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ZWEI WEISEN DER ENERGIE N U R F Ü R E R WA C H S E N E ? DAS OHR UND DIE MUSIK DER DEUTSCHE ORDEN SENIORENRESIDENZEN
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Diese Zeitschrift wird in Zusammenarbeit mit dem KreisSeniorenRat Enzkreis – Stadt Pforzheim e.V. und mit Unterstützung der Sparkasse Pforzheim Calw hergestellt.
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2013
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Editorial
Inhalt Seite
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
das Hohelied der Liebe ist in die Jahre gekommen. In den harmonischen Klang der Motivationen haben sich disharmonische Töne und Missverständnisse eingeschlichen. Wir leben in einer Zeit der Unliebe, die eigentlich nicht mit dem ursächlich gemeinten Zitat im Zusammenhang steht. Was ist Liebe? Wie macht man Liebe? Kann man sie überhaupt machen? Wie denkt man Liebe? Falsche Gegenspieler haben sich eingeschlichen. Da gibt es das Vorteildenken. Es hat sich mit dem Deckmantel der Liebe ins Spiel gebracht, und nun ist das Verwechselspiel so in den Vordergrund gerückt, dass man nicht mehr die Spreu vom Weizen trennen kann. Liebe ist auf dem Platz von Erfolg, und Vorteil gerückt, aber wir gehen noch immer davon aus, dass die reine Liebe weder an Vorteil denkt noch an den eigenen Nutzen. Und so spielen wir Liebe, die nichts mehr mit der Hingabe ohne Eigennutz zu tun hat. Sie hört spätestens dann auf, wenn sie keinen Vorteil mehr in Aussicht stellt, der uns Gewinne bringt. Liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst. Das heißt, erst wenn Du in der Lage bist, Dich selbst zu lieben, dann kannst Du auch den anderen lieben, dann erst hast Du überhaupt die Fähigkeit, zu lieben. Vielleicht hat die Kirche hier einige Fehlinterpretationen veröffentlicht. Sich selbst zu lieben heißt nicht, sich alles zu verzeihen, es heißt auch, sich zu erziehen, zu ermahnen, zu wandeln, und sich im Kummer zu trösten. Und dann – liebe Deinen Nächsten wie Dich selbst. Ihre Gerda Görnemann
IMPRESSUM: Herausgeber: Gerda Görnemann Lisztstraße 31, 75179 Pforzheim Telefon: 0 72 31/15 53 44 Telefax: 0 72 31/15 53 43 E-mail: cucgg@t-online.de Redaktion: verantwortl.: Gerda Görnemann Anzeigen: Eva Hannemann
Grafik + Satz: Simone Bok, Agentur für Mediengestaltung, Horb a.N., Daten an E-mail: sbok@kabelbw.de Bildbearbeitung: Repro-Mayer, Birkenfeld Druck: Mayer & Söhne, Druck- und Mediengruppe GmbH Erhältlich beim Herausgeber, über die Geschäftsstellen der Sparkasse Pforzheim Calw und dem KreisSeniorenRat Enzkreis – Stadt Pforzheim e.V. Ebersteinstraße 25, 75177 Pforzheim
Prof. Dr. Ernst Peter Fischer: Zwei Weisen der Energie 4–5 Dr. Thomas Gesterkamp: Nur für Erwachsene 6–7 Generationen im Dialog in der August-Kayser-Stiftung 8–9 Prof. Dr. med. Horst Köditz: Das Ohr als medizinisches Instrument 10 – 11 Jugenmusikschule Neuenbürg 12 – 13 Fero Freymark: Impressionen einer Ausstellung 14 »Die Frau an seiner Seite« – ein Gespräch mit Sabine Hager 15 Wohnen mit Service: – Stadtbau Pforzheim 16 – 17 – Arlinger Service Wohnen 18 – 19 Pforzheimer Bau & Grund: Fünf Jahre Kindertagesstätte Gustav-Rau-Straße 20 Seniorenresidenzen der Region 21 – 35 SPPS: Die aktuelle Pflegereform 36 AOK: Die Bedeutung der VERAH 37 Aktuelles vom KreisSeniorenRat 38 – 40 Rechtsanwältin Isabel Hutter-Vortisch: Erbschaft und Schenkung 41 Fachapotheker Wolfgang Reichert: »Einen schönen Urlaub...« 150 Jahre Deutsches Rotes Kreuz 44 Die Zimmerer-Innung informiert 45 Infos Sparkasse Pforzheim Calw 46 – 47 Prof. Dr. Ulrike Krenzlin: Der Deutsche Orden… 48 – 51 Schmuckmuseum: Hundertundein Ring 52 Annemarie Börlind: Die Rosenblüten-Vitalpflege 53 Die Schmuck-Erlebniswelt 54 – 55 BUNZDESIGN 56 – 57 Der Weltuntergang fand nicht statt 58 Pforzheimer Reisebüro: Flusskreuzfahrt 59 Bücher – Bücher – Bücher 60 – 61 A.L. Szalay: »Purger Testvér…« 62 – 63 Der Pforzheimer Hauptfriedhof 64 – 65 Sparkasse Veranstaltungskalender 67 Titelbild: Oma mit Enkel, Foto: © Gladskikh Tatiana, shutterstock.com
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Prof. Dr. Ernst Peter Fischer
Zwei Weisen Die Energie ist in diesen Tagen wegen der emsigen Energiewende in aller Munde, und eine merkwürdig interessante Frage lautet, wie sie dahin gekommen ist. Als der Philosoph Aristoteles den ursprünglichen Begriff der „energeia“ prägte, dachte er an eine Art Wirkkraft, die aus dem, was in der Welt als Möglichkeit vorhanden ist, das macht, was es wirklich gibt. Der Urheber von „Energie“ konnte sich vorstellen, dass es neben dem, was ist, und dem, was nicht ist, noch etwas Seiendes gibt, nämlich das, was möglich ist. Wer von „Energie“ spricht, schaut demnach weniger auf die Wirklichkeit und mehr auf das Potential, das in ihr steckt, und so ist es kein Wunder, dass es Jahrhunderte gedauert hat, bis das Wort nach den antiken Tagen erneut in Gebrauch kam. Die Historiker führen dafür gerne das Jahr 1800 an. In ihm versuchte der englische Gelehrte Thomas Young zwischen einer Kraft und der von ihr verrichteten Arbeit zu unterscheiden, und bei seinen Überlegungen griff er auf den Ausdruck von Aristoteles zurück, allerdings ohne ihn populär machen und verbreiten zu können. Es dauerte bis in die 1840er Jahre, bevor in einem Konversationslexikon die „Energie“ zum ersten Mal auftaucht, und selbst die berühmte Formulierung des heute als zentral und wegweisend gefeierten Satzes von der Erhaltung der Energie, die auf das Jahr 1847 datiert und Hermann von Helmholtz zugeschrieben wird, kommt ohne den Begriff mit antikem Ursprung aus. Bei Helmholtz ist noch von einer Kraft und ihrer Konstanz die Rede, was sich aber bald ändern sollte, um der Energie Platz zu machen, die mit dem physikalischen Lehrsatz die besondere Eigenschaft zugewiesen bekommt, unzerstörbar zu sein. Energie kann weder erzeugt noch vernichtet werden, wie die Physik inzwischen nicht nur zu behaupten, sondern auch nachzuweisen in der Lage ist, wobei eine praktische Folge dieser Einsicht zu beachten ist. Mit dem Satz von der Erhaltung der Energie verbietet es sich genau genommen, von Energieproduzenten und Energieverbrauchern zu sprechen, wie es in der öffentlichen Rede geschieht. Es gibt korrekt ausgedrückt nur Energiewandler, und die Unternehmen, die Haushalte mit Elektrizität versorgen, wandeln zum Beispiel mechanische in elektrische Energie um, und die Menschen, die dort le-
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ben, wandeln diese Form mit ihren Geräten zum Beispiel in die Wärme eines Bügeleisens, die Helligkeit einer Lampe oder die Schallwellen um, die aus einem Radio kommen. Mit dem Verständnis der Energie als einer Erhaltungsgröße konnte diese Konzeption nun die Karriere antreten, die das dazugehörige Wort schließlich in aller Munde brachte und politisch verantwortliche Menschen heute sagen lässt, dass die Zukunft der Menschen in zivilisierten Staaten mit produktiver Industrie an die Verfügbarkeit von Energie gebunden ist und ohne sie ausfällt. Die sichere Bereitstellung von Energie in passender Form gehört zu den großen Aufgaben der Politik, wie in diesen Tagen jedem deutlich wird, der von den Bemühungen um die Energiewende gehört hat, nach deren Vollendung man vor allem mit erneuerbaren Energien planen will, ohne zu merken, dass es sie genau genommen nicht geben kann. Gemeint sind Quellen von Energie, die nicht so lange zur Regeneration wie Öl oder Kohle brauchen, und gedacht wird vornehmlich an Sonne, Wind und Wasser. Man muss es nicht betonen: Immer mehr Staaten und ihre ständig wachsende Bevölkerung brauchen
fast unvorstellbare Mengen an Energie, und längst haben diverse und sich dramatisch entwickelnde Wettläufe in Richtung der dazugehörigen Lagerstätten begonnen. Die praktisch politische Aufmerksamkeit und das sorgenvolle Schauen der Energiebosse in den Versorgungsunternehmen in allen Ehren, aber sie lenken von der Tatsache ab, dass zwar alle von Energie sprechen, aber niemand so recht sagen kann, was damit genau gemeint ist. Was ist das Gemeinsame etwa von Sonnen-, Wind-, Kern- und Wärmeenergie? An dieser Stelle gibt es natürlich zunächst die einfache Vorgabe der Physik des frühen 19. Jahrhunderts, die sich viele Soziologen unserer Tage rasch zu eigen gemacht haben, als sie im Gefolge der Ölkrise von 1973 bemerkten, dass auch sie Energie verbrauchten, und nach dem anfänglichen Erstaunen anfingen, kluge Aufsätze zu dem kniffligen Thema zu verfassen. Energie war in ihren Augen das, was die Physiker und Ingenieure in der frühen Phase der Industrialisierung damit meinten, nämlich das, was man einer Maschine zuführen muss, um sie in die Lage zu versetzen, die Arbeit zu verrichten, für die man sie gebaut hat. Natürlich stellte diese Definition eine nützliche Vorgabe
der Energie dar, da sie den zuständigen Ingenieuren und Unternehmern erlaubte, Wirkungsgrade von Maschinen zu berechnen und ihre Effizienz zu verbessern, um so letztlich immer mehr Maschinen für immer mehr Menschen und ihre wachsenden Bedürfnisse arbeiten lassen zu können. Aber damit kann nur eine Seite der Energie gemeint sein, und zwar die, die kaum die rasche Verbreitung des Begriffs unter den Menschen erfasst, bei der die Energie bald sogar eine höhere Anwendung fand, als Psychoanalytiker wie Sigmund Freud sich daran machten, die Seele des Menschen zu verstehen, unter anderem durch den Versuch, einen Energiesatz für unser Innenleben zu finden. Niemand zögert heute, von seiner psychischen Energie zu sprechen, und es gibt darüber hinaus leider auch Menschen, die über eine hohe kriminelle Energie verfügen, wie jeder, der diesen Satz hört, sofort versteht, ohne dabei an Maschinen zu denken, die zerstörerisch wirken oder anderen Unfug veranstalten. Die eben angesprochene technische Bedeutung der Energie – ihre maschinelle Leistungsfähigkeit und die dazugehörige Kraftwirkung – wurde eingeführt und verstanden in einer Epoche, die politisch orientierte Historiker manchmal als „Sattelzeit“ bezeichnen. Sie meinen damit die Jahre zwischen 1770 und 1830, als sich der Übergang von der „Frühen Neuzeit“ zur „Moderne“ und mit ihm ein demographischer Wandel vollzog, wie sich in aller Kürze sagen lässt. Die Menschheit überschreitet in dem genannten Zeitraum zum ersten Mal die Milliardengrenze. Es kommt zur Herausbildung neuer Konsumformen und zu einer neuen Mobilität von Menschen und Gesellschaften, indem bislang ausschließlich mit Muskelkraft betriebene Gefährte unter anderem von Eisenbahnen und
Dampfschiffen abgelöst werden. Sie müssen anders mit Energie ausgestattet werden müssen als die organischen Muskeln, wobei etwa um das Jahr 1820 herum die bis heute verbreitete Nutzung der fossilen Energie beginnt, womit zuerst die Kohle gemeint sind. Die Energie passt zur Sattelzeit, und zwar in der wissenschaftlich-technischen Weise, die zu ihrer frühen und anhaltenden Erfolgsgeschichte gehört. Ihre weite Verbreitung verdankt die Energie aber eher einer anderen Entwicklung, die ziemlich zeitgleich mit der Sattelzeit datiert werden kann, wenn auch weniger von Politik- und mehr von Kulturwissenschaftlern, genauer von Literatur- und Kunsthistorikern. Sie charakterisieren die bereits genannten Jahre zwischen 1770 und 1830 als Epoche der Romantik, und in diesem Essay wird die Ansicht vertreten, dass die Energie ihre erstaunliche Popularität der auf den ersten Blick merkwürdigen und verwunderlichen Tatsache verdankt, dass sie über eine zweite Seite verfügt, nämlich eine romantische, wie im Folgenden erläutert wird. Als Ausgangspunkt kann die Einund Ansicht des britischen Physikers Michael Faraday angeführt werden, der in den Jahren der romantischen Sattelzeit oder der aufsattelnden Romantik auf die Idee kam, Licht, Elektrizität, Magnetismus und Wärme als wesensgleich anzusehen. Ihm verdankt die Wissenschaft die Präzisierung des philosophischen oder kulturellen Gedankens, dass es etwas geben muss, das als Einheit zu der Vielfalt der genannten und erfahrbaren Phänomene gehört und zu ihnen hinführt. Dies kann zum Beispiel die Energie sein, die auch als das Gemeinsame von zahlreichen Erscheinungsformen zu verstehen ist, die ineinander zu verwandeln sind – die kinetische, die potentielle, die
thermische, die elektrische, die chemische, die solare Erscheinungsformen der Energie und noch andere, die alle denselben Namen „Energie“ tragen und heutigen Konsumenten häufig als Strom geliefert werden. Für Denker der romantischen Periode gehört es zu den Grundgegebenheiten, dass die erlebte Wirklichkeit ihre Dynamik (Bewegung) aus einem einheitlichen Prinzip bezieht, in dem sich die Polaritäten der Realität – das Sichtbare und das Unsichtbare, das Bewusste und das Unbewusste, der Tag mit seiner Vernunft und die Nacht mit ihren Träumen – zusammenfinden und aus dem heraus sie sich entfalten. Solch ein Ursprung der Wirklichkeit wird in der Sprache um 1800 als Urphänomen bezeichnet. Die Romantiker glaubten an solch eine Möglichkeit, die ihnen spannender als die Wirklichkeit schien, weil aus ihr heraus die in der Natur variabel vorhandenen Phänomene ihre aktuelle Wirklichkeit erlangen. Ein Urphänomen ist ein kreatives Prinzip der Natur, die sich dauernd neu erschaffen muss und nur so existiert. Es gibt nur Bewegung, und zwar vermöge der Energie, die allem Geschehen als Urphänomen angehört und die Wirklichkeiten hervorbringt, die Menschen erleben. Die Energie ist in aller Munde, weil sie zwei Seiten zeigt – die Fähigkeit zur realen Arbeit, die zur Sattelzeit gehört, und die Basis der Möglichkeiten, die romantisch zu verstehen sind und es jedem erlauben, sein Leben kreativ zu entwerfen. Menschen brauchen beide Formen der Energie. Ein Glück, dass sie unzerstörbar ist, wie es der Satz von ihrer Erhaltung verspricht. Wir sollten ihre Form erneuern, dann kann die Energiewende gelingen, auf die viele Menschen derzeit hoffen.
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Thomas Gesterkamp
Nur für
Thomas Gesterkamp, Journalist und Autor.
„Kinderfreie“ Hotels sind ein neuer Trend der Reisebranche, der teilweise zynisch beworben wird. Gleichzeitig aber profilieren sich immer mehr Anbieter als besonders „familienfreundlich“. Mit dem süßen Leben ohne Kinder lockt ein Hotel im bayerischen Wald. Das „Dolce Vita“ im Ferienort Bodenmais bietet „Genuss in Ruhe und Harmonie“ – da stört der lästige Nachwuchs. Das Haus ist stolz auf seine „kinderfreie Philosophie“. Die verbirgt sich hinter der freundlich klingenden Formulierung „Jugendliche ab 16 sind herzlich willkommen“. Heißt im Klartext: Alle unter 16 müssen draußen bleiben. Mit dieser „Zielgruppenorientierung“, so die Betreiber Astrid Stiefel und Andreas Diefenbach, seien sie „der Zeit voraus“. Nur wenige Tourismusdienstleister trauen sich bisher, ihr „kinderfreies“ Konzept derart offensiv zu vermarkten. In der Regel wird das Fernhalten der kleinen Besucher dezent aber wirkungsvoll über den Preis geregelt – ob in Edelherbergen oder Luxus-Thermalbädern, wo der Eintritt extrem teuer und Kinderermäßigung ein Fremdwort ist. Doch mit der wachsenden Zahl von Singles und Paaren ohne eigene Familie entsteht offenbar ein gesellschaftliches Klima, das urlaubende Kinder auf eine Stufe stellt mit alkoholisierten Russen oder randalierenden Fußballfans. Als sich 2007 ein Wirt im bayerischen Kraiburg weigerte, Kinder unter zwölf Jahren in sein Restaurant zu lassen, kam es zum Eklat. Die CSU-Sozialministerin Christa Stewens sprach von einem Skandal. Doch nicht nur in Deutschland sind Kinder mancherorts unerwünscht. So nennt sich das Hotel „Amalienburg“ im österreichischen Saalbach „erwachsenenfreundlich“, das „Cortisen“ am Wolfgangsee verspricht unter dem Motto „No kids“ einen ruhigen Aufenthalt. Bei-
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de Häuser wurden wegen ihrer Marketingstrategie von Politikern und Tourismusverbänden heftig kritisiert. Die spanische Kette Iberostar betreibt auf Mallorca, auf den Kanarischen Inseln, in Kroatien sowie in der Dominikanischen Republik und auf Jamaika Hotels, die keine Buchungen für Personen unter 14 Jahren entgegennehmen. Auch einige US-amerikanische Anbieter haben nach der Devise „Adults only“ (nur für Erwachsene) ein Mindestalter für ihre Gäste festgesetzt. Sogar im Kinderparadies Disneyland in Florida verweigert das Restaurant „Victoria & Albert’s“ Besuchern unter zehn Jahren den Zutritt. Kinderfeindlich? Diesen Vorwurf weisen sämtliche Verantwortlichen weit von sich. Sie sprechen von einer „Marktlücke“, einem „Nischenprodukt“, das gezielt die Wünsche bestimmter Kunden bediene. Die entsprechende Klientel gibt es: Bei einer (nicht repräsentativen) Umfrage der Tourismus-Plattform HolidayCheck.de bekundeten 41,6 Prozent der Befragten: „Ich bin für
Erwachsenen-Hotels, weil mich das Kindergeschrei stört.“ Vorsicht spielende Kinder Die Hoteliers des „Dolce Vita“ berichten von einem „Schlüsselerlebnis“, als sie selbst auf Reisen waren und sich in einem Whirlpool entspannen wollten. Obwohl „eine Altersbeschränkung vorgegeben war, spielten Kleinkinder Fangen, suchten andere Kinder ihre Eltern und wieder andere fanden es lustig, nackte Menschen zu sehen“. Es gebe zahlreiche familienfreundliche Angebote in unmittelbare Nähe ihres Hauses. „Selbstverständlich helfen wir jedem weiter, der eine gute Empfehlung für ein Kinderhotel benötigt.“ In der Tat: Familienorientierung ist schon länger ein wichtiges Werbeargument in der Reisebranche (siehe Kasten). Das Spektrum reicht von geräumigen und miteinander verbundenen Zimmern über Kinderanimation bis zu Paketlösungen, bei denen Eltern von Betreuern des Veranstalters zeitweise entlastet werden. Denn selbstverständlich können Kinder manchmal nerven und Eltern haben das berechtigte Bedürfnis, auch mal ohne die lieben Kleinen auszuspannen. Im Alltag gibt es dafür zum Beispiel Verwandte, Freunde oder Babysitter. Aber gleich den ganzen Urlaub ohne die Kinder verbringen, jene Zeit, wo Familien sich endlich mal gelassen aneinander freuen können? Gerade für beruflich stark engagierte Väter (und Mütter) kann das bedeuten, sich um den letzten Rest an möglichen intensiven Erfahrungen mit dem Nachwuchs zu bringen. Die Geschäftsidee „Kinderfreies Hotel“ passt zu einem Zeitgeist, der öffentliche Räume an Erwachsenen orientiert und für den Nachwuchs
Sanktionen bereithält: Spielen und Toben verboten, und bitte keine Kindertagesstätte in unserem ruhigen Wohngebiet! So besehen, handelt es sich weniger um pfiffige Werbung als um Ausgrenzung und Diskriminierung. Im Onlineblog reisenexperten.de stellt sich eine Autorin vor, jemand würde ein Hotel eröffnen, in dem Menschen über 60 unerwünscht sind. Etwa, weil jüngere Gäste keine Lust haben auf unpassende Shorts, Liegenbesetzungen per Handtuch oder Vordrängeln am Büffet. Ein Aufschrei des Entsetzens wäre die Folge. Was bei Älteren skandalös wirkt, ist bei Kindern angeblich die Aufregung nicht wert. Das zynische Motto „Nur für Erwachsene“ ist so besehen kein Tabubruch, wie seine Verfechter behaupten, sondern wirft ein trauriges Bild auf die egoistische Stimmung und nicht vorhandene gemeinschaftliche Werte in Teilen unserer Gesellschaft.
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Erwachsene
Familienfreundliches Reisen „Eltern geht es im Urlaub gut, wenn es den Kindern gut geht“, so werben Spezialisten für familienorientiertes Reisen. Doch wie weit reicht die Kompromissbereitschaft der Erwachsenen? Macht es Spaß, zum dritten Mal auf die vom Kind heiß geliebte Hotelanlage auf Fuerteventura zu fliegen, wo in der Umgebung nichts geboten wird außer Wüste? Eine Alternative bieten Veranstalter, die Familienreisen mit Kulturprogramm und Betreuung verbinden. „Unser Konzept ist, dass Eltern mit ihren Kindern im Urlaub viel zusammen machen, aber zeitweise auch getrennte Wege gehen“, sagt zum Beispiel Uli Mühlberger, Geschäftsführer bei „Vamos“ (spa-
nisch für „Auf geht’s“): „Wir wollen die Kleinen nicht durch Daueranimation wegorganisieren“, grenzt er sich von den Programmen der großen Touristikkonzerne ab. Wie beim Konkurrenten „Bambino Tours“ gehören Kinderbetreuer fest zum Team. Diese planen aber nur dann eigene Aktivitäten, wenn die Eltern in Ruhe Städte, Kirchen oder Denkmäler besichtigen wollen.
signalisieren auf diese Weise, dass sie den Nachwuchs vor allem als Störfaktor betrachten. Als betont familienfreundlich profilieren sich eher unspektakuläre Reiseziele wie das niedersächsische Wendland oder Bauernhöfe in deutschen Mittelgebirgen. Sie können kaum mit kulturellen Höhepunkten aufwarten, achten dafür umso mehr auf die Wünsche von Eltern und Kindern. tg
In den immer zahlreicher werdenden „Familienhotels“ ist tolerantes Servicepersonal eine zwingende Geschäftsbedingung. Kellner und Barmänner, die sich über umherflitzende Kinder aufregen oder Beschwerden anderer Gäste über „zu viel Lärm“ weitergeben,
Internetadressen: www.vamos-reisen.de www.bambino-tours.de www.familienhotels.de www.hotels-fuer-kids.de www.familien-hotel-angebote.de www.familotel.de www.familienhotels.de
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Generationen im Dialog Seit vielen Jahren treffen sich die Schüler der PestalozziSchule und die Heimbewohner der August-Kayser-Stiftung zu gemeinsamen Veranstaltungen. Die besondere Förderung des Menschen steht bei beiden Einrichtung im Mittelpunkt der Zusammenarbeit.
discher Mundartpreisträger, SWRGutselesautor und Lehrer an der Pestalozzischule, der auch durch das Programm führte. Die Schüler und Schülerinnen hatten seine Mundarttexte einstudiert und lasen sie in verteilten Rollen zusammen mit den Bewohnern der August-Kayser-Stiftung – und die junge Musikgruppe begleitete die gesangsfreudigen Senioren. So geht es nicht um die Perfektion der Leistung. Die Begegnung und der Spaß am gemeinsamen Zusammenspiel sind die wesentlichen Impulse dieses langjährigen Miteinanders. Und ist das jeweilige Thema gefunden, so proben Alt und Jung und spielen vor einem beifallfreudigen Publikum. Die letzte Begegnung dieser beiden Einrichtungen fand Anfang des Jahres statt. Schülerinnen und Schüler der Pestalozzischule gestalteten in der August-Kayser-Stiftung einen Vormittag mit Mundart und Musik. Mit im Boot war Wolfgang Müller, ba-
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Wunschzettel De Enkel hot sei Oma plôgt. Er hot se immer widder gfrôgt: „Oma, sag – was winsch der’n du? „E Renteerhehung wär mer recht, e Mineralbad fir mei dritte Zäh wär a net schlecht. Mei Glenke fraie sich uff alle Fäll iwwer s’Schwimme im Thermalbad vun Bad Liewezell. Un jetzt horch gut zu! Mein greschde Wunsch verrot e bloß dir – am allermaischte winsch e mir en brave Bu.“ „Also Oma, wege de Rente, do schreiwe mer nôch Berlin, am beschte direkt an d’Bundeskanzlerin. Nach Liewezell soll de de Baba eilade. Dem dät s‘Schwimme im Thermalwasser a nix schade. Des Mineralbad fir dei Zäh kennt i dir bsorge. Do muss e mir halt aus meine Sparkass 5 Euro borge. Bloß wo’s die brave Buwe hätt – du Oma, sell waiß e laider net! (Baden Radio – Gutsele am 7.12.2009)
in der August-Kayser-Stiftung Alt trifft Jung: Die Begegnungen zwischen den Kindern der Jugendeinrichtung Sperlingshof und den Senioren der Altenhilfeeinrichtung August-Kayser haben eine 5-jährige Tradition, und der Programmablauf unterliegt einem festgelegten Ritual.
Der Nachmittag beginnt mit einem gemütlichen Kaffeetrinken. Nach der körperlichen Stärkung beginnt die Aktivierung – Stimmung durch gemeinsames Singen. Zum Abschluss dieses liebenswerten Trainingsablaufs kommt der Kopf ins Spiel, denn er befasst sich mit der gemeinsamen Auswertung dieses Beisammenseins. Auch gibt es immer wieder unterschiedliche Aktivitätsprogramme, wie z.B. das Pflanzen von Blumen, das Grillen, das Basteln von Dekorationen, das Anschauen von Bildern und gemeinsames Spielen. Kürzlich sorgte der Förderkreis der AKS für eine besondere Überraschung: Er hatte für diesen Begegnungskreis Instrumente gestiftet, die jetzt erlernt werden und wirkungsvoll eingesetzt werden können. Und all diese von der Familie getrennten Kinder können durch die Begegnung mit der Leihoma oder dem Leihopa Signale einer verborgenen Sehnsucht nach einer intakten Familie spüren.
