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05.11.2015
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Keramik Spielzeug
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INHALT 3
TRÖDLER
ISSN 1863-0340
VERLAG
GEMI Verlags GmbH Pfaffenhofener Straße 3 85293 Reichertshausen Tel. 08441 / 4022-0 Fax 08441 / 71846 Internet: http://www.gemiverlag.de eMail: info@gemiverlag.de
GESCHÄFTSFÜHRER
Gerd Reddersen Rudolf Neumeier
CHEFREDAKTEUR
Karl Ruisinger eMail: karl.ruisinger@gemiverlag.de
REDAKTION
Nicola Fritzsch, Joscha Eberhardt Karin Probst, Helene Stümpfle-Wolf
4
LESERFORUM ■ Expertenauskünfte
7
ONLINETIPP ■ Websites für Sammler
8
MAGAZIN ■ Ausstellungen – Messen – Märkte
MODE
14
■ 30er-Jahre
REDAKTION MARKT & HANDEL Heidrun Th. Grigoleit STÄNDIGE MITARBEIT
Dr. Graham Dry, Dr. Dieter Weidmann
BLICKPUNKT
AUTOREN DIESER AUSGABE
Reinhard Bogena, Heidrun Grigoleit, Ludger Spielberg
■ Wandleuchten / Thurnauer Irdenware
REDAKTIONSASSISTENZ
Heike Genz
TERMINE
Anette Wagner, Tel. 08441/4022-35 Hans Neumeier, Tel. 08441/4022-34 eMail: termine@gemiverlag.de
LITHOS, SATZ, HERSTELLUNG
Westner Medien GmbH (Anschrift siehe Verlag)
ANZEIGEN
Markus Westner, Tel. 08441/4022-13 Hans Neumeier, Tel. 08441/4022-34
KLEINANZEIGEN
Heike Genz, Tel. 08441/4022-18 Marlene Westner, Tel. 08441/4022-12
VERTRIEB
Gerd Reddersen
ZEITSCHRIFTENHANDEL
VU Verlagsunion KG
SPIELZEUG 1
MARKTVERTRIEB
Jörg Kirschbaum Mobil 0172/4436638
■ Jaguar E von Bandai
ABOVERWALTUNG
Gemi Verlags GmbH Postfach 85291 Reichertshausen Tel: 08441/4022-0 Fax: 08441/71846 eMail: info@gemiverlag.de
DRUCK
westermann druck Gmbh
AUKTIONEN
22 24
■ Berichte – Preise – Termine
SCHALLPLATTEN
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■ Schwarzes Gold für Sammler
WEIHNACHTEN
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■ Weihnachtsbäume
SPIELZEUG 2
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■ Kinderstaubsauger
FUNDSTÜCKE
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■ Flohmarktpreise
TERMINE UND ANZEIGEN ■ ANTIKMARKTTERMINE ERSCHEINUNGSWEISE
monatlich
■ SAMMLERBÖRSENTERMINE
TITELFOTOS
Münchner Stadtmuseum Auktionshäuser Herr und Quittenbaum
■ AUSLANDSTERMINE
Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fallen die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM. Es gilt die Anzeigenpreisliste 1/11 (Preise gültig seit 01.08.2006)
■ REGELMÄSSIGE TERMINE ■ FLOH- UND TRÖDELMARKTTERMINE ■ KLEINANZEIGEN IN DER SAMMLERBÖRSE ■ MARKT & HANDEL
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ONLINETIPP 7
■ Allgemein werden als Ephemera Dinge bezeichnet, die nur für eine einmalige oder kurze Nutzung gedacht sind; im engeren Sinne und unter Sammlern wird der Begriff auf Papierprodukte bezogen. Millionenfach wird täglich bedrucktes Papier weggeworfen: Weil es seinen Zweck erfüllt hat oder für die Zukunft bedeutungslos ist. Fahr- und Parkscheine, Eintrittskarten, Restaurantrechnungen, Werbeflyer, Einladungs- und Glückwunschkarten usw. haben in der Regel nur eine sehr kurze Lebensdauer, es sei denn, dass sie als Erinnerungsstücke oder wegen der besonderen Gestaltung aufbewahrt und in Ehren gehalten werden.
EPHEMERA
■ Kleine Fahrkartensammlung
■ Archiv Zettelwerk
Die hier vorgestellte Sammlung ist wirklich nicht groß, kann aber als typisches Beispiel für die Entstehung einer spezialisierten Ephemera-Kollektion betrachtet werden. Hier sind einige interessante Fahrkarten aus vier Jahrzehnten samt Erläuterungen zu finden.
Auf der Homepage, für die die Kunsthochschule in Halle/Saale verantwortlich zeichnet, befindet sich eine kurze Einführung über den Sinn und Inhalt der Sammlung. Drei Verweise führen zu Domains mit sehr vielen Abbildungen. Informationen dazu sind nicht vorhanden, denn schließlich erkären sich die meisten Papiere selbst. Wer möchte, kann zur Erweiterung der Sammlung beitragen und sein „Altpapier" an die Hochschule schicken. www.burg-halle.de/design/kommunikationsdesign/studienarbeiten/details/a/das-zettelwerkein-archiv-fuer-alltagsdrucksachen.html
■ Weinetiketten Mit den geleerten Weinflaschen verschwanden meistens auch deren Etiketten, doch zahlreiche Sammler bewahrten sie auch auf. Hier sind in einer Etikettenschau massenhaft Exemplare zu sehen, die sich u. a. nach Lagen, Ländern, Motiven, Jahrgängen usw. betrachten lassen. Dazu kommen nützliche Ratschläge für Sammler, Hinweise auf Ausstellungen, etliche Literaturtipps und Verweise auf Sammlungen.
www.bahnseite.de/ticket/ticket.htm
■ Ticket-Museum Aus einer Sammlung von über 3.000 Konzert-Tickets (v.a. Rockkonzerte) sind hier etliche in Übersichten und auch als Einzeldarstellungen zu sehen.
ter Bilder und Beschreibungen zu finden sind.
www.ticket-museum.de/index.htm www2.wu.ac.at/werbung
■ Virtuelle Reklamemarken Museum Ursprünglich waren sie als Verschlussmarken für Briefe gedacht, doch vor über 100 Jahren wurden sie auch schon gesammelt. Das virtuelle Museum bietet Wissenswertes zur Geschichte der Reklamemarken und deren Arten; besonders aber eine Datenbank, in der über eine Suchfunktion rund 18.000 Exemplare samt gu-
■ Lebensmittelkarten Historische Dokumente aus entbehrungsreichen Zeiten werden hier mit umfangreichen Informationen präsentiert: Lebensmittelkarten aus der Zeit von 1941 bis 1946. moopenheimer.wordpress.com/tag/lebensmittelkarten
www.weinetikettensammler.de
■ Eintrittskarten-Festival Nach Jahren sortiert werden hier Tickets von Rockkonzerten aus der Zeit von 1979 bis 2006 präsentiert. www.klee-d-art.de/rockkonzertkarten-festival. html
■ Wunschzettel Mit alten Wunschzetteln aus vier Jahrhunderten beschäftigte sich der Spiegel 2014. Neben einem interessanten Textbeitrag werden auch 28 Fotos samt Erläuterungen geboten. www.spiegel.de/einestages/wunschzettel-konsum -tradition-zu-weihnachten-a-1006085.html 12 / 15
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BLICKPUNKT 22
KUNSTHANDWERK
■ Wandleuchten Als halbwegs erfahrener „SammelthemenSammler” ist man immer wieder überrascht, über was es alles nichts gibt, mitunter aber auch, über was für abseitige Themen erstaunlich viel publiziert wurde. Beim Bereich „Wandleuchten”, der sich vom Materialbestand her anbietet und ein wichtiges, eigenständiges Gebiet darstellt, sieht es erstaunlich übersichtlich aus. Ein ausführliches Antiquitätenlexikon weist den Begriff nicht einmal aus. Immerhin führt es die Spezialbegriffe „Applique” und „Blaker”, die als Wandleuchten kurz behandelt werden. Es gibt Kunsthistoriker, die vom Ende der Kunstgeschichte reden, weil angeblich schon alles gesagt und behandelt sei. Doch dies gilt nur für die wenigen Stars und die ausgelutschten Themen. Der große Rest liegt brach und wartet auf seine Erschließung. Bei den Wandleuchten handelt es sich um ein eigenes Bruno Paul, Wandleuchter, Vereinigte Werkstätten für Kunst im Handwerk, München, 1904, Messing, Glas, H 45 cm. Interessanterweise wird hier das Motiv des Wandschildes als gerahmtes Bild aufgefasst, in das konzentrische Kreise eingeschrieben sind, die das Licht verstreuen (Foto: Von Zezschwitz)
Wandleuchter, 18. Jahrhundert, polimentvergoldetes Holz, B ca. 200 cm. Das Grundmotiv dieses 7-armigen Leuchters bildet der Akanthus, eine Distelpflanze, die seit der Antike mit dem Palmettenmotiv assoziiert wird (Foto: Nagel)
Gebiet in einem wichtigen angewandten Themenbereich, in dem hervorragende Kunsthandwerker und Entwerfer tätig waren. Für das französische Rokoko finden wir hier Stücke auf höchstem Niveau, und in gewissem Sinne ist der Wandleuchter im
18. Jahrhundert vielleicht ein repräsentativeres Objekt, der das „Kunstwollen" der Zeit klarer und unverstellter vorführt, als viele Gemälde. Die gleiche gewagte These kann man für die Wandleuchten des 20. Jahrhunderts aufstellen, von denen einige den Anspruch erheben können, eindringlicher als Bilder von Kandinsky oder Klee das zum Ausdruck zu bringen, um was es künstlerisch im 20. Jahrhundert ging. Den ausführlichen Artikel „Wandleuchten” (acht Seiten, 22 Abbildungen) von Dr. Dieter Weidmann finden Sie in der aktuellen Dezember-Ausgabe der Zeitschrift „Sammler Journal” (ab 24. November im Handel erhältlich)
