Troedler 0714

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• € 4,50

Schweiz CHF 8,50 | Österreich € 5,00

Exlibris Plakate


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INHALT 3

TRÖDLER

ISSN 1863-0340

VERLAG

GEMI Verlags GmbH Pfaffenhofener Straße 3 85293 Reichertshausen Tel. 08441 / 4022-0 Fax 08441 / 71846 Internet: http://www.gemiverlag.de eMail: info@gemiverlag.de

GESCHÄFTSFÜHRER

Gerd Reddersen Rudolf Neumeier

CHEFREDAKTEUR

Karl Ruisinger eMail: karl.ruisinger@gemiverlag.de

REDAKTION

Nicola Fritzsch, Joscha Eberhardt Karin Probst, Helene Stümpfle-Wolf

4

LESERFORUM ■ Expertenauskünfte

7

ONLINETIPP ■ Websites für Sammler

8

MAGAZIN ■ Ausstellungen – Messen – Märkte

MODELLBAU

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■ Faller-Häuschen

REDAKTION MARKT & HANDEL Heidrun Th. Grigoleit STÄNDIGE MITARBEIT

Dr. Graham Dry, Dr. Dieter Weidmann

BLICKPUNKT

AUTOREN DIESER AUSGABE

Reinhard Bogena, Christoph Prignitz, Heidrun Th. Grigoleit

■ Design / Skulptur

REDAKTIONSASSISTENZ

Heike Genz

TERMINE

Anette Wagner, Tel. 08441/4022-35 Hans Neumeier, Tel. 08441/4022-34 eMail: termine@gemiverlag.de

LITHOS, SATZ, HERSTELLUNG

Westner Medien GmbH (Anschrift siehe Verlag)

ANZEIGEN

Markus Westner, Tel. 08441/4022-13 Hans Neumeier, Tel. 08441/4022-34

KLEINANZEIGEN

Heike Genz, Tel. 08441/4022-18 Marlene Westner, Tel. 08441/4022-12

VERTRIEB

Gerd Reddersen

ZEITSCHRIFTENHANDEL

VU Verlagsunion KG

MARKTVERTRIEB

Jörg Kirschbaum Mobil 0172/4436638

ABOVERWALTUNG

Gemi Verlags GmbH Postfach 85291 Reichertshausen Tel: 08441/4022-0 Fax: 08441/71846 eMail: info@gemiverlag.de

DRUCK

westermann druck Gmbh

AUKTIONEN

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■ Berichte – Preise – Termine

SCHALLPLATTEN

32

■ Schwarzes Gold für Sammler

PAPIER

86

■ Exlibris

UHREN

94

■ Junghans

SPIELZEUG

98

■ Zebra Crossing

FUNDSTÜCKE

104

■ Flohmarktpreise

TERMINE UND ANZEIGEN ■ ANTIKMARKTTERMINE ERSCHEINUNGSWEISE

monatlich

■ SAMMLERBÖRSENTERMINE

TITELFOTOS

Reinhard Bogena, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg / Georg Janßen

■ AUSLANDSTERMINE

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fallen die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM. Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/11 (Preise gültig seit 01.08.2006)

■ REGELMÄSSIGE TERMINE ■ FLOH- UND TRÖDELMARKTTERMINE ■ KLEINANZEIGEN IN DER SAMMLERBÖRSE ■ MARKT & HANDEL

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LESERFORUM 4

■ Alpenveilchen

EXPERTISEN

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■ Steingutvase

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Ich benötige Ihren fachkundigen Rat: Vor einiger Zeit habe ich auf einem Markt eine wunderschöne Vase aus Steingut erstanden. Sie fiel mir gleich auf durch die schöne Glasur und das Dekor aus stilisierten Quallen und Schmetterlingen. Die Vase ist 24 cm hoch und hat an der Öffnung einen Durchmesser von 8 cm. Unten am Stand ist die Vase mit einer geritzten Signatur versehen. Diese heißt ganz eindeutig „Cliff". Deswegen meine Frage: kann es sich um eine frühe Arbeit von Clarice Cliff handeln? Joana Heinemann, o. O.

!

Diese neuzeitliche Vase scheint aus Majolika zu sein und steht in der Tradition der japanischen Töpferkunst, aber die Signatur lässt sich nicht deuten. Sie ist ganz bestimmt nicht mit dem Oeuvre der englischen Keramikerin Clarice Cliff in Verbindung zu bringen, das von Anfang an stilistisch eindeutig dem Art déco zuzuordnen

ist, während sich die vorliegende Vase eindeutig am asiatischen Steinzeug anlehnt. Es ist wahrscheinlich, dass der vermutlich von einer deutschen Hand stammende Schriftzug nicht als „Cliff“ zu lesen ist, obwohl diese Lesart sehr naheliegt. Die Lösung ist woanders zu finden. Wir haben u.a. zwei amerikanische Töpfer mit dem Vornamen „Cliff“ (als Abkürzung für „Clifford“) kontaktiert, aber beide haben abgewunken. Der Wert der folglich anonymen Vase liegt bei 40 Euro. Dr. Graham Dry, München

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Mit großem Interesse lese ich stets Ihre Expertisen und hoffe nun, dass Sie mir bei meinem Bild auch behilflich sein können. Es handelt sich um ein Ölgemälde, Motiv Alpenveilchen, auf Rupfen gemalt. Die Maße betragen 68 cm x 56 cm. Auf der Rückseite des Rahmens befindet sich noch das ebenfalls abgebildete Etikett, leider in Fragmenten. Können Sie mir vielleicht Näheres zum Maler, der Entstehungszeit und den Wert des Bildes sagen? D. Lehner, o.O.

!

Die von einem Amateurmaler ins Bild gesetzten Alpenveilchen sind nicht schlecht gemalt, aber die Stimmung ist nicht besonders optimistisch. Man wundert sich, dass der Maler oder die Malerin so genau zu Werke gehen musste, dass auch das traurig herunter hängende Blatt mit in die Darstellung musste. Vielleicht liegt es an der Entstehungszeit des Bildes, wohl nicht allzu lange nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, dass die unsignierte Darstellung der Alpenveilchen leicht pessimistisch und introspektiv wirkt, ohne hübschen Blumenübertopf und auf einem Unterteller stehend. Die Verwendung von Rupfen, statt Leinwand, kann auch auf schwere Tage deuten. Die heutige Stimmung wird auch nicht durch das Austellungsetikett gehoben, denn im Rahmen befand sich ursprünglich ein anderes Bild von viel besserer Qualität, nämlich ein Werk des Malers Edward Harrison Compton (11.10.1881 - Feldafing am Starnberger See - 06.03.1960), eines deutschen Landschaftsmalers englischer Abstammung. Vom Wohnort des Feldafinger Malers ausgehend, lässt sich der unvollständige Titel des Bildes „Am Sta ...“ leicht ergänzen. Der etwas barock wirkende, mit Goldfarbe bemalte Rahmen hat irgendwann nach den Fünfzigerjahren dem Besitzer nicht gefallen, ein neuer Rahmen wurde für das Bild gekauft und der alte, ursprüngliche beiseite gelegt, bis ihn ein Amateurmaler bei Gelegenheit für ein eigenes Werk übernommen hat. Die anony-

■ In dieser Rubrik beantworten unsere Experten Ihre Fragen zu dem einen oder anderen guten Stück. Doch leider sehen wir uns außerstande, ganze Nachlässe oder sämtliche sich in Ihrem Haushalt befindlichen Trouvaillen bewerten und schätzen zu lassen. Auch bitten wir um Verständnis, wenn es mit der Bearbeitung länger dauert. Senden Sie uns also Ihre Anfrage nur zu einem zu bestimmenden Objekt – mit detaillierter Beschreibung und gutem Foto, auf dem das Objekt ganz abgebildet ist. Noch ein Hinweis zu den Preisen, die von Fall zu Fall von unseren Experten genannt werden: Hierbei handelt es sich um Richtwerte, die anhand von Fotos allein getroffen werden und je nach Zustand des Objekts nach oben oder nach unten korrigiert werden können. Ihre Anfrage schicken Sie bitte an: Gemi Verlags GmbH Redaktion Leserforum Pfaffenhofener Straße 3 85293 Reichertshausen


