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• € 4,50

Schweiz CHF 8,50 | Österreich € 5,00

Blechspielzeug Keramik


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INHALT 3

TRÖDLER

ISSN 1863-0340

VERLAG

GEMI Verlags GmbH Pfaffenhofener Straße 3 85293 Reichertshausen Tel. 08441 / 4022-0 Fax 08441 / 71846 Internet: http://www.gemiverlag.de eMail: info@gemiverlag.de

GESCHÄFTSFÜHRER

Gerd Reddersen Rudolf Neumeier

CHEFREDAKTEUR

Karl Ruisinger eMail: karl.ruisinger@gemiverlag.de

REDAKTION

Nicola Fritzsch, Joscha Eberhardt Karin Probst, Helene Stümpfle-Wolf

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LESERFORUM ■ Expertenauskünfte

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ONLINETIPP ■ Websites für Sammler

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MAGAZIN ■ Ausstellungen – Messen – Märkte

PORZELLAN

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■ Aelteste Volkstedter

REDAKTION MARKT & HANDEL Heidrun Th. Grigoleit STÄNDIGE MITARBEIT

Dr. Graham Dry, Dr. Dieter Weidmann

BLICKPUNKT

AUTOREN DIESER AUSGABE

Kathrin Bonacker, Reinhard Wylegalla, Ludger Spielberg, Heidrun Grigoleit

■ Möbel / Keramik

REDAKTIONSASSISTENZ

Heike Genz

TERMINE

Anette Wagner, Tel. 08441/4022-35 Hans Neumeier, Tel. 08441/4022-34 eMail: termine@gemiverlag.de

LITHOS, SATZ, HERSTELLUNG

Westner Medien GmbH (Anschrift siehe Verlag)

ANZEIGEN

Markus Westner, Tel. 08441/4022-13 Hans Neumeier, Tel. 08441/4022-34

KLEINANZEIGEN

Heike Genz, Tel. 08441/4022-18 Marlene Westner, Tel. 08441/4022-12

VERTRIEB

Gerd Reddersen

ZEITSCHRIFTENHANDEL

VU Verlagsunion KG

MARKTVERTRIEB

Jörg Kirschbaum Mobil 0172/4436638

ABOVERWALTUNG

Gemi Verlags GmbH Postfach 85291 Reichertshausen Tel: 08441/4022-0 Fax: 08441/71846 eMail: info@gemiverlag.de

DRUCK

westermann druck Gmbh

AUKTIONEN

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■ Berichte – Preise – Termine

SCHALLPLATTEN

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■ Schwarzes Gold für Sammler

KERAMIK

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■ Vasen der Siebziger

SPIELE

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■ Sala-Spiele mit Rotsiegel

NATURKUNDE

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■ Historische Tierpräparate

FUNDSTÜCKE

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■ Flohmarktpreise

TERMINE UND ANZEIGEN ■ ANTIKMARKTTERMINE ERSCHEINUNGSWEISE

monatlich

■ SAMMLERBÖRSENTERMINE

TITELFOTOS

Aelteste Volkstedter Porzellan Manufaktur / Auktionshaus Metz / Antico Mondo

■ AUSLANDSTERMINE

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fallen die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM. Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/11 (Preise gültig seit 01.08.2006)

■ REGELMÄSSIGE TERMINE ■ FLOH- UND TRÖDELMARKTTERMINE ■ KLEINANZEIGEN IN DER SAMMLERBÖRSE ■ MARKT & HANDEL

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EXPERTISEN

für die Kunstabteilungen der Kaufhäuser oder Rahmengeschäfte gemalt hat, vermutlich auch auf Bestellung nach Thema und auch in großer Geschwindigkeit. Das anonyme Bild entstand um 1960 und hat, zusammen mit dem guten Rahmen, einen Wert von etwa 150 Euro.

■ Blumenstrauß

?

Als treuer Abonnent möchte ich Sie und Ihre Experten um Hilfestellung bitten: Dieses Ölgemälde haben wir von meiner Schwiegermutter bekommen. Leider kann die betagte Dame nicht sagen, wie alt das Bild ist und auch nicht von welchem Maler. Wir selbst können die Signatur leider auch nicht entziffern. Das Bild hat ohne Rahmen die Größe von 61 cm x 51 cm. Vielleicht können Sie ja über den Maler etwas herausfinden und uns auch den ungefähren Wert des Bildes mitteilen? Jürgen Lenz, Engslingen

!

Der Künstler wollte uns allen mit einem fröhlichen und immer währenden Blumenstrauß beglücken und er hat es auch geschafft, denn die Frische und Farbenfreude der Darstellung ist so gut gelungen, dass sie auch im kältesten Winter für Hoffnung auf die kommende warme Sonnen-

Dr. Graham Dry, München

■ Streichelzoo

?

Seit Jahren sammle ich Tiere, vorzugsweise aus Glas, Porzellan, Bronze etc. Sie sind so schön pflegeleicht. Vielleicht können Sie mir bei der Einordnung, Bestimmung und Bewertung dieser kleinen Auswahl weiterhelfen? Die Bronzekatze als Relief misst 6,5, x 6 cm. Das Bronzebärchen ist 5,5 cm groß und hat, wie ich finde Ähnlichkeit mit dem BärenmarkeBär. Der Glaslöwe ist 10 x 7 cm groß und ich vermute, er wurde in Schweden hergestellt. Der Bronzefisch kommt wie ich denke aus Asien und ist 11 cm lang. Der Porzellanfisch stammt aus England, das steht auf dem Boden: made in England und er trägt die Marke des Herstellers Wedgwood. Er ist 7 cm hoch. Und schließlich und endlich der Affenkopf, er misst ohne Korken 4 cm Brigitte Beier, o. O.

!

Das Katzenrelief stammt vermutlich aus den 60er-Jahren, aber der Herstellungsort muss unbekannt bleiben. Die Rückseite, die nicht nach dem Guss bearbeitet wurde, verrät eine nicht allzu teure Herstellung, vermutlich irgendwo in Europa, möglicherweise in Spanien. Der Wert beträgt etwa 15 Euro. Der Bronzebär stammt vermutlich aus relativ neuzeitlicher russischer Produktion und wurde dort vielleicht als Andenken gekauft. Sein Wert beträgt etwa 10 Euro. Der Bronzefisch kommt aus dem fernen Osten, möglichweise eine japanische Produktion der Sechziger-/Siebzigerjahre, anscheinend aus patiniertem Messingguss bestehend. Der Karpfen ist in Japan ein Glücksbringer. Sein Wert ist mit etwa 20 Euro anzusetzen. Der Wedg-

zeit sorgt. Auf das Motiv, die Blumenvase und die Blumen kommt es hier an, nicht auf den Namen des Künstlers, der sich durch seine unleserliche Signatur lieber im Dunkeln versteckt. Er war kein professioneller Maler, sondern eher jemand, der wohl einen anderen Beruf nebenbei hatte und nur 08 / 14

■ In dieser Rubrik beantworten unsere Experten Ihre Fragen zu dem einen oder anderen guten Stück. Doch leider sehen wir uns außerstande, ganze Nachlässe oder sämtliche sich in Ihrem Haushalt befindlichen Trouvaillen bewerten und schätzen zu lassen. Auch bitten wir um Verständnis, wenn es mit der Bearbeitung länger dauert. Senden Sie uns also Ihre Anfrage nur zu einem zu bestimmenden Objekt – mit detaillierter Beschreibung und gutem Foto, auf dem das Objekt ganz abgebildet ist. Noch ein Hinweis zu den Preisen, die von Fall zu Fall von unseren Experten genannt werden: Hierbei handelt es sich um Richtwerte, die anhand von Fotos allein getroffen werden und je nach Zustand des Objekts nach oben oder nach unten korrigiert werden können. Ihre Anfrage schicken Sie bitte an: Gemi Verlags GmbH Redaktion Leserforum Pfaffenhofener Straße 3 85293 Reichertshausen


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LESERFORUM 5 woodfisch besteht aus in die Form gegossenem Biskuitporzellan, d. h. der Scherben ist nicht glasiert. Das Modell stammt vermutlich aus dem frühen 19. Jahrhundert, aber ausgeführt wurde der Fisch in den Sechzigerjahren oder etwas später. Sein Wert beträgt etwa 30 Euro. Der Glaslöwe wurde im „Pressglas-Verfahren“, d. h. maschinell hergestellt, unter Verwendung einer Metallform und Pressluftzufuhr. Er ist vielleicht in den 80er-Jahren entstanden, aber in welchem Land, wird sich kaum eruieren lassen. Sein Wert ist nur mit etwa 8 Euro festzusetzen. Schließlich der Flaschenverschluss, bzw. Affenkopf: Er stammt wohl aus den Sechzigerjahren. Das Motiv passt bestens zu einer Flasche, denn man kann bekanntlich nach einem zu großen Alkoholgenuss „einen Affen haben“. Der Wert beträgt 10 Euro. Dr. Graham Dry, München

■ Madonna mit Kind

?

Als begeisterter Leser Ihrer Zeitschrift bitte ich Sie heute um eine Beurteilung. Aus dem Nachlass meiner Großtante habe ich ein kleines Hinterglasbild. Das Bildchen misst in der Breite ohne Rahmen knapp 11 cm, in der Höhe circa 15,4 cm, mit Rahmen circa 14,5 cm x 19 cm. Leider fehlt jegliche Marke oder Signatur. Meine Großtante hat mir als Kind das Bildchen manchmal mit dem Hinweis gezeigt, dass man es sowohl von der Vorderseite als auch von der Rückseite betrachten kann. Der Saum an den Gewändern der Gottesmutter ist matt-goldglänzend und einen Millimeter breit. Mich würde das Alter, die Herkunft und der Malstil interessieren, auch eine Wertangabe wäre interessant.

x 9 cm groß, von Hand geformt und unter Lasur bemalt. Interessant wäre auch die Bedeutung der Buchstaben und einen eventuellen Sammlerwert zu erfahren. Franziska Plischka, o.O.

!

Das Gefäß besteht aus Majolika, bei der der Korpus mit einer Zinnglasur zugedeckt wird und noch im nassen Zustand mit Farben bemalt wird, so dass beim Brand Glasur und Farben eine unzertrennliche Einheit bilden. Im noch nassen Zustand können die Farben bzw. der Dekor und in diesem Fall die Buchstaben sich leicht verziehen. Die Inschrift wird kaum

Michael Renner, Dettelbach

!

Der etwas naive und leicht unbeholfene, an byzantinische Darstellungen erinnernde Stil dieses reizvollen Bildes mit der Madonna und Kind weist den Maler oder Malerin als vermutlich nicht professionell ausgebildete/n Künstler/in aus, aber dass das Bild lediglich aus eigenem Interesse an der Darstellung und der Kunst und Technik der Hinterglasmalerei entstand, macht das Bild nicht weniger ansprechend. Man muss vermuten, dass das Bild aus dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts stammt, darauf würde jedenfalls der Rahmen, sofern er original ist, deuten. Wann oder wo das Bild entstand, wird sich aber leider kaum klären lassen. In solchen Fällen wird meistens „Süddeutschland“ als möglicher Entstehungsort genannt. Der Wert beträgt etwa 80 Euro. Dr. Graham Dry, München

■ Keramikgefäß

?

Können Sie mir anhand der Fotos die Verwendung, Herkunft und Alter dieses eigentümlichen Keramikgefäßes benennen? Der fassförmige Behälter ist 12 x 12

„BLUT“ heißen, denn in Draculas Küche in Transsylvanien befinden wir uns hier nicht, eher in Spanien oder Italien bei einem nicht all zu professionell arbeitenden Töpfer der relativen Neuzeit. Im Notfall, wenn einem nichts anderes einfällt, ist der Vorschlag Öl oder Essig als Verwendungszweck immer ein möglicher. Der Wert des Gefäßes liegt bei 20 Euro. Dr. Graham Dry, München

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■ Ochsenkarren

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Bei einer Auktion in Schweden habe ich für ganz wenig Geld diesen Ochsenkarren erworben. Weiter kann ich dazu eigentlich gar nichts sagen. Mich würde interessieren, ob festgestellt werden kann, woher er kommt und wie alt er ist. Erika Horn, o.O.

!

Der Ochsenkarren stammt aus einer Produktionsstätte im Fernen Osten und wurde vor nicht allzu langer Zeit hergestellt, vermutlich als Objekt für den Export nach Europa und in die USA. Es ist unmöglich, Genaueres zum Herstellungsort mitzuteilen. Die Qualität der Ausformung und des Gusses ist nicht allzu hoch, wie man anhand einer genauen Betrachtung der Hände des Fuhrmanns erkennen kann, die ziemlich grob und schematisch dargestellt sind. Der Wert der Gruppe entspricht in et-

erzielen. Wertmindernd wirken sich auch die unübersehbaren Alterungs- und Gebrauchsspuren der Waage aus. Joscha Eberhardt, Redaktion

■ Aquarell Tegernsee

?

wa der Summe, die bei der Auktion entrichtet wurde, ob 30 oder 100 Euro, eine wirklich objektive Bewertung dieser neuzeitlichen Bronzeimporte ist so gut wie nie möglich. Dr. Graham Dry, München

■ Waage

?

Anbei sende ich Ihnen ein paar Bilder zu einer Waage, die sich schon seit sehr langer Zeit in meinem Besitz befindet. Wie alt die Waage genau ist, kann ich Ihnen nicht sagen, aber ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie nähere Angaben hierzu machen und mir eventuell sogar sagen könnten was diese Waage wert ist? Bernd Funk, Iserlohn

!

Wie ich auf den Fotos erkennen kann, ist Ihre Waage mit D.R.G.M. bezeichnet. Nach der Reichsgründung 1871 wurde zunächst kontrovers auch über einen einheitlichen Patentschutz diskutiert. Auf Drängen des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) und des Patentschutzvereins (Werner von Siemens) trat später das Pa08 / 14

tentgesetz am 1. Juli 1877 in Kraft. Am 01. Oktober 1891 führte das Kaiserliche Patentamt in Berlin neben dem „Deutschen Reichspatent“ (D.R.P.) das „Deutsche Reichsgebrauchsmuster“ (D.R.G.M.) ein, welches als „Patent des kleinen Mannes“ einen Patentschutz für 10 Jahre bot. Diese Bezeichnung wurde bis 1945 benutzt. Ihre Waage dürfte wohl zwischen 1900 und 1910 hergestellt worden sein. Es handelt sich bei diesem Objekt um einen alltäglichen Haushalt-Gebrauchsgegenstand, der relativ schlicht verziert wurde. Dass wohl auch keine Firmenbezeichnung vorhanden ist, lässt auf einen „Massenartikel“ schließen und der damalige Verkaufspreis dürfte eher gering gewesen sein, was. Für Sammler ist das Objekt wohl eher uninteressant. Als Deko-Objekt werden solche Waagen auf Flohmärkten oder im Internet kaum mehr als 20 bis 30 Euro

Dieses Bild aus meinem Fundus trägt die Bezeichnung: „Morgen am Tegernsee“. Die Signatur lautet vielleicht „H. Lampersberger“, aber eigentlich kann ich sie nicht wirklich entziffern. Die Größe des Aquarells beträgt 17 cm x 11 cm. Können Sie mehr darüber in Erfahrung bringen? R. Schuster, München

!

