Generationen im Dialog Ausgabe 3-2010

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s i t a r G emplar

Generationen im D ialog

contact + communication

€ 2,–

www.generationen-im-dialog.de

ANNEMARIE LINDNER ZUM 90 STEN KINDER BRAUCHEN MEHR WILDNIS SPARKASSEN-BÜRGERSCHAFTSPREISE GESTERKAMP: NEUE WEGE FÜR JUNGS LUISE – PREUSSEN’S HERZENSKÖNIGIN SCHMUCKVORSTELLUNGEN & - INFOS

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Diese Zeitschrift wird in Zusammenarbeit mit dem Kreisseniorenrat Enzkreis Stadt Pforzheim e.V. und mit Unterstützung der Sparkasse Pforzheim Calw hergestellt.

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2010


Sprechen Sie mit uns…

wenn Sie …wenn Sie …wenn Sie …wenn Sie …

den Erwerb einer Eigentumswohnung oder eines Eigenheims planen eine preiswerte und provisionsfreie Mietwohnung suchen die Verwaltung von Hausbesitz oder Eigentumswohnungen wünschen bei der Erstellung Ihres Wohn- oder Gewerbeprojektes betreut werden wollen

…wir sind für Sie da.

B A U & G R U N D

G M B H

Erbprinzenstr. 20 • 75175 Pforzheim • Tel 0 72 31/93 02-0 • Fax 0 72 31/93 02-11 I n t e r n e t : w w w. p f o r z h e i m e r. d e • E m a i l : i n f o @ p f o r z h e i m e r. d e


um : s H e f t z er: a U d E s e N o f o r t g i b t er net unt Int e Ab s auch im n-im-dialog.d n r e t t e lä n B neratio www.g

Editorial

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Inhalt Seite

Liebe Leserinnen und Leser,

„…und willst Du nicht mein Bruder sein?…“ Jeder Mensch ist anders, seine Gestalt, sein Gesicht, sein Wesen, seine Lebensart, seine Gedankenwelt. Kein Menschenkind gleicht dem anderen. Die Vielfältigkeit seiner Erscheinungsformen und -arten ist unüberschaubar. Und alle leben wir auf dem gleichen Erdball mit unseren Gegensätzen, unseren ergänzenden Individualitäten. Jeder Mensch ist ein Unikat und bleibt es bis zum Ende seiner Tage. So gilt das gleiche Gesetz der Vielfältigkeit, nach dem wir geschaffen worden sind, gleichermaßen für die Welt der Pflanzen und der Tiere. Welch eine Herausforderung. Damit dies auch ordnungsgemäß funktioniert, erhielt der Mensch Verstand und Liebe. Das sind die Kräfte, die Basis für ein Miteinander auf Erden, die dem Menschen als die Einsatzmöglichkeit für ein sinnvolles und harmonisches Zusammenspiel mit auf den Weg gegeben worden sind. Und so ist jeder von uns aufgerufen, im Sinne einer das Leben erhaltenden harmonisch funktionierenden Vielfalt der Mentalitäten für einen gerechten Einsatz von Verstand und Liebe Sorge zu tragen. So der Auftrag, so die Möglichkeiten – und das Resultat? Klinikmanager warnen vor psychosozialen Krisen, 30% der deutschen Bevölkerung leiden an Depressionen. Tendenz steigend. Mobbing ist ein heute häufig gebrauchtes Wort – Mobbing in Schulen und am Arbeitsplatz, im Elternhaus, in der Familie – „… mit dem oder der kann ich nicht, die nerven mich, sind nicht meine Wellenlänge, ich kann sie nicht begreifen…“ Haben wir noch Zeit und Geduld für das Problem des Anderen? „Du sollst Deinen Nächsten lieben wie Dich selbst“– das heißt, erst wenn Du Dich liebst bist Du in der Lage, auch den anderen zu lieben. Sollten wir vielleicht der so oft missverstandenen Mahnung doch erst einmal ihre wirkliche Bedeutung zuordnen? Es wird Zeit, das Wort beim Wort zu nehmen. Vielleicht funktioniert’s dann besser.

Prof. Dr. Ernst Peter Fischer: Kaum ein Hauch in der Sphäre des Geistes 4–5 Annemarie Lindner und die Börlind-Kosmetik: Die Metamorphose eines Namens

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Musizieren schafft Lebensfreude

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Philipp May: Unsere Kinder brauchen mehr Wildnis

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Initiativen zwischen Jung & Alt: Aktionen der Sparkassen-Stiftung 12 – 15 Thomas Gesterkamp: Neue Wege für Jungs

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Bauvorhaben der Region

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Die Pflegeheime berichten: Die schönsten Weihnachtsgeschichten

22 – 33

Der Kreisseniorenrat informiert

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Der fahrende Kochtopf und Morgengold

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Prof. Dr. Ulrike Krenzlin: Luise – Herzenskönigin der Preußen

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Schmuckvorstellungen: 48 – 53 • Schmuckmuseum: Glanz der Macht • Schmuckwelten – Designwelt: Charlotte – eine Schmuckgeschichte • Bunz-Design Klingel präsentiert Mode

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Rechtsanwältin Isabel Hutter: Die Vorsorgevollmacht

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In diesem Sinn ein fröhliches Weihnachtsfest.

Kreishandwerkerschaft präsentiert: Die Weihnachtsbäckerei 58 + 66

Herzlichst Ihre Gerda Görnemann

Reisethema: Gruppenreisen

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Dr. H. Dekant: Leben in Strahlenfeldern

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Apotheker Wolfgang Reichert: Schlaganfall – Vorsorge und Folgen

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IMPRESSUM: Herausgeber: Gerda Görnemann Lisztstraße 31, 75179 Pforzheim Telefon: 0 72 31/15 53 44 Telefax: 0 72 31/15 53 43 E-mail: cucgg@t-online.de Redaktion: verantwortl.: Gerda Görnemann Mitarbeit: Dr. Ursula Mayer Anzeigen: Eva Hannemann

Grafik + Satz: Simone Bok, Agentur für Mediengestaltung, Horb a.N., Daten an E-mail: sbok@kabelbw.de Bildbearbeitung: Repro-Mayer, Birkenfeld Druck: Mayer & Söhne, Druck- und Mediengruppe GmbH Erhältlich beim Herausgeber, über die Geschäftsstellen der Sparkasse Pforzheim Calw und den Kreisseniorenrat Enzkreis Stadt Pforzheim e.V. Ebersteinstraße 25, 75177 Pforzheim

Der Pforzheimer Hauptfriedhof

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Thalia – neue Buchvorstellungen

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Sparkasse – Veranstaltungskalender

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Titelfoto: Annemarie Lindner und ihr Enkel Nicolas.

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Prof. Dr. Ernst Peter Fischer

Kaum ein Hauch in der Sphäre des Ein Beitrag Thomas Mann hat seine Manuskripte mit der Hand bzw. einem Füllfederhalter geschrieben. Wie sein Biograph Klaus Harpprecht zu berichten weiß, hat der Dichter das von ihm Geschriebene erst in den Jahren des Ersten Weltkrieges in ein Büro getragen, um es von kundigen Damen mit Schreibmaschinen abtippen und Kopien anfertigen zu lassen. Dabei fällt auf, dass Thomas Mann die für schriftstellerisches Arbeiten sicher nicht unwichtige Technik, die damals als revolutionäre Erfindung gefeiert wurde, in keinem seiner Briefe auch nur durch ein einziges Wort kommentiert. Offenbar – so Harpprecht – nahm er „jede technische Neuerung mit völliger Selbstverständlichkeit“ hin, „als könne sie die Sphäre des Geistes niemals berühren.“ Mir scheint, dass Thomas Mann auf die heutigen Computertechnologien ähnlich reagieren würde – er hätte sich ihrer mit größter Selbstverständlichkeit bedient, ohne auf den Gedanken zu verfallen, dass sie sein Denken verändern könnten. Und aus dieser Haltung heraus schätze ich die Frage, ob das Internet, das pars pro toto für die Computerwelt steht, das Denken verändert, für nicht besonders ergiebig ein. Die Antwort darauf erscheint mir in mancher Hinsicht sogar banal – jede neue Technik, jedes neue Medium, jeder neue Text, jeder neue Tag verändert mein Denken, da dieses Vermögen des Menschen so angelegt ist. Das Thema der Evolution ist die Anpassung, und mit dem Gehirn hat sie ein Organ hervorgebracht, das sich vorzüglich anpassen kann. Man kann auch sagen, dass Gehirn ist im höchsten Maß flexibel oder plastisch, warum es niemanden wundern sollte, wenn Kinder, die am Computer spielen, ihre Hirnstrukturen anders ausprägen als Kinder, die Fußball spielen. Ob sie deshalb verschieden denken, ist eine ganz andere Frage, auf die einzugehen mehr Sorgfalt benötigt.

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Bankräuber und andere Menschen Wenn vom Denken die Rede ist, können wir das entsprechende Vermögen von Individuen meinen oder etwas Kollektives ins Auge fassen. Nun bin ich tatsächlich der Ansicht, dass die massive Präsenz von Computern in Büros und Wohnungen einen markanten Einfluss auf ein von vielen Menschen geteiltes Weltbild hat – als Ergebnis von Denkvorgängen –, und ich werde diesen eher hinderlichen Sachverhalt noch vorstellen. Zuvor soll aber die anvisierte Gehirnaktivität von einzelnen Personen betrachtet werden, und da gilt es zu unterscheiden. Bankräuber denken anders als Bankmanager, Männer denken anders als Frauen, Kinder denken anders als Erwachsene, und wir können fragen, ob sich diese Verschiedenheit unter dem Eindruck des Internets ändert. Bei Bankräubern ist das leicht zu sehen. Sie denken jetzt nicht mehr darüber nach, wie sie einen Safe knacken. Sie überlegen vielmehr, wie sie an Kontendaten herankommen, um sie zu manipulieren oder zu verkaufen, und ein Blick in die Zeitungen zeigt, wie sehr sie damit Erfolg haben.

So gesehen erfordert die Antwort auf die Frage, ob das Internet das Denken ändert, ein kleines „Ja“. Aber für wen ist das außerhalb von Polizeidienststellen und neben den Betroffenen von Interesse? Darüber hinaus bleibt es bei einem größeren „Nein“, es sei denn, man überzeugt mich, dass sich die Verfügbarkeit von Computern auf den Unterschied auswirkt, den Frauen und Männer im Denken zeigen. Schwieriger und wichtiger wird die Frage nach dem Einfluss der Computer und ihrer Angebote bei den Kindern, wobei mir das entscheidende Stichwort das Ästhetische – die Fähigkeit zur Wahrnehmung von Wirklichkeit – zu sein scheint. In aller Kürze ausgedrückt: Wir sind primär ästhetische Wesen, die im Kindesalter im Normalfall mit Sinneslust die Umwelt erkunden, die uns zur Verfügung steht. Wir erfreuen uns in ganz jungen Jahren an bunten Blüten, glitzernden Wasserflächen, eleganten Vogelflügen und wollen dann mehr darüber wissen, wenn wir heranwachsen. Leider helfen uns Lehrer dabei nicht. Das Problem der Schule besteht in meinen Augen darin, dass Kinder ästhetisch neugierig zu ihr kommen, um begrifflich gelangweilt wieder nach Hause geschickt zu werden. Wenn nun die natürliche Umwelt mit ihren Sinnesreizen durch Computer und ihre Angebote ersetzt wird, verschwindet die verbleibende Form einer ästhetischen Erziehung, was deshalb zu einem Problem wird, weil – in den Worten von Joseph Brodsky – die Ästhetik die Mutter der Ethik ist. Hier könnte das Internet das moralische Vermögen der kommenden Generationen ändern, aber für so eine Behauptung braucht es mehr Wissen und mehr Platz, als dem Autor zur Verfügung stehen.


Geistes zu der Frage, ob das Internet das Denken verändert Zu viele Informationen Wenn mir etwas Sorge bereitet, dann diese unabsehbaren Folgen, die der Verlust einer ästhetischen Dimension in der Erziehung mit sich bringen kann – was aber nicht neu und schon seit den 1950er Jahren angemerkt worden ist. Keine Angst macht mir hingegen, was Frank Schirrmacher (Herausgeber der FAZ) seinem Buch „Payback“ bekennt, „Mein Kopf kommt nicht mehr mit“, und zwar mit den digitalen Datenmengen, die sich per Mausklick erschließen. Wann ist denn jemals ein einzelner Kopf mit der Menge der produzierten Information in Texten oder Bildern mitgekommen? Jeder Besuch einer Buchhandlung und erst recht jeder Gang über eine Buchmesse lässt doch schon länger erkennen, dass ich niemals im Leben auch nur einen Bruchteil der verfügbaren Bücher lesen kann, und zwar auch dann nicht, wenn ich mich nur auf die Neuerscheinungen eines Jahres beschränke. Die Zahl der Bücher, die ich – zu meinem Bedauern – ungelesen lassen muss, wächst schneller als die Zahl, die ich lesen kann, und dann kommen jede Woche und jeden Tag noch Zeitungen ins Haus, deren Feuilleton allein so umfangreich ist, dass ich unentwegt befürchten muss, wichtige Beiträge verpasst oder übersehen zu haben. Das Internet bringt an dieser Stelle nichts Neues, wobei ich die Bücherschwemme für mich persönlich positiv bewerte. Schließlich kann ich so alt werden, wie ich will, ich finde immer genug Stoff zum Lesen, und das stimmt mich froh. Mich beunruhigt auch nicht die Feststellung, dass es mit dem Internet nicht mehr die Menschen sind, die den Informationen nachstellen, sondern dass es die Informationen sind, die den Menschen aufsuchen. Auch

dies ist ein alter Hut, den Robert Musil von seinem „Mann ohne Eigenschaften“ viel schärfer aussprechen lässt, indem er sagt, dass es im wissenschaftlichen Zeitalter nicht mehr die Menschen sind, die der Wahrheit nachjagen, sondern dass es die Wahrheit ist, die hinter den Menschen her ist. Was ist denn sonst mit dem wissenschaftlichen Zeitalter gemeint, in dem wir leben und in dem man – in Musils Worten – nicht nicht wissen wollen kann? Wissenschaft kommt von Müssen, sie hat etwas mit einem inneren Zwang zu tun, was hier nur ausgesprochen werden kann. Zum Menschenbild Wir nähern uns damit dem Thema, das auch in „Payback“ eine Rolle spielt, und zwar der Frage nach dem Menschenbild, das sich unter einem digitalen Druck ändern soll. Mir scheint, dass in diesem Punkt tatsächlich eine Änderung im Denken – im Kollektiv unserer westlichen Intellektuellen – nachweisbar ist, die wir den Computern verdanken, aber sie hat nichts mit der Datenfülle im Internet zu tun. Um diesen Wandel aufzuzeigen, sei zunächst daran erinnert, dass die Metaphern, die von Philosophen und anderen Denkern verwendet wurden und werden, um die geistigen Fähigkeiten von Menschen zu verstehen, stark an verfügbare Technologien geknüpft sind. Betrachten wir als Beispiel die Eigenschaft des Gehirns, die wir als Gedächtnis kennen. Als es die ersten großen Bibliotheken gab, war das Gedächtnis eine Bibliothek. Als die Fotographie aufkam, wurde das Gedächtnis ein Bilderarchiv. Als die Bilder laufen lernten, wurde das Gedächtnis zu einem Film. Als der Computer in die Welt bzw. die Läden kam, wurde das Gedächtnis eine Speicherplatte. Und so weiter und so fort. Das klingt immer flott

und modern, hat den Vorteil, die aktuellen Zuhörer nicht zu überfordern, bleibt aber selbstverständlich fragwürdig und unbefriedigend. Seit nun die Computer in großer Zahl und kleinen Formaten auf Schreibtischen Platz finden, hat sich ein Sprachgebrauch verbreitet, der das Denken beeinflusst, ohne dass dies bemerkt würde oder zu rechtfertigen wäre. Gemeint ist die überstrapazierte und unkritische Verwendung des Begriffs Programm, wobei es mehr um die dazugehörige Tätigkeit des Programmierens geht. Programme hat es immer schon gegeben – für Reisen und Theaterabende etwa –, aber das Programmieren durchsetzt unseren Alltag seit den späten 1960er Jahren, als der dazugehörige Beruf modisch wurde. Zwar kann man ganz sicher Computer programmieren – auch wenn die wenigstens das von uns vermögen –, aber seit wir diese Maschinen haben, können bzw. wollen wir auch das Leben programmieren. Die modernen Zellbiologen reden inzwischen gedankenlos davon, Zellen neu- oder umoder reprogrammieren zu können. Außerdem erfahren wir, dass das Leben in einem Entwicklungsprogramm entsteht, was Unsinn ist, und im Alltag soll alles Mögliche „vorprogrammiert“ sein, was ebenso wenig zutrifft. Goethe hat uns zwar im „Faust“ vor solcher Leichtfertigkeit gewarnt – „Denn eben wo Begriffe fehlen, da stellt ein Wort zur rechten Zeit sich ein“ –, aber wir scheinen tatsächlich zu meinen, mit dem Wort das Phänomen verstanden zu haben. Wir sehen dabei den Menschen als Maschine und vermischen unser Denken mit der Datenverarbeitung in Computern. Das sollten wir schleunigst ändern. Das Internet kann bleiben.

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Titelgeschichte: Annemarie Lindner zum 90. Geburtstag

Die Metamorphose 50-jähriges Firmenjubiläum, 90jähriger Geburtstag, eine zukunftweisende Produktserie und eine Familie, deren Kinder die Nachfolge sichern. Das ist der Augenblick, in dem Annemarie Lindner die Gedanken an den Erfolg der rückliegenden Jahre und die Freude über die Aussicht auf zukünftige Möglichkeiten in vollen Zügen genießen kann. Das Haus ist bestellt.

Im Anfang steht das Missgeschick: Seit ihrem 13. Lebensjahr hat sie eine problematische Gesichtshaut. Im Nachhinein betrachtet war es ein Geschenk, denn ohne dieses Missgeschick hätte sie sich sicher nicht dem Thema Hautpflege verschrieben. Die entscheidende Lebenswende nimmt in Bad Elster ihren Anfang. Dort wird ihr anlässlich einer Moorkur eine Kosmetikerin zur Die einfache Idee der jungen Annemarie Lindner, Kosmetik auf der natürlichen Basis von Kräutern herzustellen, wurde im Lauf der Jahre zu einer umfassenden Produkt-Philosophie, die zweifellos die Grundlage für den Aufstieg und den dauerhaften Erfolg der Marke ANNEMARIE BÖRLIND legte.

Annemarie Linder bei einer individuellen Beratung 1959. Werbemittel von damals: Broschüre und Schönheitsrezept.

Im Mai 2010 überreichte Ministerpräsident Stefan Mappus Annemarie Lindner für ihre sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Dienste den Landesverdienstorden von Baden-Württemberg.

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Und nun kommen sie, die zahlreichen Gratulanten, mit ehrenden Auszeichnungen, in Wort, Schrift und Medaillen. Da ist der Glückwunsch der Bundeskanzlerin, der Ministerpräsident Stefan Mappus überreicht den Bundesverdienstorden des Landes Baden-Württemberg an die Jubilarin, und die Presse steht Schlange, um Geschichten zu hören, Aktuelles zu berichten und Zukünftiges zu erfahren. Dieser Tag ist das Resultat eines intensiv gelebten Lebens – prall gefüllt

mit Arbeit, Disziplin und Freude, Ausdauer, Kampf und Begeisterung, Fantasie und Liebe und dem Sinn für ein harmonisches und ehrliches Miteinander. Wie bei jedem Deutschen dieses Jahrgangs sind Krieg, Bomben und Zerstörung ein kurzfristiger Lebensbegleiter, der das Umfeld verändert und den man irgendwann hinter sich bringt. Hier führten die Bomben zu Walter Lindner. Bei ihm fand sie ein neues Heim und mit ihm einen Lebenspartner. Sie heirateten 1946.

Lösung ihres Hautproblems empfohlen und nun erlebt sie Kräuter-Dampfbäder, Heilerde-Packungen und Pflegecremes, die sie weiter mit Erfolg für die Problemhaut anwendet. Das Thema ist geboren, ein uraltes Kräuterbuch tut das Seine, und das Leben zeigt sich dem neuen Spiel gewogen. Der Mann an ihrer Seite macht Mut. Erste eigene kosmetische Produkte werden hergestellt, Vorträge gehalten,


eines Namens Anwendungen demonstriert, Erfolge sichtbar. Der Westen ruft, der Schwarzwald wird zum ersten Landeplatz, neue Kräuter kommen zum Einsatz und spannende Aktionen ergeben sich bei einer Begegnung mit Hermann Börner, der freiverkäufliche Arzneimittel an Reformhäuser verkauft. Gemeinsamkeit ist angesagt, und es entsteht hieraus – Börner/Lindner – die Firma Börlind. Wer zählt die Mühen und Versuche, bis ein neues

Bild aus vergangenen Zeiten: Annemarie und Walter Lindner bei ihrer Hochzeit 1946 mit den beiden Söhnen aus erster Ehe ihres Mannes. Die Familie Lindner: Michael Lindner setzt auf Wachstum und entwickelte das Familienunternehmen mit starkem Innovationsgeist weiter. Daneben seine Frau Daniela mit den Kindern Nicolas, Patricia, Vanessa und Alicia.

Produkt in den Markt kommt, wer die unzähligen Einsätze an Demonstrationen, Verkaufsaktionen, Werbemaßnahmen, bis der Umsatz im Markt floriert? Entscheidend ist das Resultat – und das präsentiert sich

bis heute in einem glanzvollen Erfolg. Die Globalisierung unserer Zeit fordert Qualitäten, die internationale Akzeptanz finden. Die kosmetischen Produkte des Hauses Börlind können sich dieser Akzeptanz rühmen. Annemarie Lindner hat hier eine großartige und einmalige Pionierarbeit geleistet und steht heute als Ikone und „First Lady“ eines brandaktuellen Themas an der Spitze der gesamten internationalen Naturkosmetik.

Bild oben Mitte: Im eigenen Kräutergarten reifen unter strenger Kontrolle die hochwertigen Öle der Börlind-Kosmetik. Bild links: Im Jahr 2006 erhält Börlind in Paris den begehrten Preis „Prix Beauté Santé“ – einer unter vielen anderen Auszeichnungen der hochwertigen Naturkosmetik-Produkte. Annemarie Lindner nimmt ihn voller Stolz entgegen.

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Andreas Michel, Jugendmusikschule Pforzheim

Musizieren

schafft Lebensfreude

Dass Musik ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens, unserer Kultur und unserer Bildung ist, war mir schon immer bewusst. Aber seit meinem Aufenthalt in einer Reha-Klinik weiß ich es ganz sicher: Musik und Musizieren stiften nicht nur Freude an der Kunst schlechthin, sondern sie sind eine unerschöpfliche Quelle der Lebensfreude und damit positiv vitalisierend. Andreas Michel, Leiter der Jugendmusikschule.

Fotos: © Jugendmusikschule Pforzheim

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Dabei spielt es weniger eine Rolle, wie die Musik auf andere wirkt, oder wie professionell das Instrument gespielt wird. Es kommt vielmehr darauf an, was die Musik in der musizierenden Person auslöst und bewirkt. Die Fertigkeit und Beherrschung des Instrumentes stellt zwar eines der Ziele dar, jedoch kommt es zunächst einmal darauf

an, was die Musik in einem selbst auslöst respektive dessen, was der Mensch dabei empfindet. Denn Musik bedeutet zunächst Beschäftigung mit sich selbst, bevor man durch das Zusammenspiel in intensiven Kontakt mit anderen Menschen tritt. Ein wichtiger sozialer Aspekt. Mehrfach konnte ich im Rahmen musiktherapeutischer Anwendung in einer Reha- Klinik beobachten, wie Menschen eine tief erlebte Freude empfanden, während sie z.B. Klangschalen- und -stäben herrliche Re-

sonanzen entlocken konnten. Vollkommen altersunabhängig waren die Empfindungen sehr ähnlich: Selbst produzierte Musik erzeugt ein ehrliches Gefühl von seelischer Freude und Lust am Er-„leben“. Da war zum Beispiel dieser ältere Herr, der nun vor einer weiteren Krebsoperation stand und offen bekannte, dass er zwar nicht mehr über die Fingerfertigkeit verfüge, die er einst in jungen Jahren hatte. Das Klavierspielen sei jedoch mit ein Grund, neben seiner Gattin, weiterhin Hoffnung zu haben und in den Melodien aufzugehen, sogar Eins mit ihnen zu werden. Ja, es halte ihn außerdem vital, denn schließlich müsse er weiterhin Übungen machen, um an Weihnachten mit seiner Enkelin, die Klarinette an einer Musikschule lerne, zu musizieren. Er hatte sogar sein Clavinova, einen mobilen, elektronischen Klavierersatz, mit in die Reha genommen. Das Musizieren brauche er einfach zum leben. Bleibt dem Ganzen eigentlich nichts hinzu zu fügen als die schlichte Erkenntnis, dass Musik durchaus subjektiv empfunden wird und direkt auf

den Musizierenden selbst wirkt. Und zwar non-verbal. Und darauf kommt es an. Nicht umsonst bietet die Jugendmusikschule Pforzheim seit einigen Monaten Musiktherapie auch für Behinderte an. Aus diesem Grunde wird die Jugendmusikschule zusammen mit dem Musikfachgeschäft Musik- City Steinbrecher im Frühjahr nächsten Jahres direkt auf ältere Menschen zugehen und z. B. in Seniorenstiften im Rahmen eines Vorspieles Instrumente vorstellen. Denn Sinn und Zweck einer Musikschule ist es, Freude am Musizieren zu stiften; unabhängig von Nationalität, Geldbeutel oder Alter. Und dass gerade Menschen fortgeschrittenen Alters gerne ein Instrument neu entdecken oder Gelerntes auffrischen, ist kein Geheimnis. Oft liegt es nur an Kleinigkeiten bzw. Vorbehalten oder Unsicherheiten, die den Entschluss verhindern. Gemäß dem Spruch von Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es“ möchte ich Sie ermuntern und einladen, es zumindest auszuprobieren, wie es sich anfühlt, ein Instrument zu spielen. Fortschritte, so klein sie auch sein mögen zu erleben und Freude mit anderen Menschen zu teilen: das ist es, worauf es ankommt. Und sei es nur die Neuentdeckung der eigenen Stimme, auch wenn sie nicht mehr so glänzend klingen mag wie einst: Die Freude am Musizieren ist wichtiger als alle Perfektion. Trauen sie sich und sie werden sehen, dass die Jugendmusikschule der geeignete Partner in Sachen Musik ist. Das freundliche Büro der Jugendmusikschule wird Ihnen helfen, Ihren Weg zu finden in die herrliche Welt der Musik. Tel. 0 72 31/39 35 00 oder info@jugendmusikschule-pforzheim.de oder kommen Sie persönlich vorbei: Mo – Do: 8.30 –17.00, Fr: 8.30 – 13.00 Uhr.


Wolfgang Vortisch

Musikerziehungim Waldkindergarten Der Pforzheimer Waldkindergarten am Wildpark bietet seinen Kindern im Rahmen der Vorschulerziehung eine musikalische Früherziehung an. Musiklehrer Hubert Bürkle und seine Frau Verena erteilen wöchentlich Musikunterricht auf der Melodika.

Nebenbei wird das Lesen und Schreiben von Noten und Buchstaben geübt. Eine Geschichte verbindet über knapp 40 Unterrichtseinheiten das Musizieren mit dem spielerischen Lernen. In der Geschichte sind alle Kinder als Matrosen zusammen mit Kapitän Cedo unterwegs um das Tastenmeer zu erkunden. Finanziell unterstützt wird das Angebot durch zwei großzügige, private Spenden und von der Stiftung ObenAuf.

Verein Menschenskinder Jung und Alt e.V., Träger des Pforzheimer Waldkindergartens am Wildpark, Ansprechpartner: Wolfgang Vortisch E-mail: info@pforzheimer-waldkindergarten.de Schon zum zweiten Mal konnte eine Vorschulgruppe ihren Eltern das Erlernte präsentieren und zeigte mit großem Spaß ihr Können. Die Kinder bekommen mit der Melodika oft das erste Mal den Zugang

zu einem Instrument. Sie bietet den direkten Übergang zu Klavier, Akkordeon oder anderen Tasteninstrumenten.

Musizieren Sie schon oder warten Sie noch? JETZT ist es an Ihnen, Ihren lange gehegten Wunsch sich SELBST zu erfüllen! Wir helfen Ihnen gerne beim ausprobieren und FINDEN, des für SIE richtigen Instrumentes, die Musikschule Pforzheim unterstützt Sie beim Wunsch nach Hilfestellungen! Ein Instrument können Sie in der Probierphase einfach bei uns mieten. Den ersten Mietmonat schenken wir Ihnen! Habe ich Ihr Interesse geweckt? Rufen Sie mich doch einfach unverbindlich an, wir klären Ihre „musikalischen Wünsche“ am Telefon ab. Frank Steinbrecher, Telefon 0 72 31-1 54 39-33 von der musik-city Steinbrecher Pforzheim.

