Newsflash jan feb 2015

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NEWSFLASH - JANUAR/FEBRUAR 2015 Neue Investitionsstrategie Thailands Board of Investment verabschiedete zum Jahreswechsel seine neuen Förderkriterien und Aktivitäten in einer „Investment Promotion Strategy 2015-2021“. Das Konzept reflektier t den Übergang von einem Niedriglohnland zu einem gehobenen Schwellenland mit dem Ziel einer wissens- und technologieorientierten Ökonomie mit höherer Wertschöpfung. Forschung und Entwicklung (F&E) nehmen hierbei für die Zukunft einen größeren Stellenwert ein, ebenso wie Aktivitäten, die umweltschonend und energieeffizient sind und erneuerbare Energien nutzen. Zusätzlich wurde eine neue Kategorie von speziellen Aktivitäten mit großem Nutzen für das Land festgelegt: Forstanlagen, kreatives Produktdesign und Entwicklungszentren, Flugzeugteile, Software, E lektronikdesign, Kr a ft wer ke a us Ab fal l u n d Er satzbrennstoffen, Energy Ser vice Companies, Industrie- und Technologiezonen, Cloud-Dienstleistungen, Biotechnologie, Engineering Design, wissenschaftliche Laboratorien, Kalibriertechnik und Berufsbildungszentren. (Thema: Investitionen - Quelle: gtai) Endspurt Mit dem Ergebnis des letzten Jahres kann sich der BoI zufrieden schätzen. Im Jahr 2014 wurden dank eines k r äftigen Anstur m s z um J a hr esend e 3 . 4 6 9 Investitionsprojekte im Wer t von 2.192,7 Mrd. Baht registriert, was gegenüber 2013 einem Zuwachs um 73% respektive 117% entsprach. Nach der Anzahl standen Industrie und Infrastruktur vorn mit 799 Anträgen, der Automobilbau kam auf 737 und im Sektor Chemie, Papier und Kunstoffe waren es 503 Projekte. (Thema: Investitionen - Quelle: BP) Regional Hub Thailand wird seine Bedeutung als regionaler Fertigungshub in den nächsten fünf Jahren weiter ausbauen, konstatiert eine Marktanalyse von Frost & Sullivan – getragen von positiven Faktoren wie der zweiten Phase des Eco CarSchemas. Mit einem Investment von 139 Mrd. Baht soll die Produktion damit um weitere 1,58 Mio. von aktuell 2,85 Mio. Autos ansteigen. Den Exportanteil des zweiten Eco Car schätzen die Marktforscher hierbei auf rund 70 Prozent. Der gesamte Inlandsmarkt soll 2015 wieder stärker um

9,8% auf 950.000 Einheiten zulegen. Innerhalb der ASEAN war die Fertigung 2014 um 6% auf 4,17 Mio. Fahrzeuge rückläufig. Thailands relativer Anteil sank hierbei von 55 auf 47%, während Indonesien von 27 auf 34% zulegte. (Thema: Industrie - Quelle: BP) Impulse aus dem Grenzhandel Neue Special Economic Zones sind für die Grenzregionen geplant – um die bilateralen Geschäftsbeziehungen mit den Nachbarstaaten Myanmar, Laos, Kambodscha und Malaysia zu intensivieren. Die Industriedachverbände sehen hierin neben dem Eco Car II-Schema und den öffentlichen Infrastrukturinvestitionen den eigentlich bedeutenden Wachstumsmotor für 2015. Als die ersten Standorte wurden die Provinzen Tak, Trat, Sa Kaew, Songklah und Mukdahan ausgewählt. Potentiellen Investoren offeriert der BoI maximale Anreize wie eine Befreiung von der Körperschaftssteuer für acht Jahre sowie zusätzliche Abschreibungen bei Kosten für Transport, Strom, Wasser und Bau en. Nach offiziellen Prognosen könnte der Grenzhandel dadurch in diesem Jahr um rund 50% auf etwa 46 Mrd. US$ ansteigen. Weitere Vorteile erwachsen durch Einsparungen bei den Logistikkosten oder die Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte, was das Konzept insbesondere für KMU attraktiv macht. (Thema: Außenhandel - Quelle: BP, gtai) Wassermanagement gefragt Die niedrigen Wasserreserven infolge der schwächeren Niederschlagsmengen dürften die Landwirtschaft und vo r a l l e m de n R e i s a n ba u be e i n t rä c h t i g e n . D as Watermanagement and Policy Commitee beschloss vor diesem Hintergrund einen Investitionsplan über 240 Mrd. Baht, wovon 110 Mrd. Baht im laufenden Fiskaljahr 2014/15 verausgabt werden sollen. Das Projekt soll im März beginnen und in der kommenden Trockenzeit Arbeitsplätze sowie Wachstumsimpulse im nördlichen Thailand schaffen. Das Investitionsbudget ist Teil eines zehnjährigen Wassermanagementplans von 2015 bis 2024. Während 2015 die Flut- und Dürreprobleme in kritischen Zonen im Fokus stehen, sollen 2016 eine Umweltinitiative und die Verknüpfung der Wasserbassins quer durchs Land unternommen werden. Kritik an dem wohl 990 Mrd. Baht teuren Konzept, das erst noch vom Kabinett verabschiedet werden muss, kam vom Engineering Institute of Thailand – 1


