Generationen im Dialog Ausgabe 2-2009

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Greamtipslar

Generationen im D ialog

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€ 2,–

www.generationen-im-dialog.de

SCHMUCK UND PHYSIK? LUST AUF BILDUNG? D E M E N Z – D I E A N D E R E W E LT

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! t i m h c i r p

Diese Zeitschrift wird in Zusammenarbeit mit dem Kreisseniorenrat Enzkreis Stadt Pforzheim e.V. und mit Unterstützung der Sparkasse Pforzheim Calw hergestellt.

MUSIKSOMMER 2009 DIE NEUEN GESETZE

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2009


Sprechen Sie mit uns…

wenn Sie …wenn Sie …wenn Sie …wenn Sie …

den Erwerb einer Eigentumswohnung oder eines Eigenheims planen eine preiswerte und provisionsfreie Mietwohnung suchen die Verwaltung von Hausbesitz oder Eigentumswohnungen wünschen bei der Erstellung Ihres Wohn- oder Gewerbeprojektes betreut werden wollen

…wir sind für Sie da.

B A U & G R U N D

G M B H

Erbprinzenstr. 20 • 75175 Pforzheim • Tel 0 72 31/93 02-0 • Fax 0 72 31/93 02-11 I n t e r n e t : w w w. p f o r z h e i m e r. d e • E m a i l : i n f o @ p f o r z h e i m e r. d e


Editorial

Inhalt Seite

Liebe Leserinnen und Leser, Arbeit im Alter – eine Schreckensvision? Lasst uns nicht zornig protestieren – blicken wir zurück auf eine Zeit, in der das Wort und der Begriff Rentenalter als eigener Lebensabschnitt unbekannt waren. Auch die Alten gehörten selbstverständlich zur arbeitenden Gesellschaft, und ihre Aufgaben wurden ihrem sich verändernden Leistungspotential angepasst. 1889 führte der Reichskanzler Otto von Bismarck die gesetzliche Rentenversicherung für die Arbeiter ein. Die Altersgrenze lag damals bei 70, die durchschnittliche Lebenserwartung bei 40 Jahren – da waren die Chancen gering, in den Genuss rentengezahlter Jahre zu kommen. Die Generationen heute erreichen das derzeit bekämpfte Rentenalter von 67 Jahren im Durchschnitt mühelos, fühlen sich in den meisten Fällen jünger als ihr Alter und haben im Gegensatz zu unseren Altvorderen die Chance, bei der zur Zeit durchschnittlichen Lebenserwartung noch 15 – 20 Jahre (Männer/Frauen) ihr arbeitsfreies Rentenalter genießen zu können. Und noch eins – bevor die Rente gezahlt wird muss sie verdient werden., d.h. wir müssen uns verabschieden vom Modell eines seit Jahrzehnten währenden Ruhestandes. Die Zeit der Endlosferien, die heute zum Teil 30% der Lebensjahre ausmachen, ist vorbei, wird sich umwandeln in ein neues Regulativ, z.B. in ein späteres Ausscheiden aus dem Arbeitsmarkt, gleitende Übergänge, angepasste Aufgabenstellungen. Eine Horrorvorstellung? Nicht, solange wir erkennen, dass wir ein Teil dieser Erde sind, mit der wir leben, dass jeder Einzelne auf diese Welt gekommen ist, um seinen sinnvollen, individuellen Beitrag zur Erhaltung, Gestaltung, und Entwicklung unseres Lebensraumes zu leisten.

Prof. Dr. Ernst Fischer: „Der Blick auf den Ball“

Was hat Schmuck mit Physik zu tun? 6 – 7 Bechsteins Flügelgeschichte Teil 2 Lust auf Bildung

IMPRESSUM: Herausgeber: Gerda Görnemann Lisztstraße 31, 75179 Pforzheim Telefon: 0 72 31/15 53 44 Telefax: 0 72 31/15 53 43 E-mail: cucgg@t-online.de Redaktion: verantwortl.: Gerda Görnemann Mitarbeit: Dr. Ursula Mayer Anzeigen: Eva Hannemann

8–9 10 – 11

Thomas Gesterkamp: „Väter dürfen endlich so sein…“ 12 – 13 Bauvorhaben der Region

14 – 16

Dr. Dieter Kissel: „Die Kunst des Cellospielens oder wie man mit Sicherheit nicht dement wird“

18 – 19

Demenz – der Weg in die andere Welt

20 – 34

AOK – chronische Wunden

35

SR Bergdorf und Huchenfeld

36 – 37

Kreisseniorenrat aktiv

38 – 42

Die erste grüne Wäscherei

44 – 45

Prof. Dr. Ulrike Krenzlin: Musiksommer 2009

46 – 49

Schmuckwelten

50 – 51

Zu wissen, es ist Platin

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BUNZDESIGN

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Neue Duftwelten In diesem Sinn fröhliches Schaffen. Ihre Gerda Görnemann

4–5

54 – 55

Rechtsanwältin Isabell Hutter: Neuerungen nach Erlass des Gesetzes zur Patientenverfügung 56 – 58 Grafik + Satz: Simone Bok, Agentur für Mediengestaltung, Horb a.N., Daten an: Simone.Bok@t-online.de Bildbearbeitung: Repro-Mayer, Birkenfeld Druck: Mayer & Söhne, Druck- und Mediengruppe GmbH Erhältlich beim Herausgeber, über die Geschäftsstellen der Sparkasse Pforzheim Calw und den Kreisseniorenrat Enzkreis Stadt Pforzheim e.V. Ebersteinstraße 25, 75177 Pforzheim

Sparkasse Pforzheim Calw: Erstmals Live-Übertragung im Internet

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Bücher

61 – 63

Der Abschied

64 – 65

A. L. Scalay: Der verflixte Jähzorn

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Titel: Kettenworkshop im Technischen Museum, mit im Bild Herbert Pflüger von der Andreas Daub GmbH

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Prof. Dr. Ernst Peter Fischer

Der Blick auf den Ball – Jetzt rollt er wieder, der Fußball, und wieder schauen wir in großer Zahl zu, wenn Flanken geschlagen und Tore erzielt werden, wenn Sieger sich vor Glück nicht fassen können und Verlierer am liebsten in den Boden versinken würden. Wir alle wissen, was da auf dem Spielfeld abläuft… oder vielleicht doch nicht? Wissen wir wirklich, wie ein Ball seine Bahn bekommt, wie ein Spieler seine Bewegungen so koordinieren kann, dass er in der Lage ist, einen Pass zu erlaufen und das ergatterte runde Objekt der Begierde in den eckigen Kasten namens Tor zu wuchten? Und wissen wir, was den Kicker plötzlich so jubelnd abheben lässt, wenn er Erfolg hatte und sein Team nun in Führung liegt? Wissen wir, warum Menschen, die bei dem Spiel nur zuschauen, zum einen mehr oder weniger den Schuss – wenigstens in Gedanken und oft auch konkret mit den Beinen – mit vollzogen haben und sich nach der Aktion in die Arme fallen und es ihnen – für den Augenblick des Triumphes jedenfalls – gelingt, ihre Sorgen zu vergessen? Wer mehr über Menschen verstehen und dieses Bemühen nicht unbedingt mit tiefgründigen philosophischen Setzungen – der Mensch als Mängelwesen bzw. der Mensch als ein sich endlos mit Sorgen Plagender bzw. der Mensch als Tier, das von der Schöpfung entlassen wurde – erschweren will, ist vielleicht gut beraten, mit einem Fußballspiel zu beginnen. In ihm stecken alle unsere Qualitäten. Wir können zum Beispiel am sozialen Ende der Skala von Mög-

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lichkeiten fragen, warum wir uns als biologische Art überhaupt auf eine solche Kultur eingelassen haben, zu der wir in Form der Rudel pilgern, die wir als Fans bezeichnen, die eigene Schlachtgesänge anstimmen und kreieren. Wir können aber auch bescheidener beginnen und am biologischen Rand der Skala von Möglichkeiten erkunden, wie ein fliegender Ball überhaupt wahrgenommen wird, wie aus dem Licht, das die Lederkugel reflektiert, das Sehen im Kopf entsteht, das dem Spieler erlaubt, seine Muskeln so zu steuern, dass er dem ihm zugespielten Ball aufs Tor schießen kann. Warum ist so schwer, das runde Ding so genau zu treffen? Warum passiert es immer wieder, dass selbst große (und hoch bezahlte) Könner das leere Tor verpassen – vor allem, wenn sie es besonders gut machen wollen? Und wie ändert sich die Trefferquote, wenn ich gut ausgeschlafen bin und gerade einen neuen Millionenvertrag unterschrieben habe? Spielende Menschen und ihre Reaktionen – und die der Zuschauer – bieten einen Ansatzpunkt, um vorzustellen, was in unseren Köpfen und Körpern abläuft, wenn wir energisch leben. Die Wissenschaftler haben dafür seit einigen Jahrzehnten die Idee der Signalumwandlung

ersonnen, und tatsächlich: Wenn wir den Spuren von inneren Signalen folgen, bekommen wir ein Gefühl dafür, was alles nötig ist, um den Blick auf den Ball zu halten und ihn zu treffen, wenn er uns zugespielt wird. Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt, wie es ein chinesisches Sprichwort weiß, und wir beginnen unsere Reise zum Beispiel mit dem Licht, das von einem Ball ausgeht und ins Auge des Betrachters fällt. Wir können jetzt zum einen neutral bleiben und fragen, wie und wo das Lichtsignal aufgenommen wird, wie es dem Auge gelingt, aus der physikalischen Information erst eine biochemische Reaktion und dann ein neurologisch relevantes Signal zu machen, das ins Gehirn zieht und dort das Bild des bewegten Balles produziert, das wir sehen. Wir können anschließend unterscheiden und die Interessenlage verschiedener Betrachter in Betracht ziehen, die der Signalkette von dieser Stelle an eine andere Richtung gibt. Ein Stürmer muss nämlich anders auf das Gesehene reagieren als etwa ein Torwart oder ein Schiedsrichter. Alle drei Genannten sehen natürlich den einen Ball, der im Spiel ist, aber alle wollen etwas anderes mit ihm anfangen, und so setzen sich andere Signalketten im Körper in Gang, die nicht nur ausgesprochen genau ablaufen müssen, um erfolgreich abgeschlossen werden zu können, sondern die auch sehr rasch zu absolvieren sind. Wir wissen alle, dass Spieler ganz plötzlich reagieren können, wenn ein Ball abgefälscht wird und seine Richtung ändert, und es ist ungeheuer spannend zu sehen, wie präzise und umfassend zugleich die Zellen und die Gewebe, die Menschen zur Verfügung stehen, dabei auf molekularer Ebene zusammen-


Wissenschaft im und als Spiel wirken, um sich der rasch ändernden Außenwelt anpassen und ihr begegnen zu können. Wer erst einmal auf diesen Trichter gekommen ist, um die Kenntnisse der Biowissenschaften in einer Art informativer Erzählung zu vermitteln, kann jetzt auch mit der Vorstellung von dem anfangen, was schief laufen und Mühe machen kann. Was passiert zum Beispiel, wenn wir Alkohol im Blut haben? Warum treffen wir dann den Ball nicht mehr? Wo schleicht sich welcher Schurke in die Signalkette ein? Und was passiert, wenn das Gewebe bzw. der Körper nach und nach der Zeit Tribut zahlt und älter wird? Wie langsam dürfen die Signale durch die Strukturen schleichen, um noch wirksam zu werden und etwa einen Ball angemessen treffen zu können, und wann kommen sie zum Erliegen? Wer sich schon einmal mit sportlichen Bewegungen unter anderen Aspekten als der Frage nach dem Sieger beschäftigt hat, wird wissen, dass Nachdenken nicht hilfreich ist, um etwa einen Ball gut platzieren zu können. Welche bewussten Signale des Grübelns stören die eintrainierten (unbewussten) Signale des Agierens? Und wie tun sie das? Und kann man durch eine Art Metatraining (Meditation) an dieser Stelle einen Ausweg finden? Was macht es eigentlich aus, dass man beim Spielen von Abermillionen Menschen beobachtet wird? Wie wird uns diese überhaupt Tatsache bewusst? Wir wollen mit diesen Anmerkungen den Hinweis geben, dass ein Verständnis der menschlichen Körper- und Geistesfunktionen gut vermittelt werden kann, wenn man sich ein Spiel anschaut bzw. betreibt und mehr davon wissen will.

Dabei kann man unten beginnen – auf der Ebene der Moleküle, die als Signale dienen –, und man kann sich bis nach oben hoch arbeiten, wenn wir fragen, warum sich Menschen überhaupt für Ballspiele interessieren. Haben sie in der Evolution einen Überlebenswert

Beim Spiel und seinen Begleitumständen kann man Menschen besser verstehen als anderswo. „Der Mensch spielt nur“, wie es Schiller in seinen ästhetischen Briefen geschrieben hat, „wo er voller Bedeutung des Wortes Mensch ist“. Wir können ihm heute dank der

gehabt? Und warum trennen wir so scharf zwischen einem Sieger und einem, der es nicht ist? Warum reichen Hundertstelsekunden beim Skilauf, um zwischen himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt zu schwanken? Warum bringt ein um Millimeter am Tor vorbei geschossener Ball lauteste Lustschreie auf der einen und tiefste Verzweiflung auf der anderen Seite mit sich? Warum musste sich selbst im antiken Athen bei den ersten Olympischen Spielen der Zweite wie ein begossener Pudel aus dem Stadion schleichen, während der Erste lorbeerbekränzt Huldigungen entgegen nehmen durfte, auch wenn er nur einen Schritt schneller war? Und warum gehört es zu den großen Leistungen beim Heranwachsen kleiner Menschen, wenn sie es irgendwann lernen, gute Verlierer zu sein?

Fortschritte der Naturwissenschaften dabei zusehen und ihn bzw. uns kennenlernen. Wir müssen nur den Signalketten folgen und können das selbst als Spiel des Lebens auffassen. Bei ihm können wir nur gewinnen. ES IST DIE EINFÜHRUNG ZU EINER VORLESUNG MIT FOLGENDEN THEMEN: 1. Die Flanke (Vom Fliegen und Sehen des Balles, vom Licht zum Sehen, …) 2. Der Schuss (Muskelinner vierung und Anspannung, Gelenkbewegung, …) 3. Die Abwehr (Wahrnehmung einer Szene, Reflexhandlungen, …) 4. Das Tor (Jubelhormone, Lustschreie, Siegeswille, …)

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Titelgeschichte

Was hat Schmuck mit Physik zu tun? Ein museumpädagogisches Pilotprojekt Für die Schüler von zwei neunten Klassen des Theodor-Heuss-Gymnasiums Mühlacker wurde Physik zu einem besonderen, lebendigen Erlebnis. Seit September 2008 konnten die Schüler in Ergänzung zum Schulunterricht öffentliche und betriebliche Einrichtungen besuchen, die einen Bezug zu den Materialien und ihrer Verarbeitungsmöglichkeit in der Schmuckindustrie Pforzheim haben. Innerhalb von 13 Wochen standen den Beteiligten 52 Stunden zur Ver-

Workshop in der Goldschmiedewerkstatt: Wie zieht man einen Draht? Wie biegt man ihn zu vielen kleinen Ösen, aus denen dann eine Kette zusammengefügt werden kann? Wie lötet man sie, damit sie nicht wieder reißt?

schmiede der Zunft Pforzheim Schmuck und Gestaltung. Sie haben mit Spancer Gaudoin, dem Schmuckdesigner und Dozenten an der Hochschule Pforzheim Gussringe entworfen und in der Gießerei Loss gießen lassen. Und zum Abschluss gestalteten sie eine eigene Ausstellung (siehe rechts). Die Lernwerkstatt des Schmuckmuseums gibt heute Lehrern die Möglichkeit, das Schmuckmuseum mit ihren Schülern selbständig zu nutzen. Auch gibt es dort einen Rechercheraum mit Internetzugang, so dass das Erlebte im Unterricht weiter ver-

Kettenworkshop im Technischen Museum, Zunftmitglied und Goldschmiedemeister Lutz Hartung erklärt die Vorarbeiten zur Kettenproduktion.

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fügung, in denen sie sich aus den unterschiedlichen Perspektiven mit dem Thema beschäftigt haben, und dabei realitätsnahe und erlebnisorientierte Einblicke in kulturhistorische, technische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte bekamen. Sie besuchten die Scheideanstalt C. Hafner, das Schmucktechnologische Institut der Hochschule Pforzheim, das Schmuck-und technische Museum, das Stadtarchiv, die MeistergoldBesuch im Technischen Museum Schmuck- und Uhrenproduktion in Pforzheim

arbeitet werden kann. Das Projekt „Lernwerkstatt im Schmuckmuseum“ wurde vom Regierungspräsidium Karlsruhe positiv aufgenommen und im Juli bei einer Fortbildungsveranstaltung der Fachabteilungsleiter von „Naturwissenschaft und Technik“ an deren Gymnasien im Sprengel Enzkreis/ Landkreis Karlruhe vorgestellt. Am Beispiel Schmuck haben die Schüler erfahren, wie industriell Arbeitsprozess ablaufen und welch präzises und teils hochtechnisiertes Vorgehen dafür vonnöten ist. Künftigen Schulklassen werden die Ergebnisse der vorigen Form von Arbeitsblättern und Themenkisten zur Verfügung stehen. Es ist in Planung, sie auch im Medienzentrum Pforzheim-Enzkreis abrufbar zu machen. Katja Poljanac, die auch für Museumspädagogik zuständig ist, und das Konzept für dieses Projekt entwickelt hat, ist zudem Ansprechpartner für interessierte Schulen. Besonderer Dank gilt den Beteiligten dieses Pilotprojekts der Lernwerkstatt: den Schmuckdesignern und Dozenten der Hochschule Pforzheim Spencer Gaudoin, der Scheideanstalt C. Hafner, der


Aufbau Metallgitter mit beweglichen Ionen unter Wärmeeinfluss.

in der Lernwerkstatt des Schmuckmuseums Pforzheim Gießerei Loss, dem Schmucktechnologischen Institut der Hochschule Pforzheim, dem Stadtarchiv Pforzheim, dem Technischen Museum der Pforzheimer Schmuck- und Uhrenindustrie, der Zunft Pforzheim Schmuck + Gestaltung, der Andreas Daub GmbH für Materialspenden an Draht für den Kettenworkshop und der Goldschmiedeschule mit Uhrmacherschule Pforzheim für den Verleih von Anschauungsmaterial und Werkzeuge sowie den Lehrkräften Hella Ahlswede, Christoph Lintner, Michael Seitz und Jürgen Stepper.

Besuch der Scheideanstalt C. Hafner: Vorstellung des Verfahrens zur Ermittlung des Edelmetallgehaltes im Scheidgut.

Raus aus der Schule Bildung findet nicht nur in der Schule statt – Kinder und Jugendliche lernen immer und überall. Vieles wird sogar besser verstanden, wenn der Lernstoff mit einem praktischen Lebensbezug verknüpft ist. Deshalb stellt die Stadt Pforzheim gerne ihre Museen und Kultur-Einrichtungen für die Schulen in Stadt und Umland zur Verfügung. Wer einmal erlebt hat, wie einprägsam es ist chemische und physikalische Prozesse am Beispiel der Schmuck-Gestaltung zu erleben, der

Die Abschlusspräsentation im Schmuckmuseum: Die Schüler erarbeiten ihre eigene Ausstellung und bereiten ein Abschlussfest vor, zu dem sie ihre Eltern und Freunde einladen können. Sie dekorieren ihre Schmuckstücke in Schauvitrinen selbst. Zu jeder Exkursion haben sie in Gruppenarbeit ein Portfolio erstellt, das die Erlebnisse dokumentiert. Museumsbesuchern eröffnen sich dadurch spannende Einblicke in die Schmuckwelt, bei denen Sie mit den Schülern »mitlernen« können.

weiß? um das hohe Gut einer umfassenden Bildung auch außerhalb der Schultore. Es ist auch positiv zu sehen, dass ganz nebenbei ein wichtiges Stück Heimatgeschichte vermittelt wird. Und – die jungen Menschen kommen mit Kultureinrichtungen in Berührung, in welche sie sonst vielleicht nicht unbedingt aus freien Stücken hingegangen wären. Mit „Unterricht im Museum“ ist also allen gedient: den Kindern und Jugendlichen, den Schulen und dem Lehrpersonal ebenso wie den Kultur-Ein-

richtungen unserer Stadt. Insgesamt betrachtet ist dies ein wichtiger Beitrag zur Steigerung des Bildungsniveaus in Pforzheim – dies ist eine unverzichtbare Investition in die Zukunft unserer Heimat. Pforzheim hat so viel zu bieten, Pforzheim hat so viel Potential.

Gerd Hager, Bürgermeister der Stadt Pforzheim.

Machen wir etwas daraus und sorgen auch mit diesem Beispiel für eine gute Zukunft.

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Bechsteins Flügelgeschichte II – In der vorherigen Ausgabe dieser Zeitschrift hatten wir über die Geschichte der Firma Bechstein berichtet, die 2003 ihr 150-jähriges Jubiläum feiern konnte. Heute wird uns der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens Karl Schulze eine kurze Information über den derzeitigen Stellenwert des Klaviers und die Bechstein-Aktivitäten geben. Karl Schulze, gelernter Klavierbaumeister, übernahm 1986 das Unternehmen Bechstein, und führte es mit unternehmerischem Gespür und konsequenten Entscheidungen erfolgreich durch das Wechselspiel des Marktes. Die Elite der internationalen Pianisten schätzt auch heute die Vorzüge und Eigenschaften eines Bechstein-Konzertflügels:

Yevgeny Sudbin – Foto: Clive Barda

David Kadouch – Foto: Concerts de Valmalete

Lilya Zilberstein – Foto: Lisa Kohler/PR

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GiD: Sehr geehrter Herr Schulze, Sie sind 1986 bei Bechstein eingestiegen, als die Firma ziemlich am Boden lag. Woher kam Ihre Motivation, in die Firma einzusteigen und somit auch Risiken einzugehen? Sch: Diese weltweit bekannte Marke trägt die Aura einer strahlenden, zeitlosen Persönlichkeit. Es ist die Chance, wunderbare Produkte zwischen Kunst und Kommerz zu fertigen, weiterzuentwickeln. Gleichzeitig die Herausforderung, in einen globalen Wettbewerb einzusteigen. Mit einem kleinen Schnellboot im Wettbewerb mit einigen großen Überseedampfern. Eine seltene Chance mit vielen Facetten. GiD: Wie sehen Sie den Stellenwert des Klaviers in Deutschland heute? Sch: Das Klavier hat in Deutschland nach wie vor einen sehr hohen Stellenwert. Viele Menschen weltweit sind vom Klavier und seinen schier unbegrenzten musikalischen Möglichkeiten fasziniert. Das kann man auch an den Anmelde- und Schülerzahlen der deutschen Musikschulen ablesen. Das Klavier ist hier wohl immer noch das bei weitem beliebteste Instrument. Was nun den Klavierkauf angeht, so sehen wir in unseren Geschäften einen Trend zu hochwertigen Instrumenten. Ein Klavier ist fast immer eine Anschaffung fürs Leben. Und die Deutschen achten beim Klavierkauf deshalb immer häufiger auf eine sehr hohe Qua-

lität. Das gilt übrigens erst recht beim Flügelkauf.

GiD: Wie wird sich der Stellenwert des Klaviers in der Zukunft entwickeln? Sch: Der Stellenwert des Klaviers wird meines Erachtens nach immer sehr hoch bleiben. Ein Klavier ist gleichzeitig viele Instrumente, es kann eine Klarinette imitieren und auch ein ganzes Orchester. Das Klavier ist ein faszinierendes Instrument mit einem wunderbaren Klang. Wer Klavier spielt, der kann das ganz für sich allein tun und dabei – im Gegensatz beispielsweise zu Streichern oder Bläsern – mehrstimmig spielen. Er kann von Bach bis Rachmaninow ein ungemein großes und spannendes Repertoire entdecken oder einfach nur improvisieren. Er kann aber nicht nur solo, sondern auch in allen möglichen Kammermusikformationen Klavier spielen. Diese Vielseitigkeit macht dieses Instrument weltweit so beliebt, dass man sich um seine Zukunft wohl keine Sorgen machen muss. GiD: Was tut Bechstein zur Förderung des Klavierspielens und zur Förderung junger Künstler? Sch: Die vielfältige Förderung des musikalischen Nachwuchses ist Bechstein-Tradition von Anfang an gewesen. Bechstein unterstützt zahlreiche Projekte im In- und Ausland. In all unseren Centren bieten wir

„Die kleinen Klavierbauer“ an. Das sind Veranstaltungen, in denen unsere Klavierbauer, teilweise unterstützt von Musikstudenten, Kleinkinder spielerisch an das Klavier heranführen, erklären, wie es funktioniert, und somit Interesse an dem Instrument wecken. Dann arbeiten wir sehr viel mit Musiklehrern und Musikschulen zusammen, die in unseren Centren beispielsweise regelmäßig Klaviervorspiele veranstalten. Und für die Klavierschüler ist es jedes Mal ein ganz besonders motivierendes Erlebnis, auf einem prachtvollen C. Bechstein Konzertflügel vor Publikum spielen zu dürfen. Musikstudenten fördern wir durch eigene Hochschulkonzertreihen, außerdem durch eigene Hochschulwettbewerbe. Unlängst haben wir beispielsweise in der Musikhochschule Mannheim den C. Bechstein Hochschulwettbewerb für Klavier Baden-Württemberg veranstaltet, an dem rund 20 Studenten aus allen fünf Musikhochschulen des Landes Baden-Württemberg teilgenommen haben. Die Preise bei diesen Wettbewerben bestehen aus Engagements in unseren Konzertreihen, so dass die Studenten Auftrittserfahrungen sammeln können, was für ihre Ausbildung von wesentlicher Bedeutung ist. Was den Bereich der Profipianisten angeht, so gibt es übrigens nur noch sehr wenige junge deutsche Pianisten, die sich international behaup-


Ein Leben für die Klangwelt ten können. Das hängt wohl auch damit zusammen, dass es in Asien eine andere Mentalität – sprich: mehr Überfleiß – gibt und sich in den ehemaligen Ostblockländern wie in Asien viele Eltern besonders auch um die musikalische Erziehung ihrer Kinder kümmern, weil sie sich dadurch für ihre Kinder einen gesellschaftlichen Aufstieg und ein besseres Leben erhoffen. So stammen auch in deutschen Musikhochschulen heutzutage die meisten Studenten aus Osteuropa und aus Asien.

GiD: Gibt es spezielle Tendenzen im Hinblick auf den Klangkörper bei den Flügeln im Konzertbereich? Sch: Bechstein ist von jeher das Instrument mit dem unverwechselbaren Klangprofil. Und gerade der transparente Klang und singende Ton der Bechstein-Flügel sind Qualitäten, mit denen wir bis heute glänzen können. Natürlich sind die Konzertsäle heute vielfach größer als noch vor 50 oder 100 Jahren, auch die Orchester spielen heute lauter. Das hat zur Folge, dass viele Pianisten heute kräftige Instrumente bevorzugen. Und auf die Wünsche gehen wir ein. So besitzen auch unsere Konzertflügel heute eine große Dynamik und Durchsetzungskraft, ohne aber ihren individuellen Bechstein-Klang verloren zu haben. GiD: Wir danken Ihnen herzlich für das Gespräch. Im Zuge der Erweiterung von Produktion und Angebot wird 2007 ein erfolgreicher tschechischer Klavierbauer übernommen. „W. Hoffmann made by Bechstein Europe“ bildet künftig die Einstiegsmarke in die Bechstein-Welt. Die neue Richtung heißt eindeutig: Rückkehr zum „Made in Europa“. Das bedeutet nochmals einen Qualitätssprung nach oben und ist eine europäische Alternative zu allen Pro-

duktionen in Asien. Damit reagiert das Unternehmen auf die gewandelte Situation vieler Musikschulen und Hochschulen, Konservatorien, Akademien und Theatern. In einer Spezialwerkstatt des Unternehmens wird prominenten Instrumenten neuer Glanz verliehen Dazu gehören drei von Franz Liszt gespielte Flügel, ein Brahms-Flügel und ein Flügel aus dem Besitz von Wilhelm Furtwängler Die Elite der internationalen Pianisten schätzt auch heute die Vorzüge und Eigenschaften eines Bechstein-Konzertflügels. So sind in letzter Zeit auch zahlreiche neue CDs mit namhaften Künstlern aufgenommen worden. Die ersten Bechstein-Centren in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, New York und Moskau sind eröffnet. Dort werden Konzertabende mit bedeutenden Pianisten veranstaltet. Das erste Klavier Seit Jahrzehnten erleben die Mitarbeiter in den Bechstein-Centren, dass die Förderung durch Eltern, Großeltern oder das sonstige Umfeld den stärksten Einfluss auf das Interesse der Kinder am Erlernen des Klavierspiels ausübt. Zum Abschluss ein Wort von Werner Henze: „Jeder Mensch sollte die Möglichkeit haben, mit Musik so vertraut zu werden wie mit sich selbst und mit seiner Sprache. Jeder Mensch sollte in der La-

ge sein, die Musik als ersten wesentlichen Bestandteil seines psychischen Haushalts zu begreifen, als Maßstab, als Forderung, als Traumbild, als Anhalts- und Bezugspunkt. In der Elementarschule müsste sie Hauptfach sein und von besonders geeigneten und besonders gut geschulten Lehrern vermittelt werden. Sage mir, Staat, was Du in die musische Erziehung Deiner Jugend investierst, und ich sage Dir, was für ein Staat Du bist.“ Wir sollten dies ergänzen mit dem Satz: „Sagt mir Eltern, Großeltern, was ihr in die musische Erziehung Eurer Kinder investiert, und ich sage Euch, was für Eltern und Großeltern Ihr seid.“

Olga Scheps – Foto: Manfred Esser

Cédric Tiberghien – Foto: Eric Manas

Qualität zum bezahlbaren Preis muss nicht aus Asien kommen. C. Bechstein hat die Alternative geschaffen, wettbewerbsfähige Produkte in Europa zu bauen. W.Hoffmann made in Europe – in der neuen Europa-Manufaktur. W.HOFFMANN VISION V 112 – klein, aber fein: Ein Instrument mit angenehmer Spielart und ausgeglichen schönem und obertonreichem Klang. Sensationelles Preis-Leistungsverhältnis.

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Lust auf KINDER BRAUCHEN MENSCHEN BEIM MUSIZIEREN Schon Zweieinhalbjährige passen ihre Bewegungen einem akustischen Beat an. Das gelingt ihnen besonders gut, wenn ein menschlicher Partner den Rhythmus vorgibt. Hören Kinder lediglich elektronisch erzeugte Klänge eines „drum computers“ sinkt ihre Bereitschaft zur rhythmischen Synchronisation deutlich. Das haben Sebastian Kirschner und Michael Tomasello vom Max-PlanckInstitut für evolutionäre Anthropologie herausgefunden. Die Wissenschaftler sehen darin einen Beleg, dass sich menschliche Musikalität im sozialen Kontext entwickelt hat und nicht etwa nur ein abstraktes Nebenprodukt unserer allgemeinen kognitiven Fähigkeiten ist. In einem Folgeversuch wollen die Forscher klären, inwieweit gemeinsames Musizieren die Bereitschaft von Kindern erhöht, sozial zu handeln und einander zu helfen. Quelle: GEO ALFRED BRENDEL Der österreichische Jahrhundertpianist gab am 18. Dezember in Wien sein letztes Konzert. „Ich habe immer aus freien Stücken gespielt, und jetzt höre ich aus freien Stücken auf“ sagte Brendel der ZEIT.