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Philipp May, Diplom-Biologe und Naturerlebnis-Pädagoge

Unsere Kinder brauchen „Heute und schon längst geht es nicht nur darum, die Natur vor dem Menschen zu retten, sondern auch darum, den Menschen durch die Natur zu retten, zu retten vor seinem Absterben, seinem wurzellos-werden.“ (Leonhard Jost-Zeller) Die Folgen dieses Absterbens werden uns heute in Form der Umwelt- und sozialen Probleme auf der ganzen Welt schmerzhaft bewusst. Dabei ist die Grundvoraussetzung für ein erfülltes Leben eine 'Verwurzelung', die gelebte Verbindung zwischen Mensch und Natur. Damit ist sowohl die 'Natur draußen' gemeint, als auch die Beziehung zur menschlichen Natur, zu sich selbst und seinen Mitmenschen. „Die armen Tiere müssen hier in diesem Dreck leben.“ Janina betrachtet angeekelt das Stück Waldboden vor ihr. Dass sie kurz darauf mit dem Pinsel eine Assel vorsichtig in ihre Becherlupe schiebt, erinnert ein bisschen an eine Rettungsaktion. „Nee, ich fass' hier nix an!“ ruft Ayse und läuft auf Zehenspitzen über die Laubschicht des schönen Buchenmischwaldes. Als es wenig spä-

alltägliche Situationen bei Veranstaltungen im Wald. Zugegeben, die meisten Kinder, mit denen ich in den vergangenen Jahren den Wald erforscht habe, können sich sehr gut im Wald bewegen und sind mit den Gegebenheiten vertraut. Aber meine tägliche Arbeit mit Gruppen im Wald zeigt mir, dass viele unserer Jüngsten keinen Bezug mehr zu ihrer natürlichen Umwelt haben.

ter darum geht, für die ganze Gruppe ein Waldsofa zu bauen, packen alle die noch so matschigen Äste und schleppen sie heran. Und am Ende der dreistündigen Veranstaltung streiten sich alle darum, wer den Waldmistkäfer auf die Hand nehmen darf – Janina ganz vorn mit dabei. Es handelt sich hier nicht um erdachte Szenen, sondern um ganz

Wo bleibt die Wildnis? Unter freier Natur oder Wildnis verstehe ich Flächen, die weitestgehend der Natur überlassen wurden. Dabei geht es nicht um die Suche nach dem völlig unberührten Stück Natur. So etwas gibt es in unseren Breiten nicht. Wildnis kann sowohl das ungenutzte, verwilderte Baugrundstück nebenan als auch das kleine Waldstück am Ende der Straße sein.

Beim Schleichspiel gelingt es die Kinder zu erden. Das Verharren dicht am Boden oder hinter einem Baum eröffnet den Blick auf das Kleine. (Foto: Ph. May

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Unsere Kinder verbringen immer weniger Zeit in derart freier Natur. Studien der unterschiedlichsten Fachrichtungen, wie z. B. der Gehirnforschung, haben ergeben, dass diese fehlende Erfahrung mit der Natur fatale Folgen für die Kindesentwicklung hat. Auf Ergebnisse wissenschaftlicher Studien will ich hier jedoch nicht weiter eingehen. Vielmehr soll hier von meinen eigenen Erfahrungen berichtet werden, die ich während der letzten 12 Jahre durch meine Arbeit mit Gruppen in der Natur gesammelt habe. Ganz abgesehen von den wissenschaftlich erwiesenen Nachteilen für die psychische und physische Entwicklung der Kinder sehe ich es als gefährlich an, dass wir Menschen uns immer weiter von der Natur entfernen. Die Natur vor unserer Haustür verkommt zur Kulisse bzw. zu einem Raum, der von der Lebenswelt des Menschen mehr und mehr getrennt wird. In unserer Gesellschaft entwickelt sich eine Haltung, in der der Mensch sich selbst nicht mehr zwangsläufig als Teil der Natur sieht. Vor allem eine mit der Natur in Verbindung gebrachte Unkontrollierbarkeit passt nicht in unsere heutige Denkweise. Alles muss berechenbar und messbar sein. Diese Entwicklung halte ich für fatal. Ist doch die Grundvoraussetzung für ein erfülltes Leben unsere Verwurzelung, die gelebte Verbindung zwischen Mensch und Natur. Damit ist sowohl die Beziehung zur Natur vor unserer Haustür gemeint, als auch die Beziehung zu uns selbst und zu unseren Mitmenschen. Und diese Beziehung können wir nur durch das direkte Naturerlebnis pflegen. Wenn wir uns anschauen was heute unter Naturerlebnis verstanden wird, begegnen uns Angebote wie Barfußparks, Waldklettergärten und


mehr Wildnis! vieles mehr. Es geht bei diesen Angeboten um das Erlebnis für die Familie oder den Kick, in großer Höhe herum zu klettern. Solche Einrichtungen werben gern mit dem Naturerlebnis, für die eigentliche Aktivität spielt die Natur dabei aber keine große Rolle. Die Natur dient nur als Kulisse, ist atmosphärisch stimmungsvolles Beiwerk. Ich möchte nicht falsch verstanden werden: Alle diese Freizeitangebote haben ihre Daseinsberechtigung und ich schätze die erlebnispädagogisch genutzten Hochseilgärten wie sie insbesondere im therapeutischen Arbeiten mit den verschiedensten Zielgruppen eingesetzt werden. Alle diese Aktivitäten sind aber meines Erachtens nicht zielführend, wenn es darum geht, unsere Mitmenschen und insbesondere die Kinder nachhaltig an die Natur heranzuführen. Mehr Matsch! Es ist eine absolut verheerende Entwicklung, dass viele Kinder heute nicht mehr die Möglichkeit haben, die Natur aktiv mit allen Sinnen kennen zu lernen. Aber genau um diese Sinneserfahrungen geht es. Bei den Eltern steht das Thema Natur und Umwelt durchaus hoch im Kurs. Und ohne Zweifel gibt es sehr gute Sachbücher. Naturverbindung entsteht jedoch nicht dadurch, dass mein Kind alle Käferarten Nordwesteuropas auswendig kennt. Viel wichtiger ist die direkte Erfahrung in der Natur mit allen Sinnen. Den Kindern muss schon in frühester Kindheit die Möglichkeit gegeben werden, solche Sinneserfahrungen zu machen, und die Wildnis auf ihre eigene Art und Weise zu entdecken. Die Waldkindergärten erfüllen genau diesen Anspruch in übergeordnetem Maß. Nur so kann ein wichtiger Grundstein für einen nachhaltigen Bezug zur Natur gelegt werden.

Im Jugendreport 2006 heißt es: „Nur jeder dritte Schüler im Alter zwischen 12 und 15 Jahren hatte jemals einen Käfer oder Schmetterling auf der Hand. Jeder Vierte hat noch nie ein Reh – eine der häufigsten Wildarten – in der Natur be-

obachtet.“ Einmal mehr sind es heute die Schulen, die den Aspekt der originalen Naturbegegnung abdecken sollen. In den Lehrplänen aller Schulformen heute ist die viel zitierte 'Bildung für nachhaltige Entwicklung' fest verankert. Unser Schulsystem kann diese Aufgabe aber nicht allein erfüllen. Bereits viel früher muss eine entsprechende Basis geschaffen werden, damit die gut gemeinten Projekte auf fruchtbaren Boden fallen Nix wie raus! Mein Anliegen ist es, die genannte Beziehung zu unseren ursprünglichsten Wurzeln zu fördern, wieder herzustellen und zu pflegen. Es gibt keine bessere Möglichkeit dies zu tun, als Veranstaltungen in der Natur anzubieten, bei denen die Kinder durch das unmittelbare Erleben eine emotionale Beziehung zur Natur

aufbauen. Es geht darum, auf eigene Faust die Wildnis zu erkunden, und sei sie auch noch so klein. Die erzielbaren Erfolge sind enorm. Um bei dem Beispiel von Janina und Ayse zu bleiben: Ein ganz besonderes Erlebnis ist es, mit Kindern im Wald zu sein, denen man sofort ansieht, dass sie dort nicht oft sind oder noch nie dort waren. Solche Kinder fühlen sich zu Anfang auch eindeutig nicht wohl im Wald. Bis zum Ende der Veranstaltung trauen sie sich jedoch dank der aufeinander aufbauenden Aktivitäten zur Sinneswahrnehmung immer mehr zu. Sogar der zu Anfang so entsetzten Ayse sind ihre blütenweißen Klamotten plötzlich egal und sie hilft fleißig beim Bau des Waldsofas. Janina entlässt die Assel ruhigen Gewissens in die Freiheit, da sie in den letzten drei Stunden einen ganz anderen Bezug zum Waldboden bekommen konnte. Alle aus der Gruppe sind stolz darauf, dass sie sich getraut haben, einen Waldmistkäfer auf die Hand zu nehmen. Insbesondere für Kinder wie Janina und Ayse sind diese Naturbegegnungen unglaublich wichtig.

Mit der Becherlupe geht es auf große Entdeckungstour. Was im Waldboden so alles los ist! (Foto: Ph. May)

Der Wald bekommt ein ganz neues Gesicht: Mit Ton werden Waldgeister an die Bäume gezaubert und zum Leben erweckt. (Foto: Ph. May)

Steckbrief Philipp May, Diplom-Biologe und Naturerlebnis-Pädagoge, arbeitet seit 12 Jahren im Bereich der Umweltbildung. Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf der Durchführung von Veranstaltungen mit Schulklassen, Ferienprogrammen und Kindergeburtstagen. Seit 2009 ist er im Enzkreis aktiv. Weitere Informationen zu den angebotenen Veranstaltungen finden Sie unter www.May-Kaefer.de

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Die Sparkasse Pforzheim Calw informiert:

Vorbildliche Initiativen zwischen Jung und

Sparkassen-Stiftung verlieh „Dieser Preis wird eine Rendite bringen, die auch die besten Banker der Sparkasse nicht schaffen“, sprach einer der Ausgezeichneten wohl allen aus den Herzen. „Jung trifft alt – Alt trifft jung“ war das Motto des Bürgerschaftspreises 2010, der jetzt in der Calwer Sparkassen-Kundenhalle an 15 Initiativen verliehen wurde. Mit insgesamt 40.000 Euro wurden von der Sparkassen-Stiftung für die Region „mit Herz und Hand“ vorbildliche Projekte von Kindern und Jugendlichen mit Senioren prämiert.

Vorbildliche Generationen übergreifende Initiativen wurden durch Bürgerschaftspreise der SparkassenStiftung für die Region mit insgesamt 40.000 Euro gewürdigt.

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Bei Begegnungen zwischen jungen und älteren Menschen profitierten beide Seiten gleichermaßen, stellte Vorstandsvorsitzender Dr. Herbert Müller fest. Kinder, Jugendliche und Senioren könnten viel voneinander lernen, Wissen und Fertigkeiten weitergeben, Spaß miteinander haben. „Auf jeden Fall fördern die Begegnungen das gegenseitige Verständnis und die Wertschätzung.” Die Landräte Helmut Riegger (Calw), Karl Röckinger (Enzkreis) und Pforzheims OB Gert Hager überreichten die fünf mit jeweils 5.000 Euro verbundenen Hauptpreise. Den Verleihungen gingen ausführliche Würdigungen der Projekte voraus. Das Mehrgenerationenhaus Haiterbach besteht erst seit zweieinhalb Jahren. 30 Mitglieder arbeiten da-

ran die Generationen zu verbinden: Senioren beraten Jugendliche bei der Berufsfindung, halten Bewerbungstrainings ab und Vorträge für Arbeitslose. Jugendliche bieten PCEinführungen für Senioren an, es gibt gemeinsame Ferienprogramme für Senioren und Kinder und den Generationen übergreifenden Mittagstisch. Eine „Offene Werkstatt” mit Seniorenhandwerkern entsteht.

Der Trägerverein Bürgerhaus Regenbogen e.V. Ispringen wurde im April 2006 mit dem Ziel gegründet, sämtliche Bürgergruppen zusammenzuführen. Seit der Eröffnung vor drei Jahren wurden über 50 dauerhafte Veranstaltungsreihen und ebenso viele Einzelprojekte gestartet. 9.000 Besucher pro Jahr bei 6.000 Einwohnern können sich sehen lassen. Das Projekt „Suppentopf” unterstützt sozial schwache Familien. Das Preisgeld kommt der Einrichtung eins vielfältig nutzbaren Lokals in der Vereinsscheune zugute. Die Elterninitiative Buckenberg-Haidach und Hagenschieß veranstaltet seit zehn Jahren monatlich einen Kaffee-Nachmittag mit regelmäßig bis zu 200 Besuchern. 30 Mitglieder führen auch Weihnachts- und Faschingsfeiern mit stets über 300 Teilnehmer durch, die Jugendabteilung wirkt mit, Tanzgruppen treten auf. Gemeinsam mit den Senioren werden Weihnachtsgeschichten inszeniert, diverse gemeinsame Ausfahrten und ein jährlicher Grillnachmittag runden die Aktivitäten ab. Das Mehrgenerationenhaus Mühlacker und die Uhland-Förderschule Mühlacker sind ein Kooperationsprojekt, das in einem gemeinsamen Urlaub gipfelte. Schülerinnen und Pflegebedürftige Senioren wagten einen achttägigen Urlaub im Allgäu. Alle sind sich in diesen Tagen ein Stück näher gekommen, die Schülerinnen sind an ihren Aufgaben gewachsen. Die positiven Erfahrungen haben alle ermutigt und die Planungen für einen weiteren Urlaub dieser Art sind bereits angelaufen. Im Jugendforschungszentrum Schwarzwald-Schönbuch, Nagold tüfteln emeritierte Professoren mit naturwissenschaftlich interessierten Schülerinnen und Schülern. Die hochqualifizierten Senioren bringen Fähigkeiten und Erfahrungen ein, die die Jugendlichen auf allen Wissenschaftsgebieten nutzen. Preise bei


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15 Bürgerschaftspreise für 40.000 Euro „Jugend forscht” sind nur eine Folge dieser unkonventionellen Arbeitsweise. Zwei der jungen Forscher erläuterten in der Sparkasse in Calw ihre für Laien schwer verständlichen Arbeiten. Drei weitere, mit jeweils 2.500 Euro dotierte Bürgerschaftspreise überreichten ebenfalls die Stiftungsvorstände Riegger, Röckinger und Hager. Das Haus der Familie – Familienbildung Westlicher Enzkreis bietet seit zwei Jahren ein offenes Eltern-KindCafé an, seit 2009 parallel einen Second-Hand-Basar. Ehrenamtliche zwischen 13 und 71 Jahren führen die Erlöse bedürftigen Familien zu. Der Verein Strohhalm Huchenfeld betreibt seit 2009 seine montägliche Suppenküche „Mittagstöpfle” mit Essen für einen Euro. Bis zu 50 Personen zwischen zwei und 80 kommen regelmäßig, im Haus der Vereine entsteht ein Vereinsheim. Andreas Witt rief vor einem Jahr den Schachtreff Neulingen ins Leben, zusammen mit Helmut Majewski. 59 Spieler jeden Alters besuchen die wöchentlichen Treffen im Seniorenzentrum „Bethesda”, Heimbewohner stoßen mit anderen Spielen dazu. Sieben weitere Bürgerschaftspreise

Michael Bakircioglu (im Bild) und Dana Tran erläuterten ihre am Jugendforschungszentrum Nagold in anspruchsvollen Versuchen gewonnenen Erkenntnisse.

zu je 1.000 Euro überreichten die Stiftungsvorstände Brigitte Wetzel und Dr. Konrad Maier.

Die Schüler der Sozialen Gruppe der Seeäckerschule – Förderschule CalwStammheim machen regelmäßig Besuche im Alten- und Pflegeheim. An der Bohrainschule Pforzheim unterhalten Schüler und Lehrer ein Musikcafé auch für Altenheimbewohner. An der Grund-, Haupt- und Werkrealschule Neubulach wurde eine Schulimkerei eingerichtet. Die Friedrich-Weinbrenner-Schule Grund-, Haupt- und Werkrealschule Neulingen unterhält eine Kooperation mit dem Seniorenzentrum Bauschlott. Beim Seniorenrat Bad Liebenzell gibt es fundierte PC-Kurse durch den Jugendgemeinderat Hausaufgabenbetreuung durch Senioren. Die KIDS – Kinder in Diefenbach und Sternenfels haben einen Spiel-, Erfahrungs- und Begegnungsraum für al-

le Generationen geschaffen. Jugendtreff und Stadtseniorenrat Wildberg profitieren im „Treffpunkt Unterstadt” Tür an Tür voneinander. Zweck der 2007 ins Leben gerufenen thematisch breit gefassten Stiftung ist die Förderung bürgerlichen Gemeinsinns in allen Bereichen in der Region. Von der Sparkasse Pforzheim Calw mit einem Stiftungskapital von einer Million Euro ausgestattet, kann jeder Bürger schon mit kleinen Spenden einsteigen. Ab 5.000 Euro hat er Sitz und Stimme im Stifterforum, ab 25.000 Euro kann eine eigene von der Sparkasse verwaltete Treuhandstiftung errichtet werden.

Sparkasse Pforzheim Calw beste Bank in Pforzheim „FocusMoney“ City Contest: Mit der Note 1,8 verdienter Sieger Mit deutlichem Abstand vor der Konkurrenz sicherte sich die Sparkasse Pforzheim Calw beim City Contest 2010 den Titel als bestes Geldinstitut in Pforzheim. Vergeben wurde dieser angesehene Titel vom Wirtschaftsmagazin FocusMoney gemeinsam mit dem Institut für Vermögensaufbau AG und der Unternehmensberatung Nielsen & Partner. Sie hatten in über 250 Städten in Deutschland Banken und Sparkassen in puncto Beratungsqualität, Service und Konditionen getestet. Dabei konnte sich das größte Kreditinstitut vor Ort mit der starken Gesamtnote 1,8 und deutlichem Abstand gegen folgende Banken durchsetzen: • Deutsche Bank AG Note 2,6 • TARGOBANK AG & Co.KGaA Note 2,7

• Commerzbank AG Note 3,2 • Volksbank Pforzheim eG Note 3,6 Anonyme Testkunden, allesamt erfahrene Bankkaufleute, beurteilten dabei die angebotenen Finanzdienstleistungen und Produktlösungen nach fünf Hauptkriterien: Terminierung, Atmosphäre, Kundengerechtigkeit, Sachgerechtigkeit und Nachbetreuung. 125 weitere Detailkriterien stellten bei der Dokumentation sicher, dass Bewertung und Vergleichbarkeit möglich sind. Das Ergebnis bewerten die Kritiker mehr als eindeutig mit „Besser geht´s kaum“. Und auch das Fazit lässt keine Wünsche offen: „Freundliche Mitarbeiter, kompetente Beratung und die passenden Lösungen: Die Sparkasse Pforzheim Calw eilt der Konkurrenz weit voraus.“

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Thomas Gesterkamp

Neue Wege

Thomas Gesterkamp, Journalist und Autor.

Männliche Kinder und Jugendliche wachsen in weiblichen Wertsystemen und mit wenigen gleichgeschlechtlichen Bezugspersonen auf. Im Familienministerium gibt es jetzt das Referat „Gleichstellungspolitik für Männer und Jungen“. Dritte Stunde in einer Grundschule: Die Kinder haben gerade die „große Pause“ hinter sich. Dennoch herrscht große Unruhe, zu der vor allem die Jungen beitragen. Es hält sie nicht auf ihren Stühlen, sie toben durch den Klassenraum, raufen und schreien. Still wird es erst, als die Lehrerin die Rückgabe der Deutscharbeit ankündigt. Diese sei schlecht ausgefallen, sagt sie. Die männlichen „Störer“, die sie eben noch ermahnt hat, teilen sich die Fünfen und Sechsen. Eine typische Geschichte, glaubt Frank Beuster, Lehrer in Hamburg und Autor des Buches „Die JungenKatastrophe“. Er beobachtet eine große Ratlosigkeit gerade unter weiblichen Kolleginnen: „Frauen wissen oft nicht, wie Jungs ticken.“ Wenn Schüler sehr lebhaft sind und im Unterricht kaum zur Ruhe kommen, steckt oft Bewegungslust dahinter. Die aber ist im Schulalltag meist unerwünscht, für Prügeleien und Lärm gibt es „null Toleranz“. Das „pflegeleichte Mädchen“ sei zur Norm geworden, so Beusters kritisches Fazit. Eine „geschlechtsbezogene Pädagogik“ müsse den Interessen männlicher Schüler besser gerecht werden. Schulprobleme sind heute vorrangig Probleme von Jungen: Sie zeigen schlechtere Leistungen und werden häufiger gewalttätig. In den Lehrerzimmern gelten sie als renitent und wenig anpassungsbereit. Sie über-

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wiegen unter den Verweigerern und Sitzenbleibern. Zwei Drittel der Schulabbrecher und drei Viertel der Sonderschüler sind männlich. In den Hauptschulen stellen Jungen die deutliche Mehrheit, in den Gymnasien sind sie dagegen zur Minderheit geworden. Zum Selbstverständnis von Jungen gehört es, „cool, witzig und faul zu sein, weshalb sie häufig dem widerständigen und sozial auffallenden Schülertypus entsprechen“, analysierte der Berliner Geschlechterforscher Michael Cremers 2007 in einer Expertise für das Bundesfamilienministerium. „Kein Streber sein“, so der Wissenschaftler, verstehen Jungen als einen Teil von Männlichkeit, mit dem sie sich abgrenzen und von Frauen unterscheiden können. In dem Bemühen, pädagogische Institutionen zu befrieden und zu demokratisieren, sind Lehrerinnen und andere Fachkräfte manchmal zu weit gegangen – etwa, wenn sie den Bewegungsdrang männlicher Schüler pauschal als lästig betrachten. Oder wenn sie das spielerische Ringen, das sportliche Kräftemessen unterbinden wollen, mit dem Jungen eine spätere männliche Qualität im Beruf einüben: die ritualisierte Konkurrenz, Fairplay statt Zickenterror, miteinander wettbewerben und kämpfen, dabei aber den Gegner achten; ihn besiegen wollen, ohne ihn zu vernichten.

Kicken und Lesen In der „Basiskompetenz Lesen“ beträgt der Vorsprung der Mädchen nach den Pisa-Ergebnissen mehr als ein Lernjahr. Der Unterricht, so kritisiert der Frankfurter Bildungsforscher Frank Damasch, orientiere sich immer mehr „an weiblichen Formen des Lernens und Gestaltens“. Sein umstrittener Vorschlag: Schüler und Schülerinnen sollten in bestimmten Fächern mit geschlechtsspezifischen Lehrmaterialien arbeiten und teilweise auch wieder getrennten Unterricht erhalten. In Deutsch zum Beispiel schlägt er vor, mehr Texte auszuwählen, die männliche Schüler besonders interessieren: Jungen lesen eher Comics, Fantasy-Geschichten oder Abenteuerbücher – Stoffe, die im Unterricht bislang die Ausnahme darstellen. Ihre Rechtschreibekompetenz, so Damasch, hängt auch „vom sozialen Bezug der Wörter“ ab: Wenn „männlich konnotierte“ Begriffe wie Aktentasche, Ritter, Benzintank oder Torwart auftauchen, machen Jungen weniger Fehler in Diktaten. In Baden-Württemberg unterstützte das Landesinstitut für Schulentwicklung das Projekt „Kicken und Lesen“, das den starken Wunsch nach Bewegung unter männlichen Schülern aufgriff: Nach ausgiebigem Toben und Ballspielen ließen sich selbst notorische Leseverweigerer zum gemeinsamen Vortragen eines Fußball-Romans überreden. Hinterher, erinnert sich Margrit Wienholz aus dem Landesinstitut, klatschten sich die Jungs stolz ab wie ihre sportlichen Vorbilder – darunter Schüler, die sonst „freiwillig nicht eine Zeile gelesen hätten“. Pauschale Zuschreibungen und Ursachenanalysen sind problematisch. Jungen aus bürgerlichen Familien zum Beispiel kommen in der Schule meist gut klar, manche von ihnen


für Jungs

Politische Signale Zumindest einem Teil der heranwachsenden Männer droht eine schwierige berufliche Zukunft. Die vom Bundesfamilienministerium geförderte Initiative „Neue Wege für Jungs“ möchte Spielräume für einen Wandel der tradierten Bilder von Männlichkeit aufzeigen. Lässt sich die männliche Rolle anders gestalten, wenn soziale Kompetenzen im Beruflichen wie im Privaten gezielt gefördert werden? Lange seien nur die Mädchen im Blickfeld gewesen, „jetzt haben die Jungs Nachholbedarf“, sagt Dorothee Bär, die frauenpolitische Sprecherin der Unionsfraktion im Bundestag. „Jungen, die bei Alleinerziehenden groß werden, treffen oft erst in der fünften Klasse auf die erste männliche Bezugsperson.“ Familienministerin Kristina Schröder sieht das ähnlich: Angesichts der schlechteren Leistungen männlicher Schüler sei die „eigenständige Jungen- und Männerpolitik eine spannende Aufgabe“. Genau das steht auch im Koalitionsvertrag der schwarz-gelben Bundesregierung – auf Drängen vor allem der FDP. Deren jugendpolitische Sprecherin Miriam Gruß stellte 2008 eine Kleine Anfrage im Bundestag zu den „Bildungs- und Entwicklungschancen von Jungen“. Anlass waren alarmistische Interven-

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erbringen weit über dem Durchschnitt liegende Leistungen. Die Chancen im deutschen Schulsystem hängen vorrangig vom Elternhaus und von der ethnischen Zugehörigkeit ab. Erst als drittes Kriterium folgt das Geschlecht. Das katholische Arbeitermädchen vom Land, das einst als Prototyp der Bildungsverliererin galt, ist vom städtischen Migrantenjungen abgelöst worden.

tionen von Arbeitgebern, die sich Sorgen um das Qualifikationsniveau der Schulabgänger machten. Zu ähnlichen Ergebnissen kam 2009 ein Gutachten des Aktionsrates Bildung im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. Im Familienministerium war bisher ein einziger Mitarbeiter für „Männer, Migration, Milieus“ zuständig – die Aufzählung klang mehr nach Gedöns als nach ernsthaftem Anliegen. Inzwischen wurde das eigenständige Referat 408 „Gleichstellungspolitik für Männer und Jungen“ geschaffen. Anfang November 2010 gründete sich das „Bundesforum Männer“ als Lobby im vorpolitischen Raum. Der Zusammenschluss, an dem neben kirchlichen Gruppen und Sozialverbänden auch Jungenarbeiter und Väteraktivisten beteiligt sind, versteht sich als Beratungsgremium und Sprachrohr.

Männer- und Jungenpolitik steht in Deutschland erst ganz am Anfang. Bundes- und Landesministerien führen das Wort „Frauen“ im Titel, von Männern ist nirgends die Rede. Das neue Referat von Kristina Schröder ist ein Signal in eine andere Richtung, dem praktische Schritte folgen sollten: mehr Geschlechterforschung aus männlicher Perspektive, mehr Förderprogramme für Jungen. Der Autor Thomas Gesterkamp ist Mitbegründer des Väter-Experten-Netz Deutschland und Verfasser von Männerbüchern, zuletzt „Die neuen Väter zwischen Kind und Karriere“ (Verlag Barbara Budrich 2010) und „Die Krise der Kerle“ (Lit Verlag 2007). Zum Thema schrieb er einen Beitrag in dem von Gabriele Cwik herausgegebenen Band „Jungen besser fördern. Lehrer-Bücherei Grundschule“ (Cornelsen Verlag 2009).

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BAUVORHABEN

DER REGION:

Reha-Werkstatt

für Menschen mit psychischer Behinderung Die neue Werkstatt des Caritasverband e.V. Pforzheim wird im Gewerbegebiet „Hohenäcker“ errichtet und stellt insgesamt 90 Arbeitsplätze für Menschen mit psychischer Behinderung zur Verfügung. Das hinsichtlich Topographie und Zuschnitt nicht unproblematische Grundstück hat eine Größe von 4.300 m², von denen ca. 2.600 m² überbaut werden dürfen. Es ist verkehrsgünstig gelegen und sowohl mit

in der Gesellschaft sowie die berufliche Handlungskompetenz und Schlüsselqualifikationen zu fördern. Die Reha-Werkstatt gliedert sich in drei Bereiche: den Bereich der Produktion, den Bereich der Dienstleistung (Garten- und Landschaftspflege, Hauswirtschaft) und den Bereich der Berufsbildung/ Rehabilitation.

dem Bus als auch mit dem Auto schnell erreichbar. Der Autobahnanschluss „Pforzheim Nord“ befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Neubau.

