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06.03.2014
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mit
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Schweiz CHF 8,50 | Österreich € 5,00
Keramik Tischleuchten
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INHALT 3
TRÖDLER
ISSN 1863-0340
VERLAG
GEMI Verlags GmbH Pfaffenhofener Straße 3 85293 Reichertshausen Tel. 08441 / 4022-0 Fax 08441 / 71846 Internet: http://www.gemiverlag.de eMail: info@gemiverlag.de
GESCHÄFTSFÜHRER
Gerd Reddersen Rudolf Neumeier
CHEFREDAKTEUR
Karl Ruisinger eMail: karl.ruisinger@gemiverlag.de
REDAKTION
Nicola Fritzsch, Joscha Eberhardt Karin Probst, Helene Stümpfle-Wolf
4
LESERFORUM ■ Expertenauskünfte
7
ONLINETIPP ■ Websites für Sammler
8
MAGAZIN ■ Ausstellungen – Messen – Märkte
KERAMIK
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■ Walter Gerhards KG
REDAKTION MARKT & HANDEL Heidrun Th. Grigoleit STÄNDIGE MITARBEIT
Dr. Graham Dry, Dr. Dieter Weidmann
AUKTIONEN
AUTOREN DIESER AUSGABE
Reinhard Bogena, Heidrun Grigoleit, Ralf Schumann, Reinhard Wylegalla
■ Berichte – Preise – Termine
REDAKTIONSASSISTENZ
Heike Genz
TERMINE
Anette Wagner, Tel. 08441/4022-35 Hans Neumeier, Tel. 08441/4022-34 eMail: termine@gemiverlag.de
LITHOS, SATZ, HERSTELLUNG
Westner Medien GmbH (Anschrift siehe Verlag)
ANZEIGEN
Markus Westner, Tel. 08441/4022-13 Hans Neumeier, Tel. 08441/4022-34
KLEINANZEIGEN
Heike Genz, Tel. 08441/4022-18 Marlene Westner, Tel. 08441/4022-12
VERTRIEB
Gerd Reddersen
ZEITSCHRIFTENHANDEL
VU Verlagsunion KG
MARKTVERTRIEB
Jörg Kirschbaum Mobil 0172/4436638
ABOVERWALTUNG
Gemi Verlags GmbH Postfach 85291 Reichertshausen Tel: 08441/4022-0 Fax: 08441/71846 eMail: info@gemiverlag.de
DRUCK
westermann druck Gmbh
TECHNIK
22 30
■ Agfa Movexoom
REKLAME
86
■ Reklamemarken
BRAUCHTUM
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■ Schmuckeier aus aller Welt
SCHALLPLATTEN
100
■ Schwarzes Gold für Sammler
BLICKPUNKT
102
■ Jugendstiluhren
FUNDSTÜCKE
104
■ Flohmarktpreise
TERMINE UND ANZEIGEN ■ ANTIKMARKTTERMINE ERSCHEINUNGSWEISE
monatlich
■ SAMMLERBÖRSENTERMINE
TITELFOTOS
Info Verlag GmbH / Hans Martin Müller
■ AUSLANDSTERMINE
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fallen die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM. Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/11 (Preise gültig seit 01.08.2006)
■ REGELMÄSSIGE TERMINE ■ FLOH- UND TRÖDELMARKTTERMINE ■ KLEINANZEIGEN IN DER SAMMLERBÖRSE ■ MARKT & HANDEL
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004_006_Leserforum
06.03.2014
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LESERFORUM 4
EXPERTISEN
■ Holzflasche
?
Ich bin langjähriger Kunde Ihres Hauses und möchte nun auch gerne einmal von Ihren kostenlos angebotenen „Objektidentifikationen" Gebrauch machen. Es geht um eine geschnitzte Flasche. Mir wurde das Objekt seinerzeit als Weinflasche verkauft. Die Gesamthöhe beträgt 47 cm und der Durchmesser 29 cm. Es gibt auch noch einen originalen, geflochtenen Tragriemen, der ist nicht mit auf dem Foto. Interessant finde ich das Wappen auf der einen Seite. Lässt sich dieses identifizieren? Können Sie mir außerdem ganz allgemeine Angaben zu Alter, Herkunft und Verwendung dieser Flasche machen? Ist eine ungefähre Wertbestimmung möglich? Thomas Tschantré, Zürich (CH)
!
Die (maschinell) geschnitzte Holzflasche stammt aus neuerer Zeit und war ein Schnapsbehälter. Solche Holzflaschen scheinen vor allem in Osteuropa und Finnland zum gern gebrauchten Gerät zu gehören, denn sie kommen dort in vielen Variationen und mit ebenso vielen geschnitzten Motiven vor. Serbischen Marillenschnaps vom Eichenfass (Rakija barik kajsijevaca Srpska Trojka – Buklija) kann man beispielsweise in dieser dekorativen Verpackungsart kaufen, die wohl an alte Ritter und ihre geselligen Abende in der Burg denken lassen sollen. Diese Flaschen sind das Gegenteil von „Flachmännern“, die als diskrete und treue Begleiter gut am Körper zu verstecken sind, sie fallen sehr selbstbewusst auf, weil sie nicht wirklich die Funktion einer Pilgerflasche
haben, sondern sichtbar zu wirken haben. Als ursprünglicher Inhalt der kunstvollen Holzflasche ist entweder Palinka (Schnaps), Szatmári Szilvapálinka (Pflaumenschnaps von Szatmar), Kecskeméti Barackpálinka (Kecskemeter Aprikosenschnaps), oder Vimoskörtepálinka (Williams Birne Schnaps) zu vermuten, denn das Wappen von Ungarn ziert die Flaschenwandung und weist dabei auf die Herkunft des Inhaltes. Das „neue“ Wappen besteht rechts aus einem Doppelkreuz auf einem Dreiberg, das in einer goldenen Krone steht und ist als apostolische Würde des ungarischen Königs zu verstehen. Das „alte“ Wappen zeigt links jeweils vier rote und vier silberne Querstreifen, die möglicherweise als Symbol der ungarischen Herrscher des südlichen Grenzherzogtums Ungarns, das am Ende des 11. Jahrhunderts in Kroatien und Dalmatien geschaffen wurde oder auch als Symbole der vier Hauptflüsse Ungarns – Donau, Theiß, Drau und Save. Gekrönt ist das Wappen von der Stephanskrone, der ungarischen Königskrone, immer leicht durch die Schrägstellung des krönenden Kreuzes zu erkennen. Der Wert der Holzflasche liegt vermutlich bei etwa 30 Euro. Dr. Graham Dry, München
■ Tonbandgerät
?
Durch einen Zufall habe ich vor kurzer Zeit ein Tonbandgerät Philips Modell „N4420“ auf dem Dachboden meines Onkels entdeckt, der dafür keine Verwendung mehr hatte. Solche Geräte waren wohl in den 60er-/70er-Jahren aktuell und auch recht kostspielig. Das Gerät scheint kaum benutzt und funktionsfähig zu sein. Besteht noch eine Nachfrage nach solchen Geräten und wie sind sie preislich einzuordnen? Werner Schneider, Dortmund
!
Die ersten Tonbandgeräte vom Typ „Magnetophon“ der AEG wurden schon 1935 auf der 12. Großen Funk-Ausstellung in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt.
1952 brachte AEG auch das erste Heimbandtongerät (20 kg!) mit eingebautem Verstärker und Lautsprecher erfolgreich auf den Markt. Zahlreiche weitere Firmen wie Grundig, Uher, Braun, Saba und auch Philips boten erfolgreich Geräte mit unterschiedlicher Technik an. Einfache Einmotorengeräte bis hin zu anspruchsvollen Dreimotormaschinen wurden für den Heimgebrauch sowie für (semi)-professionelle User (Reporter/Musikredaktionen etc.) gefertigt. Die niederländische Firma Philips (gegründet 1891 in Eindhoven) produzierte ihre Tonbandmaschinen in Wien (gegründet 1926 als Philips Radioröhren GmbH Austria). Ihre VierspurStereo-Bandmaschine Modell „N 4420“ mit drei Tonköpfen, drei Motoren und drei Bandgeschwindigkeiten (4,74/9,5/19 cm/s) hatte 1977/78 einen Verkaufspreis von 995 DM. Dieses Tischgerät besitzt schon modische Schieberegler, ein elektronisch gesteuertes (Magno Control) Laufwerk, Vor- und Hinterbandkontrolle, einen internen Verstärker mit zwei Endstufen mit je 12 Watt sowie zwei Lautsprecher. Aufgrund seines „Plastik“-Gehäuses zählt das „N4420“ bei Sammlern eher zu den
■ In dieser Rubrik beantworten unsere Experten Ihre Fragen zu dem einen oder anderen guten Stück. Doch leider sehen wir uns außerstande, ganze Nachlässe oder sämtliche sich in Ihrem Haushalt befindlichen Trouvaillen bewerten und schätzen zu lassen. Auch bitten wir um Verständnis, wenn es mit der Bearbeitung länger dauert. Senden Sie uns also Ihre Anfrage nur zu einem zu bestimmenden Objekt – mit detaillierter Beschreibung und gutem Foto, auf dem das Objekt ganz abgebildet ist. Noch ein Hinweis zu den Preisen, die von Fall zu Fall von unseren Experten genannt werden: Hierbei handelt es sich um Richtwerte, die anhand von Fotos allein getroffen werden und je nach Zustand des Objekts nach oben oder nach unten korrigiert werden können. Ihre Anfrage schicken Sie bitte an: Gemi Verlags GmbH Redaktion Leserforum Pfaffenhofener Straße 3 85293 Reichertshausen
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004_006_Leserforum
06.03.2014
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LESERFORUM 5 Standardmodellen, somit nicht zur „Consumer-Spitzenklasse à la Braun TG 1000, Revox A 700 etc. Auch die Lautsprecher dürfen eher als „Notlösung“ angesehen werden. Geräte im funktionstüchtigen Zustand werden oftmals schon für 50 bis 100 Euro angeboten. Absolut neuwertige Exemplare können 150 bis 200 Euro erzielen. Zwar ist das „Tonbandgerät“ im Augenblick etwas in der Versenkung verschwunden, vielleicht gelingt ihm aber in der Zukunft wieder ein „Revival“. Auch die schon längst „totgesagte“ Tonband-Kassette erfreut sich wieder steigender Absatzzahlen in den USA/Asien und ist gerade bei Youngstern wieder voll im Trend! Joscha Eberhardt, Redaktion
■ Zinnkrug
?
Ich bin bei einem meiner Gegenstände, welche ich vor einiger Zeit erstanden habe, in puncto Herkunft nicht weiter gekommen. Dieses Zinngefäß habe ich bei einem meiner zahlreichen Flohmarktbesuchen erworben. Ich habe 95 Euro dafür bezahlt. Nun stehe ich vor einem Rätsel, da ich selbiges weder über den Prägestempel im Innenboden der Kanne noch vom äußeren Betrachtungsbild her zuordnen kann. Auch die im oberen Bereich angezeigten Initialen, 16L.H.36, geben keine aufschlussreiche Information, außer eventuell den Hinweis auf die Schlacht bei Wittstock. Axel Teuner, Leverkusen
!
Das gravierte Datum 1636, das sich unterhalb der Krugmündung mit den Besitzerinitialen „L. H.“ befindet, deutet zunächst auf ein sehr hohes Alter des Krugs hin, hingegen weist das dekorative Motiv an der Wandung, das in der Mitte einen Schild mit Musikinstrumenten zeigt, unerbittlich ins späte 19. Jahrhundert. Der berühmte Spruch von Johann Gottfried Seume (Poserna, Kursachsen Böhmen), der auf den Fotos schwer zu erkennen ist, lautet „Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder“ und stammt aus der Zeit nach 1804 als Seumes Gedicht „Die Gesänge“ veröffentlicht wurde. Da steht die Urversion, auf die der Spruch zurückgeht: „Wo man singet, lass dich ruhig nieder, Ohne Furcht, was man im Lande glaubt; Wo man singet, wird kein Mensch beraubt; Bösewichter haben keine Lieder.“ In der Kurzform eignete sich der Spruch bestens als schriftliche Beigabe zur Dekoration eines Trinkgefäßes der Gründerzeit, bei deren Verwendung auch gesellige Lieder und fröhlicher Gesang in Erinnerung an die guten alten Zeiten üblich waren. Um die Datierung des Krugs doch noch etwas augenfälliger ins Reich des fabelhaften Altertums zu versetzen, hat die Zinngießerei eine vereinigte Stadt- und Meistermarke verwendet, in dem ein Pflanzenmotiv, eine Krone, zwei gekreuzte Stäbe usw. über dem Datum 1787 einigermaßen gut zu erkennen sind. Eine Durchsicht aller acht Bände von Erwin Hintzes „Die deutschen Zinngiesser und ihre Marken“, Leipzig 1921-31 führte nicht zu dem erhofften Ergebnis, dass es sich vielleicht um die Wiedergabe einer originalen Zinnmarke des 18. Jahrhunderts handeln könnte. Bei so vielen Marken, kann man leicht die eine oder andere übersehen, aber vermutlich handelt es sich doch um eine erfundene Marke, die dazu dient, den Krug nun wirklich ganz alt erscheinen zu lassen. 95 Euro als Kaufpreis scheinen aber ganz in Ordnung gewesen zu sein. Dr. Graham Dry, München
■ Vase
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Ich würde mich über eine Bewertung, bzw. eine Information zu dieser Vase sehr freuen. Sie hat eine Höhe von etwa 10 cm und einen Abriss am Boden. Insgesamt wirkt sie in ihrer Form etwas ungleichmäßig. Jürgen Brausch, Trier
!
Die Vase in verlängerter Kalebassenform wurde in neuerer Zeit in einer der Glaswerkstätten auf Murano, einer Insel bei Venedig hergestellt. Sie besteht aus einer zweischichtigen, transparenten und hellblauen Glasmasse, in die während des Herstellungsprozesses blütenartige „Murrine“ eingearbeitet wurden, bevor die Gesamtmasse in eine Holz- oder Metallform geblasen wurde. Eine „Murrina“ (Mehrzahl Murrine) ist die italienische Bezeichnung für farbige Muster oder Bilder, die zum Vorschein kommen, wenn die langen, mit
farbigen Strängen durchzogenen Glasstangen, in denen sie horizontal verlaufen, quer geschnitten werden. Diese Murrine können je nach Geschmack des Handwerkers oder nach vorgegebenen oder traditionellen Werkstattmustern gestaltet werden. Die Technik der Herstellung ist noch nicht die Glaskunst selbst, die sich erst aus dem Umgang mit den Murrinen ergibt. Sie muss im Prinzip von jeder Muraneser Werkstätte beherrscht sein, entspricht sich der Technik doch einem traditionellen Glasgenre, das noch heute in Form von kleineren oder größeren Gebrauchsgegenständen, als in Gestalt der beliebten „Millefiori“-Briefbeschwerer, die wie im Wasser versunkene, dicht gedrängte Blütenfelder aussehen. Die allgemeine Beherrschung der Technik selbst, ohne dass ein künstlerischer Ansatz seitens des Glasbläsers bzw. des Designers dazu gekommen wäre, erlaubt es im allgemeinen nicht, Objekte dieser eher einfachen Art einer bestimmten Glaswerkstätte zuzuordnen, zumal die kleine Vase selbst eher als konventionell zu bezeich04 / 14
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LESERFORUM 6 nen wäre. Aber dagegen ist nichts zu sagen. Die ist in neuerer Zeit für einen nicht sehr hohen Betrag auf Murano gekauft worden, vermutlich als Andenken und meistens aus einer berechtigten Bewunderung für die heimische Glaskunst. Sieht man Murrine, erinnert man sich an Venedig und nimmt sich augenblicklich vor, so bald wie möglich wieder in der Lagunenstadt zu sein. Die Vase ist circa 40 Euro wert, leider haben Sie die Maße nicht mitgeteilt. Dr. Graham Dry, München
■ Rätselhaftes Ölgemälde
?