Alfred Brendel, Foto: www.intermezzo. typepad.com

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Und der 77-Jährige fügte hinzu: „Es sind keine physischen Gründe, allerdings habe ich in den letzten Jahren sehr genau ausgesucht, was ich spiele, und die athletischen Stücke beiseite gelegt“. Ich bin von Konzerten nicht wie von einer Droge abhängig, obwohl ich bis auf den heutigen Tag in jedem Konzert etwas dazugelernt habe. Darauf kommt es an. Dass man die Werke nicht lernt, und dann abhakt und sich sagt; das Problem habe ich gelöst, jetzt kommt das nächste Stück dran. Bei den Meisterwerken geht es darum, mit ihnen zu leben. In Abständen muss man auf sie zurückkommen und eine Kette von Erfahrungen aufbauen. Wirkliche Meisterwerke sind unerschöpflich und ewig sprudelnde Energiequellen für den Spieler. Das ist ja das Wunderbare, dass man mit großer Musik sein Leben verbringen kann – und es bleibt immer spannend.“ Brendel kritisiert einen Hang zur Selbstdarstellung bei jungen Pianisten, aber als “Letzter“ seiner Klavier-Ära sieht er sich nicht „es gibt wohl junge Musiker, die eine ähnliche Vorstellung von Musik haben wie ich“. Auf die Frage, was er sich am Ende seiner Karriere wünsche, sagt er: “Dass niemand mehr in einem Konzert hustet.“ Quelle: Digitale Pressemappe ZUKUNFTSPREIS JUGENDKULTUR Wenn Lehrer, Schüler und Lehramtsstudierende gleichzeitig lernen, wie Kultur Schule besser macht; wenn Ballett und Gymnasium jahrelang zusammenarbeiten; wenn Jugendliche freiwillig nicht nur zum Sinfonieorchester gehen, sondern sogar mit ihm musizieren; wenn Stipendien schon die kleinsten Künstler fördern, wenn’s Städten gelingt, mit Tanz und Musik viele Menschen für die Kultur zu mobilisieren – dann sind das Projekte für den Zukunftspreis Jugendkultur der PwC-Stiftung.

Zum Auftakt des Bildungskongresses „Kinder zum Olymp!“ hat die Stiftung ihren mit insgesamt 55.000 Euro dotierten Preis in den Münchner Kammerspielen zum vierten Mal vergeben. Der Kongress wird zum vierten Mal veranstaltet, er ist Teil der gleichnamigen Bildungsinitiative der Kulturstiftung der Länder. Die mit je 15.000 Euro dotierten Preise gingen an drei Vorhaben der kulturellen Jugendbildung,. Einer der Hauptpreise blieb in München: Ausgezeichnet wurde „Anna tanzt“, eine Initiative des Bayerischen Staatsballetts und des St.-Anna-Gymnasiums. Die Sonderpreise gingen an „Stipendien für kleine Künstler“ des Berliner Vereins “Kommunikation durch Kunst“ sowie an die Stadt Minden für das „1. Community Dance Projekt“. In der Mehrzahl der Fälle unterstützt die PwC-Stiftung externe Träger – oft engagierte Einzelne, oft aber auch renommierte Kulturinstitutionen oder Kulturvermittler. In diesem Jahr startete die Stiftung mit dem Programm „Kultur, Forscher!“ Gemeinsam mit der Deutschen Kinderund Jugendstiftung fördert sie bundesweit 24 Schulen – detailliert erprobt wird dabei, wie „forschendes Lernen“ auch die ästhetische Bildung in den Schulen voranbringen kann. Die PC-Stiftung „Jugend – Bildung – Kultur“ hat seit ihrer Gründung im Dezember 2002 bisher rund 250 Projekte mit insgesamt über 6,7 Millionen Euro unterstützt. Sie wurde auf Initiative der Führungskräfte der PricewaterhouseCoopers AG WPG ins Leben gerufen. Sie gehört mit 8.870 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund 1,47 Milliarden Euro zu den führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften in Deutschland. Weitere Informationen im Internet: www.pwc-stiftung.de


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DANN SÄE

Bildung

C HINESISCHES S PRICHWORT

ELTERNVEREIN BADEN-WÜRTTEMBERG E.V. „EUROPA FLÜGEL GEBEN“ – 8. Europäischer Tag der Solidarität zwischen den Generationen – Bildungskongress im Weißen Saal in Stuttgart Eltern packen europäische Aufgaben an, fordern die Chancen der Vielfalt zu nutzen und haben ein „Netzwerk Kreativität und Innovation“ geknüpft. Dr. Renate Heinisch, Vorsitzende des Elternvereins Baden-Württemberg e.V. konnte interessierte Eltern, Großeltern, Erzieherinnen, Lehrerinnen, Professoren und Vertreter vieler Institutionen aus Baden-Württemberg, Brüssel , Berlin, Wien, Hannover, Bayern begrüßen.

Europa beginnt im Kindergarten 1993: Die Elterninitiative BadenWürttembergs wird in den Elternverein Baden-Württemberg überführt. Bis heute wurden viele Aktionen gestartet, und Projekte und Kongresse auf Bundes- und Europäischer Ebene durchgeführt. Mit dem fast vierjährigen Projekt „Elternakademie Baden-Württemberg“ hat der Elternverein seine Kernaufgabe, die Elternweiterbildung in Angriff genommen. Es wurden 1.300 Men-

DIE LÄNGSTE VORLESESTAFFEL DER WELT Am Wochenende hatte es noch geschneit – gestern strahlte die Sonne, als rund 50 Grundschulkinder aus Garmisch-Partenkirchen eine einzigartige Vorlesestunde in fast 3.000 Metern Höhe erlebten. Auf dem Gipfel von Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, las ihnen Buchautorin Veronika Rusch im Münchner Haus die 35. Seite aus „Onkel Alwin und das Sams“ vor.. Diese besondere Aktion zur Förderung des Lesens und Vorlesens war die „Bergetappe“ des bundesweiten Weltrekordversuchs „Die längste Vorlesestaffel der Welt“ des Deutschen Vorlesepreises 2009. Seit dem 18. Juni präsentieren 100 Vorleser 100 aufeinander folgende Tage lang an 100 Orten in Deutschland Kinder immer eine neue Seite aus dem noch unveröffentlichten Buch von Deutschlands bekanntem Kinderbuchautor Paul Maar. Die „Seite des Tages“

wird direkt am Nachmittag – nach der Lesung – auf der Internetseite www.derdeutsche vorlesepreis.de veröffentlicht. Auf diese Weise sollen möglichst viele Eltern dazu bewegt werden, ihren Kindern vor dem Einschlafen den Fortgang der Geschichte vorzulesen und so selbst am „Vorlese-Weltrekord“ teilnehmen. Mit der Vorleseaktion auf der Zugspitze hat die Staffel ein Drittel der „Strecke“ zurückgelegt. Weitere 65 Orte aus ganz Deutschland warten auf ihren Einsatz, wie z.B. Berlin (6.8.) 50. Staffeltag oder Deutschlands einzige Hochseeinsel Helgoland (21.8.) Der Schlussteil der Geschichte wird am letzten Staffeltag, dem 25. September, auf der Preisverleihung des Deutschen Vorlesepreises 2009 in der Hochschule für Musik und Tanz in Köln präsentiert. „Onkel Alwin und das Sams“ vom Verlag Friedrich Oettinger erscheint offiziell am 26. September im Buchhandel.

toren – Lese-Erzähl-Musik-Bewegungsmentoren – ausgebildet mit dem Ergebnis, dass Eltern/Großeltern/Erzieherinnen/Lehrerinnen über Erziehung auf gleicher Augenhöhe miteinander innovative Bildungswege voranbringen können. Weitere Informationen und Beitrittsformulare: Elternverein Baden-Württemberg e.V., Kurpfalzstraße 37, 97944 Boxberg, Vorsitzende: Dr. Renate Heinisch, Tel.: 07930/ 78851, info@elternverein-bw.de, www.elternverein-bw.de. FÜHMANNS WINTERMÄRCHEN erschienen und neu illustriert bei Hirnstorff Zu dem von Franz Fühmann nach Shakespeare verfassten Märchen „Der Sommernachtstraum“ – neu illustriert – ist jetzt das „Wintermärchen“ erschienen, mit dem Kinder, Jugendliche und Erwachsene einen weiteren Shakespeare-Klassiker kennen und lieben lernen. Beide Bücher erschienen erstmals 1968. Modern und spannend hat Fühmann die jahrhundertealte Geschichte, die dem Spätwerk Shakespeare zugeordnet ist, nacherzählt. Franz Fühmann, (1922 – 1984) gelingt es immer wieder, mit seinen Nacherzählungen bei Lesern aller Altersgruppen Interesse und Neugierde an klassischer Literatur zu wecken. Die Illustratorin, Jacky Gleich, geboren 1964, wurde mehrfach für ihre Arbeiten preisgekrönt.

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„Väter dürfen endlich so sein wie Thomas Gesterkamp RAINER VOLZ ist Sozialwissenschaftler und Leiter des Zentrums für Männerarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland. Zusammen mit Paul Zulehner, emeritierter Professor für katholische Theologie in Wien, ist er Autor des Forschungsberichtes „Männer in Bewegung” über die Einstellungen von Männern zu verschiedensten Lebensbereichen. Auftraggeber sind die Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und die Gemeinschaft der Katholischen Männer Deutschlands. Empirische Basis waren mündliche Gespräche mit über 1200 Männern und (ergänzend) 800 Frauen. Die Interviewpartner sind repräsentativ ausgewählt, befragt wurden also nicht nur Kirchenmitglieder. Die 400 Seiten starke, vom Bundesfamilienministerium mitfinanzierte Untersuchung ist als Buch im Nomos Verlag erschienen. THOMAS GESTERKAMP ist Journalist und Autor mehrerer Männerbücher, zuletzt „Die neuen Väter zwischen Kind und Karriere” (Herder Verlag 2007) und, in einer Neuauflage, „Die Krise der Kerle” (Lit Verlag 2007).

Rainer Volz

Thomas Gesterkamp

Vor gut zehn Jahren haben Sie unter dem Titel „Männer im Aufbruch” die erste Männerstudie im Auftrag der beiden großen Kirchen vorgelegt. Was hat sich seither getan? Volz: Die neuen, modernen, partnerschaftlichen Männer haben sich wenig verändert. Verändert haben sich dagegen die Männer, die wir vor zehn Jahren als „Traditionelle” bezeichnet haben – für die klar war, der Mann ist draußen in der feindlichen Welt und arbeitet, die Mutter und Frau ist zu Hause. Da hat sich ein Wandel vollzogen: Die Berufstätigkeit von Frauen und auch von Müttern wird stärker anerkannt und nicht mehr als etwas Negatives betrachtet. Auch die traditionellen Männer haben sich sozusagen modernisiert, sie haben sich neueren Vorstellungen angenähert. Wichtige Begründung dafür ist, dass diese Männer anerkennen, dass für die Familie, für den Haushalt ein zweites Einkommen notwendig ist. In letzter Zeit war viel von den „neuen Vätern” die Rede. Hat dieses Phänomen eine empirische Grundlage? Volz: Vor zehn Jahren war das Väterthema ein exotisches Thema, inzwischen wird es breit diskutiert. Väter dürfen endlich so sein wie sie sein wollen. Das ist ein enormer Fortschritt, und auch eines der erfreulichen Ergebnisse unserer Befragung. Vorneweg, die Männer machen insgesamt weniger als die

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Frauen ist das ein wesentlich kleinerer Prozentsatz.

Frauen im Bereich von Kindererziehung. Aber dahinter verbirgt sich, dass die modernen Männer deutlich mehr machen als vor zehn Jahren. Moderne Väter leben tatsächlich das, was sie von sich meinen, dass sie fürsorgliche, aktive Väter sind. Die Kehrseite ist, dass die traditionell eingestellten Männer sogar noch etwas weniger machen als 1998. Und auch bei der Pflege älterer Angehöriger – ein Themenbereich, den wir neu untersucht haben – sind die Männer zurückhaltender als die Frauen: Rund ein Drittel sieht Pflege nicht als ihre Aufgabe an. Groß ist die Besorgnis, dadurch die eigene Berufstätigkeit zu gefährden. Männer drücken die Angst vor Überforderung stärker aus als Frauen.

Sie haben vier Männertypen unterschieden... Volz: Man muss sehen, dass es die Männer genauso wenig gibt wie die Frauen – also kein einheitliches Bild von Männlichkeit oder Weiblichkeit. Wir gehen davon aus, dass rund ein Viertel der Männer traditionell – oder teiltraditionell, wie wir jetzt sagen – eingestellt sind. Rund ein Fünftel, also 20 Prozent der Männer, stufen wir als „modern” ein. Für dieses Fünftel kann man mit guten empirischen Gründen behaupten: Diese Männer haben sich auf den Weg gemacht, sie sind tatsächlich in Bewegung, wie der Titel unserer Studie sagt. Sie praktizieren eine andere Vaterschaft und eine andere Partnerschaft als ihre traditioneller eingestellten Geschlechtsgenossen. Zwischen diesen beiden „Extremen” ist ein Männertyp, den wir den „Balancierer” genannt haben, weil er zwischen traditionellen und modernen Seiten in Verhalten und Einstellung hin und her balanciert. Den vierten Typ nennen wir den „Suchenden”, der weder modern noch traditionell eingestellt ist, der sich nicht oder noch nicht festgelegt hat.

Wie sieht es bei der Hausarbeit aus? Volz: Wir können zeigen, dass es Tätigkeiten gibt, die stärker von den Frauen, und andere, die stärker von den Männern erledigt werden. Auf der Frauenseite finden wir in der Tat mehr sorgende Tätigkeiten rund um das Essen, auch Putzen und Spülen. Auf der Seite der Männer finden wir stärker die Rahmenbedingungen: Reparaturen im und am Haus, die bürokratischen Tätigkeiten. Insgesamt machen Männer nach wie vor weniger als Frauen im Haushalt. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass der überwiegende Teil der Männer Vollzeit erwerbstätig ist. Bei den

Wie hat sich das Zahlenverhältnis dieser vier Typen seit 1998 verändert? Volz: Bei den Männern haben sich die Prozentwerte nur gering verschoben. Bei den Frauen allerdings hat der Anteil der modernen Frauen stark zugenommen – und entsprechend hat der Anteil der teiltraditionellen Frauen stark abgenommen. Es gibt deutlich mehr traditionelle Männer als traditionelle Frauen, oder umgekehrt: Es gibt deutlich mehr moderne Frauen als moderne Männer. Da kommt ein Problem auf uns zu: Dass nämlich Männer und Frauen weniger adäquate Partner oder Partnerinnen finden. Es ist zu befürch-


sie sein wollen“ im Gespräch mit Rainer Volz, Autor der neuen Männerstudie der beiden großen Kirchen ten, dass noch mehr Männer als bisher ungewollt einsam bleiben. Männer und Frauen gehen Beziehungen ein nach dem Grundsatz „Gleich und gleich gesellt sich gern”. Und es ist einfach schwierig, wenn ein sehr konservativer Mann mit einer modern eingestellten Partnerin den Alltag teilen soll.

Warum überhaupt diese Typologie? Volz: Es ist ein Gebot der empirischen Redlichkeit, dass man die unterschiedlichen Wirklichkeiten abbildet. Damit stehen unsere Studien durchaus in einer Tradition von Untersuchungen, die von Feministinnen angefangen wurde. Es gab ja in den 1970er und 1980er Jahren bereits Studien über Männer in Deutschland, die von profilierten Soziologinnen wie Helge Pross und Sigrid Metz-Göckel durchgeführt wurden. Nur zur Erinnerung: In den siebziger Jahren gab es ein klar dominantes Männerbild, das wir in der Forschung als hegemoniale Männlichkeit bezeichnen. In den achtziger Jahren kamen dann erstmals neue, abweichende Männlichkeitsvorstellungen auf. Und vor zehn Jahren konnten wir den modernen Mann zum ersten Mal „dingfest machen”. Wie definieren Männer und Frauen wechselseitig ihre Geschlechtsidentitäten? Volz: Nach wie vor gilt als „männlich” eher dominant, selbstbewusst, rational. Und als „weiblich” gilt gefühlvoll, erotisch, gesellig. Gerade bei dem, was als weiblich gilt, also was eine Frau in den Augen der Befragten ausmacht, hat sich praktisch nichts verändert. Auch die Unterschiede zwischen den vier Männlichkeitstypen spielen hier kaum eine Rolle. Wenn wir in die tieferen Schichten männlicher (und weiblicher) Identitäten hineingehen, haben wir es mit Sichtweisen zu tun,

die einem deutlich langsameren Wandel unterworfen sind.

Sie haben die Männer auch nach ihrer „Traumfrau” gefragt... Volz: Das überraschende Ergebnis ist: Deutlich mehr Männer als vor zehn Jahren haben eine Traumfrau. Vor zehn Jahren sagten 40 Prozent, eine Traumfrau gibt es nicht, jetzt sind es nur noch acht Prozent. Auch die Traumfrau hat sich ein Stück modernisiert. Vor zehn Jahren hatten wir die selbstständige, berufstätige Frau unterschieden und die gefühlvoll-erotische. Die Bedeutung der gefühlvoll-erotischen Frau hat abgenommen und die Wertschätzung für die autonome Frau hat zugenommen. Geblieben sind die Zuordnungen: Die eher traditionellen Männer wünschen sich eine anschmiegsame, häusliche, gefühlvolle, verlässliche Frau. Und die modernen Männer wünschen sich neben der Attraktivität und Schönheit auch eine intellligente und erwerbstätige Frau. Wie stehen Männer zu Religion und Kirche? Volz: Insgesamt kann man sagen, Männer sind in den vergangenen Jahren religiöser und kirchlicher geworden. Ihre emotionale Nähe zum Glauben, zur Religion ist stärker geworden. Sie fühlen sich in der Kirche stärker beheimatet als noch vor einem Jahrzehnt. Das Ergebnis ist insofern erstaunlich, weil bei den Frauen die Entwicklung ein bisschen in die andere Richtung lief. Sie sind etwas weniger religiös und kirchlich als noch vor zehn Jahren, allerdings von einem deutlich höheren Niveau aus. Aufs Ganze gesehen, sind Frauen nach wie vor religiöser und kirchlicher als Männer, aber die Abstände sind deutlich geringer geworden. Wie ist das Verhältnis von Männern zum Thema Gewalt?

Volz: Wir haben nach der Akzeptanz von Gewalt gefragt, also danach, ob jemand Gewalt als Form der Kommunikation und der Interessenfindung akzeptiert. Das unerfreuliche Ergebnis ist, dass die Gewaltakzeptanz zugenommen hat. Wir haben hier scharfe Unterschiede zwischen modernen und traditionellen Männern festgestellt. Bei den „Modernen” ist diese Form von Gewaltakzeptanz fast nicht anzutreffen, bei den „Teiltraditionellen” dagegen bei fast der Hälfte. Es handelt sich hier nicht um Kleinigkeiten; hier zwei, drei Statements, die Gewaltakzeptanz definieren: Dazu gehört etwa die Überlegenheit der weißen Rasse vor anderen Rassen, die Überlegenheit der Männer über die Frauen; dazu gehört die Meinung, dass man Kinder auch mal schlagen muss, damit sie zur Vernunft kämen; oder auch, dass eine Frau, die vergewaltigt wird, im Zweifelsfalle den Mann provoziert hat. In engem Zusammenhang damit steht der Autoritarismus: Die Einstellung, dass derjenige, de oben steht, recht hat, und das nach unten weitergegeben werden muss. Salopp ausgedrückt handelt sich um den Typus des Radfahrers: der nach oben buckelt und nach unten weitertritt. Dieser Autoritarismus hat bei beiden Geschlechtern zugenommen, bei Männern allerdings stärker.

Stellen Sie sich eine kommende Männerstudie 2018 vor. Wie ist Ihre Prognose? Volz: Es ist zu vermuten, dass die Polarisierung, eher zunehmen wird. Also ein Beieinander von mehr Öffnung, mehr Toleranz, mehr Akzeptieren unterschiedlicher Lebensformen und unterschiedlicher männlicher und weiblicher Identitäten. Ich vermute, die derzeitige Wirtschaftskrise wird das noch verstärken. Wir werden in den Milieus und Geschlechtergruppen ein stärkeres Auseinanderdriften haben.

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Altbau –

fit für die Zukunft?!

Sinnvoll kombinierte Energiesparmaßnahmen können den Wärmebedarf bestehender Gebäude um mehr als zwei Drittel senken. Sie sichern den Wert der Immobilie und steigern den Wohnkomfort durch höhere Temperaturen an der Wandinnenseite. So kann man dem stetigen Anstieg der Energiepreise beruhigt zusehen. Es kann, aber es muss nicht immer das gesamte Haus gedämmt werden, denn bereits schon kleine Maßnahmen zeigen eine große Wirkung. In ihrem aktuellen Energie- und Klimaprogramm (IEKP) hat die Bundesregierung unter anderem festgelegt, die energetischen Anforderungen der EnEV bis 2012 in zwei Schritten um jeweils 30% zu erhöhen. Verglichen mit einem Haus aus den sechziger Jahren kommt ein Neubau mit 30 bis 50% der Heizenergie aus. Durch die Verbesserung des Wärmeschutzes, der Beratung Luftdichtheit und der GebäudetechInformationen zum Thema Modernisieren nik können solche Häuser problemund Energiesparen los ihren Energieverbrauch ähnlich erhalten Sie kostenfrei weit senken, wie es die EnEV von im ebz – Energie- und Neubauten fordert. Gleichzeitig verBeratungszentrum bessert sich der Wohnkomfort, da etPforzheim-Enzkreis, wa eine gut gedämmte GebäuSandweg 20, 75179 Pforzheim, dehülle im Winter die Wärme drinBeratungszeit ist nen und im Sommer die Hitze immer donnerstags draußen hält. Im Laufe der Jahre falvon 15 – 18 Uhr, len in jedem Haus größere Instandauch im Internet: haltungsarbeiten an. Wer Energie www.ebzpforzheim.de. sparen will, muss sich aber zuerst Foto: Bine Informationsdienst

Bld unten: Typische Wärmeverluste eines freistehenden Einfamilienhauses Baujahr vor 1995.

klar machen: Wieviel verbraucht mein Haus? Wovon ist die Höhe des Verbrauchs abhängig? Und wo geht am meisten verloren (siehe Bild)? Es lohnt sich! Energiesparmaßnahmen zahlen sich in vielerlei Hinsicht aus. In erster Linie reduzieren sie die Betriebskosten. Für die Bewohner steigt der Wohnkomfort. Durch eine energetische Sanierung können Bauschäden vermieden werden. Der Wert der Immobilie und auch ihre Attraktivität steigen. Indem Energiesparmaßnahmen Schadstoffemissionen vermindern und Ressourcen schonen, tragen sie zum Umweltschutz bei. Für das gleiche Geld kann man an manchen Stellen mehr Energie sparen als an anderen. Außerdem beeinflussen sich verschiedene Eingriffe in ihrer Wirksamkeit gegenseitig. Deshalb entwickelt man am besten gemeinsam mit kompetenten Fachleuten zuerst ein Gesamtkonzept – auch wenn nicht alles auf einmal umgesetzt wird. Für die Beratung zu Energiesparmaßnahmen an Altbauten und einige Maßnahmen selbst können Fördermittel oder zinsgünstige Kredite beantragt werden.

Die meisten Maßnahmen der energetischen Sanierung sind bereits bei heutigen Energiepreisen und den erwarteten Steigerungsraten rentabel, insbesondere wenn sie mit ohnehin durchzuführenden Modernisierungsarbeiten gekoppelt werden. In vielen Fällen ist es sinnvoll und auch wirtschaftlich, mehr zu tun als der Gesetzgeber vorschreibt, denn das ist eine Investition in die Zukunft. Auch das eigene Verhalten, insbesondere in Bezug auf Heizung und Lüftung, hat große Auswirkungen auf den Energieverbrauch. Überprüfen Sie Ihre Raumtemperatur: 1 Grad Temperaturabsenkung spart im Jahresdurchschnitt etwa 6% Energie ein. Nachts kann der Raum ruhig einige Grad kühler sein – entweder von Hand über die Thermostatventile oder durch eine zentrale Nachtabsenkung über die Heizungsregelung. Voraussetzung für eine gleichmäßige, angepasste Temperaturabgabe sind freie Heizkörper. Weder Vorhänge noch Möbel oder Verkleidung sollten hier im Weg sein. Ständig gekippte Fenster erhöhen den Energieverbrauch unnötig. Wird gelüftet, sollten die Fenster für einige Minuten weit geöffnet werden – am besten wird quer gelüftet. Es gilt: Fenster auf – Heizung zu! Bei der Geräteausstattung und der Beleuchtung lässt sich mit energieeffizienten Modellen viel Strom sparen.


BAUVORHABEN

DER REGION:

Wohnen in einer neuen Dimension Bald ist es soweit: Im Oktober ist Baubeginn für ein bundesweit einzigartiges Vorzeige-Projekt, das künftige Wohngebiet „Tiergarten“. Es entsteht auf einem ehemaligen Kasernen-Areal auf dem Pforzheimer Buckenberg und soll beispielhaft zentrumsnahes Wohnen in der Natur, ökologische Verantwortung, ästhetisches Design sowie Individualität und Gemeinschaft in Einklang bringen. Die insgesamt 172 Grundstücke unterschiedlicher Größe sind in einen alten, parkartigen Baumbestand eingebettet und werden zurzeit erschlossen. Verbindliche Gestaltungsvorschriften und eine Ressourcen schonende Energieversorgung garantieren die Umsetzung dieses besonderen Konzeptes auf höchstem Niveau. Und das bei einem durchaus moderaten Durchschnittspreis von ca. 275 Euro pro Quadratmeter Bauland-angesichts der bevorzugten Halbhöhenlage und der hervorragenden Anbindung an die Stadt geradezu

fen. Und im Falle Haus gegen Wohnung bleibt ein ordentlicher Batzen Bares übrig, mit dem endlich die lang ersehnte Weltreise finanziert werden kann. Die Sparkasse Pforzheim Calw ist offizieller Vertriebspartner und berät zu allen Fragen rund um den Grundstückserwerb (Grundstücksgrößen und -lagen, Preise, Finanzierungsmöglichkeiten), Telefon 07231– 99 - 29 29 oder www.sparkasse pforzheimcalw.de.

lichkeiten für unterschiedlichste Bedürfnisse. Dazu ein diskreter Blick ins „Nähkästchen“: Die Familie mit Kindern ist hier im Grünen ebenso gut aufgehoben wie der Single in einer schicken Designer-Wohnung oder das ältere Paar, das das inzwischen zu groß gewordene Familien-Haus gegen ein bedarfsgerechtes kleineres eintauschen möchte.

Tiergarten-Pluspunkte Wer mit der Sparkasse Pforzheim Calw seinen Wohntraum im Tiergarten finanziert, darf sich u.a. über diese Pluspunkte freuen:

ein Schnäppchen. Sämtliche Grundstücke werden exklusiv von der Sparkasse Pforzheim Calw angeboten. Rund ein Drittel ist bereits reserviert und wird gerade entsprechend überplant. Kein Wunder, dass das Interesse an dem Areal so groß ist, denn es ermöglicht Wohn- und Arbeitsmög-

Wohl dem, der einen großzügigen Sponsor hat, wie die jungen Leute, denen Oma und Opa im Tiergarten ein Grundstück schenken und damit den Weg in die eigenen vier Wände ebnen. Wer bisher eine hohe Miete zahlen musste, wird sich freuen, den gleichen Betrag künftig in die eigene Tasche stecken zu dür-

• SV-Wohngebäudeversicherung mit bis zu 40% Nachlass im ersten Versicherungsjahr • SWP-Energiepaket: Strom und Fernwärme mit Preissicherheit für 60 Monate, Ökostrom-Bonus, Hausanschluss günstiger und Tankkarte mit Preisnachlass. • Sparkassen-Reisegutschein • Einbeziehung von Wohn-Riester und KfW-Förderdarlehen • Kostenloses Baukonto • Sparkassen-Darlehen zwölf Monate ohne Bereitstellungszins und mit kostenlosen Sondertilgungsmöglichkeiten • PZ-Abo sechs Monate gratis.

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BAUVORHABEN

DER REGION:

Neues Schauinsland-Pflegeheim in Würm Ende Juli ging für die Einwohner des Pforzheimer Stadtteils Würm ein Wunsch in Erfüllung: Mit Eröffnung des Altenpflegeheims „Schauinsland Würm“ profitieren pflegebedürftige Senioren nun von einem wohnortnahen Angebot in Pforzheims Süden. Eine noch vor zwei Jahren beklagte „Angebotslücke“ im Ortsteil wurde damit geschlossen.

Möglich wurde das durch eine Grundstücks-Schenkung des Ehepaars Bruno und Elise Müller an die Ortsverwaltung Würm. Frank Birkemeyer, Inhaber und Betreiber der Schauinsland-Pflegeheime in Eutingen und Dillweißenstein ergriff die Initiative und bekam schließlich von Ortsverwaltung und Gemeinderat grünes Licht für den Pflegeheim-Neubau. In nur 11 Monaten Bauzeit entstand das Gebäude mit einer Nutzfläche von 2.000 Quadratmetern für 37 Bewohnerinnen und Bewohner. Das 2,5-Millionen-Bauwerk konnte somit ein Jahr früher als ursprünglich gedacht seinen Betrieb aufnehmen. Entsprechend der Nachfrage wurden ausschließlich Einzelzimmer mit

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eigener Dusche und Toilette erstellt. Die Grundausstattung der Zimmer besteht aus Pflegebett, Nachttisch, Schrank, Tisch und Stuhl. Eigene Möbelstücke mitzubringen ist ausdrücklich erwünscht, damit möglichst viel „Sich-zuhause-fühlen“ bei den Bewohnern entstehen kann. TV-Satellitenanlage, Telefonanschluss und Internetanschluss sind ebenfalls in jedem Zimmer vorhanden. Im Untergeschoss finden sich die Funktionsräume für Küche, Heizung, Lüftung, Wäscheversorgung. Die Räumlichkeiten für die Bewohner verteilen sich auf die Etagen vom Erdgeschoss bis zum 2. Obergeschoss. Dabei wird sowohl dem Bedürfnis nach Rückzug wie auch dem nach sozialer Begegnung Rechnung ge-

tragen: Die beiden Pflegebereiche haben mit 15 beziehungsweise 22 Plätzen eine überschaubare Größe und betonen damit entsprechend dem Pflegeleitbild die Bedeutung der Privatsphäre. Gemeinschaftsräume in beiden Wohnbereichen, eine Cafeteria im Untergeschoss und Terrassen im Erdgeschoss und im zweiten Obergeschoss laden zu Geselligkeit und sozialen Kontakten ein. Eine Besonderheit sind die beiden schallisolierten Zimmer. Menschen, die sich aufgrund psychischer Beeinträchtigungen lautstark artikulieren, haben dort Wohnort und Rückzugsmöglichkeit, ohne die Mitbewohner zu stören. Das Wohlbefinden des Einzelnen steht für die Mitarbeiter an zentraler Stelle. Heim- und Pflegedienstleiter Gunnar Wendlandt: „Wie möchte ich behandelt werden, wenn die Situation umgekehrt wäre? – Diese Frage aus unserem Pflegeleitbild wird uns in unserer täglichen Arbeit begleiten.“ Sein Team der ersten Stunde besteht überwiegend aus erfahrenen Kräften, die schon mehrere Jahre in einem der beiden bestehenden Schauinsland-Häusern tätig waren und daher mit den Aufgaben und Arbeitsweisen in der Altenpflege bestens vertraut sind.