Um den unterschiedlichen Nutzungen gerecht zu werden, wurde das Gebäude entsprechend strukturiert. Im westlichen Flügel ist die Wäscherei als Integrationsunternehmen untergebracht, im östlichen Flügel befinden sich die Räumlichkeiten für die Gärtnergruppe. Dazwischen liegt – zur Nord- und Gartenseite orientiert – ebenerdig die Produktionshalle. Im durchgehenden Gebäuderiegel entlang der „Wilhelm-Lenz-Straße“ sind auf der Südseite auf vier Ebenen der Speisesaal mit Verteilerküche, ein Schulungsraum und der Verwaltungsbereich sowie in der

Aufgaben und Ziele: Die Werkstatt bietet Menschen mit psychischer Behinderung aus Pforzheim die Möglichkeit der beruflichen Rehabilitation nach längerer Krankheitsphase, die Aufnahme einer beruflichen Erstausbildung, die Aufnahme einer Umschulungs- oder Fortbildungsmaßnahme. Alles erfolgt mit dem Ziel diese Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt eingliedern zu können, sie in ihrem Leben

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darunter liegenden Ebene die Umkleiden und Sanitärräume und anschließend das zweigeschossige Hochlager. Wieder eine Ebene darunter befindet sich teilweise die Wäscherei und etwa in der Gebäudemitte Haupteingang und Pforte sowie anschließend der Bereich der Berufsbildung und der Gymnastikraum. In der untersten Ebene ist die Haustechnik sowie der Umkleide-/ Sanitärbereich der Wäscherei eingeplant. Das gesamte Gebäude wird grundsätzlich barrierefrei erstellt. Dies wird u.a. durch Maßnahmen wie Personen-Aufzug mit Haltestellen auf allen Ebenen, Flachschwellen an den Ausgangs- und Dachterrassentüren, stufenlose Hauszugänge etc. erreicht. Beheizt wird das Gebäude durch einen Brennwertkessel mit Gasversorgung durch die GVP. Die Beheizung fast aller Räume einschließlich

der Produktionshalle wird durch eine Fußbodenheizung erreicht. Die Erzeugung des Brauchwassers erfolgt zentral über die Heizungsanlage, ggf. wird zu einem späteren Zeitpunkt eine Solaranlage nachgerüstet. Die Umsetzung des gesamten Projektes kostet inklusive Wäscherei insgesamt ca. 5 Mio. Euro brutto. Die Fertigstellung der Maßnahme ist für Ende November 2011 geplant. Bei Fragen zu diesem Projekt wenden Sie sich bitte direkt an den Caritasverband e.V. Pforzheim.


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Individuell und im persönlichen Ambiente wohnen und zugleich den Service wie in einem komfortablen Hotel genießen. Das ist der Ansatz, den die STADTBAU GmbH gemeinsam mit der Sparkasse Pforzheim Calw im Tiergarten realisieren möchte. Die gehobene Mittelschicht wird hier angesprochen; künftig werden ca. 60 Wohneinheiten für dieses ambitionierte Projekt zur Verfügung gestellt. Insgesamt vier Gebäude mit den entsprechenden Tiefgaragenplätzen werden an prominenter Stelle im Tiergarten verwirklicht. Zwei-, Drei- und Vierzimmerwohnungen mit rund 50, 65 und bis zu 120 Quadratmeter sollen hier an-

geboten werden; ergänzend wird es Gemeinschaftsbereiche und nützliche Einrichtungen geben. Zum Konzept des „50+ -Wohnens“ gehören ca. 60 Wohneinheiten (Miet- und Eigentumswohnungen), die eine ganze Menge von Annehmlichkeiten bereithalten. Dazu zählen Haushaltshilfen, Haus-Service bei Urlaub oder Krankheit und Fahrdienste. Das Thema Sicherheit für Alt und Jung wird über einen 24Stunden-Service, einen Service- und Hausnotruf eingelöst. Wachdienst/Security, Aufschaltung der Alarmanlage oder auch eine Brandmeldeanlage sind weitere Sicherheitsmerkmale dieser interessanten Wohnidee. Weckruf, Terminbuchung, Annah-

me von Aufträgen, Ticket-Reservierung für Veranstaltungen oder einen Einkaufsservice rund um die Uhr sind gleichfalls Einrichtungen, die zunächst einmal staunen lassen. Die Wohneinheiten sind barrierefrei bzw. teilweise behindertengerecht. Selbstverständlich gehört zum ganzheitlichen Ansatz das Thema Gesundheit als wichtiger Baustein dazu. In einem abgestuften Konzept werden hier verschiedene Hilfestellungen angeboten. Das beginnt bereits mit der Prävention und reicht vom normalen Krankheitsfall über die Versorgung nach einem Krankenhausaufenthalt bis zur Versorgung im Pflegefall bzw. zur ambulanten

Pflege. Obgleich diese Wohnidee der Zukunft noch gar nicht beworben ist, liegen der STADTBAU GmbH schon heute eine Vielzahl von Anfragen zu diesem Thema vor. Bereits jetzt hat die STADTBAU-Geschäftsführung mehrere Male auf Nachfrage vor Interessenkreisen referiert. Es wird davon ausgegangen, dass es im Frühjahr 2011 zum ersten Spatenstich kommt. Wer also die „Familienphase“ verlassen möchte und in eine großzügige, angenehme und etwas kleinere Umgebung wechseln will, könnte bei der Idee des „Wohnen mit Service“ im Tiergarten in Pforzheim richtig liegen.

Ideales Arrangement für Senioren

Servicewohnen in der Nähe des August-Kayser-Stifts Es ist eine gemeinsame Initiative der Baugenossenschaft Arlinger und der August-KayserStiftung: Auf dem freien Grundstück unterhalb des gleichnamigen Seniorenzentrums entstehen 30 Eigentumswohnungen mit allem Komfort. Großzügig angeordnet in drei organisch geformten Baukörpern, mit Tiefgaragen unterkellert. Das Besondere: Die zukünftigen Eigentümer können völlig selbständig wohnen oder – je nach sich änderndem Bedarf– Serviceleistungen vom benachbarten Seniorenzentrum in Anspruch nehmen. Baubeginn ist im Frühjahr 2011, Mitte 2012 sollen die Wohnungen bezugsfertig sein. Weitere Infos zum Projekt gibt es telefonisch unter 0 72 31-94 62-0 oder unter: www.arlinger.de

Arlinger-Vorstand Carsten von Zepelin: „Ein ähnliches Konzept haben wir schon zusammen mit dem Paul-GerhardtSeniorenzentrum begonnen und sind damit auf überaus positive Resonanz gestoßen.“

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Entwurf: Jung, Voigt, Webel Architekten, Pforzheim


BAUVORHABEN

DER REGION:

Diesseits von Eden – Sozialwerk der Volksmission „Das große Interesse an unseren Bungalows für junge Senioren zeigt uns, dass das Konzept gelungen ist“, sagt Peter Mayer, Geschäftsführer des Seniorenzentrums „Bethesda“ in Bauschlott. Sowohl das „Bethesda“ als auch der direkt gegenüberliegende neue „Wohnpark Eden“ werden vom Sozialwerk der Volksmission getragen. Die Idee, ein besonderes Angebot für junge Senioren zu machen, geht auf Pastor Gottlob Ling, den Gründer und Ehrenvorsitzenden des Sozialwerks zurück. „Die Jungsenioren, die diese Häuser mieten, haben alle Möglichkeiten der individuellen Lebensgestaltung“, erläutert Thomas Gengenbach, Nachfolger Lings als Vorsit-

zender des Sozialwerks. „Gleichzeitig haben sie aber auch die Sicherheit, im Bedarfsfall in ihrer eigenen Wohnung gepflegt zu werden. Die unmittelbare Nähe zum Seniorenzentrum „Bethesda“ macht dies möglich.“ Die Bungalows mieten zu können, statt kaufen zu müssen, macht den „Wohnpark Eden“ auch zu einem landesweiten Pilotprojekt, sagt Organisationsleiter Edgar Kipfmüller. „Statt sich mit neuem Eigentum zu belasten, können sie als Mieter einen umfassenden Service genießen.“ 25 der 29 Bungalows sind bereits vermietet. Die Arbeiten an den letzten Häusern sollen bis Februar 2011 abgeschlossen sein. Im September sind die ersten „Eden“-Bewohner einge-

zogen. Das Altersspektrum reicht bislang von Anfang 60 bis zu 80 Jahren, sagt Kipfmüller. Der „Wohnpark“ zieht Menschen aus nah und fern an: „Wir haben Mieter aus Neulingen, Ispringen oder Bretten, aber auch aus Kassel.“ Jetzt wurde im „Eden“ im neuen Johannes-Heynlin-Weg Einweihung gefeiert. „Was passt zur Jahreszeit besser als ein Oktoberfest (mit prächtiger Schweinekeule siehe Bild) zur Begrüßung?“ fragte BethesdaGeschäftsführer Peter Mayer im Festzelt. Dabei konnten sich die bereits eingezogenen und künftigen Neulinger Neubürger im „Ortsteil Eden“ kennenlernen. Das Einweihungsfest bot auch Gelegenheit, eine kulinarische Innovation für

den „Wohnpark Eden“ zu testen. „Für die Verpflegung bei dieser Feier zeichnet die Firma „Genuss und Harmonie“ verantwortlich“, so Mayer. Mit dem Catering-Unternehmen aus Mannheim hat das Sozialwerk der Volksmission eine Servicegesellschaft gegründet. „Ab Anfang nächsten Jahres werden wir einen regelmäßigen Mittagstisch ebenso anbieten wie die Ausrichtung von Geburtstagen oder Familienfeiern.“

Text und Fotos: Schott

weiht „Wohnpark Eden“ beim Seniorenzentrum „Bethesda“ ein

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Meine schönste Die Erinnerung ist das Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können. Es weihnachtet – ein Fest, das die Gedanken in die Vergangenheit führt, Kindheitserinnerungen weckt, beglückende oder bedrückende Stunden wachruft. In den Bewohnern der Seniorenheime liegen unzählige Schätze dieser Erinnerung verborgen. Da ist die Weihnachtszeit ein geeigneter Anlass, einige Kostproben dieser versunkenen Geschichten ins Kerzenlicht zu rücken, weiterzureichen, und einen Schimmer vergangener Tage in das Geschehen der Gegenwart einzublenden. Not und Freude, Glück und Verzweiflung – jede Zeit hat ihren Maßstab. Vielleicht geben uns die Erzählungen der Erlebnisse aus jenen Tagen in der Gegenüberstellung zu den Gegebenheiten heute einen Hauch von Dankbarkeit und Glück. RESIDENZ AMBIENTE Der Tannensammler Er war in dem Augenblick erschienen, in dem Balthasar Rothermund gerade damit beginnen wollte, das große Zauntor zu verschließen. Es war der Heilige Abend, sechzehn Uhr. Das Geschäft war beendet. Niemand würde mehr kommen, um noch einen Baum zu kaufen. Für dieses Jahr war seine Arbeit getan. Nach den Feiertagen würde er noch einmal herkommen und David helfen, die nicht verkauften Tannen und Kiefern auf den Anhänger zu schmeißen. Den würde sein Bruder dann

zur Schredde fahren. Anschließend würden sie die Zäune abbauen und das Gelände fegen. Und schon am Mittag des 27. Dezember würde nichts mehr davon künden, dass hier bis vor kurzem ein Weihnachtsbaumverkauf stattgefunden hatte. So war es all die Jahre gewesen. Mit immer gleicher Regelmäßigkeit. Und nun stand dieser Mann vor Balthasar Rothermund und wies auf das Gelände. „Wie viele Bäume haben Sie denn übrig?“ Balthasar zuckte mit den Schultern. „Weiß nicht. So um die zwanzig werden es wohl sein.“

Der Mann schien zu überlegen. „Für wie viel verkaufen Sie mir die?“ Balthasar ließ die Hand mit dem Schlüsselbund sinken. „Der Preis richtet sich nach der Größe des Baumes. Wenn Sie einen so um die zweifünfzig Höhe wollen, der kostet normalerweise knapp fünfzehn Euro.“ Er sah auf seine Armbanduhr. „Aber heute gibt’s den für die Hälfte.“ Der Mann schüttelte energisch den Kopf. „Sie haben mich falsch verstanden. Ich möchte nicht einen Baum, sondern alle.“ „Sie wollen alle Bäume?“ Balthasar konnte nicht glauben, was er hörte. „Alle zwanzig?“ Der Mann nickte. „Nun ja“, fuhr Balthasar zögernd fort. „Alle zwanzig zusammen – na ja, ich würde sagen, dann wären das vielleicht ... so...“, Balthasar blickte über den Platz, „...wofür brauchen Sie denn heute noch so viele Bäume? Überall dürften die Bescherungen längst in vollem Gange sein.“ Der Mann lächelte. „Wie lange machen Sie das hier schon?“ Balthasar blickte den Mann fragend an. „Ich meine, wie lange sind Sie schon Weihnachtsbaumverkäufer?“ Balthasar überlegte. Wenn er genauer darüber nachdachte, kam es ihm vor, als handele er schon sein Lebtag damit. Zumindest in der Weihnachtszeit. Im Sommer war er arbeitslos oder half im Fuhrgeschäft seines Bruders mit, wenn es ausnahmsweise mal viel zu tun gab. Davor war Balthasar Rothermund Lagerist gewesen, im Werk für Fernsehelektronik. Also knapp fünfzehn Jahre dachte er, so lange war er schon auf diesem Gelände und verkaufte seine Bäume. Jedes Jahr, von Mitte November bis Heiligabend, sechzehn Uhr. „Sie sind schon ziemlich lange dabei, nicht wahr?“ Die Stimme des Mannes riss Balthasar aus seinen Gedanken. „Ja“, brummte er zurück, „ziemlich lange.“ „Haben Sie sich nie gefragt, was Ihre Bäume wohl empfinden mögen –


Weihnachtsgeschichte die, die Sie nicht losgeworden sind? Die Krummen und die Kleinwüchsigen, die mit den unregelmäßigen Ästen und die, die für die moderne Durchschnittswohnung einfach zu groß sind?“ Balthasar sah den Mann verblüfft an. „Was die Bäume empfinden?“ Der Mann nickte. „Es sind Lebewesen, wie Sie und ich...“ Der Kerl hält mich zum Narren, dachte Balthasar. Der will sich eine Spaß mit mir erlauben. Energisch zog er am Schlüsselbund und begann, den Zaun zu verschließen. „Sie glauben mir nicht, habe ich Recht? Sie halten mich für einen Spinner. Das kann ich gut verstehen. Aber überlegen Sie doch mal einen Augenblick. Stellen Sie sich einfach vor, Sie seien eine Ihrer Tannen. Draußen, irgendwo im Wald. Von mir aus in Norwegen oder Dänemark. Sie hören das Beil, und Schlag für Schlag fällt einer Ihrer Brüder. Gut, denken Sie dann vielleicht, wir haben immer gewusst, dass wir auf einer Weihnachtsbaumplantage extra zu diesem Zwecke angepflanzt worden sind. Aber nun – just in diesem Moment, in dem es Ernst wird, in diesem Augenblick verspüren Sie doch Angst. Aber alles Zittern und Flehen hilft Ihnen nichts: Die Männer kommen und setzen das Beil an Ihren Stamm. Dann fällt Ihnen plötzlich ein, was der Besitzer der Plantage den Leuten erzählt hat, die neulich mit ihm im Wald waren. Die sich die Bäume besehen haben. Gelobt hat er seine Tannen. Gesagt, dass all die wundervollen Bäume hier eines Tages der Glanzpunkt eines wundervollen Christfestes sein werden, bestaunt von Alt und Jung. An diese Worte denken Sie im Moment höchster Not. Doch, sagen Sie sich, dafür lohnt sich der Schmerz. Und der Fortgang aus dem geliebten Wald. Der Verlust der Brüder. Dafür ertragen

Sie die stundenlange Fahrt auf dem rumpelnden Laster und den endlos scheinenden Weg in die Stadt. Und nun stehen Sie hier. Immer noch. Am Heiligen Abend. Um sechzehn Uhr. Ihre Frist ist längst abgelaufen, aber Sie wissen nichts davon. Sie träumen noch immer von dem wundervollen Weihnachtsabend, von dem Kerzenglanz und von der warmen Stube. Das alles war Ihnen zwar nie versprochen worden, aber der Wunsch war mittlerweile so stark geworden, dass Sie keine Sekunde glauben würden, er ginge nicht noch in Erfüllung. Dann vergehen noch zwei sehr, sehr stille Tage. Am siebenundzwanzigsten kommt der Laster wieder und holt Sie ab. Zur Kompostierung oder zur Verbrennung, ganz wie Sie wollen. Keine Kerzen, kein Schmuck, keine strahlenden Kinderaugen. Nichts von alledem. Nur das furchtbare Zischen und Pfeifen Ihres brennenden Kienholzes. Und – wie fühlen Sie sich bei dieser Vorstellung?“ Balthasar schluckte. Er hatte nicht geglaubt, dass ihn das, was der Mann ihm soeben vor Augen geführt hatte, so bewegen würde. „Sie haben Recht“, murmelte er. „Es ist eine furchtbare Vorstellung.“ Der Mann nickte. „Kein Baum hat das verdient. Nicht der krummste und nicht der lichteste.“ Balthasar schaute dem Mann in die Augen. „Und deshalb wollen Sie meine Bäume kaufen?“ „Genau deshalb.“ „Aber... ich meine... was wollen Sie denn damit anfangen? Mit zwanzig Weihnachtsbäumen? Aufstellen und schmücken. Ganz so, wie sie es verdient haben?“ „Und wo?“ Der Mann griff in die Innentasche seines Mantels, zog eine Liste hervor und reichte sie Balthasar. Es waren die Adressen von mehr als einem Dutzend Wärmestuben und Wartesälen von Bahnhöfen, die als

Begegnungspunkte der Obdachlosen bekannt waren. Balthasar faltete die Liste zusammen und gab sie dem Mann zurück. Dann schloss er den Zaun wieder auf. „Fahren Sie schon mal auf den Hof. Sie können sie alle haben, ich will nichts dafür.“ Der Mann machte ein verblüfftes Gesicht. Balthasar holte seine Handschuhe aus der Wattejacke. „Nun kommen Sie schon, ich helfe Ihnen. Mit welcher Adresse fangen wir an?“ Mathias Christiansen HAUS ATRIUM Eine schöne Weihnachtsgeschichte. In einem Zimmer stand ein Adventskranz auf dem Tisch und weil es bereits der 4. Advent war brannten alle 4 Kerzen. Da sie zu unterschiedlicher Zeit angezündet wurden, waren sie alle unterschiedlich hoch, brannten jedoch mit der gleichen Helligkeit und verströmten ihr warmes Licht in das Zimmer, das dadurch einen feierlichen Flair bekam. Die Kerzen unterhielten sich. Da sagte die erste Kerze: „Ich bin die Geduld. Leider werde ich in diesen hektischen Tagen nicht mehr gebraucht. Jeder will alles haben; und zwar sofort. Die Menschen können nicht mehr warten und eilen in der hektischen Zeit dahin, ohne die Schönheiten ihres Lebens zu sehen“. Kaum hatte sie dies gesagt, erlosch sie. Die zweite Kerze sprach: „Ich bin die Liebe und ich werde immer weniger gebraucht. In der heutigen Welt, ist es kalt in den Herzen geworden und der Hass wird immer stärker. Es gibt zu viel Krieg und Verdammnis und viele Menschen kennen wahre Liebe nicht mehr“. Nachdem sie dieses gesagt hatte, erlosch auch sie. Die dritte Kerze sagt dann leise: „Ich bin der Glaube. Wo ich einst stark war, werde ich jetzt als altmodisch weggelächelt und die Men-

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Meine schönste schen schämen sich voreinander, wenn sie zugeben, an Gott zu glauben. Ich werde aufgeben und sterben“. Auch diese Kerze erlosch. Auf einmal ging die Tür zum Zimmer auf und ein kleines Kind kam herein. Es sah den Adventskranz und wurde ganz traurig. Mit Tränen in den Augen und gebrochener Stimme rief das Kind: „Ihr lieben Kerzen. Warum seid ihr denn aus? Ihr sollt doch brennen und Frieden; Liebe und Wärme in die Herzen tragen – ihr dürft nicht aus sein. Was soll ich denn jetzt machen?“ Und es fing an fürchterlich zu weinen. Nachdem eine kleine Zeit vergangen war, hörte das Kind, wie die vierte Kerze ganz leise aber dennoch mit Kraft sprach: „Mein Kind hör auf zu weinen. Solange ich lebe, kannst Du mit mir die anderen Kerzen wieder anzünden. Willst Du das tun?“ „Ja, gerne“ sagte das Kind und war schon nicht mehr so traurig. Und mit jeder Kerze, die das Kind wieder ansteckte wurde es wieder heller und wärmer in dem Zimmer. Als alle Kerzen wieder brannten, lächelte das Kind die vierte Kerze an. „Ich danke Dir“ sagte das Kind „für deine Hilfe. Wie heißt du?“ „Ich? – Ich bin die Hoffnung.“ Markus Großmüller, Heimleiter AUGUST-KAYSER-STIFTUNG „Mein schönstes Weihnachten“ von Ursula Walz, Jahrgang 1923: „Meine Geschichte spielt im Ostpreußen vor dem Kriege. Ich wuchs gemeinsam mit meinen Geschwistern und den Eltern auf einem gro-

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ßen und prächtigen Gut auf. Das Gut gehörte der Familie von Bülow und setzte sich aus einem Vorwerk und zwei Gutshöfen zusammen. Die Familie der Besitzer war sehr reich. Es fehlte an nichts. Die Gutsherrin reiste sogar einmal im Jahr nach Bad Gastein, um sich dort um ihre Gesundheit zu kümmern. Mein Vater war der Guts-Oberinspektor, genannt Spektor. Zu seinen Aufgaben gehörte es, die Felder mit dem Einspänner abzufahren und zu schauen, wie die Frucht steht und ob die Leute gut arbeiten. In den Ferien durfte ich meinen Vater immer begleiten. Ich war so stolz, mit ihm unterwegs zu sein, die „Spektors-Tochter“ – mein Vater liebte mich sehr. Der Weihnachtsabend kam. Zuhause hatte die Mutter den Gänsebraten vorbereitet. Mitten aus der Feier weg durften mein Vater, mein Bruder und ich ins Gutshaus zur Familie von Bülow. Die Bülows waren sehr kinderlieb und mein Vater so angesehen, dass sie uns alleine zur Bescherung einluden. Das Gutshaus sah aus wie ein kleines Schloss. Im großen Saal stand die riesige, schön geschmückte Tanne, die bis unter die Decke reichte. Meine Augen entdeckten darunter die Geschenke liegen, getrennt angeordnet, links für den Bruder, rechts für mich. Am liebsten wäre ich gleich hin gesprungen. Aber vorher hatten wir Kinder noch eine Aufgabe vor uns: Jedes Kind musste ein Weihnachtsgedicht auswendig hersagen. Erst danach durften wir die Geschenke unter dem Baum vor holen: Für mich eine Puppe mit Schlafaugen, für meinen Bruder ein Kugelspiel aus gefärbtem Ton. Wir waren sehr glücklich über die schönen Geschenke und dass es uns so gut ging bei unserer Familie von Bülow. Leider ist einige Jahre später Frau

von Bülow verstorben. Weil mein Vater das Gut nicht kaufen konnte, mussten wir wegziehen in einen kleinen eigenen Hof in fremder Umgebung. Von da an musste ich kräftig mit zupacken und war keine Spektors-Tochter mehr…“ Niedergeschrieben von Vera Schaan SENIORENZENTRUM BETHESDA Im Jahr 1944 hatte der Winter schon zeitig Einzug gehalten. Bereits im Oktober war es bitter kalt und es lag viel Schnee. Wir lebten damals in India, einem kleinen Ort im ehemaligen Jugoslawien. Mein Mann war bereits im Krieg und unsere Kinder erwachsen. Unsere Tochter Elisabeth leitete zu dieser Zeit ein Waisenhaus mit 44 Waisenkindern in Neupasa, etwa 10 km von unserem Heimatort entfernt. Es war eine schlimme Zeit und ich erinnere mich nur ungern daran. Partisanen lebten in den Wäldern, nachts kamen sie in die Dörfer, holten sich alles, was sie bekommen konnten. Die Angst lebte ständig in uns allen. Kurz vor Weihnachten mussten wir flüchten; zuerst nach Wien in ein sogenanntes Auffanglager, später nach Brauna und von dort nach Schweinburg an der Pleisse. Wir wurden hin und hergeschoben wie Vieh, nur das Nötigste hatten wir bei uns. Es war furchtbar und mir kommen noch immer die Tränen, wenn ich daran denke. Meine Tochter Erna war bei mir, aber Elisabeth ?..Ich hatte keine Ahnung, wo sie war... wie es ihr ging. In diese schwere Zeit fiel das Weihnachtsfest...Wir saßen am Heiligabend in Baracken, jeder hing seinen Gedanken nach und sehnten uns nach unseren Lieben.


Weihnachtsgeschichte In dieser Zeit war nicht das Essen wichtig... und an Geschenke dachte niemand von uns. Nur die Sorge um den Anderen hielt uns aufrecht und der Glaube, das Gott dem allen ein Ende setzt. „Der Wind, der dich nicht umwirft, macht dich noch stärker“. Dieser Satz und das Gebet gaben mir den Halt und die Kraft. Ich erinnere mich noch gut an die Erbsensuppe, die es täglich zu essen gab. Man hatte den Eindruck, die Suppe ist für ein Jahr im Voraus gekocht worden. Jeden Tag das Gleiche und mehr Würmer als Erbsen darin. Ich war traurig, weil ich gern beide Töchter bei mir gehabt hätte, aber Dr. Salus, der Chef vom damaligen Internationalen Roten Kreuz sagte damals zu mir: „Sie weinen um ein Kind, doch wenn ihre

Tochter weg geht, weinen 44 Kinder.“ Ich habe das verstanden – auch wenn es schwer war. ...Gott hat unsere Gebete gehört – seit 1946 leben wir in Kieselbronn im Schwarzwald und ich lebe heute mit 102 Jahren im Seniorenheim Bethesda. Mein Mann ist verstorben, aber meine Kinder Elisabeth und Erna stehen mir immer noch zur Seite. Pauline Pfaff SENIORENHEIM CASAREHA Meine schönste Weihnachtsgeschichte begann gar nicht als solche- ganz im Gegenteil. Ich war 4 Jahre alt und wartete an diesem Nachmittag des 24. Dezembers gespannt auf das Christkind. Meine älteren Geschwister waren an diesem Heilig Abend nicht zu Hause.

Als ich es schon gar nicht mehr aushielt, schickte mich mein Vater noch nach 17 Uhr zum Milch holen. Jetzt? Aber ich wollte doch da sein, wenn das Christkind kommt! Was denkt sich Vater eigentlich dabei? Widerwillig rannte ich zum Bauern und wieder zurück, um ja nichts zu verpassen. Daheim angekommen war aber noch alles beim alten. Kein Glöckchen läutete zur Bescherung und auch Vater und Mutter ließen sich nicht blicken. Eine Stunde später hielt ich es nicht mehr aus und versuchte neugierig durchs Schlüsselloch zu schauen. Doch Vater, der mich dabei erwischte wurde sehr böse auf mich und schimpfte mit mir. Zwischenzeitlich hat die Uhr mehr geschlagen, als ich mit meinen 4 Jahren zählen konnte. Ich war aufs äußerste


Meine schönste

Weihnachtsgeschichte

angespannt und traurig, da ich der Meinung war, dass die Bescherung wohl ausfallen würde. Doch dann, es war schon nach 22 Uhr- mir erschien es wie eine Ewigkeit- kam jemand sehr schwerfällig die Treppe herunter. Das konnte doch nicht das Christkind sein? Zögernd schaute ich nach. Da stand Vater mit einem Körbchen in der Hand, in dem ein Baby lag. Lächelnd stellte er mir das Neugeborene als unser Brüderchen Ewald vor. Da war die Freude natürlich sehr groß und die anfängliche Enttäuschung schnell vergessen. Zum krönenden Abschluss dieses Abends feierten wir dann doch noch Bescherung und ich bekam eine wunderschöne Puppe mit langen Zöpfen! So wurde dieser Heilige Abend doch tatsächlich noch zum allerschönsten! DRK SENIORENZENTRUM Vor einigen Jahren, am Hl. Abend war unsere Familie gegen 16.00 Uhr zusammen gekommen. Wir hatten 2 Wellensittiche, die immer im Wohnzimmer umher flogen „Blue und Yellow“. Zwei Nervensägen, denn mit ihrem Pfeifen stressten sie uns ab und zu. Als es dann endlich 18.00 Uhr wurde – der Tisch war gedeckt, der Baum leuchtete vom Kerzenlicht in allen bunten Farben und wir nach altem Brauch unsere Geschenke öffneten – kam zur Freude unseres Sohnes eine Eisenbahn zum Vorschein. Schnell wurde diese im Kinderzimmer aufgebaut. War das eine Freude. Doch was passierte plötzlich? Etwas zuvor nie dagewesenes: Unser Yellow flog in das Zimmer unseres Sohnes. Er blieb hier und da sitzen, um dann wie aus dem Nichts auf der Eisenbahn Platz zu nehmen. Er fuhr ständig im Kreis herum und wir mussten uns alle unsere Bäuche vor Lachen festhalten.

