Gendia Ausgabe 1'14 = April 2014

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DER MENSCH & DIE SEHNSUCHT E I N E M U S I K A L I S C H E FA M I L I E GESCHICHT EN: M EI NE HO CHZEI T DIE WIENER KUNSTKAMMER SENIOREN SCHAFFEN SCHÖNES

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Diese Zeitschrift wird in Zusammenarbeit mit dem KreisSeniorenRat Enzkreis – Stadt Pforzheim e.V. und mit Unterstützung der Sparkasse Pforzheim Calw hergestellt.

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2014


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Editorial

Inhalt Seite

Liebe Leserinnen und Leser,

die erste Ausgabe dieses Jahres wird sich wieder mit den unterschiedlichsten Themen befassen: die Seniorenheimbewohner berichten über ihre Hochzeit, die in den meisten Fällen im Krieg stattfand, die Musik hat wie in jeder Ausgabe ihren Auftritt, da hören wir neue Dinge über die Bauvorhaben in Pforzheim und der Umgebung, die Sparkasse und der KreisSeniorenRat berichten über das Neueste vom Tage, es geht um die Ausstellungen in den Schmuckwelten und im Schmuckmuseum, die prunkvolle Ausstellung in der Wiener Kunstkammer, informative Artikel von solchen, die es wissen, und vieles mehr. So gilt für uns der Grundsatz aus Goethes Faust: „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen“. Und eingeschlossen in die Thematik ist die Titelvorgabe: „Generationen im Dialog“. Es gibt viele Länder, in denen die enge Verbundenheit der Familien untereinander wesentlich stärker verankert ist, als bei uns in Deutschland. Dabei haben die Alten, die wesentlich älter werden als in den vorhergegangenen Generationen die Möglichkeit, länger zu geben. Und sie können auch länger im Kontakt mit Kindern und Enkeln von deren Gegenwart profitieren. Jedoch die Unterschiedlichkeit der Lebenswelten, die sich im Rahmen unserer schnelllebigen Zeit ergibt, erfordert eine große Bereitschaft zur gegenseitigen Anpassung und zum beidseitigen Verständnis für die individuellen Befindlichkeiten. Freiräume gewähren und Eigenheiten begreifen ist die Basis eines harmonischen Miteinanders, aus dem sich die Kraft zu einem Gemeinsamen bildet. Es ist Osterzeit – den Augenblick, ein Überraschungsei mit diesen Gedanken zu füllen und zu verstecken – aber so, dass es auch von dem Adressaten gefunden wird. Vielleicht ist das ein winziger Schritt auf dem Weg zur österlichen Zielvorstellung. In diesem Sinn – fröhliche Ostern Ihre Gerda Görnemann

IMPRESSUM: Herausgeber: Gerda Görnemann Lisztstraße 31, 75179 Pforzheim Telefon: 0 72 31/15 53 44 Telefax: 0 72 31/15 53 43 E-mail: cucgg@t-online.de Redaktion: verantwortl.: Gerda Görnemann Anzeigen: Eva Rank

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Grafik + Satz: Simone Bok, Agentur für Mediengestaltung, Horb a.N., Daten an E-mail: info@bok-medien.de Bildbearbeitung: Repro-Mayer, Birkenfeld Druck: Mayer & Söhne, Druck- und Mediengruppe GmbH Erhältlich beim Herausgeber, über die Geschäftsstellen der Sparkasse Pforzheim Calw und dem KreisSeniorenRat Enzkreis – Stadt Pforzheim e.V. Ebersteinstraße 25, 75177 Pforzheim

Prof. Dr. Ernst Peter Fischer: „Der Mensch und seine Sehnsucht“ 4 – 5 Dr. Thomas Gesterkamp: „Ich raufe nicht die ganze Zeit mit den Jungs“ 6 – 7 Eine musikalische Familie 8–9 Die Musikschule Pforzheim 10 – 11 Die Kessler-Zwillinge 12 Bauen in der Region 13 – 19 100 Jahre Arlinger 16 – 17 Dr. med. Karl-Heinz Müller: „Der alte Mensch im Krankenhaus“ 20 – 21 Heimbewohner erzählen: „Meine Hochzeit“ 22 – 33 DRK: Essen auf Rädern 36 SPPS Pforzheim: „Zuhause bleiben…“ 37 Der KreisSeniorenRat Enzkreis – Stadt Pforzheim 38 – 40 AOK: „Lebe Balance“ 41 Wolfgang Reichert: Die Nasennebenhöhlenentzündung 42 – 43 Rechtsanwältin Isabel Hutter-Vortisch: „Wer zahlt eigentlich meine Plege?“ 45 Sparkasse Pforzheim Calw: Kinder sind das Zukunftskapital, Gutes Geschäftsjahr 2013, 50% Online-Banking-Kunden 44, 46, 47 Prof. Dr. Ulrike Krenzlin: Wiener Kunstkammer und Winterpalais Prinz Eugen 48 – 52 Börlind: DADO SENS Fußpflege 53 Die Schmuckwelten: „Perlenspiele mit KurzWaren“ 54 – 55 Schmuck aus dem Atelier Bunz 56 – 57 Schmuckmuseum: Ausstellung „Höllenhund und Liebestaube“ 58 Fleischerhandwerk und Region 59 Bücher – Bücher – Bücher 60 – 61 A.L. Szalay: „Wir haben alle eine Rolle gespielt“ 62 – 63 Der Pforzheimer Hauptfriedhof: Vorstellung Blumen Schäfer 64 – 65 Programm Senioren schaffen Schönes 66 Veranstaltungskalender 67 Titelbild: Die Famillie Studnitzky beim gemeinsamen Musizieren. Foto: © Margit Brauns, Straubenhardt

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Prof. Dr. Ernst Peter Fischer

Der Mensch Was ist der Mensch? So lautet die Frage, die das menschliche Denken schon immer beschäftigt und auch in Zukunft nicht loslassen wird. Sie lautet in ihrer biblischen Version im 8. Psalm (Vers 5): „Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?“ Die Bitte um entsprechende Auskunft ist verständlich, denn immerhin hat der Herr im Himmel den Menschen „zum Herrscher über das Werk“ seiner Hände bestimmt und ihn dabei „mit Ehre und Hoheit“ gekrönt, um ihn auf diese Weise nur „wenig geringer als Engel“ zu machen, wie die folgenden Verse des Psalms mitteilen, die auch anders übersetzt worden sind und den Menschen dann sogar noch mehr umschmeicheln und ihn sogar nur ein „wenig niedriger als einen Gott“ einstufen. Die Frage des Psalmisten ist von vielen Philosophen immer wieder gestellt und erörtert worden, unter anderem von Immanuel Kant (1724 – 1804), dem auch die Bemerkung zu verdanken ist, „aus so krummem Holze, als woraus der Mensch gemacht ist, kann nichts Gerades gezimmert werden“. Kant drückt poetisch oder feuilletonistisch aus, was seine soziologisch grübelnden Nachfolger im 20. Jahrhundert in die Formel gekleidet haben, der Mensch sei ein mittelloses Mängelwesen. Der Zoologe Adolf Portmann (1897–1982) hat diese ihm letztlich unsympathische Ansicht 1969 einmal so zusammengefasst: Der Mensch sei erdgebunden und könne sich nicht wie ein Vogel in die Luft erheben; an Schnelligkeit sind ihm etliche Tiere überlegen, ebenso an Stärke oder natürlichen Waffen wie Zähne oder Pranken, ihm fehle der Schutz eines Fells. Auch in seiner Wahrnehmung sei der Mensch eingeschränkt, im Gegensatz zu manchen Tieren könne er weder Ultraschall hören noch etwas mit polarisiertem Licht anfangen, ganz zu schweigen von elektrischen Feldern. Und Portmann schließt: „Hat die Natur, die alle ihre Wesen so reich ausgestattet hat, die Menschen aus diesem Schutz entlassen?“

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Portmann sieht in dieser Situation allerdings keinen Mangel, sondern eher eine Chance, nämlich die jetzt anfallende Notwendigkeit, Kräfte des Geistes zu entfalten und einzusetzen, und er stimmt dem berühmten Gedanken zu, der einem Zeitgenossen Kants zu verdanken ist, dem Schriftsteller und Philosophen Johann Gottfried Herder (1744 – 1803) nämlich, der den Menschen als den ersten „Freigelassenen der Schöpfung“ bezeichnet und der Formulierung als eine Art Begründung hinzugefügt hat, denn „er stehet aufrecht“.

noch einmal das allgemeine Rätsel aufgreifen zu können, das nicht nur den Psalmisten gewundert hat, nämlich das Rätsel, „Was ist der Mensch?“

Der Mensch steht tatsächlich aufrecht, und er kann nicht anders. Er kann sich noch weniger anders verhalten, als den Versuch zu unternehmen, diesen evidenten Tatbestand verständlich zu machen. Geht der Mensch aufrecht, um die Hände frei zu haben – etwa zum Gebet – oder den Kopf besser kühlen zu können, oder gibt es andere Erklärungen aus dem Arsenal der Wissenschaft?

Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?

Alles hat seine Zeit, wie die Bibel verkündet, also auch die speziellen Fragestellungen, die gerade aufgeworfen worden sind und noch etwas warten müssen, um zuvor

Schriftliche Fassungen dieser Frage gehören seit Menschengedenken zu der Kultur unserer Art, und die wohl am häufigsten zitierte oder verwendete geht auf Immanuel Kant zurück. Der Philosoph aus Königsberg hat die große Frage in drei kleinen Formulierungen überführt, die hier in der Ich-Form folgen, die sich jeder selbst stellen kann:

Der Autor dieses Textes – ein eigenes und für sich stehendes Ich – erlaubt sich, darauf eine knappe Antwort zu versuchen, wobei ich mir darüber im Klaren bin, damit nur eine Orientierung zu geben und den Beginn eines Gesprächs zu ermöglichen. Meine Antwort auf die Frage, „Was ist der Mensch?“, knüpft an Existenz von tierischen Vorfahren unserer Art an, die etwa auch den Philosophen Friedrich Nietzsche (1844 – 1900) beschäftigt haben, der den Menschen in


und seine Sehnsucht einer berühmten Formel als das „nicht festgestellte Tier“ bezeichnet hat. In meinem Verständnis nun kann der Mensch als das Tier verstanden und angesehen werden, das seine Grenzen erkennen kann und im Anschluss daran sich bemüht, sie zu überwinden. Mit dieser Vorgabe kann man auf die drei Fragen von Kant eingehen: Was kann ein Mensch wissen? – Er kann wissen, wo seine Grenzen liegen und sie wurden bei der Beschreibung des Mängelwesens schon angesprochen. Was soll ein Mensch tun? – Er soll versuchen, sich diesen Grenzen zu nähern, um sie zu überwinden – etwa im medizinischen Bereich oder beim Sehen mit Teleskopen und Mikroskopen. Was darf ein Mensch hoffen? – Er darf darauf hoffen, dass ihm die Grenzüberschreitung in einigen Fällen gelingt und sein Vergnügen an der Weltoffenheit bleibt, sowohl in der Wissenschaft als auch in anderen Bereichen menschlicher Kultur. Viele Antworten von verschiedenen Menschen Der Mensch als das Tier, das seine Grenzen kennt und sie überwinden möchte – in diesem Versuch einer Klärung steckt die Möglichkeit einer offenen Welt, deren Geschichte ohne Ende weitergeht und in der ständig etwas bleibt, das Menschen anstreben können. Natürlich sind solche Gedanken immer schon gedacht und vielfach auch literarisch festgehalten worden, zum Beispiel – bei wem denn sonst? – bei Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832), bei dem es vielfach gelingt, fündig zu werden, zum Beispiel am Ende des Faust-

Dramas, genauer am Ende des zweiten Teils, als in den Felsbuchten des Ägäischen Meers eine Klassische Walpurgisnacht zelebriert wird, bei denen auch ein künstlicher Mensch – der Homunkulus – zugegen ist. In diesem Zusammenhang tauchen merkwürdige Gestalten und Figuren auf, die hier übergangen werden, um nur die vier Verse (Vers 8002–8005) aufzurufen, die man nach einem Vorschlag des Göttinger Germanisten Albrecht Schöne als Goethes Antwort auf die Frage, „Was ist der Mensch?“ lesen kann. In dieser Sicht spricht Goethe seine Mitmenschen direkt an: „Diese Unvergleichlichen Wollen immer weiter, Sehnsuchtsvolle Hungerleider Nach dem Unerreichlichen.“ Mir gefällt solch eine offene Antwort auf die Frage des Psalmisten und der Philosophen, aus der zwei Begriffe herausragen – die Sehnsucht und das Unerreichliche. Menschen werden von Sehnsucht getrieben, und eine von ihnen besteht in dem Verlangen, die große Grenze zu überwinden, die als Tod bekannt ist und womit ein Ziel genannt wird, das trotz aller forschenden Bemühungen wahrlich unerreichbar scheint. Das ewige Leben ist nicht von dieser Welt, aber die Bibel kündigt von einem Fall, in dem jemand von den Toten auferstanden und gen Himmel gefahren ist, wo er sich nach wie vor aufhält. Menschen glauben daran und feiern Feste, um daran zu erinnern. Offenbar fasziniert diese biblische Geschichte christlich eingestellte Menschen trotz aller faktischen Unwahrscheinlichkeit, und sie übt ihre Wirkung vermutlich deshalb aus, weil sie eine Sehnsucht von uns Hungerleidern anspricht. Vielleicht träumen wir uns hinter diese Gren-

ze, weil wir sie nie überwinden werden. Der Tod gehört einfach zum Leben. Er gibt ihm Sinn, wie zu lesen ist. Aber gelingt ihm das immer? Diese Frage bleibt offen. Man kann weiter über sie nachdenken. Anhang: Wie soll der Mensch sein? Wer sich für die philosophische Frage nach dem „wahren“ Menschsein und die dazugehörigen Ideale interessiert, findet viele Anregungen in dem Grazer Professor Kurt Salamun herausgegebenen Buch, „Wie soll der Mensch sein?“. Erst erklärt Ludwig Feuerbach „Die sinnlichleibliche Existenz und die Liebe zwischen Mann und Frau als höchste Form der Menschlichkeit“, dann erläutert Karl Marx, wie „Der nichtentfremdete Mensch in der klassenlosen Gesellschaft“ lebt, weiter erzählt Friedrich Nietzsche, wie „Der neue Mensch als freier Geist und als Übermensch“ in Erscheinung tritt, und das geht so fort, wenn Albert Camus zeigt, was „Der Mensch angesichts des Absurden und in der Revolte gegen das Absurde“ so erleben kann, bis zuletzt bei Herbert Marcuse „Der neue Mensch im befriedeten Dasein“ oder bei Hannah Arendt „Der Mensch als tätiges und politisch engagiertes Wesen“ auftritt, jedenfalls solange „der kritisch-rationale Mensch in der offenen Gesellschaft“ nicht zum Zuge kommt, die Karl Popper beschreibt. Er hat es nicht leicht, der Mensch, wenn er ins Lesen und Grübeln kommt, aber vielleicht erinnert er sich an die Geschichte des Menschen, der von den Gefahren des Rauchens liest und dann beschließt, sofort aufzuhören – mit dem Lesen. Wie soll der Mensch also sein? Lebendig und lebensfroh. Er ist dazu in der glücklichen Lage.

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Dr. Thomas Gesterkamp

„Ich raufe nicht die Bremer Lehramtstudenten unterrichten an Grundschulen: Ein Projekt gegen den fehlenden Pädagogennachwuchs in der Primarstufe.

Thomas Gesterkamp, Journalist und Autor.

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Frank Scherer hat einst Elektroinstallateur gelernt, später als Inneneinrichter bei großen Bauvorhaben mitgewirkt. Doch irgendwann hatte der heute 40-Jährige genug vom Handwerk: „Ich wollte gern mit Kindern arbeiten, weil man die noch richtig begeistern kann.” Scherer sattelte um und begann ein Studium für das Grundschullehramt an der Universität Bremen. Am Fachbereich Bildungswissenschaften traf er auf Christoph Fantini. Der Hochschuldozent erzählte ihm von der Initiative „Rent a teacherman” – zu deutsch: „Leih’ dir einen (männlichen) Lehrer”. Der Anteil männlicher Pädagogen in der Primarstufe ist seit Mitte der 1980er Jahre stark gesunken. Nur noch gut zwölf Prozent der Lehrenden an Grundschulen sind derzeit Männer. In jüngster Zeit haben sich die Zahlen auf niedrigem Niveau stabilisiert, vor drei Jahrzehnten aber lag der Männeranteil noch bei rund 40 Prozent. Die niedrige Zahl männlicher Studienanfänger für das Lehramt in der Primarstufe macht keine Hoffnung auf eine Trendwende. Allein in Bremen gibt es 15 Grundschulen, an denen kein einziger Mann unterricht. So entstand in Fantinis Uniseminaren die Idee, Studierende an diese Schulen zu schicken. „Rent a teacherman” läuft seit Herbst 2011 erfolgreich. Zur Zeit sind acht Lehramtsstudenten „ausgeliehen”. Finanziert wird das Projekt über Honorarmittel der Senatorin für Bildung und Wissenschaft der Hansestadt. Frank Scherer macht zwei bis drei Stunden pro Woche eine Werk-AG an der Grundschule Fährer Flur in Bremen-Vegesack. „Für die Schüler bin ich etwas Besonderes”, sagt er, „nicht nur für die Jungen, ebenso für

die Mädchen”. Vielen Kindern etwa von alleinerziehenden Müttern fehle zu Hause ein männliches Vorbild. Scherers weibliche Kolleginnen sind von der ungewöhnlichen Initiative angetan. „Wir treffen ständig auf Lehrerinnen und Schulleiterinnen, die begeistert reagieren, wenn wir ihnen männliche Studenten vermitteln”, berichtet Projektleiter Fantini. Manche Erziehungswissenschaftlerinnen fürchten, mit solchen Aktionen würden Rollenklischees verfestigt. Die Bremer Studenten halten das für eine eher theoretische Diskussion. „Ich raufe nicht die ganze Zeit mit den Jungs”, betont Hauke Heemann. Er hat sich an „Rent a teacherman” beteiligt, obwohl er eigentlich für das Lehramt am Gymnasium studiert. Männliche Pädagogen machen gar nicht so viel anders, lautet seine Erfahrung an der Grundschule „Im Osterkop” im Stadtteil Hemelingen: „Sie sind aber wichtige Identifikationsfiguren vor allem für die Jungen.” Das Aushilfsprogramm sei keine Kritik an den weiblichen Lehrkräften, betont Christoph Fantini. Eine nennenswerte Zahl von Männern an den Grundschulen bilde einfach ein wichtiges Korrektiv. Nicht weil männliche Lehrer „besser”, sondern weil sie anders sind und die Schulsituation bereichern. Und weil sie helfen, heikle Situationen zu vermeiden: „Beim Sportunterricht muss jetzt nicht mehr die Lehrerin in die Umkleidekabine der Jungen, das kann ich machen”, sagt Student Heemann: „So bleibt die Intimsphäre gewahrt.” Ein anderer „Teacherman” führte im vergangenen Herbst ein Sexualkundeprojekt durch. „Wir haben getrennte Gruppen gebildet, eine Leh-

rerin übernahm die Mädchen, ich die Jungen”, erzählt Julian Cirkovic. Der Student war mit seinen Kindern von der Bremer Grundschule Horner Heerstraße auch schon auf Klassenfahrt – und dort keineswegs nur für das typisch „Männliche” zuständig. „Klar, ich habe auch ein Fußballturnier organisiert, aber genauso selbstverständlich habe ich abends vor dem Einschlafen ein Buch vorgelesen.” Warum studieren so wenig junge Männer das Grundschullehramt? Häufig angeführt wird das zu erwartende Einkommen, das deutlich niedriger liegt als an den weiterführenden Schulen. Doch am Gehalt allein kann es nicht liegen, immerhin bietet der Beruf eine sichere Perspektive und relativ familienfreundliche Arbeitszeiten. Für wichtiger als die Bezahlung halten Experten die Identitätsfindungsprozesse unter Gleichaltrigen: In manchen Jungencliquen gilt es nach wie vor als wenig cool, mit Menschen und nicht mit Maschinen zu arbeiten. „Da ist leider immer noch das Bild vom Singen und Basteln im Kopf”, bedauert Fantini. Viele Studenten hätten ganz falsche Vorstellungen von der pädagogischen Arbeit. Man müsse deren Vielfalt und die Herausforderung in der Didaktik stärker herausstellen. „Unter dem Aspekt der Bildungsgerechtigkeit”, ist der Hochschullehrer ohnehin überzeugt, werden an der Grundschule entscheidende Weichen für den künftigen Bildungserfolg von Jungen und Mädchen gestellt. Das Unterrichten dort sei „alles andere als Kinderkram”. Das Bremer Projekt ist eines der wenigen in Deutschland, das auf den Männermangel in der Primarstufe aufmerksam macht. Eine weitere Initiative arbeitet für Niedersachsen an der Universität Hildesheim, in den meisten Bundesländern aber fehlen entsprechende Motivationskampagnen. Christoph Fantini fordert eine


ganze Zeit mit den Jungs” bundesweite Förderung nach dem Vorbild des Programms „Mehr Männer in Kitas”, das in den letzten drei Jahren mit Gelder des Familienministeriums für den Erzieherberuf warb. Der Gründer von „Rent a teacherman” ist es leid, „ständig neuen Projektmittelchen hinterherzulaufen,

um solche spannenden Sachen überhaupt machen zu können”. Weitere Informationen: • Universität Bremen, Projekt „Männer in die Grundschule”, Dr. Christoph Fantini,

Telefon 04 21 – 21 86 91 23. E-Mail: cfantini@uni-bremen.de • Universität Hildesheim, Projekt „Männer und Grundschullehramt”, Sabine Hastedt, Telefon 0 51 21 – 883 -195, www.uni-hildesheim.de

„Das ist kein Kinderkram” – Ein Gespräch mit Projektleiter Dr. Christoph Fantini Herr Fantini, Sie haben in Bremen die Initiative „Rent a teacherrman” gegründet. Wie kam es dazu? Fantini: Bei unseren Vorrecherchen im Rahmen des Projekts „Männer in die Grundschule” am Fachbereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften haben wir festgestellt, dass im Bremer Durchschnitt 1,3 männliche Lehrer pro Grundschule unterrichten. Das verteilt sich aber sehr unterschiedlich. So gibt es Grundschulen mit fünf männlichen Lehrkräften; es gibt aber auch 15 Grundschulen allein in Bremen, wo kein einziger Mann unterrichtet. Je mehr wir da in die Tiefe eingestiegen sind, desto mehr ist uns klar geworden: Das ist ein Problem! Denn weder Jungen noch Mädchen sollten in Kindergarten und Grundschule den Eindruck bekommen, dass es ausschließlich Frauensache ist, sich um kleinere Kinder professionell zu kümmern. Deswegen habe ich die Idee entwickelt, männliche Studierende an solche „männerfreien” Grundschulen zu schikken. Welche Erfahrungen machen die männlichen Lehramtsstudenten an den Schulen? Wenn ein junger Student einsteigt und mit der Schulleiterin durch die Grundschule geht, dann – so hat mir einer berichtet – wird er schon bei diesem ersten Rundgang von den Kindern angesprochen: „Was

machst du denn hier?” Spannend war auch der Fall eines Lehramtsstudenten für das Gymnasium, der in unser Projekt nur durch persönliche Anwerbung eingestiegen ist und am Anfang immer sagte: „Grundschule ist nichts für mich, nur Einmaleins und Pipapo!” Der ist jetzt konsequent dabei und begeistert davon. Er erlebt, dass es in der Primarstufe darum geht, den Kindern Lust am Lernen zu machen. Das Fachliche rückt eher in den Hintergrund, doch die Fachdidaktik ist eine tolle Herausforderung. Vor drei Jahrzehnten betrug der Anteil der männlichen Lehrer an Grundschulen noch vierzig Prozent, inzwischen liegt er bei gut zwölf Prozent. Was haben Sie neben Ihrem konkreten Projekt für Ideen, diese Zahl wieder zu steigern? In der Tat, seit Mitte der 1980er Jahre gehen die Zahlen drastisch runter. Eine wichtige Handlungsebene wäre eine Imagekampagne. Man muss die Vielfältigkeit und auch die fachliche Herausforderung der pädagogischen Arbeit in der Grundschule viel mehr an die Öffentlichkeit bringen. Unter dem Aspekt der Bildungsgerechtigkeit werden die entscheidenden Impulse in der Grundschule gesetzt. Überspitzt ausgedrückt tüfteln die weiterführenden Schulen eigentlich nur noch an dem herum, was an der Grundschule geklappt hat und was nicht. Diese Pro-

filierung der Grundschule, wie sie derzeit arbeitet, wenn sie gut ist, muss bekannt gemacht werden. Und dann werden Männer, gerade Männer, die politisch engagiert und vielleicht auch noch mutig sind, sagen: Das ist eine Herausforderung als Mann, das ist eben kein Kinderkram! Im Feld Frühpädagogik lief von 2011 bis 2013 die vom Bundesfamilienministerium und der Europäischen Union geförderte Kampagne „Mehr Männer in Kitas”, die für den Erzieherberuf warb. Für die Schulen und den Lehrerberuf ist Vergleichbares nicht in Sicht. Warum eigentlich? Das liegt wohl am föderalen System in Deutschland, die Länder wollen im Bildungsbereich sehr autark sein. Zum Teil wird dieses Argument von Seiten der Bundespolitik aber auch vorgeschoben, um hier nichts zu investieren. Ich würde mich über eine bundesweite Kampagne freuen. In meiner eigenen Arbeit merke ich, wie nervig es ist, immer wieder neuen Projektmittelchen hinterherzulaufen, um solche spannenden Sachen überhaupt machen zu können. Das ist eigentlich ein Unding, und ich wünsche mir deshalb genau dieselbe Unterstützung wie im Kita-Bereich. So eine Initiative brauchen wir auch für das Grundschullehramt. Interview: Thomas Gesterkamp

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Jugendmusikschule Neuenbürg:

Eine musikalische „So ist also die Erziehung durch Musik darum die vorzüglichste, weil Rhythmus und Harmonie am tiefsten in das Innere der Seele dringen, ihr Anmut und Anstand verleihen.“ Sokrates (469 – 399 v. Chr.)

Fotos: © Margit Brauns Straubenhardt

Beginnen wir die Geschichte mit dem Senior, dem Großvater Norbert Studnitzky Und fragt man nach seinem Vater, seinem Großvater, seinem Urgroßvater, so zieht sich das Thema Musik wie ein klingender Akkord durch die Lebenszeit dieser Generationen. Norbert ist 78 Jahre und erinnert sich:

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„Eigentlich begann es mit der Abschlussfeier in der Hauptschule in Hultschin in Schlesien. Wir stellten für das Programm aus mehreren Klassen unter meiner Leitung einen kleinen Chor von 15 Schülern zusammen, der sich im Laufe des Jahres auf 80 erhöhte. Es waren nicht nur junge, sondern auch ältere Menschen dabei, und es wurde nicht nur

gesungen, sondern gemeinsam Freizeit gestaltet. Aus dem Erfolg und der Freude an dieser Gemeinsamkeit entstand der Wunsch, hier weiter zu machen. Nach einem Jahr gründeten wir ein Orchester, in dem Schüler, Studenten und Erwachsene aus verschiedenen Berufen musizierten und gemeinsame Auftritte, Konzerte und Theateraufführungen gestalteten.

All dies geschah in den 1950iger Jahren in der damaligen Tschechoslowakei. Wir wurden von den damaligen Funktionären streng bewacht und schikaniert. Unsere Konzertprogramme mussten wir uns im voraus genehmigen lassen, Kompositionen von Strauss, Léhar und anderen westlichen Komponisten waren nicht erwünscht und wurden aus dem Programm gestrichen. Als wir trotzdem ein Konzert mit Melodien aus Operetten und Strauss u.a. veranstalteten, wurde ich als Verantwortlicher abgemahnt, und wir mussten unseren „Verein“ auflösen.“ Norbert Studnitzky ist der Musik treu geblieben. Nachfolgend einige Stationen seiner beruflichen Aktivitäten: Norbert Studnitzky war: • Gastdirigent bei den staatlichen Philhamonischen Orchestern in Mährisch Ostrau und Brünn, • 1. Kapellmeister im Stadttheater Zeitz und Dirigent des staatlichen Vogtlandorchesters in Reichenbach, • 25 Jahre Dirigent der Staatskapelle und des Jugendorchesters in Neuenbürg.