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LESERFORUM 5 ger Windmühle in Moritzburg bei Dresden. Neben der Landschafts- und Porträtmalerei und der Zeichnung wandte er sich ab 1960 bis etwa 1985 der Keramik zu und arbeitete als Innenraumgestalter von Gaststätten und Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Die in den 1970er- und 1980er-Jahren heimlich unternommenen Reisen durch Südeuropa fanden ihren Niederschlag in einer Vielzahl von Bildern und Grafiken, konnten jedoch erst nach dem Ende der DDR öffentlich gezeigt werden. Timmler starb am 19. Mai 1996. Um seinen malerischen und grafischen Nachlass kümmert sich die Galerie Hellmann Fine Art in Bad Liebenstein. Die Fischschale kann mit etwa 50 Euro bewertet werden. Eine Ausstellung „Karl Timmler zum Hundertsten. Ein Malerleben“ wurde am 20. September 2006 bei der ST Treuhand Lincke & Leonhardt KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Lockwitzer Straße 17, 01219 Dresden eröffnet. Dr. Graham Dry, München

men „Alpenveilchen“ samt Rahmen haben leider keinen so großen Wert, aber für 70 Euro wären sie wohl zu verkaufen, vorausgesetzt man wollte dieses tun. Dr. Graham Dry, München

■ Keramikfisch

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Dieser Keramikfisch/-schale ist circa 29 cm lang und auf der Rückseite signiert. Können Sie mir sagen, wer dieses Stück gestaltet hat und vielleicht auch sein Alter und seinen ungefähren Wert benennen? H. Kupfer, München

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Die Keramikschale in Form eines Fisches ist das Werk des Malers, Grafikers und Keramikers Karl Timmler und stammt aus den Sechzigerjahren. Timmler wurde am 8. Februar 1906 als Sohn eines Brauereibesitzers in Liegnitz in Niederschlesien geboren. 1921-24 wurde er als Elektromotorenbauer in Dresden ausgebildet und nahm gleichzeitig an Kursen der Kunstgewerbeschule Dresden teil. Von 1929 bis 1938 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in Dresden und wurde zum Abschluss des Studiums mit Ehrendiplom und dem Preis der Stadt Dresden ausgezeichnet. Er wohnte in der ehemaligen und von ihm ab 1942 ausgebauten Eisenber-

■ Wiener Bronze

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Diese kleine Wiener Bronze, „Katz- und Maus-Spiel“ könnte man sie vielleicht nennen, ist tatsächlich nur 6,5 cm groß. Können Sie mir vielleicht etwas dazu sagen? Mich würde vor allen Dingen interessieren, wann sie entstanden ist und wie hoch Sie ihren Wert einschätzen. Brigitte Beier, o.O.

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Die dick aufgelegte, grobe Bemalung hat eigentlich nicht die Qualität einer Wiener Bronze dieser Art, die aus der Zeit 07 / 14


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LESERFORUM 6 um 1900 stammen müsste. Es handelt sich daher entweder um ein schlecht übermaltes Originalstück, dann läge ihr Wert bei etwa 80 Euro, oder um einen schlecht bemalten Nachguss, dann wäre der Wert nur etwa 20 Euro. Das Motiv ist aber auf jeden Fall reizend, deshalb hat das Objekt so oder so, ob nun als Originalstück oder als Kopie, einen Wert. Dr. Graham Dry, München

■ Porzellantassen

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Bei diesen beiden Porzellantassen würde mich interessieren, ob es sich in jedem Fall um Teetassen handelt. Sie sind unterschiedlicher Herkunft, die eine ist wohl Meissen, die andere kommt, soviel ich weiß, aus China. Kann man insbesondere bei der wohl chinesischen Tasse auch das Alter feststellen? Erika Horn, o.O.

!

Bei diesen beiden Tassen handelt es sich, trotz gewisser Ähnlichkeiten, beide haben einen Deckel, dennoch um zwei verschiedene Typen. Die Meißentasse ist streng genommen eine sogenannte „Bouillontasse“ oder weniger streng einfach eine „Deckeltasse“, aus der man eine klare Suppe entweder trinkt oder löffelt. Hergestellt wurde sie erst in neuerer Zeit und sie hat einen Wert von etwa 80 Euro. Bei der anderen handelt es sich tatsächlich um eine Teetasse, für die Teezeremonie bestimmt. Der Deckel ist in Wirklichkeit eine Schale. Sie stammt jedoch nicht aus China, sondern aus Japan. Auch sie ist jüngeren Datums und ihr Wert beträgt etwa 40 Euro. Dr Graham Dry, München

■ Thermoskanne

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Anbei übersende ich Ihnen Aufnahmen von einer weißen Porzellankaffeekanne mit Silbernem Aufsatz. Auf der Unterseite ist ein dreiteiliges Kleeblatt mit den Buchstaben und dem Wort „S U S thermisch“ zu lesen. Sie ist 24 cm hoch. Können Sie mir dazu nähere Auskünfte erteilen? Claudia Heinrich, o. O.

!

Der Hersteller der Kaffeekanne, die anscheinend aus Porzellan besteht, wird nicht zu identifizieren sein, aber datieren kann man sie um 1930. Fabriken wie Rosenthal, Gebrüder Bauscher, Weiden, und andere Hersteller von Hotelgeschirren hatten solche Kannen viele Jahre, bis in die Fünfzigerjahre, im Programm. Die Metallhülle diente der Wärmehaltung und besteht vermutlich aus vernickeltem Nickelsilber mit maschinell hergestellter Hammerschlagstruktur. Ihr Wert liegt bei bester Erhaltung bei 20 Euro. Dr. Graham Dry, München

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FALLERHÄUSCHEN REINHARD BOGENA

Viele Kinder der Nachkriegsjahre sind mit der Modelleisenbahn aufgewachsen. Allein die überwiegend beengten Wohnverhältnisse erlaubten es nicht jedem, eine Anlage über die Winterzeit hinaus stehen zu lassen. Doch genau das war ein häufiger und inniger Wunsch: eine dauerhafte Landschaft aufzubauen auf einer Platte, die nicht groß genug sein konnte, in den meisten Fällen aber das Maß von 2 x 1 m kaum überstieg. Untrennbar damit verbunden ist der Name Faller.

Faller-Prospekt Häuser im Bau Faller Pension Restaurant die Stadtbahnhöfe „Schönblick” (B-103), „Schauinsland” (B-112) und „Cortina” (B113) oder der ultramoderne Bahnhof „Lindental” (B-99), natürlich mit dazu passendem Stellwerk (B-122) – alles von Faller! Wer sich einmal damit beschäftigte, hat ihre Namen nicht vergessen. Der „Zauber einer Welt im Kleinen”, wie es der Hersteller in Katalogen ausdrückte, blieb erhalten. Ausgiebig beschäftigte man sich damit, klebte die kleinen Bauwerke aus einer Vielzahl von Teilen penibel nach Plan zusammen, träumte sich in die Häuschen hinein,

Kleine heile Welt Egal von welchem Hersteller das Zug- und Schienenmaterial kommt, zum wichtigsten Element einer Anlage zählt das „Drumrum”, eine Landschaft mit Häusern, an erster Stelle der Bahnhof, dessen Größe von den Platzverhältnissen und finanziellen Möglichkeiten abhängt. Über die Jahre hinweg gab es einige Gebäude, die bei den Kindern von einst Nostalgie-Gefühle wecken – entweder, weil sie Teil einer eigenen Anlage waren oder weil es unerfüllte Träume blieben. Die Kleinstation „Zindelstein” (B-92) gehört dazu, der romantische Bahnhof „Altenstein” (B-102), er war von 1962 bis 1992 im Programm, 07 / 14


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und manch einer stellte sich vor, selbst darin zu wohnen, vor allem, wenn man in der Enge einer kleinen Mietwohnung lebte. In diesem Fall empfand man ein Einfamilienhäuschen schon als etwas Besonderes, eine Steigerung war die „südländische Villa” (B-273) oder die „Villa mit Garten und Badebassin” (B-272). Den Gipfel jedoch stellte die „Villa im Tessin” dar (B271), die geradezu unvorstellbaren Reichtum symbolisierte. Wollte uns das nicht auch die Katalogabbildung signalisieren mit dem Hinweis „modernste Bauweise”? Ein Superlativ! Auf der anderen Seite bewunderte man ebenso, was der Katalog als „Ländliches Anwesen” (B-275) führte. Gebäude dieser Art kannte jeder gut, der in dörflicher Umgebung zu Hause war. Dort entstand vielleicht gerade ein neues Wohngebiet mit pastellfarbigen Reihenhäusern, wie sie ebenso im Faller-Katalog abgebildet waren (B-222 und 224). Ganz im Stil der Zeit zeigt sich auch das „schmucke Landhaus” (B-223) mit „Sgraffitos in Abziehbildform”. Schmückendes Beiwerk dieser Art entsprach ganz dem damaligen Gefühl für „Kunst” am Bau.