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Yellow lebt heute nicht mehr, doch erinnern wir uns jedes Weihnachten wieder an ihn. SENIORENRESIDENZ GOLDENE PFORTE Seniorinnen aus unserem Hause berichten über ihre schönsten Weihnachtserinnerungen-/erlebnisse: Frau Krebs ist mit ihren Geschwistern in der Gymnasiumstraße aufgewachsen. Im Haus ihres Großvaters lebte die Familie mit Onkel und Tanten zusammen. So wurde Weihnachten immer zu einem großen Fest. „Mein Vater war Bäcker“, erzählt Frau Krebs „und der Duft von Christstollen zog schon viele Wochen vorher durch das Haus. Als dann in der Adventszeit, die Mutter anfing „Butterböggersle“ und andere Köstlichkeiten zu backen, durfte das Nesthäkchen der Familie mithelfen. Heute sagt man, vor Weihnachten schmeckt es am Besten, aber früher wurden die herrlichen Leckereien versteckt, so erzählt Frau Krebs. Aber mein Bruder, ein paar Jahre älter als ich, hat das Versteck gefunden und so haben wir doch jedes Jahr heimlich vorher schon genascht. Ob’s Mutter wohl bemerkt hat? Sie holte die Weihnachtskiste vom Dachboden und schmückte den Baum mit Glöckchen, bunten Kugeln und Lametta. Das Wohnzimmer war für uns Kinder bis zur Bescherung tabu, nur Mutter und Vater durften hinein. Heimlich blinzelte ich durchs Schlüsselloch, hoffte ich doch, den heiß ersehnten Puppenwagen, den ich mir schon so lange wünschte, zu entdecken. Das Essen, meist ein Kaninchen aus Opa’s Hasenstall, handgeschabte Spätzle mit Kraut. Eigentlich ein Festmahl, jedoch konnten wir Kinder es nicht so richtig genießen. Wir war-

teten nur gespannt darauf, dass das Christkind endlich kam und uns beschenkte. Endlich war es soweit, das Glöckchen klingelte, wir durften in die „gute Stube“. Wie schön der Baum auch in diesem Jahr wieder war! Aber um ehrlich zu sein, ich suchte nur nach dem Puppenwagen. Trainingshosen, warme Hausschuhe, ein Märchenbuch, alles war schön und doch war ich sooo enttäuscht. Das Christkind hatte den Puppenwagen wieder vergessen. Meine Mutter sah mir den Kummer an, nahm mich bei der Hand und ging mit mir hinter den Weihnachtsbaum. Da stand er, versteckt unter einem Leintuch: der Puppenwagen für meine Lieblingspuppe! Wie war ich glücklich, dieses Weihnachten habe ich bis heute nicht vergessen. Aufgeschrieben von Christa Heidenreich, Beschäftigung „Weihnachten ist für mich die schönste Zeit im ganzen Jahr“, erzählt Frau Polat, eine andere Bewohnerin unseres Hauses, wenn sie an den Duft von selbst gebackenen Plätzchen denkt und kommt sofort ins Schwärmen. Schon Wochen vorher waren die Vorbereitungen fürs Weihnachtsfest im vollen Gange, das Haus wurde von oben bis unten geschrubbt und gewienert bis es nur so glänzte. Es wurde dekoriert, gesungen und vor allem ein Wunschzettel geschrieben, den die Mutter an den Weihnachtsmann weiter gab. In der Weihnachtszeit haben Oma und Mutter immer heimlich die lekkersten Plätzchen und Lebkuchen gebacken. Genauso heimlich haben die Kinder Geschenke gebastelt für die Eltern, Großeltern, Tanten und


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Meine schönste

Weihnachtsgeschichte

Onkel. Die Ideen wären ihnen damals nie ausgegangen. Frau Polat und ihre vier Geschwister fieberten dem Heiligen Abend entgegen. In ihrer schönsten Sonntagskleidung mussten sie nun vor der Wohnzimmertür warten, wo Mutter und Vater noch die letzten Vorbereitungen für die Bescherung trafen. Natürlich versuchten wir Kinder durchs Schlüsselloch zu schauen um einen Blick auf die Weihnachtsgeschenke zu erhaschen. Doch die Mutter kannte ihre Sprösslinge und hatte vorsorglich ein Tuch davor gehängt. Dann endlich war es soweit! Mutter ließ das Glöckchen klingeln und wir durften eintreten. Wir staunten jedes Mal aufs Neue: Wie wunderschön das Wohnzimmer dekoriert und der Weihnachtsbaum geschmückt war, mit einem Engel auf der Baumspitze. Selbst der Hund hatte Freude am Weihnachtsfest, denn am Christbaum hing auch für ihn ein großer Hundekuchen, den er sich schmecken ließ. Die Bescherung fand vor dem Weihnachtsessen statt, denn so lange hätten sie gar nicht warten können, erzählt Frau Polat und lacht herzlich. Die Geschenke lagen schön verteilt, doch sie hatte nur Augen für die Puppe, die schon auf so vielen Wunschzetteln gestanden hatte und nun endlich unter dem Weihnachtsbaum saß. Sie gab ihr den Namen: Angelika. Nach der Weihnachtsgans mit Rotkraut und Knödel spielte die Tante Klavier und wir Kinder sangen weihnachtliche Lieder dazu. Jedoch immer mit der neuen Puppe fest im Arm. Gemeinsam mit ihrer Mutter nähten sie viele Kleider, Mützen und Deckchen für das Puppenbett. An ihr hatte sie noch lange Zeit später ihre Freude.

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Frau Polat verbindet Weihnachten mit vielen schönen Erinnerungen, für sie ist es ein Fest an dem die Familie zusammen kommt und sie freut sich schon auf das nächste Weihnachtsfest. Aufgeschrieben von Eleonora Lindt Ergotherapeutin HEIM AM HACHEL Unsere Bewohnerin Frau Liselotte Korn war im Gespräch mit unserer Mitarbeiterin der Aktivierung Frau Claudia Basler. Frau Korn erzählt: „Mein Bruder und ich erinnern uns gerne an die schöne und doch bescheidene Weihnachtszeit. Unsere Mutter hat immer zum 1. Advent leckeres Gebäck gebacken. Beim Backen dachte sie sich immer neue Verstecke aus, damit auch an Weihnachten davon noch etwas übrig war. Unsere Lieblingssorten waren Butterbackes und Zimtsterne. Am Vortag des 6. Dezember dann, stellten wir immer unsere blankgeputzten Schuhe vor die Tür. Am Morgen darauf, waren wir sehr überrascht und wir staunten, wie gefüllt unsere Schuhe waren. Schokolade, 2 Äpfel, eine Hand voll Nüsse und ein paar von den wundervoll duftendem Gebäck waren darin. An unsere „Heiligen Abende“ denke ich heut noch sehr oft zurück. Am Abend davor schmückte unser Vater heimlich im Wohnzimmer den Tannenbaum. Heilig Abend selbst wurden wir von unseren Eltern mit einem Glöckchen ins Wohnzimmer

gelockt. Mein Bruder und ich mussten, wie jedes Jahr als Zwerg und Engel auftreten. Es war Tradition, dass jeder von uns ein kleines Gedicht aufsagen musste und natürlich haben wir es auswendig gewusst. Danach war Bescherung. In einem Jahr bekam ich von meinen Eltern eine Puppe geschenkt. Meine Mama nähte für sie dann jedes Jahr ein Kleidchen. Als sie für sie einmal ein kleines Filzmäntelchen nähte, war ich richtig stolz darauf. Mein Bruder bekam irgendwann zu Weihnachten eine kleine Burg aus Sperrholz geschenkt und 5 Zinnsoldaten dazu. Nach der Bescherung gingen wir immer in die Küche, dort hatte unsere Mama schon den Tisch gedeckt. Mit Kartoffelsalat und Würstchen verwöhnte sie die Familie. Nach dem Essen gingen wir alle gemeinsam in die Kirche. Unsere Eltern versuchten, das Weihnachtsfest so schön wie möglich zu gestalten, so, dass es immer etwas Besonderes für uns war. Wenn ich heute zurückblicke, lebten wir bescheiden, waren aber trotzdem sehr glücklich. Bei den Erinnerungen an diese Weihnachtszeit wird mir ganz warm ums Herz.“ Monika Metzner, Leitung Sozialdienst JOHANNESHAUS ÖSCHELBRONN Veerle von Wedemeyer, Bewohnerin im Johanneshaus Öschelbronn: „Mehr als eine schöne Weihnachtserinnerung habe ich, aber von der einen, die alle überstrahlt, möchte ich hier berichten: Ein kurzes Bekanntmachen mit der


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Meine schönste

Weihnachts

etwas ungewöhnlichen Umfeldsituation ist allerdings zum tieferen Verständnis des Erlebnisses erst einmal notwendig: Das ganze spielt im damals stock-katholischen Flandern, in meiner Geburtsstadt Gent. Sowohl der katholisch aufgewachsene Vater als auch die aus einer der wenigen evangelisch reformierten Familien stammende Mutter waren, noch bevor sie sich kennen lernten, als junge Menschen aus ihren jeweiligen Kirchen ausgetreten. Einerseits, weil sie dort nicht gefunden hatten, wonach sie suchten, – andererseits, weil sie sich nur von ihrem Gewissen vorschreiben lassen wollten, was sie zu glauben, zu tun und zu unterlassen hätten. So erzogen sie uns Kinder total religionslos, Begriffe wie „Gottesdienst“, „Kirche“, „Gott“ waren uns unbekannt und gehörten nicht zu unserem Wortschatz. Für die katholische Nachbarschaft waren wir die „Heidenkinder“, mit denen ihre Kinder eigentlich nicht spielen sollten (sie taten es trotzdem gern, hielten uns aber gelegentlich unter die Nase, dass „der Pfarrer gesagt habe, wir kämen in die Hölle“). Und dennoch – als ich etwa sieben Jahre alt war, fand Mutti mich und meinen zwei Jahre jüngeren Bruder mit einem ihrer Bildbände, schwer herumrätselnd, über Dürers Christuskopf gebeugt, ganz davon fasziniert. Auf die Frage, ob wir mehr davon wissen wollten, antworteten wir begeistert mit „Ja“. So wurde beschlossen, dass wir in die „Sonntagsschule“ der EvangelischReformierten Kirche gehen durften, wo wir Antworten finden würden. Offenbar hatte Mutti wenigstens daran schöne Kindheitserinnerungen, vielleicht auch eine Erinnerung an ein angeborenes religiöses Bedürfnis bei Kindern…

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Das Glück wollte, dass die jungen „Sonntagsschul-Lehrerinnen“, zwei Schwestern, die als Missionarskinder in Indien geboren und mit Hilfe eingeborener Frauen erzogen worden waren, eine tiefe, aber weltoffene Herzensfrömmigkeit hatten, verbunden mit einer warmen Liebe zu Kindern. Wir gewannen sie sofort lieb und gingen gern jeden Sonntag dorthin. Es kam dann die Adventszeit. Für uns war die Erzählung von der Jesusgeburt keine altbekannte Geschichte, sondern neu und ansprechend. Wir von der Sonntagsschule lernten dazu ein Singspiel, ganz aufregend: Zu Josef und Maria kamen erst Hirten, dann drei Könige mit Geschenken; und alle beteten das Kindlein an. Die kleine Veerle wurde zur Maria bestimmt (vielleicht weil sie hübsches langes Haar hatte, wie es der Jungfrau Maria gebührt). Und sie war stolz und froh und lernte mit Begeisterung alle Lieder (zu Hause wurde immer viel gesungen und musiziert). Und schon war der Heiligabend da, mit der Feier in der schönen alten kleinen Kirche. Ein Podium wurde aufgebaut, darauf Bänke im Hintergrund, vorn eine Krippe und ein Schemel, daneben die große Tanne, die mit vielen brennenden Kerzen leuchtete. Wir wurden auf das Podium geführt, der Chor, Hirten und Könige auf die Bänke, und ich wurde zum Schemel dirigiert. In der Krippe, schlafend, lag ein echtes, lebendes „Christkindlein“, was mir nur natürlich erschien. Eine Puppe in der Krippe hätte mich vermutlich sehr befremdet. – Es wurde gesprochen, das Harmonium setzte ein, und das Kindlein wurde unruhig. Der Chor fing an zu singen – und das Baby zu weinen. Ich aber frohlockte inner-

lich: Mir – erprobter Betreuerin von etlichen jüngeren Geschwisterchen, Vettern und Kusinchen – hatte gleich das Herz vor Verlangen gebrannt, auch dieses süße Kindlein in die Arme zu nehmen. Und nun schrie es so traurig… also, – ich nahm ganz selbstverständlich das Kleine aus der Krippe, wiegte es ein bisschen auf den Armen, und es beruhigte sich bald. Ich setzte mich wieder, mit dem Kindchen auf dem Schoß, dabei treu meine Rolle singend. Alles stimmte zusammen. Könnt ihr euch die unbeschreibliche Beseligung vorstellen, die die Mutter des Christkindleins erfüllte? Dieses helle, warme, selbstverständliche, selig friedvolle Glücksgefühl, das alles ringsherum mit durchstrahlte? Sich sichtlich zufrieden fühlend, blieb das Kindlein wach, ganz lieb und brav, das gesamte Spiel hindurch. Für die Hirten, für die Könige muss alles wohl zur greifbaren Realität geworden sein, so andächtig kamen sie, es anzubeten. In der Kirche war es mucksmäuschenstill, so still, dass sie mit all’ den Leuten in Unwirklichkeit versank. Die Zeit stand still. Ein schöneres Weihnachtserleben kann es nicht geben. Dann kam ich beim Orgelspiel langsam zur Gegenwart zurück. Und als die echte Mutter resolut angerannt kam, um ihr Baby wieder an sich zu nehmen, gab ich es, wenn auch mit Bedauern, wieder ab. Sagte sie etwas? Wie sah sie aus? Keine Ahnung. Das Seligkeitsgefühl begleitete mich noch tagelang, und ich habe es nie vergessen. HAUS MAIHÄLDEN Unsere Bewohnerin, Frau Gerber, erinnert sich gerne an Weihnachten 1943: „Am 24. Dezember 1943 – nach der zweiten oder dritten Nacht oh-


geschichte ne Fliegeralarm – wachte ich morgens gegen 5 Uhr auf. Kurz darauf läutete es an der Wohnungstür. Ohne zu überlegen und entgegen meiner sonstigen Gewohnheit, im Flur vorher aus dem Fenster zu schauen, lief ich

zur Haustür und öffnete. Draußen stand mein Bruder Helmut in seiner Soldatenuniform mit einem großen Päckchen im Arm. Statt dem so sehnlich erwarteten Brief von ihm war er

selbst da – wirklich und wahrhaftig! Meine Freude war so groß, dass durch meinen Freudenschrei die Mutter und die Schwester wach wurden und herbeieilten. Nach einer innigen und herzlichen Begrüßung wurde sofort in der Küche die Glut im Herd neu entfacht. Alle standen nun mit Spannung um das mitgebrachte „Wehrmachts-Urlaubs-Proviantpaket“ und mein Bruder öffnete es. Eine Schmalzfleischdose – so erinnere ich mich – hat bei allen den größten Eindruck hinterlassen. Neben Reis, Zwieback und getrockneten Erbsen, kam auch Mehl zum Vorschein. Die Freude war groß und nun gab es Kaffee und Christstollen, der eigentlich erst am ersten Weih-


Meine schönste

Weihnachts

nachtsfeiertag angeschnitten werden sollte. Gegen Mittag wurde dann der Badeofen angeheizt und nach dem Bad legte sich mein Bruder zur Ruhe und schlief tief und fest. Die Familie überlegte unterdessen, welcher Festschmaus für das Weihnachtsessen gezaubert werden konnte. Schnell stand fest, dass unser Perlhuhn „Philomena“, welches seit längerer Zeit keine Eier mehr gelegt hatte, dran glauben musste. Bis zum Abend überlegten meine Mutter, die Geschwister und ich außerdem, was wir Helmut Besonderes zu Weihnachten schenken könnten. Schließlich hatte jeder eine Kleinigkeit aus seiner eigenen Schatzkiste gefunden und die Geschenke wurden liebevoll eingepackt. Nun konnte es Weihnachten werden! Ein Weihnachtsbaum, unter welchen die Geschenke gelegt wurden, stand schon bereit und Kerzen waren noch vom Vorjahr da. Am Heiligen Abend nun saß die Familie glücklich vereint um den Weihnachtsbaum. Es wurden Lieder gesungen und Gedichte vorgetragen. Kein Fest hat sich bei mir so eingeprägt wie dieses. Trotz der bescheidenen „Bescherung“ war dieses Weihnachtsfest für mich das Allerschönste!“ SENIORENZENTRUM PAUL GERHARD Weihnachten – Als wir noch Kinder waren: „Schon immer versuchten Kinder ihren Eltern zur Weihnacht ein kleines oder auch mal ein etwas größeres Geschenk zu machen. Wir waren zu dritt und durften eine Ausstellung von allerlei gefiedertem, zwitscherndem, trillerndem oder krächzendem Vogelvolk besuchen. Ich durfte ein Losröllchen ziehen, der Verkäufer öffnete es und schrie ganz

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begeistert „ein Hahn, ein Hahn“. Ich war verwirrt, denn was sollten wir mit einem Gockel! Die Eltern waren sowieso gegen Viehzeug in der Wohnung. Aber dann bekamen wir einen kleinen Karton mit Luftlöchern und einem Kanarienvogel darin, wir waren glücklich. Ein Name für das liebe Tier mußte her. Wolfgang war sofort für „Hansi“. Vater protestierte und schlug „Phillip“ vor. Jetzt protestierten wir Kinder, aber Mutter fand, das klänge doch wie piep piep und wir waren gleich einverstanden. Es gab auf dem Speicher noch einen zweiten Käfig. In einer Tierhandlung entdeckten wir später ein kleines Vogelpärchen, sogenannte Prachtfinken, mit grauschwarzem Gefieder rötlicher Brust und roten Schnäbeln. Wir waren uns einig. Unser Taschengeld würde reichen! Aber ob die Eltern einverstanden wären ? Wolfgang wußte Rat: Weihnachten stand vor der Tür und gegen unser gemeinsames Weihnachtsgeschenk konnten sie doch nichts haben. Der Plan gelang, Vati und Mutti freuten sich natürlich unbändig obwohl die Prachtfinken gar nicht sangen; vielleicht gerade deswegen. Denn Philipp wollte manchmal mit seinem Getriller gar nicht aufhören. Die lieben Vöglein waren ziemlich schreckhaft. Wenn sie sich aufregten, flatterten sie wild herum und dabei passierte es immer wieder, daß sie sich zwischen den Gitterstäben durch quetschten. Entweder hingen sie mit einem Flügel im Gitter fest oder sie flogen im Zimmer umher und es dauerte jedesmal eine ganze Weile, bis wir sie wieder gefangen und in den Käfig gesetzt hatten. Sie waren eben doch noch klei-

ner als sie durch ihr aufgeplustertes Federkleid wirkten. Unser Weihnachtsbaum war eine weniger teure Fichte und im geheizten Wohnzimmer bogen sich schon bald ihre Zweige nach unten und die Nadeln begannen auf den Boden zu rieseln. Wenn dann die Prachtvögel aus dem Käfig entwischt waren und sich auf einem Fichtenzweig niederließen, bog der sich weiter abwärts, die Vöglein suchten Halt und rutschten einfach nach unten, wobei die Nadeln vollständig abrasiert wurden zurück blieb ein kahler Zweig und Mutter zeterte: „Sperrt doch die Vögel ein und werft endlich den Baum raus!“” Dr. D. Rentsch, Bewohner SENIORENZENTRUM KELTERN „Die richtige Bescherung“ von Rudi Schwegler: „Meine Schwester kam zu Besuch mit ihrer ganzen Familie. Wir hatten den Kaffeetisch schon schön eingedeckt mit dem besten Geschirr. Es war doch Heiligabend. Während der Bohnenkaffee noch durchlief, saß man beieinander, ließ sich die ersten Kuchenstücke schmekken und erzählte wild durcheinander. Für die Kinder meiner Schwester hatte ihr Mann einen Weihnachtsmann bestellt. Ich wusste jedoch nichts davon. Als es dann abends an der Tür läutete, öffnete ich die Haustür, und zu meiner Überraschung stand da plötzlich ein Weihnachtsmann! Im Gespräch mit ihm stellte sich dann heraus, dass es ein Bekannter der Familie war, der „engagiert“ worden war. Ich bat ihn herein, war jedoch ob dieser Überraschung selbst so aufgeregt, dass ich beim Betreten des Wohnzimmers an den Kaffeetisch gedonnert bin, als ich „die Überraschung“ ankündigen wollte.


geschichte Unter dem Aufschrei der ganzen Familie flogen dabei einige Teller und Tassen vom Tisch. Der Topf mit dem Zucker und auch das Kännchen mit der Milch hielt es gleichfalls nicht mehr an ihrem Ort und so ergoss sich bald ein bunter See verschiedenster Flüssigkeiten und Weihnachtsspezereien auf und neben dem Tisch. Ganz zu schweigen von manchem Rock und mancher Hose. Dennoch löste sich der anfängliche Schreck bald in Heiterkeit auf und nachdem alles aufgeräumt war und wir uns und den Tisch wieder gesäubert hatten, wurde es noch ein richtig schöner Abend. Man sang zusammen und sagte Gedichte auf. Und schließlich kam dann für alle auch noch die „richtige“ Bescherung! Aufgezeichnet von Kerstin Menzl und Christian Fuchs SENIORENRESIDENZ BERGDORF Else Finger, 96 Jahre, erinnert sich an ein denkwürdiges Weihnachten in einer schweren Zeit: „Im September 1946 wurde mein Mann aus russischer Kriegsgefangenschaft entlassen und kam verwundet in ein Ostberliner Krankenhaus. Unsere beiden Mädchen und ich waren schon im Mai 1946 aus Tschechien ausgewiesen und nach einer dreitägigen Bahnfahrt ohne einen Tropfen Wasser in ein Lager bei Wiesloch verfrachtet worden. Wir hatten kaum Hoffnung, meinen Mann jemals wiederzusehen. Es gelang ihm jedoch,

unseren Aufenthaltsort über das Rote Kreuz ausfindig zu machen. Glücklich wieder vereint wurden wir mittels eines klapprigen Lasters nach Büchenbronn gebracht und dort in eine Unterkunft eingewiesen. Unsere Wirtsleute waren alles andere als froh darüber, aber sie wurden dazu verpflichtet, uns aufzunehmen. So lebten wir drei Jahre zu fünft, meine Schwiegermutter hatte sich auch noch zu uns gesellt, in einem Raum. 1949 konnten wir zum ersten Mal wieder ein wunderschönes Weihnachtsfest feiern: Es waren Lebensmittelkarten ausgegeben worden, mit deren Hilfe man Brot, Margarine oder auch Kartoffeln erhalten konnte und mein Mann bekam von seinem Chef ein Tütchen Haferflocken geschenkt! Unsere beiden neunjährigen Töchter konnten sich zum ersten Mal seit langer Zeit wieder richtig satt essen: Das Festessen bestand aus Haferflockensuppe und Marmeladenbroten, zwei für jedes der Mädchen. Wir sangen zusammen Weihnachtslieder und mein Mann las die Weihnachtsgeschichte vor. Statt eines Weihnachtsbaumes hatten wir ein Tannenreisiggesteck mit einer einzelnen roten Kerze, die wir anzündeten. Geschenke konnten wir uns keine machen, aber wir waren glücklich darüber, dass es offensichtlich doch noch eine Zukunft für uns gab.“ Aufgeschrieben von Stella Westermann

AUGUST KAYSER STIFTUNG

1OO JAHRE

Selbstbestimmt leben im Alter Wir bieten die persönliche Betreuung und umfassende Pflege nach individuellem Bedarf • Mahlzeitendienste • Tagespflege • Kurzzeitpflege • Stationäre Pflege Altenhilfeeinrichtung August-Kayser-Str.23 75175 Pforzheim Telefon 072 31/ 96 60 - 0 Fax 072 31/ 65 00 32 info@august-kayser-stiftung.de www.august-kayser-stiftung.de


Kontinuierliche Vergrößerung

dank hoher Qualität 1994 gründete Frau Susanne Pletowski den ersten ambulanten Pflegedienst SPPS in Karlsruhe Stupferich. Das Team von ihr war von Anfang an bestrebt, nur die beste Pflege, Betreuung, Beratung und Begleitung für pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige zu bieten.

Susanne Pletowski vom Pflegedienst SPPS.

Qualifizierte Mitarbeiter aus allen pflegerischen und hauswirtschaftlichen Bereichen bildeten das Team um Susanne Pletowski. Eine gute Ausund Weiterbildung ist die Grundlage für eine qualitativ hochwertige Pflege. Aus diesem Grund legte Susanne Pletowski von Anfang an besonders viel Wert auf die Weiterbildung der Mitarbeiter und später auch auf die Ausbildung neuer Pflegekräfte. Dank dieser hohen Qualität an Fachwissen und Qualifikation blieb es nicht aus, dass SPPS sich in ganz Baden-Württemberg ausbreitete. So wurden nach und nach weitere Einrichtungen in Pforzheim, Oberhausen-Rheinhausen, BadenBaden, Rastatt und Mühlacker sowie die SPPS Service GmbH und die bundesweit tätige SPPS Intensiv GmbH gegründet. Die Büroräume in Stupferich wurden zu klein und der Pflegedienst zog in größere Räumlichkeiten in Durlach. Doch die Weiterentwicklung nahm kein Ende und die

Zeitarbeitsvermittlung SPPS Impulse GmbH und der Sanitätsservice SPPS Sanitätsservice Ltd. wurden gegründet und ergänzten die SPPS Firmengruppe. Nach acht Jahren in Durlach nahm Susanne Pletowski mit ihrem Mann Stefan Pletowski und ihrem Sohn Romeo Pletowski das Großprojekt Neubau von Büro-, Schulungsund Tagungsräumen erneut in Stupferich in Angriff. Am 24. September 2010 war es nun soweit und die Einweihung des Neubaus wurde gefeiert. Nach der Eröffnungsansprache von Susanne Pletowski vor vielen geladenen Gästen, traten der Stupfericher Ortsvorsteher Rolf Doll, der Geschäftsführer der AOK Mittlerer Oberrhein, Harald Röcker und der Vorsitzende der bpa Landesgruppe BadenWürttemberg, Rainer Wiesner ans Rednerpult und überbrachten Grußund Dankesworte an die Adresse der Familie Pletowski. Danach konnte der hervorragend gelungene Neubau besichtigt werden.

Der hohe Stellenwert, der der Bildung beigemessen wird, ist in diesen neuen Räumlichkeiten zu erkennen. Die Räumlichkeiten verfügen neben den Verwaltungsbüros von SPPS e.K. und SPPS Intensiv GmbH über das Impuls Atelier, welches aus vier Seminarräume besteht, in denen regelmäßig Seminare und Fortbildungen für bis zu 120 Mitarbeiter und Interessierte von außerhalb angeboten werden. Doch nicht nur zukünftig wird das Thema Bildung eine besondere Rolle bei SPPS spielen, sondern auch die vergangenen Bemühungen zeigen große Erfolge. So beendeten in diesem Jahr drei Auszubildende, unter anderem Herr Jan Gandras mit überdurchschnittlichen Ergebnissen, ihre Ausbildung zum/zur AltenpflegerIn und sechs neue Auszubildende haben im August die Ausbildung in der Altenpflege und zur Kauffrau im Gesundheitswesen begonnen. An dem Werdegang der Firmengruppe SPPS ist klar zu erkennen, dass eine kontinuierliche Fort- und Weiterbildung der Angestellten und die daraus resultierende Qualität der erbrachten Dienstleistungen Grundlage für einen sicheren Weg in die Zukunft ist.

Langfristige Maßnahmen gegen den künftigen Pflegenotstand erforderlich Der Landesseniorenrat Baden-Württemberg unterstützt die Bemühungen von Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler, durch geeignete Maßnahmen Menschen für den Altenpflegeberuf zu gewinnen. Einer Studie zufolge besteht bis zum Jahr 2020 ein Bedarf von rund 400.000 zusätzlichen Vollzeitstellen für Pflegefachkräfte.