Ich bitte Sie um fachkundigen Rat zu diesem gemalten Bilderrätsel. Die Komposition zeigt einen im Wasser stehenden Engel, der wohl so aufgrund der Darstellung, den Betrachter auf ein Geheimnis hinweisen soll. Seine Hand berührt eine Krone, die halb unter Wasser taucht. Am linken Bildhintergrund erahnt man ein Gebirge und die Abbildung einer Burg, die vage an Schloss Neuschwanstein erinnert. Am rechten Horizont drohen dunkle Wolken, die dem Gewässer eine düstere Farbe geben. Das Bild ist auf Leinwand gemalt und im naiven Malstil gehalten und stimmt auf seine Art nachdenklich. Signiert wurde es von einem gewissen „W. Pfeiffer“. Meine Interpretation des Werkes ist, dass der Künstler seiner Skepsis hinsichtlich der offiziellen Version des Todes des Bayernkönig Ludwig II. Ausdruck verleihen wollte. Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir noch Hinweise zu Maler und Bild geben könnten, um das Geheimnis zu erhellen. Peter Wiesner, Waldkraiburg
!
„Ein ewig Rätsel will ich bleiben mir und anderen“ schrieb König Ludwig II. von Bayern einst seiner Erzieherin, und da die genauen Umstände seines Todes im Starnberger See im Jahre 1886 bis heute nicht völlig geklärt sind, hat es immer viele Gründe gegeben, sich mit dem Schicksal dieses rätselvollen Mannes zu beschäftigen, die schon zu Lebzeiten zu allerlei Spekulationen Anlass gaben. War beispielsweise sein wahrer Vater überhaupt König Maximilian II. oder doch der Kammerdiener Giuseppe Tambosi, was des Königs leicht italienisches Aussehen erklären würde? Oder war der Vater eher der Flügeladjutant Freiherr Ludwig von der Tann, ein enger Freund des angeblich zeugungsunfähig gewordenen König Maximilian? Letztere Theorie wurde in den Neunzigerjahren vom Landeshistoriker Karl Bosl vertreten, worauf der Münchner König-Ludwig-Club irritiert reagierte: „Wenn da oide Bosl ned mit dem Schmarrn aufhört, kriegt er oane aufs Maul.“ Das Bild mit dem über dem Wasser schwebenden Todesengel ist jedenfalls tatsächlich ein Dokument der immerwährenden, auch international empfundenen Faszination, die der unglückliche König Ludwig II. auch nach seinem mysteriösen Tod bis zum heutigen Tag ausstrahlt, sicherlich zur großen Freude des bayerischen Staates 04 / 14
und der Familie der Wittelsbacher, bringt diese mythische Gestalt doch reichlich Einnahmen in die Staatskasse und andere Portemonnaies ein. Auf dem Berg im Hintergrund ist tatsächlich Schloss Neuschwanstein zu sehen, im Jahr des Todes des Königs fast zu Ende gebaut und im selben Jahr gleich für das Publikum geöffnet. Die Krone, die der Engel hält, wird dadurch unübersehbar in Verbindung mit König Ludwig II. und seinem Tod ge-
bracht, der Engel deutet dabei mit der Schweigensgeste, dass der Tod selbst nichts zu den Todesumständen preisgeben wird: Ein „ewig Rätsel“ wird es hier geben. Das Bild stammt vermutlich aus den späteren Dreißigerjahren und ist nicht gut gemalt. Es wird selbst ein Rätsel bleiben, denn der Maler W. Pfeiffer ist nicht zu belegen. Es ist möglich, dass es sich um die Kopie eines professionellen Bildes handelt. Objektiv gesehen, wenn eine solche Haltung bei König Ludwig II. überhaupt möglich ist, hat das nicht gerade erheiternde, aber vom Thema her interessante Bild einen Wert von etwa 200 Euro. Aber einer der vielen Ludwig II.-Fans könnte durchaus tiefer in die Tasche greifen, denn gibt es nicht dieses Gerücht, dass W. Pfeiffer der unbekannte, bisher verschwiegene Sohn des Königs war. Unmöglich, oder? Dr. Graham Dry, München
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ONLINETIPP 7
■ Die 1950er-Jahre erschienen vielen Menschen der Bundesrepublik wahrscheinlich als ein Jahrzehnt harter Arbeit, voller Entbehrungen und begehrlichen Blicken in die Auslagen der Kaufhäuser. Rückblickend wird die Zeit der Kleinwagen, Tütenlampen, Busreisen zum Gardasee, Nierentische, Nylonstrümpfe, Schuco-Spielwaren und Versandhauskataloge gern als Wirtschaftswunder bezeichnet. Die Zeit von circa 1950 bis in die frühen 1960er-Jahre hinein bedient inzwischen auch Sammlerinteressen aller Art und bietet in Museen Zeitreisen in die frühen Jahre der Bundesrepublik.
WIRTSCHAFTSWUNDERZEIT
■ Wirtschaftswundermuseum Thematisch sortiert bietet das virtuelle Museum in mehreren und umfassend bebilderten Kategorien vorwiegend Werbung aus den 1950er- und 1960er-Jahren und stellt damit nicht nur unzählige Konsumartikel vor, sondern dokumentiert durch umfassende Informationen auch die Alltagskultur von rund zwei Jahrzehnten. Von Automobilwerbung über Kinder- und Kochbücher bis zu einer Vielfalt verschiedenster Zeitschriften bietet diese Homepage eine sehr beeindruckende Sammlung.
besonders während der 1950er-Jahre sehr bekannt waren, können bewundert werden.
■ 50er-Jahre Bakelit und Blechdosen
www.50er-jahre-museum.de
■ Museum der 50er-Jahre, Bremerhaven Sonntags, mit Ausnahme der Wintermonate, kann in Bremerhaven eine Reise in die 1950er-Jahre unternommen werden. Einen kleinen Überblick über die Exponate und ein paar Bilder sowie Informationen über den Standort und Eintrittspreise bietet die Homepage.
Eine ehemalige Privatsammlung mit gut 1.000 Objekten, inzwischen im Besitz des Rheinischen Landesmuseums Bonn, wird hier vorgestellt. Schwerpunkte der Präsentation bilden Exponate aus Bakelit und Blechdosen, dazu kommen noch etliche Gegenstände aus Glas, Keramik, Metall usw. im typischen 1950er-Jahre-Design. Das umfangreiche Bildmaterial wird durch knappe Informationen ergänzt. www.kreatrium.de/sammlung/index.html
www.museum-der-50er-jahre.de
■ Licht im Wirtschaftswunder
www.wirtschaftswundermuseum.de Ein ganzes Jahrzehnt bietet reichlich Gelegenheiten für Spezialsammlungen. Hier wird ausführlich und mit viel gutem Bildmaterial eine Kollektion von fast 300 Leuchten verschiedenster Art aus den 1950er-Jahren vorgestellt. Auch Informationen über Hersteller sind vorhanden. www.fraulampe.de
■ Spielzeug Die Welt im Miniaturformat mit reichhaltigem Bildmaterial und Infomationen bietet in zahlreichen Galerien dieses virtuelle Museum. Vorgestellt werden Fahrzeuge aller Art, Puppenstuben, Kaufläden, Spiele, Baukästen, Puppen u.v.a.m. Der Schwerpunkt liegt auf den 1950er-Jahren, doch auch Objekte aus den Jahrzehnten davor und danach sind vorhanden. www.spielzeugmuseum-der-50er-jahre.de
■ Kino-50er Eine außerordentlich große Sammlung von Filmplakaten und Aushangfotos der 1950er-Jahre wird mit ausgezeichnetem Bildmaterial in thematisch geordneten Kategorien vorgestellt. Nebenbei bietet diese Homepage auch noch viele Bilder von Werbefiguren und -Aufstellern. www.kino-50er.de
■ 50er-Jahre-Museum in Büdingen Die Wohnkultur der 1950er-Jahre bildet den Schwerpunkt des Museums in der Büdinger Altstadt. Die Homepage bietet einen guten Überblick mit Bildmaterial über die Bestände und informiert über die Entstehung des Museums, Eintrittspreise, Öffnungszeiten, Veranstaltungen usw. Auch Objekte prominenter Museumspaten, die 04 / 14
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06.03.2014
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KERAMIK 14
WALTER GERHARDS KG RALF J. SCHUMANN
Fabrik für handgearbeitete Kunstkeramik, Ransbach-Baumbach / Westerwald
Gerhards in Sammlerkreisen Das noch junge Sammelgebiet der Keramik der 60er- und 70er-Jahre erfreut sich einer stetig steigenden Beliebtheit. Obwohl diese Jahrzehnte im Vergleich zu anderen Keramik-Sammelepochen erst relativ kurz zurückliegen, bleiben Hersteller sowie genaue Informationen zu den Objekten im Kreis der Sammler oft noch im Dunkeln. Mit diesem Artikel möchte ich eine Firma vorstellen, deren Produkte oft ganz oben auf den Wunschlisten von Sammlern stehen: Walter Gerhards schuf 04 / 14
Das Firmenlogo der Walter Gerhards KG: Selbstbewusst wird mit dem Schlagwort „exquisite" geworben Vasensammlung (Privatsammlung / Foto: Ralf J. Schumann) Dekore und Glasuren, die genau den Nerv der Zeit trafen, von künstlerischer und kreativer Qualität zeugen und als wahre Exportschlager in alle Welt verkauft worden sind. Im Zuge meiner Recherche zur Keramik der 50er-Jahre stieß ich auf eine Firma, die
Walter Gerhards KG, Firmengebäude 1977 (Foto: Archiv Elfriede Gerhards) Ein Blick in den Betrieb 1977. Die Schaulade bemerkte: „Hoher Rationalisierungsstand kennzeichnet den Betriebsablauf" (Quelle: „20 Jahre Walter Gerhards”, in: Die Schaulade, Oktober 1977, S. 1748) (Foto: Archiv Elfriede Gerhards) Walter Gerhards in seinem Atelier 1977 beim Modellieren eines Lampenfußes. Ein weiteres Modell ist auf dem Fußboden zu sehen (Foto: Archiv Elfriede Gerhards)
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KERAMIK 15
50er-Jahre: Wandvase Form 205-12, Dekorname unbekannt. H 12 cm (Foto/Sammlung: Ralf J. Schumann) 50er-Jahre: Wand-Pflanzschale Form-Nr. 2/17, Dekorname unbekannt. Ø 17 cm (Foto/Sammlung: Ralf J. Schumann) Vase Form 1011/12 (12 cm hoch) mit „Scherenschnitt"-Dekor, ca. Anfang/Mitte der 60er-Jahre (Foto/Sammlung: Ralf J. Schumann) 1967: Serien „Valencia" (links) und „Madrid" (rechts) im Vertrieb des Großhändlers Chr. Bollweg, Neuenkirchen, oben links Form 710/20, unten links Form 720/25, Mitte Form 730/35, Formnummer rechts unbekannt (Abb. aus: Die Schaulade, Oktober 1967, S. 1493) 1967: Serie „Genua" im Vertrieb des Großhändlers Chr. Bollweg, Neuenkirchen: „Eine Kunstkeramik-Serie, die von großem, handwerklichem Können zeugt". In der Mitte das Erfolgsmodell Nr. 210/55, links vorne Nr. 1030/45, rechts vorne Krug Nr. 230/35. Oben hinten links Form 215/25, hinten rechts Form 240/25 (Abb. aus: Die Schaulade, Oktober 1967, S. 1493) ihre Wurzeln ebenfalls in diesem Jahrzehnt hatte, die aber in Sammlerkreisen weitgehend unbekannt war. Zumeist englische Sammler und Autoren schlossen von der Ähnlichkeit der Bodenmarkierungen der Objekte auf einen falschen Hersteller und brachten den Namen Söndgen ins Spiel. Noch in der Auflage von 2012 seines Buches „Fat Lava – West German Ceramics of the 1960's & 70's" (S. 7) schrieb der Autor Mark Hill eine Vase von
Walter Gerhards fälschlicherweise der Firma Söndgen zu (weitere in diesem Buch enthaltene Fehler betreffen die in Sammlerkreisen beliebten Hersteller Gerz und Marei, auf die ich zu einem späteren Zeitpunkt zurückkommen möchte). Es ist einigermaßen erstaunlich, dass eine in Fachkreisen national und international ehemals so bekannte und erfolgreiche Firma wie die Walter Gerhards KG heute – völlig zu Unrecht – in Sammlerkreisen namentlich kaum bekannt ist. Ich habe deshalb weiter recherchiert und konnte durch glückliche Umstände mit Frau Elfriede Gerhards in Kontakt treten, die in freundlichen Gesprächen viele interessante Informationen lieferte.
