Generationen im Dialog Ausgabe 3-2014

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IM FOCUS: DIANA KÖRNER DIE MUSIKALISCHE BILDUNG HEIME: MEIN ERSTER SCHULTAG J U BILÄU M: K ARL DER G RO S S E STIFTUNGEN IN DER REGION

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! t i m h c i Sp r

Diese Zeitschrift wird in Zusammenarbeit mit dem KreisSeniorenRat Enzkreis – Stadt Pforzheim e.V. und mit Unterstützung der Sparkasse Pforzheim Calw hergestellt.

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2014


Platz für die ganze Familie. Ein Nest zum Kuscheln für die ganze Familie. Als größte Wohnungsbaugesellschaft in Pforzheim mit rund 3.000 Wohnungen sind wir eng mit der Stadt und den Menschen die hier leben und arbeiten verbunden. Bei uns finden Sie Ihr neues Zuhause.

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Editorial

Inhalt Seite

Liebe Leserinnen und Leser,

welchen Weg gehen wir, welche Entscheidung treffen wir, welche Maßnahmen ergreifen wir, was sollen wir tun? Es sind nicht die großen Kriege, in die wir verwickelt werden, es sind die individuellen Konfrontationen, die uns umtreiben und die innere Ruhe infrage stellen. Wir werden älter, das ist wunderbar, aber die Natur holt sich ihren Ausgleich. Sie verweigert uns die Möglichkeit, auszuruhen. Das Zeitmaß, nach dem wir hier angetreten und programmiert sind, gerät aus den Fugen. Ruhe und Gelassenheit sind außerordentliche Zustände, sind wunderbare Geschenke, die wir oft nur unter Zuhilfenahme intensiver Übungen in uns wieder herstellen können. Die Unmenschlichkeit der großen Kriege sucht ihren Weg jetzt im Kleingedruckten der persönlichen Auseinandersetzung: „Und willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schädel ein!“ Vielleicht ist es die Zeit des Übergangs, die Zeit der Entwicklung in eine neue Friedenszeit des individuellen Miteinanders. Beginnen wir im engsten Raum der Begegnungen mit den Übungen des gegenseitigen Begreifens. Jeder hat seine individuelle Geschichte, die ihn prägt und sein Wesen gestaltet. Hören wir ihm zu. In diesem Sinn eine verständnisvolle Zeit und ein liebenswertes Miteinander!

Ihre Gerda Görnemann

IMPRESSUM: Herausgeber: Gerda Görnemann Lisztstraße 31, 75179 Pforzheim Telefon: 0 72 31/15 53 44 Telefax: 0 72 31/15 53 43 E-mail: cucgg@t-online.de Redaktion: verantwortl.: Gerda Görnemann Anzeigen: Eva Rank

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Grafik + Satz: Simone Bok, Agentur für Mediengestaltung, Horb a.N., Daten an E-mail: info@bok-medien.de Bildbearbeitung: Repro-Mayer, Birkenfeld Druck: Mayer & Söhne, Druck- und Mediengruppe GmbH Erhältlich beim Herausgeber, über die Geschäftsstellen der Sparkasse Pforzheim Calw und dem KreisSeniorenRat Enzkreis – Stadt Pforzheim e.V. Ebersteinstraße 25, 75177 Pforzheim

Prof. Dr. Ernst Peter Fischer: „Das schwarze Loch …“ 4–5 Dr. Thomas Gesterkamp: „Quantität vor Qualität“ 6–7 Diana Körner: Momentaufnahmen eines Künstlerlebens 8–9 Jugendmusikschule Pforzheim 10 – 11 Jugendmusikschule Neuenbürg 12 „Wohnen mit Service 13 – 14 Vorfreude aufs Arlinger Bürgerhaus 15 40 Jahre Kultur im Johanneshaus 16 Tagespflege auf dem Sonnenhof 17 Senioren erzählen: „Mein erster Schultag“ 18 – 27 Lebensfreude trotz Demenz: „SingLiesel“ – Singende Bücher 28 – 29 DRK: Essen auf Rädern 32 SPPS – Jubiläum 20 Jahre 33 KSR Enzkreis – Stadt Pforzheim: Aktivitäten und Wohnberatung 34 – 35 Max-Planck-Institut: Parkinson-Therapie? 36 AOK: Thema Pflegereform 37 Fachapotheker Wolfgang Reichert 38 – 39 Hedwig Koch: „…die Hände“ 40 – 41 Rechtsanwältin Isabel Hutter-Vortisch: „Wie bedenke ich testamentarisch ein Sorgenkind“ 42 – 43 Sparkasse Pforzheim-Calw: – Lernstiftung Uwe Hück 44 – SOPHI Park Bad Liebenzell 45 – Einweihung Sparkasse Wiernsheim 56 Prof. Dr. Ulrike Krenzlin: – Jubiläum Karl der Große 46 – 49 – Kendlingers Komponierhäusel 50 Pforzheimer Reisebüro: Gruppenreisen 51 Schmuckwelten: Mutter und Tochter im Dialog 52 – 53 Schmuckmuseum: „Erhobenen Hauptes – Kopfschmuck aus aller Welt“ 54 – 55 Handwerkerinnung: Festliche Frisuren 57 Bücher – Bücher – Bücher 58 – 60 Treffpunkt Thalia mit Verlosung 61 A.L. Szalay Fortsetzung 62 – 63 Der Pforzheimer Hauptfriedhof 64 – 65 Sparkasse: Veranstaltungskalender 67 Titelbild: Schauspielerin Diana Körner mit Tochter Jenny Joy und Enkel Aaron, Foto: © Barbara Ellen Volkmer

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Prof. Dr. Ernst Peter Fischer

Das schwarze Loch ÜBER DIE MUTWILLIGE MISSACHTUNG

Vor rund vierhundert Jahren hat das stattgefunden, was Historiker die „Geburt der modernen Wissenschaft in Europa“ bezeichnen. Beigetragen hat dazu – neben dem Briten Francis Bacon, dem Deutschen Johannes Kepler und dem Franzosen René Descartes – auch der Italiener Galileo Galilei, dessen 450ster Geburtstag in diesen Tagen gefeiert und in einigen Zeitungen erwähnt wird. Dabei geht man allerdings sehr viel mehr auf seinen Disput mit der Kirche als auf seine wissenschaftlichen Einsichten ein, zu denen etwa die Forderung der Galilei-Invarianz gehört, die physikalische Gesetze einzuhalten haben. Eine erstaunliche Idee, aber ich bin sicher, dass außerhalb der Physik niemand weiß, was damit gemeint ist. Die Öffentlichkeit interessiert sich zwar für Wissenschaft, wenn man Umfragen von Medienforschern glauben darf, aber daraus folgt nicht, dass sie versteht oder behält, was in ihrem Rahmen mit Bedeutung verhandelt wird. Die Naturwissenschaften gehören eben immer noch nicht zur Bildung, wie es etwa die Kunst und die Geschichte tun, und so kennt sich das Publikum etwa beim Kubismus oder mit Reichsgründungen und Bauernkriegen aus, aber wenn jemand Galilei-Invarianz sagt, hört das zustimmende Verständnis auf und das Kopfschütteln beginnt. Das Verstehen hört erst recht auf, wenn der eben erwähnte Begriff der Geschichte über seine politische und militärische Enge hinaus erweitert und die Geschichte der Naturwissenschaften und der dazugehörigen Techniken gemeint oder eingeschlossen wird. Deren historisches Werden ist und bleibt ein schwarzes Loch im öffentlichen Diskurs, und diese durchgehend zu beobachtende Missachtung beginnt sich in diesen Tagen auf vielen Ebenen zu rächen. Wenn Geschichte die Aufgabe hat, den Menschen die Gegenwart zu erklären, die sie erleben, dann gehören natürlich unter anderem die beiden Weltkriege des letzten Jahrhunderts und das Aufkommen der parlamentarischen Demokratie dazu. Noch viel mehr und erst recht gehören aber auch der Beginn der

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Industrialisierung, das Aufkommen der Elektrizität und die Einführung von Telegraphen, Telefonen und der Television dazu, um nur ein paar wenige Beispiele zu nennen. Der Laptop, den nahezu jeder heute tagtäglich einschaltet, um in Internet zu surfen, ist keineswegs vom Himmel gefallen, auch wenn gerade von oberster politischer Ebene zu erfahren ist, die Computernutzer betreten damit Neuland. Der Laptop und seine Möglichkeiten stehen am derzeitigen Ende einer langen Entwicklungsreihe, in deren Verlauf Menschen sich erst einmal das Rechnen erleichtern wollten und dann, als die Aufgaben schwieriger und die Lösungen anspruchsvoller wurden, auf den Gedanken kamen, das zu entwickeln, was heute als Software jeder kennt und was man so hinnimmt wie das Aufgehen der Sonne. Doch anders als das Erscheinen des Tages geht das Erscheinen des Computers mit seinen Speicher- und Rechenkapazitäten auf menschlichen Willen zurück, und der hat seit der eingangs erwähnten Geburt der modernen Wissenschaft in Europa dafür gesorgt, dass wir unübersehbar in einer von Wissenschaft und Technik dominierten Welt leben, und die meisten von uns fühlen sich in ihr wohl und gut versorgt. Wir haben sie doch auch gewollt und selbst hergestellt – als Ingenieure und Lehrer, als Konsumenten und Produzenten, als Angestellte und Unter-

nehmer zum Beispiel. Es stimmt einfach und gilt zu akzeptieren, was der französische Philosoph Michel Serres geschrieben hat: „Weder die Wechselfälle der politischen oder militärischen Verhältnisse noch die Ökonomie können – für sich genommen – hinreichend erklären, wie sich unsere heutige Lebensweisen durchgesetzt haben“. Dies kann nur, wer sich nicht nur nebenbei auf die von Menschen gemachte Geschichte der Naturwissenschaften und ihrer Techniken einlässt und das Werden der aktuellen Zivilgesellschaft und ihrer erlebten Wirklichkeit mit Hilfe ihrer Dimension erfasst. Leider wird diese einfach einzusehende Idee hierzulande weitgehend ignoriert und auf keinen Fall ernst genommen. Dabei braucht man sich nur in seinem Alltag umzusehen, um zu merken, wie sehr sie zutrifft und wie hilflos Zeitgenossen wären ohne Radio und Fernsehen, ohne Fernbedienung und Funkuhr, ohne Computer und Handy, ohne Auto und Flugzeug, ohne Kühlschrank und Küchenlicht, ohne Stahl und Styropor und was sie sonst noch alles benutzen, ohne auch nur den geringsten Gedanken an die Herkunft all dieser Annehmlichkeiten zu verschwenden. Damit ist nicht gemeint, die Einzelheiten der Technikgeschichte zu kennen, die etwa von der Dampfmaschine über den Verbrennungsmotor zu der unter anderem mit Tankstellen und


im öffentlichen Diskurs EINER KOMPONENTE DER GESCHICHTE Autowerkstätten ausgefüllten Infrastruktur geführt haben. Damit ist vielmehr gemeint, dem menschlichen – den humanen – Antrieb nachzudenken, der diese historische Entwicklung erstens überhaupt in Gang gebracht und der zweitens bis heute unvermindert fortbesteht und weitere Neuerungen und Verbesserungen hervorbringen wird, auch wenn das individuelle Leben dadurch mehr Komplexität verkraften und sich wieder und wieder anpassen muss. Was gemeinhin die Wirklichkeit genannt wird, lassen Menschen aus den Möglichkeiten entstehen, die ihnen geboten werden. Und es sind vor allem die Naturwissenschaften, die ihnen Möglichkeiten bieten – die Möglichkeit, Energie mit Maschinen in Arbeit zu verwandeln, die Möglichkeit, immer kompliziertere Rechenaufgaben erst mechanisch und dann elektronisch bewältigen zu lassen, die Möglichkeit, den Raum und seine Entfernungen bequemer zu überwinden und dies in immer kürzeren Zeiten, die Möglichkeit, Informationen in größer werdenden Mengen und mit zunehmender Verlässlichkeit zu übertragen und zu sammeln, die Möglichkeit, sein Leben durch Vorsorgeuntersuchungen und geeignete Medikamente auf lohnende Weise zu verlängern und diese Aufzählung ließe sich fortsetzen. Dabei kommt es – wie erwähnt – nicht darauf an, etwa die Abfolge der Ereignisse zu kennen, in deren Verlauf die Dampfmaschine zustande gekommen ist, obwohl sich auch hier spannende Geschichten finden lassen. Es kommt aber darauf an, die Motive zu kennen und einzusehen, mit denen Menschen sich aufgemacht und bemüht haben, nach den erwähnten Möglichkeiten zu suchen, mit denen sie sich zum einen ihre Wünsche und Bedürfnisse erfüllten und mit denen sie zum zweiten dafür sorgten, dass sie sich we-

niger Sorgen machen und die Bedingungen ihres Existierens erleichtern konnten. Wer heute seine Stimme erhebt, um zum Beispiel die Energieversorgung zu kritisieren oder die Praktiken der Geheimdienste zu beeinflussen, sollte sich an den Hinweis des sozialdemokratischen Bundespräsidenten Gustav Heinemann erinnern, dass derjenige, der mit ausgestrecktem Zeigefinger auf einen seiner Ansicht nach Schuldigen weist, seine Hand dabei so hält, dass drei Finger zurück auf ihn selbst zeigen. Diese drei Finger zeigen an, was der Debatte der Gegenwart fehlt: Zum ersten ein historisches Verständnis der Wissenschaft und ihres Werdens, um überhaupt beurteilen zu können, welche Rolle etwa die Energie in einer Zivilgesellschaft spielt und welchen Preis und welche Anstrengung sie wert sein sollte. Zum zweiten eine breite gebildete Aufmerksamkeit für die Ergebnisse von Wissenschaft und Technik, deren mediale Berichterstattung mehr oder weniger unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet und die zum Beispiel selbst dann keinen Eingang in televisionäre Talkrunden findet, wenn sie die Geschichte des menschlichen Werdens mit Hilfe von Gensequenzen des Neandertalers neu schreibt oder wenn ihr eindrucksvolle Vermessungen des Weltalls – etwa mit dem Hubble Teleskop – gelingen. Und zum dritten ein Verständnis für die intellektuelle Qualität der Naturwissenschaften, die weder „mindere Wahrheiten“ produzieren, wie der im kultivierten Feuilleton beliebte George Steiner schreibt, noch einen „Kampf gegen die Natur“ führen, wie ein aktueller Buchtitel behauptet, und erst recht nicht die Welt „entzaubern“, wie seit den Tagen von Max Weber und Theodor Adorno auch von denen nachgebetet wird, die kein einziges Naturgesetz nennen können und mit

Sicherheit vor dessen Galilei-Invarianz stehen wie der Ochse vor der frisch gestrichenen Stalltür. So bedauerlich es ist, aber die Naturwissenschaften und ihre Rolle für das Leben der Menschen erscheinen im öffentlichen Diskurs wie ein schwarzes Loch am Himmel, wobei vermutlich zwar jeder Leser einer Tageszeitung schon einmal von solch einem Gebilde gehört oder gelesen hat, ich aber immer noch jemanden außerhalb der physikalischen Institute suche, der dazu ebenso viel sagen kann wie etwa über die Krise beim Euro oder die Beschuldigungen gegen Alice Schwarzer. Das Verständnis für Wissenschaft als schwarzes Loch ist so wörtlich gemeint, wie es klingt. Denn zu dem so bezeichneten Endzustand von Materie gehört ein Ereignishorizont, bis zu dem man sich ihm bestenfalls nähern kann. Erst dahinter spürt man die Sogwirkung der geballten und implodierten Materiemengen, die zu schwarzen Löchern führen können. Wer über sie redet, steht außerhalb dieses Ereignishorizonts. Und was die Wissenschaft angeht, so steht das Publikum ebenfalls noch außerhalb der eben genannten Grenze. Es spürt die Anziehungskraft der Wissenschaft nicht. Noch nicht. Aber alles führt zu ihr hin, wie Tag für Tag unübersehbarer wird. Zum Glück haben Menschen sich noch nie durch Grenzen aufhalten lassen. Im Gegenteil! Wir bilden die biologische Spezies, deren Mitglieder erst Grenzen erkennen und dann überwinden – zumindest überwinden wollen. Dieser Schritt lohnt vor allem, wenn es um die Zukunft geht. Den Mut, ihn zu unternehmen, haben die Europäer seit vielen hundert Jahren erbracht und beibehalten. Man kann darin eine praktische Form von Galilei-Invarianz erblicken. Wer sie versteht, will hoffentlich mehr von der gesamten Idee wissen. Das schwarze Loch würde strahlen.

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Dr. Thomas Gesterkamp

Quantität Seit 2013 gibt es den Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz für unter Dreijährige. Doch nicht für jedes Kleinkind ist die frühe außerhäusliche Betreuung die optimale Lösung. Forscher plädieren für mehr Flexibilität in der Frühpädagogik, um dem Kindeswohl optimal gerecht zu werden. Thomas Gesterkamp, Journalist und Autor.

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Wie lange brauchen Kinder die intensive Zuwendung ihrer wichtigsten Bezugspersonen? Kann der Aufenthalt in einer Tagesstätte Einjährige, die weder „trocken” sind noch richtig laufen können, überfordern? Ist das Ende der Elternzeit, wenn viele Mütter und Väter wieder voll in den Beruf einsteigen wollen, stets der optimale Zeitpunkt für die Eingewöhnung in eine Kita? Der dänische Bestsellerautor Jasper Juul hat dazu eine Streitschrift vorgelegt, die den dramatisierenden Titel „Wem gehören unsere Kinder?” trägt. Die deutsche Debatte um die Vor- und Nachteile außerhäuslicher Betreuung, um Krippenausbau und Betreuungsgeld hält Juul für „nicht ehrlich”. Der Familientherapeut plädiert dafür, genauer hinzuschauen, denn Kinder seien in ihrer Entwicklung sehr unterschiedlich. Ähnlich argumentiert der Erziehungswissenschaftler Hans-Günther Roßbach, der sich an der Universität Bamberg über kindliche Bildungsprozesse beschäftigt (siehe Interview). Migrantenkinder profitieren besonders In der frühpädagogischen Forschung gibt es bislang wenig handfeste Erkenntnisse. Autoren wie Juul stützen sich auf Erfahrungen in der kindertherapeutischen Praxis, Wissenschaftler wie Roßbach auf eigene und internationale Studien. Die vom Bundesfamilienministerium geförderte „Nationale Untersuchung zu Bildung, Betreuung und Erziehung in der frühen Kindheit” (Nubbek) erforscht, welche Art der

Versorgung die Entwicklung der Einbis Dreijährigen am besten unterstützt. Die bisher veröffentlichten Ergebnisse sind für die 403 beteiligten Kindertagesstätten und 164 Tagesmütter wenig schmeichelhaft. Vier von fünf Betreuungseinrichtungen weisen demnach nur eine mittlere Qualität auf. Die bildungsbezogenen Aktivitäten waren in mehr als der Hälfte der Kitas und Krippen unzureichend. In altershomogenen Gruppen lernen Kinder der Untersuchung zufolge besser als in altersgemischten. Kinder aus Migrantenfamilien profitieren überdurchschnittlich, vor allem beim Einüben der deutschen Sprache. Jasper Juul weist in seinem Buch auf Befragungen in Dänemark hin. Dort sagten 24 Prozent der kleinen Jungen und 10 Prozent der kleinen Mädchen, es gehe ihnen in Betreuungseinrichtungen nicht gut. „Zu viele Kinder haben resigniert”, glaubt Juul, „sie sind passiv, machen nicht mit und fühlen sich einsam”. Diese „sehr bedenkliche Entwicklung” sei darauf zurückzuführen, dass „die Qualität der Beziehungen zum Personal nicht stimmt”. Eltern sollten „auch den Mut haben zu sagen: „Okay, das war zu früh, wir warten noch ein paar Monate”. Manche Erzieher/innen, so Juul, hätten in diesen Fällen „leider die Tendenz zu beschwichtigen”. Ein klassischer Satz laute: „Das Kind trennt sich nicht, weil Mutter oder Vater zu dem Schritt noch nicht bereit sind”. Trennungsangst sei aber „kein neurotisches Phänomen, sondern eine ernstzunehmende Tatsache”.

Berufliche Zwänge der Eltern Angesichts der Nubbek-Studie plädieren Experten für kleinere Gruppen und mehr Personal. Die Realität in der hierzulande meist altersgemischten Betreuung sieht leider völlig anders aus: Viele Gruppen bestehen aus 20 oder mehr Kindern, für die neben Aushilfen oder Praktikanten maximal drei Fachkräfte zuständig sind. Der Vorschlag, die jüngsten Kita-Besucher zusammen mit Gleichaltrigen besonders zu fördern, scheitert vielerorts am Geld. Der Vorschlag, den zeitlichen Betreuungsumfang in den ersten Lebensjahren flexibel zu gestalten, mag pädagogisch sinnvoll sein – die meisten Eltern aber haben wegen beruflicher Zwänge und ungünstiger gesellschaftlicher Rahmenbedingungen nur wenig Spielraum. „Lieber daheim” titelte die Frankfurter Allgemeine Zeitung, als sie von einer Fachtagung des Deutschen Jugendinstitutes in Berlin zum Thema berichtete. Die Gefahr von Missverständnissen und Fehlinterpretationen in der lange konfrontativ geführten Debatte um die Frühpädagogik ist groß. Denn nicht jeder Wissenschaftler, der sich die besten Möglichkeiten für die sozial-emotionale Entwicklung von Kindern wünscht, plädiert damit gleich für ein konservatives Familienbild und die Beibehaltung traditioneller Geschlechterrollen. „Mir gefällt das Wort ,Fremdbetreuung’ nicht” – Fragen an Professor Dr. Hans-Günther Roßbach, Universität Bamberg Th.G.: Sie untersuchen den Einfluss der Familie auf kindliche Bildungsprozesse. Was ist Ihr wichtigstes Ergebnis? Roßbach: Durchgängig zeigt sich, dass die Qualität der Anregungen in der Familie der wichtigste Einflussfaktor für die Entwicklung der Kinder ist. Wichtig ist auch, dass die Qualität dieser Anregungen nur


vor Qualität teilweise von Hintergrundmerkmalen wie Sozialschicht oder Bildungsstand der Eltern abhängt. Th.G.: Auf welcher empirischen Grundlage haben Sie geforscht? Roßbach: Wir haben an der Universität Bamberg in einer Forschergruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft rund 550 dreijährige Kinder über mehrere Jahre begleitet. Neben Feststellungen des Entwicklungsstandes der Kinder zu verschiedenen Zeitpunkten wurden die Eltern zu Hause befragt und in ihren Interaktionen mit den Kindern beobachtet. Th.G.: Haben Sie etwas gegen Krippen? Roßbach: Nein! Krippen und Kinder tageseinrichtungen können für Kinder bedeutsame Lebensorte sein. Aber es kommt auf ihre Qualität an. Eine hohe Qualität ist längerfristig mit Fortschritten in der kognitiven wie auch in der sozial-emotionalen Entwicklung verbunden. Man sollte berücksichtigen, dass ganz frühe – das heißt im ersten Lebensjahr – und zeitlich umfangreiche Krippenbetreuungen in mehreren Untersuchungen sich ungünstig auf das Sozialverhalten ausgewirkt haben und Problemverhalten verstärkten. Allerdings ist davon nur eine kleine Gruppe von Kindern betroffen, und die Verhaltensprobleme liegen auch nicht in einem klinischen Bereich. Th.G.: Hat ein früher Beginn öffentlicher Betreuung nicht gerade bei sozial benachteiligten Kindern einen positiven Effekt? Roßbach: Eine qualitativ gute Kindertageseinrichtung hat positive Effekte für alle Kinder. Ob sich die gute Kindertageseinrichtung besonders positiv bei Kindern aus sozial benachteiligten Familien auswirkt und damit die Schere zwischen benachteiligten und nicht benachteiligten Kindern reduziert

wird, lässt sich aufgrund des Forschungsstandes nicht definitiv beantworten. Dabei spielt auch das derzeitige Qualitätsniveau in Kindertageseinrichtungen eine Rolle, das sich in verschiedenen Untersuchungen im Durchschnitt nur als mittelmäßig erweist. Th.G.: Wie kann man Kindern aus diesen Familien anders helfen? Roßbach: Ein Erfolg versprechender Ansatz ist die Verbindung von Familienbildung und Betreuung in Kindertageseinrichtungen. Familienzentren zum Beispiel bieten zum einen Anregungen für einen förderlichen Umgang mit den Kindern zu Hause, zum anderen aber vernachlässigen sie nicht ihr Kerngeschäft einer qualitativ guten Erziehung, Bildung und Betreuung. Th.G.: Liefern Sie mit Ihren Ergebnissen den Befürwortern des umstrittenen Betreuungsgeldes wissenschaftlich untermauerte Argumente? Roßbach: Nein, unsere Forschungsergebnisse zeigen auf, dass Kinder von guter familialer Betreuung wie auch von einer guten Betreuung in Tageseinrichtungen profitieren. Besonders förderlich ist es, wenn die Qualität in beiden Bereichen gleichzeitig hoch ist. Th.G.: Wie kann man die Qualität in der öffentlichen Betreuung verbessern? Roßbach: Es gibt verschiedene Ansatzpunkte, von denen die Verbesserung von Rahmenbedingungen wie Gruppengrößen oder Erzieherin-Kind-Schlüssel nur einer ist. Wichtiger ist eine Verbesserung der unmittelbaren Qualität der pädagogischen Prozesse vor Ort. Hier können Fortbildungen in den Einrichtungen verbunden mit Supervisionen wichtige Impulse bieten. Th.G.: Was müsste sich in der Ausbildung von Erzieher/innen ändern? Roßbach: Der Aktionsrat Bildung

hat 2012 ein Gutachten veröffentlicht, das das gesamte Ausbildungssystem für Kindertageseinrichtungen zum Gegenstand hatte. Besonders wichtig ist eine akademische Ausbildung des Leitungspersonals. „Leitung“ ist hierbei aber nicht nur im Sinne von Management zu verstehen; wichtiger ist Leitung im Sinne von „pädagogischer Führung“, von Vorleben eines guten Rollenmodells und der Fähigkeit, das gesamte Team pädagogisch weiter zu entwickeln. Th.G.: In der öffentlichen Debatte taucht immer wieder das Wort „Fremdbetreuung” auf. Halten Sie das für einen geeigneten Begriff? Sind Erzieherinnen, die mit den Kindern teilweise mehr Zeit verbringen als die Eltern, „Fremde”? Roßbach: Mir gefällt das Wort „Fremdbetreuung“ nicht. Gewiss aber werden Eltern von Kindern, die einen großen Zeitraum des Tages in einer Kindertageseinrichtung verbringen, nicht zu „Fremden“ für ihre Kinder. In der Regel verbringen Eltern in einer Woche immer noch mehr Zeit mit Kindern, als diese in einer Einrichtung sind. Zudem gibt es in Untersuchungen Hinweise darauf, dass auch bei umfangreicher Ganztagesbetreuung das Verhältnis der Kinder zu ihren Eltern nicht beeinträchtigt wird und die Eltern die wichtigsten Bezugspersonen für ihre Kinder bleiben. Interview: Thomas Gesterkamp

Der Autor Dr. Thomas Gesterkamp ist promovierter Politikwissenschaftler und Verfasser von „Die neuen Väter zwischen Kind und Karriere” (Verlag Barbara Budirch 2010).

Der Interviewpartner Professor Dr. HansGünther Roßbach lehrt an der Universität Bamberg Elementarund Familienpädagogik. Er leitet das Nationale Bildungspanel über „Bildungsverläufe in Deutschland”.

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Titelgeschichte

Diana Körner – Moment Abb. ganz rechts: Diana Körner mit ihrem Lebensgefährten Erich Müller in Side Türkei. Picknick am Strand bei Sonnenuntergang. darunter: Diana Körner bei Mutter Anneliese im Krankenhaus. Abb. Mitte: Diana Körner mit Tochter Lara Joy und Enkel David in London. darunter: Tochter Jenny Joy als Kind mit ihrem Vater Werner Kreindl (Foto: privat).

Enkel Aaron mit seiner „Babu“ Diana.

Fotos: © Barbara Ellen Volkmer

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Sie ist am 24. September 1944 in Magdeburg geboren. Ihr Leben ist ein buntes Wechselspiel aus Familie, Fernsehen, Film und Bühne. Da sind 70 Jahre kein Alter, um auch nur einen einzigen Gedanken an das dominante Wort Ruhestand zu verwenden. Wir wollen mehr erfahren und beginnen mit der Frage nach einem Kindheitserlebnis besonderer Prägung.

so dicke Schale hat! So sammelt man Erfahrungen mit der neuen Welt. GiD: Wann entstand der Gedanke, Schauspielerin zu werden? DK: Mit 9 Jahren. Ich war in der Aufführung der Heiligen Johanne von Bernhard Shaw und habe verkündet: „Was die da oben macht, das möchte ich auch machen.“ Und ab

GiD: Ihre Familie ist sehr ansehnlich: 2 Kinder, 5 Enkelkinder, dazu die entsprechenden Partner. Da kommt man schon ins Getriebe. Sind Sie ein Familienmensch? DK: Total. Die Familie ist grundsätzlich etwas ganz Tolles. Die Familie ist die kleinste politische Zelle.