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Prof. Dr. med. Horst Köditz
Das Ohr
Prof. Dr. med. Horst Köditz
Bereits in der griechischen Antike hatte Pythagoras, der berühmte Arzt, Philosoph, Musiktheoretiker und Mathematiker erkannt, dass die Stimulation der Sinne – besonders des Gehörs – für eine normale Entwicklung der Kinder notwendig ist. Er fand die Gesetze harmonisch schwingender Saiten. Natürlich strukturierte Musik war in der Lage, die im Hörer in Unordnung geratenen Lebensfunktionen wieder zu harmonisieren und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Unabhängig davon haben sich begnadete Musiker unserer Zeit über die Wirkung der Musik auf den Menschen geäußert. Allen war gemeinsam: der Geist blieb jung! Und viele von ihnen haben ein hohes Alter erreicht. Seit Vertreibung der Stille steht Musik im Spannungsfeld von ekstatischem Drogenrausch, ausgewogener Harmonie und akustischer Belästigung. Ausnahmslos alle Altersgruppen kommen mit ihr in Berührung. Wieviel Dauerbeschallung vertragen wir noch? Welche Hirntätigkeiten werden aktiviert? Wie krank können Schallereignisse machen? Hierzu möchte ich ein praktisches Beispiel bringen, das sich täglich ereignet: Ein Arzt wird zu einem Notfall in eine Diskothek gerufen und diagnostiziert akute Kreislaufstörungen in Zehen und Fingern, blasse Haut, zu hohen Blutdruck und Herzrhythmusstörungen. Die Ursache: Überbelastung des Gehirns mit zu lauter und unnatürlich geordneter Musik – der Kopf schwirrt, die Psyche hastet. 14 Milliarden Neurone arbeiten auf Hochtouren. Jedes einzelne bekommt aus schätzungsweise 60.000 Synapsen Erregungszuflüsse, die es in Informationen umwandeln und weitergeben muss. Das Gehirn hat den massiven Ansturm chaotischer bioelektronischer Signale des Ohres nicht verkraftet, ist in seiner eigenen Funktionsweise gestört und
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kann als Folge die Ordnung des Organismus nicht mehr aufrecht erhalten: der Diskothekenbesucher wird zum Notfall. Dies Beispiel zeigt deutlich: Musik wirkt unmittelbar physiologisch über unser Ohr und dessen Nervenverbindungen mit dem Gehirn auf unseren gesamten Organismus. Das Ohr und die Musik können gesundheitlich missbraucht werden oder aber für die Stärkung der Gesundheit genutzt werden. Unser Ohr nimmt in unserem Organismus in vielerlei Hinsicht eine Sonderstellung ein. Von allen Organen unseres Körpers ist es das erste, das zu voller Größe ausgebildet wird. Schon im Mutterleib, im Alter von viereinhalb Monaten, ist unseres inneres Ohr zu voller Größe herangewachsen, und es nimmt auch schon zu diesem Zeitpunkt seine Tätigkeit auf und wird die erste Erfahrungsbrücke des Fötus zur Außenwelt. Eindringende Schallwellen verwandelt das Ohr in bioelektrische Signale, die es an die Großhirnrinde sendet. Das Ohr versorgt das Gehirn also im Mutterleib mit bioelektrischer Energie und Ordnungen von Impulsfolgen, und einige
Forscher sagen heute, dass dadurch die weitere Reifung des Gehirns maßgeblich gesteuert wird. Der Hörnerv wird als erster Nerv voll funktionsfähig und ist innerhalb des Nervensystems auch derjenige Nerv, der in der Regel bis zuletzt seine Funktion aufrechterhält. Wenn alle anderen Funktionen des Gehirns auf andere Reize nicht mehr reagieren und keine erkennbaren Lebenszeichen mehr aussenden, kann dieser Nerv noch in Funktion sein und dem Arzt anzeigen, dass der Mensch noch lebt. Unser Gehör hat die Aufgabe, unsere Hirnrinde mit Energie zu versorgen – ähnlich einem Dynamo, der die Batterie eines Autos auflädt. Unser Gehirn braucht zum Leben Zucker und Sauerstoff. Damit kann es aber noch längst nicht denken. Für diese Funktion benötigtes eine andere Art von Nahrung: stimulierende Reize, die aus allen Sinnesorganen als Fortleitung elektrischer Potentiale zu ihm gelangen. Das hierfür wichtigste Sinnesorgan ist unser Ohr, das an der Energiezufuhr für unsere Hirnrinde zu ungefähr 90 Prozent (!) beteiligt ist. Wie kaum ein andres Organ ist es mit einer Fülle von Funktionen unseres Organismus direkt verbunden. Diese Verbindung läuft über den 10. Hörnerv – den Nervus Vagus –, der als „Vagabund“ mit allen wichtigen Organen und Gefäßsystemen verbunden ist und als Gegenspieler des „Sympathikus“ dessen Funktionen unter Kontrolle hat. So gesehen verfügen unsere Ohren über direkte Sendeleitungen zu den wichtigsten Organen des Körpers. Unser inneres Ohr – im knöchernen Labyrinth gelagert – ist auch gleichzeitig der Sitz unseres Gleichgewichtsorgans und hat jeden Muskel unseres Körpers unter Kontrolle. Jedem Menschen ist die Fähigkeit angeboren, natürlich harmonische
als medizinisches Instrument Klänge von unnatürlichen, disharmonischen zu unterscheiden. Diese harmonikalen Gesetze bestimmen nicht nur das Geschehen im Innern des Tons und in unserem Ohr sowie in unserer psychischen Tonerfahrung, sondern wir finden diese Harmoniegesetze auch in den wesentlichen Funktionen unseres Organismus wieder, der bestrebt ist, die natürliche rhythmische Harmonie aufrechtzuerhalten. Sobald er sie verliert, beginnt er, sie in Ruhepausen oder im Schlaf wieder aufzubauen. Forscher konnten feststellen, wie sich der Organismus jede Nacht wieder harmonikal ordnet. Diese Regenerierung der natürliche Harmonie in unserem Organismus erlaubt es uns, jeden Tag aufs Neue erholt in die Aktivität zu gehen und sie zeigt uns, dass unsere Regeneration geradezu den Wiedergewinn der natürlichen harmonischen Funktionsweise unseres Organismus bedeutet. Unser Organismus reagiert auf Musik wie ein Resonanzkörper. Durch die ihm entsprechende Musik können seine Abläufe wieder in ihre natürliche Ordnung gebracht – also harmonisiert werden. Die uns vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen und klinischen Beobachtungen dokumentieren , dass Musik als medizinische Therapie besonders unsere natürlichen Ordnungs- und Erholungsvorgänge stärkt. Das macht sich vor allem in der Auflösung körperlicher, geistiger und seelischer Folgen von Stress bemerkbar. Bei Kopfschmerzen und Schlafstörungen, die sehr häufig auf Stress zurückzuführen sind, Es gibt kaum eine medizinische Fachdisziplin, in der nicht der Einfluss auf funktionelle Störungen untersucht worden ist. Wir selbst haben den Einfluss dieser Musik auf Früh- und Neugeborene sowie ältere Kinder mit Herz-
erkrankungen untersucht. Diese beruhigende *Resonanz Therapie Musik hat eine besondere Bedeutung für die Kinderheilkunde, da die heranwachsenden Kinder in sehr viel größerem Maße der harmonikalen Unterstützung bedürfen als Erwachsene. Erste Zielgruppe waren Frühgeborene. Diese zeigen eine minimale Wachsamkeit, Aufmerksamkeit und Reaktionsbereitschaft. Im Vergleich zu Reifgeborenen haben sie nur ein begrenztes Verhaltensrepertoire, sind leicht irritierbar, ihre Reaktionen sind teilweise gestört und unvorhersehbar. Auch ihr Tagesrhythmus ist unregelmäßig. Die Beziehung zwischen Frühgeborenen und ihren Eltern auf der Station gleicht einem Circulus vitiosus, da die Mütter versuchen, die mangelnde Ansprechbarkeit und Reaktion ihres Kindes mit übersteigerter Stimulation auszugleichen, worauf sich die Frühgeborenen wiederum zum Selbstschutz zurückziehen. Deshalb lautet unser Handlungsalgorhythmus hier: Unterstützung der eigenen Möglichkeiten des Frühgeborenen statt Vergewaltigung durch intensivmedizinischen, auf den natürlich bei hochgradig Unreifen nicht verzichtet werden kann. Der Einsatz der Medizinischen Resonanz Therapie Musik erbrachte ähnliche Ergebnisse, wie sie von der Känguru-Methode bekannt sind. Die Atmung wurde ruhiger und regelmäßiger, die Atempausen seltener. Unruhige Frühgeburten reagierten sofort und schliefen schneller ein, die Wachphasen waren kürzer. Besonders nach Stresssituationen beruhigten sich die Kinder unter der eingespielten Musik rascher als sonst. Ähnlich positive, besonders beruhigende Effekte beobachteten wir bei herzkranken Kindern, bei neurovegetativen Störungen, bei motorisch hyperaktiven Kindern und
bei schwer disziplinierbaren, verhaltens- und entwicklungsgestörten Kindern. Die vorgestellten Untersuchungen und Beobachtungen legen nahe, dass die Auswirkungen der Musik objektiv eintreten, unabhängig davon, ob die Kinder die Musik als schön empfinden, ihr indifferent gegenüberstehen oder sie ablehnen. Der Nobelpreisträger Konrad Lorenz formulierte unter dem Eindruck zunehmender menschlicher Aggression in seinem Buch „Die Rückseite des Spiegels. Versuch einer Naturgeschichte menschlichen Erkennens: „Der fortschreitende Verfall unserer Kultur ist so offensichtlich pathologischer Natur, trägt so offensichtlich die Merkmale einer Erkrankung des menschlichen Geistes, dass sich daraus die kategorische Forderung ergibt, Kultur und Geist mit der Fragestellung der medizinischen Wissenschaft zu untersuchen.“ Geben wir das letzte Wort an Vladimir Ashkenazy, einem der berühmtesten Pianisten seiner Zeit und Chefdirigent und musikalischer Leiter namhafter Orchester: „Musik spielt in unserem Leben eine sehr wichtige Rolle – ob wir uns dessen bewußt sind oder nicht. Und verschiedene Arten und Strukturen von Musik können eine hochgradige negative oder aufbauende Wirkung haben – nicht nur auf die Psyche des Einzelnen, sondern auch auf das gesamte Spektrum des psychologischen und emotionalen Klimas einer Gesellschaft.“ Prof. Dr. med. Horst Köditz leitete von 1973 – 1996 den Lehrstuhl für Pädiatrie an der Universität Magdeburg sowie die Universitätsklinik und war von 1990 – 1993 Rektor der Universität Magdeburg. *Resonanz Therapie Musik – www. wissenschaftlichemusikmedzin.de
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Jugend musiziert: Vor den Sieg haben die Götter den »Fleiß« gesetzt
Mit Erfolg hat sich die Jugendmusikschule Neuenbürg an dem wichtigsten deutschen 50. Jugendwettbewerb „Jugend musiziert“ mit ihren Schülern aus Birkenfeld, Engelsbrand, Neuenbürg und Straubenhardt beteiligt.
Beim 50. Wettbewerb für das instrumentale und vokale Musizieren präsentierten sich die Schülerinnen und Schüler in den Kategorien Solowertung (Streichinstrumente) und Ensemblewertung (Duo: Klavier und ein Blasinstrument) und ein Zupfensemble. Damit sind im Rahmen des regionalen Wettbewerbs die Entscheidungen getroffen. Aber dies ist erst der Anfang der spannungsreichen Wettbewerbszeit. Diese Regionalwettbewerbe fanden im Januar und Februar in 140 Orten statt, die Landeswettbewerbe im März in jedem Bundesland und in drei deutschen Schulen im Ausland und der Bundeswettbewerb als siegreicher Abschluss vom 17. – 24. Mai.
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„Jugend musiziert“ – der große musikalische Jugendwettbewerb motiviert Jahr für Tausende von jungen Menschen zu besonderen künstlerischen Leistungen. Er ist eine Bühne für viele, die als Solisten oder im Ensemble ihr musikalisches Können in der Öffentlichkeit zeigen und sich einer fachkundigen Jury präsentieren wollen. Neben dem musikalischen Wettbewerb geht es hierbei um die Begegnung musikalischer Jugendlicher, um die Bewältigung einer besonderen künstlerischen Herausforderung. Die konzentrierte Arbeit mit dem Musikinstrument oder der Singstimme, die Auseinandersetzung mit Werken verschiedener Musikepochen oder das gemeinsame Erlebnis beim Musizieren im Ensemble bereichern alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer und fördern ihre Entwicklung. Wir wissen heute genau, welchen Einfluss die Musik auf den gesamten Organismus des Menschen hat. Wir können es auch immer wieder sowohl an den jungen, als auch bei Menschen in späteren Jahren erleben: Musik ist Balsam für Körper, Geist und Seele, und ihre wohltuende Wirkung bleibt dem Menschen treu vom ersten Moment seines Lebens bis zur letzten Stunde.
Neuenbürger Schlosskonzerte:
Musik in der Natur – Natur in der Musik Eine neue Variante, Musik in der Natur und inmitten der Landschaft zu erleben, bietet eine erstmalige Veranstaltung mit den Neuenbürger Schlosskonzerten. Die Natur, der Wald, die Landschaft sind einbezogen in die musikalischen Interpretationen der Themenbereiche, die das Programm vom 19. – 21. April bietet. Initiatoren dieser dreitätigen Veranstaltung sind der Leiter der Jugendmusikschule Neuenbürg Christian Knebel, der Musikexperte und Moderator Joachim Draheim und die Kunsthistorikerin Elke Osterloh. Ihre Zielvorstellung ist es, mit diesem Festival auf Schloss Neuenbürg einen musikalischen Kunstgenuss mit hochkarätigen Künstlern und jungen Musikschülern zu gestalten. So steht jeder Veranstaltungstag unter einem Thema, das die Schüler der Musikschule einstimmend eröffnen, und das mit bekannten Solisten ihre Fortsetzung findet. Es ist ein neues und ganz sicher immer wieder interessantes und in der Umsetzung selten realisiertes Kooperationsthema, diese beiden Klangkörper in ihrer Eigenständig-
keit und natürlichen harmonischen Zusammenfindung miteinander zu verbinden. Dichter und Komponisten haben sich in dieser Thematik längst zusammengefunden. Um eine sinnvolle Realisation darzustellen bedarf es nur des entsprechenden Umfeldes. Vielleicht sollte man den Termin derartiger Veranstaltungen zukünftig in die Sommerzeit verlegen, dann kann die entsprechende Jahreszeit noch ihre Hilfestellung dazugeben. PROGRAMM: Fr., 19.04.13, 19.30 Uhr: • Frühlingsgesang, Vorkonzert und Eröffnung Robert Schumann: Suite aus dem „Album für die Jugend“ • Feld-, Wald- und Wiesengötter, Eröffnungskonzert
Vierhändige Klavierwerke von Carl Maria von Weber, Robert Schumann, Adolf Jensen und Antonín Dvorák Sa., 20.04.13, 19.30 Uhr: • Im Walde, Vorkonzert Chorwerke a cappella von Felix Mendelssohn Bartholdy, Robert Schumann und Johannes Brahms. • Sehnsucht nach der Waldgegend, Liederabend So., 21.04.13, 11.00 Uhr: • Waldszenen, Matinée-Vorkonzert Klavierwerke von Robert Schumann, Edvard Grieg und Edward MacDowell. • 16.30 Uhr: Vorkonzert Klavier- und Kammermusikwerke von Frédéric Chopin, CharlesCamille Saint-Saëns u.a. • Waldszenen, Klavierabend Klavierwerke von Robert Schumann, Franz Liszt, Stephen Heller, Edvard Grieg, Edward MacDowell, Maurice Ravel u.a.
Der Flyer mit allen Informationen ist bereits im Umlauf. Eintritt: 18/10 Euro, Kombiticket: 48/24 Euro.
Infos/Tickets: Tel. 0 70 82/79 28-60
Musikschülerinnen umrahmen Festakt des „Feuerwehrverbandes Enzkreis“ Beim großen Festakt des Feuerwehrverbandes im Enzkreis umrahmten zwei frischgebackene Preisträgerinnen der Jugendmusikschule musikalisch die Veranstaltung am vergangenen Sonntag im Landratsamt des Enzkreises. Festredner war Innenminister Reinhold Gall. Es spielten Jessica Kibardin (Klarinette) und Leonie Brauns (Klavier) Werke von Camille Saint-Saëns und Witold Lutoslawski. Das Foto zeigt von links nach rechts: Landrat Karl Röckinger, Innenminister Reinhold Gall, Leonie Brauns, Jessica Kibardin und Verbandsvorsitzender Martin Rühle.
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Fero Freymark: Ausstellung Meer – Landschaft – Steine Impressionen einer Ausstellung in den Räumen der Baugenossenschaft Arlinger Betrachtet man die Ausstellung, so findet sich hier ein winziger Auszug aus dem Werk eines Künstlers mit einem gewaltigen und vielseitigen Schaffenspotenzial. Gezeigt werden Skulpturen aus Stein, Eisen und Bronze; gezeigt werden Bilder, Meeres- und Landschaftsimpressionen, deren Farb- und Strukturgeber der Sand und die Erden der Landschaften sind.
ner Einheit zusammenfügt. Tagsüber studiert er Architektur, die Abendstunden widmet er sich der Bildhauerkunst. Er wandert durch Europa, verdingt sich als Maurer in England, als Schreiner in Portugal und in einer Bronzegießerei in Deutschland. Fasziniert und angezogen von den sinnlichen Qualitäten der Provence, Lebenswelten von Paul Cézanne, Vincent van Gogh, erlebt er Literatur von Albert Camus, Jean Giono und baut sein Atelier in Gordes-Provence auf. Galeristen nennen ihn einen „Literaten mit Schweißgerät“. Und hier im Steinbruch entsteht seine Liebe zu dieser Urmaterie, mit ihr arbeitet er, lebt er, verbringt die Nacht in ihrem Schutz und als unermessliche Informationsquelle. Internationale Ausstellungen zeigen seine vielseitigen und in Wettbewerben mit Auszeichnungen dekorierten Arbeiten .
Als Grundlage dient ein fester Karton. Eine weitere Darstellungsvariante sind Zeichnungen mit einem Füllfederhalter, Schreibgerät und Begleiter aus frühen Jugendtagen. Hier spiegeln sich seine Steinbruchträume, die gebündelte Kraft des Materials und seine Hingabe zu dem Thema, das seine künstlerischen Visionen beflügelt.
Lebenslauf Fero Freymark wird 1939 in Köln geboren und wächst während des Krieges im großelterlichen Anwesen in Westpommern auf, lernt als Praktikant in der Bauhütte am Stadttheater Gelsenkirchen, wie man Kunst und Architektur sinnvoll zu ei-
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Nach dem Verkauf seines Ateliers in der Provence im Jahre 2000 lebt er in Weissach, ist Dozent für Freihandzeichnen im Fachbereich Architektur an der FH Heidelberg und beschickt die in- und ausländischen Ausstellungen und Bildhauersymposien und Wettbewerbe.
Die Frau an seiner SeiteInterview mit Sabine Hager GG: „Was änderte sich in Ihrem Leben, als ihr Mann OB von Pforzheim wurde?“ SH: „Da mein Mann bereits zuvor 6 Jahre lang als Bürgermeister für Soziales, Kultur, Schule und Sport amtierte, war dies bereits mit vielen öffentlichen Terminen verbunden. Schon immer habe ich ihn gerne begleitet. Von daher habe ich schon in der Zeit vor 2009 viele Menschen in Pforzheim kennen gelernt. Einen kleinen Unterschied gibt es dennoch: vorher wurde nicht erwartet, dass ich jedes Mal in einem anderen „Outfit“ erscheine – da wird auf die Ehefrau des OB doch noch viel mehr geschaut. Aber damit lässt sich gut leben, mein Kleiderschrank hat sich eben gefüllt.“ GG: „Welche Erwartungshaltung wurde Ihnen entgegengebracht?“ SH: „Es wird erwartet, dass ich bei bestimmten Terminen an der Seite meines Mannes stehe. Weil ich dies ohnehin gerne tue und mein Mann sich auch freut, wenn ich dabei bin, gibt mir das auch persönlich viel. Ich selbst habe einen Beruf, der mich total erdet. Ich arbeite als Erzieherin im Kindergarten, und in meiner Arbeit finde ich auch eigenständig Erfüllung. Es ist schön, mit kleinen Kindern zu arbeiten, ihre Fortschritte zu sehen und sie dabei zu unterstützen. Generell ist es mir wichtig, dass ich den Menschen meine Wertschätzung entgegenbringen kann. Und es freut mich natürlich auch, wenn eine positive Reaktion zurück kommt. Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen.“ GG: „Doch die Eine steht im Schatten und der Andere steht im Licht.“ SH: „Derjenige, der Karriere macht, muss sich hart reinarbeiten, der Partner kann ihn dabei aber sehr unterstützen. Natürlich ist dies eine Mehrfachbelastung, denn da ist ja auch der eigene Beruf. Gleichzeitig muss man dem Partner den Rücken frei halten und die Familie managen. Nun habe
ich ja wirklich einen Traum-Mann. Familie ist für ihn das Allerwichtigste. Seine knapp bemessene freie Zeit gehört seiner Familie. Wir reden viel miteinander und sind einfach auch für den anderen da. Wir wollen einfach gegenseitig wissen, was den anderen bewegt und wie der Tag jeweils verlaufen ist. Wir wussten auch, was mit der verantwortungsvollen Aufgabe als Oberbürgermeister auf meinen Mann und auch auf mich zukommt. Darüber haben wir vorher intensiv gesprochen. Mein Mann hätte diese neue Aufgabe in Pforzheim auch nicht übernommen, wenn ich nicht einverstanden gewesen wäre.“
die Kinder geben sich auch gegenseitig sehr viele neue Impulse. Von großer Bedeutung sind dabei auch die Gespräche mit den Eltern. Sie sind sehr stolz, wenn sie die Entwicklungsschritte ihrer Kinder sehen.“
GG: „In welcher Weise wirkt sich die „OB-Ehefrau“ bei Ihrer beruflichen Tätigkeit aus?“ SH: „Eigentlich gar nicht. Die Kollegen nehmen mich wahr als eigenständige Person mit meiner beruflichen Aktivität und Leistung. Hier steht die Erfüllung meiner Aufgabe im Mittelpunkt. Ich arbeite seit nunmehr 9 Jahren im Evangelischen Kindergarten in Kieselbronn, und es wird hier eher schmunzelnd zur Kenntnis genommen, dass hier die „First Lady“ von Pforzheim arbeitet. Hier bin ich einfach Frau Hager, und das ist auch gut so. Kieselbronn – in dieser Gemeinde bin ich groß geworden, meine Eltern leben heute noch dort. Bereits als kleines Kind wollte ich Erzieherin werden, und der Beruf erfüllt mich bis heute. Vor drei Jahren habe ich die Arbeit mit den unter 3-jährigen übernommen. Zunächst war ich etwas skeptisch, ob man ein Kind schon in der Kleinkindphase in den Kindergarten geben sollte. Inzwischen bin ich vollständig davon überzeugt, dass dies der richtige Weg ist. Die Kinder lernen gerade in dieser Zeit sehr, sehr viel. Die Förderung, die wir ihnen im Dialog mit dem Elternhaus geben können, macht sie selbstbewusst. Gerade in der Gruppe lässt sich die kindliche Neugier sehr gut ausleben, und
GG: „Erwartet man von Ihnen ein politisches Engagement?“ SH: „Nein, und ich bin auch in keiner Partei. Selbstverständlich habe ich eine politische Meinung und interessiere mich auch sehr für die Fragen von Politik und Gesellschaft. Aber damit bleibe ich im privaten Rahmen; aktive Politik ist das Spielfeld meines Mannes.“
GG: „Sind Sie außerdem noch in sozialen Bereichen engagiert?“ SH: „Ja, ich bin 2. Vorsitzende im Förderverein des Frauenhauses, außerdem engagiere ich mich im Förderverein der Johannesgemeinde. Ebenso habe ich verschiedene Patenschaften übernommen. Dies mache ich sehr gerne und empfinde es nicht als anstrengend.“
Sabine Hager
GG: „Wenn Sie das tun könnten, was Sie wahnsinnig gerne schon immer mal tun wollten – was wäre Ihr Traum?“ SH: „Ich würde gerne mit meinem Mann einen sehr langen Urlaub machen.“ GG: „Welche Träume haben Sie noch?“ SH: „Vielleicht würde ich gerne studieren – sicherlich etwas im Sozialbereich. Auf der anderen Seite kümmere ich mich auch gerne um unsere Eltern, die eben auch älter werden. Auch unser Sohn ist mir sehr wichtig. Und letztendlich bin ich sehr glücklich mit meinem Mann. Wir sind nun 23 Jahre miteinander verheiratet und immer noch ineinander verliebt. Und – um es noch einmal zu sagen: Der Kontakt mit all den Menschen, die mir begegnen, ist eine ständige Bereicherung für mich.“
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BAUVORHABEN
DER REGION:
Wohnen mit Service Das Konzept der STADTBAU Pforzheim GmbH Im neuen Wohngebiet Tiergarten im Pforzheimer Süden entstehen zurzeit 76 barrierefreie Eigentumswohnungen. In naturund zugleich zentrumsnaher Lage ist ein bundesweit einzigartiges Bebauungsprojekt entstanden, das die vielfältigen Aspekte von Wohnen, Architektur und Natur sowie Individualität und Gemeinschaft auf besondere Weise in Einklang bringt.
Das Wohnen mit Service bedeutet im Tiergarten, dass Sie in Ihrem individuell gestalteten, persönlichen Ambiente leben und dabei Serviceangebote annehmen können wie in einem Hotel. Für die Serviceleistungen, die bis zur Pflegestufe II reichen können, konnte die STADTBAU Pforzheim GmbH das Unternehmen Schauinsland gewinnen.
Das Areal der ehemaligen Buckenbergkaserne grenzt im Süden an den Forst Hagenschieß. Die Nähe zur Natur und die gute Anbindung an die Stadt Pforzheim bzw. an das angrenzende Einkaufszentrum im Norden bildet die Qualität des Standorts. Die 76 Wohnungen sind verteilt auf 4 kubische Gebäude. Unter den Gebäuden befindet sich eine gemeinsame Tiefgarage mit 60 Stellplätzen. Akzente setzen die versetzt angeordneten kubischen Loggien, in KomBestimmte Grundleistungen, wie z.B. ein Concierge-Service, ein Notruf, Beratungsleistungen, Fitnessangebote oder Feierlichkeiten sind in der obligatorischen Betreuungspauschale enthalten. Das bietet Sicherheit, denn Sie haben Hilfe auf Abruf und Versorgung bei Bedarf. Mit dem Bau der 4 Gebäude wurde mit dem Spatenstich am 15.12.2011 begonnen. Die Gebäude werden im Frühjahr 2013 fertig gestellt sein, so dass sämtliche Wohnungen an die neuen Eigentümer übergeben werden können. Die Wohnflächen reichen von 55 m² bis 140 m² und die Zimmeranzahl von 2 – 4 Zimmern. Bei dieser vielfältigen Gestaltung finden auch Sie Ihre individuell passende Wohnung! Nähere Informationen zum Wohnen mit Service erhalten Sie bei:
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bination mit darüberliegenden Balkonen. Der Freiraum zwischen und vor den Gebäuden ist offen begrünt und wird eins mit dem öffentlichen Raum der angrenzenden Parklandschaft.
Sämtliche Wohnungen werden barrierefrei ausgeführt. In den Häusern 3 und 4 befinden sich im Erdgeschoss 2- und 3-Zimmer-Wohnungen, die speziell auf die Bedürfnisse von Rollstuhlfahrern abgestimmt sind.
STADTBAU Pforzheim GmbH Frau Karin Günther Schlossberg 20 75175 Pforzheim Tel.: 0 72 31/ 39 31 35 karin.guenther@stadtbau-pforzheim.de
Wohnen mit Service Ein Konzept für Wohnen im Alter des Tiergarten Pforzheim • Naturnahes Wohnen in außergewöhnlicher Umgebung • 2–4,5 Zimmer Wohnungen mit Loggia, Balkon oder Terrasse • Barrierefreiheit, teilweise behindertengerecht • Exklusive Penthauswohnungen • Aufzug • KfW 70 Standard (EnEV 2009) • Einkaufsmöglichkeiten vor der Haustür • 60 Tiefgaragenstellplätze • Angebot an Service- und Pflegeleistungen
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Ihr Ansprechpartner für den Kauf einer Wohnung Karin Günther Stadtbau GmbH Pforzheim Telefon 07231 39 31 35 karin.guenther@stadtbau-pforzheim.de
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DER REGION:
Wohnen mit Service
in Pforzheims
Auf dem sanft geneigten Grundstück zwischen Kantstraße und Dennachstraße entstehen in „Rufweite“ des Seniorenzentrums August-Kayser-Stiftung 30 Eigentumswohnungen mit jeglichem Komfort. Ideal für alle, die einen perfekt geschnittenen Wohnsitz oder eine verlässliche Kapitalanlage suchen. Die drei organisch geformten Baukörper kontrastieren auf reizvolle Weise mit der Gründerzeit-Architektur des August-KayserGebäudes sowie mit dessen geradlinigem, modernem Anbau des Olympiastadion-München-Architekten Günter Behnisch.
Der Vorstand des Fördervereins begrüßt und unterstützt dieses innovative Projekt (v. l. n. r. Hans-Carl Gerstung, Jürgen Berges, Dr. Thomas Haug).
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Prägendes Prinzip: barrierefrei wohnen mit Service-Plus Jede der Wohnungen (52 – 121 qm Wohnfläche) hat einen Balkon oder eine Terrasse und ist selbstverständlich per Aufzug erreichbar. Einige der Wohnungen sind behindertengerecht ausgebaut und für Rollstuhlfahrer geeignet. Die großzügig geschnittene Tiefgarage im Kellergeschoss ist von allen drei Baukörpern aus über die Aufzüge erreichbar. Ein wichtiger Aspekt: Die zukünftigen Bewohner profitieren je nach Bedarf von der Nachbarschaft mit der August-Kayser-Stiftung: Sei es
beim Besuch der Cafeteria oder des Gartens, seien es die zahlreichen Dienstleistungen, die von der Unterstützung im Alltag bis hin zur pflegerischen Betreuung reichen. So stehen beispielsweise Plätze für die Tagespflege zur Verfügung, „Essen auf Rädern“ kann geliefert, hauswirtschaftliche Dienste können geleistet werden. Alles kein „Muss“, sondern Angebote, die nach Wunsch gegen Berechnung in Anspruch genommen werden können. In jedem Fall beschert die gute Nachbarschaft zur August-Kayser-Stiftung ein Plus an Sicherheit und Geborgenheit.
Altenhilfeeinrichtung August-Kayser-Str.23 • 75175 Pforzheim Telefon 072 31/96 60 -0 • Fax 07231/650032 info@august-kayser-stiftung.de www.august-kayser-stiftung.de
bester Südstadtlage Die Lage am Südstadthang Pforzheims eröffnet einen weiten Blick über das Enztal.
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Verlässliche Partner Initiatoren des Projekts sind die August-Kayser-Stiftung und die Baugenossenschaft Arlinger. Arlinger hat bereits zusammen mit dem Paul-Gerhardt-Seniorenzentrum ein ähnliches Projekt realisiert, das auf begeisterte Resonanz stieß. Mit dem Bau wurde soeben begonnen und bereits Ende 2013 werden die Wohnungen bezugsfertig sein.