Die Einwohner von Würm haben als Uz-Namen „Schnecken“. Ortsvorsteher Rüdiger Nestler überreichte daher bei der Eröffnung eine große Ton-Schnecke an Geschäftsführer Frank Birkemeyer.



Dr. med. Dr. phil. Dieter Kissel Facharzt für Allgemeinmedizin

Die Kunst des Cellospielens oder wie Vor dem Ende sprach Rabbi Sussja: „In der kommenden Welt wird man mich nicht fragen: Warum bist Du nicht Mose gewesen? Man wird mich Fragen: Warum bist Du nicht Sussja gewesen?“ Martin Buber Wenn wir der Säulengrafik glauben schenken wollen, und die statistische Evidenz ist dazu vorhanden, so ist die zunehmende „Überalterung“ in unserer Gesellschaft die weitgehende Hauptursache der Demenz.

Warum aber gibt es Hochbetagte Menschen, die bis zum Tode hin eine geistige Frische bewahrt haben? Was unterscheidet sie von ihren Altersgenossen? Warum konnte die Tibetforscherin Alexandra David-Neel bis fast hundertjährig Extremreisen durchführen oder Pablo Casals mit über neunzig Jahren noch im Konzert begeisternd Cellospielen? Warum aber ist der Literaturwissenschaftler und Gestalter der deutschen Sprache Walter Jens von dem Leiden der Demenz so gezeichnet? Oder warum starb der amerikanische Präsident Ronald Reagan jahrelang in seine geistige Umnachtung hinein? Nähern wir uns der Auflösung von einer unerwarteten Seite: Warum steckt Gähnen an? Warum erwidern wir ein Lächeln? Warum

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verstehen wir intuitiv, was andere fühlen, können die Freude oder den Schmerz anderer Menschen mitempfinden? Die Erklärung für diese geheimnisvollen Resonanzphänomene liegt in den erst kürzlich entdeckten Spiegelneuronen. Diese Nervenzellen sind die Basis von Intuition und Empathie, bestimmen unser »Bauchgefühl« und die Fähigkeit zu lieben. In der internationalen neurobiologischen Forschung ist zunehmend vom social brain die Rede. Die Erkenntnis: Wir sind nicht primär auf Egoismus und Konkurrenz eingestellt, sondern auf Kooperation und Resonanz. Das Gehirn belohnt gelungenes Miteinander durch die Ausschüttung von Botenstoffen, die gute Gefühle und Gesundheit erzeugen. (Joachim Bauer). Diese Ausschüttung von biologischen Substanzen in unserem Gehirn wird auch durch künstlerisches Tun ermöglicht. Ob wir Musik hören oder selber spielen, ob wir gemeinsam oder allein Malen oder Plastizieren oder intensiv ein Bild betrachten, welches uns gefällt, immer entsteht ein harmonisches, entspanntes Feld, das unsere emotionale Gehirnhälfte anspricht. Dies ist wichtig, weil bei der Demenz die so genannte emotionale Intelligenz viel länger erhalten bleibt. Beim künstlerischen Tun wird auch der Demenzkranke ein anderer, er erblüht und er wird entspannt, was dann wiederum die soziale Umgebung harmonisiert. Beim aktiven Tun wird Freude aktiviert Die größten Krankheiten unserer Zeit sind körperliche und seelische Verhärtung und soziale Kälte. Die „Unwirtlichkeit“ unserer Städte, die strukturelle Gewalt, die von Bauwerken oder von ganzen Stadtteilen ausgeht, dies alles hat Auswirkung auf unsere körperliche und seelische Gesundheit und, so die These, auch auf

die Zunahme dementieller Erkrankungen in unserer Zeit. Dazu kommt die Lebensweise, welcher der Hektik und Unruhe dieser Zeit entspricht. Das Ideal ist Konsum, Genuss und Übertreibung. Doch es scheint, dass dies nicht nur ein Problem der Neuzeit ist. Das klassische Standardwerk der traditionellen chinesischen Medizin ist das Buch des gelben Kaisers, dessen Herkunft über 2000 Jahre in ein legendäres China zurückgeht und das im frühen Mittelalter in Schrift gefasst wurde. Dieses Buch reflektiert auf den ersten Seiten über die Lebensweise der Zeitgenossen: Hoang Ti (der gelbe Kaiser) fragt den großen Meister: Ich habe gehört, dass der Mensch in alten Zeiten 100 Jahre alt wurde. Heutzutage erreicht der Mensch kaum die fünfzig und ist schon erschöpft. Ist das auf äußere Umstände zurückzuführen oder auf Fehler des Menschen? Der Meister Khi Pa antwortet: In den alten Zeiten folgten die, die das Tao kannten, dem Yin und Yang und lebten in Harmonie mit dem Prinzip der universalen Bestimmung, sie ernährten sich bescheiden, waren mäßig in der Bewegung und arbeiteten ohne Exzess. So erhielten sie Körper und Geist, lebten ihrer Bestimmung gemäß und wurden über 100 Jahre alt. David Snowdon ist Neurologe an der Universität in Kentucky. Er untersucht die Nonnen der „School Sisters of Notre Dame“, eine Gruppe von 678 Nonnen zwischen 80 und 107, Personen, die in den Tests keine Zeichen von Demenz zeigen. Die Frauen leben in klösterlicher Gemeinschaft, sind Nichtraucherinnen, trinken keinen Alkohol, sind unverheiratet, haben das gleiche Essen und leben in dem Tagesrhythmus von Gebet und Arbeit. Auch wenn die Gehirnsektionen verstorbener Ordensfrauen Zeichen von Alzheimer-Veränderungen in Überfülle hat-


man mit Sicherheit nicht dement wird ten, litten die Nonnen nicht unter den Krankheitssymptomen. Das bringt die gängige Alzheimertheorie fast ins Wanken: Plaques allein sind nicht die Ursache der Demenz! Was macht nun resistent gegen Alzheimer-Demenz? Eine weitere Beobachtung von amerikanischen und Schweizer Neurologen ist die Tatsache, dass Musiker offensichtlich einen Schutz gegen Demenz besitzen, ihre Gehirne sind in bestimmten Bereichen massiv vergrößert, Bereiche, die im Alter am ehesten abbauen; dabei schützt aktives Musizieren besser vor Demenz als andere geistige Tätigkeiten, wie beispielsweise Lesen. Auch in Deutschland gibt es dazu Forschungsansätze. Mit dem neuen Forschungsprojekt „Klangbrücken“ möchte das Klinikum der J.W. Goethe-Universität (Stiftungsprofessur Gerontopsychiatrie) in Kooperation mit der Fachhochschule Frankfurt am Main (Masterstudiengang Musiktherapie) und der Alzheimer Gesellschaft Frankfurt e.V. zu Hause lebenden Demenzerkrankten eine im weitesten Sinne psychotherapeutisch ausgerichtete Musiktherapie anbieten. Gefragt nach den Präventionsmöglichkeiten für die dementielle Erkrankung antwortet Khi Pa, der Ratgeber des gelben Kaisers, heute: Harmonisch mit dem Körper umgehen, d.h. Extreme für Körper und Seele vermeiden, die bekannten Risikofaktoren wie Zigarettenrauchen, Übergewicht, mangelnde Bewegung, falsches Essen aktiv verändern. Sie sind bekanntermaßen die Killer der Neuzeit und im Rahmen der Arteriosklerose sicher auch für dementielle Erkrankung verantwortlich. Künstlerische Beschäftigung im weitesten Sinne, am besten aktiv und in sozialer Umgebung, Anregung

von Kreativität in allen Lebensbereichen. Harmonische Einteilung des Tages mit Zeiten der Anspannung und Entspannung, klassisch formuliert nach der Regel des heiligen Benedikts (ora et labora, bete und arbeite) in moderner Form leben. Achtsamer Umgang mit mir selbst, mit den Anderen und mit der Umwelt Izak Rosenkranz kommt nach seinem Tod ins Jenseits und findet einen langen Gang vor, den er hinuntergeht. Nach einer Weile kommt er an eine Gabelung, links weist ein Schild in Richtung »Himmel«, rechts eines in Richtung »Hölle«. Der Mann überlegt eine Weile und sagt sich dann: Sie werden mich bestimmt kontrollieren, und so wie ich gelebt habe, gewinne ich vielleicht etwas und muss nicht so lange drin bleiben, wenn ich gleich in Richtung Hölle gehe. Er öffnet also die Tür, an der »Hölle« steht, und sieht ein zunächst fast anheimelndes Bild: An langen Tischen sitzen viele Menschen, auf diesen Tischen stehen dampfende Töpfe mit Fleisch, und es riecht gut. Dann sieht er, dass alle Menschen mit der linken Hand am Tisch festgemacht sind, und in der rechten halten sie anderthalb Meter lange Löffel, mit denen sie zwar die Töpfe erreichen können, aber nicht den Mund. Da schaudert es ihn, und er sagt sich: Es hat ja niemand kontrolliert, vielleicht klappt es doch auf dem anderen Weg. Er geht vorsichtig zurück zur Gabelung und kommt an die Tür mit der Aufschrift »Himmel«. Er öffnet sie langsam und sieht fast das gleiche Bild: An langen Tischen sitzen Menschen, auf den Tischen stehen dampfende Töpfe mit Fleisch, es riecht gut. Alle, die dort sitzen, sind mit der linken Hand am Tisch festgemacht und haben in der rechten anderthalb Meter lange Löffel. Und mit diesen füttern sie sich gegenseitig.

Dieser Beitrag knüpft an den Artikel in Heft 1/09 an und gibt in lockerer Form Hinweise zu Präventionsmöglichkeiten für Demenzeroben: Beim aktiven Tun wird Freude aktiviert, z.B.: nass in nass malen mit lebendig machenden Farben. links: Was ist köstlicher als Gold? Das Gespräch. unten: Mona Lisa’s Lächeln.

krankungen. Da der (naturwissenschaftliche) Forschungsstand zur Demenz derzeit noch keine neuen medikamentösen Therapien generiert, finden nichtmedikamentöse Formen der Behandlung verstärkt Aufmerksamkeit, was sich dann auch in vorbeugenden Maßnahmen niederschlägt.

Dr. med. Dr. phil. Dieter Kissel beschäftigt sich seit vielen Jahren als Arzt und Sozialwissenschaftler theoretisch und praktisch mit der Demenzkrankheit, mit der Kommunikation bei Demenzkranken, mit Möglichkeiten von nichtmedikamentösen Therapieformen. Er ist niedergelassener Arzt in Öschelbronn mit dem Tätigkeitsschwerpunkt Geriatrie und den Lesern durch mehrere Beiträge aus zurückliegenden Heften bekannt.

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Demenz – Wir haben in dieser Ausgabe das Thema DEMENZ in den Mittelpunkt gestellt und die Heime um ihre individuellen Stellungnahmen zu diesem Thema und um die Darstellung ihrer individuellen Betreuungsdurchführungen gebeten. Wir werden zukünftig mit einer steigenden Zahl Betroffener rechnen müssen, solange, bis Pharmazie und Medizin eine Möglichkeit gefunden haben, diese Geißel der Zeit wirksam zu bekämpfen.

AUGUST-KAYSER-STIFTUNG Die intensive Betreuung von demenzkranken Bewohnern hat in der August-Kayser-Stiftung hohe Priorität. Wie überall im Bereich der Altenpflege stehen auch wir vor der Herausforderung, dass viele alte Menschen sich aus verschiedenen Gründen nicht mehr gut in den alltäglichen Lebensverhältnissen orientieren können. In unserem Haus verfolgen wir eine segregative Betreuungsform, d.h. wir versuchen den besonderen Bedürfnissen schwerst demenzkranker Menschen in einem eigenen Pflegebereich gerecht zu werden: Im Wohnbereich 2 – dem beschützen-

den Wohnbereich – haben wir die baulichen Gegebenheiten bedarfsgerecht angepasst, vor allem große Gemeinschaftsräume, aber auch Rückzugsmöglichkeiten und einen umfriedeten, freien Gartenzugang, der gerade bei dementiell erkrankten Menschen mit hohem Laufdrang von großer Bedeutung ist. Leicht dementiell erkrankte Menschen leben integrativ zusammen mit somatisch Erkrankten in 6 Wohnbereichen. In beschützenden Wohnbereichen leben ältere Menschen, die durch ausgeprägte Orientierungsprobleme einer ständigen Selbstgefährdung ausgesetzt sind. Diese Probleme. sind hervorgerufen

durch Krankheiten. Die Bewohner und Bewohnerinnen haben den Drang wegzugehen, sie sind vor allem am Nachmittag von innerer Unruhe geplagt und wollen „nach Hause“. Der Sinn der Wörter „nach Hause“ ist dabei vielschichtig zu verstehen, von der früheren Wohnung, über das Elternhaus, bis hin zu „heim zu Gott“.

Die „geschlossene“ Unterbringung dient zum Schutz der Bewohner vor den Gefahren außer Haus. Sie stellt einen Freiheitsentzug dar. Nur ein Richter kann nach Antragstellung und genauer Prüfung anordnen, einen Menschen im Heim beschützend unterzubringen. Dieser Wohnbereich bietet die Möglichkeit, Bewegung in verzweigten Gängen und im umbauten Garten. Die Gestaltung der Wege gibt Anregungen zum Ausruhen und Tun: für die Blumenliebhaber ein Hochbeet, für die Hausfrauen die Ecke mit der Wäsche auf der Leine oder die Garderobe. Das Personal bezieht die Bewohner mit ein bei gewohnten haushaltsnahen Tätigkeiten, sofern dies möglich ist. Eine Beschäftigungsfachkraft betreut die Bewohnerinnen und Bewohner durch viel geduldige Zuwendung, Spielen, Spaziergängen und Besuchen bei Veranstaltungen in unserer Cafeteria. Demenzerkrankte Menschen werden immer wieder die Gesunden an ihre Grenzen führen und daran erinnern, wie zerbrechlich und wie kostbar die Gesundheit ist. Frank Kontermann


der Weg in die andere Welt Umgang mit Demenz im ATRIUM Die Betroffenen selbst bemerken schnell, dass bei Ihnen Veränderungen eintreten und versuchen es am Anfang zu überspielen. Dadurch werden sie oft ungehalten oder enthemmt, depressiv oder in Ihrer Stimmung sprunghaft, was für Angehörige und Pflegende erhebliche Probleme aufwirft. Bei scheinbar banalen Tätigkeiten, wie z.B.: das Anziehen einer Hose kann es schon zu einer Überforderung und zu verzweifelten Wutausbrüchen führen. Genau hier setzt die aktivierende Pflege ein. Unsere Pflegekräfte unterstützen die Betroffenen soweit, dass Ihnen das Anziehen der Hose eben leichter fällt, indem die Pflegekraft das Kleidungsstück bereit legt und der Betroffene das Gefühl der Selbstständigkeit behält. Wir pflegen versteckt, d.h.: der Betroffene merkt oft gar

nicht, dass ihm geholfen wird. Muss der Betroffene gar nichts mehr tun, wird er passiv. Deshalb ist darauf zu achten, nicht alle Handgriffe zu übernehmen. So lässt sich ein gewisses Maß an Selbstständigkeit , ein Gefühl von Würde, Respekt und „des-noch-gebraucht-seins“ vermitteln. Im ATRIUM wird Bewegung großgeschrieben. Unruhe und Umhergeistern oder stundenlanges im Sessel sitzen werden mit einem Spaziergang an der Enz unterbrochen. Gymnastikstunden runden das Programm ab, Atmung und Kreislauf werden angeregt und die Laune steigt. Bei uns nehmen die Betroffenen am normalen Alltag teil. Sie kön-

nen mit anderen am Tisch sitzen und den Unterhaltungen zuhören – dies gibt den Dementen ein Gefühl der Zugehörigkeit, auch wenn sie nicht mehr alles verstehen und umsetzen können. An der wöchentlichen Beschäftigungstherapie werden Sie eingebunden und nehmen rege daran teil und werden hierbei von anderen Bewohnern unterstützt. Für stark unruhige Betroffene setzen wir eine zusätzliche Pflegekraft hinzu. Auch bieten wir spezielle Demenztherapien an, die nur für dieses Klientel stattfindet, einschließlich des Dementengottesdienstes. Wir haben uns für eine Mischung der Wohnformen entschieden, wobei es für Bewohner mit starker Weglauftendenz einen beschützenden

Bereich mit gehobenem Personalschlüssel gibt. Dort können sich Bewohner in einer kleineren Gruppe trotzdem frei bewegen, haben eine eigene Terrasse und können gemeinsam an der Beschäftigungstherapie teilnehmen. Auch setzen wir auf Bezugspflege, damit die Betroffenen stets vertraute Begleiter haben. Anette Großmüller SENIORENZENTRUM BETHESDA – Betreuung unserer an Demenz erkrankten Senioren Wir betreuen unsere an Demenz erkrankten Senioren nach der Form der Integration. Dies bedeutet, sie leben gemeinsam mit anderen Senioren auf einem Wohnbereich. Zwei unserer Wohnbereiche sind jedoch mit Rundgang, Gartenanlage und Wanderguard-System ausgestattet, was es uns ermöglicht, Menschen mit Weglauftendenzen aufzunehmen.


Demenz –der Weg in die andere Welt Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sich unsere orientierten Senioren teilweise gerne der demenzerkrankten Senioren annehmen und ihnen helfen zurecht zu kommen. Oft schauen sich die an Demenz erkrankten viel von den orientierten Senioren ab.

Die Senioren des Hauses Bethesda bei der täglichen Alltagsbetreuung.

Zusätzlich bieten wir für sehr unruhige Menschen eine Tagesgruppe an. Hier werden demente Senioren von 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr in einer Gruppengröße von 8 –10 Personen mit zwei Pflegekräften betreut. Die Angebote sind speziell auf diese Personengruppe ausgelegt und helfen Verhaltensauffälligkeiten zu reduzieren sowie Fähigkeiten und Fertigkeiten zu erhalten. Unser breitgefächertes Aktivierungsangebot bietet jedem viel Auswahl zur Beschäftigung. Das neue Pflegeleistungsergänzungsgesetz ermöglicht uns auch gezielte Einzelbetreuung oder Betreuung in Kleinstgruppen durchführen zu können. Im Alltag auf den Wohnbereichen orientieren wir uns an den Ressourcen und Bedürfnissen der an Demenz erkrankten Menschen. Viele von ihnen suchen auch nach gewohnten Aufgaben. Wir bieten biografieorientierte Beschäftigung wie z. B. Wäsche zusammenlegen, abtrocknen, stricken oder auch Gartenarbeit und Tierversorgung. Hier können demenzerkrankte und orientierte Senioren zum Team werden. Seniorenzentrum Bethesda Neulingen-Bauschlott

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CASA REHA Seniorenpflegeheim „Osterfeld“ in Pforzheim Seit Mitte Mai betreut das CASA REHA Seniorenpflegeheim „0sterfeld“ in Pforzheim ältere Menschen mit einer Demenzerkrankung in einem beschützenden Wohnbereich. Beschützend bedeutet hier nicht geschlossen. Man benötigt daher auch keinen richterlichen Unterbringungsbeschluss. Den Bewohnern wird eine speziell zugeschnittene Tagesstruktur und Raumgestaltung im Sinne des „Normalitätsprinzips“ geboten. Der Alltag wird nach den Sichtweisen und der Erlebniswelt der demenziell erkrankten Bewohner gestaltet. Die Pflege richtet sich nach der Bewoh-

nerbiographie, dem aktuellen Befinden und dem Krankheitsstadium unter Einbeziehung der vorhandenen Ressourcen. Dabei wird jegliche Überforderung des Betroffenen vermieden. Da viele demenzerkrankte Senioren in ihrer Vorstellungswelt in der Vergangenheit leben, ist der Wohnbereich mit Erinnerungsinseln in Einrichtungsstilen versehen, wie sie in den 1930er bis 1970er-Jahren zu finden waren. Auch bei der Einrichtung der Bewohnerzimmer wird in Zusammenarbeit mit den Angehörigen eine biographiegerechte Gestaltung angestrebt. Die soziale Betreuung und die Tagesstrukturierung erfolgen berufsgruppenübergreifend von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pflege, der Ergotherapie und der Hauswirtschaft. Die Essenszeiten sind flexibel nach den Bedürfnissen

der Bewohner gestaltet. Auch in der Nacht ist immer eine ausreichende Auswahl an Speisen und Getränken vorrätig. In den Fluren werden an geeigneten Stellen Getränke und Nahrungsmittel, die direkt aus der Hand gegessen werden können, angeboten. Um auch weglaufgefährdete Bewohner betreuen zu können, wurden verschieden bauliche, technische und organisatorische Maß-

nahmen ergriffen: Die Fahrstühle können nur mit Schlüssel betrieben werden. Die Notausgänge sind durch ein akustisches Signal gesichert. Der Ausgang zum Haupttreppenhaus ist immer offen, so dass die Freiheit der Bewohner nicht eingeschränkt ist. Besonders weglaufgefährdete Bewohner können aber ein Armband bekommen, das beim Passieren der Ausgangstür zum Haupttreppenhaus ein Signal an die Rufanlage der Pflegemitarbeiter sendet. Dadurch haben die Pflegemitarbeiter die Möglichkeit den Bewohner noch im Treppenhaus anzutreffen, ihn zur Umkehr zu bewegen oder ihn notfalls zu begleiten. Die Ausgangstür wurde optisch umgestaltet, um den Drang der Bewohner nach draußen zu gehen etwas zu mildern. Die Außenterrassen erhielten ein Geländer mit einer Höhe von 130 cm. Im Nachtdienst ist ein Mitarbeiter ausschließlich für den Wohnbereich zuständig. Mathias Matzeit, Heimleiter des CASA REHA


272,– . € 1. onatl fe 1 m gestu l Pfle antei Eigen

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Demenz –der Weg in die andere Welt

Arnold Greilich, Heimleiter des DRKSeniorenzentrums in Mühlacker

Das DRK-SENIORENZENTRUM unterstützt Demenzkranke mit eigenen Angeboten „Wir haben uns für einen offenen Weg bei der Betreuung von Demenzkranken entschieden“, sagt Arnold Greilich, Heimleiter des DRKSeniorenzentrums in Mühlacker. 39 der insgesamt 92 Bewohner leiden an Demenz. Diese können sich frei im Haus bewegen, denn: „Es gibt bei uns nur einen zentralen Ein- und Ausgang, der mit Transpondern der Minos GmbH gesichert ist. Die Pflegekräfte behalten Demenzkranke außerdem stärker im Auge“, so Greilich. Regelmäßig findet ein Demenzfrühstück statt, auch in die wöchentlichen Kochgruppen werden an Demenz leidende Bewohner einge-

bunden. Gedächtnistraining und Gartenpflege gehören ebenfalls zu den Angeboten. Im fortgeschrittenen Stadium der Demenzerkrankung ist zudem eine Einzelbetreuung möglich. Ab September werden diese Angebote intensiviert. „In eigenen überschaubaren Gruppenangeboten werden wir Demenzkranke zusätzlich unterstützen“, erläutert Greilich. Großen Zuspruch fand auch ein Vortrag, den das DRK-Seniorenzentrum im Juli für Angehörige angeboten hat, die Demente zu Hause pflegen. Regelmäßig eingeladen werden Mitarbeiter und Ehrenamtliche zu Fortbildungen, bei denen die Demenz im Mittelpunkt steht. „Wir werden uns diesem Thema in Zukunft verstärkt zuwenden“, so der Heimleiter.

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SENIORENRESIDENZ GOLDENE PFORTE Dem Tag, Leben schenken! Die Aktivierung und Beschäftigung von Demenz erkrankten Menschen, fördert die Lebensqualität, bringt Lebensfreude und aktiviert Ressourcen. In der Seniorenresidenz „Goldene Pforte“ ist die Zielsetzung bei der Demenzerkrankung: • Durch gezielte Angebote, so weit wie möglich entgegen zuwirken. • Das „Erinnern“ können, wird in der täglichen Arbeit, gezielt unterstützt. Hierfür, bedarf es eines guten Einfühlungsvermögens. Geduld und fachliches Wissen, sind Voraussetzungen für diese Aufgabe. • Ebenso ist Bewegung in allen Bereichen sehr wichtig und förderlich. Sei es bei der Körperpflege oder im Zusammenhang mit der kognitiven, motorischen Leistung oder auch, auf emotionaler Ebene, wenn es um das Wahrnehmen von Gefühlen geht Es werden die unterschiedlichsten Aktivierungsangebote in unserem Haus angeboten und durchgeführt. Dazu gehören: verschiedene Ballspiele, fließende Bewegungen mit Tüchern, rhythmische Gymnastik, sturzprophylaktische Prävention, Entspannungsangebote (progressive Muskelentspannung, Fantasiereisen), Basale Stimulation, passive und aktive Mobilisierung, alltagspraktische Tätigkeiten. Das Gedächtnistraining, kann auch mit einfachen Frage- und Antwortspielen, Rätseln oder Geschichten, für Anregung sorgen. Die Themen: Früher, damals und Heute, Jahreszeiten usw… bringen genug Gesprächsstoff und weckt Assoziationen, es verbindet Emotionen mit Erinnerungen. Lieder und Musik ist ein ganz wichtiger Bereich. Es werden Ängste und Stress abgebaut und das Erinnern, kommt wie von selbst. Auch wenn der Text fehlt, die Melodie fehlt nie.

Das Musizieren mit einfachen Instrumenten z.b. Rasseln, Tamburinen, Kastagnietten usw. wird gerne angenommen und die Ergebnisse, gleichen oft einem Wunder. Diese Angebote finden in Gruppen, als auch in Einzeltherapie statt. Das Wohlbefinden unserer Bewohner ist uns sehr wichtig, ebenso deren seelische Verfassung. Ein Lob und Anerkennung gehören dazu und die Sicherheit, dass nichts falsch sein kann. Dem ergotherapeutischen Bereich, muss eine größere Bedeutung anerkannt werden, damit die Wertschätzung eines jeden Menschen gesichert ist. Wir müssen etwas bewegen sonst bewegt sich nichts! Gabriele Pirke HEIM AM HACHEL Im Alltag hilft uns die Methode der IVA (Integrative Validation). Sie ist sehr praxisorientiert und eine erlernbare Umgangsweise, die in unserem Haus Anwendung findet. Das Wissen von Altvertrautem, was im Leben der Bewohner eine Rolle spielte und die eigene Biographie sind die Grundlage und der Ansatzpunkt. Fragen und Interpretationen werden vermieden, in kleinen Schritten wird nach und nach Ruhe und Sicherheit aufgebaut und fördert eine Zuhause-Atmosphäre. Nur diese Methode anzuwenden, wäre nicht genug, vor allem kommt es darauf an, Herzenswärme zu schenken. Der empathische (einfühlsame) Umgang ist ein sehr wichtiger Bestandteil dieser Arbeit, d.h. fühlt sich der Hilfesuchende durch die begleitende Person verstanden, so führt dies meist zu einer wachsenden vertrauensvollen Beziehung. Im Heimalltag gehören Mitarbeiter dazu, die genau „das“ verstehen, den respektvollen Umgang, den Menschen mit Achtung und Würde zu begegnen, das „andere“ Ver-


Unser Angebot f端r Sie: ** Pflege und Wohnen ** Kurzzeitpflege ** Offener Mittagstisch ** Spezialangebote f端r demenziell Erkrankte ** Sozialdienst

Erlenbachstr. 15 | 75417 M端hlacker Fon: 07041 95 34-0 Fax: 07041 95 34-32 Mail: keppler-stiftung@ st-franziskus-muehlacker.de

Wiesenweg 10 | 75428 Illingen Fon: 07042 2 89 06-0 Fax: 07042 2 89 06-22 Mail: keppler-stiftung@st-clara-illingen.de


Demenz –der Weg in die andere Welt halten biographisch einordnen zu können und entsprechend sinnvolle Beschäftigungen suchen, die sehr individuell auf den Bewohner abgestimmt sind. Die Menschen, die wir begleiten, sollen so sein können wie sie sind und sich zu Hause fühlen. Jeder, der in der Pflege oder sozialen Betreuung in unserem Haus beschäftigt ist, stellt sich diesen Herausforderungen täglich und es ist an uns den Menschen das Gefühl der Geborgenheit zu vermitteln. Die aktivierende Pflege, die Aktivierungs-

angebote und die zusätzliche Versorgung durch unsere Betreuungskräfte sind die Bestandteile, die die Tagesstruktur unserer BewohnerInnen ausmachen und sich sinnvoll ergänzen. Folgender Artikel (nach: Bell, Virginia, David 2004) beschreibt auf sehr eindrucksvolle Weise, wie man sich die Erkrankung aus der Sicht eines Betroffenen vorstellen müsste: „Wenn ich eine Demenz hätte, würde ich hier und dort Sachen liegen lassen und mich manchmal verlaufen. Ich wäre verwirrt, frustriert und ängstlich. Ich wäre lieber ganz normal. Ich würde wollen, dass diese neurologische, irreversible, fortschreitende Krankheit aufhört und bald wäre die Forschung soweit. Bis zu diesem Tag brauche ich Dich. Du müsstest gut informiert sein, mit mir geschickt kommunizieren, Deinen gesunden Menschenverstand

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geschickt gebrauchen, Dein Selbstvertrauen, Deine Geduld und Flexibilität behalten, während Du realistische Erwartungen an mich hast. In Deiner Integrität als Pflegender wärst Du vorurteilsfrei. Du würdest vorausplanen und meine Lebensgeschichte kennen, um zu wissen, wann Du Dein Einfühlungsvermögen und Deinen Optimismus einsetzen musst. Dabei würdest Du unsere gemeinsamen, humorvollen Momente schätzen. Ich könnte darauf zählen, dass Du konzentriert bleibst und meine Grundrechte akzeptierst, aber dabei niemals vergisst, spontan zu sein. Aber vor allem würdest Du Dich nie selbst vernachlässigen, damit wir durch den Rest meines Lebens als beste Freunde gehen können. Ich wüsste dann, dass Du das Geschick hast, das ich brauchen werde.“ Monika Metzner Leitung soziale Dienste HAUS MAIHÄLDEN: Snoezelenraum – ein Raum zum Wohlfühlen und Erinnern Demenz ist der Oberbegriff für Erkrankungsbilder, die mit dem Verlust der geistigen Funktionen wie Denken, Erinnern, Orientierung und verknüpfen von Denkinhalten einhergehen und die dazu führen, dass alltägliche Aktivitäten immer weniger eigenständig durchgeführt werden können. Der Umgang mit Menschen, die von einer Demenz betroffen werden, bedeutet ein fein abgestimmtes Vorgehen aller an der Pflege und Betreuung beteiligten Personen und hängt neben der Persönlichkeit des Erkrankten auch von seinen Lebensumständen, den Fähigkeiten und dem Gesundheitszustand ab. In der Literatur wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Betreuung erleichtert wird, wenn vermehrt auf das Wohlbefinden der be-

troffenen Menschen geachtet wird. Wir wollen in diesem Zusammenhang den Snoezelenraum in unserem Haus Maihälden vorstellen, der für viele unserer Bewohner zu einem Ort zum Entspannen und Wahrnehmen geworden ist.