GiD: Hatten Sie ein besonderes Kindheitserlebnis? DK: Ort der Handlung ist der Magdeburger Hauptbahnhof. Die Geschichte: Ich stehe mit meiner Mutter, meinem Bruder, meiner Schwester und zahlreichen Gepäckstücken

und Taschen auf dem Bahnhof. Es ist die Zeit der DDR, in der man noch nach Westberlin fahren kann. Meine Mutter packt alles zusammen, und für mich ist es die erste große Reise. Aus Angst, dass etwas verloren gehen könnte, zählen wir immer wieder die einzelnen Teile. Dann geht es los, im Abteil erhalte ich meine erste mir bis dahin unbekannte Banane und beiße hinein. Noch nie habe ich ein Obst erlebt, das eine

GiD: Und Ihre Leitbilder? DK: Oskar Werner habe ich wahnsinnig verehrt, auch Therese Giese, oder Vivien Leigh. Ich habe „Vom Winde verweht“ glaube ich 13 mal gesehen – ein unglaubliches Erlebnis! Das waren die Menschen, die ich aus der Ferne erlebte, in irgendeiner Form wollte ich es auch so machen.

diesem Tag bin ich zielbewusst auf die Sache losgegangen. Ich habe mit 13 Jahren eine Eignungsprüfung gemacht, in der sie bestätigten, dass ich entsprechend befähigt bin, und sie haben zurückgeschrieben, dass ich doch erst die Schule beenden und dann wieder auf sie zurückkommen solle. Damals waren der Buchwitz und die Lola Müthel im Prüfungsausschuss. Und ab da habe ich konsequent mein Ziel verfolgt und bis heute eine fast unüberschaubare Fülle von Rollen gespielt, sei es auf der Bühne, im Film oder im Fernsehen.

Und wenn es da nicht funktioniert, wie soll es im Großen funktionieren? GiD: Kostet es Sie viel Zeit, viele Opfergänge, sich in die Familie einzubringen? DK: Opfergänge will ich nicht sagen – aber Zeit kostet es schon. Auf der anderen Seite ist auch das wichtig. Was würden Sie denn machen, wenn Sie die Familie nicht hätten? Man würde sich um seine eigene


aufnahmen eines Künstlerlebens Achse drehen und ständig über sich selbst nachdenken. GiD: Was halten Sie von dem zunehmenden Alter? Wo gibt es Probleme, wo sind die Lösungen? DK: Da gibt es überhaupt keine Probleme. Ich habe meine jungen Jahre gelebt. Wenn ich älter bin und nicht jung gewesen wäre, dann hätte ich ein Problem. Viele Menschen

GiD: Was stehen jetzt für Pläne und Aufgaben an? DK: Also – da bin ich froh, wenn ich jeden Morgen glücklich aufwache und gesund bin, und ich hab effektiv so viel zu tun, dass mein Tag vom Morgen bis zum Abend ausgefüllt ist. Ich hab viel aus dem Plan herausgenommen, fahre bewusst Zug und lese dabei nicht, lasse meine

DK: Seit ich eine sogenannte Rentnerin bin, habe ich viel mehr zu tun. GiD: Setzen Sie neue Schwerpunkte? DK: Nein, ich habe so viel zu tun mit dem ständigen Drehen und den Kindern, da bleibt kein Platz für neue Schwerpunkte. Abb. ganz links: Charles Brauer, Diana Körner, Elisabeth Lanz, Stephan Ullrich, Marcus Mittermeier bei den Dreharbeiten der TVSerie „Samt und Seide“. Abb. links: auf der Bühne des Brecht Ensembles im Berliner Theater am Schiffbauerdamm, spielt Diana Körner die allegorische Gestalt „der Tod“ im Stück „Sommer 14“ von Rolf Hochhuth.

haben ihre Schwierigkeiten in jungen Jahren, weil sie in dieser Zeit ihre Probleme nicht lösen können, und die haben sie dann auch verstärkt im Alter. GiD: Und wie halten Sie es mit der Religion? DK: Na ja, ich bin ein gläubiger Mensch. Bei mir sind alle Symbole der Welt vertreten. Die hängen, stehen, liegen, sitzen im Garten, bis zum Flur, also überall habe ich sie, so dass jeder, der zu mir kommt, sein Glaubenssymbol wiederfindet. Ich denke, es gibt nur einen Gott. Wie man an ihn herankommt, wie man ihn benennt, ist eine persönliche Angelegenheit. Für mich ist die momentane Situation unbegreiflich, und ich kann überhaupt nicht verstehen, wie man in heutiger Zeit Religionskriege anfangen kann.

Gedanken laufen, denke über die Dinge, die anstehen, die ich erledigen sollte, möchte oder muss, wie ich sie time. Meine Zeit ist total ausgefüllt. Morgen drehe ich nochmal, und dann mache ich Urlaub, fahre nach Venedig und nehme mir Zeit. Dann werde ich mich für meine nächste Rolle in den Bergen vorbereiten. GiD: Hat sich Ihr Leben in den vergangenen 10 Jahren wesentlich verändert?

GiD: Welche Periode Ihres Lebens war die glücklichste? DK: Mein ganzes Leben war glücklich. Grundsätzlich möchte ich sagen, ich bin wahnsinnig dankbar für die Zeit, in der ich so leben konnte, ohne Diktat aufzuwachsen, ohne bestimmende Menschen um mich herum. Man hat mir die größte Freiheit gelassen, ich konnte entscheiden, wie ich wollte, man hat mich nicht zu irgendetwas gezwungen, dafür bin ich unendlich dankbar.

Abb. oben links: Christian Wolff, Nora von Colande, Gerhard Acktun, Diana Körner bei den Dreharbeiten „Forsthaus Falkenau“. Abb. oben: Ensemble des Theaterstücks „Acht Frauen“: von links: Simone Solger, Julia Ura Wegehaupt, Diana Körner, Sara Sommerfeldt, Maria Sebaldt; hinten zweite von links Genoveva Mayer, mit Brille Bianca Bachmann und Regine Hentschel ganz rechts.

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Andreas Michel, Jugendmusikschule Pforzheim

„Ganzheitliche musikalische Bildung von Anfang an“ Professionelle Ganzheitliche musikalische Bildung von Anfang an zählt zu den zentralen Bildungsbereichen im Vorschulalter und fördert das Kind mit allen Sinnen, mit seiner Wahrnehmung, mit seinem Denken, mit seiner Motorik und mit seinen Emotionen. Diesem Grundsatz fühlen sich Musikschulleiter Andreas Michel und das Kollegium der Jugendmusikschule Pforzheim besonders verpflichtet. Nicht zuletzt werden auch die Kreativitätsfähigkeit, die Konzentrations- und Reflexionsfähigkeit gestärkt. Frühes aktives ganzheitliches Singen, Musizieren, Bewegen, Erleben und Wahrnehmen tragen zur Entwicklung einer stabilen reifen Persönlichkeit bei und bieten natürlich darüber hinaus die idealen Voraussetzungen, ein Musikinstrument zu erlernen.

Es gibt viele Theorien und Zielsetzungen darüber, was einem Kleinkind eine optimale Entwicklung beschert. Dabei muss man sich stets fragen: theoretisieren wir nicht oft am Kind vorbei? Was will ein Kind wirklich? Sie alle, Eltern und Großeltern, wissen es selbst und unbewusst- es sind die einfachen Notwendigkeiten, wie kuscheln, Tiere imitieren, lustig und albern sein, bauen und zerstören, gemeinsam lachen und auch gemeinsam singen, summen, musizieren, klopfen, … „30 Dinge, die Ihr Kind erleben möchte, bis es drei wird“, heißt eine zentrale Dissertation von Dr. Ansari: München. Es enthält die Basics für eine glückliche Kindheit, vom Kuscheln Haut an Haut gleich nach der Geburt bis zum Seifenblasen pusten. Ergänzend dazu behauptet der erfahrene Lernpädagoge und Autor Dr. Salman Ansari („Rettet die Neugier! Gegen die Akademisierung der Kind-

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heit“) auf die Frage, was eine typische Kindheitserfahrung in heutigen Deutschland sei: „Eltern bemühen sich heute unheimlich, ihren Kindern eine schöne Kindheit zu schenken – nur leider schießen sie dabei teilweise übers Ziel hinaus. Wer seinem Kind immer nur ganz besondere, außergewöhnliche Erlebnisse schenken will, verliert den Wert des Alltäglichen und des Selbstverständlichen aus den Augen.“ Wir Erwachsenen würden uns zu selten von den echten, oft einfachen Kinderfragen leiten lassen. Dr. Ansari: „Kein zweijähriges Kind fragt sich, wie wohl das Sonnensystem funktioniert, weil diese Frage keinen Berührungspunkt zu seinem Alltag hat. Aber in den Ohren vieler Eltern klingt es einfach unwiderstehlich, wenn Erzieher sagen, heute machen wir einen Ausflug ins Planetarium oder zur KinderUni, Fachbereich Astronomie.“ Der Lernpädagoge, der in Indien geboren ist, rät zu einer anderen Frühförderung, die im Vergleich „ziemlich altbacken“ klingt: „Erzieherinnen und Erzieher, aber auch Eltern sollten mit ihren kleinen Kindern lieber singen und musizieren, Hütten und Höhlen bauen und ihnen Geschichten erzählen. Vor allem aber sollten sie sie viel frei spielen lassen, denn zwischen Spielen und Lernen besteht in den ersten Lebensjahren kein Unterschied. Kinder, die solche alters-

gerechten Erfahrungen machen dürfen, bewahren sich ihre Freude am Erforschen und Entdecken, die durch akademische Frühförderung leider allzu schnell erstirbt.“ Kinder sollten einfach Kinder sein dürfen. Dr. Ansari: „Dann können sie ihre angeborene Neugierde auf die Welt hinüberretten bis ins Erwachsenenleben - und das ist das größte Geschenk, das wir ihnen machen können.“ Musik verbindet Musik verstehen alle Menschen, unabhängig von Nationalität oder Alter. Auch wenn wir keine gemeinsame Sprache hätten, können wir uns „non verbal“ auf einer Ebene treffen z. B. durch einfaches, gemeinsames Summen eines Tones. Vom Summen sind wir nicht weit entfernt vom Gesang. Leider haben viele Menschen mit den Jahren die Freude am Singen verloren. Dabei hatten wir doch damals so gerne gesungen. Erinnern Sie sich noch? Das Singen hatte uns zu einem gemeinsamen Klangkörper, einen gemeinsamen Ganzen gemacht. Wir hatten alle damals eine große Freude daran, Lieder zu trällern. Doch bereits im Alter ab 5 Jahren verlieren Kinder die Lust am Singen. Singen wird „uncool“. „Männer singen doch nicht. Singen ist kindisch weil kindlich“. Viele Menschen trauen sich nicht mehr zu singen. Als ob sie zögerten, etwas von ihrem „Innersten Ich“ Preis zu geben. Und das macht gerade das Singen aus: Singen kommt von tief innen- aus dem Herzen. Singen ist Teil der Persönlichkeit. Muss man sich ihrer schämen? Sicher nicht. Wann hatten denn Sie z. B. Ihren Partner das letzte Mal singen hören? Wäre es nicht einmal wieder an der Zeit, gemeinsam ein Lied, einen Song einen Hit zu singen? Im Fußballstadion klappt das doch auch. So auch mit der Musik im Allgemeinen.


in der Jugendmusikschule Pforzheim – frühkindliche Musikförderung mit System Das Angebot: „Musik für Babys“ an der Jugendmusikschule Pforzheim Bildung beginnt mit der Geburt – schon der Säugling ist aktiv und kommunikativ. Er erblickt das Licht der Welt mit einer Fülle von Strukturen und Kompetenzen, die es ihm erlauben, von Anfang an aktiv zu seiner Umwelt Beziehungen aufzunehmen. Der Bildungsprozess erstreckt sich über das ganze Leben. Neugeborene schauen neugierig in die Welt. Was Babys können ist faszinierend. Das erstaunt Erwachsene immer wieder aufs Neue. Kinder nehmen von Anfang an ihre Umwelt wahr und treten in Beziehung zu ihr. Sie entwickeln Hypothesen und Ideen über die Welt. Sie üben ihre Fähigkeiten und erweitern ihr Handlungsrepertoire. Sie lernen. Lernanlässe gibt es überall und ständig, auch beim Pflegen der Kinder. Das Berühren der Hände, der Blickkontakt, das Händewaschen, die gemeinsamen Mahlzeiten und auch die Begrüßung sind solche Lerngelegenheiten. Dabei probieren Kinder sich aus und werden zunehmend selbstständiger. Gleichzeitig erschließen sie sich damit ihre Kultur. Die Kinder werden Träger unserer, aber auch Schöpfer ihrer eigenen Kultur. Und genau hier setzt das Angebot „Musik für Babys“ an, denn dieser Kurs ist für Babys bis zu einem Alter von 18 Monaten und in Begleitung einer Bezugsperson. Hier wird mit einfachen Instrumenten (Klanghölzer, Rasseln, Trommeln) und in entspannter Atmosphäre ein erster Schritt zum gemeinsamen Musizieren mit Liedern, Bewegungsspielen und Sprechversen gemacht. Diese Unterrichtsform soll besonders die ganzheitliche Entwicklung des Kindes durch ein möglichst frühzeitiges eigenständiges Musizieren fördern. Willkommen sind in der Jugendmusikschule junge Erdenbürger bis 18 Monate. Die Babys machen in entspannter Atmosphäre mit einer vertrauten Bezugsperson die „ersten

Schritte in der Musik“. Erst wenn die Kinder aktives Musizieren als festen Bestandteil des Familienlebens in ihrem Umfeld erleben, entwickelt sich die Freude am eigenen Musizieren. Unter kompetenter Führung erlebt das Baby mit einfachen Instrumenten wie Klanghölzer, Rasseln, Trommeln die Welt der Klänge. Forschungen bestätigen den positiven Einfluss des Musizierens und Musikhörens auf die ganzheitliche Entwicklung des Kindes. Frühkindlicher Musikunterricht mit System Die anschließenden Kurse „Musikzwerge“ sind für Kinder von einem bis vier Jahre mit einer Begleitperson in Gruppen von fünf bis acht Kindern. In dieser Unterrichtsform werden gemeinsam Lieder, Sprechverse, Fingerspiele, Kniereiter und Tänze erlernt und dazu auf Orff‘schen Instrumenten gespielt. Dabei werden neben der Musikalität auch die Sprach- und Bewegungsentwicklung des Kindes gefördert. Der Einstieg ist jederzeit möglich. Die Kurse sind nach Alterstufen gegliedert: • Musikzwerge 1 für Kinder von einem bis zwei Jahren, • Musikzwerge 2 für Kinder von zwei bis drei Jahren, • Musikzwerge 3 für Kinder von drei bis vier Jahren. Musikalische Früherziehung Musikalische Früherziehung (MFE) ist das sinnvolle Angebot der Jugendmusikschule Pforzheim für Kinder von vier bis sechs Jahre in Gruppen bis zu 12 Kindern. In den Unterrichtsstunden werden Lieder, Sprechverse und Geschichten mit Orff‘schen Instrumenten klanglich und rhythmisch unterstützt. Durch den spielerisch gestalteten Gruppenunterricht werden die Kinder in ihrer musikalischen und persönlichen Entwicklung gefördert und ihre soziale Kompetenz gestärkt.

Der Kurs dauert zwei Jahre (1. Jahr MFE I, 2. Jahr MFE II). Lernen Immer wenn der Mensch etwas weiß, was er vorher nicht gewusst hat oder etwas kann, was er vorher nicht gekonnt hat, dann hat er gelernt. Lernen passiert ständig, sobald der Mensch mit seiner Umwelt interagiert. Grundsätzlich lernt also jeder Mensch, vom Mutterleib bis ins Greisenalter, wenn er sich mit den Dingen seiner Umwelt und anderen Menschen auseinandersetzt. Das Ergebnis des Lernens schlägt sich als Veränderung im Gehirn, als Gedächtnisspur nieder. Und genau dies macht das Musizieren an der Jugendmusikschule Pforzheim so wertvoll, denn alle Generationen sind hier willkommen und treffen sich zum Austausch und kreativen Miteinander.

Andreas Michel, Leiter der Jugendmusikschule Pforzheim GmbH.

Aktives Musizieren Nicht in allen Familien spielen Eltern selbst ein Instrument oder singen regelmäßig. Jedes Kind hat jedoch musikalische Talente. Deshalb müssen diese kindgerecht und professionell in der Musikschule gepflegt und gefördert werden. Es gilt die elementare Freude des Kindes am Hören und am Musikmachen aufzugreifen und pädagogisch zu nutzen. Kommen Sie also zur Jugendmusikschule und treten Sie ein in die Vielfalt der Welt der Musik. Geben Sie ihren Kindern die Möglichkeit dazu- oder sich selbst. Es ist nie zu spät. Jugendmusikschule Pforzheim GmbH – da ist Musik drin! Weitere Informationen erhalten Sie über das freundliche Sekretariat der Jugendmusikschule Pforzheim zu den Bürozeiten: Mo. – Do. von 10 – 12 Uhr und 13 – 16 Uhr, Fr. von 10 –12 Uhr. Oder unter Tel: 07231/39 35 00, bzw. www.jugendmusikschule-pforz heim.de

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Jugendmusikschule Neuenbürg

Schwarzwälder-Kirsch mit Musik Gasthaus zum Ochsen wird Musik-Café Neuenbürg. Ein Zeichen zu setzen gilt es: gegen die Leerstände und den schleichenden Betriebstod im Neuenbürger „Städtle“. Christian Knebel, Städt. Musikdirektor in Neuenbürg und Siegrun Stütz, Chorleiterin, Sängerin und neuerdings Konditoren-Gesellin kamen auf die Idee, Kunst und Gewerbe zu vereinen. Angetan hat es ihnen das seit über zwei Jahren leer stehende Gasthaus zum Ochsen in der Marktstraße 20. Hier ein Musik-Café einzurichten mit erlesenen Kuchen- und Tortensorten und Live-Musik ist das angestrebte Ziel der beiden Musiker nach dem Prinzip „Bürger für Bürger“.

Geöffnet ist das Musik-Café zur Zeit nur an einigen Terminen im Jahr, weil das Betriebssystem zur Zeit keinen ständigen Pächter hat. Seit 2013 konnten einige Wochenenden „bespielt“ werden. Der Erfolg gab dem Konzept Recht. Zuletzt war das Café vom 3. – 5. Oktober 2014 geöffnet. Bereits am ersten Tag waren am Nachmittag 30 Torten ausverkauft. Geöffnet ist an Sonn- oder Feiertagen zwischen 11 und 17 Uhr und samstags von 15 – 21 Uhr. Dort kann

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nach Herzenslust Kaffee und Kuchen aus der Feinbäckerei von Siegrun Stütz probiert werden. Dazu LiveMusik von Lehrern und Schülern der Jugendmusikschule Neuenbürg sowie eingeladenen Gästen und Künstlern der Region wie das Klavierduo Borota & Knebel, Schauspieler Markus Löchner, Regisseur und Sänger Alexander Weber, Gitarrist Matthias Hautsch u.a.. Vorbild ist das Wiener Caféhaus mit Sachertorte und Schrammelmusik.

Im Januar 2014 konnte sogar eine isländische Jazz-Band engagiert werden, die zur Top-Klasse in der JazzSzene gehört und einen großartigen Abend gestaltete. Zur Realisierung dieser Non-ProfitIdee mussten starke Partner ins Boot geholt werden: Backstube Siegrun Stütz (Torten, Kuchen, Getränke, Organisation etc.), Brauhaus Pforzheim (Räumlichkeiten), Stadt Neuenbürg (Miete, Unkosten), Klavierhaus Seela (Klavier), Wirtschaftsbund Neuenbürg (Betriebserlaubnis), Ettli-Kaffee (Kaffeemaschine, Kaffeesorten), Jugendmusikschule (Musik, Veranstaltungen), Werbeagentur Martine Klink (Flyer, Werbung). Siegrun Stütz steht ihrer Familie zur Seite sowie zahlreiche Helfer aus verschiedenen Chören der Umgebung mit Erfahrung in gastronomischer Verköstigung. Zuletzt war der Frauensingkreis Arnbach, der Gesangsverein Frohsinn Schwann und die neue Bürgerinitiative WINI („Wir in Neuenbürg“). Ziel ist es, langfristig einen Pächter zu finden, der auch Interesse an der kulturellen Kombination zeigt. Außerdem wäre es schön, wenn weitere Ehrenamtliche nach diesem Modell die Unterstadt beleben würden. Der nächste Öffnungstermin ist für das dritte Wochenende im Januar 2015 geplant. Weitere Informationen unter: www. siegrun-stuetz.de und www.jugend musikschule-neuenbuerg.de


Wohnen mit Service Ein Konzept für Wohnen im Alter des Tiergarten Pforzheim • Naturnahes Wohnen in außergewöhnlicher Umgebung • 2–4,5 Zimmer Wohnungen mit Loggia, Balkon oder Terrasse • Barrierefreiheit, teilweise behindertengerecht • Exklusive Penthauswohnungen • Aufzug • KfW 70 Standard (EnEV 2009) • Einkaufsmöglichkeiten vor der Haustür • 60 Tiefgaragenstellplätze • Angebot an Service- und Pflegeleistungen

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Pforzheimer Bau & Grund:

Richtfest an der Blumenheckstraße:

Scherben bringen Glück Rund 6,5 Millionen Euro wird die Pforzheimer investiert haben, wenn beide Bauabschnitte der Gebäude der Blumenheckstraße 44 – 48 stehen. Die ersten 24 Wohnungen werden im Sommer 2015 bezugsfertig sein. Im Oktober wurde Richtfest gefeiert – mit großem Bahnhof.

Das erste Glas Weißwein leert Eric Bergmann in einem Zug. Beim zweiten braucht der Maurer-Polier der Firma Kälber zwei Schlucke. Was nichts heißen will, denn nachdem er den Richtspruch gesprochen hat, schleudert er das Glas mit solcher Wucht vom zweiten Stockwerk auf den Boden, dass es in tausend Stücke zerbirst. Die Anwesenden applaudieren. Scherben bringen Glück, und genau darum geht es an diesem Tag. Mit viel Prominenz aus Gesellschaft und Lokalpolitik feierte „Die Pforzheimer“ das Richtfest des ersten Bauabschnitts an der Blumenheckstraße. 24 Zwei- und Drei-Zimmerwohnungen entstehen dort, inklusive Tiefgaragenstellplätzen. „Nun ist die letzte Baulücke in dieser Straße geschlossen worden“,

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sagte Pforzheimer-Geschäftsführer Wilfried Wibusch in seiner Ansprache. Die Miethöhe in diesen Wohnungen wird im Durchschnitt bei 7,50 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche liegen. Alle Häuser sind mit Fahrstuhl

ausgestattet. Bezugsfertig sind sie voraussichtlich im Sommer 2015. Weitere 13 Zwei- und Drei-Zimmerwohnungen entstehen im dritten Bauabschnitt. Sie werden wohl im nächsten Herbst oder Winter bezugsfertig sein.


Arlinger Baugenossenschaft:

Vorfreude

aufs neue Arlinger-Bürgerhaus

Dass der Stadtteil Arlinger beste Wohn- und Lebensqualität bietet, ist kein Geheimnis. Ein Teil des nachbarschaftlichen Miteinanders spielte sich bislang auch im Bürgerhaus an der Brendstraße ab.

Die Arbeiterwohlfahrt als Betreiber und die Baugenossenschaft Arlinger als Eigentümerin mussten nun über eine Neuausrichtung nachdenken. Die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen hätten den Rahmen des Wirtschaftlichen gesprengt. Zudem laufen die Zuschüsse für den Betrieb durch die AWO Ende 2015 aus. Zunächst hatten die Pläne, das Gebäude abzureißen, für Wehmut ge-

sorgt. Mittlerweile überwiegt die Vorfreude auf das neue Bürgerhaus. Modern, multifunktional, feine Architektur. Der Gestaltungsbeirat der Stadt Pforzheim hat die Pläne mittlerweile nicht nur abgesegnet, sondern ausdrücklich gelobt und als „Perle für den Stadtteil“ bezeichnet. Auch der neue Standort macht Sinn: An der Mahlbergstraße, direkt gegenüber der Arlinger-Geschäftsstelle. Diese unmittelbare Nähe macht

Als Hundertjährige wissen wir, was Barrieren sind.

A r l i n g e r B a u g e n o s s e n s c h a f t

es möglich, dass die Baugenossenschaft das Management des Zentrums selbst übernehmen kann. Auch erfreulich: Der nahtlose Übergang. Erst wenn das neue Bürgerhaus eingeweiht ist, schließt das alte seine Pforten.

Jahre Und wie man sie abschafft. w w w. a r l i n g e r. d e


Haus Ă–schelbronn:

40 Jahre Kultur im Johanneshaus –

Konzertsaison 2014/2015 „Wir sind im hohen Grade durch Kunst und Wissenschaft cultivirt. Wir sind civilisirt bis zum Ăœberlästigen, zu allerlei gesellschaftlicher Artigkeit und Anständigkeit. Aber uns fĂźr schon moralisirt zu halten, daran fehlt noch sehr viel. Denn die

Idee der Moralität gehĂśrt noch zur Cultur; der Gebrauch dieser Idee aber, welcher nur auf das Sittenähnliche in der Ehrliebe und der äuĂ&#x;eren Anständigkeit hinausläuft, macht blos die Civilisirung aus.“ (Immanuel Kant, 1784)

In einer groĂ&#x;zĂźgig angelegten Parklandschaft am Ortsrand von Ă–schelbronn finden Sie unsere Einrichtung, die auf der Grundlage des anthroposophischen Menschenbildes gefĂźhrt wird. Das neue, einzigartige Ernst-Zimmer-Haus bietet seit Juni 2013 fĂźr 51 Menschen mit dementieller Erkrankung ein geborgenes und behĂźtetes Zuhause.

Wohnen selbständig u. betreut in Appartements unterschiedlicher GrĂśĂ&#x;e Pflege in freundlichen Zimmern, auch Kurzzeitpflege Ernst-Zimmer-Haus Pflege fĂźr dementiell erkrankte Menschen Natur groĂ&#x;zĂźgige Parklandschaft Kultur Konzerte, Vorträge, kĂźnstlerische Veranstaltungen, Galerie

GĂśnnen Sie sich eine Auszeit! Sie pflegen einen AngehĂśrigen und brauchen dringend eine Auszeit? Sie sind selbst pflegebedĂźrftig mit Pflegestufe und mĂśchten ein paar Tage ausspannen? Wir bieten Gastpflegeplätze im „Betreuten Wohnen auf Zeit mit ambulanter Pflege“ Bei Vorliegen einer Pflegestufe wird das Betreute Wohnen auf Zeit mit ambulanter Pflege als Verhinderungspflege von den Pflegekassen anteilig Ăźbernommen. Wir beraten Sie gerne: Birgit John (PDL Ambulanter Dienst) 07233-679797 Am Eichhof 20 75223 Niefern-Ă–schelbronn Telefon 07233 67-9711 ¡ Fax 07233 67-9210 info@johanneshaus-oeschelbronn.de www.johanneshaus-oeschelbronn.de

Im Sinne des Kultur- und Moralbegriffes von Immanuel Kant wird im Johanneshaus Ă–schelbronn seit nunmehr 40 Jahren in vielfältiger Weise nicht nur zivilisiert, sondern kultiviert. Auf Basis der anthroposophischen Welterkenntnis wird hier stetig „cultivirt“ - hin zu einem neuen Freiheits- und Moralverständnis. Im Oktober 2014 blickte das Johanneshaus Ă–schelbronn auf vier Jahrzehnte zurĂźck und warf gleichzeitig den Blick auch nach vorn in die Zukunft: „Gemeinschaft bilden im Alter“, welche Zukunftsfähigkeit besitzen die Wohn- und Lebensformen, wie sie im Johanneshaus fĂźr den älter werdenden Menschen angeboten werden. Kulturelles Streben bedeutet im Johanneshaus auch Pflege, Veredelung, Gestaltung und Läuterung nach dem „MaĂ&#x; des Menschen“ und betrifft letztlich alle Lebensgebiete und entspricht der menschlichen WĂźrde. Dem Johanneshaus Ă–schelbronn ist diese „Lebensgestaltung im Alter“ von Anfang an programmatisch eingeschrieben und setzt sich im Leitbild fort, an dem sich die Arbeit am und fĂźr den älter werdenden, pflegebedĂźrftigen Menschen orientiert: die Balance zwischen Ideal und Alltag, Individualität und Gemeinschaft, sozialer Verantwortung und wirtschaftlichem Handeln stets neu zu finden. Menschen, die den Weg in das Johanneshaus suchen, finden dort vielfältige Wohn- und Lebensformen vom selbständig betreuten Wohnen bis hin zu verschiedenen Hilfeangeboten bei der pflegerischen UnterstĂźtzung vor. Und sie finden darĂźber hinaus zugleich auch die Pflege der inneren Kultur auf allen Ebenen, die fĂźr ein sinnstiftendes Leben im Alter in und fĂźr eine Gemeinschaft wichtig sind. Auszug aus den GruĂ&#x;worten aus dem Veranstaltungsprogramm „40 Jahre Kultur im Johanneshaus – Konzertsaison 2014/2015“. Das Programmheft kann kostenlos angefordert werden bei: Johanneshaus Ă–schelbronn gGmbH, Am Eichhof 20, 75223 Niefern-Ă–schelbronn, Tel. 0 72 33 - 670


Haus Schauinsland:

Kennen Sie die Tagespflege auf dem Sonnenhof? Seit 2007 befindet sich die Tagespflege Schauinsland im Stadtteil Sonnenhof. Reizvoll gelegen, in parkähnlich angelegten Grünflächen, ist die Tagespflege zusammen mit der Begegnungsstätte der Seniorenwohnanlage Sonnenhof in einem modernen Gebäude mit großzügigem Platzangebot untergebracht. Die hellen und freundlich gestalteten Räumlichkeiten bieten Platz für bis zu 15 Tagesgäste. Warum schätzen die Gäste diese Art der Betreuung? „Weil die Jungen in der Tagespflege auch Zeit für uns haben“ und „Weil der Tag hier so schnell rum geht“, sagen die Tagesgäste.

Kein Wunder, denn es bestehen vielseitige und kurzweilige Freizeitangebote: Gymnastik, Kochen, Backen, Gedächtnistraining, GuerillaStricken – das sind nur einige Stichworte, die noch ergänzt werden von Festen und Ausflügen z.B. zum Oechslefest, zum Gartencenter oder zum Eis essen. Für Angehörige, die die Pflege und Betreuung der Tagespflegegäste während der Nacht, am Morgen und am Abend in der eigenen Häuslichkeit sicher stellen ist die Tagespflege wichtig, „Weil die stunden-

weise Betreuung die Möglichkeit eröffnet, Kraft zu schöpfen, einer Arbeit nachzugehen oder andere Termine wahrzunehmen“. Die Tagespflege Schauinsland hat von Montag – Freitag in der Zeit von 8:00 bis 16:00 Uhr geöffnet. Unser Fahrdienst holt die Tagesgäste morgens zu Hause ab und bringt sie sicher zur Tagespflege und am Abend auch wieder nach Hause zurück.