Fordern Sie ausführliches InfoMaterial samt Preisliste an bei der ServiceWohnen GmbH: Tel. 07231-9462-11, info@arlinger.de www.arlinger.de
In Pforzheims bester Südstadtlage entstehen 30 Eigentumswohnungen. Auf Wunsch mit flexiblem Service-Angebot vom benachbarten Seniorenzentrum. Baubeginn ist erfolgt! Fertigstellung Ende 2013
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Alle Grundrisse sind übrigens noch variabel. Wer sich für das Projekt interessiert, kann eine ausführliche Projektbeschreibung samt Kaufpreisen anfordern. Ansprechpartner: Wolfgang Glatz Arlinger Service Wohnen GmbH Telefon 0 72 31 - 94 62 -11 E-Mail: w.glatz@arlinger.de
Pforzheimer Bau & Grund:
Fünf Jahre Kindertagesstätte
in der Gustav-Rau-Straße Kindgerecht gebaut: Im Jahr 2008 hat die Caritas die Kindertagesstätte in der Gustav-Rau-Straße in Betrieb genommen. Was sich sehr bewährt hat: Die Erzieher sind von Anfang an in die Planung und den Bau des Gebäudes einbezogen worden.
„In diesen Räumen können wir unser pädagogisches Konzept bestens umsetzen“, sagt Elisabeth Nething, Leiterin der Kindertagesstätte in der Gustav-Rau-Straße. Das liege vor allem daran, dass sie und ihre Kollegen maßgeblich an der Planung des markanten Gebäudes beteiligt waren. „Im Grunde genommen war es so: Unser Konzept stand und wir haben nur noch auf die Bauphase gewartet“, erklärt Elisabeth Nething. Es sei immer ein intensives, gutes Zusammenarbeiten gewesen mit der Pforzheimer. Und das mache sich jeden Tag bezahlt. Zum pädagogischen Konzept der Kindertagesstätte gehören zwei so genannte Intensivkooperationsgrup-
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pen, in denen sieben behinderte und zehn nicht behinderte Kinder zusammen betreut werden. Die Kinder sind körperlich oder geistig behindert oder haben Entwicklungsverzögerungen. Zwei von ihnen sitzen im Rollstuhl. Dank des barrierefreien Gebäudes können sie sich in der Kita völlig selbstständig bewegen. In der Küche gibt es sogar einen Kinderherd, unter den ein Rollstuhl passt. „Da haben auch die Rollstuhlfahrer kein Problem mehr mit dem Umrühren“, sagt Elisabeth Nething. Und in verschiedenen Förderräumen werden die Sinneswahrnehmungen der Kinder gefördert. Elisabeth Nething spricht im Sinne all ihrer Mitarbeiter, wenn sie sagt: „Das Arbeiten in diesem Gebäude macht uns allen eine Riesenfreude.“
Haus Schauinsland:
Quo vadis, Altenpflege? Pflege ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Jedem Menschen steht der Zugang zu einer guten Pflege verfassungsrechtlich zu. Doch wie steht es mit der Pflege selbst? In einem der größten Dienstleistungssektoren des Landes wird rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr gearbeitet. Die Arbeit und damit auch die direkte Verantwortung übernehmen Menschen mit einer hochwertigen Ausbildung. Altenpfleger haben in der Regel ihren Beruf gewählt, weil sie neben der hochkomplexen Herausforderung der Pflege auch gerne mit Menschen arbeiten. Dies scheint in der Bevölkerung endlich angekommen zu sein. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage gehören Kranken- und Altenpfleger zu den höchst angesehenen Berufen in der deutschen Bevölkerung. Dieser Umstand ist sicherlich auch der Be-
völkerungsentwicklung zu verdanken, die bedingt, dass immer mehr Haushalte in der Bundesrepublik mit dem Thema Altenpflege in Berührung kommen. Seit Jahren ist bekannt, dass wir als ständig älter werdende Gesellschaft einen Mangel an Fachkräften haben und dieser sich noch extrem steigern wird. Unsere Politik jedoch ignoriert diesen Zustand. Gerade in Zeiten, in denen wir auf jede Hand angewiesen sind, wird genau den Menschen, die sich für den Beruf der Altenpflege entschieden haben und die wir so dringend benötigen, immer mehr zugemutet. Es ist kein Wunder, dass viele Altenpfleger mittlerweile nicht mehr in ihrem Beruf arbeiten und der Berufswunsch Altenpfleger rückläufig ist. Eine hohe Arbeitsbelastung, große Verantwortung und eine nicht leistungsgerechte Bezahlung geben dem Be-
rufsbild eine negative Prägung. Hinzu kommt ein ständiges Misstrauensvotum verbunden mit Schuldzuweisungen als Ausdruck für das schlechte Gewissen anderer. Die immerwährende Suche nach Fehlern bei Überprüfungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen und durch Heimaufsichten sowie eine teils unsachliche mediale Debatte über Pflegeheime führen ebenfalls zu Demotivierung und Frust bei den Pflegekräften. Die nächste Kontrollstufe mit weiteren zeitraubenden Begehungen ist bereits angekündigt: Künftig werden Pflegeheime zusätzlich den Besuch der „Nationale Stelle zur Verhütung von Folter“ erhalten. Und wieder steht die Branche unter Pauschalverdacht. Dabei werden diese Fragen bereits vollumfänglich durch die beiden anderen Prüfinstanzen überwacht. Die Poli-
tik verkennt das falsche Signal, das sie mit solchen Entscheidungen setzt. Wie wollen wir den Fachkräftemangel lösen, die Pflegekräfte in ihrem Beruf halten und Art, Umfang und Qualität der Pflege sichern, wenn das Arbeitsumfeld für Pflegekräfte zunehmend unerträglicher wird? Ganz bestimmt ist es auch nicht damit getan, noch mehr Prüfer der Basis der Altenpflege zu entziehen, um dann mit diesen festzustellen, dass die wenigen Übergebliebenen die an Sie gestellten Aufgaben nicht erfüllen. Höchste Zeit also, das Thema Pflege nicht mehr zu skandalisieren sondern an der Realität gemessen zu diskutieren. Immer im Bewusstsein, dass die Anforderungen an die Pflege nur in dem Maße steigen können, wie diese dem Bildungsstand entsprechen und auch in realen Zeitbezügen umsetzbar sind.
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DER REGION:
Sozialwerk Bethesda
erweitert sein Angebot Was mit dem Spatenstich am 13.11.2012 begonnen wurde, macht sichtbare Fortschritte auf der Baustelle. Das Sozialwerk Bethesda mit Sitz in Neulingen erweitert seine Stützpunkte um eine weiteres Pflegeheim in Knittlingen. Das „Haus Hebron“, das in der Ziegelhütte entsteht, wird ein Haus für 60 pflegebedürftige Menschen sein, das in einer sehr modernen Konzeption geführt werden wird.
Die Bewohnerzimmer werden in 4 Wohngruppen aufgeteilt, weshalb sich jeweils nur 15 Bewohnerinnen und Bewohner einen Wohnbereich teilen werden. Das bedeutet, dass die Betreuung der Bewohner wesentlich intensiver, individueller und angemessener ausgeübt werden wird. Zu diesem Zweck wird speziell ein(e) Mitarbeiterin oder Mitarbeiter für die Belange der Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch für die Angehörigen und Besucher als Ansprechpartner anwesend sein. Aber auch die gemeinsamen Räumlichkeiten für den Ablauf des Alltags werden sehr bewohnergerecht ausfallen. Es entstehen Räume, die großzügig und geräumig gestaltet und lichtdurchflutet sein werden.
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Ein weiterer Grund für den Bau des Pflegeheimes stellt für den Träger die „wohnortnahe“ Unterbringung der Menschen dar, damit die Pflegebedürftigen sich nicht ganz aus ihrem gewohnten Umfeld entfernen müssen, wenn Sie altersbedingt Hilfe benötigen. Somit ist sichergestellt, dass Angehörige, Freunde und alte
Bekannte die Hilfebedürftigen weiterhin mit einem Besuch erfreuen können. Aber auch an die Menschen wird gedacht, die im Alter noch keine oder wenig Hilfe in Anspruch nehmen möchten. Deshalb entstehen im 2. OG fünf verschiedene Eigentumswohnungen im betreuten Wohnen. Diese Wohnungen ermöglichen ein selbstbestimmtes Wohnen, aber mit der Sicherheit im Bewusstsein, dass, wenn nötig, schnelle Hilfe vor Ort sein wird. Dies ermöglicht eine im Haus verbundene Notrufanlage. Wenn von den Bewohnern der Wohnungen gewünscht, steht auch ein weiteres umfangreiches Dienstleistungsangebot zur Verfügung. Dies kann die Versorgung mit Essen, Hilfe im hauswirtschaftlichen
Bereich oder Unterstützung durch einen Fahrdienst bedeuten. Das Haus Hebron ist also eine Bereicherung für die Knittlinger Bürger, gestaltet nach neuesten Gesichtspunkten mit dem Hintergrund einer jahrelangen Erfahrung und Kompetenz durch das Sozialwerk Bethesda. Text/Foto: mek
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DER REGION:
Johanneshaus Öschelbronn
Das neue Ernst-Zimmer-Haus für Demenzkranke Die Bedürfnisse bestimmen das Angebot. Die notwendige Wandlung innerhalb der Betreuung alter Menschen vollzieht sich rapide und kompromisslos. Viele geschenkte Jahre, die dem Leben der Seniorengeneration heute zur Verfügung stehen, verlieren sich in einer Traumwelt fern der Realität. Die Seniorenheime und -residenzen vergangener Generation sind Einrichtungen, die heute nur noch teilweise ihren Aufgaben gerecht werden können.
rund 3.000 qm Gebäudekomplex ist topographisch so in den Park des Johanneshauses eingebettet, dass der Zugang zu den „beschützten Gärten“ jederzeit möglich ist. Der Bauherr, die Johannes Öschelbronn gGmbH, rechnet mit Fertigstellung und Einzug im Juni 2013. Bis heute versteht sich das Johanneshaus Öschelbronn, Zentrum für Lebensgestaltung im Alter, als Einrichtung auf der Grundlage des anthroposophischen Menschenbildes Rudolf Steiners.
Das Thema Demenz bestimmt in beängstigend zunehmenden Umfang das Betreuungskonzept. Da ist es notwendig umzudenken, neue Räumlichkeiten und auch neue Beschäftigungsprogramme zu entwickeln. Das Johanneshaus Öschelbronn wird mit seinem „Ernst-Zimmer-Haus“ ein Gebäude besitzen, das speziell auf die Bedürfnisse dementiell erkrankter Menschen zugeschnitten ist.
Modell „Ernst-Zimmer-Haus“, das im Frühsommer 2013 eröffnet wird. (Johanneshaus)
Seine Beschreibung: Große Laufflächen, die in den Rundformen der Flure keine starren Grenzen bilden, ermöglichen eine Befriedigung des Lauf- und Bewegungsdranges der Bewohner. Alle Flur- und Ausgangstüren sind innenarchitektonisch so gestaltet, dass sie nicht automatisch zum Verlassen des Hauses anregen. Das Haus wird – bis auf einen Wohnbereich – ein freiheitlich geführtes Haus mit offenen Türen sein. Es wurde als zeitgemäßes Wohnmodell mit drei Wohnbereichen für
insgesamt 51 demenzerkrankte Menschen konzipiert, die hier mit eigenem Duschbad leben werden. Jeder Wohnbereich verfügt übereinen großzügigen zur Gartenanlage ausgerichteten gemeinschaftlichen Aufenthaltsraum und eine Wohnküche. Für 21 Menschen mit z. B. gestörtem Tag- und Nachtrhythmus ist der Wohnbereich 2 ein neues Zuhause, während es im Wohnbereich 3 neun Plätze für Menschen mit hoher Eigengefährdung und drei für Schwerstpflegebedüftige gibt. Der
Heute leben 300 Menschen im Betreuten Wohnen oder in der Pflege in der großzügigen Anlage. Ergänzung erfährt das Leistungsangebot mit einem ambulanten Dienst und der Fastpflege (Kurzzeit-, Verhinderungspflege, Betreutes Wohnen auf Zeit, Krankenhausvermeidungspflege). Weit über die Region hinaus ist das Johanneshaus auch für sein Kulturprogramm – Konzerte, Vorträge, Veranstaltungen, Galerie, internationale Künstler – bekannt.
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Mein schönstes „Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können“(Jean Paul). Bisher haben wir unsere Themen konsequent auf die „paradiesischen“ Erinnerungen ausgerichtet. So auch in dieser Ausgabe. Sie sind es, die den Tagen im Alter mit ihrem sanften Leuchten ihre wohltuende Wärme bringen und ein versonnenes Lächeln hervorzaubern. Aber es gibt auch eine sinnvoll ergänzende Interpretation: „Die Erinnerungen verschönern das Leben, aber das Vergessen allein macht es erträglich“ (Honoré de Balzac). SENIORENPFLEGEHEIM ATRIUM In den 60er Jahren bekam ich von einem lieben Menschen eine Einladung, mit ihm vom 1. bis 31. Mai in den Urlaub nicht zu fahren, sondern zu fliegen! Einen ganzen, langen Monat lang Urlaub! Ich konnte es zunächst gar nicht recht glauben, denn ich war zuvor noch nie in einem Flugzeug gesessen. Die Reise sollte nach Ungarn an den Plattensee gehen. Natürlich sagte ich nicht gleich zu. Ich musste es mir gründlich überlegen, ob es überhaupt möglich ist. Denn da war ja noch meine Tochter Cornelia die bereits in die Schule ging und nicht ei-
nen Monat fehlen konnte. Ich hatte jedoch eine sehr liebe Nachbarin, die sich anbot meine Tochter solange bei sich aufzunehmen. Nun konnte ich getrost zusagen. Wir starteten von Berlin aus. Der Flug war einzigartig! Ich hatte einen Fensterplatz und bewunderte die Aussicht. Es war beeindruckend wie die Landschaften winzig klein unten lagen, wir so hoch oben über den Wolken flogen. Ich war fasziniert. Es kam mir vor wie ein wunderschöner Traum. Am Plattensee hatten wir eine sehr schöne komplett eingerichtete Ferienwohnung zur Verfügung. Jeden Tag ging ich zum
See. So einen großen hatte ich noch nie gesehen, denn in Berlin gab es so etwas nicht. Unsere Vermieter hatten ein Auto und bestanden darauf, uns die Gegend zu zeigen. Als Gegenleistung luden wir sie zum Essen ein. Die Leute dort waren alle sehr gastfreundlich. Ich fühlte mich dort sehr wohl, und viel zu schnell ging der Monat vorbei. Ja, und wenn ich im Radio das Lied „Über den Wolken“ von Reinhard Mey höre, dann wird die Erinnerung an meinen ersten Flug und Urlaub wieder lebendig. von Sabine Ehing HEIM AM HACHEL Heute wohne ich im Betreuten Wohnen im Heim am Hachel und erzähle gerne meine schönste Geschichte. Um diese zu verstehen muss ich einige Jahre früher beginnen, d.h. eine Vorgeschichte erzählen. Als 5-jähriges Mädchen bin ich 1945 mit meiner Mutter und Großmutter von Labiau in Ostpreußen mit einem Pferdewagen mit ca. 20 weiteren Personen geflohen. Zu dieser Zeit war mein Vater bereits im Krieg und später in Gefangenschaft. Während unserer Flucht waren wir in unterschiedlichen Orten bis wir in Dagebüll an der Nordsee ankamen. Von Dagebüll führte ein mit Felsbrocken aufgeschütteter Damm zur Hallig hinüber. Mit der Lorebahn fuhren wir auf die Hallig Oland. Rechts und links des Damms war das Meer zu sehen. Zum ersten Mal in meinem Leben erlebte ich Ebbe und Flut. Es war einerseits faszinierend, andererseits aber auch bedrohlich. Auf der Hallig wurden wir einer sehr netten und hilfsbereiten Familie zugewiesen. Die Familie hatte 2 Kinder, auch deren Großmutter lebte mit im Haushalt, und der Vater war wie meiner im Krieg. Wir waren also allesamt Frauen. Heute würde man Patchworkfamilie oder Frauen-WG sagen. Unsere Großmütter, unsere
Erlebnis... Mütter und wir Kinder entwickelten schnell ein sehr inniges und herzliches Verhältnis. Wir wurden eine Familie. Meine Mutter arbeitete als Weberin. Gemeinsam mit 13 anderen Kindern besuchte ich die Halligschule. Mit meiner Mutter teilte ich mir ein Bett. Nachts hörte ich sie häufig sprechen. Ich fragte sie, was sie und mit wem sie in der Nacht immer sprechen würde. Sie erklärte mir, dass sie beten würde. Dafür, dass ihr Ehemann, mein Vater, gesund nach Hause kommen dürfe. Nach 3 Jahren kam mein Vater aus der Gefangenschaft zurück. Er kam zu uns auf die mir zwischenzeitlich sehr vertraute Hallig und sagte: „Hier werde ich nicht alt.“ Auf dem Festland fand er eine Arbeit. Meine Mutter, Großmutter und ich zogen deshalb mit meinem Vater nach Langenhorn. Mit 12 Jahren wollte ich „meine“ Familie unbedingt wieder sehen. Ohne meinen Eltern Bescheid zu sagen machte ich mich alleine auf den Weg. Zunächst fuhr ich mit dem Fahrrad von Langenhorn nach Dagebüll. Leider verpasste ich in Dagebüll die Lorebahn, um auf Oland zu gelangen. Kein Problem! Zu Fuß machte ich mich auf den Weg. Ich dachte, dass die Zeit ausreichend sei um rechtzeitig vor der Flut auf Oland zu sein. Unterwegs traf ich 2 Männer auf dem Damm. Sie warnten mich. Es sei unmöglich, rechtzeitig vor der Flut nach Oland zu kommen. Dennoch hielten sie mich nicht davon ab los zu laufen. Und tatsächlich, das Wasser rechts und links des Dammes stieg immer höher. Es war sehr bedrohlich. Ich bekam große Angst und lief immer schneller. Ich rannte über die Schwellen. In diesem Moment erinnerte ich mich an das nächtliche Beten meiner Mutter. Aus tiefstem Herzen betete ich: „Vater, bitte lass mich gesund rüber kommen. Hilf mir in meiner Not und lass mich nicht alleine.“ Das Wasser stieg weiter, bis
zuletzt auch die Schwellen bedeckt waren. Ich konnte nicht mehr klar denken. Doch plötzlich tauchte vor mir die Warft mit den Häusern auf. Ich erreichte Oland gerade noch „trockenen Fußes“. Mein Herz hüpf-
te vor Freude. Ich war dankbar, erleichtert und überglücklich. Und es ist bis heute meine schönste Geschichte. So, als ob ich sie gestern erlebt hätte. Christel Morlock
In einer großzügig angelegten Parklandschaft am Ortsrand von Öschelbronn finden Sie unsere Einrichtung, die auf der Grundlage des anthroposophischen Menschenbildes geführt wird. Betreutes Wohnen in 31, 46 und 60 qm Appartements Pflege ambulant oder stationär in anspruchsvollen Zimmern im Rahmen des „PflegePlus” Konzeptes Gastpflege als Kurzzeitpflege oder ambulante Pflege in ansprechenden Einzelappartements Kultur Konzerte, Vorträge, künstlerische Veranstaltungen, Galerie Natur großzügige Parkanlage, angrenzende Felder und Wälder, Möglichkeit eines eigenen kleinen Gartens Therapie und Betreuung Künstlerische Therapien und spezielle Betreuungsangebote Am Eichhof 20 (direkt neben der Klinik Öschelbronn) 75223 Niefern-Öschelbronn Telefon 07233 67-9711 · Telefax 67-9210 info@johanneshaus-oeschelbronn.de www.johanneshaus-oeschelbronn.de
Mein schönstes HAUS MAIHÄLDEN Frau Jarczewski, eine Bewohnerin unseres Hauses, berichtet über ein Erlebnis, das sie sehr stark beeindruckt und geprägt hat. „Es war Ende der 1980iger Jahre. Mein Sohn war in Hamburg Lehrer an einer Sprachenschule. Er entschied sich, für ein Jahr nach Chile zu fliegen, um sich besser in die spanische Sprache bei Land und Leuten einzugewöhnen.
Frau J. mit einem Wandbehang (chilenische Handarbeit) mit der Darstellung einer Suppenausgabe.
Da ich sehr neugierig bin, wollte ich die Gelegenheit nutzen, auch für drei Wochen rüberzufliegen, auch deshalb, weil ich in einem Stück mal wieder mit meinem Sohn zusammen sein wollte. Als er Freunde gefunden hatte, die mich auch kennenlernen wollten, flog ich nach Santiago de Chile. Es war zu der Zeit, als der Diktator Pinochet an der Regierung war. Den Menschen dort ging es nicht sehr gut. Mein Sohn wohnte bei einer armen Frau, die er nicht verlassen wollte. So schlief ich in seinem Bett und er auf einer Luftmatratze. Die Frau bemühte sich, mir alle Wünsche von den Augen abzulesen. Mein größtes Erlebnis war es, dass ich ein Armenviertel kennenlernte. Die Menschen wohnten in selbstgebauten Baracken, zusammengenagelt aus Brettern, Pappen oder Blechscheiben. Eine Frau in meinem Alter namens Olga hatte die Aufsicht.
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Es gab eine Suppenküche. Abends konnte man vom Markt das nicht verkaufte Gemüse abholen, vom Metzger gab es Knochen mit Fleisch dran und auch der Bäcker lieferte Brot und Brötchen vom Tag zuvor. Am nächsten Vormittag wurde gekocht. Die Frauen standen in langen Schlangen an. Sie hatten fast alle einen Kochtopf oder auch nur eine größere Blechbüchse mit einem Drahthenkel bei sich. In jedes Gefäß kam eine Kelle Suppe pro Familienmitglied. Auch ich wurde einmal zum Essen eingeladen. Als ich aß, stand plötzlich ein kleiner Junge neben mir und schaute mir mit sehnsuchtsvollen Augen zu. Ich konnte nicht mehr weiter essen und gab ihm meinen Löffel. Voller Freude nahm er ihn und aß meine Portion mit Appetit auf. Dieser Moment bewegte mich zutiefst. Dieses Ereignis und mein Aufenthalt in Chile haben mich sehr geprägt und Spuren in mir hinterlassen. Über Jahre unterstützte ich später dieses Armenviertel mit Spenden (Kleidung, Spielsachen etc.) und pflegte auch weiterhin Kontakt zu Olga.“ SENIORENRESIDENZ GOLDENE PFORTE Frau Jjngeborg Kleinheinz: Ich bin 1933 in München geboren. Mit 28 Jahren lernte ich meinen späteren Mann kennen. Wir lebten zusammen am Bodensee. 10 lange Jahre gingen wir gemeinsam unseren Weg, und mein größter Wunsch war ein Heiratsantrag. Ich wartete sehr lange auf diesen Moment – bis er mich endlich fragte. 1971 haben wir dann geheiratet. Mit 38 Jahren war die späte Hochzeit mein schönstes Erlebnis in meinem Leben. Frau Lotte Kölmel: Ich bin 1925 in Pforzheim geboren. Mit 20 Jahren lernte ich einen Mann kennen. Wir
verliebten uns beim Holzsägen. Wir sind dann zusammen gekommen. Ein Jahr später, um 1946, da haben wir auch schon geheiratet. Unsere Ehe war wunderschön. Sie bestand aus Liebe und Vertrauen. Wir waren 57 Jahre verheiratet bis zu seinem Tod. Als ich meinen Mann kennengelernt habe – das war mein schönstes Erlebnis in meinem Leben. PAUL GERHARD SENIORENZENTRUM Beim Rückblick auf ein langes Leben fällt es schwer, spontan zu sagen, was jetzt am schönsten war. Es gibt in jedem Leben Zeiten, die von Harmonie und Erlebnisreichtum geprägt sind, und – besonders bei Senioren – schwere Zeiten, z. B. Krieg, Wiederaufbau, Verlust des Partners, Aufgabe des eigenen Umfelds mit folgendem Einzug in ein Seniorenheim. Deshalb ist es besonders wichtig, sich auch an schöne Erlebnisse zu erinnern, auch wenn man ein bisschen im Gedächtnis danach „graben“ muss. So ging es auch Fr. Ö., die erst ihr ganzes Leben in Stichpunkten Revue passieren ließ. 1952 hat sie mit 21 Jahren geheiratet und gleich eine Tochter bekommen. Die kleine Familie hatte damals noch keine eigene Wohnung, sondern wohnte bei ihrer Schwiegermutter, mit der sie ein gutes Verhältnis hatte. Bei ihr konnte sie zuerst ihre große, später auch ihre jüngste Tochter lassen, damit sie wieder arbeiten gehen konnte. Als schönste Zeit in ihrem Leben sieht sie die Zeit, als die Kinder klein waren, wobei die älteste Tochter ein eher ruhiges Kind war, die jüngere dagegen ein richtiger Lausbub. Nach 20 Jahren Ehe starb ihr Mann und bei einem Friedhofsbesuch zwei Jahre später, traf sie ihren früheren Nachbarn mit seiner Frau. Sie un-
Erlebnis... terhielten sich öfter und als dessen Frau nach einem Jahr starb, sahen sie sich noch öfter. Mit diesem ehemaligen Nachbarn ist Fr. Ö. immer noch zusammen, auch gegen den Widerstand ihrer jüngeren Tochter, die aber jetzt mit ihrem Partner sehr einverstanden ist, und die ihre damaligen Zweifel an der neuen Beziehung der Mutter gar nicht mehr verstehen kann. Diese zweite Partnerschaft, die bis heute hält, empfindet Fr. Ö. als schönes Erlebnis und große Bereicherung in ihrem Leben. Anders ist es bei Fr. Bechtold., die ganz spontan auf meine Frage nach ihrem schönsten Erlebnis, sofort an ihre Erstkommunion im Jahr 1934 dachte. Damals war sie zehn Jahre alt, ihr Bruder elf. Alle 45 Kommunionkinder wurden vor dem Bilfinger Rathaus von einer Musikkapelle abgeholt und zur Kirche geleitet. Auf dem Hinweg wurden christliche Lieder gespielt, und kaum hatten sie die Kinder an der Kirche abgegeben, drehte die Kapelle um und spielte einen Walzer. Die Kirche war voll, Eltern und Patentante waren auch schon da. Es gab einen Gottesdienst mit Kommunion und die erste Hostie – alles war ganz feierlich. So sahen auch die Kinder aus. Die Mädchen trugen weiße Kleider, weiße Strümpfe und Fr. Bechtold trug zum ersten Mal im Leben Halbschuhe aus Leder. Auf dem Kopf hatte sie ein Blumenkränzle und in der Hand eine verzierte Kerze. Ihr Bruder hatte einen
dunkelblauen Anzug mit dreiviertellangen Hosenbeinen an und ein weißes Hemd. Nach der Kirche ging’s nach Hause zum Essen, die Taufpatin war auch dabei. Zum Nachmittagskaffee gab es einen Hefezopf und es wurde aus den „Sonntagstassen“ getrunken. Diese durften auch am Montag nochmal benutzt werden, als extra Fest. Mit Geschenken war es damals noch nicht so üppig. Ihr Bruder bekam einen Geldbeutel mit 50 Pfennig darin, sie ihre Schuhe, das Kleid und die Strümpfe. Auch Fr. Schmid war zuerst unschlüssig, welches ihrer Erlebnisse sie erzählen sollte. Sie hatte ein gutes Leben von dem Moment an, als sie ihren Mann in der Straßenbahn und später beim Fasching kennen lernte. In bester Erinnerung ist ihr ihr 55. Geburtstag geblie-
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Mein schönstes ben. Er fing schon eine Weile vorher an, als sie mit einer Freundin eine Woche zu einem Wellness-Urlaub auf eine Beauty-Farm am Tegernsee fuhr. Mit einem reichhaltigem Programm, das von Bürsten-Massage mit anschließendem Eincremen mit Bodylotion bis zu Gymnastik – auch im Wasser – Yoga, Make-Up, Ernährungstipps und 1.000-Kal.-Verpflegung reichte, ließ sie sich verwöhnen. Zu Hause hatte ihr Ehemann ihre Geburtstagsfeier organisiert in einem Gasthof in Tiefenbronn. Es waren ca. 100 Gäste anwesend. Als besondere Überraschung hatte ihr Mann zwei Künstler engagiert, Walter Schultheiß und Herr Pfleiderer, die im Radio und Fernsehen auftraten und die Fr. Schmid sehr schätzte. Sie führten Sketche auf, unter anderem als Straßenkehrer. Darüber hat sie sich besonders gefreut, auch über das anschließende Zusammensein mit den Künstlern und spätere private Besuche bei dem Schauspieler Walter Schultheiß zu Hause. Diese Gespräche über schöne Erlebnisse haben sehr viel Spaß gemacht, weil ich sehen konnte, wie etwas was lange geruht hatte, wieder an die Oberfläche kam und so auch im daran Denken und darüber Reden wieder Freude bereitete. H. Spohn Bericht von Fr. Reclam 1926 bin ich geboren. 1946 lernte ich meine Freundin kennen. Sie spielte Klavier. Ich durfte in der Musikhochschule in Stuttgart mit dem Hauptfach Violine mein Musikstudium vollenden. Mein Diplom erhielt ich 1950. Dann wirkte ich mit Begeisterung im Südwestdeutschen Kammerorchester unter der Leitung von Herrn Friedrich Tilegant mit. Wir konzertierten in ganz Baden-Württemberg bis in den Norden von Rheinland. Aber meine
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Schüler nahmen in Pforzheim fortwährend zu, so dass ich in der Wohnung von meiner Freundin immer mehr zu Hause war. Meine Schüler in Mühlacker, wo meine Mutter wohnte, wurden immer weniger. So hatten meine Freundin und ich viele Möglichkeiten in Pforzheim und ganz Baden-Württemberg bei Hochzeiten, Beerdigungen und anderen Feierlichkeiten zu spielen. Deshalb hörte ich bei dem Südwestdeutschen Kammerorchester bei Herrn Tilegant auf mitzuwirken. Er starb auch früher, als man dachte. Meine Freundin erlag 1993 in ihrem 88. Lebensjahr einem Herzinfarkt. So waren wir 43 Jahre engstens miteinander verbunden und hatten nie Streit. Bericht von Herrn H. Es war an einem Samstag im Juli. Damals war ich 22 Jahre alt und hatte mich am Abend mit einem Freund verabredet. In der Turnhalle war wie jedes Wochenende Tanz angesagt. Doch der Freund hatte kurzfristig abgesagt, also ging ich alleine hin. An einem langen Tisch saßen sechs junge Damen zusammen, die sich angeregt unterhielten. Ich nahm in der Nähe Platz und bekam dadurch mit, dass es sich um Schwesternschülerinnen handelte. Die Halle füllte sich allmählich, und als die Musik begann, stand ich auf und forderte das erste Mädchen zum Tanz auf. Da dachte ich daran, nacheinander mit allen tanzen zu wollen. In der nächsten Tanzrunde bat ich das nächste Mädchen um den Tanz und sah sie mir mal näher an. Da dachte ich: Die könnte mir schon gefallen. Da die Musik ziemlich laut war, konnte ich kaum mit ihr reden. Na ja, dachte ich, die holst du nochmal! So geschah es, ich kam einem anderen jungen Mann zuvor und forderte sie nochmal zum Tanz auf. Diesmal war die Musik nicht so laut,
es war eine Schmuserunde, da kam ich mit ihr ins Gespräch. Nach dem Tanz gingen wir an die Bar, um uns näher kennen zu lernen, ob sie oder ich mehr Herzklopfen hatte, ich wusste es nicht. Von da an habe ich nur noch mit ihr getanzt. Als die Tanzveranstaltung vorbei war, fuhr ich sie und drei ihrer Kolleginnen nach Hause. Wir haben uns zum Abschied geküsst, natürlich erst, als die anderen nicht mehr da waren. Für den kommenden Tag haben wir uns verabredet. Am nächsten Morgen hat meine Mutter mich angesehen und zu mir gesagt: „Ich glaube, du hast dich verliebt, kann das sein?“ Da habe ich nur zustimmen können. Aus dieser Verliebtheit wurden am Ende 36 Jahre Beisammensein, davon 33 Jahre glückliche Ehe, bis zum Tod meiner Frau vor einigen Jahren. Keinen Tag habe ich je bereut und die gute Erinnerung ist geblieben. HAUS SCHAUINSLAND EISINGEN Mein schönstes Erlebnis war meine Hochzeit! In unserem Dorf in Kroatien gab es zwei Brautkleider, die sich die Frauen ausleihen konnten, wenn sie heirateten. Ich hatte das Glück, dass ich Seidenweberin war und günstig an Stoffreste kam. Eine Bekannte von mir war Schneiderin und hat aus diesen Stoffresten mein Brautkleid genäht. So war ich die einzige Frau in unserem Dorf, die ihr eigenes Brautkleid hatte. Das war für mich ein ganz besonderes Erlebnis und so schön, dass ich das nie vergessen werde. Bewohnerin, 81 Jahre Mein schönstes Erlebnis war das Kennenlernen meines Mannes. Wir haben in der gleichen Firma gearbeitet und er war mein Chef. Wir waren beide schon einiges über 40 Jahre alt. Seine Frau war
schon länger verstorben und ich war damals auch ganz alleine. Meine damalige Arbeitskollegin kam auf die Idee, dass ich doch mal mit meinem Chef Essen gehen könnte. Meine Kollegin hat uns sozusagen verkuppelt. So saßen mein Chef und ich zusammen bei einem romantischen Abendessen und lernten uns richtig kennen. Darauf folgten noch viele solcher Abende, die wir gemeinsam verbrachten, bis ich eines Tages einen Heiratsantrag von ihm bekam. Natürlich war meine Arbeitskollegin zur Hochzeit eingeladen. Wir hatten wunderschöne 10 Jahre zusammen! Bewohnerin, 84 Jahre
SENIORENZENTRUM SONNHALDE Gefragt nach dem schönsten Erlebnis überzieht ein glückliches Lachen das Gesicht von Frau G. und sie antwortet spontan: „Mein schönstes Erlebnis war – die Reise meines Lebens“. Sie erzählt von einer dreieinhalb Wochen dauernden Rundreise durch Amerika mit ihrer Familie, mit Freunden und einer Reisegruppe von ca. 40 Personen. Am 23.06.1978 fliegen sie, ihr Mann, die 17-jährige Tochter, der 15-jährige Sohn und ein mit ihnen bekanntes Ehepaar von Frankfurt aus nach New York. Dort treffen sie die
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Mein schönstes international gemischte Reisegruppe und ihren Reiseführer, einen Amerikaner, der sich gerne an Deutschland erinnert. In New York staunen sie über die unendlich langen Straßen, die Hochhäuser und die vielen Autos. Sie besichtigen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und das Empire State Building. Natürlich schlafen sie wenig, denn New York schläft nie. Von hier aus fliegen sie zu den Niagarafällen. Die riesigen, naturgewaltigen Wasserfälle, die bis zu 52 m in die Tiefe stürzen sind atemberaubend, fast beängstigend. Die Reisegruppe wird einen Weg hinter dem Wasser entlang geführt und erlebt aus nächster Nähe, wie diese, gleich einem ungeheuer großen Vorhang unmittelbar neben ihnen mit einem unvorstellbaren Getöse in die Tiefe stürzen. Danach fliegen sie nach Chicago. Sie besichtigen die Stadt – auch hier gibt es viele Hochhäuser – und dann den Michigansee. Auf dem Flug nach Salt Lake City gerät das Flugzeug über den Bergen in Luftturbulenzen, so dass es immer wieder absackt und der Schreck aufkommt, es könne abstürzen. Weiter geht es mit einem Reisebus zum Bryce Canyon, der aus bis zu 60 m hohen, bizarr anmutenden Felsnadeln besteht, die der Erosionskraft von Eis, Wasser und Wind widerstanden haben. Auch den Grand Canyon, eine 450 km lange Schlucht, die vom Colorado River über Jahrmillionen gegraben wurde und den dazu gehörenden Nationalpark bestaunen sie. In Las Vegas finden sie Chips in ihren Zimmern, vom Reiseveranstalter für einen Casinobesuch bereit gelegt. Frau G. gewinnt viel an diesem Abend – und verliert es am nächsten Vormittag wieder. Amerika eben. Die letzte Busfahrt geht nach Phoenix. Im Juli sind dort Temperaturen um 42 Grad Celsius gewöhnlich.