Die Ansicht vom Tegernsee stammt vermutlich aus den Fünfzigerjahren und ist sehr gut gelungen. Die Signatur lässt sich deshalb schwer lesen, da sie auf dem noch von der Aquarellmalerei feuchten bis nassen Malpapier angebracht wurde und folglich verschwommen aussieht. Da es sich zudem um das Werk eines Amateurmalers handelt, wird die Identifizierung des Malers noch schwieriger. Auch wenn er oder sie zu identifizieren wäre, würde uns die Entdeckung aber leider trotzdem nicht weiter bringen. Das Bild ist zum Vergnügen des Malers allein geschaffen worden und hat einen Wert von etwa 30 Euro. Dr. Graham Dry, München


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MAGAZIN 8

AUSSTELLUNGEN

■ Spiegelbild ihrer Zeit An noch keinem Spielzeug haben sich wohl die Geister mehr geschieden, als an dieser 29 cm großen Puppe. Seit nunmehr über 50 Jahren ist sie aus den Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken: Die Barbie. „Barbie besucht Oschatz“ – so heißt die neue Sonderausstellung im Museum Oschatz, die bis 9. November zu sehen ist. Martina Mahler aus Jena stellt in dieser Ausstellung einen Teil ihrer über 2.500 Puppen zählenden Sammlung aus. 1959 wurde die erste Barbie produziert. Sie war damals das Ebenbild der deutschen „BILD Lilli“. Ruth Handler, Inhaberin der Amerikanischen Firma Mattel, erfand sie und gab der Puppe den Spitznamen ihrer Tochter Barbara „Barbie“. Zuerst skeptisch aufgenommen, trat Barbie kurze Zeit später ihren Siegeszug rund um den Globus an. Fast achtzig verschiedene Freunde und Familienmitglieder bereichern ihre Welt. Barbie geht mit der Mode, Barbie ist Mode und wird mit ihren wundervoll gearbeiteten Kleidern und dem detailgetreuen Zubehör zu einem Spiegelbild ihrer Zeit. Sie ist die meistverkaufte Ankleidepuppe der Welt. Die Ausstellung möchte zeigen, dass Barbie mehr als ein Modepüppchen, mehr als ein Mannequin und mehr als eine „rosa Prinzessin“ ist. Barbie ist mit ihrem vielseitigen Zubehör immer aktuell und fortwährend ein aktuelles Abbild genau der

Bild Lilli; Stadt- und Waagenmuseum Oschatz

Zeit, in der die Kinder leben. Besonders die Reisefreudigkeit und die Internationalität Barbies und ihrer Familie werden im Mittelpunkt stehen. Schon seit den 60erJahren gibt es Barbie als Pilotin, Stewardess, Astronautin und sie reist in viele Länder der Erde. Es werden Barbies international, als Sonderausgaben verschiedenster Länder und aus dem Spielprogramm „Barbies Reisen“ gezeigt. Eine besondere Rolle spielt dabei auch die DDR-Barbie, die unter dem Namen „Steffi" den Weg in die Kinderzimmer fand. Kreativität um und mit Barbie ist ein weiteres Thema. Dabei spielen auch Möbel und Kleidung, die in der DDR nicht zu erhalten waren, eine Rolle. Barbie in verschiedenen Märchenrollen wird sicher nicht nur diejenigen interessieren, die die alten Märchen noch kennen, sondern durch modernere Puppen auch die, die heutige Disney Filme lieben. Telefon: 03435/920285

■ Maschen, Mode, Macher

Barbie Guinevere 1964; Stadt- und Waagenmuseum Oschatz 08 / 14

Das weibliche Bein mit hauchzartem Stumpf gilt bis heute für viele als Inbegriff des sinnlich Begehrenswerten. Dabei rührt der erotische Reiz gerade aus dem Spannungsfeld zwischen Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit. Der Strumpf verführt, weil er andeutet, wo er aufhört. Vor allem die begehrten Nylons sind aus der Konsumgeschichte Deutschlands nicht wegzudenken. In den konsumhungrigen Jahren der Nachkriegsjahre versprachen die feinen Damenstrümpfe Mode, Eleganz und einen Hauch von Celebrity. Welche Industrie steckt hinter der Produk-

tion von hauchzarten Nylonstrümpfen oder bequemen Socken? Welche Unternehmer haben die deutsche Strumpfindustrie geprägt? Wie lauten die geheimen Gesetze einer ästhetisch verführerischen Werbung? Welche faszinierende Technik steckt in der Produktion von Maschen? Wie sieht die Mode von morgen aus? Die Ausstellung „Deutsche Strumpfdynastien – Maschen, Mode, Macher“ im Staatlichen Textil- und Industriemuseum (tim) Augsburg bringt bis 26.Oktober auf mehr als 1.000 Quadratmetern Fläche die Faszination des so vielfältigen Produktes Strumpf einem breiten Publikum nahe. Im Zentrum der vom international renommierten Atelier Brückner (Stuttgart) gestalteten Schau stehen die Macher: die Unternehmer, die mit technischer Innovationskraft, unternehmerischer Weitsicht und kreativem Marketing ihre Branche zum Erfolg führen. Waren früher Unternehmer-Dynastien wie die Esches, Bahners oder Kunerts tonangebend, so prägen heute die Falkes nicht nur in Deutschland das Bild der ganzen Branche. Jeder dieser prägenden Familien widmet die Ausstellung ein eigenes Kabinett. Es ist heute kaum mehr bewusst, dass das sächsische Chemnitz um 1900 nicht nur das Zentrum der deutschen, sondern der weltweiten Strumpfindustrie bildete. Das Unternehmen „Moritz Samuel Esche“ gehörte zu den erfolgreichsten Industrieunternehmen der Stadt, das mit seinem Export schon bald global agierte. Herbert Eugen Esche (1874-1962) – auf der Suche nach neuen Formen gesellschaftlicher Repräsentation – ließ sich vom bekannten Jugendstil-Architekten und Designer Henry van de Velde in Chemnitz eine Villa errichten. Darüber hinaus ließ er sich und seine Familie von dem berühmten norwegischen Maler Edvard Munch porträtieren. Die Ausstellung wird ein Zimmer der Villa nachinszenieren mit originalen Möbeln und Originalgeschirr, entworfen von van de Velde. Das Zentrum bildet das Munchsche Porträt Herbert Eugen Esches. Ebenfalls aus Sachsen (Oberlungwitz) stammten die Bahners, die das später Elbeo genannte Unternehmen gegen Ende des 19. Jahrhunderts ins Leben riefen. Welche Faktoren prägten deren Unternehmensgeschichte? Dazu gehören das Streben nach höchster Produktqualität, der exklusive Umgang mit dem Fachhandel, der frühe Ansatz zur Markenbildung und die soziale Verantwortung für die eigenen Mitarbeiter. Die auf den Zweiten Weltkrieg folgende Demontage und Enteignung hinderten die mitgliederreiche Familie Bahner nicht, in Westdeutschland einen wirtschaftlichen Neuanfang zu wagen. So fanden die Bahners in Augsburg, Mannheim, Lauingen und Kiel eine neue Heimat und „wirkten“ am deutschen Wirtschaftswunder mit. Der Economist adelte Elbeo zum Rolls-Royce der Strumpfbranche. Im Zentrum des Ausstellungskabinetts steht die große Bewegung von Ost nach West, von Sachsen nach Bayern – eine enorme unternehmerische Leistung, die mit der Stunde Null beginnt. Auf dem Weg dahin be-


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MAGAZIN 9 beo in Augsburg schnell qualifiziertes Personal zur Verfügung, das so dringend gebraucht wurde. Später stießen so genannte „Gastarbeiter“ dazu aus Italien, dem ehemaligen Jugoslawien oder der Türkei, die die Betriebe verstärkten. Die Gewerkschaften standen Seite an Seite mit der Arbeiterschaft vor allem seit den 1970erJahren, als die Beschäftigungszahlen in Deutschland kontinuierlich rückläufig waren. Um die sozialen Bedingungen der Arbeiterschaft der Strumpfbranche eindringlich zu erzählen, wird das tim eine FirmenKantine, mit Originalgeschirr bestückt, inszenieren, die als sozialer Umschlagplatz in jedem Unternehmen fungierte. Der Industrialisierungsprozess der Strumpfproduktion nahm erst seit der Mitte des 19. Jahrhunderts an Fahrt auf. Um

Plastifizieren von Feinstrümpfen in der Formerei der Firma Elbeo; Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim) Foto: tim

gegnen wir Friedrich Naumann und Theodor Heuss, die beide mit Mitgliedern der Familie eng befreundet waren. In Böhmen startete in der Zwischenkriegszeit die Erfolgsgeschichte des Familienunternehmens Kunert, das bereits 1938 zum größten Strumpfhersteller Europas aufstieg. Kunert setzte konsequent auf Kunstseide als Alternative zur Naturseide. Im Produktsortiment beschränkte man sich auf nur wenige, dafür aber ausgereifte Artikel. Und der firmeneigene Vertrieb übersprang erfolgreich den Großhandel. Auch Kunert zog es nach dem Zweiten Weltkrieg nach Bayern: nämlich nach Immenstadt. Nach mühsamem Beginn gewann das Unternehmen bald die alte wirtschaftliche Stärke zurück. Mit der Übernahme des großen Konkurrenten Hudson 1978 stieg Kunert wieder zum größten europäischen Strumpfproduzenten auf. Von Anfang an legten die Kunerts besonderen Wert auf hochwertige Garne wie auf das selbst entwickelte Chinchillan. Denn, so Julius Kunert: „Das Garn ist die Seele des Strumpfes“. Das tim machte das ehemalige Büro des prägenden Konzernchefs Julius Kunert ausfindig. In der Ausstellung erspürt der Besucher so die Aura der Zentrale eines ehemaligen Weltkonzerns. Existieren Kunert und Elbeo nicht mehr als Familienunternehmen, sondern nur noch als Marken, so ist bis heute das familiengeführte Strumpfunternehmen Falke ungemein erfolgreich. Ab 1957 fertigte Falke für das international bekannte Modeunternehmen Christian Dior Damenfeinstrümpfe – eine unternehmerische Strategie, die man später mit Karl Lagerfeld und Joop! fortsetzte. Als Designer für Herren-Oberbekleidung machte sich der anfangs noch unbekannte Giorgio Armani bei Falke erst-

mals einen Namen. Die Falkes begreifen sich bis heute nicht lediglich als Strumpfhersteller, sondern vielmehr als Mode-Unternehmen. Die internationalen Ansprüche an die eigene Marke spiegelt die Zusammenarbeit mit einer Reihe von international renommierten Modefotografen wie F.C. Gundlach, Helmut Newton, Albert Watson oder Ellen von Unwert wider. Die daraus entstandenen ästhetisch hochwertigen Werbekampagnen werden mitsamt den Starfotografen im Mittelpunkt dieses Kabinetts stehen. Besucher können so der Sprache der Sehnsucht, nämlich der Werbung, auf die Spur kommen. Der Erfolg der Strumpfindustrie geht nicht allein auf die jeweiligen Unternehmer zurück. Immer braucht es auch die Arbeiterschaft, die in spezialisierten Berufen die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens bestimmen. Dabei war die Strumpfbranche vorwiegend ein Arbeitsplatz für Frauen, die oft bis zu 70 Prozent der Belegschaft eines Betriebs ausmachten. Viele Beschäftigungen galten als Anlernberufe, auch wenn sie hohes Geschick erforderten. Beim Ketteln beispielsweise mussten, um die Spitze des fertig gestrickten Strumpfes zu schließen, von Hand Masche für Masche einzeln miteinander verbunden werden – eine Herausforderung, die neben manuellen Fertigkeiten auch ein gutes Sehvermögen erforderte. In Westdeutschland stiegen die Beschäftigtenzahlen der Strumpfindustrie nach dem Krieg von etwa 10.000 auf etwa 37.000 Anfang der 1970er-Jahre. Einen nicht unwesentlichen Teil der Arbeitskräfte stellten ehemalige Beschäftige, die vor dem Zweiten Weltkrieg noch in Sachsen oder Böhmen gearbeitet hatten. Auf diese Weise stand etwa Kunert in Immenstadt oder El-

Falke Werbung von 1973, Foto von F.C. Gundlach; Staatliches Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim) Foto: Falke KGaA die Faszination der Technik vor Augen zu führen, werden ehemalige Arbeiter der Strumpfindustrie die verschiedenen Maschinentypen vorführen und damit einen lebendigen Einblick in die Herstellung der so gefragten Beinbekleidung geben. Sie werden auch auf die gesellschaftlichen Bedingungen der Arbeit in einer Strumpffabrik zu sprechen kommen. In der Abteilung Mode richtet sich der Blick auf die modischen Zeitumstände der jeweiligen Epochen der vergangenen 150 Jahre. Immer zeigt sich der Strumpf zwischen Schein und Sein. Was jeweils als erotisch empfunden wird, liegt dabei nicht allein im Auge des Betrachters, sondern unterliegt vielfach den kulturellen Prägungen der jeweiligen Zeit. Hatte der Reifrock des 19. Jahrhunderts das weibliche Bein komplett verdeckt, trug es der Minirock der 1960er-Jahre in einem nie dagewesenen Maße zur Schau. Es ist die jeweilige Mode, die das Konsumverhalten bestimmt und folglich der Strumpfindustrie ihre mehr oder weniger kurzlebigen Kon08 / 14


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MAGAZIN 10 Realität solchen Idealisierungen nur selten entsprechen. Ob erotische, ob mondäne, ob sportliche oder witzige Werbekampagnen – es gibt viele Möglichkeiten, sich positiv im Gedächtnis der Kunden zu verankern. Zielte die Werbung in den 1950erJahren ganz auf Eleganz, die Personen der High Society wie sie Marlene Dietrich oder die persische Kaiserin Soraya verkörperten, so zeigt die heutige Werbung viel nackte Haut, verführerisch in Strumpf verpackt. In einem originalen Strumpfladen aus den 1950er-Jahren können Besucher im tim den Hauch der Wirtschaftswunderzeit verspüren. Dr. Karl B. Murr Telefon: 0821/81001512

reits mit der Inventarisierung – und nicht erst mit einer „formvollendeten” Ausstellung – an die Öffentlichkeit zu gehen. Besucher sind (fast) von Anfang an mit dabei und gewinnen Einblick in Vorgänge der Erfassung von Museumsobjekten. (Bis September). Telefon: 089/272725-0