Tankstellen-Nostalgie Ein hochinteressanter Ort, besonders für viele Jungen jener Jahre, war die örtliche Tankstelle. Wenn Vater zum Tanken fuhr, wollte man dabei sein! Man kannte die speziellen Farben der Mineralölfirmen, ihr individuelles Design und eine autoverbundene Architektur, die in den Köpfen mehr oder weniger tiefe Spuren hinterließ, je nachdem, welche Erlebnisse man damit verbindet. Am meisten lockte der HinterFaller Tankstelle Faller Modellbau-Magazin Bahnhof Talheim Bahnsteighalle Einfamilienhaus im modernen Stil der 60er-Jahre 07 / 14


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hof, wo Unfallwagen und Schrottautos lagerten und zum (verbotenen) Spielen einluden. Da war es nur logisch, eine solche Szenerie möglichst realitätsgetreu nachzubauen. Die passende Tankstelle (Shell, B-217) gab es von Faller, mit verglastem Kassenraum und einer kleinen Halle für den Pflegedienst – dieses Wort lag dem Bausatz als Schriftzug bei, damit man ihn aufs Dach kleben konnte – toll! Manch ein Wiking-Auto musste damals dran glauben und wurde für den Platz hinter der Tankstelle über einer Kerzenflamme oder mit spitzer Zange zum Unfallwagen umgestaltet. Schade drum? Vielleicht, wenn wir nur daran denken, dass sich das einst für 60 Pfennig erworbene Auto heute für das 20fache in Eurocent verkaufen ließe. Andererseits war es Teil unseres Spiels, unseres Lebens auf dem Weg zum Erwachsenwerden, Erinnerungen, für die wir heute dankbar sein können – das war's doch wert! Auf den ersten Blick ein wenig ungewöhnlich mögen die Faller-Häuser im amerikanischen Baustil erscheinen – mit angedeuteter Bretterverschalung in Pastellfarben; „Ranch mit Garage” (B-263) nennt sich eines davon. Andererseits hatten die Modelleisenbahnhersteller amerikanische Lokomotiven wie den legendären „Santa Fé Express” im Programm. So konnte man, sofern Authentizität eine Rolle spielte, ein stilgemäßes Ambiente schaffen. Wurde einmal mit dem Bau einer Anlage begonnen, war über Jahre hinweg die Frage nach einem passenden Geschenk zum Geburtstag oder zu Weihnachten kein Thema mehr. Wünsche weckten die wunderbar gestalteten Prospekte und Kataloge der Hersteller, neben Vollmer und Kibri Faller-Katalog 1964 Farmhaus Villa gehobeneren Stils Bahnhof Lindental Diverse Faller-Modelle 07 / 14


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vor allem die im Schwarzwald beheimatete Firma der Gebrüder Faller. Die holzreiche Umgebung dieser Region bestimmte damals einen großen Teil der dort tätigen Industrie.

1946 gegründet 1946, also bereits ein Jahr nach Kriegsende, hatten die beiden Brüder Edwin und Hermann Faller ihre Firma gegründet – ursprünglich mit der Idee, einfache Holzbaukästen (sie trugen die Bezeichnung „Marathon”) für Kinder zu fertigen. Um 1949 folgten Häuser für die Modelleisenbahn, zunächst aus Karton, dann auch aus Holz mit einer Art Gipsputz, jedoch nur als Fertigmodell. Ein erster Katalog wurde vermutlich 1950 für die Spielwarenmesse Nürnberg gedruckt; er ist wohl aufgrund der kleinen Auflage so gut wie nicht mehr aufzufinden. Von Jahr zu Jahr wurde das Programm nun erweitert, die Auswahl bezüglich einer weitergehenden Ausschmückung größer. Gleichzeitig blieben einzelne Produkte über viele Jahre hinweg im Angebot – etwa die „Häuser im Bau” (B246), die schon der 1953er-Katalog zeigt. So etwas war absolut aktuell, denn überall schossen in den 50er- und 60er-Jahren neue Wohnsiedlungen aus dem Boden. Zur Landschaft gehörte auch der Bausatz „Lattenscheune und Stall” (B-286) oder die „Feldscheune” (B-289) – mit angedeuteter Kreissäge. Mit etwas Fantasie wirken die hübsch gemachten Plastikmodelle tatsächlich so, als ob sie aus grau verwittertem Holz bestehen. Güterschuppen Erster Katalog mit Faller-Autobahn Tankstelle mit Rundcafé Faller Katalog 1962 Frühe Fertigmodelle aus Holz 07 / 14


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50er-Jahre-Flair Um das typische 50er-Jahre-Flair zu vervollkommnen, braucht man selbstverständlich den Kiosk mit Fliegenpilzdach. Er wurde zusammen mit einem herkömmlichen Verkaufsstand und „reichhaltigen Bildbeilagen” in einem Bausatz (B-135) geliefert, Kostenpunkt 1963: 2,50 DM. Im Original waren Kioske jedweder Art immer ein Anziehungspunkt für Kinder; dort gab es nicht nur Süßigkeiten oder das neueste Micky-Maus-Heft, sondern darüber hinaus Blasrohre, Andenken, Taschenmesser, Eis am Stiel und vieles mehr, das man unbedingt benötigte. Allein schon darum war ein Kiosk auf der Eisenbahnanlage unverzichtbar, vor allem wenn er so hübsch ist wie das Faller-Modell. Auch an Güterschuppen (B-153) und Lagerhaus (B-151) konnte man seine Fantasie spielen lassen, denn beide besitzen – sofern sie korrekt zusammengebaut sind, bewegliche Schiebetüren. Das fand man toll! Die ersten Bausätze bestanden vorwiegend aus gestanztem Karton, doch wechGüterschuppen Stadthäuser mit zeitgenössischer Werbung Sortiment für Einsteiger Jungfräuliche Bausätze wie dieser sind gesucht Burg mit Berg für Faller-Autobahn Legendär: der Fliegenpilz-Kiosk


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MODELLBAU 19 selte man bald über zu Plastikteilen. Alle Häuser stehen auf einer Grundplatte mit Löchern für eine nachrüstbare Beleuchtung. Damit das Licht wirklich nur durch Fenster und nicht durch die dünnen Plastikwände scheint, musste man eine jedem Bausatz beiliegende und vorgestanzte schwarze Pappe im Inneren anbringen. So kann das Häuschen auch bei Dunkelheit in Szene gesetzt werden.