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Erlebnis...
Von den Tagen in Los Angeles verbringen sie einen in Hollywood und fliegen anschließend weiter nach San Francisco. Hier wohnen sie, ebenso wie in all den anderen Städten, mitten im Zentrum und fahren mit der weltberühmten Straßenbahn die steile Straße hinunter zum Meer. Über New Orleans und Miami besuchen sie in Washington auch das Grab John F. Kennedys und verbringen die letzten Tage wieder in New York. Die international durchmischte Reisegruppe hat sich, trotz mancher sprachlichen Hürden, harmonisch zusammen gefunden. Was Frau G. besonders glücklich machte war, dass die 17-jährige Tochter so mühelos überall dolmetschend vermitteln konnte. Gerne wäre sie an den verschiedenen Stationen ihrer Reise länger geblieben. Es bleiben dennoch ganz unvergessliche Eindrücke von großen Städten und überwältigenden Naturerlebnissen. Aufgeschrieben mit und für Frau G. von Michaela Hauer SENIORENRESIDENZ BERGDORF Sie dürfen versichert sein, das „schönste Erlebnis“ aus meinem 85jährigen Leben zu beschreiben ist alles andere als einfach, aber dennoch wunderschön. Beim darüber Nachdenken werden nämlich unzählige, wertvolle Erinnerungen wach, die mir mein arbeitsreiches, erfülltes Leben beschert hat. Ein Höhepunkt in meinem Leben war, als ich im Alter von etwas mehr als elf Jahren mein einziges Geschwisterchen, meinen Bruder Hanspeter in den Armen halten durfte. Seine Entwicklung erleben zu dürfen war ein wunderschönes, unvergessliches Erlebnis. Der 21.12.1946 war ein mein ganzes Leben prägender unvergesslicher Tag: es war der Tag, an dem ich mit meinem lieben Hans Denk,
meinem treuen Begleiter in 62 Jahren, vor dem Traualtar gestanden habe. Ein wunderschönes Erlebnis! Damals war ich 19 Jahre jung. Erst als ich 28 Jahre alt war, wurde unser einziges Kind, unsere niedliche Tochter Waltraud geboren. Auch dieses Erlebnis könnte ich als das schönste Ereignis in meinem Leben bezeichnen. Ein weiterer Höhepunkt in meinem Leben war der Tag, an dem wir in unser, von meinem Mann liebevoll renoviertes Reihenhaus in der Gartenstadt Arlinger eingezogen sind. Wunderschöne Erinnerungen verdanke ich zahlreichen Urlaubsaufenthalten in nah und fern. Hierzu fällt mir der weithin bekannte Ausspruch ein: „Sieh Neapel und stirb.“ Wenn ich nach nunmehr ca. 40 Jahren an diesen Urlaub zurückdenke, überkommt mich ein unbeschreibliches Glücksgefühl und Erstaunen über diesen überirdisch schönen Anblick. Auch der Tag, an dem unsere Tochter und unser Schwiegersohn Klaus nach 5jährigem Aufenthalt als Entwicklungshelfer von Kamerun nach Deutschland zurückkehrten und bald darauf unser erstes Enkelkind, unser liebenswerter Enkelsohn Cedric geboren wurde, war ein unsagbar schönes Erlebnis. Nach der Rückkehr schauten wir uns nach einem Heim um, in dem wir als zwei Familien leben konnten. Wir fanden ein schönes Zweifamilienhaus mit Garten in einem Höhenstadtteil von Pforzheim. Hier durften wir die Geburt unserer beiden Enkelinnen Ronja-Celine und Vivien Estelle erleben. Eine Bereicherung war es, die Kindheit und weitere Entwicklung so nah erleben zu dürfen. Auch dies gehört mit zu den schönsten Erlebnissen meines Lebens. Trost eines Fünfjährigen An einem verregneten Nachmittag habe ich mit meinem 5jährigen Enkelsohn alte Fotoalben angeschaut.
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Mein schönstes Mit Interesse sah er seine Oma als Baby, als Schulmädchen, als Braut. Als er mich dann als junge Mutti mit seiner Mama als Baby auf dem Arm erblickte, meinte er ganz verzückt: „Oma, Du und die Mama, Ihr zwei seid doch die besten von allen! Auf den Fotos bist Du echt hübsch und hast mir ganz gut gefallen.Nachdenklich meinte er dann: „Aber jetzt, Oma, jetzt siehst Du ganz anders aus, hast schon viele graue Haare und auch ein paar Falten im Gesicht. Ich hab Dich aber trotzdem ganz doll lieb, darum Oma, verzage nicht!“ Kein Schritt ohne Auto Meine 4jährige Enkelin Celine ist eine schüchterne Maus, sie interessiert sich für vieles, kennt sich gut aus. Sie möchte immer wissen, wie es früher war, wenn ich ihr aus meinen Kindertagen erzähle, findet sie das wunderbar. Neulich meinte sie: „Sag Oma, wie war es bei Dir als Du zur Schule gegangen, hast du auch mit sechs Jahren wie mein Bruder Cedric angefangen?“ „Ja, mein Schatz, Cedric hat es zur Schule nicht weit, ich dagegen brauchte für einen Weg damals gut ½ Stunde Zeit.“ Empört sagte sie: „Dann hatte Dich Deine Mama aber nicht so lieb, wie sie das als Mutter doch sollt‘, sonst hätte sie Dich mit dem Auto zur Schule gebracht und auch wieder abgeholt!“ Als ich ihr erklärte, dass damals kein Auto im Haus, sah sie mich ungläubig an, lachte mich aus: „Oma, Oma, was erzählst du mir denn da für eine blöde Geschicht‘: Ein Haus ohne Auto! Das gibt es doch nicht!“
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Füchse mit Federn Meine 4jährige Enkeltochter ist ein liebenswerter Wildfang. Fährt sie mit dem Fahrrad davon, wird mir oft angst und bang. Sie klettert auf den Kirschbaum hinter’m Haus, geht auch liebend gern mit Opa und Oma aus. Unlängst stand eine Lesung bei den „Federfüchsen“ auf meinem Programm, da schaute sie uns traurig an: „Wohin geht ihr denn heute ohne mich?“ „Zu meinen Federfüchsen, da können kleine Mädchen nicht mit.“ Treuherzig meinte sie, schon halb getröstet: „Oma, da habe ich eine Bitt‘: Dann bring‘ mir doch wenigstens eine Feder von diesen komischen Füchsen mit.“ Lore Denk, SR Senioren-Residenz, Haus Bergdorf, 14.02.2013
SENIORENZENTRUM KELTERN Bei unserem kleinen Häusle stand ein Lindenbaum. Mit meinem Mann traf ich mich dort immer zum Poussieren. Man hörte die Kirchenglocken und beim Abendläuten musste ich dann nach Hause. Diese Treffen unter dem Lindenbaum mit meinem zukünftigen Mann waren mein schönstes Erlebnis! Luise Heidlauf, aufgezeichnet von Ilona Daiminger Ich bekam im Alter von einem Jahr Kinderlähmung. Mit 7 Jahren wurde ich in Prag an jedem Fuß 3 mal operiert. Da es Erntezeit war, konnten die Eltern nicht mitgehen. Damit ich mich nicht allein fühle, wurde daher eine Magd vom Hof mitgeschickt. Nach den Operationen konnte ich wieder gut laufen; später sogar mit dem Fahrrad in die 8 km entfernte
Schule fahren. Mit 50 Jahren hatte ich eine Herzoperation von der alle Arzte sagten, sie würde mich 10 Jahre meines Lebens kosten. Heute bin ich 90 Jahre und freue mich, dass ich trotz allem Schweren so viele schöne Erlebnisse in meinem Leben haben durfte. Vor allem, dass ich mich von all den Krankheiten immer wieder so gut erholen konnte. Anna Hempel, aufgezeichnet von Katharina Starzmann „Als ich meinen Mann kennen gelernt habe, war meine Freude darüber so groß; zumal ich gar nicht „auf der Suche“ war. Es ist einfach passiert! Wenn ich zurück denke, wie dann alles so schnell mit uns beiden weiter ging!“ Bei diesem Gedanken schmunzelt die Bewohnerin beim Erzählen. „Ich bin auch heute noch überrascht, wie schön das alles war. Ja, das war das schönste Erlebnis, aber leider lebt mein Mann nicht mehr“, fügte sie an und lächelte dennoch weiter dabei. von einer Bewohnerin, aufgezeichnet von Simone Frölich Als ich Frau Dobbrick, sie ist heute 86 Jahre alt, nach ihrem schönsten Erlebnis fragte, überlegte sie kurz und erzählte mir dann aus ihrer Jugendzeit – anfangs eine etwas traurige Geschichte. So fing sie an zu erzählen: „Ich komme aus Schlesien dem Ort Katscher – Loebericz und arbeitete in einer großen Näherei fast 9 Stunden am Tag. Da ich keine sitzende Tätigkeit ausführen durfte (durch meine Krankheit) war ich als Laufmädchen für die Näherinnen tätig. Abends taten mir ganz schön meine Füße weh und ich kam ziemlich abgeschafft und müde nach Hause. Ich hatte noch 5 Geschwister und wir lebten auf einem Bauernhof mit meinen Eltern und der Großmutter.
Erlebnis... Die Oma bekochte uns und machte die Hausarbeit während sich meine Mutter und die anderen Geschwister um den Hof kümmerten. So konnte ich arbeiten gehen und noch ein bisschen Geld dazu verdienen. Mein Vater war beim Zoll und daher viel unterwegs. Die Arbeit war so anstrengend, dass ich öfters krank wurde und sogar ins Krankenhaus musste. Deshalb freute ich mich ganz besonders auf meinen Sommerurlaub, den ich so richtig genoss. Ich fuhr nämlich mit meiner besten Freundin in den Urlaub. Da war ich gerade mal 17 Jahre. Wir fuhren jedes Jahr, je nach Gesundheitszustand, mit der Bahn nach Norddeutschland, dort reisten wir von Ort zu Ort und übernachteten immer bei guten Bekannten, bei denen uns meine Mutter vorher über Briefkontakte angemeldet hatte. Die genauen Orte weiß ich nicht mehr; es ist schon so lange her. 14 Tage waren wir unterwegs und sahen viele schöne Dinge. Allerdings mussten wir immer öfters mal eine Pause einlegen, da es mir zwischendurch nicht so gut ging. In diesem Augenblick gerät Frau Dobbrick ins Schwärmen und sagt: „Ja, das war eines der schönsten Erlebnisse in meinem Leben!“ Erzählt von Elisabeth Dobbrick; aufgezeichnet von Heidi Peichl
SENIORENPFLEGEHEIM CASA REHA Es ist die Zeit nach dem Krieg. Deutschland ist in Besatzungszonen aufgeteilt, die Menschen hungern und hoffen auf bessere Zeiten. Mein Vater ist verwundet aus Russland zurückgekehrt. Beide Beine mussten amputiert werden. Pforzheim lag in Schutt und Asche. Ich war 18 Jahre alt. Der Krieg war vorbei. Es war Juni, und meine Eltern beschlossen, mit mir eine Wanderung an den Bodensee zu machen. Meine Mutter war dort geboren. Die erste Tagestour war auf 50 km festgelegt. Als wir diese Strecke hinter uns gebracht hatten, war es Abend, und nach dem wir ein Brot für uns erbettelt hatten, übernachteten wir irgendwo in einem Waldstück an der Straße. Hierzu muss man wissen, dass es in jenen Tagen kaum Autos oder Busse gab, und die Straßen verkehrsfrei waren. Am nächsten Tag ging es weiter. Dieses Mal waren es 90 km. An diesem Tag bekamen wir nichts zu essen. Aber es war wunderbar, so frei durch die Landschaft und die herrliche Natur zu wandern. Ich war überglücklich. Das Gelände war zum Teil bergig, und wir mussten meinen Vater in dem Rollstuhl schieben. Das war manchmal sehr mühsam, und immer wieder hatte ein Rad keine Luft und
musste wieder aufgepumpt werden. Das hielt nicht lange, und wir hatten nichts zum Reparieren. Aber all diese Schwierigkeiten hatten keine Bedeutung. Der Krieg war vorbei. Und die Natur wirkte auf uns mit ihrer ungebrochenen Kraft. Ich war unendlich glücklich in dieser Landschaft. Der Wanderweg führte uns durch die Kontrollen verschiedener Besatzungsgebiete. Aber wir kamen ohne Kontrolle durch die Zonen. Endlich erreichten wir den Bodensee. Meine Mutter kommt dort von den Bodenseer Bauernhöfen. Dort kannte man sie, und wir haben dort gearbeitet. Vier Wochen waren wir dort. Es war eine herrliche Zeit in dieser wunderbaren Landschaft, und die Leute waren alle sehr lieb, und sie halfen uns. Es hat viele gegeben, damals, die gewandert sind, kein Auto, kein Bus, nur diese einmalige Landschaft. Wenn man das nicht selbst mitgemacht hat, dann kann man das gar nicht beschreiben. Und sicher ist es heute auch schwer zu vermitteln, dieses Erlebnis, so mit der Natur verbunden zu sein, dass sie Kraft gibt, Überlebenskraft, dass sie unendlich glücklich macht und Not und Elend vergessen lässt. Diese Reise war mein glücklichstes Erlebnis. Edith Elen ist 1929 in Büchenbronn geboren.
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Im Obergeschoss des Walter-Rittmann-Hauses (Gemeinschaftshaus) unserer Seniorenresidenz ist ein neues Wohnprofil für zwei Wohngruppen entstanden – eine zukunftsweisende und bereits bewährte Wohnform. Je sieben Einzelzimmer, zum Teil mit Balkon, gruppieren sich um einen großen Gemeinschaftsraum mit einer Küche, einem kleinen Nebenraum für Spezialaktivitäten und einer Dachterrasse.
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Begegnungen mit anderen Menschen, durch gemeinsames Tun, durch den Gedankenaustausch erhält die Lebendigkeit und Elastizität, die mit zunehmendem Alter ihren wesentlichen Anteil zum Erhalt eines lebensbewussten Alterns beitragen. Wir wissen dies und haben als erste Seniorenresidenz in Pforzheim diese Möglichkeit integriert, die in anderen Ländern längst zu den bewährten und beliebten Wohnmodellen gehört. Oft hören wir bei der Besichtigung dieses Angebotes die ablehnende Bemerkung: „Ach nein, ich möchte lieber allein bleiben“. Hierbei wird offensichtlich vergessen, dass man ja mit seinem Einzelzimmer, das zu diesem Wohnprojekt gehört, stets die Möglichkeit hat, sich zu jeder Zeit zurück zu ziehen.
Die Statistik zeigt uns, dass wir heute im Schnitt 6 Jahre älter werden als unsere Eltern. Es ist ein Geschenk an unser Leben, das wir dankbar annehmen und sinnvoll gestalten sollten. Die Geselligkeit pflegen, sich mit anderen Menschen auszutauschen, sich gegenseitig zuzuhören, miteinander Freude zu haben, Freude zu schenken und anzunehmen, gehört zum Leben ebenso, wie das mit sich Leben und in sich Ruhen. All dies sind Gründe, die für uns wichtig waren, dieses neue Wohnmodell in unsere Senioren Residenz zu integrieren. Die vorliegenden Erfahrungswerte beweisen uns, dass hier eine Wohnform zur Verfügung steht, die richtungsweisend ist für ein lebendiges, anregendes und aktives Miteinander unter dem Dach einer altersgerechten Betreuung und Versorgung.
Wohngemeinschaft Walter-Rittmann-Haus Senioren-Residenz Bergdorf, Büchenbronn 1. Beispiel: 1-Zimmer-Appartement Kaltmiete Nebenkosten Verpflegung pro Tag € 8,55 Reinigung per m2 € 1,15 Hausnotruf Betreuungspauschale Gesamt 2. Beispiel: 1-Zimmer Appartement mit Südbalkon Kaltmiete Nebenkosten Verpflegung pro Tag € 8,55 Reinigung per m2 € 1,15 Hausnotruf Betreuungspauschale Gesamt
39,30 m2 €/Monat 360,00 140,00 260,00 45,00 20,00 70,00 895,00
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SR Senioren-Residenz GmbH · Siedlungstr. 48 · 75180 Pforzheim · Tel.: 07231/6055-0 · Fax: 6055103 · sr.pf@web.de
enioren Residenz „Nagoldblick“ Huchenfeld
Unsere neue Senioren-Residenz Haus Nagoldblick in Pforzheim-Huchenfeld haben wir Mitte 2009 ihrer Bestimmung übergeben. Die Akzeptanz unserer Einrichtung ist sehr groß und alle haben sich gut eingelebt. Dies motiviert uns in dem Wirken für unsere Bewohner.
Eingangssituation mit freundlich gestaltetem Café,Verwaltung und Wartebereich dar. Im Wohlfühlbad mit Hubbadewanne, das im hinteren Teil des Eingangsgebäudes an das Café angrenzt, können die Bewohner die stimmungsvolle Gestaltung des Raumes genießen – Ruhe und Entspannung pur unterstützt durch wohltuende Badeessenzen.
Das Pflegehaus bietet auf zwei Wohnbereichen, die unter dem Motto „bekannte Gebäude und Gegenden des Enzkreises“ und „Pforzheimer Schmuck“ stehen, 36 Pflegeplätze. Alle 30 Zimmer haben eine Nasszelle, von denen ein Teil als rollstuhlfahrergerecht ausgelegt ist. Das Erdgeschoss, über eine Terrasse mit dem Garten verbunden, ist auch für an Demenz erkrankte Bewohner geeignet. Die Visitenkarte des Gebäudes stellt die dem Pflegehaus vorgelagerte
In Kooperation mit ortsansässigen Kirchenund Krankenpflegevereinen sowie Besuchen des Kindergartens und der Schule freuen wir uns darauf, allen Bewohnern eine angenehme Umgebung zu schaffen, in welcher der Lebensabend mit Freude und Würde gelebt werden kann. In einer Zeit schwindender Ressourcen und wachsender Umweltbelastung haben wir uns um intelligente, komfortable aber auch preiswerte Energiekonzepte Gedanken gemacht.
Unser neues Vorhaben: Barrierefreies Wohnen im Ortskern von Bad Liebenzell
Ein Projekt der
Immobilien GmbH & Co. KG Siedlungstr. 48 75180 Pforzheim Tel. 07231-6055110 e-mail: sr.pf@web.de
Wir müssen zukünftig unsere Energien regenerativ erzeugen. Dazu ist es aber zwingend erforderlich, den Energiebedarf zu senken. Das heißt, vor der Überlegung Heizung kommt die Überlegung Dämmung. Angesichts dessen bedarf es des Einsatzes gut durchdachter wärmedämmender Konstruktionen, um den Wärmeabfluss deutlich zu reduzieren. Eine ideale Ergänzung ist eine thermische Solaranlage. Sechs Monate im Jahr sorgt die Solaranlage vollständig für die Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung. Photovoltaik ist unbestritten die eleganteste Art, Sonnenenergie in Strom zu verwandeln. Die Photovoltaikanlage bringt neben dem wirtschaftlichen auch einen bedeutenden Gewinn für unsere Umwelt. Die Sonne ist eben unsere unerschöpfliche Energiequelle. Mit unseren neuen Konzepten möchten wir nicht nur ökologische und wirtschaftliche Akzente in Huchenfeld setzen. Gewinnen sollen vor allem die Senioren. Durch Funktionalität, ein entsprechendes Ambiente mit einer modernen Ausstattung, wozu auch die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung zählt, sowie natürlich fachkundige Pflege mit Herz und Qualität wird ein optimales Zusammenwirken garantiert und alle Voraussetzungen für das persönliche Wohlempfinden geschaffen.
SPPS Pforzheim:
Die aktuelle Pflegereform garantiert
eine schnelle Einstufungsbegutachtung!
Susanne Pletowski, Pflegedienst SPPS.
Seit Beginn der Pflegeversicherung gibt es immer wieder Klagen über lange Einstufungsverfahren. Es kam nicht selten vor, dass zwischen dem Antrag und dem Bescheid auch ein halbes Jahr liegen konnte. Nun hat der Gesetzgeber mit der aktuellen Pflegereform, dem Pflege-Neuausrichtungsgesetz, ein Verfahren eingeführt, das für eine schnellere Begutachtung sorgen soll. Die Pflegekassen müssen das Ergebnis der Einstufungsprüfung spätestens nach 5 Wochen nach Antragseingang schriftlich mitteilen. Es gelten in einigen Fällen sogar verkürzte Fristen: in der verkürzten Zeit ist aber zunächst nur festzustellen, ob überhaupt eine Pflegebedürftigkeit vorliegt. Befindet sich der Antragssteller im Krankenhaus oder einer stationären Rehabilitationseinrichtung und liegen Hinweise vor, das zur Sicherung der ambulanten oder stationären Weiterversorgung und Betreuung eine Be-
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gutachtung in der Einrichtung (also im Krankenhaus oder in der Rehabilitationseinrichtung) erforderlich ist oder wurde Pflegezeit gegenüber dem Arbeitgeber angekündigt oder Familienpflegezeit vereinbart oder befindet sich der Antragssteller in einem Hospiz oder wird ambulant palliativ versorgt, erfolgt die Begutachtung innerhalb einer Woche. Ist der Antragssteller zuhause und soll Pflegezeit oder Familienpflegezeit genommen werden, so erfolgt die Begutachtung innerhalb von zwei Wochen. Damit diese Fristen auch eingehalten werden, hat der Gesetzgeber zwei wichtige Änderungen durchgeführt: Zur Einstufungsprüfung kann die Pflegekasse neben den Gutachtern des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK)
auch andere direkt Gutachter beauftragen. Für diese beauftragten Gutachter gelten die gleichen Regelungen und Vorschriften wie für den MDK. Kann die Pflegekasse die Fristen nicht einhalten, so hat sie für jede Woche Fristüberschreitung dem Versicherten automatisch 70 € zu überweisen. Das gilt aber nicht, wenn sie das nicht zu vertreten hat, weil beispielsweise der Versicherte den Begutachtungstermin verschiebt. Weiterhin ist neu geregelt, dass schon bei der Begutachtung gefragt wird, ob der Versicherte das Einstufungsgutachten bekommen möchte. Wenn er dies bejaht, wird es ihm automatisch mit dem Bescheid über die Pflegestufe zugeschickt. So kann man dann direkt nachsehen, welche Kriterien und Punkte der Gutachter wie beurteilt hat und einfacher beispielsweise mit dem Pflegedienst besprechen, ob das Ergebnis sachgerecht ist oder ob ein Widerspruch sinnvoll sein kann. Zusätzlich hat der Gesetzgeber festgelegt, dass es für das Begutachtungsverfahren eine neue Dienstleistungsrichtlinie geben wird, die ab April 2013 gültig sein soll. Hier ist zu regeln, dass die Gutachter sich beim Versicherten schriftlich anmelden, die Zeitfenster, in denen die Gutachter kommen wollen, aber auch wie umfangreich und bei Bedarf auch in der Muttersprache des Antragsstellers die Vorabinformationen sein sollen. Daneben wird ein unabhängiges Beschwerdeverfahren eingeführt, falls man mit der Art der Begutachtung unzufrieden ist. Der Gesetzgeber hat also einiges neu geregelt, damit die Begutachtung schneller und kundenfreundlicher durchgeführt wird. Die Einstufungskriterien und die Definition der Pflegebedürftigkeit sind gleich geblieben. So ist weiterhin das Pflegetagebuch das wichtigste Instrument, um sich auf eine Einstufung vorzubereiten. Sie finden es bei www.sp-ps.de unter Informationen/ Download.
