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Die italienischen Marken Mit Frau Dr. Götte die unbekannten Kunststädte zwischen Apennin und Adria entdecken Reisetermin: 19. – 26. April 2021 (8 Tage)
Die italienischen Marken zählen zu den wenig bereisten Regionen des italienischen Stiefels. Dies ist umso unverständlicher, da das Land zwischen San Marino und Ascoli Piceno nicht nur bedeutende Kunstschätze sein Eigen nennt, sondern auch sehr schöne und durchaus wilde Landschaften besitzt. Das frühe Volk der Picener hinterließ deutliche Spuren der Hochkultur und ging im nördlichen Teil Großgriechenlands auf. Auch der Name der Hauptstadt, Ancona ist hellenischen Ursprungs (= Ellenbogen). Schon die Römer nutzten den großartigen Naturhafen als Brückenkopf für ihre Expeditionen. Im Mittelalter lavierten die freien Stadtstaaten der Marken zwischen Papst und Kaiser, unterhielten aber stets enge Beziehungen zu Konstantinopel. Regiert wurden sie von den Familien der Malatesta und Montefeltro. Seit 1532 Teil des Kirchenstaates, wurden die Marken nach wechselvoll unruhigen Zeitläuften 1860 Teil des italienischen Königreichs. Neben den kulturellen und historischen Zeugnissen sind die Marken auch landschaftlich äußerst reizvoll. Hier zeigt das Apennin Gebirge seine schönsten Seiten und zu seinen Füßen breitet sich ein malerisches Hügelland und die blaue Adria aus. Wir entdecken bei unserer Kulturreise die Werke des Renaissancemalers Lorenzo Lotto und den köstlichen Trüffel des Apennins.
Reiseleitung: Dr. Bettina Götte, Historikerin Mo – 19. April: Tor zur Welt A Linienflug mit LUFTHANSA von München an die adriatische Küste nach Ancona (Abflug ca. 11:30 Uhr/Ankunft ca. 12:40 Uhr – Anschlussflüge nach München auf Anfrage). Den Schönheiten der geschäftigen Hafenstadt Ancona gehört unser Interesse. Begünstigt durch einen natürlichen Hafen zwischen den Höhenzügen des Monte Astagno und Monte Guasco war die Stadt immer der wichtigste Fährhafen ins östliche Mittelmeer. Bis zum 16. Jh. freie Seerepublik, unterhielt die Stadt Kaufmannsniederlassungen in Konstantinopel, Alexandria, am Schwarzen Meer und in Syrien. Weit grüßt der Monte Guasco aufs Meer hinaus und hier stand in griechisch-römischer Antike ein Heiligtum der Schutzgöttin der Seefahrt Aphrodite Euploia. Darüber wurde in der Folge eine christliche Basilika errichtet, der heutige Dom. Vorbei an römischen Ruinen, prächtigen Palästen und sehr eigenartigen Kirchen, erkunden wir die Altstadt bis zum Hafen. Dort sehen wir den wohl elegantesten römischen Triumphbogen, der zu Ehren des Kaisers Trajan an den Dakerfeldzug 115 n. Chr. errichtet wurde. Beherrscht wird die Gegend um Ancona vom nahegelegenen Monte Conero, mit 572 Metern die höchste Steilküste der italienischen Adria. Die Fahrt führt uns entlang der atemberaubenden Steilküste
nach Sirolo. Über eine Serpentinenstraße gelangen wir auf den Monte Conero zum HOTEL MONTECONERO***sup. Rundgang durch die romanische und barocke Anlage, die erst eine Benediktinerabtei, dann bis 1870 ein Kamaldulenser-Kloster war und heute das stilvolle Hotel in seinen Mauern beheimatet. AE. Di – 20. April: Das Haus Mariens F/A Der heutige Reisetag gilt den christlichen Marken. Nahe unserem Stammquartier liegt der weltbekannte Pilgerort Loreto. Die Legende erzählt, dass Marias Geburtshaus, später Haus der hl. Familie in Nazareth, 1291 von Engeln über das Mittelmeer getragen wurde, wo es sich dauerhaft im lorbeerreichen Loreto niederließ. Das Städtchen wurde schnell der wundertätigste Ort Italiens und noch heute wallfahren viele Tausende in diese Exklave des Kirchenstaates. An der riesigen gotischen Basilika haben vom 15. bis zum 18. Jh. die besten italienischen Architekten gewirkt. Das marmorne Schutzhaus, das die Marienwohnung umgibt, wurde von Bramante entworfen und von den namhaftesten Bildhauern ausgeführt. In der Pinakothek des Apostolischen Palastes werden wertvolle Kunstwerke aufbewahrt, darunter Meisterwerke von Lorenzo Lotto. Am Nachmittag reisen wir nach Recanati. Der Geburtsort des italienischen Sängers Beniamino Gigli besitzt in der Villa Colloredo Mels eine Gemäldegalerie mit weiteren herausragenden Werken von Lorenzo Lotto. Die Kirchen San Claudio al Chienti und
Santa Maria a Pie‘ di Chienti zeigen uns zum Abschluss Sonderformen der marchigianischen Romanik. AE. Mi – 21. April: Kultur der Kleinstädte F/A Der heutige Tag zeigt die Kultur der Kleinstädte in den Marken. In diesen bäuerlich-ländlichen Metropolen herrscht bis heute eine Freude an Musik und Schauspiel, überall gibt es Theater. So reisen wir nach Jesi mit seinem intakten mittelalterlichen Mauerring. Hier wurde 1194 auf dem alten Forum vor dem Dom Friedrich II. in öffentlicher Geburt zur Welt gebracht. Der elegante Palazzo della Signoria zeugt von der Macht der Stadtregierung. Sternstunden des italienischen Historismus erleben wir im Teatro Pergolesi. Die Pinakothek zeigt u. a. Werke von Lorenzo Lotto. Da Jesi bekannt ist für seinen Verdicchio-Weißwein, werden wir in einem Weingut eine Weinprobe einlegen. Über Cingoli, dem Balkon der Marken mit herrlichem Blick bis zum Meer, erreichen wir San Severino. Die kleine, aber feine Gemäldesammlung besitzt Werke vom 14. – 17. Jh., darunter das Werk „Madonna della Pace“ von Pinturicchio. AE. Do – 22. April: Die Opernstadt F/A Fahrt in die mittelalterliche Stadt Macerata. In der ehemaligen Arena von 1810, dem sog. Sferisterio, finden alljährlich im Sommer die berühmten Opernfestspiele statt. Neben der Kathedrale und der Kirche S. Maria della Misericordia mit einem bedeutenden Marienbild der Renaissance interessiert uns die Sammlung moderner Kunst im Palazzo
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