Familie Außerdem war er Arrangeur und Komponist, arbeitete mit renommierten Verlagen, veranstaltete viele Konzerte im damaligen Schlosshof im Neuenbürger Schloss und ist bis heute ein gefragter Begleiter für Schüler der Jugendmusikschule und für Kirchenkonzerte.

peter, Pianist und Arrangeur Sebastian Studnitzky, der weltweit zu den führenden Jazzmusikern zählt. Er arbeitet und lebt in Berlin. Werden wir irgendwann das Vergnügen haben, diese musikalisch-vielseitige Familie in einer geschlossenen Leistungspräsentation zu erleben?

Musik als Therapeut und Heiler? „Immer, wenn ich Stress oder Ärger hatte, war mein erster Weg zum Klavier. Dort konnte ich alles vergessen. So ergeht es mir noch heute. Das beobachte ich auch bei meinen Kindern und meinen Enkelkindern.“ Die 2. Generation: Die Tochter Bianca Bachmann Die Tochter wurde 1974 in Pforzheim geboren. Mit vier Jahren begann sie ihren Weg zum Instrument. Es war aufgrund der väterlichen Präsenz das Klavier. Dies war aber nur der Anfang. Schon sehr bald entdeckte sie ihre besondere Vorliebe zur Blockflöte. Und damit begann ein neues Instrumententhema in der Familie. Nach der 10. Klasse begann sie ihr Studium an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Ihre Instrumentenpräsenz: sämtliche Blockflöten, Violine, Horn und Klavier. Doch ihr Herz hing mit besonderer Liebe an der Blockflöte, die sie – durch ihre besondere Brillanz und die technische Beherrschung – aus dem Bereich des mitfühlend belächelten Instrumentes der ersten Kinderstunde in die Höhen eines künstlerisch hochwertigen Klangkörpers brachte. Ein glücklicher Zufall führte sie mit einundzwanzig Jahren zu den Galapagos-Inseln. Dort fand ihre Blockflöte Freunde und Liebhaber in allen Altersgruppen, sowohl durch Unterrichtsstunden, als auch durch Konzertveranstaltungen. Seit 1991 unterrichtet sie an der Jugendmusikschule in Neuenbürg im Fach Blockflöte, und seit 2009 unterrichtet sie

in „Musik im Kindergarten“ und in „Singen-Bewegen-Sprechen“ über die Landesförderung SPATZ. Die 3. Generation: Der Enkel Mika Bachmann Mika wurde 2004 geboren. Bei so viel Musikbeschallung ist man schon im ungeborenen Zustand von Tonwellen intoniert. Mika hat heute Unterricht in den Fächern Tenorhorn und Klavier in der Städt. Musikschule Neuenbürg. Und Klavier auch bei seinem Großvater. Zu den Aktivitäten Musik gehört die Teilnahme an den Schülerkonzerten und in Jugendorchestern der Jugendmusikschule und des Jugendmusikvereins Neuenbürg. Die Familie Studnitzky hat in Sachen Musik noch einiges mehr zu bieten. Da gibt es zum Beispiel den Trom-

Veranstaltungshinweis: „Jazz meets Classics“ Samstag, 10. Mai, 20 Uhr, Fürstensaal Schloss Neuenbürg, Klavierduo Borota & Knebel, Matthias Hautsch, Gitarre, Eintritt: 18,–/10,– Euro. Kartenreservierung: Schloss Neuenbürg, Telefon 0 70 82/79 28 60

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Jugendmusikschule Pforzheim:

Musikschüler der Jugendmusikschule Mehrere Erfreut und hochzufrieden hat Musikschulleiter Andreas Michel das erfolgreiche Abschneiden der Jugendmusikschule Pforzheim GmbH beim Regionalwettbewerb in Remchingen verkündet. 16 erste Preise, davon fünf Weiterleitungen zum Landeswettbewerb in Ludwigsburg sowie sieben zweite Preise seien der Lohn für die intensive Proben- und Vorbereitungsarbeit der Lehrkräfte und Musikschüler. Fotos: JMS Pforzheim

Musikschüler aus Tschenstochau und Pforzheim vor der Jugendmusikschule.

Bild unten: Theo Depluet, Klavierklasse Ljiljana Borota.

In der Kategorie „Klavier solo“ stellten sich die Musikschüler der Klavierklassen Petra Joubert, Betina Dieringer und Ljiljana Borota in den Altersgruppen I bis V. Die Schlagzeugklasse Michael Wessinger überzeugte mit drei ersten Preisen in der Kategorie „Drum-Set solo“ in den Altersgruppen II und III, David Simeon Stolz und Moritz Sasowski wurden zum Landeswettbewerb weitergeleitet. In der Kategorie „Gitarre solo (Pop)“ glänzte Hans-Peter Wößners Gitarrenklasse mit zwei ersten Preisen in den Al-

tersgruppen II und V. In Ludwigsburg werden Felizian Orlowski und Boja Marin vorspielen. Das Streicherensemble der Geigenklasse Shanhong Scherke erhielt in der Altersgruppe IV einen ersten Platz, und das Blockflötenensemble Paula Hemmer, Alice Schneider und Julia Glanz der Blockflötenklasse Adelheid Bartel erspielte sich in der Altersgruppe IV einen ersten Preis mit Weiterleitung zum Landeswettbewerb. Das überdurchschnittliche Abschneiden der Jugendmusikschüler sei eine


Pforzheim überzeugen Talente schaffen den Sprung zum Landeswettbewerb „Manifestation der qualitativ hochwertigen Musikausbildung“ und bestätige allen Beteiligten – Musikschülern, Lehrkräften und der Institution selbst – „dass man auf dem richtigen Weg in die Zukunft ist“, betont Musikschulleiter Andreas Michel. Seit 2013 ist die Jugendmusikschule eine städtische GmbH, deren einzige Gesellschafterin die Stadt Pforzheim ist. Die Vorteile dieser engen Zusammenarbeit liegen auf der Hand, so Musikschulleiter Andreas Michel, denn die Nähe zur Stadt Pforzheim und die gute Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat der GmbH erschließt neue Aufgabenund Tätigkeitsfelder. Besonders die Zusammenarbeit mit den allgemein bildenden Schulen werde dadurch intensiviert und bringe für alle beteiligten Institutionen Vorteile, sozusagen Win-Win-Effekte. Die Zusammenarbeit mit dem neuen Ge-

gramm bot eine kleine Übersicht über die enorme Bandbreite der Jugendmusikschule. Auch der Jugendaustausch mit den Partnerstädten der Stadt Pforzheim nimmt eine erfreuliche Frequenz und Intensität an. So reist eine Musikschul-Delegation u.a. zusammen mit Schulleiter Michel im Mai 2014 nach Tschenstochau und bestreitet mit den tschenstochauer Musikschülern ein Konzert – als Gegenbesuch nach einem im Oktober 2013 stattgefundenen Konzertbesuch aus Tschenstochau. Momentan organisiert die Jugendmusikschule einen Besuch eines Grundschul-Blasorchesters aus Shenzhen bei Hongkong in China. Michel verspricht sich auch hier wertvolle Impulse für die Musikschüler aus Pforzheim, denn „das miteinander Musizieren und Kennenlernen von jungen Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen“

schäftsführer der Jugendmusikschule Pforzheim – Stefan Hauswirth – sei kreativ und effektiv. Die musikalische Umrahmung beim Neujahrsempfang 2014 der Stadt Pforzheim war eine Dokumentation der guten Zusammenarbeit zwischen der Stadt Pforzheim und Jugendmusikschule. Ein abwechslungsreiches und gut gemixtes Pro-

seien wertvolle Lebenserfahrungen, die unverzichtbar seien, so Musikschulleiter Michel. Die Gäste aus China werden von den Lehrkräften der Jugendmusikschule gecoacht und fit gemacht für ihr anschließendes Konzert in der Jugendmusikschule. Zum Kulturfestival 2015 hat die Jugendmusikschule große Pläne.

Das Orchester der Jugendmusikschule Pforzheim wird in Kooperation mit jungen Musikern aus Tschenstochau und dem Conservatoire de St. Maur – beide sind Partnerstädte der Stadt Pforzheim – gemeinsame Konzerte in Tschenstochau, Paris und Pforzheim durchführen. „Musik verbinde eben Menschen – weltweit“, so Schulleiter Michel (siehe unser Artikel in der letzten Ausgabe). Bleibt zu hoffen, dass die Jugendmusikschule weiterhin viele Freunde und Förderer findet, um ihre sinn- und wertvollen Projekte durchführen zu können, denn als gemeinnützige Institution ist sie angewiesen auf die Unterstützung von außen, nämlich der Stadt Pforzheim und dem Land Baden-Württemberg, dem Enzkreis und den privaten und gewerblichen Förderern. Und auch auf den neu gegründeten Förderverein der Jugendmusikschule Pforzheim e.V..

Beim Neujahrsempfang der Stadt Pforzheim: Gloria Mussago aus der Gesangsklasse Heidrun Plesch und OB Gert Hager.

Veranstaltungshinweise: • 10.5.14, 16 Uhr, Gemeinschaftskonzert Akkordeon, Blockflöte, Gitarre, Klavier • 17.5.14, 16 Uhr, Konferenz der Streichinstrumente • 4.7.14, 19 Uhr, Flauto dolcissimo • 11.7.14, 19 Uhr, 2-, 4-, 6-händig • 12.7.14, 16 Uhr, 2-, 4-, 6-händig • 18.7.14, 19 Uhr, Piano e forte • 19.7.14, ganztags, MUSIKSCHULE ZUM ANFASSEN • 25.7.14, 19 Uhr, Woodwind meets Keyboard • 26.7.14, 16 Uhr, Concertino e tutti

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Kessler-Zwillinge Foto: © Barbara Ellen Volkmer

Die

Zur diesjährigen Berliner FashionWeek im Hotel „Adlon“ zeigten sie dem begeisterten Publikum mit Charme und Eleganz die neueste Mode der Saison. „Ich wollte die Kessler-Zwillinge unbedingt in meiner Show haben. Die beiden machen das wunderbar,“ begeisterte sich die Designerin Inna Thomas. Sie sind in die Jahre gekommen, die Kessler-Zwillinge. Zwei mal 77 Lenze schwebten elegant und leichtfüßig über den Laufsteg, schlank und in jugendlicher Anmutung. Alter? Unwesentlich. Die Ausstrahlung vermittelt andere Jahreszahlen als die Geburtsziffern. Ihr gemeinsamer Lebensweg ist gepflastert mit internationalen Erfolgen dieser berühmtesten Schwestern Deutschlands. Sie sind am 20. August 1936 in Nerchau bei Leipzig geboren, besuchten mit sechs Jahren die Ballettschule, bestanden die Aufnahmeprüfungen für das Kinderballett und die Operntanzschule Leipzig mit Auszeichnung, und mit ihrem ersten Engagement am Düsseldorfer Revuetheater begann der Start in eine internationale Karriere.

Ellen und Alice Kessler am Pool ihres Doppelhauses in Grünwald.

Die Showbühnen der Welt – Lido Paris, New York, Las Vegas, London, Hongkong, Caracas, Rom, Monte Carlo, Athen, Barcelona, Buenos Aires, Sydney – ebenso wie die internationalen Theaterbühnen waren ihre „Spielwiesen“. Es entstanden mehrere internationale Spielfilme u.a. mit: Danny Kaye, Dean Martin, Bing Crosby,

Frank Sinatra, Harry Belafonte und Sammy Davis jun.. Ihre Auszeichnungen: Die Goldene Rose von Montreux, Bundesverdienstkreuz am Bande, Premio Guidarello – ein italienische Auszeichnung für ihr Lebenswerk. Welch eine Karriere – und sie agieren nach immer. Chapeau!

Früh übt sich, wer ein Meister werden will... Was Großmutter kann, das kann ich schon lange. Und die 71-jährige Ellen Felkel aus Niefern zeigt es ihrem 11-jährigen Enkel Silas. Und es klappt. Gut ist es, ein Vorbild zu haben, auf welchem Gebiet es auch sein mag. „Bewegung tut gut“: Seit 20 Jahren ist sie in dem Bereich „Kinderturnen“

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aktiv, ist für die AOK Lauftreff-Leiterin, bringt ihre sportliche Aktivität in den Turn- und Sportverein Niefern ein und bringt ein kurzweiliges Mitmachangebot zur Mobilitätserhaltung ein. Ihre Vielseitigkeit und Differenzierung der Gestaltung und Motivation holt jeden in ihr breit gefächertes Aktivitätenspiel. Ihr Bewegungsprogramm sagt den Depressionen den Kampf an. Sie nimmt an Wettkämpfen teil und holt Preise. So gewann sie im März die Badischen Seniorenmeisterschaften in Schiltach.


Das Haus Hebron stellt sich vor

Es folgte ein langer Winter und ein sehr verregnetes Frühjahr. Am 18.07.2013 konnte trotz aller widrigen Bedingungen das Richtfest gefeiert werden. Zahlreiche Gäste sind bei herrlichem Sonnenschein der Einladung gefolgt und bekundeten ihr langjähriges Interesse. Das Wort „Hebron“ stammt aus dem Hebräischen und bedeutet: „Gemeinschaft, Verbindung, Freundschaft“. Dieser Name soll den Grundgedanken bei der Umsetzung des Wohngruppenkonzepts verdeutlichen. Menschen, die sich selbst nicht mehr versorgen/pflegen können, können hier eine neue Heimat finden. So ermöglicht die Teilnahme an der Gemeinschaft neue Freundschaften zu schließen, einander zu helfen, sich gegenseitig eine Stütze zu sein sowie Freud und Leid zu teilen. Baulich wurden ebenfalls neue Wege eingeschlagen. Das Haus Hebron bietet auf zwei Etagen, in vier Wohngruppen,

Platz für 60 Bewohner. Eine Gemeinschaft von 15 Bewohnern bildet eine Wohngruppe. Helle, freundlich eingerichtete Einzelzimmer bieten einen Ort der Ruhe und der Rückzugsmöglichkeit. In warmen und angenehmen Farben laden der Aufenthaltsbereich und kleine angrenzende Stübchen mit Balkon oder Terrasse zum Verweilen ein. Ein schönes Pflegebad und ein Friseursalon runden das Ambiente ab. Ein weiteres Angebot des Hauses stellt der Pflegestützpunkt des Ambulanten Pflegedienstes Bethesda Mobil. Durch kompetente Pflege, Betreuung und Beratung können die Bewohner des betreuten Wohnens sich auf Wunsch umfassend versorgt wissen. Unsere konzeptionellen Rahmenbedingungen beinhalten zusätzlich zur grundpflegerischen und medizinischen Versorgung, die Betreuung durch Präsenzkräfte. Hauswirtschaftliche Tätigkeiten sollen den Tagesablauf mitgestalten.

Im gemeinsamen Aufenthaltsbereich werden die Bewohner durch die stetige Anwesenheit einer Präsenzkraft angeleitet und begleitet. Da jede Wohngruppe mit einer offenen Küche ausgerüstet ist, können einzelne Komponenten der Speisenzubereitung z.B. Pudding kochen, Kuchen backen, Salate schnippeln gemeinsam hergestellt werden. Jeder kann sich nach seinem Interesse einbringen. Getreu dem Motto „Dabei sein ist alles“ kann jeder sich nach seinen Möglichkeiten entfalten, auch wenn die Teilnahme nicht aktiv erfolgt. Zusehen, Hören, Riechen kann manchmal die Lust und Neugier wecken und dazu anregen, beim nächsten Mal mit zu machen. In den zwei Innenhöfen bietet sich die Möglichkeit, sich mit kleineren Gärt-

nertätigkeiten körperlich zu betätigen. Gemeinsam können Blumen, etwas Obst und Gemüse in Gefäße gepflanzt und gepflegt werden – um sich später an der Blumenpracht zu erfreuen oder das frische Gemüse zu ernten und gemeinsam zu verspeisen. In der obersten, dritten Etage, befindet sich der Andachtsraum, an welchem eine große Dachterrasse angrenzt. Dies bietet die Möglichkeit, auch hier größere Festlichkeiten zu veranstalten. Bis es aber endlich soweit ist und die ersten Bewohner im Mai Einzug halten können, gilt es doch noch einiges „zu schaffen“. Gerade durch die Liebe zum Detail soll vom ersten Tag an den Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeitern der Ein- oder Umzug erleichtert werden.

Text: I. Wiedemann

Es sind schon einige Jahre vergangen, seit der Gedanke, in Knittlingen ein weiteres Pflegeheim zu bauen, geboren wurde. Einige Hürden mussten genommen werden, bis es endlich „losgehen“ und im November 2012 der Spatenstich erfolgen konnte. Im Vorfeld standen bauliche Herausforderungen an, da der Untergrund, auf dem das Haus entstehen soll, bis in 10 Meter Tiefe aus weichem Schwemmland besteht. 116 Stützpfähle wurden bis zu 14 Meter tief mit einer Rammbohrmaschine eingebracht.

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BAUVORHABEN

DER REGION:

„Wohnen mit Service“

der STADTBAU GmbH Pforzheim

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www.servicewohnen-pforzheim.de

„Zukunft kann man bauen“ dieses Zitat aus Antoine de Saint-Exupérys „Der kleine Prinz“ trifft auch für das Wohnen mit Service der Stadtbau GmbH Pforzheim im „tiergarten“ Pforzheim zu. Die Lage der Häuser könnte besser nicht sein. Das Areal der ehemaligen „Buckenberg-Kaserne“ grenzt im Süden an den Forst Hagenschieß. Die Nähe zur Natur und die gute Anbindung an die Stadt Pforzheim bzw. an das angrenzende Einkaufszentrum im Norden sowie die hervorragende Anbindung an die Autobahn bildet die hohe Qualität des Standorts. Die 76 Wohnungen werden generationenübergreifend genutzt und sind daher barrierefrei ausgeführt. Im Untergeschoss sind Kellerräume und eine Tiefgarage mit 60 Stellplätzen und weitere 43 Stellplätze im Freien.

Das städtebauliche Konzept sah für das Baugrundstück eine Wohnanlage, bestehend aus 4 solitären Gebäuden mit übergreifender Tiefgarage vor. Die versetzte Anordnung der Baukörper ermöglicht unterschiedliche Durchblicke, schafft fließende Übergänge und bezieht die parkartige Umgebung mit ein. Die Abmessungen der 4 Gebäude betragen ca. 20 x 20 m. Alle Gebäude haben jeweils 4 Vollgeschosse und ein zusätzliches zurückgesetztes Penthouse-Geschoss. Alle Wohnungen erhalten ihren Bezug zum Außenraum über Terrassen, Balkone und Loggien, die den skulpturalen Charakter der Punkthäuser stark prägen. Eine energiesparende Bauweise ist selbstverständlich. Beim Konzept der Nutzungen geht es um Zukunftsperspektiven des Woh-

nens. Um so lange wie möglich selbstständig in den eigenen vier Wänden leben zu können, sind Wohnformen wie das Wohnen mit Service notwendig. Aufzüge, schwellenlose Bäder, die Möglichkeit eines Notrufsystems – all das gehört zur Standardausstattung der Wohnungen an der Lion-Feuchtwanger-Allee 100 – 106. Verschiedene Wohnungszuschnitte und -größen kommen den unterschiedlichen Ansprüchen der Bewohner entgegen. Das Wohnen mit Service im „tiergarten“ bedeutet, dass die Bewohner in ihrem individuell gestalteten, persönlichen Ambiente leben und dabei Serviceangebote annehmen können wie in einem Hotel. Für die Serviceleistungen, konnte die Stadtbau GmbH Pforzheim das Unternehmen Schauinsland gewinnen.

Von den Wohnungen sind bereits ca. ⁄3 vermarktet. Durch die vielfältige Grundrissgestaltung finden auch Sie die für sich passende Wohnung. Die Wohnflächen reichen von 55 m² – 140 m² und die Zimmeranzahl von 2 – 4 Zimmern. Bei einigen Wohnungen sind die Oberflächen (Bodenbeläge, san. Gegenstände) noch frei wählbar. Gerne übersenden wir Ihnen weitergehende Informationen. Sprechen Sie uns einfach an! 2

Stadtbau GmbH Pforzheim · Karin Günther · Schlossberg 20 · 75175 Pforzheim · Tel. 0 72 31/ 39 31 35 · karin.guenther@stadtbau-pforzheim.de


Wohnen mit Service Ein Konzept für Wohnen im Alter des Tiergarten Pforzheim • Naturnahes Wohnen in außergewöhnlicher Umgebung • 2–4,5 Zimmer Wohnungen mit Loggia, Balkon oder Terrasse • Barrierefreiheit, teilweise behindertengerecht • Exklusive Penthauswohnungen • Aufzug • KfW 70 Standard (EnEV 2009) • Einkaufsmöglichkeiten vor der Haustür • 60 Tiefgaragenstellplätze • Angebot an Service- und Pflegeleistungen

tiergarten Konversionsgesellschaft Buckenberg mbH

Ihr Ansprechpartner für den Kauf einer Wohnung Karin Günther Stadtbau GmbH Pforzheim Telefon 07231 39 31 35 karin.guenther@stadtbau-pforzheim.de


Jubiläum im Arlinger Die Baugenossenschaft Arlinger ist mit über 3.200 Wohnungen der größte Vermieter in der Region. 2014 blickt sie auf eine beeindruckende hundertjährige Geschichte zurück.

Die Wurzeln des Unternehmens reichen eigentlich bis ins letzte Drittel des 19. Jahrhunderts. Die Bevölkerung Pforzheims hatte sich in diesem Zeitraum mehr als verdoppelt. Besonders unter den Arbeitern herrschte drastische Wohnungsnot. Einen Ausweg bot die genossenschaftliche Selbsthilfe. Am 3. April 1914 wurde die „Bau- und Spargenossenschaft Pforzheim“ gegründet, die später als „Baugenossenschaft Arlinger“ firmieren sollte. Die Katastrophe des 1. Weltkriegs bremste den Elan der Gründer, bevor noch das erste Wohnhaus gebaut war. Erst danach setzte die dynamische Entwicklung ein. Vom 2. Weltkrieg blieb der Bestand der Baugenossenschaft weitgehend verschont. Dennoch hat die Baugenossenschaft zur Linderung der Wohnungsnot und zur Versorgung breiter Schichten der Bevölkerung nach 1945 ganz erheblich beigetragen.

Typische Arlinger-Wohnhäuser in den 1920er-Jahren. Hier an der Brendstraße 27 - 33

Ensemble an der Arlingerstraße in den 1930er-Jahren

Ein beeindruckendes Zitat der Gartenstadt-Architektur: Neubau 2014 an der Arlingerstraße 82

Jahre

Langfristiges Denken und Wirtschaften waren immer prägende Arlinger-Merkmale. Konsequente Werterhaltung und kluge Investitionen konnten auch deshalb umgesetzt werden, weil es dank der genossenschaftlichen Struktur nie um den schnellen Profit oder das Zufriedenstellen von Shareholdern ging.

Konkret: Das Modernisierungsniveau wurde weiter gesteigert, fast alle Arlinger-Gebäude wurden mittlerweile energetisch saniert, der Anbau von Aufzügen erfolgt nach und nach.

Besonders bei Neubauprojekten genießt die architektonische Qualität hohen Stellenwert. „Wir richten unseren Blick nicht allein auf die Auch heute fließen regelmäßig mehr als 60% der Wirtschaftlichkeit am Tag der Fertigstellung, Mieteinnahmen unmittelbar in die Instandhaltung sondern setzen auf echte Nachhaltigkeit. Konzept, Gestaltung, Materialität – alles muss so und Modernisierung der bestehenden Gebäude. gewählt sein, dass es auch in 30 oder 40 Jahren Das sind pro Quadratmeter Wohnfläche über noch trägt.“ Und Vorstandskollege Wolfgang 30 Euro. Ein beachtlicher Wert, der weit über Glatz ergänzt: „Das haben auch die Gründerdem Branchendurchschnitt liegt. väter so praktiziert. Viele der ersten ArlingerVor rund 10 Jahren erfuhr die Baugenossenschaft Häuser können heute noch gefallen und teilweise sogar bei Neubauten architektonisch zitiert werArlinger eine strategische Neuausrichtung. den.“ Vorstandsvorsitzender Carsten von Zepelin: „Die Bevölkerung schrumpft, der demografische Wandel verändert auch die Bedürfnisse rund ums Bei aller Ausrichtung auf Qualität, HochwertigWohnen. Für uns bedeutet das: Wir wollen nicht keit und Top-Qualität hat die Baugenossenschaft aber ihre Wurzeln nicht vergessen. quantitativ, sondern qualitativ wachsen.“


Der Hauptteil ihrer Wohnungen bietet gute, moderne Ausstattung bei moderaten Mieten, die mit durchschnittlich 5,50 € deutlich unter dem Pforzheimer Mittel von 6,24 € liegen. Arlinger ist also beides: Premium-Marke und eine wichtige Säule der regionalen Wohnraumversorgung. Oft wichtiger als die Kaltmiete: Die Nebenkosten für Energie. Abgesehen vom Umwelt-Gedanken hat die Baugenossenschaft deshalb ein gesteigertes Interesse an intelligenter Energienutzung. Wolfgang Glatz: „Vorrang hat immer die Wärmedämmung. Aber auch bei der Nutzung alternativer Energieträger gehen wir mit Solartechnik, Wärmepumpen, Geothermie und Pelletheizungen innovative Wege.“ Auch ein prägendes Arlinger-Prinzip: Wo man sein Geld verdient, sind auch soziales Engagement und die Förderung von Kunst und Kultur gefordert. So setzt sich die Baugenossenschaft für die Jugendarbeit in strukturell schwachen Wohnvierteln ein, sponsert kulturelle Einrichtungen und veranstaltet regelmäßige Kunst-Ausstellungen.

Vorstand der Baugenossenschaft Arlinger 2014: Carsten von Zepelin und Wolfgang Glatz

Moderne Akzente 2014 im Stadtteil Arlinger: Mehrfamilienhaus an der Rudolf-Poehler-Allee 17 + 17a

Preisgekrönte Architektur: Genossenschaftsstraße 79

Das Jubiläumsjahr 2014 wird gebührend gefeiert. Offizieller Festakt im Theater Pforzheim, Mieterfest mit musikalischen Leckerbissen im Zelt des traditionellen „Kinder- und Blumenfests“, Künstler-Wettbewerb und Architektur-Symposium. Außerdem erscheint ein spannendes, umfassendes Buch über die Historie der Baugenossenschaft. Carsten von Zepelin: „Wir können dankbar auf die vergangenen 100 Jahre zurück schauen. Entscheidender ist jedoch, dass wir mit Optimismus und voller Dynamik die Zukunft im Blick haben.“

Ein Stück traditionelles soziales Leben: Die “Arlinger-Wirtschaft”

Die Neue Mitte in Niefern: Die Baugenossenschaft Arlinger entwickelte und baute dieses stimmige Ensemble als Mix aus Wohnen, Einzelhandel und Dienstleistung

Romantische Gartenstadt-Architektur aus der Frühzeit. Hier an der Hochfirststraße 7 - 9


BAUVORHABEN

DER REGION:

Jugendtreff in Brötzingen

Die Mädchen kommen am Freitag

Einfach nur Freunde treffen, chillen, abhängen, vielleicht ein Spiel spielen oder im Internet surfen – das können Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren im Brötzinger Jugendtreff. Das Angebot existiert seit drei Jahren und wird sehr gut angenommen. Zwischen 30 und 40 junge Leute schauen hier über den Tag verteilt vorbei.

Es ist ganz schön laut im Jugendtreff in der Westlichen Karl- Friedrich-Straße 292, einem Gebäude, das der Pforzheimer gehört. An einem langen Tisch sitzen Jungen und Mädchen aus verschiedenen Altersgruppen und spielen Karten. Andere stehen am Tresen und unterhalten sich mit Marina Ljasow, der 27-jährigen Leiterin des Jugendtreffs. Im Nebenzimmer, dort wo der große Billardtisch steht, haben es sich zwei Jungs gemütlich gemacht. Sie tippen in ihre Handys und sehen aus, als wollten sie ihre Ruhe haben. „Wir haben uns viele Stand- orte angeschaut“, sagt Martin Wetzel, Fach-

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bereichsleiter beim Stadtjugendring, dem Betreiber des Treffs. „Hier haben wir ideale Voraussetzungen.“ Neben den beiden Zimmern hat der Jugendtreff eine kleine Küche, in der Kleinigkeiten gekocht werden können. Die Küche ist ein Überbleibsel von der „Neuen Post“, der Kneipe, die sich früher in den Räumen befand. Dienstags bis freitags ist der Jugendtreff bis 20 Uhr geöffnet, am Freitag allerdings nur für Mädchen. „Das ist ein wichtiges Angebot“, sagt Marina Ljasow. „Die Mädchen möchten gerne unter sich sein und kommen gerade am Freitag.