Wandleuchter, Wien, um 1930, Metall, H 41 cm. Man denkt bei dieser typischen Gestaltung sofort an Karl Hagenauer, doch aufgrund fehlender Signatur und Dokumentation bleibt eine Zuschreibung unsicher (Foto: Von Zezschwitz) 12 / 15
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BLICKPUNKT 23
KERAMIK
■ Thurnauer Irdenware Unter dem Titel „Goldene Töpfe" oder „Golden pots" ist in der Arnold’schen ein Bildband erschienen, der sich mit der Thurnauer Irdenware der Lotte Reimers Stiftung beschäftigt, die das Grassimuseum Leipzig 2015 übernommen hat. Damit befindet sich in dem renommierten Museum für Angewandte Kunst nun ein außergewöhnlicher Bestand von Irdengefäßen als wertvollem Kulturgut, dem der Band von Marlene Jochem gewidmet ist. Der reich bebilderte Katalog mit 130 Seiten ist auf Deutsch und Englisch erschienen und wurde sowohl durch die Ceramica-Stiftung (Basel) als auch durch die Lotte Reimes-Stiftung (Deidesheim) gefördert. Die 124 „Goldenen Töpfe", die in den 1950er- und 60er-Jahren in der oberfränkischen Töpferei Renner entstanden, sind zwar alltägliche Gebrauchskeramik, zugleich aber etwas Besonderes: Denn in den gezeigten Exponaten verbindet sich ein in langer Handwerkstradition gewachsenes Formengut zu äußerst harmonischen Gefäßkörpern, die durch ihre leuchtenden Glasuren bestechen und durch das gestalterische Talent des Töpfers hohe künstlerische Relevanz besitzen. Im Vorwort betont Olaf Thormann, dass sich die Wertschätzung für einen Gegenstand Zwei tiefe Teller (Foto: Christian Grusa)
Stielpfanne (Foto: Christian Grusa)
daran festmacht, „dass seine Gestaltung mit seiner Form übereinkam". Der Prozess steter Wiederholung und Verbesserung habe dann zu Formentypen geführt, in denen „ein tiefes Wissen um das Wechselspiel zwischen Funktion und Gestalt" aufgehoben sei, woraus die künstlerische Relevanz solcher Stücke erwachse. Dabei sei es nur wenigen Töpfereien gelungen, unverfälschte, charaktervolle Formen auch nach dem Zweiten Weltkrieg beizubehalten, wozu jedoch die Thurnauer Töpferei Renner zähle: „Das Geheimnis und die zeitlose Kunst dieser irdenen Töpfe liegt in ihrer Einfachheit."
Den ausführlichen Artikel „Thurnauer Irdenware – Lotte Reimers Stiftung” (sieben Seiten, 22 Abbildungen) von Heidrun Th. Grigoleit finden Sie in der aktuellen Dezember-Ausgabe der Zeitschrift „Sammler Journal” (ab 24. November im Handel erhältlich)
Milchhafen und Käseseiher (Fotos: Christian Grusa) 12 / 15
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Anzeigen auf dieser Seite können Sie buchen bei Axel Rosenthal Tel. 08441/805616 E-mail: axel.rosenthal@t-online.de
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Die „ANTIEKSTRASSE“ erreichen Sie am besten über die Autobahn A3, Oberhausen - Arnheim. Sie finden hier in wenigen Kilometern Umkreis alle Geschäfte, die auf dieser Seite vertreten sind, mit einer riesigen Auswahl an Deko-Artikeln, Antiquitäten und Trödel.
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.. SCHWARZES GOLD FUR SCHALLPLATTEN-SAMMLER
€ 150-200 Frankie Avalon „The Young ... 7 Inch”, in den USA produzierte, durch Lizenzabkommen legitimierte, deutsche Veröffentlichung von 1959 auf Heliodor, Nr. „463025”. Dank namhafter „Rock ‘n’ Roll”- und „Pop”-Interpreten, wurde das Label bei Teenagern und „Halbstarken” schnell zu einer beliebten Marke
€ 100-200 Les Baxter „Hell’s Belles LP”, US-Erstpressung von 1969 auf Sidewalk, No. „ST 5919”. Soundtrack zum „Biker”-Film von Maury Dexter, der im Deutschen den schillernden Titel „Die Wilden Schläger von Rockers Town” erhielt und mit „funky” „Soul”/„Blues”&„Psychedelic Rock” aufwartet
€ 70-120 Buzzcocks „Spiral Scratch 7 Inch”, Erstpressung von 1.000 Exemplaren erschienen 1977 in England auf New Hormones, No. „ORG 1”. Auf der EP sind 4 schnelle „Punk”-Tracks. Statt auf Provokation zu setzen, drehen sich ihre Songs auf beißend ironische Art um Liebe und Erwachsenwerden. Erste Single der Band um Howard Devoto und Pete Shelley, der später eine Solokarriere einschlug und als Songwriter und Arrangeur arbeitete
€ 60-90 Herbert Grönemeyer „Mensch LP”, veröffentlicht 2002 in Deutschland auf EMI, Nr. „5416211”, printed Innersleeve. Der Titelsong belegte für 5 Wochen Platz 1 der deutschen Charts. Eine Hommage an die positiven Eigenschaften des Menschen, die Fähigkeiten mitzufühlen und sich nicht unterkriegen zu lassen € 30-50 Celtic Frost „Into The Pandemonium LP”, Erstpressung von 1987, veröffentlicht auf Noise International Germany, Nr. „N 0065”. Gatefold Cover, printed Innersleeve. „Avantgardistischer Doom Metal”, der Schweizer Band, die aus der Asche der „Black Metal”Band Hellhammer hervorging. Das Cover zeigt „Die Hölle” des Tryptichons „Der Garten Der Lüste” von Hieronymus Bosch € 120-160 Et Cetera „Same LP”, erschienen 1971 in Deutschland auf Global Records (Philips), Nr. „6306 901”. Silber glänzendes Klappcover mit farbig gedrucktem Innersleeve. Erstpressung der „Jazzrock”Band um Wolfgang Dauner und Eberhardt Weber, die im Grunde genommen aus den selben Mitgliedern wie die Wolfgang Dauner Group bestand. Hinzu kamen einige zusätzliche Musiker, worauf man mit dem Bandnamen elegant hingewiesen wird
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€ 60-100 Gas „Königsforst DOLP”, erschienen in Deutschland 1997 auf Mille Plateaux, Nr. „MP LP 45”. Soloprojekt von Wolfgang Voigt, Mitbegründer des Kölner Labels Kompakt, welches weltweit für seine elektronische Musik bekannt ist
€ 30-40 Herbie Hancock „Speak Like A Child LP”, deutsche Blue Note-Pressung von 1968, Nr. „BST 84279 K”. RVG. „Hard Bop/Soul-Jazz”-Album des Pianisten
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€ 50-100 Justine And The Victorian Punks „Beautyful Dreamer 12 Inch”, veröffentlicht 1979 auf Colette Is Dead Co Ltd, No. „Justine”. US-Erstpressung des „Disco”-Tracks, eingespielt von Peter Gordens „Love Of Live Orchestra”
€ 500-700 Elvis Presley „Elvis Sings Christmas Songs”, veröffentlicht 1957 in Deutschland auf RCA, Nr. „EPA-4108”, silbergrauer Adapter in Form eines Kunststoffdreiecks im großen Zentrierloch. Die kanadische sowie die US-amerikanische Pressung mit identischer Katalog-Nummer erkennt man an dem transparent gestalteten RCA-Victor! Label-Logo auf dem Frontcover und der anderen Labelgestaltung. Sie sind meistens ebenfalls schwarz, mit silberfarbenem Druck. Diese liegen im Wert bei etwa 200 Euro
€ 120-170 Olivia Newton-John „Love Song 7 Inch”, erschienen 1971 auf Polydor Germany, Nr. „2001209”. Die aus Cambridge stammende Sängerin/Schauspielerin wurde mit dem Musical-Film „Grease” zusammen mit John Travolta weltberühmt
€ 150-200 The Supremes „My World Is Empty Without You 7 Inch”, veröffentlicht 1966 bei Tamla Motown France, No. „TMEF 526”. 4-Track EP der Superstars. Ein Jahr später werden sie in „Diana Ross & The Supremes” umbenannt, was ihnen höhere Live-Gagen einbringt
€ 20-40 Tote Sprachen „Deutschland Lacht 7 Inch”, erschienen im Dezember 1981 auf Runde Sache Records ohne Katalog-Nr. Die „Wave”-Single erschien vorab handnummeriert, mit echtem Foto € 50-100 Keith Richards „Main Offender LP”, veröffentlicht 1992 in Europa auf Virgin America, No. „VUSLP 59”, „Poppiges Rock”-Album des Stones-Gitarristen, das mit Hilfe von zehn Toningenieuren in New York und Kalifornien eingepielt wurde € 400-600 La Monte Young „The Well Tuned Piano 5 LP Box Set”, erschienen 1987 in den Vereinigten Staaten bei Gramavision, No. „1887011”. Der 1935 in Idaho geborene Komponist und Musiker zählt neben Steve Reich, Philip Glass und Terry Riley zu den einflussreichsten Vertretern der „Minimal Music” in den USA
€ 100-150 OMD „Electricity 7 Inch”, Erstpressung auf Factory Records UK von 1979, No. „FAC 6”, Thermo-Grafikdruck Cover von dem Designer Peter Saville. 5.000 Copies wurden gepresst und waren bereits nach 4 Monaten ausverkauft
Alle angegebenen Schallplattenpreise verstehen sich als ungefähre Richtpreise, die bei Internet-Auktionen, Schallplattenbörsen, Sammler-Foren, Festpreislisten, Privatverkäufen etc. erzielt oder angeboten wurden. Die Preise gelten in der Regel für Mint/Mint-Exemplare (neuwertig bzw. minimale Gebrauchsspuren).
