln (1937 in Paris Auszeichnung Grand Prix für Fischgruppe „Scalare”). Ab 1946 Betriebsleiter der Kunstabteilung in Selb. Zeitloser und formschöner Rosenthal-Klassiker – preislich im Augenblick etwas abgerutscht – der einfarbig schon ab 25 Euro den Besitzer wechseln kann. Zweifarbige Exponate erzielen oft nur noch Preise zwischen 40 bis 60 Euro. Flohmarktpreis: 30 Euro
■ Spielzeug „Renault Floride”, Hersteller Jouets, Frankreich, um 1960, mit „Telequidee-Electrique” (Kabelfernbedienung), metallic-grüne Lackierung, abnehmbares schwarzes Dach, Beleuchtung, Innenraum grüner Kunststoff, im Originalkarton, Länge 27 cm. Das Nummernschild „270 FJ 13” beinhaltet die Haus-Nr., den abgekürzten Firmennamen und die Anfangs-Postleitzahl für Marseille. Bis auf kleinere Lackschäden noch guter und kompletter Erhaltungszustand. Mit originalem Verkaufskarton um die 200 bis 300 Euro zu bewerten (Sondermodelle für damalige RenaultHändler in der Chromausführung können auch bis zu 1.000 Euro erzielen). Dabei Handbuch „Driving & Maintenance N.E.
825 R. 1092” vom März 1960 für das Originalfahrzeug von Renault (mit circa 25 bis 50 Euro anzusetzen), das auf dem Pariser Autosalon 1959 erstmalig präsentiert wurde. Eine lang gestreckte Motorhaube, die elegant gewölbte Panoramascheibe, angedeutete Heckflossen (die Außenhaut stammte vom italienischen Star-Designer Pietro Frua) und ein robustes Fahrwerk (Bodengruppe des Bestsellers Dauphine) begeisterten nicht nur Brigitte Bardot, sondern auch die „freiluft-verwöhnte” Kundschaft in den USA (Modellbezeichnung dort „Caravelle”). Die Produktion der Floride mit ihren leicht femininen Zügen (zierliches Schaltknüppelchen, 34-52 PS Leistung) wurde 1968 eingestellt. Flohmarktpreis: 150 Euro
■ Reklame Thermometer „Spa”, bezeichnet „Rob Otten, Chaussee de Gand 734, Taxe Payee, BRUX 3142/652/1956, Belgien, 1956, Maße 34 x 13 cm. Lithografiertes Blech, Thermometer (nicht funktionsfähig), signiert „d’Ylen”. Den klassischen Pierrot auf der sprudelnden „Spa”-Flasche entwarf Jean d’Ylen (eigentlich Jean Beguin, 1886-1938 Paris, Namensänderung 1912) im Jahr 1923, der von 1922 bis 1935/36 über 200 Plakate für Pierre Vecasson’s Atelier entwarf (Cigarettes Mattossian, Berliet Automobiles, Zenith, Fiorini, Cida Cacao, Rhum Charleston, Diablerets, Plombières Vosges etc.) Sehr dekorativer Klassiker, funktionstüchtig zwischen 80 bis 130 Euro anzusiedeln. Flohmarktpreis: 50 Euro
Erscheinungstermin April-Ausgabe: Abo-Versand 13.3.2015 Erstverkaufstag Handel 20.3.2015
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März 2015
Die Seiten für Marktkaufleute und Kunsthandwerker
OSTERMARKT
■ Siebter Ostermarkt in Kaarst Zum siebten Mal findet dieses Jahr ein Ostermarkt mit verkaufsoffenem Sonntag am 22. März in der Kaarster Stadtmitte statt. Gemeinsam mit dem Veranstaltungsservice Eingedeckt, der ISG Kaarst-Mitte e.V., der Werbegemeinschaft Rathaus-Arkaden und der Stadt Kaarst wird von 11 bis 18 Uhr mit dem Osterevent auch zu einem bunten Familientag eingeladen.