Geschichte der Walter Gerhards KG Eine hervorzuhebende Besonderheit der Firma Gerhards besteht in der Tatsache, dass der Künstler und Designer Walter Gerhards (1920-2006) nicht nur Gründer und Geschäftsführer war, sondern dass auch alle firmeneigenen Entwürfe technischer sowie künstlerischer Art ausnahmslos von ihm persönlich stammen (Quelle: diverse mündliche Mitteilungen von Frau Elfriede Gerhards im Jahr 2013). Walter Gerhards studierte an der Fachschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen und begann 1947 eine Zusammenarbeit mit einem Bildhauer, Herrn Marcowitz, in figürlicher Plastik (Quelle: „Künstlerischer Lebenslauf Walter Gerhards", Archiv Elfriede Gerhards). In diesem Zeitraum fertigte er bereits auch Zeichnungen und Modelle für die keramische Industrie an. Sein Talent als Entwickler stellte er mit einer Arbeit für die Radium Gummiwerke in Köln04 / 14
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KERAMIK 16
Dellbrück unter Beweis. Er stellte Tonformen für die Produktion von Badehauben her, die vorher nur auf Metallkapseln gefertigt worden waren. Mit Ton ließen sich Muster und Ornamente fein herausarbei04 / 14
ten und die Badehauben wurden ein weltweiter Verkaufsschlager. 1955 machte sich Walter Gerhards zusammen mit seiner Ehefrau Elfriede Gerhards selbstständig und 1957 wurde die Walter Gerhards KG gegründet. Als erstes Produktionsgebäude stand eine alte Tonpfeifenfabrik zur Verfügung, die aufwändig restauriert und umgebaut werden musste. Das Produktionsprogramm bestand zunächst vor allem aus Pflanzschalen und Wandvasen. Hiervon finden sich auf dem Sammlermarkt heute noch Exemplare mit weißem Scherben, mit brauner oder roter Engobe versehen und mit handgemalten Dekoren im Stil der Zeit. Bereits damals warb die Firma Gerhards mit den Aufklebern „WG Kera Modern" auf ihren Produkten für zeitgemäße Entwürfe in hoher Qualität. Die „Pflanzkeramiken" waren jedoch auf lange Sicht weder kostendeckend, noch genügten sie dem künstlerischen Anspruch Walter Gerhard’s. Deshalb wurde diese Produktlinie bald fallengelassen und die Firma spezialisierte sich auf höherwertige, „individuelle Zierkeramiken und Beleuchtungskörper" (Quelle: „20 Jahre Walter Gerhards", in: Die Schaulade, Oktober 1977, Seite 1748), die sehr bald zum großen Verkaufsschlager des Unternehmens wurden. So wurde die Walter Gerhards KG bereits „zu Beginn der 60er Jahre zum 'Geheimtip' der Einkäufer aus aller Welt für trendbestimmende Neuheiten" (Quelle: „20 Jahre Walter Gerhards", in: Die Schaulade, Oktober 1977, Seite 1748). Der Vertrieb erfolgte dabei von Beginn an ausschließlich über den einschlägigen Fachgroßhandel. Das Unternehmen wuchs schnell und vergrößerte das Betriebsgebäude mehrfach, um die Produktion auszuweiten und die wachsende Nachfrage befriedigen zu können. Die Arbeitsteilung in der Geschäftsleitung begünstigte die positive Unternehmensentwicklung: Walter Gerhards war der kreative Künstler und Entwerfer, seine Ehefrau Elfriede Gerhards leitete und lenkte mit viel Geschick und großem Erfolg die Firma in kaufmännischer Hinsicht. Elfriede Gerhards hatte eine fundierte und vielseitige kaufmännische Ausbildung, die laufend auf den neuesten Stand gebracht wurde. Sie war Mitglied in der VvU (Vereinigung von Unternehmerinnen), in der sich später viele bekannte und erfolgreiche Geschäftsfrauen zusammenfanden. Bereits 1946 hatten sich französische Unternehmerinnen zu einem Netzwerk zusammengeschlossen. 1954 erfolgte die Gründung des VvU in Köln mit zunächst 31 Mitgliedern, 1991 die Umbenennung in VdU (Verband deutscher Unternehmerinnen, Quelle: VdU). Dieses Netzwerk unterstützte den unternehmerischen Austausch und gab den Mitgliedern Hilfestellungen in vielen relevanten Fragen. Auch ein guter Mitarbeiterstamm trug wesentlich zum Erfolg des Unternehmens bei. Die Firma Gerhards bildete selber aus und konnte mit geschickten Modelleuren auch anspruchsvollere Entwürfe erfolgreich umsetzen. Sie warb stets mit dem Zusatz
1968: Form 210/55 mit Dekor „Syrakus", eine Neuheit zur Frankfurter Herbstmesse (Quelle: Die Schaulade, August 1968, S. 1206). Die lavaartige Effektglasur im unteren Teil erinnert zusammen mit den leuchtend roten Feldern an einen Vulkanausbruch – eine Optik, die diese Serie bei Sammlern so beliebt macht (Privatsammlung / Foto: Ralf J. Schumann) 1968: Krug Form 285/26 mit Dekor „Alaska" (Quelle: Die Schaulade, August 1968, S. 1240) (Privatsammlung / Foto: Ralf J. Schumann) 1969: „Picknick-Set Jasmin für Terrasse und Garten". Im Hintergrund links eine Bodenvase Form 1020/60 aus der Serie „Rom" in Rot. Der Tisch mit Keramikfuß und Glasplatte war ebenfalls ein Entwurf von Walter Gerhards (Abb. aus: Die Schaulade, August 1969, S. 1425) 1970: Serie „Canberra", Bodenvasen 45 und 55 cm hoch. V.l.n.r.: Form 210/55, 540/45, 1030/45 (Abb. aus „Schönes für Sie", 1970, Prospekt des Großhändlers Gebr. Boehringer, Stuttgart) „handgearbeitete Kunstkeramik", und tatsächlich hatte die Handarbeit einen großen Anteil am Fertigungsprozess. Der vielseitig begabte Walter Gerhards entwarf Zier-, Geschirr- und Gebrauchskeramik, figürliche Plastik, Ornamentik, Baukeramik und Ofenkacheln. Außerdem entwickelte er prozessfähige Effektglasuren (Quelle: „Künstlerischer Lebenslauf Walter Gerhards", Archiv Elfriede Gerhards). Zierkeramiken, Lampen und Lampenfüße wurden teilweise in sehr großen Stückzahlen im Inland, im europäischen Ausland und nach Übersee verkauft. Genaue Produktionszahlen lassen sich heute leider nicht mehr ermitteln, aber laut Frau
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KERAMIK 17 1970: Vase Form 710/20 aus der Serie „Canberra" (Privatsammlung / Foto: Ralf J. Schumann) 1971: Serien „Marbella" (weiß) und „Valencia" (violett). Firma Gerhards warb: „Der Tip für Anspruchsvolle – unsere exclusive Blumensteckvase". Der Zusatz "ges. gesch." warnte vor Nachahmungen (Abb. aus: Die Schaulade, Januar 1971, S. 106) 1972: Firmenanzeige mit dem Slogan: „Kera-Modern – der Zeit voraus ... denn Stillstand ist Rückgang. Ihr Lieferant für exquisite, handgearbeitete Zierkeramiken und Leuchten, der jetzigen Wohnkultur angepaßt." (Abb. aus: Die Schaulade, August 1972, S. 1201) 1973: Firmenanzeige mit einem aufwändig gestalteten Reliefkrug, Dekor nicht genannt (Abb. aus: Porzellan + Glas, Februar 1973, S. 55)
Gerhards waren es teilweise sehr große Mengen, die insbesondere ins Ausland verkauft worden sind. So wurden z.B. Lampenfüße nach Japan und Südafrika geliefert, große Stückzahlen gingen aber auch ins europäische Ausland nach Norwegen, England, Holland, Frankreich und in viele andere Länder. Die Lampenfüße wurden an verschiedene Leuchtenhersteller geliefert, die die Keramiksockel dann zu Tisch-, Steh- oder Hängelampen komplettierten. Darunter befanden sich namhafte Produzenten wie die Walter Hustadt GmbH & Co. KG in Arnsberg, die AroLeuchten GmbH in Borken und Herda Verlichting in Amsterdam. Walter Gerhards widmete sich des Weiteren fortwährend der Entwicklung neuer Glasuren, die er bei der Degussa (Abteilung keramische Farben) herstellen ließ. Er erhielt sowohl Grundstoffe von der Degussa und mischte die Glasuren selber an, bezog aber auch fertige Glasuren nach eigenen Rezepturen. Die Formentwürfe und Glasurentwicklungen von Walter Gerhards standen damals aufgrund ihrer Originalität und ihres Erfolges oft unter genauer Beobachtung durch Konkurrenzbetriebe. Neue Entwürfe wurden zwar beim Amtsgericht Montabaur regelmäßig zum Schutz vor Nachahmungen eingetragen (eine Verlängerung von zwei Jahren war ebenfalls möglich), dies erwies sich jedoch nicht als verlässlicher Schutz vor Kopien der Produkte. 1977 hatte die Walter Gerhards KG rund 50 Mitarbeiter, die „unter der Leitung eines geschulten Managements handgearbeitete Kunstkeramiken individueller Handschrift für den internationalen Markt" produzierten (Quelle: „20 Jahre Walter Gerhards", in: Die Schaulade, Oktober 1977, Seite 1748). Später hatte das Unternehmen bis zu 70 Mitarbeiter und produzierte mit sechs großen Elektroöfen (Quelle: di-
verse mündliche Mitteilungen von Frau Elfriede Gerhards im Jahr 2013). Der hohe Anteil an Handarbeit an der Produktion erforderte diese Belegschaftszahlen. Besonders der große Verkaufserfolg, die „durchbrochenen" Modelle, waren sehr arbeitsintensiv. Der hohe Produktionsaufwand machte die Zier- und Beleuchtungskeramik der Firma Gerhards zu besonderen Produkten, die Käufer in vielen Ländern fanden.
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KERAMIK 18 handlung Guido Riffarth mit Keramiken der Walter Gerhards KG. In der entsprechenden Werbeanzeige findet sich ein Krug mit der Formnummer 210/55, der von der Firma Gerhards auch in späteren Jahren mit verschiedenen Dekoren produziert und selber vertrieben wurde. Dieses Modell erfreut sich auch heute in Sammlerkreisen großer Beliebtheit und ist aufgrund der Größe von 55 cm und des hohen Gewichtes ein imposantes Objekt in vielen Sammlungen. Großhändler wie Christian Bollweg und Gebrüder Boehringer sowie Einkaufsverbände wie „Gastliches Heim" warben in ihren Prospekten mit den gut verkäuflichen Produkten der Walter Gerhards KG. Die Firma Gerhards selbst brachte auch eigene Kataloge heraus, aber leider konnte bislang kein Exemplar wieder aufgefunden werden. Ab circa 1968 finden sich in den einschlägigen Fachzeitschriften erstmals auch eigenständige Firmenanzeigen der Firma Gerhards. Davor wurden keine teuren Werbeanzeigen geschaltet. Dies wurde als nicht notwendig erachtet, da die Geschäfte gut liefen. So wurden Energie und finanzielle Mittel vorrangig in den Ausbau des Betriebes gesteckt, der in mehreren großen Bauabschnitten im Abstand von jeweils wenigen Jahren immer wieder vergrößert wurde. Zu Werbezwecken wurde jedoch auf bis zu sechs Messen im Jahr ausgestellt, sogar einige Male auf der Möbelmesse in Köln. Herr und Frau Gerhards hatten auch immer „das Ganze" im Blick: Was wurde in der Einrichtungsindustrie produziert, was fand Anklang, welche Entwürfe ließen sich gut verkaufen? (Quelle:
Das Produktionsprogramm Was schätzen heutige Sammler an den Keramiken der Firma Gerhards? Es sind teils wuchtige, eindrucksvolle Formen, die durchaus auch filigran gearbeitet sein konnten, zusammen mit interessanten Reliefs und Glasuren in modernen, leuchtenden und glänzenden Farben oder auch in antik-anmutenden, matten Tönen. Es sind zumeist hohe Bodenvasen und Keramikfüße für Stehlampen, die bereits durch ihre Größe beeindrucken. Aber auch Vasen mittlerer Größe, wie die beliebte Form 1040, in Sammlerkreisen aufgrund ihrer futuristischen Silhouette auch gerne „UFO" genannt, sind heute begehrte Objekte auf Antik- und Sammlermärkten. Viele Formen wurden gleichzeitig als Vasen und als Lampenfüße hergestellt und konnten so unterschiedliche Märkte mit erfolgreichen Entwürfen bedienen. Die Produktpalette der Firma Gerhards wurde im Laufe der Jahre ständig verändert und erweitert. Die Pflanzkeramik der 50er-Jahre wurde oben bereits erwähnt. Über die Artikel der frühen 60er-Jahre sind bislang jedoch noch keine Unterlagen aufgetaucht. 1966 warb die Keramikgroß04 / 14
1974: Dekor „Hamadan" (braun mit Goldverzierung) (Abb. aus: Porzellan + Glas, Februar 1973, S. 55) 1974: „Decor Napoleon", mit der Nachbildung eines Kruges, den Napoleon I. seiner Ehefrau Josephine schenkte. Walter Gerhards war laut Anzeige „... von der klassisch-harmonischen Formgebung so begeistert, daß wir ihn für 'Sie' in Kunstkeramik reproduzieren" (Abb. aus: Porzellan + Glas 1974, S. 43) Lampenfuß Form 280 mit 52 cm Höhe (ohne Fassung), ohne Formnummer. Die Art der Tierköpfe findet sich bereits bei Dekor „Napoleon". Diese Serie scheint ebenfalls um 1974 entstanden zu sein, ein genaues Datum ist nicht dokumentiert. Das durchbrochene Knotenmuster bedeutet aufwändige Handarbeit, auch bei der Fertigung in großen Stückzahlen. Der Lampenfuß hat im Inneren eine zweite Fassung für eine Glühbirne, die beim Einschalten der Lampe den Keramiksockel von innen beleuchtet. Das nach außen geworfene Licht erzeugt durch das Muster an der Wand einen weiteren Effekt (Privatsammlung / Foto: Ralf J. Schumann) Lampenfuß mit 27 cm Höhe, hier mit angeschaltetem „Kamineffekt" durch innere Beleuchtung. Viele Lampenfüße werden antiquarisch auch ohne die oftmals nicht mehr erhaltenen Lampenschirme angeboten. Aufgrund der Qualität mancher Lampensockel lohnt sich die Anschaffung neuer Schirme, um die Lampe wieder funktionstüchtig zu machen (Privatsammlung / Foto: Ralf J. Schumann)
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diverse mündliche Mitteilungen von Frau Elfriede Gerhards im Jahr 2013). Walter Gerhards erkannte die Trends und schuf Produkte, die der Markt mit großem Gefallen aufnahm. Oft wurden die Glasuren auf aktuelle Einrichtungsstile abgestimmt, d.h. farblich passend zu Teppichen und Gardinen. 1968 wurde z. B. Dekor „Syrakus" beworben, das mit seiner lavaartigen, dunklen Glasur mit leuchtend roten Feldern genau den Geschmack der Zeit traf. Dieses Dekor steht heute als gutes Beispiel für ein junges Sammelgebiet, das in Fachkreisen unter dem Namen „Fat Lava" bekannt ist, als Synonym für Schaumengoben, die millimeterdick an den Objekten herunterzulaufen scheinen. In der gleichen Werbeanzeige von 1968, diesmal bereits mit dem selbstbewussten Zusatz Krug mit 25 cm Höhe (Formnummer leider nicht erkennbar). Die Glasurkombination in Mattbraun mit leuchtend-oranger Laufglasur findet sich auf vielen verschiedenen Objekten und war anscheinend sehr beliebt (Privatsammlung / Foto: Ralf J. Schumann) Bodenvase Form 312, in wuchtiger Form mit 50 cm Höhe. Auch dieses Modell war als Vase oder als Lampenfuß erhältlich und wurde in verschiedenen Glasurkombinationen hergestellt (Privatsammlung / Foto: Ralf J. Schumann) Krug Form 260/21, mit umlaufenden Bändern aus lavaartiger Effektglasur auf feurig-orangem Grund (Privatsammlung / Foto: Ralf J. Schumann) Doppelhenkelvase Form 700/25. Dieses Modell war auch sehr beliebt und wurde in zahlreichen Dekorvarianten angeboten. Die Bänder mit der Lavaglasur ergeben hier ein geometrisches Muster. Das Foto kann den wuchtigen Eindruck des realen Objekts leider nur bedingt wiedergeben (Privatsammlung / Foto: Ralf J. Schumann)
„exquisite" auf dem Firmenlogo (der Raute mit dem Schlagwort „Kera Modern"), warb die Firma Gerhards für „handwerkliche Zierkeramik", Lampenfüße und „kunstkeramische Clubtische". Ein entsprechender Tisch mit einer Glasplatte und einem
imposanten Keramik-Tischfuß ist in einer Anzeige aus dem Jahr 1969 abgebildet, in der mit dem „Picknick-Set Jasmin für Terrasse und Garten" für die Geschirrkeramik von Walter Gerhards geworben wurde. Neben sehr farbigen und auffälligen Gla-
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KERAMIK 20 Vase mit unleserlicher Formnummer, vermutlich Form 715 mit 16 cm Höhe. Die Form ist in einer Firmenanzeige vom August 1972 dokumentiert. Beachtenswert ist das Zusammenspiel von schwarzer Effektglasur und leuchtender Laufglasur in Gelb, Orange und Giftgrün (Privatsammlung / Foto: Ralf J. Schumann) Krug 1040/25, die bei Sammlern begehrte „UFO"Form war mit gleicher Formnummer auch als Vase ohne Henkel erhältlich (Privatsammlung / Foto: Ralf J. Schumann) Bodenvase 210/55 in Grau. Durch das nur schemenhaft dargestellte Motiv und die plastische Glasur wirkt der Krug antik. Dargestellt ist vermutlich ein ägyptischer Bogenschütze auf einem Streitwagen (Privatsammlung / Foto: Ralf J. Schumann) Bodenvase Form 1011/50 mit Motiven aus der königlichen Löwenjagd. Walter Gerhards hat das Relief gekonnt in Anlehnung an antike Darstellungen herausgearbeitet (Privatsammlung / Foto: Ralf J. Schumann) suren, die sich oft auf den Keramiken finden, schien Herr Gerhards ein besonderes Interesse an Reliefdekoren zu haben, die sich an antike Vorbilder anlehnten, z.B. an die assyrische Löwenjagd, die als Motiv häufig auf seinen Bodenvasen zu finden ist. Drei antike Reliefs, die diese königliche Löwenjagd darstellen, befinden sich heute im British Museum in London. Walter Gerhards übertrug eine daran angelehnte Szene auf große Vasenformen und machte daraus eine beliebte Keramikserie. 1974 wurde Dekor „Napoleon" vorgestellt. Die Serie enthielt u.a. die Nachbildung eines Kruges, den Walter Gerhards im Musée des Arts Décoratifs in Paris entdeckte. Dieser Krug war im Original ein Geschenk Napoleons I. an die Kaiserin Josephine. Die Neuausgabe des Kruges wurde vom Markt sehr gut aufgenommen,
Bodenvase Form 1010/50 mit umlaufenden Tierdarstellungen. Vermutlich hat auch hier ein antikes Vorbild Pate gestanden (Privatsammlung / Foto: Ralf J. Schumann) aber auch die zu dieser Serie gehörende Schale sowie der Aschenbecher erwiesen sich als Verkaufsschlager. Im Oktober 1978 wurden als Neuheit beleuchtete Wandbilder vorgestellt: Abstrakte Keramikkollagen mit integrierten Glühbirnen, die mit ihrer technisch-futuristischen Optik großen Anklang fanden. Die Bilder bestanden entweder ganz aus Keramik oder es wurden Keramikteile unter anderem auf schwarze Schieferplatten montiert, was dem Gesamtobjekt noch eine zusätzliche
besondere Note verlieh. Für die unterschiedlichen Keramiken wurden auch gerne verschiedenfarbige Tonfarben genutzt, z.B. roter Scherben, wenn das Rot bei geritzten Dekoren besonders hervortreten sollte. Bisweilen wurde auch mit schwarzem Manganscherben gearbeitet, unter anderem für Lampenfüße, die dann cremefarbene Glasuren erhielten. Am häufigsten aber wurde weißer Scherben verwendet, in guter Qualität und sehr fein gemahlen, damit die Reliefs gut herausgearbeitet werden konnten. Dies alles zeigt die Kreativität und Vielseitigkeit von Walter Gerhards, der laufend neue Ideen zur Serienreife brachte. Mit den Worten „der Zeit voraus ... denn Stillstand ist Rückgang" wurde 1972 dieser Wettbewerbsvorteil durch eigene Neuentwicklungen in Werbeanzeigen thematisiert.