■ Thüringer Kirmes Vor Kurzem wurde der neue Erweiterungsbau des Deutschen Spielzeugmuseums in Sonneberg eröffnet. Das Zen-

Unbekannt, Einkaufstüte RFT, 1960er-70er-Jahre; Die Neue Sammlung München Foto: Günter Höhne

junkturen diktiert. Denn der Strumpf als Massenartikel will verkauft sein. Die Strumpfwerbung spielt bewusst mit einer sinnlichen Ästhetik, mit dem erotischen Reiz, mit moralischen Tabubrüchen – sie entwirft Idealbilder von Frauen, die in der Studentenkollektiv Hochschule für Industrielle Gestaltung Halle, Burg Giebichenstein, Arbeitsschutzhelme, 1976. Hersteller VEB Perfekt Helme, Berlin, DDR; Die Neue Sammlung München Foto: Günter Höhne

■ In Arbeit

Wolfgang Dyroff, Fahrzeugsicherungsleuchte BL2, 1980er-Jahre, Hersteller: Elektromechanische Werkstatt Heinz Purschke, Leipzig; Die Neue Sammlung München Foto: Günter Höhne 08 / 14

Tausende von Objekten aus nahezu allen Bereichen des Produkt- und Grafikdesigns sind es, die Günter Höhne (1943 in Zwickau geboren), ehemaliger Chefredakteur der führenden ostdeutschen Designzeitschrift „form+zweck” und der führende Fachmann in Sachen DDR-Design, in rund 25 Jahren seit dem Ende der Deutschen Demokratischen Republik zusammentrug: technische Geräte und Möbel, Textilien und Glas, Porzellan und Verpackungen, Plakate und Spielzeug. Die Neue Sammlung – The International Design Museum Munich – erwarb 2013 die Sammlung Höhne mit Hilfe von Sondermitteln des Freistaates Bayern. Nicht zuletzt die dahinter stehende Befürwortung durch alle bayerischen Staatsmuseen und das Kunstministerium unterstreicht den Rang der Erwerbung – auch ein politisches Bekenntnis zur Konzeption der Neuen Sammlung, Designgeschichte der DDR auf diese Weise in Beziehung zu ihren umfangreichen Beständen an westdeutschem Design zu setzen und die Voraussetzungen für eine übergreifende Geschichte des deutschen Designs von Wiederaufbau, Wirtschaftswunder und Kaltem Krieg bis zum Mauerfall zu schaffen. Die Bedeutung der Sammlung Höhne und ihrer Erwerbung bewog das Museum, be-

trum des neuen Gebäudes gehört der „Thüringer Kirmes“. Die preisgekrönte Weltausstellungsgruppe aus dem Jahr 1910 zeigt in 67 lebensecht gestalteten Figuren ein Kirchweihfest des 19. Jahrhunderts. In den vergangenen Jahren wurde die Schaugruppe aufwändig restauriert. Die Bevölkerung aus Sonneberg und Umgebung hatte sich engagiert mit Spenden und Patenschaften für den Erhalt der Schaugruppe eingesetzt. Das Ausstellungsstück wird nun in neuem Umfeld unter gesicherten Erhaltungsbedingungen präsentiert. Im Foyer des Museums werden die Besucher von „alten Bekannten“ begrüßt: Die mechanischen Werbefiguren aus der Zeit von 1890 bis 1920 gehören zu den beliebtesten Exponaten. Vor dem Rundgang bietet ein Einführungsfilm kompakte Information. Eine großflächige Videoprojektion zeigt Fotografien der Spielzeugstadt Sonneberg um 1900. Die Sanierung und die Neugestaltung des historischen Museumsgebäudes bleiben zwar einem künftigen Bauabschnitt vorbehalten, doch die sich dort befindliche „alte“ ständige Ausstellung präsentiert sich in überarbeitetem „Outfit“. Bereichert um sehenswerte Exponate führt sie die Besucher auf eine Zeitreise durch die Kulturgeschichte des Spielzeugs. Neu ist der Spielbereich „Kinder Kaos Kirmes“ von Hans Georg Kellner.


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MAGAZIN 11 tungsmöglichkeiten bei Materialknappheit angeht, werden angesprochen ebenso wie die Trennung des Insel Verlages in einen westlichen und einen östlichen Verlag in der Nachkriegszeit und die Wiederzusammenführung 1991. „Der Weltgeist in der Westentasche“, wie die Buchreihe einmal genannt wurde, erfreut jeden Bücherfreund mit seinem weitgefächerten Literaturprogramm von Autoren aus aller Welt und mit der besonders sorgfältigen und schönen Gestaltung der einzelnen Bände. Im Rahmen der Ausstellung finden an den Sonntagen jeweils um 15 Uhr Lesungen aus Insel-Büchern statt. Am 5. September um 16 Uhr und am 7. September um 14 Uhr bietet Jutta Siegmeyer Führungen an. Telefon: 04746/8182

Weltausstellungsgruppe Thüringer Kirmes, 1908-10, Sonneberg, Entwurf: Reinhard Möller; Deutsches Spielzeugmuseum Sonneberg Foto: Thomas Wolf; Rechte: DSM

Doch auch im klassischen Spielbereich von Renate Müller und Bernd Rückert finden sich neue Spielobjekte. R. Schneider, DSM

Telefon: 03675/4226340

■ Weltgeist in der Westentasche Im Nachklang zum Jubiläum 100 Jahre Insel-Bücherei 2012 präsentiert der Kulturund Heimatverein „Burg zu Hagen im Bremischen e.V.” in Zusammenarbeit mit Bar-

bara Koch, Kiel, noch bis 14. September die umfangreiche Sammlung von Jutta und Günter Siegmeyer in den Ausstellungsräumen der Burg Hagen im Bremischen. Ein chronologischer Gang durch die lange Geschichte dieser so schön gestalteten Buchreihe erlaubt Erkenntnisse zu den Menschen, die die ersten Jahre der InselBücherei prägten: Anton und Katharina Kippenberg, Rilke, Zweig, Vogeler, Carossa, Ricarda Huch u.v.a. und auch zeitgenössische Dichter und Illustratoren. Die Probleme der beiden Weltkriege, was die Autoren, die Inhalte und die Gestal-

Pickelhauben der Konstanzer Garnison 114er; Rosgartenmuseum Konstanz

■ Die Grenze im Krieg

Insel-Bücher aus der Sammlung Jutta und Günter Siegmeyer; Burg zu Hagen im Bremischen e.V. Kulturund Heimatverein

Die Wogen der nationalen Begeisterung schlugen im Sommer 1914 auch am Bodensee hoch. Doch am Dreiländersee waren die nachbarschaftlichen Verhältnisse kompliziert: Tausende Arbeiterinnen und Arbeiter der grenznahen Industriebetriebe pendelten täglich über die Grenze zur Schweiz. Mit der militärischen Besetzung und Schließung der Grenzen geriet die traditionelle Textilindustrie in Bedrängnis, alltägliche Handelsbeziehungen und der vertraute Umgang miteinander rissen jäh ab. Zugleich strömten Massen von Freiwilligen in die alte Garnisonsstadt Konstanz, deutsche Rückkehrer aus der Schweiz und heimkehrende Italiener überfüllten die Grenzregion. Pazifistische Stimmen wie der Dichter René Schickele wählten den Bodensee als erstes Refugium, um von hier aus gegen die beginnende Barbarei anzuschreiben. Am Ende des Weltkriegs hatte das Konstanzer Regiment über 3000 Tote und Tausende Verwundete zu beklagen. Rund 180.000 alliierte und deutsche Kriegsgefangene wurden während des Krieges über die Lazarettstadt Konstanz ausge08 / 14


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MAGAZIN 12 tauscht. Der Erste Weltkrieg wurde zur großen Zäsur im Umgang der deutschen und Schweizer Nachbarn miteinander. Die gänzlich unbefangene Freizügigkeit endete und die Staatsgrenze wurde auch zu einer Grenze in den Herzen und Köpfen. Auch am deutschen und österreichischen Bodensee prägten Arbeitslosigkeit, Preissteigerungen und der zunehmende Ausfall der Männer den Alltag. Die Versorgungslage wurde prekärer. Die Erbitterung gegen die Regierung und zuletzt gegen die Monarchie nahm zu. Auf einem Schloss am Bodensee unterzeichnete Großherzog Friedrich II. von Baden schließlich am 22. November 1918 den Thronverzicht. Zeitgleich formierten sich auch am Bodensee Arbeiter- und Soldatenräte. Während die demokratische Neuordnung ihren Anfang nahm, schmiedeten Offizierscorps und politische Rechte Pläne zu ihrer Abschaffung: 15 Jahre später jubelten die Deutschen Adolf Hitler zu. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kreuzlingen/Museum Rosenegg, dem Festungsgürtelverein Kreuzlingen e.V. und anderen Partnern im In- und Ausland erinnert das Rosgartenmuseum Konstanz mit einer großen Sonderausstellung an die besondere Situation der Bodenseeregion während des Ersten Weltkriegs. Berührende Lebensgeschichten, eindrückliche Objekte, unbekannte Zeugnisse und historisches Film- und Bildmaterial erinnern an einen Krieg, der weitgehend vergessen ist, dessen tiefgreifende Folgen jedoch bis heute nachwirken. (18.07.-30.12.). Zur Ausstellung erscheint ein reich illustriertes Buch mit Beiträgen namhafter Autorinnen und Autoren aus dem ganzen Bodenseeraum, ISBN-Nr. 978-3-92976831-2. Telefon: 07351/900913

Fest der Porzelliner in Selb Foto: Stadt Selb

BÖRSEN/MESSEN/MÄRKTE

■ Lanz Bulldog-Treffen Am 26. und 27. Juli findet auf dem großen Parkplatz des Technik Museum Speyer das 8. Lanz Bulldog-Treffen statt. An diesen beiden Tagen treffen sich von 10 Uhr bis 18 Uhr über hundert dröhnende, tuckernde, blubbernde und knatternde Traktoren und Landmaschinen aller Art, allen voran Fahrzeuge der historischen Marke Lanz. 2014 sind alle Freunde der

historischen Gastmarke Eicher-Traktoren eingeladen, um ihre Fahrzeuge im Rahmen des Treffens zu präsentieren. Für die Teilnehmer und Besucher gibt es neben den zahlreichen Fahrzeugen auch einen kleinen Ersatzteile- und Bauernmarkt, Vorführungen der Fahrzeuge und Stationär Motoren sowie Mitfahrgelegenheiten auf den Traktoren. Natürlich wird auch für das leibliche Wohl gesorgt. Höhepunkt an beiden Tagen ist die traditionelle Ausfahrt durch die Stadt Speyer. Der auffällige Fahrzeugkorso startet an beiden Tagen um 13 Uhr im Technik Museum Speyer. Neu ist in diesem Jahr die Präsentation eines circa 40 Quadratmeter großen Dioramas. Der Modell-Hof Geitlinger aus Hochstadt präsentiert in der Veranstaltungshalle ein Landwirtschafts-Großmodell. Zu sehen sind verschiedene Bauernhöfe, Traktoren, Maschinen und Lkws in vielfältigen Marken und Variationen. Die Meisten davon sind von der Firma Siku aus der Farmer Serie 1:32. Das Diorama ist in drei Zeitabschnitte aufgeteilt: Landwirtschaft früher, Landwirtschaft Hochkonjunktur und modernes Lohnunternehmen. Auch ein Raiffeisen mit pneumatischer Kippanlage, Körnergebläse und Getreidesilo ist zu sehen. Telefon: 06232/67080

■ Porzelliner feiern

Lanz Bulldog-Treffen im Technik Museum Speyer 08 / 14

Traditionell am ersten Samstag im August steigt in Selb wieder das „Fest der Porzelliner" mit dem wohl längsten und größten Porzellanflohmarkt dieser Art in ganz Europa. Tausende von Sammlern und Liebhaber des „Weißen Goldes" haben heuer den 2. August dick im Kalender angestrichen und so zieht es sie an diesem Tag


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MAGAZIN 13 nach Selb, auf der Suche nach einem besonderen Schnäppchen bei einem der über 300 Anbieter am Porzellanflohmarkt. Darüber hinaus werden beim „Porzellinerfest" an zahlreichen Ständen Informationen zum Thema Porzellan geboten. Und wer Lust hat, der kann sich sogar selbst einmal am Bemalen von Porzellanfiguren versuchen. Absolut sehenswert ist die Ausstellung „Weißes Gold – Porzellan erleben“ im Rosenthal-Theater der Stadt. Dort zeigen die regionalen Porzellanfirmen und -manufakturen festlich dekoriert wieder ihre neuesten Produkte. Das Porzellanikon, Europas größtes Spezialmuseum für Porzellan, bietet an seinen Standorten in Hohenberg an der Eger und Selb einen faszinierenden Einblick in die Welt des „Weißen Goldes“. Die Herstellung vom Rohstoff bis zur feinst dekorierten Ware ist nur eine Dimension, die der Museumskomplex in Selb bereithält. In der ehemaligen Rosenthal Fabrik kann der Besucher zudem die verschiedenen Facetten der technischen Keramik erfahren und schließlich die Geschichte der Rosenthal Produkte im Rosenthal Museum erkunden. In Hohenberg an der Eger schließlich geht es um Service, Zierartikel und Figuren. Alles, was dem Porzellanfreund das Herz höher schlagen lässt, findet er hier. Am 3. August, zum verkaufsoffenen Sonntag, findet ein kleinerer Porzellanflohmarkt statt. Vom 18. Jahrhundert bis hin zur Zeit des Art déco reicht die Spanne der Exponate in einer völlig neuen, faszinierenden Präsentation, die den Geist der jeweiligen Epoche spürbar macht. Spezielle Angebote für Erwachsene und Kinder mit Führungen, Mal- und Kreativkursen, Museumsrallye und anderem mehr lassen den Besuch in den beiden Häusern für Jung und Alt zum unvergesslichen Erlebnis werden. Auf dem Porzellinerfest ist das Museum natürlich ebenfalls vertreten: Expertisen, Restaurierungsberatung und der Verkauf der „Selblinge“ gehören zum festen Programm. Aber auch für das leibliche Wohl und beste Unterhaltung ist beim Fest der Porzelliner gesorgt, denn die Innenstadt gleicht an diesem Tag einem großen Biergarten. Verschiedene Bands sorgen bis in die Nacht hinein für eine gute Stimmung. Kulinarische Spezialitäten – typisch oberfränkisch, aber auch international – erwarten die Besucher. Ein Besuch in der Porzellanstadt Selb lohnt sich auf jeden Fall.