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ment in der Pflege. Der Landesseniorenrat hat wenig Verständnis dafür, wenn einzelne Heimbetreiber das Thema nicht zur Chefsache machen, förderliche Bedingungen für ein Engagement schaffen und Bürgerinnen und Bürger zum Mitwirken auffordern. Sing fordert das Sozialministerium Baden-Württemberg auf, Bemühungen um Gefördert und gestärkt das „Bürgerengagement werden muss auch das für Lebensqualität im Alter“ bürgerschaftliche Engage- (BELA) nachhaltig zu un-

terstützen. Das Projekt BELA fördert seit Jahren die Beteiligung von Ehrenamtlichen in Pflegeheimen. „Dies ist der richtige Weg. Nur mit Unterstützung durch bürgerschaftliches Engagement ist eine menschenwürdige Pflege möglich“, so Roland Sing. Der Landesseniorenrat Baden-Württemberg vertritt die Interessen von 2,5 Millionen Älteren im Südwesten. Er ist ein Zusammenschluss von 42 Seniorenräten der Land- und Stadt-

kreise sowie 32 Verbänden und Organisationen, die landesweit in der Arbeit für und mit älteren Menschen engagiert sind. Er versteht sich als unabhängiger und weltanschaulich neutraler Anwalt und Partner für die Belange aller Generationen und beteiligt sich aktiv an der Meinungsbildung politischer Entscheidungsträger. Landesseniorenrat Baden-Württemberg e.V., Birgit Faigle, Geschäftsführerin, Rotebühlstraße 131, 70197 Stuttgart, E-mail: landesseniorenrat@lsr-bw.de


AOK Nordschwarzwald informiert:

Auf dem Land

werden Ärzte knapp

Gibt es einen Ärztemangel auf dem Land? Ja, es gibt ihn tatsächlich, auch in der AOK-Region Nordschwarzwald, und er wird immer größer. Das sagt einer, der es wissen muss, weil er selbst aus der Praxis kommt: Der Freiburger Hausarzt Dr. med. Berthold Dietsche ist Landesvorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes und dessen stellvertretender Bundesvorsitzender. Der hoch-

auseinander: Schon heute gibt es mehr Fachärzte als Hausärzte, im Jahr 1980 war das Verhältnis noch 45 zu 65 %. „Und in den nächsten Jahren wird ein Drittel der Hausärzte im Enzkreis in Rente gehen“, so Dr. Dietsche.

karätige Ärztefunktionär nahm kein Blatt vor den Mund, als er bei der Diskussionsreihe „AOK vor Ort im Dialog“ im Gesundheitszentrum Pforzheim zum umstrittenen Thema „Ärztemangel im ländlichen Raum?“ sprach und klar Position bezog. Das Fragezeichen hinter dem Veranstaltungstitel wischte Dr. Dietsche gleich in seinen ersten Sätzen beiseite und widersprach damit der Kassenärztlichen Vereinigung, die keine Unterversorgung zu erkennen vermag: „Das Problem beginnt bereits hinter den Stadtgrenzen von Pforzheim“, so Dietsche, der darauf hinwies, dass in der Goldstadt weniger als 500 Patienten auf einen Vertragsarzt kommen. Im Enzkreis und in den Kreisen Calw und Freudenstadt sehen die Zahlen dagegen schon viel ungünstiger aus: Ein Arzt muss im Schnitt mehr als 700 Patienten versorgen. Und die Schere geht immer weiter

Die Ursachen sind nach Ansicht des Freiburger Arztes vielfältig: „Gerade auf dem Land haben sich die Arbeitsbedingungen durch immer mehr Bürokratie und schlechte Bezahlung verschlechtert, und gleichzeitig drängen immer mehr Frauen in den Medizinerberuf, die so nicht arbeiten möchten. Damit bricht der Nachwuchs weg.“ Immer mehr ältere Menschen mit vielfältigen Gebrechen stehen immer weniger Hausärzten gegenüber, so Dietsche, der sich in seiner Eigenschaft als Ärztefunktionär nur darüber wundern kann, „dass sich in der Politik diese Erkenntnis noch nicht durchgesetzt hat.“ Die Folgen werden dramatisch sein – und zwar für den Einzelnen wie für die Gemeinschaft aller Versicherten. Denn die Qualität der Versorgung ist auf der Ebene der Hausärzte am größten, gleichzeitig sind dort die Kosten am geringsten. Umfragen belegen: Die Pa-

tienten vertrauen ihrem Hausarzt mehr als der Uni-Klinik, obwohl die Behandlung dort ein Vielfaches kostet. Das Fazit von Dr. Berthold Dietsche lautet deshalb: „Soviel ambulant wie möglich“. Da jedoch der Landarzt als Einzelkämpfer ein Auslaufmodell sei, müsse man sich alternative Konzepte überlegen, die die ärztliche Basisversorgung auf dem Land sicherstellen können: Zum Beispiel über Primärversorgungspraxen, in denen sich mehrere Ärzte und andere medizinische Dienstleister in einer Kooperation zusammenschließen. www.aok-nordschwarzwald.de www.hausarzt-bw.de

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enioren Residenz „Bergdorf“ Büchenbronn

Im Obergeschoss des Walter-Rittmann-Hauses (Gemeinschaftshaus) unserer Seniorenresidenz ist ein neues Wohnprofil für zwei Wohngruppen entstanden – eine zukunftsweisende und bereits bewährte Wohnform. Je sieben Einzelzimmer zum Teil mit Balkon gruppieren sich um einen großen Gemeinschaftsraum mit einer Küche, einem kleinen Nebenraum für Spezialaktivitäten und einer Dachterrasse.

Warum diese neue Wohnform? Mediziner und Gerontologen predigen es seit Jahren in Vorträgen, Büchern, Fernsehsendungen, Zeitungen etc. Einsamkeit macht alt, krank, trübt den Geist, verdunkelt das Gemüt, verhärtet die Seele. Gerade die aktivierende Wirkung durch

Unsere Angebote im Überblick: • exponierte Lage • Kombination aus Pflegeheim und Betreutem Wohnen • vollstationäre Dauer- u. Kurzzeitpflege • qualifiziertes Fachpersonal • Tag- und Nacht-Präsenz • Großzügige Gemeinschaftsräume • Therapie- und Multifunktionsräume • Dachgarten/Wintergarten • Frischkost aus eigener Küche • Schonkost/Diabetikerkost/Vegetarisch • Fahrdienst/mobiler Hilfsdienst • Wäscherei im Haus • Wohlfühlklima und vieles mehr

Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gern

Begegnungen mit anderen Menschen, durch gemeinsames Tun, durch den Gedankenaustausch erhält die Lebendigkeit und Elastizität, die mit zunehmendem Alter ihren wesentlichen Anteil zum Erhalt eines lebensbewussten Alterns beitragen. Wir wissen dies und haben als erste Seniorenresidenz in Pforzheim diese Möglichkeit integriert, die in anderen Ländern längst zu den bewährten und beliebten Wohnmodellen gehört. Oft hören wir bei der Besichtigung dieses Angebotes die ablehnende Bemerkung: „Ach nein, ich möchte lieber allein bleiben“. Hierbei wird offensichtlich vergessen, dass man ja mit seinem Einzelzimmer, das zu diesem Wohnprojekt gehört, stets die Möglichkeit hat, sich zu jeder Zeit zurück zu ziehen.

Die Statistik zeigt uns, dass wir heute im Schnitt 6 Jahre älter werden als unsere Eltern. Es ist ein Geschenk an unser Leben, das wir dankbar annehmen und sinnvoll gestalten sollten. Die Geselligkeit pflegen, sich mit anderen Menschen auszutauschen, sich gegenseitig zuzuhören, miteinander Freude zu haben, Freude zu schenken und anzunehmen, gehört zum Leben ebenso, wie das mit sich Leben und in sich Ruhen. All dies sind Gründe, die für uns wichtig waren, dieses neue Wohnmodell in unsere Senioren Residenz zu integrieren. Die vorliegenden Erfahrungswerte beweisen uns, dass hier eine Wohnform zur Verfügung steht, die richtungsweisend ist für ein lebendiges, anregendes und aktives Miteinander unter dem Dach einer altersgerechten Betreuung und Versorgung.

Wohngemeinschaft Walter-Rittmann-Haus Senioren-Residenz Bergdorf, Büchenbronn 1. Beispiel: 1-Zimmer-Appartement Kaltmiete Nebenkosten Verpflegung pro Tag € 8,55 Reinigung per m2 € 1,15 Hausnotruf Betreuungspauschale Gesamt 2. Beispiel: 1-Zimmer Appartement mit Südbalkon Kaltmiete Nebenkosten Verpflegung pro Tag € 8,55 Reinigung per m2 € 1,15 Hausnotruf Betreuungspauschale Gesamt

39,30 m2 €/Monat 360,00 140,00 260,00 45,00 20,00 70,00 895,00

52,00 m2 €/Monat 450,00 160,00 260,00 60,00 20,00 70,00 1.020,00

SR Senioren-Residenz GmbH · Siedlungstraße 48 · 75180 Pforzheim ·


enioren Residenz „Nagoldblick“ Huchenfeld

Im letzten Jahr wurde die neue Senioren-Residenz Haus Nagoldblick in Pforzheim-Huchenfeld ihrer Bestimmung übergeben. Die Akzeptanz unserer Einrichtung ist sehr groß und alle haben sich gut eingelebt. Dies motiviert uns in dem Wirken für unsere Bewohner. Das Pflegehaus bietet auf zwei Wohnbereichen, die unter dem Motto „bekannte Gebäude und Gegenden des Enzkreises“ und „Pforzheimer Schmuck“ stehen, 36 Pflegeplätze. Alle 30 Zimmer haben eine Nasszelle, von denen ein Teil als rollstuhlfahrergerecht ausgelegt ist. Das Erdgeschoss, über eine Terrasse mit dem Sinnesgarten verbunden, der nächstes Jahr die Bewohner erfreuen soll, wird auch für an Demenz erkrankte Bewohner geeignet sein. Die ersten Bewohner haben sich bereits gemüt-

lich eingerichtet. Die Visitenkarte des Gebäudes stellt die dem Pflegehaus vorgelagerte Eingangssituation mit freundlich gestaltetem Café, Verwaltung und Wartebereich dar. Im Wohlfühlbad mit Hubbadewanne, das im hinteren Teil des Eingangsgebäudes an das Café angrenzt, können die Bewohner die stimmungsvolle Gestaltung des Raumes genießen – Ruhe und Entspannung pur unterstützt durch wohltuende Badeessenzen. In Kooperation mit ortsansässigen Kirchenund Krankenpflegevereinen sowie Besuchen des Kindergartens und der Schule freuen wir uns darauf, allen Bewohnern eine angenehme Umgebung zu schaffen, in welcher der Lebensabend mit Freude und Würde gelebt werden kann. In einer Zeit schwindender Ressourcen und wachsender Umweltbelastung haben wir uns um intel-

Unser neues Vorhaben: Barrierefreies Wohnen im Ortskern von Bad Liebenzell

Gebäude erfolgt über einen neu angelegten Vorplatz entlang des neu gestalteten Mühlbaches. Durch die touristisch geprägte Infrastruktur eines Kur- und Badeortes haben Sie alle Möglichkeiten das Leben ganz nach Ihren Bedürfnissen zu gestalten – die Lebensqualität beginnt hier schon vor der Haustüre. An das Gebäude schließt sich der ehemalige Kirchgarten als Grünfläche zur individuellen Nutzung der Hausbewohner an. In der reizvollen und unmittelbaren Nachbarschaft befindet sich alles was Sie zum täglichen Leben benötigen. Innerhalb des Hauses ist ein Sozialer Dienst vorgesehen, der mit Rat und Tat zur Seite stehen kann. Weiterhin sind Räume zur gemein-

In der kleinen und feinen Kurstadt im Nagoldtal, mit hohem Freizeitwert, in unmittelbarer Nähe zum Kurpark, planen wir die Errichtung von 25 attraktiven Wohnungen mit einer barrierefreien Ausstattung. Es handelt sich hierbei um vorwiegend 2-Zimmer-Wohnungen mit einer Wohnfläche von ca. 60 – 80 m². Das Gebäude zeichnet sich durch seine moderne energiesparende Bauweise und explosive Architektur aus. Helle lichtdurchflutete Räume, große Balkone, gehobene Ausstattung sowie flexible Grundrissaufteilung nach Käuferwunsch. Die vorgesehene Tiefgarage hat eine direkte Verbindung zum Treppenhaus und zum Aufzug. Der Zugang zum

ligente, komfortable aber auch preiswerte Energiekonzepte Gedanken gemacht. Wir müssen zukünftig unsere Energien regenerativ erzeugen. Dazu ist es aber zwingend erforderlich, den Energiebedarf zu senken. Das heißt, vor der Überlegung Heizung kommt die Überlegung Dämmung. Angesichts dessen bedarf es des Einsatzes gut durchdachter wärmedämmender Konstruktionen um den Wärmeabfluss deutlich zu reduzieren. Eine ideale Ergänzung ist eine thermische Solaranlage. Sechs Monate sorgt die Solaranlage vollständig für die Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung. Photovoltaik ist unbestritten die eleganteste Art, Sonnenenergie in Strom zu verwandeln. Die Photovoltaikanlage bringt neben dem wirtschaftlichen auch einen bedeutenden Gewinn für unsere Umwelt. Die Sonne ist eben unsere unerschöpfliche Energiequelle. Mit unseren neuen Konzepten möchten wir nicht nur ökologische und wirtschaftliche Akzente in Huchenfeld setzen. Gewinnen sollen vor allem die Senioren. Durch Funktionalität, ein entsprechendes Ambiente mit einer modernen Ausstattung, wozu auch die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung zählt, sowie natürlich fachkundige Pflege mit Herz und Qualität wird ein optimales Zusammenwirken garantiert und alle Voraussetzungen für das persönliche Wohlempfinden geschaffen. schaftlichen Nutzung geplant sowie eine Praxis für Physiotherapie. Barrierefrei leben und wohnen – heißt soviel wie Selbstbestimmung für Menschen mit Behinderung und Senioren. Dies zu ermöglichen ist unser Ziel.

Tel.: 0 72 31/60 55 - 0 · Fax: 60 55 103 · e-mail: sr.pf@web.de


Kreisseniorenrat Nach wie vor erfreuen sich die Aktivitäten des Kreisseniorenrats steigender Beliebtheit Zur allgemeinen Information sind nachfolgend die verschiedenen Themen noch einmal aufgeführt. Gerda Görnemann 1. Vorsitzende

Dr. Ursula Mayer 2. Vorsitzende

Herta La Delfa 2. Vorsitzende

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PC-Schnupperstunden Die in diesem Jahr eingeführten PCSchnupperstunden erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit. Zur Information: Der Kreisseniorenrat bietet PC-Neulingen/Anfängern 2x im Monat für je 2 Stunden die Möglichkeit, an PC-Schnupperstunden teilzunehmen, die ehrenamtlich von Kerstin Müller – Computerhilfe für Senioren & Anfänger – geleitet werden. Für die Teilnahme ist ein Beitrag von 5,– Euro an den Kreisseniorenrat zu entrichten. Eine vorherige Anmeldung in der Geschäftsstelle ist erforderlich. Die Termine werden rechtzeitig in der Tagespresse bekannt gegeben.

FRAG Pforzheim-Enzkreis Wenn sich das Team der Freiwilligen Agentur (FRAG) um die zahlreichen Anfragen nach ehrenamtlicher Unterstützung von Schülern kümmert, kann schon der Eindruck entstehen, man stehe im Dschungel und zwar in einem Begriffs-Dschungel. (Dabei geht es Bärbel Grötzinger nicht um den Einsatz von Lesepaten, über den in den letzten Ausgaben von Generationen im Dialog berichtet wurde.) Nein, es geht vielmehr um „Lernhelfer“, „Lernbegleiter“, „individuelle Lernbegleiter“ und „Jobpaten“. Tatsache ist: Die Ehrenamtlichen, die sich gerne für Kinder und Jugendliche engagieren wollen, finden sich häufig in dem „Verwirrspiel“ nicht alleine zurecht. Das Team der FRAG will gerne etwas Klarheit schaffen.

Seniorenkino im Rex An jedem 2. Mittwoch im Monat um 13.30 Uhr findet im Rex Kino eine Sonder veranstaltung für Senioren mit anschließendem Kaffee und Schwätzchen statt. Aus dem laufenden Programm wird der qualitativste und für diesen speziellen Besucherkreis geeignete Film ausgewählt. Eine vorherige Anmeldung in der Geschäftsstelle ist erforderlich. Die Termine werden rechtzeitig in der Tagespresse bekannt gegeben. Theaterkarten Aufgrund einer Sondervereinbarung mit dem Pforzheimer Stadt-Theater können die Senioren über den KSR für ausgewählte Vorstellungen kostengünstige Karten beziehen. Die Bestellungen hierfür er-

folgen über die Geschäftsstelle des KSR.

Ruth König, Büroleitung

Waltraud Bopp

Jutta Behrendt

Die Damen vom KSR-Büro helfen Ihnen gerne weiter.

Alle Projekte, Initiativen haben ein Ziel: die Zukunftsperspektive von leistungsschwächeren Schülern zu verbessern. Eine Ehrenamtliche fasst es so zusammen: „Ich denke mir, durch den Einsatz als Lernbegleiter habe ich vielleicht einige Jugendliche vor Hartz IV bewahrt, was dem Staat viel Geld spart.“ Überwiegend geht es um die Patenschaft der Ehrenamtlichen zu einer Schülerin bzw. einem Schüler. Das Tandem trifft sich in der Regel wöchentlich 1 – 2 Stunden. Je nach Projekt richtet sich die Unterstützung an Grund-, Haupt- oder Förderschüler. Die Unterstützung erstreckt sich von reiner Hausaufgabenbetreuung über gezielte fachbezogene Nachhilfe z.B. in Deutsch oder Mathematik, bis hin zur Vorbereitung auf Abschlussprüfungen und Betreuung in der Bewerbungsphase für einen Praktikumsoder Ausbildungsplatz. Bei der Ziel-

Senioren schaffen Schönes Auch 2011 wird diese Veranstaltung stattfinden. Das wachsende Interesse an dieser Ausstellung, auf der Senioren im Rahmen eines vielseitigen Programms ihre künstlerischen Arbeiten ausstellen, findet vom 2. – 7. Mai 2011 im Volksbankhaus Pforzheim statt. Vortragsveranstaltungen Die Termine für 2011 stehen noch nicht fest. Sie werden rechtzeitig veröffentlicht.

gruppe der älteren Schüler steht meist der Übergang von der Schule in die berufliche Ausbildung im Fokus. Die Ehrenamtlichen sind idealerweise Ansprechpartner, zu denen die Kinder und Jugendlichen im Laufe der Zeit mit ihren Sorgen kommen können. Aber sie sollen auch die Rolle eines Sparringspartners einnehmen, mit dem realistische Zukunftspläne entwickelt und diskutiert werden können. Bei vielen Initiativen wird der Steigerung der Sozialkompetenz eine besondere Bedeutung beigemessen: z.B. Umgang mit schwierigen Situationen und Belastungen, Lösung von Konflikten, angemessenes Verhalten in einem neuen, ungewohnten Umfeld. Generell geht es oft darum, Angst zu nehmen und gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen. In den meisten Projekten werden die Ehrenamtlichen gezielt auf ihre Aufgabe vorbereitet, ge-


aktiv

schult und während der Patenschaft begleitet. Dabei ist auch der Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Paten wichtig. Die Programme, die von offiziellen Stellen gefördert werden , müssen bestimmte Vorgaben erfüllen. Andere sind in der Ausgestaltung frei. Allen gemeinsam ist, dass auch die ehrenamtlichen Paten von der Tätigkeit profitieren. Exemplarisch einige Antworten auf die Frage, was ihnen der Einsatz bringe: „ Ich bin gerne in Kontakt mit Kindern und Jugendlichen, denn ich interessiere mich für sie.“ „Ich bin stolz auf ihn gewesen, dass er sich beim Praktikum im Baumarkt bewährt hat. Man hat ihm Arbeitswilligkeit bescheinigt.“ „Ich möchte die Lernbegleitung nicht missen. Es gefällt mir, mit jungen Menschen etwas zu machen und dabei meine grauen Zellen anstrengen zu müssen.“ „Es macht riesig Spaß.“ Wer selbst eine PatenDIE WOHNBERATUNG – EINE WICHTIGE INSTITUTION FÜR ÄLTERE UND/ODER BEHINDERTE MENSCHEN Haus und Wohnung unter die Lupe nehmen (Teil 2) Gewohnheiten zu ändern ist schwer. Das war schon immer so. Besonders schwer fällt es, die vertraute Umgebung kritisch zu betrachten. Vom Hauseingang bis zum Schlafzimmer können Sie feststellen, was in Ihrer Wohnung geändert werden sollte. Hausflur und Treppenhaus Ein bequemes Treppenhaus ist das A und O, um die Wohnung ohne Schwierigkeiten zu verlassen. Treppenstufen brauchen einen rutschfesten Belag. Wirklich trittsicher sind sie nur, wenn sie nicht ausgetreten sind. Farbige, möglichst eingelassene Profile an den Stufenvorderkanten helfen, die einzelnen Stufen besser zu unterscheiden und verhindern so das Stolpern .Ein Handlauf an jeder Seite der Treppe und

FÜR ALLE VERANSTALTUNGEN SIND RECHTZEITIGE ANMELDUNGEN ERFORDERLICH! Geschäftsstelle Kreisseniorenrat Pforzheim Enzkreis e.V. • Ebersteinstr. 25 (Ecke Salierstraße), 75177 Pforzheim • Tel. 0 72 31/3 27 98 oder Fax 0 72 31/35 77 08 • E-Mail: info@kreisseniorenrat-pf.de

schaft übernehmen will, kann sich bei der Freiwilligen Agentur Pforzheim-Enzkreis über die verschiedenen Projekte informieren und hinsichtlich einer passenden Tätigkeit beraten lassen. Sie erreichen Bärbel Grötzinger vom Kreisseniorenrat unter der Tel.-Nr. 0 72 31 – 3 27 98 oder Katharina Krings von der Volkshochschule unter 0 72 31 – 38 00 16. SENIORENFREUNDLICHER SERVICE Der Kreisseniorenrat Enzkreis – Stadt Pforzheim hat es sich zur Aufgabe gemacht, der älteren Generation das Einkaufen in den Geschäften zu erleichtern. Durch das Projekt „Seniorenfreundlicher Service“ soll das Bewusstsein für die speziellen Anforderungen der Senioren gestärkt werden. Eine Bank zum Ausruhen – das lange Stehen fällt schwer, Freundlichkeit sowie gutes Fachwissen des Personals, Hilfs-

ein Lichtschalter an jeder Tür geben zusätzlich Sicherheit. Die Treppenhausbeleuchtung sollte so eingestellt sein, dass Sie auch bei langsamem Treppensteigen nicht plötzlich im Dunkeln stehen. Wenn der Platz ausreichend ist bietet Ihnen eine Sitzgelegenheit auf dem Treppenabsatz die Möglichkeit, eine Pause zu machen. Wenn Sie große Probleme beim Treppen steigen haben, ist vielleicht ein Treppenlift das Richtige. Treppenlifte gibt es in verschiedenen Ausführungen. Eventuell kommt auch der nachträgliche Ein- oder Anbau eines rollstuhlgerechten Aufzugs in Frage. Da eine solche Maßnahme allerdings von verschiedenen technischen Voraussetzungen abhängt und recht kostspielig ist, müssen die Möglichkeiten jeweils im Einzelfall geklärt werden. Oft stehen im Flur zu viele Möbel. Dabei braucht man gerade dort ausreichend Platz und Abstellmöglichkeiten. Ein Stuhl ist zum Beispiel sehr

bereitschaft gegenüber den älteren Kunden, Kundentoilette, gut lesbare Warenangebote, all das sind z.B. Punkte, welche in der Kriterienliste berücksichtigt werden. Der demografische Wandel sollte als Chance für den Handel begriffen werden. Werden die KriterienPunkte erreicht, bekommen die Geschäfte ein Zertifikat für die nächsten zwei Jahre sowie ein sichtbares Zeichen durch einen Aufkleber für die Ladentür oder fürs Schaufenster. Was für die Senioren gut ist, davon profitieren auch Mütter mit Kinderwagen, sowie Rollstuhlfahrer und Gehbehinderte. Eine zufriedene Kundschaft ist der Lohn. Auch freut sich der Kreisseniorenrat wenn in der Werbung der Geschäfte das Logo des „Seniorenfreundlichen Service“ mit angegeben wird.

Margarete Janßen

praktisch, damit Sie sich die Schuhe bequem an- und ausziehen können. Telefonkabel sollten so angebracht sein, dass Sie nicht darüber stolpern können. Wenn Sie das Läuten an der Tür manchmal überhören, liegt es vielleicht daran, dass Sie die hohen Töne der Klingel nicht hören. Ein Zweiton-Gong kann die Wahrnehmung der Klingel erleichtern. Für gehörlose Menschen empfiehlt sich die Montage einer Lichtzeichenklingel.

Andrea Überall-Schulze

(Quelle: Tipp-NRW)

Dieter Müller, Architekt

Kreisseniorenrat Enzkreis – Stadt Pforzheim e. V. Beratung und Informationszentrum für Senioren Ebersteinstr. 25, 75177 Pforzheim Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 10 – 12 Uhr oder nach Terminvereinbarung Tel. 0 72 31/35 77 14, Fax 35 77 08 wohnberatung@kreisseniorenratpf.de


Kreisseniorenrat Eindrücke vom Sterntreffen im Ameliussaal in Niefern:

Helene Hennemann und Ruth König vom KSR • TSG Niefern Kindergruppe, Leitung: Susanne Hittler • Ingrid Hörter-Lorsch und Irmgard Huber • Kleine Geschenke für große Auftritte

Wo gibt es was zu helfen? • Dekorative Herbststimmung gestaltet von Marianne Hummel, Dennach • Seniorenorchester Straubenhardt begrüßt die Gäste • Das DRK sorgt für die Bewirtung

DRK-Ehrenamtler Hartwig Ziegler hält die Stellung • Akkordeonorchester Niefern, Leitung Hubert Bürkle • Andrea Überall-Schulze moderiert Wolfgang Müller • 500 im Ausschnitt

Ilse Kästner KSR & Helene Hennemann KSR-Ehrenmitglied • Verpflegung für die Darsteller • Jeder bekommt seinen Platz – Margarete Janßen prüft den Ablauf • Kindergarten Niefern.

Bühnengeplauder mit Hubert Bürkle • Garderobendienst: Irmgard Huber & Wilma Saalmüller • TSG Niefern, Seniorengruppe • Ehrengäste Stadträtin Ellen Eberle, AWO, Udo Hummel, stellvertr. Bürgermeister Niefern

Roland Hüber, Sozialdezernent Enzkreis • Chorgemein. Niefern-Öschelbr., Leitg. Ruth Bräuner • A. Überall-Schulze, H. Neuhäuser, W. Saalmüller • G. Görnemann 1. Vorsitzende KSR • Spenden-Schweinchen mit I. Huber & I. Pälmer KSR


aktiv

Das Sterntreffen rief, und alle, alle kamen Das traditionelle alljährliche Sterntreffen war auch in diesem Jahr wie immer eine erfolgreiche Veranstaltung. In diesem Jahr öffnete der Ameliussaal in Niefern seine Pforten. Fünfhundert Besucher erlebten bei Kaffee und Kuchen, Wurstsalat und Brezeln einen unterhaltsamen bunten Nachmittag. Udo Hummel, stellvertretender Bürgermeister Niefern, Roland Hüber, Sozialdezernent Enzkreis, und Gerda Görnemann, Vorsitzende des KSR, begrüßten die Gäste. Und das Programm: Da war das Seniorenorchester Straubenhardt unter der Leitung von Frank Goebel, das sich erst in diesem Jahr zusammen gefunden hatte, und deren erster Auftritt perfekt funktionierte. Viel Beifall erhielt der TSG Niefern, der sowohl mit seiner Kindergruppe unter der Leitung von Susanne Hittler als auch mit den Senioren unter der Leitung von Elfriede Giese zeigten, dass Bewegung und Gelenkigkeit Themen sind, die nützliche und attraktive Lebensbegleiter für alle Jahrgänge sind. Zum Abschluss des ersten Teils zeigte der evangelische Kindergarten unter Leitung von Doris Bünker, wie klein man sein kann, um schon singen zu können, und die Chorgemeinschaft Niefern Öschelbronn unter der Leitung von Ruth Bräuner, wie großartig das Singen im Alter sein kann. Der zweite Teil des Programms war ein Duett zwischen dem Akkordeonorchester Niefern unter der Leitung von Hubert Bürkle und dem bekannten Mundarterzähler Wolfgang Müller. Durch das Programm führte Andrea Überall-Schulze, die ansonsten im Kreisseniorenrat für das Thema Wohnberatung zuständig ist. Wieder einmal hatten ehrenamtlich-fleißige Hände und Köpfe für eine vielseitige Gestaltung gesorgt und das DRK Niefern konnte für die kulinarische Versorgung gewonnen werden und die Blätter, Kürbisse und Früchte in ihrer herbstlich-farbigen Dekoration verbreiteten eine jahresszeitnahe Stimmung. Während in den zurückliegenden vielen Jahren dieser Veranstaltung die Mehr-

zahl der Besucher sich aus den Bewohnern der Seniorenheime zusammensetzte, konnte bei dem diesjährigen Sterntreffen festgestellt werden, dass der überwiegende Teil der Besucher sich zunehmend aus Senioren-Clubs und -Ver-

einen zusammensetzte und die Beteiligungszahl aus den Heimen rückläufig war. Ganz offensichtlich entspricht dies der allgemeinen Entwicklung, erst bei weitgehenderer gesundheitlicher Hilflosigkeit ein Heim aufzusuchen.

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Der „fahrende Kochtopf“ macht’s

Mit Die Ernährung ist in aller Munde, allen Zeitungen und Zeitschriften. Da geht es um eine nie dagewesene Vielfalt von gesunden und ungesunden Nahrungsmitteln, da werden die Essgewohnheiten aus aller Herren Länder auf den Tisch gebracht, alle möglichen Vorschriften von Diäten gegen Krankheiten und für die Gesundheit verkündet. Vorträge werden gehalten, Seminare veranstaltet, kein Fernsehkanal verzichtet in seinen Sendungen auf dieses Thema, die Gourmetköche und -küchen überschlagen sich mit den lukullischen Sensationen und präsentieren immer wieder neue und attraktive Rezepturen. Und ist dann alles ausprobiert, so findet man seine ureigene individuelle Ernährung, die sowohl den persönlichen Vorlieben entspricht als auch den Erfordernissen der Gesundheit dient.

Roswitha Kempe und ihr Sohn, Roman Kempe.

Und so kommt man in die Jahre, in denen der Ehrgeiz, Topf und Herd mit seinen eigenen Kreationen zu schmücken, sich langsam verflüchtigt. An dessen Stelle tritt der Wunsch, sich an einen Tisch zu setzen, auf dem pünktlich eine fertige Mahlzeit bereitsteht, die man entspannt und ohne vorhergeSeit 15 Jahren saust er emsig durch die Landschaft, befriedet Bedürfnisse, erfüllt Wünsche, dient der Gesundheit und verbreitet sättigende Freude. Hier einige Informationen aus seinem vielseitigen Programm.

gangene Mühe genießen kann. Es entfällt hierbei nicht nur die Arbeit der Zubereitung, auch der üble Abwasch, das Nachspiel der Aktionen um Topf und Küche, findet nicht mehr statt. Der fahrende Kochtopf aus dem Hause der Familie Kempe macht’s möglich.