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80er-Jahre: Krugvase (13 cm hoch) mit MolybdänGlasur. Mit Aufkleber „Exklusive Dekor-Keramik / Walter Gerhards GmbH", Boden nicht bezeichnet, Formnummer unbekannt (Foto / Sammlung: Ralf J. Schumann) Walter Gerhards mit einem Fischreliefbild. Zu den späteren Werken gehörte auch eine Serie von Reliefbildern, die historische Bergbauszenen zeigen. Diese Arbeiten zeigen stets viel Liebe zum Detail (Foto: Archiv Elfriede Gerhards) 1984 veräußerte das Ehepaar Gerhards die Walter Gerhards GmbH, die zwischenzeitlich die Unternehmensform gewechselt hatte. Die Firma bestand unter der neuen Führung noch bis zum Jahr 2000, musste dann aber den Betrieb aufgeben. Walter Gerhards arbeitete ab 1984 weiter als freischaffender Künstler mit selbstständigem Designatelier. Er entwarf weiterhin exklusive Beleuchtungskörper und Objekte, Wandbilder, Figuren und Plastiken und beschäftigte sich darüber hinaus mit künstlerischem und technischem Design (Quelle: „Künstlerischer Lebenslauf Walter Gerhards", Archiv Elfriede Gerhards). Rückblickend kann festgestellt werden, dass die Geschichte der Walter Gerhards KG ein gutes Beispiel für die ge-
lungene Verknüpfung von künstlerischer Kreativität und marktgerechter Produktion war, gefördert durch das gute Zusammenspiel eines sehr talentierten Entwerfers mit einer außerordentlich unternehmerisch begabten Ehefrau in einem erfolgreichen Familienbetrieb. Die heute antiquarisch erhältlichen Vasen und Lampenfüße tragen eine eigene Handschrift und repräsentieren doch oft genau den Geschmack der Zeit. Die Objekte der Firma Gerhards sind damit ideal für Sammler, die sich je nach persönlichen Präferenzen im Stil ihres Lieblingsjahrzehnts einrichten möchten und zusätzlich „das Besondere" suchen. Der Autor bedankt sich insbesondere bei Frau Elfriede Gerhards für die freundlichen Gespräche und wertvollen Informationen sowie bei Volker Hornbostel für den regen Austausch bei der intensiven Recherche zu einzelnen Modellen.
1977: Serie „Maya". Links: Lampenfuß Nr. 9087, rechts: Doppelhenkelvase Nr. 700 (Abb. aus: Die Schaulade, Oktober 1977, S. 1644) Oktober 1978: „Neuheit: beleuchtetes Wandbild ges. gesch.", Keramik mit Holzplatte und elektrischer Ausstattung. Der Farn unten auf dem Werbefoto gehört nicht zum Objekt (Abb. aus: Die Schaulade, Oktober 1978, S. 1754) Oktober 1978: „Neuheit: beleuchtetes Wandbild ges. gesch." Mehrere Keramikteile sind auf einer schwarzen Schieferplatte angebracht. Der Farn unten auf dem Werbefoto gehört nicht zum Objekt (Abb. aus: Die Schaulade, Oktober 1978, S. 1754) Lampenfüße der 80er-Jahre mit künstlerischen Reliefs in abstrakten oder floralen Formen (Foto: Archiv Elfriede Gerhards) 04 / 14
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Sie gilt als selten, unterscheidet sich von der Konkurrenz durch ihr futuristisches Aussehen und wird längst nicht mehr benötigt; dafür repräsentiert sie heute durch ihre Formgebung ein Stück Film- und Technik-Geschichte. Die Rede ist von einer außergewöhnlichen Filmkamera aus dem Hause Agfa. Das im Kameragehäuse versenkte Objektiv ist ein Design-Element Das Topp-Modell – die Agfa Movexoom 4000 Seitenansicht Für den Tonfilm gehörte ein Kassettenrecorder dazu
Ungewöhnliche Super-8-Kamera Wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges begann in Deutschland die große Reisewelle – Italien, das Mittelmeer, vielleicht auch „nur" die Nordsee oder die Berge! Klar, dass man die erlebten Eindrücke im Foto mit nach Hause nehmen wollte. Wer es sich leisten konnte und nicht vor der komplizierten Technik zurückschreckte, hielt das sogar in Form bewegter Bilder fest. Mit der Einführung der Super-8-Film-Kassette durch Kodak (um 1965) wurde das Filmen schließlich auch für den Normalbürger interessant, denn damit konnte das umständliche Einfädeln des Filmmaterials entfallen. Zwei Jahre zuvor hatte dieser Hersteller die InstamaticKassette für Fotos einschließlich passender Kameras auf den Markt gebracht; die 04 / 14
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TECHNIK 31 Kameraschwenks ein Schnippchen zu schlagen, schlugen fehl; enttäuscht musste der Anfänger erkennen, dass das so nicht funktionierte. Besonders ärgerlich dabei: Das Ergebnis sah man erst, wenn der Film aus der Entwicklungsanstalt zurückkam. Berücksichtigt man nun all die herausgeschnittenen, weil verdorbenen Szenen, blieb von dem für teures Geld erkauften Film oft nur wenig übrig. Anders gesagt: Wollte man möglichst viele Eindrücke in bewegten Bildern festhalten, reichte eine Kassette nicht. Und auch für nachher galt: Das Vorführen lohnt erst ab mehreren Minuten Filmlänge. Die Filmerei war daher nichts für sparsame Leute (der Filmkassette war eine logische Folge dieser Entwicklung. Sie sollte die Verbreitung des Mediums Film im privaten Sektor, vor allem beim technisch weniger begabten Laien fördern und das bezüglich seiner Verkaufszahlen schwächelnde Normal-8Format ablösen. Gegenüber diesem fällt bei gleicher Filmbreite (8 mm) die zu belichtende Fläche etwas größer aus (darum der Begriff „Super”). Erreicht wurde das durch kleinere und anders angeordnete Perforationslöcher. Anders als heute war der Besitz einer Filmkamera keine Selbstverständlichkeit. So stiegen viele Hersteller mit großen Erwartungen in die Produktion von Super-8-Produkten ein, denn neben der Kamera benötigte der Verbraucher selbstverständlich einen Projektor mit Leinwand zum Vorführen, ein Schneidegerät mit Klebepresse und natürlich Filmmaterial. Bei einer Preis einer Super-8-Filmkassette lag um 1970 je nach Anbieter bei etwa 12 bis 20 DM). Andererseits lockte insgeheim vielleicht der Gedanke, dass eine Kamera in der Hand ähnlich wie bei Autos bestimmter Marken als Statussymbol wirkt. War man nicht ein kleines bisschen stolz, wenn man vor den Augen seiner Mitmenschen mit einer Filmkamera hantierte? So mag sich dann der ein oder andere beim Filmen wie ein Profi vorgekommen sein, zumindest so lange, bis ihn das Ergebnis eines Besseren belehrte: verwackelte Bilder, falsche Belichtung, zu kurze oder abgehackt wirkende Szenen – Lehrgeld, wie man so schön sagt! An den Kameras lag's jedenfalls nicht, auch wenn man im unteren Preissegment keine Profi-Qualität erwarten konnte. Doch wer erst einmal auf den Geschmack gekommen war, sah sich früher oder später nach einem Nachfolgegerät um: mehr Ausstattung, weitere Funktionen oder einfach nur moderner... Spielzeit der für die meisten Verbraucher relativ teuren Kassetten von weniger als 3,5 Minuten verprach das ein gutes Geschäft zu werden. Dass der Kaufpreis die Filmentwicklung in der Regel mit einschloss, war ein geschickter Schachzug. Es suggerierte dem Kunden, dass er hier am Ende doch noch etwas sparen würde.
Wer sich eine Kamera geleistet hatte, wollte sie selbstverständlich nutzen – nur das ergibt schließlich Sinn. Dabei machten zahlreiche Neulinge trotz guter Ratschläge fast durchgängig die Erfahrung, dass eine Kassette verdammt schnell durchgelaufen war. Alle Versuche, dem rasanten Verbrauch von Filmmaterial mit schnellen
Movexoom 3000 Ihr Gehäuse macht sie zum Designerstück Das Einschieben der Filmkassette geschieht rückseitig 04 / 14
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TECHNIK 32 Bedienungsanleitung für Movexxom 4000 Super-8-Filmkassette und beiliegende Rückumschläge Zum Wechsel der Batterien wird der Griff an der Unterseite geöffnet
Kameraformen Vom Aussehen her verkörperten Filmkameras im Prinzip nicht mehr und nicht weniger als ein Stück Technik in einem Gehäuse, das nach dem Bauhaus-Motto gebaut war: Form follows function. Erst der Film in der Kassette schien eine andere Kameraform zu erlauben, die zum Teil jedoch mit ihrem „Schuhkarton-Design” einen etwas „unbeholfen blöckischen” Eindruck machte – fernab von jeglichem Professionalitätsempfinden. Eine Super-8Kamera von Kodak bekam daher gleich den in diesem Fall wenig schmeichelhaften Beinamen „Ziegelstein” verpasst. Versandhäuser, darunter auch Ketten wie Photo Porst, konkurrierten einerseits mit den örtlichen Fachgeschäften, begünstigten mit Massenware und häufig billigeren Angeboten aber auch eine größere Verbreitung des Film- und Fotohobbys. Die Industrie ließ darüber hinaus komplette Spielfilme auf Super-8 kopieren, vom Kinderspaß zum Erotikfilm. Alles war entweder zu kaufen oder konnte in einer der nun überall aus dem Boden schießenden Verleihstellen gegen Gebühr ausgeliehen werden. Am Ende waren es meist die Kosten des Filmmaterials oder / und die Erkenntnis des eigenen Unvermögens, wenn vor allem bei Gelegenheitsfilmern das Hobby einschlief, andere wechselten irgendwann zum Video-System über. Das verdeutlichen auch folgende Zahlen (nachzulesen bei Lossau): Wurden 1971 noch über 1,7 Millionen Super-8-Filme verkauft, sank diese Zahl auf nur noch 100.000 im Jahre 1999. Früher oder spä-
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ter holten viele die einmal erworbene Kamera kaum noch aus dem Schrank, selten aber wurde sie entsorgt. Immerhin hatte sie einmal eine Stange Geld gekostet und war in der Regel noch funktionstüchtig. So überdauerten zahlreiche Super-8-Kameras die Zeit bis heute. Der Sammler kann sie häufig für einen kleinen zweistelligen Betrag erwerben, selbst wenn sie einmal vergleichsweise teuer waren. Sogar ganz besondere Stücke sind darunter, deren Form sie gewissermaßen zur Design-Ikone macht: Die Rede ist von der Agfa Movexoom, die in der Zeit von 1970 bis 1975 im Handel war und 1972 mit dem „iF product design award” ausgezeichnet wurde.