Mit dem Eintritt in die Uhrenmesse hat man gleichzeitig die Möglichkeit, das Deutsche Uhrenmuseum zu besichtigen. Mit mehr als eintausend Ausstellungsobjekten ist es das größte auf Uhren spezialisierte Museum in der Bundesrepublik. Auch die Gründung des Museums geht auf Robert Gerwig zurück. Er legte schon zu Beginn der Uhrmacherausbildung 1850 eine Lehrmittelsammlung an, um einen Gedankenaustausch für Lehrlinge aber auch für Uhrenmanufakturen anzuregen.

Uhrenbörse in Furtwangen

ist diese Entwicklung an den beiden Bildungsstätten der Robert-Gerwig-Schule und der HFU – Hochschule Furtwangen University. Während der Semesterferien findet jährlich im August – in diesem Jahr am Wochenende 29. bis 31. August – die Antikuhrenmesse in den Räumlichkeiten der HFU statt. In den 30 Jahren ihres Bestehens hat sich die Antikuhrenmesse zu einer Institution entwickelt, die bei technikinteressierten Uhrenfans nicht mehr wegzudenken ist. Das Angebot an antiken Uhren ist kaum zu überschauen und befriedigt jedes Sammlerherz. Nicht nur Uhrenliebhaber aus der Region strömen an diesen Tagen nach Furtwangen, die Kreise der Interessierten werden immer größer. Die Antikuhrenbörse geht einher mit einem der größten Trödelmärkte Südbadens, der zusammen mit einem Stadtfest durchgeführt wird. Dem Ausrichter, „Uhr und Kultur e.V.“ ist es zu verdanken, dass auch nach 30 Jahren diese Handelsmesse nichts an Attraktivität verloren hat.

Telefon: 07723/7860 E-Mail: guenter-besenfelder@t-online.de Internet: www.antik-uhrenboerse.eu

■ Einmaliges Ambiente Es ist sicher keine alltägliche Umgebung für ein Antikforum, aber gerade deshalb findet das erste „Antik- & Kunstforum” in einer alten Klosterkirche statt. Die Klosterkirche bietet mit ihrem sakralem Erscheinungsbild ein außergewöhnliches und wohl einmaliges Ambiente. Die Klosteranlage des ehemaligen Dominikaner-Klosters in Bornheim-Walberberg (bei Bonn), idyllisch eingebettet in einen großzügigen Klosterpark, lädt zum Verweilen und Genießen ein. Dort findet am 17. August das erste „Antik- & Kunstforum” statt. Eine erlesene Auswahl wertvoller Antiquitäten, alter Kunst, seltener Exponate, antiker Möbel aller Stilepochen, Schmuck und Silber sowie Gemälde, Druckgrafiken und wertvolle Zeichnungen erwartet die Besucher und Gäste des Antik- & Kunstforums. Telefon: 02232/931717 Internet: www.a-v-a.net

Telefon: 09287/883-118 Internet: www.selb.de

■ Antikuhrenbörse in Furtwangen Wenn auch fast die gesamte Uhrenindustrie im badischen und württembergischen Schwarzwald in den vergangenen mehr als 160 Jahren der technischen Entwicklung Tribut zollen musste, so pflegt die Furtwanger Antikuhrenmesse diese Tradition weiter. Am deutlichsten sichtbar

Klosteranlage des ehemaligen Dominikaner-Klosters in Bornheim-Walberg bei Bonn 08 / 14


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BLICKPUNKT 22

MÖBEL

■ Thonet Das Grassi Museum für Angewandte Kunst Leipzig zeigt in einer Sonderschau mit Titel „Sitzen – Liegen – Schaukeln. Möbel von Thonet" noch bis 14. September rund 130 Sitzmöbel des heute in Frankenberg/Hessen ansässigen Familienunternehmens Thonet. Seit bald 200 Jahren schreibt Thonet Möbelgeschichte. Präsentiert werden in der Sonderausstellung nicht nur Klassiker von einst, sondern auch die Neuentwicklungen der Firma seit 1945 – mit überraschenden Entwürfen bekannter Designer wie Verner Panton, Hanno von Gustedt, Gerd Lange, Stefan Diez oder Norman Foster. Im Fokus steht dabei die Entwicklungsgeschichte der letzten 60 Jahre seit Ende des Zweiten Weltkrieges bis heute. Zu der Ausstellung ist ein Bildband gleichen Titels erschienen, der auf 224 Seiten die Möbel von Thonet durch die Jahrzehnte vorstellt und die Entwicklungsgeschichte der einzelnen Modelle detailliert erläutert. Thonet-Möbel sind für an Design Interessierte längst ein Begriff: Denn die traditionellen Bugholzmodelle vom Kaffeehaus- bis zum Schaukelstuhl erlebten in den 60er- und 70-Jahren eine richtige Renaissance. Auch die Stahlrohrklassiker haben sich seit ihrer Wiederentdeckung in den 80ern als Ikonen der Moderne im öffentlichen Designbewusstsein eingebrannt. Und frühe Thonet-Modelle werden gesammelt. Mit modernem Hausrat kombiniert, haben sie Kultstatus. Die Möbelproduktion der Firma Thonet begann schon 1889 im hessischen Frankenberg an der Eder, als das Unternehmen zahlreiche, über ganz Europa zerstreute Standorte aufbaute. Die Anfänge gehen

Stuhl Nr. 14, Entwurf: Michael Thonet, 1859, Buche massiv, gebogen; Rohrgeflecht. Foto: Constantin Meyer

aber weiter zurück – nämlich, als Michael Thonet in seiner Tischlerwerkstatt in Boppard in den 1830er-Jahren mit Verfahren der Verformung von Holz experimentierte und nach neuen Möglichkeiten suchte, Möbel einfacher, schneller und vor allem preisgünstiger herzustellen. Dabei schienen ihm damals schon bekannte Techniken vielversprechend, massives Buchenholz oder mehrere dünne Holzschichten unter Einwirkung von Hitze und Wasserdampf zu biegen. Thonets Bemühungen,

ein Patent für diese Technik zu erhalten, scheiterten jedoch und so blieb der ökonomische Erfolg vorerst aus. Als Thonet 1842 ein Angebot des Fürsten von Metternich erhielt, nach Wien umzusiedeln, nahm er an und erhielt dort einige Großaufträge. So war er um 1849 wieder in der Lage, eine eigene Werkstatt zu gründen und sich dann auf den Weltausstellungen in London und Paris zu präsentieren. Dort erregte er mit seinen exklusiven Einzelmöbeln viel Aufmerksamkeit. Trotzdem galt sein Hauptinteresse weiterhin der Entwicklung von seriellen Möbeln. So reichte er wieder einen – diesmal erfolgreichen – Patentantrag ein, um sich Marktvorteile gegenüber der immer stärker werdenden Konkurrenz zu verschaffen. Mit dem Patent auf die Technik des Biegens von massivem Holz gelang Michael Thonet der Durchbruch für die Serienproduktion, mit der er den Grundstein für die industrielle Herstellung seiner Möbel und seine wirtschaftlichen Erfolge legte. Gebogenes Holz hatte nämlich gegenüber dem konventionellen Möbelbau den Vorteil, dass aufwändige Holzverbindungen eingespart werden konnten und auch die Oberflächen nicht nachträglich furniert werden mussten. Mit unternehmerischem Gespür, Mut zur Expansion durch Standortverlegung direkt zu den Holzquellen sowie klugen Marketing- und Vertriebsstrategien gelang es ihm und seinen Söhnen in den folgenden Jahrzehnten, aus seiner Wiener Werkstatt ein Weltunternehmen zu bilden. Um 1900 wurden bereits 6000 Arbeiter beschäftigt. Den ausführlichen Artikel „Thonet: Sitzen – Liegen – Schaukeln” (acht Seiten, 30 Abbildungen) von Heidrun Th. Grigoleit finden Sie in der aktuellen August-Ausgabe der Zeitschrift „Sammler Journal” (ab 25. Juli im Handel erhältlich)

Gartenschaukelstuhl ST 459, Entwurf: Hanno von Gustedt, 1958/59, Rundstahl, lackiert, Kunststoffschnüre; Holz, lackiert. Foto: Constantin Meyer

Polsterstuhl S 432 P, aus dem Programm S 430, Entwurf: Verner Panton, 1968, Stahlrohr, verchromt; Polster. Foto: Constantin Meyer 08 / 14


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BLICKPUNKT 23 „Nocturno", Stehender Frauenakt/Tänzerin mit großem Tuch, Modellnummer 8749 (Übernahme des Wiener Goldscheider-Modell von ca. 1937/38), H 40 x 23 cm, Entwurf: Josef Melcher. © Foto: Nele Weinert

KERAMIK

■ Goldscheider West Germany Der Name Goldscheider ist der Inbegriff für farbig-schillernd bemalte Keramiken des Art déco: Die als kokette Tänzerinnen, mondäne Damen mit Bubikopf oder drollige Tierchen geformten Figuren der Wiener Manufaktur Goldscheider waren in den 1920er- und 1930er-Jahren en vogue. Illuster klingende Figuren wie der „Gefangene Vogel", „Beauty" oder der vermenschlichte „Scotch-Terrier als Modehund" wurden tausendfach von Goldscheider produziert und weltweit exportiert. Die Werke der Wiener Zeit sind bis heute überaus bekannt und aufgrund eines opulenten Werkverzeichnisses, das vor einigen Jahren erschien, umfassend dokumentiert. Nun liegt erstmals der Fokus einer Ausstellung und einer begleitenden Publikation (bis 5. Oktober im Museum im Schloss/Porzellanmanufaktur Fürstenberg) auf den Exponaten der 1950er-Jahre, die bei E. & C. Carstens auf dem Tönnieshof in Fredelsloh in Afrikanerin mit Goldschale, Modellnummer 301, H 18 x B 19 cm, Entwurf: Stephan Dakon. © Foto: Nele Weinert

Niedersachsen gefertigt wurden. Die hier bei dem traditionsreichen Unternehmen unter dem Label „Goldscheider-West Germany" gefertigten keramischen Exponate eroberten für die Dauer rund eines Jahr-

zehnts – die Zeit des Wirtschaftswunders – nicht nur die deutschen Wohnzimmer. Anhand von rund 200 figürlichen Arbeiten und Wandmasken sowie einer Auswahl der äußerst raren Gefäße wird nicht nur anschaulich das breitgefächerte Sortiment der Goldscheider-Produktion bei Carstens präsentiert, sondern auch die Kultur der 1950er-Jahre illustriert. Zudem sind etwa 25 Figuren aus der Wiener Produktion zu sehen. Alle Exponate stammen aus der Sammlung Gerald Könecke. Zusammen mit dem Geschichts- und Heimatverein Fredelsloh konzipierte der leidenschaftliche Keramikexperte die Wanderausstellung, die nun in Fürstenberg Halt macht. Die räumliche Nähe des Sammlers zu dem nur wenige Kilometer entfernten Töpferort Fredelsloh und zu der Produktionsstätte Tönnieshof sowie die familiär geprägte Vorliebe für Keramik – sein Sohn und seine Ehefrau sind professionelle Keramiker – veranlassten Gerald Könecke ein mehrere tausend Exponate umfassendes Tönnieshof-Archiv über die industrielle Fertigung der Zeitspanne von 1946 bis 1984 aufzubauen sowie eine Belegsammlung zur dortigen Goldscheider-Produktion zu erstellen. Hieraus resultiert das umfassende Werkverzeichnis, das nun zur Ausstellung vorliegt. Den ausführlichen Artikel „Goldscheider West Germany” (neun Seiten, 25 Abbildungen) von Ina Knekties finden Sie in der aktuellen AugustAusgabe der Zeitschrift „Sammler Journal” (ab 25 . Juli im Handel erhältlich)

Werbeanzeige, Ende 1950er-Jahre. © Foto: Gerald Könecke

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PREISE ■ Lehmann-Blechspielzeug

€ 180,- Robbe, Ernst Paul Lehmann, mit Firmenzeichen „EPL“ und Zusatz „Made in Germany, English Patent, DRGM Deutsche Arbeit“, farbig lackiertes Blech, intaktes Federwerk mit Schlüssel, bespielt, Länge 20 cm (Wendl, Rudolstadt, 17.-19.10.13)

€ 280,- Auto „Velleda“, Lehmann, Germany, lith. Blech, Uhrwerkantrieb funktionstüchtig, Windschutzscheibe und Einzelsitze fehlen, sonst guter Zustand, Länge 25 cm (Antico Mondo Spielzeugauktionen, Köln, 06./07.12.13)

€ 340,- Dreirad mit Fahrer und Schirm, Lehmann, Uhrwerk hakt, Alterungsspuren, Zustand 2-3, Länge 13 cm (Lankes, Krefeld, 27.09.13)

€ 420,- Garage, Lehmann, mit 2 Fahrzeugen, Sedan Limousine Galop, Rennwagen, guter Zustand, Fahrzeuglänge 14,5 cm (Seidel, Ladenburg, 04./ 05.10.13)

€ 369,- „Laufender Käfer“, Lehmann „EPL 431“, ab 1898 lithographiertes Blech, bewegliche Flügel und Beine, Federwerk (hakt), in OriginalSchachtel, Länge 10 cm (Auction Team Breker, Köln, 16. 11.13) 08 / 14

€ 400,- Autobus Nr. „590“, Lehmann, 1907-45, lith. Vollblechausf., Spiralfeder mit Aufzugsschlüssel fehlt, Vorderräder einschlagbar, guter Zustand, L 21 cm (Lösch, Worms, 06./07.12.13)

€ 492,- Der zahme Seehund“, Lehmann „EPL 445“, ab 1899, handlackiertes Blech, Federwerk (funktioniert), exzellenter Zustand, mit Original-Schachtel (datiert 1907) und LehmannSchlüssel, Länge 18,5 cm (Auction Team Breker, Köln, 16.11.13)

€ 500,- Maikäfer „78360“, Hersteller Lehmann, intakt, altersbedingte Lackschäden, Zustand noch 2, Länge 10 cm (Lankes, Krefeld, 27.09.13)

€ 500,- „Peter“, Lehmann, Germany, lith. Blech, Uhrwerkantrieb ok, Horn lose, sonst gut, Zustand 2+, Höhe 11 cm (Antico Mondo Spielzeugauktionen, Köln, 06./07.12.13)