Unter der Woche sind es meistens Jungs, die sich hier treffen.“ Außerdem findet drei Mal in der Woche die Pausenbetreuung für Achtklässler und Ältere statt. Die Jugendlichen essen in der Kantine der Brötzinger Schule, kommen dann über die Straße in den Treff, bleiben eine Stunde und gehen dann zum Nachmittagsunterricht. Hausaufgabenbetreuung gibt es keine. „Wir haben hier einen außerschulischen Ansatz“, erklärt Martin Wetzel. „Hier lernen die Jugendlichen freiwillig.“ Will heißen: Wer lernen will, darf das, aber keiner muss.


Haus Schauinsland:

Ein Netzwerk für Senioren In ihrem Themenreport „Pflege 2030“ stellt die Bertelsmann Stiftung fest, dass die Zahl der Pflegbedürftigen bundesweit steigt. Die Autoren der Untersuchung fragten sich, wie die Versorgung sichergestellt werden kann, wenn der Bedarf steigt, dabei gleichzeitig familiale Pflegepotenziale schrumpfen und der Arbeitsmarkt der Zukunft durch Arbeitskräfteknappheit gekennzeichnet ist?* Die Lösungsansätze der Politik hinken stets zwei Schritte hinter den aktuellen Entwicklungen hinterher. Die Anbieter von Pflege und Betreuungsleistungen sind dagegen längst dabei, die Rahmenbedingungen der Pflege zu verändern und maßgeblich im Sinne der Kunden zu gestalten. So auch das Soziale Netzwerk Schauinsland, das bereits vor 20 Jahren wichtige Impulse setzte und auch heute weiter an wirksamen Handlungsansätzen arbeitet. Um die angekündigten Lücken der Versorgung zu schließen und individuelle Lösungen anzubieten, hat

das Schauinsland ein ganzes Netz von Pflege- und Service-Stützpunkten in Pforzheim und dem Enzkreis eingerichtet. Sie sind Basis eines strukturschaffenden Versorgungsmodels. Unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen vor Ort können Menschen somit bei Bedarf unkompliziert und professionell begleitet werden. Ein Team aus Experten mit pflegerischem Know-How, eine Verflechtung mit innovativen Wohnformen und Quartieren sowie einem Schwerpunkt auf interdisziplinäre Vernetzung ermöglichen die Begleitung älterer Menschen gemäß

ihrer Wünsche. Das Schauinsland ist somit zu einem wichtigen Qualitätsverbündeten in der Region geworden.

*Siehe Themenreport „Pflege 2030 – was ist zu erwarten – was ist zu tun?“, Herausgeber: Bertelsmann Stiftung, S. 79.

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Dr. med. Karl-Heinz Müller:

Der alte Mensch Wir werden immer älter. Der Anteil der über 60-jährigen wird von 2005 mit ca. 25 % bis zum Jahr 2030 auf 38 % – bezogen auf die Gesamtbevölkerung – in unserem Land zunehmen. Da bleibt es nicht aus, dass immer mehr alte Menschen auch im Krankenhaus aufgenommen werden. tome zurück, sofern diese zentrale Funktionsstörung nicht zu strukturellen Läsionen im Gehirn geführt haben. Unterschieden werden muss dieser akute Verwirrtheitszustand von einer Demenz. Das ist nicht immer ganz einfach, da 22 – 89 % der stationär aufgenommenen Dementen zusätzlich auch ein Delirium haben. Jedes Delirium (akuter Verwirrheitszustand) erhöht die Sterblichkeit während oder nach einem Krankenhausaufenthalt. Es ist nicht verwunderlich, wenn ältere Menschen bei Aufnahme im Dr. med. Karl-Heinz Müller, Chefarzt Zentrum für Geriatrie und Rehabilitation Enzkreis-Kliniken Mühlacker.

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Diese Erfahrung kann für diese alten Menschen sehr belastend sein. So ist es nicht verwunderlich, dass oftmals akute Verwirrtheitszustände auftreten. Bereits bei Aufnahme ins Krankenhaus ist bei den über 65Jährigen ein akuter Verwirrtheitszustand (im Fachausdruck: Delirium) vorhanden. Während des stationären Aufenthaltes entwickeln 6 – 56% ein Delirium. Nach Operationen tritt solch ein Zustand bei Älteren in 15 – 53 % auf, auf einer Intensivstation haben sogar 70 – 87 % ein Delirium. Bis zu 83 % aller Menschen müssen solch einen Zustand im Sterben durchmachen. Die Symptome solch eines Deliriums sind Bewusstseinsstörungen, Veränderung kognitiver Funktionen mit akutem Beginn und Fluktuieren der Symptomatik. Störungen des SchlafWach-Rhythmuses gehören in 90 % zu den auffallendsten Symptomen. In der Regel bilden sich diese Symp-

sichter, sie befinden sich in fremden Räumen, die auch noch oft gewechselt werden, hören unbekannte Geräusche, müssen über sich verschiedene diagnostische Prozeduren ergehen lassen, erhalten Medikamente, die zusätzlich die Hirnfunktion beeinträchtigen und werden möglicherweise auch noch operiert und narkotisiert. Die Folge: die Patienten verlieren ihre Orientierung, wissen nicht mehr, wo sie sind, entwickeln Halluzinationen und werden unruhig. Der Schlaf-Wach-Rhythmus wird gestört. Deshalb wird in den Enzkreis-Kliniken zur Zeit ein Konzept entwickelt, welches eine Verminderung von akuten Verwirrtheitszuständen bei älteren Patienten zum Ziel hat. Bereits bei der Aufnahme werden die Patienten mit erhöhtem Risiko für ein Delir durch ein geriatrisches Screening erfasst. Dazu wird die aktuelle kognitive Situation berücksichtigt, eine Medikamentenanam-

Altersstruktur der Krankenhauspatienten und -patientinnen 2003 (einschl. Sterbe- und Stundenfälle) – altersspezifische Rate je 100.000 Einwohner. Quelle: Krankenhausstatistik, Diagnosedaten (Statistisches Bundesamt IS-GBE)

Krankenhaus ein Delir entwickeln. Dann ist da auch noch die Sorge, was werden wird, vielleicht auch noch der Schreck nach einem häuslichen Sturz. Es ist alles neu für sie, sie sehen eine Menge neuer Ge-

nese erhoben (Medikamente können auch Auslöser für ein Delir sein), und der Bedarf an persönlicher Betreuung ermittelt. Dies soll durch Altenpflegerinnen oder besonders für alte Menschen geschulte Pflegeper-


im Krankenhaus sonen geschehen, die dann entsprechend dem Bedarf diese Patienten als vertraute Person, zum Beispiel bei einer Operation, begleitet. Ziel ist dabei zeitnah zur Krankenhausaufnahme Patientinnen und Patienten zu identifizieren, die eine besondere Hilfebedürftigkeit mitbringen und eine besondere Form der persönlichen Zuwendung benötigen, um sich in den sie nun erwartenden Strukturen und Prozessen zurechtfinden zu können. Entsprechend einem bereits erprobten und auch wissenschaftlich erfolgreich nachgewiesenen Pilotprojekt unter Leitung von Frau Dr. Gurlit im St. Franziskus-Hospital Münster, soll diese spezielle Pflegekraft, den Patienten nach Aufnahme zu den noch durchzuführenden Voruntersuchungen zur Vorbereitung auf eine Operation begleiten. Die Altenpflegerin wartet gemeinsam mit dem Patienten auch im Aufwachraum oder auf der Normalstation auf den operativen Eingriff. Diese Zeit soll dann von der Altenpflegerin genutzt werden, eine intensive Bindung zum Patienten herzustellen. Parallel wird ggf. eine angepasste Schmerztherapie eingeleitet, Hilfsmittel wie Brille und Hörgeräte werden organisiert und ein Angehörigenkontakt – falls gewünscht – hergestellt. Der Patient soll dann von der speziellen Pflegekraft auch in den Narkoseraum begleitet werden, wo vorzugsweise schonende Narkoseverfahren (z.B. regionalanästhesiologische Verfahren wie Spinalanästhesie) zum Einsatz kommen. Im Anschluss wird er mit in die zentrale Einleitung begleitet, wo vorzugsweise regionalanästhesiologische Verfahren zum Einsatz kommen (hier: Spinalanästhesie). In dieser Phase wird die Altenpflegerin die Maßnahmen durch Hilfe bei der Lagerung, Monitoring, Gespräche und Körperkontakt mit dem Patienten unterstützen.

Ein gut vorbereiteter Patient kann nun auch den für ihn nicht sichtbaren Stich in den Rücken besser tolerieren. Die spezielle Pflegekraft begleitet den Patienten und Anästhesisten in den Operationssaal und bleibt während der gesamten Ope-

enden Arzt nicht unmittelbar erkennbar sind. Patienten, die sich einem geplanten größeren Eingriff unterziehen müssen, sollen schon deutlich früher, nämlich im Rahmen der prästationären Voruntersuchungen, von die-

ration an seiner Seite. Bedarfsabhängig wird erklärt, zugehört, basal stimuliert oder ähnliches – immer individuell auf die Bedürfnisse des Patienten zugeschnitten. Nach der Operation begleitet die Altenpflegerin den Patienten in den Aufwachraum bzw. auf die Intensivstation und soll sich nun erneut um Hilfsmittel, Telefonkontakte etc. kümmern. In den folgenden Tagen erfolgt eine weitere individuelle Betreuung nach dem Prinzip „kognitives Fördern und Fordern“ mit verschiedensten Maßnahmen wie Vorlesen, Gedächtnistraining oder ähnliches. Es wird auch frühzeitig der Kontakt mit der Sozialberatung hergestellt, um eine angepasste Rückkehr in den Alltag zu gewährleisten. Dazu kann auch noch eine anschließende stationäre geriatrische Rehabilitation beitragen. Vor Entlassung soll dann nochmals ein entsprechendes geriatrisches Assessment stattfinden, um eine bessere Einschätzung der vielleicht verschlechterten kognitiven Defizite zu erhalten, die oftmals in den kurzen Visite-Gesprächen für den betreu-

sem geriatrischen Team betreut und begleitet werden. Die bisherigen Ergebnisse dieses Konzeptes im St. Franziskus-Hospital Münster sind sehr ermutigend. Es wurden dort 2.400 Patienten mit hüftgelenksnahem Knochenbruch nach dem oben beschriebenen Konzept perioperativ betreut. Das hohe Durchschnittsalter der Patienten lag bei 82 Jahren. Es erlitten weniger als 7 % der Betreuten ein Delir. Vor dem Hintergrund der deutlich in der wissenschaftlichen Literatur publizierten Daten (40 %), wird dieses Modell für das St. Franziskus-Hospital Münster als erfolgreich in der Delirvermeidung gewertet. Ein Team der Enzkreiskliniken Mühlacker hat inzwischen in Münster eine praktische Hospitation absolviert und es ist angedacht, zeitnah das Delirvermeidungskonzept auch in Mühlacker praktisch umzusetzen, zum Wohle der alten Patienten. Ziel dieses Konzeptes ist es auch, die Sensibilität für das Entstehen eines Delirs aller Mitarbeiter des Krankenhauses zu schärfen und bei der Vermeidung zu helfen.

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Meine Jede Ausgabe dieser Zeitschrift gibt den Senioren ein Thema, das angefüllt mit den lebendigsten Erlebnissen einen besonderen Augenblick aus einem langen Leben über die Erinnerung wieder in den Vordergrund rückt. Dieses Mal die Hochzeit – für viele ein „Kriegserlebnis“ besonderer Art im Spannungsfeld von Glück, Hoffnung und Verzweiflung. SENIORENPFLEGEHEIM ATRIUM Hildegard Ott erzählt: Ich lernte meinem Mann 1939 auf der „Pforzheimer Mess“ kennen. Bert war bei der Luftwaffe, zu dem Zeitpunkt in Schwäbisch Hall stationiert und hatte für ein paar Tage Urlaub bekommen. Wir tauschten unsere Adressen aus und versprachen uns zu schreiben. Eines Tages kam ein Brief von Bert in dem er mir mitteilte, dass er großes Interesse an mir hat. Ich war glücklich, denn ich hatte mich gleich auf der Kirmes in den 1,85 m großen Mann verliebt. Die Briefe gingen hin und her. Dann war uns klar,

dass wir heiraten wollten. Der Hochzeitstermin rückte immer näher. Einige Tage vor der Hochzeit fuhr ich mit dem Zug von Pforzheim nach Mühlacker zu meiner Tante. Diese besaß Landwirtschaft und gab mir Mehl, Öl, Eier, usw. damit meine Mutter und ich den Hochzeitskuchen backen konnten. Mit vollbepackten Taschen stieg ich in den Zug und trat die Rückfahrt an. Während ich so da saß, wurden ein Rucksack und ein Koffer herein geschoben. Ich dachte noch: Die sehen ja so aus wie die vom Bert… Plötzlich, ich traute meinen Augen kaum, kam mein Bert herein! Überglücklich fielen wir

uns in die Arme. Dann war es endlich so weit. Am 12.06.1943 heirateten wir standesamtlich und ein Tag später heiratete ich sogar im weißen Brautkleid, welches mir meine Schneiderin genäht hattee. Sie hatte den Stoff organisiert und der Schleier dazu war von Ihrem eigenen Brautkleid. Sogar einen kleinen Blumenstrauß hatte ich. Nach der Kirchentrauung fuhren wir mit einer Kutsche, gezogen von zwei Pferden, durch die ganze Stadt. Leute blieben am Strandrand stehen, staunten und winkten uns zu. Es herrschte strahlendes Wetter, Hochzeitswetter! Was für ein Tag! An der Feier nahmen ca. 15 Leute teil. Das Hochzeitsessen bestand aus Spätzle und einem halben Rind, welches mein Mann im Koffer aus Frankreich mitgebracht hatte. Zum Kaffee gab es den selbst gebackenen Kuchen von meiner Mutter. Für Bert und für mich wurde es der schönste Tag unseres Lebens. Eine frohe Nachricht gab es an diesem Tag noch: Mein Mann teilte mir mit, dass er acht Tage noch bei mir bleiben dürfe. AUGUST-KAYSER-STIFTUNG Frau Sarter erzählt: Ich habe meinen Mann Peter als 18-jähriges Mädchen kennengelernt. Er kam aus Köln und entdeckte mich in Salmbach. Er besuchte mich kurzerhand zuhause und wollte mich abholen. Aber meine Mutter riet mir: „Mädel, du bleibst heute zuhause!“ Aber ich bin dann doch mit ihm mit dem Bus nach Pforzheim gefahren, um ihn näher kennenzulernen. Wir verstanden uns auf Anhieb gut. Es war wirklich Liebe auf den ersten Blick. Es kam, wie es kommen musste. Wir waren ein junges Paar und wollten heiraten. Ich hatte mir extra ein wunderschönes weißes Kleid gekauft. Das durfte Peter natürlich vor der Hochzeit nicht sehen. Eine Bekannte schminkte mich, und ein Friseur aus Göbrichen, dessen Frau eine


Hochzeit Hochzeits-Beratungsfirma hatte, richtete meine Haare. Dann arrangierte er meinen Haarschmuck und steckte mir wunderschöne Ohrringe an. Ich freute mich sehr auf unsere Hochzeit. Nach der Trauungsansprache und den musikalischen Beiträgen wurden wir endlich getraut. Als der Pfarrer zu meinem Bräutigam sagte: „Sie dürfen die Braut jetzt küssen“, hat er sich das nicht zweimal sagen lassen. Anschließend haben wir mit unserer großen Verwandtschaft zusammen eine fröhliche und schöne Hochzeitsfeier erlebt. Wir hatten auch eine dreistöckige Hochzeitstorte, die wir gemeinsam angeschnitten haben. Aus unserer Liebesheirat ging unser Sohn Pierre-Patrick hervor. Als unser 30. Hochzeitstag näher rückte, sagte ich zu meinem Mann: „Peter, wenn du jetzt etwas Gutes tun willst, dann wirst du auch gläubig.“ Das war mir wichtig. Dieser Vorschlag begeisterte ihn nicht gerade. Daher redeten wir darüber und ich sagte zu ihm: „Du musst wirklich keine Angst haben. Ich wünsche mir, dass du gläubig wirst.“ Endlich stimmte er aus Liebe doch zu. Das war ein ganz besonderer Liebesbeweis. Peter und ich waren 30 Jahre lang verheiratet. Inzwischen ist er dort oben im Himmel. HAUS BETHESDA Ich ging damals – 1952 – in Leipzig bei einem Rechtsanwalt in die Lehre und mein Egon – so hieß mein leider schon verstorbener Ehemann – studierte in der gleichen Stadt an der Technischen Universität. Jeden Tag fuhren wir mit derselben Bahn und schauten uns verliebt an. Aberwir waren schüchtern, keiner wagte den ersten Schritt. So ging das eine lange Zeit. Aber eines Tages fasste mein Egon seinen ganzen Mut zusammen und

fragte mich, ob ich ihm Kleingeld für die Fahrkarte leihen könnte. Er würde es mir am nächsten Tag wiedergeben. Er hat es mir nie wieder gegeben, aber das ist auch nicht wichtig gewesen. Denn von diesem

Tag an ging alles sehr schnell. Wir waren ja schon lange verliebt ineinander. Nun sprachen wir auch zusammen, und einer wartete auf den anderen, wenn der Zug kam. Bald trafen wir uns auch außerhalb. Wir

GEMEINSAM IN EINE GUTE ZUKUNFT

Unsere MDK-Note: 1,1 In einer großzügig angelegten Parklandschaft am Ortsrand von Öschelbronn finden Sie unsere Einrichtung, die auf der Grundlage des anthroposophischen Menschenbildes geführt wird. Das neue, einzigartige E r n s t Zimmer-Haus bietet seit Juni 2013 für 51 Menschen mit dementieller Erkrankung ein geborgenes und behütetes Zuhause. Wohnen selbständig und betreut in Appartements unterschiedlicher Größe Pflege in freundlichen Zimmern, auch Kurzzeitpflege Ernst-Zimmer-Haus Pflege für dementiell erkrankte Menschen Natur großzügige Parklandschaft Kultur Konzerte, Vorträge, künstlerische Veranstaltungen, Galerie Sie pflegen einen Angehörigen und fahren bald in Urlaub? Sie sind selbst pflegebedürftig mit Pflegestufe und möchten ein paar Tage ausspannen? Wir bieten Gastpflegeplätze im „Betreuten Wohnen auf Zeit mit ambulanter Pflege“ Bei Vorliegen einer Pflegestufe wird das Betreute Wohnen auf Zeit mit ambulanter Pflege als Verhinderungspflege von den Pflegekassen anteilig übernommen. Wir beraten Sie gerne: Nina Lambacher (PDL Ambulanter Dienst) 07233-679797 Ursula Weidmann (Sozialdienst Betreutes Wohnen) 07233-679712 Am Eichhof 20 75223 Niefern-Öschelbronn Telefon 07233 67-9711 · Fax 07233 67-9210 info@johanneshaus-oeschelbronn.de www.johanneshaus-oeschelbronn.de


MeineHochzeit gingen ins Kino und zum Tanz zusammen, und es war eine wunderschöne Zeit. Ich stellen ihn meinen Eltern vor, und da sie ihn sympathisch fanden, war er oft Gast in meinem Elternhaus. Als Egon mir dann eines Tages einen Heiratsantrag machte, war ich das wohl glücklichste Mädchen in der ganzen Stadt. Damals – 1953 – waren die Zeiten nicht gerade rosig, um eine Hochzeit vorzubereiten. Meine Mutter ging zu verschiedenen Bauern und wusch dort die Wäsche. Dafür bekam sie Lebensmittel: Eier, Butter, Milch, Mehl und natürlich auch Geschlachtetes. Und so konnte sie uns eine wunderschöne Hochzeit vorbereiten. Ich erinnere mich noch gut an die vielen Bleche Obstkuchen, die sie gebacken hatte. Damals war es noch Tradition, dass Freunde und Nachbarn, die ein Geschenk brachten, einen Teller mit selbst gebackenem Kuchen bekamen. Unser Hochzeitstag war der 24. Januar. In der Nacht hatte es geschneit und der Schneepflug hatte alle Hände voll zu tun um die Straßen zu räumen. Die Trauung fand in unserer kleinen Kirche statt und ich denke oft und gerne an die Zeremonie zurück. Unser Pfarrer predigte Worte aus dem 1. Korinther – Kapitel 13: „Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ Nach der Trauung feierten wir in einem kleinen Gasthof, und nach dem Kaffeetrinken gab es ein richtiges Kulturprogramm. Alle Gäste hatten sich etwas zur Unterhaltung einfallen lassen. Es war ein wunderschönes Fest, welches mir meine lieben Eltern mit ihren bescheidenen Mitteln und Möglichkeiten da bereitet hatten. Mein Egon und ich haben immer gerne daran zurück gedacht. Nun bin ich schon 3 Jahre Witwe und lebe im Seniorenheim. Alles ist jetzt anders und sicher auch anders,

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als ich es mir gewünscht hätte. Aber ich werde hier gut versorgt und ich habe zu meinen drei Kindern guten Kontakt. So oft es geht besuchen sie mich, und dann wird auch immer von früher erzählt – und dann denke ich an meine Jugend und an meine Hochzeit. Nicht mit Wehmut, sondern mit Freude. Ich bin dankbar und zufrieden. Ute Rowe in Zusammenarbeit mit einer Bewohnerin SENIORENRESIDENZ GOLDENE PFORTE Ich erinnere mich noch, als ob es gestern gewesen wäre: Alles fing damit an, dass ich habe meinen Mann über meine Schwester kennengelernt habe. Rückblickend kann man sagen, dass wir uns einander mit voller Absicht vorgestellt wurden. Meine Schwester und er haben die Treffen anfangs immer wie Zufälle aussehen lassen. Da wurde ein Sonntagsspaziergang mit den Geschwistern mal so „hingewurschtelt“, dass man sich eben „wie durch Zufall“ gegenseitig in die Arme lief. Als es dann klar wurde, dass wir gut zusammen passten und wir uns öfter verabredeten, hat er wie es damals eben Brauch war, bei meinem Vater um meine Hand angehalten. Die Hochzeit fand am 26.04.1949 statt. Ich war gerade 26 und mein Mann 27 Jahre alt. Wir heirateten in der Kapelle im Palmenwald in Freudenstadt. Und ich weiß noch, es hat in Strömen geregnet. Nur kann ich bis zum heutigen Tage noch nicht genau sagen, ob die Tropfen aus den Wolken oder aus meinen Augen kamen. Ich war so überglücklich, als wir uns das Ja-Wort gaben. Die Feierlichkeiten haben im Restaurant am Friedrichsturm stattgefunden. Da wir eine Metzgerfamilie mit eigener Metzgerei waren, kamen die ganzen Fleisch- und Wurstwaren aus unserer eigenen Produktion.

Ich trug ein traditionelles weißes Kleid mit einem langem Schleier, welches von einer Schneiderin, die in unserem Haus wohnte, eigens für mich angefertigt wurde. Wir hatten um die 60 Gäste auf unserer Hochzeitsfeier. Hochzeitsgeschenke gab es damals zwar auch, nur fielen die nicht so üppig aus, wie heutzutage üblich. Neben ein paar kleinen Geldgeschenken, bekamen wir überwiegend Kochlöffel, Töpfe und weitere Küchenutensilien. Auch eine für heute typische Hochzeitstorte gab es nicht. Da hat eben jeder einen Kuchen mitgebracht. Wir haben die gesamte Nacht durch gefeiert und sind direkt am nächsten Morgen in den Zug nach Neustadt am Titisee gestiegen und von dort aus weiter nach Lenzkirch gegangen. In Neustadt hatten wir einen langen Aufenthalt, und es war ungemütlich kalt. Ich saß immer noch in meinem Hochzeitskleid da, welches für einen kühlen Aprilmorgen gänzlich ungeeignet war, und war völlig durchgefroren. Da plagte mich das erste und einzige Mal ein wenig das Heimweh. Als wir dann endlich in Lenzkirch ankamen, zogen wir in unsere erste gemeinsame Wohnung, beziehungsweise unser erstes eigenes Zimmer. Dort stand nichts weiter als ein Tisch, es gab eine Abstellfläche mit einem kleinen Gaskocher, zwei Stühle und ein Bett. Das war übrigens das erste Mal, seit wir uns kannten, dass wir ganz ohne Beobachtung und völlig alleine miteinander waren. Eigentlich hatten meine Eltern vor, mich mit jemand anderem zu verheiraten, der nach damaligen Maßstäben eine wesentlich „bessere Partie“ abgegeben hätte. Dieses Jahr im April würde sich unsere Hochzeit zum 65. Mal jähren, und ich habe es nicht einen einzigen Tag lang bereut, dass ich mich damals für meinen Mann entschieden habe. Frau Heinzelmann


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MeineHochzeit PAUL GERHARDT SENIORENZENTRUM Frau N. 93 Jahre: Während sie mir von ihrer Hochzeit erzählte, mussten wir einige Male inne halten, da es viele emotionale, berührende und für sie unvergessliche Momente gab. 1938 begegnete Frau N. ihrer großen Liebe zum ersten Mal. Sofort funkte es zwischen den beiden jungen Leuten. Doch wie das Schicksal so spielte, wurde Herr N. aus Kriegsgründen in Norwegen stationiert. Die einzige Möglichkeit, sich in dieser Zeit auszutauschen, waren Briefe, in denen sie ihre tiefe Verbundenheit spürten. Da die Heirat ein großer Wunsch der Beiden war, beschlossen sie, sich 1943 brieflich zu verloben, denn Heimaturlaub wurde nicht genehmigt. Im September 1944 bewilligte man Herrn N. zehn Tage Heiratsurlaub. Deshalb mussten die Vorbereitungen für ihren besonderen Tag schnell getroffen werden. Am 30. September war es dann endlich soweit: Die beiden Liebenden durften sich endlich das Ja-Wort geben. Nachdem die standesamtliche Trauung vollzogen war, gab es einen romantischen Höhepunkt des Tages, die Kutschfahrt zur Schlosskirche. Dort musste das Hochzeitspaar wegen Fliegeralarm geraume Zeit warten, bis sie ihre Liebe unter dem Psalm 90 „Herr Gott, du bist unsere Zuflucht für und für“, vor Gott besiegeln konnten. Ein sehr bewegender Moment während der Trauungszeremonie war das Ave Verum von Mozart, das von einem Bekannten des Vaters gesungen wurde. Anschließend fuhr das frisch vermählte Paar mit der Kutsche zu den Eltern des Bräutigams. Dort gab es ein für diese Zeit nicht gewöhnliches, fürstliches Essen. Das Brautpaar feierte mit Verwandten bis in die Nacht hinein und konnte für diese Zeit sogar den bald bevorste-

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henden, schmerzlichen Abschied aus ihren Gedanken verbannen. Svenja Stute (FSJ) Sylvia Gülya-Durst (Gerontopsychiatrische Fachkraft) HAUS SCHAUINSLAND EUTINGEN Frau Jaenisch lernte ihren Mann durch eine Bekanntschaft kennen. Die Eltern vereinbarten ein Rendezvous für die beiden in einem Café. Bei diesem Treffen lernten sie sich näher kennen. Da der Mann eine Dame aus Sachsen heiraten wollte, sagte er zu ihr: „Wollen wir denn nicht zusammen bleiben?“ Sie bejahte dies, und daraufhin besorgte er Ringe für die Verlobung. Geheiratet haben sie in Wilhemshaven im Jahre 1941. Frau Jaenisch war zu diesem Zeitpunkt 21 Jahre alt. Die Mutter der Braut organisierte die komplette Hochzeit, vom Buffet bis zum Kuchen. Das Brautkleid wurde jedoch von der Tante selbst geschneidert, es war weiß und mit Spitze. Die Ringe zur Heirat hatten sie von den Großeltern der Braut. Fr. Jaenisch erinnert sich, dass es an diesem Abend zu gewittern begann. Trotzdem war es ein wundervoller Abend gewesen. Obwohl die Hochzeit arrangiert wurde, war Fr. Jaenisch sehr verliebt in ihren Mann, was sie sehr glücklich machte. Kennengelernt haben sich die Eheleute Keller bei einem Betriebsausflug ihrer gemeinsamen Firma. Genauso lernten sie sich dort zu lieben. Schon bald wurde ihnen klar, dass sie heiraten wollten. Im Jahre 1958 fand die Verlobung statt. Die Hochzeit ereignete sich genau ein Jahr später am 1.8.1959. Sie hatten eine sehr traditionelle Hochzeit. An einem Freitag fand die standesamtliche Trauung statt und einen Tag darauf die kirchliche Feier in der Gemeinde Eutingen. Fr. Keller trug ein weißes Kleid. Trauzeugen waren der Bruder des Bräutigams und der Onkel von Fr. Keller.