Die Idee des Snoezelen stammt aus den Niederlanden, das Wort selbst ist entstanden aus „snuffelen“ (schnüffeln, schnuppern) und „doezelen“ (dösen, schlummern). Es handelt sich hierbei um eine entspannende und erholsame Sinnesaktivität insbesondere für Menschen die an Demenz oder Altersverwirrtheit erkrankt sind. Dieser Personenkreis kann die täglichen Wahrnehmungen oder Einflüsse oft nicht mehr richtig zuordnen und fühlt sich im normalen Alltag verloren. Snoezelen hilft, einen Weg zu diesen Menschen zu finden, auf dem sie in einer entspannten Atmosphäre spüren und erfahren, dass jemand auf ihre Welt eingeht. Im Mittelpunkt des Raumes steht ein großes Wasserklangbett, umgeben von Wassersprudelsäulen, Lichtfaserbündeln, Farbprojektoren und Dufterzeugern. Durch harmonisch aufeinander abgestimmte Wohlklänge, Farbenspiele und Düfte erfahren die Benutzer Geborgenheit und Wohlbefinden. Dabei wird die sensitive Wahrnehmung geschärft und gleichzeitig eine Atmosphäre der Entspannung vermittelt. Für viele Bewohner ist unser Snoezelenraum ein fester Bestandteil der Tagesstruktur geworden – ein Raum an den sie sich immer wieder gut erin-


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Demenz – nern können und der Halt in einer Welt gibt, die immer mehr verloren geht. So erleben die Bewohner wieder Dinge, die seit frühester Kindheit bekannt sind, aber nicht mehr gegenwärtig sind. Dies können Gerüche, Geräusche oder auch taktile Reize sein, die an Erlebnisse oder Erfahrungen aus der Vergangenheit erinnern und so einen neuen Zugang zum Bewohner ermöglichen. Manchmal ist der Sznoezelenraum einfach nur ein Ort, an dem unsere Bewohner aus einer inneren Unruhe heraus in eine Phase der Ruhe gelangen und so für einige Zeit ein Stück an Ausgeglichenheit gewinnen. Die Besucher des Raumes werden durch unsere Beschäftigungstherapeutin und Heilpädagogin begleitet. Ebenfalls haben unsere Mitarbeiter aus den Wohngruppen eine spezielle Fortbildung erhalten, die den fachgerechten Einsatz des Snoezelenraums sicherstellt. Soziale Betreuung für demente Bewohner im SENIORENZENTRUM PAUL GERHARDT E.V. Das Krankheitsbild Demenz ist eine der häufigsten Erkrankungen im Alter. In unserer Einrichtung sind ca.

60% der Bewohner davon betroffen. Es geht um Begleitung von Menschen mit Demenz in ihrer jeweiligen Situation. Wir in unserer Einrichtung haben uns für die integrative Wohnform entschieden.

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Demente Bewohner suchen häufig den Kontakt zu orientierten Bewohnern, die ihnen Orientierung und Sicherheit im Alltag vermitteln. Alle unsere Wohnbereiche sind durch große Glasfronten hell und freundlich. Um dem Bewegungsdrang nachzukommen, gibt es innerhalb der Wohnbereiche sowie im großzügig angelegten Garten die Möglichkeit für ausgedehnte Spaziergänge.

Die Aktivierung mit ihren unterschiedlichsten Angeboten ist auf die Bedürfnisse und Ressourcen dieser dementen Bewohner ausgerichtet. Dazu zählen Musik, Spiele, Bewegung, Kochen, Malen bis zu Unternehmungen außerhalb der Einrichtung. Die Vertrautheit wird durch die Haltung und Wertschätzung des Personals vermittelt. Die Biographie ist die Grundlage für die Betreuung und Pflege der Bewohner. Für demente Bewohner, die stark verhaltensauffällig sind, ist die integrative Wohnform nicht geeignet. SPPS PFORZHEIM GmbH Die Pflegeversicherungsreform hat eine Reihe von Änderungen gebracht. Ein wichtiger Punkt ist: besondere Betreuungsleistungen. Seit 2002 haben Pflegebedürftige mit einer erheblich eingeschränkten Alltagskompetenz (gemeint sind hier vor allem Menschen, die an Demenzerkrankungen wie z.B. Alzheimer leiden) einen zusätzlichen Leistungsanspruch auf Betreuungs-

leistungen in Höhe von 460 Euro pro Jahr. Seit Juli 2008 ist diese Leistung deutlich verbessert worden: 1. Auch Versicherte ohne eine Pflegestufe können nun Betreuungsleistungen bekommen, wenn ihre Alltagskompetenz erheblich eingeschr?nkt ist. Dies stellt der Medizinische Dienst (MDK) (auf Antrag) fest. 2. Der Jahresbetrag wird umgestellt auf einen Monatsbetrag von 100 Euro, für die man Betreuungsleistungen in Anspruch nehmen kann. Werden in einem Monat die Leistungen nicht ausgeschöpft, kann man sie in den folgenden Monaten zusätzlich ausschöpfen, sie sind auch am Jahresende noch in das nächste Halbjahr übertragbar. 3. Es gibt nun nicht nur den Grundbetrag, sondern auch eine höhere Leistung (200 Euro im Monat), wenn eine erhöhte Einschränkung der Alltagskompetenz durch den MDK festgestellt wird. Da diese Erweiterung neu ist, muss diese höhere Leistung neu beantragt werden. SPPS bietet seit Anfang an diese Betreuungsleistungen an. Angehörige nutzen sie, um selbst einmal Zeit für sich zu haben oder um regelmäßige Termine (z.B. Fortbildungskurse, Theaterbesuche, etc.) wahrzunehmen. Betrachtet man allerdings die Zahlen der offiziellen Pflegestatistik, nehmen nur knapp 1 ⁄5 aller Pflegebedürftigen, die entsprechend eingestuft sind, diese zusätzliche Entlastung wahr. Mein Tipp: Der Gesetzgeber hat ganz gezielt diese Leistung verbessert, weil er vor allem die Angehörigen von Demenzkranken entlasten will. Wer sich ab und zu eine (regelmäßige) Pause gönnt, kann ruhiger und entspannter die Versorgung zu Hause weiter führen. Tun Sie also für sich etwas Gu-


der Weg in die andere Welt tes, damit die Pflege zu Hause länger möglich ist. Wir sind gern für Sie da! Susanne Pletowski, Geschäftsführerin SPPS Pforzheim GmbH SCHAUINSLAND Eutingen und Dillweißenstein Pro und Contra: Integration oder Spezialabteilung für Demenzkranke? Die Kontroverse zwischen „integrativer Versorgung“ und „segregativer Versorgung“ von Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind ist so alt wie das Thema „Demenz“ selbst. Beide Versorgungsformen streben nach möglichst viel Lebensqualität für die Demenzkranken, nur auf unterschiedlichen Wegen. Zwei Pforzheimer Heimleiter zeigen die Unterschiede auf:

Pro „integrative Versorgung“ vertreten von Daniel Gerlich, Heimleitung vom Schauinsland Eutingen: Integrative Versorgung bedeutet, dass demenzkranke Menschen mit nicht Demenzerkrankten gemeinsam in einem Bereich leben und versorgt werden. Menschen, die in ein Pflegeheim einziehen, möchten mit zunehmendem Alter und auftretenden Krankheiten in ihrer vertrauten Umgebung bleiben und möchten nicht nochmals umziehen müssen. Sie möchten nicht ausgegrenzt werden und nehmen dabei in Kauf, dass auch andere nicht ausgegrenzt werden. „Wenn ich hier bis zum Lebensende wohnen möchte, dann darf das auch mein demenzkranker Nachbar“. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass demente Bewohner,

die integrativ zusammen mit nichtdementen Mitbewohnern versorgt werden, häufiger von ihren Angehörigen besucht werden und aktiver in Pflege und Betreuung eingebunden sind. Das Verhalten nicht erkrankter Bewohner kann für Demenzkranke eine Orientierungshilfe darstellen. Nach Einschätzung von Pflegemitarbeitern kommen Verhaltensauffälligkeiten bei integrativer Versorgung weniger zum Tragen. Pro „segregative Versorgung“ (Domus-Prinzip), vertreten von Andreas Fuchs, Heimleitung vom Schauinsland Dillweißenstein: In der segregativen Versorgung leben Demenzerkrankte in speziellen Bereichen (auch „Domus-Bereiche“ genannt), die an die besonderen

Daniel Gerlich, Heimleitung Schauinsland Eutingen

Andreas Fuchs, Heimleitung Schauinsland Dillweißenstein


Demenz –der Weg in die andere Welt Bedürfnisse dieser Menschen angepasst sind. Demenzerkrankte Menschen haben Schwierigkeiten, sich in ihrer Umgebung zurecht zu finden. Sie verhalten sich häufig anders als andere und werden deshalb oft von ihrer Umgebung abgelehnt. Eine ohnehin schon schwierige Lebenssituation wird dadurch noch weiter verschärft. Je geringer die Handlungskompetenz eines Menschen ist, desto größer wird die Bedeutung seiner Umgebung. Es ist daher wichtig, die Umgebung und den Umgang an die Fähigkeiten und Belastbarkeit der Kranken anzupassen, um diesen Menschen gerecht zu werden. Das bedeutet weniger Stress für die Umgebung und fürs Personal und mehr Lebensqualität für die Bewohner. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass in speziellen DemenzBereichen stärker auf den einzelnen Menschen eingegangen wird und vor allem deutlich mehr Bezug auf seine Biografie genommen wird. Pflegemitarbeiter schätzen es, dass sich die Demenzkranken untereinander weniger ablehnen und weniger Anstoß nehmen an abweichenden Verhaltensweisen. Aktiver Lebensabend in der PFLEGEKLINIK SCHÖMBERG „Langeweile kennen wir nicht“ Basteln, Werken, Kochen und Spielen – in der PflegeKlinik Schömberg sind die Senioren richtig aktiv. Das Haus der Marseille-Kliniken AG, Deutschlands führender börsennotierter Pflegeheimbetreiber mit derzeit 60 Senioreneinrichtungen, bietet den 54 Bewohnern ein abwechslungsreiches Programm, damit Langeweile erst gar nicht aufkommen kann. Das ruhig und idyllisch gelegene Haus befindet sich nur wenige Fahrt-

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minuten vom Stadtkern entfernt. Einmal wöchentlich fährt ein Bus die Senioren zum Einkaufen, Bummeln und für Café-Besuche in die Stadt. Daneben unternehmen die Bewohner gemeinsam mit einigen Betreuungskräften Ausflüge in die Umgebung. Damit nehmen die Senioren der Einrichtung aktiv am gesellschaftlichen Leben teil. Durch Feiern in der PflegeKlinik wird diese selbst zur Begegnungsstätte für Jung und Alt. Nach Dienstablauf schon ab 19.00 Uhr im Bett liegen? Das wollen viele Bewohner nicht. Deshalb werden hier anders als in vielen Pflegeheimen regelmäßig Tanzabende mit Einmannkapelle im Freien von 19.00 bis 22.00 Uhr organisiert. Nach einem Stadtbesuch oder Ausflug lädt die parkähnliche Außenanlage des Seniorenhauses zum Spazierengehen und Verweilen ein. Auf den befestigten Wegen stellt dies auch für Rollstuhlfahrer und gehbehinderte Senioren kein Problem dar. Für demenzkranke Senioren steht ein spezieller weglaufgeschützter Garten zur Verfügung, der es ihnen ermöglicht, sich in der liebevoll und farbenfroh angelegten Umgebung frei zu bewegen. „Wem Spaziergänge und Gartenbesuche nicht ausreichen, kann in einer unserer vielen Gruppen aktiv werden“, sagt Einrichtungsleiterin Elisabeth Pichal. Und davon gibt es viele: Besonders beliebt bei den männlichen Bewohnern ist das Werken. Hier können sie ihre im Laufe ihres Lebens erlernten Fähigkeiten als Heimwerker unter Beweis stellen. Kreativität ist ebenfalls gefragt: Die Herren kleben Mosaiksteinchen, sägen Holz zu, bemalen es und töpfern. Der Kochkurs hingegen ist fest in weiblicher Hand. Die Seniorinnen des Hauses tauschen untereinander Rezepte aus, probieren diese aus, kochen gemeinsam mit dem Pflegepersonal und genießen in Gemein-

schaft gleich die Ergebnisse ihrer Kochkünste. Nach dem Schlemmen eignet sich die Gymnastikgruppe gut dazu, wieder für ausgleichende Bewegung zu sorgen. Die leichte sportliche Betätigung tut ihnen gut. Einrichtungsleiterin Elisabeth Pichal: „Die Senioren sind immer wieder erstaunt, über wie viel Beweglichkeit sie noch verfügen.“ Sport fürs Köpfchen gibt es beim Gedächtnistraining und in der Demenzgruppe. Mit Spaß halten sich die Bewohner hier geistig fit. „Ebenfalls sehr beliebt ist unser Zocker-Stammtisch“, erzählt Pflegedienstleiterin Heike Benter. Die Senioren spielen „Elfer raus“ mit großer Begeisterung. „Langeweile kennen wir von unseren Senioren nicht.“ Das besondere Erlebnis: An lauen Sommerabenden ein Tanz im Park unter leuchtenden Sternen mit alten bekannten Melodien – eine wunderbare Gute-Nacht-Geschichte für Körper, Geist und Seele. Pflege und Begleitung demenziell erkrankter Menschen im SENIORENZENTRUM KELTERN Ein Mensch, der an einer Demenz erkrankt, ist ein Reisender. Genauer gesagt: ein Zeitreisender. Nur geht seine Reise nicht in fremde Länder oder zu neuen Horizon-ten, persönlichen Erfolgen o.ä.. Nein; seine Reise geht ins Innere, ins Ich. Unsere Aufgabe ist es, zu erkennen, an welcher „Station“ er gerade Halt macht und verweilt. Allein; wir können ihm nur Begleiter sein auf dieser Reise, ihm Brücken bauen, wo der Weg plötzlich jäh endet, ihn bei der Suche unterstützen, ihm in Freund-schaft begegnen, obgleich wir Fremde für ihn sind und bleiben werden. Und: wir können ihn in seinen Ängsten, Frustrationen und in seinen Schmerzen annehmen, die er durchleidet, wenn er wieder einen


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Lebensqualität im Alter Sie sollten immer das Gefühl haben, sicher und komfortabel leben zu können und dabei Geborgenheit und Respekt erfahren. In unserer PflegeKlinik sprechen die professionelle Betreuung und die Qualität der Ausstattung für sich. Wir bieten Ihnen: • Vollstationäre Pflege • Kurzzeit- und Urlaubspflege • Zusätzliche Ärztliche Betreuung • Modernes Chipsystem für Menschen mit Demenz • Sinnesgarten • Einzelzimmer mit Balkon • Probewohnen möglich • Mittagstisch für Jedermann (täglich 11-13 Uhr) • Fußpflege und Friseur

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Das Seniorenzentrum Paul Gerhardt ist seit 1938 in der Altenhilfe tätig. Wir sind aus der ev. Kirchengemeinde Pforzheim entstanden. Die bisherige Lebensgeschichte der uns anvertrauten hilfsbedürftigen Senioren

beziehen wir in unsere individuelle Pflege und Betreuung ein. Grünanlagen zum Ausruhen und Verweilen befinden sich im Innenhof der Gebäude. Die Stadtbahn hält direkt vis-à-vis vor dem Haus.

Seniorenzentrum Paul Gerhardt e.V. Frankstraße 83 · 75172 Pforzheim Telefon (0 72 31) 49 04-0 · Telefax (0 72 31) 49 04-540 info@seniorenzentrum-pg.de www.seniorenzentrum-pg.de


Demenz – Teil von sich unwiederbringlich verloren hat. Daneben können wir ihm ein wenig Halt, Sicherheit und Identität geben. Im Seniorenzentrum Keltern versucht man, diesen doch hochgradig individuellen und unterschiedlich ablaufenden Prozessen mit unterschiedlichen Angeboten zu begegnen. Neben den klassischen Angeboten wie Gedächtnistraining, gemeinsamem Kochen etc. wird Wert auf die Biografie eines Menschen gelegt. Wer ist bzw. war er? Was zeichnete ihn aus? Welche Hobbies, Fähigkeiten und Interessen hatte er? Diese und noch viele Fragen mehr versucht man mit Hilfe der Angehörigen zu klären, um dem Menschen individueller und persönlicher begegnen zu können. Um die Grundlagen zu verbessern, ihn in einer für ihn fremden Welt ein besserer „Reiseleiter“ sein zu können. Fast jeden Nachmittag, bis in den Abend hinein bieten speziell geschulte bzw. qualifizierte Mitarbeiterinnen ein individuelles Programm für eine Gruppe mit beginnender bis mittelgradiger Demenz. Nähe und Gemeinsamkeit erleben wie zuhause in der Familie ist hierbei aber das Wichtigste. Für Menschen, die an einer schweren Demenz erkrankt sind, werden Betreuungskräfte künftig auch Angebote aus dem Bereich der basalen Stimulation (Sehen, Riechen, Fühlen, Hören etc.) in einem speziellen Bereich der Einrichtung machen; dazu gehören auch kleine Tiere wie z.B. Hasen. Christian Fuchs, Heimleiter Seniorenzentrum Keltern Zusätzliche Betreuung im ALTENPFLEGEHEIM SONNHALDE, Neuenbürg Auch im Altenpflegeheim Sonnhalde in Neuenbürg ist die Anzahl der dementiell erkrankten Heimbewohner in den letzten Jahren beträchtlich gestiegen. Das besondere Erle-

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ben und Verhalten dieser Bewohnergruppe erfordert ein besonderes Betreuungskonzept mit speziell auf das Krankheitsbild abgestimmten Therapieangeboten. Seit April diesen Jahres haben die Altenhilfeeinrichtungen des Ev. Dia-

konissenvereins Siloah, zu dem auch das Altenpflegeheim Sonnhalde gehört, als erste Einrichtungen in Pforzheim und dem Enzkreis eine Kostenvereinbarung zur Aufstockung des Betreuungspersonals mit den Krankenkassen abgeschlossen. Diese zusätzliche Leistung ist für den Heimbewohner kostenlos und ermöglicht die Einstellung von einer Vollzeitstelle pro 25 dementen Bewohnern. So konnten die bereits bestehenden Aktivierungs- und Therapieangebote (Singen, Gymnastik, Basteln, Kochen, Malen) um weitere Angebote zur zusätzlichen Betreuung dieser Bewohnergruppe ausgebaut werden. Von Montag bis Freitag finden nun sowohl eine Frühstücksgruppe, als auch eine Vormittagsgruppe statt, bei der an vertraute Tätigkeiten der Bewohner, wie z.B. Kuchen backen, angeknüpft wird. Kleingruppen- und Einzeltherapien mit Spazierengehen, Tiertherapie, Klangmassagen

für Bettlägerige und besonders unruhige Bewohner, Snoezelen (Entspannungstherapie mit Licht-, Duft und musikalischen Reizen) und ein wöchentlich stattfindender Nachmittagstreff mit Kaffeetrinken und anschließendem Aktivierungsangebot runden das Angebot ab. Für diese Aufgaben werden eine Mitarbeiterin der Beschäftigungstherapie und zwei speziell geschulte, zusätzliche Betreuungskräfte eingesetzt, die in monatlichem Austausch mit der geronto-psychiatrischen Fachkraft des Hauses stehen. Das Ziel der Einrichtung ist es, den dementiell erkrankten Bewohnern Orientierungshilfen anzubieten und

eine Tagestruktur zu geben, Ängste, Unruhe und innere Not zu lindern, Sinngebung und das Gefühl


der Weg in die andere Welt des Nützlichseins zu vermitteln, eine soziale Isolation wenn möglich zu verhindern um letztlich Zufriedenheit soweit nur irgend möglich zu fördern. Michaela Hauer Dipl. Kunsttherapeutin Umgang mit Demenzkranken in der SENIORENRESIDENZ BERGDORF Unser Haus Bergdorf in Pforzheim-Büchenbronn wird als offenes, integratives Haus geführt und bietet mit 92 Betten Bewohnern aller Pflegestufen ein zu Hause. 78 Plätze befinden sich im Pflegeheim, die

übrigen 14 Zimmer finden sich im Walter-RittmannHaus. Zwar verfügt die Senioren-Residenz über keinen eigenen beschützenden Bereich, durch automatische Türen kann jedoch entsprechend den Bewohnern der Ausgang überwacht werden. Für Besucher soll das Haus offen bleiben. Die Zahl der dementiellen Erkrankungen im Alter nimmt stetig zu. Die Entstehung ist auf hirnorganische Veränderungen zurückzuführen und mündet in zeitliche, örtliche, situative und personelle Desorientierung sowie vielen anderen Symptomen.

Im Haus Bergdorf werden Demenzgruppen angeboten, die durch eine erfahrene Ergotherapeutin, Frau Manuela Bosch, geleitet werden. Sie ist im Haus mit einer eigenen Ergotherapiepraxis ansässig.

Daneben werden demente Bewohner in Einzeltherapie gefördert. Handwerkliche Fähigkeiten werden trainiert, kleine Mahlzeiten zubereitet und Abläufe des täglichen Lebens geübt. Wichtiger Bestandteil der


Demenz –der Weg in die andere Welt Therapie ist das Gedächtnistraining. So können wir den Bewohnern dabei helfen, mit der Demenz möglichst lang ein möglichst eigenständiges Leben mit Lebensqualität zu führen. Unsere Mitarbeiter setzen sich bewusst das Ziel, dem alten Menschen wertschätzend entgegenzutreten. Der verwirrte alte Mensch soll sich verstanden und respektiert fühlen. Im betreuerischen Umgang sind Ausdauer, Geduld und einfühlendes Verstehen gefragt. Wissen über die Krankheit, kompetenter Umgang damit und die Akzeptanz des Menschen und seiner Krankheit sind hierfür Voraussetzung. In Mitarbeiterfortbildungen soll dieses Wissen vertieft werden. ARBEITER-SAMARITER-BUND RV Pforzheim-Enz „Die Reform der Pflegeversicherung ist eine gute Reform für Pflegebedürftige, Angehörige und Pflegekräfte. Sie verbessert die Leistungen. Sie schafft neue Betreuungs- und Pflegestrukturen. (….) Die Reform bringt spürbare und konkrete Erleichterungen für die Menschen. Vor allem demenziell erkrankte und behinderte Menschen profitieren von höheren Leistungen und neuen Betreuungsmöglichkeiten.“ Diese Worte stammen aus einer Presseerklärung von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt im März 2008 zur Verabschiedung der Pflegereform im Bundestag.

Mögliche Einsatzgebiete: 1. Allgemeine Betreuung Die Belastung der pflegenden Angehörigen und Familien mit einem demenziell aber auch psychisch/ geistig kranken Menschen erreicht häufig die Grenze des Leistbaren. Oft sind es Kleinigkeiten, die die Situation erträglicher und humaner gestalten können. Ein Friseurbesuch, mal wieder in Ruhe Zeitung lesen, eine Tasse Kaffee trinken, eine Nacht ungestört durchschlafen, einfach nur mal in Ruhe die Wohnung aufräumen, einen Spaziergang machen oder mit dem Freundeskreis eine Wanderung unternehmen; diese so selbstverständlichen Dinge sind für die Angehörigen der Demenzkranken oft unerreichbar. Durch allgemeine Betreuung der betroffenen Menschen durch geschulte Freiwillige und Mitarbeiter/innen von zugelassenen Pflegediensten kann hier eine Entlastung für pflegende Angehörige erreicht werden. Dabei besuchen die Freiwilligen/MitarbeiterInnen die betroffenen Personen in regelmäßigen Abständen z.B. alle 2 Wochen für ca. 2 – 3 Stunden in der eigenen Häuslichkeit. Der Schwerpunkt der Betreuung liegt in der liebevollen Zuwendung und Aufmerksamkeit gegenüber dem Dementen/Erkrankten. Sie sollen durch Gespräche und Aktivitäten angeregt und gefördert werden. Beschäftigungsangebote beziehen sich immer auf die noch vorhandenen Fähigkeiten der kranken Menschen.

2. Nachtpflege Die Leistungen können sowohl für die teilstationäre Nachtpflege („auswärts schlafen“, um Angehörige ein Durchschlafen zu ermöglichen) als auch für die ambulante Nachtpflege genutzt werden. Dabei liegt der Fokus der ambulanten Nachtpflege darauf, regelmäßig nach Betroffe-

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nen zu schauen, und ihnen ggf. Gesellschaft und Nähe bei umgekehrten Tag-Nacht-Rhythmus anzubieten.

3. Tagespflege Die zusätzlichen Leistungen dürfen zur Deckung der Kosten der Tagespflege genutzt werden. Damit können Betroffene noch häufiger die Tagespflege besuchen. 4. Kurzzeitpflege Zusätzlich zu dem bei Einstufung in eine Pflegestufe bestehenden Anspruch auf Kurzzeitpflege, können die zusätzlichen Leistungen für eine Verlängerung der bestehenden oder für eine zusätzliche Kurzzeitpflege genutzt werden. Pflegende Angehörige besitzen eine hohe Kompetenz in der Einschätzung der Wünsche und Bedürfnisse der Person, die sie pflegen und versorgen. Damit sind sie unverzichtbare Kooperationspartner bei der pflegerischen Versorgung. Die Betreuung und Pflege pflegebedürftiger Angehörige stellt jedoch häufig auch eine hohe körperliche und seelische Belastung dar. Sie als Pflegende(r) Angehörige(r) bilden die Basis der häuslichen Versorgung. Achten Sie auf Ihre Kraft und nutzen Sie die Möglichkeiten: • pflegen Sie weiterhin Ihre sozialen Kontakte • nutzen Sie die Möglichkeit von Gesprächen mit Gleichgesinnten in Gruppen oder Organisationen, • gönnen Sie sich freie Zeit – mit Hilfe der Verhinderungspflege ist Ihr(e) Angehörige(r) versorgt! • nutzen Sie unser Fachwissen! Nähere Informationen zu den einzelnen Leistungen erhalten Sie beim: Arbeiter-Samariter-Bund RV Pforzheim-Enz, Heinrich-Witzenmann-Str. 10, 75179 Pforzheim Tel.: 0 72 31/589 02 66


AOK Nordschwarzwald informiert:

Oft unterschätzt: Chronische Wunden Immer mehr Menschen leiden unter chronischen Wunden, die sogar zu Amputationen führen können. Das „Wundnetz Nordschwarzwald“ will die Versorgung dieser Patienten verbessern. Dr. Gunther Weiß, Geschäftsführer des Klinikverbundes Südwest sieht in dem beispielhaften Pilotprojekt Chancen für alle Beteiligten, allen voran die Patienten, aber auch die Kliniken, die niedergelassenen Ärzte und die Kostenträger. AOKGeschäftsführer Christian Kratzke, der Arzt Dr. Günther Limberg und „Durch die enge VerDr. Gunther Weiß, Geschäftsführer des Klinikverbundes Südwest, nach der zahnung stationär Vertragsunterzeichnung. und ambulant tätiger Dabei handelt es sich um ein Ge- Ärzte erhält jeder Patient die bestmeinschaftsprojekt der AOK Nord- mögliche, individuell auf ihn abgeschwarzwald, des Kreisklinikums stimmte Wundversorgung“, so Calw-Nagold und dem Ärzte-Ver- Weiß. „Interdisziplinäre Wundkonband MEDI. Ziel ist es, die Be- sile und die Befunddokumentation handlung von Patienten mit chroni- durch Fachpersonal erhöhen die schen Wunden zu koordinieren, um Heilungs-chancen, können die stadie Zahl von stationären Aufenthal- tionäre Verweildauer verkürzen soten und Amputationen deutlich zu wie eine effiziente ambulante Besenken. Bei erfolgreichem Projekt- treuung gewährleisten“. Das Wundverlauf ist eine Ausweitung auf ganz netz ist somit ein weiterer innovatiBaden-Württemberg geplant. ver Baustein im medizinischen Qua„Wir wollen unseren Versicherten litätskonzept des Klinikverbundes“. immer die bestmöglichste Behand- „Chronische Wunden stellen ein erlung bieten. Hierfür arbeiten nun Ex- hebliches, immer noch zunehmenpertenteams, bestehend aus Ärzten des medizinisches Problem dar. verschiedener Fachrichtungen, Wundnetze wie jetzt hier in NordWundpflegern, Podologen und or- schwarzwald sind daher richtungsthopädischen Schuhmachern auf weisend, aber eben leider noch Grundlage gemeinsam definierter Mangelware“, sagt Dr. Günther LimLeistungs- und Qualitätskriterien eng berg, Internist und Diabetologe in zusammen. Damit kann den Betrof- Bad Wildbad. „Lange ambulante fenen schneller und besser geholfen und stationären Behandlungszeiten werden. Für den Patienten bedeutet sowie Amputationen führen zu eidies wieder mehr Lebensqualität“, ner wachsenden ökonomischen Besagt Christian Kratzke, Geschäfts- lastung. Daher ist es wichtig Fachführer der AOK Nordschwarzwald, wissen, Personal und finanzielle Mitim Rahmen der Vertragsunterzeich- tel zu bündeln und an der richtigen nung zu „Wundnetz Nordschwarz- Stelle einzusetzen,“ so Limberg weiwald“. ter.

AOK-Geschäftsführer Kratzke ist vom Konzept des Wundnetzes Nordschwarzwald absolut überzeugt: „Diese an praktischen Gesichtspunkten orientierten Behandlungsnetze lassen sich nicht von der Verwaltungsebene entwerfen oder delegieren. Sie sind, das zeigt die Erfahrung, Resultat eines teamorientierten Zusammenspiels von Fachleuten nach definierten Regeln, vergleichbar mit dem kontinuierlichen Training einer Fußballmannschaft, die sich langsam aus dem Amateurlager zu einer Profimannschaft qualifiziert.“

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enioren Residenz „Bergdorf“ Büchenbronn

Im Obergeschoss des Walter-Rittmann-Hauses (Gemeinschaftshaus) unserer Seniorenresidenz ist ein neues Wohnprofil für zwei Wohngruppen entstanden – eine zukunftsweisende und bereits bewährte Wohnform. Je sieben Einzelzimmer zum Teil mit Balkon gruppieren sich um einen großen Gemeinschaftsraum mit einer Küche, einem kleinen Nebenraum für Spezialaktivitäten und einer Dachterrasse.