Familienfreundlich Die Teilnahme der beteiligten Aussteller steigt jährlich – derzeit sind es fast 80 Anbieter, die von nah- und fern anreisen, um ihre Waren zu präsentieren. Dabei wird bei der Händler-Auswahl besonders viel Wert auf Kunsthandwerker und auf Angebote passend zum Frühling und zur Osterzeit gelegt. Angeboten werden aber auch Kinder-T-Shirts und Taschen mit individuellen Motiven, Schmuck oder künstlerische Keramik. Mediterrane Stoffe und schicke Wohnaccessoires stellen eine Auswahl des großen Spektrums an Dekorationsund Geschenkartikel dar. Ein großes Augenmerk wird bei dem Markt zudem auf die ganze Familie gelegt. So gibt es nicht nur Einkaufsfreuden für die Großen, sondern auch die Kinder kommen auf ihre Kosten, wenn der Osterhase „Kaarsten" über das Ostermarktgelände flaniert und die Kinder mit kleinen Präsenten erfreut. Auch die Werbegemeinschaft Rathaus-Arkaden
überrascht die Kunden mit einem frühlingshaften Gruß. Für das leibliche Wohl gibt es herzhafte wie süße Speisen und am verkaufsoffenen Sonntag öffnen die Einzelhändler ihre Geschäfte von 13 bis 18 Uhr und locken mit attraktiven Angeboten.
Internet: www.eingedeckt.de
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MARKT & HANDEL 106
MESSE
■ Über 30 Jahre „Technorama Kassel“ Vor über 30 Jahren trafen sich Oldtimerfreunde zum ersten Mal in den Fuldaauen in Kassel zur Oldtimermesse Technorama. Die Veranstaltung ist zu einem Dauerbrenner geworden und so treffen sich auch dieses Jahr am 14. und 15. März die Oldtimerfans wieder auf der „Technorama Kassel" in der Messe Kassel (34121 Kassel, Damaschkestraße 55). In neun Hallen und auf dem Freigelände mit insgesamt 30.000 m2 Ausstellungsfläche werden die rund 400 Ausstellern und an die 15.000 Besucher dann die Oldtimer- und Youngtimersaison 2015 eröffnen.
Old- und Youngtimer Blank poliert, chromblitzend und eine Augenweide für jeden Automobil-Liebhaber präsentieren sich über 50 Oldtimer und Youngtimer als Restaurationsobjekte, Wertanlage oder Alltagsklassiker in den Hallen 3 und 4. Auch in diesem Jahr ist der beliebte Sammlerfahrzeug-Verkauf einer der Höhepunkte, wenn spektakuläre und seltene Fahrzeuge den Besitzer wechseln. Denn klassische Fahrzeuge, darunter die Marken Porsche, Opel, VW, Rolls Royce und Mercedes, können nicht nur bewundert sondern auch zu durchaus erschwinglichen Preisen gekauft werden, schließlich gilt das so genannte „Garagen-Gold" als krisensichere Wertanlage.
Motorräder
Teilemarkt Der Oldtimer-Teilemarkt erstreckt sich über vier Hallen und auf das Freigelände. Hier kann man nach alten Ersatzteilen stöbern oder direkt ganz bestimmte Stände ansteuern, die das begehrte Stück haben könnten. An allen Ecken knattern Motoren, die Luft riecht nach Leder und Benzin und Ersatzteile, Restaurationsmaterial, Literatur, Modelle, Werkzeuge, Zubehör und Lederbekleidung sind im gewohnt vielfältigen Sortiment erhältlich. Richtige Begeisterung bricht dann aus, wenn plötzlich ein lang gesuchtes und seltenes Stück zum Vorschein kommt – so geschehen im letzten Jahr, als ein Getriebe von Bugatti entdeckt wurde. Die Oldtimer- und Markenclubs stehen für das Motto „Gemeinsam ist man stark" und bieten den interessierten Besuchern viel Information, hilfreiche Tipps von Spezialisten, unterhaltsame Ausfahrten und weitere Veranstaltungen. Die Alt Opel IG informiert beispielsweise dieses Jahr ausführlich über Opel in den 70er-Jahren. 03 / 15
In den Hallen 10 und 11 treffen sich die Motorradliebhaber. An die 60 Marken- und Typen-Clubs, Interessengemeinschaften, Stammtische, Einzelkämpfer und Experten sind vor Ort. Die Zweirad-Freaks stellen beeindruckende Maschinen vor. Eine außergewöhnliche Auswahl einzelner Marken- und Typen wird dem interessierten Publikum gezeigt. Die Marken der Zweiräder sind so vielfältig wie ihre Aufmachung: Harleys, Hondas, Kawasakis,Yamahas und Benelli stehen neben Vespas und Herkules. Vom alten Klassiker bis zum Youngtimer ist fast jedes Baujahr vertreten. Die Experten der Szene präsentieren dem Publikum die historischen Zweiräder mit ihren ganz eigenen Geschichten. Ein echter Hingucker war letztes Jahr eine XT 500 im Style von Gulf, signiert und gefahren von Steve McQueen. Ein informativer Erfahrungsaustausch mit wertvollen Tipps bringt die Motorradfreunde zusammen (Eintrittspreise: Erwachsene 10,- Euro; Wochenendticket 20,- Euro; Kinder bis 12 Jahre frei; Oldtimer vor Bj. 1970: Eintritt für Fahrer mit Fahrzeug frei). Internet: www.technorama.de