Wie eine Laserwaffe Ihr Preis bewegte sich damals zwischen 795 DM für den Typ 2000 bis 1695 DM für das Topp-Modell, die 4000 Synchro Sound, eine Tonfilmkamera. Fürs gleiche Geld gab's einen Gebrauchtwagen mit frischem TÜV. Dabei war das Tonfilmen nicht ganz unkompliziert, denn zusätzlich zur Kamera benötigte man ein Mikrofon, angeschlossen an einem Tonbandgerät (z. B. Philips N 2209 AV), das wiederum über eine Kabelverbindung („Impulskabel”) von der Kamera angesteuert wird. Auf den ersten Blick erscheint jede dieser Filmkameras wie eine Laserwaffe aus einem Science-Fiction-Film, ihr Merkmal: klare Linien, gebürstete Aluminiumhaut. Benutzt man die Movexoom neben einer Straße, wird sie von herannahenden Verkehrsteilnehmern nicht selten für eine Radarpistole gehalten. Das runde Objektiv versteckt sich tief in einer beinahe quadratischen Öffnung; diese Besonderheit hebt sie von ihren Konkurrenten ab. Trotz ihrer eckigen Form und einem Gewicht von mehr als 1,5 kg lässt sie sich gut und ausgewogen halten. Die linke Hand liegt stabilisierend an und kann den oben positionierten Wippschalter für den Motorzoom betätigen bzw. Entfernung und Brennweite am seitlichen Drehregler manuell einstellen. An derselben Seite sitzen weitere Regler für Trick (zum Auf-, Ab- und Überblenden von Szenen), Bildgeschwindigkeit sowie der Hauptschalter (einschließ-
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TECHNIK 33 Movexoom Vorgängermodell. Beim ihm musste der 8-mm-Film eingefädelt werden Als Ziegelstein bezeichnete Konkurrenzmodelle von Kodak Seite eines alten Foto-Kataloges um 1973 keines). Die Movexoom gab es in vier Ausführungen: 2000, 3000/3000 synchro sound und (ab 1972) die 4000 synchro sound, jeweils mit Agfa-Objektiv „Agfa Variostar” 1,8/7-42 mm. Sie wurde zwei Jahre später durch die (nun bei Agfa gefertigte) Movexoom 6, wieder mit „üblicher” Form, abgelöst. Auch wenn sie sich nur langsam aus ihrer wertmäßigen Talsohle erhebt, wird man sich bestimmt eines Tages fragen, warum man sie nicht aufgehoben hat – als Zeitzeuge für gelungenes Design oder als späte Erfüllung eines ehemaligen Wunsches, der nun zumindest als Deko-Objekt Verwendung finden kann. Literaturtipp: Filmkameras – ein internationales Standardwerk von Jürgen Lossau, atoll medien 2000. Wie der Titel bereits sagt, liegt hier ein echtes Standardwerk vor, das alle jemals produzierten Kleinformat-Filmkameras in Bild und Text aufzeigt, gewürzt mit zahlreichen interessanten Geschichten und Details zu einzelnen Herstellern und deren Kameras. Mit Dank an Georg Litchenhaus! Fotos: Reinhard Bogena
lich Batteriekontrolle und Gegenlichtkorrektur). Ein Hebel zur Voreinstellung von Tages- oder Kunstlichtaufnahmen befindet sich an der Oberseite des Objektivgehäuses. Während bei den meisten Filmkameras die Kassette an der Seite eingelegt wird, öffnet man hier eine Klappe an der Rückwand und schiebt sie ein. Die Unterseite des Handgriffs lässt sich zum Austausch der Batterien (6 x 1,5 V Mignonzelle) aufschrauben. Und dabei erkennen wir etwas, das uns doch verwundert: „Made in Japan” steht eingeprägt auf dem Deckel. Ist Agfa nicht ein deutscher Hersteller? In der Tat, dennoch hatte Agfa die Move-
xoom bei Minolta in Japan bauen lassen – über die Gründe kann man nur spekulieren. Verantwortlich für ihr ehemals futuristisch empfundenes Aussehen zeichnete aber das 1967 in München gegründete Design-Studio Schlagheck-Schultes, dessen Leiter bester Bauhaus-Tradition verhaftet war. Minolta selbst hielt bei eigenen Kameras am herkömmlichen Produktdesign mit außen liegendem Objektiv fest. Der für die Kamera verwendete Name wurde schon bei Vorgängermodellen ab 1963 verwendet und deutet auf das Vorhandensein eines Zoom-Objektivs hin – in diesem Falle ein Variogon von Schneider/Kreuznach (die frühere Movex-Serie besaß noch 04 / 14
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SCHMUCKEIER AUS ALLER WELT REINHARD WYLEGALLA
Jedes Jahr zu Ostern sind Edith und Waldemar Breitkreutz unterwegs, um in verschiedenen Museen Sonderausstellungen mit Schmuckeiern aus ihrem Besitz zu inszenieren. Die außergewöhnliche Bandbreite der Sammlung ermöglicht die Darstellung von religiösen über völker- und volkskundliche bis hin zu kunsthandwerklichen Themenschwerpunkten. Längst im Unruhestand, wünschen sich die Sammler indessen nichts sehnlicher als eine ständige Heimat für ihren kompletten Bestand.
Fabergé-Ei mit Maiglöckchen (Replik) „Überraschungs-Ei" von Fabergé mit goldener Krönungskutsche (Replik) Russische Volkskunst: Holz-Ei mit Troika in Lackmalerei
Eier verzieren „Eier bemalen? Ach, wie langweilig!" Insgeheim musste Edith Breitkreutz ihren Schülern ja recht geben, auch für sie war das jedes Jahr wiederkehrende österliche Ritual längst Routine. Doch die Lehrerin aus Gotha resignierte nicht: „Irgendwann erinnerte ich mich an die sorbische Volkskunst", berichtet sie. Als wieder einmal das Fest der Wiederauferstehung Christi vor der Tür stand, besuchte Edith Breitkreutz eine Eierbörse und wurde fündig: „Ich lernte vier Verzierungstechniken kennen, die zwischen dem östlichsten Zipfel Sachsens 04 / 14
und dem Südosten Brandenburgs seit vielen Generationen bis heute gepflegt werden", so die Lehrerin. Sie war überzeugt, dass sie damit frischen Wind in den Unterricht bringen konnte. Für den Einstieg hatte sie die Wachstechnik als schönste, aber auch schwierigste Kunst des Eierdekorierens ausgesucht: „Ähnlich wie bei der Batik werden mit flüssigem Wachs Ornamente auf die Eierschale aufgebracht. Nach dem Erkalten wird das Ei in ein Farbbad gelegt, getrocknet und nach dem Entfernen des Wachses kommen die ungefärbten Flächen zum Vorschein", erklärt die Lehrerin. Geschickte und erfahrene Kunsthandwerker wiederholen diesen Vorgang bis zu
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BRAUCHTUM 95 Polynesien: Emu-Ei mit Gravur Traditionelle Kunst der australischen Aborigines: ein Frosch, dargestellt in Pünktchentechnik auf einem Emu-Ei Auch im muslimischen Kulturkreis gibt es sehr schöne Schmuckeier, wie dieses Straußenei mit Perlmutt-Intarsien aus den Vereinigten Arabischen Emiraten belegt „Überraschungs-Ei" aus dem Iran: ein lackiertes Holz-Ei, das sich beim Öffnen zur Lotosblüte entfaltet, die einen Parfumflakon enthält aus natürlichen als auch künstlichen Materialien. Durch Synergieeffekte kamen im Verlauf von Jahrzehnten über 1000 Osterhasen, mehr als 1000 Eierbecher und weitere rund 1000 Osterkarten hinzu. „Insgesamt umfasst unsere Sammlung 14.000 Objekte", so die Sammlerin stolz. „Unsere" deswegen, weil es ihr gelang, Ehemann Waldemar mit ins Boot zu holen: „Als ich in den 80er-Jahren 1000 Eier zusammengetragen hatte, schlug mir mein Ehemann drei Alternativen vor: 1. Entweder ich trenne mich von ihm, 2. Er trennt sich von mir oder 3. Er sammelt mit." Keine Frage, dass sich das Ehepaar unisono für die letztere Variante entschied.
Keimzelle des Lebens
zehn Mal, indem sie Schicht für Schicht Ornamente hinzufügen und jedes Mal eine andere Farbe verwenden. „Allerdings konnte ich mir diese Technik nicht in kurzer Zeit aneignen. Kein Wunder, dass auch die Schüler überfordert waren", räumt Edith Breitkreutz ein. Besser gelang dann der Versuch, die Eier mit Applikationen aus flüssigem farbigem Wachs zu verzieren. Später übten sich die Lehrerin und ihre Schüler darin, mit einem spitzen Gegenstand filigrane Motive in die gefärbten Eier zu ritzen. Eine Variante dieser Ritz- oder Kratztechnik ist die Ätztechnik. In das ebenfalls gefärbte Ei wird ein Muster mit einer in Säure getauchten Schreibfeder gezeichnet. Nachdem die durch die Säure gelösten Farbpartikel mit einem Tuch abgewischt worden sind, wird das Muster sichtbar. Edith Breitkreutz: „Weil ich den Umgang der Schüler mit Säure nicht verantworten konnte, haben wir mit Sauerkraut gearbeitet und dabei auch gute Ergebnisse erzielt." Durch die Beschäftigung mit sorbischen Osterbräuchen fand Edith Breitkreutz schließlich zu einem Hobby, das sie für den Rest ihres Lebens begleiten sollte: Rund vierzig Jahre später ist sie stolze Besitzerin von 8000 Schmuckeiern sowohl
Seitdem wetteifern Edith und Waldemar Breitkreutz auf Reisen in aller Herren Länder darum, wer die schönsten Eier entdeckt. „Nach den ersten Gehversuchen in den sorbischen Techniken begannen wir
in Tschechien und Polen nach Ostereiern zu fahnden. Unter anderem erwarben wir dort sehr schöne Stücke mit Strohintarsien", berichtet die Sammlerin. Aus der damaligen Sowjetunion brachten sie hölzerne Ikoneneier und Eier mit Lackmalerei mit. Weiter ging es in Richtung Asien. In Usbekistan entdeckte das Ehepaar Eier mit Baumwollmotiven. „Nach der Wende konnten wir unseren Radius erheblich erweitern", erinnert sich die Sammlerin. Bis heute hat sie mit ihrem Ehemann über achtzig Länder bereist. „Nicht nur der Eier wegen, sondern in erster Linie, um Land und Leute kennenzulernen." Dennoch kehrten sie nie ohne Eier im Gepäck in die Heimat zurück. Edith Breitkreutz: „Nicht immer war es einfach, landestypische Schmuckeier aufzustöbern. Aber mit Ideenreichtum und Hartnäckigkeit haben wir immer wieder unser Ziel erreicht." In Nordschweden zum Beispiel ist es nicht allgemein üblich, zu Ostern Eier zu färben, sondern es werden Sträucher mit Hexen und Federn geschmückt. Damit wollten sich die Sammler aber nicht abfinden: „Wir haben mit dem Reiseleiter gesprochen.
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Straußenei aus dem Iran mit der Darstellung eines Liebespaares Pappmaché-Ei mit floralem Dekor, Pakistan Das Innere des „Welten-Eis" stellt die Entstehung der Welt dar. Sandelholz, Indien Seelenei mit Innenleben, Speckstein, Indien Meerschaum-Eier aus der Türkei Der hat sich erkundigt, in welchem Haushalt es wohl Ostereier geben könnte, und eines Abends mit uns eine Familie besucht, die aus Rentierfilz Eier gebastelt hatte. An einen Besuch im Nachbarland Norwegen erinnern in der Sammlung mit Folkloremotiven bemalte Holzeier. Das Verschenken von bemalten oder verzierten Eiern zum Osterfest hat im christlichen Kulturraum eine alte Tradition. Das Ei steht als Symbol für das Grab Christi, aus dem am Ostermorgen neues Leben hervorgeht. Auf ihren „Fahndungsreisen" in außereuropäische Länder – unter ande-
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rem in Asien und Ozeanien – erfuhr Edith Breitkreutz indessen schon bald, dass auch in vielen anderen Kulturkreisen Eier als Keimzelle des Lebens im Mittelpunkt von Mythen und Bräuchen stehen. In Chi-
na ist die Überlieferung verbreitet, dass Pangu, das erste Lebewesen, in einem Hühnerei aufwuchs. Nachdem dessen Schale zerbrochen war, verwandelten sich der Dotter zum Himmel und das Eiklar zur Erde. Flora und Fauna wurden aus den Körperteilen Pangus erschaffen. Im Reich der Mitte ist es auch heute noch Brauch, neugeborenen Knaben ein rotes Ei als Glücksbringer in die Wiege zu legen. Für wohlhabende Auftraggeber fertigten Kunsthandwerker kostbare Eier aus Metall mit farbenprächtigem Cloisonné-Dekor, einer sehr aufwändigen Emailliertechnik, an. Häufiger wurden jedoch Palmnüsse, Kalebassen, mitunter aber auch Elfenbein als Werkstoffe für Schmuckeier verwendet. Auch in Japan erzählt ein Mythos, dass Himmel und Erde einst ein Ei gebildet hätten, aus dessen Mittelpunkt alles Lebendige hervorgegangen sei. Diese Vorstellung inspirierte die Menschen auf mannigfache Weise, Eier künstlerisch zu gestalten. Zur Bestattung naher Angehöriger werden in manchen Regionen des Landes der aufgehenden Sonne eiförmige Puppen verbrannt, damit die Seele sich leichter vom Körper lösen kann.
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Keramik-Ei mit floralem Dekor, Armenien Gänse-Ei mit Maske aus Korea, nach dem Vorbild der Gottesvision eines Jungen im Mittelalter gestaltet Steinernes Glücksei aus Vietnam für neugeborene Knaben Holzei mit Lackmalerei, Vietnam Dieses Straußenei mit typisch kämpferischem Gesichtsausdruck wurde durch die neuseeländischen Maori gestaltet
Gottheiten gnädig stimmen In Indien steht das Ei ebenfalls am Anfang verschiedener Schöpfungsmythen. Hinduistische Kunsthandwerker zum Beispiel schnitzen mit viel Geschick aus einem Stück Sandelholz von außen nach innen durchbrochene Eier mit „Innenleben". Darin stellen zwei- bis dreifach ineinander verschachtelte Figuren dar, wie Gott Brahma nach einjährigem Verharren in einem goldenen Ei dessen Schale sprengt und aus den beiden Hälften Himmel und Erde erschafft. Darüber hinaus ist auf dem Subkontinent ähnlich wie in Europa das Bemalen von Eiern in zarten Farbtönen eine weit verbreitete Volkskunst. Sie werden allerdings nicht nur zum Osterfest, sondern das ganze Jahr über als Symbole für Liebe, Glück und Wohlergehen verschenkt. Die Sammlerin selbst hat indessen während eines Besuchs in Indien buchstäblich über Nacht einen Kunsthandwerker angeregt, Schmuckeier anzufertigen, wie es sie bisher weit und breit noch nicht gegeben hatte: In der Bearbeitung von Marmor und Halbedelsteinen firm, fertigte der Mann in ihrem Auftrag ein solches Objekt in Eiform. Die Freude über das exklusive Stück sollte jedoch nicht all zu lange dauern: Das neue Geschäftsmodell wurde nicht nur in Indien ein Erfolg, sondern einige Jahre
später entdeckte Edith Breitkreutz nach ihrer Idee angefertigte Marmoreier auf der Dresdner Eierbörse und mittlerweile werden sie sogar international vermarktet. „Reich wie Stein, hart wie Stein, viel Glück und ein langes Leben wie ein Stein” wünschen in Vietnam Familienangehörige einem Neugeborenen, indem sie ein mit einer Landschaft dekoriertes Steinei in seine Wiege legen. In Korea soll vor vielen Jahrhunderten ein Junge eine göttliche Vision gehabt und daraufhin begonnen haben, Eier mit Masken zu bemalen. Solche „Maskeneier" dienen noch heute zur Beschwörung von bösen Geistern. Auch in Polynesien gibt es „Maskeneier", deren Tradition ist allerdings noch sehr jung. Der Mythos, dass die Welt aus einem Ei entstanden sei, wird dort jedoch schon seit Menschengedenken von Generation zu Generation überliefert. Auf Bali opfern die Menschen den Gottheiten bemalte Hühner- oder Gänseeier, damit diese ihr Schicksal günstig beeinflussen. Sie übergeben frische Eier dem Schamanen, der sie mit Zauberformeln bespricht und mit geweihtem Wasser besprengt. Die Zeichen, die er auf die Eier malt, offenbaren den Gottheiten den Wunsch des Opfernden – etwa dass er die Zuneigung eines begehrten Menschen
gewinnen oder seine Manneskraft stärken möchte. Es kommt aber auch vor, dass einer missliebigen Person Krankheit und Unheil gewünscht werden. Bei den australischen Aborigines hat die Verzierung von Eiern eine jahrhundertealte Tradition. Wird die grüne Schale mit einem scharfen Gegenstand geritzt, kommen unterschiedliche Farbnuancen zum Vorschein. Zudem werden mit mineralischen Farben vorwiegend Pflanzen und Tiere aus dem Lebensraum der Einheimischen abgebildet, und zwar meistens in der „Pünktchentechnik".