Warum diese neue Wohnform? Mediziner und Gerontologen predigen es seit Jahren in Vorträgen, Büchern, Fernsehsendungen, Zeitungen etc. Einsamkeit macht alt, krank, trübt den Geist, verdunkelt das Gemüt, verhärtet die Seele. Gerade die aktivierende Wirkung durch

Unsere Angebote im Überblick: • exponierte Lage • Kombination aus Pflegeheim und Betreutem Wohnen • vollstationäre Dauer- u. Kurzzeitpflege • qualifiziertes Fachpersonal • Tag- und Nacht-Präsenz • Großzügige Gemeinschaftsräume • Therapie- und Multifunktionsräume • Dachgarten/Wintergarten • Frischkost aus eigener Küche • Schonkost/Diabetikerkost/Vegetarisch • Fahrdienst/mobiler Hilfsdienst • Wäscherei im Haus • Wohlfühlklima und vieles mehr

Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gern

Begegnungen mit anderen Menschen, durch gemeinsames Tun, durch den Gedankenaustausch erhält die Lebendigkeit und Elastizität, die mit zunehmendem Alter ihren wesentlichen Anteil zum Erhalt eines lebensbewussten Alterns beitragen. Wir wissen dies und haben als erste Seniorenresidenz in Pforzheim diese Möglichkeit integriert, die in anderen Ländern längst zu den bewährten und beliebten Wohnmodellen gehört. Oft hören wir bei der Besichtigung dieses Angebotes die ablehnende Bemerkung: „Ach nein, ich möchte lieber allein bleiben“. Hierbei wird offensichtlich vergessen, dass man ja mit seinem Einzelzimmer, das zu diesem Wohnprojekt gehört, stets die Möglichkeit hat, sich zu jeder Zeit zurück zu ziehen. Die Statistik zeigt uns, dass wir heute im

Schnitt 6 Jahre älter werden als unsere Eltern. Es ist ein Geschenk an unser Leben, das wir dankbar annehmen und sinnvoll gestalten sollten. Die Geselligkeit pflegen, sich mit anderen Menschen auszutauschen, sich gegenseitig zuzuhören, miteinander Freude zu haben, Freude zu schenken und anzunehmen, gehört zum Leben ebenso, wie das mit sich leben und in sich ruhen. All dies sind Gründe, die für uns wichtig waren, dieses neue Wohnmodell in unsere Senioren Residenz zu integrieren. Die vorliegenden Erfahrungswerte beweisen uns, dass hier eine Wohnform zur Verfügung steht, die richtungsweisend ist für ein lebendiges, anregendes und aktives Miteinander unter dem Dach einer altersgerechten Betreuung und Versorgung.

Wohngemeinschaft Walter-Rittmann-Haus Senioren-Residenz Bergdorf, Büchenbronn 1. Beispiel: 1-Zimmer-Appartement Kaltmiete Nebenkosten Verpflegung pro Tag € 8,55 Reinigung per m2 € 1,15 Hausnotruf Betreuungspauschale Gesamt 2. Beispiel: 1-Zimmer Appartement mit Südbalkon Kaltmiete Nebenkosten Verpflegung pro Tag € 8,55 Reinigung per m2 € 1,15 Hausnotruf Betreuungspauschale Gesamt

Senioren-Residenz Bergdorf GmbH

39,30 m2 €/Monat 360,00 140,00 260,00 45,00 20,00 50,00 875,00

52,00 m2 €/Monat 450,00 160,00 260,00 60,00 20,00 50,00 1.000,00

· Siedlungsstraße 48 · 75180 Pforzheim · Tel.: 0 72 31/60 55 - 0


Die Highlights des Pflegehauses Nagoldblick

enioren Residenz „Nagoldblick“ Huchenfeld

• Solaranlage für die Brauchwassererwärmung und Stromeinspeisung • Nutzung des Regenwassers im Sanitärbereich • Kontrollierte Wohnraumbelüftung mit Wärmerückgewinnung in jedem Zimmer • Wohlfühlbad mit Hubbadewanne • Gemütliches Café mit Terrasse

Unsere Philosophie Unser Umgang mit den uns anvertrauten Bewohnern orientiert sich an der Würde des Menschen, an der Achtung seiner Einzigartigkeit, der Biographie, seinen Werten und Bedürfnissen. In einer Bauzeit von 6 bis 8 Monaten entstand das Pflegehaus Senioren Residenz „Nagoldblick“ mit insgesamt 40 Pflegeplätzen. Die 40 Pflegeplätze verteilen sich auf zwei Geschosse, wobei in Gebäudemitte, das Pflegehaus durch die Platzierung von Kommunikations- und Gemeinschaftsflächen optisch in zwei Häuser gegliedert wird. Die Visitenkarte des Gebäudes stellt die dem Pflegehaus vorgelagerte Eingangssituation mit Mehrzweckraum/Café, Verwaltung und Wartebereich dar und repräsentiert sich mit eigenem Erscheinungsbild als der aktivere Teil. Alle 30 Zimmer des Pflegehauses haben eine Nasszelle, von denen ein Teil als rollstuhlfahrergerecht ausgelegt ist. Das Erdgeschoss, über eine Terrasse verbunden mit dem (Sinnes-) Garten wird vor allem für die an Demenz erkrankten Bewohner geeignet sein. Wegen unseres ökologischen Baukonzeptes ist ein wesentlicher Baustoff Holz. Ein Drittel der deutschen Landfläche ist mit Wald bedeckt und jedes Jahr wächst mehr Holz nach als wir verbrauchen. Holz ist ein regenerativer Baustoff. Und Holz bindet den Klimakiller CO2. In einer Zeit schwindender Ressourcen und wachsender Umweltbelastung haben wir uns um intelligente, komfortable aber auch preiswerte Energiekon-

Fax: 60 55103 · e-mail: sr.pf@freenet.de

zepte Gedanken gemacht. Wir müssen zukünftig unsere Energien regenerativ erzeugen. Dazu ist es aber zwingend erforderlich, den Energiebedarf zu senken. Das heißt, vor der Überlegung Heizung kommt die Überlegung Dämmung. Angesichts dessen bedarf es des Einsatzes gut durchdachter wärmedämmender Konstruktionen um den Wärmeabfluss deutlich zu reduzieren. Eine ideale Ergänzung ist eine thermische Solaranlage. Sechs Monate sorgt die Solaranlage vollständig für die Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung. Photovoltaik ist unbestritten die eleganteste Art, Sonnenenergie in Strom zu verwandeln. Die Photovoltaikanlage bringt neben dem wirtschaftlichen auch einen bedeutenden Gewinn für unsere Umwelt. Die Sonne ist eben unsere unerschöpfliche Energiequelle. Mit unseren neuen Konzepten möchten wir nicht nur ökologische und wirtschaftliche Akzente in Huchenfeld setzen. Gewinnen sollen vor allem die Senioren. Durch Funktionalität, ein entsprechendes Ambiente mit einer modernen Ausstattung, wozu auch die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung zählt, sowie natürlich fachkundige Pflege mit Herz und Qualität wird ein optimales Zusammenwirken garantiert und alle Voraussetzungen für das persönliche Wohlempfinden geschaffen.

Unsere Mitarbeiter sind der bedeutendste Bestandteil unserer Pflegeeinrichtung. Der größte Teil der Pflegequalität beruht auf ihrer Einstellung, Einsicht, Erfahrung, Qualifikation und Ausbildung. Dieses Kapital wissen wir zu schätzen und legen daher großen Wert auf ständige Fort- und Weiterbildung. Unsere pflegerische Betreuung und Versorgung entspricht dem allgemein anerkannten Standard pflegerischer und medizinischer Erkenntnisse. Diese wird in enger Zusammenarbeit mit den Hausärzten erbracht. Selbstständigkeit: Bei Nachlassen der Leistungsfähigkeit unterstützen unsere Mitarbeiter durch aktivierende, ganzheitliche Pflege, die sich an den Aktivitäten des täglichen Lebens orientiert. Erinnerte Lebenspraxis dient als Grundlage der Pflegeplanung. Selbstbestimmung: und Individualität sind unsere wichtigsten Kriterien in der Organisation der Arbeitsabläufe. Bei der Verwirklichung Ihrer persönlichen Wünsche und Fähigkeiten aus allen Bereichen des täglichen Lebens werden Sie von uns aktiv unterstützt. Sicherheit: auch im Sinne von Geborgenheit. Daher ist es unsere Verpflichtung und Anliegen, in unserem Haus Bedingungen zu schaffen, in denen die Privatsphäre, Unabhängigkeit und Wahlfreiheit unserer Bewohner gewährleistet wird.


Kreisseniorenrat

Dr. Ursula Mayer

Herta La Delfa

Dr. Ursula Mayer und Herta La Delfa sind die 2. Vorsitzenden des KSR.

Mit der Zeit gehen heißt, sie zu leben, ihre Fragen zu hören, ihre Probleme zu erkennen und Lösungen zu suchen. Mit der Zeit gehen heißt, Bewährtes auf den Prüfstand der aktuellen Gültigkeit zu stellen und zeitgerecht zu aktualisieren, heißt auch, ein Stück vorauszueilen, um ihre Themen für morgen zu entdecken. Auch für den Kreisseniorenrat entstehen in diesem Zeitspiel aktualisierte alte und zahlreiche neue Themen, Aufgaben und Aktivitäten. Auf den nachfolgenden Seiten zeigen wir eine Zusammenfassung der verschiedenen Bereiche und die hierfür zuständigen ehrenamtlichen Mitarbeiter. Peter Petrausch und Team „Senioren schaffen Schönes“ 1979 veranstaltete der Kreisseniorenrat erstmalig diese Ausstellung,

die anlässlich ihres 30-jährigen Jubiläums 2009 unter Beweis stellte, wie aktuell dieses Thema heute ist. An der Veranstaltung beteiligten sich 28 Sponsoren. Vom 20. – 25.April zeigten 33 Aussteller und Ausstellerinnen – davon 13 Seniorenheime und 20 private Aussteller – im Atrium des Volksbankhauses ihre kunstvollen Arbeiten. Die Themenvielfalt der gezeigten Ausstellungsstücke und das bunte Rahmenprogramm der Veranstaltung sorgten für eine attraktive Besucherzahl. Da gab es eine Modenschau, mit den Kindern des Kindergartens „Pestalozzistraße“ und der Stadtkirchengemeinde wurde gemeinsam gesungen und gebastelt und die Residenz Ambiente veranstaltete einen Bingo-Nachmittag. Besonders beliebt bei den Besuchern waren die Kaffeestunden am Nach-

mittag, die u.a. von zwei Bewohnern des Johanneshauses Öschelbronn, einem Jungen der Musikschule und dem Musikverein Nordstadt musikalisch begleitet wurden. Die selbst gebackenen Kuchen für die nachmittägliche Gemütlichkeit wurden von Ausstellern, Besuchern und Freunden des KSR gespendet. Interessante Vorträge über Patientenverfügung, Erbschaftssteuer, Ernährung, Bewegung, Rückenprobleme etc. rundeten das Programm ab. Zum Abschlusstag der Veranstaltung fand eine Tombola mit einem Erlös von 1.000 Euro zu Gunsten der KITA „Schatztruhe“ statt, einem Projekt der Ersten Bürgerstiftung Pforzheim und der Volksbank in Cooperation mit dem Diakonischen Werk Pforzheim Stadt. Aus dem Verkauf von 3000 Losen erhielten 500 Gewinner ihre Preise. Nordstadtfest Im Rahmen des alljährlichen Nordstadtfestes, das in diesem Jahr am 11. Juli stattfand, war der KSR wieder mit einem Stand vertreten. Für die Kinder gab es bunte Luftballons, die von ihnen mit bemalten Karten und der Absenderanschrift bei herrlichem Sommerwetter auf die Reise geschickt wurden.

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Die Empfangsmeldungen u.a. aus Waiblingen, Augsburg und Stuttgart. Die Preisverleihung für den Sieger-Absender findet nach den Ferien statt. Am Bühnenprogramm beteiligten sich für den KSR die Tanzgruppe Brötzingen unter Leitung von Andrea Überall-Schulze. Schwungvoll waren Musik und Tanz. Beides wurde vom Publikum mit viel Applaus bedacht.


aktiv

Katja Mast im Gespräch mit dem Kreisseniorenrat Pflegeversicherung, Rentenstabilität und Ganztagesbetreuung waren die Themen beim Gespräch von Katja Mast, SPD-Bundestagsabgeordnete für die Menschen aus Pforzheim und dem Enzkreis, mit dem Kreisseniorenrat Enzkreis – Stadt Pforzheim e.V. „Gute Löhne bedeuten auch gute Renten, deshalb brauchen wir Mindestlöhne“, stellt die Arbeitsmarktund Sozialexpertin Katja Mast fest. „Generationen im Dialog – dafür machen wir uns stark. Wir vom

Kreisseniorenrat möchten diesen Dialog weiter vorantreiben“, erläutert Gerda Görnemann, Vorsitzende des Kreisseniorenrats, ihren Einsatz für die Gemeinschaft. Katja Mast sagt zu, dass sie diese generationenübergreifende Arbeit jederzeit unterstützt. „Denn der Generationenvertrag gilt nicht nur bei der Rente, sondern auch beim Zusammenleben von Jung und Alt“, so Katja Mast. Außerdem stellten die zahlreich anwesenden Vorstandsmitglieder der Kreissenioren Katja Mast ihr Engagement, wie beispiels-

weise die in Kooperation mit der Volkshochschule durchgeführte Freiwilligenagentur oder ihre Arbeit im Fahrgastbeirat Pforzheim vor.

3. Europäisches Seniorentheaterfestival im Kulturhaus Osterfeld Pforzheim Pforzheim in Baden-Württemberg war die Austragsstätte des diesjährigen Seniorentheaterfestivals. Unter der Schirmherrschaft von Ursula von der Leyen und dem Motto „art und weise“ zeigten 8 Seniorentheatergruppen aus fünf Nationen ein breites Spektrum unterschiedlicher Themen, Inszenierungen und Ausdrucksformen.

Da waren die Batholomeis aus Südtirol/Italien mit „Das Leben und Punkt“, das Dresdner Seniorentheater mit „Heim oder Daheim – wohin mit uns Alten“, das Litauische Drama – Theatre Telsiu Zemaites mit „Zaldokvne“, die Arnfelser SchlossSpiele mit dem Stück „Eine Bank in der Sonne“, das Seniorentheater aus Allschwil, Schweiz, mit ihrer Produktion „Hände Hoch“, das Seniorentheater Kassiani Bühne Percha aus Südtirol/Italien mit dem Titel: „Was uns groß und stark gemacht hat“, das Seniorenkabarett „Graue Zellen“, Ettlingen mit „DSDS –

Deutschland sucht den Supersenior“, und das Generationentheater diemonopol Österreich mit dem Stück „Swing Kids – You must remember it“ – ein breites Spektrum unterschiedlicher Themen und individueller Präsentationen und eine stolze Leistung, mit der die Senioren unter Beweis stellten, dass auch die älteren Jahrgänge und Nichtprofis sehr wohl dazu in der Lage sind, umfangreiche Texte zu behalten, sie überzeugend zu sprechen, ihre dif-

ferenzierten Rollen lebendig zu spielen und die Spannung des Stückes in den Zuschauerraum zu transponieren.

Das Kulturhaus Osterfeld mit seinen vielfältigen und differenzierten Räumlichkeiten bot eine ideale Möglichkeit für die perfekte Durchführung dieser Veranstaltung. Nachdem der Kreisseniorenrat festgestellt hatte, dass in Pforzheim bisher keine feste Senioren-Theatergruppe existiert – was liegt da näher, als das Seniorentheater Festival zum Anlass zu nehmen, um eine derartige Institution ins Leben zu rufen. Nach der ersten Informationsaktion haben sich bis heute 18 an diesem Projekt Interessierte gemeldet. Der Kreisseniorenrat ist zur Zeit um einen geeigneten Theaterpädagogen bemüht. Sobald dieser feststeht wird ein erstes gemeinsames Treffen stattfinden.

Fotos: Jörg Sobeck

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Kreisseniorenrat

Gunther Krichbaum, MdB.

Auf dem Bild v.l.n.r.: Peter Petrausch, Gerda Görnemann, Dieter Müller, Ruth König, Bärbel Grötzinger, Gunther Krichbaum.

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MdB Gunther Krichbaum beim Kreisseniorenrat Am 17. August stellte sich Gunther Krichbaum zur Verfügung, um über das Thema „Senioren und das Ehrenamt“ zu diskutieren. Gerda Görnemann, Vorsitzende des KSR, liegt es am Herzen, die nicht mehr Berufstätigen aktiv in das ehrenamtliche Engagement einzubinden. Krichbaum zu diesem Thema: „Ca. 1 ⁄3 der Deutschen und hiervon ca. 15 – 20% leisten sogar wöchentlich wiederkehrende Ehrenämter. Diese Entwicklung wäre noch steigerungsfähig, wenn es dem Kreisseniorenrat und der Politik gelänge, mehr Senioren für ehrenamtliche Arbeiten zu gewinnen. Dem gegenüber berichtete Peter Petrausch, die Senioren würden sich beim Aufruf für ein Ehrenamt, im Vergleich zur jüngeren Generation, eher zurückhalten. Krichbaum formulierte zutreffend: „Die bürgerliche Gesellschaft hat nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten, und dazu gehört nun einmal das alternativlose „Ehrenamt“. „Das persönliche Engagement wird durch eine sehr positive Reflektion honoriert – man empfängt sehr viel Dankbarkeit und Anerkennung Senioren sind in nahezu sämtlichen Themenbereichen auf Grund ihrer Lebenserfahrung, einsetzbar“, so Dieter Müller. Angesichts dessen ist sich der gesamte KSR sicher, wenn er den Senioren zuruft: „Auf die Hilfe der Senioren kann aus vielerlei Gründen nicht verzichtet werden“. Gunther Krichbaum sagte dem KSR zu, stets ein offenes Ohr für seine Belange zu haben.

Nachfolgend eine Zusammenstellung der zur Zeit durchgeführten Aktivitäten und die für die einzelnen Bereiche zuständigen Mitglieder: Geschäftsstelle – Ruth König Leitung der Geschäftsstelle, Beisitzer KSR. Allgemeine Auskünfte, Patientenverfügung, Koordination für verbilligte TheaterRuth König karten für Senioren, Mitarbeit bei den Veranstaltungen. Seniorenfreundlicher Service – Margarete Janssen Ziel ist es, Einzelhandelsgeschäfte und Betriebe auszuzeichnen, die Bedürfnisse älterer Menschen in ihren Angeboten berückMargarete Janßen sichtigen und vermehrt seniorengerechte Lösungen, Produkte und Dienstleistungen anbieten. Für diese Geschäfte besteht die Möglichkeit, mit dem Zertifikat „Seniorenfreundlicher Service“ einen entsprechenden Aufkleber als sichtbares Zeichen der Auszeichnung zu erhalten. Um sich im Vorwege einen Eindruck zu vermitteln werden Testeinkäufe durchgeführt. Für die offizielle Durchführung gibt einen Kriterienkatalog für die Bewertung.

Das Zertifikat hat eine Laufzeit von zwei Jahren und kann nach erneuter Prüfung um zwei Jahre verlängert werden. Die Kreishandwerkerschaft und die Industrie- und Handelskammer werden ihre Mitglieder über die Aktion informieren, der Einzelhandelsverband bietet Schulungen an, und die ausgezeichneten Geschäfte können nach Absprache in den Medien und Fachzeitschriften genannt werden. FRAG Pforzheim-Enzkreis – Bärbel Grötzinger und Peter Petrausch Die Freiwilligenagentur hat die Aufgabe,Angebot und Nachfrage ehrenamtlicher Tätigkeiten zu vermitteln und zu aktivieren. Bärbel Grötzinger In Cooperation mit der VHS sind zwei Ehrenamtliche vom KSR und eine 50%Hauptamtliche von der VHS für die Durchführung dieser Aufgabe zuPeter Petrausch ständig. Im Hinblick auf die zahlreichen Aufgaben, die auf die Besetzung mit ehrenamtlich-Freiwilligen heute warten, ist eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit dringend erforderlich. Kindergärten, Schulen, Altenheime, Alleinlebende Behinderte – das sind nur einige Bereiche, die sich ins-


aktiv

besondere auch für die zahlreichen jung gebliebenen Senioren als ein ein breites Aktionsfeld anbieten und zukünftig stärker besetzt werden sollten. Unter diesem Aspekt wird die FRAG zukünftig ihre Aufgabenstellung intensivieren und ausbauen. Gewinnung von Lesepaten. Die Nachfrage von Familienzentren, Schulen und Kindergärten ist groß. Die Aufgaben in diesem Aktionsbereich sind Vorlesen, Vorlesen lassen, Wörter und Texte inhaltlich begreifen, um dadurch den Weg zur Freude am Lesen zu finden und die Möglichkeit, einen Teil der vergrabenen Schätze unserer Sprachkultur wieder zu beleben und zu nutzen. Der Fahrgastbeirat Pforzheim – Peter Petrausch Seit dem Sommer 2008 ist der KSR Mitglied im Fahrgastbeirat. Sinn dieser Mitgliedschaft ist es, die InPeter Petrausch teressen der Fahrgastgruppen zu vertreten. Der KSR hofft, durch diese Mitgliedschaft auch die Interessen de Senioren auch hier nachdrücklicher vertreten zu können. Peter Petrausch ist der Sprecher des FGB. Wohnberatung & Wohnanpassung Andrea Überall-Schulze Die Vielfältigkeit des Wohnens für ältere oder alte Menschen ändert sich ständig, und die Angebote der Architekten und Andrea Überall-Schulze Bauunternehmungen passen sich weitgehend den Bedürfnissen an. Eine Vorliebe gibt es für den alternden Menschen trotz allem – möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben zu kön-

nen. Hier kommt die Wohnberatung des KSR sinnvoll und kompetent zum Einsatz. Gemeinsam werden die Möglichkeiten des Verbleibens und die notwendigen Veränderungen mit Betroffenen und Handwerkern besprochen, und die notwendigen Anträge an die Kranken- und Pflegekassen zur Erstattung der Umbauund Gerätekosten gestellt. Die Wohnberatung wird die Zusammenarbeit mit Krankenhäusern und Reha-Kliniken verstärken, um schon hier mit den Betroffenen eine rechtzeitige Vorbereitung für einen problemlosen Verbleib in den eigenen vier Wänden zu gewährleisten. Sollte der Umbau in der erforderlichen Notwendigkeit nicht möglich

sein oder die Höhe der Kosten das Erstattungslimit überschreiten, so ist die Wohnberatung den Betroffenen aufgrund ihrer Kenntnis bei Bedarf auch bei der Findung einer geeigneten anderen Wohnung behilflich. Der Enzkreis Der Kreisseniorenrat wird zukünftig die Kontaktarbeit zu den Gemeinden im Enzkreis intensivieren. Durch Einzelgespräche mit den Bürgermeistern soll eine erste Gesamtübersicht entstehen. 15 Vorstandsmitglieder werden mit 28 Bürgermeistern der Gemeinden erste Informationsgespräche führen. Anhand der Resultate werden die weiteren Wege der Zusammenarbeit erarbeitet.

„Respekt“ ist das Reizwort der diesjährigen Themenwoche im Kupferdächle Zur Eröffnung der Themenwoche werden u.a. fotografische und plastische Interpretationen des Begriffs „Respekt“ gezeigt. Mitwirkende: Kunstkurs des Hebel-/Heuss-Gymnasiums, Seniorenheime Johanneshaus Öschelbronn/ Birkenfeld sowie Jugendliche der JVA Pforzheim. Die Ausstellung wird am 8. November um 17.00 Uhr eröffnet und dauert bis zum 22. Januar 2010.

Dillweißenstein werden sich Schüler und Senioren in einer gemeinsamen Diskussion über das Thema „Respekt zwischen den Generationen“ mit der Zeitschrift „Generation im Dialog“ und dem Kreisseniorenrat austauschen und einen Artikel erarbeiten. Leitung: Gerda Görnemann, Vorsitzende des Kreisseniorenrats, Carsten Fertig, Medienpädagoge.

Unter dem Titel „Generationen im Dialog“ findet am Freitag, dem 13.11.2009 ein Workshop und Diskussionsrunde für Schulklassen statt. Im Rahmen eines Besuchs im Altenpflegeheim Schauinsland in

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Kreisseniorenrat VERANSTALTUNGEN DES KREISSENIORENRATS: Kino – Sondervorstellung für Senioren: An jedem zweiten Mittwoch im Monat läuft im Rex-Kino ein Filmvorstellung mit anschließendem Schwätzchen bei Kaffee und Kuchen. Aus dem gesamt laufenden Programm wird der qualitativste und für diesen speziellen Besucherkreis geeignete Film ausgewählt. Beginn der Vorstellung 13.30 Uhr . Ein bis 2 Tage vor dem Kinotag wird er in der einschlägigen Presse noch einmal angekündigt. Vorherige Reservierungen im Rex-Kino sind unbedingt erforderlich.

aktiv

Möglichkeit, selbst den “Pinsel zu schwingen“. Dann folgt eine Kaffeestunde, um Erfahrenes zu diskutieren.

• „Betörende Düfte“ Am 8.10., um 14.30 Uhr, spricht Werner Bernauer, Inhaber der Parfümerie Just über das Thema

Theaterkarten: Aufgrund einer Sondervereinbarung mit dem Pforzheimer Stadttheater können die Senioren über den KSR für ausgewählte Vorstellungen kostengünstigere Karten beziehen. Bestellungen hierfür erfolgen über die Geschäftsstelle des KSR. Vorträge in den Schmuckwelten im Raum „SMARAGD“: • Ein Nachmittag mit Hundertwasser am 16.9., um 14.30 Uhr, spricht die Kunsthistorikerin Claudia Baumbusch über Leben und Werke des Malers Hundertwasser mit einer anschließenden Führung durch die Ausstellung und der

Parfum, seine Geschichte und die gegenwärtigen Nasen und Tendenzen. Anschließend eine Kaffeestunde mit Diskussionsgesprächen. • Die drei großen Reformen: Gesetz über Patientenverfügung, Erbschaftssteuer, Reform des Pflichtteilsrechts. Rechtsanwältin Isabel Hutter spricht über diese drei Themen am 20.10., um 15.00 Uhr.

FÜR ALLE VERANSTALTUNGEN SIND RECHTZEITIGE ANMELDUNGEN ERFORDERLICH! Geschäftsstelle Kreisseniorenrat Pforzheim Enzkreis e.V. • Ebersteinstr. 25 (Ecke Salierstraße), 75177 Pforzheim • Tel. 0 72 31/3 27 98 oder Fax 0 72 31/35 77 08 • E-Mail: info@kreisseniorenrat-pf.de

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• Generationen am Werk – Schmuck für den Weihnachtstisch – am 14.11., um 15.00 Uhr: Oma und Enkelin und Enkel kreieren Weihnachtsschmuck. Aus Perlen und farbigen Edelsteinen können sie gemeinsam Ringe, Armbänder, Ohrschmuck und Ketten anfertigen, kostbare und liebenswerte Geschenke – als Einzelstücke oder als Garnitur. Sterntreffen – Veranstaltung am 17.10.09 Seit über 25 Jahren veranstaltet der KSR das Sterntreffen. Dieser bunte Nachmittag für Senioren findet im Wechsel in Pforzheim und im Enzkreis statt. Eingeladen werden sämtliche Senioreneinrichtungen, -Heime, Treffpunkte, Vereine und private Gruppen und -Personen. Der Partner der diesjährigen Veranstaltung ist die Gemeinde Ötisheim. Die Veranstaltung beginnt in der Ötisheimer Erlentalhalle um 14.00 Uhr. Musikverein, Gesangverein, die Schule und der Turnverein zeigen in einem bunten Programm die Vielfältigkeit ihrer Leistung. Und für das leibliche Wohl sorgen die Ötisheimer „Naturfreunde“.

Sämtliche Veranstaltungen des Kreisseniorenrats Enzkreis Stadt Pforzheim werden rechtzeitig vorher in der Pforzheimer Zeitung und im Kurier angekündigt. Sollte das Programm noch durch weitere Themen ergänzt werden, so wird dies ebenfalls über die Tagespresse mitgeteilt. Auf Wunsch können wir gern den Interessenten das Programm noch einmal separat zusenden.


Berliner Erklärung

zum demografischen Wandel Unternehmen und Verbände unterzeichneten die sogenannte Berlinder Erklärung. Darin formulierten sie zehn Ziele, um optimaler auf den gemografischen Wandel vorbereitet zu sein. Von der Leyen sagte dazu: „Wer heute die richtigen Weichen stellt hat im demografischen Wandel gute Wachstumschancen.“ In den zehn Punkten der „Berliner Erklärung“ verpflichten sich die Unternehmen zu folgenden Zielen: 1. Selbstständiges Leben unterstützen Wir werden die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen fördern, die ein selbständiges Leben bis ins hohe Alter ermöglichen. Wir streben an, unsere Produkte und Dienstleistungen im Sinne unseres „Universal Design“(für alle geeignetes Design) ebenso wie unsere Produktions-und Verkaufsbereiche möglichst barrierefrei zu gestalten. 2. Zugang zu unseren Angeboten schaffen Wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten dafür sorgen, dass Menschen nicht nur in Ballungszentren leben, sondern auch im ländlichen Raum einen besseren Zugang zu unseren Angeboten haben. Dazu ist nicht zuletzt ein verbesserter Zugang zum Internet, auch für ältere Menschen wichtig. 3. Bedürfnisse von Menschen mit geringen Alterseinkünften berücksichtigen Wir bekennen uns zu einer Unternehmens- und Geschäftspolitik, die auch die besondere Si-

tuation von älteren Menschen mit geringen Einkommen berücksichtigt. Und möglichst für diese Zielgruppe geeignete Angebote entwickelt. 4. Beschäftigungsfähigkeit erhalten Wir werden die Voraussetzungen für einen möglichst langen Verbleib älterer Beschäftigter in unseren Unternehmen verbessern. Hierzu bieten wir Maßnahmen der gesundheitlichen Prävention an und beteiligen auch ältere Beschäftigte an unseren inner- und außerbetrieblichen Weiterbildungsaktivitäten. Zudem richten wir die Personenplanung darauf ein, unserer Beschäftigten rechtzeitig Perspektiven aufzuzeigen. 5. Ältere Menschen einstellen Wir werden im Rahmen unserer Einstellungspraxis älteren Arbeitsuchenden die Chance für einen beruflichen Wechsel oder den Wiedereinstieg in den Beruf bieten. Sofern sie die entsprechenden Qualifikationen mitbringen. 6. Betriebliche Altersvorsorge stärken Wir sehen in der betrieblichen Altersvorsorge für unsere Mitarbeiter einen richtigen Beitrag,

um das Alterseinkommen künftiger Rentnergenerationen zu sichern. 7. Altersgemischte Teams in Produktion und Verwaltung Wir werden in möglichst vielen Bereichen altersgemischte Teams einsetzen. Sie sind leistungsfähig und erfolgreich und stellen sicher, dass Erfahrungswissen weitergegeben wird. Außerdem verbessern sie das Verständnis der Generationen. 8. Perspektiven schaffen Wir werden die Attraktivität der Arbeitsplätze in unserem Unternehmen fördern, indem wir den Beschäftigten Bildungschancen eröffnen und ihnen Angebote für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf bieten. Auch wollen wir ihnen Perspektiven für die Zeit nach dem Beruf aufzeigen. Denn durch freiwilliges Engagement können beruflich erworbene Kompetenzen über die Erwerbsphase hinaus besser zum Wohl des Gemeinwesens genutzt werden. 9. Altersgrenzen beseitigen Wir werden unsere Unternehmen auf mögliche Altersgrenzen überprüfen und diese beseitigen, soweit kein sachlicher Grund dafür vorliegt. Dies gilt sowohl für den internen Unternehmensbereich gegenüber den Beschäftigten als auch hinsichtlich der Angebote für unsere Kundinnen und Kunden. 10. Altersbilder verändern Wir werden mit unserer Öffentlichkeitsarbeit, vor allem mit unserer Unternehmens- und Produktionswerbung, dazu beitragen, dass die Altersbilder in unserer Gesellschaft realistischer dargestellt werden.