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Im Rahmen der Zusammenarbeit mit der Küche Essig und einer Diätassistentin liefert er eine leichte Vollkost für Diabetiker. Da werden Kalorien und Broteinheiten angegeben, Gemüse und Salate kommen von Biobauern. Es gibt püriertes und oder geschnittenes Essen und eine unterschiedliche spezielle Ernährung für Diabetiker, für Allergiker, für Dialyse- und Laktosepatienten. Aus der Küche Goll wiederum kommen eine familienfreundliche Vollkost und vegetarische Gerichte. Hier können auch mal exotische Gerichte hergestellt wie z.B. die Frühlingsrolle oder eine asiatische Reispfanne. Um die Weihnachtszeit kommen aus dieser Küche Gans, Ente, Pute und Karpfen, Lebkuchen-Nachtisch und Spekulatius auf den Tisch. Es gibt auch Portionen für den kleinen Hunger. Und erkundigt man sich nach den besonderen Vorlieben der Kunden so erfährt man, dass Linsen mit Spätzle, Sauerkraut und die Schlachtplatte besondere Liebhaber finden. Für die Schleckermäulchen gibt es u.a. Apfelstrudel mit Vanillesauce, Ofenschlupferauflauf mit Äpfeln, Rosinen, Zucker, Zimt und Vanillesauce. Jeder Kochtopf-Kunde erhält vor Beginn der Zusammenarbeit die gesamte Menüliste, eine erste kostenlose Mahlzeit und Roswitha Kempe betreut ihre „Gäste“ im Rahmen persönlicher Besuche und Gespräche.


möglich!

„Morgengold“ beginnt der Tag Am Anfang steht eine kostenlose Probe von 5 Brötchen. Dann folgt die Vereinbarung der Lieferung – die Qual der Wahl zwischen 10 verschiedenen Brot- und 20 Brötchensorten, ob in einer bereitgestellten Kühlbox, ob im Briefkasten, ob an der Klinke der Eingangstür – bei Regen in einer Plastiktüte – oder im Kofferraum des vor der Tür geparkten Autos – und das täglich oder an besonderen Tagen. Und die Palette der Auswahl von Sonderbestellungen geht weiter: sie reicht vom Hefezopf, süßen Teilchen, Geburtstagstorten für Kinder und Erwachsene, Muttertagstorten in Herzform über besondere Feste wie Ostern, Weihnachten mit Weihnachtsstollen, Gebäck und Nikoläusen, Neujahrsbrezeln und Osterhasen. Auch frisch gerösteter Kaffee aus der Pforzheimer Kaffeerösterei kann bestellt und geliefert werden. Jeder neue Kunde erhält eine Infoliste mit allen Möglichkeiten. Bestellungsänderungen oder – Ergänzungen können bis 16.00 Uhr auch über das Internet erfolgen, ebenso „Morgengold“ Sonderaktionen, wie z.B. das „Brot des Monats“, oder aber ab sofort Backwaren für Allergiker.

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Prof. Dr. Ulrike Krenzlin

Luise – „Herzenskönigin“

der Preußen

Prof. Dr. Ulrike Krenzlin

Unweit von Potsdam liegt das Dorf Paretz mit seinem „Schloss still im Land“ wie es zu Luises Zeiten hieß. Denn ein ländliches Schlösschen hatte David Gilly aus dem alten Herrenhaus gemacht. Dort verbrachte das Königspaar mit seinen Kindern seit 1797 acht Jahre lang seine Spätsommer. Das Erntedankfest beschloss jährlich die sechswöchigen Ferien. Jäh beendete der Krieg 1806 diese glückliche Zeit. Nach 1945 verfiel der Ort der LuisenVerehrung in einen Dornröschenschlaf. Nach 50 Jahren endete er, jedoch nicht mit einem Prinzenkuss, sondern mit der DDR. Gilly’s Rundbogenportal war begradigt und in Riesenlettern konnte man darauf schon von Ferne lesen: „Institut für Landwirtschaft ‚Edwin Hoernle’“ und später „VEB Tierzucht“. Nach der Wende dauerte es immer noch zwanzig Jahre, um Schloss Paretz wieder als authentischen Wohnort der Königin einzurichten. „Die Kleider der Königin“ werden zur Erinnerung an ihren 200. Todestag in einer Ausstellung so präsentiert, als ob Luise ihre Wohnung eben erst verlassen hätte. Bis auf die Pfaueninsel und die ebenfalls zum Jubiläum wieder entstandenen Winterkammern im Charlottenburger Schloss, sind ihre anderen Wohnungen im Berliner Kronprinzenpalais „Unter den Linden“ und im Potsdamer Stadtschloss kriegszerstört.

Luise in Tilsit Entgegen manchen Erwartungen an neue Forschungen verfügte Luise nicht über politischen Einfluss. Dennoch war sie ehrgeizig und verhielt sich patriotisch. Eine Ausnahme in dieser Frage bildet Tilsit. Nach der Eroberung PreuLuise am 7. Juli 1806 an ihren Ehemann ßens durch König Friedrich Wilhelm III. Kaiser Napoleon, übertrug König Friedrich Wilhelm III. seiner Ehefrau die Aufgabe, mit dem L’Empéreur“ über die Kriegsbedingungen zu verhandeln. „Ich komme, ich fliege nach Tilsit, wenn Du es wünschst, dass ich etwas Gutes wirken kann“, teilte sie ihm am 1. Juli 1807 aus Memel mit. Am 6. Juli 1807 fand dieses Gespräch in Französisch statt. Es dauerte eine Stunde. Sie sollte um die Abb. 1: Königin Luise. J.H. Schröder, 1800. Rückgabe Magdeburgs kämpfen. Oval, Pastell. © SPSG Dem Kaiser sagte Königin Luise, der Abb. 2: Courschleppe Ruhm Friedrich des Großen habe der Königin Luise, um Preußen über seine Mittel getäuscht. 1805. Silberlamé moiriert mit Silberstickerei. Entscheidendes hat sie in dem GeHechingen, Burg spräch nicht erreichen können. AnHohenzollern. © SKH, Georg Friedrich Prinz lässlich dieses Ereignisses trug sie von Preußen. die neueste Mode, ein weißes Kleid „à la turque“ mit einem Turban aus

Abb. 1

„Meine Liebe zu Dir ist ohne-

gleichen, dann kommen die Kinder und der Staat und mein Leben ist nichts“

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einem gebundenen langen „Shawl“ (Abb. 1). Napoleon hatte ihr im Vorfeld des Gesprächs für Staatsempfänge eine Courschleppe mit Silberstickerei auf Silberlamé verehrt (Abb. 2), die als eines der teuersten Staatsgeschenke in der europäischen Diplomatie gilt. Friederike Caroline Luise Prinzessin von Mecklenburg-Strelitz Als der Erbprinz des Herzogtums, Karl Ludwig Friedrich II., der englisch-hannoverischen Armee in Hannover als Statthalter diente, starb 1782 seine Ehefrau, Prinzessin Caroline Luise von Hessen-Darmstadt.

Luise, in Hannover geboren, war beim Tod ihrer Mutter sechsjährig. Der Vater versuchte es noch einmal. Doch starb seine zweite Frau schon 1785. Drei Schwestern werden von der Großmutter erzogen, der Landgräfin Marie Luise Albertine, bekannt als „Prinzessin George“ von Hessen-Darmstadt. In Darmstadt verleben die Schwestern eine glückliche Kindheit. Wenn vom geringen Bildungsniveau dieser Kinder die Rede ist, so sollte bei Luise eine Fähigkeit herausgestellt werden, die den Weg der preußischen Königin überall geebnet hat, ihre DienstAbb. 2

Die Schleppe wurde durch Josephines Krönungsornat europaweit verbindlich. Luise trug dieses Exemplar 1805/06 zu höfischen Festen.


und Deutschen – zum 200. Todestag barkeit. Die Großmutter sah die wichtigste Aufgabe in der standesgemäßen Verheiratung der Prinzessinnen. Großereignisse wie die Kaiserkrönung Franz II. Joseph Karl am 1. März 1792 Frankfurt am Main waren daher geeignete Heiratsmärkte. Auch der preußische König Friedrich Wilhelm II. , suchte für seine beiden Söhne, Kronprinz Friedrich Wilhelm und Prinz Ludwig, Bräute bei den Frankfurter Krö-

Abb. 5

Abb. 4

Über dem Chemisenkleid mit tiefem Ausschnitt trägt Luise mit Vorliebe lange Shawls. Auch König Friedrich III. war sehr modebewusst. Er entwarf diese frackähnliche Offiziersuniform. Der „Nymphenstil“ kam aus dem revolutionären Frankreich. Luise führte ihn am preußischen Hof ein. Zum durchsichtigen Chemisenkleid mit Goldstickerei gehören das rote Überkleid, die Schaumperlenkette und ein Diadem aus vergoldetem Leder. Mit diesem einzigartigen Staatswagen des Schwiegervaters König Friedrich Wilhelm II. ist Luise als Braut nach Berlin eingeholt worden. Der stilfeine Wagen ist restauriert worden.

nungsfeierlichkeiten. Der Blick des Königs, einem Frauenkenner par excellence, fiel auf die beiden Prinzessinnen, die 16jährige Luise und die 15jährge Friederike. Er wusste, sie waren es. Seinen Söhnen ließ der zwischen beiden die Wahl. Friedrich entschied sich für Luise. Daraus wurde eine Liebesheirat. Die Doppelhochzeit fand zu Weihnachten 1793 in Berlin statt. Die Bräute wurden mit einer Staatskarosse (Abb. 3) eingeholt. Es war die teuerste und schönste Karosse im damaligen Staatsgeschehen, hergestellt von der Straßburger Fa. Ginzrot d. J. Literaten und Dichter wie Heinrich v. Kleist, Novalis, Rückert, Körner, Arnim lagen den Prinzessinnen bei ihrem Einzug in Berlin zu Füßen und beschrieben ihn in Gedichten wie ein schönes Märchen. Maler drängten nach Porträtaufträgen. Einen Auftrag bekam die französische Revo-

Abb. 3

lutions-Emigrantin Elisabeth VigéeLebrun (Abb.4). Nach der Königskrönung 1797 wuchsen Luise an der Seite ihres Ehemannes, König Friedrich Wilhelm III. (Abb. 5), rasch Aufgaben zu, den preußischen Staat zu repräsentieren. Es ging um Reisen, Empfänge, Paraden, Besuche im Feldlager. Das war ein anstrengender Beruf, der sie mit den kräftezehrenden Fluchten von 1806 bis 1809 bei Temperaturen bis zu minus 40 ° in die entlegenen Provinzen Preußens Memel und Königsberg, außerdem zu Besuchen nach

St. Petersburg führte. In Memel kam sie im Januar 1807 bereits typhuskrank an. Sie konnte wochenlang nicht laufen. Bei Bällen zeigte sich bereits ihr Lungenleiden. Mit 34 Jahren starb sie an den Folgen dieser Strapazen. Beeindruckend dargestellt worden ist im Jubiläumsjahr der Königin vor allem die innige Beziehung des Königspaares zueinander. Luise hatte in 17 Ehejahren 11 Geburten. Sieben Kinder überlebten das Kleinkindalter. Der Tod Als die 34jährige, anlässlich ihres Besuchs vom 28. Juni 1810 an auf dem väterlichen Wohnsitz in HohenZieritz an einer Lungenentzündung schwer erkrankte, ritt der König, mit den beiden ältesten Söhnen aus Ber-

Abb. 3: Staatskarosse, 1789. August Christian Ginzrot d. J. für König Friedrich Wilhelm II. von Preußen. Brautwagen der Kronprinzessin Luise. Holz geschnitzt, vergoldet. Türgriffe, Scharnierung vergoldete Bronze. © SPSG. Abb. 4: Königin Luise von Preußen.1802. Elisabeth Vigée-Lebrun. Öl/Lw. 100x83,5 cm SPSG. Foto SPSG . Hechingen, Burg Hohenzollern Abb. 5: Friedrich Wilhelm III. und Königin Luise im Schloss Charlottenburg, 1799. Friedrich Georg Weitsch. Öl/Leinwand. © SPSG. Foto: Jörg P. Anders

TAGESABLAUF DER KÖNIGIN Angenehme Tage vergingen so: Sie erwacht gegen 8 Uhr. Auf einem Tischgestell über dem Bett wird das Frühstück von Kammerfrau Schadow serviert: eine Tasse Schokolade mit Sahne und ein Zwieback. Danach bespricht sie den Speiseplan mit Gräfin Voß. Weiters werden die Toiletten auf Ständern hereingefahren und nach der Kleiderordnung für den Tag ausgewählt, die jüngsten Kinder zum Spielen herbei gerufen. Bis gegen 11 Uhr liest Luise Zeitung und Bücher. Es folgt ein zweites Frühstück mit Gerstenschleim. Danach ist Unterricht in Englisch und Musik. Eigen war ihr eine langsame Art und Weise, die zu manchen Verspätungen führte, insonderheit den König ärgerte. Denn punkt 12 Uhr kommt der König. Es beginnen ihre repräsentativen Aufgaben, die Spazierfahrten im Negligé in den Tiergarten oder Ausritte im Reitkostüm. Die passionierte Reiterin bevorzugte den englischen Reitrock. Sie stand dem Dragonerregiment Nr. 5 vor. 14 Uhr ist Mittagstafel in Demi Robe. Sie isst gern rohen Schinken und Kartoffeln. Nachmittags empfing das Königspaar Besuch. Dichter, Denker und Musiker bemühen sich um Vortrag. Ab 19 Uhr war Theater oder Teestunde bei Schach, Kartenspiel oder Lektüre. Luise besaß eine angenehme Stimme. Sie sang italienisch. Ihre Lieder begleitete sie selbst mit einer Lyra-Gitarre, der Gitarrenvariante von 1800. Ein Abendessen gegen 21 Uhr beendete ihren Tag.

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Fortsetzung

Luise – „Herzenskönigin“

der Preußen

lin rasch herbei. In seiner und der ältesten Söhne Gegenwart starb sie am 19. Juli gegen neun Uhr morgens. Theodor Fontane, ein großer Verehrer der Königin, beschrieb später ihr Ende. Die Leiche verblieb noch sechs Tage dort. Am 24. Juli wurde sie in Silberstoff gekleidet und in einem schwarz ausdrapierten Zimmer in Parade ausgestellt. Am 25. Juli, bei glühender Hitze, begann die Überführung des auf Federn ruhenden Leichenwagens mit dem herzoglich mecklenburgischen Begleitzug. An der preußischen Grenze, im Ort Gransee, wurde dieser durch die Garde du Corps ersetzt. Hier ist später das Luisendenkmal aus Eisenguss nach einem Entwurf von K.F. Schinkel errichtet worden. Es wird im AusAbb. 6

Abb.6: Grabmonument der Königin Luise von Preußen im Charlottenburger Mausoleum, 1811 – 14, Marmor. Nach Vorgaben des Witwers König Friedrich III. von Ch. D. Rauch geschaffen. Eines der bedeutendsten Werke der europäischen Kunst des 19. Jh.s. Foto: Hans Bach. © SPSG.

stellungsgeschehen erstmals darauf hingewiesen, dass der König vom Tod seiner Frau wochenlang wie gelähmt war, bei jeder Gelegenheit in Tränen ausbrach. Auch Monate danach konnte die geringste Andeutung auf seine Frau ihn völlig aus der Fassung bringen. Denn sie war ihm eine verständnisvolle und zugewandte, aber auch kritische Partnerin. Das Mausoleum Nie gesehen wurde auch das Zustandekommen eines der größten

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Kunstwerke des frühen 19. Jahrhunderts (Abb. 6). Nicht ist es allein das Werk grüblerischer Bemühungen vom Bildhauer Christian Daniel Rauch, sondern es erhielt seine Gestalt nach der Idee des Königs und mit dessen Einrede fast zu jedem Detail, was den Künstler fast verrückt machte. So dass er kurz vor Verzweiflung das Werk in Italien vollendet hat. Es ist neuerdings einzuräumen, dass das Marmorwerk im Widerstreit der Kräfte von 1810 bis 1812 entstand. Die Initiative des Königs ist von der Kunstgeschichte geradezu verleugnet worden. König Friedrich Wilhelm III. legte fest, ein Mausoleum mit der Liegefigur von Luise im Park des Schlosses Charlottenburg zu errichten. Niemals vorher ist in Königshäusern ein Repräsentant außerhalb der vorbestimmten Grablege beigesetzt. Die Grablege der Hohenzollern befindet sich im Berliner Dom, der Schlosskirche. So entstand eines der bedeutendsten Kunstwerke Europas. Es ist entsprungen aus der aufrichtigsten Zuneigung und tiefsten Trauer eines Menschen für einen anderen. Es kündet von der Liebe zweier Menschen zueinander, die wenigen im Leben zuteil wird. Auch der Bildhauer, wenige Jahre zuvor noch Kammerherr der Königin, kannte Umfeld und Mentalität des Paares am besten. Legen wir also nicht zu rasch an dieses Leben unsere eigenen Maßstäbe, womöglich die einer heutigen berufstätigen Frau. Dann muss das Bild von dieser Persönlichkeit falsch bleiben.

Über die schöne Königin Luise von Preußen (1776 – 1810) konnte man in der Ausstellung „Luise. Die Kleider Königin“ (31.7. – 31.10.2010), die das Gedenkjahr anlässlich ihres 200jährigen Todestages beschließt, mehr erfahren als aus den beiden Vorgängerausstellungen im Schloss Charlottenburg „Mythos und Leben der Königin“ und auf der Pfaueninsel „Die Inseln der Königin“. Kleider und Mode Die eigentlichen Aufgaben der Königin bestanden in der täglichen Repräsentation. Sie waren gebunden an die vierstufige höfische Kleiderordnung: das Negligé für Ausfahrten, Reise und Haus, die Parure, Halbgala für Tag und Abend, die Grand Parure für Feste und die Robe de Cour für den Staatsempfang. Luise war von Statur ungewohnt schön. Wie man heute weiß, war sie 1,72 m groß mit Schuhgröße 42. In ihren Kleidern machte sie immer eine gute Figur. Nach Berlin kam die Prinzessin noch mit dem Auslaufmodell des ancien régime. Sie erlangte jedoch alsbald Abb. 7

Abb. 8

Toilettenutensilien und Kasten aus Blech, Gelbguss. 14,4 x 9,6 x 9,3 cm, Inhalt: 6 Zahnbürsten. Bein, Schwamm, Holz im Glasflakon. Berlin. © SMB. Kunstgewerbemuseum. Foto: Bartsch Das Schminken wurde in Luises Zeit gesundheitlich, blieb aber teuer. Pappschachtel für Wangenrouge von Königin Luise, 1810. Pappe, Seide, Bein. © SMB.


und Deutschen – zum 200. Todestag den europäischen Standard. Luise abonnierte, wie ihre Bibliothek belegt, die wichtigsten europäischen Modejournale aus Paris und London, auch das Weimarer „Journal des Luxus und der Moden“. Ihre Kenntnisse neuester Modetrends und Schneider, Stoffangebote, Schmuck und Accessoires erhielt sie aus erster Hand.

Abb. 10

Abb. 9

Vormittags empfing sie Schneider und Stoffanbieter. Körperpflege war wegen der durchsichtigen Kleider, der sog. Nacktmode, en vogue. Luise pflegte ihre Zähne, wie die Auswahl ihrer gleichzeitig benutzten sechs Zahnbürsten zeigt, außerordentlich gut. Zur Reinigung benutze sie Zahnpulver (Abb.7). Geschminkt wurde natürlicher als je zuvor, aber teuer. (Abb. 8). In punkto Mode konnte sie erfolgreich konkurrieren mit der französischen Kaiserin Josephine. Neu waren die englischen „Sportund Reitkleider“. Königin Luise bevorzugte die Reitkleidung „a la hussarde“ (Abb. 9). Davon sind mehrere Varianten überliefert. Unter dem weißseiden gefütterten Spencer wird

Abb. 13

Königin Luise „a la hussarde“ war eine „dreiste“ Reiterin. Die „Amazonenkleidung“ kam aus England. Spencer zum Reitkleid mit Chemisett, um 1806/10, geraute Wolle, Seidentaft, Silber vergoldet. Wilhelm Ternite, 1810, Pastell, © SPSG, Eigentum des Hauses Hohenzollern Georg Friedrich Prinz von Preußen.

ein Chemisett mit hoher Halskrause wie bei Herrenkrawatten getragen. Der aparte Hut besteht aus Kaninchenhaarfilz mit Straußenfedern. Dazu gehören englische Handschuhe. Dieses Modell beanspruchte Friedrich Wilhelm III. nach ihrem Tod zur Erinnerung für sich. Das Demi-Parure Kleid mit langer Schleppe, ist aus feinstem indischen Baumwollmusselin. Die Weißstickereien der Blumenbouquets sind mit Plattstich aufgebracht (Abb.10). Dieses Kleid im Stil „a la Grécque“ erregte die Modewelt um 1800 in Europa. Das violette Seidenkleid mit Volants in Kordeleinfassung und weißem Saum am Ausschnitt war für die Ausfahrt am Nachmittag bestimmt (Abb. 11). Dazu trug Luise die zauberhaftesten Hüte mit Blumenschmuck (Abb. 12), auch Ohrgehänge wie das Brillantenpaar mit Diamanten Rosetten und Aquamarinen (Abb. 13) . Von ihrem Mann erhielt die Königin für die Viel-

Mit ihren Schmuckgarnituren stellte Luise als Königin alle Damen in den Schatten.

falt und Schönheit für Kleidung, Schmuck und Accessoires ein außergewöhnlich hohes Budget. Der modebewusste König legte höchsten Wert auf die Erscheinung der Königin. Zu diesem Punkt gab es unter dem Ehepaar ständig Auseinandersetzungen. Nur 22 Kleider sind aus dem Nachlass der Königin erhalten. Die Partage gehört zur höfischen Tradition. Nach dem Tod eines Staatsoberhauptes wurde dessen Kleiderfundus unter Familienmitgliedern und Adelspersonal aufgeteilt. Abb. 11

Abb. 12

Abb. 10: Demi Parure der Königin, 1800/05. Baumwollmuselin (Indien) Weißstickerei. Platt-, Stilstich. 135 cm vorn, 205 cm hinten Schleppe. © Deutsches Historisches Museum Berlin Abb. 11: Demi Parure der Königin,1805/10. Seidenserge,142 cm vorn, 154 cm hinten. Saumumfang 271 cm Abb. 12. Runder Hut der Königin Luise, 1810. Bindung Atlas. Seide, Band. Blumenschmuck. © DHM 13. Ohrgehänge der Königin Luise, um 1800. Brillanten, Diamantenrosetten. Gold, Silber vergoldet. Aquamarin. © SPSG.

Wobei Friedrich Wilhelm III. einige Kleider seiner Frau als Erinnerungsstücke lebenslang in Paretz in einem Schrank seines Arbeitszimmers behielt. Ausstellungskatalog „Luise. Die Kleider der Königin“. Mode, Schmuck und Accessoires am Preußischen Hof um 1800. Hg. Stiftung Preußische Schlösser u. Gärten Berlin-Brandenburg. Hirmer-Verlag, 2. Auflage Okt. 2010. ISBN 3777435317

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Das Schmuckmuseum Pforzheim informiert:

Glanz der Macht In Kooperation mit dem Kunsthistorischen Museum Wien • 3. Dez. 2010 – 13. Feb. 2011

Schönheit, Einmaligkeit und Glanz zeichnen sie aus, die kaiserlichen Pretiosen des Hauses Habsburg. Über Jahrhunderte aus aller Welt zusammengetragen, sind sie Zeugnis kaiserlicher Pracht, verfeinerten Kunstsinns und fortdauernder Sammelleidenschaft des Kaiserhauses. Eine hochkarätige Auswahl von rund 60 Kunstwerken vor allem der Spätrenaissance und des Manierismus – der Blütezeit der Kunstund Wunderkammern – sowie des Barocks wurde für diese einzigartige Ausstellung aus der Wiener Kunstkammer zusammengestellt.

Abb. oben: Cofanetto (Etui) mit Parfümfläschchen, Paris (?), Ende 17. Jahrhundert, Elfenbein, Gold, Diamanten, Seide, Glas. © Kunsthistorisches Museum Wien Abb. unten: Nautiluspokal Ulrich I. Ment (um 1570 – nach 1634) Augsburg, um 1624 – 1628. Nautilus, Silber, teilweise vergoldet. © Kunsthistorisches Museum Wien

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Es sind filigrane Schmuckstücke, Pokale und Schalen aus Gold und Edelsteinen, reich verzierte Gefäße und exzellente Steinschnitte, die die Welt von Kaiser Rudolf II. und Kaiserin Maria Theresia aufleben lassen. Durch ihre Einzigartigkeit und ihren Glanz sollten sie die Bedeutung und Machtfülle des Kaiserhauses zum Ausdruck bringen. Der Glanz der Macht erstrahlt in diesem Sinne in den einzelnen Exponaten wieder. Die Ausstellung in Kooperation mit dem Kunsthistorischen Museum Wien ist vom 3. Dezember 2010 bis zum 13. Februar 2011 im Schmuckmuseum Pforzheim zu sehen. Schauobjekte für Bewunderung und lustvolles Amüsement eines hohen Publikums „In dieser Zeit können unsere Besucher 60 exquisite Exponate im Schmuckmuseum besichtigen“, erklärt Cornelie Holzach, Leiterin des Schmuckmuseums, die die Ausstellung in ihr Haus holen konnte. „Pforzheim kann damit die größte und umfangreichste Ausstellung mit Exponaten der Wiener Kunstkammer präsentieren, die seit vielen Jahren gezeigt wird“, fügt Paulus Rainer, Ausstellungskurator aus Wien, hinzu.

Bei den Exponaten handelt sich um virtuose Arbeiten der Goldschmiedekunst, erlesene Kameen aus Onyx, Achat oder Lapislazuli, zierliche Schmuckstücke aus Koralle, Elfenbein oder Bernstein, prachtvolle Gefäße aus Bergkristall, Jaspis oder Nephrit sowie kunstfertig gefasste Exotica, wie Nautilusgehäuse oder Rhinozeroshorn. All diese Objekte reflektieren die Besonderheiten eines Kunstkammerstückes. Die funktionale Komponente gerät zugunsten einer übersteigerten künstlerischen Gestaltung in den Hintergrund. Selbst wenn ein Kunstwerk wie ein Trinkgefäß gestaltet ist, wurde es als solches nicht verwendet. Auch die Schmuckstücke wurden zumeist nicht getragen. Als reine Schauobjekte hatten sie ihren Platz in den habsburgischen Kunstkammern, später in der kaiserlichen Schatzkammer, wo sie in prunkvollen Schränken aufbewahrt, betrachtet und bewundert wurden. Sie dienten hier ebenso dem lustvollen Amüsement eines zahlenden, hoch stehenden Publikums und jenem diplomatischer Delegationen wie auch dem privaten ästhetischen Vergnügen der Mitglieder des

Kaiserhauses, vor allem aber der Machtdemonstration. Die kaiserliche Schatzkammer lässt sich bis ins Mittelalter zurückverfolgen. Zu dieser Zeit hatte sie hauptsächlich monetären und praktischen Wert und war der Öffentlichkeit entzogen. In der Renaissance trat dem eher zufälligen Anhäufen von Schätzen, von humanistischem Gedankengut gestützt, ein methodisches Sammeln herausragender und virtuoser künstlerischen Leistungen sowie seltener „Wunder“ der Natur, Wissenschaft und menschlicher Handfertigkeit entgegen. Systematisch geordnet, sollten sie in Kunst- und Wunderkammern ein Abbild des Universums im Kleinen bilden. Als Schöpfer und Herr dieser Sammlung mit universellem Anspruch stellte sich der Regent, der seinen Herrschaftsanspruch von Gottes Gnaden herleitet, über diesen Mikrokosmos, so wie Gott über dem Universum steht. Gleichzeitig verdeutlichte die Kunstkammer die fürstlichen Tugenden des Sammlers. Die Habsburger Über sechs Jahrhunderte lang regierten die Habsburger als Könige und Kaiser des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation und später


Kaiserliche Pretiosen der Habsburger • Eröffnung 2. Dez. 2010, um 19 Uhr des Kaisertums Österreich über weite Teile Europas. Damit waren sie maßgebend für dessen politische Entwicklung und prägend für die kulturelle Entfaltung ihrer Herrschaftsgebiete. Mit gleicher Inbrunst, die das Kaiserhaus auf die Entfaltung und Erhaltung seiner Macht verwandte, widmeten sich seine Mitglieder auch der Förderung der Künste. Doch nicht aus selbstlosem Mäzenatentum oder um ihrer selbst Willen – vielmehr diente die Kunst im Universum der Habsburger der Selbstdarstellung, als propagandistisches Mittel, zur Mehrung des Ansehens und schließlich zur Glorifizierung des Hauses Habsburg.