Wertvolle Edelmetall-Eier Auch in den Werkstätten des muslimischen Kulturkreises sind Eier, die aus unterschiedlichen Materialien gefertigt werden, beliebte Motive. Ob Fayence-Eier gegen den bösen Blick, aus filigran geschnitztem Meerschaum oder aus handgetriebenem Metall: Schier unerschöpflich ist die Variationsbreite, die Edith und Waldemar Breitkreutz wider Erwarten in der Türkei, im Iran, Saudi-Arabien, den Vereinigten Arabischen Emiraten und anders-
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BRAUCHTUM 98 Hühnerei aus China, in Aquarellmalerei dekoriert Eier-Püppchen aus Holz, Japan Wertvoll wegen des Dekors in komplizierter Emailtechnik: Cloisonné-Ei aus China Holzei aus Thailand, Lackmalerei wo im Orient entdeckten. Inzwischen wissen die Sammler, dass man Raritäten weniger in Souvenirgeschäften findet, sondern eher in Bazaren abseits der Touristenpfade. „Wir müssen manchen Trick anwenden, um Verständigungsschwierigkeiten zu überwinden. Zum Beispiel legen wir den Gesprächspartnern Bilder mit verzierten Eiern vor. Dabei entstehen viele Kontakte zu Einheimischen", so die Sammlerin. Obwohl die Sammlung eher volkskundlich ausgerichtet ist, kommen auch Edith und Waldemar Breitkreutz an Fabergé-Eiern nicht vorbei, wenngleich sie sich mit Repliken begnügen müssen. Zar Alexander III. (1845-1894) hatte seinen Hofjuwelier Peter Carl Fabergé (1846-1920) erstmals 1884 beauftragt, als Ostergabe für seine Gattin ein Ei mit besonderem „Inhalt" zu kreieren. Bis 1917 entstand in der St. Petersburger Werkstatt jedes Jahr ein neues Unikat, dessen Inhalt aber meistens nichts mit der christlichen Symbolik gemein hatte. Entdeckte die Zarin im ersten Ei noch einen goldenen Dotter, der in sich eine Henne aus Vierfarbgold mit RubinAugen verbarg, so enthalten spätere „Überraschungs-Eier" rein weltliche Motive wie etwa ein Miniaturmodell der Krönungskutsche, ein winziges bespielbares Schachbrett oder die Transsibirische Eisenbahn en miniature. Auch im christlich-orthodoxen Kulturkreis wurde das Ehepaar fündig. Hier gebe es
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im Gegensatz zu Westeuropa heute noch Juweliere, die jedes Jahr zum Osterfest aus Edelmetall Eier als christliche Symbolträger anfertigen. Insbesondere in Griechenland und auf Zypern entdeckte die Sammlerin sehr schöne Exemplare aus ziseliertem Silber. Nach altem Brauch wird dem Patriarch von Athen jedes Jahr ein goldenes, rot verziertes Ei geschenkt. Rot
deshalb, weil es als Symbol sowohl für Christi Blut als auch für die Liebe steht. Ebenso überreichen orthodoxe Gemeinden Gläubigen, die sich um die Kirche in besonderem Maße verdient gemacht haben, zu Ostern goldene Eier als Anerkennung. Fotos: Reinhard Wylegalla
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April 2014
Die Seiten für Marktkaufleute und Kunsthandwerker
MARKT
■ Wolfenbüttel: Ostern im Schloss Der 25. Ostereiermarkt im Schloss Wolfenbüttel findet dieses Jahr am 12. und 13. April täglich von 10 bis 18 Uhr statt. Dazu haben sich über 60 Eiermaler und Kunsthandwerker angemeldet, die hier zerbrechliche Ei-Kunstwerke und kreative Unikate präsentieren.
Alles dreht sich ums Ei Das Bild des beliebten Ostereiermarktes hat sich in den letzten Jahren etwas gewandelt: Ein neues Ausstellerkonzept ermöglicht es, den Besuchern eine noch größere Vielfalt künstlerischen Schaffens zu zeigen, denn der Schlosshof bietet zusätzlichen Künstlern einen würdigen Rahmen für ihre Werke. Besonders den Eiersammlern wird eine Fülle schöner, handbemalter Ostereier angeboten: komplette Landschaften in Öl, Tier- und Pflanzenmotive, moderne Malerei oder weltweit bekannte Gemälde als Miniatur-Kopien auf gekrümmter Schale – eine breite Repräsentanz an Stilrichtungen, Materialien und
Themen. Es gibt aber nicht nur künstlerisch aufwändig bemalte Eier zu bewundern. Auch ausgefallene kunsthandwerkliche Objekte werden gezeigt. Wie bei den handbemalten Ostereiern handelt es sich ebenfalls um edle Unikate, die zu moderaten Preisen angeboten werden. So hebt sich der Markt wieder vom täglichen Allerlei und uniformen Massenprodukten wohltuend ab. Besucher, die selber gerne ein Ei bemalen möchten, können zudem unbemalte Eier jeglicher Größe erwerben. Traditionell wird auch wieder eine Kindermalecke kleinen Eierkünstlern die Gelegenheit bieten, eigene Vorstellungen auf Eiern oder Malbögen zu gestalten.
Internet: www.messen-maerkte.de
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STADTFEST
■ Stadtfest feiert 10. Geburtstag Das „Euskirchener Stadtfest“ feiert mit einem vielfältigen Programm am Samstag, 26. und Sonntag, 27. April seinen zehnten Geburtstag. Denn im April 2005 fand in dieser Form ein Stadtfest zum ersten Mal in Euskirchen statt. Die Veranstaltung ersetzte damals den auf Kinder und Jugendliche ausgerichteten „Funday“ und bildet seither das „Frühjahrs-Gegenstück“ zum beliebten Knollenfest im Herbst.
Stadtmauer-Lauf Zum Euskirchener Stadtfest werden im gesamten Innenstadtbereich zahlreiche kostenlose Attraktionen, Aktionen und Informationen für Jung und Alt angeboten. Karussells, Hüpfburgen, kostenloses Kinderschminken und sonstige Kinderanimation sorgen bei den Kleinen für Spaß und Abwechslung und für das leibliche Wohl wird mit Speisen und Getränken aller Art bestens gesorgt. Der Klosterplatz steht in diesem Jahr aber ganz im Zeichen der Euskirchener Ortsteile Kreuzweingarten und Rheder. Dort präsentieren sich die Dorfvereine und haben für Besucher einige Überraschungen geplant. Ein besonderes Highlight ist der „Erste Euskirchener
Stadtmauer-Lauf“ mit aktiven Teilnehmern jeden Alters, die am Sonntagmorgen um 10 Uhr auf die 4,2 Kilometer lange Strecke geschickt werden.
Bühnenprogramm Für das diesjährige Stadtfest wurde auch wieder ein Bühnenprogramm organisiert, bei dem ausschließlich Bands und Musiker aus der Region auftreten werden. Auch das Frühjahrs-Angebot des Einzelhandels wird durch ein buntes Programm mit Spiel und Spaß für die ganze Familie abgerundet. Die Veranstaltung ist mit einem verkaufsoffenen Sonntag kombiniert, an dem die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr geöffnet haben. Internet: www.z-eu-s.de
MARKT
■ Düsseldorfs größter Trödelmarkt Am 30.3. startet der Trödel- & Sammlermarkt auf dem Düsseldorfer Messeparkplatz P1 in die neue Saison. Nach der traditionellen Winterpause von Dezember bis Februar fiebern Aussteller und Besucher jedes Jahr der Neuauflage des „P1" entgegen. Und es sind viele, die mitfiebern. Denn der P1 zählt ohne Zweifel zu den größten und – wenn man dem Echo im Internet Glauben schenken darf – zu den schönsten Märkten in Deutschland. Auf bis zu 60.000 qm Fläche finden bis zu 1000 Händler Platz. Eine ausgeklügelte Logistik stellt sicher, dass jeder problemlos seinen Platz erreicht. Allerdings sollte man vorgebucht haben, wenn man diesen 04 / 14
Markt anfährt. Zwar bieten die Veranstalter auch noch eine Platzvergabe am Samstag an. Aber es kommt immer wieder vor, dass hier nur noch wenige Restplätze
zu ergattern sind. Für Besucher stehen 12.000 Parkplätze zur Verfügung (3,50 Euro). Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln bis zum Stadion ESPRITarena fährt, wird mit kostenlosen Pendelbussen zum Marktgelände gebracht. Geschätzte 35.000 bis 40.000 Besucher sind der Regelfall auf dem P1. Leider folgen die Termine auf dem P1 keiner festen Regel, da die benachbarte Messe und das Stadion natürlich ebenfalls Anspruch auf die Parkplätze erheben. 2014 wird die starke Terminbelegung erstmals dazu führen, dass der Trödel- & Sammlermarkt im April und Ende Juni an einem Samstag stattfindet. Alle, die diesen beeindruckenden Markt einmal live erleben wollen – sei es als Besucher oder als Aussteller – finden einen umfangreichen Frage- & Antwortkatalog auf der Homepage des Veranstalters. Internet: www.expo-concept.de
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AKTIONSTAGE
Technik Museum Im Technik Museum Speyer können die Besucher Technikgeschichte zum Greifen erleben: In Europas größter Raumfahrtausstellung Apollo and Beyond wartet das Original russische Spaceshuttle Buran darauf, entdeckt zu werden. Weitere Weltsensationen sind eine begehbare Boeing 747 der Lufthansa, ein U-Boot zum Hineinsteigen und vieles mehr. Im einzigen Imax Dome Filmtheater Deutschlands wird der Film nicht auf eine flache Leinwand, sondern auf eine gigantische Kuppel projiziert – hier erfährt man durch die hochentwickelte ImaxTechnologie ein besonderes Erlebnis.
■ Modellbautage in Speyer Bei den Aktionstagen im „Technik Museum Speyer“ über die Ostertage vom 19. bis 21. April gibt es für Fans des Modellbaus wieder ein ganz besonderes Programm, denn der Verein zur Förderung der Luftfahrthistorie der Pfalz (VFLP) präsentiert hier die neunten „Speyerer Modellbautage“.
Modell hautnah In der Raumfahrthalle, in direkter Nähe zum original Space Shuttle Buran, werden dann zahlreiche Schiffs-, Auto-, Flugzeugund Raumschiffmodelle gezeigt. Infostände zu Modellbauaktivitäten und Modellbauvereinen runden das Programm ab. Besucher der Aktionstage können zudem unter Anleitung selbst zum Klebstoff greifen, um verschiedene Objekte zusammenzubauen. Das dazu benötigte Werkzeug und erforderliche Bausätze werden von den Organisatoren zu einem kleinen Unkostenbeitrag zur Verfügung gestellt. Neben den klassischen Modellbaugenres wie Luftfahrt, Lokomotiven, oder Automobile wird auch der Science Fiction Bereich vertreten sein. Die Osteraktion „9. Speyerer Modellbautage“ ist im regulären Eintrittspreis des Technik Museum Speyer enthalten und findet je von 9 bis 18 Uhr in der Raumfahrthalle statt.
Internet: www.technik-museum.de/modellbautage
MARKT
■ Ostermarkt auf Gut Cones Ein Kunsthandwerk- und Lifestyle-Markt findet am Samstag, 5. April, und Sonntag, 6. April, zwei Wochen vor den Osterfeiertagen auf Gut Cones in Ratingen statt. Täglich von 11 bis 18 Uhr öffnet die Gutsscheune dann (40882 Ratingen, Conesweg) ihre Pforten. Innerhalb aber auch außerhalb der Scheune werden an den zwei Tagen dann allerlei schöne und saisonale Dinge für jeden Geldbeutel angeboten. Natürlich sind auch zahlreiche Osterwaren, Blumen und Gartendekorationen mit dabei. Für leckeres Essen und Trinken sorgt der Inhaber der Scheune. Auch die Kinder dürfen sich freuen – für sie wird ein kostenloses Bastelprogramm angeboten, damit die Eltern in aller Ruhe einkaufen und bummeln können. Internet: www.magerkurth-events.de Copyright: Magerknut-Events
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MESSE
Rahmenprogramm
■ „HOME & GARDEN“ in Köln Seit vielen Jahren gastiert die „HOME & GARDEN“ nunmehr in Köln und gilt als die führende Garten- und Lifestyleausstellung. Eine Vielzahl namhafter Aussteller präsentiert dieses Jahr vom 1. bis 4. Mai im Kölner Rheinpark wieder Klassisches bis Extravagantes, das höchsten Ansprüchen standhält. Hier findet man nicht nur schöne und ausgefallene Kreationen, sondern auch die neuesten Trends für Haus und Garten.
Garten animiert, sich über ihre Natur-Oase neue Gedanken zu machen. Denn die Fülle an Gartenmobiliar reicht von schicken Outdoormöbeln bis hin zum kompletten Gartenkonzept.
Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Vorführungen, Sonderschauen und kulinarischen Genüssen rundet die Veranstaltung ab und macht sie zum idealen Ausflugsziel für Groß und Klein. Die Ausstellungsfläche zeichnet sich durch eine hervorragende Lage und Verkehrsanbindung aus. Sie umfasst insgesamt 3,5 Hektar und ist in Innen- und Außenfläche unterteilt. Bereits im letzten Jahr trugen rund 80 Aussteller und 10.000 Besucher zum vollen Erfolg der Veranstaltung bei. Die herrliche Auszeit vom Alltag mit bestem Lifestyle-Angebot ist vom 1. bis 4. Mai dieses Jahr in der Zeit zwischen 10 und 19 Uhr (sonntags ab 11 Uhr) zu genießen. Der Eintritt beträgt 10,- Euro, ermäßigt 8,- Euro; Kinder und Jugendliche bis 17 Jahren sind in Begleitung Erwachsener eintrittsfrei.
Beliebte Messereihe Der Saisonauftakt der bundesweit beliebten Messereihe erfolgt Anfang Mai in Köln mit einer frühlingshaft-bunten Blütenpracht aus 70.000 gepflanzten Tulpen und 50.000 Stiefmütterchen. In creme-weißen Pagoden zeigen Aussteller zudem alles rund um die Themen Wohnen, Dekorieren, Leben und Genießen. Dazwischen Kunst, Kultur, Malerei, Handwerk, Gartendesign, Blumen und Blüten, Mode, Schmuck, Antiquitäten, Modernes und Zweckdienliches. Vor allem Gartenliebhaber werden mit ausgesuchten Objekten für Hof und
MESSE
■ Country Music Messe in Bergheim
Bergheim darf sich auf ein großartiges internationales Festival freuen, wenn hier vom 4. bis zum 6. April die „19. Internationale Country Music Messe“ erstmals im Bürgerhaus Quadrath-Ichendorf stattfindet. Beim wichtigsten Treffpunkt der Country Music Szene in Europa erwartet die Fans hier ein internationales Bühnenprogramm mit mehr als 85 Live-Auftritten von Künstlern aus zehn Ländern. 04 / 14
Internet: www.homeandgarden-net.de
Treffpunkt der Szene
Country and Western
Mit dabei sind Musiker aus den USA und sogar von den Färöer Inseln aber auch aus den Nachbarländern Niederlande und Belgien. Hier treffen Fans auf Bands und Veranstalter auf Musiker und die Fachjournalisten begutachten das Können der angereisten Talente aus der ganzen Welt. Am Freitag, 4. April, werden im Rahmen der Internationalen Country Music Messe die wichtigsten Preise für nationale Künstler verliehen. Der Deutsche Countrypreis 2014 wird ab 20.30 Uhr auf der Bühne im Bürgerhaus in sieben Kategorien ausgelobt. Seit dem 1. Januar läuft bereits das Telefonvoting für den nationalen Musik-Preis, der einzig von den Fans ermittelt wird. 20 Künstler bzw. Bands sind für den Award „Liebling der Fans“ vorgeschlagen Info: www.deutscher-countrypreis.de.