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AUKTIONEN 27

€ 569,- Mundus Globus „EPL 757“, Lehmann, ab 1924, Brummkreisel, lithografiertes Blech, Antrieb durch Fadenzug, Zustand 2-3, Höhe 10 cm (Auction Team Breker, Köln, 16.11.13)

€ 640,- „Nu-Nu“-Chinese mit Teekiste Nr. „733“, Lehmann, 1924-1938, lith. Vollblechausf., frühe Ausführung mit Schnuraufzug, guter Zustand, Höhe 14 cm (Lösch, Worms, 06./07.12.13)

€ 750,- Kofferfahrer Adam Nr. „689“, Lehmann, 1914-41, lack. teils lith. Vollblechausf., originelle Funktion, guter Zustand, mit Deckelbild von OK, Höhe 20,5 cm (Lösch, Worms, 06./07.12.13)

€ 650,- Tanz-Matrose Nr. „535“, Lehmann, 1904-48, Blechkörper mit blauem Matrosenanzug aus Stoff sowie Blechmütze und Stirnband, Spiralfederwerk (klemmt), Zustand 2, Höhe 19 cm (Lösch, Worms, 06./07.09.13)

€ 750,- „Tut-Tut“, Lehmann, Germany, lith. Blech, Uhrwerkantrieb und Horn ok, Zustand 2, Länge 17 cm (Antico Mondo Spielzeugauktionen, Köln, 06./07.12.13)

€ 800,- Tap-Tap Nr. „560/860“, Lehmann 1907-1945, Gärtner mit Karren, lack. teils lith. Vollblechausf. mit Spiralfederwerk, sehr guter Zustand, Länge 16 cm (Lösch, Worms, 06./07.09.13)

€ 861,- Mixtum Wackelpeter „EPL 375“, Lehmann, ab 1927, schwarzer Clown in Dreirad, lithografiertes Blech, Federwerk, funktioniert, komplett mit Horn und Laterne, Länge 11,5 cm (Auction Team Breker, Köln, 16.11.13)

€ 1.000,- AHA Geschäftsauto Nr. „550“, Lehmann, 1907-1935, lith. Vollblechausf. mit Spiralfederwerk, 2-flügelige Hecktür zum Öffnen, sehr guter Originalzustand mit nur leichten Gebrauchsspuren, Länge 14 cm (Lösch, Worms, 06./07.09.13)

€ 1.000,- „Ajax EPL 659“, Lehmann, Germany, lithografiertes Blech, Uhrwerkantrieb o.k., Zustand 2, Maße 21 cm (Antico Mondo Spielzeugauktionen, Köln, 06./07.12.13) 08 / 14


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€ 1.100,- Dreirad „Am Pol Nr. 681“, Lehmann, Uhrwerk intakt, 1 Rad fremd befestigt, LS und Alterungsspuren, sonst noch Zustand 2, Länge 12,5 cm (Lankes, Krefeld, 24.05.13)

€ 1.800,- Tanzendes Schwein mit Reiter Nr. „500“, Lehmann, 1903-35, handlackierte Vollblechausführung, Reiter mit Stoff bekleidet, Spiralfederwerk, originelle Funktion, sehr guter Originalzustand, Länge 15 cm (Lösch, Worms, 06./07.09.13)

€ 1.580,- „Hevella“-Luxus-Automobil „EPL 778“, Lehmann, ab 1929, lithografiertes Blech, Fahrerfigur, lenkbare Vorderachse, Federwerk, Lampen ergänzt, Lenkung und Federwerk nicht komplett, Länge 25,5 cm (Auction Team Breker, Köln, 16.11.13)

€ 2.025,- Limousine „EPL 779 Titania“, Lehmann, ab 1930, lithografiertes Blech, Fahrerfigur, lenkbare Vorderräder, elektrische Scheinwerfer, Federwerk (funktioniert), Zustand 2-/2, Länge 26 cm (Auction Team Breker, Köln, 16.11.13)

€ 1.900,- „Masuyama“, Lehmann, Germany, lith. Blech, Uhrwerkantrieb, Zustand 1-, Länge 17 cm (Antico Mondo Spielzeugauktionen, Köln, 06./07.12.13)

€ 2.213,- „Ski-Rolf EPL Nr. 781“, Lehmann, um 1930, Federwerkantrieb (funktioniert), lithografiertes Blech, guter Originalzustand mit wenigen Gebrauchsspuren, Höhe 19 cm (Auction Team Breker, Köln, 26.05.12)

€ 2.300,- „Mandarin“, Hersteller Lehmann, 1. Version, Germany, lithografiertes Blech, Uhrwerkantrieb, Zustand 2, Höhe 14 cm (Antico Mondo Spielzeugauktionen, Köln, 06./07.12.13) 08 / 14

€ 2.400,- Freifahrender Motorradfahrer „Hallo Nr. 683“, Lehmann, 1914-1941, lith. Vollblechausführung mit Spiralfederwerk, guter bis sehr guter Zustand im Original-Karton, Länge 22 cm, Höhe 17 cm (Lösch, Worms, 06./07. 12.13)

€ 2.400,- Snick-Snack „724“, Lehmann, 1926-35, Spaziergänger mit 2 Hunden, lith. Vollblechausf., Uhrwerkantrieb, Mann geht mit den Hunden Snik u. Snak spazieren, sehr guter Zustand, H 20,5 cm (Lösch, Worms, 06./07.12.13)


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AUKTIONEN 29

€ 2.784,- Limousine „EPL 785“, Lehmann, ab 1929, lithografiertes Blech, Fahrerfigur, lenkbare Vorderräder, elektrische Scheinwerfer, Federwerk (funktioniert), Zustand 1-2, Länge 32 cm (Auction Team Breker, Köln, 16.11.13) € 2.500,- Reichspost-Fahrzeug, Lehmann, Germany, 1910, lith. Blech, Uhrwerkantrieb o.k., mit Fahrerfigur, Zustand 1-, Länge 14 cm (Antico Mondo Spielzeugauktionen, Köln, 06./07.12.13)

€ 3.200,- Limousine „Brennabor“ (Brandenburg), Lehmann, Germany, 1930, elektr. beleuchtete Frontscheinwerfer, lith. Blech, Uhrwerkantrieb, Zustand 1, Länge 18 cm (Antico Mondo Spielzeugauktionen, Köln, 06./07.12.13)

€ 3.689,- Berolina“-Verdeckauto „ELP 686“, Lehmann, ab 1913, lithografiertes und handlackiertes Blech, Stoffverdeck, Fahne, Fahrerfigur, Feststellbremse, Federwerk, funktioniert, nahezu neuwertiger Originalzustand, Länge 17 cm (Auction Team Breker, Köln, 16.11.13)

€ 4.302,- Masuyama Rikscha „EPL 773“, Lehmann“, um 1930, lithografiertes und handlackiertes Blech, Federwerk (funktioniert), OriginalSchachtel, Zustand nahezu neuwertig, L 18,5 cm (Auction Team Breker, Köln, 16.11.13)

€ 4.919,- „Salus“-Sanitätsauto, „ELP 734“, Lehmann, um 1918, lithografiertes Blech, 2 Stoff-Jalousien, lenkbare Vorderräder, Federwerk (funktioniert), nahezu neuwertiger Zustand, Länge 17 cm (Auction Team Breker, Köln, 16.11.13)

€ 9.000,- Verkehrsinsel mit Polizist „761“ als Spardose „Berolina“, Lehmann, gealterter Lack, Deckel und Unterboden nachlackiert, Zustand 23, Höhe 16 cm (Lankes, Krefeld, 27.09.13) 08 / 14


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.. SCHWARZES GOLD FUR SCHALLPLATTEN-SAMMLER

€ 100-150 The Antilles „Same LP”, erschienen 1982 in Jugoslawien auf Jugodisk, No. „LPS-1047”, oranges Label. Englische „Jazz/Funk-Big Band” mit Brass Section (All Night Horns), aufgenommen im April 1982 in den Livingston Studios Wood Green North London. Einzige LP-Veröffentlichung, die in der aktuellen „Dance Scene” sehr gesucht ist

€ 100-200 The Beatles „Same LP”, veröf-

€ 20-30 Iron Maiden „Woman In Uniform 12 Inch”, erschienen 1980 bei EMI Germany, Nr. „1C062-07418YZ”. Mit 2 LiveTracks und dem Coversong „Woman in Uniform” (Original von den Skyhooks)

fentlicht in der DDR 1965 auf Amiga VEB Deutsche Schallplatten, Nr. „850040”. Seltene Mono-Fehlpressung (mit Abdruck auf der Coverrückseite „It Won’t Be Long” anstatt „A Hard Days Night”) im „Bagpipes & Drum”-Cover. Die korrigierte Version dieser LP dürfte noch den halben Preis erzielen

€ 300-500 The Lighmen Plus One „Energy Control Center LP”, veröffentlicht in den USA 1972 auf Lightin Records, No. „LP2001”. Band aus Houston/Texas, deren Musik auch oftmals als „Jazz SpiritualFunk-Madness-Soul” bezeichnet wird

€ 400-700 Bathory „Same LP”, veröffentlicht 1984 in Schweden auf dem Black Mark Label, No. „666-1”, mit Inlet. 1000 Copies wurden von diesem Klassiker des „Death Metal” gepresst. Zahlreiche Bootlegs existieren von dieser Platte

€ 150-200 Daft Punk „Tron Legacy Soundtrack Doppel-LP”, erschienen 2011 bei Walt Disney Records Europe/EMI Records Limited, No. „5099909792012”. Nummerierte (only 9072 Copies) 180 Gramm-Vinylpressung der französischen „Electro”-Pioniere um De Homem-Christo und Thomas Bangalter, die die dunkle, düstere und bedrohliche Computerwelt von „Tron” mit Hilfe der Arrangements eines Orchesters (Joseph Trapanese) gekonnt umsetzten

€ 50-100 Danzig „Satans Child Picture LP”, veröffentlicht 1999 in Deutschland auf Nuclear Blast, Nr. „NB 449-1”. Limited Edition (1500 Copies) der US-amerikanischen Rockband um Glenn Danzig, der schon mit den Misfits Ende der 1970erJahre Kultstatus als Begründer des „Horror-Punks” erlangte und heute sich auch als Comicautor und Produzent betätigt 08 / 14

€ 30-40 Malaria „Beat The Distance MiniLP”, erschienen in Deutschland 1985 auf Rebel Rec., Nr. „RE 005”. Zwischen „Dark Wave” und „Avantgarde”-Musik anzusiedeln, war die Girl-Band Anfang der 80erJahre auch in New York erfolgreich (Studio 54/Danceteria) und hatte mit „Kaltes Klares Wasser” einen „Kult”-Hit


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SCHALLPLATTEN 33

€ 1.000-1.500 Jackie McLean „A New Tradition Mono LP”, 1956 bei Ad Lib Records USA erschienen, No. „6601”. „Hardbob”Klassiker mit Donald Byrd, Mal Waldron, Ronald Tucker, Doug Watkins und dem Altsaxophonisten McLean

€ 100-150 Novak’s Kapelle „Hypodermic Needle/Doing That Rhythm Thing 7 Inch”, veröffentlicht 1968 auf Amadeo AG Österreich, Nr. „AVRS 21539”. Krachige Wiener Rockband, die durch ihre chaotischen Live-Auftritte für Furore sorgten

€ 30-50 S.Y.P.H. „PST LP”, 1980 auf Pure Freude Label, Nr. „PF 06 CK3”. Solinger „Punk/New Wave/Avantgarde”-Band, die sich mit dieser Platte teilweise an Can anlehnten (Produzent Holger Czukay), Künstlercover von Imi Knoebel

€ 100-150 Modesto Duran „Fabulous Rhythms Of Modesto LP”, veröffentlicht bei Raynote Records USA, No. „Stereo SRN 5006”. „Afro-Cuban Exotica”, aufgenommen Ende der 1950er-Jahre

€ 80-120 Social Distortion „Mommy’s Little Monster/Another State Of Mind 7 Inch”, erschienen 1983 bei 13th Story Records USA, No. „SD 4502”. „Punkrock”-Band der zweiten Generation aus Fullerton/Kalifornien, deren Mitglieder Dexter Holland und Greg Kriesel später die erfolgreiche Band Offspring gründeten

€ 250-350 Tears For Fears „Change 12 Inch”, erschienen 1983 auf Mercury UK, No. „IDEA 412”. Gelang offiziell so gut wie nicht in den Handel, da sich TFF kurzfristig für ein Alternativ-Cover entschieden

€ 150-250

Gene Vincent (Eugene Vincent Craddock, 1935-1971) „Crazy Times! LP”, veröffentlicht auf Capitol Records USA 1960, No. „1342”, Mono-Erstpressung. Vincent startete seine Karriere mit dem B-Seiten-Song „Be-Bop-A-Lula”, der 1956 in Nashville aufgenommen wurde und berühmt durch die Hollywood-Komödie „The Girl Can’t Help It” wurde. Mit dem Ende der Rockabilly-Ära wurden die Erfolge in den USA immer weniger, so dass er 1960 nach England übersiedelte und dort sowie in Frankreich recht erfolgreich war

€ 50-100

Nico (Christa Päffgen, 1938 Köln-1988 Ibiza) „Chelsea Girl LP”,

erschienen 1967 auf Verve Records USA, No. „V 5032”, Mono-Pressung. DebütAlbum der Warhol-Muse mit Unterstützung von Velvet Underground und Jackson Browne

Alle angegebenen Schallplattenpreise verstehen sich als ungefähre Richtpreise, die bei Internet-Auktionen, Schallplattenbörsen, Sammler-Foren, Festpreislisten, Privatverkäufen etc. erzielt oder angeboten wurden. Die Preise gelten in der Regel für Mint/Mint-Exemplare (neuwertig bzw. minimale Gebrauchsspuren).

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VASEN DER SIEBZIGER KATHRIN BONACKER

Knallige Orangetöne und rubbelige Glasur: Dezent und unauffällig sind sie gerade nicht! Wer auf Trödelmärkten nach Vasen der Siebziger sucht, wird in der Regel schnell fündig: Die Objekte der Begierde leuchten von Weitem und verstecken sich nicht. Später entdeckt werden höchstens die Kleinsten, die vielleicht Pampelmusen in Form, Größe und Farbe ähneln. Aber wer Glück hat, findet sogar drei Stände weiter dazu die große Schwester im gleichen Design oder dieselbe Pampelmusen-Form mit anderer Farbgebung. Wer diese Vasen sammelt, muss nicht einmal ein besonders großes Faible für Blumen haben; sie sind als Objekte bereits Hingucker, denn sie entstammen einer Zeit der ästhetischen Revolution.