Art; die außerordentlich hohe Qualität des Objektbestandes und ihre Geschichte machen sie auch zu der weltweit bedeutendsten. Derzeit ist dieses Wiener Gegenstück zum Dresdner Grünen Gewölbe wegen umfangreicher Renovierungsarbeiten geschlossen und soll Ende 2012 wiedereröffnet werden. Dadurch ergibt sich nun die einzigartige Möglichkeit, auch größere Teile aus den Beständen der Wiener Kunstkammer, die ansonsten in der permanenten Samm-

Eine der weltweit größten Sammlungen ihrer Art Mit über 10.000 Objekten zählt die Kunstkammer des Kunsthistorischen Museums heute nicht nur zu den weltweit größten Sammlungen ihrer

Deckelhumpen aus Serpentin, Sachsen, Ende 16. Jahrhundert, Serpentin, Jaspis, Achat, Heliotrop, Elfenbein, Holz, © Kunsthistorisches Museum Wien.

Trinkgefäß aus Rhinozeroshorn, China und Indien (Fassung), Anfang 17. Jahrhundert. © Kunsthistorisches Museum Wien.

lung stehen und das Museum nicht verlassen würden, in einer Ausstellung zeigen zu können. Mit rund 60 Exponaten aus der Wiener Kunstkammer ist „Glanz der Macht“ die zahlenmäßig größte und umfangreichste Kunstkammerausstellung, die seit vielen Jahren veranstaltet wurde.

Ausstellungskatalog: „Glanz der Macht, Kaiserliche Pretiosen aus der Wiener Kunstkammer“. 220 Seiten, für 34 € im Museumsshop erhältlich. Darüber hinaus findet ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm statt. Beim WSP-Tourismusmarketing ist eine Übernachtungspauschale buchbar, Info unter Telefon 0 72 31-39 37 00 oder www.pforzheim.de, tourist-info@wspforzheim.de.

Abb. links: Dose mit Porträts von Kaiser Franz I. Stephan und Kaiserin Maria Theresia Wien (?), Mitte 18. Jahrhundert, Helmschnecke, Gold. Abb. Mitte: Korallenring mit dem Bildnis Kaiser Ferdinands III. und den Bildnissen seiner Vorgänger, Deutsch, um 1650, Koralle, Türkise. Abb. rechts: Muschelkameo mit dem Porträt von Kaiser Rudolf II., Süddeutsch, um 1650, Muschel, Silber vergoldet. Alle Abb. © Kunsthistorisches Museum Wien

BEGLEITPROGRAMM (Auszug) • 2. Dez., 19 Uhr: Ausstellungseröffnung • 5. + 19. Dez., 9. + 30. Jan., 13. Feb., 15 Uhr: Maria Theresia führt „persönlich“ durch ihre Schatzkammer • 12. + 26. Dez., 2., 16. + 23. Jan., 6. Feb., 15 Uhr: „Glanz der Macht“ – Führung durch die Sonderausstellung • 24. Nov., 19 Uhr: „Die Habsburger – Aufstieg und Niedergang einer Dynastie im Spiegel der Kunst“, Vortrag von Kunsthistorikerin Claudia Baumbusch im PZ-Forum in Kooperation mit der vhs Pforzheim-Enzkreis und der Pforzheimer Zeitung • 16. Dez., 19 Uhr: „Von der Schatzkammer zum Kunsthistorischen Museum – 500 Jahre habsburgisches Kunstsammeln im Dienste kaiserlicher Repräsentation“, Vortrag und Kurzführung durch die Ausstellung von Paulus Rainer, Kurator Kunstkammer/Schatzkammer, Kunsthistorisches Museum Wien. In Kooperation mit der vhs Pforzheim-Enzkreis • 15. Jan., 12 – 16 Uhr: „Private Schätze – Schmuckworkshop für Erwachsene“. Die Teilnehmer fertigen gemeinsam mit den Schmuckdesignerinnen Traudel Hennig und Monika Dengler ein individuelles Schmuckstück an. In Kooperation mit der vhs Pforzheim-Enzkreis. Anmeldung unter 07231/39-2126 • 20. Jan., 19 Uhr: „Maria Theresia“, Vortrag von Prof. Dr. Holger Sonnabend, Universität Stuttgart. Mit Kurzführung durch die Sonderausstellung von Museumsleiterin Cornelie Holzach. In Kooperation mit der vhs Pforzheim-Enzkreis.

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Neues aus den Pforzheimer Schmuckwelten

Ehinger-Schwarz in der Das Jubiläumsjahr der Schmuckwelten ist angefüllt mit spannenden Veranstaltungen, die einen Eindruck vermitteln von der Vielfältigkeit des Themenbereichs, der sich dem Besucher darstellt. Der besondere Anspruch an Kreativität präsentiert sich dem Besucher in der Galerie für Schmuck und Design. Hier zeigt sich Außergewöhnliches im Schmuck und in Objekten. Wir finden hier Arbeiten von Designern, die mit ihren Unikaten nicht in den Schmuckgeschäften zu finden sind. Die Ausstellungen und Kaufmöglichkeiten dieser zum Teil Einzelstücke und auch Kollektionen werden

durch den Wechsel der Themen zu einem ständigen Anziehungspunkt für die Besucher. Die besondere Wertigkeit der Ausstellungsstücke zeigt sich in den individuellen Ideen und Umsetzungen. Wer also das Besondere sucht steht hier an der Quelle.

Wolf-Peter Schwarz mit seinen Enkelkindern Charlotte und Tippi. 1997 entwickelte und patentierte er zur Geburt seines Enkelkindes Tippi die Schmuckidee „tipit“. Sie ist unkompliziert, schnell, passt sich an, ist pfiffig und immer in Bewegung.

„Ehinger-Schwarz-Vintage“ das sind fantastisch-verrückte Unikate. „Erntedank“ mit Bernstein und Perlen, Silber und Feingoldemail in Herbstfarben.

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Galerie Schmuck und Design Zur Zeit finden wir in der Galerie eine Verkaufsausstellung des Designers und Inhabers der SchmuckManufaktur Wolf-Peter Schwarz. Zur Geschichte des Unternehmens: Die Firma Ehinger-Schwarz wurde 1876 in Ulm gegründet. 1969 übernahmen Wolf Peter Schwarz und seine schwedische Frau Ann-Charlotte – frische aus Stockholm und Erbe ei-

ner exquisiten schwedischen Familie – das Familienunternehmen und brachten internationales Flair in das Ulmer Traditionshaus. Dank seines nahezu unerschöpflichen Ideenreichtums im Bereich der Schmuckgestaltung gehörte das Haus Ehinger-Schwarz sehr bald zu einem der renommierten deutschen Unternehmen. Die Teilnahme an Wettbewerben brachte zahlreiche Preise. 1994 entstand die Idee, einen wandelbaren Ring zu kreieren, den WolfPeter Schwarz zu Ehren seiner Frau „Charlotte“ nannte. Jahre zuvor arbeitete er in Stockholm in einer Werkstatt, die anlässlich der Nobelpreisverleihung Broschenteile zurück

in Diademe montierte. Seine Inspirationen und der Anspruch seiner Frau, die selbst Künstlerin ist, standen Pate bei der Entwicklung der neuen Marke „Charlotte“ – von nun an der Inbegriff von Wandelbarkeit von Schmuck. Die Familientradition des Hauses setzt sich fort in der 6. Generation. 2005 kam die Tochter Caroline in das Unternehmen und setzt dank ihrer Kreativität neue Akzente. Heute ist sein Schmuck in 32 Monostores und über 250 Partnergeschäften in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Benelux, USA, Singapur und den skandinavischen Ländern zu haben.

Alle Arbeiten sind von Wolf-Peter Schwarz entworfen, im Atelier in Ulm entwickelt und aus der Serie mit der Charlotte-Ehinger-Schwarz1876-Punze signiert. Das Spiel mit den Verwandlungen zieht sich wie ein Zyklus unendlicher Variationen durch das Schmuckgeschehen dieses Ulmer Familienun-

ternehmens. Alle Themen bieten die Möglichkeit der immer neuen und individuellen Gestaltung der Trägerin, die je nach Lust und Laune, nach Gegebenheiten und Anlass Ring, Armband, Kette oder Ohrschmuck mit der eigenen Fantasie aus den zur Verfügung stehenden Elementen gestalten kann.

„Charlotte“ ist wandelbarer Schmuck in seiner ganzen Fülle, außergewöhnlich stilvoll und sinnlich. Er kann die Trägerin in seinen differenzierten Kombinationsmöglichkeiten ein Leben lang als Familien schmuck begleiten und ist im besten Sinn ein Familienschmuck. Prächtige Edelsteine, Brillanten und Perlen in Sterlingsilber, Gold oder Platin verwandeln den Schmuck aus der aktuellen Kollektion in ein Ausdrucksmittel neuer, individueller Komposition. Im Unterschied zum Modeschmuck sind alle Materialien und Steine echt, daher kann dieser Schmuck die Trägerin ein Leben lang begleiten.

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Georg Bunz. 35 Jahre konzeptionelles Design f端r Schmuck und Uhren.


BUNZDESIGN GmbH Bunzallee 75335 Dobel Telefon (07083) 92 28 0 Fax (07083) 43 38 info@bunz.de www.bunz.de


Das KLiNGEL-Depot präsentiert

Jetzt die neue Katalogware im KLiNGEL-Depot auf über 4.000 qm anprobieren und wohlfühlen! Mode hat immer Saison, ihre besonderen Signale jedoch ertönen im Frühjahr und im Herbst. Das sind die spannenden Momente, in denen die internationalen Modedesigner ihre bis dahin streng gehüteten Geheimnisse für das nächste halbe Jahr preisgeben. Das sind die Wochen, in denen die Salons in Paris, London, Mailand und New York,

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Mode

in Coventry, Kopenhagen, Düsseldorf, Lissabon und Berlin, in Hongkong und Shanghai Presse und Facheinkäufer in ihren hehren Räumen versammeln, um ihnen die Trends, Highlights und Modephilo sophie der jeweils übernächsten Saison mitzuteilen. Und das ist die Zeit, in der sich die für die verschiedenen Bereiche zuständigen Mitarbeiter des Hauses KLiNGEL in die internationalen Mode metropolen begeben. Jetzt geht es um die sowohl modeaktuelle als auch zielgruppengerechte Einkaufsund Produktionsplanung. Zwanzig Einkaufsteams sind am Start, um aus der Fülle des internationalen Angebotes zur rechten Zeit ein begehrtes Gesamtangebot zu


für Generationen präsentieren. Da gibt es die Einkaufsgruppen für den Schwerpunkt Mode, die aus dem vielfältigen internationalen Angebot die Kollek tionen für drei Generationen auswählen, Modelle ordern, in den Stofffabriken die neuesten Drucke und Farben bestimmen. Hierzu kommen die neuen Accessoires wie Taschen, Schuhe, Gürtel, die auf den internationalen Spezialmessen für Lederwaren zu finden sind. Da gibt es ein Orderteam für Modeschmuck, und ein weiteres ist für das Thema Wäsche zuständig. Gemeinsam werden die saiso nalen Farben der Kollektionen bestimmt und in ihren Nuancierungen auf die verschiedenen

Zielgruppen festgelegt. Und dies alles ist nur eine Auswahl aus dem gesamten Kaufangebot, das die Grundlage bildet für die Herstellung eines umfassenden und informativen Kundenkatalogs. Er ist der krönende Abschluss der Ordertätigkeit. Für seine Herstellung ist die Kreativi -

tät der Fotografen, Models, Designer und Grafiker am Werk. Sie bündeln das Resümee der Saison informativ und überschaubar in den attraktiven Bildband „KLiNGELkatalog“, dessen Original modelle den Leser und Kunden zeitgleich brandaktuell im KLiNGEL-Depot erwarten.

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Rechtsanwältin Isabel Hutter-Vortisch

Nach Erlass des Gesetzes zur Patientenverfügung:

Richtig vorsorgen durch Vorsorgevollmacht,

Rechtsanwältin Isabel Hutter-Vortisch

Am 18. Juni ‘09 wurde im Bundestag das Gesetz zur Patientenverfügung erlassen. Es ist am 1. September 2009 in Kraft getreten. Diesem Gesetz geht eine lange Geschichte voraus, deren Schlusspunkt das Gesetz ist. Durch das Gesetz ist eindeutig geregelt, dass der von dem Patienten in der Patientenverfügung niedergelegte Patientenwille das letzte Wort ist, welches die Angehörigen und der Arzt umzusetzen haben. Wer darf für mich handeln, wenn ich dazu nicht mehr in der Lage sein sollte? Zunächst sind einige Begriffe zu klären: Was ist eine Patientenverfügung, was ist eine Vorsorgevollmacht und wann benötige ich eine Betreuungsverfügung? In dem neuen Gesetz wird der Begriff der Patientenverfügung folgendermaßen erklärt: Schriftliche Willensbekundungen eines einwilligungsfähigen Volljährigen mit Entscheidungen über die Einwilligung oder Nichteinwilligung in noch nicht unmittelbar bevorstehende Untersuchungen seines Gesundheitszustandes, Heilbehandlungen oder ärztliche Eingriffe für den Fall der späteren Einwilligungsunfähigkeit (Patientenverfügung). Eine geschäftsfähige volljährige Person kann für den Fall, dass sie auf Grund einer psychischen Krankheit oder einer körperlichen, geistigen oder seelischen Behinderung ganz oder teilweise ihre Angelegenheiten nicht selbst besorgen kann, einen Bevollmächtigten bestellen (Vorsorgevollmacht). Eine volljährige Person kann für den Fall ihrer Betreuung Vorschläge zur Auswahl des Betreuers oder Wünsche zur Wahrnehmung der Betreuung äußern (Betreuungsverfügung). Das bedeutet: Die Vorsorgevollmacht oder ersatzweise – wenn ich keine Personen im Umfeld habe, denen ich eine Vollmacht erteilen möchte

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– die Betreuungsverfügung, mache ich für den Fall, dass jemand für mich entscheiden kann, wenn ich selbst nicht mehr für mich handeln kann. Die Patientenverfügung ist für den Fall gedacht, dass ich vorab über den Abbruch der an mir vorzunehmenden medizinischen Maßnahmen, aber auch über den Abbruch künstlicher Ernährung entscheiden möchte, zu einem Zeitpunkt zu dem es mir noch geistig möglich ist. Um zunächst mit einem weit verbreiteten Irrtum aufzuräumen: Ehegatten vertreten sich nicht kraft Gesetzes automatisch, auch Kinder haben nicht ohne weiteres das Recht für ihre Eltern zu handeln. Generell ist immer, wenn jemand für eine andere Person handeln soll, entweder eine Vollmacht oder die Bestellung dieser Person zum Betreuer erforderlich. Der einfache Weg: Die Generalvollmacht Ehepaare sollten sich gegenseitig eine Vorsorgevollmacht in Form einer Generalvollmacht erteilen, so dass der andere Partner im Krisenfall für sämtliche Geschäfte handlungsfähig ist. Auch den Kindern kann eine Generalvollmacht erteilt werden. Eine Generalvollmacht kann aber auch jeder anderen volljährigen Person erteilt werden. Aus Gründen der Beweisbarkeit, und für einige im Ge-

setz benannte Entscheidungskreise, ist die Schriftform zu wählen. Soll der Bevollmächtigte auch Grundstücksgeschäfte tätigen muss die Vollmacht notarielle beurkundet sein. Falls keine Einschränkungen gemacht sind, gilt die Vollmacht ab Übergabe des unterschriebenen Originals an den Bevollmächtigten. Wichtig bei der Vorsorgevollmacht: Die Formulierung muss stimmen Die Schriftform ist gesetzlich vorgeschrieben bei Entscheidungen über schwerwiegende ärztliche Eingriffe, bei einer Einwilligung in die Unterbringung z.B. in einem Pflegeheim, wobei diese Unterbringung mit einer Freiheitsentziehung verbunden sein muss, sowie generell bei der Entscheidung über freiheitsentziehende Maßnahmen, wie z.B. das Anbringen von Bauchgurten oder Bettgittern. Die Entscheidung des Bevollmächtigten wird in diesen Fällen immer von einem Richter am Betreuungsgericht auf die Notwendigkeit überprüft. Trotzdem sollte eine Vollmacht nur Personen erteilt werden, zu denen ein absolutes Vertrauen besteht. Umgekehrt ist es aber auch nötig, den Bevollmächtigten abzusichern, indem er möglichst gut informiert wird und die besonderen Vorstellungen des Vollmachtgebers darüber, wie die Vollmacht auszuüben ist, am besten auch schriftlich niedergelegt werden. Nach dem Gesetz über die Patientenverfügung muss nunmehr auch in der Vollmacht festgelegt sein, dass der Bevollmächtigte über die Beendigung lebenserhaltender und lebensverlängernder Maßnahmen entscheiden darf. Bankvollmacht erteilen Bankvollmachten werden von den Banken üblicherweise nur auf bankeigenen Formularen akzeptiert und gelten meistens als Vollmacht über den Tod. Nach dem Bürgerlichen


Betreuungsverfügung und Patientenverfügung Gesetzbuch ist der Bevollmächtigte verpflichtet, Rechenschaft über die Verwaltung des Vermögens abzulegen. Gelingt ihm der Nachweis über den Verbleib des Vermögens nicht lückenlos, muss er im Extremfall nach dem Tod des Erblassers den Erben Ersatz leisten. Deshalb sollte der Bevollmächtigte Buch führen, und – falls das noch möglich ist – sich Quittungen geben lassen bzw. Belege aufheben. Der Vollmachtgeber kann ihn aber auch gegenüber den Erben von der Verpflichtung Rechenschaft zu legen, befreien. Was passiert, wenn keine Vorsorgevollmacht erteilt worden ist? Ist keine Vorsorgevollmacht erteilt und tritt Geschäftsunfähigkeit ein, wird eine Betreuung beim Betreuungsgericht beantragt. Im Betreuungsverfahren schätzt ein Sachverständiger den Gesundheitszustand des zu Betreuenden ein und der Richter überprüft, wer als Betreuer in Frage kommt. Nach dem Gesetz wären das üblicherweise die nächsten Familienangehörigen. Das Verfahren ist, wenn mehr als 25.000 EUR Vermögen vorhanden ist, ebenso wie das Tätigwerden eines Berufsbetreuers, aus dem Vermögen des Betreuten zu bezahlen. In einer Betreuungsverfügung kann man Arbeitsanweisungen für den Betreuer regeln, z.B. wie man wo gepflegt werden möchte etc.. Krankenhausbehandlung mit der Patientenverfügung regeln Wie man sich die Behandlung im Krankenhaus vorstellt, wenn man sich selbst den Ärzten nicht mehr verständlich machen kann, kann man in der Patientenverfügung regeln. Sie kann von einer nahestehenden bevollmächtigten Person oder einem Betreuer durchgesetzt werden. Die Beendigung lebenserhaltender oder -verlängernder Maßnahmen bei einem unheilbar todkranken Patienten

ist gerichtlich durchsetzbar, wenn eine entsprechende Patientenverfügung existiert und Ärzte dennoch medizinische Maßnahmen anbieten. Was ist beim Verfassen einer Patientenverfügung nach dem neuen Gesetz zu beachten? Schriftlich muss sie abgefasst sein, nicht notwendig handschriftlich. Unterschrieben und mit Ort und Datum versehen. Zwei Zeugen sollten durch Unterschrift die Geschäftsfähigkeit des Verfassers zum Zeitpunkt der Unterschriftsleistung bestätigen. Nahe Angehörige sollten nicht als Zeugen unterschreiben, besser ist das Zeugnis des Hausarztes. Das Gesetz sieht keine Erneuerung der Patientenverfügung vor. Dennoch sollte die Patientenverfügung ca. alle zwei Jahre vor Zeugen neu unterzeichnet werden. Sollte man, nachdem man die Patientenverfügung verfasst hat, ernstlich krank werden, dann ist sie sofort, wenn man dazu in der Lage ist, gerade auch im Hinblick auf diese Erkrankung zu überarbeiten und neu zu unterschreiben. Aufbewahrung der Patientenverfügung Das Original der Patientenverfügung muss dem behandelnden Arzt im Notfall so schnell wie möglich vorliegen. Deshalb sollte man eine Kopie der Patientenverfügung mit Angabe, wo sich das Original befindet, oder ein Hinweiskärtchen bei sich tragen.

dass in der Patientenverfügung möglichst konkret festzulegen ist, wann welche Maßnahmen abgelehnt werden. Deshalb sollte eine Beschreibung des Zustandes, in dem man sich befinden muss, wenn die lebenserhaltenden und -verlängernden Maßnahmen zu beenden sind, klar und eindeutig geregelt sein, um den Angehörigen und dem Arzt einen Abgleich zu ermöglichen. Grundsätzlich unterscheidet sich der Inhalt der Patientenverfügung je nach Gesundheitszustand und persönlicher Einstellung zu den medizinischen Behandlungsmöglichkeiten. Wichtig ist es, nicht nur den Ausschluss intensivmedizinischer Behandlungen zu verfügen sondern auch zu künstlicher Ernährung und weiteren Verfahren konkret Stellung zu beziehen. Der Beweggrund für das Aufsetzen einer Patientenverfügung, Angaben zum aktuellen Gesundheitszustand und bereits zurückliegenden Krankheiten, die die Entscheidung für eine Patientenverfügung beeinflusst haben, sollten aufgeführt werden. Der abschließende Rat: Beratung suchen Bei sämtlichen Schriftstücken kann im Notfall die Formulierung entscheidend sein, deshalb sollte man sich bei der Abfassung anwaltlich oder notariell beraten lassen.

Der Inhalt der Patientenverfügung ist individuell verschieden Letztendlich ist der Inhalt der Patientenverfügung von der Durchsetzung her zu überdenken. Der Gesetzgeber hat geregelt,

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Die Kreishandwerkerschaft informiert: Bäckerei Bräuer in Königsbach-Stein

Unsere Stärken

als qualitätsbewusster Familienbetrieb „Wir freuen uns, täglich direkt am Ofen und am Kunden zu sein.“ Bäckermeister Wilhelm Bräuer hat 1973 gemeinsam mit seiner Frau Gabriele die 1937 von Wilhelm Bräuer sen. gegründete Bäckerei übernommen. Familie Bräuer legt großen Wert auf hohe Handwerksqualität aus besten Zutaten.

Zusammen mit langjährigen Mitarbeitern und Auszubildenden werden täglich in den beiden Verkaufsstellen in Königsbach und in Stein gerne die individuellen Wünsche der Kunden erfüllt. Mit Tochter Kerstin Kraus ist die Nachfolge gesichert. Als Verkaufsleiterin kümmert sie sich um den Verkauf, die Auszubildenden, die Organisation und das Marketing. Getreide aus kontrolliertem Anbau… … aus unserer schönen Region zwischen Kraichgau und Nordschwarzwald. Unseren Dinkel erhalten wir als Mehl bzw. Ganzkorn von der Köber-Mühle im Nachbarort Remchingen-Singen und die weiteren Getreidesorten beziehen wir von der Decker und Mönch-Getreidemühle in Mönsheim. Die Äpfel stammen aus Eigenanbau; Eier und Kartoffeln vom Biobauern im Ort.

Bäckerei Bräuers Apfelbrot

Zutaten: Apfelwürfel 750 g • Zucker 200 g • Sultaninen, gewaschen 250 g • Rum 1 – 2 EL • Weizenmehl 300 g • Roggenmehl 300 g • Backpulver 1 1⁄2 TL • Kakao 1 EL • Lebkuchengewürz 1 ⁄2 EL • Salz 1 Prise • ganze Mandeln oder Haselnüsse 150 g Äpfel (geschält, entkernt, in Würfeln) mit dem Zucker mischen und über Nacht stehen lassen. Sultaninen in Rum einlegen und über Nacht ziehen lassen. Mandeln in Wasser legen und über Nacht einweichen. Am Folgetag das nicht aufgenommene Wasser abschütten. Nun alle Zutaten gut miteinander vermischen. Nicht aufgenommenen Rum unter den Teig verarbeiten. Mit nassen Händen 1 oder 2 Apfelbrote formen. Diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und im Ofen (Umluft) bei 175°C ca. 60 Minuten backen. Kleinere Portionen entsprechende kürzere Backzeit 2 – 3 EL Aprikosenkonfitüre mit 2 – 3 EL Wasser aufkochen. Hiermit die noch heißen, fertigen Apfelbrote abpinseln. Das Apfelbrot glänzt nun schön und behält seine aromatische Feuchtigkeit. Leckere Variante, die nicht nur Kinder mögen: Apfelmuffins Hierfür mit nassen Händen aus dem Teig Kugeln formen und diese in eingefetteten und bemehlten Muffinsformen backen 175°C ca. 25 – 30 Minuten, je nach Größe der Muffins

Eine leckere Adventszeit wünscht Ihnen Familie Bräuer!

Handwerkliche Herstellung nach Hausrezepturen Wir garantieren Ihnen: Alle unsere Backwaren stellen wir in bester Handwerkstradition, verbunden mit dem neusten Wissen und hochwertigen Zutaten selbst her. Wir verwenden eigenen Natursauerteig und geben den Teigen die nötige Zeit für Ruhe. Und das schmecken Sie! Wir lieben den Duft unserer ofenfrischen Backwaren und das unvergleichliche Aroma handwerklicher Back-

kunst. Unsere original badischen Brezeln verdanken ihren ausgezeichneten Geschmack und knusprigen Biss dem direkten Backen auf der Ofenplatte. Wir backen bis in den späten Vormittag hinein laufend ofenfrisch unsere Brezeln, Laugengebäcke und zahlreichen Brötchensorten. Der Renner sind unsere 15 Uhr-Brezeln und Nachmittagsweck. Bei uns erhalten Sie „Pain Paillasse“ – das knusprige Weißbrot in drei leckeren Sorten. Der exklusive GOLDSTOLLEN Wir backen das besondere Geschenk aus der Region – zum Verschenken und selbst genießen! Zahlreiche Auszeichnungen und Preise für herausragende Leistungen und Qualität Mehrfach Goldmedaillen bei den jährlichen Qualitätsprüfungen sprechen für uns. Auch 2010 erhielten wir den Ehrenpreis der Bäckerinnung Nordschwarzwald als Anerkennung für unser Sortiment an hochwertigen Backwaren, das Engagement als Ausbildungsbetrieb und die Unterstützung der heimischen Landwirtschaft durch die Verwendung von Mehl aus der Region. 2001 wurden wir vom GourmetJournal „Der Feinschmecker“ zu einem der 24 besten Bäcker in Deutschland prämiert. Ausbildungsbetrieb Wir investieren in die Zukunft und bilden erfolgreich in den Berufen Bäcker und Bäckereifachverkäuferin aus. Schulklassen und Kindergartengruppen sind gern gesehene Besucher in der Backstube.

Wir backen gerne für Sie! Bäckerei Bräuer, Königsbach-Stein Tel. 0 72 32 – 98 48 und 55 33 info@baeckerei-braeuer.de www.baeckerei-braeuer.de www.goldstollen.de


Begleitete

Gruppenreisen Ein Fünftel der Bevölkerung Deutschlands ist über 60 Jahre alt, im Jahr 2020 wird es ein Drittel sein. Die ältere Generation von heute ist finanziell unabhängiger und gesünder als ihre „Altersgenossen“ in früheren Jahrzehnten – und sie ist aktiv. Wer heutzutage den eigenen vier Wänden für ein paar Tage entfliehen kann, der tut das, auch im Alter. Wichtig ist nur, sich entsprechend vorzubereiten. Unterstützung? Ist während der Reise eine Reisebegleitung zur Stelle, die Ihnen helfend zur Seite steht? Reiseapotheke? Nehmen Sie Medikamente ein, informieren Sie sich bei Ihrem Hausarzt, ob Sie die Menge an Medikamente mitführen dürfen, die Sie für den Auslandsaufenthalt benötigen. Informationen dazu erteilen auch die jeweiligen Botschaften. Manchmal ist ein Attest nötig, um Arzneimittel in ein Land einzuführen. Können Sie nicht

die gesamte benötigte Menge mitführen, klären Sie vor der Abreise, ob Sie am Urlaubsort Medikamente mit entsprechendem Wirkstoff er-

halten. Fragen Sie Ihren Arzt vor Reisen mit Zeitverschiebung, wann Sie Ihre Medikamente – angepasst an die Zeitverschiebung – einnehmen müssen. Dokumente? Chronisch Kranke sollten genaue Dokumente über ihre Krankheit mitführen, etwa einen Arztbericht oder neuere Untersuchungsergebnisse, damit ein Arzt vor Ort alle nötigen Informationen einsehen kann, möglichst in der Landessprache, zumindest jedoch in Englisch.

Impfungen? Fragen Sie Ihren Hausarzt, ob Sie für Ihre Reise spezielle Impfungen benötigen.