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Mein erster Stolz sind sie, die den ersten Schritt in die Erwachsenenwelt tun. So war es vor langer Zeit, und so ist es noch heute. Nur die Lebensverhältnisse, das Umfeld, in dem dieses für die Kleinen so wichtige Ereignis stattfindet, bietet ein differenziertes Spielfeld. Und nun erzählen sie, die mit der Zeit alt gewordenen Erstklässler. Sie schöpfen aus dem Paradies der Erinnerungen, erleben noch einmal die aufregenden Momente eines ersten Schultages, als wäre es heute. Es sind glückliche Stunden der Emotion und Freude, ein Festtag, oft in einer Kriegszeit voller Angst und Entbehrung. AUGUST-KAYSER-STIFTUNG Als ich im Jahr 1930 sechs Jahre alt war, wurde ich in die Volksschule, die „Nordstadtschule“ in Pforzheim eingeschult. Damals gab es hier noch keine Grund-, Haupt-, oder Realschulen. Meine Mutter hatte für mich am Abend zuvor eine Schultüte aus Kartonpapier gebastelt. Sie hatte mir gesagt, dass in dieser Tüte Süßigkeiten auf mich warteten. Ich war ja so gespannt. Meine Mutter hatte eine Hand voll bunte Bonbons und eine Tafel Schokolade eingepackt. Auch wenn das nur wenige Naschereien waren, so war ich doch froh, nicht zu den Kindern zu

gehören, deren Eltern sich keine Schultüte mit Süßigkeiten leisten konnten. Ich erinnere mich noch, wie aufgeregt ich war. Am Abend vor der Einschulung konnte ich kaum einschlafen. Ab Morgen würde ich doch zu den, wie ich meinte, „großen Kindern“ gehören, die schon in die Schule gehen. Wie hätte ich ahnen sollen, dass ich dort als Erstklässler zu den „kleinen Kindern“ gehören würde. Wie froh war ich, dass meine Mutter mich am nächsten Morgen zur Schule bis in den Klassenraum begleitete. Mit kindlichem Stolz trug

ich meine Schultüte. Meine Mutter und ich betraten den Klassenraum. Die Klassenzimmer der jüngeren Kinder befanden sich im Erdgeschoss. Die Räume der älteren Schüler waren im ersten Stock. Unser Raum war kärglich eingerichtet. Vierzehn Schüler-Pulte, an denen jeweils zwei Kinder Platz nehmen konnten, waren in zwei Reihen angeordnet. Vorne stand das Lehrerpult, das auf einem kleinen Podest stand. An der kahlen Backsteinwand hing eine große Tafel. An einer Seitenwand befand sich ein Kruzifix. Mutter wies mir einen Platz an einem Pult zu, an dem bereits ein anderer Junge saß, der mich unsicher musterte. Die Eltern gruppierten sich nahe der Rückwand des Klassenraumes. Neugierig beäugte ich unseren Pult. Die Tischplatte war leicht abgeschrägt. In ihr war auf beiden Seiten eine kleine Vertiefung eingelassen, in die die größeren Schüler ihre Tintenfässchen stellten. Bank und Tisch waren eine Einheit. Unter unserem Tisch befand sich auf beiden Seiten jeweils ein Haken zum Aufhängen der Schultaschen. Das Lehrerpult stand auf einem Podest, damit der Herr Lehrer die ganze Klasse im Auge behalten konnte. Er erklärte uns, dass, wenn er oder andere Lehrkräfte den Klassenraum betreten würden, wir alle aufstehen und gemeinsam im Chor sagen müssten: „Guten Morgen, Herr Lehrer (oder Frau Lehrerin).“ Dies übten wir sogleich. Der Herr Lehrer antwortete auf unseren Gruß: „Guten Morgen, liebe Kinder. Nehmt bitte Platz.“ Wir setzten uns hin. Er fügte hinzu, dass täglich vor dem Unterricht alle Schüler unter Anleitung von Lehrkräften zehn Minuten lang auf dem Schulhof gemeinsame Leibesübungen zur Leibesertüchtigung durchzuführen hätten. Wir wurden darauf aufmerksam gemacht, dass wir am nächsten Tag unsere Schiefertafeln mit Schwämm-


Schultag chen und Milchgriffel (Das ist eine weiche Kreide) erhalten sollten. Daher solle jeder Schüler einen Schulranzen mitbringen. Wer sich keine Schultasche leisten könne, solle eine schlichte Tasche oder ein Seil zum Binden der Materialien besorgen. Er erklärte uns auch, dass der tägliche Unterricht pünktlich um acht Uhr beginne und vier Stunden andauere. Er wies uns und unsere Eltern darauf hin, dass er künftig vor jedem Unterricht genauestens prüfe, ob ein jeder saubere Hände und Hälse habe. Wer dreckige Hände oder Fingernägel habe, der würde getadelt und müsse nachträglich seine Hände im Schulflur am Waschbecken reinigen. Er lege großen Wert auf Pünktlichkeit, Ordnung und Sauberkeit. Auf seinem Pult erspähte ich einen Rohrstock. Einmal hatte ich schon die Schwielen an den Händen meiner großen Schwester gesehen, die diesen Stock zu spüren bekommen hatte. Sogleich überkam mich leichte Beklemmung. Aber da läutete zu meinem Glück schon die Pausenglocke, und wir Neulinge durften mit unsern Eltern heimgehen. Auf dem Heimweg war ich zwar etwas überfordert, denn ich hatte mir nicht alles merken können, was uns am ersten Schultag gesagt wurde. Aber ich, der frischgebackene Erstklässler, war auch sichtlich stolz, dass ich von diesem Tage an ein Volksschüler war. Und wie wir Kinder damals waren, hing ich meinen Träumen nach und stellte mir vor, wie stolz mein Vater sein würde, wenn er abends heimkäme und ich ihm berichten könne, dass ich jetzt ein richtiger Schüler sei. Und meine Schultüte durfte ich dann auch endlich öffnen. Drei Jahre nach meiner Einschulung sollte sich alles tiefgreifend verändern. Die „Nordstadtschule“ wurde umbenannt in „Adolf-Hitler-Schule“, und in den Klassenzimmern hingen

auf einmal Hitler-Bilder und Hakenkreuz-Fahnen. Erst zwölf Jahre später sollte die Schule wieder ihren ursprünglichen Namen erhalten. Vom AKS-Heimzeitungsteam

len können. Das hatte ich bis dahin schmerzlich vermisst! Selbst auf die großen Sommerferien habe ich mich damals als Erstklässler nicht übermäßig gefreut. Wenn ich dann meinen Mitschülerinnen sagte, dass ich nicht so lange Schulferien haben möchte, sahen sie mich ungläubig an und lachten mich verständlicherweise sogar aus. Viele von meinen ABC-Schützen-Kameraden hatten evtl. Geschwister oder Nachbarskinder, manche konnten auch den Kindergarten vis-à-vis der Christuskirche besuchen. Ich dagegen war als kleines Kind darauf angewiesen, mir die Zeit auf andere Weise zu vertreiben. Ich wünschte mir Kinderbücher zum Anschauen. Mein liebstes Kinderbuch war „Der Struwwelpeter“. Großvater hat-

SENIORENRESIDENZ BERGDORF An diesen Tag kann ich mich noch sehr gut erinnern. Ich hatte mich schon lange darauf gefreut! Den ersten Schultag und die darauf folgende Zeit hatte ich längst herbeigesehnt, um endlich, endlich mit anderen Kindern zusammen sein zu können! Dieser Wunsch beseelte mich schon lange. Mein Geburts- und Elternhaus befand sich in Pforzheim-Brötzingen in der Büchenbronner Straße 121. Das ist ein gutes Stück oberhalb des Tunnels, der von Brötzingen nach Dillweißenstein führt. Viele von Ihnen, liebe Leser, wissen, wo der kurze Seitenweg vor Omnibus-Flitsch von der BüDarum sollten Sie es genießen. Gerade im Alter. chenbronner Straße nach Und damit Ihnen das Genießen leicht fällt, haben wir links abzweigte, der zur „Postkantine“ führt. Das alles weggelassen, was es erschwert: Schwellen, Haus war 1914 erbaut Hindernisse, enge Räume. Dafür gibt’s bei uns: worden und hatte weiße und grüne Kacheln an Q mehr Platz – in 63 hellen Apartments der Fassade. Damals Q mehr Sicherheit – mit 24-Stunden-Notruf war es sehr schick. NunQ mehr Service – von Zimmerreinigung bis mehr stand es mehr als 100 Jahre und entsprach Einkauf-Service natürlich längst nicht Q mehr Vergnügen – im Schwimmbad mit Wellnessmehr den heutigen AnBereich sowie mit vielen attraktiven Freizeitangeboten sprüchen. Vor kurzem wurde es abgerissen. Einfühlsam betreut Ich hatte mich so sehr nach der Gesellschaft von Kindern gesehnt, da unser Haus weit weg von anderen Häusern stand, die ohnehin meist von älteren Bewohnern beBissingerstraße 12 wohnt waren und wo kei75172 Pforzheim ne Kinder in meiner Telefon 07231 9104-0 Nachbarschaft waren, Fax 07231 9104-66 mit denen ich hätte spie-

Das Leben ist schön!

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Mein erster te es mir wiederholt vorgelesen, und ich hörte aufmerksam zu und konnte schon bald die Texte auswendig aufsagen. Wahrscheinlich rührt mein Interesse an Literatur von der so erlebten Kindheit … Wegen der Vorfreude auf meinen ersten Schultag schlief ich sehr unruhig und stand bereits nachts um zwei Uhr am Bett meiner Mutti, weckte sie auf mit der Bitte: „Mama, ich darf doch heute in die Schule gehen; steh jetzt auf und bring mich bitte dahin!“ Sie antwortete: „Kind, es ist jetzt mitten in der Nacht, zwei Uhr! Wir können noch einige Stunden schlafen! Ich verspreche Dir, ich wecke Dich früh genug auf, wir werden ganz bestimmt pünktlich dort sein!“ Ich schlief zwar wieder ein, war dann aber doch die Erste, die aus dem Bett hüpfte. Damals hatten nur ganz wenige Personen ein Auto. Omnibusse befuhren die Büchenbronner Straße jeweils so etwa zwischen sechs und ca. 7.30 Uhr, um Bewohner aus den höher gelegenen Orten in die Goldstadt Pforzheim zu ihren Arbeitsstellen zu bringen. Nach 17.00 Uhr wurde die Büchenbronner Straße wieder von den Bussen beansprucht, um die Menschen wieder heim zu befördern. In der Vorweihnachtszeit kam es auch vor, dass einige Omnibusse bis nach 21 Uhr unterwegs waren, da der Schmuckexport in alle Welt aufblühte und viele in der Schmuckindustrie Beschäftigte abends Überstunden machten. Das hieß damals: „in der Weil schaffen“. In meiner Kindheit erfolgte die Einschulung immer nach Ostern, nicht wie heute im September. In freudiger Erwartung trat ich dann an der Hand meiner Mama den Weg zur Schule an, die auch heute noch neben der Christuskirche in PforzheimBrötzingen steht und immer noch als Schule benutzt wird. Von meinem spendablen Onkel Hannes hatte ich zu Ostern einen wunderschönen

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Schultag

Schulranzen geschenkt bekommen. Er war aus hellbeigem Leder gearbeitet, und ich war mächtig stolz auf dieses wunderschöne Stück. Niemand hatte einen so auffallend schönen Bücherranzen! Endlich, endlich durfte ich unter gleichaltrigen Mädchen sein! Ob es mir nicht doch etwas bange wurde unter den zahlreichen lärmenden ABC-Schützen? Schon möglich, ich weiß es nicht mehr. Auf alle Fälle war ich gleich Feuer und Flamme, als sich unsere zukünftige Lehrerin, Fräulein Baumann, vorstellte und uns in unser Klassenzimmer begleitete. Soweit ich mich entsinnen kann, gab es damals die sogenannte Schultüte noch nicht. Die weiblichen Lehrkräfte waren zu jener Zeit nicht verheiratet. Es gab nur „Fräuleins“. Unsere Lehrerin, das Fräulein Baumann, war – so habe ich es in Erinnerung – vielleicht Anfang oder Mitte 30. Ich fasste sogleich Vertrauen zu ihr und freute mich auf meinen Unterricht bei ihr. Wir durften in Begleitung von Fräulein Baumann in unser künftiges Klassenzimmer gehen – ohne Begleitperson. Probeweise durften wir uns an die altersgerechten, schrägen Schreibpulte für jeweils zwei Kinder setzen und diese für uns ungewohnten Sitzmöglichkeiten erst mal kennenlernen. An diesem ersten Schultag fand kein Unterricht statt. Ich glaube, unsere Begleitpersonen wurden informiert, wann wir am nächsten Tag zum Unterricht wieder erscheinen sollten und auf weitere Dinge, die zu beachten waren, hingewiesen. Zu meiner großen Freude fand ich schon sehr bald neue Freundinnen. Einige von ihnen sind bereits verstorben oder auch verzogen. Meine beiden liebsten Freundinnen sind noch am Leben und besuchen mich von Zeit zu Zeit hier im Haus Bergdorf in Büchenbronn. Dann werden Erinnerungen – auch an den ersten

Schultag – wach. Da heißt es manchmal: „Weißt Du noch???“ und wir erinnern uns gemeinsam an unseren ersten Schultag. Lore Denk HAUS BETHESDA Er ist schon so lange vorbei ... mein erster Schultag. Ich muss mich wirklich sehr anstrengen, um mich zu erinnern. 1940 bin ich in Pegau eingeschult worden, einer kleinen Nachbarstadt nahe meiner Geburtsstadt. Ich erinnere mich noch sehr genau an den Schulweg, 6 km bei Wind und Wetter, bei Schnee, Kälte und Glatteis. Zweimal am Tag den Weg laufen – ich denke, für unsere Kinder heute nicht mehr vorstellbar. In unserer Klasse waren ungefähr 40 Kinder, Jungen und Mädchen zusammen. Wir waren 6 – 10 Jahre alt, und es war manchmal ein ganz schönes Durcheinander. Die Kleinen saßen vorn, die Größeren hinten. Ich weiß gar nicht mehr, ob ich mich auf die Schule gefreut habe. Es war Krieg zu dieser Zeit. Ich denke, ich wäre lieber zu Hause bei meiner Mutter geblieben. Oft gab es Bombenalarm, dann blieb die Schule aber zu. Eine richtige Einschulung, so wie heute, gab es für mich nicht, und ich habe auch keine Schultüte bekommen. Meine Mutter hatte Kekse gebacken, und sie gab mir davon einen großen Teil mit. Die Hälfte habe ich damals bestimmt an Freundinnen verschenkt. Ich hatte keinen Ranzen, aber von meinen Brüdern war ein alter, zerschlissener Tornister da, den nahm ich auf den Rücken. Er war auch nicht schwer, es gab ja anfangs keine Bücher oder Hefte. Gelernt haben wir das meiste untereinander. Die Älteren waren ja im Lernstoff uns Jüngeren voraus, wir haben mit den einfachsten Dingen


Altenhilfeeinrichtung August-Kayser-Str.23 • 75175 Pforzheim Telefon 072 31/ 96 60 -0 • Fax 072 31/ 650032 info@august-kayser-stiftung.de www.august-kayser-stiftung.de

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Mein erster begonnen. So weiß ich noch, dass wir tagelang den Buchstaben A geübt haben, dann das M, später das O. Wie stolz war ich, als ich daraus MAMA oder OMA schreiben konnte. Später kleine Sätze wie: MAMA AM ZAUN (der Zaun wurde als Bild gemalt). Geschrieben haben wir zuerst auf eine Schiefertafel, später mit dem Bleistift auf Papier. Viel später schrieben wir mit Tinte aus dem Tintenfass in unserem Schülerpult. Mit dem Rechnen ging es auch langsam vorwärts. Aber irgendwie haben wir alle alles gelernt, was wichtig war. Oft gab es Bombenalarm, dann blieb die Schule zu. Unser Lehrer hieß Herr Baldauf, und er war sehr streng. Er schlug uns mit dem Rohrstock auf die ausgestreckten Hände. Manch einer musste stundenlang mit dem Gesicht zur Wand in der Ecke stehen .Das war nicht schön und auch nicht in Ordnung. Aber damals gehörte es dazu. Ich habe mir in Vorbereitung auf dieses Thema viele Gedanken gemacht und muss sagen, so schlecht war die Schulzeit nicht, aber an den ersten Schultag habe ich so gut wie keine richtigen Erinnerungen mehr. Es war eine schwere Zeit, bedingt durch den Krieg, und ich war noch ein kleines Kind. Ich merke auch, dass ich nicht viel über diesen Lebensabschnitt erzähle. Vielleicht habe ich vieles davon verdrängt. Ute Rowe mit einer Bewohnerin CASA REHA OSTERFELD Ja, ja, das waren noch Zeiten! Ich lebte bei meiner Oma. Wir hatten ein Häuschen direkt am Waldesrand. Eines Tages sagte meine Oma: „Morgen ist dein erster Schultag.“ Sie fuhr mit mir in die Stadt, um eine Schultüte zu kaufen. Am nächsten Morgen zog sie mir ein langes Kleidchen an, mit so `ner Flügelschürze, den Schulranzen zog

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Schultag

sie mir um und die Schultüte gab sie mir in die Hand. Zudem hatten wir zur damaligen Zeit noch hohen Schnee. Ich musste von unserem Häuschen einen steilen Berg hinunter laufen, bis ich zur Hauptstraße kam. Danach musste ich noch einen km ins Dorf laufen. Vor dem Schulhaus hatten sich schon einige Kinder versammelt. Wir gingen gemeinsam in die Kirche, denn dort wurden wir vom Pfarrer gesegnet. Danach ging es ins Klassenzimmer. Es gab noch die alten Schulbänke, und der Lehrer hatte noch sein altes Pult vorne stehen. Es wurden Tafeln mit Kreide und Schulbücher ausgeteilt. Man sang Lieder, und dann ging es los. Der Lehrer malte an der Tafel die Buchstaben a, b, c usw. auf, und wir mussten es nachschreiben. Als ich schon einige Wochen in der Schule war, geschah etwas Lustiges, an das ich mich noch gut erinnern kann. Unser Lehrer hatte auf seinem Stuhl ein Kissen. So klein wir noch waren, so frech waren wir. Wir steckten dem Lehrer Stecknadeln ins Kissen. Er kam ins Klassenzimmer. „Guten Morgen, Kinder“, sagte er. Wir grinsten schon alle. Dann setzte er sich hin und schrie auf: „Wer war das?“ Keiner hatte den anderen verraten. Doch ein Junge war dabei, der uns verriet. Er sagte, ich und noch ein Mädchen wären es gewesen. Meine Güte, da gab es mit dem Rohrstock „Tatzen“ auf die Hände. Es wurde meiner Oma gemeldet. Von ihr bekam ich nochmals Schläge mit dem Kochlöffel. Das alles geschah schon ein paar Wochen nach meinem Schuleintritt. Aber mein erster Schultag war schön. Alle waren hübsch angezogen, und in der Klasse wurde gesungen. Dann ging es auch schon los an das erste Buchstaben Schreiben. Gerne denke ich daran zurück, aber wie schnell verging die Zeit. Ach ja, ich weiß noch; das erste Lied, das wir in der Schule lernen

mussten und sangen, war: „Lasst die Kinder zu mir kommen, ihrer ist das Himmelreich. Wer den Himmel will erwerben, werdet diesen Kleinen gleich. Diese Worte, diese Liebe, lasst sie heut erneuert sein. Liebster Jesus komm und segne heute diese Kleinen dein.“ Dies war das erste Lied, das wir am Anfang lernen mussten. Jetzt ist alles vorbei, und ich bin im Pflegeheim Casa Reha gelandet. Christa Sänger SENIORENRESIDENZ GOLDENE PFORTE Ich kann mich noch sehr gut an meinen ersten Schultag erinnern. Ich war sechs Jahre alt und wir wurden damals in der Zeit nach Ostern eingeschult. Ich war sehr aufgeregt und habe mich schon Tage davor auf diesen Tag gefreut.

Meine erste Schule war die 20. Volksschule in Oberschönwalde. In dieser Nacht bekam ich kein Auge zu. Endlich war ich „groß“ und durfte zur Schule gehen. Zu meiner Einschulung bekam ich ein wunderschönes neues Kleid, das sich meine Eltern wortwörtlich vom Munde


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abgespart hatten und eine Schultüte. In der Schultüte befanden sich eine Menge Naschereien und ein Griffel. Das Klassenzimmer war voller Kinder, und die meisten davon kannte ich nicht einmal. So war meine Freude schnell verflogen und hatte sich in Angst verwandelt. Ich setzte mich also an mein Schreibpult und fing sofort an zu weinen. Das legte sich aber relativ schnell wieder, als mein Lehrer ins Zimmer kam. Mein erster Lehrer hieß Herr Marten. Alles war groß und neu für mich, und meine ältere Schwester hatte mir schon große Angst vor allem gemacht und mir allerhand Ge-

schichten über diesen Mann erzählt. Er sei sehr streng und könne es nicht leiden, wenn man weinen würde. Also fing ich schnell an mir die Tränen abzuwischen und wollte sehr tapfer sein. Ich sollte aber schnell merken, wie streng Herr Marten wirklich war. Und zwar trug sich an meinem ersten Schultag folgende Geschichte zu: Wir waren in der Klasse zwei Mädchen mit genau dem selben Vornamen. Besagtes Mädchen saß auch noch eine Bankreihe hinter mir. In unsere Schulpulte waren Tintenfässer eingelassen, die mit einem Deckel geschlossen waren, der

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Mein erster wiederum an einem Scharnier befestigt war. Mit diesem Deckel fing das junge Mädchen an zu klappern. Immer wieder ließ sie den Deckel nach dem Öffnen wieder zuschnappen. Das war natürlich störend für alle Mitschüler. Es brauchte nicht lange – schließlich bestand Herr Marten auf Ruhe und Konzentration in der Klasse – und er wurde auf dieses sehr störende Geräusch aufmerksam. Nach der ersten fruchtlosen Ermahnung, die er böse schauend in die Klasse warf, fragte er natürlich, wer genau dafür verantwortlich wäre. Daraufhin meinten einige Mitschüler, dass es die Ursula sei, die diesen Lärm veranstalte. Da ich weit vorne saß und er sich meinen Namen gemerkt hatte, kam er auf mich zu und ich bekam meine erste „Tatze“. Sie tat nicht so weh, wie ich erwartet hatte, aber natürlich bekam ich sie völlig zu unrecht und da ich sowieso innerlich sehr aufgeregt war, fing ich fürchterlich an zu weinen. Herr Marten wollte noch ungehaltener reagieren und forderte mich auf, endlich wieder still zu sein. Ich konnte nicht, und so schickte er sich an, mir eine zweite verpassen zu wollen, bis die richtige Ursula aufstand und den Lehrer auf seinen Irrtum hinwies und sich ihrerseits eine Tatze einfing. Ursula und ich schreiben uns bis heute noch Briefe. Frau L. HEIM AM HACHEL Meine Einschulung war im Frühjahr 1938 in Ober-Bielau, Kreis Görlitz in Niederschlesien. Ich freute mich sehr auf diesen Tag und war natürlich sehr aufgeregt. Von meinen beiden älteren Schwestern und meinem älteren Bruder hatte ich bereits vieles von der Schule gehört. Da ich ein sehr neugieriges Kind war, wollte ich endlich auch ein

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Schultag

Schulmädchen sein. An meinem ersten Schultag gingen wir zunächst zum Einschulungsgottesdienst in die Kirche. Ich wurde von meiner Mutter, meinem Patenonkel und meiner Tante begleitet. Anschließend ging es in die Schule, und wir Schulanfänger lernten unseren Lehrer kennen. Er wohnte drei Ortschaften weiter und kam mit seinem Fahrrad zur Schule. Da unser Lehrer für mehrere Schulen zuständig war, kam er häufig zu spät oder gar nicht zur Schule. Mein erster Schultag war ein schöner, sonniger Tag, und es hat alles gut geklappt. Ich war so stolz auf meinen neuen Lederranzen und meine neue Lederumhängetasche für mein Vesper. Natürlich bekam ich von meinen Eltern auch eine Schultüte, eine Zuckertüte. Ich erinnere mich noch ganz genau an den Inhalt: ganz unten eine Apfelsine, das war etwas ganz Besonderes. Bestimmt hatte mein Vater die Apfelsine eingetauscht. Und dann kamen die Süßigkeiten, sogar Schokoladenosterhäschen waren darin. Nach der ersten Schulstunde gingen wir noch zum Kaffeetrinken und Kuchenessen nach Hause. Das war auch etwas ganz Besonderes. Alle ließen ihre Arbeit liegen und nahmen sich für mich und meine Einschulung Zeit. Erst am Abend gingen wieder alle ihrer Arbeit in unserer kleinen Landwirtschaft nach. Deshalb war dies ein unvergesslicher, ein ganz besonderer Tag für mich, und wir sprachen noch Tage später darüber. Leider hatte ich in den folgenden Kriegsjahren häufig Angst. Während der Luftangriffe wurden wir Schulkinder immer wieder nach Hause geschickt, und der Unterricht fiel aus. So unbeschwert erlebte ich nur meinen ersten Schultag. Und an diesen erinnere ich mich noch heute, Jahrzehnte später, voller Freude, Stolz und Dankbarkeit. Margarete Bergmann

HAUS MAIHÄLDEN Frau Vogel, eine Bewohnerin unseres Hauses, erinnert sich noch gut an den Tag ihrer Einschulung, es war im Jahre 1931 in Kronstadt (Siebenbürgen). Sie erzählt:

„Erster Schultag! Ich freute mich sehr, in die Schule gehen zu dürfen. Meine beiden Schwestern gingen schon seit zwei Jahren in die Schule, so dass mir der Schulbesuch nicht schwer fiel. Meine Mutter ließ mir ein neues Kleid von unserer Hausschneiderin nähen – ich war ganz stolz! Meine Schultasche war aus Leder und war ganz schön schwer. Die Blumenauer Schule lag neben der Kirche, in welcher ich später auch konfirmiert wurde. Nun stand ich im Klassenzimmer der ersten Klasse. „Oh weh, oh weh“, dachte ich – alle standen durcheinander, und es war lautes Geschrei. Plötzlich klatschte die Lehrerin in die Hände und alle waren still. „Ich heiße Frau Goth“, stellte sich die Lehrerin vor. „Bitte setzt euch in die Bänke, wir wollen uns alle vorstellen“, hieß sie uns an. Bis sich alle Schülerinnen vorgestellt hatten, verging eine Stunde. Das Mädchen neben mir war eher abweisend, vielleicht auch ängstlich oder unsicher. Es schien, als störe sie meine Natürlichkeit. Im Anschluss an die Vorstellungsrunde wurden wir aufgeklärt, welche Hefte und Bücher wir brauchten.