Objekte mit Funktion Zu den Besonderheiten zählen Objekte, die mit einer Funktion aufwarten können: Brunnen mit Wasserreservoir und Pumpe, um echtes Wasser zu fördern, Wassermühlen mit drehbarem Wasserrad und ein Sägewerk, das zudem noch eine elektromagnetische Gattersäge besitzt. Die Kirche ist natürlich erst mit einem funktionierenden Glockenwerk komplett und beim Bahnübergang müssen sich die Schranken automatisch senken und wieder heben, wenn ein Zug vorüberfährt. Für ungefähr das Doppelte bis Dreifache gab es die meisten Gebäude auch als Fertigmodell zu kaufen. Aber ganz abgesehen vom höheren Preis: Macht nicht gerade der Zusammenbau aus den zahlreichen vorgefertigten Einzelteilen den besonderen Reiz Villa mit Swimmingpool Reihenhäuschen Villa im Tessin, oben Vorderseite, darunter die Rückseite Magazin mit Hinweisen zum Modellbau

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MODELLBAU 20 Alte Scheunen Mühle mit Motor Auszug aus Katalog 1965/66 Wassermühle mit Pumpe Sporthotel für Faller-Autobahn aus? Je nach Größe des Bausatzes konnte man sich stundenlang damit beschäftigen. Geduld war auf jeden Fall unerlässlich, wenn das Ergebnis sauber aussehen sollte. Allein mit dem flüssigen Spezialkleber umzugehen, erforderte einen Lernprozess, denn einmal verlaufen, einmal verwischt, hinterließ er deutliche Spuren – eine Nachlässigkeit, an die man später beim Anschauen immer erinnert wurde. Besonders die Klarsichtfenster nehmen es übel,

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MODELLBAU 21 Sehr gesucht: Schriftenpackung 922 Brückenbausatz Bahnübergang für Faller-Autobahn Neuheiten-Prospekt

wenn sie beim Einbau verrutschen und Kleber auf die Fläche kommt – da ärgerte man sich ganz besonders. Mit der Zeit wurde der Platz auf der Eisenbahnanlage immer enger. Wo sollte man nur den „Stadtbausatz Grundkasten” (901) mit sechs Stadthäusern unterbringen, dazu noch das Hochhaus (905)? Und überhaupt: Im 1963er-Katalog wartete Faller mit einer Sensation auf: Eine Autobahn (Faller AMS für Auto Motor Sport) ergänz-

te jetzt das Programm, mit Straßen und fahrenden Autos, die zur H0-Eisenbahn passen. Gleichzeitig gab es auf die ca. 8 mm hohen AMS-Straßen abgestimmte Häuser-Bausätze, darunter ein Sporthotel, das zu weiten Teilen mit Bahnhof „Lindental” identisch ist, eine Burg auf einem Berg aus Styropor und die Tankstelle mit rundem Café („Auto-Rast”), auf dem sich ein motorgetriebenes Werbeschild dreht: wohl dem, der Platz und Geld hat!

Die alten Kataloge, besonders aus den 60er-Jahren, sind ein Genuss fürs Auge des Nostalgikers. Sie zeigen die gebauten Häuser im passenden Diorama mit der Märklin-Eisenbahn, Figuren (von Preiser) und den Wiking-Autos jener Zeit beziehungsweise auch der Faller-Autobahn. Viele der hier genannten Objekte sind heute zu gesuchten Sammlerstücken geworden – vollständige Bausätze aus den 60erJahren erreichen nicht selten dreistellige Beträge, ja selbst die attraktiven (gelben) Leerkartons können mit ihren zeitgenössischen und nostalgischen Motiven das Sammlerherz erfreuen. Hat man heute die Chance, einen der ganz alten Bausätze zu bekommen, steht man aber buchstäblich vor einem Dilemma: Soll man ihn original belassen oder darf man ihn zusammenbauen – wie früher, noch einmal das Gefühl genießen, Teil für Teil zu einem Ganzen zusammenzufügen, vielleicht mit dem Wissen und Können von heute, mit mehr Genauigkeit, Sauberkeit? Das muss letztendlich jeder für sich entscheiden, vergleichbar mit einer ganz besonderen Flasche Wein. Lässt man sie verschlossen oder öffnet man sie? Falls ja, dann sollte man ihren Inhalt ganz bewusst genießen. Ach ja, und nachfolgenden Generationen könnte man zeigen, dass es da noch andere Dinge gibt als Playstation und Co. . Mit Dank an Werner Lachnit Fotos: Reinhard Bogena

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SCHALLPLATTEN 32

.. SCHWARZES GOLD FUR SCHALLPLATTEN-SAMMLER

€ 30-50 Die Ärzte „Ist Das Alles?/Sweet Sweet Gwendoline 7 Inch”, 1986 in NL auf CBS, No. „6503047”. Gesuchte Single aus der Phase, als die Ärzte massig Probleme mit der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften hatten

€ 150-200 Chet Baker „Baker’s Holiday LP”, erschienen 1965 in den USA auf Limelight Records, No. „LS-86019”. Stereo-Pressung, Gatefold-Cover, mit originalem 8-seitigen Booklet. Auf dieser Tribute-Lp für Billie Holiday spielt Chet Baker (1929-1988) hier Flügelhorn (seine Trompete wurde kurz vor den Aufnahmen gestohlen) und singt auf vier Stücken

€ 1.000-1.500 Adriano Celentano „Stai Lontana Da Me 7 Inch EP”, veröffentlicht in Italien um 1963 auf Clan, No. „ACC 30001”, Export-Copy mit 4 Songs. Der 1938 in Mailand geborene Sänger, Schauspieler, Musik-, Film- und Fernsehproduzent sowie Fernsehmoderator hat bis heute über 150 Millionen Alben weltweit verkauft

€ 30-50 Jack E. Leonard „Rock And Roll Music For Kids Over Sixteen LP”, veröffentlicht in den USA 1956 auf ViK, No. „1080 Mono”. Eine Parodie auf den R&R des Comedian und Schauspielers, Coverfoto von David Hecht (u. a. Elvis)

€ 200-250 Dream-Theater „Awake DOLP”, erschienen in Deutschland 1994 auf Eastwest Records, Nr. „7567-90126-1”, mit Lyrik-Inlets, aufgenommen in den One On One und Devonshire Studios in Hollywood/Kalifornien. Die Band um den Sänger James LaBrie (seit 1991) zählt zu den wichtigsten Vertretern des „Progressive Metal”. Ihr kommerzieller Durchbruch gelang 1992 mit dem zweiten Album „Images And Words” € 150-250 Freedom „Through The Years LP”, veröffentlicht 1971 in England auf dem Vertigo Swirl Label, No. „6360 049”, Matrix-No. „1Y-1 & 2Y-2”, Gatefold-Cover. 1968 gründeten Ray Royer und Bobby Harrison die Band, da sie bei Procol Harum kurz vorher rausgeflogen waren. Musikalisch dem „Psychedelic-Hardrock” anzusiedeln, tourte die Band erfolgreich mit Black Sabbath, Jethro Tull und der James Gang, bis sie sich 1972 auflöste

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€ 200-300 Johnny Griffin „The Congregation LP”, erschienen 1957 bei Blue Note USA, No. „BLP-1580”, Mono. Mit Kenny Clark, Paul Chambers und Kenny Rogers. Covergestaltung von Andy Warhol

€ 100-150 Lustmord „Same Lp”, erschienen in England auf Sterile Records, No. „SR3”. Erstes Projekt des walisischen Industrial- & Dark Ambient Pioniers, der im engen Kontakt zu den prägenden „Noise”-Bands der 80er-Jahre stand wie TG, SPK, Nocturnal Emissions, NWW, Robert Rich, Melvins etc.