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WEIHNACHTEN 72
WEIHNACHTSBAUM ALS SPIELZEUG LUDGER SPIELBERG
Für das Spiel mit Puppen und Puppenstuben waren auch die Jahreszeiten von Bedeutung. Selbstverständlich wechselten die Kleidung der Puppen und der Blumenschmuck in den Stuben. Bräuche und Feste wie Ostern und Weihnachten brachten nicht nur neues Spielzeug, sondern als zu den Festtagen passende Spielsachen auch die entsprechende Beschäftigung. Wurde Ostern zusammen mit Puppen nach Eiern gesucht, so war Bestandteil des Weihnachtsfestes ein kleiner Christbaum samt Schmuck für das Puppenhaus, die Puppe oder das Kinderzimmer.
Mädchenspielzeug Nicht alle Spielzeuge waren verkleinerte Gegenstände aus der Welt der Erwachsenen, sehr viele allerdings entstanden nur als derartige Miniaturen und waren auch so wie die großen Vorbilder zu handhaben. Auf technisches Spielzeug trifft das zwar nur mit großen Einschränkungen zu, aber besonders beim früheren Mädchenspielzeug waren – abgesehen vom meistens geringwertigeren Material – viele Spielsachen bezüglich der Formen und Funktionen eine oft maßstabsgetreue Ausführung der aus dem Haushalt vertrauten großen 12 / 15
Dinge. Man denke nur an Puppenwagen und -kleider, Herde, Zubehör für Kaufläden und Einrichtungsgegenstände für Puppenstuben. Was der Haushalt an täglichen Verrichtungen erforderte, konnten Mädchen mit ihren Porzellan- oder Celluloidkindern und ihrem Puppenheim auf spielerische Weise weitgehend nachvollziehen. Für die Reinigung standen, den Größen der Stuben angepasst, im Spielwarenhandel Kehrblech, Putzeimer und Besen, auch Teppichklopfer und sogar Staubsauger zur Verfügung. Bei entsprechenden Anlässen wurde das winzige Blech- oder Porzellanservice aus dem Minischrank oder der Vitrine geholt und zusammen mit Blumen auf den Wohnzim-
Ein ungeschmückter Baum aus Holz, Draht und Papier mit einer Holzplatte als Ständer. H ca. 31 cm. 1930er-Jahre Ein Baum aus Holz, Papier und Draht mit einem Holzkreuz als Ständer; geschmückt mit echten Kerzen, einfarbigen und bunt bemalten Glaskugeln. H ca. 25 cm. 1920er-Jahre Ein Baum aus Holz, Draht und gefärbten Gänsefedern auf einem gedrechselten Holzständer, als Spitze dient ein Stern aus Gablonzer Perlen. Wegen des spärlichen Schmucks kommen die Glaskerzen besonders gut zur Geltung. H ca. 34 cm. Um 1920
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Ein auch heute noch häufig zu findender Baum aus Holz, Draht und Papier mit Schneeeffekt auf einem Holzkreuz als Ständer. Geschmückt mit einfarbigen Glaskugeln und neun elektrischen Kerzen für 6-Volt-Betrieb. Der kleine Stecker passt in die damals üblichen Puppenstubensteckdosen. H 36 cm. Um 1950. Hergestellt wahrscheinlich von Carl Böhm-Caspar, Ernstthal a. Rennsteig Ein Baum aus Holz, Draht und Papier mit Schneeeffekt auf einem Holzkreuz als Ständer. Geschmückt mit einfarbigen und bemalten Glaskugeln und Glocken sowie neun elektrischen Kerzen für 6-Volt-Betrieb. H 34 cm. 1930er-Jahre. Hergestellt wahrscheinlich von Carl Böhm-Caspar, Ernstthal a. Rennsteig Ein Bäumchen aus Kunststoff und Draht mit gedrechseltem Holzständer in Form eines Topfes, geschmückt mit Glaskugeln und Papierkerzen. H ca. 15 cm. 1950er-Jahre Ein Bäumchen aus Kunststoff und Draht mit Pappständer, geschmückt mit Papierkerzen und geprägtem Pappstern. H 6,5 cm. 1950er-Jahre mertisch gestellt. In den Schlafzimmern wechselten Mädchen die Bettwäsche, der Frisiertisch wurde aufgeräumt und der Nachttopf geleert. Wer nicht nur die übliche Stube mit Küche, Wohn- und Schlafzimmer besaß, hatte auch noch etliche Aufgaben im Bad, dem Arbeitszimmer und den Vorratsräumen zu erledigen, das kleine Kinderzimmer mit den Minispielzeugen der Püppchen aufzuräumen oder in der Bibliothek Ordnung zu schaffen. Diese Art der Beschäftigung von Mädchen war bis in die 1950er-Jahre hinein weit verbreitet, war häufig auch nicht nur Spiel, sondern
aus erzieherischen Gründen oft auch tägliche Pflichtaufgabe und zur Einübung in späteres Rollenverhalten und zum Erlernen von Ordnung gedacht. Fast alle Spielsachen dieser Art waren auch in verschiedenen Größen zu haben, die zwar nicht maßstäblich einzuordnen sind, jedoch etwas grob betrachtet je nach Verwendungsart auf drei Gruppen entfallen. Die Gegenstände für Puppenstuben waren wegen der räumlichen Begrenzung besonders klein, etwas größer waren jene für Puppen und in noch größerer Ausführung die Dinge, deren Funktion oft sogar die der echten Haushaltsgeräte und anderer Gegenstände erreichte. Typische Beispiele dafür sind Herde und Öfen, die im Puppenstubenformat meist nur kleine Standmodelle waren, in der Ausführung für größere Puppen auch beheizt werden konnten und als Lehrmittel für Mädchen sogar für die Zubereitung kleinerer Gerichte reichten. Wagen für größere Puppen konnten die stolzen Puppenmütter über den Bürgersteig schieben, für die Puppen selbst und mit Minipuppen bestückt waren kleinere Wagen zu haben und in den Kinder- und Wohnzimmern der Puppenhäuser standen meistens entsprechende Winzlinge aus Blech oder Holz. Eine kleine Kaffeemühle für die Küche des Puppenhauses war in der Regel nur mit einer drehbaren Handkurbel ausgestattet, die für die Puppe war deutlich größer und hatte vielleicht sogar ein Mahlwerk und eine Mühle der Puppenmutter war meistens funktionsfähig, auch wenn sie nur etwa ein Drittel der Größe einer Haushaltsmühle erreichte. Ähnliches trifft auch auf Nähmaschinen, Küchengeräte usw. zu. Für das Spiel mit Puppen und Puppenstuben waren auch die Jahreszeiten von Bedeutung. Selbstverständlich wechselten die Kleidung der Puppen und der Blumen-
schmuck in den Stuben. Bräuche und Feste wie Ostern und Weihnachten brachten nicht nur neues Spielzeug, sondern als zu den Festtagen passende Spielsachen auch die entsprechende Beschäftigung. Wurde Ostern zusammen mit Puppen nach Eiern gesucht, so war Bestandteil des Weihnachtsfestes ein kleiner Christbaum samt Schmuck für das Puppenhaus, die Puppe oder das Kinderzimmer.