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Merz – Wanderer, kommst Du nach Wurmberg, so entdecke die revolutionierende Waschstraße, des Traditionsunternehmens Merz, das die erste Grüne Wäscherei in Betrieb genommen hat. Gemeinsam mit dem Maschinen- und Anlagenhersteller Kannegiesser wurde hier ein weltweit einmaliges Projekt gestartet, das konsequent auf ein Energie sparendes Konzept ausgerichtet ist, das Ende des Dampfzeitalters im Wäschereigewerbe einläutet und das neue Zeitalter einer hochqualifizierten Technik zum Schutz der Umwelt verkündet.

Das neu errichtete Firmengebäude der Wäscherei Merz in Wurmberg.

Die Gründerin Anna Merz.

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Das Resultat ist eine Reduzierung des Energieverbrauchs von 50%. Drei Millionen wurden in die Anlage investiert mit der weniger als die Hälfte an Wasser und entsprechend weniger Strom zum Aufheizen benötigt wird. Bei steigenden Energiekosten rechnet sich das. Das ist ökoeffizientes Waschen auf höchstem Niveau. Auch das Abwasser wird recycelt, und eine aufwendige Computertechnik reguliert die Waschmittelzugabe im Verhältnis zur Verschmutzung. Die ersten Anfänge dieses marktführenden Unternehmens begannen 1945 mit Anna Merz und ihrer kleinen privat betriebenen Wäscherei. Fünf Jahre später gründeten Hannelore und Helmut Burkhard die Wäscherei Merz in Niefern. 1985 wurde Volker Burkhard als gelernter Textilreiniger-Meister und Betriebswirt der Firma Geschäftsführer.

Foto: Wacker

Auf 1.800 qm Produktionsfläche und Büro- und Sozialräumen werden 56 Mitarbeiter beschäftigt, davon 7 Menschen mit Behinderung. Das Alter seiner Mitarbeiter liegt zwischen 40 und 64 Jahren. Seine Stellungnahme: „Ich arbeite gern mit älteren Menschen. Sie sind zuverlässig, verantwortungsbewußt und einsatzbereit.“

Volker Burkhard ist ein Mann, der mutig und konsequent neue Wege geht, und das nicht nur in der Produktion. In seiner Dachsteinakademie in Wurmberg werden unterschiedliche Schulungen für Pflegemitarbeiterinnen und Pflegemitarbeiter und Seminarveranstaltungen für Führungskräfte aus Alten- und Pflegeheimen und eine Zusammenarbeit mit hauswirtschaftlichen Schulen durchgeführt.

die erste

Das Kredo der Waschstraße ist Energie sparen und Umwelt schonen, d.h. Einsparungen von Wasser, Energie und CO2. Sie ist das Herzstück der Wäscherei mit einer Leistungskapazität von 1000 kg Wäsche pro Stunde. Auch gibt es das spezifische Bearbeitungskonzept PWL = Pflegeheim-Wäsche-Logistik: • Abholung der Wäsche in farblich voneinander getrennten Wäschesäcken • Bereitstellung von Container und Wäschesortierplänen • Bearbeitung der darin befindlichen Flach- und Frottierwäsche Bewohnerwäsche, Berufskleidung • je nach Wäschestück Waschen, Pflegen, Trocknen, Legen, Mangeln, Finishen evtl. Näharbeiten • Sortierung der Wäsche nach Wohnbereichen bzw. Stationen • Auslieferung der Wäsche je nach Wunsch zentral oder dezentral auf den Wohnbereich. Bearbeitung der Bewohnerwäsche im Barcode-Verfahren: auf dem Kleidungsstück wird ein Etikett mit einem Strichcode versehen, der wesentliche Informationen speichern kann, Name der Einrichtung des Bewohners- • Speicherung des Wohnbereichs und der Zimmernummer • Art des Kleidungsstückes • Bearbeitungsart bzw. Waschverfahren • Waschzähler/Waschzyklen • Zustand des Kleidungsstückes – bei teurer Ware Hinterlegung per Foto usw. In der Gütegemeinschaft Sachgemäße Waschpflege e.V. sind seit 1953 gewerbliche Wäschereien organisiert, die sich in besonderem Maße der Güte- und Qualitätssicherung im Bereich Wäschepflege verpflichtet fühlen. Die Wäscherei Merz ist hier seit 40 Jahren Mitglied. Die Kunden, der rund 300 Mitgliederbetriebe, profitieren von der engen Zusammenarbeit der Gütegemeinschaft mit dem internationalen Textilforschungszentrum HohensteinInstitute und dem daraus resultierenden Wissensvorsprung in allen


Grüne Wäscherei Bereichen der industriellen Wäschepflege. Hier arbeitet ein Stab hochqualifizierter und engagierter Fachleute in modern ausgerüsteten Laboratorien an der Zukunft textiler Produkte und Dienstleistungen. Auch gibt es einen Arbeitskreis zur Entwicklung eines Leitfadens für Altenund Pflegeheimen. Außerdem lassen Hersteller, Handelsunternehmen Importeure und Exporteure aus der ganzen Welt ihre Produkte von den Hohensteiner Spezialisten auf Qualität und Produkteigenschaften testen und bewerten. Alle 2 Monate erfolgt eine Überprüfung der Waschverfahren und Hygienerichtlinien, es erfolgen zwei unangemeldete Betriebsbegehungen im Jahr. Außerdem erfolgt eine eigene Überprüfung in Zusammenarbeit mit der Fa. Christeyns.

Zusammenfassend: • in Deutschland werden jährlich in 2.380 Wäschereien ca. 675.000 Tonnen Wäsche aufbereitet. • Bei einem Dampfverbrauch von 2 kg Dampf pro kg Wäsche beträgt der jährliche Gesamtverbrauch der Branche 1,35 Mio. Tonnen Dampf. Dabei werden in deutschen Wäschereien jährlich ca. 180.000 Tonnen CO2 erzeugt.

Volker Burkhard in Wurmberg hat das Signal zum Aufbruch gegeben, zukunftweisend zu denken, konsequent zu handeln und verantwortungsbewußt zur Erhaltung unseres Lebensraumes beizutragen. Wir brauchen Vorbilder – dieses sollte sich herumsprechen.


Prof. Dr. Ulrike Krenzlin

Dirigent Matthias Georg Kendlinger:

„Zu den weltbesten

Prof. Dr. Ulrike Krenzlin

Bild rechts oben: Dirigent und künstlerischer Leiter Matthias Georg Kendlinger. © DaCapo/Heitmann Bild rechts: Pianist Herbert Schuch, hier bei der Probe vor dem Konzert in Thiersee. © DaCapo

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Seit Frühling 2009 gibt es die Tiroler Beethoven-Tage. Mit dem Gründungsakt ist Dirigent Matthias Georg Kendlinger seinem erklärten Ziel näher gerückt. Bis 2015 will er es schaffen, mit seinen „K&K Philharmonikern“ zu den weltbesten Klangkörpern aufzurücken. Seine über hundert Dirigate mit Arrangements aus der Wiener Klassik, den „Opernchören“, den „Opernmärschen“, seine Vorlieben für Giuseppe Verdi, Peter Tschaikowski und Richard Wagner haben ihm die Türen der renommierten Konzerthäuser und Tonhallen Europas geöffnet. Erfolg ist ihm seit vierzehn Jahren treu geblieben, der Zugewinn überzeugend. Im „ Verlorenen Sohn“ (UA 29.04. 2006, Gewandhaus Leipzig) hat der Komponist Kendlinger ein eigenes Kunstkonzept und seine Handschrift vorgestellt. Von Dürer bis Rembrandt ist dieses Individualdrama in Meisterwerken als Gleichnis dargestellt worden. Klar geworden ist, dass Kendlinger Reichtum und Bandbreite seiner Interpretationskunst sowie Ideen zu sinfonischen Visionen wie der „Präsident ObamaMarsch“ (UA 1.12.08 Konzerthaus Berlin) aus einer im Christentum verankerten Tradition bezieht. Gegenwärtig arbeitet er an zwei weiteren Kompositionen, an einer Hommage an seine Tiroler Heimat „Kaiser, Wilder Kaiser“ und an „Manipulation“, einem Werk für Solisten, Chor und großem Sinfonieorchester. Gesellschaftskritik steht bei ihm ganz oben. Er fasst sie nicht als Schlagwort auf, sondern erkennt ihren Sinn im Anmahnen moralischer Werte, die überall verloren gehen. Beim Dirigieren – fast immer ohne Partitur – schlüpft Kendlinger in das musikalische Werk hinein. Es trägt

ihn beim Dirigat wie auf Wolken davon. Noch nie habe ich so hoch gestimmte, mimisch und gestisch bewegte Körper und Gesichter bei den Sinfonikern gesehen. Wie in einen Strudel hineingerissen, lassen sie sich entzünden von Klang und Melodie. Kein Wunder. Jedes seiner Orchestermitglieder kennt der Dirigent seit Jahren. Alle teilen miteinander die Freude an einer erhebenden Aufgabe. Mit diesem ungewohnten Stil und seiner einnehmenden Erscheinung erreicht Kendlinger die junge Generation wie kaum ein anderer. Denn er dirigiert unkonventionell, einfühlsam, bleibt spürbar dicht am Rhythmus. Alles das führt den Kenner in neue Gefilde, öffnet Nichtkennern musikalisches Neuland. Das Wunder der Musik wird zum kostbaren Erlebnis.

Dennoch, um mit diesem Sinfonieorchester sein hehres Ziel zu erreichen, ist die Auseinandersetzung mit dem sinfonischen Oeuvre von Ludwig van Beethoven notwendig. Verwurzelt in seiner Tiroler Heimat – am Fuß des Kaisergebirges, hat Kendlinger im Mai 2009 die künstlerische Gesamtleitung für das neue Musikfestival übernommen. Eckpunkte sind die Beethoven – Sinfonien und der künstlerische Nachwuchs. Dies Jahr hat er für Beethovens Klavierkonzert Nr. 2 den Virtuosen Herbert Schuch gewonnen. Dessen stupende Virtuosität, verbunden mit hohem lyrischem Talent und feinsten Abstufungen in den schmeichelnden Läufen führen zu den Rätseln des Lebens. Wie war der Weg, auf dem die Muse diesen jungen Mann an ihre Hand genommen hat. Eigentliche Herausforderungen werden die großen Sinfonien darstellen. In diesem Jahr war es die Sinfonie Nr. 5, die „Schicksalssinfonie“. 1) Unter den solistischen Leistungen glänzten die Stars des „Henschel Quartetts“ mit dem Beethoven-Streichquartett in B-Dur. Auch Beethovens einziges Oratorium „Christus am Ölberge“ im Dirigat von Georg Kugi gehörte zu den Höhepunkten. Solche Glanzlichter kann Kendlinger


Klangkörpern aufrücken“… schon im ersten Jahr seinem Festival aufsetzen. Er öffnet breiten Zugang zu Beethoven und Zeitgenossen mit Sinfonien, Kammerkonzerten, einem Oratorium, Solisten, Sängern, einem Galakonzert mit Opernchören und dem Film. Mit einem Seefeuerwerk zu Füßen des „Wilden Kaisers“ endet das Abschlußkonzert – genau wie zu Händels Zeit.

EINE KUH FÜR EIN AKKORDEON – MATTHIAS GEORG KENDLINGER IM INTERVIEW

kordeon, doch sie hatten dafür nicht genügend Geld. Mein Großvater verkaufte eine Kuh für das Akkordeon der Marke Hohner Morino. Damit habe ich dann täglich 5 bis 6 Stunden geübt, nicht aus Pflichtgefühl, sondern weil es mir so großen Spaß machte. Die über 1000 Auftritte mit meinem Quintett waren eine wilde Phase. Ich geriet in eine Krise, habe

die Bühne verlassen und drei Jahre pausiert. Ich musste mich neu finden. Dabei entdeckte ich meine Liebe zur Klassik.

Dirigent, Komponist und Produzent

Krenzlin: Herr Kendlinger (*64), Sie sind Musiker, Dirigent und Komponist und das als Autodidakt. Mit dem Akkordeon haben Sie als Siebzehnjähriger ihre Heimat, das Kaisergebirge, verlassen und sind jahrelang mit alpenländischer Volks- und Tanzmusik herumgetingelt. Als Klassikproduzent und Tourneeveranstalter leiten Sie heute die DaCapo Musikmarketing GmbH, ein eigenfinanziertes Unternehmen mit im Kern um 150 fest angestellten Musikern. Was ist das Geheimnis Ihres Erfolgs? Kendlinger: Es ging alles wie von selbst. In Erinnerung geblieben ist mir eine Episode. Von meinen Eltern wünschte ich mir ein besseres Ak-

Krenzlin: 1994 gründen Sie mit Ihrer Frau Larissa eine Agentur für szenische Opern und Konzerte. Heute sind Sie mit eigenem Orchester, Chor und Ballett in den renommierten Konzerthäusern von Paris, Madrid, Santiago de Compostela, Luxembourg zu Hause, in der Berliner Philharmonie, im Wiener Musikverein, im Münchner Herkulessaal, in den Tonhallen von Zürich und St. Gallen usw. Ihr Erfolg – eine Frage des Konzepts? Kendlinger: Einmal das Konzept, außerdem meine Ausbildung als Kaufmann. Ohne diesen kaufmännischen Beruf könnte ich das Musikmarketing unmöglich betreiben. Ohne innige Verbindung von Kunstliebe und Geschäftssinn lassen sich

auch Opernhäuser nicht erfolgreich leiten. In meiner ersten Phase sah ich die engagierten Orchester plötzlich mit ganz anderen Augen, beobachtete berühmte Dirigenten und verglich alles mit einander. Ich wurde immer nervöser bei dem Gedanken, wie ich selber zwar wohl nicht besser, aber anders, nämlich einfühlsamer, rhythmischer und vorsichtiger dirigieren würde. Am Ende konnte ich diese eingekauften Konzerte selber nicht mehr anhören. Mir waren aber Hände und Füße gebunden, weil ich über kein eigenes Orchester verfügte.

Krenzlin: Es kommt rasch zu eigenen Produktionen. Die erfolgreiche „Wiener Johann Strauß Konzert – Gala“ (seit 1996) mit dem dafür gegründeten K&K Ballett (1998) war die erste Eigenproduktion. 2002 gründen Sie die „K&K Philharmoniker“ als eigenes Orchester, 2003 den „K&K Opernchor“. Ihre um 70 Musiker und 50 Sänger, fast alle in festen Verträgen, stammen aus der Westukraine. In Lemberg entsteht auch jede Neuproduktion. Weshalb Ihre Neigung zur Ukraine? Kendlinger: Alles begann mit den Kindern aus Tschernobyl. Sie waren zur Erholung bei uns in Kufstein. Mir tat deren Elend leid. Ich wollte helfen und knüpfte so eine Verbindung zur Staatsoper in Lemberg. Dabei bin ich bis heute geblieben. Zu meinen Lebensregeln gehört es, bei den Menschen zu bleiben, denen ich auf meinem Lebensweg begegne. Solche Begegnungen betrachte ich als schicksalhaft. Hinzukommt, dass die Westukraine mit ihren 350 Millionen Einwohnern 300 Jahre zu Österreich gehörte. Dessen hohe Kunst- und Musiktradition, der auch ich anhänge, ist in Lemberg bis heute so lebendig geblieben, dass jeder auf der Straße singt. – Ich betreibe sozusagen ein eigen finanziertes EU-Projekt.

Bild links: K&K Philharmoniker unter Matthias Georg Kendlinger im Passionsspielhaus Thiersee. © DaCapo

1) Neuerscheinungen von Kendlinger Dirigaten 2009/10: Tiroler Beethoven-Tage 2009 „Beethoven 5, Schubert 7“ K&K Philharmoniker: erscheint 09.10.2009 Beethoven „Eroica“ K&K Philharmoniker: Egmont Ouverture f-moll.op. 84. Sinfonie Nr. 3 „Sinfonia Eroica“ Es-Dur op. 55, als CD und DVD ab 29.01.2010.

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Prof. Dr. Ulrike Krenzlin

Dirigent Matthias Georg Kendlinger:

„Zu den weltbesten Klangkörpern aufrücken“…

Das Interview ist in Kurzfassung am 19./20. Mai 2007 im Neuen Deutschland erschienen. Hier handelt es sich um die Erstveröffentlichung des gesamten Interviews. Die 2. Tiroler Beethoven Tage sind vom 15. – 22. Mai 2010, die 3. Tiroler Beethoven Tage vom 14. – 21. Mai 2011 in der Ferienregion Kufstein. www.beethoventage.at · www.matthias-georgkendlinger.at

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Krenzlin: Sie bevorzugen die StraußDynastie in ihren Gala-Konzerten, die Musik von Tschaikowsky und berühmte Opernchöre. Manche Musikkenner rümpfen die Nase und sagen, könnte das Programm nicht etwas moderner, mehr für junge Leute sein? Kendlinger: Das haben mich meine Musiker am Anfang auch gefragt. Muß es denn immer wieder Johann Strauß sein? Dazu habe ich zweierlei gesagt: 1. Zur Volksmusik als Urquelle unserer heutigen Musiken müssen wir immer wieder zurückkehren. Einen Walzer zu spielen und spannungsreich bis zum Ende durch zu halten – glauben Sie mir – das vermögen nur ganz wenige Orchester. Atonal zu spielen, ist einfach, Filmmusiken sind auch kein Problem, aber die Feinsinnigkeit eines Walzers, eines Marsches so herauszuarbeiten, das alles stimmt, damit den Menschen zu erreichen, das war unser Anfang. Und wenn wir das können, gehen wir zum nächsten Schritt und immer weiter. 2. Mit meiner ersten Komposition „Der Verlorene Sohn“ für großes Sinfonieorchester zu einem Gleichnis, das Christus seinen Jüngern im Neuen Testament erzählt, habe ich mich über die Rätsel der Welt geäußert. Danach kam einer nach dem anderen zu mir, um von seinen gescheiterten Lebenswegen und Neuanfängen zu erzählen. Was ist daran traditionell? In der nächsten Saison wird es monatliche Sinfoniekonzerte geben, bald auch Festspiele. Krenzlin: Sie wollen sich bis 2015 zu den weltbesten Orchestern hinaufspielen. Klingt das nicht etwas zu anspruchsvoll, wenn man erst beim Walzer ist? Kendlinger: Nein, das heißt doch nur, dass es für uns keinen Stillstand geben darf. Der Weg ist das Ziel. Dirigent und Orchester sind bei uns

wie ein Körper. Mit der Urkraft steigen wir gemeinsam Stufe für Stufe empor. Diese Verbundenheit von Orchester und Dirigent gibt es anderswo kaum. Viele Orchester finden im Streit nicht mehr zum Klang.

Krenzlin: In einem so großen Orchester, das saisonal mit Bussen und Instrumenten von einem Ort zum anderen unterwegs ist, in Hotels lebt, ergeben sich ständig neue, die unterschiedlichsten Probleme. Wie bearbeiten Sie Schwierigkeiten, auch nachlassende Qualität usw. Kendlinger: Wir sind alle total aufeinander angewiesen. Mein Blick ist scharfsinnig geworden für Probleme. Meiner Meinung nach macht kein Mensch etwas absichtlich falsch. Er steht nur in falschen Konstellationen. Die muß man ändern. Es gibt keine unlösbaren Probleme. Ich warte also nicht ab, packe das Problem auf den Tisch und versuche zu erfahren: Hast Du ein Problem mit dem Instrument, liegt Deine Oma im Krankenhaus, musst Du mehr üben usw. Nur ganz selten kommt es vor, dass jemand nicht mehr will. Dann müssen wir uns voneinander trennen. Ich bin grundsätzlich der Meinung, dass Probleme in Staatlichen Orchestern an diesen ungelösten Situationen kranken, die niemand zur Lösung bringt. Dann kommt auch keine Musik mehr rüber. Krenzlin: Wie wählen Sie Ihre Musiker aus? Kendlinger: Im September ist immer Vorspiel für Neueinstellungen. Jeder Instrumentalist wird überprüft. Ich lasse hinter einem Paravent spielen und singen, damit ich nicht abgelenkt bin von einem schönen Gesicht oder Kleid. Nur Qualität zählt. Krenzlin: Sie arbeiten viel mit älteren Solisten zusammen, seit 1999 beispielsweise mit der bekannten Wiener Choreografin Gerlinde Dill (1933

– 2008). Weshalb schätzen Sie die Erfahrung dieser Älteren? Jüngere wären doch viel attraktiver. Kendlinger: Wo ich herkomme, haben wir Respekt vor der Erfahrung und dem Können älterer Menschen. Ich erkenne an einem Menschen alle Ecken, Kanten, aber auch seine runden Seiten. Es gibt keinen idealen Menschen. Also nehme ich für das Wertvollste an einem Menschen auch alles andere von ihm in Kauf. Ich bin gegen den Kult um ewige Schönheit und Jugend. Krenzlin: Sie sind viel beschäftigt, belastet und wenig zu Hause bei Ihrer Familie, das sind Ihre Frau mit drei Kindern. Wie nehmen Sie familiäre Verantwortung wahr? Wie vereinbaren Sie Familie und Beruf? Kendlinger: Wenn ich eine Familie habe, muss ich Verantwortung übernehmen. Ich brauche eine Familie, um mein Gleichgewicht herzustellen. Nur wenn mir das gelingt, kann ich überhaupt erst komponieren, produktiv sein. Ich bin meist zehn Tage unterwegs, dann eine Woche zu Hause. Meine Ehe sehe ich auch als Partnerschaft, um sich gegenseitig zu unterstützen und weiterzubringen. Meine Frau ist meine beste Beraterin. Krenzlin: Wie halten Sie es mit der musikalischen Erziehung Ihrer Kinder. Kendlinger: Sie spielen alle ein Instrument: Katrin (16) spielt Gitarre, singt gut und textet. Der Mittlere spielt Querflöte. Maximilian hat großes Talent zum Klavierspielen, setzt sich zwei Stunden zu mir, wenn ich komponiere. Aber momentan spielt er lieber Fußball. Da lasse ich ihn. Ich bin nicht der Typ, der auf seine Kinder Druck ausübt, wie manche Eltern, die von ihnen das erreichen wollen, was sie selber nicht geschafft haben. Da kann man viel kaputt machen.


Händelfestspiele 2009:

Cecilia Bartoli zu Besuch bei Händel „Händel – Der Europäer“, so lautet das Thema der Händelfestspiele 2009. Die Festspielthemen wechseln jährlich. Doch bleiben Thema und dessen Darstellung eher eine Angelegenheit von Musikwissenschaftlern, die sich während der Festspiele zur „Wissenschaftlichen Konferenz“ treffen. Diesmal ist es anders. Der Funke („La Scintilla“) zur Musik wird tatsächlich überspringen, weil die temperamentvolle Koloratur-Sopranistin und I Sassone (Sachse) – so nannten seine Mäzene den jungen Händel in Italien – sich in Halle begegnen werden.

Denn am 22. Oktober beendet Cecilia Bartoli, begleitet von dem Barockensemble „La Scintilla“, in Halle das Jubiläumsjahr zum 250. Todestag von Georg Friedrich Händel mit einem Konzert. Cecilia Bartoli erinnert heute wohl an den Typus jener Sängerinnen wie Margherita Durastanti, die Händel für die Royal Academy in London persönlich aus Italien für horrende Gagen engagierte, für die er Opern schuf, auf deren Charakter und Stimmlage er seine schönsten Arien zukomponierte. Doch das Festjahr begann schon im Frühjahr mit dem Special Day. Am 19. April, Händels Todestag, wurde es in der Marktkirche mit einem Konzert eröffnet. In dieser Kirche ist Händel getauft worden. Hier begann die Laufbahn des jungen Organisten. Der MDR strahlte die Veranstaltung in alle Welt aus. Seither vergeht kein Tag, an dem nicht vierzig Rundfunkanstalten Händels populäre Arien ertönen lassen. In den größten Opernhäusern der Welt stehen Aufführungen von Händelopern auf den Spielplänen, in den Konzertsälen Oratorien. Zwischen dem Special Day und Cecila Bartolis Auftritt fanden vom 4. bis 14. Juni die Händelfestspiele statt. Im Vergleich zu anderen Musikfestivals überzeugen Tradition, Facettenreichtum und das hohe Niveau der Händelfestspiele. Kein Geheimnis. Halle ist der originäre Geburtsort des Komponisten, sein Geburtshaus blieb vom Krieg verschont. Das Händel-Haus mit Mu-

seum – neuerdings eine Stiftung hat nach Jahrzehnten eine neue Dauerausstellung erhalten mit dem Werdegang Händels von Halle aus über Hamburg nach Italien, Hannover und England, Dokumente und das Oeuvre nach neuesten Gesichtspunkten gestaltet und medialen Installationen unterhaltsam präsentiert werden.

Das ist noch nicht alles. Das Händel-Haus, das in der DDR eines der wenigen international renommierten Vorzeigeprojekte war, beherbergt neben der Händelfestspielleitung die Redaktion der Händelwerk-Ausgabe. Unerwähnt bleibt leider, dass das bereits 1856 begonnene Projekt ursprünglich vom Preußischen König Friedrich Wilhelm IV. initiert und gefördert worden ist. Friedrich Crysander und Georg Gervinus brachten bis um 1900 bereits 94

Händel-Denkmal in Halle. Foto: Thomas Ziegler

Bände heraus. Die Händel-Ausgabe gehört zu den umfangreichsten Forschungsunternehmen für deutsche Künstler. Bis heute wird sie mit höchstem Anspruch fortgesetzt. Neuinszenierungen richten sich nach den neuen Editionen. Unter den fünf Operninszenierungen „Serse“, „Alcina“, „Ariodante“, „Belshazzar“ feierte die selten aufgeführte Oper „Floridante“ (HWV 14) am 5. Juni ihre Premiere. Die französische Inszenierung von Vincent Boussard unter der musikalischen Leitung von Christopher Moulds mit dem Händelfestpielorchester Halle auf historischen Instrumenten hat das musikalische Genie Händels in seiner vollen Breite gezeigt. Händel, über den gerätselt wird, weshalb er sein Leben als Junggeselle verbracht hat, kannte Leidenschaft, Eifersucht, Liebe, Machtbesessenheit, Brutalität wie kein anderer. Nur ist das keine Sache des Librettisten geblieben, sondern zeigt die außergewöhnliche Fähigkeit seiner musikalischen Ausdruckskraft.

Händel-Portrait: Gemälde von Thomas Hudson (1701 – 1779) Öl auf Leinwand : 121 x 100,5 cm, um 1748/49 Besitzer: Staatsund Universitätsbibliothek Hamburg

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Neues aus den Pforzheimer Schmuckwelten

Ausstellung Friedensreich Hundertwasser –

Traumwelten in Gold, Form und Farbe Im Zentrum der Sommeraktivitäten der SCHMUCKWELTEN Pforzheim steht die Ausstellung des weltbekannten Künstlers, die vom 1.7. – 30.9. 2009 in der Schmuckerlebniswelt zu sehen ist. Gezeigt werden 40 Originalgrafiken in Form von Farbholzschnitten, Radierungen, Lithografien sowie weitere vom Künstler gestaltete Objekte und angewandte Kunst.

„Die Originalgrafiken hinterlassen einen viel tieferen Eindruck, als all das, was man in zigtausendfacher Reproduktion kennt“, so Kunsthistorikerin Claudia Baumbusch. Mit Standarddrucktechniken, dem Gewöhnlichen, gab sich Hundertwasser nicht zufrieden. Er war besonders für seine ausgeprägte Experimentierfreudigkeit bekannt, was bei seinen grafischen Arbeiten besonders deutlich wird. Er nutzte vom japanischen Farbholzschnitt über die Serigrafie und Lithografie bis zur Farbradierung die gesamte vorhandene Bandbreite der Technik; experimentierte mit Glas, phosphoreszierenden Farben und Metallprägungen. Die glänzenden Farben erinnern dabei an den Wiener Jugendstil, durch den er ebenfalls beeinflusst wurde. Hundertwasser setzte sich besonders für ein Leben der Menschen im Einklang mit der Na-

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tur ein. Vor allem sein architektonisches Schaffen ist von diesem Bestreben geprägt. Mit Bildern wie „Blutende Häuser“ bezieht er Stellung gegen eine - seines Erachtens nach - seelenlose Hochhausarchitektur, in der die Natur keinen Platz zu haben scheint. Die Spirale, die er immer wieder in seinen Werken aufgriff, dient dabei als Sinnbild von Leben und Tod. „Mein Ziel war es immer, vielen Menschen Freude zu bereiten“ lautete Friedensreich Hundertwassers Motto. Um dieses Ziel zu erreichen fertigte er ab 1965 Druckgrafiken in teilweise sehr hohen Auflagen von bis zu 10.000 Exemplaren an. In der Ausstellung der SCHMUCKWELTEN sind es vor allem die kleinen Serien die faszinieren, wie der japanische Farbholzschnitt „Die Nachbarn“. Obwohl er in seinen Großauflagen mehrere tausend Abzüge fertigte, bemühte er sich ein Stück Originalität zu bewahren und jeden einzelnen Abzug zu individualisieren. Neben der Ausstellung lässt ein umfangreiches Rahmenprogramm mit 15 Veranstaltungen in die Welt des Friedensreich Hundertwassers eintauchen. Der von Hundertwasser inspirierte Traumgarten von Frank Sommer vor dem Haupteingang der SCHMUCKWELTEN lädt zum Staunen und Entdecken ein, musikalische Höhepunkte, Lesungen und Fahrten im Goldliner zum HundertwasserHaus nach Plochingen machen die Ausstellung zum Erlebnis für große und kleine Besucher. Gerade auch für Kinder sind die bunten, von Spi-

ralen und Zwiebeldächern durchzogenen Werke des Künstlers eine Inspiration, die zum Nachmachen anregt. Der Künstler Hundertwasser Geboren wurde der als Friedensreich Hundertwasser bekannt gewordene Künstler als Fritz Stowasser 1928 in Wien. Mit sieben Jahren attestierte man ihm „außergewöhnlichen Formen- und Farbensinn“. 1948/49 besuchte er in Wien für 3 Monate die Akademie der Bildenden Künste. Dort begann er seine Werke mit dem Künstlernamen Hundertwasser (sto = Hundert in vielen slawischen Sprachen) zu signieren. Er brach sein Studium ab und begann viel zu reisen (Paris, Marokko, Tunesien, Sizilien). Auf den Reisen lernte er Englisch, Französisch und Italienisch, sprach außerdem ein wenig Japanisch, Russisch, Tschechisch und Arabisch. Stets hatte er einen Miniaturmalkasten bei sich. 1960 reiste er nach Japan und heiratete dort in 2. Ehe die Japanerin Yuko Ikewada, von der er sich 1966 wieder scheiden lies. Während der Zeit in Japan entstand auch der Name Friedensreich. Hundertwasser entwarf das offizielle Plakat für die XX Olympischen Sommerspiele 1972 in München, 1985 wurde sein HundertwasserHaus in Wien den Mietern übergeben. In den Jahren darauf arbeitete Hundertwasser an zahlreichen Architekturprojekten in Deutschland, Österreich, Schweiz, Kalifornien, Japan und Neuseeland. Am 19. Februar 2000 starb Friedensreich Hundertwasser auf der Rückreise von Neuseeland nach Europa an Bord der Queen Elizabeth 2 an Herzversagen. Seinem letzten Wunsch entsprechend wurde er auf seinem Grundstück in Neuseeland beerdigt. Unter einem Tulpenbaum, ohne Sarg und nackt, eingehüllt in eine von ihm entworfene Koruflagge.