Die Kosten wurden, wie früher üblich, vom Vater der Braut getragen. Die anschließende Feier fand im Eutinger Gasthaus „Im Bären“ statt. Hr. Keller erinnert sich noch an das Menü: „Es gab Siedfleisch und dazu sollte eine Meerrettichsoße angeboten werden. Aber diese wurde mit der Nachspeise verwechselt! Dann gab es typisch schwäbische Gerichte und das eigentliche Dessert. Zu Abend gab es dann ein kaltes Buffet.“ Noch heute geht das Ehepaar Keller an ihrem jährlichen Hochzeitstag „Im Bären“ essen, sowie zu anderen Festlichkeiten. HAUS SCHAUINSLAND PFORZHEIM-DILLWEISSENSTEIN Helga Schaumayer, 80 Jahre, erinnert sich an ihre Hochzeit: Im Gasthaus Hoheneck lernte ich meinen Mann Günther bei einem Tanzkurs kennen. Damals gab es nicht so viel Möglichkeiten, auf Veranstaltungen zu gehen, wie sie die jungen Leute heutzutage haben. Aber ich kann Ihnen sagen, dass es bei uns Liebe auf den ersten Blick war. So richtig mit Schmetterlingen im Bauch, wie es hoffentlich viele kennen! Es war in den 50iger Jahren, als des öfteren Tanzkurse angeboten wurden. Immer Dienstag und Donnerstag, sowie Samstag und Sonntag – spät nachmittags. Ich war damals 17 und mein Mann Günther war 22 Jahre alt. Er arbeitete als Maschinenbauer in Pforzheim. Bei unseren Tanzkursen gab es damals immer eine Tradition: Und zwar musste der letzte Tanzpartner des Kurses seine Tanzpartnerin bis nach Hause begleiten. Ach war das damals schön! Mein letzter Partner an diesem Tag war mein Ehemann! Ich war ja noch sehr jung zu dieser Zeit, daher waren Günther und ich erst einmal 3 Jahre lang miteinan-


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MeineHochzeit der befreundet. In dieser Zeit machten wir gemeinsam nochmals einen Tanzkurs, auch nochmals im Hoheneck, und dann, unzählige Treffen, viele lange Spaziergänge und zahlreiche Kinobesuche. Am 22.8. 1955 gaben wir uns endlich das JaWort.

Gasthaus Hoheneck in Dillweißenstein.

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Die standesamtliche Trauung fand im Standesamt in Osterfeld statt. Mein Schwager war an diesem Tag der Trauzeuge meines Mannes und fuhr uns mit seinen VW Käfer zum Standesamt. Mein Onkel war damals mein Trauzeuge. Danach folgte dann die kirchliche Trauung in der Kirche von Dillweißenstein. Es war für mich wie im Märchen. Ich hatte ein super schönes Brautkleid an, welches extra eine Freundin meiner Mutter, eine gelernte Schneiderin, für mich genäht hatte. In unserer Zeit hatten wir nicht so viel Geld. Daher war es noch schöner zu sehen, wie sehr unsere Familien und Freunde fest zusammenhielten und sich an unserer schönen Hochzeit beteiligten. Als Brautstrauß hatte ich weiße, herrlich duftende Nelken. Die Hochzeit feierten wir laut Tradition zuhause bei meinen Eltern. Wir waren zirka 20 – 25 Personen. Natürlich half uns auch hier wieder die Verwandtschaft und Bekanntschaft mit selbst gebackenen Torten und Kuchen, die es zum Kaffee gab. Und zum Essen am Abend war da eine Bekannte meiner Mutter, die Köchin war, und bereitete uns ein ganzes Spanferkel und einen herrlichen Braten mit Spätzle und ver-

schiedenen Salaten vor. Diese Hochzeit war für mich und meinen Mann eine unserer schönsten Feiern. Meine Eltern haben wirklich dafür gesorgt, dass dieses Fest für uns in ständiger Erinnerung bleibt. Doch nicht nur das: Sie gaben uns damals auch 2 Zimmer (die Küche und das Schlafzimmer) in ihrem Haus, welche wir unser erstes eigenes Reich nennen durften. Bis heute bin ich ihnen noch so sehr dankbar dafür. Und unsere Flitterwochen? Diese folgten unvergessliche 3 Jahre später an den Bodensee. Diesen Bericht schilderte Schneider Friedrich 85 Jahre: Im Februar 1957 lernte ich meine Frau Christa bei der Faschingsfeier im Wittelsbacherhof des Fußballverein 1 FC Pforzheim kennen. Es war Liebe auf dem ersten Blick. Ich war beim FC Torwart und mein Mannschaftskamerad brachte zum Fest seine Zwillingsschwester mit. Wenn ich daran denke, ist es mir, als wäre es erst gestern gewesen. Sie kam zu der Tür zu unserer Feier herein, und ich dachte, ich träume. Sie war so bildhübsch und sah aus wie die französische Sängerin Mireille Mathieu: eine pechschwarze Pagenfrisur, die Haare glänzten, das fröhliche Lächeln und die langen schlanken Beine – das werde ich nie vergessen. Ich sah sie und sofort schoss mir der Satz durch den Kopf: „Sie ist die Traumfrau meines Lebens.“ Sie können sich nicht vorstellen, wie ich mich ins Zeug legte, um meinen Traum zu verwirklichen. Ich tanzte und flirtete mit meiner Angebeteten den ganzen Abend und nahm sie immer wieder in meine Arme mit den Worten: „Dich lass ich nie wieder los.“ Am Tag nach der Feier rief ich gleich meine Eltern an, die in Karlsruhe lebten und sagte ihnen, dass ich meine Traumfrau gefunden habe. Mein Vater musste am Telefon so lachen, weil ich immer

noch so aufgeregt war beim Erzählen und Schwärmen, dass er kaum zu Wort kam. Christa war 21 und ich 26 Jahre alt. Schon bald nach unserem Kennenlernen folgte die Verlobung – mit allem Respekt und wie es der Brauch verlangt, habe ich bei meinen Schwiegereltern um die Hand meiner schönen Christa angehalten. Dann endlich war es soweit: Am 26.August kam es zur Trauung auf den Standesamt. Das Standesamt war damals noch in Osterfeld und dient dort heutzutage als Schule. (siehe Bild unten). Mein Onkel war mein Trauzeuge, und er fuhr uns mit seinem VW Käfer zur Trauung zum Standesamt.

Das frühere Standesamt der Stadt Pforzheim. Die jetzige Osterfeldschule in Osterfeld.

Das Hochzeitauto der 50iger Jahre der VW Käfer.

Auf die standesamtliche folgte die kirchliche Trauung an diesen Tag, die in einer Kirche in Pforzheim stattfand. Alles in allem war es einer der unvergessenen Höhepunkte in meinen Leben. Meine Frau hatte ein herrliches weißes Brautkleid an und eine wunderschöne kleine Haube auf dem Kopf. Als Brautstrauß kaufte ich ihr Orchideen, das war mir meine Traumfrau wert. Ich selbst trug einen schwarzen Anzug, mit einer roten Rose und einem violetten Tuch.


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Meine Als Höhepunkt der ganzen Zeremonie sang der Gesangsverein „Sägeabteilung des 1 FC Pforzheim“, in welchem mein Schwanger schon lange Mitglied war und auch ich später eingetreten bin. Die Feierlichkeiten nach der Hochzeit fanden dann in dem Restaurant Markgraf Christoph in Pforzheim statt.

Restaurant Markgraf Christoph in Pforzheim.

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Wir feierten dort mit ca. 24 Hochzeitgästen und hatten einen Alleinunterhalter, der für die richtige Stimmung sorgte. Es wurde getanzt, gelacht und gefeiert bis spät in die Nacht hinein. Dann verbrachten wir in unserer ersten eigenen 1-Zimmerwohnung in der Tunnelstraße auf 36 qm eine ebenso unvergessene Hochzeitsnacht. Unsere Flitterwochen machten wir erst 1 Jahr später: Es ging in die Schweiz nach Lengnau. Auch diese waren unvergesslich schön. Ich hatte wirklich, wirklich 40 traumhafte Ehejahre und werde diese nie in meinem Leben vergessen. Wir liebten uns bis zum Lebensende meiner Frau Christa. Als die mir noch verbleibenden Erinnerung trage ich immer noch mit Stolz meinen Ehering am Finger und an einer Goldkette um den Hals den Ehering meiner Frau, ganz nah hängend an meinen Herzen. Gemeinsam mit diesen Ringen erinnere ich mich jederzeit bei Tag und Nacht an die mir unvergesslichen 40 Jahre. Einmal pro Monat treffe ich mich noch heute mit meinen Schwager

zum Männerstammtisch außer Haus und wir schweben gemeinsam in herrlichen Erinnerungen an alle alten Zeiten. Trotz meiner Schicksalsschläge habe ich hier im Haus meine Ruhe gefunden und genieße auch hier weiterhin alle schönen Stunden und darin vor allem meine ganz persönlichen Erinnerungen, die nur ich erleben durfte. HAUS SCHAUINSLAND TIEFENBRONN Frau Maier erzählt (auf Wunsch der Erzählerin sind alle Namen geändert): „Wann ich geheiratet habe? Oh je, wann das war, weiß ich nimmer, aber ich kann erzählen, wie es war. Also, geheiratet hab ich meinen Karl nach dem Krieg. Und zwar, in Bad Rippoldsau. Und das kam so: Dort wohnte meine Cousine Ingeborg mit ihren fünf Kindern. Ihr Mann war in den letzten Kriegstagen gefallen. Und dort haben wir geheiratet, in der einzigen Kirche, die es dort gibt. Standesamtlich hatten mein Karl und ich schon in meinem Heimatort geheiratet, aber ich wollte auch noch kirchlich heiraten. Aber es gab keinen Einzigen, der für uns Kaffee kochen wollte. Da mein Karl keine Familie hatte, meine Mutter tot war und wir kein Geld hatten, schrieb ich meiner Cousine Ingeborg. Ich schrieb ihr und hab sie gefragt, ob mein Karl und ich für acht Tage zu ihr kommen könnten, um dort zu heiraten. Sie gewährte uns Unterschlupf, trotz ihrer beengten Wohnung in einem kleinen Häusle am Hang. So fuhren wir mit dem Postbus bis Freudenstadt. Die Brücke nach Bad Rippoldsau war gesprengt worden und wir mussten zu Fuß den Kniebis hoch und auf der anderen Seite wieder zu Fuß runter bis nach Bad Rippoldsau. Es war Hochsommer und ganz schön heiß. Der Pfar-

rer hatte sonntags keine Zeit und so sind mein Karl und ich, zusammen mit meiner Cousine und dem Bruder ihres verstorbenen Mannes als Trauzeugen am Montag früh in die Kirche. Wir hatten ganz normale Straßenkleider an. Geld für Blumen hatten wir nicht, es gab auch keine Orgelmusik. Anschließend haben wir die Cousine mit ihren 5 Kindern und den Schwager zum Frühstück in das Gasthaus eingeladen. Von dem Geld, das ich meiner Cousine gegeben hab, hat sie einen Kuchen für nachmittags zum Kaffee gebacken. Übrigens: an dem Montag hat es wie aus Kübeln geregnet. Ja, so war das. Mein Karl und ich haben eine glückliche Ehe gehabt und wir waren füreinander da.“ SENIORENZENTRUM KELTERN Im Jahr 1958 heiratete unsere Bewohnerin Ilse Wieland geb. Stoll ihren Ehemann Ernst Wieland. Der Vater der Braut besaß eine Bäckerei. Dort wurden Brot, Brezeln, Weck, Süßes wie Nusshörnchen, Anisplätzchen, gefüllte Hörnchen sowie Kuchen der Jahreszeit entsprechend gebacken. Der Familienbetrieb der Wielands, der nur aus dem engsten Kreise ( also Vater, Mutter, Tochter) bestand, musste, wie in einer Bäckerei üblich, in der Nacht vor der Hochzeit die Backwaren herstellen. Die Öffnungszeit des Ladens war von 7.00 – 13.00 Uhr. Nach Ladenschluss stellte man sich auf die Festlichkeit des Tages ein. Die Tante hatte aus der Spitzenfabrik in Markgröningen, in welcher sie arbeitete, Spitze geliefert. Die Schneiderin, die das Brautkleid halb aus Spitze und halb aus Stoff genäht hatte, kam nun, um der Braut beim Anziehen behilflich zu sein und ihr den Brautschleier aufzustecken. Währenddessen versammelte sich die Hochzeitsgesellschaft im Haus der Braut und im An-


Hochzeit schluss fuhr man mit dem Bus von Waldrennach nach Neuenbürg in die Kirche. Der Onkel, ein Goldschmied, hatte dem Ehepaar ein paar Gramm Gold spendiert; der Vater von Fr. Wieland hatte seinen Ehering gegeben. Aus diesem gemeinsamen Gold hatte der Onkel dann die beiden Eheringe gefertigt, die dem Ehepaar geschenkt wurden. Der Trautext aus Psalm 111 lautete: „Er sendet eine Erlösung seinem Volk; er verheißt, daß sein Bund ewiglich bleiben soll. Heilig und hehr ist sein Name. Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang. Das ist eine feine Klugheit, wer darnach tut, des Lob bleibt ewiglich.“ Nach der Trauung ging es wieder zurück nach Waldrennach in die Wirtschaft „Sonne“. Bei einem wirklich guten Essen mit Hirnsuppe, Siedfleisch und grünem Salat als Vorspeise, gab es als Hauptspeise Braten mit Nudeln, die in der Bäckerei selbst gemacht worden waren. Anschließend machte man einen ausgedehnten Spaziergang, bei dem es zu schönen Gesprächen und großer Freude über das Wiedersehen mit allen Familienmitgliedern kam. Dananch wurde Kaffee und Kuchen gereicht. Die Eltern der Braut hatten sich bereits am Vortag große Mühe gemacht, denn es gab Schwarzwälder Kirschtorte, Käsekuchen, Apfel- und Kirschkuchen, sowie Gebäck. Der harmonische und sehr gesellige Nachmittag wurde abends mit einer Aufschnittplatte, Brot und sauren Gürkchen beendet. Das Hochzeitspaar lebte fortan im Elternhaus der Braut. Gemeinsam führten sie die Bäckerei bis ins hohe Alter. Acht Wochen vor der Goldenen Hochzeit verstarb dann leider der Ehemann. Es war eine gute und harmonische Ehe. Fr. Wieland ist heute 94 Jahre alt.

Nachdem ihr Wunschkandidat nicht mehr aus dem Krieg zurückgekommen war, vergingen einige Jahre. Dann gab Fr. Augenstein mit 31 Jahren eine Zeitungsannonce auf. Hierauf meldete sich ein Ingenieur und Goldschmied aus Mühlacker, der auf Werkzeugmacher umgesattelt hatte. Der Mann lebte mit seinem Sohn beim Schwiegervater, der Lokomotivführer war. Seine Frau war früh an Krebs verstorben. Zum ersten Tanz holte er sie mit seinem Motorrad ab. Bis zur Heirat vergingen 6 Monate. Die Hochzeit war einfach, das Hochzeitskleid war von der Schwägerin aus Kieselbronn; Strümpfe, Schuhe und Schleier kaufte man. Am Tag der Heirat war es regnerisch. Der Wirt des Ellmendinger Löwen, der damals einer von wenigen war, die ein Auto besaßen, fuhr das Paar zur Kirche. Die Eltern waren voreingenommen gegen den Mann, wegen des Erbteils. Man feierte nur im engsten Kreis zu Hause, da es kein Geld für Kaffee und Kuchen gab. Der Trauspruch von Pfarrer Racke lautete: „Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn traut“. Die Ehe indes war nicht sonderlich glücklich. Der Mann war elf Jahre älter und liebte seinen Sohn aus erster Ehe mehr als Fr. A., obwohl er alle möglichen und unmöglichen Dinge anstellte. Auch später war der Kontakt zum Stiefsohn immer belastet. Ihre Schwester bezichtigte sie des Diebstahls und war eifersüchtig, ebenso wie ihr Mann, der sie einmal aus grundloser Eifersucht regelrecht umstieß, sodass sie mit dem Kopf hart auf den Boden schlug. Ein eigenes Kind blieb ihr verwehrt. Aufgezeichnet von Pia Bauschlicher, Leiterin Aktivierung

Als ich Frau K. fragte, ob sie mir über ihre Hochzeit berichten möchte, war sie erst etwas zurückhaltend und überlegte. Sie meinte: „Wen könnte das denn interessieren?“ Ich versicherte Frau K., dass alles von früher interessant ist und die Leser es gar nicht abwarten können, neue Geschichten zu lesen. Auf jeden Fall war es Frau K. sehr wichtig, dass ich ihren Namen nicht verrate. Dann begann sie zu erzählen: „Ich war 18 Jahre, als ich meinen Mann kennen gelernt habe. Ein Jahr später heirateten wir dann.“ Frau K. überlegte: „Es ist schon lange her, ich muss mal nachdenken.“ Dann fiel es ihr wieder ein. Also es war Ausgangs Januar, nein ach es war Anfangs Januar 1942. Das genaue Datum fiel ihr nicht mehr ein, aber es war an einem Sonntag. Sie sagt: „Es war eine Kriegstrauung in Ellmendingen. Ganz in weiß, ein schönes Kleid mit langem Schleier. Mein Mann trug einen schicken schwarzen Anzug.“ Während Frau K. dies erzählte, sah ich ein Glänzen in ihren Augen und sie schien einen kurzen Moment zurückversetzt in die damalige Zeit. Nach einer kurzen Pause erzählte sie weiter. Der Pfarrer hatte einen französischen Namen, er hieß Racké. Gefeiert wurde zu Hause. 14 Gäste waren geladen. Sie und ihr Mann hatten sich das Geld zusammen gespart, Frau K. arbeitete in einem Backbetrieb fleißig mit, so konnten sie das Hochzeitsessen von zwei Frauen aus Ellmendingen für die Gäste zubereiten lassen. Es gab Markklößchensuppe, Spätzle mit Siedfleisch und Meerrettich und als Nachtisch Pudding. Frau K. war auf einmal ganz ruhig, stupste mich an und flüsterte mir zu: „Und ein Mädchen war auch schon bestellt.“ Anfangs hab ich es nicht verstanden, aber später ist bei mir der Groschen gefallen, als Frau K. be-

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Meine richtete, dass sie im Juni ihr erstes Kind – ein Mädel – auf die Welt brachte. Es kamen dann noch 4 Buben. Als der älteste Bub gerade mal 3 Jahre war, erzählte mir Frau K.: „Draußen war Hochwasser und ich schob meinem Buben einen Stuhl ans Fenster, dass er besser raus gucken konnte, da stockte mir fast der Atem, denn mein Bub sagte hocherfreut: „Guck mol Mama, ich lass gerade Fischle schwimme.“ Ich traute kaum meinen Augen, da schwamm doch tatsächlich mein Brautstrauß an mir vorbei, zerrupft. Den hatte ich getrocknet und in meiner großen Bibel aufbewahrt. Sie sagte ganz stolz: „Das war die erste übersetzte Auflage von Martin Luther. Es war ein sehr schweres Buch, es lag auf meinem Sekretär in einem anderen Zimmer, und ich weiß nicht wie der Bub daran gekommen war. Er hat unbemerkt den Strauß aus dem Fenster geschmissen. Das schmerzte schon sehr. Aber bei 5 Kindern, da erlebt man so manches. Das können sie mir glauben.“ Und somit endet die Geschichte. Frau K. hätte mir noch stundenlang erzählen können von anderen interessanten Dingen, aber, das kommt vielleicht das nächste Mal. SR SENIOREN-RESIDENZ HAUS BERGDORF Lang, lang ist es her! Meine Hochzeit war an einem eiskalten Wintertag – am 21. Dezember 1946. Es war ein Jahr nach der Bombardierung unserer Heimatstadt Pforzheim am 23.02.1945. Ich war eine sehr junge Braut, gerade mal 19 Jahre alt. Um der kleinen Schar unserer geladenen Gäste – Verwandte und gute Freunde - ein bescheidenes Festmahl vorsetzen zu können, radelten meine Mutter und mein späterer Ehemann Hans in nahegelegene Bauerndörfer zum „Hamstern“; das war damals dringend notwendig, um

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überhaupt ein vernünftiges, bescheidenes Hochzeitsmahl auf den Tisch zu zaubern.

Zum Glück hatte meine Tante Else in unserer Nähe Freunde, die einen Waschmittelgroßhandel betrieben. Sie stellten uns entsprechende Produkte zur Verfügung. Dadurch konnten wir Waschmittel gegen die äußerst knappen Nahrungsmittel wie Mehl, Eier, Butter, Milch, Rahm usw. eintauschen. Nun wurden Kuchen und Torten gebacken, ein saftiger Schweinebraten und handgeschabte Spätzle gemacht. Die Hochzeitstafel konnte mit diesen Köstlichkeiten den Gästen präsentiert werden. Es war trotz damaliger Not ein schöner, unvergesslicher Hochzeitstag, der alle Anwesenden satt und glücklich machte. Was heute nicht erwähnenswert scheint, war damals die große, erwähnenswerte Ausnahme. Auch an den Kauf von Möbeln war nicht leise zu denken. Meine Tante Ottilie, eine ältere Schwester meiner Mutter, hatte für Hans und mich zwei kleine Zimmer frei gemacht, die wir dann aus vorhandenen Beständen nach den gegebenen Umständen möblierten. Dieses, unser erstes eigenes „Nest“ war für uns ein wunderschönes Plätzchen, an welchem das Glück ein willkommener Mitbewohner war. Auch unsere Trauung in der Evangelischen Christuskirche in PforzheimBrötzingen war eine wunderschöne Feierlichkeit. Trotz großer Schwierigkeiten kam meine Mutter an Stoff für ein weißes Brautkleid. Selbst ein kurzer Brautschleier gehörte zu meiner Ausstattung. Einen schönen Braut-

strauß schenkte mir der jüngste Bruder des Bräutigams, er war Gärtner. Mein Brautkleid samt Schleier habe ich dann während der „mageren“ Jahre an vier teils bekannte, teils unbekannte Bräute ausgeliehen. Ich war glücklich geworden bei sehr kleinen Ansprüchen. Sollten sie es auch versuchen und werden! Als sich dann die Zeiten normalisiert hatten, bemühten wir uns um einen Besuch des Klapperstorches, der uns nach neunjähriger Ehe eine kleine Waltraud brachte. Lore Denk, Bewohnerin RESIDENZ AMBIENTE Gerda Fuchs erzählt: Wenn ich mir als junges Mädchen meine spätere Hochzeit vorstellte, so war das immer eine Amtshandlung mit Kirchenbesuch mit Brautkranz und Schleier und viel „Tam tam“ im feierlichen Rahmen. Doch es sollte einmal ganz anders kommen! Es war der Sommer 1944. Meine Freundin Lotte bekam als Auszeichnung für ihre besonderen Leistungen als Krankenschwester im Lazarett einen Urlaub genehmigt. So fuhren wir nach Traunstein. Das Elternpaar eines schwer Kriegsbeschädigten, den Lotte so gut versorgte, nahm uns in ihre Pension auf. Zum Mittagessen gingen wir in den Dorfgasthof. Dort lernten wir einen jungen Mann in Zivil kennen, der uns sogleich Essensmarken aus seiner Brieftasche spendierte. Wir waren angenehm überrascht und unternahmen in den folgenden Tagen vieles gemeinsam. Kurt war ein großer blonder, gut aussehender Mann, in den sich meine Freundin Lotte sofort verliebte. Mir gefiel seine ruhige und zugleich witzige Art. Kurt kam aus der ländlichen Umgebung von Frankfurt. Er lebte dort mit seinen Eltern und dem Bruder auf einem Bauernhof und studierte Architektur in Frankfurt. Eines Tages planten Kurt und ich einen Aus-


Hochzeit flug an den Chiemsee, während Lotte Angehörige ihrer Patienten aus dem Lazarett besuchen wollte. Kurt und ich fuhren mit der Bahn an den Chiemsee. Auf dem Weg dorthin begann ein fürchterliches Gewitter. Dennoch wollten wir unbedingt mit einem Ruderboot auf den See hinaus fahren, was der Bootsverleiher uns fast versagte. Nur auf unser dringendes Bitten hin, gab er uns ein Boot. Wir ruderten durch den einsetzenden Regen und unter Blitz und Donner auf den See hinaus. Wir beide glaubten alles zu können und hatten keine Angst. Das Boot lief schon halb mit Regenwasser voll, wir ruderten aber trotzdem kräftig weiter bis wir das rettende Schilf der Herreninsel tropfnass erreichten. Dort legten wir uns erschöpft in den Hang am Ufer der Insel, aber wir hatten nur wenig Zeit zum Durchatmen. Wir mussten den letzten Zug zurück nach Traunstein erreichen. Dies schafften wir nur knapp und standen dann klatschnass, aber glücklich lachend im Gang des Zuges. Für den nächsten Abend verabredeten wir uns ausgeruht und trocken im Dorfgasthof. Hier lachten wir sehr viel über unser Erlebtes und wollten uns keine Minute mehr voneinander trennen. Froh über das eben gemeinsam überstandene Abenteuer, machte Kurt mir, der tapferen und unerschrockenen „Ruderin“, einen Heiratsantrag und schmiedete euphorische Zukunftspläne in der geplanten eigenen Baufirma. Ich sollte die kaufmännische und er die technische Verantwortung der Firma übernehmen. Ich nahm seinen Antrag an, da mir sowohl Kurt als Mann als auch seine Zukunftspläne gemeinsam mit mir sehr gefielen. Kurts Zeit am Chiemsee war leider fast am Ende, denn er musste schon am nächsten Morgen abreisen. Zuvor aber versprachen wir uns, uns sehr bald wieder zu sehen, auch um Kurt bei meinen Eltern vorzustellen.

Zu diesem Besuch brachte er ein frisch geschlachtetes Huhn vom Bauernhof seiner Eltern mit. Meinen Eltern gefiel Kurt sehr gut und wir besprachen das weitere Vorgehen. Erst einmal musste ich mich bei meinen zukünftigen Schwiegereltern in Langenselbold bei Hanau am Main vorstellen. Nach der langen Zugreise holte mich Kurt am Bahnhof ab, und wir gingen zum Bauernhof meiner Schwiegereltern. Schon am Gartentor erwartete uns seine Mutter. Nach dem ersten Kennenlernen übernahm Kurts Vater die Festlegung des Hochzeitstermins in allernächster Zeit. Die Hochzeit sollte in meiner Heimat, im Vogtland, stattfinden. Nur Kurt als Bräutigam sollte als einziges Mitglied seiner Familie bei der Hochzeit anwesend sein, da die Anreise seiner restlichen Familie quer durch Deutschland durch die lange und beschwerliche Zugfahrt und die gefährlichen Kriegswirren unmöglich erschien. Am Abend vor der Hochzeit hielt mein Vater eine ergreifende Ansprache am Küchentisch und mir wurde die Tragweite meiner Entscheidung sehr bewusst. Am Hochzeitstag brachte Kurt wieder ein frisch geschlachtetes Suppenhuhn für meine Familie mit. Die Hochzeitsfeier war sehr einfach. Zwei meiner vier Brüder waren im Krieg gefallen und somit war meiner Familie, trotz des frohen Anlasses, nicht zum Feiern zumute. Nur meine derzeitigen kaufmännischen Lehrlinge sangen uns im Hausflur meines Elternhauses ein schönes Lied. Ich weinte viel an diesem Tag und in der darauf folgenden Nacht, da mir bewusst wurde, dass ich meine geliebte Heimat und meine Familie verlassen sollte. Ein letztes Mal sollte ich in meinem so vertrauten Dachzimmer schlafen. Mein Mann tröstete mich einfühlsam und so konnte ich bald selig einschlafen. Nach drei Tagen packten wir meine Kleidung und einige persönliche Kost-

barkeiten in fünf Koffer, gaben drei davon als Reisegepäck auf und begaben uns auf die dreitägige Zugreise gen Frankfurt. Unterbrochen wurde die Reise kurz vor ihrem Ende durch eine Bombardierung des Zuges von amerikanischen Tieffliegern. Mit meinen zwei Koffern kamen wir völlig erschöpft am Bauernhof der Schwiegereltern an. Einige Tage später hatte meine Schwiegermuter Geburtstag. Dies nahmen wir zum Anlass, mich meiner neuen Familie vorzustellen und unsere Hochzeit und den Geburtstag mit leckerem Apfel- und Streuselkuchen gemeinsam zu feiern. HAUS SCHAUINSLAND EISINGEN Fr. B. hat viel Leid aber auch Güte in ihrem Leben erfahren. Ihr erster Mann war ein Soldat, der immer wieder an der Front kämpfen musste und dadurch oft fort ging. Sie war entschlossen, diesen Mann zu heiraten, doch sie fand es sehr ärgerlich, das sie nicht kirchlich, sondern nur standesamtlich heiraten konnte. Am liebsten wäre Fr. B. am Tag der Hochzeit zum Standesamt gefahren worden, doch da dies nicht möglich war, ist sie mit ihrem Mann dort hin gelaufen. Ihr erster Mann starb dann an der Front, sie bekam einen Brief vom Oberleutnant, der ihr berichtete, dass ihr Mann im Krieg gefallen sei. So entschloss sie sich schließlich, ein zweites Mal zu heiraten. Zu dieser Zeit hatte sie kein Geld, um sich ein Brautkleid und Schuhe zu kaufen, doch glücklicherweise ermöglichte ihr dies ihr zukünftiger Ehemann. Ein Schneider machte aus Gardinen ein Kleid und aus Leinen Schuhe, so wurde sie doch noch eine weiße Braut. Sie ist sehr dankbar für ihr Leben und dem Altenheim Schauinsland Eisingen. Sie hat zwei Töchter, die sie sehr gern hat.