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€ 150-200 The Mighty Upsetter „Kung Fu Meets The Dragon LP”, 1975 auf dem Dip Label in England erschienen, No. „DLPD 6002”. Erstpressung mit 10 Tracks, produziert von Lee Scratch Perry. ReggaeKlassiker der 1970er-Jahre

€ 300-400 The Remo Four „Smile LP”, veröffentlicht 1967 auf Star-Club Records Deutschland, Nr. „158 034STY”, laminiertes Cover. Britische Beatband, die sich nach dem Tod ihres Managers Brian Epstein Ende 1967 auflöste

€ 100-130 Sandra (Sandra Ann Lauer, geb. 1962) „Japan Ist Weit 7 Inch”, 1984, Virgin Germany, Nr. „106430”. Coversong des Alphaville-Hits „Big In Japan” im „Michael Cretu”-Sound. Sandra verkaufte weltweit bis dato über 33 Millionen Platten

€ 20-40 Mythen In Tüten „Lady Di 7 Inch”, erschienen beim No Fun PunkLabel in Hannover 1981, Nr. „107”. NDWBand um den späteren Radio DJ Emilio Winschetti (WDR „Graffiti”)

€ 20-40 Richard And Willie „Waitin For Gas LP””, erschienen in den USA1979 bei Laff Records, No. „Laff A-207”. ComedyLP des amerikanischen Bauchredners Richard Sanfield (geb. 1937), der mit zahlreichen anderen Künstlern wie Cannonball, Nancy Wilson, Roberta Flack etc. erfolgreich zusammenarbeitete

€ 30-60 The Stooges „Down The Street 7 Inch”, erschienen 1970 auf Elektra France, No. „Int. 80252”. Alternative Version zur LP mit „Doors-Style-Organ” overdubbed by Gallucci der „Garage-Punks”

€ 50-100 XTC „Science Friction/ She’s So Square 7 Inch”, veröffentlicht in Deutschland 1977 auf Virgin Records, Nr. „11 682 AT”. Seltene deutsche Pressung im „Punk-Sleeve”. Vorab als Helium Kidz (1973-76) noch im „Glamrock”-Gewand, gelang den Swindoner Boys um Andy Partridge, Colin Moulding, Barry Andrews und Terry Chambers Ende 77/Anfang 78 mit der LP „White Music”, der EP „3D” und der Singleauskopplung u. a. der Sprung in die „British Top 40” € 80-120

Lou Reed (Lewis Allan Reed, 1942-2013) „Transformer LP”, erschienen

1972 auf RCA USA, No. „4807”. Zweites Solo-Album nach Velvet Underground im „Glam-Rock”-Stil, welches von David Bowie produziert wurde und den Klassiker „Walk On The Wild Side” beinhaltet

Alle angegebenen Schallplattenpreise verstehen sich als ungefähre Richtpreise, die bei Internet-Auktionen, Schallplattenbörsen, Sammler-Foren, Festpreislisten, Privatverkäufen etc. erzielt oder angeboten wurden. Die Preise gelten in der Regel für Mint/Mint- Exemplare (neuwertig bzw. minimale Gebrauchsspuren).

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UHREN 94 Tischuhr Junghans-Meister; 19 cm x 14 cm

JUNGHANS CHRISTOPH PRIGNITZ

Schöne Uhren aus Schramberg

„Meister”-Stück Das Werk der abgebildeten Tischuhr ist zwischen zwei Gläsern montiert, das Zifferblatt scheint für den Betrachter zu schweben. Eine große Feder lässt die Uhr acht Tage laufen, der Besitzer muss also nur einmal in der Woche daran denken, seine Uhr aufzuziehen. Auf dem Blatt findet sich die Signatur „Junghans Meister": Die Uhr kommt also von Junghans aus Schramberg im Schwarzwald und gehört zu den besonders guten Uhren der Firma, eben ein „Meister"-Stück. Auf der Oberseite liest man die Gravur: „Hans Geister / Für olympischen Sieg – Helsinki 1952 / Bonn, d. 27.10.52 – Der Bundesminister des Innern". Damit ist der historische Hintergrund klar. Hans Geister (1928-2012) war ein erfolgreicher 400-Meter-Läufer, wurde 1951 Deutscher Meister. Bei der Olympiade in Helsinki gewann er 1952 die Bronzemedaille mit der 4-mal-400-MeterStaffel, zwei Jahre später die Silberme07 / 14

Armbandchronometer mit indirekter Zentralsekunde; Edelstahlgehäuse mit gedrücktem Boden, Ø 34 mm daille bei den Europameisterschaften. Der Minister, der ihn mit der Uhr beschenkte, war Robert Lehr (1883-1956). Als Gustav Heinemann im Oktober 1950 zurücktrat, weil Konrad Adenauer die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik eingeleitet hatte, wurde Lehr sein Nachfolger als Innenminister und übte das Amt bis 1953 aus. Diese Uhr ist also ein kleines Zeugnis für die Geschichte des deutschen Sports und der Bundesrepublik. Darüber hinaus zeugt die Tischuhr von der Produktion einer der bedeutendsten deutschen Uhrenfirmen: Junghans. Im Jahre 1861 wurde die Firma von dem Strohhutfabrikanten Erhard Junghans und seinem Schwager Jakob Zeller-Tobler in Schramberg gegründet. Zuerst wurden nur Einzelteile für die Uhrenproduktion gefertigt, ab 1866 dann die ersten Uhrwerke. Ende der 1870er-Jahre stellte man bei Junghans die ersten Wecker nach amerikanischem Vorbild her; 1886 begann die Produktion von Taschenuhren, die allerdings nach mehreren Fehlschlägen erst nach 1900 gelang. Insgesamt hatte man großen Erfolg: 1903 war Junghans eine der größten Uhrenfabriken der Welt mit 3.000 Beschäftigten und über 3 Millionen Uhren pro Jahr. Junghans konnte Ende 1960 vermelden, dass man seit 1871 – weiter zurück gibt es keine genauen Nachweise mehr – weit über 150 Millionen Uhren hergestellt hatte, eine fast unvorstellbare Menge.


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UHREN 95 Taschenuhr Wempe-Möwe; Ø 49 mm, im Werk signiert mit Junghans 41 kurzem, im Jahr 2008 geriet die Firma in eine Existenzkrise, es kam zum Insolvenzantrag, aber die Rettung war möglich. So konnte Junghans 2011 das 150-jährige Firmenjubliläum feiern. Es sind nach wie vor sehr schöne Junghans-Uhren auf dem Markt. Im Zuge der Traditionspflege gibt es derzeit auch wieder Uhren mit der Signatur „Junghans Meister”, sehr qualitätvolle und vom Design her gelungene Armbanduhren. Doch zurück zur Geschichte. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts entwickelte der Umgang mit Zeit eine neue Qualität. Ende 1944 erschien in den USA in der Zeitschrift „Politics” ein Aufsatz von George Woodcock unter dem Titel „Die Tyrannei der Uhr". Hier heißt es: „Aus der sklavischen Abhängigkeit von mechanischer Zeit, die sich im 19. Jahrhundert heimtückisch in allen Klassen ausbreitete, erwuchs die demoralisierende Reglementierung des Lebens, die die heutige Fabrikarbeit charakterisiert. Wer sich nicht anpasst, erfährt gesellschaftliche Ablehnung und wirtschaftlichen Ruin. Hastig eingenommene Mahlzeiten, das regelmäßige morgendliche und abendliche Gedränge in Zügen und Bussen, das Arbeiten unter Zeitdruck – all das trägt dazu bei, durch Verdauungsbeschwerden und Nervosität die Gesundheit zu ruinieren und das Leben zu

Taschenuhr für Wempe Auch Taschenuhren wurden, wie gesagt, bei Junghans gefertigt. Davon zeugt das abgebildete Exemplar, das speziell für die Firma Wempe hergestellt wurde. Der Uhrmacher Gerhard D. Wempe begann im kleinen Ort Elsfleth an der Weser. Sein Weg führte ihn dann über die Residenzstadt Oldenburg bis nach Hamburg; dort befindet sich noch heute das stattliche Stammhaus der bedeutenden Firma, die in Deutschland und international die schönsten Uhren vertreibt und seit einiger Zeit auch herstellt. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg waren Uhren mit der Signatur Wempe-Möwe ein Verkaufsschlager. Dazu gehört die abgebildete Uhr, in der das Junghans-Kaliber 41 arbeitet. Die Uhr besitzt eine anhaltbare Sekunde, um die Zeit nach einer Normaluhr ganz genau – eben sekundengenau – einstellen zu können. Das Werk war auch mit einer Feinregulierung ausgestattet, einem sogenannten Schwanenhals, immer Zeichen einer Qualitätsuhr. Leider ist dieser Schwanenhals irgendwann zerbrochen und konnte nicht ersetzt werden. In den langen Jahren seit 1861 gab es bei Junghans natürlich auch Turbulenzen. Vor 07 / 14


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UHREN 96 Armbandchronometer mit kleiner Sekunde; Edelstahlgehäuse mit verschraubtem Boden; Ø 34 mm. Die Werkpunze besagt, dass die Uhr im Januar 1955 gefertigt wurde verkürzen. […] Die Qualität des Produktes wird meist sehr vermindert, weil der Arbeitgeber Zeit als eine Ware betrachtet, für die er bezahlen muss, und die Arbeiter zu einem solchen Tempo zwingt, dass sie notwendigerweise schludern müssen. Da Quantität statt Qualität das Kriterium ist, wird die Freude an der Arbeit genommen, und der Arbeiter schaut seinerseits ständig auf die Uhr, nur daran interessiert, wann er endlich entfliehen kann – in die dürftige und monotone Freizeit der Industriegesellschaft, in der er die Zeit totschlägt, indem er soviel zeitlich festgelegte und mechanisierte Vergnügungen wie Kino, Radio und Zeitungslektüre zusammenpresst, wie seine Lohntüte und seine Erschöpftheit ihm erlauben." Man mag manchen Punkt differenzierter sehen, in der Hauptsache aber hat die weitere Entwicklung die Skepsis Woodcocks doch wohl bestätigt.