AOK Pforzheim:
»VERAH« – eine Antwort auf die ständig wachsenden Herausforderungen an den Hausarzt
Frau Fickert, wer ist VERAH? Sie ist eine Antwort auf die ständig steigenden Herausforderungen an einen Hausarzt. Durch sie wird die Patientenversorgung immer mehr zu einer Leistung der gesamten Praxis. Die VERAH übernimmt Aufgaben, die vom Arzt delegiert werden können. Sie unterstützt ihn innerhalb und außerhalb der Praxis. Zum Beispiel im Fallmanagement bei Krankenhausentlassung oder bei Patienten mit chronischen Erkrankungen. Sie übernimmt bestimmte arztentlastende Tätigkeiten und Hausbesuche, bei denen keine ärztliche Kompetenz nötig ist. Sie unterstützt den Hausarzt außerdem, indem sie Patienten und deren Angehörige bei präventiven oder rehabilitativen Maßnahmen unterstützt – etwa bei der Vorsorge und sie sorgt für ein effizientes Praxismanagement. Wie arbeitet VERAH? Als langjährige und qualifizierte Mitarbeiterin in der Arztpraxis haben die Patienten großes Vertrauen zu ihr und keine Hemmungen, ihre Sorgen und Ängste mitzuteilen. Sie ist auch mit der Krankengeschichte der einzelnen
Personen vertraut, kennt die Lebenssituation und die Familie, sowie das soziale Umfeld. Das ist wichtig, um den Patienten optimal versorgen zu können. Zusätzlich kann die VERAH durch die regelmäßigen Kontakte schnell auf die Bedürfnisse der Patienten eingehen und notwendige Maßnahmen einleiten. Durch ihre Hausbesuche bei den Patienten erkennt sie beispielsweise Gefahrenstellen, wie Stolperfallen usw. Indem sie anschließende Verbesserungsmaßnahmen einleitet, werden Stürze und damit weitere Verletzungen verhindert. Wie entlastet VERAH den Arzt? Neben dem Vertrauensverhältnis zu den Patienten ist der direkte Austausch zwischen VERAH und dem Arzt eine Grundvoraussetzung für eine gut funktionierende Zusammenarbeit. So können Behandlungsziele schnell und effizient gemeinsam festgelegt und der Verlauf der Erkrankung leichter kontrolliert und beobachtet werden. Aber eines steht außer Zweifel: Die VERAH ersetzt nicht den ambulanten Pflegedienst oder ähnliche Einrichtungen.
Die Weiterbildung zur VERAH wurde 2008 eingeführt. Insgesamt wurden seit dieser Zeit bundesweit ca. 3.500 Personen ausgebildet. In Baden-Württemberg waren es bis zum Sommer 1.114, davon 54 im Nordschwarzwald. Die renommierte Goethe-Universität in Frankfurt am Main hat hierzu eine Studie mit Ärzten, und VERAH’s im Rahmen der Hausarztzentrierten Versorgung (HzV) durchgeführt. In diesem Rahmen (HzV) übernehmen VERAH’s häufiger spezifische Aufgaben, wie Hausbesuche, Impf-, Wund- und Medikamentenmanagement. Die Hausärzte werden dadurch spürbar entlastet. Ärzte und VERAH beschreiben eine bessere Versorgung, vor allem bei Patienten mit chronischen Erkrankungen. Weitere Informationen unter www.verah.de oder www.aok-bw.de/hausarztprogramm
Sie kann jedoch durch den regelmäßigen Kontakt zu den Patienten frühzeitig auf die Bedürfnisse des Patienten hinweisen und den Kontakt zu den jeweiligen Institutionen wie beispielsweise ambulante Pflegedienste herstellen. Wie muss eine VERAH sein, was muss sie mitbringen? Sie muss zuverlässig sein und Freude im Umgang mit Menschen haben. Sie hat das nötige Einfühlvermögen und kann die Patientenwünsche erkennen und das Machbare einleiten. Sie hat mindestens zwei Jahre Berufserfahrung in einer Arztpraxis und hat die Fortbildung, sowohl Theorie als auch ein 40-stündiges Praktikum zur VERAH absolviert.
Ulrike Fickert, Leiterin des Arztpartnerservice bei der AOK Nordschwarzwald
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Immer gut aufgehoben. Mit dem AOK-Betreuungsprogramm Curaplan bei chronischen Erkrankungen.
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Hierbei handelt es sich um eine Fortbildung für medizinisches Fachpersonal, Arzthelferinnen und Krankenschwestern in Hausarztpraxen. VERAH ist die Abkürzung für Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis. Die Redaktion sprach mit Frau Ulrike Fickert, Leiterin des Arztpartnerservice bei der AOK Nordschwarzwald über die Bedeutung und Rolle der VERAH.
Beste Qualität für Ihre Gesundheit: Mit AOKCuraplan bieten wir Ihnen umfassende ärztliche Betreuung und Begleitung sowie die persönliche Beratung durch unsere AOK-Ansprechpartner. Damit Sie besser mit Ihrer Erkrankung zurechtkommen und mehr Lebensqualität gewinnen – bei Diabetes mellitus 1 und 2, Asthma, COPD, koronaren Herzkrankheiten oder Brustkrebs.
AOK – Die Gesundheitskasse Nordschwarzwald Zerrennerstraße 49 75172 Pforzheim Info-Telefon 07441 9328415 www.dmp-aok.de
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Aktivitäten & Gerda Görnemann 1. Vorsitzende
Dieter Müller, Architekt 1. Vorsitzender Wohnberatung & Seniorenfr. Service
Herta La Delfa 2. Vorsitzende
Bärbel Grötzinger 2. Vorsitzende Engagement im Alter
Ruth König Theater-Service
Ilse Kästner Seniorenfr. Service
Waltraud Bopp Bürotätigkeiten
Ingrid Pälmer Wohnberatung
Kerstin Müller Computerhilfe
AKTIV UND ENGAGIERT – AUCH IM ALTER Der KreisSeniorenRat setzt sich dafür ein, dass die älteren Menschen ihr Leben so lange wie möglich selbstständig gestalten können. Dabei spielt die Mobilität eine wichtige Rolle. Gerade im Alter ist sie – insbesondere auch die außerhäusliche Mobilität – ein Stück Lebensqualität. Sie ist notwendig, damit Seniorinnen und Senioren am öffentlichen Leben teilhaben können, aktiv bleiben und sich nicht zurückziehen und vereinsamen. Viele Menschen sind aufgrund von Behinderung, Krankheit oder Alter in ihrer Mobilität eingeschränkt. Mit einem Rollator kann sich ein Großteil dieser Menschen eine „neue“ Freiheit und Unabhängigkeit verschaffen. Mit seiner Unterstützung sind alltägliche Wege zur Selbstversorgung ebenso wieder möglich, wie Spaziergänge und Freizeitaktivitäten. Der Rollator kann wesentlich dazu beitragen, bis ins hohe Alter selbstständig und unabhängig zu bleiben.
mographischen Entwicklung wird der Rollator quasi zum „Trendmobil“. Allerdings kann es durch den falschen Gebrauch von Rollatoren auch zu Unfällen kommen. Ferner sind Busund Bahnfahren für viele mobilitätseingeschränkte Menschen mit Rollator keine Selbstverständlichkeit. Sie trauen sich erst gar nicht oder haben negative Erfahrungen gemacht und sind verunsichert. Wer hat nicht schon einmal eine ältere Frau mit Rollator gesehen, die Schwierigkeiten hatte, eine Bordsteinkante zu überwinden, oder die sich abmühte beim Ein- oder Aussteigen aus dem Bus? Solche Szenen waren Anlass für den KreisSeniorenRat auf die Verkehrswacht – dem Spezialisten in Sachen Verkehrssicherheit – zuzugehen, und ein Training mit Rollatoren anzuregen. Die Idee ist auf Interesse gestoßen. Inzwischen ist aus der Idee ein Trainingskonzept geworden.
Rollator – vom „Hilfsmittel zum Trendmobil“ Ein Rollator gilt zwar nach wie vor als „Hilfsmittel“, ist aber weit mehr als das. Vor dem Hintergrund der de-
Rollatorentraining für mehr Sicherheit In Kooperation mit den Verkehrsbetrieben Pforzheim, dem Sanitätshaus Stähle und der AOK werden der KreisSeniorenRat und die Verkehrswacht, am 25. April 2013, ein Rollatorentraining für Senioren durch-
WEITERE INFORMATIONEN ÜBER VERANSTALTUNGEN UND AKTIVITÄTEN
gegebenen Leistungen wird ihnen das Zertifikat „Seniorenfreundlicher Service“ erteilt.
SENIORENFREUNDLICHER SERVICE „Demografische Wandel – Chance für den Handel“ Gemeinsame Erklärung des Landesverbandes und des Landesseniorenrats Baden-Württemberg. Nach einem hier vorliegenden Katalog überprüft der KSR die Gegebenheiten bei Einzelhandel und Dienstleister. Bei Erfüllung der vor-
KINO An jedem zweiten Mittwoch des Monats findet im Rex-Kino eine Kinoveranstaltung für Senioren statt. Hierfür wird ein besonders qualifizierter Film aus dem aktuellen Programm gewählt. Anschließend trifft man sich zu einer gemeinsamen Kaffeestunde. Informationen werden in der Presse rechtzeitig bekannt gegeben oder sind beim KSR zu erfragen.
führen. Das Programm steht, aber die Beteiligten waren sich nicht sicher, ob es genügend Interessenten für ein solches Training gibt. Inzwischen wissen wir, die Bedenken waren unbegründet. Die Resonanz auf eine erste Ankündigung in der Presse war erstaunlich groß. Bereits nach ein paar Tagen lagen über 20 Anmeldungen vor. Es gab auch Anrufer, die uns einfach nur mitteilen wollten, dass sie die Idee ganz toll finden. Anbei zwei Beispiele: Ein Busfahrer in Rente unterstützte unser Vorhaben. Aufgrund seiner jahrelangen Berufserfahrung weiß er, wie wichtig der richtige Umgang mit einem Rollator bei der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln ist. Eine 85-jährige Dame möchte sich bereits im Vorfeld in Sachen Rollator fit machen. Sie benutzt bislang noch einen Stock als Gehhilfe, wird aber wohl bald auf den Rollator umsteigen. Das Thema „Rollatorensicherheitstraining“ scheint den Nerv der Zeit zu treffen. Der KreisSeniorenRat erhofft sich von dem geplanten Training, dass sich die teilnehmenden Senioren anschließend spürbar sicherer fühlen und dadurch einen Zugewinn an Bewegungsfreiheit und Lebensqualität erhalten. THEATER Entsprechend einer Vereinbarung mit dem KSR gibt es beim Stadttheater Pforzheim pro Spielzeit 4 vergünstigte Seniorenvorstellungen. Informationen über Programm und Termine sind in der Geschäftsstelle KSR zu erhalten. Die bereits bekannten Theaterbesucher werden rechtzeitig informiert. VORTRÄGE Die für dieses Jahr vorgesehenen Vorträge sind zeitlich noch nicht fixiert. Sie werden aber rechtzeitig in der Presse bekannt gegeben.
Veranstaltungen DIE WOHNBERATUNG – EINE WICHTIGE INSTITUTION FÜR ÄLTERE UND/ODER BEHINDERTE MENSCHEN Die Wohnberatung des KreisSeniorenRats Enzkreis Stadt Pforzheim wird zukünftig in jeder Ausgabe über die Voraussetzungen für ein alten- oder behindertengerechtes Wohnen berichten. Das Wohnen im Alter ist zu einem großen gesellschaftlichen Thema geworden. Mittlerweile haben sich daher die verschiedensten Wohn- und Pflegekonzepte an die Bedürfnisse der Senioren angepasst. Diese sollen auf der einen Seite altersgerecht sein, auf der anderen jedoch auch Komfort, Selbstständigkeit, Sicherheit und Service bieten. Das ist heutzutage kein unmöglicher Kompromiss mehr! Neben dem gesundheitlichen Zustand, der familiären Situation und den individuellen Vorstellungen und Wünschen spielt auch die finanzielle Lage eine Rolle. Genauso wichtig ist aber auch der Zugang zu guten Angeboten, Ideen und fortschrittlichen Anbietern von Seniorendienstleistungen. Dieses voraus geschickt ist es von größter Bedeutung, die eigenen 4 Wände auf die Tauglichkeit des Wohnens im Alter kritisch zu prüfen. HEREINSPAZIERT Der Hauseingang: Ein überdachter Hauseingang bietet Schutz vor Wind und Wetter. Rampe: Ist der Eingang nicht ebenerdig, benötigen Leute, die mit Gehwagen unterwegs sind und Rollstuhlfahrer eine Rampe mit einer Steigung von max. 6%. Beleuchtung: Gute Beleuchtung schafft mehr Sicherheit. Beleuchtete Klingelschilder und eine gut erkennbare Hausnummer sind besonders dann wichtig, wenn z.B. der Notarzt schnell die richtige Haustür finden muss.
FÜR ALLE VERANSTALTUNGEN SIND RECHTZEITIGE ANMELDUNGEN ERFORDERLICH! Geschäftsstelle KreisSeniorenRat Pforzheim Enzkreis e.V. • Ebersteinstr. 25 (Ecke Salierstraße), 75177 Pforzheim • Tel. 0 72 31/3 27 98 oder Fax 0 72 31/35 77 08 • info@kreisseniorenrat-pf.de · www.kreisseniorenrat-pf.de
Fußabstreifer: Sie sollten rutschfest in den Boden versenkt sein, damit sie keine Stolperfallen bilden. Der Wohnungsflur: Oft stehen im Flur zu viele Möbel. Dabei braucht man gerade dort viel Platz, um sich bequem an- und ausziehen zu können. Sitzgelegenheit: Zum Schuhe an- und ausziehen oder zum Telefonieren ist sie sehr praktisch. Handlauf: Zur Stütze oder zum sicheren Bewegen im Flur ist ein Handlauf immer hilfreich. Stolperfallen: Freiliegende Telefonkabel oder hochstehende Teppichkanten sind gefährlich! Klingel: Wenn die Türklingel im Flur schlecht zu hören ist, bietet es sich an, sie durch einen Zweiton-Gong zu ersetzen oder eine Blitzlichtklingel im Wohnzimmer anzubringen. TREPPAUF – TREPPAB Das Treppenhaus: Es ist entscheidend für die Selbstständigkeit im Alter, um die Wohnung ohne Schwierigkeiten verlassen zu können. Der Handlauf: An beiden Seiten der Treppe gibt er Sicherheit. Er muss griffsicher sein und an Anfang und Ende 30 cm über die Stufen hinausragen, damit der Bewegungsablauf gestützt ist. Stufenbelag: Die Treppenstufen brauchen einen rutschfesten Belag und sind nur dann sicher, wenn sie nicht ausgetreten sind. In die Stufe eingelassene farbige Profile an den Vorderkanten erleichtern Sehbehinderten die Orientierung Beleuchtung: Sie muss ausreichend hell sein und zeitlich so eingestellt werden, dass ein langsames Treppensteigen möglich ist und man nicht plötzlich im Dunkeln steht. Sitzgelegenheiten: Wenn ausreichend Platz vorhanden ist, bieten sie zwischen den Treppenabschnitten eine Möglichkeit für kurze Erholungspausen.
Das Treppenhaus kann Zug um Zug den veränderten Bedürfnissen angepasst werden, z.B. bei ohnehin erforderlichen Renovierungsarbeiten. Gerade deshalb sind frühzeitige Erörterungen der Möglichkeiten mit Hauseigentümern angebracht. Treppenlift: Wer die Treppen nicht mehr selbst bewältigen kann, kann mit einem Treppenlift die Stufen überwinden. Treppenlifte gibt es in verschiedenen Ausführungen und je nach Treppenart können sie an der Wand oder an der Innenseite der Treppe montiert werden. Hier müssen die technischen und baurechtlichen Bestimmungen genau überprüft werden, um das richtige Modell zu finden. In einem Haus mit mehreren Parteien kann ein Treppenlift oft deshalb nicht eingebaut werden, weil die Treppe als Fluchtweg im Gefahrenfall eingeschränkt wäre. Für Rollstuhlfahrer können auch Treppensteighilfen unter bestimmten Bedingungen eingesetzt werden. Dazu benötigt man allerdings eine Hilfsperson, die das Gerät bedienen kann. DIE „GUTE STUBE“ Das Wohnzimmer: Es sollte wie alle anderen Räume den eigenen Bedürfnissen nach Erholung, Entspannung und Platzbedarf angepasst werden. Vielleicht gibt es ja Möbel, auf die Sie verzichten und dadurch mehr Platz und Bewegungsfreiheit gewinnen können. Stolperfallen: Auch im Wohnzimmer ist es wichtig, Stolperfallen zu beseitigen. Das können Teppichkanten, lose Läufer oder freiliegende Kabel sein. Wenn die Steckdosen im Wohnzimmer nicht ausreichen, sollte man sich nicht mit Verlängerungskabeln helfen, sondern einen Elektriker beauftragen, neue und gut erreichbare Steckdosen zu verlegen. Sitzmöbel: Lieb gewordene Sessel und Sofas, sind beim Hinsetzen und Aufstehen oft unbequem, weil sie zu
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niedrig sind. Provisorische Erhöhungen der Sitzflächen durch Kissen und Decken können verrutschen und bieten wenig Unterstützung. Möbelerhöhungen vom Schreiner oder aus dem Fachhandel schaffen da einfache Abhilfe. Die Wohnberatung des KreisSeniorenRats Enzkreis – Stadt Pforzheim e.V. prüft richtungsweisend, gegen eine Aufwandsentschädigungsgebühr, Ihre Wohnung/Immobilie/Planung auf Barrierefreiheit und Rollstuhltauglichkeit. Rufen Sie uns an unter der Tel.-Nr. 0 72 31/35 77 14, Ingrid Pälmer, oder mailen Sie uns: wohnberatung @kreisseniorenrat-pf.de. Öffnungszeiten: Mo. – Fr. von 10 – 12 Uhr oder nach Terminvereinbarung.
Neu gestaltete Internetseite des KSR online! Auf unserer neuen Homepage unter www. kreisseniorenrat-pf.de können Sie sich täglich über den neuesten Stand der Akivitäten und Veranstaltungen informieren. Wir freuen uns auf Ihren Besuch und auf Ihre Fragen und Anregungen!
Telefon-Notruf: Das Telefon und die Notrufanlage sichern Ihnen den „Draht nach Draußen“ und können lebensrettend sein. Den Auslöser (Funkfinger) für den Notruf sollten Sie zu Hause immer bei sich tragen. LICHT UND LUFT IN DER WOHNUNG Beleuchtung: Lesen, Handarbeiten und andere Hobbys fordern die Augen, die mit zunehmendem Alter an Sehschärfe verlieren. Trotzdem braucht man auf Hobbys nicht zu verzichten. Die schwächeren Augen können mit guter Beleuchtung unterstützt werden. Es sollte mehrere Lichtquellen geben, die in ihrer Stärke
regulierbar sind und zielgerichtet Beleuchtung, z.B. beim Lesen, ermöglichen. Die Lichtschalter sollten vom Sitzplatz aus bequem erreichbar sein. Die Fenster: Für Personen mit eingeschränkter Beweglichkeit oder für Rollstuhlfahrer ist es schwierig oder unmöglich, den Griff zu erreichen, um das Fenster selbstständig zu öffnen und zu schließen. Fenstergriff: Ein tiefer gesetzter Fenstergriff ermöglicht den Bewohnern mehr Selbstständigkeit. Rollladen: Genauso schwierig ist die Bedienung des Rollladens. Hier verschafft ein nachträglich eingebauter Rollladenmotor Abhilfe.
PC-SCHNUPPERSTUNDEN FÜR NEUEINSTEIGER UND ZU SPEZIELLEN COMPUTER-THEMEN VOM KREISSENIORENRAT Es ist keine Frage des Alters mit einem Computer, dem Internet und allen gängigen Programmen, wie MS Word, MS Excel und vielen anderen Software-Programmen umzugehen. Alle interessierten Seniorinnen und Senioren sind herzlichst eingeladen, sich das Medium Computer und dessen Möglichkeiten im Zusammenspiel mit dem Internet zu erschließen. Der KreisSeniorenRat Pforzheim ermöglicht das Kennenlernen des Computers mit der Einrichtung der PCSchnupperstunden. Sie sind immer gut besucht und werden zu unterschiedlichen Software-Themen, wie zum Beispiel: „E-Mail und Sicherheit im Internet“, „Fotobücher“ oder „Bilder, Digitalkamera und PC“, etc. angeboten. Der KreisSeniorenRat bietet PC-NeuEinsteigern/Anfängern 1x im Monat für je 2 Stunden die Möglichkeit, an diesen PC-Schnupperstunden teilzunehmen. Ehrenamtlich leitet diese Computereinstiegs-Stunden Kerstin Müller, von KM-Computerhilfe & Kur-
se, aus Pforzheim. Gerne hilft sie dabei, sich mit den Grundlagen und Begriffen dieser neuen Technik vertraut zu machen und eventuell vorhandene Berührungsängste abzubauen. Das Interesse, im Anschluss an die PC-Schnupperstunden, „zu Computern“ ist groß. Sehr häufig wird im Anschluss nach entsprechenden Kursangeboten gefragt. Es gibt einige gute Kursanbieter. Sie wählen einfach einen Kursanbieter nach Ihren jeweiligen Anforderungen und Wünschen entsprechend aus. Wie beim Erlernen einer Sprache sollten Sie sich beim „Computern“ die entsprechenden Grundkenntnisse in einem Kurs aneignen und festigen. Das schafft Vertrauen in die Technik und baut unnötige Berührungsängste ab. Die PC-Schnupperstunden finden regelmäßig in den Schmuckwelten im 6. Obergeschoss statt. Die aktuellen Termine erhalten Sie auf Anfrage beim KreisSeniorenRat oder aus der Tagespresse. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich. Für die Teilnahme an den PCSchnupperstunden, ist ein Beitrag von € 5,00 an den KreisSeniorenRat zu entrichten.
Rechtsanwältin Isabel Hutter-Vortisch
Wird es wieder eine Reform des Erbschaftsund Schenkungssteuerrechts geben? Erst zum 1. Januar 2009 ist die derzeit geltende Erbschafts- und Schenkungsteuer eingeführt worden, und seit September 2012, also dreieinhalb Jahre später gibt es schon wieder Zweifel daran, ob sie verfassungsgemäß ist. Schon die Einführung der jetzigen Steuer beruhte darauf, dass das Bundesverfassungsgericht in den Jahren 2005 und 2007 festgestellt hatte, dass das damals geltende Erbschaftssteuerrecht verfassungswidrig war. Mit der dann zum 1. Januar 2009 eingeführten Erbschaftssteuer hatte der Gesetzgeber versucht, das Urteil des Bundesverfassungsgerichts umzusetzen, und sämtliche in einem Nachlass vorhandenen oder in einer Schenkung enthaltenen Gegenstände gleich zu bewerten. Das bedeutet, dass derzeit alle Vermögenswerte zum Verkehrswert bei der Erbschafts- und Schenkungsteuer angesetzt werden. In einer zweiten Stufe werden dann die Mitglieder der „Kernfamilie“ also Ehegatten und Kinder mit sehr auskömmlichen Steuersätzen ausgestattet. Für Ehegatten liegt der Steuerfreibetrag bei 500.000 EUR. Das bedeutet, dass zwischen Ehegatten Vermögenstransfers bis zur Höhe von 500.000 EUR in einem Zeitraum von 10 Jahren steuerfrei sind. Sind seit der letzten Schenkung mehr als 10 Jahre verga ngen, kann der Ehegatte weitere 500.000 EUR steuerfrei erben. Die Steuerfreibeträge für Kinder liegen bei 400.000 EUR, diese Freibeträge gelten für jedes Kind und nach jedem Elternteil. Nicht so günstig ist die Weitergabe von Vermögen an entfernter oder nicht verwandte Personen, wie Nichten oder Neffen, Geschwister oder Patenkinder. Hier gibt es einen einheitlichen Steuerfreibetrag von 20.000 EUR.
Diese Grundlagen sind derzeit nicht in Frage gestellt. Die derzeitige Vorlage beim Bundesverfassungsgericht befasst sich mit der erbschaftssteuerlichen Behandlung der Weitergabe von Unternehmen oder Unternehmensanteilen. Es kann sehr gut sein, dass die Verfassungswidrigkeit der Erbschaftsteuer im Bereich der Unternehmensübergabe das restliche Gesetz quasi „infiziert“ und damit die gesamte Steuer verfassungswidrig ist. Damit stehen wir wieder vor der Frage, wie es in diesem Bereich weitergehen soll und wie man sich bis dahin bei Schenkungen verhalten soll. Hier gilt: Die derzeit geltenden Freibeträge für die Kernfamilie sind so günstig, wie noch nie und es fragt sich, da das Steueraufkommen aus der Erbschaftund Schenkungsteuer deutlich gesunken ist, ob diese Freibeträge fortbestehen werden. Es könnte sich daher empfehlen, Vermögen, auf den Ehegatten oder die Kinder zu übertragen, um die derzeit noch günstige Steuersituation auszunutzen. Anders sieht es im Bereich der Geschwister, Nichten und Neffen sowie der entfernter oder nicht verwandten Personen aus. Hier ist derzeit eine Verschlechterung kaum vorstellbar, so dass kein Bedarf besteht, die jetzige Situation auszunutzen.
Sollte eine Übergabe von Unternehmensanteilen oder eines Unternehmens geplant sein, kann es günstig sein, diese noch jetzt vorzunehmen, da sich in diesem Bereich wahrscheinlich Änderungen ergeben werden, die eine Übergabe ungünstiger werden lassen. Grundsätzlich gilt, dass eine gute Planung der Übergaben bei größeren Vermögenswerten anzuraten ist. Zudem gilt es grundsätzlich bei jeder Immobilienübergabe zu beachten, dass sich der Übergeber durch Wohnrecht, Nießbrauch und Rückforderungsrechte absichert. Um abzusichern, dass wirklich die steuerlich günstigste Wirkung erzielt wird, sollte in einen Übergabevertrag eine Widerrufsklausel eingebaut werden, um sich quasi eine Wahl der günstigsten Besteuerung offen zu halten. Um abzusehen, ob sich eine Vermögensübertragung anbietet und zu welchen Bedingungen, sollte bei den in diesem Jahr, nach altem Steuerrecht eventuell anstehenden Übergaben, zügig rechtliche und steuerliche Beratung eingeholt werden.
Rechtsanwältin Isabel Hutter-Vortisch
Fachapotheker Wolfgang Reichert:
Einen schönen Urlaub – Reisediarrhoe (Reisedurchfall): Bakterien und Badeurlauber haben eines gemeinsam – sie lieben heiße Temperaturen. Was man tun kann, damit die Erreger nicht zum Ärgernis für Magen und Darm werden, erfahren Sie hier. E. Coli, Shigellen & Co. Die Reisekeime schlechthin sind mit 40% die so genannten enterotoxischen Vertreter von Escherichia coli (ETEC). D.h. die Erreger heften sich an den Bürstensaum des Dünndarms und produzieren dort Toxine, also Gifte, die Durchfall auslösen. Dem Körper wird Wasser entzogen. Die zweitwichtigsten Reisediarroe-Erreger sind mit 15% Shigellen. Sie können über die Darmwand ins Blut gelangen und außer Durchfall noch grippe-ähnliche Symptome mit sich bringen. Verschiedene Viren sorgen in 10% der Fälle dafür, dass der Schuss nach hinten losgeht. Zum Vergleich: Ganz anders als in ausländischen Gefilden sind es in Deutschland hauptsächlich die Salmonellen, die für Unbehagen in Magen und Darm verantwortlich zeichnen. Enthaltsamkeit schützt Dem Darm-Dilemma lässt sich nur vorbeugen, indem man möglichst keine krankmachenden Erreger über schmutzige Hände, Getränke oder Lebensmittel aufnimmt. Besten Schutz bieten wohlüberlegte Enthaltsamkeit bei den einheimischen Tafelfreuden und eiswürfelklirrenden Cocktails. Viele Urlauber nehmen die Gefahr einer Reisediarrhoe nicht ernst. Die Erfahrung zeigt, dass selbst Touristen, die mit den Hygienemaßnahmen vertraut sind, die Regeln auf Dauer vernachlässigen. Trinken Leitungswasser nie trinken. Immer zu Wasser und Getränken in industriell abgefüllten Flaschen oder Dosen greifen. Diesen Rat sollte man auch fürs Zähneputzen beherzigen. Sich Ge-
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tränke immer ohne Eiswürfel servieren lassen; auch diese können Krankheitserreger enthalten. Wer mit dem Rucksack unterwegs ist und schwere Flaschen nicht schleppen will, kann sich mit desinfizierenden Tabletten aus der Apotheke zur Trinkwasserbereitung behelfen. Leitungswasser, das in irgendeiner Weise mit Nahrungsmitteln in Kontakt kommt, muss abgekocht werden. Essen Bei der Auswahl der Speisen und ihrer Zubereitung hält man sich am besten an die alte Tropenregel „Peel it, boil it, cook it of forget it!“. Mehr als 70°C halten Reisediarrhoe-Erreger in der Regel nicht stand. Deshalb: Wählen Sie frisch gekochte oder frisch ganz durchgebratene Speisen, wie mageres durchgebratenes Fleisch, Nudeln, Reis, Suppen, schälbares Obst wie Orangen, Bananen, Mango oder Papaya. Bei gekochten Speisen ist dann Vorsicht geboten, wenn sie vorgekocht und mehrere Stunden bei Raumtemperatur aufbewahrt werden, zum Beispiel am Hotelbuffett in Essensbehältern. Achtung auch bei Tiefkühlkost: Die Kühlkette könnte unterbrochen worden sein. Fisch, Fleisch und Gemüse sollte nur durchgegart auf den Tisch kommen. Das heißt: Roher Fisch und Fleischgerichte wie Tartar oder Austern sollten im Urlaub besser nicht auf den Tisch kommen. Auch Milch und Milchprodukte sind ein Eldorado für Durchfall-Erreger. Wer auf sein tägliches Glas Milch nicht verzichten will, der sollte sie nur frisch aufgekocht genießen. Auf Speiseeis, Mayonnaise, Joghurt und Quark ganz verzichten.