Was ist überhaupt eine Vase? Als die Floristin Elfriede Sass 1971 auf die Idee kam, ihre Erfahrungen einem breiten Publikum mitzuteilen, brachte sie es auf den Punkt: „Uns ist es so selbstverständlich geworden, Schnittblumen in eigens dafür hergestellten Vasen zu ordnen, daß wir schon eines ausdrücklichen Hinweises 08 / 14

Eine Kleine in Pampelmusengröße (11 cm Höhe) Sie fallen von weitem auf „Bay"-Vase 532-25 mit Etikett Carstens Luxus"-Vase 7696, rot


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KERAMIK 89 „Bay"-Vase 94-20 „Jasba"-Vase 900 11 15 „Bay"-Vase 97-20 gestalterische Konzept dieser Jahre. Wie in Tapeten, Bettwäsche und Geschirr waren auch bei den Vasen die Rundung, Kreise und naive Blumen- und Ethnomuster das Erstrebenswerte. Filigranes wich dem Schweren, Rustikalen; wer eine Vase jener Zeit kauft, sollte nicht mit einem Papiertütchen zum Transport rechnen! Auch ein kleines Väschen von nur 12 cm Höhe wiegt dann schon mal 360 Gramm, eine Bodenvase locker drei Kilo oder mehr.

Sammlermarkt und Strategien Neue Farben und vor allem Glasur-Oberflächen bestimmten das bizarre Äußere der Vasen, und sie brachen radikal mit dem dezenten Auftreten der Blumen-

darauf bedürfen, geeignete Blumen etwa einfach in ein Trinkglas, eine alte Weinflasche, einen ausgedienten Wasserkessel oder einen bunten Milchtopf zu stellen." Sie wies darauf hin, dass unser Wort „Vase" vom lateinischen „vas" für „Gefäß" stamme und daher jedes Gefäß zu einer Blumenvase werden könne. Dieser Eindruck stellt sich auch unweigerlich beim Betrachten von Interieur-Fotos der Siebziger ein: Die Umwidmung alter Milchkannen oder Zinkeimer war zum Beispiel unübersehbar. Beide ließen sich herrlich mit knalligen Plaka-Farben in etwas Eigenes verwandeln und mit blühenden Ästen füllen, wenn sie nicht als Schirmständer herhalten mussten. Während die Fototapeten in den Siebzigern oft ganze Wälder oder Küstenlandschaften simulierten, versuchte die Hausfrau, mit Strandgut die Natur zum Anfassen ins Wohnzimmer zu bringen: Alte Bonbongläser oder überdimensionale Glas-

vasen wurden zu unbelebten Terrarien mit Sand und großen Kieseln. Es war die Zeit der großen Pötte, rustikaler Natursträuße und starker Farben. Zierliches, Feines und Pastellfarbenes war allenfalls der Unterwäsche vorbehalten, als Tischdekoration fand sich Derartiges höchstens nostalgisch getarnt. „Pfeifenputzer”, Gräser, Zweige und Sonnenblumen waren als Blumenschmuck beliebt, je größer und naturbelassener desto besser. Die Glas- und Keramik-Industrie wiederum schuf aus ganz neuen Materialien und in schier unglaublicher Formenvielfalt eine ganz eigene Welt, die sich als Sammelgebiet inzwischen zunehmend etabliert. Die 1936 vom finnischen Designer Alvar Aalto für die Firma Iittala entworfene asymmetrische „Savoy"-Vase erfuhr in den 1970ern eine begeisterte Wiederentdeckung auf dem deutschen Markt, passte doch ihre großzügige, organische und dennoch schlichte Form wunderbar in das 08 / 14


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KERAMIK 90 Umwidmung alter Gefäße zu Vasen Ästhetische Revolution Ikebana-Kunstwerk von Paul Wegener, 1975 Gefäße der Nachkriegszeit. Zwar gab es auch erfolgreiche Handwerksbetriebe und Porzellanhersteller, die jetzt poppige Keramikserien ergänzten (wie „Hutschenreuther" mit der Designerin Renée Neue) oder ihre eigentlich vom Weiß dominierten Gefäße mit Knallfarben dem Markt anpassten (wie die Firma „Thomas"). Aber eigentlich beherrschten den Markt einige wenige Firmen, die diese Trends der späten 1960er-Jahre weiterentwickelten, mit ihrer Industriekeramik. Im Internethandel heißt das Zauberwort für diese vor allem westdeutschen Erzeugnisse „Fat Lava", worunter nicht nur die Vasen mit Glasuren fallen, die tatsächlich lavaähnlich aussehen. Elke von Radziewsky beschrieb in „Architektur und Wohnen" (3/ 2013) den Markt dafür: Vor allem in England und den USA sei die Ware gesucht, nachdem findige Galeristen und Händler mit Ausstellungen und Literatur gezeigt hätten, welch starke Ensembles sich damit schaffen ließen, und zitiert den Kunstexperten Nicolas Trembley mit den Worten: „Es sind hässliche deutsche Vasen. Doch wenn man sie richtig aufstellt, werden sie zu schönen Skulpturen. Das ist demokratisch." Mir scheint es allerdings wenig angebracht, hier von „schön” oder „hässlich” zu reden – wie überall ist es eine Frage des persönlichen Geschmacks! Auf dem Flohmarkt lässt sich hier so mancher sehr günstige Fund machen, weil die Vorbesitzerin die begehrte Vase schlicht grottenhässlich findet und auch niemand sonst den Drang verspürt, die riesige Bodenvase stundenlang durch die Straßen zu tragen. Vor Ort sind Preise über 10 Euro eher die Ausnahme. Andererseits gibt es spezielle Formen, die extrem gesucht

sind und im normalen Ebay-Handel mal eben 70 bis 80 Euro erzielen, sonst sind 3 bis 30 Euro üblich. Die Preise der Objekte sind daher nicht so einfach kalkulierbar. Zwar handelt es sich um einen breiten Markt, bei dem sich leicht viele zeitgenössische Stücke für eine Vasen-Sammlung als Grundstock finden lassen, aber so manches seltenere Stück taucht vielleicht jetzt erst auf: „Auch bei industrieller Fertigung gab es Modelle mit niedrigen Stückzahlen", meint nämlich der Keramik-Fach-

mann M. P. Thomas. Einen Gesamtüberblick gibt es nirgends. Generell lohnt es sich für Sammelnde zu schauen, welche Art Glasur einem gefällt, welche Farbigkeit gesucht wird oder welche Höhe. Wer ein Lieblingsobjekt besitzt, kann vielleicht unterschiedliche Formen mit der gleichen Oberflächenstruktur ertrödeln oder mehrere Glasurvarianten des gleichen Designs zusammenstellen, denn viele Formen liefen lange und wurden im Laufe der Zeit immer wieder abgewandelt.

Was ist was? Zur Identifikation eigener Stücke ist der Blick auf die Bodenfläche das Erste, was zu tun ist, denn das Zuordnen von Fundstücken zu Firmen und Serien geschieht in der Regel über die Seriennummern am Boden: Die erste Zahl bezeichnet die Form, die zweite, meist zweistellige, steht für die Höhe der Vase. Der Zusatz „W.-Germany" oder „Made in West-Germany" ist ebenfalls häufig zu finden, es gibt aber auch schöne, gemarkte Stücke der Keramischen Werke „Strehla" aus der DDR. Die Firma „Übelacker" hatte ein Signet aus einem „Ü" in einem Kreis, das stark an die heutigen Smileys erinnert. Deprimierend ist eine zwar vorhandene, aber überglasierte Seriennummer – da scheint zuweilen ein leises „Ätsch" aus der Vase zu er08 / 14


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KERAMIK 91 „Bay"-Vase 610-17 „Dümler & Breiden"-Bodenmarke „Dümler & Breiden"-Vase 684-16 1937 Glasurkeramik produzierte. Aus ihr ging die in den 1970ern sehr innovative „Ceramano"-Produktion hervor, die bis zu ihrer Schließung 1984 Gesamtkonzepte zum Wohnen, also auch Fliesen und andere Dekorations-Stücke vermarktete. Die „Jasba"-Vasen sind weniger wegen der Formen, als vielmehr wegen interessanter Oberflächen sammlungswürdig: Ein besonderes Highlight darunter ist sicher der Dekor mit den braunen Knubbeln... Daneben gab es „Bay", gegründet durch Eduard Bay in Ransbach-Baumbach 1933. Hier handelt es sich um denjenigen der Westerwälder Keramik-Betriebe, der sich in den 70ern mit bestimmten, eher figürlichen oder an Bauernmalerei gemahnenden Motiven im Vasendekor von den anderen Firmen abhob. Da gab es Blümchen mit bunten Blütenblättern und Vögelchen von fröhlicher Naivität. Weithin bekannt ist aber ein ganz anderes Produkt der „Bay"Keramik, das hier entwickelt und 1967 auf der Hannover-Messe präsentiert wurde: Der „Römertopf". Der Betrieb bestand bis 1998. „Carstens" in Fredelsloh bei Göttingen wiederum wurde erst 1945 von dem ehemals ostdeutschen Keramikfabrikanten Ernst Carstens als Familienbetrieb neu gegründet. Die Firma war so erfolgreich, dass sie bis zu 500 Mitarbeiter beschäftigte und mehrere Filialen im Ausland betrieb. 1977 musste sie dennoch schließen. In ihrer Vaklingen ... Natürlich geht es auch anders: Im Idealfall hat das Gefäß des Interesses sogar noch ein Etikett der Firma, für „Bay" beispielsweise ein Umhängesiegel der „Töpfermeister-Kollektion" (mit einem Töpfer bei der Arbeit) oder das goldene „Bay"Klebeschild mit Krönchen, bei den „Strehla"-Vasen manchmal einen ebenfalls goldenen Papierkleber des Großhandels „Kera-Glas". Wenn aber nichts dergleichen vorhanden ist, wird es zur Detektiv-Arbeit, und unter Sammlern gibt es zu ungenau beschriebenen Objektfotos oft den flehentlichen Hinweis, wer etwas zur Identifikation beitragen könne, möge sich bitte, bitte melden! Die genaue Datierung ist in den meisten Fällen so gut wie unmöglich, weil vieles parallel und über längere Zeiträume produziert worden ist und keine öffentlichen Kataloge oder Prospekte vorliegen. Gerade die 60er-Jahre müssen dabei als Übergangszeit betrachtet werden, weil hier einerseits viele Designs der 50er noch ausliefen und andererseits bereits neue entstanden, die erst in den 1970ern so richtig zu Schlagern wurden. In der Fachliteratur von M. P. Thomas heißt das dann (S.146) zum Beispiel: „Vase, Thomas, Modell von

H. Th. Baumann, 1963, Ausformung 1971" und diese Katalogisierung besagt, dass die Grundform zwar bereits zur Verfügung stand, das stark farbige Objekt des Porzellanherstellers aber erst in den 1970ern in diesem Design industriell produziert auf den Markt kam.

Bekannte Firmen „Jasba" war das Kurzwort für Jakob Schwaderlapp Baumbach, der 1926 seine Firma unter diesem Namen im Westerwälder Ort Ransbach gründete und dort ab 08 / 14


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KERAMIK 92 „Ruscha"-Vase, hier der Form-Klassiker 352 mit Zackenmuster „Scheurich"-Vase 203-26 „Ruscha"-Vase 333-18 senproduktion sind vor allem die Reihen „Carstens Silberdistel" und „Carstens Luxus" interessant, letztere – wie „Ceramano" von „Jasba" – als Teil eines Dekor-Gesamtkonzepts. Die „Carstens"-Produkte sind (wie auch die von „Dümler & Breiden") außerordentlich vielseitig, sowohl in der Formgebung als auch in den Glasuren. Ware des Traditionsbetriebes „Dümler & Breiden" ist für Sammelnde schon deshalb gut, weil die Vasen mit einem eindeutigen Zeichen gemarkt sind, das ein „D" und ein „B" wie gekreuzte Fähnchen zeigt. Die Firma produzierte in den 1970ern vor allem die Serie „Relief" mit unterschiedlich verspielten Dekoren auf oft schlichten Henkelvasen-Formen. Peter Dümler und Albert Breiden hatten die Firma in Höhr-Grenzhausen 1883 gegründet (ebenfalls im Westerwald) und sie bestand bis in die 1990er-Jahre.

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„Ruscha"-Keramik ist fast so alt: Der Gründer Rudolf Schardt setzte mit seiner Übernahme in den 1950ern eine Betriebsgeschichte fort, die bis 1905 zurück reichte. Als der Betrieb 1996 schließen musste, übernahm „Scheurich" den Namen für eine eigene Produktlinie. Die Firma „Scheurich", mit etwas Glück erkennbar am violetten Klebe-Etikett, war der Großproduzent schlechthin. 1928 in Kleinheubach gegründet, war sie zunächst als Groß-

händler für Glas, Porzellan und Keramik (auch von „Bay", „Ruscha" und „Übelacker") tätig, und seit Ende der 50er-Jahre ging Scheurich in Massenproduktion zu sehr günstigen Preisen. Das hatte zur Folge, dass „Scheurich"-Vasen besonders stark verbreitet und in der Regel heute überall günstig zu erwerben sind. Besonders teuer gehandelt werden dagegen die schrillen Vasen der Firmen „Roth" und „Marei" (Majolika-Fabrik Rheinbach).


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„Scheurich"-Vase 231-15 „Scheurich"-Vase 261-22, hier in Türkis, sonst oft in Ocker „Scheurich"-Vase 523-18 „Roth"-Henkelvase 9302-24 mit Blumendekor, sonst oft abstrakt gemustert Allerdings ist deren Zuschreibung oft schwierig, da beide nicht gemarkt sind. Als sogenannte „Chimney"-Form findet sich hier ein mehr oder weniger Benzinkanister ähnliches Design, das von einem rauen Reliefmuster überzogen ist und dazwischen glatte, stark farbige Flächen aufweist. Das Relief ist anthrazitfarben und erinnert an den frischen Teerbelag von Straßen. Andere Formen sind ähnlich gewöhnungsbedürftig, wie beispielsweise die flache Vasenform, deren Henkel als angeklebte Acht am Hals sitzt. Die glatten Farbflächen sind bei Roth von einem leuchtenden Orange, in kräftigem Lila oder in starkem Tomatenrot. Viele Händler, die keine Ahnung haben, um was es sich genau handelt, stellen ihre Vasen ganz gewitzt auch einfach mit dem Hinweis zum Verkauf, sie seien „Fat Lava"-Keramik, „vergleichbar Scheurich, Roth oder Ruscha", man wisse es nicht – aber bei der Internetrecherche der Suchenden hat das dann den Effekt, dass die Objekte bei jeder der drei Firmen als Treffer auftauchen, was konkretes Suchen oft erschwert. Über einige Vasen der Firma 08 / 14


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KERAMIK 94 „Ruscha" (die von den 50er-Jahren bis 1996 bestand) heißt es in der Fachliteratur von W. P. Thomas: „Als Zulieferware für andere Firmen sind sie nicht bezeichnet worden und können oft nur durch Glasurvergleiche mit signierten Vasenmodellen zugeordnet werden." Da braucht es dann viel Zeit, Fachliteratur und Internet nach „Vase blau rot" durchzusehen und die passenden Pendants zu finden. Auch gibt es vielleicht die gleiche Glasurkombination in Blau und Rot bei zwei gleichzeitig damit arbeitenden Firmen (wie für „Ruscha" 348 und „Carstens Silberdistel"-Reihe 44-30).