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05.02.2015
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MARKT & HANDEL 107
MESSE
■ Dortmund: „CREATIVA“ Mit der „CREATIVA", Europas größter Messe für kreatives Gestalten, werden vom 18. bis 22. März in den Westfalenhallen Dortmund wieder alle Facetten kreativen Gestaltens gezeigt. Insgesamt reicht das Themenspektrum der Messe mit nahezu jeder Spielart kreativen Schaffens von Handarbeit, Malen und Zeichnen über Basteln und Handwerken bis hin zu Schmuck, Puppen, Spielzeug, Geräten, Werkzeugen und Zubehör für die unterschiedlichsten Techniken.
Drei begleitende Messen Rund 700 Aussteller aus dem In- und Ausland zeigen in insgesamt sechs Messehallen neue und bewährte Produkte, Techniken und Trends der gesamten KreativBranche. Mit der „LandGarten", der „PerlenExpo" und dem „Puppen- und Bärenmarkt" am Messewochenende in Halle 3B finden zudem drei begleitende Messen statt. Zu den Highlights der CREATIVA zählen in diesem Jahr sicherlich die HäkelWM, die Ausstellung „Spitzenvielfalt" der Spitzengilde und die Kunsthandwerkstechniken des Kultur-Partners „Baskenland". Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm bietet zahlreiche Workshops, Produktinnovationen oder Technikvorführungen und die Aussteller eine riesige Angebotspalette mit kreativen Produkten, Materialien und Dienstleistungen.
Häkel-Weltmeisterschaft Es spricht für die CREATIVA, dass die Gründer der Trendmarke „myboshi" in diesem Jahr das Finale der „Häkel-WM" auf die Dortmunder Messe verlegt haben. Am Messefreitag und -samstag geben sich die besten Häklerinnen und Häkler hier ein Stelldichein. Darüber hinaus gibt es auf der Aktionsbühne weitere Trendbeiträge wie die Modenschau „Slow Fashion" der Uni Paderborn, den DORTEX Design Award oder „Mode aus Lakritz" der Designerin Luisa Verfürth. Auch Swarovski ist auf der Dortmunder Messe vertreten. Das österreichische Unternehmen, weltweit
führender Hersteller von geschliffenem Kristall, ist offizieller Partner der PerlenExpo. 2010 wurde die Messe an die CREATIVA angedockt. Heute ist sie ein etablierter Treffpunkt für renommierte Perlendesigner und -hersteller und deren Fangemeinde.
CREATIVA professional In diesem Jahr sind die Basken zu Gast auf der CREATIVA und stellen ihr traditionelles Handwerk aus den Bereichen Steinmetzhandwerk, Glasblaskunst, Glasgravur und Holzbearbeitung vor. Erstmals ist auch die Deutsche Spitzengilde e.V. mit ihrer Konferenz „Spitzenvielfalt" zu Gast und bietet Workshops, Vorträge, Ausstellungen und einen Händlermarkt mit ausreichend Gelegenheit zum Einkaufen. Rund ums kreative Gestalten im Berufsalltag konzentriert sich die „CREATIVA professional" mit einer Fülle an pädagogischen Ansätzen und praxisnahen Anwendungen, deren Umsetzungen im Beruf von Bedeutung sind. Dafür sorgt ein Weiterbildungsprogramm speziell für Pädagogen, Therapeuten, Pfleger und Tätige in der Betreuung. Das Forum vermittelt an drei Messetagen kostenlose Vorträge, Arbeitskreise und Workshops für kreatives Handwerk im beruflichen Alltag. Dazu gehören auch aktuelle Kenntnisse aus Neurologie und Didaktik sowie neue Ausbildungsberufe. Und das Forum „Textile Handwerke" in Halle 6 mit Vertretern aus Gilden, Vereinen, Netzwerken, Ausbildungs- & Kurszentren, Berufsschule, Hochschule & Universität liefert Experten-Know-how bei Fragen rund um Berufswahl, Weiterbildung oder Studium. Online-Tickets zur CREATIVA kosten für Erwachsene 10,- Euro, Kinder (6-13 Jahre) zahlen online 4,- Euro. Mit dem CREATIVA-Ticket können alle Messen besucht werden. Internet: www.creativa-messe.de
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05.02.2015
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MARKT & HANDEL 108
TRÖDELMARKT
■ Hafentrödelmarkt und RheinPark Wohin mit gut erhaltenem Trödel? In Duisburg laden der Hafentrödelmarkt und neue RheinPark an 10 Wochenenden zum stilvollen Trödeln ein.