Gemeinschaftshandtücher und -seife auf der Toilette sind zu meiden. Auch hier können sich Erreger tummeln. Trotzdem gilt natürlich: Hände vor jedem Essen mit eigener Seife waschen. Flüssigkeitsmangel vermeiden Das A und O in der Durchfallbekämpfung ist es, den Flüssigkeitsverlust zu ersetzen. Dazu eignen sich am besten gesüßte Tees oder Mineralwasser ohne Kohlensäure. Bei stärkeren Beschwerden, vor allem bei Kindern und Senioren, sollte man Mineralien und Glucose ersetzen, und zwar mit so genannten oralen Rehydratationslösungen (ORL) aus der Apotheke. Sie enthalten nach den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation definierte Mengen an Mineralien und Glucose. Das alte Hausmittel Cola und Salzstangen hat zwar auch Flüssigkeit, Salz und Zucker zu bieten. Während diese Kombination aber für Erwachsene im äußersten Notfall akzeptabel scheint, sollten kleine Patienten damit nicht therapiert werden. Zur Vorbeugung ist es empfehlenswert, ein Mittel dabei zu haben, das den Durchfall stoppen kann. Es ist besonders geeignet, wenn der Durchfall rasch behoben werden muss, z. B. auf einer Bustour oder kurz vor dem Rückflug. Als so genannte Motilitätshemmer bremst es die heftigen Darmbewegungen und damit die verkürzte Darmpassagezeit. Zudem hemmt es den gesteigerten Flüssigkeitsverlust. Diese Mittel dürfen allerdings nur kurzfristig eingesetzt werden. Hefe Ebenfalls sinnvoll kann es sein, schon vor Urlaubsbeginn ein Präparat einzunehmen, das die medizinische Hefe Saccharomyces boulardii enthält. Die Hefe soll zwei Dinge verhindern helfen: zum einen, dass sich krankmachende Keime einnisten, und zum anderen, dass krankmachende Darmkeime, die ohnehin immer in der Darmflora siedeln, wachsen und die
Oberhand über die „gesunden“ Bakterien gewinnen. Am besten beginnt man fünf Tage vor dem Urlaub, nimmt das Präparat auch während des Urlaubs und bis zu zehn Tagen darüber hinaus lückenlos ein. Saccharomyces boulardii ist auch eine gute Alternative bei akuter Reisediarrhoe bei Kindern, Schwangeren und Stillenden. Kohle, Pectin und Gerbstoffe Auch medizinische Kohle, Kaolin und Pectine werden als Durchfallstopper eingesetzt. Sie sollen mit ihrer großen Oberfläche Bakterien, Viren und deren Gifte an sich binden können. Jedoch: Die Wirksamkeit von diesen so genannten Adsorbentien ist bislang nicht in Studien bewiesen. Ebenfalls eingesetzt gegen den Durchfall werden Gerbstoffe wie Tannin. Es
reagiert mit dem Eiweiß der obersten Zellschichten der Schleimhäute, wodurch auf der Darmschleimhaut unlösliche Beläge entstehen sollen, die die obersten Darmzellschichten abdichten. Das soll die Aufnahme toxischer Substanzen erschweren, die gesteigerte Abgabe von Flüssigkeit in den Darm senken und damit die Durchfallepisoden mildern. Auch hier gilt: Definitive Wirksamkeitsbelege stehen noch aus. Uzarawurzel Wer Pflanzliches bevorzugt, dem sei der Extrakt aus der Uzarawurzel angeraten. Dieser soll die Spannung in Magen, Dünn- und Dickdarm herabsetzen und dadurch die Reizschwelle verändern sowie die Neigung zu Krämpfen vermindern. Die Passage-
dauer soll dadurch jedoch nicht wesentlich verlangsamt sein. Für den Pflanzenextrakt spricht: In rund 90 Jahren der Anwendung sind keine nennenswerten Nebenwirkungen aufgetreten und der Wurzelextrakt ist für alle Altersgruppen geeignet. Besser zum Arzt wenn... der Durchfall länger als drei Tage anhält (bei Kindern: 24 Stunden), wenn Schleim und Blut im Stuhl ist und wenn Fieber nicht nach einer Nacht abgeklungen ist. Denn es können auch eine Bakterienruhr, eine Amöbenruhr oder Salmonellosen die Übeltäter sein. Eine Unterart der Salmonellen sind für den Typhus verantwortlich. Wichtig: Durch eine Typhus-Impfung ist man nicht vor den anderen SalmonellenArten gefeit.
Foto: Thomas Zigann
ohne Durchfall...
Wolfgang Reichert, Fachapotheker für Offizinpharmazie, ist seit 1980 selbstständiger Apotheker in Pforzheim.
DRK Kreisverband Pforzheim-Enzkreis:
150 Jahre
Deutsches Rotes Kreuz Dorfbewohner in die Pflege ein und kümmert sich darum, dass letzte Worte an die Angehörigen weitergeleitet wurden. Zurück in der Schweiz schrieb er „Eine Erinnerung an Solferino“. Im November 1862 kam die erste Auflage heraus. Er verschickte sie an die Herrscher in Europa. Daraufhin wurde in Genf das Internationale Kodie Rotkreuzbewegung ins Leben ge- mitee vom Roten Kreuz (IKRK) gerufen und seine Ideen sind ihr noch gründet). Doch 1867 war Dunant heute Leitbild und Vision. bankrott. Die Gesellschaft mied ihn. Henry Dunant wurde am 8. Mai Ein Schlag, von dem er sich nie 1828 in eine calvinistische, richtig erholen sollte. Er trat streng protestantische, Schweivon seinen Posten als Sezer Kaufmannsfamilie hinein kretär des IKRK zurück, geboren. Er machte eine ging nach Paris und Ausbildung in einer Bank. war zeitweise obIn Setif übernahm er die dachlos. Verantwortung für eine Es folgten unstete Kolonie von Jahre in Armut. SchweiDunant lebte in Itazern. Doch lien, Paris, im Elseine Prosaß – angewiesen jekte scheiauf die Gastterten, weil freundschaft und ihm wichtige die Hilfe von FreunLand-Konzesden, besonders unsionen fehlten. terstützt wurde er So entschloss er durch das Stuttgarter Foto unter: sich, eine Audienz Pfarrerehepaar Wagner. www.drk.de bei dem französischen Zur Ruhe kam er schlussKaiser Napoleon III. zu endlich in dem Schweizer Dorf Heierbitten, um die ent- den. 1895 stöberte ihn der Joursprechenden Dokumen- nalist Georg Baumberger auf. Sein te zu erhalten. Artikel über Dunant wurde in ganz Henry Dunant reiste Europa nachgedruckt. Dunant ernach Norditalien, um reichten Sympathiebekundungen Napoleon III. zu treffen. aus aller Welt, seine Ideen zur Er fand sich plötzlich in- Schaffung eines globalen Netzmitten der Schlacht von werkes aus Hilfsgesellschaften verSolferino in Italien wie- breiteten sich weltweit und fanden der, in der sich am Mor- schnelle Unterstützung. gen des 24. Juni 1859 Heute ist die internationale Rotkreuzüber 100.000 Soldaten und Rothalbmondbewegung die gegenüberstanden. Er größte humanitäre Organisation der vergaß den Grund sei- Welt. Belohnt wurde Dunants Einner Reise. Er barg – oh- satz 1901 mit der Verleihung des ne Mandat und Auftrag ersten Friedensnobelpreises. Eine – die Verletzten und Genugtuung nach Jahren bitterlicher Sterbenden, spannte Armut und Not.
Von Anbeginn der Menschheit sind Leiden, Kampf und Krieg die ständigen Wegbegleiter unseres Daseins. Dank der Idee und Tat eines Mannes, der Unmenschlichkeit dort eine Grenze zu setzen, wo größtes Leid verursacht wird, haben wir heute eine der größten humanitären Organisation, das Rote Kreuz. Zum Zeitpunkt seiner Geburt am 8. Mai 1828 wies nichts darauf hin, dass das Leben des reichen Bürgersohnes aus Genf die Welt verändern sollte. Das Leben des Henry Dunant war ein Wechselbad des Erfolgs und des Misserfolgs. Er war kompromisslos in seinen Ansichten und manchmal hilflos gegenüber seiner Mitmenschen. Doch seine Beharrlichkeit hat
Der Meisterbetrieb der Zimmerer-Innung: Ein Ansprechpartner für viele Aufgaben! Meisterbetriebe der Zimmerer-Innung Pforzheim bieten komplette Lösungen für den Kunden. Dass Zimmerleute mit dem Baustoff Holz zu tun haben, ist bekannt. Oftmals unbekannt ist hingegen, was die Männer in der auffälligen schwarz-weißen Kluft alles leisten können. Moderne Zimmerei- und
Holzbaubetriebe errichten Dachstühle, bauen Treppen ein, modernisieren Altbauten, errichten Carports, Pergolen und Wintergärten, restaurieren historische Fachwerkhäuser, stocken Dächer auf und bauen sie komplett aus, kümmern sich um Holzwürmer und konstruktiven Holzschutz, beraten in Sachen ,Energetisches Bauen’ und ,Niedrigenergie’, planen und bauen Sporthallen, Kindergärten, Ein- und Mehrfamilienhäuser... und das ist immer noch nicht alles. Holz ist eines der faszinierendsten Materialien der Natur und es ist ein wichtiges Element im ewigen Kreislauf des Lebens. Der primäre Vorteil von Holz ist seine Eigenschaft der selbständigen Reproduzierbarkeit. Im Unterschied zu allen anderen Naturprodukten wie Rohöl oder Kohle wächst Holz nach. Zudem lässt sich
Holz zu 100% recyceln. Viel wichtiger – weil ansprechender – sind aber die ‘sinnlichen Wahrnehmungen’ dieses Materials. Holz riecht angenehmen, Holz sieht gut aus und Holz fühlt sich warm an. Oder würden Sie sich etwa in einer Sauna aus kaltfeuchten Betonplatten wohlfühlen? Neben all den bauphysikalischen und emotionalen Vorteilen, die der Baustoff Holz aufzuweisen hat, spielt die Kompetenz des Zimmermeisters die weitere Hauptrolle. Er weiß am besten, wie man mit Holz umgeht.
Die Mitgliedsbetriebe der ZimmererInnung stehen für Zuverlässigkeit, Qualität und Kundenorientierung. Obermeister Waldemar Lampert: „Die Kunden sollten darauf achten, mit wem sie zusammenarbeiten – nur wer das ZI-Logo (Z für Zimmerer, I für Innung) hat, ist auch ein eingetragenes Mitglied der Zimmerer-Innung. Unsere Kunden haben entscheidende Vorteile: 1. Top-Beratung Die Mitgliedsbetriebe der ZimmererInnung sorgen für eine umfassende Bestandsaufnahme, bieten Lösungen mit Alternativen an und legen aussagekräftige Referenzen vor.
2. Top-Planung Die Mitgliedsbetriebe der ZimmererInnung arbeiten ganzheitliche Planungsleistungen aus, das bedeutet: mit Berücksichtigung aller beteiligten Gewerke. So hat der Kunde nur mit einem Ansprechpartner zu tun. 3. Top-Ausführung Mitgliedsbetriebe der ZimmererInnung • verwenden nur zugelassene Produkte und Materialien (mit dem Ü-Zeichen). • halten sich an vereinbarte Termine. • sind zuverlässig und verantwortungsbewusst. • achten auf meisterhafte Qualität – zum Vorteil des Kunden. • bieten Preissicherheit und sorgen für Leistungstransparenz. • sind sich nicht zu schade, nach getaner Arbeit den Besen in die Hand zu nehmen und aufzuräumen! 4. Nachbetreuung Die Mitgliedsbetriebe der ZimmererInnung stehen auch nach ausgeführtem Auftrag zur Verfügung – und zwar direkt bei Ihnen vor Ort. „Kundenorientierung heißt für uns: dem Kunden es so bequem und einfach wie möglich zu machen. Und die Mitgliedsbetriebe der ZimmererInnung werden sich daran halten!“ Zimmerer-Innung Pforzheim-Enzkreis, Geschäftsstelle Kreishandwerkerschaft, Wilferdinger Str. 6, 75179 Pforzheim, Tel. 0 72 31/31 31 40, Fax 31 46 81, www.zimmererinnung-pforzheim.de
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Die Sparkasse Pforzheim Calw:
Die neuen „Fünfer“ kommen:
Ab Mai wird die zweite Banknotenserie eingeführt Ab Mai gibt’s Geld: dann nämlich wird – beginnend mit dem Fünf-Euro-Schein – die zweite Euro-Banknotenserie eingeführt. Sie wird „Europa-Serie“ genannt, da die Scheine im Wasserzeichen und im Hologramm ein Porträt von Europa – eine Gestalt aus der griechischen Mythologie und Namensgeberin unseres Kontinents – enthalten.
Die neuen Geldscheine werden in den kommenden Jahren schrittweise in Umlauf gebracht und anfangs parallel zueinander als Zahlungsmittel genutzt, bevor die alten endgültig eingezogen werden. Ihren Wert behalten die Banknoten
der ersten Serie aber für immer und können daher jederzeit bei den nationalen Zentralbanken des Eurosystems umgetauscht werden. Die Europa-Serie zeichnet sich durch deutlich verbesserte Sicherheitsmerkmale aus. Die Hauptfarben und das Leitmotiv „Zeitalter und Stile“ sowie die Stückelung wurden aber beibehalten. Eingeführt werden die neuen Scheine in aufsteigender Reihenfolge.
Sterbegeld-Vorsorge für einen würdevollen Abschied Jeder Mensch stellt sich irgendwann im Leben die wichtige Frage: Was werde ich meinen Angehörigen einmal hinterlassen? Hohe Bestattungskosten sollten jedenfalls nicht dazu gehören. Mit einer Sterbegeld-Vorsorge haben Sie die Sicherheit, dass ein würdevoller Abschied nicht am Geld scheitert. Diese Gefahr besteht, denn der Staat gibt seit einigen Jahren keinen Cent mehr dazu. Das heißt, alle Kosten müssen von Ihren Angehörigen getragen werden. Da ist es nur gut, wenn Sie
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finanziell vorgesorgt haben. Dafür gibt es bei der Sparkasse Pforzheim Calw eine SterbegeldVorsorge. Ganz nach Ihren persönlichen Wünschen und Vorstellungen können Sie die Vorsorge gestalten, so dass Sie Ihrer Familie hohe Kosten ersparen. Mit dem vereinbarten Betrag können dann die Bestattung und weitere anfallende Kosten finanziert werden. Mehr Infos in jeder SparkassenGeschäftsstelle oder unter: www. sparkasse-pforzheim-calw.de
Schneller und einfacher bezahlen in Europa Europa wächst zusammen. Mit der Einführung des Euro-Bargeldes und weiteren Schritten hat die europäische Politik und Kreditwirtschaft damit begonnen, den europäischen Zahlungsverkehr zu vereinfachen. Ziel war die Schaffung eines einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraums in Europa, der sogenannten „Single Euro Payments Area“, kurz: SEPA. Nun folgt der nächste Schritt: Ab 1. Februar 2014 werden die bisher verwendeten nationalen Überweisungen und Lastschriften eingestellt. Das heißt, alle Überweisungen und Lastschriften in Euro innerhalb Deutschlands sind dann nach europaweit einheitlichen Standards vorzunehmen. Das Schöne daran: Sie können bargeldlose Zahlungen in Euro in der Heimat und über Ländergrenzen hinweg gleichermaßen einfach und bequem durchführen. Machen Sie sich zunächst mit den neuen Kontodaten vertraut. Statt der bisherigen Kontonummer und Bankleitzahl müssen Sie zukünftig für den SEPA-Zahlungsverkehr die internationale Bankkontonummer IBAN benutzen, in einigen Fällen auch die internationale Bankleitzahl BIC. Beispiel für eine IBAN. Land Prüfziffer bisherige Bankleitzahl bisherige Kontonummer (10 Stellen) DE 40 66650085000885088 Der BIC Ihrer Sparkasse Pforzheim Calw. Institut Länderkennung Codierung von Ort/Filiale: PZHS DE 66XXX Ihre persönliche IBAN für Ihr Konto finden Sie auf Ihren Kontoauszügen sowie im Online-Banking und auch auf den neuen SparkassenCards. Was sich mit SEPA im Einzelnen ändert, erfahren Sie schon heute unter www.sparkasse-pfcw.de/sepa Besonders Firmen und Vereine stehen vor der Herausforderung, die Umstellung auf die SEPA-Zahlverfahren rechtzeitig vor dem Stichtag 1. Februar 2014 zu meistern. Identifizieren Sie dazu frühzeitig die erforderlichen Anpassungsmaßnahmen und setzen Sie diese aktiv um. Ihr Sparkassen-Berater informiert Sie dazu gerne.
Der neue Pflege-Bahr:
Sicheres Einkommen für gute Pflege Damit die Pflege im Alter nicht arm macht, gibt es seit Jahresbeginn den sogenannten Pflege-Bahr, eine staatlich geförderte private Pflegeversicherung. Ziel dieses nach dem derzeitigen Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr benannten neuen Angebots ist es, die Absicherung von Menschen im Pflegefall zu verbessern – genauer gesagt, erschwinglicher zu machen. Denn anders als viele denken, trägt die gesetzliche Pflegeversicherung nur einen Teil der Kosten. Für schwere Fälle der Pflegestufe III sind es zum Beispiel maximal 1550 Euro im Monat – ein durchschnittlicher
Heimplatz kostet aber mindestens 3000 Euro. Wer dann nicht seinen Angehörigen auf der Tasche liegen will, tut gut daran, diese Lücke selbst zu schließen. Vom Alter zu Beginn des Vertrages
hängen dann die Leistungen ab. Den Pflege-Bahr gibt es schon für einen Betrag ab zehn Euro monatlich- und dafür bekommen Sie dann 600 Euro in der Pflegestufe III. Der Abschluss eines Vertrages ist vom 18. Lebensjahr bis ins hohe Alter möglich, eine Gesundheitsprüfung ist nicht notwendig. Ausgeschlossen sind allerdings bereits Pflegebedürftige und Menschen, die schon einmal Leistungen bezogen haben. Mehr Infos in jeder SparkassenGeschäftsstelle oder unter www. sparkasse-pforzheim-calw.de
Anstatt vererben: Mit einer Stiftung Gutes tun Immer mehr Menschen, insbesondere Alleinstehende und Paare ohne Kinder, stellen sich die Frage, wer als Erbe ihre Vermögensnachfolge antreten soll. Oder es gibt Kinder und sie sollen auch erben, aber daneben soll ein Teil einer gemeinnützigen Organisation zugute kommen. Das Leben meinte es gut mit einem und nun möchte man der Gemeinschaft wieder etwas zurückgeben.
Eine mögliche Lösung ist die Gründung einer Treuhandstiftung. Unter dem Dach der Stiftung für die Region „Mit Herz und Hand“ der Sparkasse Pforzheim Calw haben Kunden die Möglichkeit, eine eigene Stiftung treuhände-
risch verwalten zu lassen. Dies ist bereits ab 25.000 Euro möglich. Idealerweise wird die Stiftung bereits zu Lebzeiten gegründet, damit der Stifter noch seine Stiftung und ihre gute Wirkung erlebt. Im Erbfall fließt in der Regel ein Teil oder das gesamte Erbe in die Stiftung. Der Stifter bzw. die Stifterin können sich also im Ruhestand Dingen widmen und aktiv unterstüt-
zen, die ihnen schon immer wichtig waren. So stellt zum Beispiel der rüstige Physiker, dem die Entwicklung erneuerbarer Energien am Herzen liegt, durch seine Stiftung die finanziellen Mittel für Projekte an Schulen bereit und bringt
sich auch persönlich mit ein. Oder der ehemalige Ingenieur fördert durch seine Stiftung Studenten durch ein Stipendium. Eine Stifterin möchte Hospizarbeit dauerhaft unterstützen oder begleitet ein begabtes Mädchen mit Migrationshintergrund indem sie den Musikunterricht bezahlt. Infos und Beratung bei der Sparkasse Pforzheim Calw, Private Banking/Stiftungen, Katrin Zauner, Tel. 0 72 31 - 99 27 27.
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Prof. Dr. Ulrike Krenzlin
Der Deutsche Orden –
Prof. Dr. Ulrike Krenzlin
Marienburg/Małbork: Panorama-Ansicht von der Nogat auf die restaurierte Burg mit Hochschloss und Wehranlagen. Foto: wikimedia Autor: © DerHexer
Weshalb ist die Geschichte des Deutschen Ordens und Ordensstaates aus der kollektiven Erinnerung bereits dreier Generationen so gründlich verdrängt? In Polen hingegen erlebt die deutsche Ordenslandschaft mit ihren grandiosen Schlössern ein faszinierendes Comeback. Danzig, Marienburg, Elbing, Thorn, Graudenz, Deutsch Eylau, Ermland, Pommerellen, Masuren. Diese Namen aus meiner Kindheit habe ich nur hinter den Glasscheiben des väterlichen Bücherschrankes kennengelernt. In Frakturschrift schmückten manche davon die schmalen Rücken der „Blauen Bücher“, einer schönen Kwidzyn, Toilettenturm (Gdanisko) und Westflügel der Burg, Ansicht von Süden. Foto: wikimedia, Autor: © Pko
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Kunstbuchreihe. Doch außerhalb der Bücherregale haben diese Orte und Landschaften keinen Klang angenommen. Niemand sprach sie jemals aus. Es schien so, als gäbe es sie nicht mehr. In meinen Schul- und Universitätsjahren kommen sie nicht vor. Ein lähmendes Gefühl unterließ jedes Nachfragen. Doch das Geheimnis dieser Namen ließ mich nie los. Noch als Studentin machte ich mich auf nach Polen. Das erste Ziel war Małbork (Marienburg). Die geschichtsstumme Marienburg diente einst den Hochmeistern des Deutschen Ordens als Hauptsitz. Die Marienburg gehört heute zum Weltkulturerbe. Mit EU Mitteln komplett restauriert, ist sie zum Besuchermagnet für weltweiten Tourismus geworden. Unweit von ihr liegt Elbłag (Elbing). Bei meiner Reise wurde ich davon überrascht, dass das alte Elbing nicht mehr existiert. Die Straßengevierte waren leer. Nur eine Kirchenruine überragte das Vakuum. Das verschanzte Elbing, im NS-Regime eine Hauptproduktionsstätte für Waffen,
ist seit 23. Januar 1945 von der Roten Armee belagert und vollkommen zerstört worden. Ich wusste, dass in Polen nach deutschen Namen nicht zu fragen war. Das Zurechtfinden in einer polnischen Stadt mit deutscher Vergangenheit gestaltete sich daher schwierig. Aber die monumentale Marienburg habe ich schon zu der Zeit kennengelernt, als noch niemand diese herrliche Befestigungsanlage mit Schloß bereiste. Ihre Restaurierung hatte damals gerade erst begonnen. Den entscheidenden Wandel im Blick auf die Deutsche Ordenslandschaft leitete Günter Grass ein mit seiner Danziger Trilogie: Die Blechtrommel (1959), Katz und Maus (1961) und Hundejahre (1963). Der Detail versessene Dichter beschreibt das bis dahin Unaussprechbare, seine Danziger Herkunft. Er belebt die Straßen, Häuser, Geschäfte und die elterliche Wohnung mit den Menschen seiner Kindheit und Jugend. 1963 lud der Germanist Hans Mayer den Dichter Günter Grass zu einer Vor-
verdrängt aus unserer Geschichte
lesung nach Leipzig ein. Uns Studenten erschien es so, als ob Oskar Matzerath mit seiner Blechtrommel alle Stummheit zum Thema zertrommelt habe. Entstehung und Programm Nach dem Ersten Kreuzzug Ende 11. wird bis ins 13. Jahrhundert fast in jeder zweiten Generation ein Kreuzzug ins Heilige Land geführt. Es geht darum, Jerusalem und die heiligen Stätten in Palästina zu befreien von der muslimischen Besatzung. Denn in Jerusalem liegt die Wiege der Christenheit. Daher gilt die Stadt als Mittelpunkt der christianisierten lateinischen Welt, die empfindlich reagiert auf diesen Verlust an die Heiden. Auf dem Konzil von Clermont 1095 wird von Papst Urban II. zum Ersten Kreuzzug aufgerufen. Der Deutsche Orden entstand im Dritten Kreuzzug (1189 – 1192). Kaiser Friedrich I. nimmt 1188 das Kreuz. Damit entscheidet er seine Teilnahme am Kreuzzug. Die großen Heereszüge
werden schon auf dem Land- oder Seeweg durch Katastrophen teilweise aufgerieben, bevor es im Heiligen Land überhaupt zu Kampfhandlungen gegen die Muslime gekommen ist. Sultan Saladin hat Jerusalem 1187 eingenommen. Vor Jerusalem lagern die milites Christi (Soldaten Christi) auf freiem Feld. Ungeschützt vor größter Hitze erkranken sie, siechen dahin. Die unvorstellbare Not erforderte an Ort und Stelle Hilfe für jeden miles Christi, weil auch ein geheilter Soldat den Kampf gegen die Heiden verstärken würde. Bernhard von Clairvaux, erfolgreicher Kreuzzugsprediger, wertet in seinen Schriften jeden Dienst für die eigene Sache auf. Pflegedienst und militärischer Kampf stehen nunmehr auf gleicher Höhe. Er ermutigt, gestützt auf Kirchenvater Augustinus, zur bis dahin unmöglichen Betrachtung, den Kampf mit dem Schwert und Sozialdienste in die Hand eines Soldaten zu legen. Ein Lazarett steht also nun im Dienst des gerechten Krieges gegen die Sarazenen. Bremer Kreuzfahrer spen-
Engelsburg 1320 – 40. Pokrzywno am Ortsrand von Rehden (heute: Radzy – Chełmi ski) Kulmer Land. Modell A. Duwe 1963 – 73 Maßstab: 1:50, im Hintergrund Nachbildung eines Deutschordenritters. Deutschordensmuseum Bad Mergentheim. Foto © L. Besserer
den ein Segel für das Feldlazarett vor Jerusalem. Bremen, bereits im 8. Jahrhundert große Kaufmannsstadt, verfügt über Erfahrung mit Spitälern. Eingerichtet wird eine Pflegegemeinschaft nach Regeln des Johanniterund Templerordens. Sie überflügelt beide Orden rasch. Papst Clemens III. und danach Coelestin III. vergeben Privilegien, die eine neue Or-
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Prof. Dr. Ulrike Krenzlin · Fortsetzung
Der Deutsche Orden – dens? Drei Tugenden sind verlangt: Keuschheit, Armut und Gehorsam. Keuschheit fordert auch von den meist adelsstämmigen Ordensrittern die Ehelosigkeit, weil sie dann keine Nachfahren versorgen müssen. Bis auf Geringfügiges soll kein Besitz beansprucht werden. Gehorsam bildet die Grundlage der Gemeinschaft. Die Ausbildung der Ordensanwärter erfolgt in Mergentheim. Sie ist anspruchsvoll wie ein Universitätsstudium. Höhere Ämter werden nur auf Zeit vergeben. Rechenschaft über jedwede Amtsführung ist stets zu leisten. Toru/Thorn. Toilettenturm. Verlust der Burg. Unter dem Turm befand sich immer ein Wasserdurchlauf. Nach den katastrophalen Erfahrungen der Kreuzzüge steht Hygiene in der Ordensarchitektur hoch im Kurs. Foto: wikimedia, Autor: © DerHexer Mewe/Gniew. Burgansicht. Foto: wikimedia, Autor: © Merlin
densgründung ermöglichen. Das ist die Geburtsstunde des geistlichen Deutschen Ritterordens. Sein Auftrag steht für die folgenden Jahrhunderte fest. Nachdem es in Palästina keine Aufgaben mehr für den Orden gibt, sucht er neue Gebiete im Stiftungsauftrag, den Heidenkampf. Konrad von Masowien holt nach gescheiterten Christianisierungsversuchen der Preußen (zwischen Danzig und Königsberg) den Deutschen Orden in sein Land mit Vergabe des Kulmer – und Löbauer Landes. Kaiser Friedrich II. und Papst Gregor IX. bestätigen 1243 in der Goldenen Bulle von Rimini den Besitz. Damit beginnt die 200jährige Erfolgsgeschichte des Ordens im Baltikum. Regeln und Verwaltung Um 1200 gibt es keine neuen Regeln. Benedikt von Nursia hat um 500 n. Chr. die Klosterordnung festgelegt. Sie gründet auf den Augustinerregeln. Der Deutsche Orden übernimmt sein Regelwerk von den Dominikanern, einem Reformorden, der dem Armutsideal folgt. Unter demokratischer Verfassung werden Seelsorge und Kontemplation gepflegt. Selbst die Amtsbezeichnungen leiten sich daher. Der Hochmeister und sein Stellvertreter, der Großkomtur, stehen dem Orden vor. Der Marschall ist verantwortlich für ein Haus, der Trap-
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pier für dessen Versorgung. Das Spital unter dem Spittler gehört zum geistlichen Bereich. Die Firmarie gewährt kranken Pilgern Beichte und Sakramente. Der Tressler verwaltet die Kassen und den Ordensschatz in der Marienburg. Er besteht aus Depositen, Beute, Privilegien und Siegeln. Die Truhen sind mit 3 Schlössern gesichert. Der Deutsche Orden arbeitet hocheffektiv. Die Kanzlei mit Schreibstuben gibt es ab 1250, zu jedem Vorgang Kopienbücher für Reisen des Hochmeisters. Die moderne Verwaltung wird eingeführt, lange bevor es sie in deutschen Fürstentümern gibt. Seit 1264 sind die Statuten des Ordens in ganz Europa verbreitet. Sie ändern sich auch in der Blütezeit des Ordens im 14. Jahrhundert wenig, werden aktuellen Notwendigkeiten auffällig flexibel angepasst. Was gehört zu den Regeln des Deutschen Or-
Unter Hermann von Salza verbreitet sich der Orden über Europa und im Baltikum. Abb.: Detail. Kopf des Hochmeisters Rudolf von Siemering. Marienburg. Foto: © Jan Mehlich.