Paradiesisches Ambiente auf dem Leopoldplatz –

Startschuss für die Hundertwasser-Ausstellung fällt mit der Eröffnung des Traumgartens Traumwelten in Gold, und Farbe. Ein spannendes Rahmenprogramm mit 15 Veranstaltungen lässt in die Welt des Friedensreich Hundertwassers eintauchen. Nicht nur in den Räumen der Schmuckwelten zeigt sich das Thema Hundertwasser in seiner spezifischen Vielfarbigkeit. Es spiegelt sich auch in der Außenwelt und setzt das Thema vor den Türen der Schmuckwelten fort. Das Signal in seiner farbigen Lebendigkeit eröffnet sich jedem, der den Leopoldplatz betritt.

Ein im wahrsten Sinne des Wortes „großes Highlight“ ist hierbei der 150 m² große Hundertwasser-Traumgarten, den die Firma Aichele auf dem Leopoldplatz gestaltet hat. Die Liebe zum Detail wird durch die Verbindung der Kunst mit dem Gartenbau sichtbar, wie z.B. bei Künstlern wie Van Gogh, Monet und in diesem Fall Hundertwasser. Hundertwasser versuchte die Natur in die Städte zurück zu führen, um

so eine Oase der Ruhe in den hektischen Metropolen zu schaffen. Dies hat sich die Firma Aichele auf ihre Fahne geschrieben und baut deshalb Gärten, die außergewöhnlich sind. Der Künstler Frank Sommer aus Straubenhardt gestaltete den Garten in Anlehnung an die Gedanken und Ideale Hundertwassers in enger Zusammenarbeit mit dem Malerbetrieb Wendlinger und der Firma

Aichele. Der Künstler sprühte nur so vor kreativen Energien, die nun in diesem „Traumgarten“ kanalisiert wurden. Frank Sommer verbindet zudem ein persönliches Erlebnis mit Friedensreich Hundertwasser, durfte er den Künstler doch kurz vor seinem Tod in Neuseeland kennen lernen. „Ich traf ihn in einer Toilettenanlage, die er in einem kleinen Dorf in Neuseeland baute. Hätte mir damals jemand gesagt, dass ich einmal einen Hundertwassergarten vor den SCHMUCKWELTEN bauen würde, hätte ich dies für einen guten Witz gehalten!“, so Frank Sommer. Für die Hundertwasser-Ausstellung soll der Traumgarten einen ersten Anziehungspunkt und Inspiration darstellen, die die Verbindung von Kunst und Natur in einmaliger Weise zeigt und die Stadt noch ein wenig bunter und grüner erscheinen lässt. Zu sehen ist der Traumgarten bis August, eine Verlängerung ist geplant. Kontakt: SCHMUCKWELTEN Pforzheim Aichele Traumgärten Geschäftsleitung Michael Buck Tel. 0 72 31/99 – 44 41 Michael.Buck@schmuckwelten.de Geschäftsführung Wilfried Aichele Tel. 0 72 31/2 80 90 92 aichele@traum-garten.com

www.schmuckwelten.de

FA S Z I N AT I O N E R L E B E N . Europas größter Schmuckerlebnispark begeistert Sie mit glänzenden Eindrücken. Mit mehr als 65 000 Einzelangeboten erwartet Sie ein außergewöhnliches Einkaufserlebnis auf über 4 000 m2 Verkaufs-, Erlebnis- und Ausstellungsfläche. Die SCHMUCKWELTEN Pforzheim – Faszination erleben. SCHMUCKWELTEN Pforzheim · Westl. Karl-Friedrich-Straße 56 75172 Pforzheim · Tel. 07231 99-4444 · info@schmuckwelten.de


Zu wissen es ist PLATIN… Platin ist ein Produkt aus dem Reich der Mineralien, das sich in der heutigen Zeit nicht mehr als ein nur marktfüllendes Verkaufsobjekt darstellen lässt. Wir leben in einer Zeit des totalen Umbruchs, der sich ganz besonders auf die geistigen Bewusstseinsebene unseres Erdenlebens auswirkt. Dies bedeutet u.a., dass alle Erscheinungen dieser Zeit – und dazu gehört letzten Endes auch das Platin – nicht mehr als rein zufällig betrachtet werden können. Wir haben die Aufgabe, den Dingen mehr als bisher auf den Grund zu gehen. D.h., wir werden heute nicht mehr nur über den Namen und seine normalen Anwendungsbereiche involvieren können, sondern wir müssen auch von dieser Seite her betrachtet tiefer die Wesenheit des Produktes erkennen, um dem Verbraucher diese „Mentalität“ persönlichkeitsbezogener zu präsentieren. Platin ist ein Metall, dass den heutigen Weltmarkt in der Schmuckbranche bereits voll für sich beanspruchen könnte, wenn es gelungen wäre, dieses Metall als ein zur Zeit gehöriges zu erklären und zu deklarieren. Dies setzt jedoch voraus, dass es eine anders lautende geistige Ära für sich in Anspruch nimmt, als dies vor uns der Fall war. Platin steht als Metall mitten in diesen revolutionären Aufbrüchen, die sich aus den materiellen Denkvorschriften in die geistig – erläuternden drängen. Platin ist das Metall der geistigen Mitte. In der Hierarchie der Metalle steht Platin an der Spitze. So wie das Gold der Sonne, das Silber dem Mond, das Kupfer dem Jupiter, das Blei dem Saturn zugeordnet ist, so das Platin in seinem energetischen Zusammenspiel dem Planeten Neptun, der anhand der For-

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schungen der Astrologie auf den Geist des Menschen bewusstseinserweiternd einwirkt. Im Gegensatz zum Gold und zum Silber ist Platin ein introvertiertes Wesen. Seine häufigen Kämpfe um die geistige Vorherrschaft mit den körperlichen Wesenheiten haben seinen Charakter gefestigt, d.h. sein Wesen anpassungsfähig gemacht. Es weicht der Schlagkraft aus und verliert dabei keine eigene Substanz. Seine einzigartige Möglichkeit, den Progressionen Aggressionen zu verleihen, ohne dabei aggressiv zu wirken, besteht nicht erst seit gestern. Platin verbietet, mit anderen Elementen vermischt zu werden. Es zeigt sich maximal rein. Seine sehr zarten und sensitiven Formungsmöglichkeiten entsprechen der Aufgabenstellung des Neptun. Wenden wir uns dem Wesen dieses Edelmetalls zu, so tragen wir einen Partner, der sich auf die Dauer nur dem Geist zuneigen wird, der sich mehr und mehr vom schmücken im Sinne des sich Verbindens mit dem Anspruch erhoben auf eine höhere geistige Ebene verbindet. Wenn also dieses Metall in alter und konventioneller Manier und Motivation publiziert wird, so ist dies so, als wäre ein Mensch aus der mittleren Steinzeit der Ansprechpartner. Denn dem ging es ums Überleben in körperlichem Anspruch. Platin besitzt die Fähigkeit – und gleichzeitig unterliegt diesem Metall die Aufgabe – den Weg, den das Gold vorbereitet hat, weiterzuführen. Sozusagen auf dem Goldenen Fundament finden wir die Aktionsfähigkeit von Platin,

das mit dem Menschen die Möglichkeit eröffnet, neue Höhen zu entdecken. Wir finden heute drei wesentlich unterschiedliche Formen von Lebensqualitäten verbreitet: 1. materielle Sicherheit 2. Bürgerlicher Anspruch auf finanzielle und körperliche Sicherheit 3. Geistige Geborgenheit mit dem Anspruch auf eine weitestgehende Weiterung Das Käuferpotential für Platin liegt eindeutig in der 1. Gruppe, sofern es sich um hochwertige Stücke handelt. Diese Gruppe reagiert im wesentlichen auf den bisherigen Anspruch, den Platin vermarktet. Inwieweit hier die Motivation ausreichend ist, um ein maximales Interesse zu wecken, bleibt dahingestellt. Sollte man sich entschließen, den Hintergrund des Materials in seiner wesentlichen Bedeutung darzustellen, so würde ganz sicher damit ein Käuferpotential aktiviert, das bisher nur sehr zögernd sich dem Metall zuwandte, es sei denn, der Einzelne ist bereits durch eigene Arbeiten und Informationen weiter gekommen. Allerdings bleibt hier die Frage der Investitionsmöglichkeit, wobei für überzeugende geistig markierte Dinge wesentlich mehr Geld ausgegeben wird, als man bisher feststellen konnte. Ganz schwierig ist die Situation der mittleren Gruppe. Insbesondere die leistungsstarken Mitglieder haben sich bisher verhältnismäßig wenig mit sogenannten Lebenskräften auseinandergesetzt, da sie, zwischen 1 und 3 gelagert, ihre Sehnsucht mehr oder weniger in beide Richtungen gehen, ihre eigene Aktivität jedoch unzureichend ist, um hier oder dort erfüllende Promotionen darzustellen. Allerdings stellen sie die weitaus größte Gruppe dar.


BUNZDESIGN GEORG BUNZ

ZEITLOSE WERTE IN PLATIN UND GOLD

Ring Rosegold 750, Brillant 0,90 ct, Mittelring drehbar Platin 950, Brillant 0,36 ct

Sein Schmuckdesign ist international bekannt. Deshalb wird diese Schmuckmanufaktur wie bisher – unberührt von derzeit allgemeinen finanziellen Engpässen – spannende moderne Schmuckformen denken, herstellen und liefern.

Die Marke BUNZDESIGN wird in Abstimmung mit dem Urheber bereits seit 2007 als Kollektionsname von den Juwelieren verwendet. Das Marketing hierfür wird wie bisher von Georg Bunz persönlich bei führenden Juwelieren begleitet. Fragen Sie bei Ihrem Juwelier nach den zeitlosen Werten von BUNZDESIGN in Platin und Gold.

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»Nischendüfte« oder »Indie-Scents« Vorbei ist die Zeit der Modeparfums, die seit Jahrzehnten mit ihrem Duft den Trend der Zeit und die allgemeine Vorliebe für dieses oder jenes Lebensgefühl vermittelten, das Streben nach gesellschaftlicher Anerkennung. Man trug das Parfum wie eine angesagte Mode, eine Dokumentation für „Ich weiß, was in ist und kann es mir leisten – ich gehöre dazu.“ Die „Nasen “dieser Creationen erforschten das „Wesentliche “in den Zeitzeichen und den Wünschen der Verbraucher – übersetzten das Resultat in die Ingredienzien, die Duftnoten von Blüten, Pflanzen, Hölzern etc., und so entstand duftendes, zeitadäquates Lebensgefühl. Dieses Duftbouquet verströmt sich bei jedem Menschen unverändert, denn die zum Teil verwendeten synthetischen Duftnoten lassen eine Veränderung durch den Eigenduft nicht zu. Die Zeiten ändern sich und damit auch die Wünsche, Träume und Bedürfnisse des Individuums Mensch. Neben der Fülle von Modeschauen und -messen gab es in Düsseldorf zum ersten Mal in Deutschland eine Parfum-Messe. Da ist kein Armani, Prada, Guerlain, Dior oder Gucci. Da sind andere Namen wie Mona di Orio, Humiecki & Graef, Profumi di Firenze, Profumi die Firenze, Hierbas de Ibiza, Esteban. 50 Firmen waren vertreten. Sie sind ein kleiner Teil der „Nischenbrands“, der zur Zeit erfolgreichsten Trends der Welt. Ihr Branchenumsatz stieg in den letzten Jahren von drei Prozent im Jahre 2000 auf 34% heute. Im Gegensatz hierzu klagen

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die großen internationalen Dufthäuser über Absatzschwierigkeiten. Unter den Besuchern war Chandler Burr. Er ist der amerikanische Parfum-Kritiker der New-York-Times und in der Branche für seine Kenntnis und sein Urteil gefürchtet. Ebenso besuchte Karen Dubin, Gründerin von „Sniffpalooza“, der weltweit größten Parfümgemeinde mit 500.000 Mitgliedern, die Ausstellung. Da mutet es schon recht merkwürdig an dass in der Presse von diesem Ereignis nichts zu finden ist und man selbst am Ort des Geschehens kaum etwas davon weiß. Die deutsche Bezeichnung dieser exclusiven Wohlgerüche nennt sich „Nischendüfte“. Die Amerikaner haben da mit dem Wort „Indie-Scents“ eine wesentlich attraktivere Bezeichnung. Seit ihrer Gründung im Jahre 1901 war das Thema der Düfte für die damalige Drogerie Just ein stets bevorzugtes Verkaufsthema. Für Werner Bernauer, dem heutigen Inhaber des traditionellen Familienunternehmens, hat sich dieses Thema zu einem liebenswerten Hobby entwickelt. Ständig auf der Suche nach neuen ausgefallenen Duftkompositionen reist er durch Frankreich, Italien, entdeckt Parfumeure, die, von der großen Welt unerkannt, sensationelle Kompositionen entwickelten, oder solche, die ihre kleinen Mengen an besonders ausgesuchte Kenner liefern. Es sind

die sensiblen Individualisten, die ihr schöpferisches Können in ein unabhängiges und eigenständiges Spiel integrieren. Hier geht es nicht um Düfte, die, in Massen produziert und mit einem bekannten Logo versehen, weltweit als ein Duft – gleich gültig für alle -in vorgegebenen Umsatzzahlen verkauft werden. Diese “Nischen-Parfumeure“ zum Beispiel sparen die Werbekosten und stecken das Geld in die Qualität ihrer Kompositionen. Man kann natürlich nicht sagen, dass alle eine besondere Auszeichnung verdienen. Aber dafür haben wir ja die „Vorkoster“ wie Bernauer, die für uns den Qualitätsextrakt ausgewählt haben. Hier einige Geschichten und Beispiele seiner Parfum-Elite. PROFUMI DEL FORTE/ FORTE DEI MARMI UND SEINE DÜFTE Mitte des 19. Jahrhunderts erkoren toskanische Adlige den kleinen Ort am Meer aus, um dort ihre Ferien zu verbringen. Forte die Marmi ist heute wie gestern ein Spiegel Italiens: vielseitig, schillernd und reich an einer Jahrhundert alten Geschichte. Die Profumi des Forte greifen diese besondere Atmosphäre auf und verdichten sie in Parfums für alle, die diese spezielle Magie aus eigenem Erleben kennen und jene, die seine Faszination auch aus der Distanz erleben möchten. Der Duft VITTORIA APUANA: • zitrusfrisch und fruchtig mit Anklängen von Vanille • sinnliche, zarte Noten von Kokosnuss und Vanille • harmonisch und erfrischend, wie die Sonne und der Wind die Haut streicheln • Erinnerungen an den Sommer am Meer. • Kopfnoten: Brasilianische Orangen, sizilianische Mandarine, sizilianische Bitterorangen • Herznoten: Kokosnuss, Tiaré, Banane


– die neue Parfum-Generation • Basisnote: Vanille Bourbon Absolue, Vanille, Amber Der Duft TIRRENICO: • aromatisch und maritim mit Anklängen von Moschus • eine frische Komposition mit einem fruchtigen und aromatisch blumigen Herz • ein Hauch philippinisches Elemi und Moschus runden den Duft ab. • Kopfnoten: Maritime, jodische und balsamische Noten, Hölzer, sizilianisch Bitterorange, Bergamotte • Herznoten: Ägyptischer Jasmin, philippinisches Elemi, Fenchel, Basilikum, frisches Obst • Basisnote: Eichenmoschus, Sandelholz, Weißer Moschus NASOMATTO Die Wirklichkeit ist eine Frage des Geruchsinns. Der Künstler Allessandro Gualtieri ist besessen von Aromen oder vielmehr „olfaktorischen Profilen“ – den eigenen oder aber denen der anderen. Er hat sich dafür entschieden, den Geruchssinn zum primären Instrument seiner Wirklichkeitswahrnehmung zu erklären. Das ist sein Ausgangspunkt. Die Nase ist in jeder Sekunde des Tages aktiv. Gerüche, ob angenehm oder unangenehm, lassen niemanden gleichgültig. Der Geruchssinn ist damit das Sinnesorgan par excellence. Namen, die direkt und unmissverständlich den Weg aufzeigen – Gerüche von überwältigender Sinnlichkeit – das olfaktorische Delirium einer Fusion aus Düften. Das ist die Stimmung von Nasomato: DURO – NARCOTIC VENUS – ABSINTH – SILVER MUSK – HINDU GRASS Fünf Parfums mit einer vielschichtigen Aussagekraft. Fünf ungewöhn-

liche Düfte, die der männlichen Anziehungskraft, der weiblichen Sinnlichkeit, universellem Frieden, der Faszination der Superhelden und Momenten des Wahnsinns und der absoluten Irrationalität gewidmet sind. Alessandro Gualtieri nennt niemals einzelne Bestandteile seiner Kreationen, um die Sinne ganz und gar unvorbereitet zutreffen und die Spontaneität der Sinne zu intensivieren. CZECH & SPEAKE, London Das Hauptgeschäft des britischen Unternehmens Czech & Speake in der Jermyn Street N° 88 im Herzen von London ist ein wahres Paradies für raffinierte Düfte und Badeaccessoires. Unter Parfumliebhabern gilt das Geschäft als exclusive Referenz, um sich an außergewöhnlichen Duftwässern authentischer britischer Tradition zu berauschen. Das PARFUM 88… …basiert auf einer elisabethanischen Originalrezeptur und gilt als Signature – Duft der Marke. Die Komposition enthält Bergamotte und Geranie, die mit Vetivergras und Sandelholz verschmelzen. Aufgrund seiner Komplexität wird N° 88 auch von Frauen geschätzt. NEROLI… …dieses Parfum ist einer der vielschichtigsten und gleichzeitig schlichtesten Düfte des Hauses. Die Blüten von Orangen und Bitterorangen verschmelzen zu einem würzig-fruchtigen und anhaltenden Dufterlebnis. Eine einzigartige und berauschende YlangYlang Mischung, gewonnen aus den Blüten eines exotischen asiatischen Baums, unterstreicht den floralen Charakter dieses Cologne.

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Rechtsanwältin Isabel Hutter-Vortisch

Nach Erlass des Gesetzes zur Patientenverfügung:

Richtig vorsorgen durch Vorsorgevollmacht, Am 18. Juni ‘09 wurde im Bundestag das Gesetz zur Patientenver fügung erlassen. Es wird am 1. September 2009 in Kraft treten. Diesem Gesetz geht eine lange Geschichte voraus. Angefangen hat es im Jahre 2003, als der Bundesgerichtshof seinen wegweisenden Beschluss zur Patientenverfügung erlassen hatte und die damalige Bundesregierung ankündigte, ein Gesetz zur Patientenverfügung vorzubereiten. Letztendlich hat sich der Entwurf des rechtspolitischen Sprechers der SPD durchgesetzt. Während des gesamten Gesetzgebungsverfahrens bestand Unsicherheit, ob es nicht eventuell zu unsicher sei, eine Patientenverfügung zu machen, die dann von der gesetzlichen Entwicklung überholt wird oder „an die sich die Ärzte dann doch nicht halten“, wie immer wieder befürchtet wurde. Wer darf für mich handeln, wenn ich dazu nicht mehr in der Lage sein sollte? Zunächst sind einige Begriffe zu klären: Was ist eine Patientenverfügung, was ist eine Vorsorgevollmacht und wann benötige ich eine Betreuungsverfügung? In dem neuen Gesetz wird der Begriff der Patientenverfügung folgendermaßen erklärt: Schriftliche Willensbekundungen eines einwilligungsfähigen Volljährigen mit Entscheidungen über die Einwilligung oder Nichteinwilligung in noch nicht unmittelbar bevorstehende Untersuchungen seines Gesundheitszustandes, Heilbehandlungen oder ärztliche Eingriffe für den Fall der späteren Einwilligungsunfähigkeit (Patientenverfügung). Eine geschäftsfähige volljährige Person kann für den Fall, dass sie auf Grund einer psychischen Krankheit oder einer körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung ganz oder teilweise ihre Angelegenheiten nicht selbst besorgen kann, einen Bevoll-

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mächtigten bestellen (Vorsorgevollmacht). Eine volljährige Person kann für den Fall ihrer Betreuung Vorschläge zur Auswahl des Betreuers oder Wünsche zur Wahrnehmung der Betreuung äußern (Betreuungsverfügung). Das bedeutet: Die Vorsorgevollmacht oder ersatzweise – wenn ich keine Personen im Umfeld habe, denen ich eine Vollmacht erteilen möchte – die Betreuungsverfügung, mache ich für den Fall, dass jemand für mich entscheiden kann, wenn ich selbst nicht mehr für mich handeln kann. Die Patientenverfügung ist für den Fall gedacht, dass ich vorab über den Abbruch der an mir vorzunehmenden medizinischen Maßnahmen, aber auch über den Abbruch künstlicher Ernährung entscheiden möchte, zu einem Zeitpunkt zu dem es mir noch geistig möglich ist. Um zunächst mit einem weit verbreiteten Irrtum aufzuräumen: Ehegatten vertreten sich nicht kraft Gesetzes automatisch, auch Kinder haben nicht ohne weiteres das Recht für ihre Eltern zu handeln. Generell ist immer, wenn jemand für eine andere Person handeln soll, entweder eine Vollmacht oder die Bestellung dieser Person zum Betreuer erforderlich.

keine Einschränkungen gemacht sind, gilt die Vollmacht ab Übergabe des unterschriebenen Originals an den Bevollmächtigten.

Der einfache Weg: Die Generalvollmacht Ehepaare sollten sich gegenseitig eine Vorsorgevollmacht in Form einer Generalvollmacht erteilen, so dass der andere Partner im Krisenfall für sämtliche Geschäfte handlungsfähig ist. Auch den Kindern kann eine Generalvollmacht erteilt werden. Eine Generalvollmacht kann aber auch jeder anderen volljährigen Person erteilt werden. Aus Gründen der Beweisbarkeit, und für einige im Gesetz benannte Entscheidungskreise, ist die Schriftform zu wählen. Soll der Bevollmächtigte auch Grundstücksgeschäfte tätigen muß die Vollmacht notariell beurkundet sein. Falls

Bankvollmacht erteilen Bankvollmachten werden von den Banken üblicherweise nur auf bankeigenen Formularen akzeptiert und gelten meistens als Vollmacht über den Tod. Nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch ist der Bevollmächtigte verpflichtet, Rechenschaft über die Verwaltung des Vermögens abzulegen. Gelingt ihm der Nachweis über den Verbleib des Vermögens nicht lückenlos, muss er im Extremfall nach dem Tod des Erblassers den Erben Ersatz leisten. Deshalb sollte der Bevollmächtigte Buch führen, und - falls das noch möglich ist – sich Quittung geben lassen bzw. Belege aufheben. Der Vollmachtgeber kann ihn aber

Wichtig bei der Vorsorgevollmacht: Die Formulierung muss stimmen Die Schriftform ist gesetzlich vorgeschrieben bei Entscheidungen über schwerwiegende ärztliche Eingriffe, bei einer Einwilligung in die Unterbringung z.B. in einem Pflegeheim, wobei diese Unterbringung mit einer Freiheitsentziehung verbunden sein muss, sowie generell bei der Entscheidung über freiheitsentziehende Maßnahmen, wie z.B. das Anbringen von Bauchgurten oder Bettgittern. Die Entscheidung des Bevollmächtigten wird in diesen Fällen immer von einem Vormundschaftsrichter auf die Notwendigkeit überprüft. Trotzdem sollte eine Vollmacht nur Personen erteilt werden, zu denen ein absolutes Vertrauen besteht. Umgekehrt ist es aber auch nötig, den Bevollmächtigten abzusichern, indem er möglichst gut informiert wird und die besonderen Vorstellungen des Vollmachtgebers darüber, wie die Vollmacht auszuüben ist, am besten auch schriftlich niedergelegt werden.


Betreuungsverfügung und Patientenverfügung auch gegenüber den Erben von der Verpflichtung Rechenschaft zu legen, befreien. Was passiert, wenn keine Vorsorgevollmacht erteilt worden ist? Ist keine Vorsorgevollmacht erteilt und tritt Geschäftsunfähigkeit ein, wird eine Betreuung beim Vormundschaftsgericht beantragt. Im Betreuungsverfahren schätzt ein Sachverständiger den Gesundheitszustand des zu Betreuenden ein und der Richter überprüft, wer als Betreuer in Frage kommt. Nach dem Gesetz wären das üblicherweise die nächsten Familienangehörigen. Das Verfahren ist, wenn mehr als 25.000 EUR Vermögen vorhanden ist, ebenso wie das Tätigwerden eines Berufsbetreuers, aus dem Vermögen des Betreuten zu bezahlen. Die „Alternative“ zur Vorsorgevollmacht: Die Betreuungsverfügung Falls niemandem eine Vollmacht erteilt werden kann und damit die Einrichtung einer Betreuung mangels geeigneter Vertrauenspersonen unumgänglich wird, kann man in einer Betreuungsverfügung Arbeitsanweisungen für den Betreuer regeln, z.B. wie man wo gepflegt werden möchte, zu welchen Personen der Kontakt aufrecht erhalten bleiben soll, wie das Vermögen zu verwalten ist etc. Vorteil der Betreuungsverfügung ist, dass der Betreuer vom Gericht in seiner Tätigkeit kontrolliert wird, aber auch, dass er in schwierigen Fragen vom Gericht oder auch von einem Betreuungsverein Unterstützung bekommen kann. Mit der Betreuungsverfügung kann man auch Personen von der Betreuung ausschließen. Das Gericht hat sich daran zu halten. Auch für die Betreuungsverfügung reicht die einfache Schriftform aus. In Baden-Württemberg kann sie beim Vormundschaftsgericht oder einem Notariat hinterlegt werden. Es steht aber im Ermessen dieser Insti-

tution, ob sie die Betreuungsverfügung zur Hinterlegung annimmt. Krankenhausbehandlung mit der Patientenverfügung regeln Wie man sich die Behandlung im Krankenhaus vorstellt, wenn man sich selbst den Ärzten nicht mehr verständlich machen kann, kann man in der Patientenverfügung regeln. Sie kann von einer nahestehenden bevollmächtigten Person oder einem Betreuer durchgesetzt werden. Die Beendigung lebenserhaltender oder -verlängernder Maßnahmen bei einem unheilbar todkranken Patienten ist gerichtlich durchsetzbar, wenn eine entsprechende Patientenverfügung existiert und Ärzte dennoch medizinische Maßnahmen anbieten. Was ist beim Verfassen einer Patientenverfügung nach dem neuen Gesetz zu beachten? Schriftlich muß sie abgefasst sein, nicht notwendig handschriftlich. Unterschrieben und mit Ort und Datum versehen. Zwei Zeugen sollten durch Unterschrift die Geschäftsfähigkeit des Verfassers zum Zeitpunkt der Unterschriftsleistung bestätigen. Nahe Angehörige sollten nicht als Zeugen unterschreiben, besser ist das Zeugnis des Hausarztes. Das Gesetz sieht keine Erneuerung der Patientenverfügung vor. Dennoch sollte die Patientenverfügung ca. alle zwei Jahre vor Zeugen neu unterzeichnet werden. Sollte man, nachdem man die Patientenverfügung verfasst hat, ernstlich krank werden, dann ist sie sofort, wenn man dazu in der Lage ist, gerade auch im Hinblick auf diese Erkrankung zu überarbeiten und neu zu unterschreiben.

handelnden Arzt im Notfall so schnell wie möglich vorliegen. Deshalb sollte man eine Kopie der Patientenverfügung mit Angabe, wo sich das Original befindet, oder ein Hinweiskärtchen bei sich tragen. Der Inhalt der Patientenverfügung ist individuell verschieden Der Inhalt der Patientenverfügung unterscheidet sich je nach Gesundheitszustand und persönlicher Einstellung zu den medizinischen Behandlungsmöglichkeiten. Wichtig ist es, nicht nur den Ausschluss intensivmedizinischer Behandlungen zu verfügen sondern auch zu künstlicher Ernährung und weiteren Verfahren konkret Stellung zu beziehen. Der Beweggrund für das Aufsetzen einer Patientenverfügung, Angaben zum aktuellen Gesundheitszustand und bereits zurückliegenden Krankheiten, die die Entscheidung für eine Patientenverfügung beeinflusst haben, sollten aufgeführt werden. Die Ärzte müssen sich nach dem neuen Gesetz an eine entsprechend formulierte Patientenverfügung halten, da das Selbstbestimmungsrecht des Patienten Vorrang hat. Der abschließende Rat: Beratung suchen Bei sämtlichen Schriftstücken kann im Notfall die Formulierung entscheidend sein, deshalb sollte man sich bei der Abfassung anwaltlich oder notariell beraten lassen.

Aufbewahrung der Patientenverfügung Das Original der Patientenverfügung muss dem be-

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Die Sparkasse Pforzheim Calw informiert:

Erstmals Live-Übertragung im Internet:

Über 2.300 Besucher – Tagesrekord auf der Jubiläums-Website Einmal mehr bewies die Sparkasse Pforzheim Calw ihre technische Kompetenz bei fortschrittlichen Kommunikationswegen mit einer Live-Übertragung im Internet.