DUISBURG – Im Frühling wird traditionell „ausgemistet". Doch vieles, was für einen selbst nicht mehr von Nutzen ist, bereitet anderen noch große Freude. Wie wäre es, dieses auf einem Trödelmarkt anzubieten? Auf der Duisburger Mühlenweide lädt der traditionelle Hafentrödelmarkt dazu ein und auch im neu gestalteten RheinPark in Duisburg-Hochfeld kann dieses Jahr wieder getrödelt werden. Los geht es am Wochenende 7. und 8. März. Stöbern und Staunen: Sammler und Nostalgie-Fans kommen hier ebenso auf ihre Kosten wie Familien, die günstig Kinderbekleidung oder gut erhaltenes Spielzeug suchen. Zum Angebot der Trödler gehören neben Hausrat, Geschirr, Technik, Deko-Artikeln oder Büchern auch nostalgische Raritäten wie Werbeschilder, Puppen, Teddys, Uhren und verschiedene Kunstwerke. „Trotz der Teuerungsrate werden die Preise für die Standgelder auch 2015 gehalten", verspricht Markt-Veranstalter Jospeh Nieke. Er sorgt an beiden Trödelmarkt-Orten wieder für eine ganz besondere Atmosphäre
MESSE
■ Fahrradmesse in Essen Vom 26. Februar bis zum 1. März 2015 verwandelt sich die Messe Essen erneut in das Fahrrad-Mekka Deutschlands, denn die „Fahrrad Essen", Nordrhein-Westfalens größte Zweiradmesse, startet mit Rückenwind in die Saison. Als einzige große Fahrradmesse für Endverbraucher in NRW lockt sie nicht nur Besucher aus dem Innland an, sondern auch immer mehr aus den Nachbarländern. Rund 80.000 Fahrradfans werden erwartet, die hier auf über 250 Aussteller treffen, die einen Mix aus Fahrrädern, Radsport, Zubehör und Radtouristik im Gepäck haben. Hinzu kommen zwei großflächige Testparcours auf über 2.500 Quadratmetern für verschiedene Fahrräder sowie EBikes. Diese Testparcours erleichtern die Entscheidung beim Kauf, denn für die meisten Kunden ist eine Probefahrt vor dem Erwerb unerlässlich. Damit kurbelt die Fahrrad Essen das Geschäft der Hersteller, Händler und Touristikunternehmen 03 / 15
auf der Messe kräftig an: 42 Prozent der Besucher haben während der vergangenen Auflage gekauft oder bestellt – Tendenz steigend. Schwerpunkt waren unter anderem E-Bikes und Pedelecs, die mittlerweile einen Großteil des Umsatzes ausmachen. Doch auch klassische Citybikes, Rennräder, Tourenbikes oder Spezialräder liegen hoch im Kurs.
und für einen schönen Tagesausflug. Auch 2015 mit dabei sind sein traditionelles Markt-Café, weitere Imbiss- und Getränkestände und einige Kinderkarussells. Ebenso wird es wieder die „NachwuchsTrödel-Wiese" für Kinder geben, auf der die Kleinen kostenlos ihre nicht mehr benötigten Sachen vertrödeln können. Alle Termine Hafentrödelmarkt 2015: 07./08. März, 04.-06. April (Ostern), 14.17. Mai (Himmelfahrt), 20./21. Juni, 25./26. Juli, 19./20. September und 17./18. Oktober. Alle Termine Trödelmarkt im RheinPark 2015: 18./19. April, 18./19. Juli, 12./13. September und 10./11. Oktober. Die Anmeldung ist für Trödler über das Flohmarktbüro per Tel. 02841-9399127 (mittwochs und donnerstags 9-16 Uhr) oder per E-Mail an: joseph.nieke@t-online.de möglich. Gewerbliche und private Trödler sind herzlich willkommen. Private Trödler können auch ohne Voranmeldung teilnehmen.