Nikolaus Kopernikus. Porträt aus dem Rathaus in Thorn, unbekannter Künstler, um 1580, Tempera/Öl auf Holz 50,8 × 40,5 cm, Foto: wikimedia
Die Lebensweise kann in Erfüllung anstehender Aufgaben nur schlicht sein. Außer für den Hochmeister und sein Personal steht allen anderen nur der gemeinsame Schlafsaal zu, das Dormitorium. Truhen und Schränke der Ritterbrüder sind nicht abgeschlossen. Jeder hat seine Matratze, den Bettsack, ein Leinentuch, Kissen und Steppdecke. Nach dem Winter wird beim Trappier, Vorsteher der Kleiderkammer, alles gewechselt: 2 Hemden, 2 Unterhemden, 2 Paar Beinlinge, Rock, Joppe, Kapuzenmantel, 2 Ordensmäntel mit schwarzem Kreuz und Schuhe. In der voll ausgebildeten
verdrängt aus unserer Geschichte Deutschordensarchitektur des 13. Jahrhunderts in Preußen führt vom Schlafsaal ein langer Gang zum Toilettenturm. Die Speisen waren einfach nach Klosterbrauch. Auf Gewürze aus dem Orient wird weitgehend verzichtet. Der strenge Tagesablauf entspricht dem Regelwerk (Offizium) der Dominikaner. Bei Morgengrauen Aufstehen zur Matutin (winters und sommers zeitverschoben), danach die Messfeier. Die Complet beschließt den Tag. Dazwischen liegen die Stundengebete (Stundenbücher). Die übrige Zeit ist verteilt auf Verwaltung, militärische Übungen, Arbeiten außerhalb der Burganlagen, in Gestüten, Ziegeleien und auf dem Feld. Freitag ist Bußzeit. Bußverfahren sind streng. Naturgemäß kommen viele Verstöße gegen die Regeln vor. Eingehalten werden kann dieser perfekte Ablauf nur in Friedenszeiten. Aufgaben des Hochmeisters Auf Lebenszeit wird der Hochmeister im Wahlkonvent von 13 Personen gewählt. Die Glocken läuten bei der Wahl. Er repräsentiert den Ordensstaat. Seine Position erfordert einen außergewöhnlichen Politiker und Diplomaten, um den Orden gegenüber der Welt zu vertreten. Die Hochmeister stellten sich den schwierigen Aufgaben mit unterschiedlichem Geschick (s. Abb. links: Hermann v. Salza). Untergang und Rezeptionsgeschichte? Nach Staatsgründung in Polen und Litauen kämpft der Ordensstaat – wie jeder weltliche Staat – um Gebietserweiterungen. Dazu führt er Kriege. Doch mit abgeschlossener Christianisierung der eroberten Regionen war der Gründungsauftrag des Ordens ausgehöhlt. Nach 300 Jahrhunderten ist dieser Ordensstaat untergegangen. Ausgelöst durch Litauen (Schamaiten). Das zum Orden gehörige Litauen be-
trachtet den Deutschen Orden nurmehr als Eroberer. Es bereitet und im Verbund mit dem polnischen König langfristig seine Niederlage vor, die sich im Sommer 1410 vollzieht in der Schlacht bei Tannenberg. Von den Folgen kann sich der Orden nicht mehr erholen. Ursachen für seinen Untergang liegen tiefer. Am Ende des Mittelalters war das Konzept des Ordens nicht mehr tragfähig. Die Söhne des Adels hielten die Lebensweise der Ritterbrüder für veraltet. Ehelosigkeit und die Folgen der Abstinenz galten in den reich gewordenen Städten als unattraktiv. Das Bürgertum unterstützte daher den Orden nicht mehr mit Geldern, die zu dessen Kriegsführung gegen Polen gefordert wurden. Diese zu Beginn des Hochmittelalters attraktive und effektive Gemeinschaft war im Herbst des Mittelalters daran zerbrochen, dass sie sich von innen heraus nicht mehr erneuern konnte. Es gab dafür keine Ansätze. Weil aber der letzte Hochmeister, Herzog Albrecht von Brandenburg-Ansbach, zum Luthertum konvertiert ist, konnten 1525 die Restgebiete des Deutschen Ordens in das weltliche Herzogtum Brandenburg überführt werden. Aus diesem Grund war es möglich, 1701 das Königreich Preußen außerhalb des HRRDN in Königsberg zu gründen. Friedrich III. trägt den Titel Kurfürst von Brandenburg und König (nur!) in Preußen. Der Deutsche Orden existiert heute noch. Die Rezeptionsgeschichte des Ordens ist widersprüchlich und für unseren Zweck hier nicht aufzubauen. Die Polnischen Teilungen, der Erste und Zweite Weltkrieg brachten so viel Unglück über Polen, so dass vorläufig auch über den Deutschen Orden in Polen noch nicht leicht zu reden ist. In der Ausstellung „Tür an Tür. 1000 Jahre Polen und Deutschland“ 2010 in Berlin hat Polen den Diskurs eröffnet. Wit Stwosz kann wieder Veit Stoß genannt werden, Niklas Koppernigk wieder Nikolaus Kopernikus.
Hartmut Boockmann: Der deutsche Orden Zwölf Kapitel aus seiner Geschichte. H. Boockmann (1934 – 1998) nähert sich dem Deutschen Ort nach Art der englischen Geschichtsschreibung. Seine Kapitel sind lebendig geschrieben im Vorlesungsstil, eher umgangssprachlich und nicht immer auf der Sprachhöhe. Die Fülle der Ordensgeschichte von den Anfängen bis zur Gegenwart schien ihm lähmend für eine Überblicksdarstellung. Insbesondere die Rezeptionsgeschichte stellt dem Historiker zu viele Fallen. Dafür gibt er in der Einleitung ausreichende Begründung. Dem folgen zwölf Kapitel aus der Geschichte des Ordens, darunter die Anfänge der Ritterorden und des Deutschen Ordens im Heiligen Land. Die Eroberung Preußens. Der Deutsche Orden und Polen im 14. Jh.. Die Kreuzzüge des Ordens gegen Litauen. Das Buch führt in der gezielten Problemauswahl näher an den Stoff heran, als die akribische Detailarbeit von Militzer. Erschienen bei: C.H. Beck 1981 1. A. 2012 5.A.; ISBN 978-3-40638174-4. € 24,90
Titelabb.: Das Heer im Kampf gegen Gog und Magog. Johannes Apokalypse © Biblioteca Główna UMK Thorn rkp 44
Jürgen Sarnowsky: Der Deutsche Orden J. Sarnowsky (geb.1955) ist ein ausgewiesener Mittelalterforscher mit interdisziplinärer Erfahrung. In der Wissensreihe bei Beck stellt er seine Fähigkeit unter Beweis, die Ordensgeschichte mit Schwerpunkt auf Livland und Preußen von den Anfängen bis zu ihrem Untergang spannend in Kurzfassung zu erzählen. Er verfügt genau über den Stil, der gefragt ist, dem Literaturwissenschaftler, Kunsthistoriker und interessierten Laien die Problematik auf den jeweiligen Punkt zu bringen. Erschienen bei: C.H. Beck 1.A. 2007, 2.A. 2012, 128 S., 4 Abb.; ISBN 978-3-406 53628-1. € 8,95
Titelabb.: Detail aus der Schlacht von Tannenberg. © Berner Chronik. Burgerbibliothek Bern Ms. h. h. I i. S. 364
Klaus Militzer: Die Geschichte des Deutschen Ordens Standardwerk zur Ordensgeschichte. Behandelt werden Entstehung des Deutschen Ordens im Heiligen Land und Ausbreitung im HRRDN, im Siebenbürger Burzenland, Preußen- und Livland. Ausführlich dargestellt sind die Blütezeit des Ordens von 1309 – 1410, sein Niedergang nach der Schlacht von Tannenberg 1410 bis hin zum Frieden von Thorn. Der Deutsche Orden vom 16. – 20. Jahrhundert erhält hingegen nur einen 13-seitigen Überblick. Weiterführend sind die Angaben zu Quellenwerken, Literaturverzeichnis, Anmerkungen und Stichworte. Der Apparat erschließt Interessierten Wege in die Tiefen der Geschichte. Das Abbildungsmaterial ist äußerst dürftig. Erschienen bei: Urban-TB 713. 2005 1. A., 2012 2. A., Kohlhammer Stuttgart, 352 S., 5 Abb.; ISBN 978-3-17-022263-2. € 24,90
Titelabb.: Banner des Hochmeisters 1410. © Biblioteca Jagiełło ska, Krakau
Schmuckmuseum Pforzheim
KLEINE DINGE – HUNDERTUNDEIN RING
Ausstellung vom 8. März bis 9. Juni Ringe – Ringe – Ringe – Ringe, die schmücken, Ringe die verbinden, Ringe, die beschützen – sie präsentieren sich als Zeichen von Rang und Würde, als Statussymbol, verkünden ewige Zweisamkeit, und dienen der Er-Innerung an göttlichen Beistand.
Judischer Hochzeitsring Gold, Email Osteuropäisch, 17. Jh. © Schmuckmuseum Pforzheim Foto Petra Jaschke
Amulettring aus dem Besitz des Zaren Nikolaus II. Gold, Karneol Russisch, um 1800 © Schmuckmuseum Pforzheim Foto Gunther Meyer
Skarabäusring Gold, griechisch, 4. Jh. v. Chr. © Schmuckmuseum Pforzheim Foto Gunther Meyer
Liebesring Gold, Email? Deutsch, um 1820 © Schmuckmuseum Pforzheim Foto Winfried Reinhardt
Fingerring »Meerjungfrau« Gold, Email René Lalique Paris, ca. 1900 Schmuckmuseum Pforzheim Foto Gunther Meyer © VG Bild-Kunst, Bonn 2013
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Vielfältig sind die Themen, Kompositionen, die Gestaltung, die Tragemöglichkeiten. Ihre Existenz reicht bis in prähistorische Zeit zurück und seine Bedeutung geht weit über das schmückende Accessoire hinaus. Der Fingerring ist das geliebteste Schmuckstück des Menschen. Im 15. Jahrhundert war es üblich, eine Reihe von Ringen an beiden Händen zu tragen. Man steckte sie an alle Finger, und es gab unzählige Kombinationsmöglichkeiten. Auch der Daumen wurde bestückt und manches Fingerglied zusätzlich
Papstring mit Inschrift »papa pio« Bronze, vergoldet, Bergkristall Italienisch, 15. Jh. © Schmuckmuseum Pforzheim Foto Gunther Meyer
Trauerring (Memento Mori), Gold, Email, Bergkristall, Haar, England 17. Jh. © Schmuckmuseum Pforzheim, Foto Winfried Reinhardt
separat. Lediglich der Zeigefinger blieb schmucklos, denn er galt schon bei den Römern als unedelster Finger. Viele Portraits aus dem 16. Jahrhundert zeigen, dass es üblich war, Ringe an die Ärmel zu nähen, wenn für sie kein Platz mehr auf den Fingern war – oder an den Hut oder die Halskrause – oder aber an einer Goldkette oder Seidenkordel um den Hals. Das 1530 erstellte Inventar der königlichen Juwelen Heinrich VIII. erwähnte die stattliche Zahl von 234 Fingerringen.
Zwillingsring Gold, Rubine, Diamanten, Email Deutsch, 16. Jh. © Schmuckmuseum Pforzheim Foto Gunther Meyer
Zu erwähnen wäre auch der AmulettRing, wobei hierbei meist der Ring einfacher Träger eines bedeutungsvollen Steins ist. Häufig ist aber auch die Farbe von entscheidender Bedeutung. Die Ausstellung zeigt eine Vielzahl von symbolträchtigen Ringen aus der Zeit und vermittelt einen interessanten Einblick in eine Schatulle kostbarer und bedeutungsvoller Kleinodien.
Liebesring Gold, Email Deutsch, um 1820 © Schmuckmuseum Pforzheim Foto Winfried Reinhardt
Die wahrscheinlich sinnlichste Anti-Aging Pflege: Annemarie Börlind Rosenblüten-Vitalpflege Die Rose hat sich bis heute allen Versuchen, sie synthetisch nachzuahmen, widersetzt. Wer den sinnlichen Duft von Rosenblüten genießen oder das Öl aus den Blüten als wahres Schönheitselixier für die Haut nutzen möchte, hat nur eine Möglichkeit: die Rosen von Hand zu ernten und sie schonend weiterzuverarbeiten, bis man aus ca. 4 Tonnen Rosenblüten am Ende 1 Liter des wertvollen Rosenblütenöls bekommt. Annemarie Börlind macht genau das, aber noch weitaus mehr. Die Marke engagiert sich im Rahmen des Programms „Rosen statt Opium“ in der iranischen Provinz Kerman und unterstützt den Anbau der Damaszener-Rosen von dort ansässigen Kleinbauern durch feste Lieferverträge. So erhalten rund 1.500 Menschen in der kargen Bergregion in 2.500 Meter Höhe ein festes Einkommen und über die Sanati Foundation werden zudem drei Waisenhäuser und ein Frauenhaus finanziert. Die Königin der Blumen, die Damaszener Rose – gekürt zur Heilpflanze des Jahres 2013 Rosenblüten wirken sich nicht nur positiv auf die Stimmung aus, sie enthalten auch Antioxidantien, die der Rosenstrauch zu seinem Schutz produziert und die für seine permanente Regeneration verantwortlich sind. Diese sind auch in der Schönheitspflege überaus begehrt, weil sie die Haut vor Freie Radikalen und negativen äußeren Einflüssen schützen und die Fähigkeit haben, die Vitalfunktionen zu optimieren. Die Damaszener Rose unterstützt natürlich die Anti-Aging Prozesse Die edle Bio-Damaszener Rose stellt in der neuen 2-Phasen-Pflege Rosenblüten-Vitalpflege ihr ganzes Können unter Beweis. Neben ihren antioxidativen Eigenschaften sorgen Gerbstoffe, die in den Rosenblüten
Anwendung: Morgens und abends auf die gereinigte Haut auftragen. Danach je nach Hauttyp zusätzlich die gewohnte Tages- oder Nachtpflege verwenden. Vor Gebrauch gut schütteln, damit sich die beiden Phasen des Produktes miteinander verbinden.
enthalten sind, für eine Festigung der Kollagenstruktur und damit der Haut. Vitaminpower aus der Rose Die konzentrierte Vitamin-Power der Damaszener Rose zeigt auch in der Rosenblüten Vitalpflege ihre einzigartige Wirkung. So kurbelt Vitamin C die Kollagen-Synthese an und wirkt als natürlicher Radikalfänger. Vitamin E fungiert als Zellschutz und wirkt gegen freie Radikale. Wohltuend und erfrischend – im Einklang mit der Natur Die neue Rosenblüten-Vitalpflege ist eine leichte, frische Gesichtslotion, die normaler bis Mischhaut viel Feuchtigkeit spendet. Für feuchtigkeitsarme, trockene Haut kann man sie als Basispflege für den FrischeKick verwenden. Auch als leichte Makeup-Grundlage ist sie ideal, da sie schnell einzieht und nicht fettet. Neben den hautverjüngenden Wirkstoffen der Rosenblüten nutzt man bei Börlind als antientzündliche Komponente Bisabolol aus dem nachhaltig bewirtschafteten CandeiaBaum. Glyzerin, das aus den Samen von Pflanzenölen gewonnen wird, hält die Haut geschmeidig und zart. Sie schützen vor Feuchtigkeitsverlust und halten die Hautbarriere intakt. Die 2-Phasen Rezeptur macht’s möglich: Pflege ohne Emulgatoren Bei Börlind hat man sich bei der Entwicklung der neuen RosenblütenVitalpflege ganz bewusst für eine
traditionelle Schüttelmixtur entschieden, bei der die wässrige Phase und die ölige Phase erst durch Schütteln miteinander vermischt werden. Diese Galenik erlaubt den Verzicht auf Emulgatoren und ist für alle konzipiert, die sich möglichst naturnah pflegen möchten und eine sehr sensible Haut haben. Hautverträglichkeit und Wirksamkeit der Rosenblüten-Vitalpflege sind dermatologisch bestätigt. Es werden keine Tierextrakte, Parabene oder Paraffine eingesetzt. www.boerlind.com
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Die Schmuckwelten Pforzheim:
Die SchmuckEinmalig auf der Welt ist sie – in ihrem Umfang, ihrer Vielseitigkeit, in der Differenzierung der Themen. Die Schmuckwelten in Pforzheim – Metropole für Schmuck und Uhren – präsentieren auf 4.000 qm eine Erlebniswelt, die in ihrer spannenden und informativen Darstellung Weltgeltung besitzt.
Gold, Platin, Silber, jeweils 5 kg in ihren unterschiedlichen Volumen. Mit einem spektakulären Aufzug – gefühltes Fahrtempo Weltraumstart – geht die Fahrt aufwärts ins „All“ mit Plattformausblick auf die Erdteile, die Sterne und die Förderstätten der Edelsteine, der Diamanten in der Welt und deren Nutzung und Verarbeitung. Opale zeigen das Spiel ihrer unterschiedlichen Farbgebun-
Um den Besuch dieser Schmuck-Erlebniswelt chronologisch anzugehen, beginnt man mit einem Rundgang durch die Welt der Mineralien im unteren Bereich der Schmuckwelten. Auf 400 qm sind hier ca. 5000 der herrlichsten farbleuchtenden Fundstücke weltweit aus der Tiefe der Erde versammelt, weitgehend unbehandelt und naturbelassen.
Der zweite Teil der Besichtigung führt in den oberen Bereich der Erlebniswelten und beginnt mit der geheimnisvollen Welt der Super Nova, und damit der Geburtstunde des Goldes. Es folgt die Schmelze der edlen Metalle von Gold, Platin, Silber, Palladium vom Urzustand bis zur Fertigung der Schmuckstücke. Es gibt Edelmetall zum Anfassen –
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gen, und – wer interessiert ist – kann den Bezug der Steine zu den Sternen erfahren. Es werde Licht – denn nun kommt der Raum, der ausschließlich dem Diamanten gewidmet ist. Da gibt es die wichtigsten Informationen über die Wertigkeit des Steins anhand der 4 C’s Carat, Clarity, Color, Cut (Gewicht, Reinheit, Farbe, Schliff). Jeder Besucher hat hier die eigene Möglichkeit der Information und auch der Verweildauer. Der Perle ist der anschließende Raum gewidmet. Hier wird die unendliche Vielfalt, die lange Zeit der Entstehung und ihre unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten gezeigt. Auch die seltene Conch-Perle aus der Karibik ist hier zu finden. In dem anschließenden „Schwarzwald“ zeigt dieser Raum, was sich in der Region getan hat. Eingebet-
Erlebniswelt tet auch hier das Thema Schmuck in die Geschichte in der Verbindung zu Pforzheim und dem Schmuckgeschehen. Betritt man den weiteren Raum, so steht man inmitten des Gehäuses eines überdimensionalen Uhrwerks und die verschiedenen Glockenklänge von Großuhren vermitteln die Zeitgeschichte vom 3. Jahrh. v. Chr. bis in unsere Zeit. Doch ist all dies nur ein Bruchteil der interessanten Sehenswürdigkeiten dieser einmaligen „Schmuckwelten“. In der Schatzkiste finden sich in Vitrinen Ausstellungen mit modernem Schmuck, und man hat die Möglichkeit in der Gläsernen Manufaktur Schmuck selbst herzustellen. Nach dieser informativen Vorbereitung hat der Besucher nun die Möglichkeit, aus einer außergewöhnli-
chen Qualität und Vielseitigkeit der in den Schmuckwelten angebotenen Kollektionen „seinen Schmuck“ zu entdecken. In den unterschiedlichen Einkaufsbereichen fällt die Auswahl aus über 200 Schmuck- und Uhrenmarken sowie Unikat- und Designerschmuck nicht leicht. Noch ein Hinweis – sollten Sie einen Moment des Nachdenkens brauchen, um ihre Kaufentscheidung
zu treffen, so trinken Sie zur Einstimmung in der Müssle Wein-Bar einen Espresso oder einen Prosecco, dann wissen Sie genau, welche Wahl Sie treffen werden.
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Der Weltuntergang fand nicht statt
Die Welt überlebte den 21. Dezember 2012 Möglicherweise handelte es sich lediglich um eine falsche Interpretation der Voraussage, einen Übersetzungsfehler in der Kalenderübertragung der Maya-Botschaft? Oder betraf die Botschaft nicht die materielle Welt sondern die Wandlung der geistigen Bewusstseinsebenen unserer kommenden Zeit? Man sagt: „Alle Übersetzer sind Verräter“. Diesem Vorwurf sind nicht nur Dolmetscher ausgesetzt – an der Spitze Martin Luther, dessen Bibelübersetzungen das Wort Gottes schon hier und da eigenständig interpretiert. Es sind die Übersetzungen von Botschaften, die uns aus himmlischen Höhen von den Gestirnen und Monden geschickt werden und unser Leben begleiten, beeinflussen, wandeln und ändern und sich in zahlreichen Horoskopen übersetzt weisen, voraussehend und erklärend wiederfinden. Manchmal stimmt es, manchmal nicht – wo liegen hier die Übersetzungsfehler?
Astrologin Hedwig Koch
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Astrologin Hedwig Koch: „Eine Abwehr gegenüber Astrologie bedeutet, niemals in Erfahrung zu bringen wie die eigene Seele funktioniert, nicht zu wissen, aus welchen Motiven wir handeln und somit dem Schicksalszwang ausgeliefert zu sein. Man erkennt nicht, dass die Ursache einer Erkältung nicht die Zugluft, oder die Ursache eines Unfalls nicht die hohe Geschwindigkeit war, sondern ein innerseelischer Konflikt, der nach einem Auslöser suchte. Buchautor und Astrologe Dipl. Ing. Hans Matthaei definierte das Wort Astrologie sehr genau: Wenn man das Wort „Astrologie“ übersetzt, erhält man zwei Worte: Zum einen das Wort „Astron“ was übersetzt „Stern“ bedeutet und zum anderen das Wort „Logos“ gleich „Geist“. Astrologie zeigt uns einen Weg auf, aus Sternenkonstellationen auf menschliche Charaktere
und Schicksale zu schließen. Es ist ihr Anliegen, praktisch von dem „Geist des Kosmos“, von dem „Sternengeist“ eine Verbindung zur Erde, zum Menschen, zu allem auf der Erde lebendig Existierenden aufzuzeigen. Das Analogieprinzip „wie oben so unten, wie innen so außen, hat C.G. Jung, als das Gesetz der Synchronizität bezeichnet. Astrologie findet ihre Wurzeln und Anfänge im alten Babylon und in Assyrien schon im 7. Jahrhundert vor Christus, durch welche die Menschen mit den spirituellen Seiten ihres Wesens in Kontakt kamen, ihrer wahren Bestimmung. Man nannte die Astrologie die „Königliche Wissenschaft“, die noch heute ihre Gültigkeit hat, die nichts, aber auch gar nichts mit der Zeitungsastrologie gemein hat, welche nur den Sonnenstand der Geburt des Menschen berücksichtigt. Der Mensch trägt aber in sich zehn verschiedene Persönlichkeitsanteile (Planetenkräfte). Ihre Stellung und Zusammengestirnung in Elementen und Häusern zeigt dem Astrologen das Gesamthoroskop mit seinem Entwicklungspotential. Nur wenn ich meine Stärken und Schwächen kenne, kann ich sie fördern und als Wachstumspotential nutzen oder ausmerzen. Mit dem Fortschreiten des Bewusstseins wurde klar, dass es eine sichtbare und eine unsichtbare Welt gibt, eine materielle und eine geistige kosmische Sprache, die Intuition, die ein tieferes Verständnis gibt, als das rein logische Verstandeswissen. Da Spiritualität eine Ver-
bindung mit dem eigenen höheren Selbst erzeugt und somit zur eigenen göttlichen Wahrheit, zur Liebe, die Kern des Gesetzes ist, Liebe für sich selbst und alle göttlichen Geschöpfe. Die Zeit ist reif, dass auch übersinnliche Wahrnehmungen auf natürliche Weise zurückkehren, um zur eigenen, inneren göttlichen Quelle der Spiritualität zu werden, die dann aus jedem Menschen strahlt, um das Geistige auf Erden zu verankern. Aus astrologischer Sicht tritt die Erdengemeinschaft seit der Jahrtausendwende in eine neue höhere Bewusstseinsdimension ein, um mit der Schwingung des Universums wieder im Einklang zu sein. Ob dieser Wandel das Ende der Welt, oder die Geburt einer goldenen Zeit bedeutet, liegt in der Verantwortung und im Bewusstseinsgrad jedes einzelnen Menschen, ob er mit Weitsicht aus höherer Perspektive die Knospen der Weisheit zur Entfaltung bringt. Wir treten in ein neues Zeitalter ein, in das Wassermannzeitalter, in dem Saturn mit dem seit 1781 entdeckten Planeten Uranus, der über den Sternenhimmel und den weiten grenzenlosen Kosmos regiert. Er fordert uns auf, uns mit noch unerforschten Teilen unserer Persönlichkeit in Kontakt zu kommen, aus alter Routine und starren Mustern auszubrechen. Dieser Bewusstseinswandel ist die Zeitenwende, die Kirche spricht hier von der chymischen Hochzeit, die Vereinigung von Geist und Seele, von Kopf- und Herzwissen aus einem kosmisch geweihten geistigen transzendentalem Bewusstsein. Dann erkennen wir wieder, wie weise das Universum mit seiner Vielfalt alles zum Besten gerichtet hat. Nutzen wir die Wachstumschance zu einer Transformation ins universale Wassermannzeitalter mit seiner originellen experimentierfreudigen kosmischen uranischen Kür.“
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• Bücher • Bücher • Bücher • Bücher Sebastian Fitzek: „Der Nachtwandler“ Verlag Knaur Wegen massiver Schlafstörungen wurde Leon in seiner Jugend psychiatrisch behandelt. Seit langem glaubt er sich geheilt – doch als eines Nachts seine Frau unter mysteriösen Umständen verschwindet, kommt ihm ein schrecklicher Verdacht. Ist er, wie damals, im Schlaf gewalttätig geworden? Mit acht Bestsellern hat Sebastian Fitzek längst seinen Ruf als der deutsche Star des Psychothrillers erschrieben. „Wer bist Du, was tust Du, wo lebst Du, wenn Du schläfst?“ Seine Bücher wurden in 24 Sprachen übersetzt und als einer der wenigen deutschen Thrillerautoren erscheint Sebastian Fitzeck auch in den USA und in England, der Heimat des Spannungsromans. Leo Martin: „Ich durchschau Dich!“ Menschen lesen – Die besten Tricks des Ex-Agenten Verlag Ariston Leo Martin hat über zehn Jahre lang als Geheimagent für den Inlandsnachrichtendienst gearbeitet und dort als Experte für organisierte Kriminalität VMänner angeworben. Er weiß, wie man Menschen für sich gewinnt. Nach seinem Bestseller „Ich krieg dich“ führt er uns jetzt in die Kunst der Menschenkenntnis ein. „Ich durchschau dich“ zeigt anhand eines echten Falles aus der Welt der Geheimdienste eindrucksvoll, wie es uns allen ganz leicht gelingt, andere Menschen zu durchschauen. Spannend und packend wie ein Krimi.
Axel Hacke: „Oberst von Huhn bittet zu Tisch“ Verlag Antje Kunstmann Da gibt es z.B. „Feng shui vom Schwein“, „gefühlte Tomaten“, „überbackene Oberbegriffe“, „Fisches Filet des zur Vollkommenheit versengten Heilbutts“… Die schönsten Gerichte von den Speisekarten aus aller Welt. Axel Hacke hat sich auf Recherche begeben und die schönsten Gerichte auf den Speisekarten aus aller Welt zusammengestellt: ein Sprachführer in die Poesie des „Speisedeutschen“, eine Bereicherung für jede Küche – rätselhaft, witzig und sehr köstlich. Axel Hacke lebt als Schriftsteller und Kolumnist in München. Er gehört zu den bekanntesten Autoren Deutschlands, seine zahlreichen Bücher wurden in 16 Sprachen übersetzt. Markus Maria Profitlich: „Stehaufmännchen“ Markus Marias Tagebuch Verlag: Bastei Lübbe Er war der „Erklärbär“ in der Wochenschau, der schüchterne Reporter Peter Wuttke, jetzt produziert, inszeniert und moderiert er „Mensch Markus“, und hier ist sein Tagebuch. Sein Leitsatz: „Nur wer fällt, weiß, wie Aufstehen funktioniert.“ Erbarmungslos ehrlich und mit unvergleichlichem Witz gewährt uns Markus Maria Profitlich in seinem Tagebuch einen tiefen Einblick in die
wichtigsten Abschnitte seines Lebens. Von seiner Geburt, über Krankheit und Jugend, bis zu den Anfängen seiner ComedyKarriere erfahren wir alles über die Geschichte. Und die Philosophie des Komikers: „Kein Fettnapf ist klein genug, um daneben zu treten.“ Margit Schönberger: „Don’t worry, be Oldie“ – Endlich nichts mehr müssen müssen Verlag: Knaur Die Zeit, in der man morgens ins Büro hasten musste, ist vorbei. Die Zeit, als einem die Männer auf der Straße nachpfiffen, auch. Dafür reißt einem der Taxifahrer plötzlich hilfsbereit die Tür auf, und die Apothekerin steckt einem verschwörerisch Cremeproben für die reife Haut in die Tüte. Und Frau stellt erstaunt fest, dass sie offensichtlich in einer neuen Altersliga angekommen ist. Mit Witz betrachtet Margit Schönberger das Leben in den sogenannten „besten Jahren“. Da ist ein Schatz von Erfahrungen, die zu einer großen Gelassenheit verhilft. Margit Schönberger, Jahrgang 1948, leitete viele Jahre die Presseabteilungen verschiedener großer deutscher Verlage, bevor sie sich Mitte fünfzig mit einer eigenen Literaturagentur selbstständig macht. Daneben verfasst sie Bücher. Sie ist verheiratet und lebt in München.