Armbandchronometer Die Armbanduhr entsprach dem hastigen Lebensrhythmus, musste man seine Uhr doch nun nicht mehr aus der Westentasche ziehen, ein schneller Blick auf das Handgelenk genügte. Junghans sprach da seit 1927 ein gewichtiges Wort mit, was

die Produktionszahlen, aber auch was die Qualität angeht. Hier kommen die Armbandchronometer ins Spiel. In der Bundesrepublik begann die Herstellung und Prüfung von Armbandchronometern in den 50er-Jahren und endete schon knapp zwei Jahrzehnte danach. Eine Uhr durfte als Chronometer bezeichnet werden, erfüllte sie die Vorschriften des „Bundes-

ausschusses für Lieferbedingungen": Die Uhr musste eine amtliche Prüfung bestehen und erhielt dann einen Prüfschein, also ein amtliches Genauigkeitszeugnis. Die Prüfung dauerte 16 Tage. Drei Stellen testeten die Präzisionsuhren: Das „Deutsche Hydrographische Institut” in Hamburg, die „Physikalisch-technische Bundesanstalt” in Braunschweig sowie die 1955 eingerichtete „Uhrenprüfstelle des Landesgewerbeamtes Baden-Württemberg” in Stuttgart, die wichtigste deutsche Prüfstelle. Junghans stellte seit 1952 Armbandchronometer her. Es war natürlich nur eine Minderheit von Uhren, die in Chronometerqualität ausgeliefert wurde. 1954 fabrizierte Junghans neben 60.000 „normalen” Armbanduhren 7.000 Uhren in Chronometerqualität. Heute sind diese Uhren Zeugen der Wirtschaftswunderjahre – man fertigte wieder technische Spitzenprodukte, und es gab wieder Kunden, die sich so etwas leisten konnten. 1959 konnte sich Junghans in einer Anzeige in der Zeitschrift „Die Uhr” stolz als drittgrößten Chronometerproduzenten der Welt anpreisen und seine Chronometer unter der Überschrift „Triumph der Präzision" zu Preisen ab DM 125.- (Handaufzug) und DM 170.(Automatik) anbieten. Begeisterte Kundenberichte wurden abgedruckt und werden auf die Leser gewirkt haben, darunter einer des Leiters der Österreichisch-Argentinischen Expedition in den Kordilleren: Selbst extremen Bedingungen waren die Junghans-Chronometer gewachsen. In einer Werbeanzeige wurde 1957 verkündet: „Junghans-Chronometer sind Präzisions-Armbanduhren für moderne Menschen, die mit Sekunden rechnen." Junghans erreichte schnell eine Vorrangstellung in der bundesdeutschen Chronome-


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UHREN 97 Spitzenmodelle legte. Hier entwickelte man konsequent. Technisch hervorragende und in vielen Fällen auch optisch gelungene Modelle bezeugen heute noch eindrucksvoll eine große Tradition.

Literatur

terproduktion. Im Jahr 1962 fertigte Junghans 12.888 Armbandchronometer, das waren 98 Prozent der bundesdeutschen Produktion. 1967 stellte Junghans die Produktion von mechanischen Armbandchronometern allerdings ganz ein und ging über zu elektronischen Armbanduhren. Bei Junghans gab es verschiedene Werkstypen, die in Chronometerqualität ausgeliefert wurden. Am Anfang stand das Kaliber 82, ein Handaufzugswerk mit 16 Steinen, von Junghans entwickelter Stoßsicherung und kleiner Sekunde. Auf dieses Kaliber folgten andere. Es wurden Versionen mit indirekter Zentralsekunde auf den Markt gebracht, die man sicher als moderner und eleganter empfand. Alle diese Kaliber weisen eine besonders große Schraubenunruh auf, Voraussetzung für die geforderte Präzision. Um 1960 stellte Junghans das Chronometer-Kaliber J 85 vor, das mit einer direkten Zentralsekunde arbeitet. So war es möglich, die Bauhöhe deutlich zu reduzieren, die Uhren wirkten deshalb weitaus formschöner.

sche Funktionsprinzip mit nur neun sich bewegenden Teilen garantiert extrem hohe Zuverlässigkeit und vorbildliche Gangleistung. Bei der Chronometerprüfung bewies diese Uhr ‚besonders gute Gangleistung‘." Damit sei der kurze Blick auf die Junghans-Geschichte abgeschlossen. Die abgebildeten Exemplare zeigen, wie hochwertig viele Uhren aus Schramberg waren. Sie zeigen, welchen Wert man bei Junghans neben der Massenfertigung auf die

Franz Ludwig Neher: Ein Jahrhundert Junghans, 1861-1961, Schramberg 1961. – Hartmut Trippler: Mechanik für Millionen. Junghans, in: Klassik Uhren. Journal für Freunde klassischer Zeitmesser, 5/98, S. 16-29. – Fritz v. Osterhausen: Armbanduhren, Chronometer. Mechanische Präzisionsuhren und ihre Prüfung, 2., erw. u. überarb. Aufl., München 1966. – Rudolf Wendorff: Die Zeit, mit der wir leben, Herne 1991 (hier auch S. 147 f. das Zitat von G. Woodcock). Fotos: Norbert Gerdes

Dato-Chron Früh wagte Junghans den Schritt hin zu batteriebetriebenen Uhren: 1962 kam die erste elektromechanische Armbanduhr auf den Markt. Abgebildet ist eine Uhr, auf dem Zifferblatt signiert: Junghans electronic, Dato-Chron. Die Uhr befindet sich immer noch in ihrem Originaletui, in dem auch die Unterlagen liegen. Darin werden die Vorzüge betont, nicht ohne dabei dem Erwerber heftig zu schmeicheln: „Wir gratulieren! Mit dem Kauf dieser Uhr haben Sie Ihren ausgeprägten Sinn für moderne technische Entwicklung bewiesen. Sie erwarben eine nach neuesten wissenschaftlichen und technischen Erkenntnissen gefertigte Uhr aus unserem Hause: die elektronische, transistor-gesteuerte Herrenarmbanduhr aus der Produktgruppe Junghans-electronic. Das neuartige elektroniArmbandchronometer mit direkter Zentralsekunde; massives Goldgehäuse (14 Karat) mit gedrücktem Boden, Ø 34 mm. Laut Bodengravur wurde diese Uhr am 22.9.1965 als Geschenk einer Firma an einen Mitarbeiter überreicht Elektromechanische Dato-Chron im originalen Kasten; Ø 36 mm 07 / 14


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Die Seiten für Marktkaufleute und Kunsthandwerker

WEINFEST

■ Freiburger Weinfest Sechs Tage lang findet das beliebte Freiburger Weinfest dieses Jahr vom 3. bis 8. Juli auf dem ca. 10.000 qm großen Festgelände rund um das Freiburger Münster statt. An den zahlreichen Ständen, die sich rund um das Wahrzeichen gruppieren, präsentieren sich die Winzergenossenschaften und Weingüter aus der Region. Und heimische Gastronomie sorgt dafür, dass die Badische Küche passend zur Weinauswahl verkostet werden kann.

seitige und überaus große Angebot an Spitzenweinen aus der Region: An die 400 Weine und Sekte werden von 80 Winzergenossenschaften, Weingütern und Kellereien präsentiert.