insofern der herkömmliche Ansatz der Projektorientierung keine integrierte nachhaltige Gesamtlösung für Thailands Wasserprobleme gewährleiste. (Thema: Infrastruktur - Quelle: BP, Nation) Zukunftsbranche Flugzeugbau Die Flugzeugindustrie zählt laut dem BoI zu den viel versprechenden Wirtschaftszweigen. Eingeschlossen sind die Produktion wie auch Reparatur von Flugzeugen oder Flugzeugteilen und Ausrüstungen – darunter Flugzeugzellen, Zellenteile, Motoren, Propeller und Avionik. Parallel hierzu konstatiert die Thai-European Business Association größere Chancen in den Zweigen Produktion, Service (Wartung, Reparatur, Instandsetzung), Fluglinien und Airport Business. Zu den bisher größeren Investoren zählt Ducommun Technologies, eine Tochter der kalifornischen Ducommun LaBarge Technologies. Als weitere bedeutende Unternehmen gelten Primus International (Werkstoffverbindungen, Montage, Teile), Driessen Aircraft Interior Systems (Bordküchen und Frachträume), MRAS Asia (Motorenteile), Leistr iz (Flugzeugblätter) und Weston (komplexe Präzisionskomponenten). (Thema: Flugzeuge - Quelle: gtai) Nachholbedarf in der Windkraft Anders als bei Photovoltaik und Biomasse fehlt der Windkraft noch der dynamische Luftzug. Ein Lichtblick zeigt sich mit dem Engagement der Asian Development Bank (ADB) in einen Windpark von 81 MW etwa 300 km nordöstlich von Bangkok mit Kosten von 85 Mio. US$, davon 30 Mio. US$ aus dem eigenen Clean Technology Fund. Der Betreiber ist die Chayaphum Wind Farm Company, die mehrheitlich von der Electricity Generating Company (Egco) kontrolliert wird (90%) mit einer kleinen Beteiligung des deutschen Projektentwicklers Pro Ventum (10%). Das nach dem PPP-Schema (public-private partnership) entwickelte Projekt soll im Dezember 2016 ans Netz gehen mit einem PPA (power purchase agreement) der Electricity Generating Authority of Thailand. Die zwei bisher einzigen kommerziellen Windanlagen mit 207 MW betreibt die Wind Energy Holding, die aber sieben weitere Projekte in ihrem Portefeuille hat. Landesweit beläuft sich die Gesamtkapazität aus Windkraft aktuell auf 223 MW, während der offizielle Langzeitplan ein Ziel von 1.800 MW bis 2012 vorsieht. (Thema: Energie - Quelle: BP, Nation)