Internet: www.hafentroedelmarkt.de
Rahmenprogramm Geschick, Action, Infotainment sind dann groß geschrieben beim bewährten Rahmenprogramm für die ganze Familie: Für ihre jüngsten Besucher veranstaltet die Messe Essen gemeinsam mit der Sporthochschule Köln und dem Radsportverband NRW e.V. den Kids-Radparcours. Dort lernen die Kinder Geschicklichkeit auf zwei Rädern und können gleich Kontakte zu Vereinen knüpfen. Was daraus werden kann, zeigen dann Profis auf dem TrialParcours: Dort überwinden Trial-Sportler auf spektakuläre Weise meterhohe Hindernisse, ohne mit den Füßen den Boden zu berühren. Etwas ruhiger geht es am Showtruck des Rad Club Deutschland zu, wo täglich ein abwechslungsreiches Infotainment-Programm geboten wird. Auch 2015 präsentiert sich die „Fahrrad Essen" gleichzeitig mit der „Reise + Camping" (25. Februar bis 1. März) unter der gemeinsamen Dachmarke „Die Urlaubswelt – Reisen. Campen. Radfahren" in der Messe Essen, denn die Kombination aus Reisen, Campen und Radfahren kommt bei den Besuchern besonders gut an. Internet: www.fahrrad-essen.de www.die-urlaubswelt.de
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MARKT & HANDEL 109
OSTERMARKT
■ Ostermarkt Zitadelle Spandau Die „Zitadelle Spandau" im Nordwesten von Berlin verwandelt sich am 28. und 29. März in einen kunsthandwerklicher Ostermarkt auf dem historischen Gelände der Renaissance-Festung mit Veranstaltungen sowohl im Innen- wie Außenbereich.
Aus Künstlerhand Auf dem bunten Ostermarkt finden die Besucher Osterdekorationen, Unikate und Kleinserien – alles aus Künstlerhand. Handelsware ist nicht zugelassen! Zwischen 11 und 18 Uhr zeigen dort 120 Aussteller im Gotischen Saal und auf dem Freigelände der Zitadelle ihre handgefertigten Objekte aus allen Bereichen des Kunsthandwerks und verschiedenen Materialien wie Holz, Textil, Glas, Keramik, Metall oder
Stein. Zahlreiche Aussteller führen ihr Handwerk auch live vor: So auch Anneliese Wöhrmann, die ganz besondere Ostereier gestaltet. Mit aus schwarzem Karton gefertigten Scherenschnitten setzt sie Eier aller Art – ob Hühnereier, Gänse- oder Straußeneier – gekonnt in Szene. Jedes einzelne Ei wird von der Künstlerin liebevoll dekoriert, wobei die Motive ganz unterschiedlich sind und von der Naturidylle bis zum fröhlichen Osterhasen reichen.