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enioren Residenz „Bergdorf“ Büchenbronn

Im Obergeschoss des Walter-Rittmann-Hauses (Gemeinschaftshaus) unserer Seniorenresidenz ist ein neues Wohnprofil für zwei Wohngruppen entstanden – eine zukunftsweisende und bereits bewährte Wohnform. Je sieben Einzelzimmer, zum Teil mit Balkon, gruppieren sich um einen großen Gemeinschaftsraum mit einer Küche, einem kleinen Nebenraum für Spezialaktivitäten und einer Dachterrasse.

Warum diese neue Wohnform? Mediziner und Gerontologen predigen es seit Jahren in Vorträgen, Büchern, Fernsehsendungen, Zeitungen etc. Einsamkeit macht alt, krank, trübt den Geist, verdunkelt das Gemüt, verhärtet die Seele. Gerade die aktivierende Wirkung durch

Unsere Angebote im Überblick: • exponierte Lage • Kombination aus Pflegeheim und Betreutem Wohnen • vollstationäre Dauer- u. Kurzzeitpflege • qualifiziertes Fachpersonal • Tag- und Nacht-Präsenz • Großzügige Gemeinschaftsräume • Therapie- und Multifunktionsräume • Dachgarten/Wintergarten • Frischkost aus eigener Küche • Schonkost/Diabetikerkost/Vegetarisch • Fahrdienst/mobiler Hilfsdienst • Wäscherei im Haus • Wohlfühlklima und vieles mehr

Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gern

Begegnungen mit anderen Menschen, durch gemeinsames Tun, durch den Gedankenaustausch erhält die Lebendigkeit und Elastizität, die mit zunehmendem Alter ihren wesentlichen Anteil zum Erhalt eines lebensbewussten Alterns beitragen. Wir wissen dies und haben als erste Seniorenresidenz in Pforzheim diese Möglichkeit integriert, die in anderen Ländern längst zu den bewährten und beliebten Wohnmodellen gehört. Oft hören wir bei der Besichtigung dieses Angebotes die ablehnende Bemerkung: „Ach nein, ich möchte lieber allein bleiben“. Hierbei wird offensichtlich vergessen, dass man ja mit seinem Einzelzimmer, das zu diesem Wohnprojekt gehört, stets die Möglichkeit hat, sich zu jeder Zeit zurück zu ziehen.

Die Statistik zeigt uns, dass wir heute im Schnitt 6 Jahre älter werden als unsere Eltern. Es ist ein Geschenk an unser Leben, das wir dankbar annehmen und sinnvoll gestalten sollten. Die Geselligkeit pflegen, sich mit anderen Menschen auszutauschen, sich gegenseitig zuzuhören, miteinander Freude zu haben, Freude zu schenken und anzunehmen, gehört zum Leben ebenso, wie das mit sich Leben und in sich Ruhen. All dies sind Gründe, die für uns wichtig waren, dieses neue Wohnmodell in unsere Senioren Residenz zu integrieren. Die vorliegenden Erfahrungswerte beweisen uns, dass hier eine Wohnform zur Verfügung steht, die richtungsweisend ist für ein lebendiges, anregendes und aktives Miteinander unter dem Dach einer altersgerechten Betreuung und Versorgung.

Wohngemeinschaft Walter-Rittmann-Haus Senioren-Residenz Bergdorf, Büchenbronn 1. Beispiel: 1-Zimmer-Appartement Kaltmiete Nebenkosten Verpflegung pro Tag € 8,55 Reinigung per m2 € 1,15 Hausnotruf Betreuungspauschale Gesamt 2. Beispiel: 1-Zimmer Appartement mit Südbalkon Kaltmiete Nebenkosten Verpflegung pro Tag € 8,55 Reinigung per m2 € 1,15 Hausnotruf Betreuungspauschale Gesamt

39,30 m2 €/Monat 360,00 140,00 260,00 45,00 20,00 70,00 895,00

52,00 m2 €/Monat 450,00 160,00 260,00 60,00 20,00 70,00 1.020,00

SR Senioren-Residenz GmbH · Siedlungstr. 48 · 75180 Pforzheim · Tel.: 07231/6055-0 · Fax: 6055103 · sr.pf@web.de


enioren Residenz „Nagoldblick“ Huchenfeld

Unsere neue Senioren-Residenz Haus Nagoldblick in Pforzheim-Huchenfeld haben wir Mitte 2009 ihrer Bestimmung übergeben. Die Akzeptanz unserer Einrichtung ist sehr groß und alle haben sich gut eingelebt. Dies motiviert uns in dem Wirken für unsere Bewohner.

Eingangssituation mit freundlich gestaltetem Café,Verwaltung und Wartebereich dar. Im Wohlfühlbad mit Hubbadewanne, das im hinteren Teil des Eingangsgebäudes an das Café angrenzt, können die Bewohner die stimmungsvolle Gestaltung des Raumes genießen – Ruhe und Entspannung pur unterstützt durch wohltuende Badeessenzen.

Das Pflegehaus bietet auf zwei Wohnbereichen, die unter dem Motto „bekannte Gebäude und Gegenden des Enzkreises“ und „Pforzheimer Schmuck“ stehen, 36 Pflegeplätze. Alle 30 Zimmer haben eine Nasszelle, von denen ein Teil als rollstuhlfahrergerecht ausgelegt ist. Das Erdgeschoss, über eine Terrasse mit dem Garten verbunden, ist auch für an Demenz erkrankte Bewohner geeignet. Die Visitenkarte des Gebäudes stellt die dem Pflegehaus vorgelagerte

In Kooperation mit ortsansässigen Kirchenund Krankenpflegevereinen sowie Besuchen des Kindergartens und der Schule freuen wir uns darauf, allen Bewohnern eine angenehme Umgebung zu schaffen, in welcher der Lebensabend mit Freude und Würde gelebt werden kann. In einer Zeit schwindender Ressourcen und wachsender Umweltbelastung haben wir uns um intelligente, komfortable aber auch preiswerte Energiekonzepte Gedanken gemacht.

Unser neues Vorhaben: Barrierefreies Wohnen im Ortskern von Bad Liebenzell

Ein Projekt der

Immobilien GmbH & Co. KG Siedlungstr. 48 75180 Pforzheim Tel. 07231-6055110 e-mail: sr.pf@web.de

Wir müssen zukünftig unsere Energien regenerativ erzeugen. Dazu ist es aber zwingend erforderlich, den Energiebedarf zu senken. Das heißt, vor der Überlegung Heizung kommt die Überlegung Dämmung. Angesichts dessen bedarf es des Einsatzes gut durchdachter wärmedämmender Konstruktionen, um den Wärmeabfluss deutlich zu reduzieren. Eine ideale Ergänzung ist eine thermische Solaranlage. Sechs Monate im Jahr sorgt die Solaranlage vollständig für die Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung. Photovoltaik ist unbestritten die eleganteste Art, Sonnenenergie in Strom zu verwandeln. Die Photovoltaikanlage bringt neben dem wirtschaftlichen auch einen bedeutenden Gewinn für unsere Umwelt. Die Sonne ist eben unsere unerschöpfliche Energiequelle. Mit unseren neuen Konzepten möchten wir nicht nur ökologische und wirtschaftliche Akzente in Huchenfeld setzen. Gewinnen sollen vor allem die Senioren. Durch Funktionalität, ein entsprechendes Ambiente mit einer modernen Ausstattung, wozu auch die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung zählt, sowie natürlich fachkundige Pflege mit Herz und Qualität wird ein optimales Zusammenwirken garantiert und alle Voraussetzungen für das persönliche Wohlempfinden geschaffen.


DRK Kreisverband Pforzheim-Enzkreis:

Essen auf Rädern:

Was darf es heute sein? Wie wäre es etwa mit einem Lammkeulenbraten „Provence“ in KräutersoĂ&#x;e, dazu grĂźne Bohnen und Rosmarinkartoffeln? Oder lieber ein buntes Ragout aus SpargelgemĂźse? Gesunde Ernährung trägt wesentlich dazu bei, bis ins hohe Alter kĂśrperlich und geistig fit zu bleiben. Die MenĂźs des DRK-Mahlzeitenservice werden nach neuesten ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen zubereitet. Sie sind nicht nur gesund und abwechslungsreich, sondern auch bequem, preiswert und schmackhaft. So spart man sich mĂźhsames Einkaufen, Vorbereiten und Kochen.

In dem umfangreichen Katalog findet jeder das fĂźr ihn passende MenĂź – von Hausmannskost, anspre chenden PĂźree-Mahlzeiten und Suppen bis hin zu hochkalorischen kleineren Portionen fĂźr Menschen, deren Appetit meist nicht allzu groĂ&#x; ist. Auch Vorspeise-Suppen, Desserts

NatĂźrlich lecker!

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und Kuchen hält das DRK bereit. Wer vegetarisches Essen bevorzugt oder auf besondere Ernährung beziehungsweise Unverträglichkeiten achten muss, der findet ebenfalls eine breite Auswahl an Mahlzeiten. „Es gibt nichts, was es nicht gibt“, sagt DRK-Mitarbeiterin Roswitha

StĂźck erstellt werden. Das DRK bietet jedoch auch fertig gepackte Wochenkartons zum Preis von 48 Euro an. Auch fĂźr den spontanen Bedarf – etwa bei plĂśtzlicher Krankheit oder Abwesenheit der AngehĂśrigen – kĂśnnen Mahlzeiten spontan bestellt werden. „Den GroĂ&#x;teil der im Speiseplan angebotenen Mahlzeiten haben wir direkt auf Lager“, sagt Roswitha Uibel. Der Einzelpreis fĂźr die Essen liegen bei tiefgekĂźhlter Ware bei 5,10 Euro und 6,30 Euro fĂźr ein warmes Essen. Rund 200 Kunden betreut der DRKMahlzeitenservice derzeit in Pforzheim und im Enzkreis. Sieben Autos sind täglich unterwegs, um die Kunden mit warmen oder tiefgekĂźhlten Speisen zu beliefern. „Unsere Mitarbeiter bringen das Essen nicht ein-

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Sie hilft Interesgerne, das fĂźr sie passende MenĂź auszusuchen. Je nach Jahreszeiten gibt es besondere Aktionen wie etwa die Wild wochen oder das Thema Oktoberfest mit deftigen Schmankerln. Ein Speiseplan kann fĂźr bis zu sechs Wochen am

fach nur an die TĂźr, sondern direkt zum Kunden an den Tisch. Dass dabei auch fĂźr ein Gespräch ein paar Minuten Zeit sind, ist fĂźr uns selbstverständlich“, betont Roswitha Uibel. FĂźr ein besonderes Geschenk stellen die Mitarbeiter auch gerne MenĂźGeschenkgutscheine aus.


SPPS Pforzheim:

Zuhause bleiben, indem man sich Unterstützung holt! Jeder weiß es: Zuhause ist es nicht nur am schönsten, dort fühlt man sich wohl, dort kennt man alles. Gerade im Alter will man in der vertrauten Umgebung bleiben und nicht noch einmal umziehen. So schön neue Wohnungen im Betreuten Wohnen oder das Zimmer im Pflegeheim auch sein mögen, das Gewohnte und Bekannte wird man immer vermissen. Deshalb stellt sich die Frage, welche Möglichkeiten der Versorgung und Begleitung es im eigenen Zuhause geben kann. Dabei können neben den eigenen Angehörigen auch wir, die SPPS Unternehmensgruppe, eine wichtige Rolle spielen. Vor allem, da sie mehr können als nur zu pflegen. Sie helfen und begleiten rund um den Alltag, dazu gehört selbstverständlich die Grundpflege oder bei Bedarf eine Medikamentengabe. Aber unser Team ist ebenso da, wenn es einfach nur um Gesellschaft geht oder wenn man etwas unternehmen will, was man alleine nicht mehr schaffen kann. Dabei können unsere Mitarbeiter die Rolle der eigenen Angehörigen übernehmen und jemanden genauso begleiten. Sei es beim Spaziergang, beim Kartenspiel oder bei der Vorbereitung eine Geburtstagskaffeetrinkens. Natürlich kostet das Geld. Aber oft werden zwei Leistungen der Pflegeversicherung gar nicht genutzt oder nicht voll ausgeschöpft, die dafür zur Verfügung stehen Über die Leistung der sogenannten Verhinderungspflege steht bei Abwesenheit der normalen Pflegeperson (beispielsweise eines Angehörigen) pro Jahr bis zu 1.550 Euro an Leistungen zur Verfügung. Für Menschen mit erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz stehen pro Monat 100 Euro oder 200 Euro zur Verfügung. Beide Leistun-

gen können Begleitung und Betreuungsleistungen durch SPPS finanzieren. Weitere Zeit kann zusätzlich privat finanziert werden. Wenn man statt eines Umzugs das ersparte Geld für weitere Betreuungsleistungen nutzt und in den eigenen vier Wänden wohnen bleibt, kann man zuhause bleiben und ist trotzdem gut versorgt. Natürlich geht das nicht in jedem Fall und nicht immer. Aber zuhause ist viel mehr möglich, als man denkt. Hilfreich ist es, sich einmal in Ruhe zuhause beraten zu lassen und zu überlegen, was man wie lösen kann. Manchmal ist ein Umzug teurer, löst aber nicht alle Probleme, sondern kann im Übrigen neue Probleme schaffen. Wenn es darum geht, die eigene Wohnung barrierefreier zu gestalten, kann die Pflegeversicherung evtl. außerdem bei notwendigen Umbaumaßnahmen(z.B. Verbreiterung einer Tür) mit einem finanziellen Zuschuss und bei der Ausstattung mit Hilfsmitteln wie einem Pflegebett helfen.

Seit nunmehr 20 Jahren bietet unser Team Beratung, Betreuung und Begleitung für pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige. Qualifizierte Mitarbeiter aus allen pflegerischen und hauswirtschaftlichen Berufen arbeiten in enger Kooperation zum Wohle der uns anvertrauten Menschen. Unsere Qualität erhalten wir durch regelmäßige Fortbildungen aller Mitarbeiter. Daneben arbeitet unser eigener Qualitätszirkel an kontinuierlichen Verbesserungen. Wir sind freiwillig zertifiziert nach DIN ISO 9001:2008 plus und erfüllen damit die hohen Anforderungen an Kompetenz und Qualität. www.sp-ps.de

Susanne Pletowski, Pflegedienst SPPS.


Aktivitäten &

Gerda Görnemann 1. Vorsitzende

Dieter Müller, Architekt 1. Vorsitzender Wohnberatung & Seniorenfr. Service

Herta La Delfa 2. Vorsitzende

Bärbel Grötzinger 2. Vorsitzende Engagement im Alter

Norbert Poff Schatzmeister

Ruth König Theater-Service

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IMMER AKTIV BLEIBEN Es geht um die Fitness von Kopf und Körper – und da ist jedes bewährte Mittel recht. Beispiele für Ursache und Wirkung lesen, hören und sehen wir, so weit Ohr und Auge reichen. Und allmählich ist es in unser Bewusstsein gedrungen: Die Beweglichkeit von Geist und Body hat nur Bestand, wenn wir selbst dafür sorgen, es sei denn, es liegen schwerwiegende Erkrankungen vor, deren Entstehung wir nicht durch zielgerechte Vorsorge verhindern können. Vorüber sind die Zeiten, in denen ein Alter von 100 Jahren eine sensationelle Rarität war. Es gibt allerdings heute immer noch Menschen, die davon überzeugt sind, dass der „Ruhestand“ vom Gesetzgeber zum frühestmöglichen Zeitpunkt festgelegt werden sollte. Der vielzitierte Fall des Dachdeckers ist da ein etwas unglückliches Beispiel, denn ein verschwindend kleiner Teil der Rentenalteranwärter sind nun mal Dachdecker- und – für diese Betroffenen wäre eine Sondergenehmigung doch wohl statthaft. Wir haben bei diesem Thema jedoch grundsätzlich die Freiraumgestaltung der Freizeit im Fokus, ob in der Zeit vor oder nach dem Rentenalter. Da geben die nachstehenden Beispiele Anregungen zur Nachahmung. Geist und Körper werden uns zur Verfügung gestellt, um von uns intensiv und sinnvoll genutzt zu werden. Das beginnt im frühen Alter und zieht sich wie ein roter Faden durch die Lebensjahre bis in den Schlussakkord der letzten Tage. IMPROVISATIONSTHEATER UND ENTWICKLUNG DER „NACHTEULE“ Im Vordergrund stehen Geschichten, die unsere EULEN aus dem „wahren“ Leben kennen. Träume, die bis jetzt nicht im Leben umgesetzt werden konnten. Die Familie, Haus und Hof, Hund, Katze. Lauter Themen in denen die Menschen im „Ruhestand“ gefordert sind. Also: Nichts ist es mit der Ruhe.

Die EULEN überlegten, probierten aus, welche Geschichten sie denn gerne erzählen wollten. Dabei stehen die eigenen Erfahrungen im Vordergrund. Dann wurde ein Treffpunkt gesucht, an dem sich Menschen der verschiedenster Couleur denn treffen. So entstand der Gedanke des Kaffes „ Zur Nachteule“. Hier können die Menschen ihre Sorgen loswerden, Geborgenheit finden und Spaß haben. Die Szenen wurden ausprobiert, die Figuren entwickelt. Welche Beziehungen bestehen untereinander? Diese Form des Theaters ist eine sehr „spannende“. Die Geschichten müssen in einen Zusammenhang gebracht werden. Parallele Textarbeit. Die Gruppe beschäftigt sich nicht mit dem Autor, sie sind selbst die Autoren. Dazu kommt noch: Es wird getanzt und gesungen. Das erfordert sehr viel und harte Probearbeit, viel Disziplin. Immer wieder die Bereitwilligkeit, schon geprobte Szenen noch zu verändern oder zu streichen. Die EULEN machen das mit Bravour! Oft geht es über das eigentlich Leistbare hinaus. Dafür zollt ihnen großer Respekt. Das sollte niemand verpassen. Und wer es auch einmal ausprobieren will: Jeden Dienstag von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr. Näheres siehe Kursprogramm des Kulturhauses Osterfeld oder über die Homepage des Amateurtheatervereins (ATV) www.atv-pf.de. STERNTREFFEN 2014 Würm war im vergangenen Jahr der Treffpunkt für das traditionelle Sterntreffen.Über 400 Besucher fanden genügend Raum in der geräumigen Würmtalhalle. Auch bei diesem Treffen sorgte ein buntes Unerhaltungsprogramm für viel Abwechselung und gute Stimmung. Fest steht, dass auch in diesem Jahr das Sterntreffen stattfinden wird. Noch nicht fest steht, wo und in welcher Räumlichkeit es seine zahlreichen Besucher aufnehmen, unter-

halten und bewirten wird. Sobald dies feststeht wird es über den Informationsdienst und die Presse bekannt gegeben. Wir freuen uns schon heute auf ein vorweihnachtliches Wiedersehen. KINO An jedem zweiten Mittwoch des Monats findet im Rex-Kino eine Kinoveranstaltung für Senioren statt. Hierfür wird ein besonders qualifizierter Film aus dem aktuellen Programm gewählt. Anschließend trifft man sich zu einer gemeinsamen Kaffeestunde. Informationen werden in der Presse rechtzeitig bekannt gegeben oder sind in der Geschäftsstelle des KSR zu erfragen. THEATER Entsprechend einer Vereinbarung mit dem KSR gibt es beim Stadttheater Pforzheim pro Spielzeit 4 vergünstigte Seniorenvorstellungen. Informationen über Programm und Termine sind in der Geschäftsstelle KSR zu erhalten. Die bereits bekannten Theaterbesucher werden rechtzeitig informiert. PC-SCHNUPPERSTUNDEN Für Neueinsteiger und zu speziellen Computerthemen vom KSR. Es ist keine Frage des Alters, mit einem Computer, dem Internet und allen gängigen Programmen umzugehen.


Veranstaltungen Alle Seniorinnen und Senioren sind herzlich eingeladen, sich das Medium Computer und dessen Möglichkeiten im Zusammenspiel mit Internet zu erschließen. Der KSR bietet PC-Neueinsteigern/ -Anfängern 1x im Monat für je 2 Stunden die Möglichkeit, an dieser PC-Schnupperstunde teilzunehmen. Ehrenamtlich leitet diese Computer-Einstiegstunden Kerstin Müller, KM-Computerhilfe & Kurse. Die PC-Schnupperstunden finden regelmäßig in den Schmuckwelten im 6. Obergeschoss statt. Die aktuellen Termine werden auf Anfrage

DIE WOHNBERATUNG – EINE WICHTIGE INSTITUTION FÜR ÄLTERE UND/ODER BEHINDERTE MENSCHEN Die Wohnberatung des KreisSeniorenRats Enzkreis – Stadt Pforzheim e.V. prüft, gegen eine Aufwandsentschädigungsgebühr, Ihre Wohnung/Immobilie auf Barrierefreiheit. Tel.-Nr. 0 72 31/35 77 14, Ingrid Pälmer oder wohnberatung@kreis seniorenrat-pf.de. Öffnungszeiten: Mo. – Fr. von 10 – 12 Uhr oder nach Terminvereinbarung. Viele Wohnungen werden den Anforderungen im Alter nicht mehr gerecht. Häufig ist es aber möglich, mit einfachen Mitteln und geringem Aufwand die Wohnung altengerecht auszustatten, um einen Umzug in ein Heim zu vermeiden. Die Wohnberatung bietet älteren und behinderten Menschen Informationen, persönliche Beratung und individuelle Hilfen zu: • allen Fragen des barrierefreien Wohnens • zu Fragen der Unterstützung durch medizinische und technische Hilfsmittel, z. B. Installation eines Badewannenlifters, Benutzung von unterschiedlichen Gehhilfen

FÜR ALLE VERANSTALTUNGEN SIND RECHTZEITIGE ANMELDUNGEN ERFORDERLICH! Geschäftsstelle KreisSeniorenRat Enzkreis – Stadt Pforzheim e.V. • Ebersteinstr. 25 (Ecke Salierstraße), 75177 Pforzheim • Tel. 0 72 31/3 27 98 oder Fax 0 72 31/35 77 08 • info@kreisseniorenrat-pf.de · www.kreisseniorenrat-pf.de

beim KSR oder in der Tagespresse bekannt geben. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich. Für die Teilnahme an den PC-Schnupperstunden ist ein Betrag von Euro 5,00 an den KSR zu entrichten. 35 JAHRE SENIOREN SCHAFFEN SCHÖNES – EINE VERANSTALTUNG DES KSR VOM 12.–17.5.14 IM ATRIUM 3 DER VOLKSBANK Senioren zeigen ihr handwerkliches Können. War die Veranstaltung in den frühen Jahren eine reine Besichtigung der

• zu Fragen der Wohnraumanpassung, z. B. bauliche oder technische Veränderungen bei Einschränkungen im Gehen, Installation von Handläufen, rollstuhlgerechte Naßzellen • zu Fragen der wohnraumbedingten Sicherheit, z. B. Hausnotrufsystem, Sicherheitsvorkehrungen im Sanitär- und Küchenbereich • zu Fragen der Finanzierung der oben genannte Maßnahmen Pflegestufe beantragen Um Leistungen der Pflegeversicherung zu erhalten bedarf es einer Antragstellung. Die Pflegebedürftigkeit wird durch die Pflegekasse festgestellt. Wenn eine Pflegestufe beantragt wird, sollte zuvor geprüft werden, inwieweit der Pflege- und Hilfebedarf in Art und Umfang in etwa den geforderten Kriterien entspricht. Der vorhandene Pflegebedarf wird über sogenannte Orientierungswerte zur Pflegezeitbemessung in Minuten pro Tag ermittelt und in zwei Kategorien unterteilt: • Grundpflege • Hauswirtschaftliche Versorgung Aus der Schwere der Pflegebedürftigkeit, bezogen auf den Aufwand an Grundpflege und der erforderli-

Ausstellungstücke, so sind im Laufe der Jahre viele schmückende und attraktive Unterhaltungsthemen hinzugekommen. Das tägliche Rahmenprogramm bietet zahlreiche unterschiedliche Attraktionen. Die Kaffeestunden beginnen bereits in den späten Mittagsstunden – und viele werden gewinnen bei Tombola und Glücksrad.

Ilse Kästner Seniorenfr. Service

Sie finden das gesamte Ausstellungsprogramm auf Seite 66 dieser Ausgabe.

Waltraud Bopp Bürotätigkeiten

chen hauswirtschaftlichen Versorgung, ergibt sich dann die Einstufung in die entsprechende Pflegestufe 1, 2 oder 3. Empfehlungen zur Beantragung einer Pflegestufe: • Entscheidung gemeinsam mit den Angehörigen treffen. • Einbeziehung der behandelnden Ärzte • Unterlagen und Dokumente, die den Pflegebedarf belegen können, bereit halten, zum Beispiel Befunde, Röntgenbilder, Gutachten, Arztbriefe usw. • Antragsformular besorgen • Hinzuziehung fachlicher Unterstützung, zum Beispiel durch einen ambulanten Pflegedienst. • Gewissenhafte Antragsbearbeitung und Einreichung bei der zuständigen Pflegekasse. Diese beauftragt den MDK (den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung) mit der Erstellung des Pflegegutachtens. Zunächst erfolgt das anhand der Unterlagen, danach durch einen persönlichen Besuch des Gutachters beim Antragsteller. • Sofortige Führung eines Pflegetagebuches. In diesem werden so umfassend wie möglich die erbrachten Pflegeleistungen und Hil-

Ingrid Pälmer Wohnberatung

Kerstin Müller Computerhilfe

Barbara Krauß Beisitzerin

Dr. Angela Ulrich Beisitzerin

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www.kreisseniorenrat-pf.de

festellungen dokumentiert. Das Pflegetagebuch ist eines der wichtigsten Belege für den Nachweis des tatsächlichen Pflegebedarfs! Tipp: Zum Beispiel das Verlassen der Wohnung für Arztbesuche inklusive Wartezeit und mögliche Pflegeerschwernisse (z.B. hohes Körpergewicht des Pflegebedürftigen, Pflege nachts oder phasenweise Hilfe durch mehrere Pflegekräfte erforderlich usw.) wirken sich positiv auf den Zeitaufwand aus.