Edles Handwerk Die Schmuck- und Edelsteinbranche gehör t zu den Spitzenindustrien mit einem Exportwert von über 10 Mrd. US$ in 2013. Ungeachtet des globalen Wettbewerbs sieht die Thai Gem and Jewelry Traders Association noch einiges Potential. Als ausbaufähig zu einer veritablen „City of Gems“ wird vor allem das Zentrum Chanthaburi angepriesen. Gleichfalls ließe sich der Osten des Landes zu einer präferentiellen Handelszone entwickeln mit internationalen Verbindungen zu qualitativ hochwertigen Rohstoffländern wie Mosambik, Tansania, Sri Lanka, Madagaskar und Indien. Aktuell sind beim Gem and Jewelry Institute of Thailand über 500 Produktions- und Handelsbetriebe gelistet. Der wohl größte Produzent ist die dänische Edelsteinmarke Pandora mit einer Jahresproduktion von 80 Mio. Stück, die im letzten Oktober den Bau einer zweiten Werkstatt im Norden verkündigte. Die erste Fabrik eröffnete Pandora 2003 im Gemopolis Industrial Estate in Bangkok, der aktuell 145 Unternehmen mit über 20.000 Beschäftigten umfasst, darunter einiger Schmuck. (Thema: Handwerk - Quelle: gtai) Dual-Track In gemeinsamer Entwicklung mit China soll in diesem Jahr die Errichtung von vier Strecken einer doppelspurigen Eisenbahnlinie über insgesamt 873 km beginnen. Zwei Abschnitte sollen im Dezember 2017 und die zwei weiteren im März 2018 beendet werden. Den Anfang machen die Srecken Bangkok-Kaeng Khoi (133 km) und Kaeng Khoi-Map Ta Phut (246,5 km), etwas später folgen Kaeng Khoi-Nakhon Ratchasima (138,5 km) und die Verlängerung bis ins nördliche Nong Khai (355 km). Die Gesamtkosten werden auf 350 Mrd. Baht geschätzt, könnten sich aber durch Landnahmen und Entschädigungen höher schrauben. Für die Durchführung will das thailändische Transportministerium 12 bis 15 nationale Unternehmen mit Erfahrung in den diversen Feldern beauftragen, während die chinesische Seite die Liste der Entwickler um fünf eigene Staatsunternehmen ergänzen will. Die Waggon-Technologie wird gleichfalls dem chinesischen System folgen. (Thema: Infrastruktur - Quelle: BP)

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Germany Trade & Invest Germany Trade & Invest ist die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland für Außenwirtschaft und Standortmarketing. Die Gesellschaft vermarktet den Wirtschafts- und Technologiestandort Deutschland im Ausland, informiert deutsche Unternehmen über Auslandsmärkte und begleitet ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland. AHK Thailand Die AHK Thailand unterstützt Sie bei der Intensivierung Ihrer Aktivitäten in Thailand. Weltweit bieten die AHKs unter der Marke DEinternational eine Vielzahl verschiedener Services an, mit maßgeschneiderten Lösungen für jeden einzelnen Kunden. Adressrecherchen, individuelle Kooperationspar tnersuchen und Markteintrittsberatungen in Thailand, Deutschland und in den ASEAN-Staaten sind nur einige unserer Kompetenzen. Bei Interesse, schreiben Sie uns gerne unter der folgenden Email an: services@gtcc.org AHK Thailand: Anstehende Beratungstage und Events in Deutschland 2015 Datum

Ort

Titel

04. März 09:00 – 15:00

IHK Würzburg-Schweinfurt, Würzburg

IHK-Wirtschaftstag Südostasien

05. März 10:00 – 15:00

IHK zu Düsseldorf

Wirtschaftstag ASEAN: Wachstumsmarkt Südostasien

10. März

Berlin

ASEAN-Konferenz der ASEAN-AHKs

11. März

IHK für München und Oberbayern, München

ASEAN-Konferenz: ASEAN und die AEC 2015

Für aktuelle Informationen zu unseren Dienstleistungen und Veranstaltungen, besuchen Sie unsere Webseite unter www.thailand.ahk.de Finden Sie uns auch auf German-Thai Chamber of Commerce

Abkürzungsverzeichnis: gtai Germany Trade and Invest; BP Bangkok Post, The Nation

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