„Lava”, ganz „fat” Die „Dümler & Breiden"-Krugvase „1113" zeigt mit der dicken Lava-Glasur, was eigentlich diesem Sammelgebiet seinen Namen gab. Wer sie greift, hat zunächst das Gefühl, etwas Dreckiges anzufassen, wie eine dicke Verkrustung, nachdem etwas verbrannt ist. „Fat Lava" eben. Der Untergrund des Vasenbauches in schwärzlichem Erdbraun, der sich auch in der Innenglasur wiederfindet, wird durch die hell-aschige Krustenzone vom oberen Krug-Teil mit dem breiten Griff in leuchtendem Orange getrennt, und die Assoziation „Feuer" ist sicher beabsichtigt gewesen. Die Lava-Bläschen erinnern hier aber auch an das Aufeinandertreffen von feinem Sand und Gischt bei starker Brandung am Meer, beinahe ist das leicht zischende Prickeln der platzenden Miniaturblasen an der Oberfläche zu hören ... Ganz anders die Lava-Struktur der „Ruscha"-Vase „304-11", bei der die Oberfläche des graubraunen Gefäßes wie mit Schaum bedeckt wirkt, vielleicht wie Eischnee beim Baiser-Bereiten auf Schoko-

ladenteig. Bei anderen Vasen, wie der Form „66-14" von „Bay", entwickelt sich eine Spannung zwischen der extrem glatten, hellbraunen Glasur-Oberfläche und dem rauen Lava-Belag. In jedem Fall aber ist die „Fat Lava"-Vase ein Objekt, das die Fantasie anregt, Parallelen in der Natur zu suchen – die Glasur ist hier (wie beim Vulkanausbruch) im Schmelz- und Brennprozess sich selbst überlassen geblieben und hat, zumindest in begrenztem Rahmen, Unikate erzeugt.

Literatur Zeitgenössische Hobby-Literatur gibt den besten Eindruck von der ursprünglichen Verwendung der Gefäße. Elfriede Sass beispielsweise zeigt ganz grundsätzlich und mit vielen Abbildungen „Blumengestaltung in Vasen" (Parey-Verlag, Berlin & Hamburg, 2. Auflage 1975), Ursula und Paul Wegener lehren „Ikebana – faszinierende Blumenkunst" (BLV, München, 1975), „Das Buch vom Wohnen" (entstanden in Zusammenarbeit mit „Tchibo" und „Schöner Wohnen", Orbis Verlag, Hamburg, 1977) verdeutlicht anschaulich im Kapitel „Pflanzen gehören dazu", welche Rolle diese in Töpfen und Vasen zu spielen hatten. Fachbücher zu den Objekten sind zum 08 / 14

Beispiel der „Dtv-Atlas Keramik und Porzellan" (München 2003) oder der wunderbare Überblick von M. P. Thomas: „Deutsche Keramik und Porzellane der 60er und 70er Jahre. Ein Leitfaden für den Sammler" (Bad Rappenau / Bruchsal, 2006); im Trödler 10/2008 informierte bereits Alf Dieterle speziell über die Keramik der Firma Scheurich. Im Internet lohnt sich zum Abgleich von Marken die Seite www.porcelainmarksandmore.com, zum Schwelgen ist die britische Sammler-Seite www. potsandpots.com empfehlenswert: Das Inhaber-Paar verkauft auch bei Ebay, zeigt aber vor allem mit brillanten Fotos und nach Firmen geordnet seine eigenen Schätze. Sehr schön ist auch www.lavaguys-ceramic.blogspot.de, der Blog eines Bochumer Sammlers, der immer neue Fundstücke präsentiert. „Ruscha"-Vase 348 „Ruscha"-Vase 304-11 „Bay"-Vase 66-14 „Dümler & Breiden"-Vase 1113-23 „Carstens Silberdistel"-Vase 44-30


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FUNDSTÜCKE 104

FLOHMARKTPREISE

■ Design Tischuhr, gemarkt „dp design”, Quarzuhrwerk, bezeichnet „August Schatz & Söhne”, wohl Ende 1970er-Jahre. Die Firma August Schatz begann 1881 in Triberg mit der Produktion von Regulatoren, dann von Jahresuhren (400-Tage-Uhren mit langsam schwingendem Torisionspendel), später Wanduhren, Küchenuhren, Kuckucksuhren sowie Reiseweckern. 1986 musste das Unternehmen Konkurs anmelden. Verchromte Designuhr in Form einer schwenkbaren Tischleuchte, Acrylhalterung mit Schraubbefestigung, Batteriebetrieb, reduziertes Ziffernblatt, roter Sekundenzeiger, funktionstüchtig, Maße 28 x 15 cm. Stylistische Tischuhr, relativ zeitloses Design, die aktuell bei 70tiesSammlern 40 bis 80 Euro erzielen könnte.

gleichnamige Fernsehserie, die im Vorabendprogramm der ARD von 1961 bis 1963 ausgestrahlt wurde (35 je 20-minütige Folgen). Markenzeichen war der legendäre BMW V8 „501 Barockengel”.

Preislich zwischen 50 bis 100 Euro zu bewerten, neuwertig mit originaler Verkaufsschachtel 150 bis 250 Euro.

■ Reklame

Dresden-Antonstadt. Ab 1830 Schokoladenfabrikation mit Hilfe von Dampfmaschinen. Nach neueren Forschungen (WIMAD und TU Dresden im Jahr 2011) soll die Firma Jordan & Timaeus bereits 1845 der Erfinder der Milchschokolade (aus Eselsmilch) gewesen sein und nicht die Schweizer (1875). Niederlassungen in Bodenbach, Wien, Prag und Budapest, Firmenschließung 1930. Farbig lithografierte große Blechdose mit umlaufend fünf architektonischen Sehenswürdigkeiten der Elbstadt, Deckel mit Fabrikansicht und Firmenschriftzug. Wohl eher seltene Dose, die bei Reklamesammlern mit sicher 100 bis 150 Euro zu berwerten ist.

Flohmarktpreis: 50 Euro

Flohmarktpreis: 25 Euro

Vorratsdose „Jordan & Timaeus Dresden Chokoladen- & Zuckerwaren-Fabrik, um 1890/1900, 25 x 18,5 cm. Gegründet 1823 von Gottfried Jordan (1791-1860) und August Friedrich Timaeus (1794-1875) in

■ Spielzeug Polizeifahrzeug „Isar 12” mit Kennzeichen „M-120”, Bodenkunststoffplatte gemarkt „Made in Germany & „KD”-Logo, 1960erJahre. Die Firma Konrad Dreßler (später Dressler) wurde 1917 in Fürth gegründet. In den Anfangsjahren produzierte man Haushaltsbedarf (Türgriffe, Zigarettenstopfer etc.), ab 1922 Spielwaren, ab 1937 die ersten mit Uhrwerk angetriebenen Fahrzeuge. Ab 1946 Uhrwerkeisenbahnen (Spur 0). 1962 wurde die Produktion der Eisenbahnen und des mechanischen Spielzeugs eingestellt. 1970 kam das Aus für die Firma, da der Großabnehmer Quelle GmbH sich für Produkte des billigeren Anbieters Lima entschied. Die „Funkstreife Isar 12” erlangte Berühmtheit durch die 08 / 14

Flohmarktpreis: 30 Euro

Erscheinungstermin September-Ausgabe: Abo-Versand 14.8.2014 Erstverkaufstag Handel 22.8.2014


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August 2014

Die Seiten für Marktkaufleute und Kunsthandwerker

MITTELALTERFEST

■ Mittelalterfest Herzogenaurach Anfang August schlüpft Herzogenaurach am 2. und 3. August in ein mittelalterliches Gewand und feiert zwischen den Fachwerkhäusern in der historischen Altstadt ein großes Mittelalterfest. Die größte Stadt im Landkreis Erlangen-Höchstadt konnte im Jahre 2002 ihr tausendjähriges Stadtjubiläum feiern und erinnert mit dem beliebten Mittelalterfest an die lange Stadthistorie.

Nach der offiziellen Markteröffnung am Samstag, 2. August, um 11 Uhr findet dann ein farbenprächtiges, mittelalterliches Spektakel in der fränkischen Kleinstadt statt. Hier trifft man auf stolze Edelleute, Bürger, wackere Ritter, Spielleute, Handwerker und Gaukler, die in historischen Gewändern wieder in eine längst vergangene Zeit entführen. Auf dem mittelalterlichen Markt präsentieren dann Marktkaufleute an zahlreichen Marktständen ihre mittelalterliche Handwerkskunst mit traditionellen Waren und mittelalterliche Gruppen lagern rund um den historischen

Stadtgraben. Stadtführungen durch die historische Altstadt, Turmbesteigungen und ein Unterhaltungsprogramm für Kinder sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt. Beim verkaufsoffenen Sonntag, an dem neben den Einzelhandelsgeschäften auch die Outlets beteiligt sind, kann man zudem von 13 bis 18 Uhr in Herzogenaurach nach Herzenslust einkaufen. Der Eintritt zu allen Aktionen ist frei. An beiden Tagen ist die Tourist Information jeweils von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Internet: www.herzogenaurach.de

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STADTFEST

■ Siegburger Stadtfest Die größte und beste Party in der Region vom 29. August bis 31. August 2014. Einmal im Jahr verwandelt der Verkehrsverein Siegburg die gesamte Siegburger Fußgängerzone in die größte Partymeile der Region. Musikanten, Künstler, Köche, Wirte, Vereine und natürlich auch Schausteller, Aussteller sowie Händler sind eingeladen, das Siegburger Stadtfest mitzugestalten. Die Party unterm Michelsberg hat eine lange Tradition. In diesem Jahr feiert Siegburg das 34. Stadtfest und seinen 950. Geburtstag. In diesem besonderen Jubiläumsjahr soll das Siegburger Stadtfest natürlich noch schöner werden und mehr bieten als bei allen Festen zuvor.

immer wieder ein großes und fröhliches „Hallo“. Das gilt natürlich auch für die vielen Treffpunkte der Vereine, ohne die das Stadtfest nicht diesen besonderen Charme besitzen würde.

Ein Fest mit Charme Die Kreisstadt Siegburg ist ein richtiges Kleinod. Der Marktplatz unterm Michaelsberg ist einer der schönsten in der ganzen Region. Zum Stadtfest strömen an den drei Veranstaltungstagen mehrere zehntausend Besucher in die Stadt. Auch in diesem Jahr dürfen die Besucher sich wieder auf ein Fest mit Attraktionen, Angeboten und Programmen für jeden Geschmack und für jedes Alter freuen.

Tradition und Treffpunkt Nachdem das Stadtfest etwas in die Jahre gekommen war, haben wir im letzten Jahr behutsam mit einigen Veränderungen begonnen. Sie fanden beim Publikum viel Zustimmung. Trotz wirklich miesen Wetters, sangen und tanzten die Siegburger gutgelaunt unter ihren Regenschirmen und die überwiegende Zahl der mitwirkenden Händler und Betreiber waren mit den Umsätzen sehr zufrieden. Schon seit Wochen belegen die vielen neugierigen Anfragen der Siegburger das große Interesse am Stadtfest. Ganz wichtig ist der Termin.Wie immer das letzte Wochenende im August, in diesem Jahr also vom 29. bis 31. August. Sehr viele Siegburger würden niemals in Urlaub fahren, wenn gerade das Stadtfest stattfindet. Auch jene Siegburger, die inzwischen in anderen Orten, Städten oder im Ausland leben, kreisen diesen Termin ganz dick und rot in ihrem Kalender ein. Sie kommen dann in „Ihre Stadt“, denn beim Stadtfest trifft man sich. Die Goldene Ecke ist der Stadtfest-Treff. Hier liegen sich alte Bekannte, frühere Mitschüler, Freunde, die verflossene Liebe oder Vereinskollegen in den Armen. Es ist 08 / 14

Auf dem Marktplatz heißt es wieder Showtime Der Markt ist die gute Stube der Stadt Siegburg, hier steht die Hauptbühne und dort heißt es auch an allen drei Festtagen volles Programm mit Spitzenkünstlern und spannenden Live-Aktionen für Jung und Alt. Die Vereine sind hier mit ihren Ständen vertreten und das historische Riesenrad ist in diesem Jahr auf dem oberen Ende des Markts platziert. Für alle, die es nicht erwarten können, wird es schon eine Woche vorher aufgebaut. Bei einer Runde mit dem Rad hat man dann schon einen tollen Blick auf den aktuellen Stand der Aufbauten, nicht ganz so beeindruckend wie beim Oktoberfest, aber spannend.


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Party Power und Junge Meile Für die Jungen und Junggebliebenen sind der Party Tower und die Partymeile am SCarré „theplacetobe". Hier gibt es klasse Sound und coole Drinks. Jugendliche aus der gesamten Region und zusätzlich zahlreiche Teilnehmer der Spielemesse „Games Com" in Köln kamen im letzten Jahr zum Party Turm, um dort zu feiern. Was alle Beteiligten ganz besonders gefreut hat, es war eine einzigartige, tolle und absolut friedliche Stimmung und es gab an drei Festtagen keinen einzigen Zwischenfall. Das zeichnet eine wirklich gute Party aus. Die Messlatte liegt also hoch, aber die Veranstalter sind sich sicher, dass es auch in diesem Jahr wieder drei Tage lang am Party-Tower einen ausgelassenen Event der Extraklasse geben wird. Der DJ, soviel ist sicher, wird den Party People ordentlich einheizen.

Schauen, schwofen und schmecken Die Kaiserstraße ist die Flaniermeile Siegburgs, das ist auch beim Stadtfest so. Hier präsentieren sich die Geschäfte und zusätzlich Händler mit ihren Produkten. Einige der Siegburger Vereine haben auf der Kaiserstraße schon seit vielen Jahren beim Stadtfest ihren „Stammsitz“ und tragen mit eigenen Programmen zur Unterhaltung der vielen Besucher bei. Außerdem gibt es auch auf der Kaiserstraße eine weitere Bühne auf der es an den drei Tagen beste Unterhaltung für alle gibt.