Freiburger Lebensart Das Highlight in Sachen Wein und Kulinarik ist seit Jahren das Freiburger Fest, bei dem sich generationenübergreifend Freiburger und Gäste aus der Region und der ganzen Welt begegnen – ein Stück Freiburger Lebensart. Auch für Alumni der Uni Freiburg ist das Weinfest immer wieder ein Anlass, zurückzukommen, alte Freunde zu treffen und in Erinnerungen an die Studienzeit zu schwelgen. Hoch attraktiv bleibt das viel-

Riesige Weinauswahl Nirgendwo kann man so viele Weine zu günstigen Preisen in so stimmungsvoller Atmosphäre erleben. Besucher, die einen ganz bestimmten Wein probieren wollen, finden die Standorte auf einer Übersicht oder auf dem Weinfest-Flyer – so können gezielt Winzer und Gastronomen besucht werden. Wer nicht so gezielt vorgehen will, kann sich

einfach treiben lassen – man wird an jedem Stand ein großes Angebot erstklassiger Produkte finden. Freiburgs Spitzengastronomie und aus der Region werden zudem durch bekannte Restaurants vertreten sein: Von badischer Hausmannskost bis zu edlen Gerichten findet sich für jeden Geschmack etwas. Unterhaltsame LiveMusik gibt es u.a. im Innenhof des Historischen Kaufhauses und vor der Alten Wache. Das Weinfest ist geöffnet Montag bis Freitag von 17 bis 24 Uhr, am Samstag von 15 bis 24 Uhr und am Sonntag von 12 bis 24 Uhr. Internet: www.weinfest.freiburg.de Copyright: FWTM

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FESTIVAL

■ 12. Weltmusikfestival „Horizonte" Die Festung Ehrenbreitstein ist ein Platz, an dem sich das geschichtliche Wirken der Menschen über unzählige Generationen auffinden lässt. Dies ist wohl auch einer der Gründe, weshalb sich hier zwei UNESCO-Welterbegebiete berühren: der obergermanisch-rätische Limes und die Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal. Eingerahmt in dieses phantastische Ambiente bildet die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz vom 25. bis 27. Juli auch dieses Jahr wieder die Kulisse für eine der schönsten Musik-Events in Deutschland: 21 Bands aus der ganzen Welt werden die Besucher an drei Tagen auf vier großen Bühnen beim Weltmusikfestival „Horizonte 2014" unterhalten. Veranstalter ist der Förderverein Kultur im Café Hahn e.V.

21 Musikgruppen Auf der Festung Ehrenbreitstein, diesem magischen Ort hoch über dem Rhein und der Mosel, präsentieren die internationalen Künstlerinnen und Künstler beim nunmehr zwölften Weltmusikfestival „Horizonte" ihre traditionelle und zeitgenössische Musik: Erwartet werden die Musikgruppen Quadro Nuevo, Bollywood Orchestra, Rosario Smowing, Hazmat Modine, Zydeco Annie, Heymoonshaker, Berlinskibeat, Dunkelbunt, Rupa & the April Fishes, Winston McAnuff & Fixi, Six Nation, La Caravanne Passe, Julie et Moi, Los Dos Y Compagneros, Pretty Merry K., Gothenburg Gadjos und Bassekou Kouyaté, Mayra Andrade, La Yegros und Movits. Neben fetziger Musik aus fünf Kontinenten gibt es auch einen Markt der Köstlichkeiten sowie Schmuck und Kleidung aus den unterschiedlichsten Ländern. Die Seilbahn fährt Freitag und Samstag bis 2.00 Uhr und Sonntag bis 00.00 Uhr.

Am „Deutschen Eck" Die Festung Ehrenbreitstein liegt 118 Meter über dem Fluss. Das „Deutsche Eck", wo die Mosel in den Rhein mündet, ist „die" Touristenattraktion auf der gegenüberlie-

genden Rheinseite. Das Areal der Festung Ehrenbreitstein ist ein geschichtlicher Konzentrationspunkt: 5.000 Jahre Besiedelung, 3.000 Jahre Befestigung, 700 Jahre kurtrierisches Machtzentrum am Rhein, schließlich preußische Festung. Mit der BUGA 2011 erreicht die bauhistorische Erschließung und museale Präsentation einen vorläufigen Höhepunkt. Hier befindet sich heute auch das Landesmuseum Koblenz mit seiner technisch-historischen Sammlung sowie einer Ausstellung mit archäologischen Funden aus der langen Kulturgeschichte der Mittelrhein-Region.

Preise zum Musikfestival Horizonte: Tagesticket Fr. / Sa.: Jeweils 14,- Euro zzgl. VVK-Entgelte. Tagesticket So.: 10,- Euro zzgl. VVK-Entgelte. Festivalticket Fr. - So.: 20,- Euro zzgl. VVKEntgelte. Festivalticket Förderverein: 10,- Euro zzgl. VVK-Entgelte. Für Inhaber der Dauerkarte ist der Eintritt frei! Internet: www.horizonte-festival.de

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MARKT

■ 45. Kanalfestival Das 45. Kanalfestival steckt in den Vorbereitungen: Über 100.000 Besucher erwartet Maskottchen Kanello, wenn es vom 22. bis 24. August 2014 wieder jede Menge Kultur rund um den Dattelner Hafen am größten Kanalknotenpunkt der Welt gibt. 40 Bands und Chöre auf 5 Bühnen, hochklassige Straßentheater-Produktionen auf 3 Bühnen sowie als Walk-Acts im Publikum, spektakuläre Angebote auf der größten Bühne – dem Dortmund-Ems-Kanal –, ein verspieltes Kinderparadies, Handwerker-, Kunst- und Bauernmärkte: Die Besucher erwartet ein riesiges Kulturpaket mit nationalen und internationalen Stars „am laufenden Band" und mit einer besonderen Programm-Vielfalt für die ganze Familie. Weiterhin werden auch in diesem Jahr

wieder zahlreiche hochkarätige Kleinkünstler aus dem In- und Ausland beim Festival zu bewundern sein. Obwohl das Kanalfestival ohne Kirmes auskommt, werden auch die jüngsten Besucher ihren Spaß haben, wenn das attraktiv gestaltete Kinderparadies seine Pforten öffnet – mit Zauber- und IllusionsShows, Puppentheater, Kinderliedern mit den Jojos, Schminkaktionen, Hüpfburg, Action-Bungy, Nostalgiefahrgeschäften und vielem mehr. Vor allem auf dem Wasser soll das Kanalfestival seinem Namen alle Ehre machen: mit Schiffsrundfahrten, Bungee-Rudern, Paddel-Spaß, Drachenbootrennen und abendlichem Fackelschwimmen sowie Wasserski-Shows, die es am Freitagabend mit Pyroeffekten gibt. Der atmosphärische Höhepunkt des Festivals findet bereits am Samstagabend nach Einbruch der Dunkelheit (ca. 20.45 Uhr) statt, wenn der traditionelle Lampionkorso den Hafenbereich in ein Lichtermeer verwandelt: mit geschmückten Kanu- und Ruderbooten inklusive Motiv-

aufbauten und Musikgruppen sowie einem großen Höhenfeuerwerk. Dieses einzigartige Kultur-Highlight sollte sich niemand entgehen lassen! Beginn Freitag um 16.00 Uhr, Samstag um 14.00 Uhr und Sonntag um 11.00 Uhr.

Standplatz Anmeldung und Infos bei Haas Veranstaltungsservice GmbH, Grüner Weg 10, 45739 Oer-Erkenschwick, Tel. 02368/ 692123, Fax: 02368/59262, info@volksfeste.org Internet: www.kanalfestival.de

info@timemode.com www.edel-zeit.com

Anzeigenschluss für das Augustheft ist Dienstag, 1. Juli 07 / 14


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MITTELALTERSPEKTAKEL

■ Mittelalterspektakel Vom 1. bis 3. August feiert man in Ovelgönne in der Wesermarsch im gesamten Ortskern die 500 Jahrfeier: Hauptteil wird ein gigantisches Mittelalterspektakel mit Markt sein, der an drei Tagen in der Nähe des Burggrabens (Ortskern) sowie dem Marktplatz bei kostenlosem Eintritt viele Tausend Besucher erfreuen wird.