Spandauer Zitadelle Die Spandauer Zitadelle ist eine der besterhaltenen Renaissancefestungen Europas, die im 16. Jahrhundert Kurfürst Joachim II. nach „neu-italienischer Manier" errichten ließ. Sie bildet einen schönen Rahmen für die Osterveranstaltung. Die Grundform der vollständig von Wasser umgebenen Festung ist ein Kurtinenquadrat mit Bastionen. Das ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert stammende Torhaus wurde um 1680 mit einem Segmentgiebel geschmückt, dessen Mittelpunkt das brandenburgische Staatswappen aus 27 Feldern bildet. Nachdem Kurfürst Friedrich III. am 18. Januar 1701 die Königswürde angenommen hatte, ließ er den Kurhut über dem Wappen durch die Königskrone ersetzen. Bei der Beschießung der Zitadelle im Jahre 1813, die zu diesem Zeitpunkt von napoleonischen Truppen besetzt war, ist das Torhaus durch die preußische Artillerie stark beschädigt worden. 1839 wurde es im klassizistischen Stil umgestaltet. In dem sogenannten Kommandantenhaus ist heute eine ständige Ausstellung zur Geschichte der Burg und Zitadelle zu besichtigen. Die Zitadelle (Am Juliusturm 64, 13599 Berlin) liegt direkt am U-Bahnhof Zitadelle Spandau. Der Eintritt zum Ostermarkt beträgt 3,- Euro, Kinder bis zum vollendeten 15. Lebensjahr frei. Übrigens: ab Frühjahr 2015 lädt ein neues Museum auf der Zitadelle mit der Ausstellung „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler" zu einem historischen Rundgang durch die Denkmallandschaft Berlins ein. Internet: www.zitadelle-spandau.de www.kunsthand-berlin.de
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05.02.2015
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FESTIVAL
■ „Finest Spirits“ und „Braukunst live“ Für alle Spirituosenliebhaber öffnet die „Finest Spirits“ vom 27. Februar bis 1. März im MVG Museum in München ihre Pforten. Zum zehnjährigen Jubiläum des beliebten Festivals gibt es wieder viel zu entdecken – Neuheiten und Klassiker und ein neuer Themenschwerpunkt, der in diesem Jahr dem Rum gewidmet wird. Und auch die „Braukunst live! 2015“ hat vom 6. bis 8. März viel zu bieten – neben Sondersuden, Spezialitäten und Neuheiten gibt es bei der Biermesse erstmalig eine „Business Hour“ für Fachbesucher.
„Finest Spirits“ vom 27.2. bis 13.3. Auch 2015 ist das renommierte Münchner „Finest Spirits Festival" beständig weiter gewachsen. Junge deutsche Rumbrenner wie „Simons Feinbrennerei" und – erstmals in Deutschland – „Aldea Rum" aus La Palma werden dieses Jahr da sein und ihre Neuheiten ausstellen. Und natürlich wird es wieder die Finest Spirits Bar geben. Schon 2014 kamen an die 9.000 Besucher und Liebhaber edler Brände. Deutlich über 200 verschiedene Edelspirituosen warten dieses Mal im MVG Museum auf die Besucher. Mehr noch: Immer mehr Bar-Tender und Verantwortliche in der Gastronomiebranche entdecken gemeinsam mit dem Handel und Deutschlands Vertriebsspezialisten die „Finest Spirits" nicht nur als Informations- und Orientierungshilfe, sondern auch als Ort der Begegnung. Und 2015 werden weit über 100 Aussteller sogar auf 5.000 qm Ausstellungsfläche ihre Produkte vorstellen. Damit ist die „Finest Spirits“ das größte Festival dieser Art im deutschsprachigen Raum und hat Kultstatus. Bandbreite und Bedeutung zeigen auch die Namen der Premiumpartner: Appleton, Glenmorangie, Caminneci, Diageo, The Glenlivet. Diese Brennereien warten mit exklusiven Neuheiten auf: PreRelease Whiskys werden ebenso zu entdecken sein wie außergewöhnliche Raritäten oder limitierte Editionsbrände, die sonst nirgends zu bekommen sind. Unter anderem präsentiert Ardbeg zum Jubiläum eine Weltneuheit auf dem Festivalgelände. Eine Cigar-Lounge, Kulinarisches, Diskussionen und Masterclasses runden das Drei-Tage-Festival perfekt ab. Die „Finest Spirits" ist geöffnet am Freitag, 27. Februar von 16 bis 23 Uhr; am Samstag, 28. Februar, von 14 bis 22 Uhr und am Sonntag, 1. März, von 13 bis 19 Uhr. 03 / 15