• Zum Begutachtungstermin sollte der Pflegebedürftige nicht alleine sein. Neben Angehörigen ist es wichtig, fachkundigen Beistand zu haben (z.B. einen ambulanten Pflegedienst), die mit der persönlichen Situation des Betroffenen vertraut sind. Achtung! Dieser Termin ist ausschlaggebend für das Begutachtungsergebnis!!! Viele Pflegebedürftige zeigen sich motiviert durch den unbekannten Besuch und geben dadurch unfreiwillig

AKTIV UND ENGAGIERT – AUCH IM ALTER Man liest die Überschrift: „84 Jähriger verursacht Verkehrsunfall“ und schon entflammt wieder die Diskussion, ab welchem Alter Senioren sich regelmäßigen Tests unterziehen müssten oder besser überhaupt gar nicht mehr Auto fahren sollten. Der KreisSeniorenRat möchte das Thema „Fahrtüchtigkeit von Senioren“ mit Augenmaß behandelt wissen und warnt vor einer Stigmatisierung der Älteren.

des Führerscheins wird als ein erheblicher Verlust an Lebensqualität empfunden. Andererseits kann Auto fahren ohne ausreichende Fahrtauglichkeit zum Risiko für sich selbst und andere werden. Diese beiden Aspekte gilt es auszubalancieren. Ein sensibles Thema.

Fahrtauglichkeit ist keine Frage des Alters Es gibt junge Fahrer, denen gerade die Fahrtauglichkeit durch die Führerscheinprüfung bestätigt wurde und die Unfälle mit schweren Folgen verursachen. Es gibt routinierte Fahrer Mitte 40, die unter Einfluss von Medikamenten oder Alkohol Unfälle verursachen. Es gibt ältere Autofahrer, die aufgrund von körperlichen und geistigen Einschränkungen an Unfällen beteiligt sind. Es gilt in jedem Fall verantwortlich mit dem Autofahren umzugehen. Lebensqualität versus Risiko für sich und andere Selbständiges Autofahren trägt wesentlich zur Lebensqualität von Senioren bei, das heißt der „Verlust“

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Senioren-Aktion AUTOFIT Mit der Senioren-Aktion Autofit will der KreisSeniorenRat dazu beitragen, dass die älteren Autofahrer die Frage ihrer Fahrtauglichkeit (eigen-) verantwortlich behandeln, d.h. idealerweise erheben sie regelmäßig einen möglichst objektiven Status ihrer Fahrtauglichkeit und ergreifen Maßnahmen zum Erhalt bzw. zur Verbesserung ihrer Fahrtauglichkeit oder sie passen ihr Fahrverhalten in geeigneter Form ihren Einschränkungen an – bis hin zum selbstgewählten Verzicht auf aktives Auto fahren. Angebote zum Thema Fahrsicherheit Der KreisSeniorenRat hat allgemeine Informationen zum Thema „Fahrtauglichkeit und Senioren“ gesichtet und geeignete Broschüren ausgewählt, sowie Adressenmaterial zu spezifischen Fragen gesammelt. Diese sind in der Geschäftsstelle in der Ebersteinstraße 25 erhältlich.

ein wesentlich besseres Bild über ihren Zustand ab, als es der Realität entspricht. Das Ergebnis seiner Prüfung (das Pflegegutachten) übermittelt der Gutachter des MDK an die Pflegekasse. Diese entscheidet dann nach Aktenlage unter maßgeblichen Bezug auf das Gutachten und teilt dem Versicherten ihre Entscheidung über das Vorliegen von Pflegebedürftigkeit und der Erteilung einer Pflegestufe schriftlich mit.

Neben dem bereits seit Jahren erfolgreich stattfindenden Fahrsicherheitstraining, das der KreisSeniorenRat gemeinsam mit der Verkehrswacht anbietet, wurde in Kooperation mit dem Fahrlehrerverband und einigen Fahrschulen ein spezielles Angebot für Senioren zusammengestellt. Bärbel Grötzinger und Ilse Kästner vom KreisSeniorenRat bieten Beratung zu folgenden Fragen an: • Wie kann man einen möglichst objektiven Status der Fahrtauglichkeit erheben? • Welche Möglichkeiten gibt es, um die Fahrtauglichkeit möglichst lange zu erhalten? • Wie kann man Schwachstellen verbessern? In einem persönlichen Gespräch wird mit den Senioren erörtert, welche Maßnahmen für den Einzelnen in Frage kommen, wo sie sich hinwenden können und mit welchen Kosten jeweils zu rechnen ist. Interessierte Senioren können unter 0 72 31 - 3 27 98 einen Beratungstermin vereinbaren. Die Öffnungszeiten sind: Mo. – Fr. 10 – 12 Uhr. Grötzinger


AOK Pforzheim:

„Lebe Balance“-Aktion verzeichnet großen Teilnehmerzuspruch Künftig dauerhaft im AOK-Gesundheitsprogramm – großes Interesse an Angeboten in Betrieben

Pforzheim, 21.02.2014: Rund 175.000 Teilnehmer über alle Medien, davon allein 4.000 bei den Kursen – das 2013 gestartete landesweite AOK-Gesundheitsprogramm „Lebe Balance“ für psychische Gesundheit erfährt eine überwältigende Resonanz. Alleine in Pforzheim waren bei der Auftaktveranstaltung über 700 Personen. Die 35 angebotenen Kurse bei der AOK Nordschwarzwald waren in kürzester Zeit ausgebucht. „Mit „Lebe Balance“ gibt die AOK BadenWürttemberg als erste Krankenkasse überhaupt eine Antwort, wie Menschen mit ihrer zunehmenden Stressbelastung umgehen und ihre psychische Gesundheit stärken können“, sagt Geschäftsführer Hartmut Keller. Lebe Balance ist keine Eintagsfliege und hat seine Alltagstauglichkeit bereits unter Beweis gestellt, Deshalb werde „Lebe Balance“ im kommenden Jahr im Rahmen des Gesundheitsangebots für alle AOK-Versicherten und darüber hinaus im Rah-

men der AOK-Angebotspalette für betriebliche Gesundheitsangebote fortgeführt. Neben Bewegung, Ernährung und Stressmanagement werde mit dem Bereich Psychische Gesundheit nunmehr ein weiterer wichtiger Baustein in das umfangreiche Gesundheitsund Präventionsprogramm der AOK Baden-Württemberg aufgenommen. „Das Programm setzt darauf, die persönlichen Schutzfaktoren zu stärken und damit die Grundlage für eine stabile psychische Gesundheit zu schaffen“, sagt Prof. Dr. Martin Bohus,

Haben Sie auch das Gefühl, dass sich die Welt schneller dreht als früher? Nehmen Sie sich einfach eine Auszeit von der Rastlosigkeit des Alltags und lassen die Welt einfach langsamer drehen. Wie das geht, wie Sie achtsamer zu sich und Ihrer Umwelt werden, erfahren Sie in der Aktion der AOK „Lebe Balance“. Die Lehre der Achtsamkeit hat seine Wurzeln in der buddhistischen Tradition. Achtsamkeit meint die Art von Besinnung, die entsteht, indem man bewusst und wohlwollend sich selbst dabei beobachtet, wie man einen Augenblick in all seinen Facetten erfährt. Das heißt, Achtsamkeit entsteht immer dann, wenn wir ohne zu bewerten schlicht all unsere Aufmerksamkeit darauf richten, was wir von Augenblick zu Augenblick wahrnehmen und erfahren. Wer sich täglich in Achtsamkeit übt, stärkt seine Gesundheit, seine Körperwahrnehmung und gewinnt an Gelassenheit und Ruhe. Indem man alles nur wahrnimmt ohne zu bewerten, kann man erleben, wie Gefühle und Gedanken kommen und gehen. Und je geübter man darin wird, sich und seine Regungen wie ein wohlwollender Beobachter zu betrachten, umso mehr verlieren auch negative Gefühle und Gedanken ihre Durchschlagkraft. Erlernen können Sie das alles in den Kursen von Lebe Balance. Anmelden können Sie sich in jedem AOK KundenCenter oder unter 0 72 31/381-190.

wissenschaftlicher Leiter von „Lebe Balance“. „Jeder, der sich mit „Lebe Balance“ beschäftigt hat, kann davon profitieren – denn auch kleine Schritte sind hilfreich.“ „Lebe Balance“ basiert auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen der Forschung über die Widerstandsfähigkeit von Menschen (Resilienz) und der Psychotherapieforschung und führt diese zusammen. Die Seminare umfassen sieben 90minütige Termine und werden von speziell geschulten Fachkräften geleitet. Neben den Seminaren können sich Interessierte auch mittels des Lebe Balance-Buchs, der begleitenden Audio-CD sowie im Internet unter www.Lebe-Balance.de über das Gesundheitsprogramm informieren.

„Wie schenk ich mir ein bisschen mehr Aufmerksamkeit?” Mit der AOK-Gesundheitsaktion stärker durchs Leben. Erfahren Sie mehr – auch über sich: Lebe-Balance.de AOK-DirektService 07441-9328415 AOK – Die Gesundheitskasse Nordschwarzwald KundenCenter Pforzheim, Zerrennerstr. 49, 75172 Pforzheim

Jetzt im Handel! Das Buch zur großen AOK-Gesundheitsaktion Lebe Balance: mit vielen nützlichen Tipps und Übungen.


Fachapotheker Wolfgang Reichert:

Die Nasennebenhöhlen Anhaltender Schnupfen, Behinderung der Nasenatmung, lokalisierter Druck- und Klopfschmerz im Wangen-, Stirn-, Augenbereich, vermehrtes Sekret in Nase und Rachen sind mögliche Erkrankungszeichen einer Nasennebenhöhlenentzündung.

Foto: fotolia.com © Anna Subbotina

Was ist eine Sinusitis? Bei der Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), handelt es sich um einen entzündlichen Prozeß in den von der Nase ausgehenden Nebenhöhlen (Sinus paranasales).

Die Nasennebenhöhlen sind lufthaltige Hohlräume in den angrenzenden Knochen der Nase. Man unterscheidet zwischen der Stirnhöhle (Sinus frontalis), den Kieferhöhlen (Sinus maxillares), der Keilbeinhöhle (Sinus sphenoidalis) und den Siebbeinzellen (Sinus ethmoidales). Die Nasennebenhöhlen sind mit derselben Schleimhaut ausgekleidet wie die Nasenhöhle (Cavitas nasi). Über feine Öffnungen an der seitlichen und hinteren Wand der Nasenhöhle stehen sie in ständiger Verbindung. In den Höhlen wird die eingeatmete Luft aufgewärmt und angefeuchtet und gelangt in die unteren Atemwege. Die Sinusitis ist eine der häufigsten Erkrankungen überhaupt. Nach dem Verlauf wird zwischen einer akuten und einer chronischen Form unterschieden. Die akute Nasennebenhöhlenentzündung verläuft meist im Rahmen eines allgemeinen Atemwegsinfektes.

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Ursachen Nicht alle Menschen erkranken gleich häufig an einer Sinusitis. Sie tritt häufiger bei anatomisch bedingten Engstellen, besonders im Bereich der Nebenhöhlenöffnungen auf, weiterhin bei Zahnentzündungen, Allergien u.a. Eine akute Sinusitis ist häufig durch Viren und einer sekundären bakteriellen Zusatzinfektion bedingt. Die Symptome können von Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein. Bei einer Entzündung bildet die Schleimhaut Sekret und schwillt an. Dadurch können die Öffnungen zur Nase verschlossen werden. Die Höhle wird nicht mehr belüftet und das Sekret kann nicht mehr abfließen, wodurch es zu einem schmerzhaften Druck mit Kopfschmerz kommt. Meist sind die Kieferhöhlen und die Siebbeinzellen betroffen, seltener die Stirnhöhle und die Keilbeinhöhle. In der Regel sind die Erkrankungszeichen bei der akuten Sinusitis ausgeprägter als bei der chronischen. Symptome Leitsymptome einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung sind: Fieber (kann bis zu 40° Celsius ansteigen); Schnupfen, der eitrig werden kann; Husten; Starke Kopfschmerzen an verschiedenen Stellen (z.B. Schläfen, Augen, Wangen) möglich; je nach betroffener Höhle (besonders in der 1. Tageshälfte und verstärkt beim Bücken); Schleimeiterstraße an der Rachenhinterwand Gerötete und geschwollenen Augenlider (deuten auf eine Entzündungsausbreitung hin); Klopfschmerz über Kiefer- und Stirnhöhle.

Charakteristisch für eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung sind: Behinderte Nasenatmung mit schleimigen Absonderungen, leichter Druck über der betroffenen Höhle, das Beklopfen der Kiefer- und Stirnbeinhöhle ist schmerzhaft, Kopf- und Halsschmerzen, Geruchs- und Geschmacksstörung. Die chronische Nasennebenhöhlenentzündung betrifft häufig die Kieferhöhle und das Siebbeinzellsystem. Die klinischen Symptome sind meist bei der chronischen Sinusitis nicht so ausgeprägt wie bei der akuten Form, klingen aber über längere Zeit nicht vollständig ab. Nebenhöhlenentzündungen kommen oft in Verbindung mit einer chronischen Bronchitis vor. In diesen Fällen – Sinubronchitis – muss beides behandelt werden. Diagnostik und Behandlung Zu den üblichen diagnostischen Verfahren gehören das Abklopfen der Nasennebenhöhlen und die Untersuchung des Naseninneren auf entzündliche Schleimhautschwellung oder Eiter. Ein genauerer Einblick in die Ausführungsgänge lässt sich mit Lupeninstrumenten erzielen. Bei speziellen Fragestellungen kommen weitere Untersuchungsmethoden zur Anwendung wie eine Ultraschalluntersuchung der Nebenhöhlen oder Messung der Entzündungswerte im Blut. Bei Komplikationen sowie vor einer Operation wird ein Computertomogramm der Nebenhöhlen durchgeführt. Akute Sinusitis Da bei einem Schnupfen die Schleimhautschwellung in der Nase die Verlegung der Nasennebenhöhlenzugänge bedingt, muss zu allererst eine Abschwellung der Schleimhaut erreicht werden. Häufig wird die lokale Wärmebehandlung wie Dampfinhalationen, Rotlicht oder Mikrowelle eingesetzt, deren Wirkung


aber unsicher ist. Gut geeignet sind dagegen abschwellende Arzneimittel in Form von Nasentropfen oder Dragees. Bewährt hat sich u.a. eine Kombination aus pflanzlichen Wirkstoffen (Schlüsselblume, Sauerampfer, Enzian, Eisenkraut, Holunder), die schleimlösend, entzündungshemmend und Viren inaktivierend wirkt. Bei starken Schmerzen, ist die Gabe eines geeigneten Schmerzmittels sinnvoll.Der Verlauf einer eitrigen Sinusitis kann durch eine richtige Antibiotikatherapie positiv beeinflusst werden. Chronische Sinusitis Ursache und Ausmaß der chronischen Sinusitis kann z.B anhand eines Computertomogramms festgestellt werden. Bei leichteren Formen

können zur medikamentösen Therapie geeignete Cortisonpräparate verwendet werden, deren Anwendung unbedingt eine ärztliche Kontrolle erfordert. Grundsätzlich wird erst bei Versagen der konservativen (nichtoperativen) Therapie die Indikation zur Operation gestellt. Bei einer Operation der chronischen Sinusitis werden anatomische Engstellen (Erweiterung der Öffnungen der Nasennebenhöhle zur Nase) beseitigt und pathologisch veränderte Schleimhaut wird entfernt. In jedem Fall steht sowohl bei der sich stets wiederholenden akuten Sinusitis als auch bei der chronischen Sinusitis die Ursachenbekämpfung im Vordergrund. Beispielsweise kann eine nicht erkannte Allergie über die Allergiediagnostik identifiziert und behandelt wer-

den. Nachteilig anatomische Gegebenheiten können chirurgisch gezielt beseitigt werden. Komplikationen Eine Sinusitis kann Komplikationen nach sich ziehen. Die knöcherne Nebenhöhlenwand kann sich mit entzünden und durchbrechen Dadurch kann sich die Entzündung in die umliegenden Organe ausbreiten. So kann es zu einer eitrigen Hirnhautentzündung (Meningitis purulenta) kommen. Greift der Entzündungsprozess auf die Augenhöhle über, kommt es zum Lidödem und später zum Hervortreten des Augapfels (Protrusio bulbi). Sehstörungen bedürfen in vielen Fällen einer sofortigen Operation der ursächlichen Nebenhöhle.

Foto: Thomas Zigann

entzündung (Sinusitis)

Wolfgang Reichert, Fachapotheker für Offizinpharmazie, ist seit 1980 selbstständiger Apotheker in Pforzheim.


Die Sparkasse Pforzheim Calw:

„Kinder sind das Zukunftskapital jeder Gesellschaft“ Glanzvoller Abend: Verein „ObenAuf“ stellt Ukulele-Projekt vor

Sparkassenchef Stephan Scholl überreichte eine Spende an den Förderverein ObenAuf.

Ohne Hans-Werner Köblitz und Helmut Wagner wäre „ObenAuf“ eine leere Hülle, attestierte Sparkassenchef Stephan Scholl bei einer Forumsveranstaltung in Calw. Denn Vorsitzender und Geschäftsführer seien die treibenden Faktoren des 2006 in der Sparkasse in Calw ins Leben gerufenen Vereins zur Förderung der musischen Jugendbildung, dem Scholl eine 5 000 Euro-Spende überreichte. künftig werden zwei Kurse im Jahr angeboten. Landtagsabgeordneter Peter Schneider, Präsident des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg, hob die Rolle der „altbewährten, soliden Arbeiter vor Ort mit Bodenhaftung“ hervor, der Sparkassen, die deshalb auch gestärkt aus der Krise gekommen seien. „Gemeinwohl vor Rendite“ kennzeichne das Handeln der

Sebastian Weber stelle das Pilotprojekt „Liedbegleitung auf der Ukulele“ vor.

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Bild rechts oben: Die Aurelius Sängerknaben Calw unter Leitung von Samuel Schick begeisterten die Besucher.

Im Mittelpunkt des Abends in der Calwer Sparkassen-Kundenhalle stand die Rede des baden-württembergischen Sparkassenpräsidenten Peter Schneider. Und die Vorstellung des neuen Pilotprojekts der Stiftung „Liedbegleitung auf der Ukulele“ durch Sebastian Weber. Musikalischer Höhepunkt war der Auftritt der Calwer Aurelius-Sängerknaben. Ein von der Musikschule Calw erarbeitetes Konzept, welches in Kooperation mit ObenAuf erprobt wurde, ist die Grundlage für das regionale ObenAuf Projekt „Liedbegleitung auf der Ukulele“. Angeboten werden: Anfängerkurs auf der Ukulele mit vier Terminen zu 60 Minuten, bei denen erste Akkorde und einfache Begleitmuster erarbeitet werden. Für die Teilnahme überreicht ObenAuf eine höherwertige Ukulele, die nach erfolgreichem Kursabschluss für die Liedbegleitung in den Kindertageseinrichtungen genutzt wird. Zu-

Sparkassen. Den Wert musischer und kultureller Bildung könne man heute gar nicht hoch genug einschätzen, „denn wir brauchen kreative, verantwortungsvolle junge Menschen“, ist Schneider überzeugt. Kreativität und Erfindungsreichtum allgemein hätten unmittelbare Verbindung zur Musik. Nach der schwungvollen Einleitung durch den Grundschulchor Bad Teinach-Zavelstein unter Leitung von Beate Stahl-Erlenmaier und begleitet von Ursula Haag war Vorsitzender Hans-Werner Köblitz auf die zahlreichen Aktivitäten Fördervereins eingegangen. Er hob die Rolle der Sparkasse hervor, die den Verein nicht nur durch Spenden unterstützt, son-

dern auch „als Impuls und Ideengeber für zahlreiche Projekte“ fungiere. Ab der Grundschule fördert ObenAuf erfolgreich die Gründung von Akkordeongruppen, Bläserklassen, Flötengruppen, Bunten Orchestern, Gitarrengruppen, Keyboard AGs, Percussions- und Trommel AGs, Streicher- und Zupfmusikklassen, sowie die Beschaffung von Orff-Instrumenten. „Kunst macht Schule“ ist ein Projekt zur Förderung dreidimensionalen Gestaltens in Haupt-, Werkreal-, Realschulen, Gymnasien und der offenen Jugendarbeit. Im unmittelbaren Kontakt und Austausch mit einem Bildenden Künstler entwickeln Schüler und Jugendliche ein plastisches Bildwerk von der Grundidee bis zur Realisierung. Stephan Scholl, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Pforzheim Calw, begründete, warum sein Haus voll hinter den Zielen von „ObenAuf“ steht. „Kinder sind das Zukunftskapital jeder Gesellschaft, und wenn wir ihnen von klein auf Möglichkeiten bieten, ihre Fähigkeiten zu entfalten, sich also zu bilden, schaffen wir die besten Voraussetzungen, sie als wertvolle und nützliche Mitglieder in unsere Gesellschaft zu integrieren.“ Es sei wissenschaftlich nachgewiesen, dass Singen und Musizieren die Konzentrationsfähigkeit erheblich steigert und das Gehirn anregt, neue Synapsen zu bilden, was schnellere und bessere Denk- und Gedächtnisfähigkeiten bedeute. „Dies ist in Schule, Beruf und Alltag gleichermaßen von Nutzen“, stelle Stepan Scholl fest. Der Nachwuchschor der Aurelius Sängerknaben Calw unter Leitung von Samuel Schick und begleitet von Renate Laich Knausenberger bot zum Ausklang des Abends Proben seines Können und erhielten begeisterten Beifall.


Rechtsanwältin Isabel Hutter-Vortisch

Wer zahlt eigentlich meine Pflege? Vor fünf bis zehn Jahren haben Eltern ihren Kindern das Eigentum an einer oder auch mehreren Immobilen übertragen. Heute werden die Eltern pflegebedürftig, z.B. infolge eines Schlaganfalls. Die Pflegekosten sind höher als die Rente und die Gelder aus der Pflegeversicherung, so dass beim Sozialamt ein Antrag auf Hilfe zum Lebensunterhalt oder erhöhten Pflegebedarf gestellt wird. In diesem Fall sind die Eltern verpflichtet, falls sie noch ein Restvermögen haben, dieses bis auf einen Betrag von 2.600 EUR, wenn es sich um eine Einzelperson handelt, bzw. insgesamt ca. 3.200 EUR, wenn es ein Ehepaar ist, für ihren eigenen Unterhalt aufzuwenden. Sollte kein weiteres Vermögen mehr vorhanden sein, stellt sich dann die Frage nach dem sogenannten Sozialhilferegress, wenn die Eltern früher in Form der Immobilien quasi ihr gesamtes Hab und Gut auf die Kinder übertragen haben und sich damit selbst zum Sozialhilfeempfänger gemacht haben. Zunächst ist zu klären, welche Schenkungen von den Eltern innerhalb der letzten zehn Jahre vor Antragstellung erfolgt sind. Sog. Anstands- und Gelegenheitsgeschenke, also Geschenke, die als kleines Dankeschön für eine kleine Hilfeleistung erfolgten, oder zu einem besonderen Anlaß, wie z.B. einer Hochzeit oder einem Geburtstag, sind nicht zu berücksichtigten. Handelte es sich aber z.B. um eine Grundstücksschenkung, so kann der Sozialhilfeträger den sogenannten Rückforderungsanspruch des Schenkers wegen Verarmung auf sich überleiten. Das bedeutet, dass der Sozialhilfeträger an die beschenkten Kinder herantreten kann, da sie als wesentlichen Vermögenswert das Haus erhalten haben, und von ihnen Begleichung der für die Eltern aufgewendeten Kosten bis zum

Gegenwert des Hauses verlangen kann. Erst wenn dieser Betrag verbraucht ist, oder die Schenkung bei Antragstellung länger als zehn Jahre her ist, ist zu klären, inwieweit die Kinder zum Unterhalt für ihre Eltern verpflichtet sind. Zu unterscheiden ist der sozialhilferechtliche vom familienrechtlichen Unterhaltsanspruch. Im weiteren geht es um den sozialhilferechtlichen Anspruch. Beim sozialhilferechtlichen Unterhaltsanspruch geht es darum, dass Eltern gegen ihre Kinder einen Unterhaltsanspruch haben, der vom Sozialamt geltend gemacht wird. Ein solcher Unterhaltsanspruch ist gegeben, wenn die Kinder Vermögen bzw. Einkommen besitzen, welches über dem sogenannten erhöhten Selbstbehalt liegt. Hierzu hat es in den vergangenen Jahren immer wieder Rechtsprechung gegeben. Grundsätzlich gilt, dass dem unterhaltspflichtigen Kind ein eigener angemessener Unterhalt verbleiben muß. Bei den weiteren Überlegungen ist von den individuellen Vermö-

gensverhältnissen und dem jeweiligen Familienstand des Kindes auszugehen. Richtschnur ist, dass durch den Elternunterhalt keine spürbare dauerhafte Senkung des berufs- und einkommensabhängigen Lebensniveaus erfolgen darf. Als grobe Orientierung gilt, daß grundsätzlich aus dem Netto-Einkommen 1.500 EUR Selbstbehalt für den Unterhaltspflichtigen, 1.200 Euro für den Ehegatten (sofern er kein eigenes Einkommen hat) zuzüglich Unterhalt für Kinder in unterschiedlicher Höhe, bei volljährigen Kindern (Studenten) z.B. 670,00 Euro zu belassen sind. Von dem darüber hinausgehenden Einkommen sind in der Regel 50 % den Eltern als Unterhalt zu leisten. Immer geschont wird das selbst bewohnte Wohneigentum. Grundsätzlich gilt auch, dass eine eigene Altersversorgung des unterhaltspflichtigen Kindes nicht gefährdet werden darf. Maßstab sind letzendlich immer die individuellen Umstände des Einzelfalles. Insoweit ist auf jeden Fall die Klärung dieser Fragen gemeinsam mit einem Rechtsanwalt anzuraten.

Rechtsanwältin Isabel Hutter-Vortisch


Die Sparkasse Pforzheim Calw:

Starke Position weiter ausgebaut:

Sparkasse mit gutem Geschäftsjahr 2013 konnte die Sparkasse Pforzheim Calw ihre starke Position in der Region weiter ausbauen. Nach einem guten Geschäftsjahr wurde ein Gewinn auf Vorjahresniveau in Höhe von 15 Millionen Euro erzielt. Mit einer auf 10,4 Milliarden Euro leicht angestiegenen Bilanzsumme verteidigt die Sparkasse Pforzheim Calw weiterhin ihren Platz als größte Sparkasse in Baden-Württemberg. Die 2.033 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sparkasse und die 183 Auszubildenden konnten gemeinsam ein Betriebsergebnis vor Bewertung von 105 Millionen Euro erwirtschaften. Freuen sich über einen guten Jahresabschluss der Sparkasse Pforzheim Calw und die FOCUS-Auszeichnung als „TOP-Arbeitgeber“: v.r. Vorstandsvorsitzender Stephan Scholl, Stellvertreter Hans Neuweiler, die Vorstandsmitglieder Sieghardt Bucher und Hans-Heiner Bouley.