Die Internationale Country Music Messe wurde 1996 vom Veranstalter Kai Ulatowski ins Leben gerufen wurde. Alljährlich trifft sich seitdem die Szene, um die neue Saison zu planen. Veranstalter buchen hier die Künstler für ihre Events und die Fans decken sich mit den neuesten Kollektionen ein und genießen das abwechslungsreiche Musikprogramm. Viele Künstler nutzen die Messe auch, um ihre neuen Tonträger zu präsentieren. Zudem gibt es hier die Möglichkeit, eine flotte Sohle aufs Parkett zu legen, sei es modern im Line Dance oder ganz traditionell beim Cowboy Two-Step. Wem das notwendige Outfit fehlen sollte, dem kann auf der großen Fachausstellung zum Themas Country & Western geholfen werden. Vom Kopf bis zu den Füßen kann sich jedes Cowgirl und jeder Cowboy einkleiden. Die Aussteller bieten vom Stetson bis zu den Boots das Passende für jeden Geschmack und Geldbeutel. Die 19. Internationale Country Music Messe hat geöffnet: Freitag, 4. April, 15 bis 22 Uhr, Eintritt: 8,Euro; Samstag, 5. April, 10 bis 22 Uhr, Eintritt: 13,- Euro; Sonntag, 6. April, 10 bis 19 Uhr, Eintritt: 10,- Euro; Wochenend-Ticket für drei Tage: 25,- Euro; Kinder bis 14 Jahren frei. Internet: www.countrymusicmesse.de
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PRODUKT
■ Perfekte Grillmomente Auch dieses Jahr setzt Weber-Stephen Maßstäbe mit intelligenten Innovationen und cleveren Weiterentwicklungen: Highlights der Saison sind die überall blitzschnell einsatzbereiten Go-Anywhere® Holzkohle- und Gasgrills, die Neuheit im kontinuierlich anwachsenden „To-go“Sortiment von Weber®.
Überall grillen Die Go-Anywhere Holzkohle- und Gasgrills lassen dank intelligenter Features auch das Grillen unterwegs zum kulinarischen Highlight werden und machen ihrem Namen alle Ehre – klein, leicht, robust und überall blitzschnell einsatzbereit: Der Gasgrill ist mit Gaskartusche verwendbar und sein porzellanemaillierter Grillrost sorgt für gleichmäßige Hitzeverteilung über die gesamte Grillfläche – ein Plus für idealen Geschmack und perfekte Grillmarkierungen. Das stufenlose Brennerventil ermöglicht außerdem eine optimale Temperaturregelung. Da hat jeder Grillfan schnell den richtigen „Dreh“ raus. Auch der Go-Anywhere Holzkohlegrill macht jeden Ausflug mit und sorgt dank durchdachter Features für wunderbare Grillmomente: Hier ermöglichen zwei Lüftungsschieber aus Aluminiumblech am
PRODUKT
Quelle: www.weber.com
Deckel die individuelle Temperaturregelung. Deckel und Kessel sind hochwertig verarbeitet und porzellanemailliert. Ein Extra ist der Brikett-Portionierer – für einfaches und exaktes Abmessen der benötigten Brikett-Menge. Pluspunkte, die die GoAnywhere Grills überall zum gern gesehenen Begleiter machen. Mit dem kleinen Anzündkamin Rapidfire® oder den Easy Start Premium Briquettes werden sie perfekt ergänzt. Weber ist mit seinen Produkten weltweit in Fachgeschäften, Einrichtungshäusern, Baumärkten und Kaufhäusern vertreten.
Konzept und zählt zu den „Vitalizern“. Damit füllt der Drink eine Marktlücke zwischen den Health Drinks, den Sportgetränken und den koffeinstarken Energy Drinks.
Herb-fruchtig
■ Neues Getränk: „Regenerativum“ Basierend auf natürlichen Inhaltsstoffen und angereichert mit dem lebenswichtigen Mikronährstoff Cholin ist Kreutzbergs das erste „Regenerativum'' auf dem deutschen Getränkemarkt: Das innovative Getränk basiert auf einem neu entwickelten
Bereits beim ersten Schluck belebt der herb-fruchtige Geschmack von Kaktusfeige, Ingwer und Limette des Regenerativums die Geschmacksnerven. Erfinder des Drinks ist Jan Kreutzberg, der über 15 Jahre in Afrika und Asien lebte. Als er zuletzt in Südkorea arbeitete, entdeckte er im Lebensstil der Süd-Koreaner das Rezept für Regeneration ohne künstliche Aufputschmittel. Mit diesem neuen Getränkekonzept machte sich Kreutzberg in Berlin ans Werk und entwickelte mit seinem Team „Kreutzbergs Regenerativum“. Der Drink wirkt belebend, aber nicht aufputschend und verzichtet auf Farb- und Konservierungsstoffe. In der Tat sind viele gute Zutaten in dem Regenerativum enthalten: Wasser, Fruktosesirup, Apfel-, Kaktusfeigen- Limetten- und Grapefruitsaftkonzentrat, Isomaltulose*, Kohlensäure, Säuerungsmittel Citronensäure, Calciumlactat, natürliches Aroma, Grüntee-Extrakt, Ingwerextrakt und eine Vitaminmi-
Quelle: www.weber.com Internet: www.weber.com
schung aus Vitamin C, Niacin, Vitamin B6, Folsäure und Vitamin B12; Magnesiumcarbonat, Cholin, Guaranaextrakt und Backhonig (*eine Glukose- und Fruktosequelle). Grüntee und Guarana entfalten mit natürlichem Koffein eine anregende Wirkung. Die Wirkstoffe der indischen Kaktusfeige unterstützen die Zellregeneration im Körper und haben eine entzündungshemmende Wirkung. Ingwer wirkt Giftstoffen entgegen und wird in der asiatischen Medizin gegen Magenbeschwerden und Schwindelgefühl eingesetzt. Cholin unterstützt die Funktion der Leber beim Transport von Fettsäuren. Vitamin B6, B12 und Vitamin C stärken das Immunsystem und wirken gegen Müdigkeit. Die Mineralstoffe Calcium und Magnesium regeln den Flüssigkeitshaushalt und beugen einer Dehydrierung vor. Das Regenerativum kann zu jeder Tages- oder Nachtzeit und von jeder Altersgruppe genossen werden, denn der geringe Koffeingehalt gepaart mit einer optimalen Dosis an Vitaminen und Mineralstoffen und hohem Fruchtanteil schmeckt nicht nur natürlich, es wirkt auch regenerierend. Kreutzbergs Regenerativum ist in der 0,25l -Dose bereits im Handel erhältlich. Internet: www.kreutzbergs.de
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PRODUKT
ner Stadt. Ganz bewusst wird dabei auch der Sockel der Schneekugel gestaltet und so entsteht mit jeder neuen Kugel ein individuelles Gesamtkunstwerk für die jeweilige Stadt. Erhältlich sind momentan die Städte-Schneekugeln für Dortmund, Duisburg, Düsseldorf, Hannover, Essen, Stuttgart, Baden-Baden, Würzburg und das Fränkische Weinland. Weitere Motive sind in Vorbereitung. Die Kugeln sind sowohl im Onlineshop von Schneekugelhaus wie im gut sortierten Souvenirfachhandel erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung ist 9,95 Euro.
■ Reise-Souvenirs Deutsche Städte im Fokus. Mit künstlerisch gestalteten Schneekugeln präsentiert die Designerin Minnie Delgardo eine breite Serie von Souvenir-Schneekugeln für Deutschlands Kunst- und Kulturstädte. Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nahe? Ganz nach Goethes geflügelten Worten war im Tourismusjahr 2013 fast jede zweite Urlaubsreise eines Deutschen dem Binnentourismus zuzurechnen. Deutschland kann nach den aktuellen GfK-Zahlen damit seine Position als Reiseziel Nr. 1 bei den deutschen Urlaubern weiter behaupten. Bei den Reiseanlässen stieg die Nachfrage nach Städtereisen und Shoppingtrips deutlich. Städtereisen sind mit einem Anteil von 19 Prozent gleichzeitig auch Nummer 1 bei den Inlandsurlauben. Aber auch Besuche von Erlebniseinrichtungen wie Zoologische Gärten sind sehr gefragt. Mit der steigen-
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Über das Schneekugelhaus: den Nachfrage nach deutschen Reisezielen wächst auch das Interesse an Souvenirs dieser Städte. Dabei sind die Ansprüche an das optische Erscheinungsbild des Reiseandenkens ebenfalls gestiegen. Die Souvenir-Schneekugeln-Reihe „Kunst- und Kulturstädte Deutschlands“ der Künstlerin Minnie Delgardo legt deshalb den Fokus auf die Kunstwerke ei-
sche Republik und Großbritannien. Besonders starke Zuwächse waren aus Polen, Australien, Spanien, Indien und China zu verzeichnen. Insgesamt präsentierten in den sieben Hallen der INHORGENTA MUNICH 2014 1.197 Aussteller ihre Neuheiten. Positiv entwickelte sich die Teilnahme der internationalen Aussteller: Mit 581 Unternehmen erhöhte sich ihr Anteil auf rund 48 Prozent.
Neuheit und Hingucker
■ INHORGENTA München Die INHORGENTA MUNICH, Deutschlands größte Schmuck- und Uhrenmesse, hat in ihrer 41. Auflage vom 14. bis 17. Februar 2014 ihre Bedeutung als internationale Leitmesse und Trendbarometer für bezahlbaren Luxus bestätigt. Mit knapp 30.000 Besuchern aus 80 Ländern erreichte die Messe das Niveau des Vorjahres. Rund ein Drittel der Besucher reiste aus dem Ausland an. Zu den am stärksten vertretenen Ländern zählten Österreich, Italien, Schweiz, Niederlande, Tschechi04 / 14
Erstmals war eine wirkliche Neuheit in einem immer größer werdenden Nischenmarkt auf der Inhorgenta 2014 in München in der Halle A1 zu entdecken. Frech lächelt das fesche Mädl im Dirndl den Besuchern der Fachmesse in über fünf Meter Höhe an und lockt sie spitzbübisch zwinkernd an den wohlriechenden Stand mit frischen Lebkuchenherzen. Das 2013 gegründet Label hat das Thema Trachtenuhr und nun auch Trachtenschmuck völlig neu und jung umgesetzt. Warum nicht schon vor Jahren jemand auf die Idee gekommen ist, modische Trachtenuhren zu kreieren, muss man sich natürlich fragen. Julia Menzel aus Tegernbach in Oberbayern hat diese Idee schon lange mit sich herumgetragen und nun in die Tat umgesetzt. Edelzeit heißt das neue Trachtenuhren-Label und vom ersten Moment an begeistern die Zeitmesser durch ihr einmaliges Design. Blüten und emotionsgeladene Applikationen ranken sich über die Armbänder und tanzen auf den Zifferblättern. Auf die Namen Edeltraut, Edelwiese, Edelweiß, Edelkitz und Enzian sind die fünf Modelle getauft, und noch nie waren Uhren so zuckersüß und verführe-
Schneekugelhaus ist der erste spezialisierte Hersteller und Anbieter für Schneekugeln. Im Onlineshop für Konsumenten gibt es knapp 1000 verschiedene Motive. Die Entwicklung und Herstellung eigener Designs sowie deren Vertrieb über den klassischen Geschenkartikel-Handel runden das Angebot von Schneekugelhaus ab. Internet: www.schneekugelhaus.de
risch wie in der Uhreserie. Pink und himmelblau – Schleifchen und Blümchen – Enzian und Edelweiß – Unschuld vom Land meets Rock'n Roll. Man nehme dazu nun noch ein fesches Dirndl mit frechem Dekolleté, ein fröhliches Lachen im Gesicht und fertig ist das perfekte Bayernszenario. Doch gerade diesem begegnet Designerin Julia Menzel mit einem Augenzwinkern. Bei Edelzeit trifft High-Fashion auf Tradition und verspielte Eleganz auf bizarre Materialkombinationen. „Die Uhren und der Schmuck sollen ein Blickfang sein – das war von Anfang an das Ziel“, so Designerin Julia Menzel. „Ich wollte die TrachtenUhr erfinden. Und falls es irgendwo schon eine gibt, dann zumindest neu erfinden.“ Die detailverliebten Modelle unterscheiden sich alle in Farbe und Material. Mal wurden Filz und Samt verarbeitet, dann kommt schmeichelndes Wildleder zum Einsatz. Alle Applikationen sind selbstverständlich im Trachtenstil gehalten und greifen humorvoll auf traditionelle Oktoberfest-Zutaten wie zuckrige schimmernde Liebesperlen oder „Herzerl" zurück. Stoffblüten, gestickte Lebkuchenherzen, gehäkelte Brezen, Stoffschleifen, weiße Spitze oder Edelweiß- und Enzian-Anhänger im Charivari-Stil sind die Komponenten, die aus jedem der fünf Modelle eine kokette Uhrendiva machen. 2014 wird die Kollektion mit Schmuck, dem Edeltreter einem absoluten Hingucker in Rose-, Gelbgold oder Antikstahl erweitert. Den Edeltreter kann man wohlgetrost für gute Laune verantwortlich machen, trägt man ihn am Hals, Handgelenk oder gar am Schlüsselbund. Internet: www.edel-zeit.com
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Entwürfen und Logos direkt in der Halle bestellt und mitgenommen werden. Technische Vorführungen, Löten, Schrubben oder Nippeln bestimmen den Geräuschpegel. Blecharbeiten in äußerster Präzision etwa für MAN-Traktoren zeigt der Hersteller auf seinem Messestand. Die LANZBulldog Teilehändler kommen aus ganz Europa und bringen fast alle Ersatzteile mit. Motorenrestauratoren aus Straubing und Umgebung haben ein Heimspiel und sind ebenfalls mit Tonnen von Motorenteilen dabei.
■ Bulldog-Messe-Straubing Der Begriff „Bulldog-Messe“ ist bereits seit 18 Jahren in der Szene der Traktor-Oldtimer-Fahrer bekannt. Dieses Jahr findet die Messe wieder im niederbayrischen Straubing am 29. und 30. März in der Fraunhofer-Messehalle von 10 bis 17 Uhr statt.
Ersatzteillager Die Bullldog-Messe ist in Straubing schon zum dritten Mal auf dem geschichtsträchtigen Gäubodengelände vertreten. Denn die Fraunhofer Messehalle bietet einen hochwertigen Standort für eine angemessene Präsentation der Aussteller. Die Messebeschicker bieten von Allgaier bis Zettelmeier viele Ersatzteile vom Original bis zur Reproduktion, ob neu oder ge-
braucht, bis hin zur rostigen Schraube. Diverse Anbieter mit Literatur, Betriebsanleitungen und Ersatzteillisten sowie mit einschlägigen Fachzeitschriften sind ebenfalls vor Ort.