„Braukunst live! 2015“ vom 6. bis 8.3. Übrigens – auch die „Braukunst live! 2015" hat anschließend vom 6. bis 8. März viele Neuerungen mit im Gepäck – neben Sondersuden, Spezialitäten und Neuheiten wird es erstmalig eine „Business Hour" für Fachbesucher geben. Dann dreht sich im MVG Museum wieder alles rund ums Thema (Craft-)Bier. Die „Braukunst live!" ist ein Pflichttermin für große wie für kleine Brauer, ob traditionsreiche Unternehmen oder junge Wilde der Szene, aber auch für den Fachhandel, Journalisten, Blogger und natürlich für viele Bierkenner und Liebhabern der Braukultur. Eine große Zahl deutscher und internationaler Hersteller präsentieren sich dieses Jahr zum vierten Mal in einem offenen, lebhaften und bunten Neben- und Miteinander auf dem Münchner Festival: mit Kult- und Craft-Bieren, mit Neuheiten, Spezialitäten und Sondersuden, die teilweise nur hier zu verkosten sind. Für alle Fachbesucher gibt es erstmals parallel zum Presserundgang eine „Business Hour", die trotz des immer größer werdenden Besucherandrangs – 2014 waren es fast 8.000 Interessierte – einen neuen Raum für Geschäftsgespräche bieten wird… Internet: www.finest-spirits.com www.braukunst-live.com
Termine im März 01 So Köln-Godorf
IKEA, Godorfer Hauptstraße
Kopp
04 Mi Köln-Porz-Eil
Autokino Porz, Rudolf-Diesel-Straße
Anton
05 Do Essen-Bergeborbeck
Autokino Essen, Sulterkamp
Anton
06 Fr
Autokino Porz, Rudolf-Diesel-Straße
Anton
Autokino Porz, Rudolf-Diesel-Straße
Anton
Köln-Porz-Eil
07 Sa Köln-Porz-Eil
Preise wie mittwochs
08 So Köln-Poll
Handelshof, Rolshover Straße, überdacht Kopp
08 So Köln-Marsdorf
Globus, Max-Planck-Straße
Kopp
11 Mi Köln-Porz-Eil
Autokino Porz, Rudolf-Diesel-Straße
Anton
12 Do Essen-Bergeborbeck
Autokino Essen, Sulterkamp
Anton
13 Fr
Autokino Porz, Rudolf-Diesel-Straße
Anton
Autokino Porz, Rudolf-Diesel-Straße
Anton
15 So Köln-Porz-Eil
Autokino Porz, Rudolf-Diesel-Straße
Kopp
18 Mi Köln-Porz-Eil
Autokino Porz, Rudolf-Diesel-Straße
Anton
19 Do Essen-Bergeborbeck
Autokino Essen, Sulterkamp
Anton
20 Fr
Autokino Porz, Rudolf-Diesel-Straße
Anton
Autokino Porz, Rudolf-Diesel-Straße
Anton
22 So Köln-Ossendorf
IKEA, Butzweilerhof
Kopp
25 Mi Köln-Porz-Eil
Autokino Porz, Rudolf-Diesel-Straße
Anton
26 Do Essen-Bergeborbeck
Autokino Essen, Sulterkamp
Anton
27 Fr
Autokino Porz, Rudolf-Diesel-Straße
Anton
Autokino Porz, Rudolf-Diesel-Straße
Anton
IKEA, Godorfer Hauptstraße
Kopp
Köln-Porz-Eil
14 Sa Köln-Porz-Eil
Preise wie mittwochs
Köln-Porz-Eil
21 Sa Köln-Porz-Eil
Köln-Porz-Eil
28 Sa Köln-Porz-Eil
Preise wie mittwochs
Preise wie mittwochs
29 So Köln-Godorf
StandBreite breite
mit/ohne Pkw Pkw mit Hänger Bus/Transporter mit Hänger Lkw
bis 4 m bis 6 m bis 6 m bis 8 m bis 8 m
Autokino Autokino Köln-Porz Porz Autokino AutokinoEssen Essen Autokino AutokinoKöln-Porz Köln-Porz Autokino VerkehrsübungsKöln-Porz Dienstag/Donnerstag Mittwoch Donnerstag Donnerstag Freitag Freitag platz Samstag Samstag
30 € 45 € 45 € 60 € 60 €
30 € 80 € 80 € 100 € 100 €
20 € 20 € 20 € 20 € 20 €
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Platzreservierung Montag bis Donnerstag im Büro Globus Autokino Handelshof IKEA
10-16 Uhr 10-16 Uhr 10-16 Uhr
Samstag vor Ort
Anton, 2828 3939 100100 Anton,der dergünstige günstigeKopp Kopp(0221) (0221) Pauschale nach Fahrzeug
Kopp Veranstaltungs – GmbH & Co. KG Homburger Straße 22 50969 Köln-Zollstock Telefon: (0221) 36 47 03 Telefax: (0221) 360 56 67 www.kopp-maerkte.de jetzt auch auf
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17 Uhr 20 Uhr
Sonn- und Feiertag vor Ort Globus Autokino Handelshof IKEA
ab 7 Uhr ab 7 Uhr ab 7 Uhr ab 7 Uhr
26.01.15 18:59