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Mein erster Das Lese- und Rechenbuch, sowie Stifte, hatte ich schon von meinen Schwestern. Schließlich klatschte unsere Lehrerin in die Hände und beendete den ersten Schultag. Mit den Worten: „So meine Lieben, morgen sehen wir uns wieder, nun geht schön nach Hause“, entließ uns Frau Goth. Meine „Bimmelbahn“, die mich nach Hause brachte, wartete schon. Sie machte einen Riesenkrach, wenn sie den Dampf abließ. Endlich war ich zuhause. Enttäuscht lief ich zu meiner Mutter und rief: „Mutti, wir haben überhaupt nichts geschrieben!“ Meine Mutter lachte laut und tröstete mich: „Alles nach Plan“. Das war mein erster Schultag.“ SENIORENZENTRUM PAUL GERHARDT Frau K., in wenigen Wochen 91 Jahre alt, strahlt über das ganze Gesicht, als ich sie danach frage, wie sie ihren ersten Schultag erlebt hat. „Das weiß ich noch wie heute“, war ihre spontane Antwort: 1929 wurde ich eingeschult. Ich musste von der Wilhelmshöhe zur Schwarzwaldschule. Es gab viele Staffeln zu bewältigen. Meine Mutter hat mich am ersten Schultag an die Hand genommen und mich begleitet. Das hat sie auch noch einige Male danach getan. Sie hat liebevoll auf mich aufgepasst, dass ich nicht hinfalle und sicher ankomme. Ich trug mein Sonntagskleid, auf das ich immer ganz stolz war, insbesondere bei der Einschulung. Es war ein dunkelblauer Glockenrock, den ich über alles mochte, mit einer bunten Tresse in den Farben blau, rot, grün und gelb. Meine Schulkameradinnen beneideten mich um dieses Kleidungsstück. Am ersten Schultag lernte ich meine Klassenlehrerin, Fräulein Graf kennen. Sie war eine Pfarrerstoch-

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ter und sehr gerecht. Sie hatte die Gabe, uns spielerisch das Rechnen, Lesen und Schreiben beizubringen. Insbesondere das Zeichnen hat mir sehr viel Spaß gemacht. Der Unterricht war immer kurzweilig. Wir haben auch sehr viel gesungen. Die Freude am Gesang ist mir bis heute erhalten geblieben. In der Schule setzte ich mich schon am ersten Schultag neben ein Nachbarsmädchen, mit dem ich mich sehr gut verstand. Wir haben allerdings sehr viel „geschwätzt“, was unserer Lehrerin missfiel. Leider wurden wir ein Jahr später auseinander gesetzt, weil wir den Unterricht zu sehr störten. Darüber war ich sehr traurig. Ganz zum Schluss wird Frau K. etwas melancholisch. Vom ersten Schultag gab es ein schönes Foto, aber beim Angriff auf Pforzheim wurde das Foto leider zerstört. Soziale Betreuung, Aktivierung Beate Baass HAUS SCHAUINSLAND DILLWEISSENSTEIN 1935 wurde ich im Alter von 6 Jahren in die Goebbels-Schule in Brötzingen eingeschult. Ich erinnere mich daran, als wäre es gestern gewesen. Zur Einschulung bekam ich von meinem Opa Ludwig eine Zuckertüte. Zu dieser Zeit war dies keine Selbstverständlichkeit, da es viel Armut gab. Ich erinnere mich so genau an diesen Tag, weil ich mich so blamiert habe. Ich marschierte mit meiner bunten Zuckertüte in Richtung Schule. Auf dem Marktplatz in Brötzingen warteten schon meine zwei Freunde, die ebenfalls Erstklässler waren. Ich hatte als Einziger von uns dreien einer Zuckertüte, weshalb ich besonders stolz war. Vereint und glücklich liefen wir in die Schule. Natürlich waren wir aufgeregt. An der Schule angekommen, musste ich die Treppen zur Schule hoch. Ich

wurde immer nervöser und habe wie man so sagt - „ Blut und Wasser“ geschwitzt. Jedenfalls verfehlte ich die vorletzte Treppenstufe und stürzte hin. Die Zuckertüte flog mir aus der Hand und ging kaputt. Meine zwei Freunde konnten nicht mehr vor Lachen: Die Zuckertüte kaputt und die ganzen Süßigkeiten verstreut auf der Treppe. Mir war das so peinlich. Die Waffeln, Bonbons und Kaugummis – alles lag da, verteilt über die Treppenstufen vor dem Schulhaus. Meine Freunde halfen mir beim Aufsammeln. Ich erlaubte ihnen dann, dass sie alles, was sie aufsammelten, auch behalten könnten. So geschah es, dass ich an diesem Tag mit einer Zuckertüte aus dem Haus ging und ohne wieder nach Haus kam. Ich bin aber stolz, dass ich mit meinen Freunden geteilt habe. Übrigens: die Kaugummis waren leckere Kissenlee von der Konditorei! Unsere Klasse war eine reine Bubenklasse. Begrüßt wurden wir von unserem Klassenlehrer, Herrn Pfeiffer. Der teilte uns auch die Sitzplätze auf den Bänken zu. Da ich nicht sehr groß war, durfte ich auf der ersten Bank links neben der Tür sitzen. Die großen Buben mussten hinten Platz nehmen. Es war nicht wie heute, wo die Schüler freie Platzwahl haben. Die Schüler und auch der Lehrer stellten sich dann vor. Der Lehrer erzählte, dass er Mathematik und Erdkunde lehren werde und erklärte uns seine Erwartungen an das Schulleben. Ich kann nur sagen: An diesem Tag war ich der stolzeste Junge in Brötzingen. Ich werde den Tag nie vergessen. Friedrich Schneider HAUS SCHAUINSLAND EISINGEN Margarethe S., sie ist heute 85 Jahre alt und wurde in Jugoslawien (Cvernenka) geboren, kann sich gut an ihren ersten Schultag erinnern.


Morgens begann alles mit einem Gottesdienst, danach wurde den Schülern das Schulgebäude gezeigt. In der Schule haben sich die Lehrer vorgestellt. Jedem Schulkind wurde ein Platz zugewiesen. Die Jungen bekamen einen Platz auf der einen Seite und die Mädchen auf der anderen Seite des Klassenzimmers. Auf den Bänken gab es immer Platz für zwei Schüler. Den Schulranzen aus Leder hatte Frau S. von ihrem Patenonkel bekommen. Es war eine Tasche aus Leder, in der sie ihre Schulsachen wie Hefte und Bleistifte verstaute. Kugelschreiber oder Füller gab es damals nicht. Wer keinen Spitzer hatte, brauchte gar nicht erst in die Schule zu kommen. Ein Spitzer war sehr von Nöten, da man aufgrund der vielen Schreibarbeiten die Bleistifte ständig nachspitzen musste. Damals war es etwas Besonderes, Schulsachen zu bekommen. Sie wurden den Kindern nach und nach als Geschenk zu Ostern, Weihnachten oder zum Geburtstag übergeben. Frau S. und ihre Familie hatte Glück: die Familie besaß einen Zeitungskiosk, mit dem sie sich gut über Wasser halten konnten. Alle Familienmitglieder haben im Kiosk mitgeholfen. Bereits mit sechs Jahren musste Frau S. zusammen mit ihrer Schwester und ihrem Vater an den Bahnhof laufen, um dort die bestellten Zeitungen abzuholen. Es war immer eine ordentliche Last, denn Zeitungen wiegen in der Masse nicht gerade wenig. Frau S. und ihre Schwester hatten täglich sechs Straßen, in denen sie Zeitungen austragen mussten. Auch mit 7 Jahren, als Frau S. eingeschult wurde, änderte sich daran nichts. Manchmal blieb ihr dadurch morgens so wenig Zeit, dass Fr. S. ohne Frühstück zur Schule ging. Dies holte sie dann aber nach drei Stunden Unterricht nach. Die Vielfalt an Nahrungsmitteln war begrenzt. Es gab das, was die Saison hergab.

Die Schule hat immer 7.50 Uhr angefangen und ging bis 12.30 Uhr. In der gesamten Schulzeit gab es nur 15 Minuten Pause. Auf dem Pausenhof wurde erzählt, gegessen und gespielt. Das Gute war, dass es einen Brunnen gab, aus dem man trinken konnte. Eine Pausenglocke gab es nicht. Die Lehrer bestimmten nach eigenem Ermessen, wann Pause war und wann der Schultag zu Ende ging. Nach der Schule herrschte für Frau S weiterhin ein straffer Zeitplan. Nach dem Mittagessen musste sie mit ihrer Schwester im Kiosk aushelfen. Währenddessen trug ihr Vater wieder Zeitungen aus, z.B. zu einer Zuckerfabrik, die weit weg lag. Es war ein weiter Weg, den die Eltern ihren beiden Kindern nicht zumuten wollten. Spät am Abend wurden dann Zeitungen sortiert und mit Werbung bestückt. Sie zählten auch die nicht verkauften Exemplare, die an die Druckerei zurück gingen. Nur für verkaufte Zeitungen gab es Geld. An Weihnachten war es nicht anders. Das empfindet Frau S. bis heute als schlimm und stimmt sie traurig. Deswegen hat sie bei ihren eigenen Kindern besonders Wert darauf gelegt, ein schönes und kindgerechtes Weihnachten zu feiern. So konnte sie ein wenig nachholen, was sie selbst in ihrer Kindheit vermisst hat. Mit ihrem Lehrer, der mit ihrem Vater befreundet war, hatte Frau S. großes Glück. Er hatte antiautoritäre Lehrmethoden: wer nicht lernen wollte war selbst schuld. Er versuchte immer die richtigen Worte zu finden, um die Schüler zu motivieren. Frau S. hat nie einen Rohrstock spüren müssen. Viele Schüler beneideten sie darum. Im Krieg ist Frau S. mit ihrer Familie nach Königsbach-Stein im Enzkreis geflohen. Auch hier hatte sie weiterhin Kontakt zu ihrem Lehrer: Auch er hatte sich nach der Flucht in Königsbach-Stein niedergelassen.

HAUS SCHAUINSLAND TIEFENBRONN Frau Albrecht und Frau Hoffmann aus Tiefenbronn-Mühlhausen sind sich sofort einig, dass zu ihrer Zeit nicht so ein „Aufhebens“ um den 1. Schultag gemacht wurde wie heute. Eine Schultüte gab es nicht. Die wurde wohl erst viel später erfunden. In den 1930er Jahren nahm man die Schule nicht so wichtig. Kinder mussten viel mitarbeiten, die Hausaufgaben konnten oft erst abends gemacht werden. Die Schulbank war viel zu hoch, man musste regelrecht hinauf klettern. Endlich sitzend, baumelten die Füße in der Luft und der Abstand zum Schreibpult war sehr weit. Bequem war das auf keinen Fall. Die Schultasche war aus Pappe, nur der Riemen aus Leder. „Ab dem 2. Tag lernten wir auf einer Schiefertafel zu schreiben.“ Frau Hoffmann erzählt: „Die Tafel erbte ich von meiner Cousine. Einen Griffel gab es dazu und einen Schwamm, der an einer Schnur aus dem Ranzen baumelte. Wir trugen eine weiße, bestickte Schürze. Die mussten wir zuhause als erstes wieder ausziehen, damit sie schön sauber blieb. Für die Kleidchen trennte Mutter die abgelegten Sachen der Großmutter auf. Neues konnte man sich nicht leisten, war auch nicht üblich. Heute würde man sagen: Es wurde alles „recycelt“. „Ordentlich und sauber“ war das Motto, was über allem stand. Streng wurde dies eingefordert von unserem Lehrer Herrn Ramminger. Wir vermissten unsere Kindergärtnerin „Schwester Helene“ mit ihrem weiblich einfühlsamen Wesen am Anfang sehr. Doch schnell gewöhnten wir uns an alles Neue und waren stolze und brave Schülerinnen.“

Schultütengrafiken: © oliviaolivia80 - Fotolia.com

Schultag

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Buchvorstellung:

Lebensfreude trotz Demenz:

„SingLiesel“ –

Fast jeder von uns hat es schon erlebt: Nebenbei läuft das Radio. Irgendwann kommt eine Melodie, die einen in ihren Bann zieht, weil man sie aus jungen Jahren kennt und sie ganz bestimmte Erinnerungen weckt. Bei Menschen mit Demenz ist das genauso, weil das musikalische Gedächtnis länger funktioniert als andere Bereiche. Hier setzt die „SingLiesel“, eine Buchreihe für Menschen mit Demenz an. Das Besondere: Die stimmig gestalteten Bücher lassen per Knopfdruck bekannte Lieder erklingen und entfalten bei Demenzkranken positive Wirkungen. Viele Demenzkranke, die man auf anderen Wegen kaum erreicht, blühen förmlich auf, wenn sie Lieder aus ihrer Kindheit und Jugend hören.

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ZUM STRAPAZIEREN Weiche Kanten, starke Pappen, abwaschbarer Einband – die Bücher (etwa 20 mal 25 cm) sind so gestaltet, dass sie viel aushalten und kein Verletzungsrisiko bergen. Alle Informationen sind auf eine abziehbare Folie gedruckt, damit Angehörige eine Anleitung haben, diese dann aber entfernen können.

ZUM MITSINGEN Per Knopfdruck ist pro Seite ein Lied zu hören, das heutige Senioren aus ihrer Kindheit und Jugend kennen. Die Lieder werden langsamer und in tieferen Tonlagen als gewöhnlich gesungen, damit den Demenzkranken das Mitsingen leicht gemacht wird. Für Angehörige gibt es im Buch Liedtexte.

ZUM ANFASSEN Demenzkranke entwickeln einen „Nesteldrang“, das heißt, sie können teilweise ihre Hände schlecht ruhig halten. In den Büchern gibt es deshalb Elemente wie etwa den Zopf der SingLiesel, ein Mühlrad, das sich drehen lässt oder eine Tür, die man öffnen kann, damit auch die Finger etwas zu tun haben.

ZUM ERINNERN Die Illustrationen orientieren sich am Stil von Schulbüchern vergangener Tage, da sich Demenzkranke an die Zeit ihrer Jugend am besten erinnern. Die Bilder sind ruhig gestaltet, enthalten klare Kontraste und viele Weißflächen, damit die Betrachter nicht überfordert werden. Zeittypische Elemente wie ein altes Telefon, ein Zeppelin oder ein Riesenrad helfen, sich an die eigene Biographie zu erinnern.


singende Bücher für Demenzkranke Die große Bedeutung von Musik für Menschen mit Demenz macht der renommierte Neurologe und Weltbestsellerautor Oliver Sacks bewusst: „Die Reaktion auf Musik bleibt erhalten, selbst wenn die Demenz fortgeschritten ist.“ Sacks erklärt: „Vertraute Musik wirkt als eine Art Proustsche Gedächtnishilfe, die längst vergessene Emotionen und Assoziationen hervorlockt und so dem Patienten wieder Zugang zu Stimmungen und Erinnerungen, Gedanken und Welten eröffnet, die scheinbar vollkommen verloren waren.“ Genau darin besteht auch ein Erfolgsgeheimnis der einzigartigen „SingLiesel“-Buchreihe. Jedes Buch enthält drei bekannte Lieder, die den meisten Menschen aus ihrer Kindheit oder Jugend vertraut und für viele mit schönen Erlebnissen verbunden sind. Die Auswahl der Lieder aller „SingLiesel“-Bücher hat einen entscheidenden Grund: „Es ist wichtig, an Musik anzuknüpfen, die im Langzeitgedächtnis der Demenzkranken verankert ist. Und das sind die alten Volkslieder, Heimatlieder, Wanderlieder, Tanz- und Trinklieder“, erläutert Barbara Weinzierl. Die Musiktherapeutin gehört – wie Ärzte, Gerontologen und Pflegekräfte – zum Expertenbeirat, der die Entwicklung des „SingLiesel“-Konzepts begleitete und Fachwissen und Praxiserfahrungen beisteuerte. Dadurch ist es gelungen, die „SingLiesel“-Bücher ganz genau auf die Lebenssituation und die Bedürfnisse Demenzkranker abzustimmen – und zwar in jeder Hinsicht. So werden die Lieder nicht etwa mit Noten vorgestellt, sondern auf verschiedene direkt „ansprechende“ Arten. Das Herzstück ist ein batteriebetriebener integrierter Sound-Chip: So kann jedes Lied unmittelbar seine Wirkung entfalten, indem es akustisch abgespielt wird. Dazu genügt es, auf den Start-Knopf zu drücken, der farblich hervorgehoben und zudem mit Stoff überzo-

gen ist, so dass er leicht ertastet wer- abgedruckt. Überdies gibt es nützliden kann. Wenn eines der bekann- che Hinweise für Angehörige und ten Lieder erklingt, ereignet sich oft Pflegekräfte: Diese Informationen steErstaunliches. Beispielhaft sind die hen auf einer Folie, die leicht vom sehr positiven Erfahrungen von Ur- Buch ablösbar ist, so dass das Thesula Herre, die seit 1991 Demenz- ma Demenz gar nicht unbedingt zur kranke und ihre Angehörigen be- Sprache kommen muss, wenn eine treut: „Ich habe die „Sing- Liesel“ bei „SingLiesel“ verschenkt wird. Dazu verschiedenen Heimbewohnern aus- eignen sich die singenden Bücher probiert. Eine Frau mit fortgeschrit- hervorragend, von denen jedes tener Demenz, die sehr selten spricht, Exemplar handgefertigt ist. Dies und hat sofort leise mitgesungen und die die vielen Besonderheiten – etwa exWorte stimmten.“ Die Kölner Neu- tra dicke Seiten, die sich leicht umrologin Dr. Marion Tönnies, eben- blättern lassen – machen die „Singfalls Mitglied im „SingLiesel“-Exper- Liesel“ zu einem einzigartigen Buch tenbeirat, stellt fest, dass die „Sing- für Menschen mit Demenz. Liesel“-Lieder niemanden unberührt Die „singenden Bücher“ – unter lassen, auch wenn manche „nur“ mit- www. singliesel.de oder im Buchsummen oder -sprechen. Viele strah- handel erhältlich – eignen sich dalen über das ganze Gesicht. Ihre Re- mit gerade zu Weihnachten hervoraktionen zeigen, dass sie sich ent- ragend als Geschenk für dementiell spannen, innere Ruhe finden und erkrankte Menschen. wohlfühlen. Und das ist die Hauptsache. Doch die „SingLiesel“-Bücher bieten noch mehr: Auf jedes Lied stimmt eine doppelseitige Abbildung ein, die Erinnerungen an eigene Erlebnisse der Betrachter weckt. Für Vertrautheit sorgen der Illustrationsstil, der Das Buch, das singt an klassische Schulfibeln angelehnt ist, sowie die Die Mitsing- und Erlebnis-Buchreihe zeittypischen Elemente. So für demenzkranke Menschen ist z.B. kein Handy abgebildet, sondern ein gutes, altes Wandtelefon. Eine Einladung, sich an Erinnerungen heranzutasten, sind auch die Klapp- und Fühlelemente auf jeder Doppelseite, z.B. ein Mühlrad, das sich drehen lässt. Solche „begreifbaren“ Extras und überhaupt die vielen liebevoll ausgearbeiteten Details enthalten jede Menge Anknüpfungspunkte für Gespräche. Zur Unterstützung sind zu allen Liedern drei Strophen

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Eingangssituation mit freundlich gestaltetem Café,Verwaltung und Wartebereich dar. Im Wohlfühlbad mit Hubbadewanne, das im hinteren Teil des Eingangsgebäudes an das Café angrenzt, können die Bewohner die stimmungsvolle Gestaltung des Raumes genießen – Ruhe und Entspannung pur unterstützt durch wohltuende Badeessenzen.

Das Pflegehaus bietet auf zwei Wohnbereichen, die unter dem Motto „bekannte Gebäude und Gegenden des Enzkreises“ und „Pforzheimer Schmuck“ stehen, 36 Pflegeplätze. Alle 30 Zimmer haben eine Nasszelle, von denen ein Teil als rollstuhlfahrergerecht ausgelegt ist. Das Erdgeschoss, über eine Terrasse mit dem Garten verbunden, ist auch für an Demenz erkrankte Bewohner geeignet. Die Visitenkarte des Gebäudes stellt die dem Pflegehaus vorgelagerte

In Kooperation mit ortsansässigen Kirchenund Krankenpflegevereinen sowie Besuchen des Kindergartens und der Schule freuen wir uns darauf, allen Bewohnern eine angenehme Umgebung zu schaffen, in welcher der Lebensabend mit Freude und Würde gelebt werden kann. In einer Zeit schwindender Ressourcen und wachsender Umweltbelastung haben wir uns um intelligente, komfortable aber auch preiswerte Energiekonzepte Gedanken gemacht.

Unser neues Vorhaben: Barrierefreies Wohnen im Ortskern von Bad Liebenzell

Ein Projekt der

Immobilien GmbH & Co. KG Siedlungstr. 48 75180 Pforzheim Tel. 07231-6055110 e-mail: sr.pf@web.de

Wir müssen zukünftig unsere Energien regenerativ erzeugen. Dazu ist es aber zwingend erforderlich, den Energiebedarf zu senken. Das heißt, vor der Überlegung Heizung kommt die Überlegung Dämmung. Angesichts dessen bedarf es des Einsatzes gut durchdachter wärmedämmender Konstruktionen, um den Wärmeabfluss deutlich zu reduzieren. Eine ideale Ergänzung ist eine thermische Solaranlage. Sechs Monate im Jahr sorgt die Solaranlage vollständig für die Warmwasseraufbereitung und Heizungsunterstützung. Photovoltaik ist unbestritten die eleganteste Art, Sonnenenergie in Strom zu verwandeln. Die Photovoltaikanlage bringt neben dem wirtschaftlichen auch einen bedeutenden Gewinn für unsere Umwelt. Die Sonne ist eben unsere unerschöpfliche Energiequelle. Mit unseren neuen Konzepten möchten wir nicht nur ökologische und wirtschaftliche Akzente in Huchenfeld setzen. Gewinnen sollen vor allem die Senioren. Durch Funktionalität, ein entsprechendes Ambiente mit einer modernen Ausstattung, wozu auch die kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung zählt, sowie natürlich fachkundige Pflege mit Herz und Qualität wird ein optimales Zusammenwirken garantiert und alle Voraussetzungen für das persönliche Wohlempfinden geschaffen.


DRK Kreisverband Pforzheim-Enzkreis:

Essen auf Rädern:

NatĂźrlich lecker!

Was darf es heute sein? Wie wäre es etwa mit einem Lammkeulenbraten „Provence“ in KräutersoĂ&#x;e, dazu grĂźne Bohnen und Rosmarinkartoffeln? Oder lieber ein buntes Ragout aus SpargelgemĂźse? Gesunde Ernährung trägt wesentlich dazu bei, bis ins hohe Alter kĂśrperlich und geistig fit zu bleiben. Die MenĂźs des DRK-Mahlzeitenservice werden nach neuesten ernährungswissenschaftlichen Erkenntnissen zubereitet. Sie sind nicht nur gesund und abwechslungsreich, sondern auch bequem, preiswert und schmackhaft. So spart man sich mĂźhsames Einkaufen, Vorbereiten und Kochen. In dem umfangreichen Katalog findet jeder das fĂźr ihn passende MenĂź – von Hausmannskost, ansprechenden PĂźree-Mahlzeiten und hochkalorischen Suppen bis hin zu kleineren Portionen fĂźr Menschen, deren Appetit meist nicht allzu groĂ&#x; ist. Auch Vorspeise-Suppen, Desserts und Kuchen hält das DRK bereit. Wer vegetarisches Essen bevorzugt oder auf besondere Ernährung be-

ziehungsweise Unverträglichkeiten achten muss, der findet ebenfalls eine breite Auswahl an Mahlzeiten. „Es gibt nichts, was es nicht gibt“, sagt DRK-Mitarbeiterin Roswitha Uibel. Sie hilft Interessierten gerne, das fĂźr sie passende MenĂź '5.-.UHLVYHUEDQG auszusuchen. Je nach 3IRU]KHLP-(Q]NUHLV H 9 Jahreszeiten gibt es besondere Aktionen wie etwa die Wildwochen oder das Thema Oktoberfest mit deftigen Schmankerln. Ein Speiseplan kann fĂźr bis zu sechs Wochen am StĂźck erstellt werden. (QWVSDQQXQJ NDQQ DXFK VR DXVVHKHQ 9HUVFKHQNHQ 6LH Das DRK bietet je*XWVFKHLQH I U +DXVQRWUXI RGHU 0HQ VHUYLFH doch auch fertig gepackte Wochenkartons zum Preis von 48 Euro an. Auch fĂźr den spontanen Bedarf – etwa bei plĂśtzlicher Krankheit oder Abwesenheit der AngehĂśrigen – kĂśnnen +LOIH DXI .QRSIGUXFN 6WXQGHQ (QWODVWXQJ GLH VFKPHFNW GDV Mahlzeiten spontan 6LFKHUKHLW XQG *HERUJHQKHLW LQ 5RWH .UHX] YHUZ|KQW 0HQVFKHQ bestellt werden. „Den GHQ HLJHQHQ YLHU :lQGHQ Âą XQG LQ 3IRU]KHLP XQG (Q]NUHLV PLW GroĂ&#x;teil der im SpeiGDV VR ODQJH ZLH P|JOLFK GHP 0HQ VHUYLFH DXI 5lGHUQ seplan angebotenen

*HVFKHQN-,GHHQ IÂ U :HLKQDFKWHQ

'5.-.UHLVYHUEDQG 3IRU]KHLP-(Q]NUHLV H 9 .URQSULQ]HQVWUD‰H 3IRU]KHLP 7HO - 0HQ VHUYLFH RGHU - +DXVQRWUXI

Mahlzeiten haben wir direkt auf Lager“, sagt Roswitha Uibel. Der Einzelpreis fĂźr die Essen liegen bei tiefgekĂźhlter Ware bei 5,10 Euro und 6,30 Euro fĂźr ein warmes Essen. Rund 200 Kunden betreut der DRKMahlzeitenservice derzeit in Pforzheim und im Enzkreis. Sieben Autos sind täglich unterwegs, um die Kunden mit warmen oder tiefgekĂźhlten Speisen zu beliefern. Die beiden neuen Frische-Mobile sind zudem mit einem Ofen ausgestattet, der Ăźber zwei bis drei Ofenkammern sowie eine KĂźhlkammer verfĂźgt. Diese werden nach Tourenplan bestĂźckt und kĂśnnen zeitversetzt gestartet werden. So werden die MenĂźs schonend gegart. Lange Warmhaltezeiten werden vermieden. Durch diese Innovation kĂśnnen wir unseren Tischgästen ein heiĂ&#x;es und auf den Punkt genau zubereitetes MenĂź garantieren. DarĂźber hinaus bleiben durch die schonende Garung im Ofen die Nährstoffe und Vitamine optimal erhalten, erklärt Werner Hänlein, GeschäftsfĂźhrer des hiesigen DRK-Kreisverbands. Und besonders freut uns, dass wir unseren Senioren nun nicht nur in der Region um MĂźhlacker ofenfrische MenĂźs mit bester Qualität und besten Geschmack bieten kĂśnnen, sondern auch in Knittlingen, Maulbronn, Ă–lbronn-DĂźrrn, Ă–tisheim und Kieselbronn. Weitere Touren bedienen Wiernsheim, Wimsheim, MĂśnsheim, Wurmberg und NiefernĂ–schelbronn. FĂźr ein besonderes Geschenk stellen die Mitarbeiter auch gerne MenĂźGeschenkgutscheine aus.


SPPS Pforzheim:

SPPS – Eine Geschichte, die vor 20 Jahren in Karlsruhe begann Karlsruhe: Dieses Jahr feiert die SPPS Unternehmensgruppe ihr 20-jähriges Jubiläum. Die Gründung der heutigen Unternehmensgruppe SPPS geht auf das Jahr 1994 zurück. Damals wie heute lautet das Motto „SPPS – das Plus an Leistung für den Menschen“. Dieses Jubiläum soll als Anlass genommen werden, die Erfolge der letzten 20 Jahre zusammenzufassen, sowie eine neue Etappe in der Geschichte des Unternehmens zu beginnen. 1994 gründete Susanne Pletowski, gelernte Krankenschwester, den ersten ambulanten Pflegedienst SPPS – Susanne Pletowski Pflege-Service in Karlsruhe-Stupferich. Die Resonanz und Nachfrage war von Anfang sehr positiv und schnell wurde klar, dass dies nur der Anfang sein sollte. Zwei Jahre später wurde somit die zweite ambulante Einrichtung in Pforzheim eröffnet, 1998 kam mit der SPPS Oberhausen GmbH der dritte ambulante Pflegedienst hinzu sowie ein weiterer geschäftsführender Gesellschafter: Herr Bernd Schnell. Im Jahr 2006 wurde mit der SPPS Baden-Baden Rastatt GmbH der südliche Raum des Einzugsgebietes erschlossen. In den kommenden Jahren wurde die Nachfrage im Bereich der außerklinischen Intensivpflege immer größer. Daher wurde 2007 die SPPS Intensiv GmbH gegründet, welche auf den bereits bestehenden Strukturen der Karlsruher Einrichtung aufgebaut wurde. Für dieses Konzept, aus einer bestehenden Einrichtung eine ambulante Intensivversorgung zu errichten, gewann SPPS den Innovationspreis der Pflege des Vincentz-Verlags. Durch das stetige Wachstum erfolgte 2010 nach mehrfachem Umzug der Bau und Umzug in ein eigenes Verwaltungsgebäude mit Fortbildungsräumen in Karlsruhe-Stupferich. Auch die SPPS Einrichtung in Oberhausen ging 2013 einen Schritt wei-

ter und bezog neue größere Büroräumlichkeiten. Das Portfolio von SPPS wird durch die SPPS Service GmbH ergänzt, welche einerseits für die interne Buchhaltung und Lohnabrechnung und anderseits für die Weiterbildung der Mitarbeiter/-innen durch ein eigenes hausinternes Seminarwesen mit bis zu 70 internen Fortbildungen pro Jahr zuständig ist. Hierdurch schafft SPPS die Möglichkeit, dass alle Mitarbeiter durch Schulungen, Weiterbildungen und Zusatzausbildungen (z.B. in der Intensivmedizin, Palliative Care oder Kundenberatung) über ein sehr hohes theoretisches und praktisches Fachwissen verfügen. Durch den ausschließlichen Einsatz hochqualifizierter Mitarbeiter/-innen und durch eine professionelle Organisation können sich die Kunden von SPPS bei optimaler pflegerischer und medizinischer Versorgung zuhause wohlfühlen. SPPS ist kompetent, individuell und flexibel für seine Kunden da und das rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Die hohe Bedeutung der Qualität innerhalb der Unternehmensgruppe wird auch dadurch erkennbar, dass alle Einrichtungen kontinuierlich überwacht und zertifiziert werden, und die SPPS Pforzheim, Baden-Baden, Rastatt und Intensiv GmbH sowie SPPS e.K. mit der MDK Note 1,0 ausgezeichnet sind. Ihre Erfahrung, Investitionen und die ständige Erweiterung der Fähigkei-

ten und Kenntnisse ihrer Mitarbeiter haben die SPPS Unternehmensgruppe zu einem zuverlässigen Partner und Arbeitgeber für über 220 Mitarbeiter/-innen gemacht, die sich täglich um die Anliegen und Wünsche von bis zu 500 Kunden kümmern. In den 20 Jahren ihrer Tätigkeit hat die SPPS Unternehmensgruppe evolviert, innoviert, polarisiert und ist von einem kleinen Familienunternehmen zu einer Unternehmensgruppe mit einer stabilen Marktposition gewachsen. SPPS ist zu einem der führenden Dienstleister im Bereich der ambulanten und außerklinischen Pflege in Baden geworden und hat dauerhafte Spuren in der Branche hinterlassen. SPPS bedankt sich bei allen, die mit der Unternehmensgruppe den bisherigen Weg gegangen sind und weiterhin gehen werden, denn es wird noch weiter gehen. „Auf die nächsten 20 Jahre!“

Susanne Pletowski, Pflegedienst SPPS.