Handwerker- und Bauernmarkt

500 Jahre Ovelgönne

Auf zwei Zugangsstraßen, der Kirchenstraße sowie der Breiten Straße, etabliert sich ein großer und attraktiver Kunsthandwerker- und Bauernmarkt ebenfalls an allen drei Eventtagen. Die Öffnungszeiten sind Freitag von 15 bis 23 Uhr, Samstag 11 bis 23 Uhr und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr. An Mittelalterteilnehmern werden zu dem Spektakel viele namhafte Lager erwartet, aber auch bekannte Bands und Darsteller. Die zahlreichen Kunsthandwerker- und Bauernmarktstände erstrecken sich über einen ganzen Kilometer.

Eine 500-Jahrfeier ist immer etwas Besonderes. Wenn eine solche Feier dann noch auf das tatsächliche und profundierte Gründungsjahr der heutigen Stadt Ovelgönne 1514 zurückführt, ist dies mehr als ein Grund, ein großes Fest ins Leben zu rufen. Bereits im Jahr 2012 wurde deshalb ein eigener Arbeitskreis gegründet, der sich bis heute ausschließlich mit der Umsetzung und Gestaltung der Feierlichkeiten vom 1. bis 3. August auseinandergesetzt hat. In den Geschichtsbüchern findet sich übrigens hierzu ein prägnanter Text: „Nach dem Sieg über die Rüstringer Friesen und der Eroberung Butjadingens und Stadlands im Jahre 1514 errichtete Graf Johann V. von Oldenburg die Zwingfeste Ovelgönne. Der Name der Feste leitet sich davon ab, dass Johann dem ehemaligen Herrn der Gegend, Edzard I. von Ostfriesland, das Land missgönnte („övel gönne"). Schlussendlich wurde die komplette Burg zu damaliger Zeit von den Siegern des Streites „abgeschleift" und anderweitig wieder aufgebaut. Das Mittelalterfest in Ovelgönne wird sicherlich ein einzigartiges Erlebnis, das man sich nicht entgehen lassen sollte.

Internet: www.ci-products.de

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STADTFEST

■ 17. Stadtfest „3 Tage Marburg“ Das Stadtfest „3 Tage Marburg“ vom 11. bis 13. Juli ist wie „Weihnachten, Silvester und Ostern zusammen“, so beschreibt ein Zeitgenosse das beliebte Fest in der Studentenstadt. Aber tatsächlich ist „3 Tage Marburg“ nun bereits seit 17 Jahren das Highlight des Sommers in Marburg und der Region.

Sommerhighlight Denn Marburgs Stadtfest bietet jedes Jahr am zweiten Juli-Wochenende ein vielseitiges und anspruchsvolles Programm in der Innenstadt, im Schlosspark und am Lahnufer. Dann tummeln sich an den drei Tagen von der Lahn über die komplette Oberstadt bis hinauf zum Schlosspark jede Menge Besucher, Händler und Musiker. Auf dem Programm stehen unter anderem das größte Drachenbootrennen der Region und ein spektakuläres MusikHöhenfeuerwerk, das am Freitag um 23 Uhr über dem Landgrafenschloss den Nachthimmel erleuchtet.

60 Musikgruppen Musikalisch ist auf zehn Bühnen für jeden etwas dabei, von Klassik und Folk bis Pop und Rock, wenn über 60 Musikgruppen die Gäste von Freitag bis Sonntag unterhalten. Die Autoshow „Marburg Mobil“ zeigt die aktuellsten Fahrzeuge und wer Glück hat, gewinnt dort beim „3TM“-Gewinnspiel ein neues Auto. Das sonntägliche Kinderfestival mit Kletter-Event und Spielwiese im Schlosspark erfreut hingegen die kleinen Besucher. Mehrere hundert Händler und Gastronomen auf sechs Märkten laden dann in der Innenstadt und im Schlosspark an etwa 300 Marktständen zum Bummeln, Shoppen und Genießen ein. Und am verkaufsoffenen Sonntag öffnen auch die Geschäfte der Innenstadt ihre Pforten. Übrigens: Zur Eröffnung des „größten und schönsten Festes zwischen Frankfurt und Kassel“ gibt es Freibier zum Fassbieran-

stich vom Magistrat und Veranstalter am Freitag um 18 Uhr am Marktplatz. Internet: www.marbuch-verlag.de

PRODUKT

■ Zur WM: Pizza aus Fruchtgummi Für Fußball-Fans, die ihren abendlichen WM-Tisch beim Mitfiebern vor dem Fernseher mit einer fruchtig-süßen Alternative zum üblichen Knabberzeug ergänzen möchten, gibt es jetzt ein pfiffiges Naschprodukt: Die „Candy-Pizza“ der Süßwarenmarke Look-O-Look hat mit 24 Zenti-

metern einen ähnlich großen Durchmesser wie eine „echte“ Pizza und sieht auf den ersten Blick auch so aus. Bunt belegt mit verschiedenen Fruchtgummisorten präsentiert sich die Nasch-Alternative zur WM im typischen, fast handelsüblichen PizzaPappkarton. Dank der abnehmbaren Markenbanderole verwandelt sich die „Candy-Pizza“ zudem im Handumdrehen in ein ideales Party-Mitbringsel oder Überraschungsgeschenk, da das eigentliche Produkt von außen nicht sofort als Fruchtgummi-Pizza zu erkennen ist. Die „CandyPizza“ von Look-O-Look wiegt 435 Gramm und wird zum unverbindlichen Preis von 4,99 Euro angeboten.

Internet: candys-pizza.de

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GARTENFEST

■ Gartenfest „Bauen & Lifestyle“

Großes Gartenfest Aber auch die Unterhaltung kommt nicht zu kurz: Kinder können aus Betonsteinen ihr kleines Traumhaus bauen oder sich auf der Hüpfburg austoben. Und die Großen dürfen einen richtigen Bagger fahren. Auch für das leibliche Wohl ist mit verschiedenen Leckereien gesorgt. Wer neben vielen Ideen etwas mit nach Hause nehmen möchte, wird bei den Kunsthandwerkern fündig. Sie präsentieren ihre Produkte aus den Bereichen Keramik, Glasobjekte, Kupferspiralen, Mode, Schmuck oder Naturseifen und bieten sie zum Kauf an.

Traumhäuser, interessante Informationen und ein Unterhaltungsprogramm erwartet die Besucher des großen ViebrockhausGartenfestes am 26. und 27.Juli im Musterhauspark Bad Fallingbostel. Die Firma Viebrockhaus wurde vor 60 Jahren von Maurermeister Gustav Viebrock in Harsefeld gegründet. Seitdem ist aus dem Unternehmen einer der größten Massivhaushersteller Deutschlands geworden. Rund 27.000 Bauherren haben mit Viebrockhaus schon ihren Traum von den eigenen vier Wänden verwirklicht.

Der Traum vom Eigenheim Beim großen Gartenfest stehen den Besuchern 20 wohnfertig eingerichtete Musterhäuser offen – vom Bungalow über klassische Einfamilien- und Landhäuser bis hin zu Stadtvillen und dem Viebrockhaus designed by Jette Joop. An beiden Tagen werden sich auch Viebrockhaus-Partner wie etwa der Badarmaturenhersteller Dornbracht, Betonsteinproduzent Ytong, Schornstein- und Lüftungssystemhersteller Schiedel, Photovoltaik-Modulproduzent SunPower und andere ihre Produkte präsentieren. Eine umfangreiche Ausstellung an Gartenmöbeln, Palmen und Stauden sorgt für weitere Informationen. Für Fragen zum Eigenheim stehen Kundenfachberater Rede und Antwort. Je einstündige Seminare zu den Themen „Heiztechniken im Vergleich“ und „Die neue Energieeisparverordnung EnEV“ ergänzen an beiden Tagen um 12 Uhr und 14.30 Uhr das Angebot. Internet: www.sisovit.de www.viebrockhaus.de

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