Genießertreff auf der Holzgasse Wer statt Bier und Pommes auch gerne mal ein Gläschen Wein und ein paar leckere Häppchen schätzt, der wird sich in bzw. an der sogenannten „Weingasse“ besonders wohl fühlen. Auf der Holzgasse bieten Siegburger Gastronomen und Weinhändler edle Tropfen und kleine leckere Häppchen an. Besonderen Biergenuss hat das Siegburger Brauhaus im Angebot und bietet dazu bekannte Spezialitäten aus der Küche. Auch die Holzgasse hat eine kleine Bühne auf der Musik vom Feinsten serviert wird.

Kirmesspaß und Zuckerwatte Natürlich braucht ein gutes Stadtfest auch einen Kirmesplatz mit allen Klassikern wie Kettenflieger und Autoscooter. Konzentriert auf einem Parkplatz und zusätzlich verteilt in der ganzen Fußgängerzone sind die beliebten Kirmesklassiker zu finden.

Feuerwerk Wenn alle ihre Köpfe in den Nacken legen und ein Staunen und Raunen durch die Menge geht, dann geht Siegburgs schönste Party leider zu Ende. Mit einem Riesenfeuerwerk verabschieden sich von allen Besuchern und Mitwirkenden und beginnt mit den Planungen für das nächste Jahr. Dann wird das Stadtfest 35, kommt also ins beste Alter. Internet: www.siegburg-stadtfest.de

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RITTERSPEKTAKEL

■ Ritterspektakel auf Burg Vianden Vom 26. Juli bis 3. August findet auf Burg Vianden das größte Mittelalterfest in Luxemburg statt. Vor einer spektakulären Kulisse wird bei dem Großspektakel viel Ritter-Romantik, Mittelalter-Musik und Gaukler-Gaudi geboten.

Burg Vianden

Das Ritter-Fest in Luxemburg hat sich mittlerweile zu einem jährlichen Fixpunkt auf Burg Vianden etabliert. Auch die 13. Auflage des bunten Treibens verspricht wieder ein vielfältiges und spektakuläres Programm: Mehr als 100 Mitwirkende werden über neun Tage die gesamte Burganlage mit mittelalterlichem Leben füllen. Während dieser Zeit werden die Besucher in eine längst vergangene Zeit entführt und erleben buntes, mittelalterliches Treiben mit Ritterlagern, Feuer- und Kampfshows, Gauklern, Minnesängern, Kalligraphie und Greifvogelvorführung. Neben atemberaubenden Ritterkämpfen und temperamentvoller Musik gibt es auch einen wunderschönen Mittelaltermarkt mit Handwerkern und allerlei Genüssen für den Gaumen.

Burg Vianden wurde vom 11. bis 14. Jahrhundert auf den Fundamenten eines römischen Kastells und eines karolingischen Refugiums gebaut. Geprägt von den Hohenstaufen, handelt es sich bei dem Schlosspalast um eine der größten und schönsten feudalen Residenzen der romanischen und gotischen Zeit in Europa. Bis zum 15. Jahrhundert war es der Wohnsitz der mächtigen Grafen von Vianden. Im Jahre 1417 wurden die Grafschaft und das Schloss der jüngeren Linie des deutschen Hauses Nassau vererbt, die sich 1530 ebenfalls das französische Fürstentum Oranien einverleibte. Die Kapelle wurde gegen Ende des 12. und während der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gebaut. Der Nassauer Bau wurde erst Anfang des 17. Jahrhunderts errichtet. 1820 führte der Verkauf des Schlosses zum Ruinenzustand. Im Jahre 1890 fiel das Schloss dann an Großherzog Adolf, der älteren Linie des Hauses Nassau, und blieb im Besitz der Familie. Nach der Übernahme der Burg in Staatsbesitz im Jahre 1977 wurde sie restauriert und zählt heute zu den bedeutendsten Baudenkmälern Europas.

Internet: www.castle-vianden.lu Bildnachweis: Jengel

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STADTFEST

■ Chemnitzer Stadtfest Das größte Fest in Chemnitz feiert in der Innenstadt vom 28. bis 31. August seinen 20. Geburtstag – dieses Jahr ganze vier Tage lang. Denn erstmals in der 20-jährigen Geschichte des Stadtfestes wird schon der Donnerstag zum „Feiertag". Am 28. August sind bereits die Veranstaltungsflächen auf dem Markt, dem Neumarkt, dem Jakobikirchplatz und dem Düsseldorfer Platz geöffnet und bieten vor allem regionalen Künstlern Platz.

Talentshow Schwerpunkt am Donnerstag ist die Talentshow „Talentarena“ auf der Bühne am Markt, die eine große Bandbreite an Bewerbungen verzeichnen kann (Infos: vejmelka@cwe-chemnitz.de). Für die Themen-Areale konnten der Veranstalter des Stadtfests, die Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH, wieder neue Partner hinzugewinnen. So präsentiert sich 2014 neben zahlreichen lokalen Vereinen auch der Olympiastützpunkt Chemnitz. Auf der Stadtfestfläche stellen sich Kultureinrichtungen aus Stadt und Land, Sportvereine und Unternehmen, Händler, Gastronomen und

FESTIVAL

■ 50er-70er Jahre Festival

Samstag 2. August und Sonntag 3. August 2014 im Kölner Rheinauhafen – HarryBlum-Platz. Wer hat denn da die Zeit zurückgedreht? Das fragen sich die Besucher im Kölner Rheinauhafen. Coelln Antik&Design lädt die Besucher beim 50er-

70er-Jahre Festival auf eine Zeitreise in die Swinging Fifties und die verrückten Seventies ein. Unter den berühmten drei Kranhäusern des Kölner Rheinauhafens findet das große Oldtimertreffen statt. Der Nippes-Roller-Club mit seinen Vesparollern veranstaltet traditionell eine Sternfahrt über Kölns Brücken, das Ziel ist das „50er-70er-Jahre Festival“ im Rheinauhafen. Rund 80 Händler bieten auf dem Harry-Blum-Platz ihre „Schätzchen“ zum Kauf an. Eine große Melitta- und MickeyMouse-Sammlung werden aufgelöst. Außerdem können die Besucher ihre Barbie-Puppen am Stand von Bettina Dorfmann, der weltgrößten Barbie-Puppen Sammlerin schätzen oder reparieren lassen. Ein weiterer Höhepunkt des Marktes ist der Stand eines Radio- und Grammophonsammlers, der schon in zahlreichen Museen ausgestellt hat. Er bietet ausgefallene Kofferradios der Fifties zum Kauf an. Die Schallplattenhändler legen gerne die eine oder andere Scheibe mit den Klassikern der 50er-70er-Jahre auf. Und selbstverständlich ist die Wurstbraterei aus dem Kölner Tatort wieder mit dabei!

Handwerker vor und zeigen, warum es sich lohnt, in Chemnitz zu leben: Kulinarische Angebote in großer Vielfalt erfreuen jeden Gaumen und Musik erklingt von sechs Bühnen vom Schlager bis Rock, von Jazz bis Irish Folk. Im eigens eingerichteten Bereich „Kids & Co“ findet der Nachwuchs Erlebnisangebote. Im erweiterten Schaustellerbereich auf der Theaterstraße bieten Achterbahnen oder Freefalltowers rasanten Fahrspaß. Große Show-Bühnen für Live-Acts stehen am Markt, am Neumarkt und an der Brückenstr. bereit. Internet: www.cwe-chemnitz.de Bildnachweis: CWE mbH

Linien 15,16 Haltestelle Ubierring, Parkmöglichkeiten: Tiefgarage Rheinauhafen Öffnungszeiten: Samstag und Sonntag 1118 Uhr. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei! Veranstalter: Coelln-Antik&Design Bruno Deutzmann – Lilli Kunze

Internet: www.50er-70er-festival.de Telefon: 0177/8400782

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PRODUKT

■ Neues Hand Wasch-Gel von sebamed Hände dienen als erste Visitenkarte. Schön gepflegt entsprechen sie dem Ideal. Das neue Hand Wasch-Gel aktiv von sebamed ist ab Juli erhältlich und lässt die tägliche Hand-Hygiene zu einem erfrischenden Pflegeerlebnis werden.

Gegen Bakterien und Schmutz Im Alltag tummeln sich auf vielen Gegenständen unsichtbare Bakterien und Schmutz. Durch eine bessere Hygiene beim Händewaschen kann man Infektionen ganz einfach vorbeugen. Dabei kombiniert das neue „sebamed Hand Wasch-Gel aktiv" mit dem pH-Wert 5,5 eine milde Reinigung, den Schutz vor Bakterien mit gleichzeitiger, sensitiver Pflege. Denn diese medizinische Hautpflege ist perfekt auf die ganz speziellen Bedürfnisse empfindlicher, beanspruchter Hände abgestimmt – und das ohne Farbstoffe und PEG-Verbindungen. Gleich drei Wirkkomplexe sind in der neuen Formulierung von sebamed Hand Wasch-Gel vereint: Die sanfte Pfle-

geformel, bestehend aus Panthenol, Allantoin und Limettenextrakt sorgt für ausreichend Feuchtigkeit und bewahrt die Haut vor Austrocknung. Außerdem trägt die Aktivformel mit dem Kamillenwirkstoff Bisabolol zur Beruhigung sensibler, gereizter Haut von strapazierten Händen bei. Ein natürlich vorkommender, antibakterieller Wirkstoff reinigt die Hände schonend. Dank des pH-Wertes 5,5 wird der natürliche Säureschutzmantel unterstützt und Hände werden widerstandsfähiger gegenüber äußeren Einwirkungen. Sebamed wurde dermatologisch getestet (empfohlener Verkaufspreis: sebamed Hand Wasch-Gel aktiv, 300 ml: 4,45 Euro). Internet: www.sebamed.de

Weihnachtsmarkt 2014 in 30851 Langenhagen 28. November bis 21. Dezember 2014 Gesucht werden Kunsthandwerker, Händler mit attraktivem Warenangebot und außergewöhnlichem Food, Imbissbetriebe. Bewerbungen müssen enthalten: • Firmierung und Anschrift des Bewerbers mit Warenangebot bzw. Leistung • Lichtbild und Größe des Geschäftes (Front, Tiefe, Höhe) • Stromanschlusswert des Geschäftes Die Verkaufseinheiten können auch von uns gemietet werden. Bewerbungen interessierter Inhaber von Verkaufsgeschäften an

Karl-Ernst Hartkopf • Forstweg 13 • 31582 Nienburg Tel. 0163 / 253 37 62 • E-Mail: arndt.firmahartkopf@gmail.com

Anzeigenschluss für das Septemberheft ist Freitag, 1. August 08 / 14


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STADTFEST

■ Dresdner Stadtfest Zwischen dem 15. und 17. August ist es wieder so weit, wenn das 16. Dresdner Stadtfest steigt. Auf einer Veranstaltungsfläche von 23.000 Quadratmetern feiern jedes Jahr im August über 500.000 Gäste in „Elbflorenz“ mit ihrem barocken Glanz, weltbekannten Kunstschätzen und prächtigen Bauwerken wie Frauenkirche, Semperoper oder Zwinger.

Auch das diesjährige Stadtfest wird wieder aufregend! Nicht nur, weil es sich zur 16. Auflage mit einem neuen Namen schmückt: Das Künstler-Unikum „Canaletto“ ist nicht länger nur Leitfigur, sondern zwischen dem 15. und 17. August erstmals der Titelheld für das Fest. Unter dem Motto „Aufregend romantisch“ werden zu der Veranstaltung Tausende Besucher kommen und feiern – ein ganzes Sommerwochenende lang auf 13 Arealen und vor acht Bühnen in der herrlich barocken Kulisse der sächsischen Landeshauptstadt. Wie im vergangenen Sommer dürfen sich die Besucher auch diesmal auf ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm mit Musik, Show, Gastronomie, Familienaktionen und Sport freuen.

Motto: Romantik

Mega-Programm

Dieses Mal steht ganz im Zeichen der Romantik: Beim Bummel durch die Innenstadt, beim Lauschen der facettenreichen Musik und beim Genießen von Flair und Kulinarischem können die Dresdner und ihre Gäste den Spuren dieser Epoche folgen – vom Romantik-Museum auf der Flaniermeile Hauptstraße bis zur Weinromantik auf dem Neumarkt, beim stimmungsvollen Fackelschwimmen, bei diversen Flirtpartys und natürlich beim malerischen Abschlussfeuerwerk.

Bei einem Mega-Programm mit über 1.000 Künstlern und Musikern ist auf jeden Fall für jeden Geschmack etwas dabei: Mit seinen Bandkollegen von „electra KLASSIK“ wird Aust das Fest am Freitagabend auf der Bühne vor der Semperoper mit der Rock-Suite „Die Sixtinische Madonna“ eröffnen. Getreu dem Motto „Klassik trifft Moderne“ gibt’s direkt im Anschluss deutschen Electro-Pop, wenn „Frida Gold“ den Theaterplatz zum Tanzen bringt. Am Samstagabend ist mit den Dresdner Philharmonikern und den Alpen-„Rockern“ Voxxclub eine ähnlich erfrischende Kombination zu erleben. Und die Nächte werden bei diversen Partys sowieso durchgetanzt. Bei dem riesigen Stadtfest gibt es zudem noch bunte Umzüge, erstaunliche Kunsthandwerker, faszinierende Shows und gemütliche Wohlfühl-Oasen. Besucher können sich im Ritterlager am Königsufer ins Mittelalter versetzen oder auf einer spektakulären Riesenschaukel in die Höhe katapultieren lassen. Wer Akrobatik bestaunen oder bei spannender Beachvolleyball-Action mitfiebern möchte, ist auf dem Familien- und Sport-Areal am Altmarkt richtig. Deutlich beschaulicher geht es auf dem Neumarkt zu, wo gefühlvolle Melodien und das einladende Weindorf für ein besonderes Ambiente sorgen. Besinnliche Stunden werden auch am Sonntagvormittag zu erleben sein, wenn auf dem Theaterplatz erstmals ein ökumenischer Stadtfest-Gottesdienst gefeiert wird. Das 16. Dampfschiff-Fest, das „Gläserne Regierungsviertel“ und der Benefiz-Entencup runden in guter Tradition parallel zum Stadtfest das Dresdner Wochenende ab. Übrigens: Für keine einzige Veranstaltung, kein Konzert und keine Show müssen die Besucher Eintritt entrichten… Internet: www.dresdner-stadtfest.com Quellennachweis: Michael Schmitt/Dresdner Stadtfest

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