Weihnachten im Kinderzimmer Für diese Zwecke waren schon um 1900 Kunstbäume zu haben, die in unterschiedlichen Größen, aus verschiedenen
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Materialien und mit und ohne Schmuck gefertigt wurden. Bäumchen für Puppenstuben, Puppen und Kinder maßen meistens zwischen 10 und 60 cm; weitaus größere Kunstbäume mit Höhen von bis zu zwei Metern wurden auch schon vor vielen Jahrzehnten in den Wohnzimmern der Haushalte aufgestellt. Je nach Geldbeutel waren die als Spielzeug gedachten Bäumchen nicht nur in unterschiedlichen Größen, sondern auch aus verschiedenen Materialien sowie mit und ohne Schmuck zu haben. Weite Verbreitung und Beliebtheit erreichten kleine Christbäume aus Mischmaterial, deren Äste biegsam waren und die deshalb nach Weihnachten platz-
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sparend gelagert werden konnten. Der Baumstamm bestand meistens aus einem Holz- oder Metallstab, das Grundgerüst für Äste und Zweige wurde aus unterschiedlich langen und biegsamen Drähten gefertigt. Diese wurden mit seitlich eingeschnittenen Papierstreifen umwickelt, gebogen und anschließend mit Klebestreifen am Stamm befestigt. Bessere Exemplare, die als Federbäume bezeichnet werden, erhielten an Stelle von Papier ihr grünes Kleid durch gefärbte Gänse-, Truthahnoder Pfauenfedern. Besonders die Papierbäumchen wurden häufig noch mit einem Schneeeffekt dekoriert und wirkten wie in Zuckerguss getaucht. Zur Erzielung dieser Wirkung sprühte man in Wasser aufgelösten Gips auf Zweige und Nadeln oder verwendete in seltenen Fällen weiße Farbe. Kleinere Bäume bestanden meistens nur aus dem Stamm und einigen Ästen, bei größeren erhielten zumindest die unteren Äste auch noch mehrere Zweige, die ebenfalls mit Papier oder Federn umwickelt wurden. Da Äste und Zweige sich biegen ließen, waren die Bäumchen auch rasch in die gewünschte Form zu bringen. Nach dieser traditionellen Methode entstehen auch heute noch Puppenstubenbäume, allerdings wurden Papier und Federn fast vollständig durch Kunststoff ersetzt. Als Baumständer dienten vorwiegend einfarbige oder bunt bemalte Holzplatten und -kreuze oder Astscheiben, seltener Töpfe oder gedrechselte Ständer. Wer stilecht einen großen Baum als Vorbild nehmen wollte, hatte auch die Wahl zwischen kleineren Metall-, Bakelit-, Pappe- und Glasständern, die allerdings meistens gesondert gekauft werden mussten. Sogar die früher sehr beliebten mechanischen Drehständer mit Musikwerken wurden für Miniaturbäume angeboten,
Ein Kinderbaum aus Holz, Draht und Papier mit Schneeeffekt auf einem Holzkreuz als Ständer. Geschmückt mit einfarbigen Glaskugeln, Zapfen, Glocken, Eiszapfen und zehn elektrischen Kerzen für 6-Volt-Betrieb. H 59 cm. Um 1950. Hergestellt wahrscheinlich von Carl Böhm-Caspar, Ernstthal a. Rennsteig. Wegen seiner Höhe diente dieser Baum wohl auch in etlichen Familien als Ersatz für einen großen Christbaum. Da er auch heute noch häufig zu finden ist, dürfte er sehr beliebt und weit verbreitet gewesen sein Ein Metallbaum aus Zinn und Blech, geschmückt mit Glaskugeln und fünf winzigen elektrischen Kerzen für 16-Volt-Betrieb. H 8,5 cm. Made in West Germany, 1950er-Jahre Ein 28 cm hoher Baum mit Papierzweigen, spärlich dekoriert mit Wattekerzen sowie Schmuck aus Glas, Watte und Blech. Der Pappständer ist rundum mit weihnachtlichen Szenen bedruckt. Es ist gut möglich, dass der eher schlichte Baum erst später um den dekorativen, aber für Puppenbäume untypischen Ständer bereichert wurde. Wohl 1930er-Jahre Ein 30 cm hoher Baum aus Holz, Draht und Papier mit einem Holzkreuz als Ständer. Geschmückt mit Kugeln und Zapfen aus Glas, Gablonzer Perlen, Lametta als Eiszapfen und kleinen Klemmkerzenhaltern aus Blech. 1930er-Jahre und die Firma Osram führte in den 1950erJahren einen kleinen Bakelitständer im Sortiment, der gleichzeitig als Transformator für die Lichterkette diente. Pappschachteln und Blechdosen, die sich mit Süßigkeiten oder kleinen Überraschungen füllen ließen, waren ebenfalls als Ständer
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WEIHNACHTEN 75 Einfarbige Glaskugeln mit Blechverschluss, Ø ca. 15 mm. 1950er-Jahre Ein aus zwei Teilen zusammensteckbarer Baum. Bedruckte Pappe, um 1980. H 10 cm Aus Blech wurden nur selten Weihnachtsbäume im Puppenstubenformat gefertigt. Wahrscheinlich stellte in Deutschland nach 1945 nur noch die Nürnberger Firma Heinrich Wimmer solche Stücke her. Das abgebildete und nur noch selten zu findende Exemplar aus bedrucktem Blech ist 22 cm hoch, ein im Sockel befindliches Uhrwerk dreht den Baum und lässt die Glocken läuten beliebt; besonders, wenn die Bäumchen als Weihnachtsgeschenke dienten. Grundsätzlich bestand die Wahl zwischen komplett dekorierten Bäumen samt Kerzen und Schmuck, die man nur aus der Schachtel nehmen und aufstellen musste, sowie selbst zu schmückenden Exemplaren, für die eine große Auswahl an Miniaturschmuck angeboten wurde. Für die Beleuchtung waren Klemmhalter erhältlich, die kleine Kerzen mit nur wenigen Millimetern Durchmesser aufnehmen konnten, wenn man die Kerzen nicht mit Klebstoff oder Wachs direkt auf den Ästen befestigen wollte. Wesentlich gefahrloser, insbesondere für Kinderhände, war die Baumbeleuchtung allerdings mit nicht brennfähigen Imitationen, wobei zwar auf den Duft rauchender Kerzen und die Ausstrahlung des Lichterglanzes verzichtet werden musste, aber aus Papier, Glas oder gepresster Watte gefertigte Kerzen ebenfalls eine dekorative Wirkung erzielten. Schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden Weihnachtsbäume auch elektrisch beleuchtet, spätestens in den 1930er-Jahren wurden auch elektrifizierte Miniaturbäume angeboten, bei denen die gesamte Verkabelung in den Stamm und die Zweige integriert wurde und eine störende und umständlich zu montierende Lichterkette gar nicht erforderlich war. Der Betrieb über eine Batterie oder einen Transformator war einfach und auch für Kinder leicht zu handhaben. Da auch viele Puppenstuben über eine Stromquelle sowie Schalter und Stecker in den einzelnen Räumen verfügten, konnte zur Weihnachtszeit der kleine Baum einfach in die gute Stube gestellt und an das vorhandene Stromnetz angeschlossen werden.
Baumschmuck im Miniformat Baumschmuck im Miniaturformat war zwar nicht in so üppiger Vielfalt wie für große Bäume zu haben, aber auch für den ungeschmückt gekauften Puppenbaum hielt der Handel eine beträchtliche Auswahl bereit: einfarbige und bunt bemalte Kugeln, Spitzen, Zapfen und Glocken aus Glas, Miniaturen aus Watte, Pappsterne, bunte Holzfiguren, Lametta. Die bereits vollstän-
dig geschmückt angebotenen Bäumchen sahen zwar meistens recht hübsch aus, aber als Spielzeug waren doch die selbst zu schmückenden Bäume wesentlich interessanter. Der Schmuck konnte bereits in den Wochen vor Weihnachten selbst gebastelt werden, und wenn am Heiligen Abend die Eltern den großen Baum herrichteten, verbrachten die Kinder die Wartezeit bis zur Bescherung mit der Gestaltung des eigenen Minibaumes oder der weihnachtlichen Ausschmückung des Puppenheimes. Ganz nach Geschmack und Mode ließ sich dann im nächsten Jahr der kleine Baum vielleicht wieder völlig anders gestalten. Während der Zeit des Zweiten Weltkrieges, als Spielwaren und Zubehör für kleine Christbäume im Handel kaum noch angeboten wurden, waren die hölzernen Spendenabzeichen des Winterhilfswerkes beliebter Schmuck für Kinder- und Puppenbäume. Deshalb stoßen Sammler heute auch, abgesehen von den in Serie produzierten Komplettbäumchen, immer wieder auf ganz unterschiedliche und individuell wirkende Exemplare; mal in noch nahezu neuwertigem Zustand und mit kleinen Kostbarkeiten aus den thüringischen Werkstätten geschmückt, mal arg zerzaust und mit den Resten kindlicher Ba-
stelarbeiten behängt oder mit einem Sammelsurium verschiedenster Schmuckstücke aus mehreren Jahrzehnten dekoriert. Dadurch wird auch die Datierung schwierig, denn die Bäumchen selbst, für die ja keinerlei Anpassung hinsichtlich ihrer Form notwendig war, wurden über längere Zeiträume unverändert hergestellt und der Erstschmuck war oft, den Trends des Christbaumschmucks folgend, nach einigen Jahren vollständig ersetzt worden. Aber nicht nur als Einzelstücke oder in Puppenstuben sind die alten Kunstbäume zu finden, denn die Verwendung als Spielzeug bot auch noch reichlich andere Möglichkeiten. Wie Puppenstuben wurden auch Kaufläden häufig umgestaltet, und was während des Jahres bis Dezember als „Tante-Emma-Laden“ mit Lebensmittelschachteln, Dosen, Tüten usw. ausgestattet war, verwandelte sich oft vor Weihnachten durch Kinderhände in ein Geschäft für Mini-Spielwaren und Christbaumschmuck, in dem natürlich die beliebten Bäumchen nicht fehlen durften. Die Mühe des Umbaus war jedoch nicht unbedingt erforderlich, denn auch fertige Marktstände mit sämtlichem weihnachtlichem Zubehör samt Christbaumverkäufer waren im Handel zu haben. Auch zusam-
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WEIHNACHTEN 76 Kugeln, Glocken und Zapfen für den Puppenbaum aus den 1930er-Jahren. H ca. 15-20 mm Geprägte Klemmkerzenhalter aus Blech. L 25 mm, geeignet für Kerzen mit einem Durchmesser von ca. 6 mm bis maximal 8 mm Ein Puppenbäumchen aus dem Katalog von Ludwig Philippsohn, Dresden, 1911. Dieser Händler bot neben dem abgebildeten Exemplar noch weitere künstliche Christbäume, komplett dekoriert mit Glasschmuck, Girlanden, Kerzenhaltern und Spitze, in acht Größen von 17 cm bis 130 cm Höhe an men mit dem Nikolaus sind gelegentlich auf Spielzeugmärkten kleine Kunstbäume zu sehen, die der Gabenbringer in der Hand oder geschultert trägt und auch mit seinem Schlitten transportiert.