Positive Konjunkturdynamik in Baden-Württemberg Das Kundenkreditvolumen ging gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro leicht zurück. Das niedrige Zinsniveau führte bei Privatkrediten und bei langfristigen Finanzierungen zu Zuwächsen. Insbesondere das Neugeschäft verlief ausgesprochen gut: Die Darlehenszusagen stiegen um fast 37 Prozent auf über 1,2 Milliarden Euro. Dies spiegelt auch die positive Dynamik der Konjunktur in Baden-Württemberg, insbesondere ab der zweiten Jahreshälfte, wieder. Im Jahr 2013 begleitete die Sparkasse 93 Existenzgründungen mit einem Finanzierungsvolumen von über 12 Millionen Euro. Damit leis-

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tet die Sparkasse auch einen wichtigen Beitrag für den Arbeitsmarkt in der Region. So waren es insgesamt 188 Arbeitsplätze, die in der Region geschaffen oder gesichert wurden. Die Vermögensanlagen blieben 2013 nahezu konstant und betragen 8,8 Milliarden Euro. Ebenso auf Vorjahres-Niveau blieben die bilanzwirksamen Kundeneinlagen in Höhe von 6,9 Milliarden Euro. Angesichts der niedrigen Zinsen lagen vor allem kurzfristige Anlagen im Trend. Die Sparkasse Pforzheim Calw nimmt im bundesweiten Vergleich eine Spitzenstellung im Edelmetallhandel ein und ist deutschlandweit unter den Banken einer der größten

physischen Goldhändler. 2013 wurden zusammen knapp 112 Tonnen Gold und Silber physisch umgesetzt. Besonderer Beliebtheit erfreute sich weiterhin das Goldanlagekonto (in Gramm geführtes Girokonto) der Sparkasse Pforzheim Calw. Von der Stiftung Warentest erhielt das Goldanlagekonto den Spitzenplatz als günstigster Anbieter. Bis zum Jahresende unterhielten rund 2 300 Kunden Goldguthaben von mehr als zwei Tonnen Gold bei der Sparkasse Pforzheim Calw. Sparkassenkunden führten Ende 2013 knapp 175 000 Girokonten mittels Online-Banking. Das entspricht einer Quote von über 50 Prozent. Entsprechend der konstanten Entwicklung nahm die Anzahl der elektronischen Buchungen zu und betrug Ende 2013 knapp 21,5 Millionen. Die beleghaften Posten spielen am Gesamtaufkommen eine weiter abnehmende, aber sehr arbeitsintensive Rolle. Eine außerordentlich gute Entwicklung war im Geschäft mit privaten Wohnbaufinanzierungen zu verzeichnen. Das Neugeschäft nahm um beachtliche 18 Prozent auf über 350 Millionen Euro zu. Kompetent und leistungsstark ist die Sparkasse Pforzheim Calw auch im Immobilienvertrieb. 2013 war insgesamt ein gutes Immobilienjahr. Einerseits ist – auch angesichts der niedrigen Zinsen – die Nachfrage nach Immobilien hoch, andererseits werden weniger Immobilien zum


2013 – über 50% Online-Banking Verkauf angeboten. Insgesamt wurden 413 Immobilien mit einem Gesamtumsatz von knapp 76 Millionen Euro vermittelt. 2013 waren alle Immobiliensegmente gefragt, insbesondere Häuser aller Art, also Einfamilienhäuser, Reihenhäuser, Doppelhaushälften. Auch als Kapitalanlage sind Immobilien stark nachgefragt – sie sind wertstabil, bringen gute Renditen und können nachhaltig vermietet werden. UmweltZins Sparen ausgezeichnet Die Stiftung Finanztest fragte 2013 bei 129 überregionalen Kreditinstituten, Direktbanken und den größ-

ten regionalen Banken und Sparkassen nach, ob und wie sie ethischökologische Kriterien bei der Kreditvergabe berücksichtigen und ob sie ethisch-ökologische Sparangebote vorhalten. Nur neun Banken bundesweit konnten hier mithalten. Die Sparkasse Pforzheim Calw gehört mit ihrem UmweltZins Sparen als einzige Sparkasse dazu. Ausblick Die geldpolitischen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank wirken positiv auf die Entwicklung der Wirtschaft. Die Sparkasse Pforzheim Calw rechnet mit einer anhaltenden

konjunkturellen Dynamik in der Region. Wichtig dabei ist es, sowohl Privatleute als auch Unternehmen mit Krediten für Anschaffungen und Investitionen als starker Partner zur Seite zu stehen. In Anbetracht der aktuellen Tendenzen ist derzeit kein Anstieg der Leitzinsen zu erwarten. Der Euro befindet sich im Vergleich zu anderen Währungen auf einem relativ stabilen Weg. Der Hype beim Gold hat sich gelegt. Dennoch sollten Anleger unabhängig von der Kursentwicklung etwas Gold als Beimischung in ihrem Vermögen halten.

Sparkassenstiftung lobt ersten Musikpreis aus „Lasst die Töne sprechen“, gab Pforzheims OB Gert Hager den verbalen Startschuss. Denn 2014 wird von der Sparkassen-Stiftung für die Region erstmals ein Musikpreis ausgelobt, der unter dem Motto „Gemeinsam musizieren“ steht. Zum Wettbewerb sind Musikgruppen eingeladen, die aus mindestens zwei Kooperationspartnern bestehen und ein gemeinsames Musikprojekt durchführen. Das können beispielsweise Kooperationsprojekte zwischen Kindergarten, Schule, Verein, Musikschule, Firmenchor, Firmenorchester oder -band sein. Musikgruppen mit überwiegend professionellen Musikern sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Zum Vortrag kann Musik aus allen Bereichen kommen: klassische Musik, Musical, Singspiel, Chormusik, Kirchenmusik, Neue Musik, volkstümliche Musik. Für alle 3 Regionen (Stadt Pforzheim, Enzkreis, Kreis Calw)

werden je ein Erster Preis in Höhe von 1.500 € und je ein Zweiter Preis in Höhe von 1.000 € ausgelobt. Alle Teilnehmer erhalten ein Startgeld von 500 €. Bei der Vorstellung des Wettbewerbs unterstrich Sparkassenchef Stephan Scholl, dass professionelle Musiker bewusst ausgenommen wurden und fügte hinzu, „für uns ist es wichtig, das Gemeinsame zu thematisieren.“ Und OB Gert Hager meinte, man würde sich besonders über Integrations- und Inklusionsprojekte freuen. Infos in allen SparkassenGeschäftsstellen und unter www.mitherzundhand.de

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Prof. Dr. Ulrike Krenzlin

Die Wiener Kunstkammer

Prof. Dr. Ulrike Krenzlin

Abb. 1 rechts: Saliera. Benvenuto Cellini.1540- 53. Paris. Gold, Email, Ebenholz, Elfenbein. H. 26,3 L. 28,45 cm © KK 881 Tafelaufsatz für Salz und Pfeffer vom Künstler für König Franz I. von Frankreich angefertigt. Das weltberühmte Goldschmiedewerk stellt eine Allegorie auf den Makrokosmos dar mit seinen vier Elementen Wasser (Neptun), Erde (Tellus), Feuer (Salamander) Luft. Die Winde und die Tageszeiten sind am schmalen Sockel platziert. Dieses Artefakt läutet den Manierismus ein.

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Unter den Sammlungen der europäischen Fürstenhäuser ist die Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums Wien die reichste, vielseitigste und wunderbarste. Weshalb? Weil in dieser Schatzkammer die wertvollsten überkommenen Artefakte der römisch-deutschen Herrscher zusammengetragen sind. Nur von Kaiser Rudolf II. unterbrochen, war Wien Jahrhunderte lang Hauptstadt des Heiligen Römischen Reichs (HRR), damit Sitz der deutschen Kaiser in der Wiener Hofburg bis zur Reichsauflösung im Jahr 1806. Nach Gründung der Habsburger Monarchie (1804 – 1918) wird die Sammeltätigkeit für die Kunstkammer auf die habsburgische Geschichte ausgerichtet. Kaiser Franz Joseph I. ordnete die Kaiserlichen Sammlungen neu nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten in Fachabteilungen. Die Reichsinsignien befinden sich seitdem in der Schatzkammer der Hofburg. Sie werden niemals ausgeliehen. Goldschmiedekunst, Steinschnitt, Kleinbronzen und Elfenbeine präsentiert die Kunstkammer. Sie nimmt seit 1891 im Untergeschoß des prachtvollen von Carl von Hasenauer und Gottfried Semper errichteten Kunsthistorischen Museums den gesamten Flügel ein. Ihre Ausstellungsfläche beträgt 2.700 m2 mit 2.200 Exponaten und 300 Vitrinen. Dornröschenschlaf und Kunstraub Mit dem Ende der Monarchie fiel die Kunstkammer in einen hundertjährigen Dornröschenschlaf. Die Vitrinen aus der Entstehungszeit wirkten immer altmodischer. Jedoch waren manche Artefakte ein Muss für Kenner, insbesondere die Saliera von Benvenuto Cellini. Man musste sich durch endlose Enfiladen durchfinden bis zum Saal XXIX. Doch auch die Vitrine mit der Saliera wirkte fad und langweilig. Man ging lieber in die Gemäldegalerie im Obergeschoss, in der Thomas Bernhard so viel Lebenszeit verbracht hat. Schlagartig änderte sich die Situation im Jahr 2003, als die Saliera am 11. Mai aus der Kunstkammer geraubt worden ist. Die Kunstwelt war entsetzt. Nach kriminalistischer Feinarbeit ist sie 2006 wiedergefunden worden. Nach dem Raub wurde die Kunstkammer geschlossen. Sicherheitsbedingungen und Präsentation wurden in unsere Zeit geholt.

Zur Saliera gehört seitdem eine der aufregendsten Raubgeschichten der Kunstgeschichte. Neptun reitet auf zwei Flusspferden. Die androgyne Göttin der Erde Tellus sitzt ihm gegenüber. Das Liebesspiel ist eröffnet. Wie ein Griff in den Nibelungen Schatz – erfasst sie vom Reichtum der Erde so viel sie kann, lauter Gold- und Edelsteine. Ihr zu Füßen schlängelt sich der

Salamander, das Wappentier Franz I. In Hüfthöhe erhebt sich ein römisches Tor aus der Spielzeugkiste. Pausbacken blasen in alle Himmelsrichtungen. Auf dem Ebenholzsockel wechseln sich die Winde mit den Tageszeiten ab. Das blaugrün und rot lustrierende Gold unterstützt den erotischen Reiz der Saliera.


im neuen Glanz Abb. 3 unten: Fliegender Merkur. Giambologna. Um 1585, Florenz. Bronze. H. 62,7 cm, © KHM 5898 Erst mit Giambologna ist Merkur rundum begehbar und von allen Seiten schön geworden. Fast ohne Bodenhaftung, mit gereckten Gliedern, auf einem Bein um sich selbst kreisend, hebt er zum Flug an. Links hält er den Heroldsstab. Damit kündigt er seine geheime Botschaft an. Giambologna steht in der Tradition der burgundischen Hochkunst. Francesco de’ Medici bestellt ihn zum Hofbildhauer in Florenz. Merkur ist Bote des Olymp. Mit vielfältigen Aufgaben betraut, verfügte er über außergewöhnlichen Fähigkeiten. Von Zeus’, dem Obersten Gott im Olymp, überbringt er den Sterblichen dessen Bescheide, die er zugleich zu deuten versteht. Die Wissenschaft vom Auslegen von Texten hat daher ihren Namen erhalten: Hermeneutik. Als Zeus’ Sohn gehört er zu den zwölf großen olympischen Göttern. Hermes als mythologische Gestalt durchwandert die Kulturen bis in die Neuzeit.

Am 1. März 2013 wird die Kunstkammer – nach neun Jahren – mit einem überzeugenden Konzept wiedereröffnet. Der Architekt spricht von drei Leben der Artefakte. Ihr erstes Leben gehörte zur alten Wunderkammer. Danach kam die museale Präsentation. Heute prägen Präsentationsmöbel, neue Wand-, Tischvitrinen im Verein mit den restaurierten historischen Vitrinen das Bild. 51 „Starbrick“ Luster von Olafur Eliasson machen die Räume zum Kunsterlebnis. Neu ist die Sortierung in den Sälen. Es sind tonangebende „Salregenten“. Beispiel: die Saliera. Sie steht auf ihrem alten Vitrinenplatz von 1891. Doch erscheint sie wie eine theatrale Inszenierung. Die Kunstkammer ist dennoch Schaudepot geblieben, in dem jedes Exponat seinen Auftritt bekommt. Der Dialog zwischen den Exponaten ist möglich. Das Publikum ist fasziniert. Für die Kunstkammer muss man jetzt anstehen. Sammlungsgeschichte Sie begann mit Erzherzog Rudolf IV. (1339 – 65) von Habsburg, von dem das erste Bildnis der Kunstgeschichte überliefert ist. Er regte die Idee zum Hausschatz der Habsburger an. Unser erstes Beispiel gehört in die Frührenaissance. Es ist die „Saalregentin“ Vanitas (s. Abb. 2 rechts oben). Maximilian I. Der Humanist und Kunstförderer Maximilian I. (1459 – 1519), Sohn Kaiser Friedrich III., Erzherzog von Österreich, heiratete Maria von Burgund, Tochter des Herzogs Karl des Kühnen, mit dem 1478 das Burgunderreich unterging. Ein Teil der burgundischen Hochkunst, die alle europäischen Höfe übertraf, ging an die Habsburger. Ab April wird in Mannheim eine Ausstellung über „Kaiser Maximilian I. Der letzte Ritter und das höfische Turnier“ neue Erkenntnisse bringen über die au-

Abb. 2 oben: Vanitas. Jörg Syrlin d.Ä., Michel Erhart. um1470/80. Ulm. altgefasstes Lindenholz. H.46,5 cm © KK I Aus einem Holzstück geschnitzt sind die Ansichten dreier Menschen, der Akt einer jungen Frau, eines jungen Mannes in Unterhose und einer Alten. Wunderbares Hautkleid und zarte Glieder haben die beide Jungen, auch die herrlichsten Locken nach Art von Veit Stoß. Dargestellt sind allerdings nicht Individualakte, sondern Adam und Eva, die kurz vorher im Genter Altar der Brüder van Eyck die Bühne der Kunst betreten haben. Der gewölbte Bauch der Frau entspricht dem spätgotischen Schönheitsideal. Statt eines Blattes schützt sie die Scham nur mit der Hand. Ihre Augenlider sind wundersame Halbmonde. In der s-förmigen Spiraldrehung mit Stand- und Spielbein zeigt die Spätgotik Vorformen des Manierismus. Die dritte Person ist dargestellt als alte Frau mit den unbarmherzigsten Kennzeichen des Alters, geschrumpften Muskeln, herabhängender Haut, Restzähnen. Alles das ist in der modernen Kunst nicht überboten worden. Die Allegorie der Vergänglichkeit, ein vielschichtiges Thema, mahnt den Renaissancemenschen daran: gedenke bei Deinem Tun des Endes. Diese Mahnung ist angesichts der vorübereilenden Jugend am Wandel des eigenen Körpers zu begreifen. Große Künstler Baldung Grien, Dürer und Cranach haben dieses Thema vielfach variiert.

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Prof. Dr. Ulrike Krenzlin

Die Wiener Kunstkammer Abb. 5 rechts: Großer Tafelaufsatz als Reiher. SaracchiWerkstatt.; Mailand. Um 1590. Bergkristall, Fassung Gold. teilw. Email, Smaragde, Hyacinth, Rubine, Perlen, Glasstein. H 39,4 © KK 2401

ßerordentlichen Qualitäten dieses Herrschers, seine Liebesheirat mit Maria von Burgund, seine sportive Gestalt als Gebirgsjäger, Turnierreiter und Kunstsammler. Rudolf II. Die Sammelleidenschaft von Rudolf II., der auf dem Hradschin in Prag residierte, war über das Maß. In seinem zweiten Beruf hatte er die Kunstdrechselei und den Steinschnitt in Pietra dura gelernt. Mit seinen hohen Kunstmaßstäben erwarb er das Beste von den Meistern des europäischen Manierismus wie den „Merkur“ (Abb. 3) und die Figurenuhr (Abb. 4). Rudolf II. förderte Kunst und Wissenschaft. Jedoch war der Kenner und Wissende kein politischer Stratege.

Erzherzog Ferdinand II. von Tirol begründete die herausragende manieristische Sammlung auf Schloss Ambras bei Innsbruck. Dazu gehörten Werke wie der Große Tafelaufsatz aus Berg-

kristall, ein wunderbares Werk, das sich einer Sprachbeschreibung fast ganz widersetzt. Schneeweiß wirkt es im Gegenlicht. Damit erlebt das Bergkristall eine übersteigerte ästhetischen Höhung. Der Reiher (Raiger), dessen Kopf und Schnabel unerhört lebendig wirken, ist als Behälter gestaltet, hat Deckel und Bauch. Aber er ist für den Gebrauch ungeeignet. Den Barock führte Kaiser Ferdinand III. in die Sammlung ein. Die Elfenbeinkunst ermöglichte es, fast alle großen italienischen Kunstwerke in Varianten im kleinen Format nachzuschneiden.

Abb. 4: Figurenuhr mit Diana auf dem Kentauren. H.J. I. Bachmann.1602/06 Augsburg. Silber, vergoldet, Bodenplatte, Tiefenschnittemail, Granat. Gebeiztes Holz. Eisen. Höhe 39,5 cm © KHM 1166. Diese unterhaltsame Arbeit des Augsburger Meisters ist eine Uhr auf Rädern. Wenn sie vorwärts rollt drehen sich der Kopf Dianas und der des Jagdhundes. Der zweite Hund öffnet und schließ sein Maul. Der Kentaur rollt seine Augen und löst den Pfeil aus seinem Bogen. Wen dieser trifft, der muss an der kaiserlichen Tafel einen Trinkspruch ausbringen. Die Mechanik ist im Pferdekorpus und im Sockel untergebracht. Die Göttin der Jagd, Diana, sitzt auf dem Pferdeleib des Kentauren. Er ist geschmückt mit Edelsteinen. Auf der vergoldeten Platte über dem Sockel sind zwei Jagdhunde, allerhand Getier, Schlange und Echse und schöne Blumen in Silber getrieben.

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im neuen Glanz Eines der aufregendsten Beispiele des frühen Barock war die Geschichte einer Verwandlung aus den Metamorphosen des Ovid: „Apoll und Daphne“ von Lorenzo Bernini.

währte ihr der Vater, Flussgott Peneios, Rettung, indem er sie in einen Lorbeerbaum verwandelte. So schmückt sie bis heute die großen Künstler, die den Lorbeer und damit die schöne Daphne verdient haben. So erzählt Ovid die Geschichte dieser Verwandlung in den „Metamorphosen“. Sinn und Anliegen der Kunst- und Raritätenkammer ist mit dem Ende des HRR untergegangen. Schon 1891 wird dieses alte Sammelgebiet vorgestellt als „Sammlung kunstindustrieller Gegenstände“, 1919 als „Sammlungen für Plastik und Kunstgewerbe“. 2013 hat sich die Museumsleitung entscheiden können für den sinnvollen alten Titel: Kunstkammer.

Die Kunstkammer. Die Schätze der Habsburger. Hg. von Sabine Haag und Franz Kirchweger. Wien 2012. Brandstätter Verlag. ISBN 978-3-85033-661-1, Euro 39,90. Diese Publikation will der Kunstkammer im wahrsten Sinn gerecht werden. Das betrifft die Ausstattung mit Fotomaterial, Spezialeffekten, Inszenierungen, Details, so dass der Leser den Eindruck gewinnen könnte, er sei selbst im Besitz dieser Werke. Das Wandbildprogramm der Kunstkammer fehlt nicht. Der Eindruck der Kunstwerke bleibt unverstellt durch die Neupräsentation, die bei Erscheinen auch noch nicht vollendet war. Franz Kirchweger, Kurator der Kunstkammer, arbeitet sein Programm nach der wissenschaftlichen Methoden auf. Es ist ein Buch für Kenner und Liebhaber. Kaiser Maximilian I: Der letzte Ritter und das höfische Turnier. 13.4. – 9.11.2014. Ausstellung in den Mannheimer Museen: Reiss-Engelhorn-Museum (rem). Weitere Infos unter: www.mannheimer-reissengelhorn-museum.de

Abb. 6: Apoll und Daphne. Jakob Auer. Vor 1688/90 Wien. Elfenbein. H.43,9 cm. © KK 4537

Hier hat Jakob Auer eine Nachgestaltung vorgenommen. Apollo, einer der zwölf olympischen Götter, verliebte sich in die Nymphe Daphne. Er stellte ihr nach. Sie war aber an Männern uninteressiert. Kurz bevor der Schnelle sie einholte ge-

LITERATUR: Kunsthistorisches Museum Wien: Die Kunstkammer Wien. Museen der Welt von Konrad Schlegel Hg. von Sabine Haag. München 2013. C.H. Beck/Scala Publishers. ISBN 978-3-406-64030-8. Euro 18,40. Dieses Handbuch aus der Reihe „Museen der Welt“ gibt dem Besucher die passenden Hilfen als Begleitband in die Hand. Hervorzuheben ist die Tatsache, dass die Entstehung der Sammlung direkt mit den Herrschern verbunden ist. Also, man muss Rudolf II. kennen. Sonst kann seine Sammlungsstrategie nicht erkannt werden. Das hatten wir selbst als Kunsthistoriker verlernt.

Abb. 7: Saalansicht Saal XXVII. © Brigida Gonzáles

Plakatfoto: © rem gGmbH

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Prof. Dr. Ulrike Krenzlin

Das Winterpalais von Prinz Eugen In Wien gibt es noch ein anderes überraschendes Kunstereignis. Das Winterpalais des Feldherrn Prinz Eugen von Savoyen in der heutigen Himmelspfortgasse gibt es wieder. Das Erstaunen ist groß. Denn anstelle der Winterwohnung befand sich dort bisher nur die Adresse des Finanzministeriums. Trotz geringer Schäden im 2. Weltkrieg und einer kompletten Rekonstruktion der Säle von 1967 bis 1973 sowie der Außenfassade des Palais’ blieb dieses

Winterpalais der Öffentlichkeit bis 18. Oktober 2013 verborgen. Eröffnet wurden die Säle des Paradeappartements. Das Schloss Belvedere eröffnet mit dem Palais einen neuen Ausstellungsort. Das Palais wurde errichtet in der damaligen Trabothen-Gasse von Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lucas von Hildebrandt in den Jahren zwischen 1696 und 1724. Im Sommer residierte der Oberbefehlshaber des kaiserlichen Heeres im Oberen Belvedere am Rennweg. Seine Verdienste liegen

u.a. im Entsatz von Wien vor den Türken in der Schlacht am Kahlenberg, am 12. September 1688. Glanz und Fülle der Ausstattung führen zu der Überlegung, weshalb diese prächtige Wohnstatt des Prinzen solange verdrängt blieb. Hierzu haben sich die Veranstalter noch nicht geäußert. Es geht auch hier um große Verdrängungsprozesse, die einer ernsthaften Aufarbeitung harren. Abb. oben: Blauer Salon. Ausstellungsansicht Prinz Eugen 350 Jahre. © Belvedere, Wien Abb: Mitte: Blick in den Blauen Salon. Enfilade. Foto: Oskar Schmidt © Belvedere, Wien Abb. links: Detail Goldkabinett © Belvedere, Wien Abb. unten: Winterpalais. Fassade. © Belvedere, Wien

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Höllenhund und Liebestaube 5.000 Jahre Tiermythen Fast 300 Tiere „bevölkern“ bis zum bis zum 22. Juni das Pforzheimer Schmuckmuseum. Sie gehören zu den frühen Motiven im Schmuck. Es gibt sie in fast jeder Epoche in unterschiedlichen Formen und „zauberhaften“ Bedeutungen. Ergänzt wird diese Ausstellung durch ein interessantes und vielseitiges Begleitprogramm, das für die gesamte Familie eine informative und erlebnisreiche Ergänzung zum Ausstellungsthema ist.

Haarnadel Gold, Elfenbein; Castellani Rom; ca. 1870/80 © Schmuckmuseum Pforzheim Foto: Rüdiger Flöter

Dreihundert Tiermotive im Schmuck zeigen einen Querschnitt durch die Liebens- und Erlebenswelt der Menschen in ihren zeitgenossischen Darstellungen, Ausdrucksgegebenheiten und Zuordnungen. Im Schmucksstück spiegelt sich dies beispielsweise in einem Armreif wider, bei dem mehrere Raubkatzen-

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Brosche (oben): Naturabguss Hirschkäfer, Silber, Amethyst 2007 Foto © Georg Dobler

köpfe fast abstrakt dargestellt aneinandergereiht sind. Dieses Stück soll seinen Träger in die Lage versetzen, mit der Kraft und dem Mut der Raubkatze kämpfen zu können. Unübersehbar auch in seiner handwerklich hochstehenden Ausarbeitung ist der hellenistisch Aschlangenarmreif aus der Sammlung des Schmuckmuseums. So steht die Be-

Brosche Silber, z.T. vergoldet Karlsruhe, um 1870/80 © Schmuckmuseum Pforzheim Foto: Petra Jaschke

deutung er Schlange in der Antike für Klugheit und Treue. Andere Tiere stehen für ihre Zartheit, hier die Tauben, die schon in der vorchristlichen Antike als Für Liebe und Unschuld galten. Gibt es tierarme und tierreiche Epochen im Schmuck, so gehört die Renaissance gewiss zu den reicheren. Die letzte große Epoche der Tiersymbole ist der Jugendstil, dessen sinnlichen Freude an der Natur sich in der Schmuckdarstellung widerspieglt. Auch im zeitgenössischen Schmuck finden wir die Tierwelt, jedoch ohne symbolische Umsetzung.

Armreif (rechts oben) mit Darstellung eines Zerberus; Gold, griechisch 4 Jh. v. Chr. © Schmuckmuseum Pforzheim Foto: Petra Jaschke

Anhänger Gold, Opale, Diamanten, Smaragde, Email; Léopold Gautrait; Paris, ca. 1898/1900 © Schmuckmuseum Pforzheim Foto: Günther Meyer

im Schmuck

Begleitprogramm Am 11. April, 25. Mai und 8. + 22. Juni 2014, jeweils 14.00 Uhr: Tierisches Doppel – Kombi-Führung mit Kunsthistorikerin Regina M. Fischer M.A., mit Exkursen zu Tierdarstellungen in der Malerei und Besuchs der von ihr kuratierten Sonderausstellung „Alle Tiere sind gleich“ in der Städtischen Galerie Pforzheim. Treffpunkt Städtische Galerie Pforzheim, Museumskasse. Ohrringe »Täubchen« Gold, Einlegearbeiten aus Granat; griechisch-hochhellenistisch, 1. Hälfte 2. Jh. v. Chr.; © Schmuckmuseum Pforzheim Foto: Rüdiger Flöter


Die Handwerkerinnung informiert

Fleischerhandwerk und Region Die Begriffe Region und Heimat bekommen für viele Menschen eine immer größere Bedeutung. Zur Region gehört ganz traditionell auch der Fleischer von nebenan. Standorttreu, oft schon seit vielen Generationen, bietet er seinen Kunden seine selbst hergestellten Produkte an. Nichts geht über den Verkaufstresen, für dessen Qualität der Fleischermeister nicht persönlich garantieren würde. Das echte Fleischerhandwerk, erkennbar an der roten f-Marke, produziert selbst handwerkliche Lebensmittel und unterscheidet sich so vom Lebensmittelhandel, der nur verkauft. Viele Einzelhandelsunternehmen und Discounter werben heute mit der Region, mit Handwerk oder sozialer Verantwortung. Ob das immer so stimmt, sollte man genau hinterfragen. Im Fleischerhandwerk ist dies leicht. Fleischermeister und Verkäuferinnen stehen stets persönlich für eine Anfrage zur Verfügung. Sie wissen meist genau, wo das Fleisch herkommt, wo das Tier geschlachtet wurde und was genau in der Wurst ist. Im Fleischerhandwerk steht Vertrauen zwischen Menschen vor Vertrauen zu anonymen Kontrollsystemen und Qualitätssiegeln. Darüber hinaus bietet das Fleischer-Fachgeschäft auf Wunsch besondere Dienstleistungen an: Mengen und Portionsgrößen von Fleisch, Wurst oder küchenfertigen Mahlzeiten können auf

den Bedarf seiner Kunden angepasst werden, auf Sonderwünsche geht das geschulte Personal im Fachgeschäft gerne ein.

scherhandwerks leben in und von der Region. Traditionell sind sie, wie alle Handwerksbetriebe, zumeist auch gesellschaftlich und politisch in ihrer Stadt oder der Gemeinde engagiert. Sie leisten damit und mit ihren handwerklich hergestellten Spezialitäten einen wichtigen Beitrag für die Lebensqualität im Ort. Fleisch aus der Region, eigene Verarbeitung mit ausgebildetem und anständig bezahltem Personal machen den handwerklichen Fleischer einzigartig. Dieser Wirtschaftskreislauf schafft nicht nur eine viel höhere

Gerade bei Lebensmitteln ist eine Nahversorgung mit saisonalen und regionalen Produkten sehr wichtig und von vielen Verbrauchern gewünscht. Die Betriebe des Flei-

Wertschöpfung für alle Beteiligten, sondern sichert auch den Fortbestand der regionalen Strukturen, die beim Bauern beginnen und beim Kunden auf dem Tisch enden.