Aktivitäten &

Gerda Görnemann 1. Vorsitzende

Dieter Müller, Architekt 1. Vorsitzender Wohnberatung & Seniorenfr. Service

Herta La Delfa 2. Vorsitzende

Bärbel Grötzinger 2. Vorsitzende Engagement im Alter

Norbert Poff Schatzmeister

Ruth König Theater-Service

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DER KREISSENIORENRAT ENZKREIS – STADT PFORZHEIM E.V. ist ein Informations- und Beratungszentrum für ältere Menschen sowie Menschen mit Behinderungen. Der KSR vermittelt Hilfe im Alter und fördert die Meinungsbildung und den Erfahrungsaustausch auf sozialem, wirtschaftlichem, kulturellem, politischem und gesellschaftlichem Gebiet. In der zentral gelegenen Geschäftsstelle steht ein dynamisches Büroteam für Auskünfte, Informationen und Beratungen zur Verfügung. AKTIV UND ENGAGIERT – AUCH IM ALTER Es ist allgemein bekannt, dass regelmäßige Bewegung gut für die Gesundheit ist. Bewegung ist aber auch ein wichtiger Faktor für die geistige Fitness. Und: „Wer regelmäßig aktiv ist, kann das Risiko verringern, dass eine Demenz auftritt. Denn Studien zeigen, dass körperlich fitte und geistig aktive Menschen seltener an einer Demenz erkranken“. Wichtig bei allen Aktivitäten: Die Freude daran! Sport und Bewegung für Senioren Die Sporttherapeutin Vanessa Striebing von der Turngesellschaft (TG) Stein hat Erfahrung mit Seniorensport. Das ist auch der Grund, warum der KreisSeniorenRat sie bereits zum zweiten Mal für das Fahrsicherheitstraining – eine gemeinsame Veranstaltung mit der Verkehrswacht – engagiert hat. Dabei führt sie mit den Teilnehmern Übungen durch, mit denen die Beweglichkeit und das Reaktionsvermögen – zwei wichtige Aspekte der Fahrtüchtigkeit – erhalten und verbessert werden können. Vanessa Striebing leitet bei der TG Stein mehrere Seniorengruppen. Auch sie ist überzeugt, dass sich jede Form von Bewegung positiv auf die Gesundheit auswirkt, auch auf die geistigen Fähigkeiten. „Speziell im Alter sollte man Nichtstun möglichst vermeiden. Bereits 10 Minuten richtige Bewegung am Tag ist nützlich. Besser ist es natürlich, einen

festen Termin pro Woche zu haben – am besten in der Gruppe. Da lässt sich der innere Schweinehund besser überwinden und die soziale Komponente spielt auch eine ganz wichtige Rolle. Wenn die Senioren dann noch 1 – 2 Mal zu Hause etwas machen, bringt das richtig viel. Natürlich merkt man, wenn jemand sein Leben lang sportlich aktiv war, aber es ist nie zu spät anzufangen. Spaß steht im Vordergrund Auch wenn die Neulinge anfangs etwas skeptisch sind. Erfahrungsgemäß sind auch sie nach kurzer Zeit voll dabei. „In ihren Gruppen wird viel gelacht und die Senioren sind mit Freude und Begeisterung dabei. Danach geht es einem einfach besser.“ Eine Rückmeldung, die Vanessa Striebing besonders erfreut. Und zu den Übungen: „Was geht, geht. Wenn eine Übung weh tut, einfach weglassen. Es gibt genügend andere Übungen.“ Programm für Mütter und Töchter Seit rund einem Jahr leitet Vanessa Striebing eine Gruppe mit Müttern und Töchtern – ein neuer Ansatz – wobei die Töchter so um die 40 sind. Auch hier wird mit viel Spaß, in guter Atmosphäre trainiert. „Die Älteren machen einfach 2 Wiederholungen weniger oder üben unter erleichterten Bedingungen. Die Töchter dürfen sich ruhig etwas mehr anstrengen, was die Mütter gerne mit witzigen Bemerkungen kommentieren.“ Aber die Trainerin hat auch Übungen eingebaut, bei denen die Älteren und die Jüngeren paarweise zusammen aktiv sind. „Es darf schon ein bisschen anstrengend sein, aber man muss sich dabei wohlfühlen.“ Die TG Stein ist ein Beispiel für Vereine, die im Bereich Gesundheitssport auch gezielt für die Senioren ein Programm anbieten. Weitere Informationen Wer sich über das regionale Sportangebot für Senioren umfassend in-

formieren will, kann sich an den Sportkreis Pforzheim Enzkreis e.V. Tobias Müller wenden, Tel. 0 72 31 – 3 35 00 oder unter info@sportkreispforzheim.de Bärbel Grötzinger STERNTREFFEN IN KIESELBRONN Zum 30. Mal seit der Gründung veranstaltete der Kreisseniorenrat sein alljährliches Sterntreffen, einen bunten Nachmittag für Senioren. Herta La Delfa, stellvertr. Vorsitzende des KSR, hatte ein buntes und vielseitiges Programm zusammengestellt.

Nach der schwungvollen musikalischen Eröffnung durch den Musikverein Dürrn, zeigten die Vereine ihre differenzierten Besonderheiten: die Kinder der Grundschule Kieselbronn zeigten rhythmische Sprachvariationen und Lieder, der Landfrauenverein witzige und fantasievolle Hut-Kreationen, die Gardemädchen der Faschingsgemeinschaft Pforzheim brachten durch ihren Tanz den Saal in Stimmung. Andrea Überall-Schulze zeigte mit ihrer Mitmachaktion, dass man auch im Sitzen tanzen kann, und die Kinder und Senioren des Turnvereins Kieselbronn bildeten zum Abschluss dieser gelungenen und farbigen Nachmittagsveranstaltung einen wohllautenden Ausklang. Die Bewirtung dieses fröhlichen und lebendigen Nachmittags hatte das DRK Kieselbronn übernommen. Eine ausführliche Besprechung erfolgt in der nächsten Ausgabe.


Veranstaltungen DIE WOHNBERATUNG – EINE WICHTIGE INSTITUTION FÜR ÄLTERE UND/ODER BEHINDERTE MENSCHEN Hindernisse abbauen: überlegen – qualifizieren – aufklären Die Wohnberatungsstelle Enzkreis/ Stadt Pforzheim setzt sich für das selbstständige Wohnen älterer und behinderter Menschen in ihren ganz normalen Wohnungen ein. Die Anpassung der Wohnung an die veränderten Fähigkeiten und Wohnwünsche der Bewohner mit Hilfe der Wohnberatung steht im Mittelpunkt dieser Tätigkeit. Um diesem Ansinnen noch gerechter zu werden, befasst sich der KSR derzeit mit dem Ausbau der angegliederten Wohnberatung im Enzkreis und in der Stadt Pforzheim Ausgangssituation Im Enzkreis und der Stadt Pforzheim leben insgesamt ca.300.000 Einwohner Davon sind ca. 100.000 Einwohner älter als 60 Jahre. Nach Schätzungen des statistischen Landesamtes Baden-Württemberg wird die Einwohnerzahl sinken, die Zahl der Einwohner über 60 Jahre wird jedoch voraussichtlich ansteigen. Viele Bürger wohnen in „nicht barrierefreiem Wohnraum.“ Bei Mobilitätseinschränkungen bedeutet dies häufig, dass die Menschen in der eigenen Häuslichkeit nicht mehr zurechtkommen. Inzwischen gibt es zahlreiche, intelligente Möglichkeiten, den Wohnraum so umzugestalten, dass er barrierefrei oder zumindest behindertengerecht wird. Wichtig wird daher ein unkomplizierter Zugang zu Informationen und Beratungen in diesem Themenfeld. Bisher gibt es eine Wohnberatungsstelle (50% Stelle). Interessierte Bürgerinnen und Bürger aus dem Enzkreis und der Stadt Pforzheim werden durch eine hauptamtliche und mehrere ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund um die Themen Wohnen, Barrierefreiheit etc. beraten.

FÜR ALLE VERANSTALTUNGEN SIND RECHTZEITIGE ANMELDUNGEN ERFORDERLICH! Geschäftsstelle KreisSeniorenRat Enzkreis – Stadt Pforzheim e.V. • Ebersteinstr. 25 (Ecke Salierstraße), 75177 Pforzheim • Tel. 0 72 31/3 27 98 oder Fax 0 72 31/35 77 08 • info@kreisseniorenrat-pf.de · www.kreisseniorenrat-pf.de

Um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden, ist ein Ausbau und die Umstrukturierung dieses Informationsbereiches notwendig und sinnvoll. Eine hauptamtliche Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter der Wohnberatungsstelle wird zukünftig die ehrenamtliche Wohnberatung in den Kommunen aufbauen, schulen und begleiten. Ziele der Wohnberatungsstellen Verbesserung der individuellen Beratung und Versorgung sind das Ziel. Die Wohnberatungsstellen sollen durch frühzeitige Information und Beratung über die unterschiedlichen Angebote und durch die Begleitung der rat- und hilfesuchenden Menschen zur Verbesserung einer individuellen Versorgung beitragen – auch unter Einbeziehung von AAL. Was sind technische Assistenzsysteme? Neue technologische Ansätze sollen die Umgebung (= ambient) des Menschen informationell erschließen und sie dem Menschen kommunikativ dienstbar machen. Ambient Assisted Living (AAL) kann wie folgt definiert werden: „Unter Ambient Assisted Living (AAL) werden Konzepte, Produkte und Dienstleistungen verstanden, die neue Technologien und soziales Umfeld miteinander verbinden und verbessern mit dem Ziel, die Lebensqualität für Menschen in allen Lebensabschnitten, vor allem im Alter, zu erhöhen. Übersetzen kann man AAL am besten mit Altersgerechte Assistenzsysteme für ein gesundes und unabhängiges Leben. AAL-Anwendungen reichen von automatischen Schaltern für Licht, Heizung, Fenster, Bügeleisen, über Sensoren und Kameras bis hin zur Überwachung der häuslichen Aktivitäten älterer und pflegebedürftiger Menschen. Komplexere Assistenzsysteme können Vitalparameter überwachen oder gar Vitalfunktionen steuern. Außerdem wird auch an so-

genannten Service- oder Pflegerobotern gearbeitet. Die anvisierten Lösungen sind nicht als Einzellösungen zu verstehen, sondern als ein systemtechnologischer Ansatz, bei dem über Informationsund Kommunikationstechnologien alle Anwendungen miteinander vernetzt und aufeinander abgestimmt werden sollen. So vernetzt das „Smart Home“, das intelligente Wohnumfeld, in seiner maximalen Variante medizinisch-pflegerische Unterstützung mit solcher der Haushaltsführung und der Kommunikation sowie der Unterstützung der Aktivitäten des täglichen Lebens. Technische Assistenzsysteme versprechen Sicherheit und Entlastung für ältere, kranke und behinderte Menschen in ihrer eigenen Häuslichkeit. Als Begründung für ihren Einsatz wird meist angeführt, dass sie kostengünstiger als personale Hilfen sind, keinen Urlaub fordern, an individuelle Bedürfnisse angepasst werden können und nicht zuletzt die Beschämung, die mit der Inanspruchnahme personaler Hilfe verbunden sein kann, verringern. Zudem stehen sie dort zur Verfügung, wo aufgrund von Personalmangel sonst keine Hilfe geleistet werden kann, zum Beispiel im ländlichen Raum, der schon heute mit Ärztemangel und Defiziten in der Gesundheitsversorgung zu kämpfen hat. Und wie lässt sich Vorgenanntes finanzieren? Neu aufgelegt: KfW-Zuschuss „Altersgerecht Umbauen + Leben“ Endlich ist er wieder da: der KfWInvestitionszuschuss „Altersgerecht Umbauen“. Ab dem 1. Oktober 2014 müssen Eigenheimbesitzer und Mieter nicht mehr zwangsläufig einen Kredit aufnehmen, wenn sie die Beseitigung von Barrieren in ihrer Wohnung nicht vom Ersparten bezahlen können. Stattdessen können sie einen Zuschuss bei der KfWFörderbank beantragen. Dieter Müller

Ilse Kästner Seniorenfr. Service

Waltraud Bopp Bürotätigkeiten

Kerstin Müller Computerhilfe

Barbara Krauß Beisitzerin

Dr. Angela Ulrich Beisitzerin

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Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik:

Mögliche neue Parkinson-Therapie Max-Planck-Forscher entdecken Stoffe, die den Abbau von Nervenzellen bremsen und sogar verhindern können

Bei Parkinson stellen Nervenzellen in einer bestimmten Hirnregion, der Substantia nigra, die Tätigkeit ihrer Mitochondrien ein – durch den Ausfall der Kraftwerke der Zelle sterben die Hirnzellen ab. Forscher des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) zeigen jetzt, wie zwei Stoffe, nämlich D-Laktat und Glykolat, diesen Prozess aufhalten und ihm und sogar vorbeugend entgegenwirken können. Prof. Teymuras Kurzchalia Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik

Prof. Anthony Hyman Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik

Originalveröffentlichung: Yusuke Toyoda, Cihan Erkut, Francisco PanMontojo, Sebastian Boland, Martin P. Stewart, Daniel J. Müller, Wolfgang Wurst, Anthony Hyman und Teymuras V. Kurzchalia: Products of the Parkinson’s-disease-related glyxolase DJ-1, D-lactate and glycolate, support mitochondrial membrane potential and neuronal survival. Biology Open, 25. Juli 2014 doi: 10.1242/ bio.20149399

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Diese beiden Produkte des Gens DJ1 haben die Forscher in kranke menschliche Zellen auf der Petrischale und in Zellen von Fadenwürmern gegeben, deren Mitochondrien bereits die Funktion eingestellt hatten. Das Ergebnis: Der Abbau der Nervenzellen wurde gestoppt, alle Zellen wurden wieder gesund. Auch negative Auswirkungen auf Mitochondrien in Nervenzellen durch das Unkrautbekämpfungsmittel Paraquat, das bekannt als Auslöser von Parkinson ist, konnten die beiden Stoffe verhindern. Sowohl Glykol- als auch Milchsäure kommen ganz natürlich in Joghurt oder unreifen Früchten vor. Den Forschern schweben für die Zukunft Produkte wie mit D-Laktat angereicherter Joghurt vor, die dem Ausbruch einer Parkinson-Erkrankung vorbeugend entgegenwirken könnten. Über das Gen DJ-1 stolperten sowohl Teymuras Kurzchalia als auch Tony Hyman, die beide am MPI-CBG eigentlich an unterschiedlichen Fragestellungen arbeiten und sich so aus verschiedenen Richtungen DJ-1 näherten. Ursprünglich wurde es als ein krebsverursachendes Onkogen gehandelt. 2003 zeigten dann Forschungen, dass es vor allem mit Parkinson in Verbindung zu bringen ist. Neueste Untersuchungen haben DJ-1 der Familie der Glyxolasen zugeordnet, die man bisher ausschließlich für Entgifter-Gene hielt: Man nahm an, dass diese Gene aggressive Aldehydgruppen, die in Mitochondrien als Abfall entstehen, zu neutralen Verbindungen und damit

unschädlich machen. Die Dresdner Forscher zeigen jetzt, dass DJ-1 zudem auch für die Produktion von DLaktat und Glykolat unabdingbar ist und somit dafür sorgt, dass Mitochondrien ihre Leistungsfähigkeit beibehalten können.

erzielen, das verstehen wir bisher nicht, aber der nächste Schritt wird sein, die molekularen Mechanismen genau zu erforschen“, so planen Hyman und Kurzchalia die Zukunft. Und sie haben noch weitere Pläne: Kurzchalia kann sich zum Beispiel vorstellen, einen Joghurt auf den Markt zu bringen, der mit D-Laktat angereichert ist und als ParkinsonProphylaxe dienen kann: „Das schmeckt sogar richtig gut!“ Auf jeden Fall haben sich die beiden Forscher ihre Entdeckung patentieren lassen. Ein Rückgang der Aktivität von Mitochondrien ist bei vielen Krankheiten

Funktionierende Kraftwerke der Zelle sind hier rot gefärbt, die DNA blau. Schaltet man das Gen DJ-1 aus, stellen die Mitochondrien ihre Aktivität ein (links), gibt man Glykolat oder D- Laktat hinzu, werden sie wieder voll funktionsfähig (rechts). Bild: MPI-CBG

In Experimenten zeigte sich: Sind Nervenzellen angegriffen und im Absterben begriffen – etwa durch das Herbizid Paraquat oder wenn das Gen DJ-1 nicht richtig funktioniert – so sind D-Laktat und Glukolat die Rettung: Sie verringern die toxische Wirkung des Unkrautbekämpfungsmittels, sie stellen die Funktionalität der Zell-Kraftwerke wieder her und sichern so das Überleben der Nervenzellen. Anti-Parkinson-Joghurt „Wie genau die beiden Stoffe den heilenden und vorbeugenden Effekt

das Problem, nicht nur bei Parkinson. Insofern könnten die Glykolase-Produkte, die das Dresdner Team näher charakterisiert hat, generell eine wichtige Rolle dabei spielen, Zellen vor ihrem Tod zu schützen, so mutmaßen die Forscher. Weitere Informationen: Prof. Teymuras Kurzchalia und Prof. Anthony Hyman Max-Planck-Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik Pfotenhauerstr. 108, 01307 Dresden Tel. 0351/210-2567 o. -1700


AOK Pforzheim:

Pflegereform –

zwischen Anspruch und Realität

Die Pflegebedürftigkeit soll künftig differenzierter erfasst werden. Ob das neue System funktioniert, wird derzeit in zwei Studien getestet. Fest steht: Die Ausgaben steigen. Um sie aufzufangen, müsste der Pflegebeitrag deutlicher steigen. Das derzeitige System der Pflegebegutachtung sieht vor, dass die Gutachter des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen ermitteln, wie groß der tägliche Zeitbedarf für die nötige Unterstützung Pflegebedürftiger ist. Dazu werden Körperpflege, die Ernährung und die Mobilität der Betroffenen bewertet. Je mehr Zeit für die Grundpflege und die Hauswirtschaft notwendig ist, desto höher die Einstufung. Das Problem bei dieser rein somatischen ausgerichteten Feststellung von Pflegebedürftigkeit: Menschen, die Beeinträchtigungen in der Wahrnehmung haben oder an psychischen Störungen leiden, fallen durch das Raster. Beispielsweise Demenzkranke, die körperlich fit sind, jedoch stetige Anleitung brauchen, weil sie vieles vergessen. Der geplante neue Pflegebedürftigkeitsbegriff sieht deshalb die Ausdifferenzierung der drei Pflegestufen auf fünf Pflegegrade vor. Mithilfe des neuen Begutachtungsassessments beurteilt der MDK, was die oder der Pflegebedürftige noch allein kann. Erfasst wird das Maß der Selbständigkeit. Eine Reform in zwei Etappen Stufe 1: Das sich noch im Gesetzgebungsverfahren befindliche erste Pflegestärkungsgesetz sieht ab Januar Leistungsverbesserungen im Umfang von 2,4 Milliarden Euro für die rund 2,6 Millionen Pflegebedürftigen vor. Die Leistungsbeträge der Pflegeversicherung steigen um vier Prozent. Der Beitragssatz soll um 0,3 Prozent angehoben werden. Besonders gefördert wird die Pflege zu Hause. Dazu zählen Zuschüsse, die das Wohnumfeld Pflegebedürftiger verbessern, höhere Sätze zur Tages- und Nacht-

sprechenden Einrichtungen weiter. Die Ausbildung von Pflege- und Fachpersonal muss deutlich intensiviert werden. • Die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs, der auch kognitive Defizite berücksichtigt, wird zu einem Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen und einer höheren Einstufung vieler Leistungsbezieher führen. Das erhöht den Finanzbedarf in der Pflege. Niemand, der heute oder zukünftig Pflegeleistungen bezieht, darf durch die Reform benachteiligt werden. • Nachhaltigkeit braucht strukturelle Änderungen: Langfristig ist eine integrierte Pflegeversicherung anzustreben und muss dynamisiert und der allgemeinen Preisentwicklung angepasst werden.

pflege sowie eine bessere Verknüpfung von stationärer Kurzzeitpflege und der Pflege durch Angehörige zu Hause. Stufe 2: Die zweite Etappe der Reform soll noch in dieser Wahlperiode ein neues Begutachtungsverfahren und den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff bringen. Dazu soll der Beitragssatz um weitere 0,2 Prozent erhöht werden. Durch die fünf Pflegegrade ließen sich eine individuellere Einstufung und passgenauere Leistung erreichen. Der neue Pflegebegriff berücksichtigt auch kognitive Einschränkungen und macht Pflegebedürftigkeit am Grund der Selbständigkeit fest. Aktuell wird in zwei Studien die Praktikabilität der Pflegegrade erprobt. Die Ergebnisse sollen Anfang 2015 vorliegen. Die AOK Baden-Württemberg setzt sich für eine finanzierbare, bedarfsgerechte Versorgung ein. Hierzu wurden Kernforderungen zur Pflegereform an die Politik gestellt. • Wegen des demografischen Wandels gehört die Pflege zu den großen gesamtgesellschaftlichen Gestaltungsaufgaben. • In den kommenden beiden Jahrzehnten wird das familiäre PflegepoMit der AOK-Gesundheitsaktion stärker durchs Leben. Erfahren Sie mehr – auch über sich: Lebe-Balance.de tenzial wegen der steiAOK-DirektService 07441-9328415 genden Erwerbsquote AOK – Die Gesundheitskasse Nordschwarzwald KundenCenter Pforzheim, Zerrennerstr. 49, 75172 Pforzheim von Frauen und aufgrund gesellschaftlicher Trends abnehmen. Das erhöht den Bedarf an Jetzt im Handel! Pflegekräften und ent-

„Wie schenk ich mir ein bisschen mehr Aufmerksamkeit?”

Das Buch zur großen AOK-Gesundheitsaktion Lebe Balance: mit vielen nützlichen Tipps und Übungen.


Fachapotheker Wolfgang Reichert:

Rücken Rückenbeschwerden kennt beinahe jeder Mensch. Sie tauchen ab und zu auf, sind mal heftiger, mal milder. Statt einfach abzuwarten, sollte man aber lieber aktiv werden. Sonst kann der Schmerz zum Dauergast werden. „Ich hab’s an den Bandscheiben“, glauben viele Menschen, die über Kreuzschmerzen klagen. Doch nur bei wenigen ist dies der Fall. „Tatsächlich ist bei 90 Prozent der Patienten keine klare Ursache zu finden“, weiß Dr. Joachim Mallwitz vom Hamburger Rückenzentrum am Michel. Zum Glück ist der Spuk in den meisten Fällen innerhalb von kurzer Zeit wieder vorbei. Wenn nicht, besteht die Gefahr einer Chronifizierung: Die Schmerzen kommen immer wieder oder werden gar zum ständigen Begleiter. Der Schmerz mindert die Lebensfreude Wer unter anhaltenden Schmerzen leidet, wünscht sich vor allem eines: dass sie endlich aufhören. Denn sonst kann man in einen Teufelskreis aus Schmerz und Passivität geraten. Jede Andeutung von Bewegung und Belastung wird dann mit ängstlicher Aufmerksamkeit registriert. Irgendwann vermeidet man bestimmte Bewegungen ganz, und die Muskulatur verkümmert. Die Schmerzen dominieren den Alltag, beeinträchtigen sämtliche Aktivitäten und Beziehungen: Man schläft schlecht, traut sich weniger zu und zieht sich zurück. Darunter leidet das Selbstwertgefühl, was zu Niedergeschlagenheit oder gar Depressionen führen kann. Diese verstärken dann das Schmerzempfinden, denn sie hemmen die Ausschüttung von schmerzstillenden Opiaten. Genauso wichtig wie die Schmerzlinderung ist es, seine Ursache zu kennen. So mancher Rückenpatient

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wünscht sich sehnlichst, dass ein Arzt einen Bandscheibenvorfall feststellt oder sonst ein Gebrechen. Nur endlich eine Erklärung für die Beschwerden finden! Viele Betroffene wechseln ständig den Arzt, weil der vorherige nichts finden konnte. Laut Deutscher Schmerzliga dauert es im Schnitt etwa acht Jahre, bis ein Schmerzpatient schließlich am richtigen Ort landet. Oft sind das Praxen, in denen Ärzte, Psychologen, Krankengymnasten und Sportwissenschaftler im Team auf körperliche und seelische Ursachen zugleich eingehen. Bewegungs- und Physiotherapie, Entspannungstechniken, Verhaltenstherapie, Medikamente und Akupunktur spielen bei der Behandlung der Rückenschmerzen eine Rolle. Die Stufenlagerung bringt Erleichterung Es gibt viele Ursachen für Rückenschmerzen. Deshalb gilt auch bei der Therapie: Was dem einen nützt, kann beim anderen wirkungslos sein. Deshalb hilft hier nur das Ausprobieren! Die Stufenlagerung wirkt häufig Wunder, besonders bei Schmerzen im Lendenwirbelbereich. Legen Sie sich dazu flach auf den Rücken und beugen Sie die Hüfte und Knie im 90-Grad-Winkel. Am besten klappt das, indem Sie die Unterschenkel hochlagern, zum Beispiel auf einen Schaumstoffwürfel aus dem Sanitätshaus. Ein Stapel von Polstern tut es freilich auch. Die richtige Höhe lässt sich durch zusätzliche Kissenauflagen individuell einstellen. Um die Muskulatur zu lockern, hat

sich Wärme bewährt. Sie verbessert die Durchblutung und lindert die Schmerzen. Spezielle Wärmepackungen aus der Apotheke, zum Beispiel mit Fango oder Heublumen, speichern die Wärme und sind durch ihre Tiefenwirkung besonders durchblutungsfördernd. Halten Sie Ihren Rücken auch warm, wenn Sie Ihren Alltagsaktivitäten nachgehen. Wickeln Sie sich dazu einen breiten Wollschal um Taille und Hüften, bei Nackenschmerzen um Schulterpartie und Hals. Sehr wohltuend können ein Saunabesuch, ein heißes Bad oder auch Rotlicht wirken. Falls sich die Schmerzen durch Wärme verstärken sollten, brechen Sie die Behandlung ab. Heilkräuter hemmen Entzündungen Wohltuend sind äußerliche Anwendungen mit Heilkräutern wie Arnika, Rosmarin, Nelken, Eukalyptus oder Kampfer. Sie lindern Schmerzen und wirken entzündungshemmend. Salben und Wärmepflaster mit Extrakten aus Cayennepfeffer regen die Durchblutung an, können die Haut aber auch reizen. Innerlich haben sich Weidenrinde oder Teufelskralle bewährt. Bei starken Schmerzen können Sie auch ein Schmerzmittel nehmen. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten. Was den Rücken stärkt Dass man sich bei Rückenschmerzen schonen sollte, glaubte man lange Zeit. Aber ganz im Gegenteil: Bewegung ist die beste Therapie! Fünf bis sechs Stunden verbringen Rückenpatienten im Hamburger Rückenzentrum am Michel mit Kraftund berufsspezifischem Bewegungstraining. Und das täglich über vier Wochen. „Wir wollen den Menschen helfen, dass sie so schnell wie möglich wieder ihr normales Leben führen können“, er-


klärt Mallwitz. Der Mix bringt es: 80 Prozent der Patienten, die vorher drei Monate oder länger am Stück krankgeschrieben waren, konnten nach der Therapie dauerhaft zurück in den Job. In der Rückentherapie hat die Orthopädie in den letzten Jahren eine Kehrtwende vollzogen: von der passiven Behandlung zur Aktivierung der Patienten. Denn das Nichtstun lässt die Rückenmuskulatur verkümmern, die Bandscheiben werden mangelhaft ernährt, die Stabilität geht verloren. Die beste Arznei für den Rücken heißt: Bewegung, am besten mindestens 3-mal 30 Minuten pro Woche. „Wer bereits Rückenprobleme hat, sollte erst die Muskeln im tiefen

Bauch-, Becken- und Lendenwirbelbereich stabilisieren, bevor er ins Studio geht“, empfiehlt Mallwitz: „Sie stützen die Wirbelsäule.“ Eine prima Übung: Sie ziehen Ihren Bauchnabel langsam ein und halten diese Spannung erst kurz und dann länger, bis Sie nicht mehr können. Wenn Sie ein Rezept für Krankengymnastik haben, können Sie Beweglichkeit und Muskelkraft unter fachlicher Anleitung verbessern. Dynamisches Sitzen ist wichtig für die Muskeln Traditionelle Rückenschulen vermittelten vermeintlich korrekte Bewegungsabläufe und Körperhaltungen, also „richtiges“ Heben, Bü-

cken, Sitzen – im Prinzip Strategien der Bewegungsvermeidung. Heute weiß man, dass es keine „falschen“ Bewegungen gibt. Das Tragen schwerer Lasten ist zwar nicht ideal, doch haben Möbelpacker keineswegs häufiger chronische Rückenbeschwerden als Büroangestellte. Es gibt auch keine „richtige“ Sitzposition. Man sollte dynamisch sitzen – mal aufrecht, dann lümmelnd, mal zurückgelehnt, dann vorgebeugt. Rückenschmerzen haben auch nichts mit Verschleiß zu tun: Der typische Rückenpatient ist nicht im Rentenalter, sondern zwischen 30 und 50. Die Pflichtungen des Alltags lasten eben stärker auf unserem Rücken, als ihm auf Dauer guttut.

Foto: Thomas Zigann

schmerzen

Wolfgang Reichert, Fachapotheker für Offizinpharmazie, ist seit 1980 selbstständiger Apotheker in Pforzheim.