Veranstaltungshighlights Frühjahr/Sommer 2013
Bücher gewinnen FITZEK DER NACHTWANDLER
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Sebastian Fitzek:
Markus Maria Profitlich:
Der Nachtwandler
Stehaufmännchen
Knaur
Bastei Lübbe
Fr | 12. April 2013 | 20.15 Uhr © FinePic-MünchenHelmut Henkensiefken
SEBASTIAN
Leo Martin:
Axel Hacke:
Ich durchschau dich!
Oberst von Huhn bittet zu Tisch
Ariston Verlag
Antje Kunstmann
Sebastian Fitzek: „Der Nachtwandler“ Mit bislang acht Bestsellern ist Fitzek längst DER deutsche Star des Psychothrillers. in unserer Buchhandlung | Einritt € 6,-
So | 14. April 2013 | 20 Uhr Markus Maria Profitlich: „Stehaufmännchen“ Überlebenshilfen um den Irrsinn des modernen Alltags zu überstehen – schräg, absurd, komisch! im Kulturhaus Osterfeld | Großer Saal
_________________________________________________________ Name _________________________________________________________ Straße _________________________________________________________ PLZ, Ort _________________________________________________________ Telefonnummer
Es entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Thalia-Mitarbeiter und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen.
Thalia-Buchhandlung der Reinhold Gondrom GmbH & Co. KG Westliche 27-29 75172 Pforzheim Tel. (0 72 31) 13 42-0 thalia.pforzheim@thalia.de
© Christoph Michaelis
Mi | 24. April 2013 | 20.15 Uhr Coupon ausfüllen und bis zum 31. Mai 2013 einsenden: Contact + Communication, Gerda Görnemann Lisztstraße 31, 76179 Pforzheim
Andrea Sawatzki: „Ein allzu braves Mädchen“ Beeindruckendes Romandebüt der bekannten Schauspielerin im VolksBank-Haus | Einritt € 10,-
Do | 16. Mai 2013 | 20.15 Uhr Leo Martin: „Ich durchschau dich!“ Menschen lesen – Die besten Tricks des Ex-Agenten im unserer Buchhandlung Einritt € 5,-
von A. L. Szalay · Fortsetzung vom Heft 3/2012
»Purger Testvér« Meine Mutter, wie immer ein kurzes Gebet zum heiligen Joseph mit der Bitte: „Heiliger Joseph, hilf!“ Damit hat sie gewusst, dass nichts schief gehen kann. Selbstsicher befahl sie: „Schnell ein Schwein schlachten!“ Warum meine Mutter aus den zahlreichen Heiligen in der Not immer den heiligen Joseph hergezaubert hat, begann ich zu ahnen, als ich festgestellt habe, dass die Menschheit aus Weiblein und Männlein besteht... Kaum habe ich mich nach einem Backfisch umgedreht, kam der wirsche Aufstand von ihr: „Du bleibst hier bei mir und benimm Dich anständig! Ich sorge schon dafür, dass deine Braut, sollte dich überhaupt eine nehmen wollen, nicht so lange vor dem Beichtstuhl stehen soll, wie ich bei deinem Vater.“ Als meine Eltern heirateten, war meine Mutter ein 18 jähriges, wohl behütetes Dorfmädchen aus einer streng katholischer Familie und mein Vater ein 30 – 31 jähriges Mannsbild mit stolzen Erfahrungen in der Damenwelt. Er hat sich rein zufällig – die Wellenlängen haben eben gestimmt – in so eine brave Kirchgängerin verliebt und zwar so innig, dass er begann zu glauben, dass es sich hierbei um „höhere Gewalt“ handelte. Er wollte das Mädchen heiraten. Was tut also so ein braves Mädelein mit einem sündigen Bewerber? Sie schleppt ihn zum Beichtstuhl zur „Lebensabschnittsbeichte“. So ein Sündiger muss schon gewaschen werden. Es hat auch geklappt, die beiden führten eine wunderbare Ehe, obwohl meine Mutter ihm nie ganz verzeihen konnte. Mit der „Lebensabschnittsbeichte“ wurde mein Vater natürlich nicht zum heiligen Joseph. So wurde der heilige Joseph der Traumbegleiter meiner Mutter, immer zur Hilfe, wenn er gerufen wurde, so auch in dem Fall von Bruder Purger. Es ist allgemein üblich, ich glaube auch in Deutschland, dass man beim Schweineschlachten für die Nachbarn oder Freunde kleine Päckchen
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zum Probieren überreicht. Jetzt wurden keine Päckchen gepackt, sondern ein so großes Paket, dass meine Schwester und ich (11,5 und 13 Jahre alte Kinder) es etwa 50 Meter tragen konnten. 50 Meter nur, weil unser Kutscher mit dem Pferdewagen uns an das Haus des Pfeilkreuzlers fuhr. Wir haben geklopft und mit freundlichen Grüßen von den Eltern die Gewaltpackung der Frau des Pfeilkreuzlers übergeben. Meine Schwester machte einen Knicks, ich einen Diener und nichts wie weg. Ich erinnere mich sehr an dieses Ereignis. Die Frau war ein kleines „Fraule“, mit einem hübschen und gutmütigen Gesicht. Im Zimmer waren in irgendeiner Formation 3 oder 4 Kinder, jünger als meine Schwester und ich. Von dem „Schießer“ haben wir als Pfeilkreuzler nie wieder gehört. Als die Russen uns erobert hatten und 3 Tage danach die Front weitergezogen war, kamen die russischen Offiziere und veranlassten, die Mühle sofort in Gang zu setzen. Sie brauchten auch vom „Vater unser“ das tägliche Brot. Einige Wochen danach rief uns mein Priester-Onkel aus Székesfehérvár (deutsch Stuhlweißenburg) an, wo er Sekretär des Bischofs war. „Bei uns sind viele Arme, die hungern, sie haben kein Brot. Ich schicke Euch einen kleineren Lastwagen. Bitte gebt so viel Mehl, wie ihr nur geben könnt.“ Der Lastwagen kam und der Fahrer stieg aus. Meine Mutter traf fast der Schlag. Es war der „Purger Testvér“, natürlich ohne Pfeilkreuzleruniform.
Ihm galt der Gruß der fast in Ohnmacht fallenden Dame. Oft habe ich an diesen Mann gedacht und auch an seine Frau und an die Kinder. Als ich älter wurde, habe ich ein bisschen nachgeforscht, ob er jemanden Schaden zugefügt hätte. Ich habe nichts Schlimmes gehört, nur dass er eine Rolle gespielt hat, womit er sich und seine Familie über die grausame Zeit gebracht hat. Für die Nerven der Opfer war dieses Rollenspiel belastend und wahrscheinlich für seine eigenen auch. Er wollte noch in die Ortschaft gehen, um einige seiner Nachbarn aus der Pfeilkreuzlerzeit zu besuchen, meinend, er hätte schon einigen auch geholfen. Die Angst war in meines Vaters Knochen noch so lebendig, dass er ihn aufgeforderte, mit dem beladenen Lastwagen sofort zu verschwinden. Man konnte nicht wissen, wie die „Nachbarn“ reagiert hätten. Da der „Bruder“ den Krieg überlebt hatte und jetzt noch einen Job beim Bischof hatte, sollte er keine Risiken mehr auf sich nehmen. So dürfte mein Vater gedacht haben. Der „gewesene Pfeilkreuzler“ verschwand dann auch auf Nimmerwiedersehen. Der Vater des großen Spekulanten George Soros, wahrscheinlich mit höherem Bekanntheitsgrad als Bismarck, hieß Tivadar und war von Beruf Rechtsanwalt. Er schrieb ein Buch mit dem Titel „Maskerade“ in Esperantosprache, über die Zeit vom 19. März 1944 (Eroberungstag Ungarns von den Deutschen) bis 12. Januar 1945 (Eroberungstag von Budapest durch die Russen). Er nannte solche wie Bruder Purger die „Listigen“. Er forderte aber bei diesem Verhalten die „Einhaltung menschlicher Werte“ und wies auf die Gefahren dieser Rollenspiele hin. „Klugheit und blindes Glück müssen Hand in Hand gehen.“ Meines Erachtens, dürfte der Begriff „listig“ wohl für zahlreiche Rollenspiele gelten und nicht nur für den Eintritt in die Partei der Pfeilkreuzler;
– Bruder Purger wobei Interpretationsmöglichkeiten Platz haben dürften, z. B. das Bemühen „in einer Situation zu überleben, in der die normalen Regeln nicht gelten.“ 4 – 5 Onkel von mir haben „heldenhaft gekämpft“ gegen die Russen, 2 von ihnen 1.600 km von der ungarischen Grenze entfernt, am Ufer des Flusses Don. Es wäre falsch zu behaupten, dass sie bei dieser Entfernung ohne Gebietsansprüche für das Ungarnland gern herumgeballert hätten, wenn sie Munition gehabt hätten. Einige hatten am Ende des Krieges auch noch die „Einladung“ angenommen, 3 – 4 Jahre lang die Gastfreundschaft der Sowjetunion zu genießen. Was im Krieg kaputt gemacht wurde, musste wohl wieder aufgebaut werden. Es leuchtet uns wohl allen ein. Warum und wer waren diejenigen, die sich für die „heldenhaften Taten“ zur Verfügung gestellt haben und zwar für etwas, wofür sie keine Erklärung weder für sich noch für ihre Familien hatten. Eine längst vergessene Geschichte: Churchill verkündete, dass dem ungarischen Ministerpräsidenten, Graf Teleki, ein Stuhl bei den Friedensverhandlungen frei gelassen werdwn sollte. Bedauerlicherweise waren im Cecilienhof die Stühle Mangelware, somit kein Stuhl für Teleki. Der Minister starb am 3. April 1941 durch einen Pistolenschuss, nachdem die deutsche Armee über Ungarn – nicht zu leugnen, mit ungarischer Armeeunterstützung, ohne Genehmigung des Ministerpräsidenten Teleki – in Jugoslawien einmarschierte. Vor kurzem hatte Ungarn mit Jugoslawien einen Freundschaftsvertrag unterzeichnet. T. Soros schreibt in seinem o.g. Buch: „Der Pistolenschuss machte der ganzen Welt klar, dass die Neigung zu Deutschland keine Herzensangelegenheit der Ungarn war, sondern eine aus der Not geborene Verpflichtung.“ Um die Besetzung des Landes zu vermeiden, „hatte die un-
garische Regierung den Deutschen jeden Wunsch von den Augen abgelesen.“ Der „Purger Testvér“ war kein Einzelfall. Es sind viele solcher Fälle bekannt, in denen Menschen „ihr Heil in der Partei suchten“ auch dann, wenn sie als Pseudo-Nazis erkannt wurden und man sie erschoss. So lange meine Onkel „heldenhaft“ kämpften, realisierte ein Mitarbeiter meines Vaters den vollkommenen „Listigen“. Er hieß Feri. Er kam aus Budapest, anfangs der Kriegsereignisse. Er hat te sich als Hilfsarbeiter beworben in der Erwartung, dass die Mitarbeiter der Lebensmittelindustrie vom Kriegsdienst befreit werden. Er war ein gut aussehender, höflicher und fleißiger Mann, etwa 26 – 30 Jahre alt. Bald hat mein Vater gemerkt, dass der Feri etwas mehr kann als Hilfsarbeit. Er konnte sehr schön schreiben, gut rechnen und sein Erinnerungsvermögen war gut. So wurde er bald im Büro beschäftigt. Abend für Abend saß er mit uns Kindern in der großen Bauernküche und erzählte von seinen „Kriegserlebnissen“. Still haben wir dem Feri zugehört, obwohl meine Mutter leise bemerkte, dass der Feri nie in seinem Leben an der Front war. Es war unwichtig. Wir glaubten, dass er mit seinem Freund Harkai, einem fast zwei Meter großen Kraftmenschen, den Rückzug der ungarischen Arme gesichert habe. Als die Russen kamen, versteckten sie sich im Hühnerstahl. So war es kein Wunder, dass unsere Hausangestellte, die Magdi, die eigentlich zur Familie gehörte, da sie schon als etwa 14 jähriges Mädchen zu uns gekommen war, sich verliebte. Und so wurden Magdi und Feri ein Paar. Nach dem Krieg bekamen sie 5 Kinder. Vorerst aber wurde der Feri doch mal zum Militär gerufen, kam einige Tage später in Uniform eines Fliegers, Bediener des Maschinengewehrs, zurück, wurde in der Umgebung sta-
tioniert, mit der Möglichkeit, jede Nacht bei Magdi zu sein. Meine Großmutter lebte mit einem ihrer Söhne zusammen in einem Bauernhof etwa 35 km von uns entfernt. Nun wurde der Sohn zum Militärdienst eingezogen, und Großmutter blieb alleine. Magdi musste also zur Großmutter ziehen. Es war nicht zu fassen, Feris Militäreinheit wurde versetzt und zwar 5 km von Omas Haus entfernt. Ab 17 Uhr bis zum folgenden Tag 7 Uhr hatte der Feri dienstfrei. Die 5 km zu Magdi waren die glücklichen, der Weg zurück doch ein bisschen beschwerlicher. In diesen Kriegszeiten kamen uns diese Ereignisse mit Feri unglaublich vor. Die Onkel im Krieg ohne Urlaub, und der Feri immer dort wo die Magdi war. Er kam sogar mit einem Soldatenwagen, voll mit Getreide, gezogen von zwei Soldatenpferden zu der Mühle meines Vaters. Die Bezahlung der Mühlarbeit erfolgte mit SoldatenSchecks, die auch eingelöst wurden. Also, es war wohl alles in Ordnung. Nach einiger Zeit kam dann die Magdi zurück zu uns. Kurz danach erschien unser „Held“ zwar in Uniform, aber ohne Bindung zu irgendeiner Militäreinheit. Feri musste versteckt werden. Man muss wissen, Deserteure wurden erschossen und auch jene, die die Unterkunft gewährten. Es gab gar keine andere Möglichkeit: Feri musste sich als reumütiger Deserteur bei der Einheit der „Elitesoldaten“ melden, um zu helfen die siegreichen Russen noch aus dem Land zu jagen. Kaum war er weggegangen sich zu melden, bekam er anscheinend 10 Tage Urlaub und zog bei Magdi ein. Jetzt, da ich diese Zeilen schreibe, kommt mir der Gedanke – Feri hat sich für die Liebe entschieden und nicht für das verlogene Diktat der damaligen Zeit. Gefährlich waren beide Wege. Klugheit, „blindes“ Glück und eventuell Gottes Hilfe standen den beiden zur Seite. Fortsetzung folgt
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Der Pforzheimer
Hilfe & Fürsorge
Thilo Meier, Pforzheimer Bestattungshaus.
Thilo Meier und sein Team vom Pforzheimer Bestattungshaus.
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„Ich bin Bestatter mit Leib und Seele. Es macht mir Freude, den Angehörigen zu helfen“, sagt Thilo Meier, fachgeprüfter Bestatter und Geschäftsführer des Pforzheimer Bestattungshauses auf dem Hauptfriedhof. „Die Feier soll den Angehörigen Kraft geben und dazu beitragen, den Schmerz über den Verlust des geliebten Menschen zu verarbeiten.“ So ist es sein besonderes Anliegen, den Angehörigen die Angst vor der Aufbahrung, der letzten Begegnung mit dem Verstorbenen zu nehmen. Und er berichtet: „Ein kleines Zimmer ist hierfür vorbereitet, mit Kerzen, Blüten und absoluter Stille für diesen letzten Moment der Begegnung. Ich rate den Menschen, die Aufbahrung ein paar Tage vor der eigentlichen Trauerfeier vorzunehmen, damit sie Zeit und Ruhe dafür finden. Ohne Hektik und Trubel kann die Familie ganz dicht beim Verstorbenen sein. Die Ehefrau kann ihn noch einmal streicheln, die Enkel legen dem Opa ein kleines Foto in die Hand. Es ist ganz still – Stille, die plötzlich gut tut.“
„Und eine weitere wesentliche Aufgabe liegt darin, die Abschiedsfeier so zu gestalten, dass die Erinnerung daran für die Trauernden in tröstender Erinnerung bleibt. Um den Angehörigen die große Last der anfallenden Aufgaben abzunehmen, übernimmt das PBH viele Dienstleistungen für seine Kunden: alle Abmeldungen, alle notwendigen Formalitäten mit den Behörden, die Vorbereitungen der Trauerfeier, den Kontakt mit der Pfarrei, dem Friedhofsamt, das Bestellen der Zeitungsanzeige, der Blumendekoration, der Musik und die Beurkundung und Ausfertigung der Sterbeurkunden. Ein Mitarbeiter ist Tag und Nacht erreichbar, und Termine sind auch nach Vereinbarung am Wochenende möglich. Auch für die Bestattungsvorsorge bietet das Pforzheimer Bestattungsinstitut einen sicheren Weg. Alle Gelder werden hier durch die Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner betreut und verwaltet. So sind sie vor Inflation und Fremdzugriff sicher. Das Pforzheimer Bestattungshaus verfügt über ein großes Netzwerk an Partnern, die mit ihrem fundierten Wissen individuell auf die Wün-
sche der Trauernden eingehen können. Für die Bestattungsfeier stehen Floristen und Gärtner zur Verfügung. Mit unseren Partnern können wir fast jeden Wunsch erfüllen. Nach der Beisetzung stehen Friedhofsgärtner der Grabpflege helfend zur Seite. Und natürlich gehören auch die Steinmetze dazu. Nach der Bestattung beginnt die Zeit, um den Tod zu begreifen und zu verarbeiten. Hier bieten sich Anlaufstellen wie das „Lebenscafé“, das jeden 3. Samstag von 15 bis 17 Uhr im Bellevue stattfindet oder der Trauergesprächskreis, mittwochs von 14.30 – 16.00 Uhr im Gewächshaus der Friedhofsgärtnerei Hilligardt oder eine kostenlose psychosoziale Einzelberatung für Trauernde nach Terminvereinbarung. Für Thilo Meier und seine Mitarbeiter ist die Erfüllung all dieser Aufgaben im Dienste der Verstorbenen ebenso wie der Angehörigen eine lange Reihe hilfreicher und trostspendender Begegnungen und Hilfeleistungen. In unserer Zeit des materiellen Denkens und der unverbindlichen Kommunikation verdient diese Art der menschlichen Zuwendung und Hilfe eine besondere Anerkennung.
< Hauptfriedhof IHRE BESTATTUNGSPARTNER IN DER REGION BLUMEN-VOLLMER Sommerweg 21 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/31 47 68 BLUMEN-SCHÄFER Hohenzollernstr. 41 Tel. 0 72 31/31 64 54 und Hachelallee 3 Tel. 0 72 31/31 34 55 75177 Pforzheim FRIEDHOFSGÄRTNEREI HILLIGARDT Wolfsbergallee 53 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/10 69 18 H. + W. ALBERT STEINBILDHAUERMEISTER Höhenstraße 58 – 60 75179 Pforzheim Tel. 0 72 31/44 16 64
GESTALTUNG IN STEIN ANDREAS MISSENHARDT STEINBILDHAUERMEISTER Ispringer Straße 40 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/31 38 78 STEINMETZ UND STEINBILDHAUERARBEITEN EUGEN MARTIN Inh. T. Schreiber Bernhardstraße 36 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/31 32 58 PFORZHEIMER BESTATTUNGSHAUS GMBH Thilo Meier Ispringer Straße 42 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/1 54 23 00
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Seniorentheater
»EULENspiel« im Osterfeld
„Was ist denn da im Busch“ – witzig im Titel und lustig, informativ und lebendig in der Darstellung. Wie volkstümlich und präsent noch heute seine gedichteten Geschichten sind? Kam eine Textpassage vom Lehrer Hempel oder der Witwe Bolte von der Bühne, so war mit Sicherheit auch das textsichere Echo im Publikum zu hören.
studiert. Schier unerschöpflich und weit mehr gibt es von ihm zu berichten, als dass was hinlänglich bekannt ist.
Mitwirkende: Monika Bernecker Katalin Erat Jansjörg Hähnle Bianca Hausch Dieter Hemminger Ingeborg Hennig Claudia Lang Edel Lindner Heide Sommer Rudolf Stolze Ruth Mikkelsen
Das alles sollte nun mit den Mitteln des Darstellenden Spiels auf die Bühne gebracht werden. Keine kleine Herausforderung. Ziel war nicht nur die reine Wiedergabe verschiedener Texte, sondern von ihm und seinem Werk zu erzählen. Auch von den vielen und vielseitigen Bildern und Zeichnungen die er im Laufe seines Lebens angefertigt hat. Wir entschlossen uns schließlich anhand seiner Vita Texte und Bilder zu zeigen und Szenen zu erarbeiten, welche die Stationen seines Lebens prägten. So entstanden verschiedene Spielebenen, die die Darbietung lebendig und spannend werden lassen. Zu guter Letzt kommentieren und umrahmen zwei Harlekins das Programm. Eine ungewöhnliche Zusammenstellung? Auf jeden Fall. Mit sehr viel Engagement finden alle EULEN optimal ihren Fähigkeiten und Vorlieben entsprechend ihren Platz.“ Man darf auf die nächste Arbeit gespannt sein.
Regie: Bärbel Gerstenäcker und Stefanie Lüer Foto: © Jasmin Stieber
Die Vielseitigkeit der Darstellungsebenen und die typenüberzeugende Wiedergabe der Buschfiguren durch die Darsteller/Innen vermittelte vielseitige Informationen, Spaß und Spannung. Hierzu die Regisseurin Barbara Gerstenäcker: „Was kennen wir wirklich
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von ihm? Wie und wann hat er gelebt, in welchen Zeiten war er unterwegs? Die Seniorentheatergruppe EULENspiel hat sich intensiv mit diesem Mann auseinandergesetzt, der ein unglaublich großes Werk hinterlassen hat. Unmengen von Material wurden gesichtet, Biographien
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Mit etwas Glück können Sie eine von 5 CD’s von Detlev Jöcker gewinnen!
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Die Lernlieder von Detlev Jöcker haben Zuwachs bekommen. Der Titel der neuen CD: „Achtung Kinder! Aufgepasst!“ Hier liefert der Liedermacher wie gewohnt einen pädagogischen Hintergrund. Die gefährlichen Situationen des Alltags werden hier „aufs Korn“ genommen. Einfach Gewinncoupon ausfüllen, ausschneiden und per Post senden an: Contact + Communication, Gerda Görnemann Lisztstraße 31, 75179 Pforzheim Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 31.5.2013.
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Vorname Name Straße PLZ Telefon E-mail
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Congress Centrum Pforzheim 14.04.2013 4. Sinfoniekonzert 21.04.2013 Kaya Yanar 26.04.2013 Teddy Show 28.04.2013 Abonnementkonzert 5 SWDKS Alte und Neue Welt 26.05.2013 5. Sinfoniekonzert 07.06.2013 Bobby Mc Ferrin 30.06.2013 6. Sinfoniekonzert 14.07.2013 Abonnementkonzert 6 SWDKS Klangbäder
€ 16,50 – 31,00 € 30,90 € 29,90 € 18,70 – 41,80 € 16,50 – € 50,20 – € 16,50 – € 25,30 –
31,00 90,70 31,00 49,50
Kulturhaus Osterfeld Pforzheim 27.04.2013 Matze Knop 03.05.2013 Uwe Steimle 16.05.2013 Florian Schröder 18./19.05.13 Cavewoman 28.07.2013 SWR1 lacht
€ 26,60 € 18,70 € 21,00 € 21,00 € 33,30
Schleyerhalle Stuttgart 03.05.2013 Meat Loaf 04.05.2013 Joe Cocker 05.05.2013 Eros Ramazzotti 25.05.2013 Zucchero 12.06.2013 Eric Clapton 06.07.2013 An evening with Mark Knopfler 11.+12.10.13 Mario Barth 13.10.2013 Peter Gabriel 20.10.2013 Die große Schlagerparade
€ 60,90 – 84,90 € 45,80 – 65,30 € 58,75 – 76,00 € 53,15 – 66,95 € 88,65 – 103,60 € 63,00 € 35,95 € 60,80 – 90,80 € 38,00 – 68,00
Liederhalle Stuttgart 13.04.2013 Patricia Kaas 28.04.2013 Horst Lichter 30.04.2013 Matthias Reim 10.05.2013 Paul Panzer 11.05.2013 Das Frühlingsfest 2013 04.06.2013 András Schiff 10.06.2013 Erwin Schrott
€ 49,65 – € 25,20 – € 36,50 – € 30,95 € 43,00 – € 40,50 – € 40,55 –
LKA Stuttgart 12.04.2013 14.04.2013
Bosse John Lee’s Barclay James Harvest
€ 27,00 € 38,60
Musicals Di. bis So.
Mamma Mia
€ 49,89 – 159,14
Theaterhaus Stuttgart 17.04.2013 Oliver Pocher 18.04.2013 Hannes Wader 04.05.2013 Günter Grünwald 08.05.2013 Albert Hammond & Band
Porsche Arena 20. – 28.04.13 07.05.2013 25. – 29.09.13 18.10.2013 07.11.2013 08.11.2013 23.11.2013 Karlsruhe 14.04.2013 18.04.2013 20.04.2013 26.04.2013 15.06.2013 05.09.2013 27.09.2013 17.10.2013 21.10.2013 24.10.2013
89,50 43,30 52,50 71,50 70,50 99,20
€ 30,60 € 27,50 – 34,20 € 27,90 – 33,90 € 30,80 – 49,80
Porsche Tennis Grand Prix 2013 James Last Quidam – Cirque du Soleil Celtic Woman Andreas Gabalier & Band Martin Rütter Andy Borg präsentiert Muskiantenstadl
€ 5,00 – € 50,00 – € 57,78 – € 46,50 – € 40,90 – € 35,00 € 51,20 –
67,00 84,50 97,15 76,50 50,90
Roland Kaiser Stadthalle Galanacht der Travestie Konzerthaus Das Frühlingsfest 2013 Europahalle Marek Fis Badnerlandhalle Cordula Stratmann Tollhaus Sascha Grammel Schwarzwaldhalle Max Raabe & Palastorchester Konzerthaus Mundstuhl Badnerlandhalle Schiller Konzerthaus Otto Schwarzwaldhalle
€ 46,15 – € 30,90 – € 40,15 – € 31,00 € 20,70 € 35,00 + € 50,90 –
64,85 53,90 70,05
68,66
40,00 70,90
€ 27,65 € 38,65 – 60,65 € 28,90 – 57,00
Baden-Baden Festspielhaus 14.04.2013 Anne-Sophie Mutter 16.04.2013 Patricia Kaas 17.04.2013 All you need is love - Das Beatle Musical 18.04.2013 Sascha Grammel 22.05.2013 Richard Wagner zum 200. Geburtstag 15./16.06.13 Cedar Lake Contemp. Ballet 21.06.2013 Rolando Villazon singt Verdi
€ 58,00 – 191,00 € 56,55 – 95,65 € 38,60 – 70,80 € 31,00 – 44,00 € 20,00 – 41,00 € 28,00 – 91,00 € 46,00 – 151,00
Mannheim 13.04.2013 15.04.2013 27.04.2013 28.04.2013 10.05.2013 27.07.2013 17.10.2013
€ 46,70 – 81,20 € 36,00 – 44,80 € 50,95 – 114,20 € 51,70 – 60,80 € 45,90 – 68,90 € 43,40 € 37,30 – 45,20
Chris de Burgh SAP-Arena Giora Feidmann – Ben Becker Capitol Wrestlemania Revenge Tour SAP-Arena Joe Cocker SAP-Arena Night of the Jump SAP-Arena Unheilig Schloss Mannheim Michael Mittermeier SAP-Arena
Sonstige (Auswahl) 27.04.2013 Mayday Dortmund 03.06.2013 Depeche Mode Mercedes-Benz-Arena Stuttgart 07. – 09.06.13 Rock am Ring Nürburgring 07. – 09.06.13 Rock im Park Nürnberg 21. – 23.06.13 Southside Festival Neuhausen ob Eck 05. – 07.07.13 The 28th Summerjam Festival – Fühlinger See (Köln) 19.07.2013 Calw rockt Status Quo Marktplatz Calw 26./27.07.13 Dieter Thomas Kuhn Freilichtb. Killesberg 28.07.2013 Ernst Huter & Die Egerländer Musikanten 11.08.2013 Robbie Williams MB-Arena-Stuttgart
€ 63,95 € 77,50 – 83,25 € 163,50 € 158,50 € 157,25 € 105,00 € 53,90 € 30,90 € 34,90 – 46,90 € 79,45 – 112,45
Kartenbüro in den SCHMUCKWELTEN Pforzheim Eingang Ecke Kiehnle- und Museumstraße . Poststr. 3 . 75172 Pforzheim Wir sind für Sie da: Montag – Freitag 10 – 19 Uhr Samstag 10 – 15 Uhr www.ticket-pf.de . info@ticket-pf.de
Telefon 07231 1442-442 Fax 07231 1442-443
Preise incl. Gebühren und ges. Mwst. Angaben ohne Gewähr.
In Ihrem Karten Büro in den SCHMUCKWELTEN Pforzheim erhalten Sie Tickets für alle Stücke aus dem Repertoire des Stadttheaters Pforzheim. Ebenso für alle Veranstaltungen des Kulturhauses Osterfeld, die Abo- Konzerte des Südwestdeutschen Kammerorchesters, des Oratorienchors Pforzheim, für Veranstaltungen des Figurentheaters von Raphael Mürle in Brötzingen, der Volkshochschule Mühlacker, des Tollhauses Karlsruhe und viele, viele mehr!!!
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