Dr. H. Dekant, Fachärztin für Innere Medizin

Leben in

Dr. H. Dekant

Strahlenfeldern

Neben den Erdstrahlen, verursacht durch Wasseradern, geologische Brüche, Globalgitter und natürliche Radioaktivität wie z.B. Radon, die es immer gab, kommen heute die elektromagnetischen Felder, der sogenannte Elektrosmog hinzu. Zitat Max Planck: „Tatsächlich gibt es keine Materie, alles besteht aus Strahlung“. Zu dieser Umgebungsstrahlung steht unser Körper, selbst ein energetisches System, in enger Wechselbeziehung. Der Anschluss eines Kabels an das Stromnetz verursacht ein elektrisches Feld um das Kabel herum trotz normaler Isolierung, egal ob das Verbrauchergerät eingeschaltet ist oder nicht. Da die Stärke des elektrischen Wechselfeldes auch von der anliegenden Spannung abhängt, findet man unter Hochspannungsleitungen, die bis zu 380 KV führen, hohe elektrische Felder. Magnetische Felder werden durch fließenden Strom erzeugt. Wir unterscheiden niederfrequente Ströme, die durch das öffentliche Stromnetz und elektrische Geräte im Haushalt wie Lampen, Heizdecken u.s.w. erzeugt werden. Hochfrequen-

te Ströme werden von Sende- und Funktürmen für Radio und Fernsehen, Wetterbeobachtung, Richtfunktürmen für die Telefonübermittlung und durch Funktürme für Handys erzeugt. In fast jedem Schlafzimmer finden sich in Bettnähe und dann besonders im Kopfbereich Steckdosen mit Nachttischlampe und vielleicht der Radiowecker. Wir haben hier beides, elektrische und magnetische Felder. Auch durch die Mauer aus der Nachbarwohnung kann die Strahlung dringen. Jeder Baubiologe kann die Strahlung messen. Gerade Jugendzimmer sind heute reine Hightech-Räume mit TV, Handy und PC. Mit einer Standby-Schaltung sind die Geräte nicht abgeschaltet. Sie verbrauchen weiter Strom und verbreiten ein Magnetfeld. Erst wenn der Stecker vom Stromnetz getrennt ist, kann man kein magnetisches Feld mehr messen. Da die Funktion unseres Nervensystems auf elektrophysiologischen Vorgängen beruht und wir Eisen, Kupfer und Zink im Körper haben, die auf magnetische Felder reagieren, kann es nicht gut sein, wenn wir inmitten von elektromagnetischen Feldern schlafen. Unser Körper besteht zu 70% aus Wasser. Auch die Clusterstruktur des Wassers reagiert negativ auf diese Felder. Die elektrischen und elektromagnetischen Felder stören die menschlichen Zellen, das ist eine biophysikalische Tatsache. Der Körper speichert alle Störungen, bis die Quittung in Form von Krankheiten kommt. Mit falschem Glauben oder Ignoranz kann man die Strahlungsfelder nicht davon abhalten, auf den Körper einzuwirken. Wenigstens unser Schlafplatz sollte frei von störenden Feldern sein, damit sich der Körper nachts regenerieren kann. Metallische Gegenstände, die sich in elektrischen Feldern befinden, können sich aufladen.

PRAXIS DRS. DEKANT • Facharzt für Orthopädie, Naturheilverfahren Tätigkeitsschwerpunkt: Osteopathie und biologische Schmerztherapie • Fachärztin für Innere Medizin, Naturheilverfahren, Ernährungsmedizin Tätigkeitsschwerpunkt: Anti-Aging, Bioresonanz, biologische Tumortherapie • Zehnthofstr. 10, 75175 Pforzheim Tel. 0 72 31/12 59 20, Fax 12 59 222 www.dr-dekant.de

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Man nennt das kapazitive Ankopplung. Diese Gegenstände stehen dann selbst unter Spannung und leiten sie weiter. Kupfer und andere metallische Rohre sind hervorragende Leiter, so stehen häufig in den Häusern die kompletten Wasserleitungen unter Spannung, auch weil die elektrische Leitung und die Wasserleitung nicht selten mit nur 20cm Abstand nebeneinander verlegt werden. Das Gleiche gilt für die Heizung. Selbst die metallischen Zahnmaterialien, die wir im Mund tragen, können die Ankopplung zeigen. Manche Fachleute gehen sogar so weit zu behaupten, dass Elektrosensibilität ohne eine Metallentfernung aus den Zähnen und eine Metallausleitung aus dem Körper nicht gemindert werden kann. Auch bei den so beliebten Federkernmatratzen kann es eine kapazitive Ankopplung geben. Betroffene Patienten schildern Symptome wie Unruhezustände, Schlaflosigkeit, Schwindel, Zittern, Kopfschmerzen, Lernstörungen bei Kindern, Konzentrations -und Gedächtnisstörungen, Ohrgeräusche, Hörminderung, Depressionen und Hustenreiz. Auch Allergien und Autoimmunerkrankungen werden damit in Zusammenhang gebracht. In Fachzeitschriften liest man auch von Kopftumoren, Augenkrebs (Vieltelefonierer mit Handys), Blutbildveränderungen und Störungen der Blutbildung, Fruchtbarkeits- und Potenzstörungen und Erbgutschäden. Über die Schädlichkeit von Elektrosmog wird immer wieder diskutiert und zunächst wird meistens beschwichtigt, dass keine körperlichen Schäden erzeugt werden. Auch die Atomkraftwerke galten zunächst als harmlos und sicher bis Tschernobyl kam. Viele Menschen merken den Einfluss von Elektrosmog auf ihr Wohlbefinden ganz deutlich und es besteht kein Zweifel, dass es ihnen besser geht, wenn sie keiner Strahlung ausgesetzt sind. Wie man sich schützen kann, davon in der nächsten Ausgabe.


Schlaganfall –

Vorsorge und Folgen

Sind bei einem Schlaganfall große oder lebenswichtige Gehirnbereiche betroffen, kann ein solcher tödlich verlaufen. Möglich sind auch schwere Beeinträchtigung der willentlich gesteuerten Bewegungsabläufe (Motorik), schwere Beeinträchtigung der Funktion der Sinnesorgane (zum Beispiel Seh-, Hörvermögen, Gleichgewichtsorgan), eine ausgeprägte Funktionsstörung innerer Organe einschließlich der Ausscheidungsorgane. Durch Bettlägerigkeit steigt das Risiko für Thrombosen, Embolien sowie Lungenentzündungen. Auch die intellektuelle Leistungsfähigkeit kann eingeschränkt sein. Insbesondere nach mehreren Schlaganfällen kann dies zu einer Demenz führen.

sten großen Schlaganfällen muss allerdings mit mehr oder weniger stark ausgeprägten, bleibenden Beeinträchtigungen gerechnet werden. Da zahlreiche individuelle Faktoren eine entscheidende Rolle im weiteren Verlauf der Erkrankung spielen, sind Prognosen im Einzelfall sehr schwer zu stellen. Allgemein gilt jedoch, dass akut auftretende Funktionsausfälle auch bei großen Schlaganfällen sich im weiteren Verlauf von mehreren Wochen oder Monaten teilweise zurückbilden können. Entscheidend ist hierbei, inwiefern andere, noch intakte Hirnareale einspringen und Funktionen des untergegangenen Hirngewebes übernehmen können.

Folgen eines Schlaganfall Nach einem Schlaganfall steht die Rehabilitation natürlich an erster Stelle. Zwar sind vollständige Heilungen in Einzelfällen denkbar, bei den mei-

Maßnahmen zur Vorsorge Nicht selten folgen dem ersten Schlaganfall noch weitere – bestehen doch meist die auslösenden Risikofaktoren wie Arteriosklerose wei-

ter. Umgekehrt gilt aber auch: Einem Schlaganfall lässt sich mit all denjenigen Maßnahmen vorbeugen, welche auch zur Vermeidung anderer Gefäßerkrankungen angezeigt sind. Zu diesen gehören insbesondere: Gewichtsregulierung bei Übergewicht, Diät sowie Medikamente bei Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung oder Zuckerkrankheit, Nikotinabstinenz, ausreichende körperliche Bewegung. Daher bieten Ihre Apotheken Ihnen eine umfassende Vorsorgeberatung. Wir erstellen Ihnen Ihren persönlichen Diätplan, messen Ihren Blutdruck und bestimmen Blutzucker und Blutfettwerte. So haben Sie stets einen Überblick über Ihren aktuellen Gesundheitszustand. Aufgrund der besonderen Bedeutung des Bluthochdrucks für die Entstehung von Schlaganfällen hat eine adäquate Einstellung des Blutdrucks oberste Priorität. Sprechen Sie Ihren Arzt und Apotheker darauf an!

Wolfgang Reichert, Fachapotheker für Offizinpharmazie, ist seit 1980 selbstständiger Apotheker in Pforzheim. Foto: Thomas Zigann

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Der Pforzheimer

Die Grablegung – Gedanken um ein individuelles Ritual Es ist nicht selbstverständlich, dass unser Leben in einer hektischen materiellen Welt intensive Gedanken an den Tod zulässt. Meist kommt er überraschend, selbst wenn Krankheit und Gebrechen ihre Zeichen setzen, denn die Hoffnung auf Leben stirbt zuletzt – bei den Betroffenen ebenso wie bei den Hinterbliebenen. Die aber stehen vor der Aufgabe, einen dem Verstorbenen, seiner Persönlichkeit, seiner Wesensart angemessenen Abschied zu gestalten und eine ihm entsprechende Ruhestätte zu bauen.

Thilo Meier, Pforzheimer Bestattungshaus GmbH.

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Es sind ungewohnte Aufgaben, die da zu erfüllen sind und es befassen sich viele meist erst dann mit diesem Thema, wenn es plötzlich um die Erfüllung der Anforderungen geht. So steht man vor dem Tod voller Trauer in einer verzweifelten Hilflosigkeit. Der Markt hat die Situation erfasst. Seit geraumer Zeit gibt es umfangreiche Informationen über die vielfältigen Möglichkeiten der Bestattung mit den entsprechenden Kostenangaben. Diese Broschüren geben einen ersten Einblick und sind sicher sehr hilfreich, um sich einen allgemeinen Überblick zu verschaffen. Reicht das aber aus, um eine individuelle Feierstunde und eine den persönlichen Gegebenheiten entsprechende Grabstelle zu gestalten? Reicht es aus, um mit den anfallenden Formalitäten fertig zu werden? Eine bereits bestehende Grabstelle sinnvoll zu nutzen? Im Rahmen ganz persönlicher Gegebenheiten die langfristigen Verträge zu gestalten? Reichen diese Anweisungen aus, um dem trauernden Partner, den Eltern, den Kinder Hilfe zu geben, um in Ruhe und Geborgenheit und unter individueller Führung und Hilfe Abschied nehmen zu können?

tung einer in sich ruhenden und trostspendenden Erinnerung an den letzten Abschied ebenso wie die Hilfe bei der Entscheidung über die Wahl eines tröstenden Ortes der immer wiederkehrenden geistigen Begegnung und Zwiesprache. Hier ist Thilo Meier vom Pforzheimer Bestattungsinstitut ein Begleiter, der uns an die Hand nimmt und uns hilft, die Trennung in eine neue Erlebensform zu verwandeln.

In all diesen differenzierten und extremen seelischen Belastungen ist es wichtig, einen Begleiter zu haben, der in diesem Reich des Abschieds sinnvolle Wege und individuell gültige Lösungen kennt. Es ist der Bestatter, dessen Aufgabe weit über die Gegebenheit hinausgeht, einen passenden Sarg zur Verfügung zu haben. Seine Aufgabe liegt im Wesentlichen darin, durch die Betreuung und Gestaltung in den ersten schweren Stunden der Verabschiedung von einem geliebten Menschen die Grundlage für eine homogene Verarbeitung des Todesfalles zu schaffen. Hierzu gehört die Gewährleis-


< Hauptfriedhof BLUMEN-VOLLMER Sommerweg 21 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/31 47 68

BLUMEN-KIEHNLE Hachelallee 3 75179 Pforzheim Tel. 0 72 31/31 34 55

BLUMEN-SCHÄFER Hohenzollernstr. 41 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/31 64 54

FRIEDHOFSGÄRTNEREI HILLIGARDT Wolfsbergallee 53 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/10 69 18 GESTALTUNG IN STEIN ANDREAS MISSENHARDT STEINBILDHAUERMEISTER Ispringer Straße 40 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/31 38 78

H. + W. ALBERT STEINBILDHAUERMEISTER Höhenstraße 58 – 60 75179 Pforzheim Tel. 0 72 31/44 16 64 STEINMETZ UND STEINBILDHAUERARBEITEN EUGEN MARTIN Inh. T. Schreiber · Bernhardstr.36 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/31 32 58 PFORZHEIMER BESTATTUNGSHAUS GMBH Ispringer Straße 42 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/1 54 23 00

IHRE BESTATTUNGSPARTNER IN DER REGION

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• Bücher • Bücher • Bücher • Bücher

150 Spezialisten aus 30 Fachgebieten in einem Nachschlagwerk: Neuer Ärzte- und Gesundheitsführer für Nordbaden Zu welchem Arzt gehen Sie und Ihre Familie? Diese Kernfrage stellten die Macher des neu erschienenen Ärzte- und Gesundheitsführers für Nordbaden mehr als 20 Prozent aller in Praxen und Kliniken praktizierenden Ärzte in der Region Nordbaden. Heraus gekommen ist ein einzigartiges Nachschlagwerk mit detaillierten Beschreibungen von 150 Ärzten aus 30 Fachgebieten, mit interessant verfassten Artikeln Krankheiten sowie eine DVD mit Filmmaterial von Ärzteportraits und Gesundheitsthemen. „Was der Gourmetführer ‚Guide Michelin’ für Feinschmecker leistet, leistet unser Buch für alle, die den passenden Arzt suchen. Unsere regionale Gliederung hat den Vorteil, dass der Patient eine große Auswahl von Ärzten vor der Haustür findet – und das auf Basis von mehreren tausend Arzt-Arzt-Empfehlungen. Für jede Region stehen uns viele anerkannte Spezialisten, als Beiräte beratend zur Seite.“ So umreißt Marcus Peter, Gründer und Ge-

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Detlev Jöcker: Tamusiland Die Musik-TanzClips erzählen Geschichten aus der Erlebniswelt von Kindergartenkindern und Vorschülern. Die kleinen Zuschauer werden zum Tanzen und Singen aufgefordert.

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schäftsführer von yourFirstmedicus, die Alleinstellungsmerkmale seines Ärzte- und Gesundheitsführers. Die Beiräte, Prof. Dr. Rümenapf (seit 1999 Chefarzt für Gefäßchirurgie am Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus in Speyer) und Prof. Dr. Lemmel (ehem. Präsident der dt. Ges. für Rheumatologie), halten Peters Konzept für sinnvoll und tragfähig: „Wir erhalten viele Anfragen zum Mitwirken bei Gesundheitsportalen im Internet, die zumeist aber nur auf Patienten-Arzt-Empfehlungen basieren, da kommt die fachliche Beurteilung von Ärzten definitiv zu kurz. Außerdem hat uns die Regionalität überzeugt, denn einen Arzt sucht jedermann in seiner unmittelbaren Nähe. Außerdem ist die Buchform bislang einzigartig und vor allem für ältere Menschen wertvoll, die nur selten das Internet nutzen.“ Der neue Ärzte- und Gesundheitsführer wird in Nordbaden für 9,90 Euro in Apotheken, bei Ärzten und im Onlineshop auf yourfirstmedicus.de angeboten. Marcus Peter’s Ziel: „Mit unseren Franchisepartnern werden wir in den kommenden Jahren 40 regionale Ärzte- und Gesundheitsführer in ganz Deutschland auflegen, die bestehenden werden aktualisiert und erweitert.“ Text: Frank Schlageter

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Mit etwas Glück können Sie eine von 5 CD’s von Detlev Jöcker gewinnen. Gewinncoupon ausfüllen, ausschneiden und per Post senden an: Contact + Communication Gerda Görnemann Lisztstraße 31 75179 Pforzheim

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Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Einsendeschluss ist der 31.01.2011.

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Thalia und die Wochenmärkte. Die Idee wurde in Kaiserslautern geboren und verbreitete sich wie ein Lauffeuer über die Märkte der Bundesrepublik. Für die Pforzheimer Ausgabe füllte Sandra Pfäfflin die Idee mit Inhalt. Sie ist gebürtige Pforzheimerin, leitet das Kulturressort der Pforzheimer Zeitung, hat ein Faible für Kochbücher und schreibt seit Jahren eine monatlich erscheinende Kochbuch-Kolumne. Geeignete Voraussetzungen also, um mit Überzeugung und Fachkenntnis ans Werk zu gehen. Sie wanderte über den Wochenmarkt, sammelte Rezepte, Geschichten und Erfahrungswertes aus dieser bunten, vielseitigen und traditionsbewussten Verkaufswelt. Da gibt es Familiengeschichten und historische Überlieferungen, und da erfährt sie viel Neues aus der alten Pforzheim-Welt und von all den geliebten Dingen, die Küche und Keller zu bieten haben. Es erscheint rechtzeitig zu den Festtagen, die eine günstige Gelegenheit bieten, das eine oder andere Rezept auszuprobieren und damit neue alte Pforzheimer Lieblingsgerichte zu entdecken.

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Unsere Öffnungszeiten zur Weihnachtszeit: Am Samstag, 27. November

9-24 Uhr

ab 1. bis 23. Dezember Montag bis Samstag

9-20 Uhr

24. Dezember, Heilig Abend 31. Dezember, Silvester

9-14 Uhr 9-14 Uhr

Thalia-Buchhandlung | Westliche 27-29 | 75172 Pforzheim | Tel. (0 72 31) 13 42-0 | Fax (0 72 31) 13 42-15 | thalia.pforzheim@thalia.de

Zu Weihnachten „Marktfrisch“ Rezepte vom Pforzheimer Schönes Wochenmarkt und Bauernmarkt schenken! Aufgetischt von Sandra Pfäfflin

Mitmachen und ein „Marktfrisch“-Buch gewinnen! Coupon ausfüllen und bis zum 31. Dezember 2010 einsenden: Contact + Communication, Gerda Görnemann Lisztstraße 31, 76179 Pforzheim _________________________________________________________ Name _________________________________________________________ Straße _________________________________________________________ PLZ, Ort ______________________________________________________ Telefonnummer Gewinnspielclubs und autom. Einträge über Gewinnspiel-Roboter sind nicht zulässig. Jeder Teilnehmer kann max. einen Preis gewinnen. Es entscheidet das Los. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Der Gewinn ist nicht in bar auszahlbar. Mitarbeiter der beteiligten Unternehmen und deren Angehörige dürfen nicht teilnehmen. Es gilt der Poststempel! Die Gewinner werden schrfitlich benachrichtigt.

Thalia-Buchhandlung Westliche 27-29 75172 Pforzheim Tel.: 0 72 31 / 13 42-0 Fax: 0 72 31 / 13 42-15 thalia.pforzheim@thalia.de

Der Wochenmarkt in Pforzheim hat nicht nur eine lange Tradition, er ist auch besonders bunt und abwechslungsreich. Und weil der Markt für unsere Stadt schon lange zu einer Art Wahrzeichen geworden ist, stellen wir Ihnen mit diesen Seiten ein Kochbuch vor, das mit Rezepten der Pforzheimer Marktleute aufwartet, angerichtet mit persönlichen Tipps und gewürzt mit kleinen Geschichten.

104 Seiten gebunden

€ 15,90


Die Kreishandwerkerschaft informiert: Bäckerei Reinhardt in Knittlingen

Sensationen

in der Weihnachtsbäckerei

Rücken die weihnachtlichen Festtage näher, so werden Bräuche und Rezepte aus Laden und Schränken hervorgeholt, die durch ihre anheimelnde Erlebenswelt und den herrlichen Duft den Beginn dieser festlichen Tage ankünden. So holt Bäcker-Obermeister Martin Reinhardt Interessantes aus seiner Backtruhe.

Region Nordschwarzwald verliehen wurde. Ziel des Wettbewerbs ist es, Bäckereien und Konditoreien sowie deren Innungen und Verbände zu motivieren: • sich für handwerkliche Stollen engagiert einzusetzen • Marktanteile zu behaupten und möglichst auszubauen • neue Stollenspezialitäten zu kreieren und erfolgreich einzusetzen • neue Vermarktungswege zu finden und sie zu beschreiten • und mit kreativer Öffentlichkeitsarbeit das positive Image des handwerklichen Stollens zu pflegen und neue Kaufanreize zu schaffen.

Frage: Wie kann man das Gold im Stollen symbolisieren? Das Rezept: Man nehme gemahlenes Orangeat und Marzipan – diese Mischung stellt die Goldader dar. Zudem wird der Stollenrücken durch ein Zuckerband verziert, das mit echtem Blattgold bestückt ist.

Benannt ist diese Auszeichnung nach einem sächsischen Bäckermeister Johann Andreas Zacharias, der 1730 den ersten Stollenweltrekord, der im Auftrag August des Starken stattfand, gebacken hatte.

Es sind die besonderen und außergewöhnlichen Ereignisse, die sich zu Weihnachten zu außergewöhnlichen Höhen aufschwingen. Da gibt es den Stollen-Zacharias, der im vergangenen Jahr der Bäckerinnung

Der Pforzheimer GOLDSTOLLEN In den Schmuckwelten der Goldstadt wurde der längste Goldstollen der Welt serviert. Für das Rezept hat sich Hans-Georg Baum von der Landesakademie der Bäcker lange Gedanken gemacht.

Finnische Nussstäbchen Zutaten: 1.000 g Butter • 500 g Zucker • 1.000 g geröstete Haselnüsse • 1.100 g Mehl • 15 g Zimt • Salz • Vanille • Glasur: 3 Eiweiß • 450 g Puderzucker • Maße: 60 x 50 cm Butter und Zucker mischen dann den Rest untermischen und den Teig mindestens 1 Stunde kaltstellen (Kühlschrank). Die Eiweiße und den Puderzucker ca. 2 – 3 Min. rühren. Anschließend den Teig ausrollen und die Glasur dünn aufstreichen. In kleine Rechtecke mit dem Messer einteilen. Die Masse lässt sich besser schneiden wenn das Messer in warmes Wasser eingetaucht wird. Bei 180° etwa 8 – 10 Min. backen je nach Ofentyp. Da die Weihnachtsbrötle in der Vorweihnachtszeit am besten schmecken fangen wir Anfang November mit dem Backen unserer Köstlichkeiten an, damit noch viel Zeit bleibt, um sie zu genießen.

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Eine leckere Adventszeit wünscht Ihnen Familie Reinhardt!

Aber nicht nur die Weihnachtszeit bietet den Höhepunkt der Aktionen, die in der Bäckerei durchgeführt werden. Da gibt es den 1. Preis in der Kategorie Serviceorientierung, die Nacht des Backens gibt Interessenten einen Einblick in die nächtlichen Vorbereitungen, um dem Kunden ein vielseitiges Frühstück zu bieten. Da gibt es eine Aktion „Minibäcker“, in dem 14 Kinder langfristig vieles über gesunde Ernährung, eine intakte Umwelt und das Bäckerhandwerk lernen. Und da gibt es natürlich zu Weihnachten auch ein lustiges Kinderbacken. Die Kinder können Ihre Brötle selber herstellen und anschließend im Ofen backen. Und in der Wartezeit gibt es lukullische Unterhaltung.

Bäckerei Reinhardt, Knittlingen Tel.: 0 70 43/3 29 33 info@baeckerei-reinhardt.de www.baeckerei-reinhardt.de


Congress Centrum Pforzheim 04.12.2010 Die Cool Tour Ü30 Party 12.12.2010 Hans Klok 13.12.2010 Martin Rütter 15.12.2010 Ralf Schmitz 29.12.2010 Cinderella – Das Popmusical 11.02.2011 Die Nacht der Musicals 18.02.2011 Sento – Pop Goes Classic 11.03.2011 The Best of Swedish Legend 15.04.2011 Höhner 04.05.2011 Bülent Ceylan

€ 13,00 € 45,80 – € 30,90 € 29,00 € 26,55 – € 50,90 – € 35,90 – € 37,70 – € 44,90 € 20,90 –

Kulturhaus Osterfeld Pforzheim 09.12.2010 Topsy Chapman’s solid Harmony 15.12.2010 Harald Hurst & Gunzi Heil 28.12. – 8.1.11 Winterträume

€ 16,50 € 12,50 – 16,50 € 10,80 – 49,00

Schleyerhalle Stuttgart 26.11.2010 Simply Red 30.11.2010 Deep Purple 02.12.2010 Lord of the Dance 03.12.2011 Bülent Ceylan 04.12.2010 Motörhead 08.12.2010 Nokia Night of the Proms 2010 11.12.2010 Scooter 12.02.2011 Musikschau Schottland 18.02.2011 Mario Barth 25./26.3.2011 Porsche Oldie Night 26.2.2011 André Rieu 5.3./6.3.2011 Magische Begegn. Appassionata 21.03.2011 James Blunt 25. + 26.3.2011 Porsche Oldie Night 2011 31.03.2011 James Last 02.04.2011 Chris de Burgh 28.04.2011 Lena

€ 63,90 – 86,90 € 57,00 – 65,60 € 57,80 – 144,05 € 31,50 € 40,95 € 52,35 – 72,60 € 38,20 € 35,30 – 52,90 € 30,90 € 27,00 – 58,00 € 46,70 – 86,80 € 33,00 – 66,00 € 38,60 – 50,10 € 27,00 – 58,00 € 46,50 – 80,90 € 28,20 – 79,90 € 41,24 – 46,16

Liederhalle Stuttgart 04.12.2010 Wommy Wonder & Freunde 10.12.2010 Gentleman & The Evolution 11.12.10 Michael Bolton 21.02.2011 Jekyll & Hyde 03.03.2011 Clueso & Band 27. + 28.3.2011 Max Raabe & Palast Orchester 07.04.2011 Angelo Branduardi 28. + 29.4.2011 Helge Schneider

€ 24,00 – € 30,70 € 49,10 – € 33,90 – € 31,50 + € 38,60 – € 30,70 – € 23,90 –

Musicals (Di. bis So.) Di. bis So. Tanz der Vampire ab 25.11.2010 Ich war noch niemals in New York

€ 48,85 – 142,00 € 48,85 – 142,00

59,60

29,85 57,90 65,90 45,95 29,90

30,00 69,70 51,90 36,10 60,30 54,60 37,00

Porsche Arena 04.12.10 8.12. – 12.12.10 13.02.2011 05.03.2011 27.03.2011 05.05.2011 20.05.2011

Atze Schröder Holiday on Ice – Tropicana Andy Borg präsent. Musikantenstadl Adoro Internationale Musikparade 2011 Das Frühlingsfest der Volksmusik ABBA – The Concert

€ 30,90 € 19,90 – € 48,00 – € 33,90 – € 35,00 – € 46,30 – € 30,90 –

50,90 66,40 73,50 52,60 67,90 60,90

Theaterhaus Stuttgart 22.11.2010 Rainhard Fendrich 25.01.2011 Schiller 26.01.2011 Tao – Die Kunst des Trommelns

€ 34,80 – 47,80 € 40,00 – 60,00 € 35,80 – 50,10

LKA Stuttgart 01.12.2010 05.12.2010 08.12.2010 12.12.2010 16.12.2010 12.02.2011 09.03.2011

€ 32,20 € 21,50 € 30,40 € 30,90 € 21,75 € 36,65 € 25,05

W.A.S.P. Madsen Bushido Lordi Die Happy Thin Lizzy Die Apokalyptischen Reiter

Die Geschenk-Idee: Wir haben Geschenk-Gutscheine für eine Vielzahl von Veranstaltungen (Geldbetrag frei wählbar); Kinogutscheine für REX-Filmpalast, CINEPLEX-Kino Pforzheim. Karlsruhe 27.11.2010 04.12.2010 16.12.2010 18.12.2010 18.12.2010 06.01.2011 15.01.2011 15.01.2011 22.01.2011 01.02.2011 09.02.2011 25.02.2011 01.04.2011 08.04.2011 07.05.2011

Pasion de Buena Vista, J.-Brahms-Saal Silly, Festhalle Durlach Bushido, KA-Durlach The BossHoss, Europahalle Matthias Richling, J.-Brahms-Saal Chin. Nationalcircus, Konzerthaus Unheilig, Europahalle Ingo Appelt, Badnerlandhalle Abba – The Concert, Europahalle Schiller, Konzerthaus Kastelruther Spatzen Schwarzw.halle André Rieu Europahalle Die Rückkehr d. Shaolin, Konzerthaus Bülent Ceylan, Europahalle Helene Fischer, Europahalle

Baden-Baden Festspielhaus 11.12.2010 Die Alpenländische Weihnacht 21.12.2010 Tschaikowsky: Der Nussknacker 22. – 26.12.10 Tschaikowsky: Dornröschen 28.12.2010 Ballett-Gala 13.02.2011 Phantom der Oper 17.02.2011 Giora Feidman 16.03.2011 Rock the Ballett

€ 25,40 – € 31,00 € 30,60 € 35,80 – € 25,45 – € 32,00 – € 32,65 € 26,45 € 30,90 – € 38,65 – € 37,90 – € 55,50 – € 25,00 – € 30,40 € 40,00 –

49,40

43,50 33,35 43,90

58,90 60,65 58,50 80,50 47,00 64,50

€ 24,00 – 67,00 € 37,00 – 121,00 € 37,00 – 121,00 € 37,00 – 121,00 € 37,35 – 74,15 € 27,00 – 86,00 € 40,55 – 68,15

Preise incl. Gebühren und ges. Mwst. Angaben ohne Gewähr.

In Ihrem KartenBüro der Sparkasse Pforzheim Calw erhalten Sie Tickets für alle Stücke aus dem Repertoire des Stadttheaters Pforzheim. Ebenso für alle Veranstaltungen des Kulturhauses Osterfeld, die Abo- Konzerte des Südwestdeutschen Kammerorchesters, des Oratorienchors Pforzheim, für Veranstaltungen des Figurentheaters von Raphael Mürle in Brötzingen, der Volkshochschule Mühlacker, des Tollhauses Karlsruhe und viele, viele mehr !!! Hier bieten wir Ihnen einen nur kleinen Auszug unseres Angebotes:


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