Eine Hymne an die Hände: „Mangels anderer Beweise würde Wir haben Hedwig Koch auf das faszinierende Thema „HÄNDE“ angesprochen, und sie hat uns einiges hierzu aus ihrem „Schatzkästchen“ berichtet: Das größte Geschenk, das beste Werkzeug, das uns Gott auf unsere Lebensreise mitgegeben hat, sind unsere Hände. Was sie leisten, kann man mit Worten nicht beschreiben, sie schaffen einfach alles für uns, ohne zu jammern und zu klagen. Sie sind immer dabei, ob wir wachen oder schlafen, ob wir traurig oder freudig sind. Wohl dem, der keine zwei linke Hände hat, der schon an den Notarzt denkt, wenn er einen Nagel in die Wand schlägt. Würden wir unseren Händen eine Lebensrechnung stellen, sie wäre unbezahlbar. Das Schreiben dieser Zeilen wäre ohne meine „lieben Hände“ nicht möglich, weshalb ich mich bei „ihnen“ besonders bedanken möchte, auch wenn sie keine Wertschätzung erwarten. Alles, was sie für uns tun, ist für uns selbstverständlich, aber wehe, wenn wir uns einmal am Finger verletzen, dann ist das Gejammer groß, und wir merken plötzlich, dass unsere Hand fünf Finger hat, die uns jederzeit dienlich sind. Fällt nur ein Finger aus, schon ist der Tagesablauf gestört, und wir spüren schmerzhaft, dass nicht alles selbstverständlich ist. Die Handharmonie ist gestört. Die Chirologie, die Sprache der Hände, kann aus Hand- und Fingerformen Charaktereigenschaften erkennen. Auch die Außenhände und Nagelformen, die Einteilung der Hand, ihre Proportion sagen etwas aus über das Gesamtniveau eines Menschen. Ein Spatelfinger steht zum Beispiel für Selbstsicherheit, der Eckige für Regelmäßigkeit, der Konische für Künstlerisches, der spitze Finger für mediale Fähigkeiten. Astrologisch zum Beispiel kann man erkennen, welcher Finger sich eine

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Auszeit genehmigt, denn jeder Finger in der Hand ist einem Planeten zugeordnet. Von allen Fingern der Hand besitzt der Daumen eine auffallende Selbständigkeit und Persönlichkeit. Seine Formgebung berichtet von der Individualität der inneren Persönlichkeit, und dem Ich-Selbst des Menschen. Als Ausdruck dieses „IchSelbst“ ist auffallend, dass mancher Daumen sich von den Fingern um 90° Grad entfernen kann, andere nur um 30° Grad oder weniger. Je weiter sich der Daumen abwinkeln kann, umso weniger eigener Wille ist vorhanden. Der Daumen ist astrologisch dem roten Kriegsgott Mars zugeordnet, der Kampfnatur in uns, der uns mit seiner motorischen Tatkraft versorgt, und Pläne in Taten umsetzen lässt, aber auch zu Unvorsichtigkeit und Abenteuerlust verführt. Erwähnenswert ist noch, dass der Daumen nur ein Beugefingerglied besitzt, alle anderen Finger besitzen zwei. Manche Menschen betonen den Daumen mit einem Ring, um seine Dominanz hervorzuheben, wieder andere haben den Daumen in der Westentasche (Cowboy) mit angelegten Innenhänden, was besagt: „Von außen siehst Du mich, aber nicht von innen.“

Gehen wir zu den weiteren vier Fingern, die alle eine unterschiedliche Größe haben und zwei Beugefingerglieder besitzen. Jeder Finger der Hand ist unterteilt in die Göttliche Dreiheit: Körper – Seele – Geist. Der Zeigefinger ist astrologisch der Jupiterfinger. Wir kennen Jupiter als Gott des optimistischen, wohlwollenden Philosophen, der immer nach dem Sinn einer Sache sucht. Der Mittelfinger, der Größte in der

Hand, der die Hand mittet, ist dem Schicksalsplaneten Saturn zugeordnet. Saturn verkörpert die realistische, praktische verantwortungsbewusste Arbeitsrealität. Er ist die innere Instanz, die zu Genügsamkeit, Bescheidenheit, Disziplin und Selbstbescheidung zwingt, um dadurch durch Weisheit die Gesetze des Lebens zu achten. Der nächste Finger rechts neben dem Saturnfinger ist der Ringfinger. Er ist Apollon, der Sonne zugeordnet. Diese ist die Quelle allen Le-


bens. Sie steht für das Ego im Menschen, für seine höchste Instanz. Sie ist Symbol für gesundes Selbstbewusstsein und Eigenverwirklichung. Wen wundert es da, dass die Brautpaare Ihre Lebensgemeinschaft mit einem ewigen Ring an diesem Finger besiegeln. Der letzte, der kleine Finger, ist astrologisch Merkur-Hermes, dem Gott der Händler und Wege zugeordnet. Sein Reich sind die Wissensvermittlung,

die Sprache und Redegewandtheit, Schlauheit und Witz, aber auch die analytische, pedantische, kritische Genauigkeit. Kennen Sie jemanden, dessen Wort- und Sprachschatz sich wie ein sprachliches Kunstwerk anhört, oder einen Wortfresser mit ungebremster Redelust? Dann schauen Sie sich seinen kleinen Finger an. Und wenn Sie jemanden sehen, der nur den kleinen Finger beringt hat, dann können Sie ihn sofort ansprechen. Der Ring signalisiert – ich suche Kontakt.

Und wenn Sie bei der nächsten Begrüßung auf den Händedruck der Persönlichkeit achten, werden Sie spüren – ob sanft oder fest – wie es um den Willen des Menschen steht. Wie bekannt ist, regiert die rechte Gehirnhälfte die linke Körperseite, die nicht logischen Denkfunktionen, und die linke Hemisphäre regiert die rechte Körperseite, die logischen Denkmuster. Was für die beiden Gehirnhälften gilt, hat sich auch im Handlesen bewährt. Die linke Gehirnhälfte verbindet sich mit der rechten Hand, die rechte Gehirnhälfte mit der linken Hand. Die linke Gehirnhälfte und die rechte Hand entsprechen primär den rationellen und physischen, die rechte Gehirnhälfte und die linke Hand primär den irrationalen und psychischen Funktionen im Leben. Die rechte Hand sorgt für die verstandesmäßigen rationellen Denkmuster, die linke Hand für die gefühlsbetonten, intuitiven Handlungen. Praktisch ausgedrückt: Links ist die Anlage, rechts was man daraus macht, oder links die Jugendjahre, rechts der erwachsene Mensch, oder links, das Unbewusste, rechts das Bewusste. Für den Linkshänder ist die linke Hand die physische, die rechte Hand die psychische. Die linke Hand arbeitet eher intuitiv, inspirierend, mit

seelischer Verbundenheit mit der Umgebung, z. B. mit Beschützerinstinkt wie Familienleben, das Mütterliche, Weibliche, Einfühlsame bestimmend. In der Astrologie sind das Werte des vierten Hauses, dem Tierkreiszeichen Krebs zugeordnet mit seinem Herrscher Mond. Für den Rechtshänder dagegen hat die rechte Hand analytisch Strukturiertes, Planendes, Zielgerichtetes, mit Einsatz der Vernunft. Die willentliche Durchsetzung, das Männliche steht im Vordergrund und ist astrologisch dem Sternzeichen Steinbock, oder dem zehnten Haus zugeordnet, dem Karmaplaneten Saturn, der uns nötigt, die Selbstverantwortung für unser Tun und Lassen zu übernehmen. In unseren Händen erkennen wir die Polaritäten männlich – weiblich, Tag – Nacht, Mutter – Vater, Sonne – Mond, Ich- und Du-Seite. Der Mittelfinger, der Saturnfinger ist die Grenze zwischen den beiden Seiten in der Hand. So kann uns die Chiromantie, die Kunst des Handlesens, genau so Einsicht geben wie die Astrologie, die Königin der Künste, wie sie einst genannt wurde, die auf ein tieferes Verständnis der universellen Gesetze des Lebens hinweist. Behandeln wir unsere Hände wie Künstler, denn sie sind es, die unsere Lebensthemen in die Praxis umsetzen.

Hände-Foto: © Romolo Tavani - Fotolia.com

mich der Daumen vom Dasein Gottes überzeugen.“ (Isaak Newton)

Hedwig Koch ist seit 20 Jahren astrologische Lebensberaterin in Pforzheim. Die Hand in ihrer individuellen persönlichkeitsbezogenen Gestaltung ist für sie eine wichtige und aussagestarke Informationsquelle, die leider immer wieder durch die Jahrmarktinterpretationen der Zigeunerinnen um ihren guten Ruf kämpfen muss.

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Rechtsanwältin Isabel Hutter-Vortisch

Wie bedenke ich testamentarisch ein Behinderten

Rechtsanwältin Isabel Hutter-Vortisch

Haben Eltern ein behindertes Kind oder ein Kind, das aus anderen Gründen dauerhaft Leistungen eines Sozialhilfeträgers empfängt, beginnen häufig die Überlegungen, wie „Sorgenkinder“ am Nachlass der Eltern teilhaben können, ohne dass der Sozialhilfeträger seine Leistungen einstellt oder den Nachlass auf sich überleitet. Um dieses „Miterben“ des Sozialamtes zu verhindern, wurde ab ca. 1970 das sogenannte Behindertentestament erfunden. Damit die Besonderheiten dieses Testamentes klar werden, sind zunächst einige grundsätzliche erbrechtliche Begriffe zu erklären. Da Behindertentestamente meistens zugunsten der eigenen Kinder gemacht werden, ist es wichtig, sich vor Abfassen des Testamentes über das sogenannte Pflichtteilsrecht klar zu werden. Pflichtteilsrecht bedeutet Recht auf „Mindestteilhabe“ des Kindes am Nachlass seiner Eltern. Dieses Pflichtteilsrecht besteht immer dann, wenn Eltern ihr Kind enterben, also sich gegenseitig oder Dritte zu Erben machen und das Kind im Erbfall leer ausgehen lassen. Hierzu hat der Gesetzgeber ausdrücklich geregelt, dass in einem solchem „Enterbungsfall“ ein Kind (aber auch ein Ehegatte, sollte er nicht Erbe geworden sein) einen Anspruch auf Teilhabe am Nachlass in Höhe seiner halben gesetzlichen Erbquote hat. Das bedeutet bei einem in Zugewinngemeinschaft lebenden Elternpaar mit zwei Kindern, dass jedes Kind einen gesetzlichen Erbanspruch von 1⁄4 und somit einen Pflichtteilsanspruch von 1⁄ 8 nach dem erstversterbenden Elternteil hat. Nach dem letztversterbenden Elternteil wäre es ein gesetzlicher Erbanspruch von je 1⁄2 und somit ein Pflichtteilsanspruch von 1⁄4 pro Kind. Dieser Anspruch besteht kraft Gesetzes und kann nur für Kinder mit Schulden weiter eingeschränkt werden. Handelt es sich um ein behindertes Kind, sind Einschränkungen dieses Anspruchs nicht möglich, so dass das Sozialamt den Pflichtteilsanspruch auf sich

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überleiten könnte und somit das Kind von dem Nachlass nichts erhalten würde. Konsequenz ist, dass Eltern behinderter Kinder darauf achten müssen, dass durch die richtige Formulierung des Testamentes keine Pflichtteilsansprüche entstehen. Das führt dann automatisch dazu, dass das behinderte Kind Erbe oder Vermächtnisnehmer wird. Wichtig ist, dass die jeweilige Quote bzw. der Wert des Vermächtnisses über der Quote bzw. dem Wert des Pflichtteils liegt. Wenn das behinderte Kind durch das elterliche Testament zum uneingeschränkten Erben wird, erwirbt es damit Vermögen, was dazu führen kann, dass dieses Vermögen zum Bestreiten des Lebensunterhaltes einzusetzen ist bzw. vom Sozialhilfeträger beansprucht wird, um bereits erbrachte Leistungen auszugleichen. Konsequenz daraus ist, dass das behinderte Kind zwar Erbe oder Vermächtnisnehmer werden muss, jedoch nur in der Form, dass das Vermögen nicht endgültig zu seinem Eigentum wird. In diesem Zusammenhang bietet sich die Form der sogenannten Vor- und Nacherbschaft an. Das bedeutet, dass das behinderte Kind als Vorerbe ein Erbe auf Zeit – nämlich seiner Lebenszeit – wird, die Eltern aber bereits in ihrem Testament regeln, wen nach dem Tod des Kindes das

Erbe als Nacherben zufallen wird. Damit wird das geerbte Vermögen nicht Bestandteil des Vermögens des Kindes und ist somit dem Zugriff des Sozialhilfeträgers entzogen. Dieses betrifft zunächst einmal den sogenannten Vermögensstamm, d. h. zum Beispiel das ererbte Haus, das Sparguthaben, Wertpapierdepot etc., nicht jedoch die Erträge, d. h. die Mieteinnahmen, Zinsen, Dividende. Die Konsequenz daraus ist, dass die Anordnung der Vor- und Nacherbschaft allein nicht ausreicht, sondern, dass die Eltern auch bezüglich der Erträge Regelungen treffen müssen. Hierzu wird im Testament ein Testamentsvollstrecker eingesetzt, der im Wege der Dauertestamentsvollstreckung die Erträge verwaltet und entsprechend den ebenfalls von den Eltern festzulegenden Voraussetzungen an das Kind auszuschütten hat. Der Testamentsvollstrecker ist sorgfältig auszuwählen, muss er doch einerseits genügend Nähe zu dem Kind haben, um eventuelle Bedürfnisse zu erkennen, darf er aber andererseits möglichst nicht in weiteren Funktionen tätig sein – z. B. nicht gleichzeitig zum Betreuer bestellt sein. Zusammengefasst bedeutet das: 1. Das Berliner Testament, in dem die Kinder für den ersten Erbfall zugunsten des überlebenden Ehegatten enterbt sind, ist als „Behindertentestament“ nicht geeignet. 2. Bezüglich sämtlicher Erbquoten des behinderten Kindes ist sicherzustellen, dass sie höher sind als die Pflichtteilsquoten. 3. Es sollte bezüglich des Erbteils des behinderten Kindes Nacherbschaft angeordnet werden und festgelegt werden, was passiert, wenn der Nacherbe vor dem behinderten Kind verstirbt.


„Sorgenkind“? testament und Bedürftigenregelung 4. Bezüglich der Erträge aus dem Erbe ist Testamentsvollstreckung anzuordnen und festzulegen, in welchen Fällen die Erträge an das behinderte Kind auszuschütten sind. Abschließend ist bezüglich des Behindertentestamentes klarzustellen, dass es sich hierbei um den schmalen Grat des rechtlich Möglichen im Spannungsfeld zur Sittenwidrigkeit und dem Interesse des Staates an seiner Leistungsfähigkeit

handelt. Die hier vorgestellte Lösung ist seit den Siebziger Jahren mehrfach vom Bundesgerichtshof überprüft und als rechtmäßige Möglichkeit der Weitergabe von Vermögensvorteilen an behinderte Kinder eingestuft worden. Da es sich hierbei jedoch um eine der schwierigsten erbrechtlichen Konstruktionen handelt, sollte beim Abfassen eines Behindertentestamentes grundsätzlich ausführlicher und kompetenter Rechtsrat eingeholt werden.

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Vater von vier Kindern weiß Detlef Jöcker, welche Bedürfnisse die kleinen Schützlinge haben. Sein Ziel ist es, mit modernen und heiteren

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Kinderliedern die Kleinen zum Strahlen zu bringen und sie gleichzeitig zu fördern. Eltern und Pädagogen erhalten die Möglichkeit, die Kindheit der Kleinen zu versüßen und Teil ihrer Kindheit zu werden.“ Gleichzeitig bildet Musik eine hervorragende Basis für eine enge Beziehung zwischen Erzieher und Schütz-

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ling. Denn seine Devise lautet: „Nicht nur Musik für Kinder zu machen, sondern Musizieren mit Kindern zu fördern!“ Und Detlef Jöcker abschließend: „Kinder brauchen ihre eigenen Lieder, in deren Melodien sich ihre eigenen Erfahrungen und alltäglichen Freuden wiederfinden.“

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Die Sparkasse Pforzheim Calw:

„Ehrenamt ist die Seele eines Landes“ Porsche Betriebsratschef Uwe Hück stellte seine Lernstiftung vor „Soziales kann nur verteilen, wer Gewinne macht“, stellte Uwe Hück gleich eingangs seines Vortrags zum Thema „Stiften bewegt Menschen“ fest. In der gut besuchten Kundenhalle des Pforzheimer Sparkassenhauses stellte der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der Porsche AG seine „Lernstiftung Hück“ vor. Und er machte überzeugend seine Beweggründe für die Stiftungsgründung 2013 mit der Sparkasse deutlich. „Die Kombination von Sport und Lernen“ sei das Innovative an Hücks Stiftung, zeigte sich Vorstandsvorsitzender Stephan Scholl beeindruckt. Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück mit Sparkassenchef Stephan Scholl.

Der Erfolg wurde Uwe Hück nicht in die Wiege gelegt. Elternlos in einem Kinderheim in Remchingen aufgewachsen, absolvierte er von 1977 bis 1981 eine Ausbildung als Autolackierer, war bis 1984 als Thaiboxer zwei Mal Europameister und begann im selben Jahr bei Porsche. Seit 1990 stieg er im Betriebsrat immer weiter auf, spezialisierte sich auf Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht. Seit 2010 ist er stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG. Als Präsident des FSV Buckenberg engagiert er sich mit viel Einsatz für die Integration ausländischer Jugendlicher durch die Kombination aus Sport und Bildung. Er versuche stets „unauffällig aufzutreten“, was ihm aber nicht immer gelinge, kokettierte der charismatische Exboxer mit seinem Image. Der 50-Jährige redet nämlich stets un-

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verstellt und versteht es, seine Zuhörer mitzureißen. Auch in der Pforzheimer Kundenhalle gelang ihm das einmal mehr. „Das Trikot schwitzt nicht von allein. Wer nicht schwitzt, wird krank“, unterstrich Hück den Stellenwert eigener Anstrengungen, die ihm selbst eine Traumkarriere ermöglichten. Wo er hinkomme, mache er Werbung für das Handwerk. „Wir brauchen Ingenieure, aber auch Schaffer. Deutschland ist groß geworden durch Denker und Schaffer.“ Weil er selbst „durch die Gesellschaft Wohlstand bekommen“ habe, sehe er heute die Verpflichtung, „ihr einen Teil zurückzugeben.“ Und Hück ist fest davon überzeugt, „niemand kann dumm genug sein, dass er keine Ausbildung machen kann.“ Deshalb dürfe man es nicht zulassen, dass es in Pforzheim so viele

arbeitslose Jugendliche gebe. Nur mit Bildung sei der Sozialstaat zu finanzieren, „und nicht durch EinEuro-Jobs“, rief der prominente Redner aus. Zudem gelte es „unseren Lehrern wieder eine Würde zu geben.“ Der Familienvater sieht „Kinder als Reichtümer“, aber manche Menschen pflegten „ihren Porsche besser als ihr Kind.“ Seiner Stiftung sei es gelungen, aus Hauptschülern Mechatroniker zu machen. Und Hück ist überzeugt: „Das sind Diamanten, man muss sie nur abstauben.“ „Toleranz, Hilfsbereitschaft und Solidarität“ sieht der Stifter als erstrebenswerte Tugenden. Für seine Mission scheut Hück bekanntlich vor keinem Einsatz zurück, holt sich auch „blaue Flecke für soziale Zwecke.“ Ein Unternehmen wie Porsche sieht der Betriebsratschef regelrecht in der Pflicht: „Wer wie wir Weltmeister bei Renditen ist, muss auch Weltmeister beim sozialen Engagement sein.“ „Ehrenamt ist die Seele eines Landes“, stellte der Redner vor zahlreichen prominenten Besuchern – darunter Staatssekretär Fuchtel – fest. Auch zur Migrationsdebatte hat Uwe Hück übrigens eine klare Haltung. „Wenn einer Flüchtling ist, muss man ihn aufnehmen. Der Wohlstand darf uns das Herz nicht nehmen.“ Werte sind für den PorscheAufsichtsrat wichtig, denn „ohne Werte sind wir wertlos.“ Integration könne jedoch nur durch „Bildung und Sprachkenntnis“ gelingen.


Förderung philosophisch-kultureller Werte SOPHI PARK in Bad Liebenzell soll 2015 eröffnet werden Der erste SOPHI PARK Prototyp in Deutschland wird im Südteil des Kurparks Bad Liebenzell realisiert. Dieser Modellpark soll später Pate stehen für viele weitere seiner Art. Hauptziel für die Gründung des SOPHI PARKs ist es, „für die freie, soziale und tolerante Wertegemeinschaft der humanen Welt zu werben und Impulse freizusetzen, um den Globalisierungsprozess unterschiedlicher Kulturgemeinschaften in der Welt friedlicher und konfliktfreier gestalten zu können.“ Die Stiftung SOPHI PARK wurde mit Unterzeichnung von Stiftungssatzung und Stiftungsgeschäft am 13. März. 2013 gegründet. Verwaltet wird die Stiftung SOPHI PARK von der Stiftung für die Region der Sparkasse Pforzheim Calw. Diese kümmert sich insbesondere um die Anlage des Stiftungsvermögens, Spendenverwaltung, Budgetplanung und Rechnungslegung. Zum Start überreichte Sparkassendirektor Hans Neuweiler eine Spende von 10.000 Euro. Im SOPHI PARK Bad Liebenzell sollen die 100 wichtigsten Weisheiten, erdacht von namhaften Philosophen, Dichtern und Denkern, anschaulich präsentiert werden, von der Antike über das Mittelalter bis hin zur Renaissance, Aufklärung und Moderne – mit einem Brückenschlag zu philosophischen Weisheiten aus aller Welt: von Sokrates, Aristoteles, Diogenes, von Platon zu Descartes, Hegel, Einstein, Nietzsche und Popper bis hin zu Ernst Jünger und natürlich Hermann Hesse. Der Parkbesucher soll ab September 2015 anhand von 100 populären Weisheiten in zehn Parkregionen, die verschiedene Epochen symbolisieren, das philosophische Hinterfragen neu erlernen und erkunden. Ein Angebot für Jung und Alt, ein Familienausflug mit Denkpausen und der Freude an dem, was uns die alten Philosophen zu erzählen haben. Untermalt von 20 Schau- und Staun-Objekten und vie-

len Leseinseln. Das Riesen-Pendel, die Zeitenschaukel, die umgedrehte Sanduhr, das Buchstaben-Kegeln, die Tonne des Diogenes, das Orakel von Delphi, Töne hüpfen, das Wellenspiel und vieles mehr.

„Im Idealfall ist der Spaziergang durch den SOPHI PARK ein Weg zu sich selbst“, sagte Dr. Gustav Veith, Physiker und Gründungsinitiator der Stiftung SOPHI PARK. „Nur, wer sich selbst kennt, kann für andere nützlich sein.“ Die Stiftung SOPHI PARK ist darauf angewiesen, genügend Partner und Freunde zu finden, die bereit sind, für den SOPHI PARK zu spenden.

Die Stiftung für die Region der Sparkasse Pforzheim Calw wird als Treuhänder der Stiftung SOPHI PARK die Spendengelder verwalten und jedem Spender eine Spendenbescheinigung ausstellen. Die Stiftung SOPHI PARK ist vom Finanzamt Pforzheim als gemeinnützig anerkannt, d.h., alle finanziellen Zuwendungen sind steuerlich abzugsfähig.

Abb. oben: Stiftungs-Gründung am 13. März 2013: v.l. Karin Veith, Katrin Zauner (Sparkasse, Betreuung der Stiftung), Ines Veith, Hans-Heiner Bouley (Vorstand der Sparkasse Pforzheim Calw) und Viktor Veith. Abb. links: Weitere Informationen unter www.sophipark.org

Spendenkonto: Stiftung SOPHI PARK Sparkasse Pforzheim Calw IBAN: DE51666500850008706000 BIC: PZHSDE 66 XXX

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Prof. Dr. Ulrike Krenzlin

Karl der Große „Charlemagne“

Prof. Dr. Ulrike Krenzlin

Abb 1. Karlsbüste. Kopfreliquiar. Um 1350. Silbertreibarbeit, vergoldet. Aachen, Domschatzkammer.

Abb. 2 (rechts): Karl der Große, dargestellt von Johannes Wüst. Dokudrama 2014. 156 Min. special edition DVD & Blue-ray von Gabriele Wengler. KFP Kölner Filmpresse & Service GmbH

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Wir wissen nicht genau wie Karl der Große aussah (747 Paris – 814 Aachen) (Abb. 1). Weil es bis zu Kaiser Karl IV. um 1350 das Individualporträt in der Kunst nicht gibt. Dennoch ist Erstaunliches über den König bekannt. Mit 1,80 m Größe überragte er die meisten Zeitgenossen. In Schriftquellen wird er als schöner dunkelhaariger Mann beschrieben (Abb. 2). Um herauszufinden, wer er wirklich war, wurde seine Totenruhe gestört, der Karlsschrein 1874 und von 1984 bis 1988 wiederholt geöffnet, um die Gebeine zu untersuchen. Eloquent sprach Charlemagne Latein und andere Sprachen. Sein Reden riss Zuhörer mit. Hohe Bildung baute er auf im steten Kontakt zu den Bildungseliten seiner Zeit. In jahrelangen Kriegen, die zum Tagesgeschäft des Mittelalters gehörten, kämpfte der durchtrainierte Reiter Seite an Seite mit seinen Kriegern. Er eroberte fast das gesamte heutige Europa. Er liebte das warme Wasser der Römer. Im Aachener Warmbad verbrachte er viel Zeit mit seinen höfischen Eliten. Karl löste seine Staatsaufgaben im Widerstreit von Kampf und Demut. Glaubenstiefe und Bußfertigkeit begleiteten ihn bei der konfliktreichen Gestaltung des Frankenreichs. Rückschläge nahm er hin. Im Jahr 1165 ist er heiliggesprochen worden von Papst Paschalis III. Die Geschichten mit seinen Ehefrauen und Geliebten geben kaum Rätsel auf. Denn er auferlegte dem ungestalteten Reich, damit auch sich selbst, Schritt für Schritt Regeln auf der Grundlage des Christentums. Für das Mönchstum wird schon 800 die Benediktinerregel übernommen, eine Grundregel für alle folgenden Ordensgründungen. Heute rechnet die Forschung den Christianisierungsvorgang in Europa zu den größten Leistungen des Frankenherrschers. Karl der Große schuf die Basis unserer Kultur. Wie aufregend sich die Entwicklung des Frankenreichs vollzog, breitet der Kenner Johannes Fried in seinem Lebenswerk über Karl den Großen auf achthundert Seiten aus. Wir können hier nur wenige Aspekte dieses Herrschers berühren. Zu den herausragenden „Orten der Macht“ gehört die Pfalzkapelle in Aachen. Buchmalerei und Goldschmiedekunst, also Kleinkunst, erlangen in der Hofschule höchstes Niveau. Denn die Renovatio imperii nach dem Zerfall des römischen Reichs war immer das Ziel. Alexander Wüst verkörpert in dem dreiteiligen DVD Dokudrama „Karl der Große – Charlemagne“ die Persönlichkeit des Frankenkönigs von Jugend an. Ausdruckskraft, die Wüst dem mächtigsten Herrscher des Mittelalters einverleiben kann, zeugt von einem begnadeten Schauspieler. Überzeugend ist Karl als Visionär, der von der Idee getrieben war, in der Nachfolge Roms ein neues Reich (Renovatio imperii) zu gründen, das – allerdings mit dem Christentum – an Größe und Schönheit dem Römischen Reich nachkam.

Pfalzkapelle in Aachen Herrschaft konnte nur mit Wanderhof ausgeübt werden, weil die Ernährung für das Hofpersonal, ein Tross mit ca. 1000 Personen, in einer Pfalz nur kurzzeitig möglich war (siehe Abb. 4). Ab 788 leistet sich Karl einen festen Sitz auf ehemals römischem Boden nach römischer Art. Hier entstand nördlich der Alpen der erste monumentale Verwaltungsbezirk mit Sakralbau, ei-


– Karlsjubiläum 2014 nem Oktogon (s. Abb. 3). Dieser Zentralbau ist von höchster Bedeutung für die mittelalterliche Sakralkunst. Er wird von Säulen (Spolien) aus Ravenna gestützt, in denen die Wiedergeburt der Antike sichtbaren Ausdruck erfährt. Dagobertthron: Dieser qualitätvolle Faltstuhl (Abb. 4) wurde als Reisethron im Tross mitgeführt. Mit seinen Katzenbeinen stellt er den Bezug her zur weisen Rechtssprechung nach dem Vorbild von König Salomon.

Abb. 4: Dagobertthron. Bronze, vergoldet, 82 x 104 cm, 7. – 8. Jh. Paris. Bibliothèque nationale de France. Inv.-Nr. 55.651. Cabinet de Médailles.

Die bedeutendste mittelalterliche Goldschmiedearbeit beherbergt die Gebeine des Kaisers. Friedrich II. translozierte die Gebeine Karls des Großen aus dessen Grab in die Aachener Pfalzkapelle, am 27. Juli 1215 verschloss er den Schrein (Abb. 5). Abb. 5: Karlsschrein. Chorhalle des Aachener Doms. 1215. L. 2 m. Eichenholzkasten, Silbertreibarbeit, vergoldet. Filigranwerk, Edelsteine, Emaille. Vordere Giebelseite mit dem thronenden Kaiser Karl dem Großen, Papst Leo III. und Erzbischof Turpin von Reims.

Die Aachener Hofschule In der Aachener Hofschule erlebte die Buchmalerei den ersten Höhepunkt des literaten frühen Mittelalters. Der gläubige König Karl der Große sah in der Reform des Schrifttums, vor allem in der Einführung einer Historiografie mit Jahrbüchern (Annalen) und der lateinischen Liturgie die entscheidenden Voraussetzungen für den Aufbau des Christentums in seinem Frankenreich. Schriftzeugnisse überliefern, wie der

Abb. 3. Aachen. Marienkirche. Blick in die Kuppel der Pfalzkapelle. 795-814 UNESCOKulturerbe. Ältester Teil der Marienkirche, heute umbaut.