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• Bücher • Bücher • Bücher • Bücher Ingrid Noll: „Hab und Gier“ Diogenes Verlag Eine rabenschwarze Komödie von der Grande Dame des deutschen Krimis. Der kinderlose Witwer Wolfram macht seiner ehemaligen Kollegin ein Angebot. Wenn sie ihn bis zu seinem Tod pflegt, vermacht er ihr sein halbes Erbe. So bringt sie ihn wunschgemäß um sein ganzes – inklusive einer Weinheimer Villa. Ingird Noll wurde 1935 in Shanghai geboren und studierte in Bonn Germanistik. Sie ist Mutter von drei erwachsenen Kindern und vierfache Großmutter. Nachdem die Kinder das Haus verlassen hatten, begann sie Kriminalromane zu schreiben, die alle zu Bestsellen mutierten. „Die Häupter meiner Lieben“ wurde mit dem Glauser-Preis ausgezeichnet und, wie andere Romane, auch erfolgreich verfilmt. Rubert Neudeck: „Radikal leben“ Verlag: Gütersloher Verlagshaus Dr. Rubert Neudeck ist 1939 geboren, studierte Philosophie, Germanistik, Soziologie und Katholische Theologie, bevor er als Journalist arbeitete. 1979 gründete er mit seiner Frau Christel das Komitee Cap Anamur/Deutsche Notärzte e.V. und 2003 die Organisation Grünhelme e.V., die sich u.a. für den Bau von Schulen in Afghanistan einsetzte. Seine Arbeiten sind von außergewöhnlicher Entschlossenheit und Ausdauer. Sein Leben, seine Handlungen und seine Grundsätze sind konsequente Maßnahmen und auf die heutige Richtung von Moral, Verpflichtung und Liebe ausgerichtet. Er

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sieht die Notwendigkeiten unserer Zeit und versteht es, die Gegebenheiten und Maßnahmen offen zu legen, die erforderlich sind, um der Zeit die nötigen Impulse für ihre richtungsweisenden Verhaltensweisen und Aktivitäten zu vermitteln. Handeln nach den Gesichtspunkten einer modernen und gütigen Gesetzgebung – in diesem Sinn ist er ein Mittler zwischen moralischer Aufmunterung und konsequenter Gesetzgebung.

Nelson Mandela: „Der lange Weg zur Freiheit“ Verlag Rohwolt „Der lange Weg zur Freiheit“ ist der deutsche Titel der 1994 in den USA erschienenen Autobiografie („Long Walk to Freedom“) von Nelson Mandela, dem jahrzehntelang inhaftierten Anti-Apartheid-Kämpfer, Mythos der schwarzen Freiheitsbewegung in Südafrika, FriedensNobelpreisträger und erstem schwarzen Präsidenten in der Geschichte Südafrikas.

Martin Walker: „Reiner Wein“ Diogenes Verlag Der 6. Band von Martin Walkers erfolgreicher Krimireihe – auf Deutsch über 1 Mio. verkaufte Exemplare – muss eine Serie von Raubüberfällen aufklären. Martin Walker, geboren 1947, gebürtiger Schotte, hat in Oxford und Harvard Geschichte, Wirtschaft und Internationale Beziehungen studiert. Er hat 25 Jahre als politischer Journalist bei der Londoner Tageszeitung „The Guardian“ gearbeitet, deren Büroleiter er in Moskau und Washington war. 1978 wurde er mit dem britischen Reporter-des-Jahres-Preis ausgezeichnet. Er schrieb und schreibt für die „New York Times“, die „Washington Post“, den „New Yorker“, „Die Zeit“, „El Mundo“, die „Moscow Times“ und „Moskowskij Novosti“. Er lebt in Washington und im Périgord. Erscheinungstemin des Titels „Reiner Wein“ ist der 30.04.2014.

Hans Christian Meiser: „Als wär’s das letzte Mal“ – 24 Anregungen für ein todesmutiges Leben, Verlag Irisiana Wir machen alles im Leben irgendwann ein letztes Mal und wir überleben. Es ist ein großes Thema von „Stirb und Werde“, das Christian Meiser in seinem Buch eindrucksvoll und in bewegender Weise behandelt. Er rührt an die Grundlagen menschlicher Endlichkeit und führt den Leser auf eine wundersam-realistische Weise in die Gedankenwelt einer alltägliche Überlebensstrategie. Es ist eine besondere Anleitung zur Bewältigung der täglichen Auseinandersetzung zwischen dem Leben und Überleben unserer Erdentage. Hans Christian Meiser ist promovierter Philosoph, Psychologe und Publizist. Als Herausgeber, Übersetzer und Autor veröffentlicht er zahlreiche Werke. Er ist als TV-Moderator und Fotokünstler bekannt, lebt und arbeitet in München.


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von A. L. Szalay

Wir haben alle „Nein, nicht doch. Aber, ja doch. Es kann wohl nicht wahr sein. Aber ja!...“ Dieses überraschende Streitgespräch in freundlicher Atmosphäre spielte sich an irgendeinem Tag im November 1956 in einer Wiener Schule ab. Die Klassenzimmer wurden für Ländervertretungen eingerichtet. An den Türen war der Name der Länder, z.B. Bundesrepublik Deutschland, angebracht. Die Neuankömmlinge, man nannte sie „UngarnFlüchtlinge“, konnten sich das Land aussuchen, wohin sie gehen wollten. Bei der deutschen Tür war eine lange Warteschlange, da wollten viele hin, ich auch. Ich erinnere mich an zwei nette Jungs. Sie wollten auch nach Deutschland. Der eine zu dem anderen: „Weißt du wo Neuseeland ist? Der andere: „Nein, aber es ist egal, vor der Tür ,Neuseeland’ steht niemand.“ Damals 1956 begann am 23. Oktober in Ungarn eine Revolution, weniger gegen den Kommunismus, als vielmehr gegen die politische Führung und die sowjetische Besatzung. Die Sowjetunion hatte in Ungarn in Folge des 2. Weltkrieges die Besatzung der Deutschen in einem kontinuierlichen Prozess übernommen. Eigentlich schwer zu verstehen. Warum haben sich die Ungarn aufgeregt? Sie hätten sich an den Dauerzustand der Besatzung, von wem auch immer, wohl gewöhnen können. Nach meinen Erkenntnissen wollten die Ungarn vorerst gar nicht so richtig revoltieren. Hauptanliegen der Ungarn war, kund zu tun, zu ihren demonstrierenden polnischen Schwestern und Brüdern zu stehen. Solange die slawischen Schwestern und Brüder einigermaßen mit „ruhig Blut“ weiter demonstrierten, hat das feurige „Mischvolk“ vorgeführt, wie eine Revolution auszusehen hatte. Dies gefiel dem Westen, jedoch die zeitliche und umfängliche Begrenzung wollten sie keineswegs dem kleinen Ungarnvolk überlassen. Man darf bzw. soll nicht vergessen, dass die Ungarn den Stechschritt für ihre kommunistische Ordnung niemals so

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zackig treuherzig hinlegen konnten, wie die Brüder der Westdeutschen. Fraglich war lediglich, wie ernst gemeint diese Preußendarstellung von denen war. Dieses Stechschrittvolk zu wecken, bar die Gefahr, aus einer noch kontrollierbaren Bewegung eine schwer regulierbare zu machen. Die Ordnung von Jalta, in der die Sowjetunion und die westlichen Siegermächte insbesondere die USA im Februar 1945 „über das zukünftige Leben oder Sterben fast aller Völker sich einigten, ohne diese auch nur im geringsten um ihre Meinung zu fragen,“ war in Gefahr. Die schlechten Zungen behaupten, dass die USA Administration den Sowjets mitgeteilt habe, dass die ungarische Angelegenheit die innere Angelegenheit der Sowjetunion sei. Damit war der gefahrenlose Weg für die Sowjetunion frei, mit der Revolution in Ungarn kurzen Prozess zu machen. Dies taten sie auch dann am frühen Morgen des 4. Novembers. Klug war, dass sie die Grenze zu Österreich, von der die ungarischen Grenzsoldaten verschwanden, offen gelassen haben; für die „Gefährlichen, die kämpfenden Revolutionäre“. Sie sollten gehen. Es entspricht jedoch der Wahrheit, dass vielmehr die „Ungefährlichen“ Ungarn verlassen haben. Ich gehörte zu den „Ungefährlichen“. Und so standen vor den Klassentüren die „Gefährlichen“ und „Unge-

fährlichen“ friedlich zusammen und suchten nach einer Neuen Heimat. Der erste Gesprächspartner war der Dozent der Hochschule, welche ich einige Jahre vorher besucht und absolviert hat. Er lehrte Marxismus und schien ein linientreuer Genosse zu sein. Auf jeden Fall, wir richteten uns bei unserer Ovation z.B. für Stalin nach ihm; wenn ein Professor mal den Namen Stalin oder Lenin oder aber des ungarischen Diktators Rákosi, den Paul Lendvai „als einen der größten politischen Verbrecher, zweifellos der hässlichste“ bezeichnete. Mir bedeuteten diese zirkusartigen Sympathiekundgebungen nichts. Aber einmal, bei so einer Stehovation, dachte ich, dass weniger die Funktionsunfähigkeit der Wirtschaft dieser Ordnung eine Ende bereiten würde, sondern, dass Viele diese Taten zutiefst als menschenunwürdig empfinden würden. Nun standen wir einander gegenüber und lächelten. „Du bist erstaunt, mich hier zu sehen,“ sagte er zu mir. Ich nickte: „Na ja, im Prinzip schon, du als Dirigent für Brüllen und Klatschen.“ „Recht hast du schon“, meinte er, „aber was hast du gemacht? Du hast gebrüllt und geklatscht.“ „So wie du mir in Erinnerung bist, waren meine Bemühungen wenig erfolgreich, dir über Marx etwas beizubringen. Ich gehe nach Deutschland, spreche perfekt deutsch und bin ein Marx-Experte und nehme an, dass ich in Deutschland mit meinen Kenntnissen mehr Erfolg haben werde als bei euch.“ Danach haben wir gemeinsam in aller Freundschaft eine Flüchtlingssuppe gegessen. Er fragte mich, warum ich eigentlich „geflüchtet“ sei. Ich sagte zu ihm: „Weißt du, ich betrachte mich keineswegs als ,Flüchtling’. Diese sozialistische Ordnung wird in absehbarer Zeit sowieso zu Ende gehen, ähnlich wie die Ordnung der Nazis. Ich hätte die Zeit abwarten können, mir ging es gar nicht so schlecht. Ich kam ein-


eine „Rolle“ gespielt fach, weil ich reich werden will.“ „Typisch für dich“, sagte er beim Löffeln der Suppe, „reich werden wollen, wozu denn eigentlich?“ „Ganz einfach“, philosophierte ich, „ich betrachte dieses Vorhaben als einen interessanten Sport.“ Er wurde Professor und ich reich. Die zweite Begegnung hatte ich mit einem besonders interessanten Typ, einem politischen Offizier mit Rang eines Majors, etwa 10 Jahre älter als ich. Er war ein außerordentlich gut aussehender Mann, so ein Hollywood-Typ, wie z.B. Robert Taylor. In der Hochschule hatten wir wöchentlich zwei Stunden Militärvorlesung gehabt. Wir wurden als Versorgungoffiziere ausgebildet. In den Sommersemesterferien wurden wir zur Übung jeweils für einen Monat eingezogen. Wenn ich nicht diesen Weg mit der Hochschule gegangen wäre, so hätte ich 2,5 Jahre als regulärer Soldat dienen müssen. Demzufolge wollte jeder mit Abitur studieren, egal was. Nach Abschluss des Studiums hätte man noch drei Monate Offiziersausbildung absolvieren müssen, und dann wäre man Offizier der Reserve geworden. Als das ganze Semester, ohne Weiblein, zum ersten Mal eingezogen wurde, wurden wir in billige Militärklamotten gesteckt. Da die meisten von uns vornehme Stadtburschen waren, fühlten wir uns wie lächerliche Vogelscheuchen. Uns war sowieso nicht klar, wofür wir Militär spielen sollten. Gegen wen sollten wir unser heißgeliebtes Vaterland verteidigen? Vorher gegen die Deutschen und jetzt gegen die Russen? Die ganze ungarische Militärspielerei erschien uns mehr als lächerlich, und nun sollten wir lernen, Helden zu werden. Also wurden wir eingekleidet und standen am ersten Tag aufgereiht in einer Waldlichtung. Es wurden Befehle herumgebrüllt: „Hacken zusammen!“ und so. Und dann kam ein General, klein und rund, um uns

zu begrüßen. Er wurde von einem eleganten 30 – 32jährigen Offizier begleitet. Wie kommt der Typ mit dem vornehmen und intellektuellen Gesicht zu diesem Gesellen?, dachte ich. Dann wurde uns im Befehlston mitgeteilt, dass er der Politoffizier sei. Er würde uns Vorträge darüber halten, warum wir kämpfen müssen, wenn dazu der Befehl erteilt werden würde. Na ja, wir haben vieles gewollt, aber kämpfen bestimmt nicht. Aber er sprach auf unterhaltsame Art und Weise über die verbindliche Zugehörigkeit zu dem internationalen Proletariat. Manchmal hätte ich über seine jesuitische Ausdrucksweise, wenn er das Wort „Proletariat“ aussprach, lachen können. Ich hatte aber Angst, generell Angst, einerseits vor ihm und andererseits vor meinen Schulkollegen. Diese Angst war etwas Interessantes, schränkte automatisch unsere Unterhaltung ein. Es waren Tabuthemen, wie z.B. negative Meinungsäußerung über die herrschende politische Ordnung. Nun, standen wir nebeneinander in Wien in der Schule vor der „deutschen Tür.“ Aber nicht doch, aber ja doch! Neben ihm eine hübsche Frau mit zwei kleinen Kindern. „Wie es aussieht, habe ich dich mit meinem Gequatsche über das ,internationale Proletariat’ nicht vergiftet. Weißt du, nie hätte ich irgendwo so viel Geld verdienen können, als beim Militär, vor allem als Politoffizier. Dabei hätte ich noch Maschinenbau studieren können. Wie ist es dir ergangen?“ Meine Erlebnisse in den vergangenen Jahren, vor allem meine Militärzeit, begannen lebendig zu werden. Dass ich als Faulpelz nicht alleine war, merkte ich etwa drei Tage später nach meiner Einberufung zur Semesterferienübung und zwar beim Militärarzt. Viele, sehr viele, standen vor dem Krankenhauszelt. Alle wollten sich vom Dienst befreien lassen. Alle waren natürlich krank, sehr

krank. Nacheinander wurden sie „vom Winde bzw. von dem Arzt verweht.“ Die Reihe wurde immer kleiner, vor mir stand ein fast 2 Meter langer Nationalspieler für Basketball. Ich hörte, wie er zu dem Arzt sagte, dass ihm schwindlig sei, wenn er stehen blieb. „Na, dann bleiben sie eben nicht stehen,“ sagte der Arzt und der Nationalspieler war dann auch weg. Dann kam ich dran. Ich zeigte ihm meinen linken Fuß, wobei ich unter dem Knöchel eine kleine Knochenbildung habe. Woher, das weiß ich bis heute nicht. Der Arzt meinte, es sei eine Knochenentzündung und ich sei endlich einer, der einen Grund habe, zu ihm zu kommen. Wenn du glaubst mein Freund, dass es etwas Ernstes ist, dachte ich, dann wird die Monatsübung ohne Marschieren vorbeigehen. So kam es. Ich bekam Gesundheitsschuhe und übernahm freiwillig die Aufgabe, für die im Krankenhauszelt Liegenden das Essen zu bringen, natürlich ein bisschen hinkend. Es musste schon echt aussehen. Auch ein Freund von mir war zwischen den Liegenden. Er ist dann „gesund“ geworden und kam zurück zu uns. Plötzlich kam ein Offizier angerannt und beorderte ihn sofort zurück ins Krankenhauszelt. Er sagte zu mir: „Wenn ich bis zum Abend nicht zurückkomme, dann bringe mir bitte mein Abendessen.“ Er kam nicht und ich hinkte mit seinem Abendbrot zu ihm. Er lag im Bett. Der Arzt stand sorgenvoll neben seinem Bett. Mich brüllte er nervös an, was ich da suchen würde? Ich sagte: „Ich bringe meinem Freund das Abendessen“. Der Arzt drehte sich zu ihm und fragte, ob ich auch aus der Flasche getrunken hätte. Mein Freund bejahte die Frage, und ich erhielt den Befehl, mich sofort ins Nachbarbett zu legen. Da ich wusste, dass man beim Militär nicht widerspricht, legte ich mich also ins Bett. Fortsetzung in der nächsten Ausgabe.

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Der Pforzheimer

Wir stellen vor: Blumen Schäfer Nachdem wir in den vergangenen Ausgaben unsere Themen auf den Bereich von Tod, Leben und Überleben gerichtet haben, möchten wir jetzt die Einrichtungen vorstellen, die den Menschen bei der Gestaltung dieser Thematik behilflich sind. Es sind die Floristen, die Steinmetze und das Pforzheimer Bestattungshaus, die bisher unseren Informationsweg begleitet haben und die wir vorstellen möchten. Wir beginnen in dieser Ausgabe mit Blumen-Schäfer. Seit 1988 sind Sonja und Helmut Schäfer Inhaber eines bekannten alteingesessenen Blumengeschäftes in der Hohenzollernstraße und seit zwei Jahren gleichzeitig Inhaber eines weiteren Blumengeschäftes in der Hachelallee in unmittelbarer Nähe des Pforz-

heimer Hauptfriedhofs. Da die Liebe den Sohn des Vorgängers ins Ausland zog, konnte dieses gut funktionierende Blumengeschäft nicht weitergeführt werden. Man verkaufte, und man kaufte in der Hoffnung, dass alles gut geht. Ein thementrai-

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nierter Mitarbeiterstab konnte übernommen werden, wurde weiter geschult, und die Kunden wiederum fanden wohlbekannte Gesichter und fühlten sich weiter im Geschäft „zu Hause“.

Neben den vielseitigen Themen und Anlässe im Bereich der blütengeschmückten Festivitäten ist nun auch das Thema „Trauer und Erinnerung“ verstärkt in das Aktionsfeld von Sonja und Helmut Schäfer gerückt. Sonja Schäfer: „Mit viel Einfühlungsermögen, Achtsamkeit, und Zeit gehen wir auf die Wünsche der Angehörigen ein. Es bleiben nur wenige Tage zwischen der Todesstunde und der Bestattung. Es ist in dem Erleben des Todes und des schmerzlichen Abschieds von geliebten Menschen daher eine große Hilfe, noch zu Lebzeiten mit den Angehörigen über die Vorstellungen und Wünsche der Bestattung zu sprechen. Auch bei meiner Mutter, die vor sechs Jahren verstorben ist, habe ich zu Lebzeiten darüber gesprochen. So war ich nicht ganz so hilflos in einer Zeit, in der man voller Trauer und Schmerz über den Tod eines geliebten Menschen ist.“


< Hauptfriedhof IHRE BESTATTUNGSPARTNER IN DER REGION BLUMEN-VOLLMER Sommerweg 21 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/31 47 68 BLUMEN-SCHÄFER Hohenzollernstr. 41 Tel. 0 72 31/31 64 54 und Hachelallee 3 Tel. 0 72 31/31 34 55 75177 Pforzheim FRIEDHOFSGÄRTNEREI HILLIGARDT Wolfsbergallee 53 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/10 69 18 H. + W. ALBERT STEINBILDHAUERMEISTER Höhenstraße 58 – 60 75179 Pforzheim Tel. 0 72 31/44 16 64

GESTALTUNG IN STEIN ANDREAS MISSENHARDT STEINBILDHAUERMEISTER Ispringer Straße 40 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/31 38 78 STEINMETZ UND STEINBILDHAUERARBEITEN EUGEN MARTIN Inh. T. Schreiber Bernhardstraße 36 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/31 32 58 PFORZHEIMER BESTATTUNGSHAUS GMBH Thilo Meier Ispringer Straße 42 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/1 54 23 00

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Senioren schaffen Schönes · Programm 2014

V O R M I T TA G

M O N TA G 12 . M A I

N A C H M I T TA G

14:00 Uhr Eröffnung der Ausstellung Grußworte Musikalische Begleitung: Trompete und Posaune der Jugendmusikschule Pforzheim

D I E N S TA G 1 3 . M A I

M I T T WO C H 14 . M A I

10:30 Uhr Helmut Hanel und sein Akkordeon Ruth König liest „Gesammelte Lächerlichkeiten“

11:00 Uhr Ersinger Orgelmann Gregor Schraier

15:00 Uhr AOK Nordschwarzwald: „Lebe Balance“ Vortrag und Übungen mit Mathias Ulrich

14:00 Uhr Gisela Stork liest „Geschmunzeltes“ von Christian Morgenstern 15:00 Uhr „Bewegung tut ]kt“ Kurzweiliges Mitmachangebot zur Mobilitätserhaltung

Buffet: Metzgerei Staib

ÖFFNUNGSZEITEN

www.kreisseniorenrat-pf.de

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MONTAG: 14:00 bis 18:00 Uhr

DIENSTAG bis FREITAG: 10:00 bis 18:00 Uhr

SAMSTAG: 10:00 bis 17:00 Uhr

Unterstützung bei der Bewirtung durch Schüler folgender Einrichtungen: Grund- und Hauptschule Schanzschule, Int. Bund e.V. - Berufsvorbereitende Bildung (BVB)

D O N N E R S TA G 1 5 . M A I

F R E I TA G 1 6 . M A I

10:00 Uhr Probe Seniorenorchester JMS Pforzheim-Ensemble 2010 Leitung: Wilfried Staiger

11:00 Uhr Gitarrenorchester mit Herta LaDelfa und ihren Freunden

S A M S TA G 17. M A I

11:00 Uhr Brigitte Besserer: Oma Gitti am Spinnrad 14:00 Uhr Konzert Seniorenorchester JMS Pforzheim-Ensemble 2010 Leitung: Wilfried Staiger

14:00 Uhr Städtische Musikschule Neuenbürg Leitung: Christian Knebel

16:00 Uhr Autorengruppe „Federleicht“ liest aus eigenen Werken

16:00 Uhr Tanzkreis Leitung: Andrea Überall-Schulze

Täglich 14:00 -17:00 Uhr: Kaffee und selbstgebackener Kuchen. Aufruf zur Kuchenspende: Spender bekommt Kaffee kostenlos!

13:00 Uhr Renate Hildebrand Karlsruhe zeigt: „Mode bequem“ Modenschau und Verkaufsausstellung

Während der Ausstellung stehen Ihnen Ansprechpartner des KreisSeniorenRats zur Verfügung.


Congress Centrum Pforzheim 10.05.2014 A Tribute of Simon Garfunkel & Leipzig Philharmonic Orchester 20.09.2014 Bodo Wartke „Klaviersdelikte“ 02.10.2014 Hagen Rether

€ 31,00 – 44,00 € 26,60 € 20,90 – 25,40

Kulturhaus Osterfeld Pforzheim 01.05.2014 Serdar Somuncu & Band 3. + 4.5.14 Cavewoman 24.05.2014 Bernhard Hoecker 21.09.2014 Emil Steinberger – 3 Engel

€ 25,50 € 21,00 € 19,80 € 27,00 – 33,90

Schleyerhalle Stuttgart 04.05.2014 Scorpions 21.06.2014 ZZ Top 25.06.2014 Black Sabbath

€ 68,50 – 95,50 € 56,40 – 61,00 € 82,05 – 92,40

Liederhalle Stuttgart 07.05.2014 Barbara Schöneberger 17.05.2014 Gospel-Afrika 31.05.2014 Wise Guys 09.06.2014 Tori Amos 22. – 27.7.14 STOMP 2014 09.10.2014 Roger Cicero & Big Band 16.10.2014 Foreigner

€ 29,80 – € 20,00 – € 28,40 € 61,00 – € 33,50 – € 47,00 – € 40,80 –

LKA Stuttgart 02.05.2014 3. + 4.5.14 06.05.2014 11.05.2014 12.05.2014 15.05.2014 20.05.2014 30.05.2014

57,80 32,00 81,70 70,50 66,50 70,80

€ 28,70 € 30,30 – 57,25 € 35,10 € 29,30 € 25,90 € 27,00 € 32,80

10.10.2014 31.10.2014

Sammy Deluxe + DLx Band Pirate Satellite Festival Eric Burdon & The Animals Progression Tour 2014 McFitti Banger Musik Tour 2014 Bela B Planet Floyd – The German Pink Floyd Tribute Show Truck Stop Kissin Dynamite

€ 24,80 € 30,80 € 21,50

Musicals Di. bis So. Di. bis So.

Mamma Mia Tarzan

€ 49,89 – 124,64 € 56,79 – 164,89

Theaterhaus Stuttgart 08.05.2014 TARJA 20.05.2014 Jan Weiler – Das Pubertier 01.07.2014 Henni Nachtsheim & Rick Kavanian 17.09.2014 Pelzig stellt sich 3. + 4.10.14 Sweet Soul Music Revue 7. + 8.10.14 ASP – Die 15 Jahre Jubiläumstour

Porsche Arena 11.05.2014 DJ Bobo 16h + 20h 31.05.2014 Paul Panzer 20. – 22.6.14 Red Bull Flying Illusion Karlsruhe 04.05.2014 04.10.2014 22.10.2014 24.10.2014

€ 31,90 – 147,00 € 33,15 – 37,75 € 51,50 – 81,50

Heissmann Rassau: Ein Duo kommt selten allein! Badnerlandhalle Paul Panzer, Schwarzwaldhalle Patric Heizmann, Tollhaus Passion de Buena Vista: Live from Cuba – A Music & Dance Experience Konzerthaus

€ 27,55 – 33,30 € 33,30 € 22,05 € 36,00 – 49,40

Substage Karlsruhe 03.05.2014 Samy deluxe & DLX BND 21.05.2014 Bela B. & Smokestack Lightnin’– feat. Peta Devlin 30.05.2014 Robert Cray & special guest: Wellbad 03.10.2014 Axel Rudi Pell – Into the Storm Tour 2014

€ 31,80 € 34,00 € 34,00

Baden-Baden Festspielhaus 30.4.+1.5.14 Shen Yun 2014 12.07.2014 Bobby McFerrin & friends 22.10.2014 Foreigner 23.10.2014 Mnozil Brass „Happy Birthday“

€ 51,10 – 151,10 € 30,00 – 92,00 € 44,90 – 70,90 € 36,80 – 55,20

Mannheim 04.05.2014 09.05.2014 10.05.2014 24.05.2014

The Hooters, Alte Seilerei Sissi Perlinger, Capitol Night of the Jumps, SAP Arena Sweet Dreams of the 80’s – The 80s in concert, Capitol 24.06.2014 Eric Clapton, SAP Arena 27.06.2014 Rod Stewart, SAP Arena 25. – 27.7.14 Bülent Ceylan „Haardrock“ – Open Air Barockschloss 25.07.2014 SWR1 Pop & Poesie in Concert Seebühnenzauber, Luisenpark 06.10.2014 David Garrett, SAP Arena

€ 27,40

€ 41,30 € 28,00 – 33,00 € 52,05 – 69,30 € 30,00 – 35,00 € 88,00 – 111,00 € 76,45 – 116,70 € 40,90 € 28,00 / € 83,00 Menü € 59,60 – 98,70

Die Geschenk-Idee: Wir haben Geschenk-Gutscheine für eine Vielzahl von Veranstaltungen (Geldbetrag frei wählbar); Kinogutscheine für REX-Filmpalast, CINEPLEX-Kino Pforzheim.

€ 37,00 – 48,50 € 17,40 € 30,70 € 25,10 – 27,30 € 31,70 – 37,20 € 32,00

Sonstige (Auswahl) tägl. außer mo. Friedrichsbau Variété Stuttgart 08.05.2014 Steve Hackett, Schwabenlandhalle Fellbach 31.05.2014 Alice Cooper, Phönix-Halle Mainz 06.06.2014 Dinnerkrimi – Der letzte Schrei Parkhotel Pforzheim 18.06.2014 Aerosmith, Dortmund Westfalen Halle 17.07.2014 Van Morrison, Neues Schloß Stuttgart 18.07.2014 Calw rockt!

€ 27,00 – 57,00 € 40,20 – 60,90 € 57,10 € 84,60 € 59,00 – 93,00 € 60,00 – 111,00 € 54,90

Kartenbüro in den SCHMUCKWELTEN Pforzheim Eingang Ecke Kiehnle- und Museumstraße . Poststr. 3 . 75172 Pforzheim Wir sind für Sie da: Montag – Freitag 10 – 19 Uhr Samstag 10 – 15 Uhr www.ticket-pf.de . info@ticket-pf.de

Telefon 07231 1442-442 Fax 07231 1442-443

Preise incl. Gebühren und ges. Mwst. Angaben ohne Gewähr.

In Ihrem Karten Büro in den SCHMUCKWELTEN Pforzheim erhalten Sie Tickets für alle Stücke aus dem Repertoire des Stadttheaters Pforzheim. Ebenso für alle Veranstaltungen des Kulturhauses Osterfeld, die Abo-Konzerte des Südwestdeutschen Kammerorchesters, des Oratorienchors Pforzheim, für Veranstaltungen des Figurentheaters von Raphael Mürle in Brötzingen, der Volkshochschule Mühlacker, des Tollhauses Karlsruhe und viele, viele mehr!!!


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