Vereinsbedarf Aber auch Vereinsbedarf – wie Fahnen, Westen und Caps – können nach eigenen
TERMINE
Freigelände Das Freigelände steht für die Ehrenamtler als Ausstellungsfläche für Maschinen, Bulldogs, LKW und landwirtschaftlichem Gerät kostenlos zur Verfügung. Jeder Maschinenführer erhält eine Maß Bier und Brezen für seine Teilnahme. Für das leibliche Wohl sorgt der „Reisinger Wirt“ Internet: www.bulldog-messe.de
. Krammärkte April . Stadtfeste 2014 . Handwerkermärkte . Events
Für die tatsächliche Durchführung der uns gemeldeten Veranstaltungen können wir keine Gewähr übernehmen! Bitte rufen Sie vor der Anreise immer beim Veranstalter an! 04 23 24 34 53 54 73 01 02 06 06 06 06 07 07 07 08 08 09 10 10 17 17 17 17 18 18 20 22 22
Leipzig Wismar Eckernförde Warburg-Rimbeck Adenau Hillesheim Kirchheim/Teck Dresden Neißeaue Lutherstadt Eisleben Petersberg Seeburg Thale Jena Jena Jena Zwickau Zwickau Chemnitz Berlin-Schöneberg Berlin-Wedding Neubrandenburg Neubrandenburg Petersdorf Templin Bentwisch Rostock HH-Wandsbek Tremsbüttel Trittau
am Sportforum Hafen am Hafen Elisabethstr. Kirchstr. Marktplatz Innenstadt Altmarkt auf der Kulturinsel Marktplatz Festplatz Seeterrassen Innenstadt Innenstadt Innenstadt Hauptmarkt Hauptmarkt ums Rathaus Walther-Schreiber-Platz Leopoldplatz Kulturpark Marktplatz Dorfteich Marktplatz Hansecenter Innenstadt Wandsbeker Markt Schloß Wassermühle
Jd. Samstag Jd. Samstag Jd. 1. Samstag Jd. Samstag Jd. 1. + 3. Mittwoch Jd. 1. + 3. Donnerstag Jd. 1. Montag 25.04-18.05 11.04-13.04 26.04 12.04-13.04 19.04-20.04 30.04-04.05 08.04-11.04 12.04 29.04-30.04 14.04-16.04 30.04 07.04 12.04-13.04 18.04-21.04 19.04-21.04 19.04 18.04-21.04 19.04 07.04-19.04 05.04-21.04 06.04 12.04-13.04 12.04-13.04
Verbrauchermarkt Fischmarkt Fischmarkt Krammarkt Krammarkt Krammarkt Krammarkt Frühjahrsmarkt Natur- & Gartenmarkt Blumen u. Pflanzenmarkt Ostermarkt Ostermarkt Stadtfest zur Walpurgisnacht Jahrmarkt Holzmarkt Jahrmarkt Oster- u. Frühlingsmarkt Sachsenmarkt Jahrmarkt Frühlingsfest 31. Osterfest Müllerstr. Osterfest Osterjahrmarkt Ostermarkt Ostermarkt Ostermarkt Ostermarkt Frühlingsmarkt Landlust Frühlingsmarkt
Seifert Bauer P.A.M. Jäckel Gemeinde Stadt Stadt Stadt Trödelfranz Stadt Kopilow Kopilow Alex Jena Kultur Jena Kultur Jena Kultur Kultour Z. Kultour Z. Stadt Nareyka Nareyka ORG Büro ORG Büro Handgemacht TMT DVS Großmarkt Rostock Alster Media Selekt Baum, Elke
0341-1258303 038295-77311 04352-9117484 0160-99281749 02691-3050 06593-801-21 07021-502-499 0351-4888741 03588-223732 03475-633970 034632-20854 034632-20854 0391-6314643 03641-498144 03641-498144 03641-498144 0375-2713251 0375-2713251 0371-4883130 030-2290486 030-2290486 0172-3012910 030-7875622 0170-3870665 03987-208174 0381-6664541 0381-60903-20 040-20006233 04532-260325 04154-2037 04 / 14
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Niendorf Holm Probsteierhagen St Peter-Ording Augustfehn Bad Zwischenahn Ditzum Dornumersiel Esens Hesel Moordorf Moormerland Schortens Uplengen-Remels Wilhelmshaven Wittmund Bremerhaven Delmenhorst Uelzen Stadthagen Porta Westfalica Verl-Kaunitz Diemelsee Korbach Herborn Kirchhain Bad Hersfeld Lauterbach Höxter Bad Harzburg Gifhorn Hermsdorf Langenfeld Neuss-Hafen Remscheid Castrop-Rauxel Castrop-Rauxel Essen-Steele Duisburg-Walsum Kleve Straelen Burgsteinfurt Neuenkirchen Stadtlohn Freren Ibbenbüren Tecklenburg Bergheim Elsdorf Waldbröl Bad Breisig Bad Neuenahr Eitorf Hennef Kröv Cochem Enkirch Neuwied Hagen-Boele Herdecke Geseke Lippstadt Erbach/Odenw. Heppenheim Hofheim Wiesbaden Wiesbaden Homburg Merzig St. Wendel St. Wendel Völkingen Wadern Mannheim 04 / 14
Niendorfer Hafen Ferienzentrum Schloss Hagen Marktplatz Bahnhofstr. Am Hafen Schützenplatz
Marktplatz Fischereihafen Innenstadt Messegelände Enzer Str. Ostwestfalenhalle Ortsmitte Innenstadt Zentrum Linggplatz Altstadt Zentrum Schloss Bündheim Stadthalle Elbe-Park Stadthalle Hauptstr. Hafenpromenade FGZ/Alleestr. Altstadt Marktplatz Ickern Kaiser-Otto-Platz Kometenplatz Hoffmannallee Innenstadt Innenstadt Innenstadt Bahnhofstr. Innenstadt Im Kulturhaus Fußgängerzone Marktplatz Zentrum Ahrweiler Marktplatz Stadtmitte Marktplatz Zentrum Brunnenplatz Innenstadt Marktplatz Fußgängerzone Markt- u. Rathausplatz Innenstadt Europaplatz Stadthalle Fußgängerzone Elsässer Platz Innenstadt Innenstadt Innenstadt Marktplatz
25.04-27.04 19.04-21.04 20.04-21.04 19.04-21.04 06.04 19.04-21.04 18.04-21.04 19.04-21.04 13.04 13.04 13.04 05.04-06.04 27.04 27.04 05.04-06.04 19.04-21.04 26.04-27.04 27.04 21.04 05.04-06.04 20.04-21.04 01.04-30.04 19.04 05.04-06.04 14.04 12.04-13.04 16.04 13.04 02.04 20.04-21.04 12.04-13.04 06.04 05.04-06.04 13.04 16.04-21.04 04.04-06.04 19.04-21.04 03.04-06.04 25.04-27.04 06.04 06.04 11.04-13.04 06.04 26.04-27.04 06.04 16.04 06.04 06.04 13.04 10.04 + 24.04 13.04 02.04 26.04-27.04 06.04 24.04 05.04-06.04 29.04 05.04-06.04 30.04-02.05 05.04-06.04 16.04 10.04 27.04 28.03-01.04 06.04 04.04-06.04 25.04-28.04 05.04-06.04 06.04 03.04-06.04 10.04 22.04 30.04 26.04-11.05
Kunsthandwerk Ostermarkt Kunst, Design, Kunsthandwerk Ostermarkt Frühjahrstreff KHW-Markt Ostermarkt Ostermarkt Frühjahrsmarkt Gewerbeschau Frühjahrsmarkt Frühjahrsmarkt Frühjahrsmarkt Frühjahrsmarkt Frühjahrsmarkt Ostermarkt FischParty Hökermarkt mit Osterkrammarkt Frühjahrskrammarkt Ostermarkt Hobbymarkt Ostermarkt Frühlingsfest Ostermarkt Ostermarkt Ostermarkt Frühlingsmarkt Vieh- & Krammarkt Kunsthandwerk Kunsthandwerk Fischmarkt Ostermarkt Fischmarkt Frühlingsmarkt Castroper Frühling Marktschreier Marktschreier Marktschreier Stadtfest Ostermarkt Marktschreier Neuenkirchener Frühling Stadtlohner Frühling Fridurenmarkt Ostermarkt Kunsthandwerk Frühlingsmarkt Frühjahrsmarkt Vieh- & Krammarkt Frühlingsmarkt Halbfastenmarkt Eitorfer Frühling Ostermarkt Frühlingsmarkt Ostermarkt Krammarkt Gartenmarkt Marktschreier Frühlingsfest Krammarkt Krammarkt Stadtfest Frühjahrsmarkt Kunst & Genuss Ostermarkt Frühlingsfest Keramikmarkt Frühlingsfest Ostermarkt Palmmarkt zum Ostermarkt Monatsmarkt Maimess
Handgemacht 0170-3870665 Marktzauber 04344-301800 Gorisch 0172-4047810 Hübner Events 05204-89260 Uwes Märkte 0175-5931774 Uwes Märkte 0175-5931774 Uwes Märkte 0175-5931774 tf-promotion 04943-912121 tf-promotion 04943-912121 Uwes Märkte 0175-5931774 Uwes Märkte 0175-5931774 Uwes Märkte 0175-5931774 Uwes Märkte 0175-5931774 tf-promotion 04943-912121 Uwes Märkte 0175-5931774 Uwes Märkte 0175-5931774 Erlebnis Bremerh. 0417-80936430 Stadtmarketing 04221-992299 Siko-Veranst. 05804-970799 Stadt 05721-782-174 Lübker 05705-7717 Stadt 05246-961-166 Gemeinde 05633-91133 Korbacher Hanse 05631-915430 Stadt 02772-708-1900 Stadt 06422-808-141 Touristinfo 06621-201-274 Stadt 06641-184118 Stadt 05271-9630 Posorski 05522-84536 Handgemacht 0170-3870665 Alex 0391-6314643 Schapitz 02173-22947 Iven 02182-3697 Schmidt, Frank 0172-2076821 Philipp 0172-2801310 JOBO 02324-6866691 JOBO 02324-6866691 JOBO 02324-6866691 Steinberg 0209-781913 Werbering 02834-702-212 JOBO 02324-6866691 VV Neuenkirchen 05973-5454 Stadtmarketing 02563-87866 HGV Freren 05902-7171 Stadt 05451-931455 Grawe 05481-6358 Stammen 02271-985930 Nübold 0221-47675017 Wir für Waldbröl 02291-9099808 WG Bad Breisig 02633-4563-13 Stadt 02641-87251 Radermacher 0171-7835891 Radermacher 0171-7835891 Touristinfo 06541-9486 Stadt 02671-60921 Gemeinde 06541-4140 Stadt 02631-802-0 JOBO 02324-6866691 Stadt 02330-611298 Stadt 02942-50028 Stadt 02941-9800 Koenitz GmbH 0261-9839930 Stadt 06252-131213 JoKo GmbH 0271-2320015 Wiesbaden Marketing 0611-31-3112 Wiesbaden Marketing 0611-31-3112 Stadt 06841-101-201 Stadt 06861-85-335 Stadt 06851-809-0 Stadt 06851-809-0 Stadt 06898-13-2025 Stadt 06871-50731 Großmarkt Mannheim 0621-43225-21
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Stuttgart Freiberg am Neckar Weil der Stadt Balingen Münsingen Simmersfeld Tübingen Esslingen Neubulach Welzheim Besigheim Bretten LD-Klingenmünster Appenweier Bühl Schiltach Gottmadingen Rottweil Stockach Hinterzarten München Herrsching Murnau Wolfratshausen Rosenheim Wasserburg Eggenfelden-Gern Garching/Alz Mühldorf/Inn Mühldorf/Inn Dachau Eichstätt Augsburg Oettingen Thannhausen Wemding Fischen Ottobeuren Bad Waldsee Friedrichshafen Ehingen Lauingen Fürth Nürnberg Nürnberg Bad Windsheim Ebermannstadt Forchheim Gunzenhausen Ornbau Scheinfeld Oberviechtach Abensberg Neustadt/Donau Riedenburg Deggendorf Grafenau Landau/Isar Röhrnbach Straubing Bad Berneck Hof Marktredwitz Bad Rodach Bad Staffelstein Coburg Neustadt/Cob. Weismain Karlstadt Kitzingen Oberthulba Würzburg Sondershausen 04 / 14
Messe Marktplatz Innenstadt Friedrichstr. Innenstadt Otto-Kaltenbach-Str. Altstadt Ritterstr. Marktplatz Kirchplatz Innenstadt Marktplatz Klingbachhalle Foyer Nesselrieder Str. Bürgerhaus Altstadt Innenstadt Fußgängerzone Hauptstr. Kurhaus Mariahilfplatz Seepromenade Bereich Bahnhofstr. Innenstadt Vorplatz von WEKO Wohnen Innenstadt Penny-Markt King Dom Stadtplatz Altstadt Innenstadt Zentrum Bahnhofstr. Altstadt Kurhaus Fiskina Marktplatz Zentrum Charlottenhof Innenstadt Stadtmitte Fürther Freiheit XXXLUTZ Hauptmarkt Paradeplatz Marktplatz Innenstadt Stadtseegelände Marktplatz Innenstadt Marktplatz Oberer Stadtplatz Stadtplatz Spitalplatz Marktplatz Theresienplatz Maxplatz Innenstadt Marktplatz Marktplatz Marktplatz Marktplatz Altstadt Innenstadt Ortskern Oberer und Unterer Marktplatz
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Kreativ-Messe Krämermarkt Krammarkt Krammarkt Krammarkt Krammarkt Georgimarkt Esslinger Gartentage Ostermarkt Welzheimer Frühling Ostermarkt Krammarkt Kunsthandwerk Frühjahrsmarkt KHW-Markt KHW-Markt Frühjahrsmarkt Georgimarkt Krammarkt Kunsthandwerk Auer Maidult Seemarkt Palmmarkt Mittefastenmarkt Frühlingsmarkt Georgimarkt Gerner Dult Jahrmarkt Jahrmarkt Mitfastenmarkt Ostermarkt Ostermarkt Frühjahrsdult Mathiasmarkt Ostermarkt Frühlingsmarkt Kunsthandwerk Frühjahrsmarkt Ostermarkt Jahrmarkt Ostermarkt Frühjahrsmarkt Frühlingsmarkt Jahrmarkt Ostermarkt zum Frühlingsfest Jahrmarkt Jahrmarkt Walburgimarkt Jahrmarkt Frühlings- u. Gartenfest Frühlingsmarkt Frühjahrsmarkt Frühjahrsmarkt Weißer Sonntag Fastenmarkt Palmsonntags-Kirta Speisenmarkt Ostermontagskirta Frühjahrsdult Frühjahrsmarkt Ostermarkt Wallburga-Jahrmarkt Krammarkt Krammarkt Ostermarkt Monatsmarkt Krammarkt Ostermarkt Kitzinger Frühling Ostermarkt Frühjahrsmesse Ostermarkt
Messe Stuttgart 0711-18560-0 Stadt 07141-278-0 Stadt 07033-521-133 Stadt 07433-170361 Stadt 07381-182-136 Bürgermeisteramt 07484-932013 Stadt 07071-204-2634 Maehr 0711-313222 Stadt 07053-95960 Stadt 07182-8008-0 Stadt 07143-8078-263 Stadt 07252-921-236 Birg 0151-55300042 Gemeinde 07805-959416 Seifermann 07841-25045 Stadt 07836-5850 Gemeinde 07731-908-160 Stadt 0741-494212 Stadt 07771-802188 Birkenbach 07034-992089 Stadt keine Tel.Nr. G.E.J.A 08152-998710 Markt keine Nr. Stadt 08171-214-261 G.E.J.A 08152-998710 Stadt 08071-105-22 Gutsverwaltung Gern 08721-2101 Pauls Markt 0171-4825458 Pauls Markt 0171-4825458 Stadt 08631-6120 Stadt 08131-75-313 Pro Eichstätt 08421-907882 Stadt 0821-3243905 Stadt 09082-709-0 Stadt 08281-90111 Stadt 09092-9690-35 Ketzscher 08322-809858 Gemeinde 08332-921952 Stadt 07524-941315 Stadt 07541-2030 Stadt 07391-503-301 Stadt 09072-4677 Stadt 0911-9740 REDAS e.K. 0871-4306336-0 Stadt 0911-2312691 Kur-Kongress GmbH 09841-4020 Stadt 09194-5060 Stadt 09191-714-341 Stadt 09831-508-116 Enkler 09852-908975 Stadt 09162-9291-131 Stadt 09671-307-13 Stadt 09443-9103-0 ANW Neustadt/D. 0175-7524058 Stadt 09442-918115 Stadt 0991-2960-308 Stadt 08552-962343 Stadt 09951-941-115 Markt 08582-9609-36 Stadt 09421-944240 Stadt 09273-8919 Stadtmarketing 09281-64339 Stadt 09231-501-147 Stadt 09564-9222-15 Stadt 09573-4115 Stadt 09561-89-2329 Stadt 09568-81132 Stadt 09575-9220-26 Stadtmarketing 09353-981538 Stadtmarketingverein 09321-9292949 Markt 09736-8122-33 Stadt 0931-372367 Stadt 03632-622186