Anlass war die Halbjahrespressekonferenz, die erstmals in Interviewform von Frank Krause, Chefredakteur der Stuttgarter Nachrichten, moderiert wurde. An die eigentliche Pressekonferenz schloss sich eine lebhafte Podiumsdiskussion zur aktuellen wirtschaftlichen Lage in der Region an.

Eindeutig im Mittelpunkt stand jedoch die Jubiläums-Auslosung, denn die mit Spannung erwartete Ermittlung der Hauptgewinner im Glanzlichter-Wettbewerb bot sich als Highlight geradezu an. Glücksfee Helena Bowduj, Mitarbeiter-Siegerin im Cover-Model-Wettbewerb, zog die Glückslose aus der gläsernen Trom-

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mel. Und an ihren PCs verfolgten bis zu 325 Kunden trotz mittäglicher Essenszeit das von Vorstandsmitglied Hans-Heiner Bouley gekonnt moderierte Ereignis live. Insgesamt 2.338 mal wurde allein am ersten Tag der Film von Pressekonferenz mit Podiumsdiskussion und Glanzlichter-Ziehung abgerufen. Mit keinem anderen Medium wäre dies möglich gewesen. Dabei konnte sich der Kunde am PC anhand von Sprungmarken ähnlich der Kapitelauswahl von DVDs schnell orientieren und die gewünschte Passage direkt auswählen. Der Abruf des Films gestaltete sich dabei, von wenigen Ausnahmen abgesehen, problemlos. Da aus Kapazitätsgründen eine Übertragung im internen Netz der Sparkasse nicht möglich war, wurde vom Vorstandssekretariat der ge-

samte Pressetext im Intrapool zur Verfügung gestellt. Noch eindrucksvoller war die Zahl der Besucher auf der Jubiläumsseite der Sparkasse. An normalen Tagen sind das im Schnitt immerhin 250, am Tag der Pressekonferenz und der anschließenden Auslosung jedoch wurden insgesamt 3.400 Besucher gezählt. Die Kommentare der Besucher auf der Jubiläumsseite zeigen, wie positiv die Kunden unsere Wegaktivitäten werten. So schrieb z.B. Joerg Hauck: „Seit über zehn Jahren, und auch in der aktuellen Krisensituation, gehören wir zu den zufriedenen Kunden der Sparkasse Pforzheim Calw. Nicht nur die neue Webpräsentation, sondern insbesondere auch die gelungene Live-Übertragung der Halbjahres-Pressekonfe-

renz bestärkt uns in der Auffassung, mit einem für uns richtigen Finanzpartner im Bunde zu sein!“ Ohne Komplikationen verlief die Kooperation mit der Zaplive Media GmbH aus Freiburg, die für die Live-Übertragung und Bereitstellung des Films im Internet verantwortlich war. Harry Rubner (Werbung und Marktkommunikation), der seitens der Sparkasse die Live-Übertragung managte, zeigte sich angetan von der reibungslosen Zusammenarbeit mit dem S-Kap-Unternehmen - wenngleich Bild- und Tonqualität sicher noch verbesserungsfähig seien.


Essen und Trinken

mit Goethe

Goethe war nicht nur ein Universalgenie auf dem Gebiet geistiger Ausbeute, seine Genialität erstreckte sich in überbordendem Ausmaß auch auf den Genuss von Erlesenem, das Küche und Keller zu bieten haben. Keine Reise, ohne Briefe an liebe Freunde,Verwandte oder die für den jeweiligen Zeitpunkt zuständige „Geliebte“ mit der Bitte nach Ess- oder Trinkbarem. So an Christiane Vulpius am 12. Mai 1799: „Du kommst also Sonnabend den 18. abends gegen sechs Uhr hier an. Geist soll Dir entgegen gehen, dass du gleich am Garten anfahren kannst, wo es dir gewiß recht wohl gefallen wird. Bringe aber einiges mit als: sechs Flaschen roten Wein, ein Paar Fläschchen Bischoffessenz, eine Servelatwurst und für den ersten Abend etwas Kaltes zum Essen. Auch einige Stückchen Wachslicht.“ Oder in einen Brief aus Jena an Christiane Vulpius: „…Meiner leiblichen Nahrung geht es nun auch schon besser die Trabitius bereiten den Spargel sehr gut, sowie auch gelegentlich den Eierkuchen, Schiller versorgt mich mit Braten und dein Öl macht mir den Salat wieder schmackhaft, wodurch ich für den Mittag völlig geborgen bin…“ Goethe aß oft bei der Herzogin Amalia zu Tiefurt zu Mittag. Er beschwerte sich, dass der Mundkoch Goullon so oft Sauerkraut vorsetze. Eines Tages, da man ihm wieder Sauerkraut auftischte, stand er voll Verdruss auf und ging in ein Nebenzimmer, wo er ein Buch aufschlagen und auf dem Tisch liegen fand. Es war ein Jean Paulscher Roman. Goethe las etwas davon, dann sprang er auf und sagte: „Nein, das ist zu arg! Erst Sauerkraut und dann fünfzehn Seiten Jean Paul! Das halte aus, wer will!“ Mit Weimar und dem Hotel „Zum Elephanten“ das 1696 gegründet direkt um die Ecke von seinem Wohn-

haus am Frauenplatz lag, hatte er einen guten Ort gefunden, um seine Freuden an köstlichen Mahlzeiten zu erfüllen, und seine Freunde und Besucher wie Zelter, Grillparzer, Mendelssohn Bartholdy oder seine Lotte aus dem „Werther“ dort „Wohnung nehmen zu lassen“. Im August 1998 ist ein köstliches Buch erschienen, das uns die Geschichte dieses Hotels erzählt, von den Ess- und Trinkgewohnheiten Goe-

thes und berichtet und seine aufgelisteten Lebensdaten aufzeigt, und den Meisterkoch des Hauses Marcello Fabbri vorstellt. Der Herausgeber Joachim Schultz, Jahrgang 1949, studierte Literaturwissenschaften und Philosophie und promovierte über das literarische Manifest im Frankreich der „Belle Epoque“. Er betreut heute den Studiengang „Literaturwissenschaft: berufsbezogen“ an der Universität Bayreuth. Der Zahn der Zeit nagte am Hotel. Heute ist es schöner als je zuvor wieder aufgebaut. Seit der großen Renovierung im Jahre 1993 ist das Kempinski Hotel Elephant Weimar, am Markt 19 wieder eine erste Adresse für die Gäste aus aller Welt. Und während Marcello Fabbri im obersten Trakt die deutsch-italienische Gourmetküche pflegt, die bei Goethe sicher einige Erinnerungen an seine italienische Reise auslösen würde, wird im über 300 Jahre alten Elephantenkeller mit seinem historischen Gewölbe rustikale thüringische Kost serviert. Kehren wir zum Buch zurück, dem „Goethe Geburtstagsbuch“ für den Leser mit feinem Geschmack, mit neun Rezepten von dem Chefkoch des berühmten „Elephant in Weimar“ und vielen liebenswerten Goethe-Gourmetgeschichten. Das Buch ist im Deutschen Taschenbuch-Verlag erschienen.

Marcello Fabbri betreut die deutschitalienische Gourmetküche.

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• Bücher • Bücher • Bücher • Bücher HINSTORFF KINDERBÜCHER

Sie sind anders, deshalb sollte man sie kennen. 1831 wurde der Hinstorff Verlag in Rostock gegründet. 40 Titel jährlich produziert der älteste und größte Verlag Mecklenburg-Vorpommerns heute. Das Spektrum seines Angebotes reicht von Belletristik über Niederdeutsches, kulturhistorische und politische Sachbücher, Maritimes, Biographien, Bildbände, Kinder- und Kochbücher bis hin zu Hörbüchern und Kalendern. Hier sind es heute die Kinderbücher, die wir vorstellen , die in der Thematik und zeichnerischen Darstellungen sehr viel anders präsentieren als man dies üblicherweise kennt. So sollten z.B. „Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel“, 1978 bereits in der damaligen DDR erschienen, zu einem Klassiker der Kindeliteratur werden – ein Sprachspielbuch, in dem, wie Härtling in seinem Lesebericht in der Zeit vermerkte, der „Zeigefinger“ zu einem „Zauberfinger“ wird. Küslübürtün heißt der kleine Geist, ein Umlautungeheuer und Zungen-

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Detlev Jöcker: Endlich schlafen. Die Entspannungsmusik auf dieser CD ist bewusst im Herzschlagrhythmus eingespielt worden – eine genationenübergreifende Musik, die in den Schlaf trägt.

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brecher, sonst jedoch freundliches, in grasgrüne Pluderhosen gekleidetes Wesen, das Leben in eine Gruppe sich langweilender Kinder bringt. Mit Sprachrätseln, mit Geschichten, die sich um Worte, um Lautmalereien drehen, mit Hesiod und Homer, Goethe und Hölderlin, mit Stilblüten und Sprachwitz. Da wird die Geschichte vom KLEINEN UND berichtet, das dich aus Einsamkeit Buchstabenpartner sucht und so zum Hund, rund, Mund mutiert, ehe es sein Glück in der Umarmung durch das Wer findet. Da begeistert das Märchen am SCHNEESEE, an dem SCHNEESEEKLEE wächst, das SCHNEESEEKLEEREH äst, die SCHNEESEEKLEEREHFEE wohnt, die gerade vom SCHNEESEEKLEEREHFEEzehweh geplagt wird. Da gibt es Sätze zu entdecken, wie die des Professors Johann Georg August Galletti, deren Aussage von betörender Logik sind: „Die Wohlgerüche Arabiens werden oft genannt, aber wenn man hinkömmt, sieht man nichts davon“. Illustriert von Peter Härtling und Egbert Herfurth ist es in Zeiten von Pisa ein sehr

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Mit etwas Glück können Sie eine von 5 CD’s von Detlev Jöcker gewinnen. Gewinncoupon ausfüllen, ausschneiden und per Post senden an: Contact + Communication Gerda Görnemann Lisztstraße 31 75179 Pforzheim Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 31.10.09.

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gebildet wirkendes und zugleich zeitlos-lebendiges Buch. Kommentar von Harry Lachner in der Stuttgarter Zeitung: „Vielleicht füllt es einmal einem Deutsch-Didaktiker in die Hände, aber da habe ich wenig Hoffnung. Was sollen diese Leute auch anfangen mit einem Buch, das einmal Lust auf Sprache, Lust aufs Spiel und Lust auf’s Denken macht?“ „Die unglaubliche Geschichte des Herrn Fliege“ erzählt und illustriert von Maja Bohn. „Schräger Vogel, krummer Hund“ Tierische Redewendungen erzählt und illustriert von Jens Bonnke. Er arbeitet viele Illustrationen für Zeitschriften, Magazine und Zeichentrickfilmen. „wer liest, ist“ von Bruno Blume: Der Autor hat mit Erfolg 5 Illustratoren für dieses Buch gesucht und gefunden. Ein Buch mit großen Bildern zum Anschauen von 4 Illustratorinnen und einem Illustrator, die allesamt preisgekrönt und über Deutschland hinaus bekannt sind, mit kurzem gewitzten Text von Bruno Blume.

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• Bücher • Bücher • Bücher • Bücher Dietmar Bittrich: Altersglück – vom Segen der Vergesslichkeit Verlag: Hoffmann und Kampe Die ersten Alterserscheinungen zeigen sich? Wie erfreulich! Das Gedächtnis lässt nach? Was für eine Erleichterung! Mit erfrischendem Witz erzählt Dietmar Bittrich, wie wunderbar es ist, die Jugend endlich hinter sich zu lassen. Mit Humor und voller Situationskomik werden die zahlreichen kleinen Vergesslichkeiten und Veränderungen des Alters auf die Schippe genommen. Ein guter Vorschlag, in dieser Form damit umzugehen. Und Peter Ustinov ergänzt das Thema: „Ich hätte nie gedacht, dass Alter so glücklich macht“. Peter Gross, Karin Fagetti: „Glücksfall Alter“ Verlag: Herder Die Alterspyramide steht Kopf – und wo liegt das Problem? Eine Streitschrift: Wer redet uns eigentlich ein, dass weniger junge Menschen ein Problem sind? Dass die Rentenkassen leer sind und Armut sich wie ein Flächenbrand über die Gesellschaft ausbreitet? Lustvoll älter sein als Jugendwahn, Konzentration statt Verzettelung, Erotik statt Viagra. Ein radikaler Blickwechsel also und eine positive, zugespitzte Antwort auf die „demografische“ Frage. Nicht abwarten, was das Alter mit uns macht, sondern es selber leben und neu erfinden – das Manifest für einen radikalen Blickwechsel. Peter Gross, geb. 1941, Dr. rer. pol. habil. Autor und Publizist, hatte Professuren für Soziologie in Bamberg und an der Universität in St. Gallen. Zahlreiche Veröffentlichungen. Karin Fagetti, geb. 1968, Journalistin und arbeitet an verschiedenen Zeitungen, heute freie Journalistin.

Udo Rauchfleisch: „weise, kühn und lebensklug – Chancen und Neubeginn im Alter“ Kreuz Verlag Die Potentiale des Alters entdecken. Ein enorm zuversichtliches Buch, das Mut macht zu neuen Wegen im dritten Lebensabschnitt. Prof. Dr. Udo Rauchfleisch lehrte bis vor kurzem an der Universität Basel und ist Psychoanalytiker in eigener Praxis. Er ist Autor zahlreicher Fach- und Sachbücher. Gertrud Teusen: „Der Job nach dem Job“ Kreuz Verlag Viele wollen, viele müssen weiterarbeiten. Welche berufliche Tätigkeit passt zu dem neuen Lebensabschnitt? Aushilfe, Ehrenamt, befristet, Projekt bezogen, Teilzeit, Vollzeit, Was gibt es? Was kann ich? Was ist möglich, und wie gelange ich ans Ziel? Gertrud Teusen verbindet auf ihre bewährte Art psychologischen und praktischen Rat zu konkreter Hilfe für Rentnerinnen und Rentnern auf Jobsuche. Gertrud Teusen ist Journalistin und hat Psychologie und Kommunikationswissenschaften studiert. Sie hat zahlreiche Bücher rund um das Thema Familie, Kinder und Altern veröffentlicht. Eva Jaeggi: „Tritt einen Schritt zurück und du siehst mehr“ – Gelassen älter werden Verlag: Herder Auch und gerade beim Älterwerden gibt es neue, ungeahnte Möglichkeiten für dich zu entdecken und die Chance zu nutzen, Vergangenheit bewusst hinter sich zu lassen. Der erste Schritt: Sich zu befreien aus der Kon-

kurrenz des Schöner, Schneller, Besser. Stattdessen ermutigt Eva Jaeggi dazu, neue Wege zu gehen und herauszufinden, was im eigentlichen Leben wichtig ist. Dr. phil. Eva Jaeggi lehrte bis 2003 als Professorin für Psychotherapie und Klinische Psychologie am der Technischen Universität in Berlin. Sie ist Verhaltenstherapeutin, Psychoanalytikerin und Lehranalytikerin. Truman Capote: „Sommerdiebe“ aus dem Amerikanischen von Heidi Zerning Verlag Goldmann Truman Corpote wurde am 30. September 1924 in New Orleas geboren, wuchs in den Südstaaten auf und ging 1934 Nach New York. Dort entdeckte er das Theater und verschaffte sich schnell Eintritt in die High Society. 1945 gelang ihm mit einer Kurzgeschichte der literarische Durchbruch. Er starb 1984 in Los Angeles. Das Manuskript von „Sommerdiebe“ wurde erst im Jahr 2004 entdeckt. In einem Aktionskatalog von Sotheby’s ein Pappkarton Carpotes ehemaligen Housesitters aufgeführt. In dieser Kiste fanden sich auch vier handgeschriebene Schulhefte mit dem 1943 begonnenen, tatsächlichen Debüt Carpoes: ein Juwel der Weltliteratur. Karl-Heinz Ott: „Tumult und Grazie“ – Über Georg Friedrich Händel Verlag: Hoffmann & Campe Kastraten und Diven prägen seine Welt, aber auch Philosophen, die über die Frage, ob man die Oper verbieten soll, zu Erzfeinden werden. Dieses mitreißende Buch über Georg Friedrich Händel erzählt, wie ein aus Sachsen stammender Protestant in

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• Bücher • Bücher • Bücher • Bücher Italien zu einem furiosen Komponisten der Gegenreformation wird. Dabei wird deutlich, dass Musik nicht nur Musik ist, sondern sich ganze Weltbilder in ihr spiegeln. Wer das 18. Jahrhundert Georg Friedrich Händels erkunden will, sieht sich unversehens mit dem Heute konfrontiert – und sei es nur, dass man sich fragt, warum Barockmusik seit einiger Zeit nicht mehr so langweilig wie vor 50 Jahren klingt und was das mit unserer Vorstellung von Musik zu tun hat. Der Schriftsteller Karl-Heinz Ott wurde 1957 in Ehingen an der Donau geboren und studierte Philosophie, Germanistik und Musikwissenschaften und hat u.a. zahlreiche Essays über Musik veröffentlicht. Mit seinem kenntnisreichen Buch über Georg Friedrich Händel eröffnet er auch dem Laien eine Welt, die über das rein musikalische weit hinausweist. Er fühlt nicht nur vor, wie eng musikalische Ausdrucksmittel, geschichtliche Entwicklungen und philosophische Grundsatzfragen miteinander zusammenhängen, sondern beweist, dass sich musikhistorische Zusammenhänge lebendig vermitteln lassen. Johanna Adorjàn: „Eine exklusive Liebe“ Verlag Luchterhand „Dieses Buch erzählt die Geschichte von Vera und István, die als ungarische Juden den Holocaust überlebten. 1956 während des Aufstands von Budapest nach Dänemark flohen und sich 1991 in Kopenhagen das Leben nahmen. Man fand sie Hand in Hand in ihrem Bett. Es ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Liebe. Die Geschichte meiner Großeltern.“ Sechzehn Jahre nachdem Tod ihrer Großeltern hat sich Johanna Adorján über das Gebot der Familie hinweggesetzt: „Davon sprechen wir nicht.“ Sie ist 1971 in Stockholm ge-

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boren, studierte in München Theaterund Opernregie. Seit 1995 arbeitet sie als Journalistin. „Eine exklusive Liebe“ ist ihr erstes Buch. Claudio Magris: „Donau“ Biographie eines Flusses Deutscher Taschenbuch Verlag Die Donau fließt fast 3.000 Kilometer vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer und durch acht Länder. Wer sich dem umfassend gebildeten und brillant erzählenden Reiseleiter Claudio Magris anvertraut, bewegt sich auf ungewöhnlichen Pfaden durch Topographie und Geschichte des Donauraums und begegnet Martin Heidegger in Meßkirch, Albert Einstein in Ulm, Johannes Kepler in Regensburg, Sigmund Freud in Wien, Georg Lucás in Budapest, Mircea Eliade in Bukarest, Ovid in Konstanza und vielen anderen. Gemeinsam mit dem stets neugierigen, viel Persönliches einflechtenden Autor werden Städte und Dörfer, Hauptund Nebenstraßen erforscht, alte Dokumente, Theaterzettel und Speisekarten studiert, Gespräche belauscht. Claudio Magris, 1939 geboren ist Professor für deutsche Literatur in Triest und gehört zu den besten Kennern der mitteleuropäischen Literatur und Geschichte. Christiane Northrup: „Lustvoll durch die Wechseljahre“ Verlag Goldmann Christiane Northrup, die ihre eigene Lebensmitte wie eine Neugeburt erlebte, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauen zu zeigen, wie sie die zweite Lebenshälfte mit Lebensfreude und einem erfüllten Liebesleben genießen können. Da sie die Einheit von Körper, Geist und Seele erkannt hat, bestärkt sie Frauen darin, sich auf ihre eigene tiefe

innere Weisheit einzustimmen, um die Gesundheit zu erhalten und sich voll zu entfalten. Wie ihre jahrelange Erfahrung zeigt, lassen sich mit einer positiven Einstellung die körperlichen Veränderungen der Menopause fühlbar harmonisieren. Dr. Northrup präsentiert ganzheitlich Wissen zur weiblichen Gesundheit, aber auch eine neue wissenschaftliche Erkenntnis. So z.B. die Bedeutung des Moleküls Stickoxid, das in besonderem Maße für das Wohlbefinden während der Wechseljahre zuständig ist. Darauf aufbauend gibt sie Tipps, um nicht nur das körperliche Befinden zu verbessern, sondern auch die seelisch-spirituelle Ebene anzusprechen. Locker und mitfühlend befreit sie Frauen von Ängsten und gängigen Vorurteilen und zeigt die große Chance, die in diesem Lebensabschnitt liegt. Christiane Northrup ist Ärztin für Frauenheilkunde und Geburtshelferin Neben ihrer eigenen Praxistätigkeit gründete sie 1986 zusammen mit drei Kolleginnen das Zentrum „Women to Women“ in dem Frauen zu allen gesundheitlichen Problemen ganzheitlich beraten und betreut werden. Anselm Grün: „Leben ist Jetzt“ Verlag Herder Anselm Grün: „Wir leben schließlich nicht, um jung zu bleiben, sondern um alt zu werden. In dem Wort „Älterwerden“ ist etwas Wichtiges, etwas positives beschrieben. Da wird noch etwas im Menschen. Da wächst etwas. Jeder Mensch braucht ein Gespür für das Eigene, das in seiner Lebensphase verwirklicht werden will.“ Anselm Grün, OSB, Dr. theol., geb. 1945, Cellerar der Abtei Münsterschwarzach, Meditationsleiter. Weltweit der populärste christliche Autor unserer Tage.


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Highlights September bis November 2009 Bücher gewinnen

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Karl Heinz Ott „Tumult und Grazie“

Autoren treffen – bei Thalia! Mittwoch | 23. September '09 | 19 Uhr Wort trifft Musik – Das LeseConcert Georg Friedrich Händel 250. Todestag Karl Heinz Ott, „Tumult und Grazie“ Im CCP, mittlerer Saal Einritt € 10,–

Paulo Coelho „Der Sieger bleibt allein“

Donnerstag | 8. Oktober 2009 | 20.15 Uhr Johanna Adorján „Eine exklusive Liebe“

Claudio Magris „Donau“

Sven Görtz präsentiert Paulo Coelho „Der Sieger bleibt allein“ in unserer Buchhandlung Einritt € 6,–

Donnerstag | 29. Oktober 2009 | 20.15 Uhr Mirja und Sky du Mont „Unsere tägliche Krise gib uns heute“ Im VolksbankHaus Einritt € 10,–

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Freitag | 20. November 2009 | 20.15 Uhr 4. Pforzheimer Kriminacht mit Susanne Graf, Wulf Dorn und Felix Huby in unserer Buchhandlung Eintritt € 12,–, inklusive eines mörderischen Cocktails

Montag | 23. November 2009 | 20.15 Uhr Druckfrisch – Neue Bücher mit Denis Scheck in unserer Buchhandlung

Thalia-Buchhandlung Westliche 27-29 75172 Pforzheim Tel.: 0 72 31 / 13 42-0 Fax: 0 72 31 / 13 42-15 thalia.pforzheim@thalia.de

Es entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Thalia-Mitarbeiter und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen.

Eintritt € 5,–


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Der Pforzheimer Der Abschied

Der Tod ist immer dabei. Täglich wandert er über den Bildschirm, zeigt sich uns in den differenziertesten Variationen. Fast jede der Gute-Nacht-Geschichten für Erwachsene, die das Fernsehen zu bieten hat, zeigt uns tote Menschen in den unterschiedlichsten Situationen, Darstellungen, Umgebungen. Der Tod ist ständig anwesend.

Thilo Meier, Pforzheimer Bestattungshaus GmbH

Und wir betrachten sie, – die Toten – wenn die Kamera sie uns schonungslos in einer Großaufnahme vorführt, wenn Betroffene in der Pathologie, am Unfallort, in der Kirche am geöffnetem Sarg Abschied nehmen. Und wir betrachten sie ungerührt. Weil wir nicht betroffen sind? Haben wir den Tod ins Spielfeld der amüsanten Fernsehmärchen verbannt? Oder woher kommt es, dass wir ihm – wenn wir betroffen sind, nicht mehr ins Antlitz sehen können? Woher kommt es, dass beispielsweise in einer Großstadt wie Berlin die Bestattungshäuser das Abschied-

nehmen vom Toten am offenen Sarg gar nicht mehr im Programm haben – weil niemand es verlangt oder das Bedürfnis hat? Oder weil es für den Bestatter zu aufwendig ist? Hat das Leben uns so im Griff, dass wir die direkte Begegnung mit dem Tod nicht ertragen können? Oder ist es die Angst, einen geiebten Menschen verändert zu sehen? In kleineren Städten und ländlichen Ortschaften ist die Verabschiedung nach wie vor im Programm. Die Hemmung vor dieser letzten Begegnung wird meist mit dem Gedanken begründet: „Ich möchte den

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Vestorbenen so in Erinnerung behalten, wie er zuletzt im Leben aussah.“ Im Pforzheimer Bestattungshaus ist ein Mitarbeiter für die Aufgabe zuständig, den friedlichen Ausdruck des Verstorbenen zu erhalten und das Geschenk der Abschiedsstunde zu gewährleisten und damit die Angst vor diesem letzte Dialog in eine unwiderbringliche Erinnerung zu verwandeln.


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A. L. Szalay

Der verflixte Jähzorn – ist er zu bändigen? „Gnädige Frau“ – so sprach der Direktor Prikoszovics zu meiner Mutter vor Weihnachten des Jahres 1942 im Besprechungszimmer des vornehmen Internats „Rákocziánum“ in Györ – „Ihren Sohn müssen wir jeden Tag mit Stockhieben züchtigen. Er ist jähzornig. Für seine Schulaufgaben tut er nur das allernotwendigste und hat eben Glück, dass er über eine gute Portion Auffassungsgabe verfügt, so schwimmt er mit dem Mittelfeld einigermaßen mit. Er könnte zu den besten gehören, wenn er fleißig lernen würde. In Sport hat er insbesondere beim Fechten Qualitäten, wahrscheinlich ist seine jähzornige Veranlagung in manchen Sportarten von Nutzen. Nun, wir sind kein Internat für fechtende Jünglinge. Gnädige Frau, in dieser Stadt gibt es noch einige gute Internate. Wollen Sie es mit Ihrem Knaben nicht anderswo versuchen? Wir lassen ihn gehen auch in der Mitte des Schuljahres und zwar ohne Schadensersatz zu verlangen. Wir würden uns nämlich sehr viel Mühe ersparen. Soviel Stockhiebe wollen wir gar nicht einsetzen, wie er verdient.“ Meine Mutter saß und ich stand neben ihr, blasiert und gelangweilt. Für mich waren die Schläge nichts Neues. Ich war in Übung. Ein Jahr zuvor, auch in einem vornehmen, nur eben französischen Internat in Budapest, wurde ich in der letzten Volksschulklasse genügend trainiert, mit Stockhieben zurecht zu kommen. Aber selbst meine Mutter, wenn ich mal in den Schulferien zu Hause war, war nicht kleinlich. Sie war lediglich eben zu impulsiv, um einen Stock zu suchen. Sie erledigte die Züchtigung im Zacktempo mit Ihrer Rechten. Oh Gott, oh Gott, dabei kam ich mir vor, als ein hübscher, netter Junge. Man muss nur mein Foto in Husarenuniform im Schlafzim-

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mer über meinem Bett anschauen, aufgenommen im Hof „des Hauses der Tortur“, genannt Rákocziánum. Ich hätte eigentlich ins Gymnasium in Budapest zu den Benediktinern gehen sollen. Von meinem Priester Onkel wurde bereits alles gemanagt. Nun, es begannen die Ausläufe des Kriegsgewitters spürbar zu werden. Die Ungarn in überwältigender Mehrheit wollten nicht wahrhaben, dass um uns und mit uns etwas unfriedliches geschieht. Das Budapester Internat war nicht weit von dem Gellertberg entfernt, auf der andere Seite der Donau. Jede Woche, Mittwoch Nachmittag, marschierten wir in „Reihen fest geschlossen“ über die „Ferenc Jósef“ Brücke zum Gellert Berg um zu spielen. Bei so einem Brückengang entdeckten wir einige kleine Kanonen, die früher nicht da waren, aufgestellt seitlich auf den Gehwegen der Brücke. Unser Aufpasser sagte, die Kanonen seien gegen die feindlichen Flugzeuge. Gleich darauf verkündete ein Jüngling von uns, dass er von seinem Vater, Beruf General, gehört hatte, dass man mit den Kanonen nur Krähen aus der Luft holen kann, aber keineswegs Flugzeuge. Großes Gelächter war die Folge der Bekanntmachung dieses „Staatsgeheimnisses“. Die Ungarn waren sowieso nicht kriegsfertig. Nach dem ersten Weltkrieg wurde uns Ungarn diesbezüglich alles verboten. Wir dürften lediglich etwa 35 000 Soldaten haben, ausgerüstet mit Waffen aus dem ersten Weltkrieg und unsere Schnelleinsatztruppe mit Fahrrädern natürlich ohne Gangschaltung. Es fehlte aber nicht am Militärspiel. So empfand ich z.B. die zackige Begrüßung der Soldatenleute auf der Straße operettenhaft. Uns brachten die Internatsleiter einmal in einen deutschen Film, in dem Preußenkadetten die Burg Kolberg „heldenhaft“ verteidigt hatten. In Anbetracht

des Kampfgeistes der Preußenknaben wäre es wohl nicht angebracht gewesen, wenn ein Ungarnjunge vor einigen Stockhieben kapituliert. So etwas hätte den Untergang der Ungarnnation bedeutet. Oder? Nun, sicher ist sicher, Györ ist kleiner als Budapest und so brachten meine Eltern mich zu den Benediktinern in Györ. Györ hat nichts gebracht, auf jeden Fall nichts bezüglich Sicherheit vom Kriegsgewitter. Bereits in der 2. Gymnasiumklasse wurde die Stadt auch von den Deutschen und auch von den Amerikanern und Engländern entdeckt. Im Keller des Internates habe ich den ersten Bombenangriff der Engländer und der Amerikaner auf Györ vor 65 Jahren 1944 in der Nacht von 13. auf 14. April erleben dürfen. Etwa 200 – 500 Meter entfernt vom Internat purzelten die Bomben. Die Deutschen haben Ungarn am 19. März besetzt und die Anderen das besetzte Land einige Wochen danach bombardiert. Solche geschichtlichen Ereignisse, und ich bin dabei, wenn auch als kleiner schutzloser Armleuchter, aber immerhin im Überlebensfall Zeitzeuge. In solchen Zeiten sich mit Kleinkram, wie Stockhieben, zu beschäftigen, wäre sicherlich nicht zeitgerecht. Vielmehr hat mein Unverständnis mich bewegt; wieso besetzt uns der Eine und wieso bombardieren uns die Anderen. Nun, auch heute verstehe ich es noch immer nicht, woher die Großen den Kleinen gegenüber die Frechheit haben, sie zu töten, zu verletzen, ihre Habe zu vernichten oder wegzunehmen und ihre Lebensordnung zu bestimmen, obwohl diese niemand gefährdet. Diese ungleichen Machtverhältnisse schienen zu gelten, auch zwischen den Erwachsenen und mir.

Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe.


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