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Prof. Dr. Ulrike Krenzlin · Fortsetzung

Karl der Große „Charlemagne“ König in 67 Lebensjahren um diesen Aufbau gerungen hat. Denn schier unlösbar gestaltete sich die Errichtung einer Verwaltung und die Christianisierung Sachsens. Der Krieg gegen die Langobarden sowie der dreißigjährige Sachsenkrieg brachten maßlose Verluste. Es ging dem König darum, von seinen Kernländereien auf ehemals römischem Herrschaftsboden die angrenzenden Gebiete nach Osten hin zu erobern und zu christianisieren. Diese Aufgaben waren schwerfällig und von ständigen Rückschlägen unterbrochen. Auch das Bildungsprogramm lief nur zäh und schrittweise an. Dazu gründete Karl in Aachen eine Hofschule, veranlasste Klostergründungen mit Schreibschulen. Die Ausbildung von Klerikern zu Lateinkennern erfolgte aus dem Nichts heraus. Christianisierung bedeutete geistiger Halt, eine Weltanschauung für alle. Sie sollte in Wort und Bild ausgeprägt werden. Karolingische Buchmalerei Was steht in diesem für Karl und seine Gemahlin Hildegard bestimmten Evangelistar? Im Unterschied zur gesamten Bibel (Vulgata) vom Kirchenvater Hieronymus gibt das Evangelistar dem Kleriker einen praktischer Führer für den Ablauf des Kirchenjahres nach

Abb 7 (oben): Lorscher Evangeliar. Marientafel. Vorderer Einband. Die Gottesmutter wird flankiert von zwei Propheten des Alten Bundes: links Johannes der Täufer, rechts Zacharias. Maria verkörpert den Neuen Bund. Darunter findet – wunderbar erzählt – die Geburt und die englische Hirtenverkündigung statt. Raffiniert werden Machart und Kunstform der Diptychen kaiserlicher Urkunden aus später Römerzeit (ab 4. Jh. n. Chr.) übernommen. verwendet und neuartig ins Christliche gewendet. Ein Beispiel für die Wiedergeburt der Antike im Norden (Elfenbein, Aachen. Hofschule Karls des Großen, um 810. H.36,4 cm, B.26,5 cm T. 0,7 cm. London. Victoria and Albert Museum. Inv.Nr. 138-1866). Abb. 6 (links): Der Lebensbrunnen tritt hier erstmals im Abendland auf. Verbunden mit Pflanzen, schönen Tieren und dem perspektivisch angedeuteten Brunnen ist das Paradies dargestellt. Oben im Blatt scheint eine Inschrift auf: Weihnachtsnacht „in vigilia natalis“. Diesem Paradies folgen zwei weitere Pergamentblätter mit dem ganzfigurigen Jesus und den vier Evangelisten. Das Ganze ist eine erste wunderbare Deutung von der Menschwerdung Gottes in Christus. Sie wird vollzogen mit seiner Geburt zu Weihnachten. Mit ihr kam die Frohe Botschaft in die Welt. Diese Sicht überdauerte die Zeiten bis heute (Godescalc-Evangelistar. Lebensbrunnen mit Initialseite. Aachen. Hofschule Karls des Großen. 781-83. Pergament. 127 Bl. H 31., B. 21 cm. Paris, Bibliothéque nationale de France. Ms. Nouv.acq.lat.1203).

Sonn-und Festtagen in die Hand: Perikopen (Bibel- und Evangelienausschnitte) sind auf das laufenden Kirchenjahr zugeschnitten, hinzugestellt die passenden Heiligen-, Festtagskalender und die wechselnden Osterdaten. Dem prächtigem Miniaturzyklus zu Beginn folgt die Seitengliederung mit vegetabilen Schmuckmotiven. Illuminierte Bücher werden als heilige Gegenstände angesehen wegen ihrer Verfasser, den vier Evangelisten. Sie gelten als die frühesten Zeugen Christi. Zu dieser ersten Prachthandschrift nördlich der Alpen (cisalpin) erteilte König Karl den Auftrag im Rahmen seines religiösen Reformprogramms. Künstlerisch folgt die minutiös durchgestaltete Luxushandschrift mit Elfenbeineinband spätantiken Vorbildern mit goldenen und silbernen Unicialen auf Purpurpergament. Inhaltlich jedoch wird die hochgestylte römische Kunst umgenutzt. Auf hohem Niveau verschmelzen alter Stil und karolingische Reformideen zu neuartiger Eigenständigkeit. Dazu gehören die modernste Schriftform und die karolingische Minuskel. Das Werk steht beispielhaft für die Renovatio der Antike im Norden. Entfalten konnte sie sich nur in einem Umfeld mit einer hoch gebildeten Hofelite. Zur dieser gehörten Theodulf von Orléans, Alkuin von York, Paulus Diaconus, Angilram von Metz, gebildete Lateinkenner und Buchkünstler wie der namentlich bekannte Buchkünstler Godescalc.


– Karlsjubiläum 2014 Kein Bucheinband ist so berühmt wie der vom Lorscher Evangeliar. Die Tafeln sind Hauptwerke der Elfenbeinschnitzerei aus der Aachener Hofschule. Der Einband besteht aus zwei Elfenbeintafeln, in die die Texte der vier Evangelisten eingebunden waren. Allein die Teilungen des Evangeliars und ihre drei Standorte heute weisen auf das Schicksal nahezu aller karolingischen Artefakte, die über 1200 Jahre hin-

weg Spielball verschiedener Interessen gewesen sind. Die Tafel mit der thronenden Maria mit dem Christuskind befindet sich in London. Die Christustafel, hinterer Bucheinband, gehört zusammen mit dem ursprünglich fest eingebundenen Lukas- und Johannesevangelium dem Vatikan. Der erste Handschriftenteil, das Matthäus- und Markusevangelium, befindet sich heute in Bukarest.

Kunsthandwerk Der Tassilokelch legt ein einzigartiges Zeugnis ab von der Höhe karolingischer Kleinkunst mit Reliquiaren, Bucheinbänden und Pyxiden. Abb 9: Tassilokelch. Kelch des Herzogs Tassilo III. von Baiern, der Spendekelch wird bis heute genutzt zur Kommunion. Der spätere Perlenring am zweiteiligen Kelch erlaubt die Drehung des Kelchs für viele Kommunikanten. Zwischen 763 und 788. Kupfer, teilvergoldet. Silberauflagen in Niello, Glasfuß H 25,5 cm, 3 kg schwer. Inschrift: Tassilo Dux Fortis + Liutpirc Virga Regalis (Tassilo tapferer Herzog und Liutpirg aus königlichem Spross) © Kremsmünster. Benediktinerstift. Schatzkammer. Foto: Josef Leithner Cuppa mit 5 aufgelöteten Silbermedaillons: vier Evangelisten und Jesus (JS) Jesus Salvator. Am Fuß Maria und Johannes der Täufer. Abb 10 (unten): Diese Mantelschließe von 800 ist in hervorragender Goldschmiedearbeit in Cloisonné-Technik mit christlicher Symbolik ausgeführt. Im Rund liegen zwei griechische Kreuze übereinander. Eines endet rändig mit roten Almandinen. Das andere trägt weiße Perlen mit Doppelspiralen. Diese werden durch rote Cloissonéeinschlüsse ausgeschwungen. Die goldenen Stege führen das Cloissonné-Email mittig in schönste Höhen, aus denen sie von einem großen roten Stein aufgefangen werden. (Scheiben-) Fibel von Dorestad, Reichenau oder Kanton Wallis, Schweiz, um 800. Gold, Treibarbeit, Perlränder, Cloisonné-Zellenschmelz, Edelsteineinlagen, Stein-Perlen-Glas-Besatz. Ø 8,4 cm, Leiden. Rijksmuseum van Oudheden Inv.Nr. F 1978/1.1/© Erik de Goederen.

Abb. 8: Schatzkammer-Evangeliar – vier Evangelisten. Es gibt fast kein schöneres Bild von den vier Evangelisten, die hier auf dem Pergamentblatt vereint sind mit ihren Symbolen. In der Folge Matthäus mit seinem Engel, Johannes und der Adler, der auf einem Blatt Papier steht. Auch der Lukas-Löwe zieht die Zettelbotschaft vom Herrn direkt aus seinem Maul. Ganz brav weist der geflügelte Stier vom Markus sein Blatt vor. Alle Tiere haben ihre Himmelsbotschaft in die Köpfe der Evangelisten gesendet. Wild gestaltet sich nun der Schöpfungsprozess der Schreiber. Sie sitzen an Schreibpulten wie in einem Skribtorium, ihre Füße in unwirtlicher Gegend abgestützt auf Fußbänken (Anf. 9. Jh. Pergament, 280 Bl. H.30,5. B 24 cm. Aachen. Domschatzkammer Inv. Nr. 4 fol. 14).

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Prof. Dr. Ulrike Krenzlin · Fortsetzung

LITERATUR: Drei Katalogbände. Sandstein Verlag Dresden ISBN 978 -3-95498-094-9 einzeln oder im Schuber: „Karl der Große. Charlemagne. Orte der Macht“. Katalog und Essayband. Hg. von Frank Pohle für die Stadt Aachen. . Katalog: ISBN 978-3-95498-091-8. Essayband: ISBN 978-3-95498-092-5 „Karls Kunst“, Hg.von Peter van den Brink. S. Ayooghi für die Stadt Aachen. ISBN 9783-95498-093-2 „Verlorene Schätze. Ehem. Schatzstücke aus dem Aachener Domschatz“ (Domschatzkammer). Hg. von Georg. Minkenberg und S. Ben Kayed.(Hg.) 96 S., 100 Farbabb., Schnell & Steiner. Regensburg. 2014 Reihe Museen und Schatzkammer in Europa 2. E 12.95 ISBN 978-3-7954-2834-1

Erstmals wird die Geschichte der Verluste des Aachener Domschatzes beschrieben. Geradezu erschreckend wirkt der Nachweis, daß zumeist Verantwortliche der Krönungskirche römisch-deutscher Könige im Wandel der Zeiten ihre Schätze verkauft oder verloren haben. Sie sind heute unwiderruflich in alle Welt verstreut. „Karl der Grosse. Gewalt und Glaube. Eine Biographie“, Johannes Fried. Beck, München 2014 3.Auflage. 736 S. ISBN: 978-3406 65 289 -9

„Karl der Große – Charlemagne“. DVD & BluRay, Spezialedition zum Karlsjahr 2014. arte-Dreiteiler als Dokudrama von Gabriele Wengler. 156 Min. +40 Min. Extras. in dt., franz., engl. Sprache. Mit Alexander Wüst als Karl der Große. Zum Leben erweckt wird der mächtigste mittelalterliche Herrscher, der Eroberer fast aller Gebiete des heutigen Europas, Visionär der Wiedergeburt des Römischen Kaisertums im Zeichen der Christianisierung.

20 Jahre K & K Philharmoniker: Das Ereignis – Kendlingers „Komponierhäusl“ wird eröffnet Wer weiß wo Schwendt liegt? Herauszufinden, wo sich dieses Tiroler Gebirgsdorf im Kaiserwinkel versteckt hält, erst recht wie es zu erreichen ist, dazu habe ich lange gebraucht: Reichsfestung Kufstein, Ebbs, Küssen. Von hier noch drei Kilometer mittelschwerer Wanderweg durchs Gebirge. Zweihundert geladene Gäste waren angereist, um im Festzelt mit dem Bauherrn Matthias Georg Kendlinger und seiner Familie das wundersame Ereignis zu feiern.

Dirigent und Komponist Matthias Georg Kendlinger Foto © Ascher

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Im Mittelpunkt des Eröffnungskonzerts stand daher diesmal auch der Komponist selber mit dem op.6 „Heilung“ und dem Klavierkonzert Nr.1 „Larissa“, obwohl die Musikwelt ihm vor allem als Dirigenten begegnet. Die meditative Dichtung wurde in einer Fassung für Streicherseptett gespielt, das Klavierkonzert in C-Dur op. 7 für Klavier solo, eingespielt vom hochbegabten Pianisten Philipp Scheucher. Der Komponist MGK hat in dieser verwunschenen Wandergegend, – als Zubau direkt an sein Tiroler

Traditionswohnhaus – ein modernes Komponierhäusl mit Kammermusiksaal für fünfzig Zuhörer errichten lassen. Den Entwurf lieferte der gesuchte Tiroler Architekt und Energetiker Markus Johann Rottenspacher. Hervorgetan hat dieser sich vor allem mit Wohnanlagen, Hotels und Banken, die den Erfordernissen der Gebirgslagen folgen. So gelang es ihm, auch zusammen mit einem Akustiker, für den überzeugend modernen Kammermusiksaal Klangbedingungen zu schaffen, die den

Dirigenten zu neuen Werken beflügeln werden, mit denen er in den europäischen Konzertsälen unser Herz nicht nur für Beethoven und Tschaikowsky, sondern auch für die neue Musik entzündet. Seit zwanzig Jahren führt Dirigent und Komponist Matthias Georg Kendlinger die K&K Philharmoniker DaCapo, ein Orchester mit gesamt 170 festangestellten Mitarbeitern, Instrumentalisten, Solisten, Balletttänzern/innen und großem Chor in die Konzerthäuser der Welt.

Copyright: taglicht media

Karl der Große „Charlemagne“ – Karlsjubiläum 2014


Gruppenreisen 2015 des Pforzheimer Reisebüros

Unendliche W Weite eite – beeindruckende Flüsse

Kreuzfahrt Kreuzfahrt

FLUSSERLEBNIS ELBE – PRAG >> BERLIN 8-tägige Flusskreuzfahrt 16. BIS 23.5.2015

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1.535 €

ROM UND ITALIEN – NEU ENTDECKEN

Haben Sie sich für das nächste Jahr eigentlich schon Ziele gesetzt? Zumindest bei der Wahl Ihrer Reise-Ziele 2015 unterstützt Sie das Pforzheimer Reisebüro gerne. Für die nächste Reisesaison dürfen Sie sich auf eine breite Vielfalt an begleiteten Gruppenreisen ab/bis Pforzheim freuen.

10-tägige Reise 28.5. BIS 6.6.2015

Reisetipp: Jubiläumsreise der SCHMUCKWELTEN Pforzheim auf „Mein Schiff 4“.

Unter dem Titel „Juwelen der Ostsee – Zarengold, facettenreiches Baltikum und Perlen der Hanse“, erleben Sie auf der Kreuzfahrt brillante Wohlfühlmomente – denn mit der „Mein Schiff 4“, dem neuesten Schiff von TUI Cruises, geht es auf große Fahrt. Während der 11tägigen Schmuckwelten-Ostseekreuzfahrt erkunden Sie das Baltikum, St. Petersburg und Stockholm in den Sommerferien. Ihre Reise startet in Kiel und bringt Sie nach Klaipeda in Litauen. Weiter geht

es nach Riga in Lettland, bevor Sie die beeindruckende Stadt St. Petersburg erreichen. Es geht weiter in die estnische Hauptstadt Tallinn, somit haben Sie alle drei baltischen Länder auf dieser Kreuzfahrt in der Ostsee bereist.

2.790 €

JUWELEN DER OSTSEE – MEIN SCHIFF 4 Kreuzfahrt + 2 Tage Hamburg 2. BIS 14.8.2015

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2.755 €

ÖSTLICHES MITTELMEER – MEIN SCHIFF 1 11-tägige Kreuzfahrt 26.9. BIS 6.10.2015

Ob Sie sich als Kunstliebhaber für eine Reise mit Claudia Baumbusch interessieren, sich als Weltenbummler zwischen Marokko, Äthiopien und den Metropolen der Superlative Peking – Tokio – Shanghai entscheiden, als Naturfreund die Vulkaninseln der Azoren kennenlernen möchten, als Romantiker an Bord der „Royal Clipper“ Rom und Italien neu entdecken werden oder als Gourmet eine Fahrt auf der Mosel mit Johann Lafer genießen möchten – das alles und noch viel mehr finden Sie in unserer Reiseübersicht, die wir Ihnen jederzeit gerne zusenden.

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Kulturreisen K ulturreisen – mit Claudia Baumbusch

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1.895 €

Städtereise Städter eise

BURGUND – KLÖSTER, KIRCHEN & 4 HERZÖGE 4-tägige Kulturreise 13. BIS 17.6.2015

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1.065 €

LONDON – KULTURMETROPOLE AN DER THEMSE 4-tägige Kulturreise 23. BIS 26.7.2015

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1.195 €

KRAKAU – WELTKULTURERBE 4-tägige Kulturreise 17. BIS 20.9.2015

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995 €

OBERBAYERN – BAROCK & BLAUER REITER 4-tägige Kulturreise 7. BIS 10.10.2015

Ein weiteres Highlight wartet noch auf Sie – die Fahrt durch die Schärenlandschaft vor Schweden sowie die Hauptstadt Stockholm. Im Anschluss an die Schiffsreise erwartet Sie die Hansestadt Lübeck und Hamburg, wo Sie noch zwei Tage Zeit zur Erkundung, Musicalbesuch oder zur Shopping-Tour haben. Die An- und Abreise findet ab/bis Karlsruhe mit der Bahn 1. Klasse statt. Zum Bahnhof nach Karlsruhe bringt Sie der Goldliner der Schmuckwelten Pforzheim. Während der Kreuzfahrt auf der „Mein Schiff 4“, die wenige Wochen vorher feierlich in Kiel getauft wird, genießen Sie das einmalige Verpflegungskonzept „Premium Alles Inklusive“ von TUI Cruises. Freuen Sie sich auf eine wunderschöne Reise ins Baltikum unter der Begleitung von Michael Bück, Geschäftsführer der SCHMUCKWELTEN Pforzheim.

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875 €

Grandiose Na tur – Natur pulsierende Metropolen

Rundreise Rundr eise

KLASSISCHES MAROKKO 11-tägige Busrundreise 23.4. BIS 3.5.2015

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1.995 €

PEKING – TOKYO – SHANGHAI 9-tägige Flugrundreise 30.4. BIS 8.5.2015

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1.645 €

GLACIER EXPRESS – 1. KLASSE 5-tägige Zugrundreise 13. BIS 17.5.2015

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AZOREN – HÖHEPUNKTE DER VULKANINSELN 11-tägige Rundreise 31.5. BIS 10.6.2015

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ÄTHIOPIEN – HISTORISCHES AFRIKA 9-täg. Flug-/Busrundreise 7. BIS 15.11.2015

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Schmuckwelten Pforzheim

Mutter und Tochter im Dialog über Material, Formen, Es ist eine lange Geschichte um diese Vielfalt gestalterischer Umsetzungen. Sei es in der themenintensiven Formulierung der Ringe im Metall oder der ausdrucksstarken Skulpturen unter Verwendung unterschiedlichster Materialien, oder aber in den vielfältigen sinnlichen und symbolischen Darstellungen im Rahmen der Bilder. All dieses differenziert Gestalterische, themenbewusst Formulierte besitzt ein letztes bewusst-akzentuiertes Finish mit einer Tradition, die wie ein gemeinsames Band die Arbeiten umschließt und ihnen den besonderen Glanz verleiht: Es ist die Lacktechnik, die in diesem Haus eine traditionelle Technik präsentiert. Der Urgroßvater der Familie, Cyriak Kölmel, brachte vor 90 Jahren 1924 die Lackmalerei nach Pforzheim, und die Fa-

Das Innehalten in der Bewegung bestimmt die Spannung in der Ausdrucksintensität der schlanken Körper ihrer Figuren. Momentaufnahmen einer gelebten Aktion.

Die kraftvolle Sinnlichkeit einer basisgebundenen Rotformation findet über die Transformation der Blautöne seine Erfüllung in weißer, lichtvoller Gestaltung.

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milie blieb dieser Kunst der Fertigung treu bis zum heutigen Tag. Die Malerin Ruthild Haas-Kömel bedient sich einer besonderen Technik – es ist eine Malerei mit Speziallacken auf Metall, die anschließend eingebrannt werden. Hierzu hat sie eine eigene Rezeptküche entwickelt. In den letzten drei Jahren erweiterte sie diese Technik auch auf Papier als Trägerbasis. Ihre Bilder sind ein le-

Jeder Ring zeigt die individuelle Üppigkeit außergewöhnlicher Impressionen.

bendiges Miteinander von Gegensätzlichem im spannenden Spiel der klangharmonischen Farbtöne. Die Bildhauerin Barbara Haas Di Giorgi arbeitet mit unterschiedlichen Materialien und Techniken wie: Holz, Bronze, Kupfer, Terracotta, Gips und Stroh. Die Künstlerin beschäftigt sich mit Momentaufnahmen von bewegten Menschenkörpern, die in dynamischen, verkanten Linien im Raum stehen.

Die sinnliche Wärme der RotTöne verleiht dem südländischen Ambiente der Ringe eine royalistische Ausdruckskraft.

Grenzenlos variabel in Farbe, Form und Gestaltung ist dieses Ringthema in seiner Gestaltungsmöglichkeit.


Farben und Gestaltung Barbara Haas Di Giorgi Schmuck, Skulpturen und Objekte Sie wurde 1965 in Pforzheim geboren. Ihre Ausbildung 1983 in der Berufsfachschule in Pforzheim als Gold- und Silberschmiedin. Nach den Gesellenjahren in Düsseldorf, Neuss und Pforzheim absolvierte sie die Meisterprüfung 1991. 1992 besuchte sie die Fachhochschule für Gestaltung, Wirtschaft und Technik mit dem Diplomabschluss 1996 als Schmuckdesignerin. Gleichzeitig beginnt sie im Jahre 1993 das Bildhauerstudium bei den Professoren Bianchi und Di Tomaso an der Academia Di Belle Arti in Florenz mit erfolgreichem Diplomabschluss cum laude im Jahre 2000. Seit 1996 ist Barbara Haas Di Giorgi als freischaffende Künstlerin tätig. Durch die Teilnahme an vielen in- und ausländischen Ausstellungen konnte sie ihre Werke zeigen und zahlreiche Preise und Auszeichnungen erwerben.

Brigitte Adolph 690,–€ / 809,–€

Stefanie Walkenhorst 155,–€ in Silber Margit Köpfer 1.194,–€

Ruthild Haas-Kölmel Lackmalerei auf Lack und Papier Sie wurde 1940 in Pforzheim geboren. Die großelterliche Werkstatt mit ihren Lacken und Farben war für sie als Kind schon ein spannender Anziehungspunkt. Sie besuchte die Berufsfachschule für Goldschmiede, dann folgte eine Lehre als Lackmalerin. Im Jahre 1962 bestand sie die Meisterprüfung, und von 1958 – 1962 besuchte sie die Pforzheimer Kunst- und Werkschule in der Malklasse von Professor Curt Rothe und die Emailklasse von Richard Anke.

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UNIKAT- UND DESIGNSCHMUCK ALLES ANDERE ALS STANDARD

Zeichen und Symbole sind wichtige Merkmale, die in überlangen schlanken Körpern sowohl im Tanz, in Emotionen und Leiden als auch in Leben und Tod beschrieben werden. 17 Jahre lebte Barbara Haas in Florenz. In den Ringen spiegelt sich die barocke Formensprache und die leuchtende Vielfarbigkeit der Landschaft

und der Menschen. Exzellente Lacktechnik und eine reiche ornamentale Formensprache lassen die Schmuckstücke zu besonderen Kleinodien werden. Die Lust am Ornamentieren gibt dem Schmuckstück eine lustvolle Üppigkeit. Barbara Haas: „Wir mischen die Farbnuancen selbst, das kann uns keiner nachmachen.“

In der Galerie für Kunst & Design freut sich ein Team von Designern und Goldschmiedinnen darauf, Sie für das Besondere zu begeistern. UNIKAT- UND DESIGNSCHMUCK sowie OBJEKTE von über 80 Künstlern und Schmuckschaffenden werden Sie faszinieren. Die Adresse für besondere Geschenke! SCHMUCKWELTEN-Mall am Leopoldplatz. Tel. 07231 8000 623 galerie@schmuckwelten.de

In den SCHMUCKWELTEN Pforzheim

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Schmuckmuseum Pforzheim

»Erhobenen Hauptes« – Kopfschmuck aus aus Silber, Stoff Im Schmuckmuseum Pforzheim laufen die Vorbereitungen für die große Sonderausstellung »Erhobenen Hauptes – Kopfschmuck aus aller Welt«, die am 30. November eröffnet wird. Ob im Schwarzwald oder in China, ob Bollenhut oder Silberschmuck, was die Menschen auf dem Kopf tragen, ist meist mehr als reine Zierde. Oft haben Hauben, Hüte, Totenkränze oder Diademe eine bestimmte Bedeutung. Sie sagen etwas aus über die Stellung innerhalb der Gesellschaft, zeigen, ob die Trägerin verheiratet ist oder noch auf der Suche nach dem richtigen Bräutigam. Öffnungszeiten des Schmuckmuseums Pforzheim: Di bis So und feiertags 10 bis 17 Uhr (außer Hl. Abend und Silvester). Weitere Informationen unter www.schmuck museum.de

Zylinder des einstigen Pforzheimer Bürgermeisters Johann Peter Brandenburg, 1920er Jahre Leihgabe von Cornelius Geiger Foto: Winfried Reinhardt

Wie verändert das Tragen von Kopfschmuck eine Person und deren Haltung? Mit diesem Thema beschäftigt sich die Sonderausstellung »Erhobenen Hauptes – Kopfschmuck aus aller Welt« im Schmuckmuseum Pforzheim. Vom 30. November 2014 bis zum 22. Februar 2015 sind etwa 120 Objekte vom Hellenismus bis ins 20. Jahrhundert zu sehen. Sie stammen aus unterschiedlichen Nationen und Stämmen weltweit, aber auch aus der Nähe, wie die Schäppele und Bollenhüte aus dem Schwarzwald oder der schwarze Zylinder, den der ehemalige Pforzheimer Bürgermeister Johann Peter Brandenburg trug. Von der bäuerlichen Krone bis zum glitzernden Diadem zeigt die Ausstellung facettenreich das Erhöhen einer Person durch den jeweiligen Kopfschmuck und thematisiert auch ethnografische Aspekte. Ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Vorträgen und Workshops geht den Veränderungen der Kopfbedekkungen im Laufe der Jahrhunderte nach. Cornelie Holzach, Museumsleiterin und Kuratorin dieser Ausstellung, hat die Präsentation chronologisch und in Gruppen angeord-

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Diadem: Gold, Perlen, Diamanten, Email; René Lalique, Paris, um 1903/04; Schmuckmuseum Pforzheim, Leihgabe des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg © VG Bild-Kunst, Bonn 2014 Foto: Günther Meyer

net. Sie berichtet über die Faszination des Kopfschmucks, die Herausforderungen bei der Präsentation der Objekte und die Besonderheiten der Exponate. Der Besucher kann dabei mannigfache Bezüge selbst entdecken. Der erste Gedanke zur Durchführung einer Ausstellung unter diesem Thema entstand anlässlich einer großen Perlenausstellung, in der auch Diademe gezeigt wurden. Und sie berichtet weiter: „Die ersten Diademe in der Antike waren textile Stirnbinden, mit denen man die Haare zusammengehalten hat. Daraus entwickelte sich dann der Lorbeerkranz. Die Perser machten daraus den Turban, die geistlichen Würdenträger die Mitra. Der ethnografische Bereich spielt hier eine wichtige Rolle. Während der Monarchien hatten Diademe bei Frauen Hochkonjunktur. Davon ausgehend, haben wir uns mit der Frage beschäftigt, wie der Kopfschmuck eine Persön-


aller Welt oder edlen Steinen – vom Bollenhut bis zum Diadem

Zierkamm-Diadem Bronze, vergoldet, Amethyste; vermutlich französisch, um 1805 – 1810 © Schmuckmuseum Pforzheim Foto: Günther Meyer

Totenkranz Gold, Griechisch, 4. Jh. V. Chr.; © Schmuckmuseum Pforzheim Foto: Rüdiger Flöter

lichkeit verändert, während sie ihn trägt. Deshalb auch der Titel »Erhobenen Hauptes«. Bei allen Bekleidungsfragen nimmt der Kopf des Menschen einen außergewöhnlichen Stellenwert ein. Nur er ist es würdig, gekrönt zu werden, sei es mit einer Krone, einem Zylinder oder einem Narrenhut.“ „Und die „Kronenschatzkammer“ des Schmuckmuseums?“ „Wir haben selbst ein fast noch klassizistisches Lalique-Diadem mit Perlen, und wir besitzen Kopftrachten aus der uns als Leihgabe übertragenen Sammlung von Eva und Peter Herion. Aber die kommende Ausstellung hat sich nicht wirklich aus der Sammlung heraus entwickelt. Vielmehr gibt es andere Sinnzusammenhänge. Wir sollen den klassischen Schmuckbegriff erweitern, nicht nur am Körper getragenen Schmuck, sondern über den Schmuck hinaus Hüte und Hauben mit einbeziehen. Zum Beispiel werden wir, wie schon erwähnt, den Zylinder des ehemaligen Bürgermeisters Johann Peter Brandenburg, dem wir das Reuchlinhaus zu verdanken haben, zeigen. Er hatte übrigens einen recht großen Kopf, wie anhand des schwarzen Zylinders deutlich wird. Was veranlasst Menschen, sich eine schwarze Tonne aufzusetzen, die im Laufe der Jahre auch noch immer höher wird?“ „Geht es da um das äußerliche Erscheinungsbild oder um Statussymbole?“ „Den im Schwarzwald typischen Bollenhut thematisieren wir natürlich auch, allerdings mit einem gewissen Augen-

zwinkern. Wir werden das erhöhende Schmuckstück auf dem Kopf eingehend betrachten. Dazu wird ein Begleitheft erscheinen.“

Zierkamm Horn, Gold, Diamanten; Lucien Gaillard Paris, um 1903 – 04; © Schmuckmuseum Pforzheim Foto: Günther Meyer

Informationen zur Ausstellung: Schmuckmuseum Pforzheim im Reuchlinhaus „Erhobenen Hauptes — Kopfschmuck aus aller Welt“, 30. Nov. 2014 bis 22. Feb. 2015, Eröffnung 30. Nov. 2014, 11 Uhr.

Biedermeierhaube auf Hutmodell der Zeit Textil, Pappmaché (Modell) Paris (?), Aus Privatbesitz Foto: Winfried Reinhardt

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Die Sparkasse Pforzheim Calw:

Komfortabel, serviceorientiert, funktional und einladend Sparkasse in Wiernsheim grundlegend modernisiert

„Die Leistungen und Anstrengungen haben sich gelohnt. Das merkt man hier ganz besonders“, freute sich Filialdirektor Rainer Hergarten bei der Einweihung der grundlegend umgebauten Sparkasse in Wiernsheim.

Filialdirektor Rainer Hergarten, Kreishandwerksmeister Rolf Nagel, Sparkassenchef Stephan Scholl, Marktdirektor Gerd Owczarek, der leitende Regierungsdirektor Karl-Heinz Zeller, Geschäftsstellenleiter René Micol und Bürgermeister Karl-Heinz Oehler übergaben die grundlegend umgebaute Sparkasse in Wiernsheim offiziell ihrer Bestimmung.