Produktionsort Thüringen In Deutschland wurden die meisten Miniaturchristbäume, jedenfalls die aus Papier und Federn, in Thüringen produziert, wo auch die Glas- und Christbaumschmuckhersteller ansässig waren. Produktionstechnisch dominierte dort bis in die 1930er-Jahre hinein die „Hausindustrie”, also Heimarbeit. Gearbeitet wurde nach den Vorgaben der Auftraggeber, die auch das Material stellten und dann ihrerseits den Großhandel belieferten. Der weitere Vertrieb erfolgte über Messen, Vertreter oder Kataloge, in denen es dann z.B. hieß: „Rauhreifbäume mit Lichthaltern in weiß lackierten Holztöpfen, Schneebelag unverbrennbar. Höhe 30 cm, Dutzend 5 Mark“; „Künstliche Christbäume mit Lichthaltern in weiß lackierten Holztöpfen, reichhaltig ausgestattet, beste Ausführung. Höhe 40 cm, Dutzend 5,25 Mark“ (Spielwarenkatalog L. Bierer, Sonneberg, 1938) oder „Bäumchen 15 cm mit Fuß, 12 bunten Kugeln und 5 elektrischen Kerzen“ (Prospekt, um 1950).
Weihnachten im Schützengraben Was heute in manchen Sammlungen als Puppen- oder Kinderchristbaum steht, war aber ursprünglich nicht immer für Kinderhände gedacht. Die kleinen Kunstbäume wurden nämlich auch als Souvenirs verkauft, von Seeleuten mit auf lange Reisen genommen, von Deutschland aus an ausgewanderte Verwandte und Freunde geschickt oder zur weihnachtlichen Dekoration von Schaufenstern eingesetzt. Während der beiden Weltkriege erreichten komplett geschmückte Kunstbäume im stabilen Karton als Feldpost mit Grüßen aus der Heimat Soldaten an der Front und in Lazaretten. Zahlreiche Kriegsfotos zeugen von dieser Verwendung, auch wäh-
rend der Kriegsjahre erschienene Anzeigen, wie die der Firma Herfeld & Companie aus Neuenrade in Westfalen: „Unsere prachtvollen, künstlichen Weihnachtsbäumchen sind ca. 50 cm hoch, mit 19 umlegbaren grünen Zweigen, 9 Kerzenhaltern nebst 9 Kerzen versehen und werden dieselben unseren Angehörigen im Felde die größte Freude bereiten, wenn sich dieselben am Heiligen Abend ein solches Bäumchen im Schützengraben oder hinter der Front anzünden und so ihr Weihnachten, im Geiste mit ihren Lieben in der Heimat vereint, feiern können. Preis im starken Feldpostkarton das Stück Mk. 1,20.“ Diese Bäumchen gab es im traditionellen Schmuckkleid, aber ebenfalls, wie besonders während des Ersten Weltkrieges z.T. auch in der Heimat, als „nationale Bäume“: mit Bildern des Kaisers, Kugeln mit Eisernen Kreuzen oder Fähnchen und anderen Gegenständen in den Farben des Reiches dekoriert. Kunstbäume im Miniaturformat aus Papier, Federn und Kunststoff sowie passender Schmuck werden immer noch gefertigt, nicht nur als nahezu exakte Reproduktion historischer Vorbilder, sondern auch als neue Entwürfe. Auf Puppenhausminiaturen spezialisierte Händler führen sie, meistens in traditioneller Machart, in ihren Sortimenten, und wer es schrill mag, kann sich aus den USA echte Federbäume in klassischer Ausführung, aber auch in Himmelblau oder Pink mit Plastikschmuck schicken lassen. Es soll nicht unerwähnt blei-
ben, dass geschmückte und schmückbare Spielzeugbäume auch aus anderen Materialien gefertigt wurden: aus Zinn, Holz, Borsten, Pappe, Eisen oder Blech. Sie wirken weniger natürlich als Exemplare aus Papier oder Federn, waren deshalb wohl auch nicht sonderlich erfolgreich und sind heute nur noch selten zu finden. Fotos: Ludger Spielberg
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FUNDSTÜCKE 84
FLOHMARKTPREISE
■ Technik Rollfilm-Kamera, bezeichnet „Kodak Folding Brownie Six-20, Kodette II, Made In Great Britain by Kodak Ltd.”, innen bezeichnet mit Aufkleber „Caution: This Camera Does Not Take 120 Film, Load With Kodak 620 Film”, Gewicht 560 Gramm. Das Modell wurde erfolgreich von 1937 bis 1940 produziert, nach dem Krieg von 1948 bis 1954 mit Dakon-Shutter und ASA Flash Contact. Die Firma mit dem prägnanten Fantasienamen, der in allen Sprachen der Welt sprechbar sein sollte, ging 1892 aus der Eastman Dry Plate Company (gegründet 1880) hervor und wurde schon 1894 beim deutschen Markenregister angemeldet und 1895 eingetragen. Der hier gebräuchliche Rollfilm „620” wurde von 1932 bis 1995 produziert. Die einfache „Volks”Kamera ist für den ambitionierten KameraSammler eher uninteressant. Preise für gut erhaltene Exemplare belaufen sich auf 30 bis 50 Euro.
nische Marmorwerke, Louis Soest Gasmaschinen, Metallindustrie G.m.b.H, Stephansdach etc. sowie Banken à la Rosenheim, Trinkhaus und Kaufhaus Leonard Tietz. Im redaktionellen Teil (auf 54 Seiten) dann alles zum Thema „Stadt Düsseldorf” (Geschichte, Industrie, Kultur, wirtschaftliche Entwicklung) mit weiteren zahlreichen großformatigen Anzeigen (Henkel & Cie, Habersang & Zinzen, Dreher & Sohn,
Stahlwerksverband, Ehrhardt, Zeiss, Sunlight, Stüttgen etc.). Zeitdokument, kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs erschienen, wohl bei „Düsseldorf & Reklame”-Sammlern hoch im Kurs. Da uns bis dato kein Referenz-Exemplar bekannt ist, dürfte dieser Band relativ selten sein und sicher 100 bis 200 Euro erzielen.
■ Keramik
dem italienischen Markt sind vielleicht 80 bis 150 Euro zu erzielen.
Flohmarktpreis: 40 Euro
Flohmarktpreis: 25 Euro
■ Reklame Gebundene Ausgabe „Illustrirte Zeitung” (1843-1944), Sonderband „Stadt Düsseldorf, Nr. 3691, Band Nr. 142”, erschienen 1914 bei Druck und Verlag J. J. Weber in Leipzig (Berlin, Budapest, New York). Im vorderen Teil (24 Seiten) der als „Urmutter aller späteren Bilderblätter” angesehenen Zeitschrift finden sich größtenteils ganzseitige Firmenanzeigen (teils in Farbe) renommierter Düsseldorfer Firmen aus dem Bereich Industrie/Maschinenbau wie Schenk & Liebe-Hartkort, Gebrüder Goedhart AG, Hein, Lehmann & Co., Paul Pollrich & Co., Mannesmann, Phoenix, Düsselwerk, Wellman, van Endert, Gerresheimer Glashütten, Stahlwerk Oeking, Rhei-
Wandapplique „Junges Pärchen in SüdTiroler Kluft”, verso gemarkt mit Prägestempel „Made in Italy”, wohl 1950er-Jahre, 19 x 16,5 cm. Mag man auch im ersten Augenblick an die italienische Manufaktur Lenci denken – diese Qualität haben unser Tiroler Bub mit Quetschkommode und seine Banjo spielende kleine Freundin natürlich nicht. In Frage käme eher die Turinerin Elsa Lagorio (geb. 1930 Turin), deren Tätigkeit bei Lenci (1946-1955) sich in ihren eigenen keramischen Arbeiten, insbesondere ihren süßlich überspitzten Kinderfiguren deutlich niederschlägt. Auf 12 / 15
Flohmarktpreis: 25 Euro
Erscheinungstermin Januar-Ausgabe: Abo-Versand 14.12.2015 Erstverkaufstag Handel 18.12.2015
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Die Seiten für Marktkaufleute und Kunsthandwerker
WEIHNACHTSMARKT
■ Lippstädter Weihnachtsmarkt Stimmungsvoll und heimelig wird es in Lippstadts „guter Stube“, wenn der Weihnachtsmarkt vom 27. November bis 23. Dezember seine Pforten öffnet. Egal, ob man gemütlich bummeln oder Geschenke einkaufen möchten, auf dem Weihnachtsmarkt findet jeder das Richtige.
Mit großem Engagement präsentieren sich in jeweils zwei Markthütten auch die Lippstädter Ortsteile und Serviceclubs mit einem variierenden Repertoire adventlicher Angebote. Auf der Weihnachtsmarktbühne sorgen verschiedene Musikgruppen, Blaskapellen, Chöre oder Kindergruppen für Unterhaltung und stimmen mit ihren Programmen auf das Fest ein. Als fester Weihnachtsmarkt-Bestandteil bildet die Eisbahn unter dem romantischen Lichterdach den Mittelpunkt des Lippstädter Weihnachtsmarktes. Für Eislauf-Freunde, die keine eigenen Schlittschuhe besitzen, besteht die Möglichkeit, diese günstig zu leihen. Wer nach mehreren Runden auf dem Eis durchgefroren ist, kann sich an einem der gemütlichen gastronomischen Stände bei einem Glühwein, bei Honigmilch oder Kakao wieder aufwärmen. Natürlich wird auch allerlei für den kleinen und großen Hunger zwischendurch geboten: Ob süße Reibe-
plätzchen mit Apfelmus oder einen gefüllten Bratapfel. Und das Rathaus selbst verwandelt sich ab dem 1. Dezember in einen überdimensionalen Adventskalender, an dem jedes Fenster liebevoll und kreativ von einer Lippstädter Schule gestaltet wird. Täglich um 17 Uhr (samstags um 16.45 Uhr) wird es feierlich von einem Weihnachtsengelchen, begleitet von Trompetenklängen, geöffnet. Das letzte Adventsfenster (Nr. 24) wird im Rahmen der Abschlussveranstaltung am 23. Dezember um 19 Uhr geöffnet. Die Stände und Büdchen haben Montag bis Mittwoch von 14 bis 20 Uhr, Donnerstag und Freitag von 14 bis 21 Uhr, samstags von 12 bis 21 Uhr und Sonntag von 12 bis 20 Uhr auf, die Gastronomiestände sind täglich ab 12 Uhr geöffnet. Am Freitag, 27. November bleibt der Weihnachtsmarkt zum Moonlight-Shopping bis 23 Uhr offen. Internet: www.lippstadt.de
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EVENT
■ München: „Schöne Bescherung“ Die Veranstaltung „Schöne Bescherung“ feiert vom 12. bis 13. Dezember im Postpalast in München Premiere. Bei diesem neuen „Markt der besonderen Geschenke“ finden qualitätsbewusste und designinteressierte Besucher viele außergewöhnliche Geschenkideen und hochwertige Design-Objekte.
Der Event wurde bereits im vergangenen Jahr in Stuttgart ins Leben gerufen. Damals kamen an die 5000 Besucher, um in einer festlichen Atmosphäre hochwertige Produkte aus den Bereichen Genuss und Design zu entdecken und natürlich zu erwerben. Auch der Postpalast in München bietet nun mit seiner wunderschönen Glaskuppel und dem Rundbau ein geschmackvolles Ambiente für diesen ganz besonderen Weihnachtmarkt. Hier bieten 120 ausgewählte Kreative aus Deutschland, Italien, Großbritannien und den Niederlanden ein abwechslungsreiches internationales Angebot: kulinarische Feinheiten, Wohn- und Mode-Accessoires, Schmuck und vieles mehr. Die Kunsthandwerker stehen selbst an ihren Ständen, geben einen Einblick in
ihre Arbeit und beraten die Besucher persönlich. Die Öffnungszeiten im Postpalast (80335 München, Wredestraße 10) sind am Samstag, 12. Dezember, und am Sonntag, 13. Dezember, jeweils von 11 bis 19 Uhr, Tageskarte 8,- Euro, ermäßigt 6,Euro.
Internet: www.schoene-bescherung.info
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WEIHNACHTSMÄRKTE
■ Münster´sche Weihnachtsmärkte Wenn der Prinzipalmarkt golden leuchtet, die Bogengänge mit Adventskränzen geschmückt sind, der Duft von Glühwein und gebrannten Mandeln durch die Straßen zieht und die Geschäfte festlich dekoriert sind, beginnt in Münster die wohl schönste Zeit: Fünf Weihnachtsmärkte öffnen ab 23. November bis 23. Dezember ihre Tore und verwandeln dann Münsters Altstadt in ein Wintermärchen.
© Romana Dombrowski
Nur wenige Gehminuten voneinander entfernt, ziehen sich die Märkte wie Perlen an einer Kette durch die Altstadt und laden zum gemütlichen Weihnachtsbummel ein. Unter einem romantischen Lichterhimmel liegt im Rathausinnenhof der älteste und
© Romana Dombrowski
größte der Weihnachtsmärkte. Hier sind Schmuck- und Kunstgewerbestände sowie jede Menge kulinarische Angebote zu finden. Am Fuße der mächtigen Lambertikirche und umgeben von historischen Bogenhäusern setzt der Lichtermarkt St. Lamberti mit blauen Spitzdachbuden und einem 20 Meter hohen Lichterbaum glanzvolle Akzente. Im gemütlichen Weihnachtsdorf rund um das Denkmal des münster´schen Kiepenkerls verbinden sich an urigen Ständen Genuss und Tradition. Besonders familienfreundlich präsentiert sich der Aegidiiweihnachtsmarkt, der mit einer beeindruckenden Krippe und einer sechs Meter hohen, reich geschmückten Holzpyramide Kinderaugen zum Strahlen bringt. Vor den historischen Gemäuern der Überwasserkirche und mit einem wunderbaren Blick auf die erleuchteten Türme des Doms öffnet der Giebelhüüskesmarkt mit viel Handwerkskunst und besonderen Leckereien seine Tore. Raum für meditative Momente findet sich in den vielen Kirchen. Für das kulturelle Rahmenprogramm sorgen Konzerte und hochkarätige Ausstellungen in Münsters Museen. Anekdotenreiche Adventsführungen geben Einblicke in Münsters Geschichte und Traditionen. Die Kinderbetreuung im Maxi-Turm am Prinzipalmarkt 15 bietet für Kinder von vier bis zehn Jahren das Alternativprogramm für einen entspannten Weihnachtsbummel der Eltern (Mo. bis Fr. 14 bis 18 Uhr, Sa. 10 bis 18 Uhr; Öffnungszeiten der Weihnachtsmärkte: Sonntag bis Donnerstag 11 bis 20 Uhr, Freitag und Samstag 11 bis 21 Uhr). Internet: www.tourismus.muenster.de tourismus@stadt-muenster.de
MITTELALTERMARKT
■ Mittelalterliche Katharinenkirmes
Mit der historischen Katharinenkirmes zu Stadt Blankenberg vom 20. bis 22. November drehen die Veranstalter zum nunmehr 13. Mal die Zeit in der kleinsten Stadt Deutschlands zurück in das Jahr 1248. An allen drei Tagen können die Besucher wieder auf Zeitreise gehen und das Mittelalter mit allen fünf Sinnen erleben.
Denn das Wochenende über den Totensonntag bietet den Besuchern ein rundes Bild mittelalterlichen Markttreibens, so wie es früher vielleicht wirklich einmal stattgefunden haben könnte. Händler aus Deutschland und Europa bieten in liebevoll gestalteter Atmosphäre ihre Waren feil und läuten ein in die vorweihnachtliche Zeit. Gaukler und Barden mit ihrer Feuershow unterhalten das Publikum. Auch eine Falknerei wird den Besuchern einen unmittelbaren Kontakt zu den stolzen Tieren bieten. Mittlerweile erhält dieser Mittelaltermarkt Besuch von Gästen aus ganz Deutschland und den angrenzenden Ländern Niederlanden, Frankreich, Belgien und Luxemburg. Wie in den vergangenen Jahren öffnet der Markt am Freitag gegen 16 Uhr und schließt seine Tore gegen 22 Uhr. Samstags haben Besucher zwischen 10 Uhr und 22 Uhr Muße, um über den Markt zu schlendern und außergewöhnliche Präsente zu erstehen. Sonntag öffnen die Stände auf dem Markt erneut gegen 10 Uhr bis 18 Uhr. Übrigens – zum nunmehr 767. Mal feiert Stadt Blankenberg die historisch belegte Katharinenkirmes.
Internet: www.zarorien.de, Vorstand@zarorien.de
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CHRISTMARKT
Prignitz und dem Havelland, sondern auch aus den großen Städten. Einige Händler und Handwerker waren von Anfang an dabei. Zahlreiche Händler, Künstler und Handwerker sind mittlerweile hinzugekommen und bereichern mit ihren meist selbstgefertigten Werken und Waren das besondere Angebot. Die Marktzeiten sind am Sonnabend 12. Dezember, von 12 Uhr bis 19 Uhr sowie am Sonntag, 13. Dezember, von 11 bis 17 Uhr. Veranstalter sind der Arbeitskreis Werbener Altstadt e.V. und die Hansestadt Werben.
■ Biedermeier-Christmarkt in Werben
In Werben an der Elbe, der wohl kleinsten Hansestadt der Welt unweit von Havelberg (Sachsen-Anhalt), findet in diesem Jahr am dritten Adventswochenende, 12. und 13. Dezember, der zwölfte BiedermeierChristmarkt am Fuße der imposanten St. Johanniskirche statt.