Völlig neu gestaltet präsentiert sich jetzt die Sparkasse in Wiernsheim. Komfortabel, serviceorientiert, funktional und einladend. An den Herrschaftsgärten 3 ist in zentraler Ortslage auf rund 180 Quadratmeter Nutzfläche alles vorhanden, was die Kunden heute von einer modernen Bank erwarten. Das 1973 von Vorbesitzer, der Sparkasse Vaihingen/Enz, errichtete Gebäude wurde im Erd- und Untergeschoss komplett auf den Rohbau entkernt. Danach wurde eine komplett neue, wärmegedämmter Fassade errichtet und dabei auch der Zugang vom Eck des Gebäudes nach links verlegt. Die barrierefreie Sparkassenfiliale ist vom Parkplatz aus bequem zugänglich. Weitaus größer als außen sind jedoch die in knapp

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fünfmonatiger Bauzeit vorgenommenen Veränderungen im Innenraum. Die Kunden werden „Ihre“ Sparkasse kaum wiedererkennen, denn in der hell und freundlich gestalteten Kundenhalle ist erkennbar eine neue Zeit angebrochen. Trennende Glasscheiben gehören auch in Wiernsheim der Vergangenheit an. Der klar gegliederte Raum wird von zwei offenen Servicepoints dominiert, die im typischen Sparkassenrot gehalten sind. Eine gelungene Kombination von grauen Verblendungen und Holzelementen schafft in Verbindung mit tageslichtfarbener Beleuchtung eine angenehme Atmosphäre. Vier modern ausgestattete Beratungszimmer und ein offen gestalteter Beratungsbereich stehen für ein-

gehende Kundengespräche zur Verfügung. Selbstverständlich ist auch weiterhin ein SB-Bereich vorhanden, der 24 Stunden zugänglich ist. An den Selbst bedienungsautomaten können sowohl Bargeld und Kontoauszüge geholt, als auch Einzahlungen vorgenommen werden. Moderne Klimatechnik trägt Ihren Teil zur angenehmen Atmosphäre der Sparkasse in Wiernsheim bei. Bei kühleren Temperaturen kommt eine Fußbodenheizung zum Einsatz, die ihre Energie umweltfreundlich per Wärmepumpe erhält. Insgesamt wurden in die Umbaumaßnahme 650.000 Euro investiert. Die Aufträge gingen ausschließlich an Firmen aus der Region.


Die Friseurinnung Pforzheim-Enzkreis informiert

Zwei Generationen im Fokus Fotos © Thomas Meyer

Festliche Frisuren:

„Festliche Frisuren“ – ist dieses Thema noch ein Fakt im Spiel individueller Gestaltung heute? Oder gehört es in den Fundus vergangener Generationen? Wir sprechen mit Nuray Aydin. Sie ist Obermeisterin der Pforzheimer Friseur-Innung und mit Herz, Engagement und fachlicher Kompetenz ihrem Beruf verbunden. Sie weiß um die Wünsche ihrer Kundinnen ebenso, wie die ihrer Kolleginnen und Kollegen. GiD: „Gibt es spezielle unterschiedliche Frisurenvorlieben und -wünsche, in denen sich Oma und Enkelin unterscheiden ?“ Nuray Aydin: „Grundsätzlich ja, die jungen Menschen lieben lange, flexible Haare oder kurze, trendige Schnitte mit auffälligen Farbvariationen. Die ältere Generation bevorzugt individuell gestaltete, eher Kurzhaarvarianten, typgerecht abgestimmt und pflegeleicht. Der alte „Dut“ ist endlich ab und es wird auch hier auf modische Effekte geachtet.“ GiD: „Welche Grundformen sind für eine maximale Frisurengestaltung zu beachten?“ Aydin : „1. Der Typ Mensch, an sich. Wer fühlt sich mit welcher Frisur wohl!? 2. Kopfform; 3. Hauterscheinungsbild/Teint; 4. Anlass (Fest) oder Alltag; 5. grundsätzliche Haarstruktur (Beschaffenheit), Haarlänge, Haarqualität.“ GiD: „Ist „Typ und Gestaltung“ ein Schulungsthema in der Innung?“ Aydin: „Ja! In unseren Schulungsräumen der Innung (Berufsbildungszentrum), in der Blumenheckstraße 18 in Pforzheim, werden die Auszubildenden des 2. und 3. Ausbildungsjahres fachkundig angeleitet. Durch unsere überbetrieblichen Lehrkräfte werden die Auszubildenden in Sachen Typ und Gestaltung, Schnitt und Farbe, während des Blockunterrichtes, sowohl im praktischen Arbeiten als auch in der Theorie ausgebildet und unterrichtet.“

VORHER

GiD: „Zu welchem Anlass benötigen Oma bzw. Enkelin festliche Frisuren und worin unterscheiden sich diese grundsätzlich?“ Aydin: „Die älterere Generation legt mehr Wert auf ein festliches Erscheinungsbild, auch bei kleineren Veranstaltungen, wie z.B. einem Theater- oder Konzertbesuch. Darüber hinaus legen sie ihr Augenmerk auf ein gepflegtes Erscheinungsbild, sicher auch bei Hochzeiten, Geburtstagen und sonstigen Festivitäten, oder auch mal im Urlaub zu besonderen Anlässen (Schiffsreise). Die Jüngeren legen schon relativ früh, bei Feierlichkeiten wie Kommunion/Konfirmation oder auch einem Tanzschul-/Schulabschlussball, sehr großen Wert auf die Gestaltung ihrer Frisuren (Erscheinungsbild wie kleine Prinzessinnen).“ GiD: „Ist der Modetrend ein Thema, an dem sich die Frisur orientiert?“ Aydin: „Klar, selbstverständlich ist die Frisur und der Modetrend

NACHHER in einem Atemzug zu nennen. Die Frisur ist immer abhängig von dem, was derzeit im Modebereich angesagt ist. Die Frisurentrends ändern sich immer wieder und spiegeln den momentanen Trend in der Mode wider.“

Das oberste Bild zeigt Großmutter Helga ErnstGrote und Enkelin Jessica vor dem Frisurenstyling. Darunter nach dem Styling mit jeweils gelungener festlicher Frisur. In der Bildmitte die Friseur-Obermeisterin Nuray Aydin.

Ihr Energie- und Bauberatungszentrum in der Region. In unseren Ausstellungsräumen beraten wir Sie umfassend.

ebz. Energie- und Bauberatungszentrum Pforzheim/Enzkreis gGmbH Am Mühlkanal 16 · 75172 Pforzheim Tel. 0700 32 90 32 90 Fax 07231 39 27 30 www.ebz-pforzheim.de Öffnungszeiten: Das ebz. ist dienstags und donnerstags von 15.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Kreishandwerkerschaft Pforzheim-Enzkreis

Stadtwerke Pforzheim


• Bücher • Bücher • Bücher • Bücher „Wer vieles bringt, wird manchem etwas bringen, und jeder geht zufrieden aus dem Haus.“ (Johann Wolfgang von Goethe – Faust-Vorspiel) Hier der Einzug zum winzigen Auszug aus einer unübersehbaren Fülle von Fragen, Aussagen und Problemen zum Thema Ernährung. Der Verlag Gräfe und Unzer hat sich stark gemacht für die „gesunde Kost“. Zu diesem Thema hat er in den vergangenen Monaten unter dem Titel „Themenkochbuch“ vier Bücher herausgebracht, die wir hier mit entsprechenden Verlags-Kommentaren vorstellen. Susanne Bodensteiner und Sabine Schlimm: „Seelenfutter vegetarisch – Grüne Rezepte, die glücklich machen“ Verlag: Gräfe und Unzer

Mit dem Kochlöffel gegen den Alltagsfrust. Eine Pille gegen Montagsblues, Liebeskummer oder Weltschmerz? Wäre schön, ist aber noch nicht erfunden. Zum Glück gibt es trotzdem Erste-Hilfe-Maßnahmen. Warum gutes Essen tatsächlich glücklich machen kann, erklären die Autorinnen gleich am Anfang des Buches: zum einen, weil bestimmte Inhaltsstoffe wie Chilischärfe kör-

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pereigene Glückshormone mobilisieren. Zum anderen aber, weil ein bestimmter Geschmack glückliche Momente wachrufen kann. Susanne Bodensteiner war Redakteurin bei der größten Zeitschrift für Essen und Trinken und arbeitet seit mehr als 15 Jahren als Food-Autorin. Sabine Schlimm lebt als Texterin, Lektorin und Übersetzerin in Hamburg.

Bei Martina Kittler geht es auch ohne diese Tricks. In ihrem Buch zeigt sie in über 100 Rezepten, dass die fixe Küche problemlos ohne fix-fertige Produkte und ohne Zusatzstoffe auskommt. Martina Kittler ist Diplom-Ökotrophologin und Sportwissenschaftlerin und machte ihre Leidenschaft fürs Kochen und Backen zu ihrem Beruf: acht Jahre bei einer Foodzeitschrift, seitdem als freie Foodjournalistin und Kochbuchautorin. Melanie Wenzel: „Meine besten Heilpflanzenrezepte für eine gesunde Familie“ Verlag: Gräfe und Unzer

Martina Kittler: „20 Minuten sind genug! Vegetarisch“. Über 120 schnelle Rezepte aus der frischen Küche. Frisches, aber fix! Vegetarische Küche für Eilige. Verlag: Gräfe und Unzer

Keine Zeit zum Kochen? Kein Problem. Im Fernsehen wird ja ständig vorgemacht, wie innerhalb kürzester Zeit die raffiniertesten Menüs entstehen. Bis der entscheidende Satz fällt: „Ich habe da schon mal ein bisschen was vorbereitet“.

Die Natur als Freund und Helfer. Landlust liegt in der Luft. Immer mehr Menschen suchen Ruhe und Entspannung außerhalb der Metropolen. Und immer mehr Menschen interessieren sich für die alte Tradition der Pflanzenheilkunde. Denn die Natur hält nach wie vor zahlreiche Heilmittel bereit, die höchst wirksam gegen Krankheiten sind. Darüber hinaus erweisen sich Pflanzen und Heilkräuter auch als äußerst hilfreich gegen moderne Belastungen wie Stress, Antriebslosigkeit, Burnout, Libidoprobleme oder Erschöpfungszustände. Das Herz des


• Bücher • Bücher • Bücher • Bücher Buches sind die zahlreichen Rezepte, die prägnant und übersichtlich präsentiert und nicht nur nach Beschwerden aufgeteilt werden, sondern nach Altersstufen, vom Baby bis zum Senior. Dank Schritt-fürSchritt-Anleitungen sind alle Rezepte auch für Ungeübte leicht nachzukochen, und zusätzliche Hinweise informieren, welche Gerätschaften benötigt werden und wo man sie beziehen kann. Melanie Wenzel arbeitet als Heilpraktikerin und hat sich auf die klassische Homöopathie spezialisiert. Sie ist als Expertin in der WDR-Sendung „Fit und Gesund“ tätig.

wie sich Klassiker von Joghurt – auch saure Joghurt – über saure Gurken und frische Nudeln, bis hin zu Kalbsfond und Entenkonfit herstellen lassen. Dr. David Perlmutter, Christin Loberg: „Dumm wie Brot – wie Weizen schleichend Ihr Gehirn zerstört“ Verlag: Mosaik-Verlag

Neurologe und Facharzt für Ernährungsmedizin und damit der einzige Arzt in den USA mit dieser Doppelqualifikation. Er ist Mitbegründer des amerikanischen Ärzteverbandes für integrative und ganzheitliche Medizin. Er lebt und praktiziert in Naples, Florida. „Dies ist kein weiteres Diätbuch zur allgemeinen Prävention. Hier geht es um eine entscheidende Wende“, resümiert der Autor. Edward Rutherfurd: „PARIS – Roman einer Stadt“ Verlag: Blessing-Verlag

„Homemade! Das Goldene von GU: Rezepte zum Einmachen und Selbermachen“ Verlag: Gräfe und Unzer

Wer selber macht, isst richtig gut. Die Selbermacher sind auf dem Vormarsch. Für alle, denen das Werkeln in der Küche Spaß macht, gibt es jetzt das Goldene. Es enthält über 250 Rezepte vom klassischen Einmachen übers Pralinenherstellen und Brotbacken bis hin zu Fonds, Würzölen oder Sauerkraut. Alle stammen aus dem großen Rezeptund Erfahrungsschatz von GU, sind getestet und für gut befunden. Sie finden darin nicht nur Anleitungen,

Das Killerkorn: „Modernes Getreide zersetzt das Gehirn“. So lautet die These von Dr. David Perlmutter. In seinem neuen Buch „Dumm wie Brot“ erklärt der Neurologe und Facharzt für Ernährungsmedizin, warum Hirnerkrankungen in vielen Fällen nahrungsbedingt sind. Der Neurologe Dr. David Perlmutter belegt mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, dass Weizen – und moderne Getreide generell – unsere Denkleistung und unser Gedächtnis massiv angreifen. „Das genetisch veränderte Getreide des 20. und 21. Jahrhunderts zerstört schleichend unser Gehirn. Eine Folge können chronische Kopfschmerzen, massive Schlafstörungen oder gar Alzheimer sein. Dr. Perlmutter zeigt dem Leser Alternativen auf. Er ist praktizierender

Edward Rutherfurd erzählt von sechs Familien, deren Schicksale sich über Jahrhunderte mit der großen Historie von Paris verweben. Von der Gründung in der Antike bis zum 20. Jahrhundert zeichnet dieser Roman die Entwicklung von Paris nach – farbenprächtig, detailgenau und ebenso reich an historisch bedeutenden Episoden sowie an bewegenden Einzelschicksalen. Ein Roman für alle, die Paris lieben. Edward Rutherford, 1948 in Salisbury geboren, studierte in Cambridge und Stanford und lebt heute in New York.

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• Bücher • Bücher • Bücher • Bücher Martina Goernemann ist Autorin und Wohncoach und betreibt in München das Label „Raumseele®“. In ihren Büchern schärft sie den Blick für die kleinen Kostbarkeiten des Alltags und gibt Tipps, wie ein Umfeld machbar ist, das die Seele wärmt. ist! Auf die Frage, was ihr Geheimnis bei der Arbeit sei, sagt sie. „Ich mag Menschen!“ Martina Goernemann hat einen Sohn und lebt in München.

Autorin und Wohncoach Martina Goernemann.

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Ihre Bücher sind allesamt Bestseller. „Wohnen ist ein Gefühl“ (Bassermann-Verlag) ist nicht nur einer ihrer Buchtitel, sondern überschreibt auch ihre Workshops in denen sie den Teilnehmerinnen zeigt, wieviel Wohnglück sogar in den ganz alltäglichen Dingen steckt. Denn schön zu wohnen hat nichts mit Geld zu tun, sondern damit, wieviel man sich Wert


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von A. L. Szalay · Fortsetzung von Ausgabe 2’14

Wir haben alle In dieser Zeit änderte sich die Politik etwa für ein Jahr in eine hoffnungsvolle Richtung. Der Despot Rákosi wurde von Imre Nagy abgelöst, der dann später nach der Revolution erhängt wurde. Aber zuvor hatte er die diktatorische Ordnung vorerst abgeschafft und die kommunistische menschlicher gestaltet. Statt einer Fortsetzung meiner militärischen Demolierung wurde ich zu einer dreimonatigen Offiziersübung eingezogen, in die Bugac-Puszta, etwa 35 km von Kecskemét entfernt, wo jetzt Mercedes herrscht. Dort war eine Zeltstadt, die Versorgungszentrale für eine ganze Division. Von Kecskemét fuhren wir mit einem Bummelzug. Wir? Wir waren um die zehn bis zwölf Reserveoffiziere, die in Budapest in einer Kaserne bereits eingekleidet worden waren. Die anderen waren Lehrer, Bankangestellte aus dem Außenhandel und sogar einer aus der Nationalbank. Eigentlich sahen sie alle lustlos diesen drei Monaten entgegen. Ich dachte, ihr könnt Auffassungen vertreten, welche ihr wollt. Ich für mich vertrete die Meinung, dass ich hierher nicht freiwillig komme. Und sie müssen mich in den Hintern treten, wenn sie wollen, dass ich mich bewege. Ja, so einer war ich. Und ich hatte Erfahrung, wie man dem Militärdienst aus dem Wege geht. Auf dem Bahnhof von Bugac erwartete uns ein Lastwagen, natürlich mit Holzbänken und ohne Dach. Im Lager bekam jeder von uns ein Einzelzelt, und es wurde uns befohlen, uns am Morgen um acht Uhr, im größeren Zelt beim Genossen Major zu melden. Ich ging schlafen und dachte nicht mal im Traum dran, morgen früh zu dem Acht-Uhr-Treffen aufzustehen. Die anderen sind tüchtig gewesen und waren um acht beim Genossen Major. Sie wurden, mit Ausnahme des Angestellten der Nationalbank, zu den einzelnen Einheiten im Wald hinbeordert. Den Nationalbankmenschen hat der Major für sich als Assistent behalten. Später erfuhr ich, dass sie Verwandte waren.

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Ich schlief. Plötzlich kamen drei Offiziere und rüttelten mich aus meinem Schlaf, so um zehn Uhr herum. Ich fragte sie schläfrig, ob der Krieg ausgebrochen wäre und ohne mich nicht zu gewinnen sei? Ich sollte keine Witze machen, sondern mich im Zack-Tempo anziehen und ihnen folgen. Ich tat es und so landeten wir in einem Lebensmittellager, mit mindestens einem Kilometer Länge, mit zahlreichen Gebäuden, teilweise auch mit Kühleinrichtungen. Überall war Wachpersonal mit Maschinengewehren wegen Vergiftungsgefahr. Dann wurden die Lagersoldaten zusammengetrommelt, und ich erfuhr meine Aufgabe für die nächsten 3 Monate. Einer von meinen Begleitoffizieren sagte zu den übrigen 42 Lagersoldaten, dass der Genosse Leutnant – das war ich – in den kommenden drei Monaten ihr Befehlshaber sein würde. Und dann verschwanden sie. Da stand ich nun, der vorgehabt hatte, nichts tun zu wollen, 42 fragwürdigen Charakteren gegenüber. Drei Monate musste ich eine ganze Division mit Lebensmitteln versorgen. Ich dachte: „Mit denen werde ich nur fertig, wenn ich eine glaubhafte Sprache mit denen spreche. Sie sollen begreifen, dass ich mindestens so viel Unterweltallüren habe, wie sie. Es soll glaubhaft sein, dass ich sie gern habe und es ermöglichen kann, ihnen Vorteile zu verschaffen“. So begann ich mit meiner Predigt: „Ich bin nicht freiwillig hierhergekommen, (übrigens sie auch nicht) – und war fest entschlossen, nichts tun zu wollen. Wie ich zu dieser ehrenvollen Aufgabe kam, habe ich keine Ahnung. Hier geht es aber darum, viele Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen. Und diese Aufgabe werde ich erfüllen.

Und Sie müssen mit mir arbeiten! Da ich ein demokratisch denkender Typ bin, gebe ich Ihnen 15 Minuten Zeit, um sich zu entscheiden, ob Sie mit mir nach meiner Methode verantwortungsvoll arbeiten oder aber sich drücken wollen, wo Sie nur können. Im ersten Fall können 33 % von Ihnen am Wochenende nach Hause fahren, die zweiten 33 % bringe ich per LKW am Sonntagnachmittag nach Kecskemét, um sich zu amüsieren, und am Abend hole ich Sie auch ab, und die dritten 33% müssen leider hier bleiben, um zu arbeiten. Wir wechseln natürlich die Gruppen für die einzelnen Tätigkeitsbereiche. Sollten Sie mit diesem Vorschlag nicht einig sein, wählen Sie die zweite Lösung: Sie bleiben alle hier, solange ich hier Dienst habe.“ Die Jungs begannen zu lächeln, und der Sprecher von ihnen sagte: „Aber Genosse Leutnant, wir brauchen keine 15 Minuten; wir ziehen mit, so wie Sie es wollen.“ Damit begann eine sehr erfolgreiche Arbeit. Trotz meiner jungen Jahre war ich in der Führungsrolle nicht unerfahren. Meine Eltern waren nämlich Unternehmer, welche von den reichsten und funktionstüchtigsten in der Umgebung, solange ihre Betriebe nicht verstaatlicht wurden. Ich war ein Benediktiner-Zögling – „ora et labora/bete und arbeite“ – und war immer in den strengsten Internaten gewesen. Disziplin bei meiner Erziehung wurde groß geschrieben. In den Schulferien musste ich in den Betrieben meiner Eltern tüchtig arbeiten. Vor allem meine Mutter war die treibende Kraft. Sie glaubte entdeckt zu haben, dass ihr Söhnchen sein Vorankommen mehr aus Begabung, als aus Fleiß meistern wolle. So wurde ihre Devise: „Lerne zu arbeiten! Die Arbeit nimmt dir niemand weg.“ Der Spruch war mir äußerst unsympathisch und ich erlaubte mir einmal zu bemerken, dass man mir die Arbeit gar nicht wegnehmen müsse, ich gäbe das


Zeug freiwillig ab. Nun, die Blicke der Dame hätten töten können. Nach dem Abitur war gar nicht daran zu denken, eine Hochschule besuchen zu können. Damals waren diese Schulen Kindern von Eltern aus „reicheren“ Gesellschaftsschichten verschlossen. So begann ich, den Beruf des Elektromechanikers zu erlernen. Dauer: zweieinhalb oder drei Jahre. Nach einem Jahr aber wurde ich dann doch in einer Hochschule aufgenommen, noch dazu mit Hilfe des Parteibosses unserer Ortschaft. Das Erlernen des ElektromechanikerBerufes hatte ich schon längst vergessen, als ich einen Brief von der Gewerbeschule bekam, in dem sie mir mitteilten, dass ich mit den anderen Gewerbeschülern – die ich vor eineinhalb oder zwei Jahren verlassen hatte – die Prüfung ablegen durfte. Nun, wozu sollte das gut sein? Ich schwamm schon in höheren Regionen. Mein Vater sagte aber: „Wenn du hingehst, hast du eine Chance, und wenn du nicht hingehst, bist du bereits durchgefallen. Bist du sicher, dass du in dieser verrückten Welt so ein Berufspapier nicht brauchen kannst?“ Gott sei Dank hatte ich auf meinen Vater gehört! Ich wurde an einem bestimmten Tag von acht bis zwölf Uhr zur Prüfung eingeteilt. Einen Tag vor dem Prüfungstag fuhr ich von Budapest nach Győr und ging gleich zum Schuldirektor, um zu fragen, worüber wir uns morgen unterhalten wollten. Ich war schon schön naiv. Er gab mir fünf, sechs Bücher mit der Bemerkung: „Hier sind die Themen.“ Ich war der Meinung, dass es sich gar nicht lohnt, die Bücher zu öffnen. Die Zeit bis zum Morgen, 8 Uhr, reicht für gar nichts. Hier kann nur ein Wunder geschehen! Die Prüfung begann mit Mathematik, Physik und Ungarisch. In diesen Fächern war ich besonders gut, da ich ja Abitur gehabt hatte. Einen Prüfer in Ungarisch hatte ich sogar korrigiert. Dann kam die Pause. Neben

dem Direktor ging ich aus dem Raum. Er sagte zu mir: „Mein Lieber, Sie sind aber eine Kanone! Was Sie alles wissen!“ Ich sagte: „Aber nur in den allgemeinen Fächern, in den Fachbereichen sehe ich schon schwach aus.“ „Wie viel wissen Sie denn in den Fachbereichen?“, fragte er. Ich sagte: „Etwa die ersten 20 Fragen, d.h. die Themen des ersten Schuljahres, solange ich hier war.“ Ein Wunder geschah. Ich wurde in allen drei Fachbereichen jeweils nur in den ersten 20 Prüfungsthemen abgefragt. Die Prüfung bestand ich mit Auszeichnung und als Anerkennung bekam ich das Buch von Michail Aleksandrowitsch Scholochow „Neuland unterm Pflug“. Nachdem ich später von der Außenhandelsgesellschaft gekündigt wurde, hatte ich dann begonnen, als Elektromechaniker zu arbeiten, bei einer kleinen Genossenschaft, bei der mein Onkel als Wirtschaftsprüfer tätig war. Bei solchen Genossenschaften hatten hauptsächlich „unpolitische“ Menschen gearbeitet, solche, die die herrschende politische Richtung abgelehnt hatten, ohne darüber zu sprechen. Solange sich die Angestellten auf irgendeine Art und Weise regierungsfreundlich zeigten, war bei solchen Genossenschaften kein politisches Leben. „Maul halten“ reichte! Für die Angestellten einer Außenhandelsgesellschaft war es Pflicht, an Kundgebungen teilzunehmen, wie z.B. am 4. April, dem Erinnerungstag an die „Befreiung von den Deutschen durch die Russen“. Der „neue Mittelstand“ versammelte sich bei der Arbeitsstelle. Dort wurde den meisten eine rote Fahne oder Transparente mit Stalin, Lenin oder Rákosi in die Hand gedrückt und dann zogen sie „in Reihen fest geschlossen“ los, irgendwann vorbei an Tribünen, auf der die politische Führung, meistens in Leninmütze, dem marschierenden Volk gnädig zuwinkte. So einen Blödsinn konnte man gar nicht ernst nehmen!

Die Transparente und die Fahnen wollten weder die Frauen noch die Männer tragen. Es war eben menschenunwürdig. Die erste Möglichkeit, diese Objekte loszuwerden, ergab sich durch höhere Gewalt. Bei allen beiden Geschöpfen werden beide Hände gebraucht. Demzufolge wurden die Fahnen und Transparente in den öffentlichen Toiletten an die Wand gestellt, wo man sie auch dann vergessen hatte. Menschlich! In kürzester Zeit waren die öffentlichen Toiletten verstopft. Der Vorteil war, dass die Lastwagenfahrer, die diese Objekte wieder zu sammeln hatten, wussten, wo diese waren. Als Elektromechaniker zu arbeiten war nicht ohne Vorteil. Ich verdiente mehr als bei der Außenhandelsgesellschaft, und vor allem verschwand das politische Heck-Meck aus meinem Leben. Ich durfte nur nicht neugierig sein. Bald wurde mir eine ehrenvolle Aufgabe in der Außenmontage angeboten: Ich sollte in einer Fabrik die Elektromotoren ersetzen. Zu dieser Fabrik brachten mich drei Herren aus der Führungsetage, Skatfreunde meines Onkels. Ich verstand nicht, wozu auch noch Buchhalter mitkommen mussten. Als wir aber angekommen waren, verstand ich es. In einer Großstadt wie Budapest wird eine Unzahl von Tieren geschlachtet. Das Blut von allen Schlachtereien wird mit Tankwagen in die Blutfabrik geliefert und dort verarbeitet. Damit das Blut nicht gerinnt, wird es in einen Auffangbehälter, der sich dreht, gegossen. Zahlreiche solche Auffangbehälter waren dort vorhanden. Das Drehen des Rührhakens erfolgte bei allen Behältern mit Hilfe von Elektromotoren. Diese Motoren mussten ausgetauscht werden und zwar in der Nacht, während die Behälter still standen. Zwischen dem Fußboden und den Behältern gab es einen Abstand von 40 cm.

Fortsetzung in der nächsten Ausgabe.

eine „Rolle“ gespielt

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Der Pforzheimer

Wir stellen vor:

Fa. Blumen-Vollmer Inhaberin Petra Vollmer-Staib Im Rahmen der Vorstellung der Bestattungspartner am Pforzheimer Hauptfriedhof sprechen wir mit Petra Vollmer-Staib und ihrem Ehemann Harald Staib. Und sie berichtet: „Mein Vater Herbert Vollmer hat 1962 die Gärtnerei eröffnet und mit meiner Mutter erfolgreich geführt. 1994 übergaben mir die Eltern die Gärtnerei.“ setzen und die gärtnerischen Aufgaben organisieren. Ihr Tätigkeitsbereich ist das Ladengeschäft. „Alles, was mit Blumen zu tun hat, macht mir unendlich viel Freude, ob es ein Strauß von 5 Euro ist oder eine große Dekoration. Ich bin glücklich mit meiner Aufgabe.“ Bei einer Tochter und zwei Söhnen ist die Nachfolge durch die Tochter gesichert. Auch ihre Schwester Sandra arbeitet täglich mit, und die 72jährige Großmutter, die gute Seele des Hauses, lässt es sich nicht nehmen, von Zeit zu Zeit und zur Freude altbekannter Kunden im Geschäft hilfreich einzuspringen. Als die Tochter das Geschäft übernahm, war sie fachlich bereits gut vorbereitet. „Im Gegensatz zu meinen beiden Schwestern hat es mir schon immer Spaß gemacht, im Geschäft zu helfen. Ich absolvierte eine Lehre als Floristin, dann als Friedhofsgärtnerin, bin dann auf die Meisterschule gegangen und habe meinen Traumberuf gefunden.“ Und wie kam der Ehemann Harald Staib zur Gärtnerei? „Mein gelernter Beruf ist ElektroMaschinenbaumeister. Anfangs ha-

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be ich hier und da im Geschäft geholfen. Aber dann kam der Gedanke, dass es nützlich sei, eine entsprechende fachliche Ausbildung zu haben. Also machte ich im fortgeschrittenen Alter noch eine Lehre, als Friedhofsgärtner mit anschließender Meisterprüfung. Nun herrschen im Aufgabenbereich klare Verhältnisse – und man steht sich nicht im Weg.“ Er ist für den Friedhof zuständig, das heißt: Grabgestaltung, neue Entwürfe machen, diskutieren, mit den Mitarbeitern besprechen und um-


< Hauptfriedhof IHRE BESTATTUNGSPARTNER IN DER REGION BLUMEN-VOLLMER Sommerweg 21 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/31 47 68 BLUMEN-SCHÄFER Hohenzollernstr. 41 Tel. 0 72 31/31 64 54 und Hachelallee 3 Tel. 0 72 31/31 34 55 75177 Pforzheim FRIEDHOFSGÄRTNEREI HILLIGARDT Wolfsbergallee 53 75177 Pforzheim Tel. 0 72 31/10 69 18 H. + W. ALBERT STEINBILDHAUERMEISTER Höhenstraße 58 – 60 75179 Pforzheim Tel. 0 72 31/44 16 64

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