Rund 40 Stände bieten ein reichhaltiges Angebot aus Werken und Waren, die es auch damals schon gab. Alle Teilnehmer tragen Biedermeierkostüme, Strom und Gas sind tabu und Kerzen, Petroleumlampen und kleine Holzkohlefeuer sorgen für eine besondere Atmosphäre. Die Besucher erwartet zudem ein zur Biedermeierzeit (1815-1848) passendes Programm mit Aufführungen im privaten Hoftheater, Papiertheater, einem Adventskonzert sowie Fahrten mit der historischen Postkutsche. Schöne Plätze zum Aufwärmen gibt es in der Chocolaterie „Kalif Storch“, in der Biedermeier-Wärmestube und im Kommandeurhaus. Früher war der kleine Weihnachtsmarkt an der Salzkirche nur etwas für die Werbener. Heute kommen sehr viele Gäste, nicht nur aus der Altmark, der
Internet: www.werben-elbe.de
WEIHNACHTSMARKT
■ Idsteiner Weihnachtsmarkt
Am ersten Wochenende im Dezember beginnt in Idstein die Vorweihnachtszeit traditionell mit dem beliebten Weihnachtsmarkt, der vom 4. bis 6. Dezember seine Pforten öffnet und mit 110 Ständen zusätzlich zu den Angeboten der Idsteiner Geschäftsleute ein breites Warenspektrum bietet. Hier gibt es alles, was das Herz für einen stimmungsvollen Advent begehrt. Neben 12 / 15
einem reichen kulinarischen Angebot finden sich hier auch schöne Geschenkideen für den Gabentisch. Tausende Lichter lassen die einzigartige Fachwerkkulisse der Hexenturmstadt funkeln und tauchen den Markt und seine Besucher in sanftes Kerzenlicht. Auch Vereine, Schulen und soziale Einrichtungen laden dazu ein, das Herz zu öffnen und humanitäre und karitative Projek-
te zu unterstützen. Ein weiterer Höhepunkt des Idsteiner Weihnachtsmarktes ist eine lebende Krippe: Ehrenamtliche Helfer schlüpfen dazu in die Rollen von Maria, Josef, König, Hirte und Engel und bieten gemeinsam mit Esel, Ziegen und Schafen besonders den kleinen Besuchern eine Weihnachtsgeschichte zum Anfassen. Internet: www.idstein.de
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CHRISTKINDLESMARKT
■ Augsburger Christkindlesmarkt Der Augsburger Christkindlesmarkt mit „Engelsspiel“ gilt als einer der schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands und basiert auf einer über 500-jährige Tradition. Dieses Jahr findet er vom 23. November bis 23. Dezember statt.
Erstmals erwähnt wurde der Markt im Jahr 1498. Die Renaissancebaukunst des Rathauses und des Perlachturms bildet seit 1963 die historisch ansprechende Kulisse für den Weihnachtsmarkt, auf dem 140 Markthändler ihre Waren anbieten. Der Augsburger Christkindlesmarkt ist jedoch nicht nur deutschlandweit, sondern auch darüber hinaus bekannt und beliebt. Jedes Jahr kommen Tausende von Touristen, um den Markt und seine berühmten Engelesspiele zu erleben. Am Montag, 23. November, um 19 Uhr eröffnet Oberbür-
WEIHNACHTSMARKT
■ Freiburger Weihnachtsmarkt Wenn am 23. November der Freiburger Weihnachtsmarkt mit seinen vielen Lichtern seine Tore öffnet, werden in der Freiburger Altstadt, dem Kartoffelmarkt, in Unterlinden, in der Franziskanerstraße und der Turmstraße 120 Verkaufsstände die Innenstadt erleuchten. Zusätzlich gibt es an den Adventsonntagen rund 20 Stände auf der Kaiser-Joseph-Straße, die zu einem Rundgang einladen. Den Freiburger Weihnachtsmarkt zeichnet sein großes Angebot an kunsthandwerklichen Erzeugnissen aus: Handgemachte Kerzen, Weihnachtsdekorationen, Handpuppen, Schmuck, Keramik und Mode. Handwerkliche Produktion live kann man beim Drechsler oder Glasbläser erleben. Beliebt ist auch die Kinderbackstube auf dem Kartoffelmarkt, wo Groß und Klein Plätzchen backen können. Vor der St. Martin
germeister Dr. Kurt Gribl den Christkindlesmarkt auf dem Rathausplatz und bringt mit einem kleinen Weihnachtsengel das Weihnachtslicht zur Krippe. In zahlreichen liebevoll dekorierten Schaufenstern der Augsburger Geschäfte wird jeweils ein Märchen von den Gebrüdern Grimm mit einer charakteristischen Szene präsentiert. Außerdem gibt es wieder ein Rätselspiel mit Fragen um die „Augsburger Märchenstraße“. Eine besondere Attraktion ist das Augsburger Engelesspiel. Die Weihnachtsengel – frei nach Holbeins berühmtem Gemälde „Basilica Santa Maria Maggiore“ – musizieren jeweils freitags, samstags und sonntags um 19 Uhr in den Fenstern
und auf dem Balkon des Rathauses. Ein musikalisches Rahmenprogramm wird während des Christkindlesmarktes in den Abendstunden auf dem festlich erleuchteten Rathausplatz durchgeführt. Vom Perlachturm erklingt ein weihnachtliches Glockenspiel. Wie jedes Jahr wird auch ein Adventskalender mit Motiven am Verwaltungsgebäude I am Rathausplatz präsentiert. Ab dem 1. Dezember öffnet sich jeden Tag um 16.45 Uhr dann ein beleuchtetes Fenster, bis 24.12. um 11.30 Uhr. Und auf dem Moritzplatz findet der Augsburger Kinderweihnachtsmarkt statt. Internet: www.augsburgerchristkindlesmarkt.com Copyright Bilder: Stadt Augsburg
Kirche steht eine Krippe mit lebensgroßen Holzfiguren des Bildhauers Edgar Spiegelhalter. Täglich um 17.30 Uhr laden die „Adventsimpulse“ in der Kirche ein, sich in der Vorweihnachtszeit einen Moment zu besinnen. Der Freiburger Weihnachtsmarkt beginnt am 23. November um 14 Uhr. Zur Eröffnung um 19 Uhr wird traditionell ein Riesenlebkuchen unter den Rathausarkaden angeschnitten und an die Besucher verteilt. Und am 6. Dezember kommt der Nikolaus zum Rathausplatz und bringt den Kindern kleine Geschenke.
Internet: www.weihnachtsmarkt.freiburg.de. Copyright Bilder: FWTM, Karl-Heinz Raach
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■ Hist. Weihnachtsmarkt Erlangen Der historische Weihnachtsmarkt am Neustädter Kirchenplatz in Erlangen findet vom 25. November bis 24. Dezember statt. Rund um die Kirche werden mittelalterliche Marktstände aufgebaut.
Romantische Atmosphäre Wie in den Jahren zuvor, erstrahlt der Historische Weihnachtsmarkt in Erlangen wieder in einer gemütlichen und romantischen Atmosphäre. Die Besucher werden auf diesem liebevoll gestalteten Markt Zeugen einer längst vergangenen Zeit: Durch wundervolle Dekorationen wird das historische Flair unterstrichen. Mit kulinarischen Spezialitäten wie Eierkuchen, Fleisch und Wurst vom Grill, gebrannten Mandeln, Feuerzangenbowle, Beerenweine, Met und mehr ist bestens gesorgt. Und bei historischer Dudelsackmusik lassen
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■ Schweiz: Basler Weihnachtsmarkt © Andreas Zimmermann
Eingebettet in die festlich dekorierte Altstadt erstreckt sich der idyllische Weihnachtsmarkt in Basel vom Barfüsserplatz bis hin zur historischen Kathedrale auf dem Münsterplatz und verwandelt Basel vom 26. November bis 23. Dezember in die schönste Weihnachtsstadt der Schweiz. Das Angebot der zahlreichen Händler und Kunsthandwerker in rund 180 rustikalen Holz-Chalets könnte kaum vielfältiger sein – hier gibt es eine Riesenauswahl an Ex12 / 15
klusivem oder Alltäglichem. Auch für Gaumenfreuden ist gesorgt, sei es mit Waffeln, Glühwein, echten Basler Läckerli oder feinem Schweizer Raclette. Zudem präsentieren diverse Basler Museen in der Adventszeit attraktive Sonderausstellungen, z.B. im Spielzeug Welten Museum „Fünf Jahrhunderte Kochgeschichte – Anton Mosimanns einzigartige Kochbuch- und Menükartensammlung“ (vom 21. November 2015 – 14. Februar 2016). Und im Theater Basel öffnet sich jeden Tag ein neues Türchen des literarisch-musikalischen Adventskalenders. Für kleine Besucher hat die Robi-Spiel-Aktion auf dem Münsterplatz viel zu bieten: Neben der Kindereisenbahn kann man sich die kalten Hände am Feuer wärmen, selber Kerzen ziehen oder spannenden Geschichten lauschen. Weitere interessante Veranstaltungen bereichern das kulturelle Angebot von Basel während der Weihnachtszeit – so lassen sich Shoppen und Sightseeing ideal miteinander verbinden: Von der umtriebigen Freie Strasse zum Marktplatz, vom Spalenberg mit kleinen Boutiquen und feinen Läden wie dem bekannten Christbaumschmuckgeschäft Johann Wanner bis zu Manor, dem ältesten Warenhaus der Stadt, findet sich innerhalb kurzer Distanzen einfach alles. Nebst den Köstlichkeiten am Weihnachtsmarkt ist die
sich ein heißer Glühwein und andere Leckereien gleich doppelt gut genießen! Wer gerade seine Hände frei hat, kann sich auch gleich aufwärmen und ein paar traditionelle Tanzschritte erlernen. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Gauklern, Musikern und Zauberern runden den Historischen Weihnachtsmarkt in Erlangen ab. Internet: www.erlangen-marketing.de
Stadt im Dreiländereck bekannt für exzellenten Confiserien, die hervorragendes Weihnachtsgebäck anbieten. Und zahlreiche Restaurants servieren im Dezember weihnachtlich inspirierte Menüs oder begeistern mit spektakulärer Dekoration. Der Weihnachtsmarkt in Basel ist täglich geöffnet von 11 bis 20.30 Uhr. Die RobiSpielauktion vom 3. bis 22. Dezember kann Mo. bis Fr. von 13.30 bis 19 Uhr und Sa./So. von 12 bis 19 Uhr besucht werden.
Spezialangebot im Advent Bei der Buchung einer Hotelübernachtung auf www.basel.com während der Basler Weihnacht erhalten Sie kostenlos attraktive Gutscheine für den Weihnachtsmarkt.
© Klaus Brodhage
Internet: www.baslerweihnacht.ch
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WEIHNACHTSMÄRKTE
■ Lübeck hat sieben Weihnachtsmärkte In Lübeck, der Stadt der sieben Türme, gibt es auch dieses Jahr wieder sieben Weihnachtsmärkte. Dann erstrahlt die alte Hansestadt im vorweihnachtlichen Lichterglanz und lädt ab 23. November bis 30. Dezember als „Weihnachtsstadt des Nordens“ zum Bummel über die verschiedenen berühmten Weihnachtsmärkte ein.
© LTM-Manfred Nupnau
© LTM-Manfred Nupnau
4. Der weit über Lübecks Grenzen hinaus bekannte Kunsthandwerkermarkt im Heiligen-Geist-Hospital zählt zu den beliebtesten vorweihnachtlichen Attraktionen der Hansestadt. Dieser Kunsthandwerkermarkt in der weihnachtlich geschmückten Kirchenhalle, in den Wohnkabäuschen des Langhauses und im Kellergewölbe des historischen Heiligen-Geist-Hospitales hat ein einzigartiges Ambiente. Im festlich geschmückten mittelalterlichen Backsteinbau am Koberg zeigen rund 150 Kunsthandwerker die Vielfalt neuer und alter Handwerkstechniken.
© LTM-Manfred Nupnau
7. Fröhliches Treiben in einem der schönsten Kirchenräume des Nordens – das ist der Kunsthandwerkermarkt in St. Petri. Zum vierzehnten Mal präsentieren über 50 Kunsthandwerker hier ihre hochwertigen Arbeiten in der vor rund 800 Jahren erbauten Kirche. Und natürlich darf das Marzipan (Mandeln, Zucker und Rosenwasser sind die wichtigen Bestandteile des („Kraftbrotes“) bei einem Besuch in Lübeck nicht fehlen: Ob Adventskalender gefüllt mit leckerem Marzipan, Tannenzapfen aus zarter Schokolade und fruchtiger Marzipanfüllung, fei-
Die Altstadt bietet ein einmaliges Adventserlebnis in der historischen Welterbekulisse mit dem Holstentor und ihren sieben Türmen, die seit Jahrhunderten die bekannte Stadtsilhouette prägen. Festliche Weihnachtskonzerte, bunte Adventsbasare, zauberhafte Weihnachtsmärchen für Kinder, stimmungsvolle Lesungen und die besinnlichen Gottesdienste in den fünf gotischen Innenstadtkirchen runden das prall gefüllte Weihnachtsprogramm ab. Offiziell wird Lübeck als „Weihnachtsstadt des Nordens“ am 25. November mit einem Familiengottesdienst in St. Marien und der anschließenden Lichterprozession, dem „Adventsleuchten“, eröffnet.
1. In der geschmückten Altstadt rund um das Lübecker Rathaus findet der traditionelle Lübecker Weihnachtsmarkt mit weihnachtlichem Kunsthandwerk, Christbaumschmuck, Lebkuchen, Glühwein und vielen anderen Leckereien statt. 2. Der Historische Weihnachtsmarkt auf dem Kirchhof von St. Marien sorgt mit seinem mittelalterlichen Ambiente für eine kleine Zeitreise in längst vergangene Zeiten mitten im Weihnachtstrubel. 3. Auf dem Koberg erinnert der Maritime Weihnachtsmarkt seine Besucher an die Tradition des alten Seefahrerviertels rund um die Schifferkirche St. Jakobi. Es duftet nach Beerenglühwein und heißem Rum. Alte Holzfässer, Fischernetze und ein gestrandetes Schiff bieten eine urige Hafenatmosphäre.
© LTM-Wolfgang Maxwitat
5. Das „Weihnachtswunderland“ an der Obertrave lädt zu einem vorweihnachtlichen Besuch mit der ganzen Familie ein. Zu den Highlights gehören die beliebte Weihnachtsbäckerei und die Eisbahn für Kinder. 6. Eine weitere Attraktion für Familien bietet der Lübecker Märchenwald am Fuße der St. Marien-Kirche. Über zwanzig liebevoll und in Handarbeit gestaltete Märchenwaldhäuschen laden die Kinder zu einem bunten Bilderbogen der schönsten Märchenerzählungen ein: Die Kindereisenbahn und das Karussell runden das Angebot ab.
ne Baumkuchen oder saftige Christstollen – der Weihnachts-Basar im Hause Niederegger in der Breiten Straße 89 bietet in der Vorweihnachtszeit eine große Auswahl an weihnachtlichen Spezialitäten aus Lübecker Marzipan, daneben Mandeln in drei weihnachtlichen Geschmacksrichtungen – Gewürzmandeln, gebrannte Mandeln und Sahne-Kakao-Mandeln. Die Firma wurde 1806 von Johann Niederegger gegründet und zog 1822 in das bis heute existierende Stammhaus in der Breiten Str. (Infos: www.niederegger.de). Internet: www.luebeck-weihnachtsmarkt.de www.luebeck-tourismus.de
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98_Buchvorstellung
06.11.2015
10:49 Uhr
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LITERATUR 98
BUCHVORSTELLUNG ■ Mechanische Wecker „100 Jahre mechanische Wecker von 1870 bis 1970” lautet der Titel eines kleinen Bildbandes von Michael Bodmann, der mit 163 Seiten im Eigenverlag „Meine Wecker” 2015 reich bebildert erschienen ist. Der leidenschaftliche Sammler Michael Bodmann stellt in dem Band 239 historische Wecker aus seiner eigenen Sammlung in ihrer ganzen Vielfalt und Originalität vor – allesamt Zeitzeugen aus längst vergangenen Epochen. Bereits vor 40 Jahren begann Michael Bodmann aus Hannover antike Wecker zu sammeln und diese auch zu restaurieren. Alles fing damit an, dass er in den 70er-Jahren einen seltenen Wecker von Lenzkirch für einen Freund reparierte. Damit wurde seine Begeisterung für die Schönheit dieser Objekte im wahrsten Sinne des Wortes „erweckt”. Seine Leidenschaft für die Wecker hat ihn seitdem nicht mehr losgelassen und so wuchs seine Sammlung in den letzten gut 40 Jahren ständig an. Feinmechanische Kenntnisse des gelernten Zahntechnikers waren dabei sehr hilfreich, das eine oder andere unscheinbare Flohmarktstück wieder zu neuem Leben und Klang zu erwecken. Mit dem schönen Bildband im Eigenverlag hat sich Michael Bodmann nun einen Wunsch erfüllt, die schönsten und ungewöhnlichsten Exemplare seiner riesigen Weckersammlung zu zeigen und sie in farbigen Bildern mit entsprechend detaillierten Informationen zu Technik und Herkunft einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Themenschwerpunkte Das Buch gliedert sich in vier Teile mit unterschiedlichen Themenscherpunkten: Im
ersten Abschnitt werden Raritäten und Museumstücke von 1870 bis 1940 präsentiert. Der zweite Teil beschäftigt sich mit Baby- und Rückwandglockenweckern von der Jahrhundertwende bis 1940. Wecker aus den Jahren zwischen 1945 bis 1970 widmet sich der dritte Teil der Publikation, während im vierten Teil Werk- und Rückansichten im Fokus sind. Auch Bilder des Kienzle Werbewagens von 1937 werden hier abschließend präsentiert.
der Autor, „denn das Angebot ist im Laufe der Jahre immer kleiner geworden”. Zusammen mit dem gelungenen Bildband ist auch eine Kalenderserie erschienen, die ebenfalls in brillanten Fotografien wunderschöne und einzigartige mechanische Wecker zeigt. Mit seinen Publikationen möchte der Sammler dazu beitragen, dass diese herrlichen Zeitmesser und Zeitzeugen auch in Zukunft nicht in Vergessenheit geraten… Heidrun Th. Grigoleit
Jugendstil und Art Deco Jeder der gezeigten Wecker, die zum größten Teil aus den Epochen Jugendstil und Art Deco sowie der Zeit bis ca. 1970 entstammen, dokumentiert eindrucksvoll die Entwicklung der Technik sowie der Gestaltung während der fast hundert Jahre. Obwohl Wecker schon damals als Massenware produziert wurden, sind die gezeigten Stücke heutzutage selten, betont 12 / 15
Literatur: „100 Jahre mechanische Wecker von 1870 bis 1970” Bildband von Michael Bodmann, 163 Seiten, reich bebildert Eigenverlag „Meine Wecker” 2015 ISBN 978-3-9817561-6-6 Preis 34,80 €